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Sophia von Dänemark

Sophia von Dänemark

weiblich - 1286

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Generation: 1

  1. 1.  Sophia von DänemarkSophia von Dänemark (Tochter von König Erik IV. von Dänemark und Judith von Sachsen (Askanier)); gestorben in 1286 in Königreich Dänemark.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sofia_von_Dänemark (Apr 2018)

    Sofia Eriksdotter von Dänemark († 1286 in Dänemark[1]) war schwedische Königin.

    Ihre Eltern waren König Erik IV. Plovpenning (1216–1250) von Dänemark und dessen Frau Königin Jutta (ca. 1223–1267).

    Nach dem Tod des Vaters hatten sie und ihre Schwester Ingeborg eine große Erbschaft übernommen. Sie heiratete 1260 den Sohn von Birger Jarl, den schwedischen König Waldemar Birgersson. Sie wurde 1260 in Jönköping gekrönt. Die Ehe war nicht glückcklich. Waldemar wandte sich ihrer Schwester Jutta zu, die von ihm ein Kind bekam. Sofia wird als intelligente, schlagfertig, ja scharfzüngige, und temperamentvolle Frau beschrieben, die leidenschaftlich gerne Schach spielte. 1277 kehrte sie nach Dänemark zurück.

    Kurze Zeit später wurde Waldemar abgesetzt und sein Bruder Magnus Ladelås übernahm die Herrschaft. Bis zu Ihrem Tode 1286 führte die den Titel „fordums de Sveers Dronning“ (frühere Königin der Schweden). Ihr Sohn Erik Waldemarson († 1302) kam 1327 nach Dänemark und beanspruchte das Erbe seiner Mutter.

    Sophia heiratete König Waldemar (Valdemar) von Schweden in 1260 in Jönköping. Waldemar (Sohn von Jarl Birger Magnusson von Schweden (von Bjälbo) und Ingeborg Eriksdotter von Schweden) wurde geboren in 1243; gestorben am 26 Dez 1302 in Nyköpingshus. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Sophia und Waldemar hatten sechs Kinder, fünf Töchter und einen Sohn:
    • Ingeborg († 1290) ∞ Gerhard II. (Holstein-Plön) (1254–1312), ihre Nachfahren sind u. a. Dietrich von Oldenburg, die Könige Christian I. und Christian IX. von Dänemark, Königin Sophia von Spanien und König Konstantin II. von Griechenland, sowe der heutige Chef des Hauses Hannover, Ernst August.
    • Eric
    • Richiza (* 1269) ∞ König Przemysław II. von Polen
    • Katherina
    • Marina ∞ Graf Rudolf von Diepholz
    • Margaret, Nonne in Skänninge

    Verheiratet:
    Valdemar heiratete Sophie von Dänemark, die Tochter des dänischen Königs Erik Plovpenning.

    Kinder:
    1. Prinzessin Ingeborg von Schweden wurde geboren in cir 1262; gestorben in ca 1290/1293.
    2. Richiza (Rixa) von Schweden wurde geboren in cir 1265; gestorben in 1291.

Generation: 2

  1. 2.  König Erik IV. von DänemarkKönig Erik IV. von Dänemark wurde geboren in 1216 (Sohn von König Waldemar II. von Dänemark und Prinzessin Berengaria von Portugal); gestorben am 10 Aug 1250 in Missunde.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Dänemark (ab 1241)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Erik_IV._(Dänemark) (Aug 2028)

    Erik IV. Plovpenning (= Pflugpfennig) (* 1216; † 10. August 1250 bei Missunde) war ein Sohn des dänischen Königs Waldemar II. und dessen Frau Berengaria von Portugal. Er war ab 1232 Mitkönig seines Vaters in Dänemark und ab 1241 alleiniger König zur großen Verärgerung seiner beiden Brüder Abel und Christoffer I., die Teilhabe an der Macht forderten. Zudem war Erik 1216–1232 Herzog von Schleswig.

    Konflikte
    Dies führte zu langwierigen Kriegen über viele Jahre, wobei Abel, Herzog in Schleswig, Unterstützung von seinen holsteinischen Schwägern erhielt. 1244 kam es anlässlich eines geplanten Kreuzzuges gegen Estland zu einem Vergleich, der aber nur von kurzer Dauer war.

    Um diese Kämpfe zu finanzieren, erhob Erik 1249 eine Steuer auf jeden Pflug, wovon er seinen Beinamen bekam. Das schien eine gerechte Steuer zu sein, da die Anzahl der Pflüge im Land in einem konstanten Verhältnis zum bearbeiteten Land stand. EEs handelte sich also eigentlich um eine flächenbezogene Grundsteuer, die sich an der Zahl der Pflüge orientierte. Zwar konnten alle den kleinen Betrag bezahlen, aber die ruppige Art, sie einzutreiben, erzeugte Unmut, so dass der König 1249 sogar vor aufgebrachten Bauern in Schonen fliehen musste.
    Außerdem stand er in Konflikt mit der Kirche in Dänemark. Er musste sich einen Brief vom Papst beschaffen, um die Bischöfe zwingen zu können, die von ihm bestimmten Priester an seinen Kirchen einzusetzen. Andererseits begann er, auf eigene Kosten für die Franziskaner ein Kloster in Roskilde zu bauen. Aber Krieg und Unfriede hinderten ihn an der Vollendung seiner Arbeit.

    Tod
    1250 gelang es ihm, den größten Teil von Abels südjütischen Herzogtum zu erobern, und er traf sich mit Abel für einen Vergleich. Nach diesem Treffen wurde er auf Geheiß seines Bruders am 10. August 1250[1][2] in der Nähe von Missunde ermordet. Nach einer Überlieferung wurde ihm auf einem Boot der Kopf abgeschlagen und sein Leib in der Schlei versenkt. Der aufgetauchte Leichnam wurde in Schleswig beigesetzt. 1258 wurden seine sterblichen Überreste in die St.-Bendts-Kirche in Ringsted überführt, wo er bestattet liegt. Über seinem Grab sind Fresken mit Szenen aus seinem Leben und von seinem Tod zu sehen.
    Wegen seiner Rom-Treue, die ihn 1239 sogar zum päpstlichen Favoriten für den deutschen Kaiserthron machte, und seiner Ermordung wurde er als Märtyrer und Heiliger verehrt, allerdings nicht kanonisiert.[3] Sein Gedenktag ist der 10. August.

    Gestorben:
    Ermordet, es wurde ihm auf einem Boot der Kopf abgeschlagen und sein Leib in der Schlei versenkt.

    Erik heiratete Judith von Sachsen (Askanier) am 17 Nov 1239. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Judith von Sachsen (Askanier)Judith von Sachsen (Askanier) (Tochter von Herzog Albrecht I. von Sachsen (Askanier) und Agnes von Österreich).

    Notizen:

    Judith hatte mit Erik IV. vier Kinder, alles Töchter.

    Notizen:

    Aus seiner Ehe mit Jutta von Sachsen hatte Erik IV. folgende Töchter:
    • Sofia von Dänemark ∞ König Waldemar Birgersson von Schweden.
    • Jutta von Dänemark, Nebenfrau von König Waldemar Birgersson von Schweden.
    • Agnes von Dänemark, Äbtissin von St. Agnete in Roskilde
    • Ingeborg von Dänemark ∞ König Magnus lagabætir von Norwegen.

    Kinder:
    1. 1. Sophia von Dänemark gestorben in 1286 in Königreich Dänemark.
    2. Jutta von Dänemark


Generation: 3

  1. 4.  König Waldemar II. von DänemarkKönig Waldemar II. von Dänemark wurde geboren am 28 Jun 1170 (Sohn von König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse und Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)); gestorben am 28 Mrz 1241.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1182–1202, Herzogtum Schleswig; Herzog von Schleswig
    • Titel (genauer): 1202–1241, Königreich Dänemark; König von Dänemark

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Waldemar_II._(Dänemark) (Okt 2017)

    Waldemar II. (* 28. Juni 1170; † 28. März 1241) „der Sieger“ war Herzog von Schleswig (1182–1202) und König von Dänemark (1202–1241).

    Leben
    Waldemar II. war der jüngere Sohn des Königs Waldemar I. des Großen von Dänemark und dessen Ehefrau Sophia von Minsk (* ca. 1141; † 1198), Tochter des Fürsten Wladimir III. von Minsk und Hrodna und der Rikissa von Polen.
    Waldemar wurde 1182 Herzog von Schleswig. Unter der Regierung seines Bruders Knut VI. von Dänemark eroberte er mit diesem gemeinsam 1201 Holstein in der Schlacht bei Stellau. Waldemar II. erhielt aufgrund dieses Sieges den Beinamen „der Sieger“.

    Nach Knuts Tod 1202 wurde er König von Dänemark und eroberte Mecklenburg, Pommern und Pommerellen. Lübeck und Hamburg erkannten seine Schutzhoheit an. Zur Jahreswende 1214/15 überließ der deutsche König und spätere römische Kaiser Friedrich II. ihm seine Eroberungen im Reich formal als Lehen. 1219 gründete Waldemar das Bistum Reval und begann mit der Eroberung von Estland. Zudem griff er mehrfach in norwegische und schwedische Thronstreitigkeiten ein.
    In der Nacht vom 6. zum 7. Mai 1223 wurden Waldemar und sein Sohn durch Graf Heinrich von Schwerin von der dänischen Insel Lyø entführt, wo diese sich unbewacht von der Jagd ausgeruht hatten. Per Schiff wurden die Gefangenen an die deutsche Küste gebracht. Da Schwerin von den Dänen besetzt war, wurden Waldemar und sein Sohn zuerst in Lenzen in der Mark Brandenburg und bald darauf im Waldemarturm der Burg Dannenberg versteckt. Nach der Rückeroberung der Grafschaft Schwerin 1225 wurden die beiden in der Schweriner Burg festgehalten.

    Für die Freilassung Waldemars stellte Heinrich von Schwerin hohe Forderungen, von denen er sich weder durch Drohungen Dänemarks noch des Papstes Honorius III. abbringen ließ. Er fand Unterstützung beim mecklenburgischen Herrscher Heinrich Borwin II., dem Grafen Adolf IV. von Schauenburg und Holstein und dem Bischof Gebhard II. zur Lippe des Bistums Bremen. Da Waldemar nicht auf Heinrichs Forderungen einging, spitzte sich die Lage zu und es kam im Januar 1225 zur Schlacht bei Mölln, bei der die Dänen geschlagen wurden.
    Waldemar willigte schließlich in die Forderungen Heinrichs ein, zu denen auch noch die seiner Bundesgenossen kamen. Im November 1225 wurde im Vertrag von Bardowick die Freilassung Waldemars und seines Sohnes gegen die Zahlung von 45.000 Mark Sillber, die Abtretung von Schwerin und Holstein, Verzicht auf alle deutschen Lehensgebiete außer dem Fürstentum Rügen und Gewährung völliger Handelsfreiheit für die deutschen Städte vereinbart. Außerdem musste Waldemar auf Rache verzichten und drei seiner Söhne als Geiseln stellen.

    Durch die Gefangenschaft Waldemars war die dänische Großmachtstellung im Ostseeraum schwer erschüttert. Das Streben nach Rückgewinnung gipfelte schließlich am 22. Juli 1227 in der Schlacht von Bornhöved. Waldemar II. wurde durch das Koalitionsheer geschlagen. Der auf der dänischen Seite kämpfende Herzog Otto I.von Braunschweig geriet in Gefangenschaft des Grafen von Schwerin. Waldemar war gezwungen, den Vertrag von Bardowick zu erneuern. Das dänische Großreich im Ostseeraum zerbrach. Er musste Holstein aufgeben und außer Rügen und Estland verlor er zudem alle Eroberungen an der südlichen Ostseeküste.

    1231 ließ König Waldemar II. ein Steuerfassungsbuch, das Waldemar-Erdbuch, anlegen, in dem systematisch alle Besitzungen und Einkünfte des Königs aufgezeichnet wurden. Außerdem entstanden in seiner Regierungszeit die ersten dänischen Gesetzbücher, das Schonische Recht (Skånske Lov), das Seeländische Recht (Sjællandske Lov) und 1241 schließlich das Jütische Recht (Jydske Lov), welches im Herzogtum Schleswig formell bis 1900 Gültigkeit besaß.
    Waldemar II. ist in der Marienkirche in Ringsted, jetzt St. Bendt, begraben.

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Schleswig (dänisch Hertugdømmet Slesvig) entwickelte sich ab etwa 1200 und existierte bis 1864. Es umfasste im Wesentlichen das heutige Nordschleswig (Dänemark) und Südschleswig (der Norden des deutschen Landes Schleswig-Holstein). Hauptort war die Stadt Schleswig, bedeutendste Siedlung Flensburg. Vorläufer des Herzogtums war im frühen Mittelalter das Jarltum Süderjütland (Sønderjylland). Die Herrschaft über das Herzogtum war im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder umstritten und umkämpft.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Schleswig (Aug 2023)

    Titel (genauer):
    Die erste schriftliche Erwähnung des Königreiches Dänemark erfolgte im 10. Jahrhundert auf den Runensteinen von Jelling unter den Wikingerkönigen Gorm dem Alten und Harald Blauzahn. Ursprünglich eine Wahlmonarchie wurde sie erst durch das Königsgesetz von 1665 unter Friedrich III. erblich.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Dänische_Monarchie (Aug 2023)

    Waldemar heiratete Prinzessin Berengaria von Portugal in 1214. Berengaria (Tochter von König Sancho I. von Portugal, der Besiedler und Prinzessin Dulce von Barcelona) wurde geboren in 1194; gestorben in 1221. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Prinzessin Berengaria von PortugalPrinzessin Berengaria von Portugal wurde geboren in 1194 (Tochter von König Sancho I. von Portugal, der Besiedler und Prinzessin Dulce von Barcelona); gestorben in 1221.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Dänemark

    Notizen:

    Berengaria hatte mit Waldemar II. vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berengaria_von_Portugal

    Berengaria (* 1194; † 1221) war Königin von Dänemark.
    Sie war die Tochter des portugiesischen Königs Sancho I. und seiner Gattin Dulce von Barcelona. Ihr Bruder Ferdinand war durch die Ehe mit Johanna von Flandern seit 1212 Graf von Flandern. Bei ihm hielt Berengaria sich vor ihrer Hochzeit auf.
    Sie heiratete 1214 König Waldemar II. von Dänemark, Sohn des Königs Waldemar I. der Große und seiner Gemahlin Sophia von Minsk. Das Paar bekam vier Kinder:
    • Erik IV. (1216–1250)
    • Sophia (1217–1247) ∞ Johann I. von Brandenburg
    • Abel (1218–1252) ∞ Mechthild von Holstein
    • Christoffer (1219–1259) ∞ Margarete Sambiria von Pommern
    Berengaria liegt in der St.-Bendts-Kirche in Ringsted begraben, an der Seite ihres Mannes und ihrer Vorgängerin, Waldemars erster Frau Dagmar. In Volksballaden wurden die beiden Frauen als Gegenspielerinnen und Gegensätze dargestellt: Während Dagmar mild und gütig erscheint, soll Berengaria zwar schön, aber habgierig und hartherzig gewesen sein.



    Weblinks
    •  Commons: Berengaria of Portugal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Niels Henrik Holmqvist-Larsen: Berengaria (ca. 1197 - 1221). In: Dansk kvindebiografisk leksikon
    • Ein Volkslied über Königin Berengaria in deutscher Übersetzung bei Wilhelm Grimm: Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen, Mohr und Zimmer, 1811, S. 351 ff. (online)

    Notizen:

    Mit Berengaria hatte Waldemar die Kinder:
    • Erik IV. (* 1216; † 1250), König von Dänemark (1241–1250)
    • Sofie (* 1217; † 1247) ∞ 1230 Johann I. Markgraf von Brandenburg
    • Abel von Schleswig (* 1218; † 1252), König von Dänemark (1250–1252)
    • Christoph I. (* 1219; † 1259), König von Dänemark (1252–1259)

    Verheiratet:
    In zweiter Ehe war Waldemar mit Berengaria von Portugal verheiratet, einer Tochter Sanchos I. von Portugal und Dulces.

    Kinder:
    1. 2. König Erik IV. von Dänemark wurde geboren in 1216; gestorben am 10 Aug 1250 in Missunde.
    2. Sophia von Dänemark wurde geboren in 1217; gestorben in 1247.
    3. König Christoph I. von Dänemark wurde geboren in cir 1219; gestorben am 29 Mai 1259 in Ribe, Dänemark.

  3. 6.  Herzog Albrecht I. von Sachsen (Askanier)Herzog Albrecht I. von Sachsen (Askanier) wurde geboren in cir 1175 (Sohn von Herzog Bernhard III. von Sachsen (von Ballenstedt) (Askanier) und Judith von Polen); gestorben am 7 Okt 1260; wurde beigesetzt in Kloster Lehnin.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Sachsen-Wittenberg, Engern, Westfalen Herr von Nordalbingien Kurfürst und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches Graf von Askanien

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(Sachsen) (Jun 2021)

    Albrecht I., Herzog von Sachsen, auch Albert I. (* um 1175; † 7. Oktober 1260 oder 8. November 1261 begraben im Kloster Lehnin) aus dem Geschlecht der Askanier war Herzog von Sachsen-Wittenberg, Engern, Westfalen und Herr von Nordalbingien, Kurfürst und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches und Graf von Askanien.

    Albrecht wurde als Sohn des Herzogs Bernhard und der Judith von Polen, Tochter des Herzogs Mieszko III., nach seinem Bruder Heinrich I. geboren.
    Nach dem Tod seines Vaters erbte Albrecht die sächsische Herzogswürde und gründete im Jahre 1212 die herzoglich-sächsische Linie der Askanier, die sich 1260 in die Zweige Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg spaltete. Nach dem Tod seines Vaters Bernhard III. erhielt sein älterer Bruder Heinrich I. die askanischen Erblande und wurde so Graf von Anhalt.
    Albrecht I. unterstützte Kaiser Otto IV. in seinem Kampf gegen die Staufer und bekämpfte besonders deren Patron und Stütze Erzbischof Albrecht von Magdeburg, gegen den er unter anderem Staßfurt verlor. Im Jahr 1217 ging er ein letztes Mal, zusammen mit Kaiser Otto IV. und Markgraf Albrecht II. von Brandenburg († 1220), über die Elbe gegen Erzbischof Albrecht von Magdeburg vor, ohne nennenswerte Erfolge zu erzielen.
    Kaiser Friedrich II. hatte sich anlässlich seiner Krönung in Aachen am 25. Juli 1215 verpflichtet, einen Kreuzzug durchzuführen. Jedoch wurde seine Teilnahme von inneren Zwistigkeiten in Deutschland verhindert. Er rüstete jedoch ein Heer aus und unterstellte es 1217 Albrechts I. Führung. Dieser eroberte daraufhin die Festung Damiette am Mittelmeer (siehe Kreuzzug von Damiette). Hiermit wollte man eine Basis für die Wiedereroberung Palästinas haben, wozu es jedoch nicht kam.

    1218 bestätigte Kaiser Friedrich II. seine Lehen, Rechte und Vogteien. 1219 zog er anlässlich eines Kreuzzuges nach Livland. Dabei sollte verhindert werden, dass die Letten sich mit den Russen verbündeten. Dabei erwies sich Albrecht als tüchtiger Kriegsmann mit strategischem Geschick.

    Als Albrecht von Magdeburg 1221 nach Italien reiste, nutzte Albrecht I. die für ihn günstige Lage zum Nachteil seiner Kontrahenten Otto III. und Johann I. aus. Dies führte zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen ihm und seinem Bruder Heinrich von Anhalt. Zusammen mit Friedrich II. war er mehrmals in Italien und wurde 1226 zum Herzog von Albingen gewählt. Durch diesen neuen Titel wurde er in die Kriege der Schauenburger gegen Dänemark hineingezogen und mischte sich in der Schlacht bei Bornhhöved am 22. Juli 1227 auf der Seite von Adolf IV. von Schauenburg, zusammen mit Lübeck, Hamburg und dem Erzbischof Gebhard von Bremen, aktiv in das Kriegsgeschehen ein. Dadurch brach die dänische Großmachtstellung zusammen und Albrecht I. konnte Lauenburg einschließlich der Stadt Mölln gewinnen. Bis dahin hatte er an der Unterelbe nur die Hoheit über das weitgehend autonome Land Hadeln besessen. Zusätzlich sicherte er die sächsischen Hoheitsansprüche über Wagrien (Ostholstein), Lübeck, Schwerin, und Dannenberg. Des Weiteren gewann er von den Welfen die Vogteien Hitzacker, Bergedorf und den Sachsenwald. Jedoch erst auf dem Hoftag zu Worms von 1231 wurden ihm diese Besitzungen durch Kaiser Friedrich II. bestätigt.
    Von 1217 bis 1230 war er Regent der Markgrafschaft Meißen und reiste in den Jahren 1228/29 zusammen mit Friedrich II. nach Jerusalem.
    In den Jahren 1231/32 vermittelte er den Frieden zwischen dem Kaiser und dessen Sohn Heinrich VII. und erreichte zusammen mit anderen Reichsfürsten das bedeutsame Statutum in favorem principum als neue Basis der Territorialherrschaften.

    1240/41 war er nochmals in Italien. Durch den Tod von Graf Bederich II. (1250) erhielt Albrecht zum Herzogtum die Grafschaft Belzig hinzu. Auch kümmerte er sich um die wirtschaftlichen Belange seines Landes. So erließ er am 2. Januar 1248 eine Zollrolle für den Handelsverkehr der Städte Hamburg und Lübeck mit Salzwedel und sagte Geleitssicherheit zu, was ihm große Einnahmen bescherte. Auch gründete er um 1250 das Franziskanerkloster (graue Kloster) und die dazugehörige Franziskanerkirche (Zeughauskaserne am Arsenalsplatz), welche später die Begräbnisstätte seiner verstorbenen Angehörigen wurde und als Hofkirche bis 1306 diente.

    Da Albrecht I. im Besitz der Kurrechte als Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches war, wohnte er 1252 der Fürstenversammlung zu Braunschweig bei, um den Gegenkönig Wilhelm von Holland anzuerkennen. In dieser Stellung griff er 1231 in die Reichsbelange ein, als der nach weltlicher Macht strebende Papst durch seinen Prälaten versuchte, die Fürsten gegen Kaiser Friedrich II. aufzuhetzen. Auf dem darauf folgenden Reichstag in Frankfurt 1234 erreichte Albrecht I., dass die Ketzergerichte den Fanatikern entzogen und der ordentlichen Gerichtsbarkeit übertragen wurden. 1257 wählte er Alfons X. von Kastilien mit. Albrecht gewann auch Grafenrechte und Besitzungen in Engern.

    Nach seinem Tod im Jahre 1260 teilten seine Söhne Johann I. und Albrecht II. sein Land, entsprechend den Grundsätzen des askanischen Geschlechts, das erst 1727 die Primogenitur einführte. Daraufhin wurde das Herzogtum Sachsen, in die Herzogtümer Sachsen-Wittenberg und Sachsen-Lauenburg aufgeteilt.

    Albrecht heiratete Agnes von Österreich in 1222. Agnes (Tochter von Herzog Leopold VI. von Österreich (Babenberger, der Glorreiche und Theodora Angela von Byzanz) wurde geboren in 1206; gestorben am 29 Aug 1226. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Agnes von ÖsterreichAgnes von Österreich wurde geboren in 1206 (Tochter von Herzog Leopold VI. von Österreich (Babenberger, der Glorreiche und Theodora Angela von Byzanz); gestorben am 29 Aug 1226.

    Notizen:

    Nachkommen:
    • Bernhard († nach 1238)
    • Judith; 1. ∞ 17. November 1239 König Erich von Dänemark (* 1216; † 1250); 2. ∞ Burchard VII. von Querfurt-Rosenburg
    • Anna Marie († 7. Januar 1245) ∞ Herzog Barnim I. von Pommern
    • Brigitte (Jutta) († 4. April 1266), (verlobt mit Otto von Braunschweig) ∞ vor 1255 Markgraf Johann I. von Brandenburg [Stifter der Johanneischen Linie]
    • Mathilde (Mechthild) († 28. Juli 1266) ∞ um 1241 Graf Johann I. von Holstein


    Verheiratet:
    Die erste Ehe des Albrecht war mit Agnes von Österreich, Tochter des Herzogs Leopold VI.

    Kinder:
    1. 3. Judith von Sachsen (Askanier)
    2. Jutta (Brigitte) von Sachsen (Askanier) gestorben am 4 Apr 1266.


Generation: 4

  1. 8.  König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse wurde geboren am 14 Jan 1131 (Sohn von Knud Lavard von Dänemark und Ingeborg von Kiew (Rurikiden)); gestorben am 12 Mai 1182 in Vordingborg.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Waldemar_I._(Dänemark)

    Waldemar I. der Große (Valdemar I. den Store; * 14. Januar 1131; † 12. Mai 1182 in Vordingborg) aus dem Haus Estridsson war König von Dänemark von 1157 bis 1182.

    Jugend und Nachfolge Eriks III.
    Waldemar war der Sohn von Knud Lavard, Herzog von Südjütland (Dux Danicae) und Samtherrscher der Abodriten, und Enkel von König Erik Ejegod. Er wurde eine Woche, nachdem sein Vater von König Magnus von Schweden getötet worden war, geboren. Seinine Mutter Ingeborg von Kiew, Tochter von Mstislaw I., Großfürst von Kiew, gab ihm den Namen ihres Großvaters, des Großfürsten Wladimir II. Er wuchs in Fjenneslev auf, am Hof von Asser Rig, einem seeländischen Häuptling aus der Familie der Hvide, zusammen mit dessen Söhnen Esbern und Absalon, dem späteren Bischof von Roskilde (1158) und Erzbischof von Lund (1177), die beide zu seinen Freunden und Beratern wurden.
    Als es 1146 nach dem Rücktritt des Königs Erik III. zu Nachfolgestreitigkeiten kam, bei denen die beiden Prätendenten Sven III. Grate, Sohn von Waldemars Onkel Erik II. Emune, und Knut V., der Sohn von Magnus, dem Mörder seines Vaters, waren, stellte sich der 15-jährige Waldemar auf die Seite Svens, der ihm dafür das Amt eines praefectus in Schleswig gab.
    1153 überwarf sich Sven mit der Familie Hvide, woraufhin sich Waldemar von ihm trennte und Knut Magnusson anschloss, mit dessen Halbschwester über die Mutter Sophia von Minsk er sich 1154 verlobte und die er 1157 heiratete. Im gleichen Jahr 11554 wurden Knut und Waldemar auf dem Viborger Landesthing zu Königen von Dänemark gewählt. Als Sven, der 1153 ins Exil hatte ausweichen müssen, 1157 zurückkehrte, einigten sich die nunmehr drei Prätendenten auf eine Landesteilung, bei der Waldemar Jütland erhielt. Allerdings versuchte Sven auf einem Bankett, das er für Knut und Waldemar abhielt, sich der Konkurrenz zu entledigen (Blutfest von Roskilde (dän. Blodgildet i Roskilde) am 9. August 1157). Knut wurde bei diesem Anschlag enthauptet, Waldemar konnte verwundet entkommen und rüstete sich zur Entscheidungsschlacht, die am 23. Oktober 1157 bei Grathe Hede stattfand. Sven unterlag und wurde auf der Flucht getötet, so dass Waldemar nun alleiniger König von Dänemark war.

    König Waldemar
    Waldemars Regierung ist gekennzeichnet durch eine Politik der Versöhnung im Inneren und durch seine Beziehungen zu Kaiser Barbarossa, dem er 1158 und 1162 huldigte, und dem Sachsenherzog Heinrich dem Löwen, mit dem er 1159 einen Freundschaftsvertrag schloss. Unklar ist dabei allerdings, inwieweit Waldemars Politik auf letzteren zurückging oder durch seine Freunde Absalon von Lund und Esbern Snare bestimmt wurde.
    1160 zogen Waldemar und Heinrich gemeinsam gegen die Abodriten in Mecklenburg. Im Jahr zuvor hatte der Dänenkönig seine nun fast jährlich wiederholten Flottenangriffe gegen die Ranen auf Rügen begonnen, die ihrerseits regelmäßig die Küsten Dänemmarks verwüstet hatten, und die am 15. Juni 1168 in der Eroberung und Zerstörung ihres Heiligtums der Jaromarsburg und Inbesitznahme deren Schätze am Kap Arkona gipfelte – die Christianisierung Rügens ging somit vor allem auf Waldemars Herrschaft zurück.
    Parallel zu seinen Aktivitäten jenseits der Landesgrenzen sicherte er die Zugänge zu seinem Reich durch den Ausbau des Danewerks (Waldemarsmauer) und den Bau von militärischen Anlagen, mit denen die Meerengen zwischen Ostsee und Kattegat beherrscht werden konnten (Kalundborg, Korsör (Tårnburg), Nyborg, Sprogö und Vordingborg am Großen Belt, Kopenhagen und Helsingborg am Öresund).
    Zu seinen innenpolitischen Erfolgen gehört auch, dass es ihm gelang, die Monarchie in Dänemark erblich zu machen und das Wahlkönigtum abzulösen. Waldemar hatte einen langjährigen Streit mit Bischof Eskil von Lund beendet und war 1165/66 im Gegenzug von Papst Alexander III. als erblicher König anerkannt worden. Waldemar bekräftigte dies, indem er 1166 seinen Sohn Knut VI. zum König ausrufen ließ. Am 25. Juni 1170 wurde Knud VI. in Ringsted gekrönt. Gleichzeitig wurde Waldemars Vater Knud Lavard heiliggesprochen und die dänische Monarchie damit um ein religiöses Fundament erweitert.

    Familie
    Waldemar heiratete 1157 Sophia von Minsk (* wohl 1141; † 1198), eine Tochter des Fürsten Wolodar von Minsk und der polnischen Prinzessin Richeza. Da Sophias Mutter zuvor mit Magnus I. verheiratet gewesen war, war Sophia die Halbschwester von Knut V. Ihre Kinder waren:
    • Sophia (* wohl 1159; † 1208), ∞ 1181 Siegfried III., Graf von Orlamünde († 1206)
    • Knut VI. (wohl 1162; † 1202), 1182 König von Dänemark; ∞ 1177 Gertrud von Sachsen, Tochter von Heinrich dem Löwen (Welfen)
    • Margareta und Maria, um 1188 Nonnen in Roskilde
    • Waldemar II. der Sieger (* 1170; † 1241), 1202 König von Dänemark; ∞ I 1205 Dagmar (Margareta), Tochter von Ottokar I. Přemysl, König von Böhmen (Przemysliden); ∞ II 1214 Berengaria von Portugal; † 1221, Tochter von Sancho I., König von Portual
    • Ingeborg († 1237/38); ∞ 1193 Philipp Augustus, König von Frankreich; † 1223 (Stammliste der Kapetinger)
    • Helena († 1233), ∞ 1202 Wilhelm, Herzog von Lüneburg († 1213) (Welfen)
    • Rikissa von Dänemark († 1220), ∞ 1210 Erik X., 1208 König von Schweden († 1216)
    Waldemar hatte mit Tove zudem einen unehelichen Sohn, Christoph (* wohl 1150; † 1173), Herzog von Südjütland (dux Iuciae[1]). Die unglückliche Liebe von Waldemar und Tove wurde als Legende ausgestaltet und diente dem Komponisten Arnold Schönberg als Grundlage für die Gurre-Lieder.
    Waldemar wurde in der Marienkirche (heute St. Bendt) in Ringsted bestattet. Sophia heiratete um 1184 in zweiter Ehe Ludwig III., Landgraf von Thüringen.


    Siehe auch
    • Stammtafel der dänischen Könige
    Literatur
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band II (), Tafel 100
    • Thomas Riis: Waldemar I. der Große, in: Lexikon des Mittelalters, Band VIII, Spalte 1946/47
    • Oskar Eggert: Die Wendenzüge Waldemars I. und Knuts VI. von Dänemark nach Mecklenburg und Pommern
    Weblinks
     Commons: Waldemar I. (Dänemark) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Fußnoten
    1 Esben Albrectsen, „Das Abel-Geschlecht und die Schauenburger als Herzöge von Schleswig“, Marion Hartwig and Frauke Witte (Übers.), in: Die Fürsten des Landes: Herzöge und Grafen von Schleswig, Holstein und Lauenburg [De slevigske hertuger], Crsten Porskrog Rasmussen (Hg.), Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (2008), S. 52–71, hier S. 52. ISBN 978-3-529-02606-5

    Waldemar + Königin Sophia von Dänemark (von Minsk). Sophia (Tochter von Volodar Gļebovič und Prinzessin Rikissa von Polen) wurde geboren in cir 1140; gestorben am 5 Mai 1198; wurde beigesetzt in Marienkirche (heute St. Bendt), Ringsted. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)Königin Sophia von Dänemark (von Minsk) wurde geboren in cir 1140 (Tochter von Volodar Gļebovič und Prinzessin Rikissa von Polen); gestorben am 5 Mai 1198; wurde beigesetzt in Marienkirche (heute St. Bendt), Ringsted.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Dänemark (1157 bis 1182)

    Notizen:

    Sophia hatte mit Waldemar I. sieben Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sophia_von_Minsk

    Sophia von Minsk (auch Sophie von Nowgorod oder Sofia Wolodarowna Minskaja) (* um 1140; † 5. Mai 1198) war als Ehefrau von Waldemar I. von 1157 bis 1182 Königin von Dänemark.

    Leben
    Sophia war die Tochter der Rikissa von Polen, einer polnischen Königstochter aus dem Geschlecht der Piasten, und deren zweiten Ehemann Wladimir oder Wolodar von Minsk und Grodno aus dem Geschlecht der Rurikiden. Die Ehe wurde 1145 geschieden. WäWährend Sophia mit ihrer Mutter nach Polen zurückkehrte, blieben ihre Brüder Wladimir (Wolodar) und Wisilko beim Vater zurück. Aus der ersten Ehe ihrer Mutter mit dem dänischen Prinzen und schwedischen König Magnus hatte sie einen Halbbruder, der 1146 als Knut V. König von Dänemark wurde.
    1148 starb Ulvhild Håkonsdatter, die Frau von Sverker I. von Schweden, dem früheren Gegner von Rikissas erstem Mann. Mit ihm schloss Rikissa ihre dritte Ehe. Sophia begleitet ihre Mutter nach Schweden und wuchs am Hof ihres Stiefvaters auf. Dieser unterstützte die Thronansprüche von Rikissas ältestem Sohn in Dänemark, nahm ihn in Schweden auf, als er 1150 vor seinem Mitkönig Sven III. fliehen musste, und gab ihm seine Tochter Helena, Sophias Stiefschwester, zur Frau. Als Knut V. 1154 mit Unterstützung seines Cousins Waldemar, des Sohns von Knud Lavard, seinen Thron zurückerlangen konnte, wurde Sophia zur Festigung der Allianz mit Knuts neuem Mitkönig Waldemar I. verlobt.
    Die Hochzeit fand erst statt, nachdem Knut V. von Sven III. ermordet wurde und Waldemar nach dem Sieg über Sven III. am 23. Oktober 1157 Alleinherrscher von Dänemark geworden war. Der Sage nach ermordete sie Tove, die zuvor Waldemars Geliebte gewesen war, im Bad.
    Nach Waldemars Tod warb der zehn Jahre jüngere Landgraf Ludwig III. der Fromme (um 1151–1190) von Thüringen um die dänische Königin. 1184 reiste Sophia mit großem Gefolge und von ihrem Sohn Knut VI. mit einer reichen Mitgift ausgestattet nach Thüringen. Doch Ludwig verstieß sie vor seinem Aufbruch zum Dritten Kreuzzug. Sophia kehrte nach Dänemark zurück, wo sie 1198 starb und in der Marienkirche (heute St. Bendt) in Ringsted neben Waldemar bestattet wurde.

    Nachkommen
    Mit Waldemar I. hatte Sophia folgende Kinder:
    • Sophia (* wohl 1159; † 1208)
    • ∞ 1181 Siegfried III., Graf von Orlamünde († 1206)
    • Knut VI. (* wohl 1162; † 1202),1182 König von Dänemark
    • ∞ 1177 Gertrud von Sachsen, Tochter von Heinrich dem Löwen (Welfen)
    • Margareta und Maria, um 1188 Nonnen in Roskilde
    • Waldemar II. der Sieger (* 1170; † 1241), 1202 König von Dänemark
    • ∞ I 1205 Dagmar (Margareta), Tochter von Ottokar I. Přemysl, König von Böhmen (Przemysliden)
    • ∞ II 1214 Berengaria von Portugal; † 1221, Tochter von Sancho I., König von Portugal
    • Ingeborg († 1237/38)
    • ∞ 1193 Philipp Augustus, König von Frankreich; † 1223 (Stammliste der Kapetinger)
    • Helena († 1233)
    • ∞ 1202 Wilhelm, Herzog von Lüneburg († 1213) (Welfen)
    • Rikissa von Dänemark († 1220)
    • ∞ 1210 Erik X., 1208 König von Schweden († 1216)
    Die Ehe mit Ludwig dem Frommen von Thüringen blieb kinderlos.



    Literatur
    • Johannes Steenstrup: Sophia in: Dansk Biografisk Lexikon XVI (1902), S. 162-163
    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • Sophias Grab

    Notizen:

    Das Ehepaar hatte 7 Kinder:
    • Sophia (* wohl 1159; † 1208)
    • ∞ 1181 Siegfried III., Graf von Orlamünde († 1206)
    • Knut VI. (* wohl 1162; † 1202),1182 König von Dänemark
    • ∞ 1177 Gertrud von Sachsen, Tochter von Heinrich dem Löwen (Welfen)
    • Margareta und Maria, um 1188 Nonnen in Roskilde
    • Waldemar II. der Sieger (* 1170; † 1241), 1202 König von Dänemark
    • ∞ I 1205 Dagmar (Margareta), Tochter von Ottokar I. Přemysl, König von Böhmen (Przemysliden)
    • ∞ II 1214 Berengaria von Portugal; † 1221, Tochter von Sancho I., König von Portugal
    • Ingeborg († 1237/38)
    • ∞ 1193 Philipp Augustus, König von Frankreich; † 1223 (Stammliste der Kapetinger)
    • Helena († 1233)
    • ∞ 1202 Wilhelm, Herzog von Lüneburg († 1213) (Welfen)
    • Rikissa von Dänemark († 1220)
    • ∞ 1210 Erik X., 1208 König von Schweden († 1216)

    Kinder:
    1. Prinzessin Sophia von Dänemark wurde geboren in cir 1159; gestorben in 1208.
    2. Knut VI. von Dänemark wurde geboren in cir 1162; gestorben in 1202; wurde beigesetzt in St.-Bendts-Kirche, Ringsted.
    3. Rikissa (Rikiza) von Dänemark wurde geboren in 1174; gestorben am 8 Mai 1220 in Ringsted, Dänemark; wurde beigesetzt in St.-Bendts-Kirche, Ringsted.
    4. Prinzessin Ingeborg von Dänemark wurde geboren in cir 1175; gestorben am 29 Jul 1236 in Corbeil; wurde beigesetzt in Saint-Jean-sur-l’Isle bei Corbeil.
    5. Herzogin Helena von Dänemark wurde geboren in cir 1180; gestorben am 22 Nov 1233 in Lüneburg, Niedersachsen, DE; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE.
    6. 4. König Waldemar II. von Dänemark wurde geboren am 28 Jun 1170; gestorben am 28 Mrz 1241.

  3. 10.  König Sancho I. von Portugal, der Besiedler König Sancho I. von Portugal, der Besiedler wurde geboren am 11 Nov 1154 in Coimbra (Sohn von König Alfons I. Henriques von Portugal und Gräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und Maurienne); gestorben am 26 Mrz 1211 in Coimbra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1185 bis 1211, Königreich Portugal; König von Portugal

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sancho_I._(Portugal) (Okt 2017)

    Sancho I. genannt der Besiedler (Dom Sancho I oder o Povoador) (* 11. November 1154 in Coimbra; † 26. März 1211 ebenda) war der zweite König von Portugal aus dem Hause Burgund.

    Sancho I. wurde als Sohn Königs Alfons I. und der Königin Mathilde geboren. Nach dem Tode seines Vaters bestieg er 1185 selbst den Thron. Er holte die Zisterziensermönche ins Land, die die von den Mauren zurückeroberten Gebiete besiedeln solltenen, und eroberte 1189 Silves, die Hauptstadt der Mauren. Allerdings gingen die meisten dieser Eroberungen im nächsten Jahr wieder verloren. Über Auseinandersetzungen um die Gültigkeit der Ehe seiner Tochter Theresia mit König Alfons IX. von León, sowie über Lehnsrechte, begann eine Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche, die 1195 das Interdikt über Portugal verhängte. Die Auseinandersetzung zwischen Monarchie und Kirche sollte fast zweihundert Jahre dauern, und stellt gewissermaßen die portugiesische Variante des Investiturstreits dar.

    Titel (genauer):
    Nach dem Tode Alfons I. übernahm sein Sohn, Sancho I., der Besiedler oder der Volksfreund (1185–1211), den Thron. Dieser hatte bereits seit geraumer Zeit als Mitregent neben seinem Vater die portugiesische Politik bestimmt. Er holte die Zisterziensermönche ins Land, die die von den Mauren eroberten Gebiete christlich besiedeln sollten und eroberte 1189 Silves, die Hauptstadt der Mauren. Allerdings gingen die meisten dieser Eroberungen im nächsten Jahr wieder verloren.
    Über Auseinandersetzungen um die Gültigkeit der Ehe seiner Tochter Theresia mit König Alfons IX. von León, sowie über Lehnsrechte, begann eine Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche, die 1195 das Interdikt über Portugal verhängte. Die Auseinandersetzung zwischen Monarchie und Kirche sollte fast zweihundert Jahre dauern und stellt gewissermaßen die portugiesische Variante des Investiturstreits dar.
    Zwei Hauptpunkte waren es, die zwischen Kirche und König umstritten waren. Zum einen ging es um die Besetzung kirchlicher Ämter, insbesondere das Recht der Kirche auf freie Bischofswahl. Die Könige dagegen bestanden auf ihrem Recht, Bischofsämter nach eigenem Gutdünken zu besetzen. Vor allem aber ging es um Landbesitz. Wie in anderen Ländern Europas auch hatte die Kirche in Portugal große Ländereien bekommen und war vor der Krone zum größten Landbesitzer aufgestiegen. Um die Krone zu stärken, versuchten die Könige deshalb, Lehen zugunsten der Kirche zu widerrufen und kirchliches Land einzuziehen. Dies führte natürlich zu großem Widerstand auf kirchlicher Seite.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern (Aug 2023)

    Sancho heiratete Prinzessin Dulce von Barcelona in 1175. Dulce (Tochter von Graf Raimund Berengar IV. von Barcelona und Petronella von Aragón (Jiménez)) wurde geboren in 1158/1159; gestorben am 1 Sep 1198 in Coimbra. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Prinzessin Dulce von BarcelonaPrinzessin Dulce von Barcelona wurde geboren in 1158/1159 (Tochter von Graf Raimund Berengar IV. von Barcelona und Petronella von Aragón (Jiménez)); gestorben am 1 Sep 1198 in Coimbra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1185 bis 1198, Königreich Portugal; Königin von Portugal (durch Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Dulce_von_Barcelona (Jun 2017)

    Dulce von Barcelona (* 1158/1159; † 1. September 1198 in Coimbra) war eine aragonesische Prinzessin und ab 1185 bis zu ihrem Tode Königin von Portugal.
    Dulce von Barcelona wurde als Tochter des Grafen Raimund Berengars IV. von Barcelona und der Königin Petronella von Aragón geboren. Sie hatte vier Geschwister, darunter König Alfons II.

    1175 heiratete sie den portugiesischen Thronfolger, der 1185 als Sancho I. den portugiesischen Thron bestieg. Seitdem führte sie den Titel einer Königin von Portugal (als Ehefrau des Königs, nicht als Herrscherin eigenen Rechts).

    Notizen:

    Mit Dulce hatte Sancho folgende Kinder:
    • Teresa (* um 1178; † 17. Juni 1250) ∞ Alfons IX. von León
    • Sancha (* 1180; † 13. März 1229), Äbtissin von Lorvão, 1705 seliggesprochen
    • Raimundo (* ca. 1180; † 9. März 1189)
    • Constança (* 1182; † 3. August 1202)
    • Alfons II. (* 23. April 1185; † 25. März 1223)
    • Pedro (* 23. Februar 1187; † 2. Juni 1258), Graf von Urgell und König von Mallorca ∞ 1229 Aurembiaix, Gräfin von Urgel
    • Fernando (* 24. März 1188; † 26. Juli 1233) ∞ 1212 Gräfin Johanna von Flandern und Hennegau
    • Branca (* 1192; † 17. November 1240), Herrin von Guadalajara
    • Mafalda (* ca. 1200; † 1257) ∞ 1215 Heinrich I. von Kastilien
    • Berengaria (* 1194; † 1221) ∞ 1213 König Waldemar II. von Dänemark (Haus Estridsson)

    Verheiratet:
    Sancho I. war mit Dulce von Barcelona verheiratet.

    Kinder:
    1. Theresia von Portugal wurde geboren in 1178 in Coimbra; gestorben am 18 Jun 1250 in Lorvão; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Lorvão.
    2. König Alfons II. von Portugal, der Dicke wurde geboren am 23 Apr 1185 in Coimbra; gestorben am 25 Mrz 1223 in Coimbra.
    3. Graf Peter (Pedro) von Portugal wurde geboren am 23 Feb 1187; gestorben am 2 Jun 1258.
    4. 5. Prinzessin Berengaria von Portugal wurde geboren in 1194; gestorben in 1221.
    5. Fernando (Ferdinand, Ferrand) von Portugal wurde geboren am 24 Mrz 1188; gestorben am 26 Jul 1233; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.

  5. 12.  Herzog Bernhard III. von Sachsen (von Ballenstedt) (Askanier)Herzog Bernhard III. von Sachsen (von Ballenstedt) (Askanier) wurde geboren in 1140 (Sohn von Markgraf Albrecht I. von Brandenburg (von Ballenstedt) (Askanier), der Bär und Markgräfin Sophie von Winzenburg); gestorben am 9 Feb 1212 in Bernburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herzog von Sachsen - Graf von Askanien und Ballenstedt - Herr zu Bernburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_III._(Sachsen) (Apr 2018)

    Bernhard, Herzog von Sachsen (* 1140; † 9. Februar 1212 in Bernburg) war Herzog von Sachsen, Graf von Askanien und Ballenstedt, Herr zu Bernburg.

    Leben
    Bernhard war der jüngste Sohn Albrechts des Bären aus dem Geschlecht der Askanier und der Sophie von Winzenburg. Im Jahre 1157 wohnte er zusammen mit seinem Vater und seinen Brüdern dem Begräbnis Konrads des Großen bei. Im Jahre 1159 begleitet Bernhard nebst seinem Bruder Otto Kaiser Friedrich I. Barbarossa auf dessen Italienzug. Nach dem Tod seines Vaters erhielt er 1170 als spätere anhaltische Hausbesitzungen den Bezirk von Ascaria (Aschersleben) sowie den ehemaligen Gau Serimunt zwischen Saale, Mulde und Elbe.
    Nach dem Tode seines Bruders Adalbert (Albert) wurde er 1171 Graf von Ballenstedt. Im selben Jahr erhielt er von Friedrich Barbarossa auf dem Reichstage zu Goslar das Heimfallsrecht auf die Herrschaft Plötzkau (Plötzke), die 1173 in seinen Besitz überging. Die Grafschaft Plötzkau wurde ihm jedoch von Heinrich dem Löwen streitig gemacht. Bei einem Kriegszug gegen Bernhard zerstörte Heinrich Aschersleben und Gröningen und verwüstete Halberstadt. Dennoch konnte sich Bernhard in dieser Auseinandersetzung behaupten.

    Zeitraum des Sturzes von Heinrich dem Löwen
    Als Heinrich der Löwe 1180 durch Kaiser Friedrich Barbarossa geächtet wurde, verlor dieser auf dem Reichstag zu Würzburg seine Lehen, die Herzogtümer Bayern und Sachsen. Daraufhin erhielt Bernhard am 13. April 1180 auf dem Hoftag zu Gelnhausen mit der Gelnhäuser Urkunde den östlichen Teil der welfischen Lande und das Bistum Bremen mit der sächsischen Herzogswürde.
    Das Herzogtum Sachsen war jedoch zuvor aufgeteilt worden, so dass es als Länderbesitz nur den Landstrich zwischen der Mark Meißen und der Mark Brandenburg ausmachte. Dabei wurden ihm die Gebiete um Aken und Wittenberg sowie einige andere Besitzuungen wie die Burggrafschaft Magdeburg übertragen. Die einst von Heinrich dem Löwen besessenen Länder Engern und Westfalen nebst den herzoglichen Hoheitsrechten hatte sich der Erzbischof von Köln verschafft. Die Grafen von Holstein wurden von der Lehnshoheit der sächsischen Herzöge entbunden, die Grafschaft Stade kam an das Erzbistum Bremen, Lübeck wurde Reichsstadt, die Pfalzgrafschaft Sachsen ging 1179 an Ludwig III. von Thüringen; zusätzlich nahmen die sächsischen Bischöfe ihre Lehen zurück. Dafür musste Bernhard 1181 den Kaiser bei der Reichsheerfahrt gegen Heinrich den Löwen unterstützen. Im November 1181 unterwarf sich Heinrich dem Kaiser auf dem Reichstag von Erfurt. Erst zu diesem Zeitpunkt erhielt Bernhard von Sachsen neben dem Territorium auch den sächsischen Herzogstitel zugesprochen. Nach der Niederwerfung Heinrichs konnte dieser seine Allodialgüter retten, aus denen später das Herzogtum Braunschweig gebildet wurde.

    Bernhards Wirken als Sachsenherzog
    In Nordalbingien und den Gebieten zwischen Elbe und Ostsee lehnten sich die Lehnsleute bald gegen ihn auf. Nachdem dieser zurückgekehrt war, fanden sie in Heinrich dem Löwen Unterstützung. Bernhard versuchte seine Ansprüche durchzusetzen und wurde dabei von seinen Brüdern, vor allem Otto I., Markgraf von Brandenburg, und Siegfried, nunmehr Erzbischof von Bremen, unterstützt. Als erstes sollten die Vasallen seines Gebietes, bei einem Tag zu Artlenburg, den Eid der Treue schwören. Es kamen die Grafen zu Ratzeburg, Dannenberg, Luckow und Schwerin. Der mächtigste aber, Graf Adolf von Holstein, kam nicht und wurde in dessen Folge zunächst sein Widersacher. Streitereien um die Dithmarschen, das westliche Holstein, entbrannten, welches er von seinem Bruder Siegfried als bremisches Lehen erhielt, welcher es so aus der Gewalt des Grafen von Holstein zu entreißen hoffte, allerdings ohne Erfolg.

    Bernhard veranlasste nun den Bau der Lauenburg (Polabenburg) an der unteren Elbe, um wenigstens einen festen Punkt am rechten Elbufer zu haben. Bestimmte, ihm feindlich gesinnte Gebiete, belastete er mit hohen Steuern, wodurch es zu einem Angriff gegen die Lauenburg kam und diese 1182 zerstört wurde.
    Im Jahr 1183 starb Bernhards Bruder Dietrich von Werben ohne Erben, sein Besitz fiel zum größten Teil an Bernhard.

    Der Streit weitete sich nun auch auf die Slawenländer aus. Heinrich Borwin I., der Sohn von Pribislaw, war wie sein Vater ein Anhänger Heinrichs des Löwen, zudem Gemahl von dessen Tochter Mathilde, hielt es somit mit Bernhards Gegnern. Sein Vetter Nikolaus I. (Niklot), der Sohn von Wratislaw von Mecklenburg, den Heinrich 1164 in seiner erstürmten Burg Malchow hatte hängen lassen, ergriff Partei für Bernhard. Um die Freunde Bernhards zu schwächen fielen die aufrührerischen Vasallen in slawische Gebiete ein und verjagten Niklot. Borwin verband sich mit dem Pommernherzog Bogislaw I. und Niklot mit dem Fürsten Jaromir I. von Rügen, der ein treuer Lehnsmann der Dänen war. Bogislaw hatte nun den heimlichen Auftrag vom Kaiser, den Dänenkönig Knut VI. für seine Huldigungsverweigerung zu bestrafen, wodurch das Land zwischen der Elbe und Oder in eine dänische und deutsche Partei gespalten wurde. Borwin geriet in Gefangenschaft des Dänenkönigs und musste den Lehnseid auf den Dänenkönig schwören. Nach verheerenden Einfällen der Dänen in Pommern in den Jahren 1184 und 1185 ereilte Bogislaw dasselbe Schicksal.
    Durch den Erfolg der Dänen drängte der Kaiser 1184 zu einem Ausgleich zwischen Bernhard und seinen Vasallen. Graf Adolf III. von Holstein sollte die strittigen Landstriche behalten, musste dafür aber 700 Mark an Bernhard bezahlen und den verweiggerten Lehnseid leisten. Graf Bernhard von Ratzeburg und Graf Gunzelin von Schwerin wurden auch zu Zahlungen verpflichtet. Die zerstörte Lauenburg sollte von allen gemeinsam wieder aufgebaut werden. Spätestens nach der zweiten Verbannung Heinrich des Löwen 1188 hielt es Graf Adolf mit dem neuen Oberherren, in der Hoffnung, mit ihm sein verlorenes Land wiederzubekommen. Nach Heinrichs Rückkehr 1189 kam es erneut zu Auseinandersetzungen, bei denen Bernhard Bardowick (im Lüneburgischen) verlor.
    Als Herzog von Sachsen nahm Bernhard 1190 an der Wahl Heinrichs VI. teil, bei dessen Krönung er erstmals als Erzmarschall fungierte. Später machte er durch seinen Widerspruch Heinrichs Plan zunichte, die deutsche Krone erblich an sein Haus zu binden. Bei der Doppelwahl von 1198 gehörte er zu den Fürsten, die Philipp von Schwaben zum König wählten. Nach dessen Ermordung 1208 wechselte er bei der erneuten Wahl jedoch auf die Seite von Philipps Rivalen Otto IV.
    Bernhard begründete das sächsische Wappen. Dazu legte er über den alten Schild des askanischen Hauses die fünf schwarzen Balken im goldenen Felde und zum Zeichen der jüngeren Geburt und Linienabzweigs den schrägen Lilienbalken. Den später so genannten Rautenkranz erhielt er von Friedrich Barbarossa auf dem Reichstage zu Gelnhausen 1180. Durch die erworbenen sächsischen Besitzungen verlegte Bernhard seinen Sitz und Hoflager nach Wittenberg, welches bis zum Aussterben der askanischen Linie 1422 als Residenz der Askanier bestehen blieb. Dort errichtete er auch die Münzstätte Wittenberg, in der er Brakteaten und beidseitig geprägte Denare herstellen ließ. Er verstarb am 9. Februar 1212, als letzter von Albrechts vielen Söhnen, und wurde in Ballenstedt in der Kirche des Benediktinerklosters beigesetzt.

    Wirkung
    Mit der Belehnung Bernhards durch Kaiser Friedrich Barbarossa wurde der lebenslange Kampf des zehn Jahre zuvor verstorbenen Albrecht des Bären um die Macht in Sachsen für die Askanier letztlich erfolgreich beendet. Albrecht selbst war nach der Krönung des Stauferkönigs Konrad III. von diesem mit dem Herzogtum Sachsen belehnt worden, hatte dieses Amt jedoch nur für vier Jahre zwischen 1138 und 1142 inne und konnte sich gegen den Herrschaftsanspruch der Welfen nicht auf Dauer durchsetzen. Barbarossa wiederum unterstützte den Welfen Heinrich den Löwen und zwang Albrecht, dies hinzunehmen. Erst als sich Barbarossa mit Heinrich dem Löwen 1175 überwarf, wurde der Weg für einen askanischen Herzog von Sachsen-Wittenberg frei.

    Bernhard heiratete Judith von Polen in vor 1175. Judith (Tochter von Grossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von Polen und Herzogin Elisabeth von Ungarn) wurde geboren in 1154; gestorben am 1201 / 1202. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  Judith von PolenJudith von Polen wurde geboren in 1154 (Tochter von Grossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von Polen und Herzogin Elisabeth von Ungarn); gestorben am 1201 / 1202.

    Notizen:

    Auf dieser Ehe stammt folgendes Kind:
    - Sophie, Äbtissin zu Gernrode

    In der Forschung ist nicht gesichert, aus welchen Ehen Hedwig und Sophia stammen. Hier wiedergegeben ist die aktuell von der Forschung vertretende Zuordnung. Dass Heinrich I. Sohn von Judith von Polen sei, gilt als widerlegt.

    Verheiratet:
    Bernhard war in 3. Ehe verheiratet mit Judith von Polen, Tochter des Herzogs Mieszko III.

    Kinder:
    1. Fürst Heinrich I. von Anhalt (Askanier) wurde geboren in 1170; gestorben in 1252.
    2. 6. Herzog Albrecht I. von Sachsen (Askanier) wurde geboren in cir 1175; gestorben am 7 Okt 1260; wurde beigesetzt in Kloster Lehnin.

  7. 14.  Herzog Leopold VI. von Österreich (Babenberger, der Glorreiche Herzog Leopold VI. von Österreich (Babenberger, der Glorreiche wurde geboren in 1176 (Sohn von Herzog Leopold V. von Österreich, der Tugendhafte und Ilona (Helena) von Ungarn); gestorben am 28 Jul 1230 in San Germano.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1194–1230, Herzogtum Steiermark; Herzog von Steiermark
    • Titel (genauer): 1198–1230, Herzogtum, Erzherzogtum Österreich; Herzog von Österreich

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_VI._(Österreich) (Okt 2017)

    Leopold VI., der Glorreiche (* 1176; † 28. Juli 1230 in San Germano) stammte aus dem Geschlecht der Babenberger. Er war Herzog von Österreich (1198–1230) und der Steiermark (1194–1230).

    Leopold war der jüngere Sohn des Herzogs Leopold V.
    Entgegen den Bestimmungen der Georgenberger Handfeste aus dem Jahre 1186 wurde nach dem Tod Leopolds V. 1194 die Herrschaft geteilt: Leopolds älterer Bruder Friedrich I. erhielt Österreich (im heutigen Sprachgebrauch Nieder- und Oberösterreich bzw. Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich der Republik Österreich), während Leopold selbst die Steiermark übernahm. Als Friedrich nach nur vier Jahren überraschend starb, wurde Leopold auch Herzog von Österreich.
    Leopold VI. nahm an zwei Kreuzzügen teil (1212 am Albigenserkreuzzug und 1217 bis 1219 am Kreuzzug von Damiette). Er erhob gegenüber Richard Löwenherz Ansprüche auf Zypern (wegen seiner Verwandtschaft mütterlicherseits mit Isaak Komnenos, dem letzten griechischen Herrscher der Insel). Diese konnte er aber nicht durchsetzen, da Richard Zypern inzwischen an Guido von Lusignan verkauft hatte.
    Leopold versuchte ebenso wie seine Vorgänger, durch die Gründung neuer Klöster das Land zu erschließen. Seine bekannteste Gründung ist Lilienfeld im niederösterreichischen Tal der Traisen, wo er auch begraben liegt. Daneben begünstigte er aber auch die damals hochmodernen Bettelorden (Franziskaner, Dominikaner). In dieselbe Richtung geht die Gründung neuer Städte (z. B. Freistadt nach 1220) und die Verleihung von Stadtrechten (1212 Enns, 1221 Wien, das unter ihm auch eine bedeutende Erweiterung erfuhr und seine Fläche mehr als verdoppelte).
    Unter Leopold begannen die ersten Einflüsse der Gotik Österreich zu erreichen – die Capella Speciosa in seiner zeitweiligen Residenz Klosterneuburg gilt als erstes gotisch beeinflusstes Bauwerk im Donauraum – nach deren Abbruch 1799 wurden Teile davon für die Kapelle der Franzensburg im Schlosspark von Laxenburg verwendet.
    Unter ihm erreichte das babenbergische Österreich den Zenit seines Ansehens, seine Ehe mit der byzantinischen Prinzessin Theodora Angeloi gibt davon Zeugnis, ebenso wie sein Vermittlungsversuch zwischen dem Kaiser Friedrich II. und dem Papst, während dem er 1230 in Italien starb.
    Leopold VI. hatte sieben Kinder, unter anderen die Töchter Margarethe von Babenberg, Gertrud von Babenberg und Constantia von Österreich. Sein einziger noch lebender Sohn war aber Friedrich II., der auch seine Nachfolge antrat.
    Bekannt ist sein Hof als Zentrum des Minnesangs, hier wirkten unter anderem Walther von der Vogelweide, Neidhart von Reuental und Ulrich von Liechtenstein. Auch das Nibelungenlied wurde möglicherweise hier geschrieben.
    Unter Herzog Leopold VI. fand die Ketzerverfolgung um 1210 Einzug in Österreich. In einem Briefwechsel (1207) mit Papst Innozenz III., in dem er die Einrichtung eines zweiten Bistums neben Passau fordert, führt er vor allem die Pest ketzerischeher Verderbtheit an, die sich in dem großen Bistum schnell ausbreiten könne. Das Bistum Passau umfasste zur damaligen Zeit etwa 42.000 km² und war damit das größte im Heiligen Römischen Reich. Leopolds Plan, der vor allem darauf ausgerichtet war, ein Gleichgewicht zum Passauer Bischof zu schaffen schlug allerdings fehl. Im weiteren Verlauf kommt es dann im Jahre 1210 aber zur ersten belegten Ketzerverfolgung in Österreich. Diese wird sowohl in den Annalen von Klosterneuburg, als auch im Wälschen Gast des Thomasîn von Zerclaere erwähnt.

    Andenken
    Das Laxenburger Fenster in der Steyrer Stadtpfarrkirche enthält eine Darstellung Leopolds von um 1300 mit einem Kirchenmodell zu Füßen und der Inschrift Dux Leupoldus. Diese Doppelscheibe stammt gemeinsam mit dem benachbarten Scheiben mit auferstehendem Christus und Markgräfin Agnes aus der Capella speciosa.[1]
    Am Wiener Rathausplatz befindet sich ein Denkmal Leopold VI. von Johann Preleuthner. Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg.

    Geburt:
    Leopold war der jüngere Sohn des Herzogs Leopold V.

    Leopold + Theodora Angela von Byzanz. Theodora (Tochter von Isaak II, Angelos (Byzanz) und Margarete von Ungarn) wurde geboren in zw 1180 und 1185; gestorben am 22/23 Jun 1246. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 15.  Theodora Angela von ByzanzTheodora Angela von Byzanz wurde geboren in zw 1180 und 1185 (Tochter von Isaak II, Angelos (Byzanz) und Margarete von Ungarn); gestorben am 22/23 Jun 1246.

    Notizen:

    Theodora hatte mit Leopold VI. vier Töchter und drei Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theodora_Angela_(Byzanz)

    Theodora Angela Prinzessin von Byzanz, Herzogin von Österreich (* zwischen 1180 und 1185, † 22./23. Juni 1246 in Kahlenberg) war als Gemahlin von Leopold VI. dem Glorreichen von Österreich Herzogin von Österreich und Steiermark, wurde als Witwe Zisterzienserin im Stift Lilienfeld.

    Herkunft
    Theodora stammt aus der bedeutenden byzantinischen Adelsfamilie der Angeloi, die ihren Ursprung in Philadelphia im kleinasiatischen Lydien (heute Türkei) hat. Deren Aufstieg in die erste Reihe der byzantinischen Aristokratie begann mit Konstantitin Angelos, der sich mit Theodora Komnene (* 1096), der jüngsten Tochter des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos vermählte. In der Folge übten seine Söhne und Enkel hohe zivile und militärische Ämter aus, wobei zwischen 1185 und 1204 drei Mitglieder der Familie: Isaak II. Angelos, Alexios III. Angelos und Alexios IV. Angelos den byzantinischen Kaiserthron bestiegen.

    Widersprüchliche Angaben in der Literatur
    Da kein urkundlicher Nachweis über die Identität ihrer Eltern vorliegt, findet man in der Literatur verschiedene Ansichten hierüber und damit über ihre Verwandtschaft mit dem byzantinischen Kaiser Isaak II. Angelos. Sie wird teils als dessen Tochter[1], als dessen Nichte[2] [3] oder als dessen Enkelin[4] [5] angesehen.
    Die These, dass Theodora eine Tochter von Kaiser Isaak II. aus dessen zweiter Ehe mit Margarete von Ungarn (* 1175, † n. 1223), einer Tochter von König Bela III. von Ungarn sein soll, beruht auf der Eintragung in den „Annales Mellicenses“, die Theodora als „Theodoram filiam regis Grecorum“ bezeichnen.[6] Dies ist jedoch wahrscheinlich nicht korrekt, da die Ehe wegen zu naher Verwandtschaft ausgeschlossen wäre, da in diesem Fall sowohl die Mutter Leopolds wie die Mutter Theodoras ungarische Prinzessinnen und zwar Tante bzw. Nichte gewesen wären. Eine solche Ehe war im Mittelalter sowohl nach katholischem wie nach orthodoxem Kirchenrecht verboten. Da Theodora auch als Enkelin Isaak II. wohl zu nahe mit Leopold verwandt wäre, blbleibt als wahrscheinlichste These, dass Theodora eine Nichte von Kaiser Isaak II. war. Dies würde auch rangmäßig besser zu Leopold als Herzog passen, denn nicht nur sein Großvater Heinrich II. Jasomirgott, sondern selbst Kaiser Otto I. der Große mussten sich mit einer Nichte des byzantinischen Kaisers begnügen.

    Wahrscheinliche Herkunft
    Schwennike und Thiele vermuten, dass Theodora eine Tochter von Johannes Angelos, (cl. 1189) - einem jüngeren Bruder von Kaiser Isaak II. - und Schwester des Andronikos Angelos gewesen sein könnte. Eine Gelegenheit zu diesbezüglichen Verhandlungen könnte sich aus der Teilnahme von Herzog Leopold VI. am Dritten Kreuzzug ergeben haben. Denn auch sein eventueller Schwager, Andronikos Angelos, nahm 1189 an diesem Kreuzzug teil. Dies allerdings unfreiwillig – nämlich als Geisel von Kaiser Friedrich I. Barbarossa - für die Einhaltung der Hilfszusagen seines Onkels, Kaiser Isaak II.
    Es gibt jedoch diesbezüglich einen genaueren urkundlichen Hinweis, wonach Theodora „Constantinopolitani imperatoris ex filia neptem“ - d.h., eine Nichte des Kaisers von Konstantinopel, allerdings in weiblicher Linie, d. h. wohl über eine seiner Schwestern - gewesen sei.[7] Ein Hinweis, von welcher Schwester des Kaisers Isaak II. Angelos Theodora abstammt, fehlt jedoch.
    Theodora war übrigens auch so mit Leopold VI. entfernt verwandt, da beide in mütterlicher Linie von Kaiser Alexios Komnenos (1081–1118) abstammen.

    Leben
    Theodora wuchs am byzantinischen Kaiserhof in Konstantinopel auf, das damals nicht nur die weitaus größte Stadt Europas, sondern auch bei weitem das wichtigste Zentrum abendländischer Kultur war. Sie erhielt daher wohl eine ihrem Stand entsprechende, umfassende Erziehung.

    Unruhige Kindheit in Konstantinopel
    Ihre Kindheit durchlebte sie jedoch in sehr unruhigen Zeiten. Ihre Familie zählte zwar zu den ersten Familien von Byzanz, war jedoch erst 1185 in der Person ihres Onkels, Isaak II. Angelos durch einen Putsch auf den Thron des byzantinischen Reiches gekommen und musste die Herrschaft ständig gegen Feinde von Innen und Außen verteidigen: Schon im ersten Jahr der Herrschaft ihres Onkels überrannten die sizilianischen Normannen unter König Wilhelm II. dem Guten mit 80.000 Mann den Balkan mmit dem Ziel, Konstantinopel zu erobern. Nur mit äußerster Mühe konnte diese Invasion am Ufer des Strymon zurückgeworfen werden. Kurz zuvor hatte sich ein Usurpator, Isaak Komnenos, Zyperns bemächtigt und sich 1185 vom Patriarchen von Zypern zum Kaiser krönen lassen. Der Versuch von Kaiser Isaak II., die Insel wieder unter seine Kontrolle zu bringen, scheiterte kläglich. Ebenso wenig gelang es ihm kurz darauf, seinen Bruder, den älteren Onkel Theodoras, Alexios Angelos, der in sarazenische Gefangenschaft geraten war, durch eine Flottenexpedition nach Akkon zu befreien, da diese Flotte von den Normannen zerstört wurde.
    Massive Steuererhöhungen führten 1187 zu Aufständen in Bulgarien, wobei Alexios Branas, der gegen die Normannen siegreiche General, statt die Bulgaren zu unterwerfen, sich in Adrianopel zum Kaiser ausrufen ließ und nunmehr versuchte, Konstantinopel zu erobern. Er konnte nur mit Hilfe von Isaaks Schwager, Konrad Markgraf von Montferrat, besiegt werden. Darüber hinaus mussten noch mehrere andere Prätendenten daran gehindert werden, sich des Thrones zu bemächtigen.
    Im Jahr 1189 genehmigte Kaiser Isaak II. den Durchzug des Dritten Kreuzzuges unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa, versuchte aber, sich durch ein Bündnis mit Saladin abzusichern. Es kam zu Missverständnissen und Kämpfen mit den Byzantinern, wobei Isaak nur durch die Drohung eines Angriffes der Kreuzfahrer auf Konstantinopel dazu veranlasst werden konnte, die vereinbarten Durchzugsbedingungen einzuhalten. Im darauf folgenden Jahr unternahm Isaak II. mehrere Militäroffensiven gegen die Bulgaren, entging dabei knapp dem Tod und wurde von ihnen 1195 bei Arcadiopolis (heute Lüleburgaz in Ostthrakien im europäischen Teil der Türkei) besiegt.
    Kurz darauf, während der Abwesenheit von Kaiser Isaak II. auf der Jagd, ließ sich dessen älterer Bruder (und Onkel Theodoras) Alexios Angelos 1195 als Alexios III. zum Kaiser ausrufen, ließ Isaak II. gefangen nehmen, ihn blenden und in ein Verlies im Blachernen-Palast in den später nach ihm benannten „Turm des Isaak Angelos“ werfen. Gleichzeitig verstärkte sich im Osten der Druck der türkischen Seldschuken unter Suleiman II. Sultan von Rum (1196–1204) und vom Norden der der Bulgaren unter Zar Kalojan, deren Armeen die Reichsgrenzen überschritten.
    Am 17. Juli 1203 bestürmten Truppen des Vierten Kreuzzuges Konstantinopel unter der Führung des Dogen von Venedig, Enrico Dandolo, eroberten Teile der Mauern und drangen in die Stadt ein, worauf Kaiser Alexius III. die Flucht ergriff. Am 1. August 1203 wurde – um den Kreuzfahrern entgegenzukommen - der blinde Isaak Angelos II. nach sieben Jahren Kerker aus dem Gefängnis geholt und wieder als Kaiser eingesetzt und sein Sohn, Alexios IV. Angelos, zum Mitkaiser ernannt.

    Eheschließung in Wien
    Theodora wird vermutlich froh gewesen sein, im gleichen Jahr das turbulente Konstantinopel verlassen zu können, um sich im November 1203 mit Herzog Leopold VI. von Österreich und Steiermark zu vermählen. Dieses Hochzeitsfest in Wien soll überaus glanzvoll gewesen sein, denn in zeitgenössischen Jahrbüchern werden die Feiern als „magnifice“ und „pomposissime“ (großartig und pompös) beschrieben. Neben zahlreichen Fürsten nahmen geistliche Würdenträger, österreichische und steirische Ministeriale sowie Dichter und Spielleute teil. Auch der Minnesänger Walther von der Vogelweide war - wohl im Gefolge des kunstsinnigen Bischofs von Passau Wolfger von Erla, zu dessen Diözese auch Wien gehörte, zur Hochzeit angereist.[8] Er soll dort sein berühmtes Preislied vorgetragen haben:
    Ir sult sprechen willekomen:
    der iu´maere bringet, daz bin ich…
    Nach Karl Brunner[9] war auch der unbekannte Dichter des Nibelungenliedes anwesend, der diese Hochzeit zum Vorbild für die von ihm geschilderte Heirat von Kriemhild mit König Etzel (Attila) nahm:
    Do riten si von Tulne ze Wiene zuo der stat.
    Es kamen allerdings so viele zur Hochzeit, dass gar nicht alle Festgäste in der Stadt Platz fanden, da sie zwar mit dem Lösegeld von König Richard Löwenherz von England gerade erst erweitert und mit neuen Stadtmauern umgeben worden war, aber nach einem verheerenden Brand im Jahr 1194 noch nicht zur Gänze wieder aufgebaut war.

    Nicht erfüllte politische Erwartungen
    Die politischen Überlegungen hinter dieser Ehe lassen sich unschwer erkennen: Absicherung gegen das bedrohliche Ungarn, Stärkung der Beziehungen zum römisch-deutschen König Philipp von Schwaben (Ehemann von Theodoras Tante, Irene Prinzessin von Byzanz, einer Tochter von Kaiser Isaak II. Angelos) freundliche Aufnahme und effektive Unterstützung bei der Teilnahme an einem Kreuzzug.
    Diese Überlegungen gingen allerdings nicht ganz auf: Theodoras Vetter, Kaiser Alexius IV. Angelos, konnte seine großzügigen Versprechungen an die Kreuzfahrer (umfangreiche Zahlungen, massive militärische Unterstützung und Kirchenunion) - trotz harter Maßnahmen gegen die eigene Bevölkerung - nicht erfüllen. Er war daher bei den Griechen wie bei den Kreuzfahrern gleichermaßen unbeliebt. Nach internen Revolten wurde er am 25. Jänner 1204 von Alexios Dukas Murtzuphlos (Schwiegersohn von Theodoras älterem Onkel, Kaiser Alexius III. Angelos und damit angeheirateter Vetter Theodoras) abgesetzt und am 5. Februar erdrosselt. Theodoras Onkel, Kaiser Isaak II., starb wenige Tage zuvor – am 28. Jänner 1204 durch Gift oder Schock. Nach eiinem kurzen Intermezzo wurde Alexios Dukas Murtzuphlos am 5. Februar 1204 als Alexios V. zum Kaiser von Byzanz gekrönt und übernahm die Verteidigung der Stadt gegen die Kreuzfahrer. Aber bereits am 12. April war auch dessen Herrschaft zu Ende, da er angesichts der erfolgreichen Belagerung aus der Stadt floh, worauf Konstantinopel am 13. April 1204 von den Truppen des Vierten Kreuzzuges erobert wurde. Es folgte eine grauenhaften Plünderung der Stadt und das (vorläufige) Ende des byzantinischen Reiches, das durch das Lateinische Kaiserreich abgelöst wurde. Am 16. Mai 1204 wurde Balduin Graf von Flandern (IX.) und Hennegau (VI.) in der Hagia Sophia vom Venezianer Thomas Morosini, dem neu eingesetzten, ersten lateinischen Patriarchen von Konstantinopel, zum ersten Kaiser des Lateinischen Kaiserreiches von Konstantinopel gekrönt. Der geflohene Kaiser Alexios V. (Murtzuphlos), der sich an seinen Schwiegervater, den abgesetzten Kaiser Alexios III. (Angelos) um Hilfe wandte, wurde von diesem nicht unterstützt, sondern geblendet und an die Kreuzfahrer ausgeliefert. Diese verurteilten ihn als Mörder von Kaiser Isaak II. und stürzten ihn in Konstantinopel von der Theodosius-Säule in den Tod.
    Obwohl Theodora diesen dramatischen Untergang ihrer Familie und des orthodoxen Byzantinischen Reiches nicht direkt miterleben musste, kann wenig Zweifel daran bestehen, dass sie vom Untergang der ihr vertrauten Welt tief betroffen war.

    Herzogin von Österreich und Steiermark
    Auch in Wien blieb Theodora als Gemahlin von Herzog Leopold VI. von Österreich und Steiermark nicht von außen- und innenpolitischen Komplikationen verschont, die sich aus der Grenzlage ihrer neuen Heimat ergaben. In Ungarn kam es nach dem Tod voon König Béla III. im Jahr 1196 zu internen Machtkämpfen zwischen König Emmerich und dessen jüngeren Bruder Prinz Andreas, wobei österreichische und steirische Truppen auf der Seite von Andreas standen und für ihn in den ungarischen Grenzgebieten kämpften. Nach mehreren vergeblichen Umsturzversuchen musste er schließlich 1204 nach Österreich fliehen, wo er am Hof seines Vetters, Leopold VI., und Theodoras freundlich aufgenommen wurde.[10] Bereits kurz darauf starb König Emmerich (1196–1204) am 26. August 1204, worauf Andreas Wien verließ und als Vormund seines fünfjährigen Neffen Ladislaus III., genannt das Kind, König von Ungarn (1204–1205) nach Ungarn zurückkehrte. Dort riss er jedoch die Macht an sich, worauf nunmehr die Witwe König Emmerichs, Konstanze von Aragón mit dem Kindkönig, Ladislaus III., und der Stephanskrone nach Wien an den Hof Theodoras floh. Der Tod des Kindkönigs im Jahre 1205 verhinderte den drohenden Krieg mit Ungarn, da nunmehr Andreas sich unbestritten als Andreas II. zum König von Ungarn krönen lassen konnte.
    Theodoras Einfluss auf das Hofleben und die Politik am Wiener Hof ist mangels ausreichender Dokumente schwer nachzuvollziehen. Insbesondere bei den zahlreichen kirchlichen Stiftungen Leopold VI., bei dessen Bemühungen um die Schaffung eines eigenen Bistums in Wien oder bei der von Leopold sehr aktiv betriebenen Ketzerverfolgung ist eine aktive Teilnahme Theodoras nicht zu erkennen und im Hinblick auf ihre orthodoxe Erziehung auch kaum zu erwarten. Auch an den Kreuzzügen, an denen Leopold VI. mehrfach teilnahm: 1212 in Südfrankreich gegen die Albigenser, dann in Spanien (Calatrava) gegen die Sarazenen, 1217 in Palästina und 1218 in Ägypten bei Damiette, nahm Theodora - vielleicht aus demselben Grund oder wegen der tragischen Erfahrungen mit dem Vierten Kreuzzug - nicht teil. Dies, obwohl die Gemahlinnen anderer Fürsten durchaus auf Kreuzzügen zu finden waren.[11] Theodora hat aber wohl ihren Einfluss gelegentlich geltend gemacht: Etwa als es darum ging, die Ehepartneerin für ihren jüngsten Sohn, Friedrich II. der Streitbare zu bestimmen. Denn es ist wohl ihr zu verdanken, dass er, statt mit der von Leopold vorgesehenen Prinzessin aus dem Haus der Arpaden, mit Eudokia Laskarina (auch Sophia Laskaris genannt), einer Tochter des byzantinischen Kaisers im Exil in Nikaia, Theodor I. Laskaris (1206–1222), (* c. 1174, † 1222) verheiratet wurde.
    Anzunehmen ist auch, das etwas von der griechischen Lebensart und Kultur am Wiener Hof Eingang gefunden hat und sie vielleicht sogar einen Beitrag zur deutschen Folklore geleistet hat, da vermutlich der Refrain des populären Kinderliedes „Heia popeia“ auf Theodora zurückgeht. Laut [12] kommt es von altgriechisch 'Hoide o paide' = 'schlaf, o Kind', das umgangssprachlich abgeschliffen wurde.
    Eine Erinnerung an sie lebt auch in den Überresten des sogenannten "Wohnhaus der Herzogin-Witwe Theodora" in Hainburg an der Donau in Niederösterreich weiter.[13]

    Wenig Freude mit den Söhnen
    Mit ihren Söhnen hatte Theodora wenig Glück: Der Älteste, ihr Lieblingssohn, der Erbherzog Leopold, verstarb schon 1216 noch als Kind, beim Spielen durch Sturz von einem Baum in Klosterneuburg. Ein Verlust, den Theodora nie überwand. Noch 1226 stiftete sie an seinem Grab ein ewiges Licht.[14]
    Ihr zweiter Sohn, Heinrich der Grausame, zettelte – unterstützt vom „Erbfeind“ des Hauses, dem böhmischen König Ottokar I. Přemysl – einen Aufstand gegen seinen abwesenden Vater Herzog Leopold VI. an, wobei er seine Mutter Theodora aus ihrer Residenz in Hainburg vertrieb.
    Ihr jüngster Sohn, Friedrich der Streitbare, begabt aber zügellos und überheblich, entzog ihr nicht nur ihren Besitz, sondern drohte sogar damit, „ihr die Brüste abschneiden zu lassen, wenn er ihrer habhaft würde.“[15] Sie floh daher nach Böhmemen zu König Wenzel I. (1230–1253) und damit zum traditionellen Rivalen des Hauses Österreich. Sie konnte sich jedoch dort auf dessen Gemahlin, Kunigunde von Hohenstaufen, stützen, die als Tochter des römisch-deutschen Königs Philipp von Schwabeben und der Irene Angela (Tochter des Kaisers Isaak II. Angelos) ihre Cousine war. Von dort ging sie an den Hof von Kaiser Friedrich II., um sich dort über das Verhalten ihres Sohnes zu beschweren.[16] Im Jahre 1235 wurde daher am Hoftag zu Mainz ein reichsgerichtliches Verfahren gegen Herzog Friedrich eingeleitet, das ihr die Rückkehr nach Österreich ermöglichte.
    Trotz dieser bitteren Erfahrung war es für Theodora sicher schwer, erleben zu müssen, dass auch ihr dritter und jüngster Sohn noch vor ihr verstarb und damit nach 250 Jahren das erste Haus Österreich in männlicher Linie erlosch, da Friedrich II. ohne Nachkommen geblieben war.

    Herbst des Lebens
    Theodora trat noch einmal bei der feierlichen Beerdigung der Gebeine ihres Gemahls ins Rampenlicht. Dazu kam es, da Leopold auf Wunsch von Kaiser Friedrich II. an einer Tagung in Ceprano (in der Region Latium) in Italien mit einem beachtlichen GGefolge österreichischer Ministerialen teilnahm. Dies, um als Schwiegervater des Sohnes des Kaisers seine bewährten diplomatischen Fähigkeiten zur Lösung der offenen Konflikte zwischen dem Kaiser - dem gebannten Kreuzfahrer - und dem Papst Gregor IX. (Ugolino dei conti di Segni) einzusetzen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen in San Germano (heute Cassino) – wo er in der Vertragsurkunde an der Spitze der weltlichen Fürsten aufscheint – starb er wenige Tage später, am 288. Juli 1230. In üblicher Weise wurde der Leichnam Leopolds ausgekocht, sein Fleisch im Kloster Montecassino bestattet und die Knochen nach Österreich gebracht, um sie in seiner Stiftung, dem Stift Lilienfeld, beizusetzen. Die Beisetzung erfolgte in Anwesenheit der Herzogin-Witwe Theodora und zahlreicher Fürsten, an ihrer Spitze Eberhard II. von Regensberg, Erzbischof von Salzburg (1200–1246) und Bernhard von Spanheim, Herzog von Kärnten (1202–1256), die beide Leopolds prostaufische Haltung geteilt hatten und mit ihm in Ceprano und San Germano verhandelt hatten. Papst Gregor IX. (Ugolino dei conti di Segni) richtete ein Beileidsschreiben an Herzogin Theodora, in dem er den Tod des „christianissimus princeps“ (des allerchristlichsten Fürsten) bedauerte, da er sich so große Verdienste um die Kirche erworben und so klug zum Frieden zwischen dem Apostolischen Stuhl und dem Kaiser beigetragen hatte.[17]
    Theodora, die ihren Sitz in der Herzogsburg in Klosterneuburg genommen hatte, schenkte die Burg Kahlenberg, die sich nach Karl Lechner [18] im Kahlenbergerdorf am Fuße des heute Leopoldsberg genannten früheren „Kahlenberg“ an der Donauuferstraße nördlich von Wien befunden haben soll - sich vermutlich aber am Leopoldsberg selbst befunden hat - samt der dazugehörigen Pfarre dem Stift Klosterneuburg.
    Theodora, die später Nonne wurde, verstarb am 23. Juni 1246 entweder in der Burg am Kahlenberg (heute Leopoldsberg) oder im darunter liegenden Kahlenbergerdorf. Sie überlebte damit auch ihren letzten Sohn Friedrich den Streitbaren, der eine Woche zuvor, am 15. Juni 1246, in der Schlacht an der Leitha gefallen war.[19]

    Kinder
    Herzog Leopold VI. und Theodora hatten sieben Kinder:
    • Margarete von Österreich (* 1204 oder 1205; † 29. Oktober 1266), 1227–1235 römisch-deutsche Königin, Herzogin von Österreich, 1253–1260 Königin von Böhmen (* um 1205; † Burg Krumau am Kamp (Niederösterreich) 1266/ 1267), begraben im Stift Lilenfeld
    ∞ 1.) Nürnberg 29. November 1225 Heinrich (VII.) von Hohenstaufen, römisch-deutscher König († 1246)
    ∞ 2.) Hainburg 8. April 1252 Ottokar II. Přemysl, König von Böhmen, Markgraf von Mähren (1253–1278), geschieden 1261/62, † 26. August 1278
    • Agnes von Österreich (* 1206; † 1226)
    ∞ Albrecht I., Herzog von Sachsen (1212–1261), † 8. November 1261
    • Leopold (Erb-) Herzog von Österreich (* 1205, † Klosterneuburg 13. August 1216)
    • Heinrich der Grausame von Österreich ab 1216 (Erb-) Herzog von Österreich (* 1208, † 29. November 1226), begraben im Stift Heiligenkreuz
    ∞ 29. November 1225 Agnes von Thüringen (1247†), Tochter von Hermann I. Landgraf von Thüringen, Pfalzgraf von Sachsen und ∞ 2.) ihren Schwager, Albrecht I. Herzog von Sachsen († 1261)
    • Gertrud von Österreich (* 1210; † 1241)
    ∞ Heinrich Raspe IV., Landgraf von Thüringen, römisch-deutscher Gegenkönig († 16. Februar 1247)
    • Friedrich II. „der Streitbare“ Herzog von Österreich und der Steiermark (1230–1246) als Nachfolger seines Vaters (* 1211; † fällt 15. Juni 1246)
    ∞ 1.) 1226 Eudokia/Sophia Laskarina Prinzessin von Byzanz, verstoßen 1229, eine Tochter von Theodor I. Laskaris Kaiser von Byzanz in Nikaia (1208–1223) (Sie war 1222 verlobt mit Robert von Courtenay, dem (lateinischen) Kaiser von Konstantinopel und heiratete 2.) v. 1230 Anseau de Cayeux, 1238 Regent des Lateinischen Kaiserreiches von Konstantinopel, † n. 1240.)
    ∞ 2.) 1229 Agnes von Andechs-Meranien, geschieden 1240 († 1269), eine Tochter von Otto I. Herzog von Meranien Graf von Andechs. (Sie ∞ 2.) Ulrich III. von Spanheim, Herzog von Kärnten, † 1269)
    • Konstanze von Österreich (* 1212; † 1243)
    ∞ 1. Mai 1234 Heinrich III. „der Erlauchte“, Markgraf von Meißen und von der Lausitz (1221–1288) und seit 1249 Landgraf von Thüringen († 1288)



    Einzelnachweise
    1 Angeloi (Familie)
    2 Detlev Schwennike "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1
    3 Andreas Thiele "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1
    4 Lexikon des Mittelalters: Band V Seite 1900
    5 Georg Scheibelreiter; Die Babenberger Reichsfürsten und Landesherren, Böhlau-Verlag Wien, Köln, Weimar 2010, S. 278;
    6 Annales Mellicenses 1203, MGH SS IX, S. 506
    7 Continuatio Admuntensis 1203, MGH SS IX, S. 590.
    8 Karl Lechner; Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 263
    9 Karl Brunner: Vielfalt und Wende – Kultur und Gesellschaft im Hochmittelalter. In: Heinz Dopsch: Österreichische Geschichte 1122 – 1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Ueberreuter Verlag, Wien, 1999.
    10 Karl Lechner; Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, 3. Auflage, Wien, Köln, Graz, Böhlau-Verlag 1985, S. 196
    11 Régine Pernoud; La Femme au temps des croisades, Stock, 1990
    12 http://www.etymologie.info/~e/d_/de-dialek.html
    13 Karl Lechner; Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 271
    14 Karl Lechner: Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976–1246. S. 377, Anmerkung 111.
    15 Georg Scheibelreiter: Die Babenberger. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau, Wien u.a., 2010, S. 321.
    16 Karl Lechner: Die Babenberger, Markgrafen und Herzoge von Österreich 976–1246. S. 281
    17 Karl Lechner; Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 217
    18 Karl Lechner; Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 217
    19 Karl Lechner; Die Babenberger Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 296
    Literatur
    • Georg Scheibelreiter „Die Babenberger, Reichsfürsten und Landesherren“, Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar, 2010
    • Karl Lechner, „Die Babenberger, Markgrafen und Herzoge von Österreich“, Böhlau-Verlag Wien-Köln-Weimar, 1992
    • Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band I., Tafel 39
    • Heide Dienst: Leopold VI.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 283 f. (Digitalisat).
    • Heinrich von Zeißberg: Leopold VI. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 388–391.
    • Johannes Preiser-Kapeller, Von Ostarrichi an den Bosporus. Ein Überblick zu den Beziehungen im Mittelalter, in: Pro Oriente Jahrbuch 2010. Wien 2011, S. 66–77 (online: http://oeaw.academia.edu/JohannesPreiserKapeller/Papers/640940/Von_Ostarrihi_an_den_Bosporus._Ein_Uberblick_zu_den_Beziehungen_im_Mittelalter_From_Ostarrichi_to_the_Bosporus_an_overview_of_relations_in_the_Middle_Ages_)
    Weblinks
    • Foundation for Medieval Genealogy , Byzantium 1057-1204, Chapter 5, Angelos Emperors

    Notizen:

    Sie hatten vier Töchter und drei Söhne:
    • Margarethe (* um 1205; † 1266) ∞ I) Heinrich (VII.), römisch-deutscher König, König von Sizilien ∞ II) Ottokar II. Přemysl, König von Böhmen, Markgraf von Mähren;
    • Agnes (* 1206; † 1226) ∞ Albrecht I., Herzog von Sachsen
    • Heinrich der Grausame (* 1208; † 29. November 1228) ∞ Agnes, Tochter von Hermann I., Landgraf von Thüringen
    • Gertrud (* 1210; † 1241) ∞ Heinrich Raspe IV., Landgraf von Thüringen, römisch-deutscher Gegenkönig;
    • Constantia (* 1212; † 1243) ∞ Heinrich III., Markgraf von Meißen und Lausitz;
    • Friedrich II. (* 1211; † 1246), Nachfolger seines Vaters als Herzog von Österreich und der Steiermark.
    • Leopold († 16. August 1216)

    Verheiratet:
    Leopold war mit Theodora Angeloi, Tochter des byzantinischen Kaisers Isaak II., verheiratet.

    Kinder:
    1. Königin Margarete von Österreich(Babenberger) wurde geboren am 1204 / 1205; gestorben am 29 Okt 1266 in Burg Krumau am Kamp; wurde beigesetzt in Stift Lilienfeld.
    2. 7. Agnes von Österreich wurde geboren in 1206; gestorben am 29 Aug 1226.
    3. Herzog Heinrich von Österreich (Babenberger) wurde geboren in 1208; gestorben am 29 Nov 1227/1228.
    4. Constantia von Österreich (Babenberger) wurde geboren am 6 Mai 1212; gestorben in vor 5 Jun 1243.


Generation: 5

  1. 16.  Knud Lavard von DänemarkKnud Lavard von Dänemark wurde geboren am 12 Mrz 1096 in Königreich Dänemark (Sohn von Erik I. (Ejegod) von Dänemark und Bodil Thrugotsdatter); gestorben am 7 Jan 1131 in Ringsted, Dänemark.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Knud_Lavard

    Knud Lavard, auch Knut Laward (* 12. März 1096 in Dänemark; † 7. Januar 1131 in Ringsted, Dänemark), war von 1119 bis 1130 Jarl und vielleicht auch erster Herzog im späteren Herzogtum Schleswig sowie von 1129 bis zu seinem Tod letzter Samtherrscher des westslawischen Stammesverbandes der Abodriten.

    Herkunft und Jugend
    Knud − Sohn des Königs Erik I. Ejegod und seiner Frau Bodil Thrugotsdatter − war mit der aus dem Geschlecht der Rus stammenden Ingeborg von Kiew verheiratet. Der Ehe entstammten die Töchter Kristin, Katharina (verheiratet mit Prislav) und Margarethe sowie der postum geborene Sohn Waldemar I.[1]
    Nach dem Tod seines Vaters auf einer Pilgerreise nach Jerusalem in 1103 wuchs Knud zunächst gemeinsam mit seinem Cousin Magnus unter der Obhut seines Onkels Niels auf. Wohl aus Angst vor einem Anschlag seines Onkels entfloh er noch im Knabenalteer und gelangte an den Hof des sächsischen Herzogs Lothar von Supplinburg. Unter dessen Schutz wuchs er bis zu seiner Mündigkeit in Sachsen auf und gewann einen Eindruck von sächsischer Verwaltung an einem bedeutenden Hof. Um das Jahr 1115 kehrte er nach Dänemark zurück und erlangte dort durch die Fürsprache Lothar von Supplinburgs das Amt eines Jarls in Süderjütland. Helmold von Bosau hingegen berichtet in seiner Slawenchronik, die Heimkehr Knuds sei durch die Gutmütigkeit seines Onkels Niels ermöglicht worden.

    Jarl von Schleswig
    Als Jarl von Schleswig bzw. Südjütland hatte Knud eine nur unkonkret umrissene Stellung inne. Ob er tatsächlich, wie es spätere Quellen berichten, bereits als Herzog angesprochen werden kann, ist ungewiss und eher unwahrscheinlich. Saxo Grammatiicus berichtet, Knud habe die Jarlswürde als Abfindung für den Verzicht auf seinen angestammten Thronanspruch erhalten.[2] Wahrscheinlich war er für das Territorium zwischen Eider und Danewerk zuständig, nicht für das ganze spätere Schleswig. Das Gebiet des Jarls blieb jedenfalls rechtlich ein Teil des dänischen Königreiches und stand dem König offen.
    Knud förderte den Handel und wurde zum Ältermann der nach ihm benannten Knudsgilde in seiner Residenzstadt Schleswig, wo er seinen Sitz auf der Juriansburg hatte. Dadurch wurde er zum ernstzunehmenden Anwärter auf den dänischen Königsthron. Überdies gibt es Hinweise darauf, dass Knud zunehmend versuchte, sich in seinem Territorium von der dänischen Krone unabhängig zu machen. Er geriet so in Konkurrenz zu seinem Vetter Magnus, der seinen Vater, König Niels, zu beerben beabsichtigte. Bei einer Zusammenkunft der Rivalen im Wald von Haraldsted bei Ringsted auf Seeland wurde Knud am 7. Januar 1131 ermordet. Er ist in der St.-Bendts-Kirche in Ringsted begraben. Sein Halbbruder Erich II. Emune nahm anschließend den Kampf gegen Magnus auf. König Niels fand im Zuge der Auseinandersetzungen 1134 ebenfalls den Tod, als er auf der Flucht vor Erichs Anhängern in die Stadt Schleswig kam und dort von den Brüdern der Knudsgilde aus Rache erschlagen wurde.

    Samtherrscher der Abodriten
    Im Jahr 1129 trat Knud die Nachfolge des abodritischen Samtherrschers Heinrich von Alt-Lübeck an, indem er bei seinem Ziehvater Lothar III. gegen Zahlung eines großen Geldbetrages die Belehnung mit dem Land der Abodriten erreichte. Lothar III. übertrug ihm die abodritische Samtherrschaft („regnum obotritorum“) und setzte ihm als Zeichen seiner Würde eine Krone auf. Umgehend ordnete Knud Lavard den Bau der Siegesburg an. Er konnte seine Herrschaft militärisch festigen und wurde schließlich von Abodriten, Wagriern und vermutlich von den Polaben anerkannt.

    Nachwirkung
    Knuds Sohn Waldemar I. konnte sich nach bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen 1157 als alleinregierender König durchsetzen. Um seinen Anspruch auf den Thron zu rechtfertigen, betrieb er einen Kult um seinen Vater, dem man bald allerhand Wundertaten zuschrieb. Dadurch entstand ein überzeichnetes Bild von Knud Lavard: Er wurde als Förderer und Schützer der Kirche verehrt und 1169 heiliggesprochen. Als Schutzpatron der mächtigen Knudsgilde, die als Schutzbruderschaft der Kaufleute inzwischen in vielen skandinavischen Städten vertreten war, wurde der Knudskult weit verbreitet. Ab dem 14. Jahrhundert geriet Knud jedoch zusehends in Vergessenheit und wurde teilweise durch seinen gleichnamigen Onkel Knud den Heiligen verdrängt.
    Es gibt noch Knudsgilden, allerdings mehr in der Form von Schützenbruderschaften. In mehreren Städten sind Straßen nach Knud Lavard benannt, darunter in Flensburg, Randers, Schleswig und Ystad. In Ringsted steht die Knud Lavards Kapel und seit 1902 ein Denkmal. In Kongens Lyngby steht die Sankt Knud Lavard Kirke. In Kopenhagen gibt es die Knud Lavard Gade.



    Siehe auch
    • Stammtafel der dänischen Könige
    Literatur
    • Georg Waitz: Knud, Laward. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 329 f.
    • Susanne Schurr: Knud Lavard. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 183–186.
    Weblinks
     Commons: Knud Lavard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Knud Laward (Digitalisat der Handschrift Cod. ms. SH 8a, Universitätsbibliothek Kiel, 14. Jahrhundert)
    Einzelnachweise
    1 Horst Windmann: Schleswig als Territorium. Wachholtz, Neumünster 1954, Stammtafel Abtlg. I (1050–1200).
    2 Horst Windmann: Schleswig als Territorium. Wachholtz, Neumünster 1954, S. 26.

    Knud heiratete Ingeborg von Kiew (Rurikiden) in 1116. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Ingeborg von Kiew (Rurikiden)Ingeborg von Kiew (Rurikiden) (Tochter von Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse und Christina Ingesdotter von Schweden).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ingeborg_von_Kiew

    Ingeborg Mstislawna von Kiew (russisch Ингеборга Киевская; bl. 1137) war eine Fürstin der Kiewer Rus, Mitglied des Fürstengeschlechts der Rurikiden und die Ehefrau des dänischen Herzogs Knud Lavard von Jütland.
    Sie war die Tochter des Großfürsten Mstislaw I. von Kiew und von Christina Ingesdotter von Schweden. 1116 wurde sie in einer von ihrer Tante mütterlicherseits, der dänischen Königin Margarethe Fredkulla, arrangierten Hochzeit mit Knud verheiratet. 1130 versuchte sie Knud erfolglos davon abzuhalten, zu einer Versammlung zu reisen, auf der er vermutlich ermordet werden sollte. Im Januar 1131 wurde ihr Sohn, Waldemar I. von Dänemark geboren. 1137 lehnte sie den Vorschlag Christiern Svendsens ab, nach dem Tod von Erik Emune ihren Sohn zum Monarchen zu erklären.

    Kinder
    • Margarethe von Dänemark; heiratete Stig Hvitaledr
    • Christine von Dänemark (* 1118); heiratete 1133 Magnus IV. von Norwegen
    • Katharina von Dänemark; heiratete Prislav, den verstossenen Sohn des Abodritenfürsten Niklot
    • Waldemar I. von Dänemark, (* 1131)



    Literatur
    Ingeborg. Carl Frederik Bricka. Dansk biografisk leksikon. Erstausgabe 1894.

    Kinder:
    1. 8. König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse wurde geboren am 14 Jan 1131; gestorben am 12 Mai 1182 in Vordingborg.

  3. 18.  Volodar Gļebovič

    Volodar heiratete Prinzessin Rikissa von Polen am 1135 / 1136, und geschieden in 1145. Rikissa (Tochter von Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund und Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?)) wurde geboren am 12 Apr 1116; gestorben in nach 25 Dez 1156. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Prinzessin Rikissa von Polen wurde geboren am 12 Apr 1116 (Tochter von Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund und Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?)); gestorben in nach 25 Dez 1156.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Polen, Königin von Schweden

    Notizen:

    Rikissa hatte mit Magnus von Dänemark (Schweden) wohl keine Kinder.
    Rikissa hatte mit Volodar zwei Söhne und eine Tochter.
    Rikissa hatte mit Sverker I. einen Sohn und ev. eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rikissa_von_Polen

    Rikissa von Polen (auch Richeza oder Ryksa Bolesławówna) (* 12. April 1116;[1] † nach dem 25. Dezember 1156) war eine polnische Prinzessin aus der Familie des Piasten. Sie war dreimal verheiratet, während der ersten und dritten Ehe Königin von Schweden, Mutter des dänischen Königs Knut V. und Schwiegermutter von dessen Nachfolger Waldemar I.

    Erste Ehe mit Prinz Magnus von Dänemark
    Rikissa war die älteste Tochter von Bolesław III. Schiefmund mit seiner zweiten Frau Salome von Berg. Ihr Vater suchte eine Allianz mit dem dänischen König Niels und verheiratete sie bereits 1127/28 mit dem zum König von Schweden gewählten dänischen Prinzen Magnus. Um 1130 gebar sie den Sohn Knut. Magnus konnte sich jedoch nicht gegen Sverker I. behaupten und musste Schweden 1130 verlassen. 1131 ermordete er Knud Lavard, einen Konkurrenten um den dänischen Thron. Er fiel 1134 in der Schlacht bei Fodevig gegen Knud Lavards Halbbruder Erik Emune, der nach der Ermordung König Niels in Schleswig König von Dänemark wurde.

    Zweite Ehe mit Volodar Gļebovič
    Rikissa kehrte als Witwe nach Polen zurück, wo ihr Vater sie 1135/36 mit Volodar Gļebovič (um 1090–nach 1167), dem Fürsten von Minsk und Grodno aus dem Geschlecht der Rurikiden verheiratete, der aufgrund von Thronstreitigkeiten in seiner Heimat im Exil in Polen weilte. Diese Ehe diente der Festigung einer Allianz zwischen Polen und Minsk gegen Dänemark und die Kiewer Rus. Ihr entsprossen die Söhne Wladimir (der seinem Vater als Fürst nachfolgte) und Wasilko sowie die Tochter Sophia von Minsk. 1145 wurde diese Ehe geschieden und Rikissa kehrte mit ihrer Tochter nach Polen zurück, wo inzwischen ihr Bruder Władysław II. herrschte. Diese Scheidung hing möglicherweise damit zusammen, dass die Allianz mit der Kiewer Rus, deren Macht bereits mit dem Tod von Wladimir Wsewolodowitsch Monomach 1125 am Schwinden war, nicht länger notwendig erschien.

    Dritte Ehe mit Sverker I. von Schweden
    1148 starb Ulvhild Håkonsdatter, die Ehefrau von Sverker I., der Rikissas ersten Mann aus Schweden vertrieben hatte. Wenig später heiratete Sverker Rikissa, möglicherweise um damit seine Ansprüche auf den schwedischen Thron zu legitimieren. Füür Rikissa ermöglichte diese Ehe, dass sie als schwedische Königin ihren Sohn aus erster Ehe, der 1146 als Knut V. König von Dänemark geworden war, unterstützen konnte. Denn Knut war nach der Abdankung von Erik III. nicht der einzige Anwärter auf die Nachfolge, sondern regierte zunächst zusammen mit seinem Vetter Sven III. Doch nach dem gemeinsamen Wendenkreuzzug waren 1148 Streitigkeiten ausgebrochen. Knut floh 1150 nach Schweden und heiratete seine Stiefschwester Helena Sverkersdotter.
    1154 wurde Rikissas Tochter Sophia mit Waldemar, dem Sohn von Knud Lavard, verlobt. Dieser hatte sich im Jahr mit Sven III. überworfen und unterstützte nun Knut. Gemeinsam wurden Knut und Waldemar zu Königen gewählt. Sven wurde ins Exil geschickt. 1157 wurde Knut von seinem aus dem Exil zurückgekehrten Konkurrenten Sven ermordet, der jedoch im selben Jahr von Waldemar vernichtend geschlagen wurde. Waldemar I., der nun Alleinherrscher war, heiratete seine Braut. Unter Rikissas Enkeln aus dieser Ehe waren zwei dänische Könige, eine schwedische und eine französische Königin.
    In Sverkers letzten Jahren war seine Stellung als König geschwächt. Zum Weihnachten 1156 wurde er ermordet. Rikissa überlebte seinen Tod, wird aber in den Quellen nicht mehr erwähnt. Aus der Ehe mit Sverker hatte sie einen Sohn Burislev Sverkersson. Möglicherweise war sie auch die Mutter von Sune Sik, dem Vater vom Ingrid Ylva.[2]



    Literatur
    • Hans Gillingstam: Rikissa. In: Svenskt biografiskt lexikon, Bd. 30 (2000).
    • Hans Olrik: Richiza. In: Dansk Biografisk Lexikon XIV (1900), S. 92-93.
    Einzelnachweise
    1 Nach Olrik:Richiza, S. 92 wurde sie bereits 1106 geboren. Sie müsste dann die Tochter der ersten Frau von Bolesław III. Schiefmund sein.
    2 Detlev Schwennike: Europäische Stammtafeln, Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1980 Neue Folge, Band II, Tafe115

    Kinder:
    1. 9. Königin Sophia von Dänemark (von Minsk) wurde geboren in cir 1140; gestorben am 5 Mai 1198; wurde beigesetzt in Marienkirche (heute St. Bendt), Ringsted.

  5. 20.  König Alfons I. Henriques von PortugalKönig Alfons I. Henriques von Portugal wurde geboren am 25 Jul 1109 in Guimarães oder Viseu oder Coimbra (Sohn von Graf Heinrich von Burgund (von Portugal) und Gräfinn von Portugal Teresa Alfónsez von León); gestorben am 6 Dez 1185 in Coimbra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1112–1139, Grafschaft Portugal; Graf von Portucale (Portugal)
    • Titel (genauer): 1139–1185, Königreich Portugal; König von Portugal -Haus Burgund-

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_I._(Portugal) (Okt 2017)

    Alfons I. (im Portugiesischen Dom Afonso I; * 1109 (?) in Guimarães oder Viseu oder Coimbra; † 6. Dezember 1185 in Coimbra) war Graf von Portucalia (1112–1139) als Vasall des Königreichs León sowie Begründer und erster König von Portugal (1139–1185). Er war ein Abkömmling einer Seitenlinie des Königshauses der Kapetinger. In Portugal wird er überwiegend Dom Afonso Henriques genannt („König Alfons, Sohn des Heinrich“).
    Er ging als Alfons der Eroberer (port. Afonso o Conquistador) und Alfons der Gründer (port. Afonso o Fundador) in die portugiesische Geschichte ein, da es ihm gelang, die Grafschaft Portucalia im Hinblick auf die ständigen Angriffe der Mauren zu befrieden, Gebiete südlich von Coimbra bis tief in den Alentejo von den Mauren zu erobern und sie seinem neu geschaffenen Königreich Portugal hinzuzufügen. Sein Sohn Sancho I. folgte ihm auf den Thron.

    Bis zur Übernahme der Regentschaft
    Alfons wurde als Sohn Heinrichs von Burgund (Dom Henrique de Borgonha), des Grafen der Grafschaft Portucale oder Portucalia und Begründers der portugiesischen Dynastie des Hauses Burgund, und seiner Frau, Theresia von León (Dona Teresa de Leão)), der nichtehelichen Tochter von König Alfons VI. von León und Kastilien, geboren. Das genaue Datum seiner Geburt steht nicht fest, es wird teils mit 1108, teils mit 1109 angenommen, für 1109 wird als Datum der 25. Juli oder nur der Monat August angegeben. Es gibt auch andere Angaben, die zwischen 1106 und 1111 schwanken.[1] Unklar ist auch sein Geburtsort, für den entweder Guimarães oder Coimbra in Frage kommen.[2] Sein Großvater, Alfons VI., hatte sowohl seiner ehelichen Tochter Urrrraca als auch Teresa jeweils einen aus dem burgundischen Herzoghaus stammenden Ehemann gegeben, um die Bindungen mit Burgund und auch Frankreich im Hinblick auf die Wiedereroberung der iberischen Halbinsel (Reconquista) zu festigen. Heinrich wawar der jüngere Bruder des Herzogs von Burgund. Urraca und ihrem Mann Raimondo gab Alfons VI. die Grafschaft Galicien und Teresa und Heinrich die südlich angrenzende Grafschaft Portucalia; die Mitregentschaft der Töchter war ausdrücklich verfügt. Große Teile der Grafschaft Portucalia waren erst 1080 den Mauren wieder abgerungen worden, nachdem sie im 9. Jahrhundert dort schon einmal vorübergehend vertrieben worden waren. Auch jetzt waren die Gebiete um Coimbra keineswegs vor Maureneinfällen sicher. Schon früh wurde Alfons der Obhut des portugiesischen Barons Dom Egas Moniz de Ribadouro übergeben, der ihn wie seinen eigenen Sohn erzog, ihn ausbildete und später einer seiner wichtigsten persönlichen Berater und sein treuester Verbündeter werden sollte. Es gibt Berichte, wonach Egas Moniz sogar der leibliche Vater gewesen sein soll.[3] Als Heinrich 1112 starb, war Alfons (ausgehend von einem Geburtsjahr 1109) erst drei Jahre alt, so dass zunächst seine Mutter die Regentschaft übernahm, die sie aber auch kraft der von ihrem Vater verfügten Mitregentschaft für sich beanspruchte. 1109 war auch Alfons VI. gestorben, und Teresa verfolgte zusammen mit ihrem Geliebten, nach anderen Berichten ihrem zweiten Ehemann, dem galicischen Grafen Fernão Peres de Trava,[4] eine Vereinigung mit Galicien, um ein eigenständiges Königreich zu gründen, was auf großen Widerstand in der Grafschaft Portucalia stieß.[5] Alfons wurde 1120 von Paio Mendes da Maia, dem Erzbischoof von Braga, auf die Seite der Cortes von Portucalia gezogen, weswegen Dona Teresa ihm zusammen mit dem Erzbischof verbannte. Als Alfons 14 Jahre wurde, etwa 1122, im Mittelalter das Alter der Volljährigkeit, schlug er sich in der Kathedrale vovon Zamora selbst zum Ritter. Er stellte mit Hilfe seiner Gefolgsleute eine eigene Armee auf und begann, gegen die politischen Pläne seiner Mutter zu kämpfen. Nachdem er noch im Jahr 1127 von seinem Cousin König Alfons VII. von León und Kastilien (der Sohn von Urraca) von der militärischen Einnahme von Guimarães, der Residenzstadt seiner Mutter, abgehalten wurde, kam es 1128 in São Mamede, nahe Guimerães, zur Schlacht zwischen seinen und den Truppen seiner Mutter, bei der er siegte. Seine Mutter verbannte er in ein Kloster.[6]

    Königtum und Expansion
    In den folgenden Jahren widmete sich der junge Alfons mit wachsendem Erfolg den Auseinandersetzungen mit den Mauren. Im Jahre 1139 fügte er den Mauren in der Schlacht von Ourique, im südlichen Teil des Alentejo, eine große Niederlage bei. Hierauufhin, entweder noch 1139 oder erst 1140, rief er sich zum König von Portugal aus. Sein alter Gefolgsmann Paio Mendes, der Erzbischof von Braga, überreichte ihm die Krone. Dies führte zum Bruch mit Alfons VII. von León und Kastilien, da damit die Grafschaft aus dessen Königreich ausschied. 1143 bereiste der päpstliche Legat, Kardinal Guido de Vico, den christlichen Teil der iberischen Halbinsel und brachte die Vettern in Zamora in Kastilien an einem Tisch. Das Treffen soll mit dem Verttrag von Zamora geendet haben, in dem Alfons VII. die Selbständigkeit Portugals anerkannt haben soll. Dokumentiert ist aber nach diesem Gespräch nur ein Schreiben Alfons' an den Papst, in dem er jährliche Zahlungen Portugals an Rom zusagt. In den Folgejahren nahm er die Stadt Santarém (1146/1147) ein, 1147 mit Hilfe eines durchreisenden Teilheeres des Zweiten Kreuzzugs Lissabon, danach Almada und Palmela und 1160 Alcácer do Sal und anschließend den ganzen Alentejo fast bis zu den Grenzen der Algarve. Dieses letzte Gebiet verlor er jedoch wieder kurz vor seinem Tod im Jahre 1185. 1162 hatte er in Coimbra den Militärorden des Heiligen Bernhards von Avis gegründet, der 1162 bei der Eroberung von Évora beteiligt war. Eine bedrohliche Schlappe erlitt er bei dem Versuch eines seiner Gefolgsmänner, das maurische Königreich Badajoz einzunehmen. Alfons VII. erhob für León und Kastilien Anspruch auf alle eroberten Gebiete südlich des Tejo. Bei einem Aufenthalt in Badajos stürzte Alfons vom Pferd und geriet in kastilische Gefangenschaft. Er musste die Grenzziehung anerkennen und wurde gegen ein Lösegeld wieder freigelassen.[7] Erst seinen Nachfolgern gelang die endgültige Eroberung des Alentejos und der Algarve, so dass die portugiesische Reconquista 1250 unter Alfons' Urenkel Afonso III. abgeschlossen werden konnte.

    Unterstützung durch die Kirche
    Alfons war in vielfältiger Weise auf die Hilfe der Kirche angewiesen. Einerseits stand immer noch die Zustimmung des Papstes für sein Königtum aus, eine für das Mittelalter unverzichtbare Voraussetzung voller Souveränität. Andererseits benötigte er die Unterstützung bei der Rechristianisierung des den Mauren abgerungenen Gebietes. So holte er den Tempelorden und auch die im 12. Jahrhundert unter der Führung von Bernhard von Clairvaux besonders aufblühenden Zisterzienser ins Land und versah sie mit großen Stiftungen, wie bei den Templern mit Tomar und großen Teilen des Alentejos oder den Zisterziensern mit Alcobaça, wo eines der größten und mächtigsten Klöster des Ordens entstand. Alfons bemühte sich aber auch um den Schutz dder verbliebenen Mauren. So existiert eine Carta de Segurança (Sicherheitsbrief) von 1170, in dem er den Christen und Juden untersagte, die Mauren schlecht zu behandeln.[8] Auf die Anerkennung seines Königtums durch den Papst musste Alfons trotz der der Kirche erwiesenen Gunst bis 1179 warten, als Papst Alexander III. mit der Bulle Manifestis probatum Portugals Selbständigkeit bestätigte.

    Verbündete
    Zu seinen wichtigsten adligen Verbündeten und Gefolgsleuten gehörten:
    • Dom Fernando Afonso, sein Sohn und späterer Heeresführer (Alferes-mor)
    • Dom Egas Moniz de Ribadouro, zunächst sein Erzieher und Ausbilder, später wichtigster persönlicher und militärischer Berater und als dapifer curiae oberster Verwalter des königlichen Hofes
    • Hermígio Moniz, Mitkämpfer in der Schlacht von Ourique (1139) gegen die Mauren
    • Mem Moniz, ebenfalls Teilnehmer an der Schlacht von Ourique
    • Lourenço Viegas de Ribadouro, genannt O Espadeiro (der Schwertkämpfer), legendärer Held der Schlacht von Ourique, Sohn von Egas Moniz und 1129 erster Alferes-mor des jungen Alfons I.
    • Geraldo Geraldes, o Sem Pavor
    • Fuas Roupinho, Alcaide (königlicher Statthalter) von Coimbra
    • Paio Mendes da Maia, Erzbischof von Braga
    • Gonçalo Mendes da Maia
    • Soeiro Mendes da Maia
    • Egas Fáfes de Lanhoso
    • Godinho Fáfes de Lanhoso
    • Paio Ramires Ramirão
    • Nuno Soares Velho
    • Gualdim Pais, Ordensmeister des Templerordens in Portugal und Begründer der Ordensburg in Tomar
    • Martím Moniz, ein Held bei der Eroberung von Lissabon 1147
    • Fernando Gonçalves, Eroberer von Beja
    • García Soares
    • Pêro Pais da Maia
    • Gonçalo Mendes de Sousa
    • João Peculiar, Erzbischof von Braga
    • Diogo Gonçalves
    • Fernão Cativo, von 1130 bis 1136 zweiter Alferes-mor
    • Gonçalo Viegas
    • Mem Ramires, Held der Eroberung von Santarém 1147
    • Sancho Nunes

    Name:
    Der erste König von Portugal

    Titel (genauer):
    Sohn von Heinrich und Theresia, 1120 von Königin Urraca als Graf von Portugal investiert, verdrängte 1128 seine Mutter aus der Regentschaft, ab 1139 als Alfons I. König
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Portugal (Aug 2023)

    Titel (genauer):
    Alfons I. besiegte seine Mutter 1128 in der Schlacht von São Mamede und übernahm daraufhin die Regierung. 1130 gründete der Templerorden seine erste Niederlassung in Portugal.
    1135 verweigerte Alfons I. dem König Alfons VII. von Kastilien-León den Lehnseid. 1137 musste dieser die Oberhoheit Alfons I. über die Grafschaft Portugal anerkennen. Im Vertrag von Zamora 1143 wurde festgestellt, dass Portugal nicht mehr seiner Lehnshoheit unterstehe. Alfons I. nahm daraufhin den Titel des Königs von Portugal an, die Lehnshoheit der Könige von Asturien-León war damit auch formal beendet. 1179 erkannte Papst Alexander III. mit der Bulle Manifestis probatum die Unabhängigkeit des Landes an.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern (Aug 2023)

    Alfons heiratete Gräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und Maurienne in 1146. Mathilde (Tochter von Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne) und Adelheid) wurde geboren in 1125; gestorben am 4 Nov 1157 in Coimbra. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 21.  Gräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und MaurienneGräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und Maurienne wurde geboren in 1125 (Tochter von Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne) und Adelheid); gestorben am 4 Nov 1157 in Coimbra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1146 bis 1157, Königreich Portugal; Königin von Portugal (durch Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Savoyen (Okt 2017)

    Mathilde Gräfin von Savoyen und Maurienne (* 1125; † 4. November 1157 in Coimbra) war eine savoyische Adlige und von 1146 bis zu ihrem Tod Königin von Portugal.[1]

    Mathilde wurde als Tochter des Grafen Amadeus III. von Savoyen (* 1092; † 1148) und dessen Frau Mathilde von Albon geboren.[2] Ihre Großmutter, Gisela von Burgund, stammte aus der Familie der Burgunderherrscher, deren Nebenlinie ab 1139 die Könige Portugals stellte. Sie hatte mehrere Geschwister: Agnes von Savoyen, die mit Wilhelm I. von Genf verheiratet war; Adèle von Savoyen, Gemahlin von Humbert III. de Beaujeu; Humbert III. Graf von Savoyen, der mit Gertrud von Flandern sowie anschließend mit Beatrice de Mâcon vermählt war.[2]
    Mathilde war also weitläufig mit Alfons I. Henriques, dem ersten König Portugals verwandt, den sie 1146 heiratete. Durch diese Heirat wurde sie Königin von Portugal (als Ehefrau, nicht als Herrscherin eigenen Rechts).

    Geburt:
    Es gibt keine Quellen, die ausdrücklich belegen aus welcher der beiden Ehen ihres Vaters Amadeus Mathilde stammt, da allerdings die Geburt ihres ersten Sohnes auf 1147 datiert, erscheint es wahrscheinlich, dass sie die Tochter Adelheids war.

    Notizen:

    Mit Mathilde hatte Alfons I. folgende Kinder:
    • Dom Henrique (* und † 5. März 1147)
    • Dona Mafalda (* und † 1148)
    • Dona Urraca (* 1151; † 16. Oktober 1188), ∞ 1160 König Ferdinand II. von León
    • Dom Sancho I. (* 11. November 1154; † 26. März 1211)
    • Dona Teresa (* 1157; † 16. Oktober 1218), ∞ 1) 1159 Graf Philipp I. von Flandern, ∞ 2) 1193 Herzog Odo III. von Burgund
    • Dom João
    • Dom Sancha

    Verheiratet:
    Alfons I. heiratete Mathilde (D. Mafalda), eine geborene Gräfin von Maurienne und Savoyen.

    Kinder:
    1. Urraca von Portugal gestorben am 16 Okt 1175.
    2. 10. König Sancho I. von Portugal, der Besiedler wurde geboren am 11 Nov 1154 in Coimbra; gestorben am 26 Mrz 1211 in Coimbra.
    3. Teresa (Mathilde) von Portugal wurde geboren in 1157; gestorben am 16 Okt 1218.

  7. 22.  Graf Raimund Berengar IV. von BarcelonaGraf Raimund Berengar IV. von Barcelona wurde geboren in cir 1113 (Sohn von Graf Raimund Berengar III. von Barcelona und Gräfin Dulcia von der Provence (Gévaudan)); gestorben am 6 Aug 1162 in Borgo San Dalmazzo.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Barcelona, Cerdanya, Girona, Osona und Besalú; Regent von Provence (als Raimund Berengar II.), Fürst von Aragón

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Berengar_IV._(Barcelona) (Okt 2017)

    Raimund Berengar IV., Graf von Barcelona (* um 1113; † 6. August 1162 in Borgo San Dalmazzo) war der älteste Sohn von Raimund Berengar III. dem Großen und dessen Gattin Dulcia von Gévaudan. Er folgte 1131 seinem Vater in den fünf katalanischen Ländern, einschließlich in der Grafschaft Barcelona, während sein jüngerer Bruder Berengar Raimund I. von Provence († 1144) die Herrschaft in der Provence übertragen bekam.
    Durch den Ehevertrag zwischen Raimund Berengar IV. und der erst einjährigen Petronella von Aragón (1136–1173), Erbin des Königreiches Aragón, entstand 1137 aus Aragón und den im 12. Jahrhundert mit Katalonien weitgehend identischen Ländern der Grafen von Barcelona eine bis 1516 bestehende, als Krone Aragóns bezeichnete Staatengemeinschaft, die noch im 12. Jahrhundert zu einer der bedeutendsten Großmächten am Mittelmeer und auf der Iberischen Halbinsel aufstieg.

    Leben
    Über Raimund Berengars Leben existiert keine zusammenhängende Darstellung eines mittelalterlichen Chronisten. Wichtige Ereignisse fanden allerdings Erwähnung in dem als „Chronicon Adefonsi Imoeratoris“ bezeichneten Bericht eines anonymen Autors über das Leben des Königs Alfons VII. von Kastilien und León, der seit 1128 in seiner ersten Ehe mit Berenguela von Barcelona, einer Schwester Raimund Berengars IV., verheiratet war. Außerdem lassen sich die politischen Entscheidungen des Grafen anhand überlieferter Urkunden nachweisen.
    Im Jahr 1134 widersetzte sich der aragonesische Adel dem testamentarisch zum Ausdruck gebrachten Willen ihres verstorbenen Königs Alfons I., der sein Reich dem Heiligen Land zu vererben beabsichtigte. Der Adel krönte deshalb den letzten Angehöriigen der Dynastie, Ramiro II., Alfons’ eigens aus dem Kloster geholten Bruder zum König von Aragón, der bald darauf mit Agnes von Poitou (1103–1160) verheiratet wurde und seine einzige Tochter Petronella zeugte. Bereits 1137 krönte der mit seinenen Aufgaben als König überforderte Ex-Mönch seine Tochter zur Königin, um sich wenig später wieder ins Kloster zurückzuziehen. Da die einjährige Petronella ihre Herrschaftsrechte nicht selbst ausüben konnte, arrangierte Ramiro II. die Ehe seiner Tochter mit Raimund Berengar IV., dem Grafen von Barcelona, der während Petronellas Minderjährigkeit die Regentschaft im Königreich Aragón führen sollte.
    De facto kam auch nur der Graf von Barcelona als Regent des Königreichs Aragón und Ehemann für Petronella in Frage. Eine Regentschaft von Alfons VII., des benachbarten Königs von Kastilien und León und größten Widersachers Aragóns, wurde ausgescchlossen, da mit Recht befürchtet wurde, dass Aragón seine Eigenständigkeit im Königreich Kastilien und León verlieren würde. Weil Navarra sich erst 1134 von Aragón trennte und um 1137 eine eigene Expansionspolitik betrieb, war auch der König von Navarra als möglicher Regent in Aragón unerwünscht.
    Die Eheschließung zwischen Petronella und Raimund Berengar führte zur Bildung eines bis 1516 bestehenden künstlichen Staatsgebildes, das als „Krone Aragóns“ firmierte. Aragonier und Katalanen lebten zwar unter unterschiedlichen Rechtssystemen, sie verfolgten eigene wirtschaftliche Interessen und sprachen auch keine gemeinsame Sprache, trotzdem stieg die Krone Aragóns unter Raimund Berengars Sohn Alfons II. zur Großmacht am Mittelmeer und auf der Iberischen Halbinsel auf. Dies lag vor allen daran, dass beide Staatsteile aus der Union ihre Vorteile zogen. Aragonier und Katalanen konnten ihre kulturelle Eigenständigkeit bewahren, das Königreich Aragón erhielt einen Zugang zum Mittelmeer, und die Grafschaft Barcelona wurde vor dem Expansionsstreben Kastiliens geschützt.
    Die Grundlagen für die Stabilität des neuen Staates wurden während der Regentschaft von Raimund Berengar IV. geschaffen. Er besetzte ab 1145 fast alle Bischofsstühle mit seinen Vertrauten und richtete die Kirchenprovinz Tarragona als Bindeglied der katalanischen und aragonesischen Gebiete ein. Des Weiteren förderte er die neu entstandenen Ritterorden, insbesondere die Templer, sowie die Kanoniker von St. Ruf (Avignon), die er ab 1148 mit dem Aufbau einer Bistumsorganisation im wiedereroberten Tortosa beauftragte. Neben der kirchenpolitischen Ordnung schuf Raimund Berengar auch eine neu geordnete staatliche Verwaltung. Er ließ außerdem eine neue Rechtssammlung, die "Usatges von Barcelona", zusammenstellen, die den Zusammenhalt der Krone Aragóns langfristig garantierte.
    Weil das Testament von Alfons I. bewusst übergangen wurde, musste sich Raimund Berengar außenpolitisch um eine schnelle Aussöhnung mit dem stark verärgerten Papsttum und den ebenfalls erzürnten Machthabern im Königreich Jerusalem bemühen. Bereits 1140 zahlte er den Hospitalrittern, den späteren Johannitern, eine Abfindung für deren entgangene Erbschaft. Diese Vereinbarung wurde 1141 vom Patriarchen von Jerusalem anerkannt, wobei dem Grafen von Barcelona großzügig erlaubt wurde, den Titel „König von Aragón“ zu führen. Dies lehnte Raimund Berengar IV. jedoch ab, er nannte sich weiterhin schlicht und einfach „Graf von Barcelona und Fürst (Princeps) von Aragón“, möglicherweise nur aus Rücksicht auf die Päpste, die sein Königtum nach wie vor nicht anerkannten. Erst 1158 gestattete Papst Hadrian IV. Raimund Berengar, den Titel „König von Aragón“ zu führen.
    Zwischen 1144 und 1150 übernahm der Graf von Barcelona für seinen Neffen Raimund Berengar III. die Vormundschaftsregierung in der Grafschaft Provence. Infolge des Aufrufes von Papst Eugen III. zum Zweiten Kreuzzug leitete 1147 Raimund Berengar IV. die Eroberung der muslimischen Taifenreiche im Süden der Iberischen Halbinsel ein, von denen einige bis 1149 unterworfen worden. Des Weiteren eroberte er 1147 – gemeinsam mit Alfons VII. von Kastilien und León und einer verbündeten genuesisch-pisanischer Flotte – das Piratennest Almeria und 1148 – erneut mit Hilfe einer genuesischen Flotte – Tortosa an der Ebromündung sowie die maurische Enklave Lérida.
    Raimund Berengar IV. suchte nach dem Tod seines Lehnsherren Alfons VII. († 1157) politischen Rückhalt beim englischen König Heinrich II., dessen französische Ländereien an den Pyrenäen endeten. Heinrich beabsichtigte im Namen seiner Frau Eleonore die Ansprüche Aquitaniens auf die Grafschaft Toulouse durchzusetzen. Aus diesem Grund wurde 1159 in Blaye in der Gascogne eine politische Allianz zwischen dem englischen König und dem Grafen von Barcelona gebildet, wobei eine zukünftige Ehe zwischen Heinrichs Sohn Richard und einer Tochter Raimund Berengars, wahrscheinlich Dulce von Barcelona, beschlossen wurde.
    Die 1161 erfolgte Eheschließung seines Neffen Raimund Berengar III. von Provence mit der Piastin Richeza – Witwe des kastilischen Königs Alfons VII., Cousine Kaiser Friedrichs I. und (möglicherweise auch) Verwandte des staufischen Gegenpapstes VViktor IV. – führten zu Kontakten zum Heiligen Römischen Reich. Aufgrund des kirchlichen Schismas trachtete Friedrich Barbarossa seine Oberhoheit über den südburgundischen Raum auf eine neue, gefestigte Basis zu heben. Da die Grafen von Barcelonona seit 1113 in der Grafschaft Provence und seit 1137 im Königreich Aragón regierten, galten sie als bedeutendste Machthaber im südfranzösisch-ostspanischen Raum. Sie standen außerdem im politischen Gegensatz zu lokalen Machthabern, insbesondere den Grafen von Toulouse. Dies führte zum Bündnis zwischen dem Kaiser und Raimund Berengar IV., dem daraufhin die Grafschaft Provence südlich der Durance verliehen wurde.
    Infolge des 1161 geschlossenen Bündnisvertrages zog Raimund Berengar IV. nach Italien, um Barbarossa bei dessen Kampf gegen das aufständische Mailand zu unterstützen. Allerdings verstarb der Graf von Barcelona wenige Tage vor dem geplanten persöönlichen Treffen mit dem Kaiser am 6. August 1162 in Borgo San Dalmazzo. Dorthin begab sich einige Tage später Friedrich Barbarossa, um seinem verstorbenen Verbündeten, der danach in der gräflichen Grablege Santa Maria in Ripoll beigesetzt wurde, die letzte Ehre zu erweisen. Raimund Berengar III. von Provence erneuerte am 18. August 1162 den Vertrag mit dem Kaiser. Dagegen fühlte sich Alfons II. von Aragón, Sohn und Nachfolger Raimund Berengars IV. von Barcelona, nicht an den Vertrag gebunden. Er wechselte später ins Lager der Gegner Barbarossas.

    Raimund + Petronella von Aragón (Jiménez). [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 23.  Petronella von Aragón (Jiménez)Petronella von Aragón (Jiménez) (Tochter von König Ramiro II. von Aragón (Jiménez), der Mönch und Agnes (Inés) von Aquitanien).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1137-1164, Königreich Aragón; Königin von Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Aragón

    Notizen:

    Kinder aus der Ehe von Raimund Berengar IV. von Barcelona mit Petronella von Aragón:
    • Pedro, Graf von Cerdanya, Carcassonne and Narbonne (* 4. Mai 1152 in Barcelona; † 1158 in Huesca)
    • Alfons II. von Aragón (Alfons I. von Katalonien und Provence), genannt "el Casto" (der Keusche) oder der Trobador, geboren und getauft als Ramon Berenguer; (* 25. März 1157 in Huesca; † 26. April 1196 in Perpignan)
    • Raimund Berengar IV., Graf von Provence, geboren als Pedro (* um 1158; † 5. April 1181 in Montpellier)
    • Dulce von Barcelona oder Dolça Berenguer (* 1158/1159; † 1. September 1198 in Coimbra), sie heiratete später König Sancho I. von Portugal (den Besiedler)
    • Sancho, Graf von Roussillon, Regent von Aragón (* 1161; † 1223 oder 1226)

    Kinder:
    1. König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona) wurde geboren am 25 Mrz 1157 in Huesca; gestorben am 25 Apr 1196 in Perpignan.
    2. 11. Prinzessin Dulce von Barcelona wurde geboren in 1158/1159; gestorben am 1 Sep 1198 in Coimbra.

  9. 24.  Markgraf Albrecht I. von Brandenburg (von Ballenstedt) (Askanier), der Bär Markgraf Albrecht I. von Brandenburg (von Ballenstedt) (Askanier), der Bär wurde geboren in cir 1100 (Sohn von Graf Otto von Ballenstedt (Askanier), der Reiche und Gräfin Eilika von Sachsen); gestorben am 18 Nov 1170 in Stendal.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): • Graf von Ballenstedt (1123–1170) • Fürst und Markgraf der Lausitz (1123–1131) • Herzog von Sachsen (1138–1142) • Graf von Weimar-Orlamünde (um 1134–1170) • Markgraf der Nordmark (1134–1157) • 1. Markgraf von Brandenburg (1157–1170)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(Brandenburg)

    Albrecht I. von Brandenburg, genannt auch Albrecht der Bär oder Albrecht von Ballenstedt (* um 1100; † 18. November 1170 in Stendal ?), aus dem Geschlecht der Askanier gründete im Jahre 1157 die Mark Brandenburg und war deren erster Markgraf. Albrecht trieb die deutsche Ostsiedlung entscheidend voran; durch ihn kam die im Großen Slawenaufstand 983 verloren gegangene Nordmark als Mark Brandenburg faktisch wieder zum römisch-deutschen Reich.

    Albrecht, eigentlich Adelbert, war der einzige Sohn des askanischen Grafen Otto des Reichen und der Eilika Billung von Sachsen. Albrechts Geburtsort ist nicht überliefert. Auch eine schlüssige Deutung des Namenszusatzes „der Bär“ liegt nicht vor; er ist jedoch schon für das 12. Jahrhundert belegt.
    Mit siebzig Jahren erreichte Albrecht ein für seine Zeit hohes Alter. Der oft angegebene Sterbeort Stendal ist nicht sicher belegt. Albrechts Grablege befindet sich mit einiger Sicherheit im damaligen askanischen Hauskloster in Ballenstedt am Harz, dem heutigen Schloss. Angeregt durch die vorangegangenen Arbeiten an der Grablege Heinrichs I. im nahegelegenen Quedlinburg wurde in den Jahren 1937/1938 durch den Architekten Paul Schultze-Naumburg im Schloss Ballenstedt eine Gruft für Albrecht den Bären in einem mittelalterlich-romanisierenden Stil gestaltet. Eine Gedenkplatte in der Wand wies Albrecht ganz im nationalsozialistischen Sinne als „Wegbereiter ins deutsche Ostland“ aus. Mit der nationalsozialistischen Umgestaltung der Grablege wurde die Tradition ins Leben gerufen, dass die jährliche Ostseefahrt der deutschen Hitlerjugend stets in der Albrechtsgruft mit einer Gedenkfeier zu beginnen habe.[1]

    Albrecht war ein Mann, der im steten Wandel des 12. Jahrhunderts mit Diplomatie und Gewalt jede Chance zum regionalen Machtzuwachs zu nutzen suchte und dabei mit der Nordmark sein Interesse schon früh auf die Ostgebiete richtete. Neben der erfolgreichen Gründung der Mark Brandenburg war er zeitlebens, in späteren Jahren unterstützt durch einige seiner Söhne, in letztlich vergebliche innerdeutsche Kämpfe um Sachsen verwickelt. Obschon beide Themenkomplexe chronologisch ineinander greifen, werden sie zur besseren Verständlichkeit getrennt dargestellt.
    Albrecht nahm an zahlreichen Kriegszügen im Reichsdienst teil; der folgenreichste unter ihnen war der Wendenkreuzzug 1147, der wichtige Voraussetzungen für die Herrschaftsübernahme in der späteren Mark Brandenburg schuf. Dem Biografen Lutz Partenheimer gilt Albrecht ferner als Gründer des Fürstentums Anhalt. Um 1160 leitete Albrecht der Bär die städtische Entwicklung Stendals mit der Verleihung eines Marktes ein.

    Ehen und Nachkommen
    Albrecht war seit 1125/1126 mit Sophie von Winzenburg, einer Schwester der Äbtissin Beatrix II. von Quedlinburg verheiratet. Sophie starb zehn Jahre vor ihm. Seit dem 19. Jahrhundert sieht man in ihr eine Angehörige der Familie der Grafen von Winzenburg.

    Albrechts Wirken bis 1133, Markgraf der Nordmark
    Als Graf von Ballenstedt herrschte Albrecht nach dem Tod des Vaters im Jahr 1123 über die bis dahin slawischen Gebiete unter askanischer Oberhoheit, die sich vom Ostharz in der Gegend um Aschersleben verstreut bis zum Fluss Mulde erstreckten, also etwa das Gebiet des späteren Fürstentums Anhalt. Aschersleben wurde unter Albrecht dem Bären der Mittelpunkt des von den Askaniern regierten Verwaltungs- und Gerichtssprengels. In den ersten Jahren seines selbständigen politischen Wirkens, zwischen 1123 und 1131, wurde er – in Usurpation des Willens von Kaiser Heinrich V. – von Herzog Lothar von Sachsen, den späteren Kaiser, unrechtmäßig mit der Mark Lausitz belehnt. Die Aberkennung dieser Markgrafschaft stufte ihn 1131 in die relative Bedeutungslosigkeit eines Grafen zurück. In den Jahren 1132/1133 nahm er am Italienfeldzug Kaiser Lothars teil, der sich für Albrechts Verdienste erkenntlich zeigte, indem er ihm die Mark im Nordosten seines Reiches als Lehen gab, nachdem der bisherige Markgraf Konrad von Plötzkau in Italien durch einen Pfeilschuss gefallen war. Mit Albrechts Ernennung zum Markgrafen der Nordmark im Jahr 1134 nahm die spätere Mark Brandenburg ihren ersten Anfang. Um 1134 überließ der Kaiser dem Askanier zudem das thüringische Erbe über die Grafschaft Weimar-Orlamünde. Mit den Brakteaten seiner Grafschaft ist wahrscheinlich der erste Nachweis der Münzstätte Weimar erbracht worden.

    Gründer der Mark Brandenburg

    Die Slawen zwischen Havel und Oder
    Im Zuge der Völkerwanderungen verließen die Semnonen, ein Teilstamm der elbgermanischen Sueben, ab dem 3. und 4. Jahrhundert bis auf wenige Restgruppen ihre Heimat an Havel und Spree in Richtung Oberrhein und gingen in den späteren Schwaben auf. Im späten 6. und 7. Jahrhundert zogen in den vermutlich weitgehend siedlungsleeren Raum Slawen ein.
    Östlich einer Linie der Flüsse Havel-Nuthe, im heutigen Barnim und in Ostteltow, siedelten die Sprewanen, die ihre Hauptburg am Zusammenfluss von Spree und Dahme in Berlin-Köpenick bildeten. Westlich der Flüsse, im heutigen Havelland und in der südlich angrenzenden Zauche, lebten die Heveller, die sich selbst Stodoranen nannten und ihre Hauptburg in Brandenburg, der heutigen Stadt Brandenburg, errichteten und, neben kleineren Burganlagen, mit dem Spandauer Burgwall eine weitere größere Burg als strategisch wichtigen Außenposten unterhielten. Diese beiden Stämme im Gebiet der späteren Mark Brandenburg mussten sich nicht nur gegen die übermächtigen Feudalstaaten aus dem Westen wehren, sondern lagen gelegentlich auch untereinander und mit weiteren angrenzenden Slawenstämmen in oft kriegerischem Streit.

    Beginn der Ostexpansion, erste Marken
    Nach den erfolgreichen Feldzügen gegen die Sachsen überließ Karl der Große den mit ihm verbündeten Abodriten 804 mit Nordalbingien vorübergehend einen Teil des sächsischen Siedlungsgebietes. Eine verhältnismäßig ruhige Zeit währte bis zum Jahr 9928. In der folgenden so genannten ersten Phase der deutschen Ostsiedlung eroberte König Heinrich I. in den Jahren 928/929 Brandenburg; die Stämme bis zur Oder wurden tributpflichtig. Unter Otto I. folgte 936 die Errichtung von Marken, deutschen Grenzregionen im Slawenland. Im Lutizenaufstand von 983 verbündeten sich viele slawische Stämme und warfen die Deutschen erneut zurück; für rund 150 Jahre, bis zum Zerfall des Lutizenbundes Mitte des 11. Jahrhunderts, kam die deutsche Expansion von Bistümern und Marken zum Stillstand.

    Einbindung des Hevellerfürsten Pribislaw-Heinrich ins Reich
    Im Jahr 1127 kam in der Burg Brandenburg der Hevellerfürst Pribislaw an die Macht. Er trug den deutschsprachigen Taufnamen Heinrich und wird in der Literatur zumeist mit dem Doppelnamen Pribislaw-Heinrich genannt. Da bereits sein Vorgänger Meinfnfried Christ gewesen war, lässt sich folgern, dass Pribislaw-Heinrich selbst schon als Kind die Taufe empfangen haben wird und nicht erst – wie es die späteren Chronisten in mittelalterlicher Idealisierung glaubend machen – als Fürst. Da er engge Verbindungen zum deutschen Adel pflegte und vom Kaiser offenbar die Krone eines Unterkönigs erlangt hatte, war es den Deutschen gelungen, das Heveller-Gebiet, Brandenburg bis Spandau, in das Reich einzubinden. Die umstrittene Ostgrenze verlief damit zwischen den beiden slawischen Stämmen, den Hevellern und den Sprewanen, geografisch sehr grob gekennzeichnet auf einer Linie der Flüsse Havel-Nuthe. Auf der östlichen Seite in Köpenick (heute Berlin-Köpenick) residierte der Sprewanenfürst Jaxa von Köpenick (Jaxa de Copnic).

    Gründung der Mark Brandenburg und Markgraf

    Nachfolger von Pribislaw-Heinrich
    Mit der zweiten Phase der Ostsiedlung trieb Albrecht der Bär die expansionistische Ostpolitik der Askanier entscheidend voran. Dabei erwies er sich als geschickter Diplomat. Schon in den Jahren 1123–1125 knüpfte er Kontakte zu Pribislaw-Heinrich, einem Abkömmling der Hevellerfürsten. Pribislaw wollte Fürst der Heveller werden, und knüpfte zu diesem Zweck ein Bündnis mit Albrecht. So wurde er Taufpate von Albrechts erstem Sohn, Otto I., und übergab Otto als Patengeschenk die an den askanischen Streubesitz angrenzende Zauche. Zugleich gab er Albrecht die Zusage, dass er nach Pribislaws Tod dessen Erbe und Nachfolger würde. Dafür versprach ihm Albrecht, das Fürstentum in Besitz zu nehmen, was wohl gegen 1127 gelang. 1134 ernannte Kaiser Lothar Albrecht zum Markgrafen der Nordmark und erhob den Heveller Pribislaw-Heinrich in den Königstand (später wieder aberkannt). Mit dieser Maßnahme wollte Lothar vermutlich weiteren Machtausdehnungen des Askaniers von vornherein einen Riegel vorschieben. Aus ähnlichen Absichten soll die königliche Kanzlei ihn ab ca. 1140 Markgraf von Brandenburg genannt haben, um zu dokumentieren, dass sein Machtbereich der königlichen Herrschaft untersteht.[2] Nach dem Tod Pribislaw-Heinriichs im Jahre 1150 konnte Albrecht die Residenz der Heveller, die Burg Brandenburg, aufgrund der Abmachungen ohne Kampf übernehmen. Damals soll er noch beabsichtigt haben, eine vom König unabhängige Herrschaft über die brandenburgischen Slawen zu errichten. Die Burg Spandau ließ er als askanische Burg neu errichten. Mit diesen Ereignissen wird das Jahr 1150 (statt 1157) von verschiedenen Historikern als der eigentliche Beginn der Geschichte der Mark Brandenburg betrachtet.

    Verlust und Rückeroberung
    Die Bevölkerung der Heveller, die im Gegensatz zu ihrem Fürsten zum Teil noch den alten slawischen Gottheiten nachhing, stand Albrechts Machtübernahme eher ablehnend gegenüber. So konnte der Sprewanenfürst Jaxa von Köpenick, der mit Pribislaw-Heinrich möglicherweise verwandt war und nach dessen Tod ebenfalls Anspruch auf Brandenburg erhob, mit einer Mischung aus Verrat, Bestechung, List und Gewalt und mit polnischer Hilfe die Burg Brandenburg besetzen und die Macht im Hevellerland an sich reißen. Die ältere Geschichtsforschung setzt diese Eroberung für das Jahr 1153 an, gesicherte Quellen zum Datum gibt es nicht. Die jüngere Forschung geht eher vom Frühjahr 1157 aus, da es laut Partenheimer nur schwer vorstellbar sei, dass Albrecht es sich angesichts seiner ungesicherten Position im Reich hätte erlauben können, der Besetzung vier Jahre lang tatenlos zuzusehen.
    Am 11. Juni 1157 konnte Albrecht der Bär in blutigen Kämpfen die Macht in der Burg Brandenburg endgültig zurückerobern[3], Jaxa von Köpenick vertreiben und eine neue Landesherrschaft auf slawischem Boden begründen. Nachdem ihm der Titel schon zuvor mehrfach zugewiesen wurde, nannte er sich mit einer Urkunde vom 3. Oktober 1157 erstmals auch selbst Markgraf von Brandenburg (Adelbertus Die gratia marchio in Brandenborch). Daher gilt das Jahr 1157 als das tatsächliche Gründungsjahr der Mark Brandenburg. Dieses Datum bekam einen offiziellen Anstrich nicht zuletzt mit dem 2007 gefeierten 850. Geburtstag der Mark.[4]

    Territorium der Mark und Siedlungspolitik
    Die territoriale Ausdehnung dieser ersten Mark Brandenburg entsprach nicht der Ausdehnung des heutigen Flächenstaates. Lediglich das Havelland und die Zauche zählten dazu. Erst in den folgenden 150 Jahren gelang es den Askaniern, Gebiete östlich von Havel-Nuthe, die Uckermark und Regionen bis zum Barnim zu gewinnen und die Mark Brandenburg bis zur Oder auszudehnen.
    Wahrscheinlich noch 1157 rief Albrecht der Bär Siedler in die neue Mark, die insbesondere aus der Altmark, dem Harz, Flandern (daher der Begriff Fläming) und den Rheingebieten in das Land kamen. Eine wichtige Rolle spielten dabei Holländer, diie nach verheerenden Sturmfluten im eigenen Land gerne neue Siedlungsgebiete annahmen und mit ihrer Erfahrung im Deichbau zu den Eindeichungen von Elbe und Havel beitrugen, die in den 1160er Jahren in Angriff genommen wurden. Die Siedlungspolitik und Stabilisierung der jungen Mark Brandenburg wurde von Albrechts Sohn, Otto I., mit Geschick fortgesetzt; siehe dazu ausführlich und zum Landesausbau Kloster Lehnin.

    Albrechts vergeblicher Kampf um Sachsen

    Herzog von Sachsen, 1138–1142
    Nach dem Tod Kaiser Lothars III. im Jahre 1137 rief Kaiserin Richenza für Pfingsten 1138 einen Fürstenkonvent nach Quedlinburg ein, um mit einer Königswahl die Machtverhältnisse in Sachsen und im Reich neu zu regeln. Unter Sachsen ist lediglich das heutige Niedersachsen zu verstehen. Richenza favorisierte ihren Schwiegersohn, den Welfen Heinrich den Stolzen. Albrecht der Bär, selbst an Sachsen interessiert und mit, wenn auch schwacher, Erblinie ausgestattet, verhinderte die Wahl, indem er die für den Konvent angelegten Vorräte vernichten sowie in der Stadt plündern und brennen ließ. Verabredungen mit den Staufern gingen dieser Tat voraus. Damit wurde Albrecht Steigbügelhalter für die Wahl von Konrad von Hohenstaufen am 7. März 1138 in Koblenz zum König, der sich – vermutlich wie zuvor ausgehandelt – mit der Belehnung von Sachsen und mit der Ernennung Albrechts zum Herzog von Sachsen noch im selben Jahr revanchierte.
    Mehrere sächsische Fürsten und Markgrafen aus der Anhängerschaft Heinrich des Stolzen schlossen sich noch 1138 in einem Waffengang gegen Albrecht zusammen. Erste Kämpfe konnte Albrecht mit Unterstützung der Staufer gewinnen, doch schon Ende 1138 gelang es seinen Gegnern, die Bernburg im askanischen Land, auf der Albrechts Mutter Eilika residierte, niederzubrennen. Nach weiteren Niederlagen endete bereits 1139 seine tatsächliche Macht in Sachsen, selbst wenn Albrecht noch bis 1142 formal Herzog von Sachsen blieb; die Unterstützung der Staufer war nur mehr halbherzig und einige ehemalige Parteigänger Albrechts wechselten in das Lager von Heinrich dem Stolzen. Auf dem Frankfurter Reichstag wurde der Sohn Heinrich des Stolzen, Heinrich der Löwe, im Mai 1142 mit dem Herzogtum Sachsen belehnt. Nach des Königs Tod wurde 1152 Friedrich Barbarossa Herrscher im Reich; Barbarossa unterstützte in der Folgezeit den Welfen Heinrich.

    Koalition gegen Heinrich den Löwen
    Bis zu Albrechts Tod im Jahr 1170 kam es immer wieder zu Streitigkeiten mit Heinrich dem Löwen. Anfang der 1150er Jahre begannen kleinere Waffengänge, Gefechte und wechselseitige Verwüstungen. Auf dem Goslarer Reichstag 1154 wurde die Macht Heinrich des Löwen weiter gestärkt: unter Fürsprache Barbarossas wurde Heinrich Bayern zugesprochen. Der anwesende Albrecht war gezwungen, diese Verfügung zugunsten seines Widersachers urkundlich mit zu bestätigen – wie auch einen weiteren Fürstenspruch von 1158 zugunsten des Löwen, der dessen territorialen Einflussbereich weiter festigte.
    Um 1163 bildete sich aufgrund seiner harten Politik ein Bündnis gegen Heinrich den Löwen heraus, das zu Beginn von Albrecht dem Bären angeführt wurde. Selbst sächsische Fürsten schlossen sich der Opposition an. Im Winter 1166 brachen offene Kämpmpfe aus, die mit der Belagerung der welfischen Burg Haldensleben bei Magdeburg durch Albrecht, den Magdeburger Erzbischof Wichmann und durch Landgraf Ludwig den Eisernen von Thüringen begannen. Trotz des Einsatzes von Belagerungsmaschinen konntnte die Burg nicht eingenommen werden. Nach einem vorübergehenden Waffenstillstand im März 1167 gingen die Koalitionskräfte, denen sich weitere Fürsten und kirchliche Würdenträger angeschlossen hatten, im Sommer 1167 erneut mit Waffengewalt gegen Heinrich vor. Goslar, Althaldensleben und die Burg Niendorf wurden erobert; weitere sächsische Burgen und Häuser wurden zerstört, Städte wurden eingeäschert.
    Auf Fürstenversammlungen im Juni 1168 konnte Kaiser Barbarossa die Gegner zum erst unbeständigen und am 24. Juni 1170 zum dauerhafteren Frieden zwingen. Der Kaiser bewahrte Heinrich damit vor dem Verlust der Macht – Albrecht der Bär und die mit ihm verbündeten Kräfte konnten die Stellung des Welfen letztlich nicht erschüttern.
    Die Teilnahme des nunmehr 70-jährigen Albrecht am Reichstag am 24. Juni 1170 ist belegt. Das letzte bekannte Dokument bezeugt Albrechts Teilnahme an der Weihe des Havelberger Doms am 16. August 1170, drei Monate vor seinem Tod am 18. November 1170. Möglicherweise ist er in dem von ihm mit Marktrecht ausgestatteten Stendal gestorben.
    10 Jahre später, im Jahr 1180, waren die Askanier in Sachsen am Ziel: Albrechts Sohn Bernhard löste Heinrich den Löwen als Herzog von Sachsen ab.

    Zeitgenössische Urkunden und Berichte, Biografien
    Neben der aktuellen Biografie von 2001 von Partenheimer gibt es zwei historische Biografien über Albrecht den Bären: die Arbeiten von Jacob Paul von Gundling aus dem Jahr 1731 und von Otto von Heinemann von 1864.
    Die bedeutendsten zeitgenössischen Aufzeichnungen stammen vom Brandenburger Domherrn Heinrich von Antwerpen, der Ende des 12. Jahrhunderts die Entstehung der Mark Brandenburg bis zum Jahre 1165 schriftlich festhielt.
    Im Jahr 2004 sind über 300 handschriftliche Urkunden, Annalen und Notizen in lateinischer Sprache bekannt, in denen Albrecht der Bär erwähnt oder als Zeuge benannt wird. Zwanzig Urkunden sind überliefert, die Albrecht selbst ausfertigen ließ, davon sind fünf im Original erhalten.

    Itinerar
    Aus den über 300 Urkunden oder chronikalischen Notizen lässt sich das Itinerar Albrechts des Bären erstellen, also eine Zusammenstellung, aus der ersichtlich wird, wann er sich wo wie oft aufgehalten hat. Dabei zeichnen sich drei Themenkomplexe ab:
    In den 21 Jahren zwischen dem Erbanfall der Brandenburg 1150 und seinem Tode 1170 ist er nur dreimal im ostelbischen Gebiet der entstehenden Mark Brandenburg nachzuweisen, und zwar lediglich durch chronikalische Aufzeichnungen.[5] Es ist daher noch nicht einmal zweifelsfrei nachgewiesen, dass er tatsächlich am 11. Juni 1157 bei der Übergabe der Brandenburg persönlich anwesend war.
    Die bei weitem meisten Aufenthalte Albrechts lassen sich im östlichen Harzvorland nachweisen, etwa im Raum Aschersleben – Halberstadt – Magdeburg – Halle – Erfurt, also etwa dem ostfälischen Teil des Herzogtums Sachsen. Vor allem, wenn der Köninig im Rahmen seiner Reiseherrschaft diese wichtige Region des Altreichs besucht, findet sich Albrecht selbstverständlich am Hof ein. Aber auch sonst vernachlässigt er den Reichsdienst nicht, wie zahlreiche Aufenthalte in Köln, Frankfurt am Main, Straßburg, Bamberg und Würzburg zeigen; seine Erfolge dürften nicht zuletzt mit dieser intensiven Kontaktpflege zusammenhängen.
    In erstaunlichem Gegensatz zu seiner nur spärlich nachweisbaren Anwesenheit in der Mark Brandenburg (deren Verwaltung und Entwicklung er eher seinen Söhnen überlassen haben dürfte) stehen weitgedehnte Reisen nach Flandern, Dithmarschen, Polen, Böhmen, Italien und schließlich auch ins Heilige Land. Dies besucht er 1158, fast sechzigjährig, gemeinsam mit seiner Frau, die zwei Jahre später stirbt, möglicherweise mitbedingt durch die Strapazen einer solchen „Weltreise“. Ebenfalls Spekulation muss bleiben, dass, da die Pilgerfahrt bald nach der endgültigen Besitznahme der Mark Brandenburg stattfindet, der Besuch am heiligen Grab eine Art Dankabstattung darstellt.



    Quellen
    • Heinrici de Antwerpe: Can. Brandenburg., Tractatus de urbe Brandenburg (Memento vom 21. Februar 2013 im Internet Archive). Neu hrsg. und erläutert von Georg Sello. In: 22. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichtend Industrie zu Salzwedel. Magdeburg 1888, Heft 1, S. 3–35. (Internetveröffentlichung von Tilo Köhn mit Transkriptionen und Übersetzungen).
    Literatur
    • Helmut Assing: Albrecht der Bär. Markgraf von Brandenburg (1150/57–1170). In: Eberhard Holtz und Wolfgang Huschner (Hrsg.): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig Lebensbilder. Edition Leipzig, Leipzig 1995, S. 221–233, ISBN 3-361-0437-3.
    • Eberhard Bohm: Heveller. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 2918–2199.
    • Erich Freiherr von Guttenberg: Albrecht. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 160 f. (Digitalisat).
    • Otto von Heinemann: Albrecht der Bär. Eine quellenmäßige Darstellung seines Lebens. Nebst einer Stammtafel. Reprint Bernburg 2001, Hrsg.: Kulturstiftung Bernburg in Verbindung mit dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt, nach dem Original aus Darstadt von 1864, ISBN 3-9805532-9-9 (DNB 96411089X).
    • Otto von Heinemann: Albrecht der Bär. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 237–243.
    • Hans-Dietrich Kahl: Das Ende des Triglaw von Brandenburg. Ein Beitrag zur Religionspolitik Albrechts des Bären. In: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung. Band 3, Marburg, 1954, S. 68–76. ISSN 0044-3239
    • Hans-Dietrich Kahl: Slawen und Deutsche in der brandenburgischen Geschichte des zwölften Jahrhunderts. Die letzten Jahrzehnte des Landes Stodor. 2 Bände, Mitteldeutsche Forschungen. Bd 30/I+II. Böhlau, Köln/Graz 1964.
    • Herbert Ludat: Legenden um Jaxa von Köpenick, Deutsche und slawische Fürsten im Kampf um Brandenburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Deutschland und der Osten. Band 2. Berlin 1936 (auch in: Herbert Ludat: Slaven und Deutsche im Mittelalte. Mitteldeutsche Forschungen. Band 86. Böhlau, Köln – Wien 1982, S. 27–84.).
    • Herbert Ludat: Albrecht der Bär. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 316 f.
    • Uwe Michas: Slawen und Germanen im Berliner Raum. In: Berlinische Monatsschrift. Edition Luisenstadt. Berlin 1999, H. 1, S. 4–10. ISSN 0944-5560
    • Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär. 2. Auflage, Böhlau Verlag, Köln 2003. ISBN 3-412-16302-3
    • Lutz Partenheimer: Die Kriege Albrechts des Bären. In: Die frühen Askanier. Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts. Bd 28. Halle 2003, ISBN 3-928466-58-5, S. 35–71.
    • Lutz Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. Mit einem lateinisch-deutschen Quellenanhang. 1. und 2. Auflage, Köln – Weimar – Wien 2007, ISBN 978-3-412-17106-3 (Rezension).
    Weblinks
     Commons: Albert the Bear – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Albrecht I. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Einzelnachweise
    1 Die Gruft Albrechts des Bären. In: Die Kunst im Dritten Reich, 2. Jg., Folge 9, September 1938, S. 282–283.
    2 Eine andere Deutung: Die erstmalige Bezeichnung als Markgraf war eine Verheißung, als Kompensation für die entgangene Herzogswürde. Veranlasst durch den Leiter der königlichen Kanzlei Wibald von Stablo, mit dem Albrecht gute Beziehungen zum Knigshof unterhielt; möglicherweise war dies auch ein Schachzug Wibalds gegen den übermächtigen Heinrich den Löwen.
    3 Heinrich von Antwerpen, der einzige Chronist zu diesem Punkt, schreibt: „Als aber nun (viel) Blut [post hinc inde sanguinis effusionem] vergossen war und die in der Burg wahrnahmen, dass sie zu fest eingeschlossen den Händen der Feinde nichtntgehen könnten, ließen sie sich ihr Geschick durch Handschlag sichern und ergaben sich aus Not dem Markgrafen.“ (zitiert nach Schich, Winfried/Strzelczyk, Jerzy: Slawen und Deutsche an Havel und Spree. Zu den Anfängen der Mark Brandenburg (= Studien zur internationalen Schulbuchforschung. Schriftenreihe des Georg-Eckert-Instituts 82/B IV), Hannover 1997, S. 39. ISBN 3-88304-124-6. Eine unbedingt empfehlenswerte, unverzichtbare Zusammenstellung aller wichtigen Quellen „zu den Anfängen“, bis hin zu den Markgrafenbrüdern=„Städtegründern“, in lat./deutsch.)
    4 850 Jahre Mark Brandenburg. 850-jahre-mark-brandenburg.de. Abgerufen am 15. September 2010.
    5 Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär, Köln 2003, S. 12.

    Albrecht heiratete Markgräfin Sophie von Winzenburg in 1125. Sophie (Tochter von Graf Hermann I. von Winzenburg (von Formbach) und Hedwig von Krain-Istrien) wurde geboren in 1105 in Winzenburg, Hannover; gestorben in 06 / 07 Jul 1160 in Mark (Kurfürstentum) Brandenburg. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 25.  Markgräfin Sophie von Winzenburg wurde geboren in 1105 in Winzenburg, Hannover (Tochter von Graf Hermann I. von Winzenburg (von Formbach) und Hedwig von Krain-Istrien); gestorben in 06 / 07 Jul 1160 in Mark (Kurfürstentum) Brandenburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgräfin von Brandenburg (1.)

    Notizen:

    Die Herkunft der Sophie ist umstritten!

    Sophie hatte mit Albrecht wahrscheinlich zehn (möglicherweise dreizehn) Kinder. Namentlich bekannt sind sechs Söhen und zwei Töchter.

    • Otto I. von Brandenburg (1128–1184), Albrechts Nachfolger als Markgraf von Brandenburg.
    • Hermann I. von Weimar-Orlamünde
    • Erzbischof Siegfried von Bremen und Brandenburg
    • Hedwig von Ballenstedt († 1203) ∞ 1147 Otto der Reiche, Markgraf von Meißen
    • Adalbert von Ballenstedt († 1173)
    • Dietrich von Werben († 1183)
    • Herzog Bernhard von Sachsen (1140–1212)
    • Gertrud ∞ 1153 Děpold, böhmischer Fürst aus dem Geschlecht der Přemysliden

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_von_Winzenburg

    Sophie von Winzenburg (* 1105 in Winzenburg bei Hannover; † 6./7. Juli 1160 in Brandenburg)[1][2] war erste Markgräfin von Brandenburg.
    Nach dem heutigen Stand der Geschichtsforschung ist die Vaterschaft für Sophie nicht eindeutig bewiesen. Vermutlich war ihr Vater Hermann I. von Winzenburg, jedoch ist es ebenfalls möglich, dass sie einem anderen Adelshaus angehörte, in dem der Name Sophie vorkam.
    1125 wurde Sophie Albrecht I., dem Gründer der Mark Brandenburg, zur Frau gegeben.[2][3] In dieser Ehe gebar sie ein Dutzend Nachkommen, von diesen Bernhard am längsten lebte, nämlich bis 1212. Sie stiftete dem Kloster Leitzkau je eine Hufe in Wellen und Wolmirsleben. 1158 begleitete sie ihren Mann zur Pilgerfahrt in das Heilige Land.
    Ihre Schwester war Beatrix II., Äbtissin des Stiftes Quedlinburg, die im gleichen Jahr verstarb wie sie selbst.[2] Sophie von Winzenburg starb laut einigen Quellen am 25. März 1160, anderen Quellen zufolge am 6./7. Juli 1160, und wurde in der Kirche des Stiftes Ballenstedt beigesetzt.[2]
    Siebenhundert Jahre nach Sophie von Winzenburgs Tod wurde bei Aschersleben ein Brakteat gefunden,[4] auf dem sie neben ihrem Mann abgebildet ist. Die Abbildung ist stilisiert, doch dies gilt für alle Personenbilder jener Epoche. Dass Albrecht seine Frau neben sich auf seine Münzen prägen ließ, ist ein ungewöhnlicher Beleg für seine Liebe zu Sophie.



    Literatur
    • Otto Dungern: Thronfolgerecht und Blutsverwandtschaft der deutschen Kaiser seit Karl dem Großen. Papiermühle, Vogt 1910, OCLC 42783632. S. 159.
    • Bettina Elpers: Regieren, Erziehen, Bewahren. Mütterliche Regentschaften im Hochmittelalter. Klostermann, Frankfurt am Main 2003, ISBN 978-3465032748. S. 152.
    Weblinks
    • Stammdaten Sophies von Winzenburg
    • Stammdaten Sophies von Winzenburg II mit Teilangaben ihrer Kinder
    Einzelnachweise
    1 Das Private Internet-Portal für das Land Brandenburg
    2 Sophie von Winzenburg bei "Genealogie Mittelalter"
    3 Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums. Bd. 8. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2006, ISBN 978-3499616709, S.417.
    4 Münzfund bei Aschersleben

    Notizen:

    Das Paar hatte drei Töchter und sieben Söhne. Unter den wahrscheinlich zehn (möglicherweise dreizehn) Kindern waren:
    • Otto I. von Brandenburg (1128–1184), Albrechts Nachfolger als Markgraf von Brandenburg.
    • Hermann I. von Weimar-Orlamünde
    • Erzbischof Siegfried von Bremen und Brandenburg
    • Hedwig von Ballenstedt († 1203) ∞ 1147 Otto der Reiche, Markgraf von Meißen
    • Adalbert von Ballenstedt († 1173)
    • Dietrich von Werben († 1183)
    • Herzog Bernhard von Sachsen (1140–1212)
    • Gertrud ∞ 1153 Děpold, böhmischer Fürst aus dem Geschlecht der Přemysliden

    Kinder:
    1. Markgraf Otto I. von Brandenburg (Askanier) wurde geboren in 1128; gestorben am 8 Jul 1184.
    2. Graf Hermann I. von Weimar-Orlamünde wurde geboren in cir 1130; gestorben am 19 Okt 1176.
    3. 12. Herzog Bernhard III. von Sachsen (von Ballenstedt) (Askanier) wurde geboren in 1140; gestorben am 9 Feb 1212 in Bernburg.
    4. Markgräfin Hedwig von Brandenburg (von Ballenstedt) wurde geboren in cir 1140; gestorben in Mrz 1208; wurde beigesetzt am 1 Apr 1203 in Kloster Altzella, Nossen, DE.

  11. 26.  Grossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von PolenGrossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von Polen wurde geboren in zw 1126 und 1127 (Sohn von Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund und Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?)); gestorben am 13 Mrz 1202 in Kalisch.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1138–1177/79, 1181/82–1202, Herzogtum, Königreich Polen; Herzog in Großpolen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mieszko_III. (Jun 2018)

    Mieszko der Alte (polnisch Mieszko III. Stary; * 1126; † 13. März 1202 in Kalisz) war ab 1138–1177/79, 1181/82–1202 Herzog in Großpolen, sowie 1173–1177, 1198–1202, als Mieszko III., Seniorherzog von Polen, aus der Dynastie der Piasten.

    Leben
    Mieszko wurde um 1126 als dritter Sohn des Herzogs Bolesław III. Schiefmund von Polen und seiner zweiten Gemahlin Salome von Berg geboren und erhielt im Testament des Vaters Großpolen als Herzogtum. 1146 nahm er am Aufruhr der Brüder gegen Władysław II. den Vertriebenen teil und knüpfte nach dessen Verbannung aus Polen enge Kontakte zu den sächsischen Fürsten: U. a. nahm er 1147 am Wendenkreuzzug teil, wobei er in der südlichen Abteilung unter Albrecht dem Bären mitzog. Es herrschte nämlich zwischen ihm und Heinrich dem Löwen ein Konflikt wegen des Polabenlandes, da beide Ansprüche darauf hegten.[1] Nach dem Tode seines Bruders Bolesławs IV. des Kraushaarigen 1173, bestieg er den Krakauer Thron. Er verwendete unter anderem die Titel dux maximus und dux totius Poloniae. In der Innenpolitik griff er zu sehr strengen Steuermaßnahmen, welches die Feindschaft der kleinpolnischen Magnaten hervorrief, die ihn 1177 aus Krakau verjagten und seinen jüngsten Bruder, Kasimir II. den Gerechten, auf den Seniorthron beriefen. Gleichzeitiger Aufruhr des eigenen Sohnes Odon (Otto) in Großpolen zwang Mieszko, Asyl und Hilfe bei den Herzögen von Pommern zu suchen. 1181 gelang es Mieszko, mit Hilfe pommerscher Truppen einen Teil von Großpolen mit Gnesen und Kalisz, das zu seiner Hauptstadt wurde, zurückzugewinnen.

    1191 wurde Kasimir der Gerechte in interne Kämpfe in der Rus eingeschaltet; Mieszko eroberte währenddessen Krakau zurück und wurde für kurze Zeit wieder Seniorherzog. Im Jahre 1194, nach dem Tode des Bruders Kasimir, griff er erneut nach dem Krakauer Thron und wurde wieder durch die kleinpolnischen Magnaten verjagt, die mehrheitlich Anhänger des minderjährigen Leszek waren.
    1198 gelang es Mieszko, als Vormund für den Neffen Leszek, abermals an die Macht zu kommen. Er starb am 13. März 1202 in Kalisz und wurde dort bestattet.

    Name:
    Mieszko begründete die großpolnische Nebenlinie der Piasten, die 1296 mit König Przemysł II. im Mannesstamm erlosch.

    Miezislaus heiratete Herzogin Elisabeth von Ungarn in cir 1140. Elisabeth (Tochter von König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien) wurde geboren in 1128; gestorben in zw 1152 und 1153. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 27.  Herzogin Elisabeth von UngarnHerzogin Elisabeth von Ungarn wurde geboren in 1128 (Tochter von König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien); gestorben in zw 1152 und 1153.

    Notizen:

    Elisabeth hatte mit Mieszko III. fünf Kinder, zwei Söhne und drei Töchter.

    Notizen:

    Mieszko III. und Elisabeth hatten 5 Kinder, 2 Söhne und 3 Töchter.
    • Odon (Otto)
    • Stefan
    • Ludmilla
    • Judith von Polen, diese heiratete Bernhard III. (Sachsen)
    • Elisabeth, diese heiratete in erster Ehe Herzog Sobieslav II. von Böhmen, in zweiter Ehe Konrad II., Markgraf der Lausitz

    Verheiratet:
    Die erste Ehe des Mieszko war mit Elisabeth von Ungarn, die Tochter des König Béla II. von Ungarn aus dem Hause der Árpáden und der Helene von Serbien.

    Kinder:
    1. Prinzessin Ludomilla von Polen wurde geboren in cir 1150; gestorben in 1223.
    2. Elisabeth (Elżbieta) von Polen wurde geboren in cir 1152; gestorben am 2 Apr 1209.
    3. 13. Judith von Polen wurde geboren in 1154; gestorben am 1201 / 1202.

  13. 28.  Herzog Leopold V. von Österreich, der Tugendhafte Herzog Leopold V. von Österreich, der Tugendhafte wurde geboren in 1157 (Sohn von Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott und Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen)); gestorben am 31 Dez 1194 in Graz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Österreich (1177–1194), Herzog von der Steiermark (1192–1194)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_V._(Österreich)

    Leopold V., der Tugendhafte/Tugendreiche (* 1157; † 31. Dezember 1194 in Graz), war Herzog von Österreich (1177–1194) und der Steiermark (1192–1194) aus einer Familie, die heute als die Babenberger bekannt ist.
    Leopold war der Sohn von Heinrich II. Jasomirgott und Theodora Komnena, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I. Er war der ältere Bruder von Herzog Heinrich von Mödling.

    Leben
    1174 hatte Leopold die Schwester des ungarischen Königs Bela geheiratet. Im ungarischen Thronstreit Schon im Sommer 1174 wurde Leopold auf Wunsch seines Vaters mit dem Herzogtum Österreich belehnt. Als sein Vater 1177 starb, führte Leopold dessen Kampf gegen den Herzog von Böhmen weiter, mit dem im Sommer 1179 Frieden geschlossen und der Grenzverlauf zwischen Böhmen und Österreich geregelt wurde.
    1182 unternahm Leopold eine Pilgerreise nach Jerusalem und besuchte unterwegs den byzantinischen Kaiser Alexios II. Komnenos in Konstantinopel.
    Leopold pflegte engen Kontakt zu Kaiser Friedrich I. Barbarossa und beteiligte sich beispielsweise 1185 an dessen sechstem Italienzug.
    Am 17. August 1186 wurde die Georgenberger Handfeste ausgehandelt, durch die nach dem Erbfall 1192 die Steiermark und zentrale Teile Oberösterreichs mit Österreich verbunden wurden. Dies war der erste Schritt zur Schaffung des Länderkomplexes Österreich.

    Gefangennahme von Richard Löwenherz
    In die Geschichte ging er ein, indem er den englischen König Richard Löwenherz auf dessen Rückweg vom Dritten Kreuzzug gefangen nehmen ließ.
    Leopold selbst war im August 1190 als Kreuzfahrer mit einem kleinen Kontingent auf dem Seeweg von Venedig ins Heilige Land aufgebrochen und hatte sich im Januar 1191 der Belagerung von Akkon angeschlossen. Dort übernahm er das Kommando über die dortigen deutschen Kreuzfahrer. Zwischen April und Juli 1191 wurden die christlichen Belagerer um die Heere des Dritten Kreuzzugs unter dem französischen König Philipp II. August und dem englischen König Richard Löwenherz verstärkt. Diese übernahmen das Kommando und eroberten Akkon am 12. Juli 1191. Bei der folgenden Besetzung der Stadt zerstritt Leopold sich mit dem englischen König Richard Löwenherz. Leopold und sein deutsches Kontingent hatte bei der schließlichen Eroberung der Sttadt nur eine geringe Rolle gespielt. Dennoch war Leopold so selbstbewusst, ebenso wie die beiden Könige, seine Babenberger Fahne an einem Burgturm anzubringen – eine Geste mit der er sich, obwohl nur im Range eines Herzogs, auf die gleiche Stufe wie die beiden Könige stellte und den gleichen Beuteanteil wie diese beanspruchte. Richard Löwenherz reagierte darauf wenig diplomatisch, wies die Ansprüche Leopolds rüde zurück und ließ die Fahne Leopolds vom Burgturm hinabwerfen. Dieser reiste nach diesem Affront heim,[1] wo er im November oder Dezember 1191 eintraf.[2] Es bestehen allerdings Zweifel, ob der Vorfall bei Akkon überhaupt stattgefunden hat oder von zeitgenössischen Chronisten erfunden bzw. hochgespielt wurde, um die von der Kirche streng untersagte Festnahme eines Kreuzritters bei dessen Heimkehr zu rechtfertigen. Dafür spricht, dass Richard sich kaum wissentlich in die Nähe der Residenz seines angeblichen Widersachers begeben hätte.[3]
    Auf der Heimreise nach England 1192 musste Richard Löwenherz aufgrund widriger Umstände mit kleinem Gefolge, als Pilger getarnt, den Landweg über Österreich einschlagen. Als er in Wien Station machte, wurde er im Vorort Erdberg (heute zu Wien-Landstraße) verhaftet. Die Gefangennahme hatte Kaiser Heinrich VI. zuvor in Mailand mit dem französischen König Philipp August verabredet.[4] Leopold hielt Richard in der Burg Dürnstein gefangen, dann lieferte er ihn an Kaiser Heinrich VI. aus. Seinen Anteil am immensen Lösegeld von sechstausend Eimern Silber, das entspricht 100.000 Mark oder 23,3 Tonnen Silber, verwendete Leopold zur Gründung der Münze in Wien, für den Bau einer neuen und stark erweiterten Wiener Stadtmauer und der Gründung der Städte Wiener Neustadt und Friedberg.
    Die Gefangennahme des Königs brachte Leopold aber auch unter enormen politischen Druck, denn dieser stand als Kreuzfahrer unter dem besonderen Schutz der Kirche. So sprach Papst Coelestin III. ihm die Exkommunikation und das Interdikt seiner Länder aus. Diese wurden anscheinend aber nicht veröffentlicht. Der Papst ließ durch den Bischof von Verona Bedingungen stellen, unter denen die Exkommunikation wieder aufgehoben werden sollte. Zu diesen gehörte die Freilassung von englischen Geiseln und die Rückgabe des Lösegeldes. Außerdem sollte der Herzog mit seinen Leuten alsbald in das Heilige Land ziehen und dort so lange im Dienst der Kirche kämpfen, wie König Richard in Gefangenschaft war.
    Die Bedingungen zur Aufhebung der Exkommunikation waren noch nicht erfüllt, weder Geiseln noch das Lösegeld waren übergeben, mit den Vorbereitungen zur Kreuzfahrt war aber schon begonnen worden, als Herzog Leopold während eines Turniers vom Pferd stürzte und einen offenen Beinbruch erlitt. Gleich darauf versprach er dem Pfarrer von Hartberg, dass er im Falle seiner Genesung die vorgegebenen Bedingungen zur Aufhebung der Exkommunikation erfüllen wolle. Kurz darauf erklärte er auch Erzbischof Adalbert III. von Salzburg seine Unterwerfung unter die Bedingungen des Papstes. So wurde die Exkommunikation durch Erzbischof Adalbert III. wieder aufgehoben. Bald darauf, am 31. Dezember 1194, starb Herzog Leopold in Graz an den Folgen seines offenen Beinbruchs. Er wurde im Kapitelhaus des Stifts Heiligenkreuz kirchlich beigesetzt.
    Leopold und Österreichs rot-weiß-rote Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Sein weißer Waffenrock soll in den Kämpfen bei der Belagerung von Akkon 1191 rot von Blut gewesen sein. Als er seinen breiten Gürtel abnahm, war ein weißer Streifen zu erkennen. Da sein Banner (vermutlich schwarzer Panther auf silbernem Grund) während der Schlacht verloren ging, soll ihm Kaiser Heinrich VI. das Recht erteilt haben, die rot-weiß-roten Farben als neues Banner zu tragen. So soll die Flagge Österreichs entstanden sein.

    Ehe und Nachkommen
    Leopold V. war seit 12. Mai 1177 mit Ilona (Helene) (* 1158, † 25. Mai 1199), einer Schwester des ungarischen Königs Béla III. verheiratet[5].
    Kinder aus dieser Ehe:
    • Friedrich I., 1195-1198 Herzog von Österreich.
    • Leopold VI., 1195-1230 Herzog von Steiermark, 1198-1230 Herzog von Österreich.
    • Agnes[6].

    Rezeption
    Durch die kaiserliche Entschließung von Franz Joseph I. vom 28. Februar 1863 wurde Leopold V. in die Liste der „berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“ aufgenommen, zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgroße Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k.k. Hofwaffenmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum Wien) errichtet wurde. Die Statue wurde 1872 vom Bildhauer Viktor Tilgner aus Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet wurde sie von Kaiser Franz Joseph selbst.[7]



    Literatur
    • Walter Koch: Leopold V.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 281–283 (Digitalisat).
    • Heinrich von Zeißberg: Leopold V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 385–388.
    Weblinks
     Commons: Leopold V. (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Leopold V. (Österreich) im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Leopold der Tugendhafte in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
    Einzelnachweise
    1 Michael Fembek und Beate Hammond: Keine Angst vor Österreichern. Ueberreuter. ISBN 3-8000-3655-X, 1997, S. 34
    2 Robert Lee Wolff und Harry W. Hazard (Hrsg.): The later Crusades, 1189–1311 (A History of the Crusades 2). University of Wisconsin Press, Madison 1969, S. 116; hier online.
    3 Robert-Tarek Fischer: Richard I. Löwenherz 1157–1199. Mythos und Realität. Böhlau, Wien 2006, ISBN 3-20577-544-9, S. 192f.
    4 Odilo Engels: Die Staufer, S. 132.
    5 Walter Kleindel: ‚Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Wien / Heidelberg: Ueberreuter 1978, S. 47.
    6 Walter Kleindel: ‚Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Wien / Heidelberg: Ueberreuter 1978, Stammtafel der Babenberger (im Anhang).
    7 Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Kiesel Verlag, Salzburg 1981, ISBN 3-7023-0113-5, S. 29

    Leopold heiratete Ilona (Helena) von Ungarn am 12 Mai 1177. Ilona (Tochter von König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)) wurde geboren in 1158; gestorben in 1199. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 29.  Ilona (Helena) von UngarnIlona (Helena) von Ungarn wurde geboren in 1158 (Tochter von König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)); gestorben in 1199.
    Kinder:
    1. 14. Herzog Leopold VI. von Österreich (Babenberger, der Glorreiche wurde geboren in 1176; gestorben am 28 Jul 1230 in San Germano.

  15. 30.  Isaak II, Angelos (Byzanz)Isaak II, Angelos (Byzanz) wurde geboren in 1155 (Sohn von Andronikos Dukas Angelos und Euphrosyne Kastamonnites); gestorben am 28 Jan 1204 in Konstantinopel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1185 bis 1195 und 1203 bis 1204, Byzanz; Kaiser von Byzanz

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isaak_II. (Okt 2017)

    Isaak begann seine Herrschaft mit einem entscheidenden Sieg über die Normannen in Sizilien, war aber ansonsten weniger erfolgreich. Der Versuch, Zypern von dem rebellischen Adligen Isaak Komnenos zurückzuerobern, misslang aufgrund der Einmischunung der Normannen. Gleichzeitig erhoben sich die Bulgaren und Walachen und gründeten 1186 das Zweite Bulgarische Reich. 1187 wandte sich der General Alexios Branas, der nach der Ablösung des Johannes Kantakuzenos gegen die Rebellen gesandt worden war, gegen den Kaiser und versuchte, Konstantinopel zu besetzen, wurde aber geschlagen und getötet. Als Nächstes verlangte der Osten die Aufmerksamkeit des Kaisers, wo verschiedene Thronprätendenten sich erhoben und wieder fielen. 1189 versuchhte Friedrich Barbarossa auf dem Dritten Kreuzzug seine Truppen durch das byzantinische Reich zu führen, und erhielt die Erlaubnis. Er hatte die Grenze bereits überschritten, als Isaak, der sich mittlerweile mit Saladin verständigt hatte, begann, ihm Hindernisse in den Weg zu legen, und nur durch Waffengewalt zur Erfüllung der Zusage gezwungen werden konnte. Seine Tochter Irene wurde dabei dem in Deutschland befindlichen Philipp von Schwaben versprochen.

    Die nächsten fünf Jahre war Isaak mit neuen Aufständen der Walachen befasst, gegen die er mehrere Feldzüge führte. Während eines dieser Feldzüge rief sich sein Cousin Konstantin 1193 in Philippopel zum Gegenkaiser aus, wurde aber von seinen eigenen Leuten gefangen genommen; Isaak II. ließ ihn blenden. 1195 nutzte sein Bruder Alexios einen Jagdausflug des Kaisers und dessen Abwesenheit vom Feldlager, um sich selbst zum Kaiser zu proklamieren, und wurde auch von den Soldaten anerkannt. Isaak wurde geblendet und in Konstantinopel inhaftiert.
    Acht Jahre später, am 18. Juli 1203, wurde er für sechs Monate aus seinem Kerker geholt und erneut auf den Thron gehoben, nachdem der Vierte Kreuzzug die Stadt erreicht hatte. Da er jedoch sowohl körperlich als auch geistig durch die Gefangenschaft geschwächt war, übernahm sein Sohn Alexios IV. die tatsächliche Regierung. Isaak und Alexios wurden am 25. Januar 1204 wegen ihres Nachgebens gegenüber den Kreuzfahrern durch einen Aufstand des Generals Alexios Murtzouphlos gestürzt, der wenige Tage später selbst den Thron bestieg. Isaak starb am 28. Januar unter ungeklärten Umständen, wahrscheinlich wurde er vergiftet.

    Isaak II. war einer der schwächsten und brutalsten Fürsten auf dem byzantinischen Thron. Umgeben von Sklaven, Mätressen und Schmeichlern ließ er es zu, dass das Reich von Günstlingen regiert wurde, während er das Geld, das den Provinzen abgepresst wurde, für Bauwerke und Geschenke an die Kirche ausgab. Die Folge davon war der fortschreitende Verfall des Reiches durch Ämterkauf und Steuerwucher.

    Name:
    Die Familie Angelos (griech. Ἄγγελος, Pl. Angeloi, Ἄγγελοι) war ein bedeutendes byzantinisches Adelsgeschlecht, dessen Aufstieg Ende des 11. Jahrhunderts begann und kaum ein Jahrhundert später darin gipfelte, dass mehrere Angeloi den Kaiserthron bestiegen. Die schwache Regentschaft der Angeloi-Kaiser (1185–1203) war jedoch ein wesentlicher Grund dafür, dass den Teilnehmern des 4. Kreuzzugs 1204 die Einnahme Konstantinopels gelang. Angehörige aus einer Seitenlinie der Angeloi herrschten von 1204 bis 1318 im Despotat Epirus, einem griechischen Nachfolgestaat des byzantinischen Reiches. Zeitweise waren im 13. Jahrhundert auch Gebiete in Makedonien und Thessalien Teil des Machtbereichs der Angeloi.
    Der Familienname ist entweder vom Wort Angelos (griech. „Engel“) oder von dem gleichlautenden Namen einer Ortschaft in Kleinasien abgeleitet, die als Herkunftsort der Angeloi gilt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Angeloi_(Adelsgeschlecht) (Sep 2023)

    Isaak heiratete Margarete von Ungarn in 1185. [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 31.  Margarete von UngarnMargarete von Ungarn (Tochter von König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Agnès von Châtillon).

    Notizen:

    Sie hatten folgende Kinder:
    • Manuel Angelos († 1212)
    • Johannes Angelos († 1242)
    • Theodora Angeloi († 1246) ∞ 1203 Leopold VI., Herzog von Österreich und Steiermark

    Verheiratet:
    Isaak heiratete die zehnjährige Margarete von Ungarn, Tochter von Béla III. (Ungarn) und dessen Frau Agnes de Châtillon.

    Kinder:
    1. 15. Theodora Angela von Byzanz wurde geboren in zw 1180 und 1185; gestorben am 22/23 Jun 1246.


Generation: 6

  1. 32.  Erik I. (Ejegod) von DänemarkErik I. (Ejegod) von Dänemark wurde geboren in cir 1070 in Slangerup (Sohn von König Sven Estridsson von Dänemark und Aussereheliche Beziehungen); gestorben am 10 Jul 1103 in Paphos, Zypern; wurde beigesetzt in Zypern.

    Notizen:

    Erik I. Ejegod

    (* um 1070 in Slangerup[1]; † 10. Juli 1103 in Paphos auf Zypern) war König von Dänemark (1095–1103).

    Genealogie
    Erik I. − ein illegitimer Sohn des Königs Sven Estridsen − war mit Bodil Thrugotsdatter (1065–1103) verheiratet. Aus der Ehe entstammte Knud Lavard, ab 1115 Jarl im Gebiet Schleswig und erster Ältermann der Schwurbruderschaft Knudsgilde. Mit anderen Frauen hatte er die weiteren Söhne Harald Kesje, Benedikt und Erik sowie die Tochter Ragnhild. Erik I. war der Großvater von Waldemar dem Großen.

    Leben
    1080 wurde Erik I. Jarl von Seeland. Er entging 1086 einem Mordanschlag, dem seine Halbbrüder Knut der Heilige und Benedikt zum Opfer fielen. Während der Herrschaft seines Halbbruders Olaf Hunger (1086–1095) lebte er im Exil in Schweden, da er die Rache Olaf I. für seine Unterstützung Knuts fürchtete.[2] Er folgte seinem Halbbruder Olaf I. im Jahr 1095 auf den Thron. In seiner Regierungszeit legte er großen Wert auf die Zusammenarbeit mit der Kirche. Er war sehr der englischen Kirche zzugewandt. Kurz vor 1100 holte er englische Benediktinermönche aus dem Kloster in Evesham in das Kloster von Odense. Er sorgte auch sicher dafür, dass der englische Kanoniker Hubald aus dem Domkapitel in Lund Bischof in Odense wurde. Er ließ fününf Steinkirchen erbauen. Er betrieb auch die Heiligsprechung seines Halbbruders Knut IV., was ihm 1100 oder 1101 auch gelang. Das bedeutete eine Stärkung seiner Königsmacht und die seiner Nachfolger. Außerdem wurden damit die Voraussetzungen für seinen kirchenpolitischen Plan, in Dänemark einen Erzbischofsstuhl zu erhalten, geschaffen.
    Als der Erzbischof von Hamburg auf Grund zweifelhafter Anschuldigungen den Bann über Erik verhängte, reiste dieser nach Rom, um sich zu rechtfertigen, was ihm auch gelang. In seiner Verbitterung über seinen Widersacher in Hamburg reiste er ein zweites Mal nach Rom und bat Papst Paschalis II. um ein eigenes Erzbistum losgelöst von Hamburg.[3] Da Papst Paschalis II. der deutschen Dominanz in Nordeuropa skeptisch gegenüberstand, bewilligte er diesen Wunsch. Der skandinavische Raum wurde mmit der Gründung des Erzbistums unter dem ersten Erzbischof Asser vom Erzbistum Hamburg-Bremen gelöst. Als Gegenleistung verlangte der Papst die Einführung des Zehnten und die Ablieferung des Peterspfennigs direkt an ihn. Urkundlich belegen lässt sich der Zehnt allerdings erst ab 1135.
    Im Jahre 1101 nahm er im heutigen Kungälv an einem Dreikönigstreffen teil. Dort schlossen König Magnus von Norwegen, König Inge von Schweden und Erik I. einen Friedensvertrag.
    Um 1101 brach Erik zusammen mit seiner Frau Bodil zur Pilgerfahrt ins Heilige Land auf. Er war der erste dänische König, der eine solche Pilgerfahrt unternahm, nachdem der Erste Kreuzzug 1099 Jerusalem erobert hatte. Zudem ist er der erste urkunundlich gesicherte dänische Jerusalempilger. Er reiste mit großem Gefolge über Russland nach Konstantinopel, wo er vom byzantinischen Kaiser Alexios I. Komnenos empfangen wurde.[4] Dort erkrankte er, setzte seine Reise aber dennoch auf dem Seeweg fort und starb im Juli 1103 in Paphos auf Zypern, wo seine Frau ihn bestatten ließ. Bodil setzte die Reise ohne ihren Mann fort und erreichte Jerusalem, wo sie starb und am Ölberg begraben wurde. Nachfolger von Erik I. wurde sein jüngerer Bruder Niels.

    Nachwirkung
    In dem isländischen Skalden-Gedicht „Eiriksdrápa“ von 1104 wird König Erik positiv als Vorbild eines guten Königs dargestellt.[5] Dagegen beurteilt die Roskilde-Chronik von um 1140 Eirik eher kritisch und wirft ihm vor, viele ungerechtfertigte und ungerechte Gesetze erlassen zu haben. Aber auch diese Chronik hält ihn für einen guten König.
    Im Zuge der romantischen Wiederentdeckung des nationalen Erbes in Dänemark komponierte Friedrich Ludwig Æmilius Kunzen 1798 die Oper Erik Ejegod.


    Siehe auch
    • Stammtafel der dänischen Könige
    Einzelnachweise
    1 Damsholt/Steestrup S.209.
    2 Damsholt/Steestrup S.210.
    3 Saxo Grammaticus, Gesta Danorum, Kap. 12, 5, 2. Damsholt/Steestrup S.210 behaupten, er sei auf seiner Pilgerreise nach Jerusalem in Rom gewesen und habe dabei den Erzbischofsstuhl bewilligt bekommen. Aber das kann nicht sein, da die Reisen das Heilige Land über Russland führte und er auf dem Wege dorthin in Zypern starb.
    4 Saxo Grammaticus, Gesta Danorum, Kap. 12, 7, 1.
    5 Siehe Eiriksdrápa auf Norrøn
    Literatur
    • Nanna Damsholt, Johannes Steenstrup: Erik I. Ejegod. In: Dansk biografisk leksikon. 3. Auflage. Band 4. Kopenhagen 1980, S. 209–210.
    • Thelma Jexlev: Erich I. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 3, Artemis & Winkler, München/Zürich 1986, ISBN 3-7608-8903-4, Sp. 2139 f.
    Weblinks
    Commons: Erik I. von Dänemark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Dänische Familien im Mittelalter

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Erik_I._(Dänemark)

    Erik + Bodil Thrugotsdatter. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Bodil Thrugotsdatter
    Kinder:
    1. 16. Knud Lavard von Dänemark wurde geboren am 12 Mrz 1096 in Königreich Dänemark; gestorben am 7 Jan 1131 in Ringsted, Dänemark.

  3. 34.  Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse wurde geboren in 1076 in Turau (Sohn von Grossfürst Wladimir II. Wsewolodowitsch von Kiew (Rurikiden), Monomach und Gytha von Wessex); gestorben in Apr 1132 in Kiew.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1125 bis 1132; Großfürst der Kiewer Rus

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mstislaw_I. (Okt 2017)

    Mstislaw I. Wladimirowitsch der Große (russisch Мстислав Владимирович; * Juni 1076 in Turau; † April 1132 in Kiew) war von 1125 bis 1132 Großfürst der Kiewer Rus, ältester Sohn und Nachfolger Wladimir Monomachs und seiner Frau Gytha von Wessex, Tochter von Harald II. von England. In skandinavischen Sagas wurde Mstislaw I. nach seinem Großvater auch Harald genannt.

    Leben
    Als ältester Sohn Wladimir Monomachs erhielt er die Herrschaft über Nowgorod (1088–1093 und 1095–1117, zwischenzeitlich über Rostow). Die Zeit als Fürst von Nowgorod war geprägt von Kämpfen gegen Tschuden, Kumanen und seinen Onkel und Taufpateen Oleg von Tschernigow, den er 1096 aus Murom, Rostow und Susdal vertrieb. In Nowgorod erbaute er zahlreiche Kirchengebäude, von denen die St.-Nikolaus-Kathedrale und das St.-Antonius-Kloster bis heute überdauern. Nach 1117 wurde er Mitherrscher Monomachs und Fürst in Belgorod am Dnepr. Nach Monomachs Tod 1125 folgte er diesem als Großfürst nach.

    Über Mstislaws Regierungszeit ist wenig bekannt. 1129 verwüstete er das Fürstentum Polozk und verbannte den dortigen Fürsten David, einen Sohn von Wseslaw, und mehrere seiner Vettern nach Byzanz. Allerdings vertrieb die Polozker Stadtbevölkerung seinen von ihm als Fürst eingesetzten Sohn Swjatopolk und rief 1139 ihren alten Herrscher zurück. Er führte um 1130 ebenfalls Feldzüge gegen die Kumanen und Litauer und ließ seine Söhne die Tschuden unterdrücken.
    Nach Mstislaws Tod und dem seines Bruders Jaropolk II. 1139 brachen um die Herrschaft über Kiew eine Reihe von Kämpfen zwischen den Nachkommen Monomachs (Monomachowitschi) und denen seines alten Rivalen Oleg von Tschernigow (Olgowitschi) aus, die letztlich zum Zerfall der Rus führten und den Aufstieg des Fürstentums Wladimir-Susdal unter Mstislaws Bruder Juri Dolgoruki begünstigten.

    Mstislaw + Christina Ingesdotter von Schweden. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 35.  Christina Ingesdotter von Schweden (Tochter von König Inge I. von Schweden und Helena Yngling).

    Notizen:

    Christina hatte 10 Kinder mit Mstislaw I.

    Notizen:

    Mit Christina hatte Mstislaw I. zahlreiche Nachkommen:
    1 Ingeborg ∞ um 1117 König Knud Lavard von Jütland (Haus Estridsson)
    2 Malfrida (oder Malmfried) († nach 1137) ∞ 1) um 1117 König Sigurd I. von Norwegen 2) um 1131 König Erik II. von Dänemark
    3 Eupraxia († 1136) ∞ 1122 Mitkaiser Alexios Komnenos von Byzanz (ält. Sohn von Johannes II.)
    4 Wsewolod († 1138), Fürst von Nowgorod 1117–1136, Fürst von Pskow 1137–1138
    5 Isjaslaw II. (1096–1154), Fürst von Kursk 1125–1129, Fürst von Polozk 1129–1132, Fürst von Turow 1132–1134, Fürst von Wolhynien 1135–1142, Fürst von Perejaslaw 1142–1146, Großfürst von Kiew 1146–1149, 1150, 1151–1154
    6 Swjatopolk, († 1154), Fürst von Pskow 1138–1140, Fürst von Nowgorod 1142–1148, Fürst von Wolhynien 1148–1154 ∞ 23. Dezember 1143/6. Januar 1144 Euphemia von Mähren (* 1115)
    7 Rostislaw (um 1110–1167), Fürst von Smolensk 1127–1159, Großfürst von Kiew 1159 und 1160–1167
    8 Rogneda († nach 1175) ∞ 1112 Fürst Jaroslaw von Wolhynien (geschieden 1118)
    9 Maria († 1179) ∞ 1116/1125? Wsewolod von Tschernigow
    10 Xenia († nach 1129) ∞ 1124/1125 Brjatscheslaw Davydowitsch von Polozk

    Verheiratet:
    1095 oder 1096 heiratete Mstislaw Christina von Schweden († 1122), die Tochter von König Inge I.

    Kinder:
    1. 17. Ingeborg von Kiew (Rurikiden)
    2. Malfrieda (Malmfried) von Kiew (Rurikiden)
    3. Eupraxia (Eudokia-Dobrodeja) von Kiew (Rurikiden) gestorben in 1136.
    4. Isjaslaw II. Mstislawitsch von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1097; gestorben in 1154.

  5. 38.  Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund wurde geboren am 20 Aug 1085 in Krakau, Polen (Sohn von Fürst Władysław I. (Hermann) von Polen (Piasten) und Prinzessin Judith von Böhmen); gestorben am 28 Okt 1138 in Sochaczew, Polen ?.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum, Königreich Polen; Herzog von Polen (ab 1102, ab 1107 Alleinherrscher)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bolesław_III._Schiefmund

    Bolesław III. Schiefmund (polnisch Bolesław III Krzywousty, lateinisch Boleslaus; * 20. August 1085 in Krakau; † 28. Oktober 1138 eventuell in Sochaczew, Polen) war ab 1102 Herzog von Polen, ab 1107 Alleinherrscher. Als Sohn von Herzog Władysław I. Herman aus seiner zweiten Ehe mit Judith von Böhmen (* ca. 1056; † 25. Dezember 1086), Tochter von Herzog Vratislav II. aus seiner Ehe mit Adelheid von Ungarn (1040–1062), entstammte er der Dynastie der Piasten.

    Gemeinsame Herrschaft mit Zbigniew
    Seitdem Bolesławs älterer Halbbruder Zbigniew mit Unterstützung des polnischen Adels und Episkopats 1096 zum legitimen Nachfolger des Vaters erkoren worden war, wuchs während der anhaltenden Kämpfe Władysław I. Hermans und seines Palatins Sieciech mit den beiden Prinzen und der Adelsopposition das Ansehen Bolesławs, der nach dem Tode des Vaters 1102 aber nur zwei Provinzen (Schlesien und Kleinpolen), das heißt etwa ein Drittel des Piastenstaates, erhielt, während Zbigniew aufgrund seiner Herrschaft über den Rest der Gebiete die Oberhoheit beanspruchte.
    Bolesławs Kriegszüge gegen das heidnisch-slawische Pommern 1102–1106 verschafften ihm Beliebtheit bei der Ritterschaft, der die friedfertige Politik Zbigniews nicht gefiel. Es gelang ihm 1107, mit ruthenischer und ungarischer Hilfe, den Halbbruder aus dessen Anteil zu vertreiben und ganz Polen allein zu beherrschen. Als Bolesław aber 1108 in Böhmen einfiel, um seinem Verbündeten König Koloman von Ungarn, der gegen ein deutsch-böhmisches Heer kämpfte, zu helfen, fand Zbigniew die Unterstützung des deutschen Kaisers Heinrich V. und des Herzogs Svatopluk von Böhmen, deren Einfall in Schlesien 1109 jedoch missglückte. Um sich Frieden zu erkaufen und weitere kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Heiligen Römischen Reich zu vermeiden, erklärte sich Bolesław zur Zahlung eines Tributs von 500 Mark Silber jährlich an König Heinrich bereit. Zusätzlich war er 1110 zum Abschluss einer ungleichen Allianz (amicicia) mit ihm bereit. Gleichzeitig aber nutzte Bolesław die nach der Ermordung Svatopluks am 21. September 1109 im Böhmen ausgebrochenen Thronkämpfe aus, um den neuen Herzog von Böhmen Vladislav I. 1111 zum Verzicht auf den Tribut zu zwingen[1] (im Pfingstfrieden von Glatz 1137 bestätigt), den die böhmischen Herzöge von polnischen Herrschern für den Besitz Schlesiens seit dem Vertrag von 1054 jährlich erhoben.
    Als Zbigniew zu diesem Zeitpunkt zurückkehrte, verlieh Bolesław ihm einige Burgen als Apanage, ließ aber bereits 1112 den Halbbruder blenden. Die allgemeine Empörung, die sich nach dem baldigen Tod Zbigniews erhob, versuchte Bolesław durch Pilgerfahrten zur Sühnung seiner Tat zu mildern. Ostern 1113 wurde er dann in Gnesen wieder in die Kirche aufgenommen, was ihm die Machtausübung von neuem ermöglichte.

    Alleinherrscher
    Die dann friedlichen Beziehungen Bolesławs mit Böhmen und dem Reich, sowie seine Heirat mit Solomea von Berg-Schelklingen, erleichterten ihm die Expansion in den Norden und Nordwesten. Er unterwarf Pommerellen 1113–1116, zudem eroberte er das von den lutizischen Stämmen bewohnte Lebuser Land zwischen Oder und Spree 1115/1119 zurück, das Kaiser Heinrich V. ihm im Kriegszug von 1109 weggenommen und es als Lehen dem Erzbistum Magdeburg unter Erzbischof Adalgod von Osterburg übergeben hatttte.[2][3] Bei seinen Kriegszügen gegen Pommern 1119/21 verwüstete er das Land und nahm anschließend die pommersche Hauptstadt Stettin ein.[4] Der Pommernherzog Wartislaw I. musste die polnische Oberhoheit anerkennen und sich zu Tribut, Heerfolge und Christianisierung seines Landes verpflichten.

    Aufteilung des Piastenstaates
    In der vergeblichen Hoffnung, damit Erbstreitigkeiten zu vermindern, teilte Bolesław III. Schiefmund zusammen mit der Einführung der Senioratsverfassung den Piastenstaat Polen unter seinen vier Söhnen auf, was wesentlich zur Gebietserweiterung des Einflussbereiches der Piasten führte und damit zum wichtigsten Herrschergeschlecht im Großraum Polen, Kujawien, Schlesien und Böhmen wurde.
    • Masowische Linie, Gründer Herzog Władysław II. „der Vertriebene“;
    ausgestorben 1526 mit Herzog Janusz III.,
    • Kujawische Linie Gründer Kasimir I. von Kujawien (ca. 1211–1267), Herzog von Kujawien, Sieradz und Łęczyca; ausgestorben 1388 mit Herzog Władysław der Weiße,
    • Kleinpolnische Linie, Gründer Kasimir II. der Gerechte, ausgestorben 1279 mit Herzog Bolesław V.
    • Großpolnische Linie, Gründer Bořivoj I. von Prag aus dem Geschlecht der Přemysliden, ausgestorben 1296 mit König Przemysław II.
    • Schlesische Linie, Gründer Władysław der Vertriebene, ausgestorben 1675 mit Herzog Georg Wilhelm I.

    Christianisierung
    Dank der guten Beziehungen Bolesławs zum Papsttum wurden 1124 die Bistümer in Kruszwica bzw. in Włocławek sowie in Lebus gegründet, denen die dem polnischen Staate neu einverleibten Gebiete durch den Kardinallegaten Ägidius von Tusculum zugewiesen wurden.
    Nach dem gescheiterten Versuch der Missionierung des unterworfenen Pommerns und der durch die Bekriegungen stark reduzierten Einwohner durch polnische Bischöfe, die es alle ablehnten, sollte Pommern durch einen aus Spanien stammenden Bischof Berernhard 1121/1122 christianisiert werden. Dieser wurde von den Pommern weggeschickt und es kam dann Bischof Otto von Bamberg. Dieser war auf zwei Missionsreisen (1124/1125 und 1128) erfolgreich. So wurde von polnischer Seite bereits 1124/1125 die Gründung eines pommerschen, zur polnischen Kirchenprovinz Gnesen gehörenden Bistums geplant und Adalbert, der Hofkaplan Bolesławs, als Bischof von Pommern vorgesehen. Päpstliches Wohlwollen für die Missionsunternehmungen und die guten Verbindungen Bolesławs zu den Babenbergern und Staufern ließen auf baldige Verwirklichung dieses Vorhabens hoffen. Als aber nach dem Ausbruch des Schismas durch die Doppelwahl von 1130 Bolesław und die polnische Kirche unter dem Einfluss des Kardinals AAegidius von Tusculum auf die Seite Papst Anaklets II. getreten waren, erneuerte Norbert von Xanten, Erzbischof von Magdeburg, die alten Ansprüche und ließ sich von Papst Innozenz II. 1131 das Bistum Posen und 1133 alle polnischen, einschließlich auch der geplanten Bistümer unterstellen: „Inter Albiam et Oderam: Stetin et Lubus, ultra Oderam vero Pomerana …“ Bolesław und die polnischen Bischöfe traten daraufhin auf die Seite Papst Innozenz’ II., der 1136 die Metropolitanrechte von Gnesen wieder bestätigte, über.
    Letztlich wurde das Bistum in Pommern erst 1140 in Wolin gegründet, und zwar wegen der sächsisch-polnischen Gegensätze als ein exemtes, also unmittelbar dem Papst unterstelltes Bistum, das 1176 nach Cammin verlegt wurde.[1]

    Außenpolitik
    Bolesławs gute Beziehungen zu den Babenbergern und Staufern kamen 1125 in der Vermählung des ältesten Sohns Bolesławs, Władysław, mit Agnes, der Tochter des Markgrafen Leopolds von Österreich, zum Ausdruck. Boleslaw III. sah sich anscheinend jedoch nur Kaiser Heinrich V. persönlich verpflichtet. Als dieser 1125 starb, versuchte Boleslaw die Huldigung Lothars von Supplinburg zu umgehen, musste diese aber 1135 zurückwirkend nachholen.
    Zur Verwirklichung der Interessen Bolesławs an Pommern gehörten auch 1130 die Vermählung seiner Tochter Richeza mit Prinz Magnus, dem Thronfolger und Sohn König Niels' von Dänemark, das gerade damals seinen Druck auf Rügen, Usedom und Wollin verstärkte, sowie die Verheiratung einer anderen Tochter mit Konrad, Graf von Plötzkau, 1132, der 1130 mit der sächsischen Nordmark belehnt wurde.
    Bolesławs unbedachtes Eingreifen in die ungarischen Thronstreitigkeiten 1132 verwickelte Polen in Kriege mit dem Königreich Ungarn als auch Böhmen, deren Herrscher 1134 Kaiser Lothar III. als Schiedsrichter wählten. In dieser Situation war Bolesław auf dem Hoftag zu Merseburg 1135 genötigt dem Kaiser für Rügen, das er noch nicht unterworfen hatte, und Pommern[5] zu huldigen, damit die kaiserliche Lehnshoheit für diese Gebiete anzuerkennen und den rückständigen Tribut von zwölf Jahren zu bezahlen, den er nach dem Tode Kaiser Heinrichs V. 1125 zu entrichten aufgehört hatte, da er ihn vielleicht nur als persönliche Verpflichtung gegenüber Heinrich betrachtete. Zudem verpflichtete er sich zu Friedensschlüssen mit Ungarn und Böhmen.[6]
    Bolesławs Nachfolgeordnung, welche die staatliche Einheit sichern sollte, wobei der jeweilige Senior, mit Sitz in Krakau den Prinzipat, die Oberhoheit über alle übrigen Mitglieder des Piastenhauses ausüben sollte, erwies sich schon bald nach Bolesławs Tod 1138 als unwirksam und leitete die bis 1295 währende Periode der polnischen Teilfürstentümer ein.

    Ehen und Nachkommen
    1. Ehe am 16. November 1102 mit Zbysława († um 1114), Tochter von Swjatopolk II., Großfürst der Kiewer Rus:
    • Władysław II., der Vertriebene (* 1105; † 30. Mai 1159);
    • Tochter N.N., verheiratet 1124 mit Wsewolod I. (Vesevold, Vsjevolod), Fürst von Murom;
    2. Ehe 1115 mit Salomea, Tochter von Heinrich, Graf von Berg-Schelklingen:
    • Leszek (* 1115; † 26. August vor 1131);
    • Kasimir, der Ältere (* 1117/1122; † 19. Oktober 1131);
    • Bolesław IV., der Kraushaarige (* 1125; † 3. April 1173), Herzog von Masowien (1138);
    • Mieszko III., der Alte (* 1126/27; † 13. März 1202);
    • Heinrich von Sandomir (* 1127/31; † 18. Oktober 1166);
    • Kasimir II., der Gerechte, der Jüngere (* 1138; † 5. Mai 1194);
    • Rycheza (Ryksa; * 1116/17; † nach 1155), verheiratet in erster Ehe mit Magnus, König von Västergötland aus dem Haus Estridsson, in zweiter Ehe mit Wladimir, Fürst von Minsk-Grodno und in dritter Ehe mit Sverker I., König von Schweden;
    • Sofia (* um 1120; † 10. Oktober 1136);
    • Gertruda (* 1126/1135; † 7. Mai 1160), Nonne in Zwiefalten;
    • Dobroniega Ludgarda (Dobronega, Lucardis; * 1128/1135; † 1160/1181), verheiratet ca. 1142 mit Dietrich, Markgraf der Lausitz;
    • Judith (* 1133; † 1175), verheiratet mit Ladislaus II., König von Ungarn und Otto I., Markgraf von Brandenburg;
    • Agnes (* 1137; † nach 1181), verheiratet mit Mstislaw II., Großfürst der Kiewer Rus;
    • Przybysława (Pribislawa; † nach 1156), verheiratet mit Ratibor I., Herzog von Pommern;
    • Tochter N.N., verheiratet mit Konrad, Graf von Plötzkau, Markgraf der Nordmark;



    Siehe auch
    • Liste der polnischen Herrscher
    Weblinks
    Commons: Bolesław III. Schiefmund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Hermann Jakobs: Kirchenreform und Hochmittelalter 1046-1215, S. 59
    2 Urkundliche Chronik der alten Kreisstadt Jüterbock u. ihrer Umgebungen, S. 38
    3 Beiträge zur Entstehung und Entwicklung der Stadt Brandenburg im Mittelalter, S. 118
    4 Herbert Ludat: Bistum Lebus, S. 254
    5 Laut Hermann Jakobs: Kirchenreform und Hochmittelalter 1046-1215, S. 59. Westpommern, das heutige Vorpommern, lag damals gleich Rügen im Elbslawengebiet und wurde von den Sachsen als deren Expansionsraum beansprucht.
    6 Wilhelm Binder: Der Untergang des polnischen Nationalstaates, S. 145. Herbert Ludat: Bistum Lebus, S. 260. Richard Roepell, Jakob Caro: Geschichte Polens, S. 294. Mährens allgemeine Geschichte, S. 78–79

    Titel (genauer):
    Das Königreich Polen begann entweder im Jahre 1000 mit der Standeserhebung des polnischen Herzogs Bolesław I. zum „Bruder und Helfer des Römischen Reichs“ durch Kaiser Otto III. oder durch die Selbstkrönung Bolesławs I. 1025 zum König von Polen kurz vor seinem Tode. Das später erweiterte Polnisch-Litauische Reich endete 1795 mit der von Russland, Österreich und Preußen erzwungenen Dritten Teilung Polens und der Abdankung König Stanisław August Poniatowskis.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Polen

    Boleslaw heiratete Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?) in 1115. Salome (Tochter von Graf Heinrich von Berg (Schelklingen?) und Gräfin Adelheid von Mochental (von Vohburg)) wurde geboren in 1093 in Ehingen, Donau; gestorben am 27 Jul 1144. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 39.  Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?)Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?) wurde geboren in 1093 in Ehingen, Donau (Tochter von Graf Heinrich von Berg (Schelklingen?) und Gräfin Adelheid von Mochental (von Vohburg)); gestorben am 27 Jul 1144.

    Notizen:

    Salome hatte mit Bolesław III. 14 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Salome_von_Berg

    Salome von Berg-Schelklingen (* um 1099 im Donaukreis, Württemberg; † 27. Juli 1144) war die Tochter von Heinrich Graf zu Berg und Adelheid von Mochental, Tochter von Markgraf Diepold II. von Vohburg.[1] Sie war die zweite Ehefrau von Bolesław III. Schiefmund, Herzog von Polen.
    Im Laufe ihrer 1115 geschlossenen Ehe mit Bolesław III. Schiefmund brachte sie insgesamt 14 Kinder zur Welt, von denen vier Söhne und sechs Töchter die Jugend überlebten:
    • Leszek (* 1115; † 26. August vor 1131);
    • Kasimir, der Ältere (* 1117/1122; † 19. Oktober 1131);
    • Bolesław IV., der Kraushaarige (* 1125; † 3. April 1173);
    • Mieszko III., der Alte (* 1126/27; † 13. März 1202);
    • Heinrich von Sandomir (* 1127/31; † 18. Oktober 1166);
    • Kasimir II., der Gerechte, der Jüngere (* 1138; † 5. Mai 1194);
    • Rycheza (Ryksa; * 1116/17; † nach 1155), verheiratet in erster Ehe mit Magnus, König von Västergötland aus dem Haus Estridsson, in zweiter Ehe mit Wladimir, Fürst von Minsk-Grodno und in dritter Ehe mit Sverker I., König von Schweden;
    • Sofia (* um 1120; † 10. Oktober 1136);
    • Gertruda (* 1126/1135; † 7. Mai 1160), Nonne in Zwiefalten;
    • Dobroniega Ludgarda (Dobronega, Lucardis; * 1128/1135; † 1160/1181), verheiratet ca. 1142 mit Dietrich, Markgraf der Lausitz;
    • Judith (* 1133; † 1175), verheiratet mit Ladislaus II., König von Ungarn und Otto I., Markgraf von Brandenburg;
    • Agnes (* 1137; † nach 1181), verheiratet mit Mstislaw II., Großfürst der Kiewer Rus;
    • Przybysława (Pribislawa; † nach 1156), verheiratet mit Ratibor I., Herzog von Pommern;
    • Tochter N.N., verheiratet mit Konrad, Graf von Plötzkau, Markgraf der Nordmark.
    Nach dem Tod ihres Gatten wurde Polen unter seinen Söhnen aufgeteilt. Salome erhielt von ihrem Stiefsohn Władysław II. dem Vertriebenen Teile seiner Ländereien, die sie bis zu ihrem Tode verwalten durfte. Außerdem erhielt sie das Recht, Heinrich bei seinen Regierungsgeschäften als Regentin in Sandomir und Lublin zu vertreten bzw. zu unterstützen. 1141 versucht Salome ihre dreijährige Tochter dem Sohn des Kiewer Großfürsten Wsewolod II. zu versprechen.



    Belege
    1 Siehe http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/piasten_polen/salome_von_berg_herzogin_1144/salome_von_berg_herzogin_von_polen_+_1144.html Dort belegt mit: Lexikon des Mittelalters: Band IX Spalte 284
    Weblinks
    • Website Genealogie Mittelalter

    Notizen:

    Kinder:
    - Leszek (* 1115; † 26. August vor 1131);
    - Kasimir, der Ältere (* 1117/1122; † 19. Oktober 1131);
    - Bolesław IV., der Kraushaarige (* 1125; † 3. April 1173), Herzog von Masowien (1138);
    - Mieszko III., der Alte (* 1126/27; † 13. März 1202);
    - Heinrich von Sandomir (* 1127/31; † 18. Oktober 1166);
    - Kasimir II., der Gerechte, der Jüngere (* 1138; † 5. Mai 1194);
    - Rycheza (Ryksa; * 1116/17; † nach 1155), verheiratet in erster Ehe mit Magnus, König von Västergötland aus dem Haus Estridsson, in zweiter Ehe mit Wladimir, Fürst von Minsk-Grodno und in dritter Ehe mit Sverker I., König von Schweden;
    - Sofia (* um 1120; † 10. Oktober 1136);
    - Gertruda (* 1126/1135; † 7. Mai 1160), Nonne in Zwiefalten;
    - Dobroniega Ludgarda (Dobronega, Lucardis; * 1128/1135; † 1160/1181), verheiratet ca. 1142 mit Dietrich, Markgraf der Lausitz;
    - Judith (* 1133; † 1175), verheiratet mit Ladislaus II., König von Ungarn und Otto I., Markgraf von Brandenburg;
    - Agnes (* 1137; † nach 1181), verheiratet mit Mstislaw II., Großfürst der Kiewer Rus;
    - Przybysława (Pribislawa; † nach 1156), verheiratet mit Ratibor I., Herzog von Pommern;
    - Tochter N.N., verheiratet mit Konrad, Graf von Plötzkau, Markgraf der Nordmark;

    Kinder:
    1. 19. Prinzessin Rikissa von Polen wurde geboren am 12 Apr 1116; gestorben in nach 25 Dez 1156.
    2. 26. Grossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von Polen wurde geboren in zw 1126 und 1127; gestorben am 13 Mrz 1202 in Kalisch.
    3. Judith von Polen (Piasten) wurde geboren in 1132; gestorben am 8. Juli 1172/1174.
    4. Agnes von Polen wurde geboren in 1137; gestorben in nach 1181.
    5. Herzog Kasimir II. von Polen (von Masowien) (Piasten), der Gerechte wurde geboren in 1138; gestorben am 5 Mai 1194 in Krakau, Polen.
    6. Pribislawa gestorben in nach 1156.

  7. 40.  Graf Heinrich von Burgund (von Portugal)Graf Heinrich von Burgund (von Portugal) wurde geboren in 1069 (Sohn von Heinrich von Burgund (Kapetinger) und Sibylla von Barcelona); gestorben am 1 Nov 1112.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1093 bis zu seinem Tod, Grafschaft Portugal; 1. Graf von Portucale (nutu dei portugalensium patrie princeps) -Haus Burgund-
    • Wohnort: Guimarães; Die Stadt Guimarães, die sich deshalb heute stolz „die Wiege Portugals“ nennt, wurde zu seiner Residenz.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_Burgund (Okt 2017)

    Heinrich von Burgund (port. Dom Henrique de Borgonha oder, wie in Portugal meist üblich, Conde Dom Henrique, * 1069 in Dijon, Herzogtum Burgund; † 1. November 1112 in Astorga, Königreich León) war von 1093 bis zu seinem Tod erster Graf von Portugal bzw. historisch Portucale/Portucalia und Stammvater des Hauses Burgund, des ersten portugiesischen Königshauses.

    Leben
    Heinrich wurde im französischen Dijon, der Residenzstadt Burgunds, als jüngster Sohn Heinrichs von Burgund (1035–1074) und damit Enkel des amtierenden Herzogs von Burgund, Roberts I. (1011–1076) geboren und war somit Abkömmling des französischen Königshauses der Kapetinger. Da nach dem Tod seines Vaters und danach seines Großvaters, dem bisherigen Herzog, zunächst sein ältester Bruder Hugo I. und 1078 sein Bruder Odo I. jeweils Herzog von Burgund wurden, hatte er als jüngerer Sohn keine Aussichten auf den Herzogsthron und wählte die Militärkarriere: Heinrich wurde Ritter und kam so an den Hof König Alfons’ VI. von Kastilien. Dorthin bestanden bereits familiäre Verbindungen, denn Alfons VI. war mit einer Tante Heinrichs verheiratet. Um 1093 heiratete er Theresia von León, die nichteheliche Lieblingstochter Alfons’ VI. Als Mitgift erhielt er 1096 oder 1097 die wieder errichtete Grafschaft Portucale bzw. Portucalia zuzüglich der Gebiete Nordportugals, die Alfons gerade von den Mauren zurückerobert hatte, als erbliches Lehen im Rahmen der Reconquista. Heinrich nahm den Titel eines Grafen von Portucale/Portugal an. Außerdem stellte er das seit 1091 nicht mehr besetzt gewesene Erzbistum Braga wieder her und setzte 1096 Geraldo de Moissac als Erzbischof ein. Als Alfons 1109 starb, nutzte Heinrich die Gelegenheit, die Grafschaft Portucale bzw. Portucalia immer weiter aus der Lehnsabhängigkeit Kastiliens zu lösen. Er leistete damit entscheidende Vorarbeit, dass sein Sohn und Nachfolger Alfons I. schließlich 1139 die Unabhängigkeit Portugals von Kastilien erklären und sich selbst zum ersten König von Portugal ausrufen konnte.

    Familie
    Seine Brüder waren Hugo I. und Odo I. von Burgund, sein Großonkel der Heilige Hugo von Cluny. Sein Cousin war Raimund von Burgund.

    Name:
    Heinrich begründete die Herrschaft des Hauses Burgund in Portugal, die bis 1383 andauerte.

    Titel (genauer):
    Wichtig für die portugiesische Geschichte wurde jedoch Heinrich von Burgund (1069–1112). Er ging an den Hof Alfons’ VI., zu dem durch dessen Heirat mit einer Tante Heinrichs bereits familiäre Beziehungen bestanden.
    Um 1093 heiratete er Theresia von León, die nichteheliche Lieblingstochter von König Alfons. Als Mitgift erhielt er 1095 die gerade von den Mauren eroberten Gebiete in Nordportugal Entre Minho e Douro, Trás-Os-Montes, Beira, Porto, Braga, Viseu und Coimbra sowie Teile von Südgalizien als erbliches Lehen. Er erhielt auch das Recht, alles Land, das er von den Mauren dazu erobern könne, als erbliches Lehen zu behalten. Heinrich gründete 1104 das Erzbistum Braga und die Bistümer Porto, Lamego, Viseu und Coimbra.
    Unter der Herrschaft Heinrichs begannen sich die Gebiete der „Grafschaft Portugal“ als politische Einheit zu verstehen. Als König Alfons VI. 1109 verstarb, nutzte Heinrich die Gelegenheit, um seinen Herrschaftsbereich von der asturischen Oberherrschaft zu lösen. In Urkunden aus dieser Zeit vermied er zwar noch den Königstitel, benutzte aber bereits eine königsähnliche Titulatur; er bezeichnete sich als „nutu dei portugalensium patrie princeps“.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern (Aug 2023)

    Das Haus Burgund war das erste portugiesische Königshaus und herrschte von 1093 bis 1383 über das Land.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Burgund_(Portugal)

    Heinrich + Gräfinn von Portugal Teresa Alfónsez von León. Teresa (Tochter von König Alfons VI. von León (von Kastilien) und Jimena Muñoz) gestorben in 1130. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 41.  Gräfinn von Portugal Teresa Alfónsez von LeónGräfinn von Portugal Teresa Alfónsez von León (Tochter von König Alfons VI. von León (von Kastilien) und Jimena Muñoz); gestorben in 1130.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1112 bis 1128, Grafschaft Portugal; Gräfin von Portucale

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theresia_von_León (Okt 2017)

    Theresia von León (portugiesisch Teresa de Leão, spanisch Teresa de León; * 1080; † 11. November 1130) war eine Gräfin und selbsternannte Königin von Portugal aus dem Haus Jiménez. Im Kampf gegen ihre Halbschwester, Königin Urraca von León-Kastilien, versuchte sie als Herrin des damals noch zum Feudalgefüge des Königreichs León gehörenden Portugal ihre Souveränität zu erkämpfen.

    Familie
    Theresia war eine uneheliche Tochter des Königs Alfons VI. von León-Kastilien und seiner Mätresse Jimena Muñoz, wurde aber dessen ungeachtet als vollwertige Angehörige des Königshauses behandelt. Dem Umstand der unehelichen Abstammung wurde in den damals geltenden gesellschaftlichen Konventionen der christlichen Königreiche Spaniens noch keine besondere Relevanz beigemessen. Kurz vor oder im Jahr 1094 wurde Theresia mit Heinrich von Burgund verheiratet, einem nachgeborenen Sohn des fraranzösischen Herzogshauses von Burgund aus der Dynastie der Kapetinger, zu dem das leónesische Königshaus zuvor schon enge Beziehungen pflegte.[1] Ein Schwager Heinrichs, Raimund von Burgund, war bereits mit Theresias älterer Halbschwester Urraca verheiratet gewesen. In einer von Raimund ausgestellten Urkunde, datiert auf den 11. Februar 1095, werden Theresia und Heinrich erstmals als verheiratetes Paar genannt.[2] Noch im selben Jahr übertrug Raimund die ihm als Lehen seines Schwiegervaters gehörende Grafschaft Portugal bereitwillig an Heinrich. Diese Grafschaft umfasste damals das Land zwischen dem Rio Miño im Norden und Santarem im Süden.[3] Als Grenzland zum muslimischen Al-Andalus war sie regelmäßig den Überfällen der Mauren ausgesetzt. Das Paar konnte hier schnell seine Herrschaft konsolidieren, indem es die Grenze zu den Mauren stabilisierte und die Anerkennung des erzbischöflichen Status der Kirchenprovinz Braga seitens Papst Paschalis’ II. erreichte.

    Frühe Jahre
    Die Frage bezüglich der Thronfolge ihres Vaters Alfons VI. sollte sich sowohl für Theresia wie auch für ihre Halbschwester als entscheidende Weichenstellung ihrer Biographien erweisen. Als Ehemann der älteren und legitim geborenen Urraca hatte Raimund von Burgund die besten Aussichten, eines Tages den Thron besteigen zu können, wofür er schon im Jahr 1094/95 in einem vereinbarten privaten Pakt die Unterstützung Heinrichs zugesagt bekam, noch bevor dieser Theresia geheiratet hatte.[4] Die Geburt des Infanten Sancho Alfónsez 1093 und dessen Einsetzung zum Thronerben im Frühjahr 1107 machte dieses Vorhaben zwar zunichte, aber der Tod Raimunds noch im selben Jahr rückte Heinrich augenblicklich in die Position des designierten Seneniors der Königsfamilie, mit der Aussicht auf eine dominierende Position gegenüber dem jungen Infanten. Im Mai 1108 schien sich die Machtposition Heinrichs noch einmal zu erweitern, als der junge Infant in der Schlacht von Uclés gegen die Mauren fiel und nun der Sohn der Urraca, Alfonso Raimúndez, zum potentiellen Thronfolger aufrückte. Weil dieser nur wenige Jahre alt war, zeichnete sich eine Regentschaftsregierung ab, zu deren Führung Heinrich als einziges männliches Familienmitglied prädestiniert schien. Diese Aussicht wurde aber von dem alternden Alfons VI. zunichtegemacht, der Urraca zu seiner Thronerbin ernannte und ihre Verheiratung mit König Alfons I. von Aragón arrangierte, der somit zum zukünftigen Regenten und Beschützer des Alfonso Raimúndez auserkoren wurde. Die Familie Theresias war damit von der zukünftigen Machtverteilung weitgehend ausgeschlossen, was letztlich einen lebenslangen Bruch mit ihrer Schwester heraufbeschwor.
    Der Thronbesteigung Urracas und deren Hochzeit mit dem König von Aragón im Jahr 1109 blieben Theresia und Heinrich demonstrativ fern. Stattdessen ignorierten sie ihre lehnsrechtliche Unterordnung unter die neue Königin und gingen in Portugal daran, eine möglichst eigenständige Herrschaft zu errichten. Profitieren konnten sie dabei von dem schnell eintretenden Zerwürfnis zwischen Urraca und Alfons I. von Aragón, der die auch vom Papst verfügte Annullierung ihrer Ehe nicht kampflos akzepeptieren wollte. Heinrich verbündete sich zunächst mit dem Aragónesen und besiegte Urraca am 26. Oktober 1111 in der Schlacht von Candespina, ging dann aber für den Preis bedeutender Gebietsschenkungen auf ihre Seite über. Als Urraca im folgenden Jahr ihren früheren Ehemann endgültig aus dem Königreich vertreiben konnte, hatte sich die Familie Theresias bereits fest in der Grafschaft Portugal und den angrenzenden Gebieten etabliert und gegenüber der Krone ein regionales Gegengewicht gebildet. Der überraschende Tod Heinrichs im Sommer 1112 stellte aber Theresias Position in Frage.

    Schwesterkampf
    Für ihren unmündigen Sohn Alfonso Enríquez übernahm Theresia die Regentschaft in Portugal und setzte die auf eine weitgehende Unabhängigkeit bedachte Politik ihres Mannes fort. Begünstigt wurde sie dabei von ständigen Adelsrevolten und Machtkämpfen mit dem Klerus, denen sich Urraca fast ständig ausgesetzt sah. Nicht zuletzt deshalb konnte Theresia im Bündnis mit dem galicischen Grafen Pedro Froilaz de Traba einen ersten Vorstoß ihrer Schwester nach Portugal abwehren, indem sie sie in SSobroso belagerte.[5] Erst als sie selbst im Sommer 1117 nach einem Angriff der muslimischen Almoraviden auf Coimbra schwer bedrängt war, konnte Urraca dies in einem neuerlichen Vorstoß ausnutzen, mehrere Burgen besetzen und einige portugiesische Adelsfamilien zum Seitenwechsel bewegen. Obwohl dadurch stark geschwächt vermochte sich Theresia in Braga zu halten und durch eine Liaison mit Fernando Pérez de Traba ein Bündnis mit der Opposition in Galicien zustande zu bringen, da dessen Vater, Graf Pedro Froilaz de Traba, der ärgste Rivale der Königin in diesem Reichsteil war. In einem von Papst Paschalis II. an den portugiesischen Klerus und Adel gerichteten Brief vom 18. Juni 1116 wurde Theresia erstmals mit dem königlichen Tititel (T reginae) angesprochen.[6] Die Gründe, warum sie von Seiten der römischen Kirche als Königin anerkannt wurde, sind unklar, aber offenbar fasste sie dies als Legitimation ihres Unabhängigkeitsstrebens auf, woraufhin sie sich ab dem November 1117 in ihren eigenen Urkunden „Königin von Portugal“ (Tarasia regina de Portugal) nannte, was einmal mehr einen Affront gegen ihre Schwester darstellte.[7] Aber auch Papst Calixtus II., der ansonsten in guten Beziehungen zu Urraca stand, erkannte Theresia als Königin (regina Tarasia) an und stellte sie dabei auch in der Würde bewusst über ihren verstorbenen Ehemann (comes Henricus).[8] Und der in Sahagún weilende Kardinallegat Boso bezeichnete in einem im selben Jahr an Theresia gerichteten Schreiben diese als „ehrwürdige Königin von Portugal“ (T. uenerabili regine Portugalensium).[9]
    Ungeachtet der päpstlichen Haltung wurde Theresia von Urraca auch weiterhin als rebellische Vasallin betrachtet und als diese bis 1120, auch dank eines Friedens mit Aragón 1117, ihre Herrschaft soweit stabilisieren konnte, war die Machtstellung Theresias zunehmend gefährdet. Dazu trugen auch innerfamiliäre Konflikte bei, deren Ursprung vermutlich in ihrem außerehelichen Verhältnis lag und die zu einem Bruch mit ihrem Sohn Alfonso Enríquez führten, der deshalb auf die Seite seiner Tante Urraca überging. Im Sommer 1120 stieß Urraca schließlich mit Heeresmacht von Galicien aus den Miño überschreitend nach Portugal vor und zog in Braga ein. Die von diesem Zug überraschte Theresia musste sich in die Burg von Lanhoso zurückziehen, wo sie von den Truppen ihrer Schwester belagert wurde.[10] Zwar wurde die Belagerung wenig später wieder aufgehoben, ohne dass Theresia sich ihrer Schwester ergeben musste, doch fand ihre Herrschaft als „Königin“ von Portugal damit ein Ende. Denn in Braga investierte Urraca den jungen Alfonso Enríquez zu ihrem neuen lehnsabhängigen Grafen von Portugal.[11]

    Kampf gegen den Sohn
    Theresias Herrschaftsbereich beschränkte sich fortan auf das Tal des Miño im südlichen Galicien mit den Hauptorten Tui und Orense, wo sie sich nur dank ihrer Verbindung zum Hause Traba halten konnte. Um diese Allianz zu festigen, verheiratete sie ihre Tochter aus erster Ehe mit einem Bruder ihres Geliebten Fernando Pérez de Traba. Mit ihm an ihrer Seite stritt sie nun mit wechselseitigem Erfolg gegen ihren Sohn und der hinter ihm stehenden Königin Urraca um die Rückeroberung der Herrschaft in Portugal. Bis zum Sommer 1122 gelang es ihr, die Bischöfe von Coimbra und Porto auf ihre Seite zu ziehen und den zu ihrem Sohn haltenden Erzbischof von Braga gefangen zu nehmen.[12] Die Reaktion Urracas erfolgte im März 1123, als sie Theresias „Schwiegervater“ Pedro Froilaz de Traba und einige seiner Söhne verhaften und deren Besitzungen konfiszieren ließ, womit Theresia ihre wichtigsten Unterstützer verlor.[13] Einen drohenden Übergang des Bischofs von Tui auf die Seite Urracas konnte sie im September 1125 nur durch die Zusicherung, ihm die kirchliche Administration des nördlichen Portugals zwischen dem Miño und Limia zu überlassen, verhindern.[14] Allerdings hatte sich ihr Sohn am 17. Mai 1125 in Zamora die Schwertleite verleihen und sich damit die Mündigkeit attestieren lassen, womit er sich gegenüber seiner Mutter nun vollends emanzipiert hatte.[15]
    1126 starb Königin Urraca und deren Sohn Alfons VII. (Alfonso Raimúndez) folgte ihr nach. Mit diesem trafen sich Theresia und ihr Geliebter noch im April dieses Jahres in Ricobayo und verständigten sich auf einen Frieden.[16] Nicht mit einbezogegen war darin Alfonso Enríquez, den Theresia zugunsten ihres Geliebten aus der Macht zu verdrängen suchte. Beide Fraktionen trugen diesen Konflikt militärisch aus, den Alfonso am 24. Juni 1128 mit einem Sieg in der Schlacht von São Mamede südlich von Guimarães für sich entscheiden konnte. Theresias Herrschaft in Portugal war damit endgültig beendet; mit ihrem Geliebten musste sie sich auf dessen Familienbesitzungen in Galicien zurückziehen, wo sie am 11. November 1130 starb.[17] Sie wurde in der Kathedrale von Braga neben ihrem Mann bestattet, wo ihr zu einem späteren Zeitpunkt ein Sarkophag samt Liegefigur gestaltet wurde.
    Auch wenn Theresias persönlicher Kampf um eine unabhängige Herrschaft in Portugal zuerst gegen ihre Schwester und zuletzt gegen den eigenen Sohn gescheitert war, so machte dieser sich ihre Politik im Kampf gegen seinen Cousin Alfons VII. „dem Kaiser“ zu eigen. Im Vertrag von Zamora 1143 musste der leónesische Monarch die Unabhängigkeit Portugals als eigenständiges Königreich anerkennen, mit Alfonso Enríquez als Alfons I. als seinem ersten König.


    Titel (genauer):
    1112 starb Heinrich von Burgund. In Portugal übernahm zunächst seine Witwe Theresia die Regentschaft für den noch minderjährigen Sohn Alfons I. Theresia wird als herrschsüchtige Frau beschrieben, die 1117 den Titel „Königin“ (Portugalensis Regina) annahm, was von kastilischer Seite nicht anerkannt wurde. In Kastilien herrschte zu diesem Zeitpunkt ihre Halbschwester Urraca. Gegen diese führte Theresia Feldzüge, ohne allerdings einen entscheidenden Erfolg zu erringen. In Portugal versuchte sie, ihren Sohn zugunsten ihres Liebhabers, des Grafen Ferdinand, von der Thronfolge auszuschließen. Dies und der Misserfolg gegenüber Kastilien – 1127 unterlag sie Alfons VII., einem Sohn der Urraca – zwang sie, die kastilische Lehnshoheit anzuerkennen, was für den Sohn schließlich das Signal für eine Rebellion gegen die Mutter war.

    Notizen:

    Aus der Ehe von Heinrich von Burgund mit Theresia stammen die Kinder:
    • Afonso Enríquez (1094–1108)
    • Urraca Enríquez (* 1095); ∞ 1120 mit Vermudo Péres de Traba, Graf von Trastámara.
    • Sancha Enríquez (1097–1163); ∞ 1. mit Sancho Núñes de Celanova; 2. ∞ (ca. 1147) mit Fernando Mendes, Herr von Bragança.
    • Teresa Enríquez (* 1098)
    • Henrique Enríquez (1106–1110)
    • Alfonso Enríquez (Alfons I.) (1109–1185), Graf und ab 1139 König von Portugal.

    Kinder:
    1. 20. König Alfons I. Henriques von Portugal wurde geboren am 25 Jul 1109 in Guimarães oder Viseu oder Coimbra; gestorben am 6 Dez 1185 in Coimbra.

  9. 42.  Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne)Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne) wurde geboren am 1092 oder 1095 (Sohn von Humbert II. von Maurienne (Savoyen), der Dicke und Gisela von Burgund); gestorben am 30 Aug 1148 in Nikosia.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Amadeus III of Savoy, Count of Savoy and Maurienne from 1103 until his death
    • Französischer Name: Amédée (Amé) III de Maurienne ou dit plus couramment Amédée III de Savoie, plus rarement de Savoie-Maurienne, dit « le Croisé », 7e comte en Maurienne, également seigneur du Bugey, d'Aoste et du Chablais, marquis de Suse et d'Italie (comte de Turin), et il est le premier à porter le titre de comte de Savoie, à partir de 1143
    • Titel (genauer): Grafschaft, Herzogtum Savoyen; Graf von Savoyen
    • Titel (genauer): Maurienne; Graf von Maurienne
    • Titel (genauer): Turin; Markgraf von Turin

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Amadeus_III,_Count_of_Savoy

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Am%C3%A9d%C3%A9e_III_de_Savoie



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_III._(Savoyen) (Jun 2018)

    Amadeus III. (* 1092 oder 1095; † 30. August 1148 in Nikosia) war Graf von Savoyen und Maurienne, sowie Markgraf von Turin.

    Beim Tod seines Vaters 1103 beerbte er diesen als Graf von Savoyen und Maurienne. Da er zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig war, stand er zunächst unter der Vormundschaft seiner Mutter. 1111 wurde er von seinem Lehnsherrn, dem Kaiser, als Graf bestätigt.

    Er setzte die frankreich-freundliche Politik seines Vaters fort.

    1115 vermittelte er die Hochzeit seiner Schwester Adelheid mit dem französischen König Ludwig VI., was seine engen Beziehungen zu diesem weiter festigte.
    Im Jahre 1125 gründete er das Hauskloster in Hautecombe.

    Spätestens 1137 erlangte er die Markgrafschaft Turin zurück, die sein Vater verloren hatte.

    1147 schloss er sich dem Zweiten Kreuzzug an, allerdings nicht dem Heer seines Lehnsherrn, dem römisch-deutschen König Konrad III., sondern dem seines Neffen Ludwig VII. von Frankreich. Unterwegs erkrankte er auf Zypern, wo er kurz darauf starb.

    Geburt:
    Er war der älteste Sohn des Grafen Humbert II. von Savoyen und seiner Gattin Gisela von Burgund.

    Amadeus + Adelheid. Adelheid gestorben in spätestens 1135. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 43.  Adelheid gestorben in spätestens 1135.

    Notizen:

    Aus seiner ersten Ehe mit Adelheid hatte er zwei Töchter:
    • Alice (* um 1124), ∞ um 1140 Humbert III., Herr von Beaujeu
    • Mathilde († 1157), ∞ 1146 König Alfons I. von Portugal

    Es gibt keine Quellen, die ausdrücklich belegen aus welcher der beiden Ehen Amadeus' Alice und Mathilde stammen, da allerdings die Geburt von Alices erstem Sohn auf 1142 und die Geburt von Mathildes erstem Sohn auf 1147 datiert, erscheint es wahrscheinlich, dass sie Töchter Adelheids waren.

    Verheiratet:
    Amadeus war zweimal verheiratet.

    Seine erste Frau hieß Adelheid. Sie ist mit einer Urkunde vom 27. Juli 1134 belegt, in der sie gemeinsam mit ihrem Gatten auftrat.

    Kinder:
    1. Alice von Savoyen wurde geboren in 1124.
    2. 21. Gräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und Maurienne wurde geboren in 1125; gestorben am 4 Nov 1157 in Coimbra.

  11. 44.  Graf Raimund Berengar III. von BarcelonaGraf Raimund Berengar III. von Barcelona wurde geboren in 1082 in Rodez (Sohn von Graf Raimund Berengar II. von Barcelona, der Flachskopf und Mathilde Guiskard); gestorben in 1131 in Barcelona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Barcelona, Girona und Osona

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Berengar_III._(Barcelona) (Aug 2023)

    Raimund Berengar III. der Große (* 1082 in Rodez; † 1131 in Barcelona) war Graf von Barcelona, Girona und Osona (ab 1082 zusammen mit Berengar Raimund II. und ab 1097 allein), Besalú, Cerdanya und Provence, im Heiligen Römischen Reich ab 1112, insgesamt bis zu seinem Tod in Barcelona 1131.

    Leben
    Er wurde 1082 in Rodez als Sohn Raimund Berengars II. geboren. Er folgte seinem Vater mitregierend zusammen mit seinem Onkel Berengar Raimund II. Nachdem sein Onkel 1097 ins Exil gezwungen worden war, wurde er alleiniger Herrscher.
    Während seiner Herrschaft wurden katalanische Interessengebiete beiderseits der Pyrenäen ausgedehnt. Durch Heirat oder Lehnsbindungen integrierte er in sein Reich fast alle katalanischen Grafschaften (ausgenommen Urgell und Peralada). Er übernahm die Herrschaft der Grafschaften Besalú (1111) und Cerdanya (1117) und die Provence (3. Februar 1112) durch die Heirat mit deren Erbin Dulcia von Gévaudan. Sein Herrschaftsgebiet erstreckte sich im Osten bis Nizza.
    Im Bündnis mit dem Grafen von Urgell nahm er Barbastro und Balaguer ein. 1118 eroberte er Tarragona und baute es als Hauptsitz der Kirche in Katalonien wieder auf (zuvor waren die Katalanen kirchlich abhängig vom Erzbistum Narbonne). Er stellte auch wieder Beziehungen mit den italienischen Seerepubliken Pisa und Genua her und griff zusammen mit ihnen in den Jahren 1114 und 1115 die maurischen Piratenfestungen von Mallorca und Ibiza an. Diese wurden ihm tributpflichtig, viele christliche Sklaven dort wurden freigelassen. Ramon Berenguer III. griff mit Hilfe Pisas auch maurische Festlands-Stützpunkte wie Valencia, Lleida und Tortosa an.
    Zum Ende seines Lebens wurde Ramon ein Tempelritter. Er übergab die Provence seinem jüngeren Sohn Berengar Raimund I. von Provence und seine fünf katalanischen Länder seinem älteren Sohn Raimund Berengar IV. von Barcelona.

    Ehen und Nachkommen

    Seine erste Frau María Rodríguez de Vivar († um 1105) war die zweite Tochter El Cids. Mit ihr hatte Raimund Berengar III. eine Tochter:

    María, ⚭ Bernat III., Graf von Besalú († 1111)
    Seine zweite Ehe mit Almodis de Mortain, Tochter von Guillaume de Mortain (Haus Conteville), blieb kinderlos.

    Am 3. Februar 1112 heiratete Raimund Berengar III. ein drittes Mal. Seine Frau wurde Dulcia von Provence (auch Douce, Dolça de Gévaudun), Erbin der Provence, Tochter Gilberts, Vicomte de Carlat. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor: [1]

    Raimund Berengar IV. von Barcelona (* um 1113; † 1162), ⚭ Petronella von Aragón, Königin von Aragón, Tochter des Königs Ramiro II. dem Mönch und der Herzogin Agnes von Aquitanien
    Berengar Raimund I. von Provence (* 1113/1114; † 1144), ⚭ Béatrice von Melgueil
    Bernat von Barcelona (* 1115/1116; † nach 20. Januar 1117), jung gestorben
    Berenguela oder (Berengaria) von Barcelona (* 1108 oder 1116; † Januar/Februar 1149),[2] ⚭ Alfons VII., König von Kastilien
    Jimena (auch: Eixemena, Ximena) von Barcelona (* 1117/18; † nach 1136), ⚭ Roger III., Graf von Foix (Haus Comminges)[3]
    Mahalta von Barcelona, ⚭ Wilhelm IV., Herr von Castellvell
    Almodis von Barcelona (* um 1126; † nach 14. März 1175), ⚭ Ponce de Cervera, Vizegraf von Bas

    ACHTUNG...?

    Unterschiede zur folgenden ersten Version von (Okt 2018):

    Ehen und Nachkommen

    Seine erste Frau María Rodríguez de Vivar († um 1105) war die zweite Tochter El Cids.
    Mit María hatte Raimund Berengar III. zwei Töchter:
    • María, ∞ Bernat III., Graf von Besalú († 1111)
    • Jimena (auch: Eixemena, Ximena) von Barcelona (* 1117/18; † nach 1136), ∞ Roger III., Graf von Foix (Haus Comminges)

    Seine zweite Ehe war mit Almodis de Mortain, Tochter von Guillaume de Mortain.

    Am 3. Februar 1112 heiratete Raimund Berengar III. ein drittes Mal. Seine Frau wurde Dulcia von Provence (auch Douce, Dolça de Gévaudun), Erbin der Provence, Tochter Gilberts, Vicomte de Carlat.
    Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor:
    • Tochter (* 1105/06; † vor 1112)
    • Raimund Berengar IV. von Barcelona (* um 1113; † 1162), ∞ Petronella von Aragón, Königin von Aragón, Tochter des Königs Ramiro II. dem Mönch und der Herzogin Agnes von Aquitanien
    • Berengar Raimund I. von Provence (* 1113/1114; † 1144), ∞ Béatrice von Melgueil
    • Bernat von Barcelona (* 1115/1116; † nach 20. Januar 1117), jung gestorben
    • Berenguela oder (Berengaria) von Barcelona (* 1108 oder 1116; † Januar/Februar 1149),[3] ∞ Alfons VII., König von Kastilien
    • Mahalta von Barcelona, ∞ Wilhelm IV., Herr von Castellvell
    • Almodis von Barcelona (* um 1126; † nach 14. März 1175), ∞ Ponce de Cervera, Vizegraf von Bas

    Raimund heiratete Gräfin Dulcia von der Provence (Gévaudan) am 3 Feb 1112. Dulcia (Tochter von Graf Gilbert von Gévaudan und Gräfin Gerberga von der Provence) wurde geboren am 1095 oder 1100; gestorben am 28.11.1127 oder 1130. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 45.  Gräfin Dulcia von der Provence (Gévaudan)Gräfin Dulcia von der Provence (Gévaudan) wurde geboren am 1095 oder 1100 (Tochter von Graf Gilbert von Gévaudan und Gräfin Gerberga von der Provence); gestorben am 28.11.1127 oder 1130.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Provence und Vizegräfin von Millau, Gräfin von Barcelona durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dulcia_von_Gévaudan

    Dulcia (auch Douce oder Dolça sowie von Rouergue oder von Provence) (* 1095 oder 1100; † 28. November 1127 oder 1130)[1] war aus eigenem Recht Gräfin von Provence und Vizegräfin von Millau sowie durch Heirat mit Raimund Berengar III. Gräfin von Barcelona.

    Leben
    Dulcia war die ältere Tochter Gilberts von Gévaudan und Gerbergas von Provence. Nachdem ihr Vater ermordet worden war, verheiratete ihre Mutter sie am 3. Februar 1112[1] mit dem Grafen Raimund Berengar III. von Barcelona als seine dritte Frau. Dulcia war mütterlicherseits Erbin des südlichen Teils der Grafschaft Provence sowie väterlicherseits des Gévaudan und der Markgrafschaft Carlat.[2][1] Gerberga von Provence übertrug ihr diese Besitzungen zwei Tage vor der Hochzeit.[1]
    Dulcias Tod leitete eine Zeit der Instabilität in der Provence ein, da ihre Schwester Stephanie (französisch Étienne) Ansprüche auf das Erbe erhob. Die nachfolgenden Auseinandersetzungen zwischen Provenzalen und eingeheirateten Katalanen, die im Französischen Guerres Baussenques genannt werden, dauerten von 1144 bis 1162.[3]

    Die gemeinsamen Kinder mit Raimund Berengar III. waren:[4]
    • Tochter (* 1105/06; † vor 1112)
    • Raimund Berengar IV. von Barcelona (* um 1113; † 1162), ∞ Petronella von Aragón, Königin von Aragón, Tochter des Königs Ramiro II. dem Mönch und der Herzogin Agnes von Aquitanien
    • Berengar Raimund I. von Provence (* 1113/1114; † 1144), ∞ Béatrice von Melgueil
    • Bernat von Barcelona (* 1115/1116; † nach 20. Januar 1117), jung gestorben
    • Berenguela oder (Berengaria) von Barcelona (* 1108 oder 1116; † Januar/Februar 1149),[5] ∞ Alfons VII., König von Kastilien
    • Jimena von Barcelona (* 1117/18; † nach 1136), ∞ Roger III., Graf von Foix[6]
    • Mahalta von Barcelona, ∞ Wilhelm IV., Herr von Castellvell
    • Almodis von Barcelona (* um 1126; † nach 14. März 1175), ∞ Ponce de Cervera, Vizegraf von Bas

    Notizen:

    Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor:
    - Raimund Berengar IV. von Barcelona (* um 1113; † 1162), ⚭ Petronella von Aragón, Königin von Aragón, Tochter des Königs Ramiro II. dem Mönch und der Herzogin Agnes von Aquitanien
    - Berengar Raimund I. von Provence (* 1113/1114; † 1144), ⚭ Béatrice von Melgueil
    - Bernat von Barcelona (* 1115/1116; † nach 20. Januar 1117), jung gestorben
    - Berenguela oder (Berengaria) von Barcelona (* 1108 oder 1116; † Januar/Februar 1149),[2] ⚭ Alfons VII., König von Kastilien
    - Jimena (auch: Eixemena, Ximena) von Barcelona (* 1117/18; † nach 1136), ⚭ Roger III., Graf von Foix (Haus Comminges)[3]
    - Mahalta von Barcelona, ⚭ Wilhelm IV., Herr von Castellvell
    - Almodis von Barcelona (* um 1126; † nach 14. März 1175), ⚭ Ponce de Cervera, Vizegraf von Bas

    Unterschiedlich zur ersten Version..? (siehe unten Notizen)

    Kinder:
    1. 22. Graf Raimund Berengar IV. von Barcelona wurde geboren in cir 1113; gestorben am 6 Aug 1162 in Borgo San Dalmazzo.
    2. Berenguela von Barcelona wurde geboren in 1108 in Barcelona; gestorben in Feb 1149; wurde beigesetzt in Kathedrale von Santiago de Compostela.
    3. Jimena (Ximene) von Barcelona

  13. 46.  König Ramiro II. von Aragón (Jiménez), der Mönch König Ramiro II. von Aragón (Jiménez), der Mönch wurde geboren in 1075 (Sohn von Sancho I. (Ramírez) von Aragón (von Navarra) (Jiménez) und Felicia von Ramerupt (von Roucy) (Montdidier)); gestorben am 16 Aug 1157 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster in Huesca.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1134-1157, Königreich Aragón; König von Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Aragón

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ramiro_II._(Aragón)

    Ramiro II. der Mönch (spanisch Ramiro el Monje, aragonesisch Remiro o Monche; * um 1075; † 16. August 1157 in Huesca)[1] war ein Infant von Aragón aus dem Haus Jiménez, der als jüngerer Sohn zunächst Geistlicher, Bischofselekt aber nach dem Tod seiner Brüder von 1134 bis 1137 (1157) der letzte König von Aragón seines Hauses war.[2]

    Mönch
    Ramiro war der jüngste Sohn des Königs Sancho Ramírez von Aragón-Navarra († 1094) aus dessen zweiter Ehe mit Felicia von Roucy; seine älteren Brüder waren die Könige Peter I. († 1104) und Alfons I. der Krieger († 1134). Offenbar schon von seinen Eltern für eine klerikale Laufbahn vorgesehen, hatte er seine frühen Jahre als Mönch in der südfranzösischen Abtei Saint-Pons-de-Thomières verbracht.[3]
    Im Ehekrieg seines Bruders Alfons I. gegen Königin Urraca von León-Kastilien war Ramiro 1112 als Abt in der königlich-leónesischen Abtei von Sahagún eingesetzt worden, nachdem sich Alfons gewaltsam gegen den Widerstand der Mönche und Bürger in die Kontrolle über sie gesetzt und den zu Urraca haltenden Abt Domingo vertrieben hatte. Von dem anonymen Chronisten der Abtei und Aragónesengegner war Ramiro deshalb als „falscher und böser Mönch“ (falso e mal monje) bezeichnet wurden.[4] Nachdem Urraca 1116 Sahagún wieder unter ihre Kontrolle bringen konnte, musste Ramiro ihr und dem zurückkehrenden Domingo weichen. Ähnlich hatte es sich auch bezüglich der Besetzung des Bischofstuhls von Burgos nach dem Tod des Bischofs García im Oktober 1114 zugetragen. Der für die Bischofswahlen autorisierte Primat der spanischen Kirche, Erzbischof Bernardo von Toledo, hatte noch im selben Monat auf einem Konzil in León im Konsens mit Königin Urraca den bisherigen Erzdiakon von Burgos, Pascual, zum neuen Bischof gewählt. Dies wiederum hatte Alfons nicht akzeptiert, der in der Kontrolle über Burgos stand, und stattdessen Ramiro von dem Domklerikern und Bürgern der Stadt wählen lassen. Nach einem schriftlichen Protest des Erzbischohofs hatte darauf Papst Paschalis II. beide Konfliktparteien zu einem Schiedsgespräch nach Rom zu Ostern 1116 bestellt.[5] Obwohl dieses ausgeblieben war, weil beide Parteien auf eine Romreise verzichtet hatten, hatte sich spätestens 1117 Pascual als amtierender Bischof in Burgos durchsetzen können, als er dort in jenem Jahr an einem allgemeinen Kirchenkonzil teilnehmen konnte. Nach seinem Tod im Oktober 1118 hatte Alfons, der gerade Saragossa belagerte, keine Einwände gegen die Wahl eines neuen Bischofs erhoben.[6] Von einem Amtsanspruch Ramiros war seither keine Rede mehr.

    König von Aragó
    Ramiro hatte danach die Jahre wieder als Mönch in der Abtei San Pedro el Viejo in Huesca verbracht, bis er im August 1134 zum Bischof von Roda-Barbastro gewählt wurde, um den in der Schlacht von Fraga gefallenen bisherigen Bischof zu ersetzen. Nur kurz darauf war am 7. September auch König Alfons I. gestorben, der keinen Erben besaß und deshalb sein Königreich testamentarisch an die Orden der Templer, Hospitaliter und den Rittern vom Heiligen Grab vermacht hatte. Weder der navarresischhe noch der aragónesische Adel war gewillt, diese Erbregelung zu akzeptieren. Nach zwei voneinander separierten Wahlgängen hatten die Großen beider Länder je einen eigenen Prätendenten zu ihrem König proklamiert und damit die seit 1076 bestehende Union zwischen beiden Königreichen aufgelöst. Während die Navarresen mit García IV. Ramírez einen illegitimen Abkömmling der Jiménez-Dynastie wählten, hatten die Aragónesen den Mönch Ramiro als den letzten legitim geborenen Angehörigen des aragónesischen Zweigs der Dynastie gewählt.[7] Obwohl dieser bereits geistliche Weihen empfangen hatte, war dieser Vorgang in aller Eile und ohne Rückfrage mit dem Papst, dessen Dispens nach kanonischem Recht erforderlich gewesen wäre, vonstattengegangen. Der seit dem 13. Jahrhundert vielzitierten, aber als legendenhaft einzustufenden Erzählung nach habe es unter den Aragónesen auch Widerstand gegen die Thronerhebung eines Mönches gegeben. Als Ramiro davon erfuhr, habe er das Gerücht verbbreiten lassen, in Huesca eine Glocke (Campana de Huesca) gießen zu wollen, deren Klang durch das ganze Königreich schallen werde. Nachdem die Großen daran Anteil haben wollten und in Huesca eingetroffen waren, habe Ramiro nacheinander jene zwölf ihm widerstrebenden Adligen zu Privataudienzen zu sich rufen lassen, um sie in seinem Gemach eigenhändig zu enthaupten. Nachdem er elf der Köpfe zu einem Kreis angeordnet hatte, hatte er den Kopf des Anführers der Rebellen als Glockenklöppel mittig über dem Kreis aufhängen lassen. Und nachdem die anderen Adligen dieses Exempels ansichtig geworden waren, sei jeder weitere Widerstand verstummt.[8][9]
    Gleich nach seiner Wahl hatte Ramiro sich im Frühjahr 1135 mit García IV. von Navarra bei Vadoluongo getroffen, um dort die Trennung von Navarra und Aragón formal anzuerkennen. Dabei hatte sich jedoch der neue navarresische König als „Sohn“ in ein Adoptionsverhältnis zu Ramiro als seinem „Vater“ begeben und diesem einen Führungsanspruch zugestanden. Zugleich schien Ramiro damit auch eine Erbregelung angestrebt zu haben, die in absehbarer Zeit wieder zu einer Vereinigung Aragóns mit Navarra geführt hätte. Dieses Ansinnen war allerdings von García schnell wieder zunichtegemacht worden, als dieser noch im selben Jahr gegenüber König Alfons VII. von León-Kastilien als seinem Oberherren huldigte. Im Spätjahr 1135 war der leónesiscche König, der sich zuvor zum „Kaiser von ganz Spanien“ hat krönen lassen, unter Begrüßung des Bischofs und der Stadtoberen in Saragossa eingezogen, was Ramiro hinnehmen musste.[10] Als muslimisches Taifa-Königreich war Saragossa einst ein Vasalll von León-Kastilien gewesen, bis es 1118 von Alfons I. für Aragón erobert worden war. Und eben dessen Stiefsohn Alfons VII. forderte nun die Rückkehr des „Königreichs Saragossa“ (regnum Cesaraugustanum) unter die Lehnshoheit seines Reiches ein. Dazu hatte er Vorbereitungen zur Belehnung des ihm scheinbar treuen Königs von Navarra mit Saragossa in die Wege geleitet. Ramiro hatte von Jaca aus dem tatenlos zusehen müssen und hatte um dieselbe Zeit sich mit Agnes (Inés) verheiratet, einener Tochter des Herzogs Wilhelm IX. von Aquitanien. Indes im Sommer 1136 hatte sich die Lage erneut geändert, als García von Navarra sich gegen den „Kaiser“ erhob. Dieser hatte nun die Annäherung an Ramiro gesucht und ihm dazu Saragossa als Lehen zurückerstattet, womit die Eroberungen der ersten Könige Aragóns für das Königreich bewahrt werden konnten.
    Im Juli 1136 hatte Agnes die Tochter Petronella geboren, die Ramiro sogleich zu seiner Erbin bestimmte und ihre Verheiratung plante. Im Konsens mit den aragónesischen Großen hatte Ramiro am 11. August 1137 in Barbastro seine Tochter mit dem mächtigen katalanischen Grafen Raimund Berengar IV. von Barcelona verlobt, womit der Erbfall Aragóns an das Haus Barcelona und damit die historische Vereinigung mit Katalonien zur „Krone Aragón“ eingeleitet wurde. Nur wenige Monate darauf, am 13. September 1137, hatte Ramiro in Saragossa die Regierungsgewalt über Aragón an seinen Schwiegersohn übertragen und sich wieder in das Kloster San Pedro el Viejo in Huesca zurückgezogen, um wieder dem Leben eines Mönchs nachzugehen. Die Ehe mit Agnes hatte offenbar schon kurz nach der Geburt von Petronella faktisch keinen Bestand mehr gehabt; sie wird in einer Urkunde vom Oktober 1136 letztmals in Aragón genannt. Sie taucht erst fünf Jahre später als Nonne in der Abtei Fontevrault wieder auf, wo sie um 1159 gestorben war. Ramiro selbst ist am 16. August 1157 in seinem Kloster in Huesca gestorben, wo er auch bestattet wurde. Den Königstitel hatte er noch bis zu seinem Tod weitergeführt.



    Literatur
    • Thomas N. Bisson: The Medieval Crown of Aragon: A Short History. Clarendon Press, Oxford 2000
    • Ana Isabel Lapena Paúl: Ramiro II de Aragón. El rey monje (1134-1137). Trea, Gijón 2008
    • Antonio Ubieto Arteta: La fecha de la muerte de Ramiro II de Aragón. In: Estudios de Edad Media de la Corona de Aragón. Band 3, 1947/48, S. 474–475.
    • Antonio Ubieto Arteta: Navarra-Aragón y la idea imperial de Alfonso VII de Castilla. In: Estudios de Edad Media de la Corona de Aragón. Band 6, 1953/55, S. 41–82.
    • Antonio Ubieto Arteta: Los esponsales de la reina Petronilla y la creación de la Corona de Aragón. Zaragoza, 1987.
    • Josep Serrano Daura: La donación de Ramiro II de Aragón a Ramón Berenguer IV de Barcelona, de 1137, y la institución del „casamiento en casa“. In: Hidalguía. Band 270, 1998, S. 709–719.
    • Elena Lourie: The Will of Alfonso I, "El Batallador," King of Aragon and Navarre: A Reassessment, in: Speculum 50, 1975, S. 635–651.
    • Szabolcs de Vajay: Ramire II le Moine, roi d’Aragon, et Agnès de Poitou dans l’histoire et dans la legend. In: Mélanges offerts à René Crozet. Band 2, 1966, S. 727–750.
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla under Queen Urraca 1109-1126. Princeton University Press, 1982 (online).
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Zum Sterbedatum vgl. Ubieto Artea (1947/48), S. 475.
    2 Charles Cawley, Medieval lands [1]
    3 T. Ximénez de Embún y Val (Hrsg.): Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa. 1876, §20, S. 80.
    4 Julio Puyol y Alonso (Hrsg.): Las crónicas anónimas de Sahagún. In: Boletín de la Real Academia de la Historia. Band 76, 1920, §27, S. 339–343.
    5 Jacques Paul Migne (Hrsg.): Paschalis II papæ epistolæ et privilegia. In: Patrologiae cursus completus. Series Latina. Band 163, Sp. 380.
    6 Vgl. Reilly (1982), §8, S. 232–235.
    7 Glenn Edward Lipskey (Hrsg.): Chronica Adefonsi imperatoris. In: The Chronicle of Alfonso the Emperor. 1972, Buch I, §62, S. 84–85 (online).
    8 T. Ximénez de Embún y Val (Hrsg.): Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa. 1876, §20, S. 86–87.
    9 Eine kurze Notiz in den Annales Toledanos bestätigt für das Jahr 1136 (Era MCLXXIV) den gewaltsamen Tod mehrerer „mächtiger Männer“ in Huesca, allerdings bleiben die genauen Umstände dieses Ereignisses im unklaren. Enríque Flórez (Hrsg.): Annles Toledanos I. In: España Sagrada. Band 23, 1767, S. 388.
    10 Glenn Edward Lipskey (Hrsg.): Chronica Adefonsi imperatoris. In: The Chronicle of Alfonso the Emperor. 1972, Buch I, §63-66, S. 85–87.
    Weblinks
    Commons: Ramiro II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag auf Medieval Lands

    Name:
    Als Mönch zum König erhoben, gab er die Regentschaft 1137 an seinen Schwiegersohn Raimund Berengar ab und zog sich wieder zurück. Den Königstitel führte er bis zu seinem Tod.

    Ramiro + Agnes (Inés) von Aquitanien. Agnes (Tochter von Herzog Wilhelm VII. (IX.) Aquitanien Aquitanien (von Poitou) und Gräfin Philippa von Toulouse (Raimundiner)) gestorben in cir 1159 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 47.  Agnes (Inés) von Aquitanien (Tochter von Herzog Wilhelm VII. (IX.) Aquitanien Aquitanien (von Poitou) und Gräfin Philippa von Toulouse (Raimundiner)); gestorben in cir 1159 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault.
    Kinder:
    1. 23. Petronella von Aragón (Jiménez)

  15. 48.  Graf Otto von Ballenstedt (Askanier), der Reiche Graf Otto von Ballenstedt (Askanier), der Reiche wurde geboren in cir 1070 (Sohn von Graf Adalbert II. von Ballenstedt (Askanier) und Adelheid von Weimar-Orlamünde); gestorben am 9 Feb 1123; wurde beigesetzt in Benediktinerkloster St. Pancratius und Abundus.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Ballenstedt, Herzog von Sachsen (für kurze Zeit 1112)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_(Ballenstedt)

    Otto von Ballenstedt, der Reiche (* um 1070; † 9. Februar 1123) aus dem Geschlecht der Askanier war Graf von Ballenstedt und im Jahre 1112 für kurze Zeit Herzog von Sachsen.
    Otto von Ballenstedt war der Sohn von Adalbert, Graf von Ballenstedt, und von Adelheid von Weimar-Orlamünde. Während Otto als der ältere das askanische Erbe seines Vaters erhielt, erbte sein Bruder Siegfried die weimar-orlamündischen Ansprüche seiner Mutter und wurde nach dem Tod seines Stief- und Adoptivvaters Pfalzgraf bei Rhein. Otto war der Vater Albrechts des Bären, des Gründers der Mark Brandenburg.

    Leben
    Die Askanier waren ursprünglich im ostsächsischen Schwabengau ansässig, weshalb sie im Sachsenspiegel dem dort angesiedelten suebischen Uradel zugerechnet werden. Der erste in zeitgenössischen Urkunden auftretende Vertreter der Askanier war Graraf Esico (comitatu Esiconis = in der Grafschaft des Esico), der in einem auf der Pfalz Tilleda ausgestellten Diplom Kaiser Konrads II. vom 26. Oktober 1036 erwähnt wird.[1] Sehr wahrscheinlich war Esico mütterlicherseits ein Enkel des Markgrafen Hodo († 993) und erbte nach dem Tod seines Onkels Siegfried († um 1030) mehrere Allodialgüter im Schwaben- und Serimuntgau.[2]

    Graf von Ballenstedt und Herzog von Sachsen
    Der Historiker Lutz Partenheimer datiert das Geburtsjahr Ottos auf spätestens 1083, als er erstmals urkundlich als Inhaber von Grafenrechten im Schwabengau erwähnt wurde. Allerdings hatte Otto bereits um 1080 nach der Ermordung seines Vaters Adalbert durch Egeno II. von Konradsburg die Grafenrechte Ballenstedts übernommen. Insgesamt geben vierzehn Urkunden zwischen 1083 und 1123 Auskunft über den Askanier. Inwieweit sein Vater tatsächlich bereits als Graf von Ballenstedt bezeichnet werden kann, ist unklar, da dieser Titel erstmals in einer Urkunde 1106 im Zusammenhang mit Otto genannt wird. Laut einem Diplom König Heinrichs IV. von 1073 hatte der Vater in Ballenstedt „Grafenrechte“.[3][4]
    Otto heiratete um 1094 Eilika Billung von Sachsen (* um 1080; † 1142/1143), die Tochter des Herzogs Magnus von Sachsen. Als 1106 das Geschlecht der Billunger, die das Herzogtum Sachsen verwalteten, mit Eilikas Vater Magnus im Mannesstamm ausstararb, fiel ein Teil der billungischen Erbgüter an die Askanier. Dieses Erbe begründete wahrscheinlich die spätere Rivalität zwischen den Welfen und Askaniern um Sachsen, die den Sohn Albrecht insbesondere in der Auseinandersetzung mit Heinrich dem Löwen ein Leben lang begleiten sollte. Allerdings ist nicht geklärt, welche Güter das Erbe im Einzelnen umfasste. Laut Partenheimer könnten Bernburg, Halle und Orte bei Weißenfels dazu gehört haben. Die sächsische Herzogswürde fiel an Lothar von Süpplingenburg und nicht an einen der beiden Schwiegersöhne des Magnus von Sachsen.[5]
    1112 entzog Kaiser Heinrich V. im Streit Graf Lothar von Süpplingenburg Amt und Würde des Herzogs von Sachsen und belehnte damit Graf Otto von Ballenstedt. Als Herzog von Sachsen gehörte Otto nun zu den höchsten weltlichen Fürsten im Reich. Allerdings war diese Stellung von sehr kurzer Dauer, denn nach wenigen Monaten verlor er diese Würde wieder, weil Heinrich V. sich mit Lothar von Süpplingenburg aussöhnte.[6]

    Ausgriff nach Osten
    Als Unterzeichner des Aufrufs zum Slawenkreuzzug von 1108 gehörte Otto laut Partenheimer zu den Adelskräften, die mit der Wiedereingliederung der ostelbischen Gebiete in das Heilige Römische Reich begannen. Wahrscheinlich habe er auch praktisch versucht, den askanischen Stammbesitz über die Elbe hinaus auszudehnen. Indizien sprächen für einen Vorstoß auf den Fläming bis nach Görzke.[6] Am 11. Februar 1115 fand bei Hettstedt im südlichen Harzvorland die Entscheidungsschlacht am Welfesholz zwischen dem Heer Kaiser Heinrichs V. und den Sachsen statt. Auf dem Weg zu dieser Schlacht erhielt Otto die Nachricht, dass slawische Krieger – die Situation ausnutzend –über die Elbe gekommen waren.[7] Otto und seine Mannen änderten daraufhin ihre Marschrichtung und brachten den plündernden Slawen bei Köthen am 9. Februar 1115 eine vernichtende Niederlage bei.[8] Die daraus folgenden Gebietserwerbungen im Zerbstgau machten das anhaltinische Fürstenhaus zu direkten Nachbarn des Hevellerfürstentums, einer slawischen Völkerschaft an der mittleren Havel.
    Diese Nachbarschaft veranlasste den bereits christlich getauften Hevellerfürsten Pribislaw-Heinrich nach Auffassung von Stephan Warnatsch dazu, sich noch stärker als zuvor schon an das askanische Haus im Westen anzulehnen. Diese Anlehnung brachthte Pribislaw neben wirtschaftlichen Vorteilen eine gewisse Stabilisierung seiner Herrschaft. Die von Otto eingeleitete Politik zur Annäherung an die Heveller hatte schließlich zur Folge, dass Pribislaw, da er keinen leiblichen Erben hatte, Ottos Sohn Albrecht als Nachfolger einsetzte und mündete in der Überlassung der Zauche an Ottos Enkel Otto I. als Patengeschenk – entscheidende Schritte zur Herausbildung der Mark Brandenburg unter den Askanien.[9]

    Der Tod Ottos
    1123, kurz vor seinem Tod, wandelte Otto gemeinsam mit seinem Sohn Albrecht dem Bären das Ballenstedter Kollegiatstift St. Pancratius und Abundus in ein Benediktinerkloster um. Otto wurde im Kloster, dem späteren Schloss, beigesetzt.[6]

    Erbe und Nachfahren
    Nach Ottos Tod im Jahre 1123 ging die Herrschaft auf seinen sehr wahrscheinlich einzigen Sohn Albrecht den Bären über. Albrecht gründete im Jahre 1157 die Mark Brandenburg und war deren erster Markgraf. Albrecht trieb die deutsche Ostsiedlung entscheidend voran; durch ihn kam die im Großen Slawenaufstand 983 verloren gegangene Nordmark als Mark Brandenburg faktisch wieder zum Heiligen Römischen Reich.[10]
    Ottos, sehr wahrscheinlich gleichfalls einzige, Tochter hieß Adelheid. Sie heiratete zunächst Markgraf Heinrich IV. von der Nordmark und, nachdem dieser 1128 verstorben war, Werner III. von Veltheim.[11]



    Literatur
    • Helmut Assing: Albrecht der Bär. Markgraf von Brandenburg (1150/57–1170). In: Eberhard Holtz und Wolfgang Huschner (Hrsg.): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig Lebensbilder. Edition Leipzig, Leipzig 1995, S. 221–233, ISBN 336100373.
    • Michael Hecht: Die Erfindung der Askanier. Dynastische Erinnerungsstiftung der Fürsten von Anhalt an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, in: Zeitschrift für historische Forschung Bd. 33 (2006), S. 1–32
    • Otto von Heinemann: Albrecht der Bär. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 237–243.
    • Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär. 2. Auflage, Böhlau Verlag, Köln 2003. ISBN 3-412-16302-3
    • Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär und seine Vorfahren. (PDF; 2,2 MB) in: Die frühen Askanier. Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts. Bd. 28. Halle 2003, S. 35-71. ISBN 3-928466-58-5 (online)
    • Lutz Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. Mit einem lateinisch-deutschen Quellenanhang. 1. und 2. Auflage, Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2007.
    • Lutz Partenheimer: Die Rolle der Frauen beim Aufstieg der frühen Askanier, in: Die frühen Askanier. Protokoll der Wissenschaftlichen Konferenzen zur politischen und territorialen Herrschaftsgeschichte sowie den sozialen und kulturhistorischn Aspekten der frühen Askanier-Zeit am 19./29. Mai 2000 in Aschersleben/Ballenstedt und am 25. Mai in Bernburg (= Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts, H. 28), Halle 2003.
    • Friedrich von Raumer: Beitrag zur Genealogie der Kurfürsten von Brandenburg, Askanischen Stammes. In: Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des Preußischen Staates. Band 8, Berlin/Posen/Bromberg 1832, S. 284–290 (Volltext).
    Einzelnachweise
    1
    2 Monumenta Germaniae Historica (MGH) DD K II, Nr. 234, S. 319. Kaiser Konrad II. errichtete einen Markt in Kölbigk, den er an seine Frau Gisela verlieh.
    3 Annalista Saxo, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in: MGH SS 6 (1844), S. 678
    4 Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. S. 58, 61.
    5 Partenheimer: Albrecht der Bär. S. 25.
    6 Partenheimer: Albrecht der Bär. S. 26.
    7 Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. S. 62.
    8 Partenheimer: Albrecht der Bär. S. 19 f., 30.
    9 Fritz Curschmann: Die Diözese Brandenburg. Untersuchungen zur historischen Geographie und Verfassungsgeschichte eines ostdeutschen Kolonialbistums. Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg, Leipzig 1906, S. 67 f., An. 2.
    10 Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180–1542. Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser. Bd 12.1. Freie Universität Berlin, Diss. 1999. Lukas Verlag, Berlin 2000, S. 31ff (siehe insbesondere auch Anm. 18) ISN 3-931836-45-2.
    11 Partenheimer: Albrecht der Bär. S. 189 ff., 218.
    12 Partenheimer: Albrecht der Bär. S. 42, 116, 218.

    Otto + Gräfin Eilika von Sachsen. Eilika (Tochter von Magnus von Sachsen (Billunger) und Prinzessin Sophia von Ungarn (Árpáden)) wurde geboren in cir 1081; gestorben am 16 Jan 1142. [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 49.  Gräfin Eilika von SachsenGräfin Eilika von Sachsen wurde geboren in cir 1081 (Tochter von Magnus von Sachsen (Billunger) und Prinzessin Sophia von Ungarn (Árpáden)); gestorben am 16 Jan 1142.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Ballenstedt durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eilika_(Sachsen)

    Eilika von Sachsen (* um 1081; † 16. Januar 1142) war nach ihrer Heirat Gräfin von Ballenstedt.
    Als jüngere Tochter des Sachsenherzogs Magnus und seiner Gemahlin Sophia von Ungarn heiratete Eilika Graf Otto von Ballenstedt und somit in das Geschlecht der Askanier ein. Aus dieser Ehe ging als ältester Sohn Albrecht der Bär hervor.
    Durch Eilika gelangten die Askanier, nachdem die Billunger im Mannesstamm ausstarben, in den Besitz der Hälfte des billungischen Erbes.



    Weblinks
    • Eilika Billung, Herzogin von Sachsen auf geni.com

    Kinder:
    1. 24. Markgraf Albrecht I. von Brandenburg (von Ballenstedt) (Askanier), der Bär wurde geboren in cir 1100; gestorben am 18 Nov 1170 in Stendal.

  17. 50.  Graf Hermann I. von Winzenburg (von Formbach)Graf Hermann I. von Winzenburg (von Formbach) wurde geboren in cir 1083 (Sohn von Graf Meginhard V. (IV. ?) von Formbach und Mathilde von Rheinhausen); gestorben in 1137/1138.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vornbach, Neuhaus am Inn; Graf von Formbach
    • Titel (genauer): Graf von Radelberg
    • Titel (genauer): Markgrafschaft Meissen; Markgraf von Meissen
    • Titel (genauer): 1109 bis 1130; Graf von Winzenburg
    • Titel (genauer): 1122 bis 1138; Graf von Rheinhausen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_I._von_Winzenburg

    Hermann I. von Winzenburg, oder Windberg, (* um 1083 auf Burg Windberg; † 1137 oder 1138) war Graf von Formbach und Radelberg, Graf von Winzenburg (1109–1130), Graf von Reinhausen (1122–1138) und Hochvogt des Klosters Corvey, Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen.

    Leben
    Hermann I. von Winzenburg war ein Sohn des Grafen Hermann oder des Grafen Meginhard V. von Formbach und Windberg und der Mathilde von Reinhausen (Tochter des Grafen Elli II. von Reinhausen.)[1]

    Schon in früher Jugend ist er vermutlich seinem Onkel mütterlicherseits, dem Bischof Udo von Hildesheim, zur Erziehung übergeben worden, unter dessen Leitung er die Domschule besuchte. Als etwa sechzehnjähriger Jüngling begleitete er seinen Oheim nach Mainz, um dem Kaiser vorgestellt zu werden, welcher dort am 9. November 1099 einen Hoftag hielt. Hermann nannte sich ab 1109 nach seiner Burg Winzenburg südöstlich von Alfeld, die er als bischöfliches Lehen trug. Hermann, der zu den Ratgebern König Heinrichs V. zählte, kam unter den sächsischen Dynasten eine besondere Machtstellung zu.[1]

    Im Jahr 1109 war er im Auftrage Heinrichs V. in Rom als Mitglied einer fürstlichen Gesandtschaft. 1111/1112 erschien er als erster Landgraf von Thüringen (eine Abtrennung aus dem Herzogtum Sachsen). Seine Verpflichtungen gegenüber dem Kloster Corvey nahm er eher distanziert wahr. Bei den Angriffen durch die Söhne des Grafen Widekind I. von Schwalenberg blieb er untätig. Im Investiturstreit wechselte er zur päpstlichen Seite und musste deshalb nach Österreich bzw. seine Geburtsheimat, am oberen Inn, ausweichen, (wobei er eine große Schenkung an das Stift Göttweig machte, nicht mehr als Vogt?). Im Jahr 1122, trat er nach dem Aussterben der Grafen von Reinhausen im Mannesstamm mit dem Tod seines Oheims Hermann III von Reinhausen in Formbach, wo auch im selben Jahr sein Vater Graf Hermann von Windberg und Formbach starb, deren Erbe an. Damit war er Leinegaugraf und Vogt über das Kloster Reinhausen, welches seine Vorfahren mütterlicherseits gegründet hatten.

    1130 geriet er mit seinem Vasallen Burchard I. von Loccum, einem Vertrauten des späteren Kaisers Lothar III., wegen des Baus von dessen Burg in Streit und ließ ihn auf einem Kirchhof ermorden. Hermann I. wurde auf dem Fürstentag zu Quedlinburg vom 18. August 1130 verurteilt und alle seine Würden und Lehen wurden ihm entzogen:[1]

    Die Landgrafschaft Thüringen kam an Ludwig I.
    Die Markgrafschaft Meißen erhielt in ihrem ganzen Umfange Konrad von Wettin.
    Die Winzenburg selbst und die zu ihr gehörigen Güter fielen an das Bistum Hildesheim zurück, dessen Lehen sie waren.
    Der geächtete Hermann I. leistete mit seinen Söhnen Hermann II. und Heinrich dem König Lothar und den Fürsten hartnäckigen Widerstand und verteidigte sich in der Winzenburg längere Zeit gegen ein wider ihn ausgesandtes Heer.[2] Erst am letzten Tage des Jahres 1130 ergab er sich. König Lothar ließ ihn zunächst nach Blankenburg am Harz in Haft bringen. In der Folge war er noch jahrelang im Rheinland in Verbannung. Im Jahre 1134 wurde er freigelassen und mit Verteidigungsaufgaben in Holstein beauftragt. Er wurde Kommandant der Feste Segeberg und starb dort 1137/38. Dies schrieb zwischen 1152/53 und 1156 der erste Abt des Klosters Reinhausen, Reinhard, in einer Urkunde über die Gründung des Klosters und über die Familie der Gründer nieder. Abt Reinhard starb am 7. Mai 1156 in Reinhausen und wurde in der Klosterkirche bestattet.

    Geburt:
    In seinem Bericht stammt Hermann I. vom Grafen Hermann oder vom Grafen Meginhard V. von Formbach ab.
    Laut der Liste der Grafen von Formbach stammt er vom Grafen Meginhard IV. von Formbach ab ?


    Titel (genauer):
    Die Markgrafschaft Meißen war ein mittelalterliches Fürstentum im Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen, dem eigentlichen Obersachsen bzw. dem Meißnischen Kreis, das im Zuge der Deutschen Ostsiedlung aus der Mark Thüringen entstand.
    Die Mark wurde 965 gegründet und ging 1423 (durch kaiserliche Belehnung Friedrichs des Streitbaren) im Kurfürstentum Sachsen auf.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Meißen

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Formbach, in der neueren Forschung als Vornbach benannt, war eine mittelalterliche Grafschaft mit dem Hauptort Vornbach (heute Teil von Neuhaus am Inn) bei Passau.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Formbach

    Titel (genauer):
    Die Burg Winzenburg war eine Spornburg auf einem Bergsporn des Sackwaldes oberhalb von Winzenburg, südöstlich von Alfeld (Leine). Heute ist die Anlage eine Burgruine, die hauptsächlich aus den Resten des fünfeckigen Bergfrieds besteht.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Winzenburg#Geschichte

    Hermann heiratete Hedwig von Krain-Istrien in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 51.  Hedwig von Krain-Istrien
    Kinder:
    1. 25. Markgräfin Sophie von Winzenburg wurde geboren in 1105 in Winzenburg, Hannover; gestorben in 06 / 07 Jul 1160 in Mark (Kurfürstentum) Brandenburg.

  19. 54.  König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in cir 1110 (Sohn von Fürst Álmos von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden)); gestorben am 13 Feb 1141; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 28. April 1131 bis 13 Feb 1141, Königreich Ungarn; König von Ungarn

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Béla_II._(Ungarn) (Okt 2017)

    Béla II. der Blinde, Béla I. in Kroatien, (* um 1110; † 13. Februar 1141) aus dem Geschlecht der Árpáden war ab 28. April 1131 bis zu seinem Tod König von Ungarn. Er war der Sohn des Prinzen Álmos und von Predslava, Tochter des Kiewer Großfürsten Swjatopolk II.

    Kindheit
    1113 ließ König Koloman seinen Bruder Álmos und dessen Sohn, den späteren Béla II., blenden. Grund war die fortgesetzte Opposition Álmos gegen den König. Die Geblendeten flohen darauf nach Konstantinopel. Von dort holte Kolomans Sohn und Nachfolger Stephan II. seinen Vetter Béla zurück und setzte ihn zum Nachfolger ein, weil er selbst ohne Erben geblieben war.

    Regierung
    Bélas Herrschaft begann 1131 mit der Versammlung bei Arad, bei der er alle Adligen umbringen ließ, die vermutlich bei seiner Blendung mitgewirkt hatten. Nach den Quellen sind dabei 68 Adelige ums Leben gekommen. Bei dem Racheakt spielte vermutlich Königin Ilona eine wichtige Rolle.

    Außenpolitik
    In Bélas Regierungszeit fiel eine außenpolitische Offensive, in deren Rahmen Béla seine Schwester Hedwig mit einem Sohn Leopolds III. von Österreich und seine Schwester Adelheid mit Soběslav I. von Böhmen verheiratete. Ungarn wurde so in ein festes Bündnissystem mit dem zuvor verfeindeten Österreich und mit Böhmen eingebunden.
    Bélas gesamte Regierungszeit war vom Konflikt mit Boris, einem Sohn Kolomans von zweifelhafter Legitimität, überschattet. Boris wurde von Polen und Russland unterstützt. Bolesław III. Schiefmund führte 1132 sogar einen Feldzug mit russischen und polnischen Truppen zu Boris' Unterstützung nach Ungarn.

    Innenpolitik
    Während seiner Regierungszeit begann sich die königliche Kanzlei zu forcieren, die sich zentral mit den schriftlichen Angelegenheiten des Hofes beschäftigt.
    Béla pflegte gute Kontakte zur Kirche. 1137 wurde die Klosterkirche in Pannonhalma mit seiner Unterstützung neu gebaut.
    Béla regierte in enger Zusammenarbeit mit dem königlichen Rat, zum Teil auch wegen seiner Blindheit, da er völlig auf seine Umgebung angewiesen war. Auch Königin Ilona spielte eine wichtige Rolle, um Béla die Herrschaftsausübung zu ermöglichen.

    Béla heiratete Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien in 1127. Helena (Tochter von Uroš I. von Serbien und Anna von Byzanz) wurde geboren in 1109; gestorben in 1146; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár). [Familienblatt] [Familientafel]


  20. 55.  Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien wurde geboren in 1109 (Tochter von Uroš I. von Serbien und Anna von Byzanz); gestorben in 1146; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Serbien

    Notizen:

    Ilona hatte mit Béla II. vier Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Helena_von_Serbien

    Helena von Serbien (serb. Jelena, ung. Ilona; * 1109; † 1146) war Königin von Ungarn.
    Helena wurde als Tochter des serbischen Fürsten Uroš I. und dessen Gemahlin Anna, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Alexios I. geboren. Am 28. April 1127 heiratete sie im Alter von 16 Jahren den späteren ungarischen König Béla II. aus dem Haus der Arpaden. Das Paar hatte sechs Kinder, wobei drei Söhne ihrem Vater als ungarische Könige folgten. Da Béla blind war, war er bei seiner Herrschaftsausübung vollständig an seine Umgebung und seine Ratgeber angewiesen. Auch Königin Helena spielte hier eine entscheidende Rolle. 1141 starb Béla, Königin Helena überlebte ihn um fünf Jahre und wurde an seiner Seite in der Basilika St. Stephan von Székesfehérvár beigesetzt.

    Nachkommen
    • Elisabeth (* 1128; † 1155), ∞ König Mieszko III. von Polen
    • Géza II. (* 1130; † 1162), König von Ungarn
    • Ladislaus II. (* 1132; † 1163), König von Ungarn
    • Stefan IV. († 1165), König von Ungarn
    • Álmos (* 1134; † 1138)
    • Zsófia, oder Sofie, die Verlobte von Konrad III. Die Ehe fand aber nicht statt, Sofie starb im Kloster Admont als Nonne.


    Literatur
    • Brigitte Sokop: Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser. 3. Aufl. Böhlau, Wien 1993, ISBN 3-205-98096-4.

    Notizen:

    Ihre Kinder waren:
    • Elisabeth (1128–1155), ∞ König Mieszko III. von Polen
    • Géza II. (1130–1162), König von Ungarn
    • Ladislaus II. (1132–1163), König von Ungarn
    • Stefan IV. († 1165), König von Ungarn
    • Álmos (1134–1138)
    • Zsófia, oder Sofie, wurde Pfingsten 1139 mit (König) Heinrich (VI.), den Sohn von König Konrad III. verlobt. Die Eheschließung fand aber nicht statt, Sofie starb im Kloster Admont als Nonne.

    Verheiratet:
    Bela war seit 1127 verheiratet mit Ilona, Tochter des Fürsten Uroš Nemanjić von Serbien.

    Kinder:
    1. König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in 1130 in Tolnau; gestorben am 31 Mai 1162.
    2. Ladislaus (Laszlo) II. von Ungarn (von Kroatien) wurde geboren in 1131; gestorben am 14 Jan 1163.
    3. Stephan IV. von Ungarn wurde geboren in cir 1133; gestorben am 11 Apr 1165.
    4. 27. Herzogin Elisabeth von Ungarn wurde geboren in 1128; gestorben in zw 1152 und 1153.

  21. 56.  Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott wurde geboren in 1107 (Sohn von Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige und Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)); gestorben am 13 Jan 1177 in Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156), Herzog von Österreich (1156–1177)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Österreich) (Okt 2017)

    Heinrich II., genannt Jasomirgott (* 1107; † 13. Jänner 1177 in Wien), aus dem Geschlecht der Babenberger war Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156) und Herzog von Österreich (1156–1177). Er war ein Sohn des Markgrafen Leopold III. und der Salierin Agnes von Waiblingen, Tochter Kaiser Heinrichs IV. und Schwester Kaiser Heinrichs V.

    Heinrichs ältere Halbbrüder aus der ersten Ehe seiner Mutter waren die Staufer Friedrich II., der Einäugige, Herzog von Schwaben und Vater des späteren Kaisers Friedrich I. Barbarossa, und der römisch-deutsche König Konrad III. Sein jüngerer Bruder Leopold IV. wurde noch vor ihm Markgraf, seine anderen jüngeren Brüder waren der bedeutende Chronist und Bischof von Freising, Otto von Freising, und der Erzbischof von Salzburg und Bischof von Passau, Konrad II. von Babenberg.
    Der Babenberger Herzog war in erster Ehe vom 1. Mai 1142 bis 18. April 1143 mit Gertrud verheiratet, der einzigen Tochter Kaiser Lothars III.. Seine zweite Ehe schloss er 1148 mit Theodora Komnena, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I. Beide Ehen belegen die damalige Bedeutung des Geschlechts der Babenberger in Mitteleuropa.

    Leben
    Heinrich war der zweite von sechs Söhnen des Markgrafen Leopold III., aber der erste den dieser mit Agnes von Waiblingen, der Schwester des letzten Salierkönigs, Heinrich V. hatte.
    Als sein Vater starb, folgte ihm Heinrichs jüngerer Bruder Leopold IV. als Markgraf von Österreich. Dies ist zunächst erstaunlich, war er doch nur der dritte Sohn Leopolds III.. Adalbert, der älteste Sohn, war allerdings kein Sohn der Kaisertochter Agnes, die ihren Einfluss für einen ihrer eigenen Söhne einsetzte. Warum sie dies nicht für Heinrich, dem zweiten Sohn tat, sondern für Leopold, ist unklar. Man vermutet, dass Heinrich sich zum Zeitpunkt, als sein Vater starb, nicht in der Markgrafschaft aufhielt, sondern am Rhein, wo er das salische Erbgut seiner Mutter verwaltete.[1] Möglicherweise war zuerst Adalbert als Ältester als Nachfolger Leopolds III. bestimmt, wodurch die Betrauung Heinrichs mit der rheinischen Präsenz der Babenberger keine Zurücksetzung war.[2]

    Pfalzgraf am Rhein und Herzog von Bayern
    Im April 1140 wurde Heinrich mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt. Ein Pfalzgraf hatte umfassende Rechte wie etwa die Ernennung von Grafen und war daher beinahe einem Herzog gleichgestellt.[3] Heinrich konnte dieses Amt aber nur kurz ausübeben, denn schon im Oktober 1141 starb sein kinderlos gebliebener Bruder Leopold IV., woraufhin Heinrich ihm als Herzog von Bayern und Markgraf von Österreich folgte. Leopold IV. war im Frühjahr 1139 das Herzogtum Bayern übertragen worden, nachdem es König Konrad III. Heinrich dem Stolzen aberkannt hatte, weil dieser ihn nicht anerkannt hatte. Heinrich residierte dann in Regensburg, der damaligen Hauptstadt Bayerns.
    Im Mai 1142 heiratete Heinrich die etwa 26-jährige Gertrud von Sachsen, die einzige Tochter von Kaiser Lothar III., außerdem Witwe von Heinrich dem Stolzen. Sie starb am 18. April 1143 bei der Geburt des ersten Kindes mit Heinrich.

    Teilnahme am Zweiten Kreuzzug
    1147 nahm Heinrich als Herzog von Bayern am Zweiten Kreuzzug teil. Er lieh sich von mehreren Klöstern Geld, bestellte seinen jüngeren Bruder Konrad zum "Landesverweser" und schloss sich im Mai 1147 dem Zug von König Konrad III. an, der zunächst von Regensburg aus die Donau entlang Richtung Wien und dann weiter nach Ungarn zog.[4] Heinrich bleibt während des Kreuzzuges immer in der Gesellschaft von Konrad III..
    Am 26. Oktober 1147 endete der Kreuzzug am Fluss Tembris in Kleinasien mit einer Katastrophe. Nur wenige Ritter konnten sich durch schnelle Flucht retten, darunter Heinrich II. und auch der junge Ritter Friedrich von Schwaben, der spätere deutscche König und Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Heinrich heiratete auf der Heimreise nach Regensburg am Ende des Jahres 1148 die byzantinische Prinzessin und Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I., Theodora Komnena. Später wird ihr Heinrich im Privilegium Minus hohe Rechte zubilligen, die ausdrücklich nach ihrem „Einverständnis“ verlangen.[5]

    Das Herzogtum Österreich
    In den 1130er Jahren hatte Heinrich der Stolze einen Konflikt mit König Konrad III. 1138 entzog Konrad ihm das Herzogtum Bayern und gab es an die Babenberger weiter. Der neue Kaiser Friedrich I. versuchte, einen Ausgleich mit den Welfen zu finden, und belehnte 1156 den Sohn Heinrichs des Stolzen, Heinrich der Löwe, mit Bayern. Nun musste für den Babenberger ein Ersatz gefunden werden: Die Entschädigung war das Privilegium Minus, durch das Österreich ein von Bayern unabhängiges selbständiges Herzogtum wurde.
    Anders als sein Vater, der meist in Klosterneuburg regierte, erhob Heinrich 1145 Wien zu seiner Residenz. Erst durch diesen Akt konnte Wien Städte wie Krems, Melk oder Klosterneuburg überflügeln und blieb seither ununterbrochen die Hauptstadt dedes Landes. 1147 wurde der erste Vorgängerbau des heutigen Stephansdoms fertiggestellt und am 8. Juni als sichtbares Zeichen der neuen Bedeutung der Stadt geweiht. Die kleine, romanische Stephanskirche stand damals noch außerhalb der Stadtmauern. 1155 stiftete Heinrich in unmittelbarer Nähe seines Sitzes Am Hof das Schottenkloster in Wien, wo er auch begraben wurde.

    Tod
    Ende November 1176 erlitt Heinrich bei Melk einen Unfall, als eine morsche Holzbrücke unter seinem Pferd durchbrach, wobei er sich einen offenen Schenkelhalsbruch zuzog, an dessen Folgen er am 13. Jänner 1177 in Wien verstarb. Er wurde seinem letzten Wunsch entsprechend in einem Hochgrab in der Schottenkirche beigesetzt, das allerdings den verschiedenen Um- und Neubauten der Kirche zum Opfer fiel. Seit dem 19. Jahrhundert befindet sich sein Grab in der Krypta des Schottenstifts. In einem neoromanischen Sarkophag liegt er dort gemeinsam mit seiner Frau Theodora und seiner Tochter Agnes. An der Außenwand der Schottenkirche befindet sich heute eine Statue von Heinrich.

    Bedeutung des Beinamens
    Der Beiname Jasomirgott kam im 13. Jahrhundert in der Form Jochsamergott auf. Das erste Mal erscheint dieser Beiname in einem kurzen Text, dem „Auctarium vinobonense“, der vermutlich aus den Melker Annalen entstanden ist. Dort verweist man auf Heinrich mit „genannt Ioch so mir got“.[7]
    Die genaue Bedeutung ist ungeklärt. Teilweise wird sie mit der mittelhochdeutschen joch sam mir got (helfe), ja, wie mir Gott helfen soll, erklärt. Das entspricht der Schwurformel „so wahr mir Gott helfe“.[8] Nach einer anderen Theorie entstand der Beiname aus einem verballhornten arabischen Spruch, den Heinrich II. auf dem Zweiten Kreuzzug kennen lernte. Um welchen arabischen Spruch oder Gebetsformel es sich dabei handelt, kann jedoch nicht exakt bestimmt werden.[9] Der arabische Chronist Ibn el Furât spricht von einem „Jâsan elkund Harrî“, einem Graf Heinrich mit dem Beinamen Jâsan.[10]
    Des Weiteren schreibt Helmut Hanko von einer frei erfundenen Anekdote, die sich in Jens Enikels Fürstenbuch findet:
    „Heinrich sendet nach Wien um kostbare Felle für einen prächtigen Pelz, mit dem er vor dem Kaiser auftreten will. Der Bote jedoch missversteht den Auftrag und bringt ein Ochsenfell mit. Da sagt Heinrich zum Kaiser: Herre wer ez nicht ewr spot ich tet ez es ioch sammir got …“[11]
    Nach Heinrich II. ist die dem Haupttor des Stephansdoms gegenüberliegende Jasomirgottstraße benannt. Im Schottenstift gibt es den Heinrich-Jasomirgott-Brunnen. Für den Wiener Rathausplatz schuf Franz Melnitzky eine Statue des Herzogs.

    Rezeption
    Durch die kaiserliche Entschließung von Franz Joseph I. vom 28. Februar 1863 wurde Heinrich II. in die Liste der „berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“ aufgenommen. Hierzu wurde auch eine lebensgroße Statue Heinrichs in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k.k. Hofwaffenmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum Wien) aufgestellt. Die Statue wurde 1872 vom Bildhauer Johann Pertscher (1837–1872) aus Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet wurde sie von Kaiser Franz Joseph selbst.

    Heinrich heiratete Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen) in Dez 1149. Theodora (Tochter von Prinz Andronikos Komnenos (Byzanz, Komnenen) und Irene (Eirene) Aineiadissa) wurde geboren in cir 1134 in Konstantinopel; gestorben am 2 Jan 1184 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]


  22. 57.  Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen)Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen) wurde geboren in cir 1134 in Konstantinopel (Tochter von Prinz Andronikos Komnenos (Byzanz, Komnenen) und Irene (Eirene) Aineiadissa); gestorben am 2 Jan 1184 in Wien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgräfin von Österreich (1149–1156), Herzogin von Bayern (1149–1156) und erste Herzogin von Österreich (1156–1177)

    Notizen:

    Theodora und Heinrich II. hatten drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theodora_Komnena_(Österreich)

    Theodora Komnena, Prinzessin von Byzanz, Herzogin von Österreich (* um 1134 in Konstantinopel; † 2. Jänner 1184 in Wien), wurde durch ihre Ehe mit Heinrich II. Jasomirgott von Österreich aus dem Haus der so genannten Babenberger, Markgräfin von Österreich (1149–1156), Herzogin von Bayern (1149–1156) und erste Herzogin von Österreich (1156–1177).

    Herkunft
    Theodora stammte aus dem Haus der Komnenen, der am längsten regierenden byzantinischen Herrscherfamilie, die zwischen 1057 und 1185 sechs Kaiser von Byzanz und von 1204 bis 1461 23 Herrscher und Herrscherinnen des Kaiserreiches Trapezunt stellte.
    Sie war eine Tochter des Sebastokrators Andronikos Komnenos (* 1108; † im Herbst 1142) und damit Nichte des Kaisers Manuel I. Komnenos von Byzanz (1143–1180), Enkelin des Kaisers Johannes II. von Byzanz (1118–1143) und Urenkelin des Kaisers Alexios I. Komnenos von Byzanz (1081–1118).
    Ihre Mutter Eirene Aineiadissa entstammte einer alten byzantinischen Patrizierfamilie, trat 1144 als Witwe in das Pantokratorkloster (heute Zeyrek-Moschee) in Konstantinopel ein, wo sie 1150/1151 verstarb.[1]
    Theodora war auch mit ihrem österreichischen Ehemann Heinrich II. Jasomirgott, Herzog von Österreich (1156–1177), verwandt, da beide in weiblicher Linie von Kaiser Heinrich III. (1046–1056) aus dem Haus der Salier abstammen.

    Jugend in Konstantinopel
    Theodora wuchs in Konstantinopel als Mitglied der kaiserlichen Familie im luxuriösen und kultivierten Umfeld des byzantinischen Hofes auf, der bis 1143 ihrem Großvater Johannes II. Komnenos, Kaiser des Byzantinischen Reiches, unterstand. Dieseser war eine bedeutende Persönlichkeit, der seinen Beinamen „Kaloioannes“ (Johann der Schöne) keineswegs wegen seiner physischen Erscheinung, sondern wegen seines Charakters trug, denn nach Wilhelm von Tyrus war er klein, außergewöhnlich hässlich und von so dunkler Hautfarbe, dass man ihn den Mohren nannte. Er war jedoch für Byzanz ein seltenes Beispiel eines Herrschers, der Frömmigkeit, Anspruchslosigkeit, Integrität und Gerechtigkeit mit persönlichem Mut, Organisationstalent und strategischer Begabung verband, so dass er als der byzantinische „Mark Aurel“ bezeichnet wurde. Diese Eigenschaften übertrugen sich auf seine Politik und seine Hofhaltung, und ermöglichten es dem Kaiserreich politisch und militärisch wieder zu erstarken und verlorene Territorien wieder zurückzuerobern. Sie prägten zweifellos auch die Jugendjahre Theodoras.
    Theodoras Vater Andronikos Komnenos war 1142 nach dem Ableben seines älteren Bruders Alexios Komnenos († Sommer 1142) für wenige Tage Kronprinz von Byzanz, starb aber gleichfalls noch vor seinem Vater Kaiser Johannes II. im Herbst desselben Jahrres. Damit stieg Theodoras Bruder Johannes Dukas Komnenos zum Kronprinzen auf. Dieser wurde jedoch wegen seiner Jugend von seinem Großvater Kaiser Johannes II. zugunsten von dessen hochbegabten jüngsten Sohn Manuel I. Komnenos übergangen, der als Kaiser von Byzanz (1143–1180) folgte. Theodora stand jedenfalls sehr nahe am byzantinischen Thron.

    Zweiter Kreuzzug
    Entscheidend für ihr weiteres Leben sollte der Zweite Kreuzzug (1147–1148) werden, zu dem – nach der Eroberung der Grafschaft Edessa 1144 durch Zengi, den Herrn von Mosul, und Aleppo – der berühmteste Prediger seiner Zeit, Bernhard von Clairvaux, am 31. März 1146 in Vézelay (Burgund) aufgerufen hatte. Im Heer, das mit dem römisch-deutschen König Konrad III. von Hohenstaufen Ende Mai 1147 von Regensburg aufbrach, befand sich auch der Halbbruder des Königs Heinrich II. Jasomirgott, Markgraf von Österreich, der seit 1143 als Heinrich XI. auch Herzog von Bayern war. In Konstantinopel kam es zu Begegnungen mit der kaiserlichen Familie, da König Konrad III. und Kaiser Manuel I. verschwägert waren (ihre Ehefrauen aus dem Haus der Grafen von Sulzbach waren Schwestern). Dabei verliebte sich Herzog Heinrich, der seit 1143 verwitwet war, in eine Nichte des Kaisers, in die erst fünfzehnjährige Prinzessin Theodora.
    Die Romanze wurde jedoch von der Fortsetzung des Kreuzzuges – mit der vernichtenden Niederlage der Armee Konrads am 25. Oktober 1147 bei Doryläum (in Kleinasien, nahe dem heutigen Eskişehir (Türkei)) – unterbrochen. König Konrad und Herzog Heinrich überlebten mit etwa 2000 Mann und schlossen sich der nachfolgenden Armee von König Ludwig VII. von Frankreich an. König Konrad erkrankte jedoch im Winter 1147 beim Marsch nach Jerusalem in Ephesos und kehrte auf Einladung von Kaiser Manuel nach Konstantinopel zurück, wo dieser darauf bestand, ihn persönlich medizinisch zu behandeln. Während dieses Besuches wurde das Ehebündnis zwischen der Nichte des Kaisers – Theodora – und dem Halbbruder von König Konrad III – Herzog Heinrich – vereinbart.[2]
    Neuerlich sollte die Fortsetzung des Kreuzzuges die Beziehung der beiden Verlobten unterbrechen. Statt Nur ad-Din, den Sohn Zengis und Herren von Aleppo, anzugreifen und die Grafschaft Edessa zurückzuerobern, folgte unter König Ludwig VII. von Frankreich und König Konrad III. ein wenig überlegter Versuch der Kreuzfahrer, Damaskus zu erobern, der am 28. Juli 1148 erfolglos abgebrochen werden musste. König Konrad beschloss daher die Heimkehr nach Deutschland, reiste mit seinem Hofstaat am 8. September 1148 von Akkon ab, machte jedoch auf Einladung von Kaiser Manuel I. in Konstantinopel Station, um dort Weihnachten zu feiern. Dort wurde mit großem Gepränge – wohl in der Hagia Sophia – die Vermählung von Theodora mit Herzog Heinrich Jasomirgott gefeiert. Bestürzte Byzantiner brachen jedoch in Tränen darüber aus, dass die liebreizende junge Prinzessin einem so barbarischen Schicksal ausgeliefert wurde – „dem Ungeheuer aus dem Westen als Opfer dargebracht“, wie ein Hofdichter voller Mitgefühl an ihre Mutter schrieb.[3] Die Hochzeit diente jedoch insbesondere auch der vollständigen Aussöhnung zwischen dem deutschen und dem byzantinischen Hof.

    Herzogin von Bayern, dann von Österreich
    Theodora und Heinrich II. reisten im Gefolge von König Konrad III. im Frühjahr 1149 von Konstantinopel ab.
    Als Herzog von Bayern residierte Heinrich II. mit seiner Frau Theodora vorwiegend in seiner bayrischen Residenzstadt Regensburg, wohl aber auch gelegentlich in Wien. In beiden Städten mag Theodora Heimweh nach der Weltstadt Konstantinopel empfunden haben, da es im Westen Europas keine Stadt gab, die sich auch nur entfernt an Größe, Architektur, Reichtum und Kultur mit ihrer Heimatstadt messen konnte.
    Im Leben des Herzogspaares ergab sich aus Gründen der Reichspolitik im Jahr 1156 eine entscheidende Wende: Friedrich I. Barbarossa, der 1155 zum Kaiser gekrönt worden war, beschloss, sich mit den Welfen durch die Rückgabe des Herzogtums Bayern wieder auszusöhnen. Es musste daher – möglichst schmerzfrei – seinem Onkel Herzog Heinrich II. Jasomirgott weggenommen werden. Das Konzept dieser Transaktion – die Herzog Heinrich mehrfach zu verhindern suchte – wurde in einer Urkunde des Kaiserss, dem so genannten „Priviliegium Minus“ vom 17. September 1156, niedergelegt, das die Grundlage der österreichischen Eigenstaatlichkeit im Mittelalter darstellt. Demnach musste Herzog Heinrich II. Jasomirgott auf das Herzogtum Bayern verzichtenen, das sein jüngerer Bruder Leopold IV. von Österreich 1139 bis 1141 und er selbst 1143 bis 1156 regiert hatte, und es an Heinrich den Löwen übergeben. Dieser übergab seinerseits die Markgrafschaft Österreich an Heinrich, wobei diese zugleich in ein selbständiges Herzogtum Österreich erhoben und Heinrich durch besondere Privilegien entschädigt wurde. Dank dieser Sonderrechte wurde das Privilegium Minus gelegentlich als „Magna Charta“ des deutschen Territorialstaates bezeichnet.[4]
    Die rangmäßige Sonderstellung Theodoras als kaiserliche Prinzessin von Byzanz könnte bei folgenden Punkten eine Rolle gespielt haben:
    • Die Belehnung mit dem Herzogtum Österreich erfolgt gemeinsam – nicht nur an Heinrich, sondern zugleich auch an Theodora.
    • Die Erbfolge der Kinder ist nicht nur in männlicher, sondern auch in weiblicher Linie vorgesehen.
    • Bei Kinderlosigkeit haben Heinrich und Theodora das Recht, das Herzogtum, wem immer sie wollen, zuzuwenden.
    Diese Rechte gingen weit über das im Reich Übliche hinaus, insbesondere die „libertas affectandi“, d. h. die freie Wahl eines Nachfolgers bei kinderlosem Tod, die in der damaligen Reichsverfassung einmalig war.[5]
    Theodora und Heinrich verließen daher 1156 ihre bisherige Residenz zu Regensburg und machten Wien zur Hauptstadt des neugeschaffenen Herzogtums Österreich. Da schon Regensburg für Theodora enttäuschend war, sah sich Herzog Heinrich II. veranlasst, Wien, den wohl nicht weniger enttäuschenden neuen Lebensmittelpunkt Theodoras, energisch aufzuwerten, was zweifellos unter ihrer Mitwirkung geschah. Dies war dringend erforderlich, da diese Stadt erst vor knapp zwei Jahrzehnten unter seinem Vater, Leopold III., dem Heiligen, an sein Haus gekommen war.[6]
    In Anlehnung an die hochentwickelte theologische und intellektuelle Tradition byzantinischer Klöster stiftete Heinrich 1155 in Wien das Schottenstift, d. h. die „Benediktinerabtei unserer Lieben Frau zu den Schotten“, als geistiges und wissenschaftliches Zentrum sowie als neue Grablege seiner Familie. Dieses Kloster hatte auch einen Bezug zur alten Residenzstadt in Bayern, da es mit irischen Mönchen aus dem Schottenkloster St. Jakob in Regensburg besiedelt wurde. Es wurde damals auf einem Hügel außerhalb der westlichen Stadtmauern Wiens an der alten Römerstraße, der heutigen Herrengasse, erbaut. Ihm wurden auch die ältesten Wiener Pfarrkirchen, die Ruprechtskirche und die Peterskirche sowie die Kirche Maria am Gestade, übertragen.[7]
    Um die römische Vergangenheit Wiens hervorzuheben, ging man, wie der Historiker Karl Lechner vermutet, noch einen Schritt weiter, indem die in der Stiftungsurkunde aus 1161 enthaltene lateinische Bezeichnung Wiens als „Favie“ mit Rücksicht auf Theodora ausgewählt wurde, um Wien mit dem Favianis der Vita Severini des Eugippius gleichzusetzen.[8] Dies sollte wohl auf die gemeinsamen österreichisch-byzantinischen Wurzeln im antiken Römischen Reich hinweisen. Tatsächlich lag jedoch Favianis nicht in Wien, sondern in der heutigen Stadt Mautern an der Donau.
    Die Übersiedlung nach Wien erforderte auch den Neubau einer dem Prestige einer byzantinischen Prinzessin entsprechenden Residenz, die am heutigen Platz „Am Hof“, nahe den alten westlichen – zum Teil noch römischen – Stadtmauern, errichtet wurdee. Dank nachfolgender wechselnder Überbauungen ließ sich leider bisher kein archäologischer Nachweis dieses Gebäudes[7] – und damit auch kein Nachweis über allfällige auf Theodora zurückgehende Stilelemente byzantinischer Architektur – erbringen. Dass die Hofkapelle den Heiligen Pantaleon und Pancratius geweiht war, die beide aus Ostrom stammen, könnte als Geste an Theodora verstanden werden.
    Um die gleiche Zeit kam es auch zu einer Stadterweiterung, indem ein Straßendorf östlich vom Stephansplatz, zwischen Wollzeile und Singerstraße bis zur Riemergasse, in die Stadt eingegliedert wurde.[7]
    Eine nicht zu vernachlässigende Rolle dürfte Theodora auf kulturellem Gebiet gespielt haben. Wien war dank der Kreuzzüge, die am Landweg erfolgten und sich – in beiden Richtungen – entlang der Donau und an Wien vorbeibewegten, so etwa 1096, 1147 und 1189, neuen Einflüssen ausgesetzt, wodurch auch viele Kulturelemente aus dem Orient Eingang in das Reich und damit in Österreich fanden. Neue Patrozinien für Kirchen kamen in Gebrauch, griechische Literatur und byzantinische Kunstauffassung, besonders in Malerei, Buchkunst, Kunstgewerbe, fanden so Eingang in das Abendland, ebenso wie naturwissenschaftliche, technische mathematische und musikalische Kenntnisse.[9] Dieser byzantinische Einfluss hat sich zweifellos durch die Anwesenheit Theodoras in Wien verstärkt.
    Der Umstand, dass eine griechische Prinzessin in Wien residierte, trug wohl auch dazu bei, dass auch der Einfluss griechischer Kultur in Wien spürbar wurde. Es ist wohl auf byzantinischen Einfluss zurückzuführen, wenn man am Hof zu Wien sich nun stärker mit der antiken Vergangenheit Österreichs beschäftigte. Otto I. von Österreich, Bischof von Freising (1138–1158) (jüngerer Bruder von Herzog Heinrich II.), der gleichfalls am Zweiten Kreuzzug teilnahm und Konstantinopel erlebte, hat zweifellos auch von der byzantinischen Geschichtsschreibung Anregungen für sein Werk erhalten,[9] so etwa für die berühmte Chronica sive Historia de duabus civitatibus (Chronik oder Geschichte der zwei Staaten), eine Weltgeschichte in sieben Büchern, die ihn zu einem der bedeutendsten Geschichtsschreiber des Mittelalters machte. Dadurch blühte noch zu Lebzeiten Theodoras die österreichische Geschichtsschreibung auf, da im Stift Melk das Breve chronicon Austriacum Mellicense (über die Geschichte der Familie) und im Stift Klosterneuburg das Chronicon pii marchionis (über das Leben des Markgrafen Leopolds III. von Österreich) verfasst wurden.[10]
    Das Leben am Wiener Hof war jedoch für Theodora keineswegs nur dem Ausbau der Stadt und des kulturellen Lebens gewidmet, da die innen- und außenpolitischen Konflikte des Reiches sich auch hier auswirkten, so etwa die 1159 erfolgte zwiespältige Papstwahl, die die Familie spaltete: Ihr Schwager Konrad II. von Österreich unterstützte als Erzbischof von Salzburg (1164–1168) Papst Alexander III., während ihr Mann Herzog Heinrich den Gegenpapst Viktor IV. unterstützte.
    Da Herzog Heinrich vielfach in der Umgebung von Kaiser Friedrich I. weilte und ihn, entgegen dem Privilegium Minus, freiwillig auf dessen Kriegszügen begleitete – etwa 1158 und 1162 gegen Mailand und die lombardischen Städte –, übte Theodora während dieser Zeit immer wieder die Regentschaft über das Herzogtum Österreich aus.
    Ein wichtiges Ereignis in Theodoras Leben war sicher auch der 1165 erfolgte Besuch von Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1155–1190), der sich anlässlich eines Kreuzzugsprojektes zwei Wochen in Wien aufhielt[11] und zugleich Herzog Heinrich einen Eid auf den Gegenpapst Victor IV. schwören ließ.[12] Damals hat Kaiser Friedrich I. zweifellos in der neuen Burg „am Hof“ seinen Aufenthalt genommen.[7] [13]
    Ein weiterer wichtiger Besuch in der Residenz Theodoras und Heinrichs in Wien war der von Herzog Heinrich dem Löwen, der im Jahr 1172 eine Pilgerreise in das Heilige Land unternahm und dabei seinen Stiefvater Herzog Heinrich Jasomirgott und Theodora besuchte. Er zog dabei in die „civitas metropolitana Wene“ (Hauptstadt Wien) ein, die damals bereits eine der bedeutendsten deutschen Städte war.[7]
    Auch von Problemen mit den Nachbarn blieb das Herzogspaar nicht verschont, obwohl Heinrich und Theodora versuchten, durch eine gezielte Heiratspolitik die unsicheren Grenzen im Osten und Norden ruhigzustellen. So kam es zum Konflikt mit Böhmen, als Herzog Soběslav II. in den Jahren 1175/76 in Österreich einfiel und das Waldviertel verwüstete. Auch mit dem Königreich Ungarn kam es zum Konflikt, als Herzog Heinrich für einen Bruder seiner Schwiegertochter (Prinz Géza) gegen deren andereren Bruder (König Béla III. von Ungarn) Partei ergriff. (Letzterer war in erster Ehe mit Maria Komnene, einer Cousine Theodoras und Tochter von Kaiser Manuel I., verheiratet und dadurch vorübergehend Kronprinz von Byzanz.) Im Jahr 1176 schlossen sich die Gegner von Herzog Heinrich zusammen, so dass Soldaten aus Böhmen, Ungarn, Polen und Sachsen in das Herzogtum einfielen.[14] Auch mit den Markgrafen der Steiermark aus dem Haus der Traungauer gab es wegen Grenzfragen zahlreiche Konflikte, wobei sich Markgraf Ottokar IV. schließlich 1176 der feindlichen Koalition gegen Österreich anschloss.
    Eine entscheidende Wende im Leben Theodoras war der Tod ihres Gemahls, Herzog Heinrichs II., der als Folge eines Sturzes vom Pferd bei Melk schwere Verletzungen erlitt, denen er am 13. Jänner 1177 in Wien erlag. Seinem letzten Willen entsprechend, wurde er in einem Hochgrab in der Schottenkirche in Wien beigesetzt. Seit dem 19. Jahrhundert befindet sich sein Grab in der Krypta des Schottenstifts. An der Außenwand der Schottenkirche erinnert eine Statue an ihn.
    Die Ehe ihres jüngeren Sohnes, Heinrich von Österreich, mit Richza von Böhmen, die den Friedensvertrag von Eger zwischen Österreich und Böhmen 1179 besiegelte, dürfte das letzte große Ereignis im Leben Theodoras gewesen sein. Theodora starb sechs Jahre nach ihrem Gemahl, am 2. Jänner 1184, und wurde an der Seite ihres Gemahls bei den Schotten beigesetzt.[15]
    Theodora war die erste, nicht aber die letzte griechische Herrscherin von Österreich, da ihr Enkel Herzog Leopold VI. mit Theodora Angela und ihr Urenkel Herzog Friedrich II. der Streitbare mit Eudokia Laskarina weitere byzantinische Prinzessinnen heirateten. Dies unterstreicht den hohen Rang dieses ersten „Hauses Österreich“ und ist ein früher Hinweis auf die historische Brückenfunktion dieses Landes.

    Ehe und Nachkommen
    Theodora Komnene vermählte sich um Weihnachten 1149 mit Heinrich II., damals Herzog von Bayern (* c. 1112, † 13. Januar 1177), der 1140 Pfalzgraf am Rhein, von 1141 bis 1156 Markgraf von Österreich, von 1143 bis 1156 Herzog von Bayern und schließlich von 1156 bis 1177 erster Herzog von Österreich war. Der nominelle Standesunterschied zwischen einer byzantinischen Prinzessin und einem Herzog von Bayern war insofern weitgehend kompensiert, da Heinrich II. ein Halbbruder des römisch-deutschen Königs Konrad III. von Hohenstaufen und über ihn mit dem Onkel Theodoras, Kaiser Manuel I., verschwägert war. Darüber hinaus war Heinrich bereits in erster Ehe mit einer kaiserlichen Prinzessin, Gertrud von Sachsen, einer Tochter des Kaisers Lothar III. von Supplinburg, verheiratet gewesen. Er war daher einer der wenigen Fürsten, die sowohl mit den Herrschern des westlichen als auch mit denen des byzantinischen Kaiserreiches verschwägert waren.
    Kinder:
    Aus der Ehe Theodoras mit Heinrich II. Herzog von Österreich stammen folgende Kinder:
    • Agnes von Österreich, (* 1154, † 1185)
    oo 1.) 1168 Stephan III. König von Ungarn (1161–1172), aus dem Haus der Árpáden.
    oo 2.) Hermann II. von Spanheim Herzog von Kärnten, († 1181)
    • Leopold V. Herzog von Österreich (1177–1194), Herzog von Steiermark (1192–1194)
    oo 1172 Ilona /Helene Prinzessin von Ungarn, († 25. Mai 1199), T. v. König Géza II. von Ungarn
    • Heinrich von Österreich, Herzog von Mödling (* 1156, † 11. September 1223), Vogt des Stiftes Sankt Emmeram in Regensburg,
    oo 1179 Richza Prinzessin von Böhmen, († 19. April 1182), T. v. König Vladislav II. von Böhmen



    Literatur
    • Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, Böhlau-Verlag, Wien, Köln, Graz, 3. Auflage 1985, ISBN 3-205-00018-8.
    • Georg Scheibelreiter: Die Babenberger, Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2010, ISBN 978-3-205-78573-6.
    • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge, Übersetzung aus dem Englischen, DTV-Verlag, 2. Auflage 1997
    • Georg Ostrogorsky: Byzantinische Geschichte 324 – 1453, Verlag C.H.Beck, München, 2. Auflage 2006, ISBN 3-406-39759-X
    • John Julius Norwich: Bisanzio – Splendore e Decadenza di un Impero 330 – 1453, Mondatdori Editore, Milano 2000, ISBN 88-04-49922-2 (Originaltitel: A short History of Byzantium)
    • Johannes Preiser-Kapeller, Von Ostarrichi an den Bosporus. Ein Überblick zu den Beziehungen im Mittelalter, in: Pro Oriente Jahrbuch 2010. Wien 2011, S. 66–77 (Online)
    Weblinks
    • Komenen
    • Eintrag zu Theodora Komnena im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    Einzelnachweise
    1 Detlev Schwennike: Europäische Stammtafeln Neue Folge, Verlag J. A. Stargardt, Band II, Tafel 177
    2 Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge, (Übersetzung), DTV-Verlag München, 2. Auflage 1997, S. 574.
    3 Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge, (Übersetzung), DTV-Verlag München, 2. Auflage 1997, S. 589.
    4 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 155.
    5 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 157.
    6 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 244.
    7 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 245.
    8 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 152.
    9 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 255.
    10 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 169/171.
    11 Richard Groner: „Wien wie es war“, neu bearbeitet von Felix Czeike; Verlag Fritz Molden - Wien – München, 5. Auflage 1965, S. 22.
    12 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 166.
    13 Ref BUB IV/1, Nr 826, |Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger, Band IV/1 Ergänzende Quellen 976 – 1194, Nr. 826 (1968).
    14 Karl Lechner: Die Babenberger – Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 – 1246, S. 167.
    15 BUB IV/ 1 Nr 848

    Notizen:

    Aus der 2. Ehe des Heinrich mit Theodora Komnena stammen:
    • Agnes (* um 1154, † 1182); oo 1.) 1168 Stephan III. ungarischer König (1161–1172) aus dem Haus der Árpáden.; oo 2.) Hermann II. von Spanheim, Herzog von Kärnten, († 1181)
    • Leopold V., Herzog von Österreich (1177–1194), Herzog von Steiermark (1192–1194); oo 1172 Ilona (Helene) von Ungarn, (* 1158; † 25. Mai 1199), Tochter des ungarischen Königs Géza II.
    • Heinrich von Österreich, Herzog von Mödling (* 1156, † 11. September 1223), Vogt des Stiftes Sankt Emmeram in Regensburg,; oo 1179 Richza (Richsa) von Böhmen, († 19. April 1182), Tochter des böhmischen Königs Vladislav II.

    Kinder:
    1. Herzogin Agnes von Österreich (Babenberger) wurde geboren in 1151; gestorben am 13 Jan 1182; wurde beigesetzt in Krypta der Wiener Schottenkirche.
    2. 28. Herzog Leopold V. von Österreich, der Tugendhafte wurde geboren in 1157; gestorben am 31 Dez 1194 in Graz.

  23. 58.  König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in 1130 in Tolnau (Sohn von König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien); gestorben am 31 Mai 1162.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Ungarn, Kroatien, Dalmatien und Rama (ab 1141)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Géza_II. (Okt 2017)

    Géza II., kroatisch Gejza II., (* 1130 in Tolnau; † 31. Mai 1162) aus dem Geschlecht der Arpaden war ab 1141 König von Ungarn, Kroatien, Dalmatien und Rama. Er war Sohn und Nachfolger Bélas II. und Ilonas, Tochter des serbischen Groß-Župan Uroš I.

    Sein Weg zum Thron
    Am 13. Februar 1141 starb Béla II., der zuvor viele mögliche Thronanwärter hatte umbringen lassen, um seinem Sohn die Thronfolge zu sichern. Géza wurde am 16. Februar 1141 in Székesfehérvár gekrönt. Da er damals erst elf Jahre alt war, regierte statt ihm sein Onkel mütterlicherseits, Belos. Er wurde während Gézas II. Regierungszeit zum Ban ernannt.

    Kämpfe und Regierung
    Géza II. hatte, wie zuvor sein Vater, mit den Thronansprüchen des von ihm als illegitim angesehenen Boris, eines Sohns von Koloman, zu kämpfen. Vor allem ab 1146 begann dieser wieder energischer seinen Thronanspruch zu verfolgen. In dieser Phase kam es zu einem Wechsel im Bündnissystem, das sich im Umfeld dieses Thronfolgestreits entwickelt hatte:
    Die russischen Fürsten wechselten von Boris' auf Gézas Seite, während Boris neben Polen auch Böhmen, Österreich und Bayern sowie den deutschen König Konrad III. für seine Seite gewinnen konnte. Konrad war wiederum mit Byzanz verbündet, was Géza dazu bewog, zwischen 1150 und 1156 sechs Feldzüge gegen byzantinische Verbündete unter den russischen Fürsten zu führen. Darüber hinaus hatten die Feldzüge auch das Ziel die bereits in den Jahren zuvor erhobenen ungarischen Ansprüche auf das Gebiet um Halitsch zu unterstreichen.
    1147 zogen die Kreuzfahrer durch Ungarn, was Géza nutzte, um ein Bündnis mit Ludwig VII. von Frankreich zu schließen.
    In Gézas Regierungszeit fällt auch die erste größere Ansiedlungswelle von schätzungsweise zwei- bis dreitausend Einwanderern aus dem Rhein- und Moselgebiet sowie aus Wallonien. Sie ließen sich im Osten Ungarns, in Transsylvanien/Siebenbürgen nieder.
    Die Reform der ungarischen Kirche unter Bischof Lukas von Gran begann in den letzten Jahren von Gézas Herrschaft.

    Géza heiratete Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden) in 1146. Euphrosina (Tochter von Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse und N. (Tochter des Dmitr) Sawiditsch) wurde geboren in 1130; gestorben in 1186. [Familienblatt] [Familientafel]


  24. 59.  Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1130 (Tochter von Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse und N. (Tochter des Dmitr) Sawiditsch); gestorben in 1186.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Ungarn

    Notizen:

    Euphrosina hatte mit Géza II. von Ungarn sieben Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Euphrosina_von_Kiew

    Euphrosina Mstislawna von Kiew (* 1130; † 1186) war Königin von Ungarn.
    Sie wurde als Tochter von Großfürst Mstislaw I. Wladimirowitsch von Kiew (* 1076, † 1132) geboren. Ihre Mutter war die Tochter des russischen Adeligen Dimitrij Sawiditsch und zweite Ehefrau ihres Vaters.
    Im Jahre 1146 heiratete sie 16-jährig den ungarischen König Géza II. aus dem Haus der Arpaden. Das Paar hatte sieben Kinder, wovon zwei Söhne ihrem Vater als Könige von Ungarn folgten. Euphrosina hatte gute Kontakte zu den deutschen Fürstenhäusern und arrangierte die Eheverbindung ihres ältesten Sohnes Stephan mit der Tochter des Babenberger-Herzogs Heinrich II. Jasomirgott von Österreich.
    Géza II. starb 1162; seine Gemahlin überlebte ihn um 24 Jahre.

    Nachkommen
    • Elisabeth (* 1144/45; † nach 1189), ∞ Herzog Friedrich von Böhmen
    • Stephan III. (* 1147; † 1172), König von Ungarn
    • Béla III. (* 1148; † 1196), König von Ungarn
    • Géza († 1209)
    • Adele ∞ Herzog Svatopluk von Böhmen
    • Ilona (Helene) (* 1158; † 1199), ∞ Herzog Leopold V. von Österreich
    • Margarethe (* 1162; † 1208), ∞ 1. Isaak Makrodukas und 2. Andreas Gespan von Somogy



    Literatur
    • Brigitte Sokop: Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser. 3. Auflage. Böhlau, Wien 1993, ISBN 3-205-98096-4.

    Notizen:

    Mit Euphrosinia hatte Géza folgende Kinder:
    • Elisabeth (* 1144/45; † nach 1189), ∞ Herzog Friedrich von Böhmen
    • Stephan III. (* 1147; † 1172), König von Ungarn
    • Béla III. (* 1148; † 1196), König von Ungarn
    • Géza († 1209)
    • Adele ∞ Svatopluk von Böhmen, Bruder Herzog Friedrichs
    • Ilona (Helene) (* 1158; † 1199), ∞ Herzog Leopold V. von Österreich
    • Margarethe (* 1162; † 1208), ∞ 1. Isaak Makrodukas und ∞ 2. Andreas Gespan von Somogy

    Verheiratet:
    Géza war mit Euphrosina von Kiew verheiratet.

    Kinder:
    1. Elisabeth von Ungarn wurde geboren in 1114 /1145; gestorben in 1185.
    2. König Stephan III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in 1147; gestorben am 4 Mrz 1172; wurde beigesetzt in Esztergom.
    3. König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in cir 1148; gestorben am 24 Apr 1196.
    4. 29. Ilona (Helena) von Ungarn wurde geboren in 1158; gestorben in 1199.

  25. 60.  Andronikos Dukas AngelosAndronikos Dukas Angelos (Sohn von Konstantin Angelos und Theodora Komnena (Byzanz, Komnenen, Dukaina)); gestorben in nach 12 Dez 1185.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Andronikos_Angelos (Sep 2023)

    Unter Manuel I. trat Andronikos Angelos als kaiserlicher Botschafter im Königreich Jerusalem auf und diente als Militärführer in Kleinasien. 1176 war er an der Schlacht bei Myriokephalon beteiligt, in der das byzantinische Heer gegen den Seldschukensultan Kılıç Arslan II. eine folgenschwere Niederlage erlitt.
    Als sich im Frühjahr 1182 Andronikos Komnenos anschickte, die lateinerfreundliche Regentschaft der Witwe Manuels I., Maria von Antiochia, und des Protosebastos Alexios Komnenos zu beenden, schloss sich Andronikos Angelos nach einer Niederlage seiner Truppen bei Charax in Bithynien dem Prätendenten an. Zusammen mit dem ebenfalls übergelaufenen Megas Dux Andronikos Kontostephanos ermöglichte er ihm den Einzug in Konstantinopel.

    Andronikos I. entpuppte sich alsbald als brutaler Willkürherrscher, der sich nach der Machtergreifung umgehend der Beseitigung möglicher Rivalen widmete. Das gewaltsame Vorgehen gegen die führenden Aristokratenfamilien führte zu einer Serie von Aufständen ranghoher Militärs, die noch unter Manuel I. Karriere gemacht hatten. Im Frühjahr 1183 wurden Andronikos Angelos und Andronikos
    Kontostephanos beschuldigt, sich gegen den Kaiser verschworen zu haben.[1] Während Kontostephanos gefasst und geblendet wurde, konnten Andronikos Angelos und seine Söhne nach Kleinasien fliehen (mit Ausnahme von Konstantin, der ebenfalls geblendet wurde). Isaak und Theodoros Angelos waren im Frühjahr 1184 zusammen mit Theodoros Kantakuzenos die führenden Köpfe der Rebellion in Nikaia und Prusa, die von Andronikos I. mit militärischer Gewalt niedergeschlagen wurde.



    Quellen
    • Michael Choniates 320–321 (ed. Spyridon Lambros)
    • Niketas Choniates 244–246; 266–267 (ed. Jan-Louis van Dieten, CFHB Bd. 11, 1975)
    • Eustathios von Thessalonike 40
    Literatur
    • Κωνσταντίνος Βαρζός: Η Γενεαλογία των Κομνηνών (= Βυζαντινά Κείμενα και Μελέται. T. 20α, ZDB-ID 420491-8). Τόμος A'. Κέντρον Βυζαντινών Ερευνών – ΑΠΘ, Θεσσαλονίκη 1984, S. 656–662 Nr. 93.
    • Charles M. Brand: The Byzantines and Saladin 1185–1192, opponents to the Third Crusade. In: Speculum 37, 1962, ISSN 0038-7134, S. 167–181.
    • Jean-Claude Cheynet: Pouvoir et contestations à Byzance (963–1210) (= Publications de la Sorbonne. Série Byzantina Sorbonensia. Bd. 9). Reimpression. Publications de la Sorbonne Centre de Recherches d'Histoire et de Civilisation Byzantines, Pris 1996, ISBN 2-85944-168-5, S. 112–113 Nr. 153, S. 114 Nr. 155.
    • Jan-Louis van Dieten: Niketas Choniates. Erläuterungen zu den Reden und Briefen nebst einer Biographie. (= Supplementa Byzantina. Bd. 2). Walter de Gruyter, Berlin 1971, ISBN 978-3-11-002290-2, S. 14, 90.
    Weblinks
    • Andronikos Doukas Angelos auf Medieval Lands
    • Andronikos Dukas Angelos auf Mittelalter-Genealogie
    Anmerkungen
    1 Zur Datierung der Revolte vgl. Brand, Byzantines, S. 167–169.

    Geburt:
    Andronikos hatte sechs Geschwisster, darunter die Brüder Johannes und Alexios.

    Name:
    Ein byzantinischer General und Diplomat unter den Kaisern Manuel I., Alexios II. und Andronikos I.

    Andronikos heiratete Euphrosyne Kastamonnites in spätestens 1155. [Familienblatt] [Familientafel]


  26. 61.  Euphrosyne Kastamonnites

    Notizen:

    Euphrosyne hatte mit Andronikos Dukas sechs Söhne.

    Notizen:

    Das Paar hatte sechs Söhne und mindestens zwei Töchter:
    - Konstantin
    - Johannes
    - Alexios III.
    - Theodoros
    - Andronikos
    - Isaak II.
    - Theodora
    - Irene

    Verheiratet:
    Andronikos war verheiratet mit Euphrosyne, Tochter (oder Nichte) des Theodoros Kastamonnites.

    Kinder:
    1. 30. Isaak II, Angelos (Byzanz) wurde geboren in 1155; gestorben am 28 Jan 1204 in Konstantinopel.
    2. Theodora Angelos
    3. Alexios III. Angelos, Komnenos (Byzanz) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 1211 oder später in Nicäa, Byzantinisches Reich.

  27. 62.  König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in cir 1148 (Sohn von König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)); gestorben am 24 Apr 1196.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1172 bis zu seinem Tod 1196, Königreich Ungarn; König von Ungarn

    Notizen:



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Béla_III._(Ungarn) (Aug 2023)

    Béla III. (slowakisch Belo III., kroatisch Bela II., * um 1148; † 24. April 1196 in Esztergom) war ungarischer König aus dem Geschlecht der Arpaden und regierte von 1172 bis zu seinem Tod.

    Béla III. war der Sohn von Géza II. und Euphrosyne, der Tochter Mstislaw I. von Kiew. Er folgte seinem Bruder Stephan III. auf den ungarischen Thron.

    Der Weg zum Thron
    Da der offizielle Thronfolger zuerst Stefan III. war, hatte Béla anfangs die Rolle, den Kontakt zu dem Byzantinischen Reich zu pflegen. Dafür zog Béla nach Byzanz, wo er mit Maria, der Tochter des Kaisers Manuel I., verlobt wurde und den Namen Alexios annahm. 1165 wurde er offiziell zum byzantinischen Thronfolger ernannt. Manuel I. hatte später aber einen Sohn, deshalb wurde Béla 1169 sein byzantinischer Thronfolgetitel aberkannt und seine Verlobung aufgelöst.

    Am 4. März 1172 wurde Stefan vermutlich vergiftet, wonach man Béla bat, den ungarischen Thron zu besteigen. Wegen seiner Kontakte zu Byzanz standen aber nicht alle Ungarn hinter ihm. Viele Adelige, unter ihnen Bélas Mutter selbst, wollten lieber Bélas Bruder Géza auf dem Thron sehen. Béla nahm seinen Bruder gefangen und schaltete ihn so aus. Er wurde erst 1189 freigelassen, als Kaiser Friedrich I. nach Ungarn kam. Géza schloss sich dem Kreuzzug unter des Kaisers Führung an.

    Innenpolitik
    1181 befahl Béla, alle Angelegenheiten, mit denen er sich beschäftigte, schriftlich einzureichen. Das war der Anfang der ungarischen Bürokratie. In der Zeit Bélas begann man das Doppelkreuz zu verwenden, das auch in dem heutigen ungarischen Staatswappen zu sehen ist.

    Außenpolitik
    In seine Regierungszeit fällt das intensive Ausgreifen Ungarns auf die russische Region Halitsch, das sich bereits unter Bélas Vorgängern angekündigt hatte. 1188 besetzte Béla Halitsch schließlich vollkommen, vertrieb den Fürsten Wladimir Jaroslawitsch und ernannte seinen Sohn Andreas zum König von Galizien. Kurz darauf gelang Wladimir allerdings mit polnischer und deutscher Unterstützung die Rückeroberung des Fürstentums. Darüber hinaus ging Béla mit bayerischer Unterstützung mehrfach gegen den böhmischen Herzog Wenzel II. vor.

    Nach seinem Tod folgte ihm sein erstgeborener Sohn Emmerich auf den Thron Ungarns.

    Begräbnisstätten
    Nach seinem Tod wurde Bela in der St. Stephans-Basilika (auch als St. Marien-Basilika bezeichnet) zu Stuhlweissenburg, neben seiner ersten Gemahlin Agnes von Châtillon beigesetzt. 1543 wurde die Stadt von den Türken erobert und die Basilika – in der seit Stephan dem Heiligen die ungarischen Herrscher beigesetzt wurden – ist bereits damals geplündert worden. 1601 sprengten die Türken die Basilika, da sie die Stadt gegen ein anrückendes christliches Heer nicht halten konnten. Die Königsgräber gerieten in Vergessenheit.
    Als man jedoch Ende der 1830er Jahre in den Resten der Basilika mit Ausgrabungsarbeiten begann, machte man 1848 einen sensationellen Fund. Neben dem (ehemaligen) siebenten Pfeiler der Basilika, in der sog. „Anjou“-Kapelle fand der Archäologe und Anthropologe Imre (Emerich) Henszlmann ein prunkvolles unversehrtes Doppelgrab in dem in zwei prächtigen Särgen zwei Skelette gefunden wurden. Anhand der ebenfalls vorhandenen unversehrten Grabbeigaben konnten die Skelette eindeutig als die von Bela III. und seiner ersten Gemahlin Agnes von Châtillon identifiziert werden. Die Skelette lagen dann bis 1862 im Ungarischen Nationalmuseum. Auf Anweisung des Palatins wurden sie in die Matthias-Kirche in Ofen gebracht und dort vorerst auf verschiedenen Stellen der Kirche bestattet. Letztlich wurden sie auf Anweisung von Kaiser Franz Joseph (in seiner Eigenschaft als König von Ungarn) in der Dreifaltigkeits-Kapelle der Kirche untergebracht; die gegenwärtige Ausschmückung der Kapelle ließ Franz Joseph aus Geldern seiner Privatschatulle erstellen. Die feierliche Neubestattung erfolgte am 21. Oktober 1898 in Gegenwart des Kaisers.


    Titel (genauer):
    Das Königreich Ungarn (ungarisch Magyar Királyság) bestand in wechselnden Grenzen von 1000 bis 1918 und 1920 bis 1946. Es entstand im heutigen Westungarn und vergrößerte seinen Herrschaftsbereich in der Folgezeit auf das Gebiet des gesamten heutigen Ungarns sowie das Gebiet von Siebenbürgen, das Kreischgebiet und Maramuresch (beides im rumänischen Teil des Partiums), die Slowakei, die Vojvodina, den rumänischen Teil des Banats, die Karpatenukraine, das Burgenland, Prekmurje, Kroatien (außer Dalmatien und Istrien) und einige kleinere Gebiete.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Ungarn

    Béla + Königin Agnès von Châtillon. Agnès (Tochter von Renaud von Châtillon und Fürstin Konstanze von Antiochia) wurde geboren in 1153; gestorben in 1184. [Familienblatt] [Familientafel]


  28. 63.  Königin Agnès von Châtillon wurde geboren in 1153 (Tochter von Renaud von Châtillon und Fürstin Konstanze von Antiochia); gestorben in 1184.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Châtillon, Königin von Ungarn durch Heirat

    Notizen:

    Agnès hatte sechs Kinder mit Béla III.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_de_Châtillon

    Agnès de Châtillon (* 1153; † 1184) war eine antiochenische Prinzessin aus dem Adelsgeschlecht Châtillon und durch Ehe Königin von Ungarn. Sie wurde zur Stammmutter der späteren Könige von Ungarn, wodurch praktisch alle Herrscherhäuser Europas von ihr abstammen.

    Leben
    Sie war die Tochter von Renaud de Châtillon-sur-Loing (* 1124; † 1187) und dessen Gemahlin, der Fürstin Konstanze von Antiocha.
    Sie wuchs am Hof des byzantinischem Kaisers Manuel I. auf.[1] 1172 wurde sie im Alter von 19 Jahren mit dem ungarischen König Béla III. verheiratet. In Ungarn nahm sie den Namen Anna an.
    Sie verstarb bereits nach fünfjähriger Ehe im Alter von 24 Jahren, nachdem sie sechs Kinder zur Welt gebracht hatte. Sie wurde in der Basilika in Székesfehérvár beigesetzt, später wurde ihr Leichnam in die Matthiaskirche nach Budapest überführt.


    Nachkommen
    • Emmerich (* 1174; † 1204), König von Ungarn
    • Margarethe von Ungarn (* 1175; † nach 1233), ∞ Kaiser Isaak II. von Byzanz
    • Andreas II. (* 1176; † 1235), König von Ungarn
    • Salomon (jung verstorben)
    • Stephan (jung verstorben)
    • Konstanze von Ungarn (* 1180; † 1240), ∞ König Ottokar I. Přemysl von Böhmen



    Literatur
    • Brigitte Sokop: Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser. 3. Aufl. Wien 1993.
    Weblinks
    • Agnès de Châtillon bei fmg.ac (englisch)
    Einzelnachweise
    1 Steven Runciman: A History of the Crusades. Band 2, Penguin, 1978, S. 365

    Notizen:

    Agnes schenkte ihm sechs Kinder:
    - Emmerich (* 1174, † 1204), König von Ungarn
    - Margarethe von Ungarn (* 1175, † nach 1233), 1. ⚭ Kaiser Isaak II. von Byzanz, 2. ⚭ Markgraf Bonifatius I. von Montferrat
    - Andreas II. (* 1176, † 1235), König von Ungarn
    - Salomon (jung verstorben)
    - Stephan (jung verstorben)
    - Konstanze von Ungarn (* 1180, † 1240), ⚭ König Ottokar I. Přemysl von Böhmen

    Verheiratet:
    Er war verheiratet mit Agnes de Châtillon, Tochter von Renaud de Châtillon

    Kinder:
    1. König Emmerich von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in 1174; gestorben am 30 Nov 1204.
    2. 31. Margarete von Ungarn
    3. König Andreas II. von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in cir 1177; gestorben in 1235 in Ofen.
    4. Konstanze von Ungarn wurde geboren in zw 1177 und 1181; gestorben am 04/05 Dez 1240 in Předklášteří.