40. | Lierd (Leonhard) Stammler, Hochadeliger Rotbergischer Meier wurde geboren am 28 Apr 1694 in Ettingen, Tannenkirch, Baden, DE; getauft am 28 Apr 1694 in Tannenkirch, Baden, DE (Sohn von Hans Stammler, der Ältere und Verena Kugler); gestorben am 17 Okt 1750 in Bamlach (Bad Bellingen), Baden, DE; wurde beigesetzt in Friedhof, Tannenkirch, Baden, DE. Anderer Ereignisse und Attribute:
- Beruf / Beschäftigung: Schloss Rheinweiler, Bad Bellingen, Baden; Als Hochadeliger Rotbergischer Meier dürfte Lierd wohl oft im Schloss Rheinweiler ein- und ausgegangen sein.
- Beruf / Beschäftigung: Rotbegisches Dinghofsgut, Bamlach, Baden, DE; Lierd war "Hochadeliger Meier", irgendwann in der Zeit 1720 bis 1750, bei den von Rotberg.
Was ist ein Meier: https://de.wikipedia.org/wiki/Meier
- Bürger: Tannenkirch, Baden, DE
- Religion: Evangelisch
Notizen:
Lierd Stammler, Rotbergischer Mayer zu Zeiten Leopold Melchior
Leopold Melchior von Rotberg
* 18. Februar 1673 in Bad Bellingen-Bamlach; † 16. August 1736 in Bad Wildbad, war ranghoher Amtsträger der Markgrafschaft Baden-Durlach und der Landgrafschaft Hessen-Kassel.
Hofkarriere
Rotberg trat zunächst in den Dienst des Markgrafen Friedrich VII. Magnus von Baden-Durlach, der ihn 1696 zum Hofrat und Hofmeister ernannte. Er gehörte zu den Erziehern des Markgrafen Christoph von Baden-Durlach. 1714 stieg er dann unter dem Marrkgrafen Karl III. Wilhelm zum Geheimrat und Oberhofmarschall auf und 1718 sandte ihn der Markgraf in diplomatischer Mission an den kur-bayerischen und den kur-pfälzischen Hof. Sein Haus in der neuen badischen Residenzstadt Karlsruhe verkaufte er 1720 an den Markgrafen. Er trat dann als Geheimer Legationsrat in den Dienst des Landgrafschaften von Hessen-Kassel, Karl, den er dann 1721 am polnischen Hof vertrat.
Ehrungen
Am 17. Juni 1715 wurde er nach dem Bruder des Ordensstifters des Markgrafen Karl Wilhelm der zweite Ordensritter des neu gestifteten badischen Hausordens der Treue und zugleich der erste Ordenskanzler dieses Ordens. Dieses Amt nahm er bis zu seinem Tode wahr.
Familie
Rotberg wurde als Sohn von Arnold von Rotberg und Juliana Sophia von Nottleben geboren. Rotberg heiratete am 15. September 1705 Salomea von Günzer. Aus dieser Ehe stammt Wilhelm von Rotberg.
Herrschaft Bamlach und Rheinweiler
Die Herrschaft Bamlach und Rheinweiler war eine bis 1805 existierende reichsunmittelbare (Reichslehen) Herrschaft am Oberrhein zwischen Basel und Freiburg, die aus den heute zur Gemeinde Bad Bellingen gehörenden Dörfern Bamlach und Rheinweiler bestand. Die Herrschaft gehörte seit 1434 den Herren von Rotberg, die damit fast 400 Jahre die Geschicke der beiden Gemeinden maßgeblich beeinflussten. Gegenüber den benachbarten Habsburgern, die den vorderösterreichischen Breisgau beherrschten, waren die von Rotberg jedoch zu schwach, weshalb sie trotz Reichslehen zum landsässigen Adel des Breisgaus gehörten und damit die Oberhoheit der Habsburger anerkennen mussten.[1]
Geschichte
Herkunft der Namen
Das Dorf Bamlach (andere Namensformen sind: Bamenanc, Bamenhanc, Baminanch, Bamnach) ist erstmals in einer Urkunde von 1130 nachweisbar. Bader leitet den Namen vom keltischen Wort für kleines Bergwasser ab.
Der Begriff Weiler kommt vom lateinischen villa oder villare (Verkleinerungsform) und Rhein definiert den Ort in Abgrenzungen zu anderen Weiler. In alten Urkunden finden sich die Schreibweisen Villa que vocatur Riiwillere und Rinwilere.[2]
Inhalt des Reichslehens
Nutzung von Liegenschaften
Das Reichslehen umfasste das alte Schloss in Rheinweiler[3] mit Wohnhaus, Kapelle und Wirtschaftsgebäude. Dieser Bereich und der zugehörigen Garten waren mit einer Mauer und durch einen Graben geschützt.[4]
Gerichtshoheit
Dem Lehensherrn stand die hohe und niedere Gerichtsbarkeit in den beiden Dörfern zu. Das Hochgericht war mit Schöffen aus beiden Dörfern besetzt, daneben gab es die beiden Dorfgerichte mit je 12 Schöffen unter dem Vorsitz des Vogtes.
Besteuerungsrechte
Nebst einer Jahressteuer standen der Herrschaft Frondienste zu. Wirte und Metzger hatten eine Umsatzsteuer (Ungeld, Akzise) zu entrichten.
Wirtschaftsmonopole
Mit der Fähre von Rheinweiler verfügten die Lehensherren über den einzigen erlaubten Rheinübergang zwischen Istein und Neuenburg. Zudem stand den Herren die Lachsweide (Lachsfangsaison in den vier Wochen ab dem 11. November) zu.
Reichslehen in der Hand der Schaler
Die beiden Dörfer bildeten seit unbekannten Zeiten eine Reichsherrschaft. Im 15. Jahrhundert ist diese als Lehen im Besitz der Basler Patrizierfamilie der Schaler.[5] Eine Reihe von Klöstern (u. a. St. Alban, St. Blasien) hatte beträchtlichen Grundbesitz in dieser Herrschaft. Dieser stammte aus Stiftungen des regionalen Adels (von Kaltenbach, von Waldeck, von Hasenburg, von Habsburg). Der Rest war königliches Besitztum das als Lehen den Schaler gehörte.
Das Wappen von Bamlach (heute Ortsteil von Bad Bellingen), enthält noch die stilisierte Leiter aus dem Wappen der Schaler (scalarii) neben dem Bindenschild der von Rotberg.
Die Herren von Rotberg
1417 erwarb Ludemann von Rotberg die Hälfte des Reichslehens Bamlach und Rheinweiler von der Familie Schaler und 1434[6] konnte Bernhard von Rotberg die andere Hälfte von Klaus Ulrich Schaler dazu erwerben, was durch Kaiser Sigismund bewilligt wurde. Offenbar hatte dieser Klaus Ulrich Schaler schon länger finanzielle Probleme, da er bereits 1429 beim König die Erlaubnis einholte seinen Anteil an den Dörfern Bamlach und Rheinweiler zu versetzen.[7] 1442 belehnte ihn König Friedrich III. mit der Herrschaft.
Seit 1536 bezeugt, aber vermutlich seit längerer Zeit hatten die von Rotberg als Lehen des Kollegiatstift St. Margarethen Waldkirch deren Dinghofsgut in Bamlach mit dem Dinghof und zehn Schuppisgütern[8] Die Herren von Rotberg waren Mitglieder des Kantons Donau der schwäbischen Reichsritterschaft.[9]
Hans Jakob II. von Rotberg (1565–1623) konvertierte nach 1600 zum Luthertum. Seit Georg Sigmund von Rotberg (1685–1727) wieder zur katholischen Religion wechselte, war die Bamlacher Linie katholisch und diente insbesondere dem Hochstift Basel (insbesondere als Landvögte in Schliengen). Die Rheinweiler Linie blieb evangelisch und diente hauptsächlich dem Haus Baden-Durlach.
Die Dörfer litten – wie die baselsche und durlachische Nachbarschaft – stark unter den französischen Kriegen. 1676 zerstörten diese das Schloss Rheinweiler. Zwischen 1703 und 1705 zerstörten die französischen Besatzungen der Festungen Hüningen und Breisach den gesamten Rheinwald[10], so dass die Dörfer nunmehr das gesamte Brennholz in der Nachbarschaft zukaufen mussten.[11] Während der französischen Revolution war der Rheinübergang gesperrt und die Dörfler wagten sich nicht mehr auf die Rheininseln, da diese oft von Frankreich aus beschossen wurden.
Die Herrschaft Bamlach-Rheinweiler teilte das Schicksal des vorderösterreichischen Breisgaus und kam 1805 (Friede von Preßburg) an das Großherzogtum Baden, nachdem sie 1803 im Reichsdeputationshauptschluss noch dem kurzlebigen Herzogtum Modena-Breisgau zugeteilt wurde. Mit dem Wechsel der Landeshoheit endete die Rolle der von Rotberg in der Ortsgeschichte noch nicht. 1807 kaufte die Familie vom Großherzogtum Baden noch die früher der Propstei Bürgeln gehörigen Liegenschaften in Rheinweiler und bis 1866 belehnte der Großherzog die Familie mit den Dörfern Bamlach und Rheinweiler, wobei die damit verbundenen Rechte schrittweise abgelöst wurden.
Besitzverhältnisse
In Bamlach waren die Herren von Rotberg auch die größten Grundbesitzer, in Rheinweiler nahm das Kloster St. Blasien mit seinen Propsteien Bürgeln und Weitenau diese Stellung ein. Auch das Domstift Basel, sowie die Familien von Bärenfels, von Pfirt und von Bottenstein gehörten zu den Grundbesitzern. Die Höfe waren überwiegend als Erblehen an Dorfbewohner vergeben; es gab wenig Bauern mit eigenem Besitz und die Dorfallmende war eher klein.
Bevölkerung
Nach dem Dreißigjährigen Krieg belief sich die Anzahl der Bürger und Hintersassen beider Orte nunmehr auf etwa 75. Beim Übergang an Baden hatten die beiden Dörfer 874 Einwohner.[12]
Wirtschaft
In den Hanglagen war der Weinbau im Mittelalter sehr ausgeprägt. Im 16. Jahrhundert ging diese Bewirtschaftung zunächst zurück und erlebte im 19. Jahrhundert eine deutliche Wiederbelebung. In den Höhenlagen wurde auf dem Kalk- und Lettenboden Getreideanbau (Dinkel, Roggen, Hafer) betrieben. Bau- und Brennholz gab es in den Waldungen der Rheinebene zu wenig und musste aus der badischen Nachbarschaft importiert werden.
Religion
Nebst der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bamlach gibt es in Rheinweiler die St.-Nikolaus-Kapelle als Filiale von Bamlach.
Hans Jakob II. von Rotberg (1565–1623) stand – wie einige Vorfahren – in badischen Diensten und nahm nach 1600 das evangelische Bekenntnis an. Da die von Rotberg sich – trotz Reichslehen – der österreichischen Landesherrschaft unterworfen hatten, blieben ihre Dörfer katholisch und sie mussten im badischen Blansingen den evangelischen Gottesdienst besuchen.
Die evangelische Dienerschaft im Schloss und eine Anzahl lutherischer und kalvinistischer Zuzüger – vornehmlich aus der Schweiz – bildeten immer wieder einen Stein des Anstosses für die Mehrheit der katholischen Dörfler.
Anhaltende Konflikte zwischen Hans Adam von Rotberg (1603–1659) und dem Pfarrer führten zu Interventionen der vorderösterreichischen Behörden, die noch 1657 verfügten, dass die evangelischen Bewohner die Dörfer zu verlassen hätten.
Georg Sigmund von Rotberg (1685–1727) wechselte wieder zur katholischen Religion und wurde Obervogt des Hochstifts Basel in der Landvogtei Schliengen.
Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Bamlach_und_Rheinweiler
Getauft:
„Taufregister 1694: Lierd d. 28. Apr. Parent. Hanß Stammler der Ältere, Verena Kuglerin Comp. Erhardt Hagin. Matthiß, Michel Wencken Sohn. Künigund Fridlin Langen von Ettigen Hausfr. Anna Wiekin ein ledige Tochter.“
Beruf / Beschäftigung:
Ein Dinghof (mhd. dinc-hof) ist ein größerer herrschaftlicher Gutsbetrieb, auch Herrschaftshof genannt. Er wurde oft von einem Vogt oder Meier verwaltet und besaß die niedere Gerichtsbarkeit; auf ihm wurden die jährlichen Gerichte abgehalten und die fälligen Abgaben eingezogen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dinghof
Die Herrschaft Bamlach und Rheinweiler war eine bis 1805 existierende reichsunmittelbare (Reichslehen) Herrschaft am Oberrhein zwischen Basel und Freiburg, die aus den heute zur Gemeinde Bad Bellingen gehörenden Dörfern Bamlach und Rheinweiler bestand. Die Herrschaft gehörte seit 1434 den Herren von Rotberg, die damit fast 400 Jahre die Geschicke der beiden Gemeinden maßgeblich beeinflussten. Gegenüber den benachbarten Habsburgern, die den vorderösterreichischen Breisgau beherrschten, waren die von Rotberg jedoch zu schwach, weshalb sie trotz Reichslehen zum landsässigen Adel des Breisgaus gehörten und damit die Oberhoheit der Habsburger anerkennen mussten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Bamlach_und_Rheinweiler
Mögliche Herren (Meierbriefausgeber) von Lierd:
Georg Sigismund von Rotberg
https://stammler-genealogie.ch/getperson.php?personID=I22128&tree=StammlerBaum
Karl Joseph von Rotberg
https://stammler-genealogie.ch/getperson.php?personID=I22179&tree=StammlerBaum
Franz Daniel von Rotberg
https://stammler-genealogie.ch/getperson.php?personID=I22113&tree=StammlerBaum
Ferdinand Sigmund von Rotberg
https://stammler-genealogie.ch/getperson.php?personID=I22271&tree=StammlerBaum
Lebte auch zu dieser Zeit, Leopold Melchior von Rotberg
https://stammler-genealogie.ch/getperson.php?personID=I22085&tree=StammlerBaum
Beruf / Beschäftigung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Rheinweiler
Gestorben:
„d. 17. Octobr. zu Bamlach gestorben“
Begraben:
„Leonhardt Stammler, hiesiger Bürger, Hochadel. Rothbergischer Mayer, aetat. 54 Jahr 6 Monat minus 11 Tag. (Ret. Funebr. Thren. III 31.32. 33. / d. 18. Octobr. Dom. XXI post TRINIT. zu Tannenkirch begraben“
Lierd heiratete Barbara Oelwang (Oehlwang) am 29 Jan 1737 in Tannenkirch, Baden, DE. Barbara (Tochter von Johannes Oelwang (Oehlwang) und Rosina (Barbara) Hagin) wurde geboren am 8 Apr 1708 in Tannenkirch, Baden, DE; getauft am 9 Apr 1708 in Tannenkirch, Baden, DE; gestorben am 19 Mrz 1793 in Binzen, Loerrach, Baden, DE. [Familienblatt] [Familientafel]
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