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Adelheid von Lauffen

Adelheid von Lauffen

weiblich 1075 -

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Generation: 1

  1. 1.  Adelheid von LauffenAdelheid von Lauffen wurde geboren in frühestens 1075 (Tochter von Graf Heinrich von Lauffen und Ida von Werl (von Hövel)).

    Notizen:

    Adelheid von Lauffen

    (* frühestens um 1075)[1] war die Tochter des Grafen Heinrich II. von Lauffen und der Ida von Hövel, Tochter Bernhards I. von Werl, Graf von Hövel. Von ihnen erbte sie Hövel, Unna, Telgte und Warendorf.

    Ehen und Nachkommen
    Adelheid von Lauffen war zweimal verheiratet. In erster Ehe heiratete sie frühestens um 1090[1] Adolf von Hövel, der spätestens ab 1101 als Adolf I. Graf von Berg war. Mit ihm hatte sie drei Söhne: Adolf II., Bruno, den späteren Erzbischof von Köln, und Eberhard, den späteren Abt des Klosters Georgenthal.

    Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1106 heiratete sie in zweiter Ehe Friedrich I. von Sommerschenburg († 1120), Pfalzgraf von Sachsen. Mit ihm hatte sie einen Sohn, den Pfalzgrafen Friedrich II. von Sommerschenburg, und eine Tochter, Adelheid.[2] Diese heiratete Goswin II. von Heinsberg und wurde Mutter Goswins III. und des späteren Erzbischofes von Köln, Philipp von Heinsberg.

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    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Lauffen

    Adelheid heiratete Graf Adolf I. von Berg in frühestens 1090. Adolf wurde geboren in cir 1045; gestorben am 31 Jul 1106. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Aus der Verbindung mit Adelheid von Lauffen gingen drei Söhne hervor:

    - Adolf II. (* 1090er; † (1160–1170)),[1] Nachfolger seines Vaters als Graf von Berg
    - Eberhard (* 1090er; † (1142–1152)),[1] Mönch im Kloster Morimond, später Abt des Zisterzienserklosters St. Georgenthal bei Gotha in Thüringen
    - Bruno (* 1090er; † Ende Mai 1137 Trani/Apulien),[1] 1131–1137 als Bruno II. Erzbischof von Köln

    Außerdem ist es möglich, aber nicht bewiesen, dass Adolf I. eine Tochter namens Gisela hatte, die mit Sizzo III. von Schwarzburg verheiratet war.

    Kinder:
    1. Adolf II. von Berg wurde geboren in 1090er; gestorben in 12 Okt 1160 bis 1170 in Burg Berge, Altenberg, Odenthal; wurde beigesetzt in Abtei Altenberg, Odenthal.
    2. Graf Eberhard I. von Berg-Altena wurde geboren in cir 1130; gestorben am 23 Jan 1180.
    3. Gisela von Berg

    Adelheid heiratete Pfalzgraf Friedrich I. von Sommerschenburg in nach 1106. Friedrich gestorben in 1120. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Friedrich II. von Sommerschenburg

Generation: 2

  1. 2.  Graf Heinrich von LauffenGraf Heinrich von Lauffen

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Lauffen; Graf von Lauffen

    Notizen:

    Grafen von Lauffen

    Die Grafen von Lauffen waren ein hochmittelalterliches Adelsgeschlecht, das vom 11. bis ins frühe 13. Jahrhundert den mittleren und unteren Neckar und Teile seines Hinterlandes beherrschte. Wegen ihres in jeder Generation nachweisbaren Leitnamens Poppo bzw. Boppo werden sie auch Popponen genannt, wobei eine Abstammung von den gleichnamigen älteren Babenbergern gemeinhin vermutet wird. Ein zweiter Leitname war Heinrich.
    Der erste dem Geschlecht zuzuordnende Vertreter wurde 1011 erwähnt. Der Sitz befand sich zunächst in Lauffen, im Laufe des 12. Jahrhunderts orientierten sich die Grafen zunehmend in den unteren Neckarraum. Die Grafen von Lauffen waren Vertreter des Königs und Vögte für den rechtsrheinischen Besitz des Bistums Worms. Mit ihren Burgen beherrschten sie den unteren Neckar als Handelsweg. Das Hauskloster der Grafen von Lauffen war das Kloster Odenheim im Kraichgau.
    Mit dem Tod des letzten Grafen Boppo (V.) zu Anfang des 13. Jahrhunderts zerfiel die Herrschaft. Der Allodialbesitz ging in weiten Teilen an die Herren von Dürn über, die Reichslehen zog das staufische Königshaus ein.

    Abstammung und frühe Erwähnungen
    Die Karolinger gründeten in Lauffen einen Königshof.[1] Er diente – wie die Königshöfe in Heilbronn und möglicherweise in Kirchheim – der Sicherung der Südgrenze Frankens gen Schwaben.[1] Der Hof bestand wohl mindestens bis in das 10. Jahrhundert hinein.[2] Ob es eine Adelsfamilie gab, die durchgehend mit dem Hof belehnt war, ist nicht überliefert.[3] Die älteren Babenberger im Grabfeldgau verfügten mit Boppo über den gleichen Leitnamen wie die Grafen von Lauffen und stellten zwei Würzburger Bischöfe.[3] Der im 9. Jahrhundert in der Regiswindislegende als Besitzer Lauffens erwähnte Grenzgraf Ernst aus dem Nordgau entstammte ebenfalls dem Umfeld der Babenberger.[3] Eine kontinuierliche Herrschaft über Lauffen vom 9. Jahrhundert bis in die Ära der Grafen von Lauffen und verwandtschaftliche Beziehungen zum schwäbischen Herzogshaus mit Ernst I. und Ernst II. wären daher vorstellbar.[4]
    1003 wurde in Lauffen in Zusammenhang mit der beabsichtigten Gründung eines Klosters durch den Würzburger Bischof Heinrich I. erstmals eine Burg erwähnt.[5] Dabei handelte es sich um die fränkisch-ottonische Alte Burg um die heutige Regiswindiskirche.[5] Welches Adelsgeschlecht 1003 auf dieser Anlage saß, ist nicht überliefert.[6]
    Bei Lauffen trafen die Grenzen der Bistümer Würzburg, Speyer und Worms aufeinander.[7] Möglicherweise kamen die Vorfahren der Grafen von Lauffen – wie auch die mit ihnen versippten Grafen von Calw – vor der Jahrtausendwende beim Ausgriff der beiden rheinischen Bistümer in den Neckarraum.[8] Dies könnte durch mangelnden königlichen Einfluss in der fränkisch-schwäbischen Grenzregion ermöglicht worden sein.[9] Die Klostergründung von 1003 zu Gunsten des königsnahen Bistums Würzburg wäre folglich eine königliche Maßnahme gegen diese Herrschaftsbildung gewesen.[10]
    Als frühester bekannter Ahn gilt ein Graf Boppo (I.).[11] Er wurde am 9. Mai 1011 als Besitzer eines Lehens in Haßmersheim urkundlich erwähnt, bei dem es sich um den Grafensitz für die Wingarteiba gehandelt haben könnte.[12][11] Boppo war zu diesem Zeitpunkt mutmaßlich Gaugraf der Wingarteiba und des Lobdengau.[11] Im Rahmen des beurkundeten Vorgangs schenkte Heinrich II. dem Bischof Burchard von Worms dieses Lehen sowie die Wingarteiba.[11] Eine weitere, ähnlich lautende Urkunde selben Datums bezieht sich auf den Lobdengau.[11] Es wird angenommen, dass Boppo wiederum vom Wormser Bischof mit den Grafenrechten für beide Gaue belehnt wurde und die Grafenrechte somit mittelbar zurückerhielt.[11] 1012 wurde Boppo (I.) als Graf erwähnt, als dieser in einem Streit zwischen dem Bistum Worms und dem Kloster Lorsch um den Lorscher Wildbann vermittelte.[13] Der nächsten Generation wird ein Heinrich zugerechnet, der 1023 in der Stiftungsurkunde für das zu Lorsch gehörende Michaelskloster auf dem Heiligenberg als Graf im Lobdengau erwähnt wurde.[4] Er und ein Boppo – wohl sein Bruder – waren 1027 Zeugen der Verleihung eines Wildbanns im Murrhardter Wald an das Bistum Würzburg, bei dem sie eigene Jagdrechte abtraten.[4]
    Der auf das Jahr 1037 datierte Öhringer Stiftungsbrief gilt als Ersterwähnung eines Grafen Boppo „von Lauffen“.[14] Allerdings muss das Dokument unter formalen Kriterien als nachträgliche Fälschung – womöglich aus der Zeit des Investiturstreits (1075 bis 1122) – angesehen werden, zudem kam die Zweinamigkeit erst mit der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert auf.[14][15] Die Urkunde erwähnt den Grafen als Zeugen in Zusammenhang mit der Gründung des Öhringer Chorherrenstifts.[4] Dem Dokument zufolge wurde es von Adelheid von Metz und ihrem Sohn, dem Regensburger Bischof Gebhard III. gegründet.[16] Gelegentlich wird Boppo als zweiter Ehemann Adelheids und als Vater Gebhards identifiziert.[14]

    Ausdehnung des Herrschaftsgebiets
    1065 wurde Graf Boppo (II.) im Lobdengau in einer Urkunde Heinrichs IV. erwähnt, 1067 wird Wiesloch „im Lobdengau in der Grafschaft des Heinrich, Sohn Boppos“ genannt.[4] Herrschaftsschwerpunkte der Grafen von Lauffen waren darüber hinaus der Kraichgau, der Zabergau und der Neckargau.[17] Im südlichen Neckargau (der auch Heilbronn umfasste), im Zaber- und im Gartachgau verfügten sie parallel zu den Grafen von Calw über Besitz, weshalb verwandtschaftliche Beziehungen vermutet werden können.[18] Zaber- und Gartachgau wurden von ihnen mutmaßlich gemeinschaftlich verwaltet.[18] Aufgrund der Namensgleichheit waren sie möglicherweise auch mit gräflichen Rechten im Kochergau (Heinrich, erwähnt 1024–1042) und im Ramstalgau (Boppo, ererwähnt 1080) vertreten.[19] Weiterhin herrschte das Geschlecht in der Wingarteiba, wo sie jedoch nur im Südwesten Güter besaß, und es besaß Herrschaftsrechte im Enzgau.[20][4] Die Ansprüche im Neckar-, Zaber und im Murrgau lassen auf Beziehungen zum Kloster Murrhardt schließen.[21]
    Im 11. Jahrhundert waren die Zeisolf-Wolframe Grafen im Elsenz- und im Kraichgau.[22] Für 1100 wird ein Graf Bruno, der sich keinem Adelsgeschlecht zuordnen lässt, als Graf des Elsenz- und möglicherweise auch des Kraichgaus erwähnt.[23] Ungefähr um 1103 beerbten die Lauffener die Zeisolf-Wolframe im Kraich- und im Anglachgau, nicht aber im Elsenzgau.[24] 1109 änderte sich die Ortsangabe in Urkunden von „Kraichgau“ zu „in comitatu Bretheim“, also „in der Grafschaft Bretten“.[25] Dies gilt als Anhaltspunkt dafür, dass die Lauffener den Verwaltungssitz nach der Teilung der Herrschaft von der Burg Wigoldesberg auf die zentraler gelegene Gaugrafenburg bei Bretten verlagert hatten.[25] Später legten die Lauffener oder die ihnen als Besitzer Brettens nachfolgenden Grafen von Eberstein eine Burg in der Stadt an, deren Turm als Kirchturm der Brettener Stiftskirche bis heute erhalten geblieben ist.[26] 1138 übernahmen die Grafen von Katzenelnbogen die Herrschaft über den Kraich- und den Anglachgau.[24] Ungefähr im selben Zeitraum gingen die dortigen allodialen Güter der Grafen von Lauffen als Erbmasse oder Heiratsgut an die Grafen von Eberstein über.[27]
    Der überwiegende Teil des Lauffener Besitzes waren Lehen des Bistums Worms.[28] Darüber hinaus verfügten sie über Lehen des Bistums Würzburg, und vom Kloster Lorsch erhielten sie darüber hinaus Vogteirechte.[28] In Summe gelang es den Grafen vovon Lauffen, eine Herrschaft aufzubauen, mit der sie den Verkehr auf dem Neckar von der schwäbisch-fränkischen Grenze bis zu seiner Mündung und die Straßen im mittleren Neckarraum über Bruchsal nach Speyer kontrollieren konnten.[29] Abgesehen vom Öhringer Stiftungsbrief wurde 1127 bei der Bestätigung der Belehnung Konrads nach dem Tod des Vaters Boppo (III.) erstmals ein „Graf von Lauffen“ schriftlich erwähnt.[29][30] Daher kann angenommen werden, dass die Lauffener Grafenburg spätestens zu diesem Zeitpunkt bestand.[29] Lauffen selbst war zwar nur ein Lehen des Bistums Würzburg am Rande des Herrschaftsgebiets, war aber durch seine Lage am Neckar strategisch günstig gelegen.[31] Ebenfalls von Vorteil war die Lage Lauffens an der Grenze zu den Bistümern Worms und Speyer.[7]

    Bruno von Lauffen und das Kloster Odenheim
    Der bedeutendste Vertreter des Lauffener Grafengeschlechts war Bruno von Lauffen (* um 1045), der von 1102 bis 1124 das Amt des Erzbischofs von Trier bekleidete und an den Verhandlungen zur Schlichtung des Investiturstreits beteiligt war.[4][17] Brunos Mutter Adelheid könnte mit Nellenburgern verwandt gewesen sein, so dass sein mutmaßlicher Onkel Onkel Udo von Nellenburg, der das Amt von 1066 bis 1078 innegehabt hatte, Brunos Wahl ermöglicht hätte.[32][33]
    Um das Jahr 1103 übernahmen die Grafen von Lauffen das Grafenamt für den Kraichgau.[24] Nachdem sie offenbar den Grafensitz vom Wigoldesberg bei Odenheim nach Bretten verlegt hatten und der Wigoldesberg neuer Allodialbesitz war, stifteten sie der Diözese Speyer um die Jahre 1110 bis 1118 dort ein Kloster.[25][34] Damit folgten sie der Tradition zahlreicher anderer Adelsfamilien seit dem Ende des 11. Jahrhunderts.[35] Das Kloster wurde erstmals in einer Urkunde von 1122 oder 1123 erwähnt, als Heinrich V. in Anlehnung an das Hirsauer Formular die Stiftung von Erzbischof Bruno bestätigte und sein Bruder Boppo (III.) der Stiftung zustimmte.[36] Die Grafen von Lauffen stifteten dem Kloster unter anderem Eigengut in Odenheim, Tiefeenbach, Hausen an der Zaber, Neckarwestheim, Poppenweiler und Neckargartach und ergänzten die Ausstattung später durch weiteren Besitz, so beispielsweise in Weiler an der Zaber.[37] Das Hirsauer Formular garantierte den Lauffenern die vererbbaren Vogteirechte.[38] Der erste Abt Eberhard kam aus Hirsau.[28] Ob sich die Grablege der Lauffener in Odenheim befand, ist nicht überliefert.[39]
    Das Kloster könnte vor dem Hintergrund gegründet worden sein, dass Bruno und sein Bruder Boppo (III.) ihr Erbe unter sich aufgeteilt hatten und dabei Bruno seinen Anteil in das Kloster eingebracht hatte.[38] Das Kloster wurde auf neuem Besitz an einem Ort gegründet, der vom Kernland abgelegen war.[38] Die gestifteten Güter lagen im Zabergau, am mittleren Neckar und im Kraichgau und damit ebenfalls in der Peripherie des Lauffener Territoriums, zumal sich die Grafen von Lauffen in dieseser Phase zunehmend in den unteren Neckarraum orientierten.[38] Die Bindung an das Kloster Hirsau deutet darauf hin, dass die Grafen von Lauffen in dieser Zeit dem Hirsauer Reformkreis näher gestanden haben könnten als dem kaisertreuen Umfeld der Diözese Würzburg.[29]
    Die Stiftung weist Parallelen zur Gründung des Klosters Gottesaue auf, dessen Stiftung als Familienkloster der Grafen von Hohenberg 1110 ebenfalls anhand des Hirsauer Formulars bestätigt wurde.[40] Wie auch die Lauffener stießen die Hohenberger dafür ferner gelegenen Besitz ab, die Gründung erfolgte ebenfalls durch einen Geistlichen in der Familie. Gottesaue lag ebenfalls in der Diözese Speyer, und das dortige Kloster war gleichermaßen eng mit Hirsau verbunden.[38]
    Das Kloster Odenheim wurde vor der Mitte des 12. Jahrhunderts vom Wigoldesberg in ein zwei Kilometer entferntes Tal verlegt.[34] Im 12. Jahrhundert erlebte das Kloster eine Blüte, nach 1200 nahm seine Bedeutung ab.[41] Es bestand bis zur Säkularisation 1802/03.[39]

    Verlagerung in den unteren Neckarraum
    Den gesellschaftlichen Aufstieg der Grafen von Lauffen zu einem der bedeutendsten Geschlechter in Südwestdeutschland spiegeln die Verbindungen zu vielen weiteren Adelshäusern wider: Solche bestanden zu den Nellenburgern, zu den Häusern Werl-Hövel, Hohenberg, Arnstein, Katzenelnbogen, Eberstein, Tübingen, Schauenburg und Dürn.[30]
    Im Laufe des 12. Jahrhunderts lockerten die Grafen von Lauffen ihre Bindung an den namensgebenden Stammsitz und verlagerten ihren Machtbereich nach Nordwesten in den unteren Neckarraum.[29] Dies kann als eine Folge königlicher Interventionen gegen die Bildung von Territorialherrschaften über die schwäbisch-fränkische Stammesgrenze hinweg gedeutet werden.[42]
    Entsprechend seiner Statuten waren die Lauffener im 12. Jahrhundert Vögte für das von ihnen gegründete Kloster Odenheim.[35] Um 1130 besaß Konrad (I.) zusätzlich Vogteirechte auf dem Lorscher Filialkloster auf dem Heiligenberg. 1220 lagen sie bebeim Lauffener Erben Gerhard von Schauenburg.[43] 1142 unterstützte Boppo (IV.) das Bistum Worms bei der Gründung des Zisterzienserklosters Schönau, indem er auf seine Lehensrechte im Steinachtal verzichtete und im Ausgleich andere Lehen erzieltt, darunter solche in Wimpfen, wo er Vogt des Ritterstifts war.[43][39] Ein ähnlicher Vorgang ist für 1174 überliefert, als Heinrich (IV.) zu Gunsten des Klosters Schönau Lehen abgab und im Ausgleich Güter im Schefflenztal zurückerhielt.[39] 1184 verkaufte Konrad das Dorf Grenzheim an das Kloster.[39]
    Die Grafen von Lauffen errichteten die Vorderburg in Eberbach (1. Hälfte des 12. Jhdt.), die Burg Hornberg (Mitte 12. Jhdt.) und die Burg Dilsberg (kurz vor 1200). Mit Hilfe dieser Burgen versuchten sie, die Kontrolle über den unteren Neckar als Handelsweg zu erlangen.[43] Konrad (II.) war wahrscheinlich der Erbauer der Mittelburg in Eberbach.[44] Er wurde 1196 als „Graf Konrad von Eberbach“ erwähnt und hatte daher möglicherweise dort seinen Sitz.[39][31]
    Im Konflikt zwischen den Staufern und den Welfen unterstützten die Grafen von Lauffen zunächst die Staufer, so 1140 bei der Belagerung der Burg Weinsberg und um 1135–1150 gegen Vasallen der Welfen, die vom Burgstädel bei Neckarhausen aus einen Neckarübergang beherrschten.[43][41] In der Regierungszeit Konrads III. (1138–1152) schützte Boppo (IV.) das zuvor staufische Stift Lobenfeld vor welfischen Anhängern.[43] Sein Sohn Boppo (V.) geriet dagegen zeitweise in Konflikt mit Friedrich Barbarossa, als er versuchte, die Vogteirechte für das Kloster Lobenfeld zu erlangen.[39] Dagegen intervenierte Barbarossa 1187 mittels eines Schutzbriefs, in dem er hohe Geldstrafen androhte.[43] Zusätzlich war Boppo (V.) in eine Auseinandersetzung mit dem Wormser Bischof Luitpold um das Dorf Lochheim verwickelt.[39]
    Zerfall der Herrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Die beiden letzten männlichen Vertreter des Adelsgeschlechts – Boppo (V.) und sein Bruder Konrad (II.) – tauschten vor 1184 untereinander Teile der Burg Hornberg, wobei Boppo den Anteil seines Bruders erhielt.[45] Mutmaßlich war das Lauffener Territorium zuvor bei einer Erbteilung zwischen Boppo und Konrad aufgeteilt worden, wobei Boppo die südöstlichen und Konrad die nordwestlichen Gebiete zugefallen waren und die Burg Hornberg durch ihre Lage in der Mitte des Herrschaftsgebiets geteilt worden war.[45]
    Konrad (II.) wurde nur von 1184 bis 1196 urkundlich erwähnt und starb wohl früh.[43][46] Sein Bruder Boppo (V.) war einer der ersten Getreuen Friedrichs II. im Konflikt mit dem Welfen Otto IV.[47] Im Oktober 1212 besuchte Boppo mit seinem Lehensgeber Luitpold von Worms Friedrich II. auf der Pfalz in Hagenau; dies wiederholte sich im Februar 1216.[48] Dennoch hatte Friedrich II. bereits 1212 die Lehen, die vom Bistum Worms über ihn als König an die Grafen von Lauffen vergeben worden waren, an das Bistum Worms zurückgegeben, um sie auf diese Weise unter seine eigene Kontrolle zu bringen.[49] Damit zerschlug Friedrich II. die sich gerade etablierende Territorialherrschaft der Lauffener, und die Staufer erlangten die Kontrolle über den durch seine Lage zwischen dem Mittelrhein, Schwaben und dem Bodensee für die Staufer strategisch bedeutenden mittleren Neckarraum.[49]
    Boppo (V.) muss zwischen 1216 und dem 6. April 1219 verstorben sein.[50][30] Damit starben die Grafen von Lauffen in männlicher Linie aus.[51] Über zwei Erbtöchter Boppos fielen die allodialen Güter an die Herren von Dürn und von Schauenburg.[50] Die Vogtei für das Kloster Odenheim behielten die Staufer ein, es wurde auf diese Weise 1219 zur Reichsvogtei.[50]
    Boppos (V.) Tochter Mechthild heiratete wohl um 1216/17 Konrad I. von Dürn (erw. 1222; † 1253).[52][53] Die Herren von Dürn, die aus dem Bauland stammten, konnten mit dem Lauffener Erbe ihre Herrschaft in das mittlere und untere Neckartal ausdehhnen.[52] So fiel ihnen Besitz um Möckmühl und im Neckartal mit Gütern um Mosbach (mit der Burg Hornberg und in Auerbach, Diedesheim, Neckarburken, Neckarelz, Neckarzimmern, Neudenau und Schefflenz), in Waibstadt, Michelfeld und Waldangelloch unnd bis zur Burg Dilsberg mit Besitz in Gaiberg, Neckargemünd, Waldwimmersbach, Wieblingen, Schönbrunn und Eberbach zu.[52][54] Mechthild verstarb lange nach ihrem Mann in den 1270er Jahren, auf jeden Fall noch vor 1277.[55] Boppos zweite Tochter, die möglicherweise Agnes hieß, war mit Gerhard von Schauenburg verheiratet.[50] Welche Erbmasse ihm zufiel, ist unklar. Wahrscheinlich handelte es sich um den Besitz an der Bergstraße.[54]
    Die Grafen von Lauffen schufen wahrscheinlich noch zu Anfang des 13. Jahrhunderts die Grundlage für die Stadt Lauffen rechts des Neckars.[56] Eine Verleihung der Stadtrechte ist nicht überliefert, für 1219 wurde die Stadt jedoch erstmals als solche erwähnt, als Friedrich II. sie und die Burg an den badischen Markgrafen Hermann V. verpfändete.[50][49]
    Mit dem Übergang der Kurpfalz an die Wittelsbacher verloren die Staufer 1214 Einfluss am unteren Neckar.[57] 1225 erlangte der Wittelsbacher Pfalzgraf Ludwig die Herrschaft über die dortigen ehemaligen Lauffener Gebiete, als ihn das Bistum Worms mit den Resten des Lobdengaus – nun „Grafschaft Stalbühl“ genannt – belehnte.[43]

    Burgen der Grafen von Lauffen
    Die Burgen, die die Grafen von Lauffen vom 11. bis ins frühe 13. Jahrhundert errichteten, waren für die damalige Zeit bedeutende Bauwerke.[58] Neben der gut erhaltenen Grafenburg in Lauffen gelten die Untere Burg Hornberg, die Burg Eberbach und die Bergfeste Dilsberg als Gründungen der Lauffener.[58]

    Lauffen
    Um das Jahr 1000 war die alte Burg um die Regiswindiskirche das Zentrum Lauffens.[59] Wenn die Vorfahren der Grafen von Lauffen hier nicht ihren Sitz hatten, verfügten sie wahrscheinlich zumindest über Anteile an diesem Komplex, dessen Besitz zersplittert war.[5] Die Besitzverhältnisse und die für 1003 belegten Pläne zur Gründung eines Klosters könnten den Anlass zum Bau eines neuen, außerhalb gelegenen Burgsitzes gegeben haben.[5] Er befindet sich auf einer künstlich geschaffenen Inseel inmitten des Durchbruchs der alten Lauffener Neckarschlinge.[60] Der Baubefund des Wohnturms bestätigt die Datierung in das frühe 11. Jahrhundert.[61] Der Bergfried entstand erst um 1200 durch Aufstocken des Wohnturms und fällt damit womöglich erst in die Zeit nach dem Aussterben der Lauffener.[62]

    Bretten
    Die Burg im Burgwäldle wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts unter den Zeisolf-Wolframen erbaut.[63] Wohl um das Jahr 1100 wurde der Hauptbau der Burg durch einen Wohnturm ersetzt.[64] In dieser Zeit, ungefähr um 1103, übernnahmen die Grafen von Lauffen die Herrschaft für den Kraichgau und wählten die Burg als ihren Gaugrafensitz.[65][24] Der archäologische Befund weist auf eine Nutzung des Areals vom späten 10. oder 11. Jahrhundert bis ca. 1300 und eine kurzzeitige erneute Nutzung im späten 14. oder im 15. Jahrhundert hin.[66] Die Grafen von Lauffen, wahrscheinlicher aber die ihnen in Bretten nachfolgenden Grafen von Eberstein errichteten im 12. Jahrhundert eine Burg in der Stadt und könnten ihren Sitz dorthin verlegt haben.[26][67]

    Hornberg
    Die heutige Untere Burg Hornberg wurde ungefähr in der Mitte des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Lauffen erbaut.[68] Sie ist somit rund 150 Jahre jünger als die Burg in Lauffen.[45] In der späten Ära der Grafen von Lauffen war die Burg Hornberg dank der zentralen Lage möglicherweise ihr wichtigster Sitz.[45] Im Vergleich zu Lauffen war der einst dreistöckige Hornberger Turmpalas mit einer Höhe von über 20 Metern (ohne Dach) wesentlich höher.[45] Er verfügte über mindestens drei romanische Biforienfenster.[45] Nachdem die Grafen von Lauffen ausgestorben waren, gelangte die Burg an die Herren von Dürn.[68]

    Eberbach
    Die erste Bauphase für die vordere der drei Burgen des Komplexes in Eberbach lässt sich in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts datieren.[69] Unter Konrad von Lauffen (auch: von Eberbach), dem Bruder des letzten Lauffener Grafen, begann im letzzten Drittel des 12. Jahrhunderts eine intensive Bautätigkeit, in der Konrad das Areal zu seinem Herrschaftssitz für den westlichen Teil der Lauffener Herrschaft ausbaute.[44] Dafür fasste er die Vorderburg und den Bereich der späteren Mittelburg zu einer Anlage zusammen.[44] Mit seinem Tod nach 1196 oder spätestens mit dem Aussterben des Geschlechts blieb eine Bauruine zurück, die später in die Vorder- und die Mittelburg unterteilt wurde – möglicherweise aufgrund einer Konkurrenzsituation zwischen verschiedenen Rechtsnachfolgern der Lauffener.[46]

    Dilsberg
    Die Burg Dilsberg wurde eventuell in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Wohnturm erbaut.[70] Sie wurde erstmals 1208 in Zusammenhang mit Boppo (V.) erwähnt, könnte aber bereits ein Wohnsitz Boppos (IV.) gewesen sein.[71][72] Da Boppos (V.) Bruder Konrad Ende des 12. Jahrhunderts den nordwestlichen Teil der Lauffener Herrschaft verwaltete, wird angenommen, dass dieser 1208 bereits verstorben war.[71] Die Burg wurde zwar von den Grafen von Lauffen bewohnt, war aber weniger bedeutsam als Lauffen, Hornberg und möglicherweise Eberbach.[72] Über die Burg Dilsberg demonstrierten die Grafen von Lauffen Präsenz gegenüber den Pfalzgrafen in Heidelberg und in Richtung des Elsenzgaus.[72] In ihrer heutigen Form entstand die Bergfeste Dilsberg im späten Mittelalter unter Verwendung älterer Steinquader.[73]

    Wappen
    Das Wappen der Grafen von Lauffen ist nicht direkt überliefert. Indizien deuten darauf hin, dass es einen oben von einem schreitenden Löwen oder Leoparden begleiteten Balken darstellte.[75] Die Erbtochter Mechthild des letzten Lauffener Grafen Boppo (V.) brachte ihren Anteil in die Ehe mit Konrad I. von Dürn ein.[53] Während als Wappen der Herren von Dürn zunächst drei 2:1 geteilte Schildchen überliefert sind,[55] nahmen zwei von Mechthilds drei Söhnen einen erstmals 1248 belegten schrhreitenden Löwen oder Leoparden an.[76] Einer dieser beiden Söhne – Boppo I. von Dürn – hatte neben dem Lauffener Leitnamen als Rufnamen den Lauffener Besitz um die Burg Dilsberg erhalten. Er übernahm außerdem den Lauffener Grafentitel und nanntte sich später „Graf von Dilsberg“ anstatt „Boppo von Dürn“.[76] Der andere Sohn – Rupert II. – erbte den Lauffener Besitz um Forchtenberg.[76] Die Übernahme von Namen, Titeln und Ansprüchen der Lauffener Grafen wird als Hinweis darauf angesehen, dass das Wappen mit dem auf einem Balken schreitende Leoparden oder Löwen ebenfalls von den Grafen von Lauffen übernommen wurde.[77]
    Dem Landkreis Heilbronn, dessen Gebiet die Grafen von Lauffen einst großteils beherrschten, wurde 1955 ein neues Wappen verliehen.[78] Es zeigt einen gestümmelten Adler und wurde vom Archivar am Hauptstaatsarchiv Stuttgart Hansmartin Decker-Haufuff in der Annahme, es handelte sich um das Wappen der Grafen von Lauffen, vorgeschlagen.[79] Es geht jedoch auf das älteste erhaltene Siegel der Stadt Lauffen am Neckar zurück, das wohl einen Reichsadler zeigt, und stammt wahrscheinlich erst aus dem späten 13. Jahrhundert.[80]

    Mehr unter folgendem Link..

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Lauffen

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Lauffen

    Heinrich + Ida von Werl (von Hövel). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Ida von Werl (von Hövel) (Tochter von Bernhard I. von Werl).

    Notizen:

    Geburt:
    Filiation von Ida ist umstritten ?

    Kinder:
    1. 1. Adelheid von Lauffen wurde geboren in frühestens 1075.


Generation: 3

  1. 6.  Bernhard I. von WerlBernhard I. von Werl wurde geboren in cir 983 (Sohn von Graf Hermann I. von Werl und Prinzessin Gerberga von Burgund).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Werl; Graf von Werl

    Notizen:

    Bernhard I. von Werl

    (* um 983) war Graf von Werl, hatte Grafschaftsrechte am Hellweg und im Münsterland und war wohl Vogt des Reichsstift Essen. Unklar ist, ob er als Stammvater der Grafen von Hövel anzusehen ist.

    Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Er war Sohn von Hermann I. und Gerberga von Burgund. Seine Brüder waren Hermann II. und Rudolf. Seine Schwester Ida/Hitha war Äbtissin des Stifts Meschede. Des Weiteren war er Stiefbruder der Kaiserin Gisela und der Mathilde verheiratet mit Konrad I. von Kärnten. Er war auch Cousin König Heinrich II. und Neffe von König Rudolfs III. von Burgund.

    Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Die Quellenlage zu Bernhard ist spärlich. Er wird möglicherweise 1003 im Zusammenhang mit dem Kloster Deutz genannt. Dafür spricht, dass das Kloster sich später an ihn als einen "vir nobilis" erinnert. Er ist 1023 bezeugt als Graf im Gebiet des westlichen Hellwegs und im östlichen Münsterland. Auch war er wohl um 1027 Vogt des Reichsstift Essen. Bei der Königswahl von 1002 nach dem Tod Otto III. gehörte er, wie seine Brüder zu den Unterstützern des unterlegenen zweiten Manns ihrer Mutter Hermann II. von Schwaben. Daher finden die Brüder sich danach nicht in der Umgebung von Kaisers Heinrich II. Stattdessen gehörte Bernhard und seine Brüder zu den antikaiserlichen Kräften. Im Herbst 1018 kämpften sie zusammen mit dem Billunger Graf Thietmar, mit dem sie möglicherweise auch verwandt waren, gegen Bischof Meinwerk von Paderborn. Zu Weihnachten des Jahres wurden die Verschwörer von Heinrich II. begnadigt. Im nächsten Jahr entstand aus den Unruhen ein allgemeiner Aufstand in Westfalen und Sachsen gegen den Kaiser unter dem Herzog Bernhard I.

    Forschungsfragen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Zu den aktuellen Forschungsfragen gehören die folgenden: Unklar ist, ob Bernhard, wie Albert K. Hömberg, gestützt auf den Annalista Saxo, annahm, gleichzusetzen ist mit Bernhard von Werl-Hövel. Ob diese These und die eines Ausgreifen in den Paderborner Raum zutreffend ist, müssen genauere Forschungen zeigen. Paul Leidinger ist in dieser Hinsicht eher skeptisch. Noch stärker in Frage stellt er die Annahme, dass Bernhard Vater einer Tochter Ida war, die Graf Heinrich von Lauffen heiratete. Dasselbe gilt für eine angebliche Enkeltochter Adelheid, die mit Graf Adolf I. von Berg verheiratet war. Leidinger ist der Meinung, dass diese Verwandtschaft eine Generation später bei Bernhard II., einem Sohn Hermann II. und Stammvater der Grafen von Werl-Arnsberg, anzusetzen ist.

    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Paul Leidinger: Die Grafen von Werl und Werl-Arnsberg (ca. 980–1124): Genealogie und Aspekte ihrer politischen Geschichte in ottonischer und salischer Zeit. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Band 1: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803. Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 119–170, hier S. 138.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_I._(Werl)

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Werl

    Kinder:
    1. 3. Ida von Werl (von Hövel)


Generation: 4

  1. 12.  Graf Hermann I. von WerlGraf Hermann I. von Werl gestorben in cir 985.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Werl; Graf von Werl https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Werl

    Notizen:

    Hermann I.

    († um 985) war Graf von Werl. Verheiratet war er mit der Königstochter Gerberga von Burgund und hat wohl eine zeitweise bedeutende Rolle in der Reichspolitik gespielt.

    Leben
    Hermann ist der erste Vertreter des Hauses Werl, zu dem einige gesicherte Daten vorliegen. Unklar ist weiterhin, ob ein bei Meschede lokalisierter Hermann in der Zeit um 913 sein Großvater und ein 947 sowie 955 genannter Heinrich sein Vater war. Möglicherweise war ein Bernhard mit Grafenrechten am Hellweg und in Nordwestfalen sein Bruder.

    Aber auch für Hermann I. ist die Überlieferung spärlich. Schon zu seiner Zeit dürften die Grafen von Werl Vögte des Klosters Werden gewesen sein. Wie seine Vorgänger war er Vogt des Stifts Meschede. Auch hatte Hermann seinen Sitz bereits bei Werl. Es existiert nur eine Urkunde in der er direkte Erwähnung findet. Dabei handelt es sich um eine Urkunde von Otto II. vom 25. März 978. In den Regesta imperii heißt es: Otto schenkt über Bitten seiner Gemahlin Theophanu der Abtissin Thiezswid von Meschede den Hof Völlinghausen im Gau Engern in der Grafschaft Hermanns samt Zubehör (nos ob dilectissimae contectalis nostrae Theuphanu rogatum atque per eius precativam exhortationem venerandae probitatis abbatissae Thiezsuuid nominatę quandam curtem Folkgeldinghuson nuncupatum in pago Angeron in comitatu Heremanni comitis sitam donasse in proprium …)[1]

    Er war Parteigänger des Kaisers. Die Schenkung des Hofes in Völlinghausen an das Hauskloster der Werler dürfte eine Belohnung für Hermanns Unterstützung beim Sieg über den Bayernherzog Heinrich der Zänkerer gewesen sein.

    Er war wahrscheinlich auf dem Hoftag in Dortmund 978 anwesend, wo es zwischen Kaiser Otto II. und seiner Mutter Adelheid zum Konflikt gekommen war, in deren Verlauf Adelheid den kaiserlichen Hof verließ und an den Hof ihres Bruders Konrad III. von Burgund ging. Etwa in dieser Zeit ist auch Hermann in Kontakt zum burgundischen Hof getreten. Möglicherweise hat er im kaiserlichen Auftrag die Kaisermutter dorthin begleitet. Diese Beziehung führten um 978/79 zur Heirat mit einer Tochter des burgundischen Königs mit Namen Gerberga. Die Heirat ist allerdings nur durch etwas spätere indirekte Quellen insbesondere die Quedlinburger Annalen gesichert. Der etwas später schreibenden Annalista Saxo hat den Text etwas später leicht verfälschend und damit sinnentstellend wiedergegeben. An der Ehe zwischen Hermann und Gerberga hat die heutige Forschung keinen Zweifel.

    Durch die Ehe wurde Hermann Schwager von Heinrich dem Zänker und trat in familiäre Beziehungen mit dem ottonischen Haus. Aus der Ehe hervorgingen Hermann II., Bernhard von Werl und Rudolf von Werl. Eine Tochter Hitda oder Ida wurde später Äbtissin des Stift Meschede. Möglicherweise war diese es, die dem Stift bei ihrem Amtsantritt kostbare Geschenke, darunter den Hitda-Codex, machte.

    Hermann wird mit demjenigen Grafen Hermann gleichgesetzt, der 983 mit Otto II. in Italien war. Nach dessen Tod war dieser als Vermittler tätig. Dabei gelang es, den Streit innerhalb der kaiserlichen Familie mit Heinrich dem Zänkerer zu schlichten. Für die Identität Hermanns mit dem gleichnamigen Grafen spricht unter anderem, dass der Kaiserhof im August 985 in Soest, also in der Nähe Werls, weilte. Von dort aus zog der Hof nach Wiedenbrück, wo Otto III. auf Betreiben der Kaiserinwitwe Theophanu dem Stift Meschede die bisherigen Privilegien bestätigte. Dies lässt sich als Dank für Hermanns Leistungen in kaiserlichen Diensten deuten. Weil Hermann in der entsprechenden Urkunde nicht namentlich als Vogt genannt wurde und Vorsorge für eine Vogtswahl getroffen wurde, ist davon auszugehen, dass Hermann kurz vorher verstorben ist. Nach dem Tod Hermanns heiratete Gerberga spätestens 988 Hermann II. von Schwaben.

    Mehr unter folgendem Link..

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_I._(Werl)

    Hermann heiratete Prinzessin Gerberga von Burgund in cir 978. Gerberga (Tochter von König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige und Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund)) wurde geboren in zw 965 und 970; gestorben in 1017. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 13.  Prinzessin Gerberga von Burgund wurde geboren in zw 965 und 970 (Tochter von König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige und Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund)); gestorben in 1017.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gerberga_von_Burgund

    Gerberga von Burgund (* 965 oder 966; † 7. Juli 1019) stammte aus dem burgundischen Königshaus. Sie war in erster Ehe mit Graf Hermann I. von Werl und in zweiter Ehe mit Herzog Hermann II. von Schwaben verheiratet.

    Sie war eine Tochter des Königs Konrad III. des Friedfertigen (Pacificus), Herzog von Burgund (Welfen), und dessen zweiter Ehefrau Mathilde von Frankreich, einer Tochter von Ludwig IV. von Frankreich. Sie war des Weiteren eine Nichte der Kaiserin Adelheid und König Lothars von Frankreich sowie eine Nichte von Otto I. Somit war sie sowohl mit dem Karolingern wie auch mit den Ottonen verwandt.

    Sie war in erster Ehe seit etwa 978 (?) verheiratet mit Hermann I., Graf von Werl, der um 985 starb. Aus dieser Ehe hatte sie bereits mehrere Kinder: Hermann, der als Hermann II. Nachfolger seines Vaters wurde, sowie dessen Brüder Rudolf (auch Ludolf genannt) und Bernhard (I.). Nach heutigen Erkenntnissen stammt die Tochter Gisela von Schwaben nicht aus dieser Ehe.[1]
    Auf ihr Bitten schenkte Otto III. das Gut Stockhausen, das zuvor ein verstorbener Geächteter besessen hatte, dem Stift Meschede.[2] Sie war die Stifterin des Klosters Oedingen, gelegen in der Grafschaft ihres Sohnes Hermann II von Werl im Gau Lochtrop.[3]

    In zweiter Ehe heiratete sie um 988 Hermann II., Herzog von Schwaben († 4. Mai 1003), einen Konradiner.
    Mit ihm hatte sie weitere fünf Kinder:
    • Mathilde (* wohl 988; † 29. Juli 1031/1032), begraben im Dom zu Worms, ∞ I Konrad I., Herzog von Kärnten († 12. Dezember 1011, vielleicht auch 15. Dezember) (Salier), ∞ II Friedrich II., Herzog von Oberlothringen († 1026) (Wigeriche), ∞ III Eiko, Graf von Ballenstedt, Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt († wohl 1059/1060)
    • Gisela († 15. Februar 1043, ∞ I um 1002 Bruno, Graf (von Braunschweig) († 1012/1014)), ∞ II um 1014 Ernst I., Herzog von Schwaben († 1015) (Babenberger), ∞ III Konrad II., deutscher Kaiser († 1039) (Salier)
    • Berchtold (* Anfang 992; † Anfang 993), getauft in Einsiedeln 992, begraben in Marchtal
    • (umstritten) Beatrix († 23. Februar nach 1025), ∞ Adalbero von Eppenstein, Herzog von Kärnten (1000 bezeugt, † 28. November 1039), (Eppensteiner)
    • Hermann III. († 1012) 1003, Herzog von Schwaben


    Einzelnachweise
    1 Paul Leidinger: Die Grafen von Werl und Werl-Arnsberg (ca. 980-1124): Genealogie und Aspekte ihrer politischen Geschichte in ottonischer und salischer Zeit, In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Band I, Das kurkölnische Herzogtm Westfalen von den Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisierung 1803. Münster 2009 ISBN 978-3-402-12827-5 S.129
    2 Otto III. (RI II) n. 1236 997 September 29, Aachen RI-online
    3 Otto III. (RI II) n. 1370 1000 Mai 18, Elspe RI-Online
    Literatur
    • Johann Suibert Seibertz: Diplomatische Familiengeschichte der alten Grafen von Westfalen zu Werl und Arnsberg. Arnsberg, 1845 (Digitalisat) S.21ff.

    Notizen:

    Kinder / Children / Enfants
    - Hermann II. Nachfolger seines Vaters
    - Rudolf (auch Ludolf genannt)
    - Bernhard (I.)

    Nach heutigen Erkenntnissen stammt die Tochter Gisela von Schwaben nicht aus dieser Ehe.

    Kinder:
    1. Graf Hermann II. von Werl wurde geboren in cir 980; gestorben in 1025.
    2. Rudolf (Ludolf) von Werl wurde geboren in cir 982/86; gestorben in 12 Jul cir 1044.
    3. 6. Bernhard I. von Werl wurde geboren in cir 983.


Generation: 5

  1. 26.  König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige wurde geboren in 923 (Sohn von König Rudolf II. von Hochburgund (Welfen) und Königin Bertha von Schwaben (von Burgund)); gestorben am 19 Okt 993.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Hochburgund (seit 937 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Liste der Herrscher von Burgund:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Burgund#Herzogtum_Burgund



    English: Conrad I of Burgundy
    https://en.wikipedia.org/wiki/Conrad_I_of_Burgundy

    Français: Conrad III de Bourgogne ou de Provence ou Conrad Ier d'Arles, dit Conrad le Pacifique
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Conrad_III_de_Bourgogne



    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_III._(Burgund)

    Konrad III. der Friedfertige – nach anderer Zählung Konrad I. – († 19. Oktober 993, beigesetzt in der Abtei Saint-André-de-Bas in Vienne) war seit 937 bis zu seinem Tod König von Hochburgund.
    Konrad war der Sohn und Thronfolger Rudolfs II. Er war der Bruder der Adelheid und wurde noch als Minderjähriger in Lausanne gewählt und gekrönt.
    Gegen ihn erhob Hugo, der König von Italien, nach dem Tod Rudolfs II. 937 Ansprüche auf Burgund, da sein Sohn Lothar Konrads Schwester Adelheid versprochen worden war. Gegen diese Ansprüche wurde Konrad III. durch den sächsischen Herzog und ostfränkischen König Otto I. geschützt, indem er den Nachfolger vor dem Eintreffen Hugos in Burgund im Dezember 937 an seinen Hof nach Sachsen bringen ließ und ihm so sein Erbe sicherte.
    Nach der Ermordung von Adelheids Gatten Lothar II. 950 und ihrer Gefangensetzung durch den neuen italienischen König Berengar II., der Eroberung Italiens durch Otto I. und dessen Heirat mit Adelheid 951 wurde ihr Bruder Konrad III. der Besitz Niederburgunds, das bereits sein Vater Rudolf II. ab 930 übernommen hatte, endgültig bestätigt.
    Konrad III. war mindestens zweimal verheiratet. Mit Adelana, die vor dem 23. März 963 verstarb, hatte er zwei Kinder: Kuno († nach 966) und Gisela († 21. Juli 1007), die Ehefrau des Herzogs Heinrich der Zänker von Bayern.
    Etwa ab 964 war er mit Mathilde (* Ende 943; † 26/27. Januar 981/982) verheiratet, der Tochter des westfränkischen Königs Ludwig IV. Mit ihr hatte er den Sohn Rudolf III. sowie die Töchter Gerberga und Bertha.
    Darüber hinaus hatte er aus einer Beziehung mit Aldiud, der Ehefrau Anselms, den Sohn, Burchard (Bouchard) († 22. Juni 1030 oder 1031) der 953 Propst von Saint-Maurice-d’Agaune, und ab 978 Erzbischof von Lyon war. Mütterlicherseits war Burchard von Lyon der Halbbruder von Anselm Bischof von Aosta, Burchard (Bouchard), Erzbischof von Vienne, und Udalrich, dem Vogt der Kirche von Vienne.
    Während Konrads Herrschaft litt das Reich unter den Einfällen der Ungarn und Fehden und Raubkriegen der Großmächte. Das Machtvakuum nützen auch die Sarazenen für einen Raubzug in den burgundischen Norden, wobei sie 939 das Kloster St. Maurice im unteren Wallis plünderten. Doch gelang es 975, die islamische Herrschaft in der Provence zu beenden.
    Konrad III. starb 993 und wurde in der Abtei Saint-André-de-Bas bestattet. Nachfolger wurde sein Sohn Rudolf III.



    Literatur
    • Rudolf Schieffer: Rudolfinger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 198–200 (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252) (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 465). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-014999-7, S. 88–92.
    • Romain Jurot/CN: Konrad. In: Historisches Lexikon der Schweiz 2008
    Weblinks
    Konrad in der Genealogie Mittelalter

    Konrad heiratete Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund) in cir 964. Mathilde (Tochter von König Ludwig IV. von Frankreich (Karolinger), der Überseeische und Prinzessin Gerberga von Sachsen) wurde geboren in cir 943; gestorben in 26 od 27 Jan 981 od 982. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 27.  Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund) wurde geboren in cir 943 (Tochter von König Ludwig IV. von Frankreich (Karolinger), der Überseeische und Prinzessin Gerberga von Sachsen); gestorben in 26 od 27 Jan 981 od 982.
    Kinder:
    1. König Rudolf III. von Burgund wurde geboren in cir 970; gestorben am 6 Sep 1032; wurde beigesetzt in Kathedrale Notre-Dame (Lausanne).
    2. 13. Prinzessin Gerberga von Burgund wurde geboren in zw 965 und 970; gestorben in 1017.
    3. Bertha von Burgund gestorben in nach 1010.


Generation: 6

  1. 52.  König Rudolf II. von Hochburgund (Welfen)König Rudolf II. von Hochburgund (Welfen) (Sohn von König Rudolf I. von Hochburgund (Welfen) und Willa von Burgund); gestorben am 11 Jul 937; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: 919, Schlachtfeld Winterthur; Unterlag in der Schlacht von Winterthur gegen Burkhard II. von Schwaben

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_II._(Burgund)

    Rudolf II. (* um 880; † 12. Juli oder 13. Juli 937) war Herzog, später König von Hochburgund (912–937) und König von Italien (922–926), begraben in Saint-Maurice. Er zählt zu den Nationalkönigen Italiens.
    Rudolf war der älteste Sohn des Königs Rudolf I. von Hochburgund (888–912) aus dem Hause der Rudolfinger, des burgundischen Zweiges der Welfen und der Willa von Niederburgund, Tochter von König Boso von Vienne.
    Herzog Rudolf II. war bestrebt, sein Reich im Nordosten zu erweitern. Dabei nutzte er die unklaren Zustände im Gebiet des schwäbischen Herzogtums. 916 erwarb er schwäbische Gebiete westlich der Linie Huttwil-Aarwangen sowie Basel. Seine Niederlage in der Schlacht bei Winterthur im Jahre 919 gegen Herzog Burchard II. kostete Rudolf den Thur- und den Zürichgau.
    Um Frieden einkehren zu lassen, heiratete er – wohl im Jahr 922 – Burchards Tochter Berta.
    Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor:
    • König Konrad III.,
    • Rudolf (961/62 bezeugt),
    • Erzbischof Burchard I. von Lyon und
    • Adelheid, später Frau von Kaiser Otto I.
    Burchard und Rudolf unterstützten sich fortan politisch.
    Im gleichen Jahr begann er kriegerisch in Richtung Süden vorzustoßen. Er wurde 921 von Adalbert von Ivrea auf den Thron von Italien erhoben. Kaiser Berengar I. von Friaul stellte sich 923 bei Fiorenzuola (Piacenza) Rudolf entgegen, wurde aber besiegt. Dies machte Rudolf zum König von Italien.
    Inzwischen begann der italienische Adel gegen Rudolf zu revoltieren. Es eilte ihm Herzog Burchard II. von Schwaben zu Hilfe. Burchard starb nach einem Überfall durch den Erzbischof Lambert von Mailand im April 926 vor Novara. Rudolf II. zog sich darauf hin aus Italien zurück und gab im November 926 in Worms die ihm als Herrschaftssymbol übergebene italienische Heilige Lanze an König Heinrich I. zurück.
    Rudolf verzichtete 933 zugunsten Hugos von Provence endgültig auf Italien gegen die Abtretung des Niederburgunds.
    König Rudolfs II. Thron erbte sein Sohn Konrad III.


    Quellen
    • Liudprand von Cremona: Werke. In: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. = Fontes ad historiam aevi Saxonici illustrandam (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein- Gedächtnisausgabe. B. 8). Neu bearbeitet von Albert Bauer und Reinhold Rau. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1971, ISBN 3-534-01416-2, S. 233–589.
    Literatur
    • Rudolf Schieffer: Rudolfinger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 198–200 (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252) (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 465). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-014999-7

    Militär / Gefecht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Winterthur_(919)

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Saint-Maurice

    Rudolf heiratete Königin Bertha von Schwaben (von Burgund) in cir 922. Bertha (Tochter von Herzog Burkhard II. (Burchard) von Schwaben (Hunfriedinger / Burchardinger) und Herzogin Reginlinde (von Schwaben)) wurde geboren in cir 907; gestorben in nach 2 Jan 966; wurde beigesetzt in Abtei Payerne, Waadt, Schweiz. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 53.  Königin Bertha von Schwaben (von Burgund)Königin Bertha von Schwaben (von Burgund) wurde geboren in cir 907 (Tochter von Herzog Burkhard II. (Burchard) von Schwaben (Hunfriedinger / Burchardinger) und Herzogin Reginlinde (von Schwaben)); gestorben in nach 2 Jan 966; wurde beigesetzt in Abtei Payerne, Waadt, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Kloster Säckingen; Laienäbtissin (urkundlich nicht belegt)
    • Titel (genauer): 922 bis 933, Königreich Hochburgund; Königin von Hochburgund nachdem ihr Vater Burkhard II. im Jahre 919 bei Winterthur König Rudolf II, besiegt hat und den sie darauf heiratete.
    • Titel (genauer): 933 bis 945, Königreich Burgund; Nach der Vereinigung von Hoch- und Niederburgund ab 933 Königin von Burgund
    • Titel (genauer): 937 bis 947, Lombardei, Italien; Königin der Lombardei

    Notizen:

    Auszug aus: NEUJAHRSBLATT der Gesellschaft zu Fraumünster auf das Jahr 2020

    Bertha, Königin von Burgund

    Reginlindes Tochter Bertha (*907) wurde schon früh in die politischen Umbrüche ihrer Zeit involviert. Ihr Vater, Burkhard II., hatte seine Machtbasis in Rätien. Bei den widerborstigen Alemannen war seine Herrschaft indessen umstritten; König Rudolf II. überschritt die Aare, eroberte den Aargau, überquerte die Reuss und machte sich zum Herrn über den Zürichgau. Erst 919 in Winterthur wurde er, beim Versuch, auch den Thurgau zu erobern, von Herzog Burkhard besiegt.
    Nach drei Jahren Verhandlungen einigte man sich in drei Punkten: Erstens, die Reuss bildete die neue herrschaftliche Grenze zwischen Hochburgund und Alemannien. Zweitens, der Herzog und der König, die Herren über die Bündner und Walliser Pässe, verfolgten von nun an eine gemeinsame Politik zur Eroberung Italiens. Und drittens, der ledige Rudolf II. erhielt Bertha zu seiner Ehefrau.

    Mehr unter der Quelle



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Berta_von_Alamannien

    Berta von Alamannien (* um 907; † nach 2. Januar 966), als Gattin von Rudolf II. Königin von Hochburgund und nach der Vereinigung von Hoch- und Niederburgund ab 933 Königin von Burgund, in der Schweiz meistens Bertha von Schwaben genannt. Nach 937 wurde sie durch Heirat auch Königin der Lombardei.
    Berta war die Tochter des Herzogs Burchard II. von Schwaben. Nachdem die expansiven Herrscher von Hochburgund ihre Ostgrenze auf Kosten Schwaben-Alamanniens von der Aare an die Reuss verlegten, dann aber 919 in der Schlacht bei Winterthur eine Niederlage erlitten hatten, wurde Berta wohl 922 als Versöhnungsgeste mit König Rudolf II. von Hochburgund vermählt. Die gemeinsame Tochter Adelheid wurde in zweiter Ehe die Gattin von Kaiser Otto I.
    Rudolf und Berta wurden große Kirchenstifter in der Westschweiz. Nach Rudolfs Tod 937 amtierte Berta zeitweise als Vormund von König Konrad von Burgund. Sie heiratete am 12. Dezember 937 König Hugo von Italien Die Ehe blieb unglücklich; nach Hugos Tod 947 verbrachte Berta den Rest ihres Lebens wieder nördlich der Alpen, wobei die Angaben unsicher sind.
    Berta hat die Gründung des Marienkloster Payerne, das nach ihrem Tod von ihrer Tochter, Kaiserin Adelheid über der Grablege der Mutter zum Zwecke der Memoria (siehe auch Memorialwesen) errichtet wurde, mit Schenkungen befördert.
    Sie ist eine sagen- und legendenumwobene Identifikationsfigur in der französischsprachigen Schweiz (die gute Königin Bertha, La reine Berthe), auch etwa bei der Gründung des Kantons Waadt. Mit der Reformation wurde ihr Bild von der guten Herrscherin zu jenem der vorbildlichen Hausfrau umgedeutet. Ein weiterer Beiname, Berta die Spinnerin, leitet sich daraus ab.

    Literatur
    • Ernst Tremp: Bertha. In: Historisches Lexikon der Schweiz
    Weblinks
     Commons: Berta von Alamannien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Historischer Bericht über Berta von Alamannien (PDF-Datei; 71 kB)



    Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20781.php

    Bertha
    957/961, Königin von Burgund. Tochter Hzg. Burchards II. von Schwaben und der Herzogin Reginlinde. Nach Burchards Sieg über Kg. Rudolf II. von Hochburgund bei Winterthur 919 wurde B. wohl 922 mit Rudolf vermählt. Als Königin trat sie wenig in Erscheinung. Nach Rudolfs Tod 937 wurde sie zum Instrument der Machtpolitik und von Kg. Hugo von Italien geehelicht. Nach offenbar unglückl. Ehe (laut Liutprand von Cremona) 947 zum zweiten Mal Witwe, verbrachte B. die letzten Lebensjahre in Burgugund. Mit Schenkungen leitete sie die Gründung des Priorats Payerne ein, die durch ihre Tochter Adelheid vollendet wurde. Adelheid liess B. vor dem 8.4.961 in Payerne bestatten. Die Tradition der Königin Bertha als Stifterin des Klosters Payerne geht von einem im frühen 12. Jh. fabrizierten "Testament" aus, das am Beginn eines in der Westschweiz bis heute wirkenden Nachlebens der "guten Königin Bertha" steht. Die spätma. Grabinschrift in der Klosterkirche wurde in der Reformation zerstört. Vom 15. Jh. an weitete sich der Gründungskult auf weitere burgund. Stifte aus: Saint-Victor in Genf, St. Ursen in Solothurn (hier anstelle der Königin Bertrada), St. Mauritius in Amsoldingen und Saint-Imier. Das Zepter auf einem der Siegel der Peterlinger Fälschungen wurde vom 17. Jh. an als Spinnrocken interpretiert und mit der Redensart "z.Z., da Bertha spann" in Verbindung gebracht. Kult und Legende erlebten vom frühen 19. Jh. an einen grossen Aufschwung: Bertha wurde zu einer Identifikationsträgerin des jungen Kt. Waadt (u.a. Schriften von Philippe-Sirice Bridel, angebl. Auffindung der Gebeine 1817, hist.-patriot. Umzüge). Literar. Bearbeitung erfuhr die Persönlichkeit B.s 1947 durch Charles-Albert Cingria.

    Quellen
    – MGH DD reg. Burg., 1977
    – Corpus inscriptionum medii aevi Helvetiae 2, 1984, 210-212
    Literatur
    – H.E. Mayer, «Die Peterlinger Urkundenfälschungen und die Anfänge von Kloster und Stadt Peterlingen», in DA 19, 1963, 30-126
    – HS II/2; III/2
    – A. Lombard, La reine Berthe, 1988
    – V. Durussel, J.-D. Morerod, Le Pays de Vaud aux sources de son Histoire, 1990, 73-82
    Autorin/Autor: Ernst Tremp



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Burgund

    Königreich Niederburgund (ab 880)

    877, zwei Jahre nachdem er die burgundischen Lande geerbt hatte, starb Karl der Kahle (Westfrankenreich). Sein Sohn Ludwig der Stammler konnte nicht verhindern, dass sich noch im selben Jahr ein burgundischer Adliger, Graf Boso von Vienne, selbständig machte. Boso ließ sich 880 mit Hilfe des Papstes Johannes VIII. und auf Drängen seiner Gattin Irmengard, einer Tochter Ludwigs II. von Italien, auf einer Versammlung der Großen zu Mantala (Montaille bei Vienne) zum König von Burgund und der Provence proklamieren. Er begründete somit das Reich Niederburgund, das auch das cisjuranische Burgunderreich genannt wurde, oder nach seiner Hauptstadt Arles das Königreich Arelat. Boso konnte sich gegen den neuen König des Ostfrankenreiches, Karl den Dicken (876–887, seit 880 auch König von Italien und seit 881 Kaiser), behaupten, jedoch den äußersten Nordosten seines Landes, Wallis, Aosta und Savoyen, nicht halten.

    Ludwig der Blinde, König von Niederburgund 887–924, König der Langobarden (König von Italien) 899–905, Römischer Kaiser 901–905, war der Sohn Bosos und dessen Gemahlin Irmengard. Nach seines Vaters Tod huldigte er als unmündiger Erbe gemeinsam mit seiner Mutter dem ostfränkischen König und Kaiser Karl dem Dicken und empfing von ihm sein Erbe als Lehen. In demselben Verhältnis stand Ludwig auch zu Karls Nachfolger Arnulf von Kärnten. Ludwig wurde 899 König der Langobarden und wurde 901 von Papst Benedikt IV. zum Kaiser gekrönt. 905 unterlag er Berengar von Friaul, der ihn blendete und aus Italien vertrieb. Graf Hugo von Provence war ab 905 Regent von Niederburgund und ab 924 König von Niederburgund. Seit dem Rückzug Rudolfs II. von Hochburgund im Jahre 926 war er zugleich König von Italien.

    Königreich Hochburgund (ab 888)

    Nach der Absetzung Karls des Dicken (888) zerfiel das Ostfrankenreich und auf dem Boden seiner burgundischen Landesteile proklamierte sich 888 in Saint-Maurice der Welfe Rudolf I. (888–912), ein Neffe des Königs Hugo von Frankreich, zum König von Hochburgund. Das Reich umfasste die spätere Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté) und die Markgrafschaft Transjuranien. Im selben Jahr schlug der Schwager von Rudolf I., Richard der Gerichtsherr (858–921) – Gründer des westlich der Saône gelegenen mittelalterlichen Herzogtums Burgund – die Normannen bei Saint-Florentin. Diese waren 888 in Burgund eingefallen und hatten Bèze geplündert.

    Rudolf II. von Hochburgund (912–937) führte mehrere Kriege zur Ausdehnung Hochburgunds gegenüber Alamannien. Er erwarb um 912/19/26 Basel und Gebiete im Aargau. Erst die Neugründung des Herzogtums Schwaben unter Burchard II. verhinderte eine weitere Ausdehnung. In der Schlacht bei Winterthur (919) wurde Rudolf entscheidend geschlagen. Schwaben und Hochburgund verbanden sich anschließend zur Durchsetzung beidseitiger Interessen in Italien – Rudolf II. heiratete Berta von Alamannien, eine Tochter Burchards II. Die Grenze zwischen Schwaben und Hochburgund wurde durch die Linie Huttwil-Aarwangen-Basel definiert. 922 wurde Rudolf von der gegen Berengar I. von Friaul, Kaiser und König von Italien, gerichteten Opposition nach Italien gerufen und besiegte Berengar. 926 zog er sich aus Italien wieder zurück und überließ es Hugo von Provence, dem König von Niederburgund.



    Verwandtschaft:

    https://stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2353



    Name:
    Berta von Alamannien / Berthe von Burgund / Bertha of Swabia / Berthe de Souabe / Berthe de Bourgogne

    Aus der Linie der Hunfriedinger / Burchardinger

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Damenstift_Säckingen

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Burgund

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lombardei#Mittelalter

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Payerne

    Kinder:
    1. 26. König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige wurde geboren in 923; gestorben am 19 Okt 993.
    2. Kaiserin Adelheid von Burgund (Welfen) wurde geboren in zw 931 und 932 in Hochburgund; gestorben am 16 Dez 999 in Kloster Selz, Elsass; wurde beigesetzt in nach 16 Dez 999 in Kloster Selz, Elsass.
    3. Dux Rudolf von Burgund

  3. 54.  König Ludwig IV. von Frankreich (Karolinger), der Überseeische König Ludwig IV. von Frankreich (Karolinger), der Überseeische wurde geboren in zw 920 und 921 (Sohn von König Karl III. von Frankreich (Karolinger), der Einfältige und Prinzessin Edgiva (Eadgifu) von England); gestorben am 10 Sep 954 in Reims, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: an den Folgen eines Sturzes vom Pferd

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_IV._(Frankreich)

    Ludwig IV. der Überseeische (lateinisch Transmarinus, französisch Louis IV d’Outre-Mer; * zwischen 10. September 920 und 10. September 921; † 10. September 954 in Reims[1]) war westfränkischer König von 936 bis 954. Er stammte aus dem Geschlecht der Karolinger, der Königsdynastie des westfränkischen Reichs, die damals bereits sehr geschwächt und vom Wohlwollen mächtiger Adelsgruppen abhängig war.

    Ludwig war der Sohn König Karls III. des Einfältigen und dessen zweiter Frau Eadgifu, einer Tochter König Eduards des Älteren von Wessex. Karl musste sich mit Gegenkönigen auseinandersetzen, die keine Karolinger waren und den Herrschaftsanspruch der Karolingerdynastie nicht anerkannten. Als Graf Heribert II. von Vermandois, der auf der Seite des Gegenkönigs Rudolf von Burgund stand, im Jahr 923 Karl den Einfältigen in eine Falle lockte und gefangensetzte, floh Eadgifu mit dem erst zweijährigen Ludwig nach England. Dort wuchs Ludwig am Hof seines Großvaters Eduard und später seines Onkels Æthelstan auf. Im Westfrankenreich regierte nunmehr allein Rudolf von Burgund, der jedoch auf die Unterstützung des mächtigen Geschlechts dder Robertiner angewiesen war, während Heribert II. weiterhin den gefangenen Karl als Faustpfand behielt, um auf König Rudolf Druck auszuüben. 929 starb Karl in der Haft. Als im Januar 936 König Rudolf starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen, kam bei der Regelung der Nachfolge dem mächtigen Robertiner Hugo dem Großen eine entscheidende Rolle zu. Hugo, dessen Vater Robert I. bereits Westfrankenkönig gewesen war, hätte selbst nach der Krone greifen können, zog es aber vor, zur Karolingerdynastie zurückzukehren, die durch Karls Schicksal einen schweren Macht- und Ansehensverlust erlitten hatte. Er wollte einem relativ machtlosen Karolinger die Königswürde überlassen, um selbst die Reichspolitik aus dem Hintergrund zu lenken. Daher verhandelte er mit Æthelstan und Eadgifu über die Rückkehr Ludwigs. Hugo war ein Schwager von Æthelstan und Eadgifu, da er damals mit einer Schwester Eadgifus verheiratet war. Man einigte sich und der erst fünfzehnjährige Ludwig landete in Boulogne, wo Hugo ihn empfing und ihm huldigte.
    Am 19. Juni 936 wurde Ludwig IV. in Laon von Erzbischof Artold von Reims zum westfränkischen König gekrönt. Im Gegenzug musste er Hugo eine einzigartige Sonderstellung im Reich einräumen. Hugo erhielt den eigens für ihn geschaffenen Rang eines „Herzogs der Franken“ (dux Francorum), und bereits in einer Königsurkunde von 936 stellte Ludwig fest, er handle auf den Rat „unseres geliebtesten Hugo, des Frankenherzogs, der in allen unseren Reichen der Zweite nach uns ist“. Damit war Hugo nicicht mehr nur, wie frühere Robertiner, als Markgraf und Graf für große Gebiete zuständig, in denen dem König kein direktes Eingreifen mehr möglich war, sondern er stand „in allen Reichen“, also in sämtlichen Teilen des Westfrankenreichs, zwischehen dem König und den nachrangigen Vasallen. Der Titel „Herzog der Franken“ wurde somit in bewusster Analogie zu „König der Franken“ auf das Gesamtreich bezogen (obwohl im engeren Sinn nur ein bestimmter Reichsteil, das Hugo dem Großen verliehenne Herzogtum Franzien, gemeint war). Damit wurde Ludwig faktisch auf die Rolle eines nominellen Königs reduziert und der Robertiner beanspruchte eine Stellung, die mit derjenigen der karolingischen Hausmeier im späten Merowingerreich vergleichbar war.
    In den ersten Monaten seiner Regierung war Ludwig völlig von Hugo dem Großen abhängig und musste ihn auf einem erfolgreichen Feldzug gegen Hugo den Schwarzen von Burgund begleiten, wobei Hugo der Große sich nordburgundische Gebiete und insbesondndere die Stadt Sens aneignete. 937 machte sich Ludwig jedoch von seinem „Vormund“ unabhängig und begann eine selbständige, gegen die Übermacht des Robertiners gerichtete Politik zu betreiben. Dabei stützte er sich auf Vornehme, die ebenfalls die robertinische Expansion eindämmen wollten, darunter Erzbischof Artold von Reims, den Ludwig zu seinem Kanzler machte, und Hugo der Schwarze, mit dem er ein Bündnis schloss. Darauf reagierte Hugo der Große seinerseits mit neuen Bündnissen. Er vverbündete sich mit Heribert II. und sicherte sich ein gutes Verhältnis zu Otto dem Großen, dessen Schwester Hadwig er heiratete, nachdem seine englische Frau, Ludwigs Tante, gestorben war. Damit bahnte sich ein Gegensatz zwischen Ludwig und Otttto an, und als sich die Herzöge Giselbert von Lothringen und Eberhard von Franken gegen Otto den Großen erhoben, unterstellten sie sich Ludwig. Dadurch schien sich dem Karolinger eine Chance zu bieten, das karolingische Stammland Lothringen, das nach der Entmachtung Karls des Einfältigen in den Hoheitsbereich des ostfränkischen Reichs geraten war, zurückzugewinnen. Er gedachte militärisch einzugreifen und stieß ins Elsass vor, doch kam ihm Otto zuvor, der am 2. Oktober 939 Giselbert iin der Schlacht von Andernach besiegte und damit die Zukunft Lothringens entschied. Giselbert ertrank auf der Flucht und Ludwig heiratete Giselberts Witwe Gerberga, eine Schwester Ottos des Großen. Nunmehr waren sowohl König Ludwig als auch seiein Gegenspieler Hugo der Große mit Otto verschwägert und Otto konnte eine Schiedsrichterrolle zwischen den beiden Rivalen einnehmen und für ein Machtgleichgewicht zwischen ihnen sorgen. Zunächst stand Otto wegen des lothringischen Konflikts ganz auf der Seite Hugos des Großen. Er unternahm 940 einen Feldzug ins Westfrankenreich, um Ludwig zu bestrafen. In der Königspfalz Attigny nahm er die Huldigung von Hugo dem Großen und Heribert II. entgegen. Die beiden hatten schon zuvor die Stadt Reims erobert und dort den Erzbischof Artold, einen der wichtigsten Getreuen Ludwigs, abgesetzt. Otto stieß auch nach Burgund vor, um Ludwigs dortigen Verbündeten, Hugo den Schwarzen, vor militärischen Aktionen zu warnen. 942 empfing Otto seine Schwäger Ludwig und Hugo in Visé an der Maas. Es wurde ein allgemeiner Ausgleich erzielt. Ludwig musste auf Lothringen verzichten.
    Die Lage änderte sich zugunsten Ludwigs, als Ende 942 Graf Wilhelm I. Langschwert von Rouen, der Machthaber der Normandie, ermordet wurde und Anfang 943 Heribert II. starb. Heriberts Söhne stritten um die Erbschaft und in der Normandie war der Erbe, der künftige Herzog Richard I., noch unmündig. Ludwig nutzte diese Gelegenheit, um in der Normandie einzugreifen und dort seine königliche Autorität militärisch geltend zu machen. In den Kämpfen gegen seine normannischen Gegner geriet Ludwig jedoch im Juli 945 in einen Hinterhalt. Er konnte zunächst fliehen, wurde dann aber gefangengenommen. Die Normannen lieferten ihn an Hugo den Großen aus. Hugo behielt ihn in Gefangenschaft und forderte als Preis für die Freilassung, dass Ludwig auf die Stadt Laon, sein Machtzentrum, verzichte. Königin Gerberga sah sich gezwungen, Laon einem Vasallen Hugos zu übergeben. Im Sommer 946 kam Ludwig frei.
    Diese schwere Demütigung Ludwigs erinnerte an das Schicksal seines Vaters Karl und bedeutete nicht nur für ihn persönlich, sondern auch für das Königtum als solches einen dramatischen Prestigeverlust. Das lag nicht im Interesse Ottos des Großenen, der nun auf Bitten seiner Schwester Gerberga eingriff, um der Übermacht Hugos entgegenzuwirken. Im Herbst 946 zog ein großes Heer Ottos nach Westen und vereinte sich mit den Ludwig treuen Kräften. Hugo vermied eine Feldschlacht. Seine Truppen verschanzten sich in den Städten. Das Heer der beiden Könige konnte Laon, Senlis, Paris und Rouen nicht einnehmen, doch gelang ihnen die Eroberung von Reims, wo sie den vertriebenen Erzbischof Artold wieder einsetzten. Im Juni 948 traten in InIngelheim westfränkische, lothringische und ostfränkische Bischöfe unter dem Vorsitz eines päpstlichen Legaten in Gegenwart Ottos und Ludwigs zu einer Synode zusammen und verurteilten Hugo sowohl wegen seines Vorgehens gegen Ludwig als auch wegen der Vertreibung Artolds aus Reims. 949 konnte Ludwig die Stadt Laon in einem nächtlichen Überraschungsangriff zurückerobern; nur die Zitadelle blieb in der Hand von Hugos Kräften. 950 vermittelte Herzog Konrad der Rote von Lothringen im Auftrag Ottos des Großen einen Friedensschluss zwischen Ludwig und Hugo. Nun übergab Hugo dem König die Zitadelle von Laon.
    Am 10. September 954 starb Ludwig in Reims an den Folgen eines Sturzes vom Pferd und wurde dort in der Basilika Saint-Remi begraben.

    Ludwig heiratete 939 Gerberga († 5. Mai 968 oder 969), die Tochter des deutschen Königs Heinrich I. (Liudolfinger) und Witwe des Herzogs Giselbert von Lothringen. Mit ihr hatte er sieben Kinder:
    • Lothar (941–986), König von Frankreich ∞ 966 Emma von Italien, Tochter des Königs Lothar II. von Italien
    • Mathilde (* Ende 943; † nach 26. November 981) ∞ um 964 Konrad III. König von Burgund († 993) (Welfen)
    • Karl (* Januar 945; † vor 953)
    • eine Tochter (Name nicht überliefert) (* Anfang 948)
    • Ludwig (* Dezember 948; † vor 10. September 954)
    • Karl (953–nach 991), Herzog von Niederlothringen (977–991), Zwillingsbruder Heinrichs
    • Heinrich (* Sommer 953; † bald nach der Taufe), Zwillingsbruder Karls von Niederlothringen
    Gerberga erhielt 951 die Abtei Notre-Dame de Laon von ihrer Schwiegermutter und wurde 959 Äbtissin von Notre-Dame de Soissons.



    Literatur
    • Walther Kienast: Deutschland und Frankreich in der Kaiserzeit (900-1270), 1. Teil, Hiersemann, Stuttgart 1974. ISBN 3-7772-7428-3
    • Carlrichard Brühl: Die Geburt zweier Völker. Deutsche und Franzosen (9.-11. Jahrhundert), Böhlau, Köln 2001. ISBN 3-412-13300-0
    • Karl Ferdinand Werner: Vom Frankenreich zur Entfaltung Deutschlands und Frankreichs, Sigmaringen 1984. ISBN 3-7995-7027-6
    • Philippe Lauer: Le règne de Louis IV d'Outre-Mer, Paris 1900, Nachdruck Genève 1977 (grundlegende Untersuchung)
    Weblinks
     Commons: Ludwig IV. (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • mittelalter-genealogie.de: Ludwig IV. der Überseeische. Archiviert vom Original am 11. Dezember 2007, abgerufen am 1. Juni 2012.
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Zur Datierung der Geburt siehe Lauer S. 10 und Anm. 2 sowie Auguste Eckel: Charles le Simple, Paris 1899, S. 104; zum Todesdatum Lauer S. 231f. und Anm. 4 (mit Belegen).

    Ludwig heiratete Prinzessin Gerberga von Sachsen in 939. Gerberga (Tochter von König Heinrich I. von Sachsen (von Deutschland) (Liudofinger) und Königin Mathilde von Sachsen, die Heilige ) wurde geboren in zw 913 und 914 in Nordhausen; gestorben am 5 Mai 984. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 55.  Prinzessin Gerberga von SachsenPrinzessin Gerberga von Sachsen wurde geboren in zw 913 und 914 in Nordhausen (Tochter von König Heinrich I. von Sachsen (von Deutschland) (Liudofinger) und Königin Mathilde von Sachsen, die Heilige ); gestorben am 5 Mai 984.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gerberga_(Frankreich)

    Gerberga, mitunter auch Gerberga von Sachsen, (* 913 in Nordhausen[1]; † 5. Mai 969) war Herzogin von Lothringen und westfränkische Königin. Die älteste Tochter des deutschen Königs Heinrich I. und seiner zweiten Gemahlin Mathilde und damit Schwester Kaiser Ottos I. entwickelte sich dabei aus der Rolle der Ehefrau in einer politischen Zweckehe heraus zu einer selbständig Politik betreibenden Frau, die schließlich in Vertretung ihres minderjährigen Sohnes Frankreich regierte.

    Gerberga wurde 913 auf der Burg Nordhausen geboren, die 910 von Heinrich I. errichtet wurde. Heinrich war bei ihrer Geburt noch Herzog der Sachsen, ihre Mutter Mathilde war seine zweite Ehefrau. Gerberga, die einen der Leitnamen des liudolfingischen Geschlechts erhielt, war das zweite Kind und die älteste Tochter Heinrichs aus dieser Ehe, lediglich ihr Bruder, der spätere Kaiser Otto I., war älter. Über Gerbergas Jugend ist nichts bekannt. Für hochadelige Töchter üblich und aufgrund dessen, dass Gerberga als hochgebildet beschrieben wurde, wahrscheinlich ist die Erziehung in einem Frauenstift.

    Die Ehe mit Giselbert von Lothringen
    Heinrich I. verheiratete Gerberga 928 mit dem Herzog Giselbert von Lothringen. Bei dieser Ehe handelte es sich um eine für die damalige Zeit übliche Zweckehe. Heinrich wertete Giselberts Ansehen dadurch auf, dass er ihm seine Tochter zur Frau gaab und band gleichzeitig Lothringens mächtigsten Adeligen an das ostfränkische Reich. Lothringen, an der Westgrenze des Ostfrankenreiches gelegen, war durch die Teilung von Prüm aus dem Lotharii Regnum hervorgegangen, das selbst erst 843 zusammen mit Ost- und Westfrankenreich durch die Teilung des Karolingischen Reiches unter den Söhnen Ludwigs des Frommen entstanden war. Seitdem war es Zankapfel zwischen den beiden Frankenreichen. Nach einer zeitweiligen Teilung war das Gebiet 880 aufgrund des Vertrags von Ribemont vollständig an das Ostfrankenreich gefallen. 911 hatte Giselberts Vater allerdings nach dem Tod des letzten ostfränkischen Karolingers dem neugewählten Konrad I. die Gefolgschaft verweigert und sich dem Westfrankenreich angeschlossen. Giselbert, Herzog ab 915, war jedoch auch mit den Westfrankenherrschern in Konflikt geraten, möglicherweise um sein Land aus der Abhängigkeit zu lösen, und hatte schließlich nach einigen politischen Schachzügen und Feldzügen 925 Heinrich I. die Treue geschworen. Gerbergas Verheiratung mit Giselbert war Teil der Anstrengungen Heinrichs, das neu geschaffene Herzogtum an sein Reich zu binden.
    Ob Gerberga politischen Einfluss auf Giselbert hatte, ist fraglich. Eine Quelle des 11. Jahrhunderts, die Translatio s. Servatii des Iocundus, stellt Gerberga als treibende Kraft hinter Giselberts Entscheidung dar, den Aufstand ihres jüngeren Bruders Heinrich gegen ihren älteren Bruder Otto I. zu unterstützen, in dessen Verlauf Giselbert 939 im Rhein ertrank. Winfrid Glocker [2] hält diese Darstellung allerdings für nicht glaubhaft, da Giselbert sicher nicht eine Beeinflussung durch seine Ehefrau benötigte, um sein schon zuvor verfolgtes Ziel eines lothringischen Sonderkönigtums zu verfolgen. Allerdings belege diese Quelle, dass Gerberga nicht die ihr von Heinrich I. zugedachte Rolle, Giselbert an die Ottonen zu binden, erfüllte, sondern sich als Giselberts Ehefrau für dessen Ziele eingesetzt habe.

    Die Ehe mit Ludwig IV. von Frankreich
    Durch Giselberts Tod war Gerberga im Alter von etwa 26 Jahren Witwe und fiel damit unter die Munt des Familienoberhaupts ihrer Sippe, also die ihres älteren Bruders Otto I. Dieser plante, Gerberga oder deren Tochter mit dem Herzog von Bayern zu verheiraten. Hierzu kam es jedoch nicht, da Gerberga begann, eigene politische Entscheidungen zu treffen. Zunächst verweigerte sie ihrem Bruder Heinrich, dessen Aufstand mit Giselberts Tod zusammenbrach, ihren Schutz und distanzierte sich so von Giselberts Politik, um dann eine neue Ehe einzugehen.
    Gerberga heiratete Ludwig IV. den Überseeischen, den König des Westfrankenreiches, der, wie der Chronist Richer von Reims berichtet, von Mitleid mit der schönen Witwe erfüllt war. Tatsächlich waren Ludwigs Ziele politischer Natur. Ludwig erhob mmit der Heirat den Anspruch auf Lothringen, zugleich holte er ein Statusdefizit gegenüber seinem innenpolitischen Widersacher Hugo von Franzien auf, der Gerbergas Schwester Hadwig geheiratet hatte. Der Name Lothar des 941 geborenen Sohnes Ludwigs und Gerbergas besagte programmatisch, dass der Anspruch des Westfrankenreiches auf Lothringen weiter bestand. Ludwigs Ambitionen auf Lothringen scheiterten allerdings an Ottos militärischer Überlegenheit. 942 verzichtete Ludwig für das Westfrankenreich auf Lothringen. Dieser Verzicht wird teilweise auf die Vermittlung Gerbergas zurückgeführt, die dabei im Sinne der ottonischen Machtpolitik gehandelt habe. Falls Gerberga ihren Ehemann Ludwig allerdings beeinflusste, dann eher in dessen eigenem Interesse: Ludwig IV. hatte innenpolitisch Schwierigkeiten, überhaupt gegen Hugo von Franzien eine Machtbasis zu erhalten, seine Gegner Hugo und Otto hatten sich zudem verbündet. Durch den Friedensschluss löste Ludwig Otto aus diesem Bündnis, so dass er sich auf seinen innenpolitischen Gegner und Schwager Hugo konzentrieren konnte.
    945 geriet Ludwig bei Rouen in die Gefangenschaft von Normannen, die ihn später an Hugo auslieferten. Für die Freilassung forderte Hugo den Thronfolger Lothar als Geisel und politische Zugeständnisse, insbesondere die Herausgabe der sehr wichtigen Stadt Laon. Durch die Gefangenschaft ihres Mannes war Gerberga in Vertretung Lothars Regentin, und es gelang ihr, Ludwig frei zu bekommen, ohne Hugos Forderungen komplett zu erfüllen: Statt Lothar stellte sie dessen jüngeren Bruder Karl als Geisel. Allerdings musste sie Laon einem Vasallen Hugos übergeben. Anschließend überzeugte Gerberga Ludwig zu einer völligen politischen Kehrtwendung: Sie bat ihren Bruder Otto um Unterstützung für das weitgehende entmachtete westfränkische Königtum. Die Bündnissituation kehrte sich um, zwischen Ludwig und Otto entwickelte sich ein enges Bündnis, das über Jahre anhielt. Zwischen 946 und 950 trafen sich die beiden Könige fünfmal, zu Ostern 949 war Gerberga Gast ihres Bruders in Aachen, wo dieser sein Hilfeversprechen erneuerte. Der Druck, den das von Gerberga vermittelte Bündnis auf Hugo von Franzien ausübte, ermöglichte Gerberga 953 schließlich, einen Friedensschluss zwischen ihrem Mann Ludwig und ihrem Schwager Hugo zu vermitteln.

    Die Witwenzeit
    954 fiel Ludwig IV. vom Pferd und starb an den Folgen der Verletzung. Gerberga war zum zweiten Mal Witwe und Regentin des Westfrankenreiches, da ihr Sohn Lothar mit 13 Jahren noch nicht regierungsfähig war. Zudem musste Lothar durch den Adel zum König gewählt werden. Gerberga gelang es, dieses zu erreichen, indem sie Hugo von Franzien, den größten Rivalen ihres Mannes, aber auch ihren Schwager, um Unterstützung bat. Gerbergas Entscheidung, nicht ihren Bruder Otto, sondern Hugo um Hilfe zu bitten, war politisch weitblickend. Ein Einfluss Ottos bei der Wahl Lothars hätte das westfränkische Königtum völlig vom ostfränkischen abhängig gemacht. Mit der Bitte an Hugo machte sie zwar das Königtum ihres Sohnes von diesem abhängig und gestand ihre politisch schwache Position ein. Hugo, der in dieser Situation selbst nach dem Königtum hätte greifen können, unterstützte dennoch Gerbergas Sohn Lothar, der König von Frankreich wurde, während Hugo bis zu seinem Tod 956 der mächtigste Mann im Westfrankenreich blieb.
    Hugos Tod brachte das Westfrankenreich in die Situation, dass Gerberga und ihre Schwester Hadwig an der Spitze der beiden mächtigsten Familien standen, jeweils in Vertretung für ihre Söhne. Gerberga arbeitete in dieser Phase eng mit ihrer liudollfingischen Verwandtschaft zusammen, die Macht im Westfrankenreich wurde von ihr, Hadwig und ihrem jüngeren Bruder Brun, der auf sich die Ämter des Erzbischofs von Köln und des Herzogs von Lothringen vereinte und Otto I. in vielen Angelegenheiten als Kanzler vertrat, ausgeübt. Durch die Anlehnung an ihre Familie sicherte Gerberga den status quo im Westfrankenreich, bis ihr Sohn Lothar selbst die Regierung führen konnte.
    Auch wenn Gerberga ab 959 als Äbtissin von Notre-Dame in Soissons eine traditionelle Position für eine Witwe übernahm, blieb sie politisch aktiv, 961 kümmerte sie sich um die Nachfolge des Erzbischofs von Reims. 965 nahm sie an dem Kölner Hoftag ihres Bruders Otto I. teil, auf dem ihr Sohn Lothar ein Ehebündnis mit Ottos Stieftochter Emma einging.
    Gerberga starb am 5. Mai, vermutlich im Jahr 969[3] und wurde in der Abtei Saint Rémi in Reims begraben.

    Gerberga hatte aus ihren beiden Ehen insgesamt elf Kinder.
    Aus der Ehe mit Giselbert von Lothringen stammen:
    • Heinrich († vor 944)
    • Hadwig (starb jung)
    • Alberada, ∞ mit Graf Rainald von Roucy
    • Gerberga († nach 978), ∞ mit Graf Albert I. von Vermandois
    Aus der Ehe mit Ludwig IV. von Frankreich stammen:
    • Lothar (Frankreich) (* 941, † 986), König von Frankreich 954, ∞ 966 Emma von Italien, Tochter des Königs Lothar II. von Italien
    • Mathilde (* Ende 943, † nach 26. November 981), ∞ um 964 Konrad III. König von Burgund († 993) (Welfen)
    • Karl (* Januar 945, † vor 953)
    • eine Tochter (Name nicht überliefert) (* Anfang 948)
    • Ludwig (* Dezember 948, † vor 10. September 954)
    • Karl (* 953, † nach 991) Zwilling, Herzog von Niederlothringen (977–991)
    • Heinrich (* Sommer 953, † bald nach der Taufe) Zwilling

    Rezeption
    Gerberga war wie ihre Zeitgenossinnen Adelheid von Burgund und Theophanu eine hochgebildete Frau, die politische Verantwortung übernahm. Von der deutschen Geschichtsschreibung wird Gerberga überwiegend als Ottonin behandelt, die dabei im Interesse einer ottonischen Familienpolitik gewirkt habe. Die französischsprachige Geschichtsschreibung sieht Gerberga als die Person, die die Herrschaft der Karolinger im Westfrankenreich gefestigt und für einige Jahrzehnte erhalten hat, und sich dabei ihrer ostfränkischen Familie bedient hat.




    Literatur
    • Winfrid Glocker: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag, Köln 1989, ISBN 3-412-12788-4
    • Eduard Hlawitschka: Gerberga. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 256 f. (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Gerberga (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
↑ Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar, Geiger, 2009. S. 78
↑ Glocker (1989) S. 32.
↑ Zur Datierung siehe Ferdinand Lot, Les derniers Carolingiens, Paris 1891, S. 62 und Anm. 2; Glocker (1989) S. 272.

    Kinder:
    1. König Lothar von Frankreich (Karolinger) gestorben in 986.
    2. 27. Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund) wurde geboren in cir 943; gestorben in 26 od 27 Jan 981 od 982.
    3. Herzog Karl von Niederlothringen gestorben in 944.