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Herzog Albrecht II. von Mecklenburg

Herzog Albrecht II. von Mecklenburg

männlich 1318 - 1379  (61 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Herzog Albrecht II. von MecklenburgHerzog Albrecht II. von Mecklenburg wurde geboren in 1318 (Sohn von Herr Heinrich II. von Mecklenburg und Anna zu Sachsen-Wittenberg); gestorben am 18 Feb 1379; wurde beigesetzt in Münster, Doberan .

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1329 bis 1379, Herrschaft Mecklenburg; Herr Zu Mecklenburg Herzog zu Mecklenburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_II._(Mecklenburg) (Jun 2021)

    Albrecht II. war Sohn des Herrn Heinrich II. von Mecklenburg und Annas von Sachsen-Wittenberg, Tochter Herzog Albrechts II. von Sachsen-Wittenberg. Seit 1329 regierte Albrecht zunächst unter Vormundschaft etlicher landesherrlicher Räte aus der mecklenburgischen Ritterschaft sowie Vertretern der Hansestädte Rostock und Wismar. Erste Aufgabe der Vormünder Albrechts II. war nach dem Tod des äußerst kriegerischen Heinrich II. der Friedensschluss mit den Nachbarterritorien für die Dauer der Vormundschaft. Sodann konnten sie sich den inneren Angelegenheiten zuwenden, insbesondere der Wahrung des Landfriedens.[1]

    Mit Erreichen der Volljährigkeit im Jahr 1336 endete die Vormundschaft und Albrecht II. agierte selbständig. Zunächst hatte er mit mindermächtigen mecklenburgischen Niederadligen zu kämpfen, die dem jungen Landesherrn keine Autorität beimaßen und sich einander heftig befehdeten. Zur Wiederherstellung des Landfriedens verbündete sich Albrecht II. mit den Hansestädten Rostock und Wismar sowie ihm treu ergebenen Teilen der mecklenburgischen Ritterschaft, insbesondere führenden Adelsgeschlechtern wie den Familien Barnekow, Lützow, Stralendorf, Bülow, Moltke und Plessen, die seit der Regierung seines Vaters Heinrich II. nicht nur eng mit der Landesherrschaft kooperierten, sondern auch zahlreiche Vogteien des Landes als Pfand besaßen. Die Zusammenarbeit mit diesen sechs Familien setzte sich über die gesamte Regierungszeit Albrechts II. fort. Aus ihnen entstammten nicht nur seine wichtigsten herzoglichen Räte, sondern auch die für seine aktive Außenpolitik unerlässlichen niederadligen Kriegsunternehmer. Unter der Herrschaft Albrechts II. bauten die führenden Adelsgeschlechter ihre Stellung weiter aus und im Jahr 1379 befanden sich nicht nur zwei Drittel der Vogteien in ihrem Pfandbesitz, sondern verfügten auch über ausgedehnte Besitzkomplexe aus Lehen.[2]

    Wie in der Innenpolitik setzte Albrecht II. auch die Außenpolitik seines Vaters fort. Seine Konstante bildeten hier Bündnisse mit Böhmen, Sachsen-Wittenberg und Holstein-Rendsburg wie auch die Gegnerschaft zu Brandenburg, Pommern und Dänemark. Am 8. Juli 1348 erhob der römisch-deutsche König und spätere Kaiser Karl IV. den mit ihm eng verbündeten Albrecht II. von Mecklenburg zusammen mit dessen jüngeren Bruder Johann I. zum Herzog und damit in den Reichsfürstenstand. Bei der anschließenden Landesteilung vom 25. November 1352 wurden ihm die Länder Rostock und das Stammland Mecklenburg zugesprochen, während sein Bruder die Herrschaft sowie die Vogteien Lübz und Sternberg erhielt. Ansonsten wechselte Albrecht II. die Fehdebündnisse häufig: So führte er gemeinsam mit den pommerschen Herzögen Otto I. und Barnim III. Krieg gegen Brandenburg (Pommersch-Brandenburgischer Krieg), stand aber selbst in den weiteren rügischen Erbfolgekriegen im Konflikt mit Pommern. Im Jahre 1358 eignete er sich nach drei Kriegen die Rechte der unterlegenen Grafen von Schwerin an. Gleich Karl IV. unterstützte er anfangs den falschen Waldemar, versöhnte sich aber 1350 mit dem Markgrafen Ludwig, um an anderer Stelle Krieg führen zu können und zu gelegener Zeit wiederum den Krieg den Brandenburg zu eröffnen. Wie die Regierungszeit seines Vaters war so auch die Herrschaft Albrechts II. von zahlreichen aufeinander folgenden Kriegen geprägt. In seiner zweiten Regierungshälfte stritt er vor allem mit Dänemark um die nordischen Königskronen. In Schweden vertrieb er skrupellos die Verwandten seiner Frau vom Königsthron und setzte seinen eigenen Sohn Albrecht III. ein.[3] Zu diesem Zweck stellte sich Albrecht II. im Unterschied zu seinem Vater auch mit den Hansestädten gut und schloss am 20. Februar 1368 einen Allianzvertrag mit den wendischen Hansestädten, da diese keine allgemeine Allianz mit dem Herzogtum erreichten.[4]

    Für die Begründung des Landfriedens im nordöstlichen Deutschland ist er mit Erfolg tätig gewesen, weil der Friede im Inneren Voraussetzung für seine außenpolitischen Vorhaben war. Kurz vor seinem Tode ließ er Ernst von Kirchberg zum Ruhm des mecklenburgischen Herzogshauses die Mecklenburgische Reimchronik anfertigen.[5] Albrecht II. wurde im Doberaner Münster begraben.

    Titel (genauer):
    von 1329 bis 1348 Herr zu Mecklenburg und von 1348 bis 1379 regierender Herzog zu Mecklenburg

    Begraben:
    Das Doberaner Münster war bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts die Kirche des Zisterzienser-Klosters Doberan. Es ist heute die Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bad Doberan in der Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).
    https://de.wikipedia.org/wiki/Doberaner_Münster

    Albrecht heiratete Herzogin Eufemia (Euphemia) Eriksdotter in 1336. Eufemia (Tochter von Herzog Erik Magnusson von Schweden und Prinzessin Ingeborg (Ingebjørg) Håkonsdotter von Norwegen) wurde geboren in 1317; gestorben in vor 16 Jun 1370. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Kinder:
    - Heinrich III. (1337–1383), Herzog zu Mecklenburg (1379–1383)
    - Albrecht III. (1338–1412), Herzog zu Mecklenburg (1388–1412) und König von Schweden
    - Magnus I. (nach 1338–1384), Herzog zu Mecklenburg (1383–1384)
    - Ingeborg (um 1340–1395), verheiratet in 1. Ehe mit Ludwig VI. von Bayern in 2. Ehe mit Heinrich II. von Holstein
    - Anna (1343–1415), verheiratet mit Adolf VII. von Holstein-Kiel

    ? - Margarethe I.

    Verheiratet:
    Albrecht II. war vermählt mit Euphemia, Herzogin von Schweden.

    Kinder:
    1. Herzog Heinrich III. von Mecklenburg wurde geboren in cir 1337; gestorben am 24 Apr 1383 in Schwerin.
    2. Herzog Magnus I. von Mecklenburg wurde geboren in cir 1345; gestorben am 1 Sep 1384.

    Albrecht heiratete Gräfin Adelheid von Honstein (Hohnstein) in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Verheiratet:
    In zweiter Ehe heiratete Albrecht Adelheid, Gräfin von Hohnstein.


Generation: 2

  1. 2.  Herr Heinrich II. von MecklenburgHerr Heinrich II. von Mecklenburg wurde geboren in nach 14 Apr 1266 (Sohn von Fürst Heinrich I. von Mecklenburg und Anastasia von Pommern (Greifen)); gestorben am 21 Jan 1329 in Sternberg, Pommern.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1287 bis 1329, Herrschaft Mecklenburg; Herr zu Mecklenburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Mecklenburg) (Jun 2021)

    Heinrich II. war ein Sohn Heinrichs I. und regierte 1287–1289 gemeinsam mit seinem Bruder Johann III. Zuvor (seit dem Jahr 1275) übte seine Mutter Anastasia von Pommern mit seinem Onkel Nikolaus III. (bis 1290) und Johann II. (bis 1283) die Regentschaft aus. Er war 1298–1301 Mitregent seines Vaters und folgte diesem nach dessen Gefangennahme und spätestens nach dessen Tod 1302 in der Regierung.

    Am Anfang seiner Regierungszeit führte er erfolglos Krieg gegen Nikolaus II. von Werle um die Erbfolge von Heinrich I. von Werle. Um 1299 – nach dem Tod der Söhne seines Schwiegervaters Albrecht III. – wurde Heinrich II. von diesem durch Kaufvertrag (oder Scheinkauf) das Land Stargard als brandenburgisches Lehen übertragen. Dieses war schon 1292 als Wittum von seiner Frau Beatrix von Brandenburg mit in die Ehe gebracht worden. Nach dem Tod Albrechts sicherte ihm der Wittmannsdorfer Vertrag vom 15. Januar 1304 das Land bis zum Tode seiner Frau († 22. September 1314) als Lehen.[1][2]

    Im Jahr 1299 unternahm er einen ersten Versuch, im Bündnis mit dem Markgrafen von Brandenburg und Nikolaus II. von Werle das Fürstentum Rostock zu erobern. Dessen Fürst Nikolaus I. von Rostock stellte sein Land im Jahr 1300 unter Schutz und die Lehensherrschaft des Königs Erich von Dänemark. Diesem unterlag Heinrich und der dänische König wurde selbst Besitzer der Herrschaft Rostock. Im Jahr 1304 kam Heinrich II. zusammen mit dem Markgrafen von Brandenburg dem böhmischen König Wenzel II. von Böhmen im Krieg gegen König Albrecht I. zu Hilfe. Dieser Krieg brachte Heinrich II. den Beinamen der Löwe.[2][3]

    Ab 1308 folgte der Norddeutsche Markgrafenkrieg (1308–1317) gegen die Hansestädte Stralsund, Wismar und Rostock und die ehemaligen verbündeten brandenburgischen Markgrafen. Auslöser war die Weigerung Wismars, die Hochzeit seiner Tochter Mechthild mit dem Herzog Otto zu Braunschweig-Lüneburg in der Stadt durchzuführen. Die Hochzeit ließ er daraufhin in Sternberg durchführen. Heinrich II. wählte die Stadt danach zu seiner Residenz. Schon 1311 unterwarf sich Wismar und Heinrich II. zog gegen Rostock. Am 15. Dezember 1312 wurde Rostock nach heftiger Gegenwehr eingenommen. Bei Heinrichs Pilgerzug 1313 nach Madonna della Rocca erhob sich Rostock, wurde aber am 12. Januar 1314 schnell eingenommen. Der Alte Rat, um den Ratsherrn Bernhard Kopman, wurde wieder ins Amt gesetzt. 1315 kämpfte Heinrich II. gegen die Stadt Stralsund und musste sich gegen die Besetzung des Landes Stargard durch den brandenburgischen Markgraf Waldemar zur Wehr setzen. Dieser betrachtete nach dem Tode von Heinrichs Frau Beatrix das Lehen Stargard als erledigt und forderte es zurück. Die Belagerung Stralsunds musste Heinrich II. im Juli 1316 erfolglos aufgeben, konnte aber die Brandenburger aus dem Land Stargard vertreiben und in der Schlacht bei Gransee besiegen. Mit dem Templiner Frieden vom 25. November 1317 wurde ihm die Herrschaft Stargard endgültig als brandenburgisches Lehen zugesprochen.[2][4]

    Im Jahr 1319 kämpfte er zusammen mit Grafen Gerhard von Holstein erfolglos gegen die Dithmarscher. Diese siegten in der Schlacht von Wöhrden, aus der Heinrich II. nur mit Mühe entkam. In dieser Zeit kam es auch zu einem Bündnis mit der schwedischen Herzogin Ingeborg Håkonsdotter, das 1321 durch einen Ehevertrag zwischen Eufemia Eriksdatter, der Tochter Ingeborgs aus ihrer Ehe mit Herzog Erik von Schweden, und Albrecht, dem Sohn Herzog Heinrichs besiegelt wurde. Das Bündnis war gegen das nach dem Tod Erik Menveds geschwächte Dänemark auf Rückeroberung von Schonen gerichtet. Nach dem Tod des brandenburgischen Markgrafen Waldemar eroberte er die Prignitz und die Uckermark. Nach einem erneuten Krieg gegen Rostock, gelang es ihm mit den dänischen König Christoph II. am 21. Mai 1323 Frieden zu schließen. Er erhielt die Herrschaft Rostock einschließlich der Vogteien Gnoien und Schwaan als erbliche Lehen von Dänemark. Im Krieg gegen den neuen brandenburgischen Markgrafen Ludwig I. (unter Vormundschaft des Graf Berthold von Henneberg) verlor er seine Eroberungen in der Uckermark und in der Prignitz und musste am 24. Mai 1325 gegen Abfindung Frieden schließen. Auch der Rügische Erbfolgekrieg nach dem Tod des letzten Fürsten von Rügen, Wizlaw, am 10. November 1325 endete nach hartem Kampf im Frieden zu Brudersdorf am 27. Juni 1328 nur mit dem Pfandbesitz der Vogtei Barth. Am 21. Januar 1329 starb Heinrich II.

    Über seine gesamte Regierungszeit hinweg stützte sich Heinrich II. stark auf die mecklenburgische Ritterschaft, die er für seine expansive Politik zwingend benötigte und die im Gegenzug nicht minder stark von der Politik ihres Landesherrn profitierte. Anstatt sich bei der Landesverteidigung wie bisher vor allem auf kleine Burgbesatzungen und das Aufgebot der mecklenburgischen Ritterschaft zu verlassen, löste Heinrich II. stattdessen die alten Burglehen auf und erweiterte dafür ab den 1290er Jahren sein Gefolge stark auf schließlich rund 400 Ritter und Knappen. Um dieses überhaupt unterhalten zu können, war er gezwungen, sich nacheinander in den Dienst Lübecks, Brandenburgs und schließlich Dänemarks zu stellen. Seit dem Norddeutschen Markgrafenkrieg (1308–1317) nahm Heinrich II. eine weitere militärische Veränderung vor, indem er von nun an niederadlige Kriegsunternehmer aus den mecklenburgischen Adelsgeschlechtern Dewitz, Plessen, Stralendorf, Preen, Moltke, Lützow, Barnekow und Maltzan einsetzte, um seine Kriegsführung angesichts verschiedener Kriegsschauplätze zu flexibilisieren. Da Heinrich II. jedoch die finanziellen Mittel fehlten, um seine niederadligen Kriegsunternehmer bar auszuzahlen, war er gezwungen, weite Teile des Landes an diese zu verpfänden. Mit den enormen Gewinnen aus dem Kriegsunternehmertum stieg die Mehrzahl dieser Familien auf diese Weise zu den führenden Adelsgeschlechtern des Landes auf. Obwohl also Heinrich II. sein Herrschaftsgebiet mit dem Zugewinn der Herrschaften Stargard und Rostock sowie der Vogteien Lübz und Grabow mehr als verdreifachte, verbesserte sich aufgrund der massiven Vogteiverpfändungen seine Einkommenssituation nicht. Die ihm eng vertrauten führenden Mitglieder der Ritterschaft nahm Heinrich II. auf dem Sterbebett in die Pflicht, für seine noch unmündigen Söhne aus zweiter Ehe als Vormünder zu agieren.

    Titel (genauer):
    von 1287 bis 1298 Regent, von 1298 bis 1302 Mitregent und von 1302 bis 1329 alleiniger Herr von Mecklenburg

    Mecklenburg [ˈmeːklənbʊrk], mecklenburgisch Mäkel(n)borg [ˈmɛːkəl(n)bɔrx], ist ein Landesteil des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Jahrhundertelang war Mecklenburg eine reichsunmittelbare Herrschaft mit eigener Geschichte und Kultur. Die größten Städte Mecklenburgs sind Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Wismar und Güstrow. Der im Bundesland gelegene Müritz-Nationalpark ist das größte im Binnenland gelegene Naturschutzgebiet Deutschlands.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Mecklenburg

    Heinrich heiratete Anna zu Sachsen-Wittenberg in nach 6 Jul 1315. Anna gestorben in zw 25 Jun 1327 und 9 Aug 1328. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Anna zu Sachsen-Wittenberg gestorben in zw 25 Jun 1327 und 9 Aug 1328.

    Notizen:

    Kinder:
    - Heinrich (1316–1321)
    - Anastasia (1317–1321)
    - Albrecht II., genannt Der Große, Herr von Mecklenburg, und ab 1348 erster Herzog zu Mecklenburg
    - Agnes (* nach 1320; † vor 1341) ⚭ 6. Januar 1338 mit Nikolaus III. Herr von Werle-Güstrow
    - Johann I. (IV.), Herr von Mecklenburg, 1348 Herzog zu Mecklenburg-Stargard (1329–1392)
    - Beatrix (1324–5. August 1399) Äbtissin im Kloster Ribnitz (1348–1395)

    Verheiratet:
    In zweiter Ehe heiratete Heinrich Anna zu Sachsen-Wittenberg, Tochter des Herzogs Albrecht zu Sachsen-Wittenberg.

    Kinder:
    1. 1. Herzog Albrecht II. von Mecklenburg wurde geboren in 1318; gestorben am 18 Feb 1379; wurde beigesetzt in Münster, Doberan .
    2. Agnes von Mecklenburg wurde geboren in nach 1320; gestorben in vor 1341.


Generation: 3

  1. 4.  Fürst Heinrich I. von MecklenburgFürst Heinrich I. von Mecklenburg wurde geboren in cir 1230 (Sohn von Fürst Johann I. von Mecklenburg und Luitgard von Henneberg); gestorben am 2 Jan 1302; wurde beigesetzt in Münster, Doberan.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1264 bis 1275 und 1299 bis 1302, Herrschaft Mecklenburg; Fürst der Herrschaft Mecklenburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Mecklenburg)

    Fürst Heinrich I., Herr zu Mecklenburg, genannt „der Pilger“ (* um 1230; † 2. Januar 1302) war von 1264 bis 1275 und von 1299 bis 1302 Regent der Herrschaft Mecklenburg.

    Er war ältester Sohn des Fürsten Johann I. Am Anfang regierte er zusammen mit seinem Bruder Albrecht I. Dieser starb aber bereits 1265. Um 1259 heiratete er Anastasia (* ca. 1245; † 15. März 1317), Tochter des Herzogs Barnim I. von Pommern.

    Leben
    1266 unterstellte er sich die Juden in Wismar gegen ein Schutzgeld als Kammerknechte. Im gleichen Jahr stiftete er den Wein für 20 Kirchen des Landes Ilow, die fortan aus den Beständen des Ratskellers in Wismar Messwein und Oblaten erhielten. Für viele Kirchen der Region ist das ihre erste urkundliche Erwähnung.[1] 1270 unternahm er einen Kreuzzug gegen die noch nicht christianisierten Litauer und 1271 eine Pilgerfahrt ins Heilige Land. Auf dem Weg dorthin wurde er jedoch nach Kairo verschleppt und blieb 27 Jahre in arabischer Gefangenschaft. Während dieser Zeit wurde die Herrschaft, nach Streitigkeiten zwischen seinen Brüdern und Vettern um die Vormundschaft seiner Kinder und damit um die Regentschaft, von seinen Brüdern Nikolaus III. (bis 1290) und Johann II. (bis 1283) regiert, bis Heinrich II. die Macht übernahm. 1298 kehrte Heinrich I. über Morea und Rom nach Mecklenburg zurück. Der Lübecker Ratssekretär Alexander Huno berichtete darüber. Kurz vor seinem Tod übernahm er, wahrscheinlich nicht mehr aktiv, von 1299 bis 1302 die Regierungsverantwortung. Heinrich I. wurde in der Fürstengruft des Doberaner Münsters beerdigt.

    Begraben:
    Das Doberaner Münster war bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts die Kirche des Zisterzienser-Klosters Doberan. Es ist heute die Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bad Doberan in der Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).
    Das Münster gehört zu den wichtigsten hochgotischen Backsteinbauten im Ostseeraum entlang der Europäischen Route der Backsteingotik.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Doberaner_Münster

    Heinrich heiratete Anastasia von Pommern (Greifen) in cir 1259. Anastasia (Tochter von Herzog Barnim I. von Pommern (Greifen) und Marianne) wurde geboren in cir 1245; gestorben am 15 Mrz 1317. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Anastasia von Pommern (Greifen)Anastasia von Pommern (Greifen) wurde geboren in cir 1245 (Tochter von Herzog Barnim I. von Pommern (Greifen) und Marianne); gestorben am 15 Mrz 1317.

    Notizen:

    Kinder:
    -Liutgard (* um 1260; † 1283), lebte ab 1271 am Hof ihres Großvaters Herzog -Barnim I. von Pommern und heiratete 1273 in Stettin Herzog Przemysł II. von Großpolen[3]
    -Heinrich II., genannt der Löwe (* 1267; † 1329)
    -Johann III. (* 1270; † 1289)

    Kinder:
    1. 2. Herr Heinrich II. von Mecklenburg wurde geboren in nach 14 Apr 1266; gestorben am 21 Jan 1329 in Sternberg, Pommern.


Generation: 4

  1. 8.  Fürst Johann I. von MecklenburgFürst Johann I. von Mecklenburg wurde geboren in cir 1211 (Sohn von Heinrich Borwin (Burwy) II. von Mecklenburg und Christine); gestorben am 1 Aug 1264; wurde beigesetzt in Münster, Doberan .

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1234 bis 1264, Herrschaft Mecklenburg; Fürst der Herrschaft Mecklenburg

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Mecklenburg)

    Johann I., Herr zu Mecklenburg, genannt der Theologe (* um 1211; † 1. August 1264) war von 1234 bis 1264 Fürst der Herrschaft Mecklenburg.

    Leben
    Er war der älteste Sohn von Heinrich Borwin II.
    Er verwaltete bis 1234 zusammen mit seinen Brüdern Mecklenburg. Nach der Landesteilung wurde ihm als ältestem Sohn das Stammland von Mecklenburg zugesprochen. Im Jahr 1227 konnte er Mecklenburg durch die Schlacht bei Bornhöved von der dänischen Lehenshoheit befreien. Das Land geriet aber bald unter sächsische und holsteinische Lehensansprüche, was zum Krieg gegen Sachsen-Lauenburg und Schauenburg-Holstein führte. Es gelang Johann I., von seinem Bruder Pribislaw I. in Konkurrenz zum Bistum und Grafschaft Schwerin, Teile des Landes Parchim-Richenberg, unter anderem Sternberg, zu gewinnen. Er förderte die Kirche und die deutsche Besiedlung von Mecklenburg. Im Jahr 1262 schloss er ein Bündnis mit den Welfen gegen Dänemark.
    Er wurde in Doberan beerdigt.

    Ehe
    Johann I. war mit Luitgart von Henneberg, Tochter des Grafen Poppo VII. von Henneberg, verheiratet. Mit ihr hatte er 7 Kinder.


    Weblinks
    • Literatur über Johann I. in der Landesbibliographie MV
    • Stammtafel des Hauses Mecklenburg

    Begraben:
    Bad Doberan (bis 1921: Doberan) ist eine Stadt im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist Sitz des Amtes Bad Doberan-Land, dem neun Gemeinden angehören, selbst aber nicht amtsangehörig. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.
    Der Ort entwickelte sich um das gotische Münster, die 1232 geweihte Kirche des Klosters Doberan. Bad Doberan ist bekannt für seine gut erhaltene Altstadt mit vielen Baudenkmalen, die Galopprennbahn sowie für seinen Stadtteil Heiligendamm an der Ostsee. Das Seebad Heiligendamm wurde 1793 gegründet und ist das älteste Seebad auf dem europäischen Kontinent.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Doberan

    Johann heiratete Luitgard von Henneberg in 1229. Luitgard (Tochter von Graf Poppo VII. von Henneberg und Elisabeth von Wildberg) gestorben in vor 14 Jun 1267. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Luitgard von HennebergLuitgard von Henneberg (Tochter von Graf Poppo VII. von Henneberg und Elisabeth von Wildberg); gestorben in vor 14 Jun 1267.

    Notizen:

    Zitat aus: https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002930 (Seite 150, 151)

    a. Johann I. - Titel in Urkunden: dei gratia dominus Magnopolensis, einmal [U. 792] 1257, 25. März: Johannes dei gracia Magnopolensis et dominus in Wysmaria. Knese Janeke heißt er zuerst in der Geneal. Dob. und in der Gen. Parch. - Der Beiname Theologus findet sich zuerst bei Kirchberg, p. 767, und in dem Necrol. Doberan. - Johann schloß noch am 6. Decbr. 1263 einen Vertrag [U. 999]. sein Todestag war nach dem Necrol. Dob. 1264, 1. Aug. (MCCLXIIII., kal. Aug.). - Der Irrthum Kirchbergs p. 774, 1260 sei Johanns Todesjahr, mag auf einen Lesefehler zurückzuführen sein, indem man die IIII. der Jahreszahl mit kal. Aug. verband. - Sein Grab fand er zu Doberan nach der gleich anzuführenden Urkunde [1123] von 1267 und auch nach Kirchberg; erst Marschalck sagt (V, 1): in Gadebuso sepultus! Er verwechselt ihn mit Johann II.

    Gemahlin. An Johanns I. Urkunde über Fährdorf auf Pöl von 1257 [11. 791] hängt das Siegel der in der Urkunde nicht genannten [Lu]tgardis domine Magnopolensis (wahrscheinlich, weil Pöl ihr Leibgedinge war); in der Rechten hält die Fürstin den hennebergischen, in der Linken den mecklenburgischen Schild. Auch Kirchberg, 767, bezeichnet Luitgard als Schwester des (Grafen) v. Henneberg, die Johann "alsbalt" (p. 786) nach der Landestheilung geehelicht. Wenn Marschalck (V, 1) Von Johann sagt: Hermanni principis Hennobergii filiam Lutgardim accepit in uxorem a. fere - 1231, so wird er die Zeit der Vermählung ungefähr errathen haben, wenn anders Kirchbergs Erzählung (p. 786), daß Johann seiner Gemahlin zu Liebe zu Neuburg ein Schloß erbaut habe, richtig ist; denn 1231, am 9. Juli, stellte er in Nouo Castro eine Urkunde aus [U. 386]. Der Vater Luitgards aber hieß Graf Poppo († 1245), nach welchem ein Sohn von ihr benannt ward. - 1267, 14. Juni [U. 1123], schenkte Heinrich I. dem Kloster Doberan pro salutari remedio animarum - patris nostri, videlicet Johannis de Wismaria, et matris nostre domine Luthgardis fratrisque nostri domini Alberti Renten aus Lüneburg zur Unterhaltung einer ewigen Wachskerze circa predictorum defunctorum sepulchra. Luitgard ruhete also schon in Doberan; wahrscheinlich schon mindestens seit etwa 1259, da auch ihrer Schwiegertochter Anastasia Pöl zum Leibgedinge verschrieben war.

    Name:
    Luitgard ist wohl Tochter des Grafen Poppo VII. von Henneberg. (siehe Stammtafeln unten)
    -Besten Dank an Bernhard Feindt für die Hinweise auf diese Artikel-

    Notizen:

    Luitgard und Johann I. hatten sieben Kinder, sechs Söhne und eine Tochter.
    • Heinrich I. (Mecklenburg), genannt der Pilger
    • Albrecht I. (Mecklenburg), Mitregent von 1264/1265
    • Hermann, Domherr zu Schwerin
    • Elisabeth, verheiratet mit Gerhard I. (Holstein-Itzehoe)
    • Nikolaus III., Domherr in Lübeck, war von 1275 bis 1283 Mitregent
    • Poppo, vor 1264
    • Johann II., Mitregent von 1264 bis 1283

    Kinder:
    1. Elisabeth von Mecklenburg gestorben in cir 1280.
    2. Albrecht I. von Mecklenburg wurde geboren am 1 Aug 1264; gestorben am 15 (17) Mai.
    3. 4. Fürst Heinrich I. von Mecklenburg wurde geboren in cir 1230; gestorben am 2 Jan 1302; wurde beigesetzt in Münster, Doberan.

  3. 10.  Herzog Barnim I. von Pommern (Greifen)Herzog Barnim I. von Pommern (Greifen) wurde geboren in cir 1210 (Sohn von Herzog Bogislaw II. von Pommern und Prinzessin Miroslawa von Pommerellen); gestorben am 13 Nov 1278 in Altdamm.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Barnim_I. (Aug 2023)

    Barnim I. (* um 1210/1218; † 13. November 1278 in Altdamm), genannt der Städtegründer, war ein Herzog von Pommern aus dem Herrscherhaus der Greifen. Er regierte zunächst im Teilherzogtum Pommern-Stettin, ab 1264 vereinigte er das ganze Herzogtum Pommern in seiner Hand. Unter seiner Herrschaft musste Pommern nach außen territoriale Verluste gegenüber den Nachbarn hinnehmen. Im Inneren jedoch stärkte er Pommern durch die Förderung der Deutschen Ostsiedlung und durch zahlreiche Stadtrechtsverleihungen. Unter seiner Regierung erhielt Pommern das Gesicht eines deutschen Landes.

    Leben
    Barnim I. wurde um das Jahr 1210[1] oder um das Jahr 1218[2] als Sohn des Herzogs Bogislaw II. von Pommern-Stettin und seiner Gemahlin Miroslawa, der Tochter des Herzogs Mestwin I. von Pommerellen, geboren. Er hatte noch zwei Schwestern, Woislawa und Dobroslawa. Nach dem Tod seines Vaters um 1220 übernahm zunächst seine Mutter Miroslawa, die aus dem pommerellischen Herrscherhaus der Samboriden stammte, für ihn die Regentschaft und Vormundschaft. Ab etwa 1226 regierte er mit ihr gemeinsam und ab 1233 dann selbständig. Das Herzogtum Pommern wurde nun von seinen beiden jungen Herzögen Barnim I. in Pommern-Stettin und Wartislaw III. in Pommern-Demmin durch schwierige Zeiten geführt, wie schon zuvor von ihren Vätern Bogislaw II. und Kasimir II. Zwar war Pommern von der dänischen Vorherrschaft befreit, nachdem die Macht Dänemarks in der Schlacht bei Bornhöved (1227) zusammengebrochen war. Doch hatten die beiden Herzöge mit fortwährenden Herrschaftsansprüchen der Mark Brandenburg zu kämpfen, deren gemeinsam regierende askanische Markgrafen Johann I. und Otto III. 1231 von Kaiser Friedrich II. mit Pommern belehnt wurden.

    Die Brandenburger blieben dabei jedoch nicht stehen, sondern zwangen zunächst Wartislaw III. im Vertrag von Kremmen am 20. Juni 1236 zur Herausgabe umfangreicher Ländereien, zur Anerkennung der brandenburgischen Lehnshoheit und zur Anerkennung der Eventualsukzession Brandenburgs im Falle seines erbenlosen Todes. Diese letzte Bestimmung immerhin konnte Barnim I. im Vertrag von Landin 1250 rückgängig machen, wenn auch gegen Verzicht auf die Uckermark. So trat Barnim I. nach dem Tod seines Vetters Wartislaw im Jahre 1264 auch in dessen Landen die Herrschaft an und vereinigte so das ganze Herzogtum Pommern in seiner Hand. Bei anderen außenpolitischen Vorhaben, wie etwa dem Kampf um das Erbe der in den Ländern Schlawe und Stolp herrschenden Ratiboriden oder um Besitzungen in der Neumark, war Barnim I. jedoch weniger erfolgreich. Barnim I. wurde im Jahre 1264 durch Herzog Mestwin II. von Pommerellen, seinem Vetter, beide waren Enkel von Herzog Mestwin I., zum Erben eingesetzt, noch zu Lebzeiten von dessen Vater Swantopolk II. Dem Bearbeiter des Pommerschen Urkundenbuches[3] zufolge war dies für Mestwin aber wohl „nur ein Schachzug im Kampf gegen seinen Bruder Wartislaw“ und führte für Barnim I. letztlich zu nichts. Als Herzog Swantopolk II. 1266 starb, nahm Barnim I. das Land Schlawe ein, auf das er Ansprüche geltend machte. Er vergab das Land Schlawe um 1270 an Fürst Wizlaw II. von Rügen, der zugleich ein Enkel von Swantopolk II. war, als Pfand. Doch verlor Wizlaw II. das Land Schlawe im Jahre 1277.

    Die Regierungszeit Barnims I. war zugleich der Beginn der deutschrechtlichen Kolonisation Pommerns. In noch größerem Maße als sein Vetter Wartislaw III. in Pommern-Demmin förderte er in seinem Herzogtum Pommern-Stettin die ins Land strömenden Siedler, insbesondere durch die Verleihung von Stadtrechten nach lübischem oder magdeburgischem Recht, je nach Herkunft der Zugewanderten. Die wichtigsten Stadtrechtsverleihungen Barnims, die zumeist Siedlungen in unmittelbarer Nähe bereits bestehender slawischer Burgen oder Protostädte betrafen, waren: Stettin (1243), Lassan (zwischen 1248 und 1291), Gartz an der Oder (1249), Anklam (zwischen 1243 und 1264), Stargard in Pommern (zwischen 1243 und 1253), Altdamm (1249/1260), Greifenhagen (1254), Pölitz (1260), Pyritz (1263), Ueckermünde (zwischen 1259 und 1265), Gollnow (1268) und Cammin (1274).[4]

    Dass sein Herrschaftsbereich zu Beginn seiner Regierung noch weitaus größer war, belegt seine erste Stadtrechtsverleihung an Prenzlau 1234. Die Stadtrechtsurkunde enthält oberhalb des klar zuordenbaren Siegels Barnims I. ein weiteres Siegel, möglicherweise ein früheres Siegel Barnims I.[5] oder ein sonst unbekanntes Siegel Herzog Wartislaws III. von Pommern-Demmin.[6] Die Gründung von Bahn 1234 durch Barnim I. ist nicht eindeutig belegbar. Gemeinsam mit seinem Vetter Wartislaw III. verlieh er das Stadtrecht an drei Städte – Stavenhagen, Wolgast und Wollin. Nach dem Tod Wartislaws 1264 bestätigte er sofort die Verleihungen, die Wartislaw alleine vollzogen hatte.

    Die Bildung deutschrechtlicher Städte führte zum Verschwinden der slawischen Kastellaneiverfassung. Die Wandlungen unter Herzog Barnims Herrschaft gaben Pommern das Gesicht eines deutschen Landes.[7]

    Barnim I. unterstützte das Bistum Cammin durch Tauschverträge bei der Ausbildung einer eigenen Landesherrschaft innerhalb Pommerns. Er stiftete überdies einige wichtige geistliche Einrichtungen. Zu ihnen gehörten die Zisterzienserinnenabtei Stettin (1243), die Zisterzienserinnenabtei Marienfließ (1248), das Chorherrenstift Ueckermünde (1260, um 1329 nach Jasenitz verlegt) und das Stettiner Marienstift (1261), in dessen Marienkirche er nach seinem Tode im Jahre 1278 beigesetzt wurde.

    Von seinem überregionalen Ansehen zeugt ein Klagelied des Dichters Rumelant von Sachsen auf seinen Tod.[8] Barnim I. gehört zu den wichtigsten Herzögen aus der Dynastie der Greifen.

    Barnim heiratete Marianne in cir 1238/1242. Marianne gestorben in 1252; wurde beigesetzt in Zisterzienserinnenkloster in Stettin. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  MarianneMarianne gestorben in 1252; wurde beigesetzt in Zisterzienserinnenkloster in Stettin.

    Notizen:

    Name:
    Ihre Abstammung ist nicht überliefert, in der älteren Literatur wurden verschiedene Abstammungen vermutet. Von den älteren Genealogen wurde sie als Tochter des Herzogs Albrecht I. von Sachsen angesehen, so bereits eine Anmerkung in der zweiten hochdeutschen Chronik von Thomas Kantzow. Der Historiker Robert Klempin sah sie als Tochter des Grafen Albrecht von Orlamünde. In einem Stammbaum in Robert Schmidts Bau- und Kunstdenkmäler des Askanischen Fürstenhauses erschien sie als Tochter des Grafen Heinrich I. von Anhalt. Nach der Historikerin Heidelore Böcker war sie eine Nichte des dänischen Königs Waldemar II., entweder Tochter seiner Schwester Helena mit dem Herzog Wilhelm von Lüneburg, so der Rechtshistoriker Wilhelm Wegener, oder seiner Schwester Rikissa mit Erik X. König von Schweden.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Barnim_I. (Aug 2023)

    Begraben:
    Dieses Kloster wurde von ihr gestiftet.

    Notizen:

    Möglich, dass diese Kinder von Marianne sind:
    - Anastasia († 1317), Gemahlin von Heinrich I. von Mecklenburg
    - Bogislaw IV. (* vor 1252; † 1309)

    Verheiratet:
    In erster Ehe heiratete Barnim I. Marianne, ihre Abstammung ist nicht überliefert.

    Kinder:
    1. 5. Anastasia von Pommern (Greifen) wurde geboren in cir 1245; gestorben am 15 Mrz 1317.
    2. Herzog Bogislaw IV. von Pommern (Greifen) wurde geboren in vor 1278; gestorben am 24 Feb 1309.


Generation: 5

  1. 16.  Heinrich Borwin (Burwy) II. von MecklenburgHeinrich Borwin (Burwy) II. von Mecklenburg wurde geboren in cir 1170 (Sohn von Herr Heinrich Borwin I. (Buruwe) von Mecklenburg und Mathilda (Mechthild) von Sachsen); gestorben am 5 Jun 1226.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr zu Mecklenburg (1219 bis 1226) Herr von Rostock (1225–1226)

    Notizen:

    Zitat aus: https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002930 (Seite 146, 147)

    IV. Generation.

    Kinder Heinrich Burwys I. - a. b. Nach der Geneal. Dob. hatte Heinrich Burwy zwei Söhne, Hinricum et Nicolaum; und damit stimmen die Urkunden, auch in Betreff der Reihenfolge, überein. Aber in der Zeit irrt die Genealogie, wenn sie hinzufügt: qui post mortem patris diuiserunt principatum siue dominium, ita quod Hinricus in Rostock et Nicolaus in Magnopoli, id est in Mychelenborgh, tenuit dominium et principatum. (Deshalb setzt Kirchberg p. 765 ihre Landestheilung ins Jahr 1228, obwohl er hernach (p. 766) gesteht, daß er die Todesjahre der beiden Brüder nicht finden könne). Heinrich erscheint in Urkunden seit 1219 [U.=B. I, U. 258] meistens als Herr zu Rostock [z. B. I, 278, 396 u. s. w., Heinricus Burwinus dei gra. dominus in Rozstoc nur in U. 319], bisweilen auch als Herr zu Werle [U. 283 (1222): Hinricus de Werla, Burwini filius; U. 298 (1223): dns. Hinricus de Werle junior, vgl. 317]; Nicolaus dagegen heißt regelmäßig Herr zu Meklenburg [nur U. 298 (1223): dns. Nicolaus de Gadebusk, nach seiner Residenz]. Beide werden als des Vaters Mitregenten genannt. Nicolaus kommt als consentirend zuletzt 1225 vor [U. 315], sein Tod ward - nach dem Annivers. Amelungesb. am IV. kal. Oct. 28. Septbr. - durch einen Sturz in der Burg zu Gadebusch (Gen. Dob., Necrol. Dob.) herbeigeführt (viel sich da zu Godebus zu Tode mit dem lugenhus, Kirchberg p. 765; cadens moritur in castro Godebuz van deme loghenhuse, Parchimsche Stammtafel). Dies muß am 28. Septbr. 1225 geschehen sein. Denn sein Bruder Heinrich († 5. Juni 1226) hat noch "vor seines Brudern Nicolai seele" (zum Gute des Klosters Dobbertin) "gegeben das Dorf Lomene" [U.=B. I, 343]: auch spricht Kaiser Friedrich II. im Juni 1226 [U.=B. I, 322] nur noch de tota terra Buruwini et ejus filii (nicht filiorum). - Uebrigens starb auch Heinrich schon um diese Zeit, nämlich 1226, am 5. Juni (non. Jun., Amelungsb. Anniversarium; in die Bonifacii, M. U.=B. II, 1438; dagegen II. non. - 4. Juni im Necrol. Lunebg.); nachdem er am 3. Juni zu Güstrow in Anwesenheit seines Vaters die Stiftungsurkunde der Collegiatkirche St. Cäcilien gegeben hatte [U.=B. I, 324]. Richtig wird in den Ann. Stad. (z. J. 1226) bemerkt, daß dem (am 28. Jan. 1227 verstorbenen) Fürsten Heinrich Burwy I. die 4 Söhne Heinrich Burwys II. succedierten.

    Von den Brüdern Heinrich Burwy II. und Nicolaus bemerkt Kirchberg p. 766: sy sint doch zu Doberan beyde begrabin sundir wan. - Daneben kann Marschalcks Bericht (II, 42) von Heinrich Burwy II.: templum cum uiris ordinis canonici in urbe Gustroina in honorem diuae Ceciliae incoepit, in cuius olim die festo tota Vandalornm regio fidem agnonit christianam (?), in quo templo et tumulatus est anno millesimo ducentesimo duodeuigesimo (!), der vielleicht auf Güstrowscher Tradition beruhet, keine Beachtung finden. Dennoch mag er dazu Veranlassung gegeben haben, daß Herzog Ulrich das schöne Kenotaph für Heinrich Burwy II. im Güstrowschen Dom herstellen ließ.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Borwin_II._(Mecklenburg)

    Heinrich Borwin II., auch Heinrich Burwy II. (* um 1170; † 5. Juni 1226[1]) aus dem Geschlecht der Niklotiden, war Herr zu Mecklenburg von 1219 bis 1226 und Herr von Rostock (1225–1226).

    Leben und Wirken
    Heinrich Borwin II. war ein Sohn des Heinrich Borwin I. und der Mathilde von Sachsen, einer außerehelichen Tochter Heinrichs des Löwen.[2] 1200 heiratete er Christine, deren Herkunft nicht endgültig geklärt ist. In einigen Quellen heißt sie Chriistine von Schottland († nach dem 20. Mai 1248) und ist die Tochter König Wilhelms I. von Schottland.[3][4] In anderen Quellen handelt es sich um Christine von Schweden, eine Tochter Sverkers II. von Schweden.[5] Heinrich Borwin II. war ein Enkel des slawischen Fürsten Pribislaw. Als er im Jahr 1226 in Güstrow starb, wurde das Land von seinen vier Söhnen gemeinsam verwaltet. Im Jahr 1234 kam es zum Bruch und das Fürstentum wurde in der Ersten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung aufgeteilt. So entstanden die Teilfürstentümer (Herrschaften) Werle, Parchim-Richenberg, Rostock und Mecklenburg.

    Kinder
    • Johann I., der Theologe, Herr zu Mecklenburg (1227–1264)
    • Nikolaus I., Herr zu Werle (1227–1277)
    • Heinrich Borwin III., Herr zu Rostock (1227–1277)
    • Pribislaw I., Herr zu Parchim (1227–1256), † 1272
    • Margarete († nach dem 18. August 1267) ∞ um 1230 Grafen Günzel III. von Schwerin
    • Mechtild († nach dem 23. November 1270) ∞ 1229 Sambor II., Herzog von Pommerellen in Liebschau


    Weblinks
     Commons: Heinrich Borwin II. (Mecklenburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur über Heinrich Borwin II. in der Landesbibliographie MV
    • Friedrich Wigger: Stammtafel des Hauses Mecklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 50 (1885), S. 111–326 (Volltext)
    • Foundations for Medieval Genealogy
    Anmerkungen
    1 Das Sterbedatum folgt Friedrich Wigger (1885, S. 146), der gemeinhin als verlässlichste Quelle zur mecklenburgischen Fürstengenealogie gilt. Die Literatur liefert zahlreiche abweichende Angaben.
    2 Ahnentafel des Hauses Mecklenburg
    3 Ahnentafel Christine von Schottland
    4 Ahnentafel der schottischen Könige (engl.)
    5 Hinweis auf Christine von Schweden

    Heinrich heiratete Christine in 1200. Christine (Tochter von König Wilhelm I. von Schottland, der Löwe ) gestorben in nach 20 Mai 1248. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  ChristineChristine (Tochter von König Wilhelm I. von Schottland, der Löwe ); gestorben in nach 20 Mai 1248.

    Notizen:

    Zitat aus: https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002930 (Seite 147, 148)

    Den Namen von Heinrich Burwys II. Gemahlin nennt zuerst Kirchberg (p. 766): "Sophia, von Sweden eins koniges kint, als man in der croniken vint. Dyselbe frow gebar im so vier sone vnd schonre tochter czwo." - Diese "Chronik" ist mir unbekannt; übrigens hat dieselbe Nachricht auch Krantz (Wand. VII, 16), und auf einer Tafel im Chor der Franziskaner zu Wismar las man die (wohl erst dem 16. Jahrh. angehörende) Inschrift: "Anno 1252 Johannes Theologus (!), eyn hertogk (!) tho Mekelnborch van der linie der koninge Obotritorum vnd eyn ßone hern Hinrici Burewini, syn mutter Sophia, des koninges to Sweden dochter, nam de barfoter in tor Wißmar Vnd gaff ehn de kerke des hilligen Cruces" - Diese Angabe ist falsch; wahrscheinlich beruhet sie auf einer Verwechselung mit Sophie, der Gemahlin Burwys III., oder sonst war Sophie die erste Gemahlin Heinrich Burwys II. und Mutter Johanns, während die andern drei Söhne aus einer zweiten Ehe stammten. Denn Nicolaus, Heinrich Burwys zweiter Sohn, nennt seine Mutter Christine. Er bezeugt [M. U.=B. I, 396, um 1232]: "protestor, quod bone niemorie dns. Heinricus de Werle, pater meus, consensu meo, sicut decuit, accedente, mansos duos in Wildeshusen sitos pro remedio sue et matris mee domine Christine anime, necnon pie memorie domini Burwini, aui mei, et patrui mei Nicolai - - deo et sanctis eius obtulit in perpetuum, arbitrio sororis Cristine, recluse de Satowia, relinquens, ut singulis septimanis missa vna pro uiuis et altera pro defunctis pro jam dictis fidelibus persolnatur in loco, ubi eidem visum fuerit ordinare." Daß die (geistliche) Schwester Christine, die Reclusa zu Satow (bei Doberan), dem von Conversen [U.=B. I, Nr. 557] bewohnten Hofe des Klosters Amelungsborn, mit der verwittweten Fürstin Christine, der Mutter des Nicolaus, identisch war, geht aus dem obigen Zusammenhange mit Wahrscheinlichkeit hervor. Daß letztere auch 1248 noch in der Nähe von Doberan wohnte, ergiebt sich aus dem Privilegium, welches ihr Papst Innozenz IV. am 20. Mai 1248 (pontif. anno V.) ertheilte: Innocentius eps. etc. dilecte filie, nobili mulieri . . sorori carissimi in Cristo filii nostri . . . illustris regis Scotie salutem. - - nos tue nobilitatis precibus annuentes, ut cum sex matronis honestis monasterium Doberan, Cisterciensis ordinis, Zverinensis diocesis, cuius nobilis vir B[orwinus] de Rozstoc, maritus tuus, fundator existit, bis vel ter in anno causa devotionis intrare valeas, eiusdem ordinis statuto contrario non obstante tibi auctoritate presencium conferimus facultatem (Jahrb. XLI, 151). Die Gemahlin Burwys III. von Rostock kann nicht gemeint sein, da dieselbe keine Schottin war; auch konnte dieser unmöglich noch als Stifter des Klosters Doberan bezeichnet werden, eher aber sein Vater, der schon 1192 zum Privilegium Nr. 152 für Doberan seinen Consens ertheilt hatte. - Hiernach lebte also Christine, die Wittwe Heinrich Burwys II. und Schwester des Schottischen Königs Alexander II. (reg. 1214-49), mithin Tochter König Wilhelms I. des Löwen von Schottland, sicher bis 1248 und wahrscheinlich immer noch zu Satow. Nach Kirchberg, p. 772, starb frow Sophya, - des jungen Hinrich Burwinis wib, 1252, und wart mit ungehabin zu Doberan begrabin.


    Name:
    Die Herkunft Christines ist nicht endgültig geklärt. In einigen Quellen heißt sie Christine von Schottland († nach dem 20. Mai 1248) und ist die Tochter König Wilhelms I. von Schottland. In anderen Quellen handelt es sich um Christine von Schweden, eine Tochter Sverkers II. von Schweden.

    Ich habe sie hier als Tochter Wilhelms dargestellt. (ms)

    Notizen:

    Christine und Heinrich Borwin II. hatten möglicherweise sechs Kinder, vier Söhne und zwei Töchter.

    Kinder:
    1. 8. Fürst Johann I. von Mecklenburg wurde geboren in cir 1211; gestorben am 1 Aug 1264; wurde beigesetzt in Münster, Doberan .
    2. Nikolaus I. von Werle (von Mecklenburg) wurde geboren in cir 1210; gestorben am 14 Mai 1277.
    3. Fürst Pribislaw I. von Parchim-Richenberg (von Mecklenburg) wurde geboren in zw 15 Feb und 03 Jun 1224; gestorben in nach 12 Feb 1275.
    4. Mathilde (Mechthildis) von Mecklenburg gestorben in nach 1270.

  3. 18.  Graf Poppo VII. von HennebergGraf Poppo VII. von Henneberg wurde geboren in vor 1202 (Sohn von Graf Poppo VI. von Henneberg und Sophia (Sophie) von Andechs); gestorben am 21 Aug 1245; wurde beigesetzt in Kloster Vessra, Thüringen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Kloster Bildhausen, Bayern, DE; Vogt von Kloster Bildhausen
    • Titel (genauer): 1212 bis 1240, Burggrafschaft Würzburg ; Burggraf von Würzburg
    • Besitz: 1190 bis 1245, Thüringer Wald; Erhält bei der Erbteilung die Besitzungen am Rande des Thüringer Waldes

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Henneberg_(Adelsgeschlecht)

    Die Grafen von Henneberg waren ein fränkisches Adelsgeschlecht, das in den reichsunmittelbaren Fürstenstand aufstieg.
    Gegen Ende des 11. Jahrhunderts, zirka 200 Jahre nach der fränkischen Ostkolonialisierung, dehnten sie im Zuge des Zerfalls der fränkischen Grafschaftsverfassung und des Verschwindens des fränkischen Reichsguts im Gebiet zwischen Thüringer Walld und Main ihr Herrschaftsgebiet aus und gründeten die Grafschaft Henneberg. Erstmals wurden die vermutlich dem Geschlecht der Popponen entstammenden Grafen im Jahre 1078 chronikalisch und 1096 urkundlich erwähnt. Das Haus erlosch im Mannesstamm 1583.

    Entwicklung des Hauses

    Ursprung
    Stammburg der Henneberger Grafen war die Henneburg auf dem Henneberg bei dem gleichnamigen Dorf im heutigen thüringischen Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Das Geschlecht derer „von Henneberg“ ist erstmals 1096 mit dem Würzburger Burggrafen Godebold II. fassbar, dessen Abstammung auf die Popponen (Babenberger von der Babenburg) zurückgeführt wird. Die Henneberger waren wohl schon ab 1057 Burggrafen in Würzburg; diese Position ging dann im Machtkampf mit den Würzburger Bischöfen bis 1354 verloren.
    Der Grundbesitz der Herrschaft baute sich auf den Besitztümern der Babenberger auf, von denen Poppo I. Graf von Henneberg († 1078) abstammte. Ihre Reichslehen lagen im Thüringer Wald von der Schleuse bis zur Hasel sowie beim Schloss Lichtenbererg nebst Umland. Unter Godebold II. († 1144) wurde der Grundstein für die Bedeutung des Henneberger Grafenhauses gelegt. Er verschob den Schwerpunkt seiner Herrschaft nach Osten. In diesem Zusammenhang erfolgte 1131 die Gründung des Hausklosters Veßra. Godebold II. strebte einen geschlossenen Grundbesitz zwischen Schleusingen und Henneberg an. Damit geriet die Stammburg Henneberg an den Rand der Herrschaft. Seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gewannen die Henneberger durch die Erbschaft der Herrschaft Nordeck (Stadtsteinach) Einfluss nach Nordosten. Bis Mitte des 13. Jahrhunderts blieb der Besitz konstant.

    Teilungen in Erblinien
    Poppo II. († 1118) hatte bereits die Nebenlinie der Herren bzw. Grafen von Frankenstein begründet, die bis ca. 1354 auf Burg Frankenstein und Krayenburg und in der Herrschaft Lengsfeld ansässig war, Gotebold III. (* 1107; † nach 1164) eine Nebenlinie in Wasungen. Nebenlinien, die nicht den Grafentitel führten, entstanden 1131 in Irmelshausen, 1156 in Lichtenberg und 1199 in Sternberg in Unterfranken.
    1190 teilte sich die Hauptlinie in die Linien Henneberg, Botenlauben und Strauf. 1274 erfolgte eine erneute Teilung in die Linien Henneberg-Schleusingen, Henneberg-Aschach-Römhild und Henneberg-Hartenberg. Die mächtigste Linie war Henneberg-Schleusingen mit Sitz auf Schloss Bertholdsburg, die auch den längsten Bestand hatte. Im Jahre 1310 wurde Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen, der 1274 die Henneburg erhalten hatte, in den Reichsfürstenstand erhoben. Zeitweise war er Bevollmächtigter Kurbrandenburgs und Kursachsens, Verwalter Böhmens und Vormund des Wittelsbacher Kaisersohns Ludwig von Bayern.
    Nach dem Aussterben der Herzöge von Andechs-Meranien im Jahr 1248 fielen deren Besitzungen um Coburg an die Grafen von Henneberg-Strauf. Zwischen beiden Häusern bestanden auf Grund der Ehe von Poppo VI., dem Vater von Otto von Botenlauben, mit Sophie von Istrien verwandtschaftliche Beziehungen. Graf Hermann I. von Henneberg-Coburg (1224–1290) erhielt nach dem Aussterben der Ludowinger 1249 von seinem Stiefbruder, dem Markgrafen Heinrich III. von Meißen ein Gebiet um Schmalkalden und formte aus dem Straufschen und dem Botenlaubener Erbe, dem Coburger Umland und weiteren Zugewinnen die „Neue Herrschaft“. Diese ging mit dem Tod seines Sohnes Poppo VIII. 1291 als Erbe Hermanns Tochter Jutta durch deren Ehe mit dem askanischen Mitregenten Markgraf Otto den Langen von Brandenburg zu Salzwedel unter der Bezeichnung Pflege Coburg an das Kurfürstentum Brandenburg verloren. Durch die Vermählung von Juttas Enkelin Jutta von Brandenburg mit dem Sohn des Fürstgrafen Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen, Heinrich VIII., gelangte die Pflege Coburg 1312 als Mitgift wieder an die inzwischen gefürstete Grafschaft Henneberg, die damit ihre größte territoriale Ausdehnung erreichte.
    Die bedeutendsten Städte der Grafschaft waren nun Schmalkalden, Coburg und Suhl. 1542 kam Meiningen zu Henneberg und wurde zu einem weiteren Zentrum der Grafschaft. Suhl bildete mit umfänglichem Bergbau und der Waffenfabrikation das wirtschaftliliche Zentrum, in Meiningen waren das Textil- und Metallhandwerk sowie der Handel stark vertreten, während die anderen Städte als Residenzen und Zentren von Kultur und Kunst dienten. Geistliches Zentrum der Grafschaft war das von den Hennebergern im Jahre 1131 gegründete Prämonstratenserkloster Veßra (jetzt Hennebergisches Museum Kloster Veßra), das fast allen Generationen als Grablege diente.

    Gebietsverluste durch Vererbungen
    Als Fürstgraf Heinrich VIII. 1347 starb, wurde der Besitz des Hauses Henneberg-Schleusingen zwischen seiner Witwe und Heinrichs jüngerem Bruder Johann I. aufgeteilt, wobei Jutta erneut die Neue Herrschaft zugesprochen bekam. Mit Juttas Tod 1353 wurde die Neue Herrschaft unter drei ihrer Töchter, Elisabeth, Katharina und Sophie, als Erbe aufgeteilt. Die vierte Tochter Anna führte als Äbtissin das Zisterzienserinnenkloster Sonnefeld zu einer unverhofften Blüte.
    Ein bedeutender Teil der Grafschaft, der südöstliche Teil der Neuen Herrschaft um Coburg und Sonneberg, ging als Erbe der zweitältesten Tochter Katharina († 1397) bei ihrer Hochzeit mit dem Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen Friedrich dem Strengen (III.) 1347 an das Haus Wettin. Der aus dieser Ehe hervorgegangene Friedrich IV. war der erste Kurfürst aus dem Haus Wettin. Durch die Ehe des Bruders Friedrichs III., Balthasar, mit Margaretha, der Tochter der Sophie von Hennnneberg und des Burggrafen Albrecht des Schönen von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern, gelangte Hildburghausen mit dem Heldburger Unterland und den Ländereien um Eisfeld 1374 ebenfalls an die Wettiner. Damit war die Pflege Coburg der südlichste Teil des Kurfürstentums Sachsen geworden.
    Der Gemahl der ältesten Tochter Elisabeth, Graf Eberhard II. von Württemberg, verkaufte einen Großteil der unterfränkischen Güter für 90.000 Gulden an das Hochstift Würzburg. Nach und nach gingen auch die meisten restlichen Besitzungen an Würzbuurg verloren. Über die Herrschaft Schmalkalden schlossen Landgraf Heinrich II. von Hessen und Elisabeth von Leuchtenberg, die Witwe des Fürstgrafen Johann I. von Henneberg-Schleusingen, 1360 einen gegenseitigen Erbvertrag, nachdem beide gemeinsam das Territorium vom Burggrafen Albrecht von Nürnberg, dem Gemahl der Sophie von Henneberg, erworben hatten. Mit dem Aussterben der Henneberger endete die Doppelherrschaft, und die Herrschaft Schmalkalden fiel an das Haus Hessen.

    Erlöschen
    Trotz dieser Gebietsverluste waren die Henneberger zeitweilig die größte weltliche Macht im Fränkischen Reichskreis. Die Grafschaft Henneberg befand sich von jeher im Reibungsbereich mittel- und süddeutscher Mächte. Dies zwang Wilhelm IV. von Henneberg-Schleusingen zur Durchsetzung der Reformation im 16. Jahrhundert. Geldmangel führte zu einer Schuldverschreibung mit dem wettinischen Haus, da in den benachbarten katholischen Teilen Frankens kein Partner gefunden werden konnte. Am 1. September 1554 wurde im Rathaus zu Kahla zwischen den Ernestiner Herzögen Johann Friedrich II., Johann Wilhelm I. und Johann Friedrich III. dem Jüngeren einerseits und den Fürstgrafen Wilhelm, Georg Ernst und Poppo von Henneberg andererseits die ernestinisch-hennebergische Erbverbrüderung beschlossen. Dieser sogenannte „Kahlaer Vertrag“ mit den Wettinern sah die Übernahme Hennebergs durch Sachsen bei Ableben der Henneberger Linie vor. Dieser Fall trat 1583 mit dem Tod des letzten Fürstgrrafen Georg Ernst ein. Den Ernestinern (Weimar/Gotha) standen sieben, den Albertinern (Dresden) fünf Zwölftel der Erbmasse zu. Durch Wettiner Teilungen kam es bald zu einer weiteren Zersplitterung des hennebergischen Erbes; erst 1660 konnten sich die Linien des Wettiner Hauses auf eine Aufteilung der Grafschaft Henneberg einigen.

    Stammliste
    → Hauptartikel: Stammliste von Henneberg

    Von Poppo I. bis Heinrich I. (11. Jh. bis 1262)
    1 Poppo I. († 1078), Graf von Henneberg
    1 Gotebold II. († 1144)
    1 Poppo IV. († 1156) ∞ Irmgard aus dem Hause der Udonen
    1 Berthold I. († 1159)
    1 Poppo VI. († 1190), ∞ 1136 Pfalzgräfin Bertha von Sachsen, ∞ Sophie von Istrien
    1 Berthold II. († 1212)
    1 Berthold III. († um 1218)
    2 Poppo VII. von Henneberg-Strauf († 1245) ∞ 1206 Elisabeth von Wildberg, 1223 ∞ Jutta von Thüringen
    1 Hermann I. von Henneberg-Coburg († 1290) ∞ Margarete von Holland, Schwester Wilhelms von Holland
    1 Poppo d. J. von Henneberg-Coburg († 1291), 1290–1291 Graf von Henneberg-Coburg
    2 Jutta von Henneberg-Coburg, ∞ Otto von Brandenburg
    2 Heinrich I. von Henneberg-Schleusingen († 1262) (weiter siehe unten)
    3 Berthold I. von Henneberg, Bischof von Würzburg 1267–1274, Weihbischof in Mainz 1307–1312
    4 Margarete von Henneberg, ∞ Konrad von Wildberg († 1305)
    5 Bertha von Henneberg, ∞ (vor 10. April 1250) Friedrich I. zu Castell
    3 Otto I. von Botenlauben (1177–1245), Minnesänger, Kreuzfahrer und Klostergründer ∞ Beatrix von Courtenay
    1 Otto II. von Botenlauben, Provisor des Zisterzienserinnenklosters Frauenroth
    1 Albert von Botenlauben
    2 Heinrich von Botenlauben
    2 Irmingard von Henneberg († 1197), ∞ mit dem ersten Pfalzgrafen bei Rhein Konrad dem Staufer
    2 Gebhard von Henneberg († 17. März 1159), 1150–1159 Bischof von Würzburg
    3 Günther von Henneberg († 16. August 1161), 1146–1161 Bischof von Speyer
    4 Otto II. von Henneberg, 1190–1200 Bischof von Speyer
    5 Hildegard von Henneberg, Erbin von Zwingenberg und Auerbach ∞ um 1134 Heinrich II. Graf von Katzenelnbogen († um 1160), dadurch Begründung der Obergrafschaft Katzenelnbogen
    2 Gotebold I. († 1091)
    1 Poppo II. († 1118) → Nebenlinie der Herren und Grafen von Frankenstein, bis ca. 1354 auf Burg Frankenstein (Bad Salzungen) ansässig

    Von Heinrich I. an (1262 bis 1583)
    1 Heinrich I. von Henneberg-Schleusingen († 1262), verheiratet mit Sophia, einer Tochter seiner Stiefmutter Jutta von Thüringen
    1 Heinrich II. von Henneberg-Hartenberg († 1317), 1262–1317 Graf von Henneberg-Hartenberg, verkauft sein Drittel von Würzburg
    1 Poppo X. von Henneberg-Hartenberg († 1348), 1317–1348 Graf von Henneberg-Hartenberg
    1 Berthold († 1378), 1348–1378 Graf von Henneberg-Hartenberg, verkauft Hartenberg 1371 an Hermann III. von Henneberg-Aschach
    2 Hermann II. von Henneberg-Aschach († 1292), Graf von Henneberg-Aschach 1262–1292 ∞ Adelheid von Trimberg
    1 Hermann von Henneberg-Aschach, Graf 1292–1306 mit seinem Bruder Heinrich
    2 Heinrich III. von Henneberg-Aschach, († um 1355), Graf von Henneberg-Aschach 1292–1352
    1 Hermann III. († 1403), Graf von Henneberg-Aschach 1352–1403, verkauft Aschach 1390, kauft Hartenberg 1371
    1 Friedrich I. († 1422), Graf von Henneberg-Aschach 1403–1422
    1 Georg († 1465), Graf von Henneberg-Aschach 1422–1465
    1 Friedrich II. († 1488), Graf von Henneberg-Aschach 1465–1488
    1 Hermann IV. († 1535), Graf von Henneberg-Aschach 1488–1535
    1 Berthold († 1549), verkauft Römhild 1548 an Mansfeld, dies 1555 an Sachsen
    2 Albrecht († 1549), ∞ Katharina Gräfin von Stolberg, sie erbt Schwarza, das dann durch Testament an Stolberg fällt
    2 Otto († 1502)
    3 Philipp von Henneberg-Aschach, Bischof von Bamberg 1475–1487
    4 Berthold von Henneberg-Aschach, Erzbischof von Mainz 1484–1504
    3 Berthold III. von Henneberg-Schleusingen († 1284)
    1 Berthold IV./VII. († 1340), 1310 in den Fürstenstand erhoben
    1 Heinrich IV./VIII. († 1347) ∞ Jutta von Brandenburg, Enkelin der Jutta von Henneberg-Coburg
    1 Elisabeth von Henneberg-Schleusingen, Erbin von Irmelshausen ∞ Graf Eberhard von Württemberg
    2 Katharina von Henneberg, Erbin von Coburg ∞ Friedrich der Strenge von Meißen
    3 Sophie von Henneberg, Erbin von Hildburghausen und Schmalkalden († 1372) ∞ Albrecht der Schöne († 1361), Burggraf von Nürnberg
    4 Anna von Henneberg († um 1363), Äbtissin im Kloster Sonnefeld
    2 Johann I. (* um 1289, † 1359) ∞ Elisabeth von Leuchtenberg
    1 Heinrich V. († 1405)
    1 Wilhelm I. († 1426)
    1 Wilhelm II. († 1444)
    1 Wilhelm III. († 1480)
    1 Wilhelm IV. († 1559), ∞ Anastasia von Brandenburg, Tochter von Kurfürst Albrecht Achilles
    1 Johann III. von Henneberg-Schleusingen (1503–1541), Fürstabt von Fulda 1521/1529–1541
    2 Wolfgang II. (1507–1537), ⚔ 7. September 1537 vor Cherasco
    3 Margarete (1508–1546), ∞ 1534 Graf Johann von Sayn-Wittgenstein-Vallendar († 1560)
    4 Katharina (1509–1567), ∞ 1524 Graf Heinrich XXXII. zu Blankenburg-Rudolstadt († 1538)
    5 Christoph (1510–1548), Domherr zu Bamberg
    6 Georg Ernst (1511–1583), letzter seines Hauses,[1] ∞ I. 1543 Elisabeth von Braunschweig, ∞ II. Elisabeth von Württemberg
    7 Poppo XII. (1513–1574), ⚭ I. Elisabeth von Brandenburg (1510–1558), ⚭ II. Sophie von Braunschweig-Lüneburg (1541–1631)
    8 Walpurgis (1516–1570), ∞ I. 1537 Graf Wolfgang von Hohenlohe-Weikersheim († 1545); ∞ II. 1548 Graf Karl II. von Blankenhain-Gleichen († 1599)
    9 Elisabeth (1517–1577), ∞ Graf Johann IX. zu Salm-Reifferscheidt († 1559)
    2 Johann II. von Henneberg-Schleusingen, Fürstabt von Fulda 1472–1507
    2 Heinrich XI.
    3 Elisabeth († 1377) ∞ Johann II. Burggraf von Nürnberg
    4 Berthold
    5 Ludwig, Domherr in Magdeburg

    Mitglieder des Grafenhauses
    • Anna von Henneberg († um 1363): Äbtissin des Klosters Sonnefeld
    • Poppo V. von Henneberg († 1156): verheiratet mit Irmgard († 1178) aus dem Hause der Udonen
    • Gebhard von Henneberg († 17. März 1159): Bischof von Würzburg
    • Günther von Henneberg († 16. August 1161): Bischof von Speyer
    • Irmingard von Henneberg († 1197): Tochter des Grafen Bertold I. von Henneberg, verheiratet mit Konrad dem Staufer, dem ersten Pfalzgrafen bei Rhein
    • Poppo VII. von Henneberg: verheiratet mit Jutta von Thüringen
    • Otto von Henneberg (* wahrscheinlich 1177 in Henneberg; † vor 1245 bei Bad Kissingen): Minnesänger, Kreuzfahrer und Klostergründer
    • Hermann I. von Henneberg (* 1224; † 1290): Heirat 1249 mit Margarete († 26. März 1277), der Schwester Wilhelms von Holland
    • Heinrich I. von Henneberg († 1262): Verheiratet mit Sophia von Wettin, einer Tochter seiner Stiefmutter Jutta von Thüringen

    Linie Henneberg–Schleusingen
    • Berthold VII. der Weise (* 1272 in Schleusingen; † 13. April 1340 in Schleusingen)
    • Elisabeth von Henneberg-Schleusingen (* 1319; † 23. März 1384): Gräfin von Württemberg
    • Elisabeth von Henneberg (* 1318, † 1377): Verheiratet mit dem Nürnberger Burggrafen Johann II.
    • Katharina von Henneberg († 1397): 1347 verheiratet mit Markgraf von Meißen Friedrich der Strenge
    • Heinrich von Henneberg (* 1350; † 26. Dezember 1405): Verheiratet ab 1376 mit Matilde von Baden († 3. August 1425 in Schleusingen), einer Tochter des Badener Markgrafen Rudolf VI.
    • Wilhelm II. von Henneberg-Schleusingen (* 14. März 1415; † 8. Januar 1444 bei einem Jagdunfall) [2] : Verheiratet mit Katharina von Hanau, verwitwete Gräfin von Rieneck
    • Wilhelm III. von Henneberg-Schleusingen (* 12. März 1434; † 26. Mai 1480 in Salurn)
    • Johann II. von Henneberg-Schleusingen: Fürstabt von Fulda (1472–1513)
    • Wilhelm IV. von Henneberg-Schleusingen (1478–1559): verheiratet mit Anastasia von Brandenburg, jüngster Tochter von Kurfürst Albrecht Achilles. Wilhelm IV. bekannte sich 1549 zur evangelischen Lehre.[3]
    • Georg Ernst von Henneberg-Schleusingen (1511–1583): verheiratet mit 1543 Elisabeth von Braunschweig († 19. August 1566), danach verheiratet mit Elisabeth (1548–1592), der Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg. Georg Ernst von Henneber-Schleusingen bekannte sich 1544 mit Genehmigung seines Vaters Wilhelm IV. zur evangelischen Lehre. Auf seine Initiative sandte Luther den Wittenberger Theologen Johann Förster, der binnen zwei Jahren die Reformation im ganzen Henneberg einführte.[4]
    • Poppo XII. von Henneberg-Schleusingen (1513–1574): Kanoniker in Bamberg, 1544 aus dem geistlichen Stand ausgetreten, verheiratet (1546 in Münden) mit Elisabeth von Brandenburg, verwitwete Herzogin von Braunschweig-Calenberg-Göttingen († 25. Mi 1558 in Ilmenau), danach verheiratet (1562 in Schleusingen) mit Sophie Herzogin von Braunschweig-Lüneburg († 17. Januar 1631 in Herrenbreitungen).
    • Johann III. von Henneberg-Schleusingen (1503–1541): Fürstabt von Fulda (1521/29–1541)

    Linie Henneberg–Aschach–Römhild
    • Georg von Henneberg-Römhild; verheiratet mit Johanna von Nassau-Weilburg († 1. Februar 1481 in Römhild), der Tochter von Philipp I von Nassau-Weilburg und Anna von Hohenlohe-Weikersheim
    • Philipp von Henneberg († 1487): Bischof von Bamberg (1475–1487), Erbauer der Alten Hofhaltung in Bamberg
    • Berthold von Henneberg (* 1441/42; † 21. Dezember 1504): Erzbischof von Kurmainz
    • Apollonia von Henneberg-Römhild: Verheiratet mit Gottfried Werner von Zimmern (1484–1554)
    • Hermann VIII. von Henneberg-Aschach (1470–1535): Verheiratet seit 1491 mit Elisabeth von Brandenburg (1474–1507), einer Tochter von Kurfürst Albrecht Achilles
    • Jutta von Henneberg: Tochter des Grafen Berthold VIII. von Henneberg, verheiratet mit dem Markgrafen der Lausitz Dietrich IV.

    Edle von Henneberg
    Seit 1738 gibt es auch eine briefadelige Familie von Henneberg, die den erbländisch-österreichischen Adelsstand mit "Edler von Henneberg" erhielt [5]



    Siehe auch
    • Liste hochadeliger Familien in Franken
    • Grafschaft Henneberg
    • Stammliste von Henneberg
    Literatur
    • Karl Schöppach: Über die vorzüglichsten Hindernisse der Machtentwicklung des Hennebergischen Grafenhauses. Meiningen 1841 (Digitalisat).
    • Ulrich Heß: Henneberg, Grafen von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 536–538 (Digitalisat).
    • Johannes Mötsch: Regesten des Archivs der Grafen von Henneberg-Römhild. Teilbände 1 und 2. Böhlau, Köln etc. 2006, ISBN 978-3-412-35905-8
    • Heinrich Wagner: Zur Abstammung der Grafen von Henneberg von den Putelndorfern, Entwurf einer Genealogie der Grafen von Henneberg. In: Jahrbuch des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins. Band 11, 1996, S. 33–152.
    • Henneberg. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 12, Leipzig 1735, Spalte 1381–1399.
    Weblinks
     Commons: Henneberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Johannes Mötsch: Henneberg, Grafen von. In: Historisches Lexikon Bayerns, 8. Juni 2009.
    • Wappen der „Grafen von Hennenberg“ im Ortenburger Wappenbuch von 1466
    • Die Graven zu Hennenberg – Wappen deutscher Geschlechter Augsburg ? 1475
    • Wappen der Henneberg im Wappenbuch des Heiligen Römischen Reiches, Nürnberg um 1554–1568
    Einzelnachweise
    1 Unterzeichnete die Konkordienformel von 1577 und das Konkordienbuch von 1580; vgl. BSLK, S. 16 und S. 764.
    2 Das Datum des Todestages weicht in den verschiedenen Quellen leicht ab und wird zwischen dem 7. und 9. Januar angegeben
    3 Johann August Friedrich Schmidt: Historisch-topographische Beschreibung der Bergstadt Ilmenau und ihrer Umgegend. Ilmenau 1839, S. 15.
    4 Johann August Friedrich Schmidt: Historisch-topographische Beschreibung der Bergstadt Ilmenau und ihrer Umgegend. Ilmenau 1839, S. 15.
    5 siehe Adelslexikon Bd. 5/1984

    Beruf / Beschäftigung:
    Das Kloster Bildhausen (auch Kloster Maria Bildhausen) ist eine ehemalige Zisterzienserabtei bei Münnerstadt in Bayern in der Diözese Würzburg. Es liegt in einer teilweise bewaldeten Hügellandschaft am Ostrand der Rhön. Durch Maria Bildhausen führt der Fränkische Marienweg.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Bildhausen

    Titel (genauer):
    Unsicher..?

    In der Stammliste der Grafen von Henneberg wird vermerkt:
    - A. Burggrafen von Würzburg (1218 erloschen)

    Dem wird jedoch in derselben Liste widersprochen..?
    - E2. Poppo VII. (1216), Burggraf von Würzburg (1212–1240)

    Besitz:
    Diese Besitzungen wurden später von seinen Söhnen aufgeteilt.

    Poppo heiratete Elisabeth von Wildberg in 1217. Elisabeth wurde geboren in 1187 in Burg Wildberg, Sulzfeld; gestorben am 15 Sep 1220. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Elisabeth von WildbergElisabeth von Wildberg wurde geboren in 1187 in Burg Wildberg, Sulzfeld; gestorben am 15 Sep 1220.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wildberg_(Adelsgeschlecht)

    Der Herren von Wildberg, in einigen Quellen auch als Grafen von Wildberg oder Grafen von Wiltberg bezeichnet, waren ein frühhochmittelalterliches Adelsgeschlecht im nördlichen Franken. Ihr Herrschaftsbereich erstreckte sich über das Grabfeld, den Haßgau und das heutige Südthüringen.

    Burg Wildberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Stammburg des Geschlechts war die Burg Wildberg am äußersten Nordwestrand der Haßberge über der heutigen Stadt Bad Königshofen. Auch Stadt und Veste Heldburg und die Städte Hildburghausen und Römhild stehen in einem engen Zusammenhang mit dem Adelsgeschlecht. Ihre Stammburg legten die Wildberger spätestens im 12. Jahrhundert an.[1] Die ehemalige Höhenburg liegt auf einem nach Westen vorspringenden Sporn des Großen Breitenberges, dessen Nord- West- und Südhang 200 Höhenmeter steil zu Taal abfallen. Da sie an diesen drei Seiten von Natur aus sehr gut geschützt war, musste nur die Hauptangriffsseite der Burg im Osten durch drei Gräben und einen Wall gesichert werden. Heute sind nur noch kleinere Mauerreste, mehrere Gräben und ein Wall auf einer Gesamtfläche von etwa 180 mal 40 Meter und ein vier Meter breiter und bis zu zwei Meter tiefer Hanggraben, der sich um die Spornspitze zog, erhalten.[2]

    Geschichte
    Die Herren, ab 1231 Grafen von Wildberg beherrschten einen Untergau des Östlichen Grabfeldes (grapfeld orientalis), der einen Teil der Haßberge und das Heldburger Unterland umfasste. Sie waren Verwandte der 1057 bis 1187 nachweisbaren Edelherren von Thundorf. Während der mainfränkischen Besiedlung des heutigen Südthüringens griff ihre Herrschaft zeitweise auch auf die angrenzenden Räume Hildburghausen, Römhild, Rodach und das Coburger Land aus, bis sie von den dort entstehenden Regionalmächten auf ihr angestammtes Herrschaftsgebiet in den Haßbergen zurückgedrängt wurden.
    Die Wildberger sind erstmals im Jahr 1123 auf ihrer Burg urkundlich erwähnt. Schon 1122 hatten Gerwig und Konrad von Wildberg ihre Rechte und Besitzungen in Gestungshausen an Otto, Bischof von Bamberg, für 180 Talente verkauft.[3] Beide waren Vögte des Klosters Kitzingen. Das Geschlecht stellte auch Vögte der Klöster Peterstirn bei Schweinfurt und St. Johannis bei Sulzdorf.
    Durch Heirat waren die Wildberger mit den Grafen von Henneberg verwandtschaftlich verbunden. Mit der Vermählung von Elisabeth von Wildberg mit Graf Poppo VII. von Henneberg 1206 kam die Erhöhung in den Grafenstand, Mangold III. wurde 1231 erstmals Graf von Wildberg genannt. Dafür übernahmen die Henneberger das Heldburger Unterland. Adelheid, Tochter des Grafen Mangold IV., heiratete 1279 Konrad III. von Trimberg und brachte einen Teil der Wildberger Herrschaft in die Ehe.
    Graf Konrad von Wildberg, der letzte Wildberger († 1305), heiratete 1271 Margarete von Henneberg, Schwester des Grafen Hermann I. von Henneberg, und übergab ihr als Morgengabe und Wittumsgut den halben Wald Haßberg, Hofheim, Kerbfeld, Bundorf, NNassach, Oberlauringen, Thundorf, Altenfeld (bei Sulzdorf) und Niederlauringen und Sulzdorf zur Hälfte. 1293 übertrug er die Vogteirechte am Kloster Sankt Johanniszelle unter Wildberg, einem Zisterzienserinnen- oder Benediktinerinnenkonvent, daas von den Wildbergen zuvor mit Mitteln und Rechten ausgestattet wurde. 1304 verkaufte er Hildburghausen dem askanischen Grafen Hermann von Brandenburg, über dessen Tochter Jutta die Stadt an die Fürstgrafen von Henneberg-Schleusingen kam. In der Folge fielen weitere Besitzungen, schließlich auch die Burg Wildberg, an Henneberg-Schleusingen.
    1368 starb das Geschlecht mit Adelheid von Trimberg, der Tochter der Adelheid von Wildberg endgültig aus. Ihr Gemahl, Graf Hermann II. von Henneberg-Aschach, verkaufte ihren Erbteil an das Hochstift Würzburg.
    Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Conrad von Wildberg führte 1289 ein Siegel in Form einer Triskele aus drei Rinken.
    Rekonstruktionen von gemehrten Wappen, die sich auf das ehemalige Wildberger Herrschaftsgebiet beziehen, lassen auf einen silbernen, bezinnten Turm auf rotem Grund schließen. Dieses Wappenbild gleicht den Herren von Waldau, die gegen 1215 in Waldau in der Oberpfalz und später auch in Kemnath nachgewiesen sind. Das Geschlecht starb 1545 aus. Das gleiche Wappenbild trug auch ein Rittergeschlecht in Hardheim, das mit Henricus von Hartheim 1197 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Ritter Georg Wolf von Hardheim starb 1607, ohne einen Erben zu hinterlassen.
    Der Zinnenturm wurde 1467 im gemehrten Wappen der Grafschaft Henneberg-Aschach-Hartenberg und ab ca. 1600 im Wappen des Fürstentums Sachsen-Coburg sowie im Siegel der Stadt Römhild durch das Wappenbild der italienischen Adelsfamilie Colonna ersetzt. Dies wurde später von den ernestinischen Herzogtümern Sachsen-Meiningen und Sachsen-Hildburghausen übernommen.



    Literatur
    • Römisch-Germanisches Zentralmuseum (Hrsg.): Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Band 28: Bad Kissingen, Fränkische Saale, Grabfeld, Südliche Rhön. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1975, S. 105–106.
    • Björn-Uwe Abels: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Unterfrankens. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 6). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7847-5306-X, S. 166.
    • Anton Rahrbach, Jörg Schöffl, Otto Schramm: Schlösser und Burgen in Unterfranken – Eine vollständige Darstellung aller Schlösser, Herrensitze, Burgen und Ruinen in den unterfränkischen kreisfreien Städten und Landkreisen. Hofmann Verlag, Nürnerg 2002, ISBN 3-87191-309-X, S. 215.
    • Reinhold W. F. und Gerwin K. Solf: Die Grafen von Wildberg und ihre Wappengenossen, sowie die Dynasten von Thundorf und Tannroda, Schriftenreihe des Vereins für Heimatgeschichte im Grabfeld e. V. Bad Königshofen 1. Auflage * 1998; 2. Auflage007;
    • Reinhold W. F. und Gerwin K. Solf, Ergänzungen zu den Regesten in Wildburg - Schriftenreihe des Vereins für Heimatgeschichte e. V. Bd. 13, 2014
    • Reinhold W. F. Heusinger, Gerwin K. Solf: Sulzfeld im Grabfeld. In: Beiträge zur Heimatgeschichte. Mellrichstadt 1987.
    Weblinks
    • Ruine Wildberg auf hassberge-tourismus.de
    Einzelnachweise
    1 Homepage Naturpark Haßberge. Abgerufen am 22. März 2013.
    2 Quelle Beschreibung: Björn-Uwe Abels: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Unterfrankens. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 6), S. 166.
    3 http://www.gestungshausen.de/chronik_ges_02.html Urkunde aus dem Jahr 1122 (Übersetzung)

    Geburt:
    1. Eintrag auf der Tafel bei der Ruine Wildberg:

    1206 - Graf Poppo VII. v.Henneberg (1245) heiratete eine Wildbergerin (Elisabeth) und erwirbt damit wildbergische Besitzungen. (s/Foto)

    Name:
    Der Herren von Wildberg, in einigen Quellen auch als Grafen von Wildberg oder Grafen von Wiltberg bezeichnet, waren ein frühhochmittelalterliches Adelsgeschlecht im nördlichen Franken. Ihr Herrschaftsbereich erstreckte sich über das Grabfeld, den Haßgau und das heutige Südthüringen.
    Durch Heirat waren die Wildberger mit den Grafen von Henneberg verwandtschaftlich verbunden. Mit der Vermählung von Elisabeth von Wildberg mit dem fränkischen Babenberger Graf Poppo VII. von Henneberg auf der Burg Struphe 1206 kam die Erhöhung in den Grafenstand, Mangold III. wurde 1231 erstmals Graf von Wildberg genannt. Dafür übernahmen die Henneberger das Heldburger Unterland. Adelheid, Tochter des Grafen Mangold IV., heiratete 1279 Konrad III. von Trimberg und brachte einen Teil der Wildberger Herrschaft in die Ehe.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wildberg_(Adelsgeschlecht)

    Notizen:

    Kinder:
    - Heinrich III. (II)., (* vor 1226; † 9. April 1262)
    - Luitgard († 14. Juni 1267)
    - Adelheid, urkundlich 1223 bis 1253, († 28. Februar 1256)
    - Bertha, urkundlich 1250 bis 1254, († nach 17. Oktober 1254)
    - Anna[18] († nach 1235)

    Kinder:
    1. Heinrich III. von Henneberg wurde geboren in vor 1226; gestorben am 9 Apr 1262.
    2. 9. Luitgard von Henneberg gestorben in vor 14 Jun 1267.
    3. Adelheid von Henneberg gestorben am 28 Feb 1256.
    4. Bertha von Henneberg gestorben in nach 17 Okt 1254.
    5. Anna von Henneberg gestorben in nach 1235.

  5. 20.  Herzog Bogislaw II. von PommernHerzog Bogislaw II. von Pommern wurde geboren in cir 1177 (Sohn von Herzog Bogislaw I. von Pommern (Greifen) und Anastasia von Polen); gestorben am 23 Jan 1220.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bogislaw_II._(Pommern)

    Bogislaw II. (* um 1177; † 23. Januar 1220) war Herzog von Pommern.

    Leben und Leistungen
    Bogislaw II. stand gemeinsam mit seinem Bruder Kasimir II., da ihr Vater Bogislaw I. noch während ihrer Minderjährigkeit im Jahr 1187 starb, unter der Vormundschaft ihrer Mutter Anastasia und Wartislaws II. von Stettin, aus der Nebenlinie der Swantiboriden [1], welcher in den Urkunden als Landvogt oder vicedominus terrae bezeichnet wird.

    Nach vergeblichen Versuchen, sich von der dänischen Oberhoheit loszusagen, musste sich die Herzogin-Mutter mit ihren Söhnen nach Dänemark begeben, um persönlich ihr Lehn aus den Händen des Königs Knut VI. zu empfangen. Der dänische Einfluss machte sich in der Folge auch dadurch geltend, dass in dem Krieg mit Jaromar von Rügen der letztere an Stelle Wartislaws zum Vormund und Verwalter bestellt wurde und Pommern durch die Entscheidung zu Nyborg das strittige Gebiet von Wolgast und Loitz verlor. Ebenso erfolglos blieb der von den Herzögen im Jahr 1209 gegen Jaromar und die unter seinem Schutz aufblühende Stadt Stralsund unternommene Krieg; endlich aber wurden die Grenzstreitigkeiten beider Nachbarländer auf einem Reichstag in Dänemark im Jahr 1216 beigelegt, und die Lehnsverbindung mit diesem Reich auch durch eine Vermählung Kasimirs mit der dänischen Fürstin Ingardis befestigt.

    In dem bald darauf zwischen Brandenburg und Dänemark ausbrechenden Kampf schlug zwar Markgraf Otto II. entscheidend das dänische Heer unter Peter von Roeskilde und bewältigte auch Pommern, vermochte letzteres jedoch nicht dauernd zu behaupten; vielmehr blieb das Herzogtum unter dänischer Oberhoheit, zumal während des Thronstreites zwischen dem Hohenstaufen Philipp und dem Welfen Otto König Waldemar II. ganz Norddeutschland in Besitz nahm und als Herrscher der Dänen, Slawen, Jüten und Nordalbingier die Macht Dänemarks auf den Gipfel erhob. Auch wurde dieser Okkupation sogar die Anerkennung des deutschen Reiches zu Teil; denn während sich der welfische Kaiser Otto IV. zu Weißensee in Thüringen mit Albrecht II. von Brandenburg verbündete, wandte sich König Waldemar von nun an dem hohenstaufischen Thronbewerber zu und empfing dafür von Friedrich II. in Metz (1214) unter päpstlicher Bestätigung die Belehnung mit allen jenseits der Elbe und Elde gelegenen deutschen und slawischen Gebieten, welche er auch in Gemeinschaft mit den pommerschen Herzögen gegen die brandenburgischen Angriffe siegreich behauptete.

    Nachdem durch diese Abwehr und die Grenzberichtigung zwischen Pommern und Rügen im Jahr 1216 der Friede hergestellt war, begann auch Pommern wieder zu erstarken und aufzublühen: nicht nur wurde die Herrschaft der Herzöge in Gützkow und Demmin gesichert, sondern auch durch die Einwanderung deutscher Kolonisten und das von Joromar am Anfang des 13. Jahrhunderts gestiftete Kloster Eldena die Kultur des Landes wesentlich gefördert. Auch die Anwesenheit des Bischofs Christian, welcher die abtrünnigen Preußen zum Christentum zurückführte, war für die kirchlichen Verhältnisse Pommerns von hoher Bedeutung. Unter seiner Mitwirkung erneuten die Herzöge das verödete Kloster Dargun und erhielt der altersschwache Camminer Bischof Sigwin im Jahr 1219 in dem Dompropst Konrad einen kräftigen Nachfolger. Auch schloss sich Bogislaw dem Kreuzzug gegen die Preußen an. Nachdem Kasimir im Jahr 1217 auf einem Zug nach Palästina verstorben war, führte Bogislaw II. allein noch mehrere Jahre eine friedliche Regierung bis zu seinem Tode, und wurde nach der Sage in Keniz, der von ihm an der Oder gegen die Märker erbauten Grenzburg, beigesetzt.

    Ehe
    Bogislaw II. war mit Miroslawa, einer Tochter von Herzog Mestwin I. von Pommerellen, verheiratet.

    Literatur
    Adolf Häckermann: Bogislav II. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 41 f.
    Fußnoten
    Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern. Bd. 1, Weltbild Verlag 1992, Reprint der Ausgaben von 1919 und 1921, ISBN 3-89350-112-6, S. 84–86.
    Martin Wehrmann: Genealogie des pommerschen Herzogshauses. Verlag Leon Sauniers Buchhandlung, Stettin 1937, S. 44.

    Bogislaw heiratete Prinzessin Miroslawa von Pommerellen in cir 1208. Miroslawa (Tochter von Herzog Mestwin I. von Pommerellen (Samboriden) und Zwinisława von Polen?) gestorben in cir 1240. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 21.  Prinzessin Miroslawa von Pommerellen (Tochter von Herzog Mestwin I. von Pommerellen (Samboriden) und Zwinisława von Polen?); gestorben in cir 1240.

    Notizen:

    Bogislaw II. und Miroslawa hatten 3 Kinder.
    - Barnim I. (* um 1210; † 1278)
    - Woislawa († 1229)
    - Dobroslawa ∞ NN von Gützkow

    Kinder:
    1. 10. Herzog Barnim I. von Pommern (Greifen) wurde geboren in cir 1210; gestorben am 13 Nov 1278 in Altdamm.


Generation: 6

  1. 32.  Herr Heinrich Borwin I. (Buruwe) von MecklenburgHerr Heinrich Borwin I. (Buruwe) von Mecklenburg wurde geboren in vor 1150 (Sohn von Fürst Pribislaw (Mecklenburg) und Woizlawa (Woislava)); gestorben am 28 Jan 1227.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1178 bis 1227; Herr zu Mecklenburg (1178 bis zu seinem Tode 1227)

    Notizen:

    Zitat aus: https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002930 (Seite 141, 142)

    III. Generation.

    A. Pribislavs Sohn. Heinrich Burwy 1 ), Pribislavs Nachfolger (schon 1179, M. U.=B. I, U. 127), gedenkt 1192 [daselbst U. 152] Pribizlavi patris nostri. Er war nach der Geneal. Dob. dni. Pribizlai filius et heres vnicus; es werden auch in Urkunden nie Geschwister Heinrichs erwähnt. - Er selbst nennt sich 1192 [Nr. 152]: Heinricus Buriinus Magnopolitanorum et Kyzzenorum princeps, obgleich er 1183 (s. S. 139, Anm. 1) nur unter der Bedingung von König Kanut aus der Gefangenschaft entlassen war: ut a rege Danorum terram suam (er und sein Vetter Niklot) susciperent et obsides, quos habere voluisset, darent. Dederunt ergo obsides viginti quatuor, inter quos Burvinus filium suum dedit; et recessit a castro Rostoch, tradens illud nepoti (Niklot); ipse vero Ylowe et Michelenburg in possessionem sortitus est, rege sic disponente. - Die Herrschaft Rostock fiel ihm erst durch des Vetters Tod im Jahre 1200 wieder zu.

    Heinrich Burwy kann nicht, wie Kirchberg Sp. 757 erzählt, erst 1171-72 geboren sein, da er 1183 schon einen Sohn als Geisel stellen konnte, 1192 [U.=B. I, Nr. 152] de consensu filiorum nostrorum Henrici et Nycolai an Doberan Güter verlieh, und dem älteren Sohne sicher schon um 1212 Kinder geboren wurden. Seine Geburt wird eher vor, als nach 1150 anzusetzen sein. Den Namen Burwi oder Buriwoi wird er als Heide (aber freilich nicht, wie Marschalck II, 41, behauptet, ab auo materno, rege Noricorum) geführt, und den Namen Heinrich in der Taufe (wohl 1164) empfangen haben.

    Burwys letzte erhaltene Urkunde [U. 331] ist vom 10. Aug. 1226 datiert; am 28. Aug. 1227 gaben schon seine Enkel als Landesherren eine Bestätigung [U. 343]. Als seinen Todestag bezeichnet das Necrol. Dob. den 28. Jan. (V. klas Febru.) 1227, denselben Monatstag auch das Necrol. s. Michaelis zu Lüneburg; den 29. Jan. giebt nur das Necrol. Amelungesb. [U.=B. I, 336]. Wenn die Ann. Stad. 1226 als das Todesjahr nennen, so ist dort das Jahr vermuthlich bis zum dies incarnationis (25. März) gerechnet. - Sein Grab fand er in der Kirche zu Doberan. (Kirchberg Sp. 765.)

    Gemahlinnen. 1) Burwy spricht am 29. Decbr. 1223 [U.=B. I, 299] von Mecthilde, clare memorie nostra vxore. Sie war nicht, wie Kirchberg Sp. 764 angiebt, die Tochter eines polnischen Herzogs (Marschalck nennt sie II, 41, Matildim, filiam regis Sarmatarum), sondern nach dem Berichte des Zeitgenossen Arnoldus Lub. eine Tochter Herzog Heinrichs des Löwen (III, 4: Burvinus vero, filius Pribizlavi, qui filiam Heinrici ducis habebat, Mechthildam dictam; V, 7: Burwinus, gener ducis, nämlich Heinrichs des Löwen). - Vgl. auch Ann. Stad. ad a. 1164; Albericus Triumfontium monachus (Rertz, Scr. XXIII), p. 851, 870. - Diese Ehe wird frühestens bei der Aussöhnung zwischen Pribislav und Herzog Heinrich (1167) geschlossen sein, jedenfalls noch bei Pribislavs Lebzeiten, da ein Sohn Mechthilds schon 1183 als Geisel gegeben ward (S. 139, Anm. 1), beide Söhne 1192 schon den Consens zu einer Veräußerung gaben. Gestorben ist Mechthild sicher vor 1219; denn in der Stiftungs=Urkunde für das Kloster Sonnenkamp (Neukloster) von diesem Jahre erscheint schon

    2) Adelheid als Heinrich Burwys I. Gemahlin: ego Heinricus Burwinus dei gra. princeps Slavorum cum filiis meis Heinrico et Nicolao et voluntate vxoris mee Adeleidis eligentes patrocinivm beate dei genitricis Marie - [U.=B. I, 254]. Desgl. heißt es im Stiftungsbriefe für das Antonius=Hospital Tempzin vom 7. Juni 1222 [U.=B. I, 282]: Ego Borewinus diuino favore Magnipolensis dominus -, quod ego vna cum vxore mea Adelheyde filiisque meis Hinrico et Nicolao -. Der Fürst sagt an beiden Stellen nicht (wie man im 15. Jahrh. [s. Anm. zu der Urk. im U.=B.] Verstand) filiis nostris, sondern filiis meis, weil die beiden Söhne nicht Adelheids, sondern Mechthildens Söhne waren, was auch die Ann. Stad. z. J. 1164 ausdrücklich berichten. Aus der ersten Ehe stammte (nach den Altersverhältnissen) gewiß auch noch die 1222 erwähnte Tochter (s. u. Generation IV, c). - Was Adelheids Herkunft betrifft, so möchte ich annehmen, daß sie eine Tochter des Markgrafen Otto I. von Brandenburg († 1184) und seiner zweiten Gemahlin Ada (Adelheid, Tochter des Grafen Florenz III. von Holland) gewesen ist, die noch 1205 lebte (Riedel, Cod. Brand. II, 1, S. 3). Unter dieser Voraussetzung allein kann ich mir nämlich erklären, warum die Aebtissin Elisabeth zu Wienhausen (U.=B. 1, 521 [vor 1248]): Agnes dei gra. ducissa, fundatrix ecclesie in Winhusen, Elizabeth abbatissa =), die noch am 3. Jan. 1265 lebte [U.=B. II, 1031) und ins Nekrologium von Wienhausen zum 10. Febr. als religiosa domina Elyzabeth de Wenden, quarta abbatissa hujus monasterii Wynhusen, eingetragen ist, von der Herzogin Mechthild von Braunschweig als ihre Blutsverwandte bezeichnet werden konnte. [U.=B. 11, 712: Dei gra. M. ducissa de Brunswich ac domina in Luneburg consanguinee sue abbatisse totique conuentui in Winhusen salutem.]



    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Borwin_I._(Mecklenburg)

    Heinrich Borwin I., Fürst zu Mecklenburg († 28. Januar 1227) aus dem Geschlecht der Niklotiden war von 1178 bis zu seinem Tode 1227 Herr zu Mecklenburg.

    Neben der latinisierten Form des Namens Borwin, Burwinus, Borwinus oder Boriwinus wird er auch 1219 von seinen Söhnen Buruwe genannt. Er wird auch als Henricus Buruwi, Heinricus Buriwoi, Hinricus Burwy (Burwi) erwähnt.
    Heinrich Borwin I. war der Sohn des Abodritenfürsten und Herren von Mecklenburg Pribislaw aus dessen erster Ehe mit einer unbekannten slawischen Adeligen. Nach dem Tod seines Vaters am 30. Dezember 1178 bei einem Turnier am Hof Heinrichs des Löwen in Lüneburg trat er dessen Nachfolge an. Er war verheiratet mit Mathilde, einer Tochter Heinrichs des Löwen aus dessen außerehelicher Verbindung mit Ida, einer Tochter des Grafen Gottfried von Blieskastel. Aus dieser Ehe gingen mit Nikolaus II. († 1225) und Heinrich Borwin II. († 1226) zwei Söhne hervor. In zweiter Ehe war Heinrich Borwin I. verheiratet mit einer ansonsten unbekannten Adelheid. Mit dieser hatte er eine Tochter Elisabeth († 1265), ab 1241 Äbtissin in Wienhausen.

    Heinrich Borwin stand jahrelang im Krieg mit seinem Vetter Nikolaus I. (Niklot), in dem ihn sein Schwiegervater nicht mehr unterstützen konnte. Dieser Familienkrieg in Mecklenburg und die fehlende Hilfe von außen verschafften dem dänischen König Knut VI. die Möglichkeit, seine Position an der Ostsee auszubauen.
    Den Dänen gelang es, Heinrich Borwin in Haft zu nehmen, woraufhin er sich – ebenso wie Nikolaus I. – als Vasall unterwarf und den Dänen Rostock abtrat. Dieses erhielt er im Jahr 1200 als Lehen zurück. 1201 beteiligte er sich an der Schlacht bei Stellau. Als Dank dafür erhielt er 1203 Gadebusch und Ratzeburg als Lehen. 1218/19 unterstützte er Dänemark bei der Eroberung Estlands und 1225–1227 gegen die Schauenburger.

    Auf Heinrich Borwin geht die Neugründung der Städte Rostock und Wismar zurück, sowie die Stiftung der Klöster in Dobbertin, Tempzin und Neukloster.


    Literatur
    • Ludwig Fromm: Heinrich Borwin I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 183.
    Weblinks
     Commons: Henry Borwin I of Mecklenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur über Heinrich Borwin I. in der Landesbibliographie MV
    • Stammtafel des Hauses Mecklenburg

    Geburt:
    unsicher

    Heinrich + Mathilda (Mechthild) von Sachsen. Mathilda (Tochter von Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe und Ida von Blieskastel) gestorben in vor 1219. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Mathilda (Mechthild) von SachsenMathilda (Mechthild) von Sachsen (Tochter von Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe und Ida von Blieskastel); gestorben in vor 1219.

    Notizen:

    Laut Bericht des Heinrich Borwin I. soll Mathilda eine ilegitime Tochter aus der Verbindung von Heinrich des Löwen mit einer Ida von Blieskastel sein. Im Beitrag über Heinrich des Löwen kann ich nichts darüber finden, jedoch stelle ich es vorläufig trotzdem hier dementsprechend dar.

    Zitat aus: https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002930 (Seite 142)

    1) Burwy spricht am 29. Decbr. 1223 [U.=B. I, 299] von Mecthilde, clare memorie nostra vxore. Sie war nicht, wie Kirchberg Sp. 764 angiebt, die Tochter eines polnischen Herzogs (Marschalck nennt sie II, 41, Matildim, filiam regis Sarmatarum), sondern nach dem Berichte des Zeitgenossen Arnoldus Lub. eine Tochter Herzog Heinrichs des Löwen (III, 4: Burvinus vero, filius Pribizlavi, qui filiam Heinrici ducis habebat, Mechthildam dictam; V, 7: Burwinus, gener ducis, nämlich Heinrichs des Löwen). - Vgl. auch Ann. Stad. ad a. 1164; Albericus Triumfontium monachus (Rertz, Scr. XXIII), p. 851, 870. - Diese Ehe wird frühestens bei der Aussöhnung zwischen Pribislav und Herzog Heinrich (1167) geschlossen sein, jedenfalls noch bei Pribislavs Lebzeiten, da ein Sohn Mechthilds schon 1183 als Geisel gegeben ward (S. 139, Anm. 1), beide Söhne 1192 schon den Consens zu einer Veräußerung gaben. Gestorben ist Mechthild sicher vor 1219; denn in der Stiftungs=Urkunde für das Kloster Sonnenkamp (Neukloster) von diesem Jahre erscheint schon Adelheid.

    Notizen:

    Mathilda und Heinrich Borwin I. hatten zwei Söhne.

    Kinder:
    1. 16. Heinrich Borwin (Burwy) II. von Mecklenburg wurde geboren in cir 1170; gestorben am 5 Jun 1226.

  3. 34.  König Wilhelm I. von Schottland, der Löwe König Wilhelm I. von Schottland, der Löwe wurde geboren in 1143 (Sohn von Heinrich von Schottland und Ada de Warenne); gestorben am 4 Dez 1214 in Stirling Castle; wurde beigesetzt in Arbroath Abbey.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1165 bis 1214; König von Schottland (1165 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(Schottland)

    Wilhelm I. der Löwe (Schottisch-Gälisch (mittelalt.): Uilliam mac Eanric, modernes Schottisch-Gälisch: Uilleam mac Eanraig (dt. Wilhelm, Sohn Heinrichs), engl. William I the Lion, William Dunkeld, William Canmore; * um 1142; † 4. Dezember 1214 auf Stirling Castle) war schottischer König. Mit 49 Jahren war seine Herrschaft die längste Regierungszeit eines schottischen Königs im Mittelalter und nach der Herrschaft von Jakob VI. die längste Regierung eines schottischen Königs.

    Herkunft, Jugend und Thronfolge
    Wilhelm war der zweite von drei Söhnen von Henry, Earl of Northumberland und von dessen Frau Ada de Warenne. Als Kind hatte er einige für seine Zeit unübliche frühe öffentliche Auftritte, und bereits vor 1150 wurde in seinem Namen eine Urkunde ausgestellt. Sonst ist über seine Kindheit nur wenig bekannt. Kurz nach dem Tod seines Vaters im Juni 1152 erhob ihn sein Großvater König David I. zum Earl of Northumberland. Nach dem Tod seines Großvaters im Mai 1153 wurde Wilhelms älterer Bruder Malcolm IV. König der Schotten. Er schloss im Juni oder Juli 1157 mit dem englischen König Heinrich II. den Vertrag von Chester. In diesem Vertrag verzichtete der schottische König auf die nordenglischen Grafschaften, womit Wilhelm seinen Titel verlor. Diesen Verlust versuchte er sein Leben lang zurückzugewinnen.[1] Als Entschädigung erhielt er in Northumberland Besitzungen im Tynedale, aus denen er jährliche Einkünfte von etwa £ 10 hatte.[2] Diese Besitzungen behielt er bis zu seinem Tod. Dazu sorgte sein königlicher Bruder für seinen Unterhalt. Im Gegenzug unterstützte Wilhelm loyal seinen Bruder. Er bezeugte regelmäßig königliche Urkunden und begleitete seinen Bruder, als dieser 1159 nach Poitiers reiste und anschließend den englischen König bei der Belagerung des südfranzösischen Toulouse unterstützte. Dabei wurde Wilhelm von seinem Bruder in Périgueux zum Ritter geschlagen.[3] Erst 1160 kehrten der König und Wilhelm nach Schottland zurück. 1163 begleitete Wilhelm zusammen mit seinem jüngeren Bruder David Malcolm IV., als dieser nach Woodstock reiste und dort dem englischen König Hommage leistete. Nach älteren Angaben soll Wilhelm noch zu Lebzeiten seines kinderlosen Bruders Malcolm für diesen die Regentschaft in Schottland übernommen haben, was jedoch nicht zutreffend ist. Er hielt sich aber am Königshof auf und war zweifelsfrei bereit, nach dem frühen Tod seines Bruders im Dezember 1165 die Herrschaft zu übernehmen. Seine Thronfolge war ungefährdet, und am 24. Dezember 1165 wurde er in Scone in einer traditionellen Zeremonie als König der Schotten inthronisiert.

    König der Schotten
    Wechselhaftes Verhältnis zu Heinrich II. von England[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1166 reiste Wilhelm zum englischen König Heinrich II. in die Normandie. Der Grund für die Reise ist unbekannt, womöglich versuchte Wilhelm zu erreichen, dass ihm der englische König Northumberland zurückgab. Vielleicht erhob er auch Ansprüche auf die Bretagne. Dort hatte Heinrich II. Herzog Conan IV. abgesetzt, der mit Margarete, einer Schwester von Wilhelm verheiratet war. Anschließend übernahm der englische König im Namen von Wilhelms Nichte Konstanze, der Erbin von Conan, zunehmend Einfluss in der Bretagne. Vom englischen König soll Wilhelm sich im Streit getrennt haben. Daneben nahm er bei seinem Aufenthalt in Frankreich mit Erfolg an Turnieren teil. Im August oder September 1166 war er in Fougères und auf dem Mont-Saint-Michel. 1168 soll Wilhelm dann Kontakt mit dem französischen König Ludwig VII. aufgenommen haben, einem Gegner von Heinrich II. Er bot ihm seine Freundschaft und Unterstützung im Konflikt mit dem englischen König an und erhoffte wohl selbst Unterstützung bei der Rückgewinnung von Northumberland.[4] Am 5. April 1170 nahm Wilhelm jedoch zusammen mit seinem Bruder David an einer Ratsversammlung des englischen Königs in Windsor teil. Zu dieser Zeit plante der englische König die Krönung seines ältesten Sohns Heinrich dem Jüngeren. Wilhelm und sein Bruder blieben wahrscheinlich die nächsten Monate über in Südengland. Am 31. Mai war Wilhelm wieder in Windsor und am 14. Juni 1170 nahm er an der Krönung des jüngeren Heinrichs in London teil. Anschließend leisteten er und David dem jüngeren Heinrich für ihre englischen Besitzungen Hommage.

    Krieg gegen Heinrich II.
    Zögernde Unterstützung der Rebellion der Söhne des Königs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach einer später verfassten Chronik bat Wilhelm den jüngeren Heinrich um die Übergabe von Northumberland, was jedoch nicht belegt ist. Wenn Wilhelm die Bitte vorgetragen hat, wurde sie jedenfalls wieder abgeschlagen. Im März 1173 begann der jüngere Heinrich zusammen mit seinen Brüdern Gottfried und Richard eine Rebellion gegen ihren Vater. Sie flüchteten zum französischen König und baten auch den schottischen König um Unterstützung. Im Gegenzug bot der jüngere Heinrich Wilhelm die nordenglischen Grafschaften und seinem Bruder David die Titel Earl of Huntingdon und Earl of Cambridgeshire an. Daraufhin berief Wilhelm im Sommer 1173 seine Barone zu einer Ratsversammlung ein. Bei dieser Versammlung wurde entschieden, dass Wilhelm Heinrich II. um die Rückgabe von Northumberland bitten solle. Sollte der englische König diese Bitte ablehnen, so sollte Wilhelm seine Hommage widerrufen. Als Heinrich II. erwartungsgemäß erneut die Bitte von Wilhelm ablehnte, berief der schottische König wieder seine Barone ein. Während Wilhelm bereit zum Krieg war, waren mehrere Barone dagegen. Den Ausschlag gab das Versprechen des französischen Königs und von Graf Philipp von Flandern, ein Söldnerheer nach England zu schicken. Dazu bestätigten sie das Angebot von Heinrich dem Jüngeren auf die Abtretung der nordenglischen Grafschaften. Daraufhin trat Wilhelm dem Bündnis gegen Heinrich II. bei. Dieses gegen England gerichtete Bündnis mit Frankreich wurde ab 1295 als Auld Alliance zum festen Bestandteil der schottischen Politik.

    Der schottische Feldzug von 1173
    Nachdem Wilhelm sein aufgebotenes Heer bei Caddonlea in der Nähe von Selkirk gemustert hatte, fielen die Schotten um den 20. August 1173 in Northumberland ein. Zunächst griffen sie Wark Castle an. Dem Kommandanten der Burg wurde ein Waffenstillstand gewährt, während Hugh de Puiset, der Bischof von Durham einem Kampf auswich. Die Schotten stießen bis Alnwick, Warkworth und Newcastle vor. Sie plünderten die Dörfer der Region, während sie die Burgen nicht erobern konnten. Von Newcastle stießen die Schotten westlich bis nach Carlisle vor. Auch dort konnten sie die Burg nicht erobern, und als sie erfuhren, dass ein englisches Entsatzheer unter dem Befehl des Justiciars Ranulf de Glanville im Anmarsch war, zogen sie sich nach Roxburgh zurück. Glanville brannte daraufhin die Grenzstadt Berwick nieder. Als Glanville jedoch erfuhr, dass eine feindliche Armee aus Flandern in England gelandet war, schloss er mit Wilhelm einen bis zum 13. Januar 1174 befristeten Waffenstillstand. Anschließend zog das englische Heer wieder nach Süden. Später wurde der Waffenstillstand bis zum 24. März 1174 verlängert, nachdem der Bischof von Durham 300 Mark an Wilhelm gezahlt hatte.

    Der schottische Feldzug von 1174
    Nach Ablauf des Waffenstillstands führte Wilhelms Bruder David nach Ostern 1174 einen Feldzug bis in die englischen Midlands. Zusammen mit Söldnern aus Flandern plünderte ein weiteres schottisches Heer unter Wilhelms Führung die Küste von Northumberland. Das Heer belagerte auch wieder Wark Castle. Nachdem der Versuch, die Burg niederzubrennen, gescheitert war, brachen die Schotten die Belagerung ab. Dann zog das schottische Heer wieder nach Carlisle, doch erneut scheiterte der Angriff auf die Burg. Dagegen ergaben sich die Besatzungen von Appleby und Brough Castle. Wilhelm zog mit seinem Heer nun wieder nach Osten, doch der Angriff auf Prudhoe Castle scheiterte. Als er von einem nahenden englischen Heer erfuhr, zog er sich nach Norden nach Alnwick zurück. Dort unternahmen Teile des Heers Raubzüge in die Umgebung, wodurch sich das Heer zerstreute. Am 13. Juli 1174 griffen die Engländer überraschend die Schotten an. In der folgenden Schlacht wurde Wilhelms Pferd getötet. Er lag unter dem toten Pferd eingeklemmt und musste sich Ranulf de Glanville ergeben. Der schottische König hatten den Krieg gegen Heinrich II. begonnen, und mit seiner Gefangennahme war der Krieg für die Schotten verloren.

    Abschluss des Vertrags von Falaise
    Glanville brachte seinen Gefangenen zunächst nach Newcastle. Am 24. Juli musste Wilhelm in Northampton vor Heinrich II. treten, der inzwischen die Kontrolle über England zurückgewonnen hatte. Der englische König ließ den schottischen König in die Normandie bringen, wo er zunächst in Caen und später in Falaise inhaftiert wurde. Die Schotten versuchten rasch, die Freilassung ihres Königs zu erreichen. Bischof Richard von St Andrews und Bischof Richard von Dunkeld, die beide früher königliche Kapläne gewesen waren, sowie Abt Geoffrey (II) von Dunfermline reisten als Unterhändler in die Normandie. Sie begannen mit Heinrich II. Verhandlungen über einen Frieden und die Freilassung des Königs. Der englische König hatte bereits mit seinen rebellischen Söhnen einen großzügigen Frieden geschlossen, doch mit den Schotten wurde ein eigener Vertrag geschlossen. Für seine Freilassung musste Wilhelm am 1. Dezember 1174 im Vertrag von Falaise die Oberherrschaft des englischen Königs über Schottland anerkennen. Am 8. Dezember wurde der Vertrag in Valognes bestätigt. In dem Vertrag musste der schottische König die Lehnshoheit des englischen Königs über Schottland und über seine weiteren Besitzungen anerkennen. Wilhelm, sein Bruder David und eine Gruppe schottischer Geistlicher mussten zusichern, dass die Kirche von Schottland zukünftig der englischen Kirche unterstellt sei. Dem englischen König wurden Roxburgh, Berwick, Jedburgh, Edinburgh und Stirling Castle übergeben, wobei der schottische König weiter für den Unterhalt der Burgen aufkommen musste. Kein Schwerverbrecher durfte mehr in England oder Schottland Zuflucht vor dem Gesetz des anderen Reiches finden. Die Schotten mussten über 20 namhafte Adlige als Geiseln stellen. Als Folge der militärischen Katastrophe verlor Schottland durch den Vertrag seine politische Unabhängigkeit. Am 11. Dezember 1174 durfte Wilhelm die Normandie verlassen. Er reiste zunächst nach England, wo er vermutlich blieb, bis die schottischen Burgen übergeben worden waren. Im Februar 1175 kehrte er nach Schottland zurück.

    Wilhelm als Vasall des englischen Königs

    Niederschlagung der Rebellion in Galloway
    Wie schon sein Bruder Malcolm IV. nach seiner Rückkehr aus Südfrankreich 1160 sah sich auch Wilhelm nach seiner Rückkehr einer Rebellion gegenüber. Das südwestschottische Galloway hatte seit 1160 unter der Herrschaft von Uhtred gestanden und galt als befriedet. Nach der Gefangennahme von Wilhelm war es jedoch zu einer Revolte gekommen, bei der Uhtred am 22. September 1174 von seinem Bruder Gilbert ermordet worden war. Gilbert versuchte nun, Galloway direkt Heinrich II. zu unterstellen, der ein Cousin von ihm war. Der englische König akzeptierte diese Unterstellung nicht sofort, lehnte sie aber auch nicht ausdrücklich ab. Wilhelm durfte gemäß den Bestimmungen des Vertrags von Falaise nicht gegen einen möglichen Vasallen des englischen Königs vorgehen. Am 10. August 1175 gelobten Wilhelm, sein Bruder David und führende schottische Adlige und Geistliche in York Heinrich II. Treue. Die Geistlichen schworen dazu, dass sie sich der Kirche von England unterstellen würden, wie es ihre Vorgänger gemacht und wie sie es rechtmäßig auch gemusst hätten. Wilhelm legte als Zeichen seiner Unterwerfung seinen Helm, seine Lanze und seinen Sattel auf dem Altar von York Minster ab, was sowohl kirchliche wie auch weltliche Bedeutung hatte. Anschließend erlaubte ihm der englische König, die Rebellion in Galloway niederzuschlagen. Ein schottisches Heer besetzte die Region und konnte eine Verständigung mit Gilbert erreichen. Am 9. Oktober 1176 kam Wilhelm zu Heinrich II., als dieser in Feckenham in Worcestershire Hof hielt. Dabei ist ungeklärt, ob er von sich aus oder auf Befehl des englischen Königs kam. In seiner Begleitung war aber Gilbert of Galloway, der sich dem englischen König unterwarf. Er stellte seinen Sohn Duncan als Geisel und bot eine Zahlung von 1000 Mark Silber an, was Heinrich II. akzeptierte. Damit blieb Galloway unter Gilberts Herrschaft der Oberhoheit von Heinrich II. unterstellt, doch dafür war die Region für die nächsten Jahre befriedet.[5]

    Kirchenpolitik

    Streit um die geistliche Oberhoheit über Schottland
    Nach 1175 musste Wilhelm weitere Bestimmungen des Vertrags von Falaise ertragen. Roxburgh, Berwick und Edinburgh Castle waren von englischen Truppen besetzt, für deren Unterhalt Ländereien übergeben und Abgaben erhoben werden mussten. Jedburgh und Stirling Castle waren möglicherweise nur kurzzeitig in englischer Hand und wurden dann wieder geräumt, denn bereits kurz nach 1175 erließ Wilhelm in Stirling Urkunden. Gemäß den Gelöbnissen von York berief Heinrich II. im Januar 1176 eine Ratsversammlung nach Northampton ein, zu der er Wilhelm und die schottischen Bischöfe berief. In Northampton verlangte er von den Bischöfen den Gehorsamseid auf die Kirche von England. Die schottischen Bischöfe erklärten aber, dass ihre Vorgänger nie einen derartigen Eid geleistet hatten. Bischof Jocelin von Glasgow konnte sogar eine Urkunde vorlegen, nach der seine Diözese ausdrücklich von der geistlichen Oberhoheit der englischen Kirche befreit war. Als es dann auch noch zwischen Erzbischof Richard von Canterbury und Erzbischof Roger von York zum Streit kam, wem von ihnen die schottischen Bischöfe denn jetzt untertan seien, endete die Versammlung ohne Ergebnis. Schottische Gesandte reisten daraufhin zu Papst Alexander III. Dieser hob am 30. Juli 1176 in der Bulle Super anxietatibus die Zuständigkeit des Erzbistums York auf, bis der Streit untersucht und geklärt worden war. Damit blieb die schottische Kirche bis auf weiteres von der englischen Kirche unabhängig.[6] Vermutlich im August 1176 traf Kardinal Vivian (auch Vibiano) als päpstlicher Legat in Schottland ein. Er reiste auch nach Irland und England, ehe er am 1. August 1177 ein Konzil in Holyrood abhielt. Da von dem Konzil keine schriftlichen Beschlüsse überliefert sind, bleibt es offen, ob der Kardinal die Zuständigkeit des Erzbistums York für Schottland anerkannt oder abgelehnt hat. König Wilhelm war bei dem Konzil nicht anwesend, denn bevor es zusammentrat, hatte ihn Heinrich II. zu sich gerufen. Er sollte am 1. Juli 1177 in Winchester sein, um an einem Feldzug des englischen Königs in die Normandie teilzunehmen.

    Stiftung von Arbroath Abbey
    Wilhelm überquerte vermutlich nicht den Ärmelkanal, denn der Feldzug wurde verschoben. Während der schottische König völlig der Autorität des englischen Königs unterstand, hatten die schottischen Bischöfe schon mit Verhandlungen begonnen, durch die die Bestimmungen des Vertrags von Falaise gelockert wurden. Es ist vermutlich kein Zufall, dass Wilhelm zu dieser Zeit Arbroath Abbey als Tochterkloster von Kelso Abbey stiftete. Seit seiner Thronbesteigung hatte er nur wenig Interessen an den Klöstern gezeigt, die seine Familie bislang gestiftet hatte. Er hatte nur die letzte Schenkung seines Bruders Malcolm an Dunfermline Abbey bestätigt, doch sonst hatte er nur weitere frühere Schenkungen bestätigt und selbst nur gelegentlich kleinere Schenkungen gemacht. Die Stiftung war sowohl eine politische wie religiöse Geste. Patron der Abtei war Thomas Becket, womit ein Opfer der Politik von Heinrich II. geehrt wurde. Dazu hatte Heinrich II. an dem Tag, an dem Wilhelm gefangen genommen worden war, 24 Stunden Buße für den Mord an Becket leisten müssen. Dieser Zufall hatte ohne Zweifel Bedeutung für Wilhelm. Die Abtei war reich beschenkt und im Herbst 1178 offiziell gegründet worden, doch es gibt kein Zeichen, dass frühzeitig mit dem Bau des Konvents begonnen wurde. In den 1190er Jahren machten Wilhelm und andere Adlige weitere Schenkungen, und vor 1200 war das Kloster in Betrieb. Der Bau der Kirche war bis 1214 so weit fortgeschritten, dass der König in ihr beigesetzt werden konnte. Die erhaltenen Ruinen zeigen, dass die Kirche dem Status als neuen königlichen Begräbnisort entsprechen sollte und die Kirchen von Dunfermline Abbey und von St Andrews architektonisch übertreffen sollte.

    Streit um die Diözese St Andrews
    Nach dem Tod von Bischof Richard von St Andrews im Mai 1178 ignorierten die Mönche des Kathedralpriorats die Wünsche des Königs und wählten John the Scot zum neuen Bischof. Der König ignorierte die Wahl und ließ seinen Kaplan Hugh zum Bischof wählen und weihen. John the Scot wandte sich unterdessen an den Papst und protestierte gegen die Weihe von Hugh. Papst Alexander III. hatte in seiner Bulle Super anxietatibus bereits gezeigt, dass er nicht bereit war, Laien wie Heinrich II. Entscheidungen über geistliche Autorität zuzugestehen.[7] Der Papst stellte sich deshalb gegen Wilhelm und unterstützte den nach kanonischen Recht gewählten John. Der päpstliche Legat Alexius hielt am 15. Juni 1180 ein Konzil in Holyrood ab. Während dieser Versammlung wurde Hugh förmlich als Bischof abgesetzt, während John zum Bischof geweiht wurde. Hugh agierte aber weiter als Bischof, während der König Geistliche, die John the Scot unterstützten, verfolgen ließ. Vor diesem Druck mussten John und seine Verwandten Schottland verlassen. Sie reisten zu Heinrich II. in die Normandie und baten ihn als Lehnsherrn von Wilhelm um Unterstützung. Der von dem Legaten exkommunizierte Hugh wandte sich nun seinerseits an die päpstliche Kurie. Wilhelm und sein Bruder David wurden von Heinrich II. in die Normandie beordert, wo sie in dem Streit um St Andrews einen oberflächlichen Kompromiss mit dem englischen König schlossen. Dieser Kompromiss wurde aber von John the Scot und seinen Unterstützern nicht akzeptiert. Noch 1181 wurden Wilhelm, sein Constable Richard de Moreville und andere Höflinge auf Anordnung von Papst Alexander III. von Erzbischof Roger von York exkommuniziert. Über Schottland wurde das Interdikt verhängt. Im August 1181 starb jedoch der Papst und im November 1181 auch Erzbischof Roger. König Wilhelm nutzte die Chance, um einen Ausgleich mit der Kurie zu erzielen. Eine von Bischof Jocelin von Glasgow geleitete Gesandtschaft konnte Anfang 1182 den neuen Papst Lucius III. überzeugen, die Exkommunikation und das Interdikt aufzuheben. In einer außergewöhnlichen Geste der Freundschaft erhielt Wilhelm im März 1182 sogar die Goldene Rose des Papstes.[8] Dann kehrte auch Bischof Hugh mit einem päpstlichen Legaten aus Rom zurück. Während drei Tage dauernden Verhandlungen mit dem König wurde im Juni 1182 vorgeschlagen, dass sowohl Hugh wie auch John Bischöfe von anderen Diözesen werden sollten. König Wilhelm bestand jedoch darauf, dass Hugh Bischof von St Andrews bleiben sollte. Erst ein Jahr später wurde bei neuen Verhandlungen ein Kompromiss erzielt. John wurde Bischof von Dunkeld, während Hugh Bischof von St Andrews blieb. Hugh musste John aber jährlich 40 Mark zahlen. Diese Vereinbarung galt bis 1186, dann klagte John erneut gegen Hugh, weil der König angeblich seine Versprechungen ihm gegenüber nicht eingehalten hätte. Daraufhin wurde Hugh am 16. Januar 1188 von Papst Clemens III. abgesetzt während John auf Anordnung des Papstes wieder Bischof von St Andrews werden sollte. Diese Anordnung wurde jedoch nicht umgesetzt. Hugh reiste erneut zur Kurie. Er erhielt im Sommer 1188 persönlich die Absolution durch den Papst, starb aber kurz darauf. Der König ernannte nun seinen Cousin und Kanzler Roger zum neuen Bischof von St Andrews, was auch John the Scot akzeptierte. Der Streit um die Diözese war damit beendet, wobei der König seinen Willen durchsetzen konnte. Bis zum Tod des Königs 1214 wurden mit wenigen Ausnahmen königliche Kandidaten und Beamte als neue Bischöfe gewählt.

    Rebellionen in Moray und Galloway
    1179 begann die erste einer Reihe von Revolten der Familien Macheth und Macwilliam, die sich bis in die Zeit der Regierung von Wilhelms Sohn Alexander II. hinzogen. Während der Herrschaft von David I. hatte Malcolm Macheth vermutlich bereits versucht, das Earldom Ross zu gewinnen. Während der Herrschaft von Malcolm IV. war er zum Earl of Ross erhoben worden, doch nach seinem Tod 1168 wurde kein neuer Earl of Ross ernannt.[9] Der Anspruch der Macheths auf Ross wurde von der Familie Macwilliam unterstützt, die von König Duncan II. und dessen Sohn William FitzDuncan abstammten. William FitzDuncan soll Earl of Moray gewesen sein, doch nach seinem Tod war kein weiterer Earl of Moray ernannt worden. Stattdessen hatten die schottischen Könige versucht, durch die Gründung von Boroughs, den Bau von Burgen und durch die Belehnung von Rittern ihren Einfluss in der Region zu verstärken. Dies rief besonders in Ross den Widerstand von anderen lokalen Adligen hervor, die die Region lieber unter der Herrschaft eines lokalen Earls, der zudem noch königlicher Abstammung war, als unter der direkten Herrschaft der Krone sahen. Aufgrund der Unruhen führte Wilhelm 1179 zusammen mit David eine Armee nach Ross. Dort errichtete er mit Red Castle und Dunskeath zwei Burgen, die den Zugang nach Moray kontrollieren sollten. Weiter wurde vereinbart, die Befestigungen von Inverness zu verstärken. Vermutlich bestätigte der König nun die Verleihung des Earldom Lennox und der Herrschaft Garioch an seinen Bruder David. Beide Gebiete hatten hohe strategische Bedeutung, vor allem für den Zugang nach Nordschottland. Mit dieser Verleihung demonstrierte Wilhelm klar, dass er seinem Bruder voll vertraute, und die Maßnahmen reichten zunächst aus, um Moray und Ross unter der Kontrolle des Königs zu halten. Als der König und sein Bruder aber im April 1181 in der Normandie waren und der König erst frühestens im August nach Schottland zurückkehrte, kam es zu neuen Unruhen. Donald Ban Macwilliam, ein Sohn von William FitzDuncan, nutzte die Abwesenheit des Königs und wurde zum Führer einer Rebellion in Moray und Ross. Diese Rebellion wurde eine schwere Herausforderung für den König. Nach einer später erstellten Chronik blieben Ross und Moray längere Zeit unter der Kontrolle von Donald Macwilliam. Diese Angaben treffen wohl zu, denn zwischen 1179 und 1187 erließ der König in Moray keine Urkunden. Dazu wurde für über zwei Jahre, zwischen 17. September 1184 und 1. März 1187 kein Nachfolger für Simon de Tosny als neuer Bischof von Moray ernannt. Gillecolm, ein königlicher Beamter und Marschall, übergab Auldearn Castle den Rebellen und wechselte selbst die Seiten. Im November 1186 machte der geächtete Aed Macheth mit seinem namentlich nicht genannten Neffen und 58 Männern einen Vorstoß nach Süden. Erst bei Coupar Angus Abbey gingen sie in eine Falle. Aed und alle seine Männer wurden in der Klosterkirche getötet.

    Neben der Rebellion in Moray sah sich der König einer weiteren Revolte in Galloway gegenüber. Dort hatte Gilbert of Galloway bislang kaum Tribut an Heinrich II. gezahlt, wie er es vereinbart hatte. 1184 versuchte Wilhelm, dessen eigene Besitzungen in Südwestschottland von Rebellen aus Galloway geplündert worden waren, Gilbert zu unterwerfen. Als die Rebellen erfuhren, dass auch Heinrich II. im Anmarsch sei, schlossen sie einen Waffenstillstand, worauf Wilhelm sein Heer entließ. Im Spätsommer 1184 gehörte Wilhelm zum Gefolge von Heinrich II. Vermutlich wollte Wilhelm im nächsten Jahr erneut versuchen, Gilbert zu unterwerfen, doch dieser starb am 1. Januar 1185. Daraufhin unterstützte Wilhelm Gilberts Neffen Roland, den Sohn des 1174 ermordeten Uhtred. Dieser fiel, vermutlich mit der stillschweigenden Billigung von Heinrich II., mit einem Heer in Galloway ein und schlug am 4. Juli 1185 die Truppen der Anhänger von Gilbert. In einem weiteren Gefecht wurde am 30. September 1185 Gillecolm, einer der überlebenden Anführer der Anhänger von Gilbert, getötet. Im Juli 1186 stellte Wilhelm in Carlisle dem englischen König Roland vor. Danach, spätestens etwa 1190, übergab Wilhelm Galloway an Roland. Duncan, der Sohn von Gilbert, wurde zum Lord von Carrick erhoben. Roland konnte Galloway befrieden und blieb bis zu seinem Tod 1200 ein loyaler Unterstützer von Wilhelm. Nachdem Südwestschottland somit 1186 wieder unterworfen war, konnte sich Wilhelm wieder Nordschottland zuwenden. 1187 führte er eine große Armee bis nach Inverness, das die Bürger dem König übergaben. Am 31. Juli 1187 schlug Roland of Galloway mit seinem Aufgebot die Rebellen in einer Schlacht bei Mam Garvia. Der Ort dieser Schlacht ist nicht lokalisierbar, doch vermutlich lag er am Nordufer des Beauly Firth. In der Schlacht sollen Donald Macwiliam und 500 seiner Anhänger gefallen sein. Der abgeschlagene Kopf von Donald wurde dem König übergeben.[10] Roland of Galloway blieb bis zu seinem Tod 1200 gegenüber Wilhelm loyal. Sein Sohn und Nachfolger Alan setzte diese Politik fort. Alan und sein Bruder Thomas dienten zwar beide dem englischen König als Söldnerführer. Sie verletzten aber nicht die Interessen der schottischen Könige, so dass es in Galloway bis weit nach dem Tod von Wilhelm keine weiteren Unruhen mehr gab.

    Heirat
    Die Rebellionen in Moray und Galloway machten Wilhelm oder vielleicht auch Heinrich II. bewusst, dass noch in den 1180er Jahren im Falle des Todes des schottischen Königs dessen Thronfolge ungeklärt war. Wilhelm war bislang unverheiratet, hatte aber mehrere uneheliche Kinder. Als Oberherr von Wilhelm fiel es dem englischen König zu, für dessen Heirat zu sorgen. 1184, vermutlich im Juli oder August, besuchte Wilhelm den Hof von Heinrich II. Der englische König plante, ihn mit seiner Enkelin Mathilde von Sachsen, einer Tochter von Heinrich dem Löwen, zu verheiraten. Diese Absicht wurde Papst Lucius III. vorgetragen, der sie jedoch aufgrund zu naher Verwandtschaft ablehnte. Nach dem Tod von Earl Simon III. de Senlis ignorierte Heinrich II. die möglichen Erbansprüche von dessen Verwandten auf seine englischen Besitzungen. Er verlieh das Earldom Huntingdon an Wilhelm, der es sofort an seinen Bruder David weitergab. Damit wurde David ein Magnat mit reichen Besitzungen in England. Folglich war er danach vor allem in England und in der Normandie und weniger in Schottland aktiv. Dennoch blieb er als einziger überlebender Bruder des Königs ein möglicher Thronfolger. Im Mai 1186 schlug Heinrich II. während einer Ratsversammlung in Woodstock vor, dass Wilhelm Ermengarde, eine Tochter von Richard, Vicomte de Beaumont-sur-Sarthe heiraten sollte. Sie war zwar nur die Tochter eines niederen Adligen aus der Normandie, doch ihr Vater war ein Sohn einer unehelichen Tochter von König Heinrich I. von England. Dennoch war die schottische Reaktion zunächst ablehnend, was aufgrund des verhältnismäßig niedrigen Rangs und der vermutlichen Jugend der Braut verständlich war. Durch die Heirat hatte der schottische König kaum politische Vorteile, doch nach weiteren Beratungen stimmte Wilhelm der Ehe zu.[11] Die Heirat fand am 5. September 1186 in Woodstock statt. Die Kosten für die viertägigen Feiern übernahm Heinrich II., der der Braut dazu Edinburgh Castle als Mitgift gab. Wilhelm verpflichtete sich, seiner Frau Landbesitz mit jährlichen Einkünften von £ 100 sowie 40 Knight’s fee in Schottland zuzugestehen.

    Wiedererlangung der Unabhängigkeit

    Der Verzicht von Canterbury
    Als sich ab 1187 eine neue Kreuzzugbewegung in Europa entwickelte, erhoben der französische König Philipp II. und der englische König Heinrich II. eine Steuer des Zehnten auf alle beweglichen Güter und auf Einkünfte, den sogenannten Saladin-Zehnten. Im Februar 1188 sandte der englische König Bischof Hugh of Durham aus, um auch die Schotten zur Zahlung der Kreuzzugssteuer zu bewegen. König Wilhelm bot 4000 Mark, doch dafür verlangte er im Gegenzug die Rückgabe der Burgen von Roxburgh und Berwick. Heinrich II. war generell bereit, die Burgen zurückzugeben, doch er bestand auf der Erhebung des Zehnten. Nachdem eine Versammlung der schottischen Magnaten die Zahlung des Zehnten abgelehnt hatte, wurde die Rückgabe der Burgen nicht weiter verfolgt. Nachdem Heinrich II. im Juli 1189 gestorben war, folgte ihm sein Sohn Richard als König nach. Dieser war fest entschlossen, den geplanten Kreuzzug durchzuführen. König Wilhelm reiste im November 1189 nach England und traf Richard in Canterbury. Dort leistete er ihm Hommage für seine Besitzungen in England. Er huldigte ihm aber nicht für Schottland, denn Richard benötigte für seinen Kreuzzug noch mehr Geld. Am 5. Dezember 1189 entließ er König Wilhelm gegen die Zahlung von 10.000 Mark aus seinem Lehnseid für Schottland. Mit diesem Verzicht von Canterbury fielen nicht nur Roxburgh und Berwick an Schottland zurück, sondern der englische König verzichtete völlig auf seine Oberherrschaft über Schottland. Um die hohe Summe aufzubringen, erhob Wilhelm in Schottland eine Steuer.

    Die Bulle Cum universi
    Wenig später konnte Wilhelm noch einen weiteren diplomatischen Erfolg erzielen. Am 13. März 1192 besiegelte Papst Coelestin III. die Bulle Cum universi. In dieser Bulle erkannte der Papst die schottische Kirche als spezielle Tochter der Kurie an. Damit war die schottische Kirche direkt den Päpsten und keinen Metropoliten, vor allem nicht den englischen Erzbischöfen von York oder Canterbury unterstellt. Die Bulle wurde später bestätigt, möglicherweise bereits 1200, mit Sicherheit 1218. Mit diesen beiden Erfolgen, dem Verzicht von Canterbury und mit Cum universi, hatte Wilhelm den Herrscherwechsel in England ausgenutzt. Es war ihm gelungen, die Unabhängigkeit von England zurückzugewinnen und die geistliche Unabhängigkeit zu erhalten.

    Erneute Verhandlungen über Northumberland
    Schottland war nun befriedet, und Wilhelm versuchte erneut, Northumberland zurückzugewinnen. König Richard hatte 1189 die Rechte an der Grafschaft lebenslang an Bischof Hugh of Durham verkauft. Wilhelm versuchte nun, Unterstützung in der Grafschaft selbst zu erhalten. 1191 verheiratete er seine uneheliche, bereits verwitwete Tochter Isabella mit Robert de Ros, Lord of Wark. 1193 verheiratete er Margaret, eine weitere uneheliche Tochter, mit Eustace de Vesci, Lord of Alnwick. Damit war es ihm gelungen, zwei Barone aus dem nördlichen Teil der Grafschaft durch Heirat an sich zu binden. Dazu hatte wenige Jahre zuvor der schottische Magnat Duncan, Earl of Fife die Vormundschaftsverwaltung für die Baronie Mitford erworben. Wilhelm war trotzdem weiter darauf bedacht, sein gutes Verhältnis zu König Richard bei zu behalten. 1193 steuerte er freiwillig 2000 Mark für das Lösegeld dabei, dass für die Freilassung des in deutsche Gefangenschaft geratenen Richard gefordert wurde.[12] Nach Richards Freilassung und Rückkehr nach England Anfang März 1194 kam es bald zu einem Treffen der beiden Könige. Am 5. April 1194 ersuchte Wilhelm den englischen König in Nottinghamshire um zwei Gunstbeweise. Der erste Gunstbeweis war die Zusicherung einer ehrenvolle Eskorte und eine standesgemäße Unterkunft, wenn der schottische König in England unterwegs zum englischen König war. König Richard gewährte diese Bitte am 17. April, doch sie wurde erst nach seinem Tod unter seinem Bruder und Nachfolger Johann umgesetzt. Die zweite Bitte betraf Northumberland, Cumberland und Westmorland, die Wilhelm nach dem Recht seiner Vorfahren beanspruchte. Wilhelm ging sogar so weit und bat um die Überlassung von Lancaster, auf das die schottischen Könige bereits in den 1140er Jahren verzichtet hatten. Richard beriet sich mit seinen Ratgebern, und seine Antwort vom 10. oder 11. April war überraschenderweise nicht ablehnend. Am 17. April ließ sich Richard in Winchester ein zweites Mal feierlich krönen. Wilhelm erhielt die Ehre, eines der drei Staatsschwerter dem König voran zu tragen. Am 19. April verzichtete der Bischof von Durham auf seine Rechte auf Northumberland. Wilhelm bot dem englischen König nun 15.000 Mark für die Grafschaft. Daraufhin war Richard bereit, ihm Northumberland zu überlassen, wobei er aber die Kontrolle über die königlichen Burgen behalten wollte. Unter diesen Umständen lehnte Wilhelm aber die Überlassung ab. Am 21. April erneuerte Wilhelm sein Angebot, doch Richard bestand darauf, die Burgen zu behalten. Er machte Wilhelm aber Hoffnung, nach seiner Rückkehr aus der Normandie erneut über eine Übergabe von Northumberland zu verhandeln. Da Richard aber bis zu seinem Tod 1199 nicht mehr nach England zurückkehrte, war Wilhelms Versuch, Northumberland zu erlangen, erneut gescheitert.

    Klärung der Nachfolge des Königs
    Obwohl Bischof Hugh of Durham auf seine Rechte auf Northumberland verzichtet hatte, blieb die Grafschaft unter seiner Verwaltung. Nach seinem Tod am 3. März 1195 konnte Wilhelm die Situation nicht ausnutzen, um in den Besitz von Northumberland zu gelangen, denn aufgrund seiner ungeklärten Nachfolge kam es in Schottland zu einer innenpolitischen Krise. Vermutlich im April oder Mai 1195 war Wilhelm in Clackmannan schwer erkrankt. Nach einem Bericht erkannten die schottischen Magnaten seine älteste eheliche Tochter Margarete als Erbin an. Nach einem anderen Bericht war geplant, sie mit dem deutschen Herzog Otto von Braunschweig zu verheiraten. Dieser war ein Bruder der Matilda, die früher als Braut für Wilhelm vorgesehen war. Mit dieser Heirat wäre die schottische Krone bei einem Tod Wilhelms an Otto gefallen. Dies lehnte aber eine Gruppe von Magnaten unter Führung des Earl of Dunbar ab, weil es den Sitten und Gebräuchen Schottlands widersprechen würde. Nach diesen Gebräuchen würde im Fall des Todes des Königs ein Bruder oder Neffe den Thron erben. David of Huntingdon war als Bruder des Königs der nächste männliche Verwandte und hatte dazu durch seine Heirat mit einer Schwester von Ranulf, Earl of Chester seine soziale Stellung noch weiter verbessert.[13] Der König erholte sich jedoch wieder von der Krankheit, womit die Erbfolge nicht mehr dringend akut war. 1196 machte die englische Regierung erneut einen Versuch, die schottische Thronfolge zu klären. Dies wies Wilhelm aber mit dem Hinweis, dass die Königin schwanger sei, zurück. Die Königin bekam zwar nicht 1196, doch zwei Jahre später einen Sohn.

    Konflikte in Caithness und mit Jarl Harald von Orkney
    Kurz nach der Thronfolgekrise wurde der Frieden in Schottland durch einen Konflikt im Norden des Landes gestört. 1196 kam es nahe Inverness zu einer Schlacht zwischen Anhängern des Königs und den Anhängern eines Ruairidh. Dieser wurde auch Roderick genannt, er war vermutlich ein Nachfahre von Somerled of Argyll und ein Vorfahre der nordwestschottischen Familie der Macruaridhs. Ruaridh wurde von Thorfinn, einem Sohn von Earl Harald Maddadsson von Orkney und Caithness unterstützt. Der Grund für die Fehde ist unklar, doch Hvarflod, die zweite Frau von Earl Harald, mit der er bigamischer Ehe lebte, war eine Tochter des früheren Rebellen Malcolm Macheth. Sie erhob vielleicht Ansprüche auf Ross oder führte seit dem Tod ihres Neffen Aed Macheth in Coupar Angus 1186 eine Fehde. Der König zog daraufhin 1196 und 1197 selbst nach Moray. Ohne den König erreichte ein Teil der Armee Thurso, die Hauptstadt von Caithness, und brannte es nieder. Daraufhin unterwarf sich Earl Harald im Herbst 1197 in Nairn. Er wurde in Roxburgh inhaftiert und kam erst wieder frei, als sich auch Thorfinn ergab. Daraufhin wurde Thorfinn als Gefangener nach Roxburgh gebracht. Wilhelm ermunterte nun Harald Ungi, den Titel des Earl of Caithness und Orkney zu beanspruchen.[14] Nachdem Harald Ungi 1198 getötet worden war, wandte sich Wilhelm an Ragnvald, den König von Man und der Inseln um Unterstützung. Dieser erschien zwar mit einem Heer in Nordschottland, konnte sich aber in Caithness nicht behaupten. Als dann auch noch Bischof John of Caithness nach einem Streit mit Earl Harald schwer verletzt wurde, musste Wilhelm erneut selbst nach Nordschottland ziehen. Die Vorbereitungen für den Feldzug begannen im Herbst 1201. Zuvor ließ Wilhelm bereits Thorfinn blenden und entmannen, worauf dieser später im Kerker starb. Wohl wegen seines Alters, aber vielleicht auch aus Sorge vor einem Tod während des Feldzugs ließ Wilhelm am 12. Oktober 1201 in Musselburgh die schottischen Magnaten schwören, dass sie die Thronfolge seines Sohnes Alexander anerkennen würden. Der Winterfeldzug nach Nordschottland blieb erfolglos, worauf der König einen weiteren Feldzug für das Frühjahr 1202 plante. Dann aber kam Earl Harald nach Perth, nachdem ihm Bischof Roger von St Andrews freies Geleit zugesichert hatte. Gegen die Zahlung von 2000 Pfund Silber erlaubte ihm Wilhelm, Caithness wieder in Besitz zu nehmen. Danach wahrte Harald bis zu seinem Tod 1206 Frieden, ebenso wie seine beiden Söhne David und John, die sich nach seinem Tod die Herrschaft teilten.[15]

    Die Spätzeit der Herrschaft

    Belastetes Verhältnis zu Johann Ohneland
    Als Johann Ohneland 1199 König von England wurde, hatte er bereits einen schlechten Ruf und galt als nicht vertrauenswürdig. Als König Richard auf seinem Kreuzzug war, soll König Wilhelm mit dem englischen Justiciar William de Longchamp eine geheime Abmachung getroffen haben, im Falle des Todes des englischen Königs dessen Neffen Arthur von der Bretagne als Erben anzuerkennen.[16] Dieser war auch ein Großneffe von Wilhelm. Damit waren die Beziehungen zwischen Wilhelm und Johann Ohneland bereits von Beginn an belastet.[17] Zunächst verhielt sich Wilhelm aber korrekt, als Johann König von England wurde. Er traf ihn in Lincoln, wo er ihm am 22. November 1200 für seine englischen Besitzungen huldigte. Dabei bat er wieder um die Überlassung der nordenglischen Grafschaften. Johann bat, die Diskussion darüber bis Pfingsten 1201 auszusetzen. Da Johann im Mai 1201 kurz davor war, in die Normandie aufzubrechen, bat er um eine weitere Verschiebung der Frage.[18] Erst im Dezember 1203 kehrte Johann zurück. Er hatte nachweislich 1204 mit Wilhelm in Kontakt gestanden und traf ihn vom 9. bis 12. Februar 1206 und vom 26. bis 28. Mai 1207 jeweils in York. Über den Zweck dieser Treffen ist allerdings nur wenig bekannt, außer dass die Lehen, die Wilhelm in Tynedale hielt, bestätigt wurden und dass Johann 1206 Arbroath Abbey Handelsprivilegien verlieh. Allerdings gab es auch Anzeichen, dass Wilhelm dem englischen König misstraute, der daraufhin seinen guten Willen beteuerte. Ein Vorschlag, dass sich die Könige im Oktober 1207 erneut treffen sollten, wurde nicht weiterverfolgt. Wahrscheinlich hatte der englische König die Bitte um Überlassung der nordenglischen Grafschaften abgeschlagen, so dass die Beziehungen zwischen den beiden Königen angespannt waren.

    Der Vertrag von Norham
    Nach dem Tod von Bischof Philip von Durham im April 1208 übernahm Johann die Verwaltung der Besitzungen der vakanten nordenglischen Diözese. Vermutlich bei einem Besuch in Nordengland im August 1208 ordnete Johann den Bau von Tweedmouth Castle an, dass die Zufahrt zum wichtigsten schottischen Hafen Berwick bedroht hätte. Wilhelm ließ deshalb die im Bau befindliche Burg zerstören. Da er vermutlich zudem über ein Heiratsverbündnis mit dem französischen König Philipp II. verhandelte, kam es 1209 zu einer schweren politischen Krise zwischen Schottland und England. König Johann befand sich bereits mit dem französischen König im Krieg und zog im April 1209 rasch nach Norden, um die Bedrohung durch eine zweite Front auszuschalten. Zwei Treffen von Johann Ohneland mit dem kränkelnden Wilhelm blieben ohne Annäherung, ebenso die folgenden Verhandlungen durch Gesandtschaften. Ende Juli standen sich darauf an der Grenze bei Norham ein schottisches und ein englisches Heer gegenüber. Wilhelm musste erkennen, dass das englische Heer überlegen war und begann am 25. Juli mit neuen Verhandlungen. Bis zum 7. August 1209 musste er im Vertrag von Norham dem englischen König erhebliche Zugeständnisse machen. Zwar unterblieb der Weiterbau von Tweedmouth Castle, doch Wilhelm musste dem englischen König eine hohe Geldsumme zahlen und ihm Geiseln sowie seine beiden Töchter übergeben, die Johann Ohneland verheiraten durfte. Faktisch hatte sich Wilhelm der Oberhoheit des englischen Königs unterworfen.

    Erneuter Aufstand der Macwilliams
    Bis 1211 hatte Wilhelm den Großteil der vereinbarten 15.000 Mark an Johann gezahlt, doch die Königstöchter und die schottischen Geiseln befanden sich immer noch in England. Anfang Februar 1211 überfiel Guthred Macwilliam mit seinen Anhängern das nordschottische Ross. Guthred hatte vermutlich als Oberhaupt der Macwilliams im irischen Exil gelebt und war durch einen Feldzug von Johann Ohneland im Vorjahr von der Insel vertrieben worden. Lokale Adlige aus Ross sollen ihn zu dem Überfall ermuntert haben, und dazu brachte er Iren mit, die ihn unterstützten. Wilhelm lag seit Weihnachten 1210 schwer erkrankt in Kintore, so dass er zunächst kaum etwas gegen den Angriff unternehmen konnte. Erst am 24. Februar war er wieder gesund. Er sandte ein Heer nach Nordschottland und ließ die Befestigungen der Burgen von Dunskeath und Red Castle verstärken. Von etwa Ende Juni bis zum Herbst 1211 war der König selbst in Moray. Der König hoffte sicherlich, den Erfolg von 1187 bei Mam Garvia zu wiederholen. Eine ausgewählte Streitmacht wurde gegen die Rebellen unter Guthred ausgesandt. Tatsächlich konnte diese die Armee von Guthred zerschlagen, wobei viele Rebellen getötet wurden. Guthred selbst konnte jedoch entkommen. Vor Mitte Oktober 1211 hatte sich Wilhelm nach Forfar zurückgezogen und hatte Malcolm, Earl of Fife mit der weiteren Bekämpfung der Rebellion betraut. Dieser konnte jedoch nicht verhindern, dass Guthred eine namentlich nicht genannte Burg in Ross erobern und niederbrennen konnte. Der erzürnte König konnte angesichts eines besonders harten Winters in Nordschottland keinen Vergeltungsfeldzug gegen die Rebellen führen.

    Durch die Erfolge von Guthred wurde deutlich, dass Wilhelm mit seinen Kräften die Rebellion nicht niederschlagen konnte. Vermutlich bat Wilhelm daraufhin den englischen König um Unterstützung. Im Februar 1212 kam es in Durham zu Verhandlungen, an denen weniger Wilhelm, sondern vor allem Königin Ermengarde aktiv teilnahm. Bei diesen Verhandlungen wurde vereinbart, dass der Thronfolger Alexander mit einer Tochter von König Johann verheiratet und von Johann zum Ritter geschlagen werden sollte. Tatsächlich schlug der englische König den schottischen Thronfolger am 4. März 1212 in Clerkenwell zum Ritter, doch die Heirat verzögerte sich. Damit war wieder klar geworden, dass der englische König weiter die Oberhoheit über Schottland beanspruchte.[19] Zwar war Schottland noch ein eigenes Königreich, doch der Thronfolger und seine drei Schwestern sollten Angehörige der englischen Königsfamilie heiraten. Die 1209 gestellten Geiseln, darunter zwei Töchter von Wilhelm, befanden sich noch immer in England. Nach dem Ritterschlag kehrte Alexander nach Schottland zurück. Vermutlich brachte er Söldner mit, die König Johann ihm zur Verfügung gestellt hatte. Mittsommer 1212 brach Alexander nach Ross auf. König Wilhelm wollte ihm folgen, doch Ende Juni traf er sich drei Tage lang mit Johann in Nordengland. Letztlich wurde die Rebellion von Guthred weder von Wilhelm noch von Alexander niedergeschlagen. Guthred wurde verraten und in Ketten zu Alexander nach Kincardine gebracht. Dort wurde Alexander die Nachricht überbracht, dass der König Guthred nicht zu sehen wünschte, worauf er enthauptet wurde. Der Aufstand war damit niedergeschlagen, doch endgültig wurden die Macwilliams erst Ende der 1220er Jahre besiegt.

    Letzte Jahre und Tod
    Im Januar oder Februar 1213 waren sowohl Wilhelm wie auch Johann zur schottischen Grenze gereist, doch zu einem erneuten Treffen der beiden Könige kam es nicht. Der Vorschlag, dass Alexander den englischen König treffen sollte, wurde abgelehnt. Wilhelm war nun vermutlich dauerhaft krank. Er verbrachte 1213 in den Lowlands, wobei er immer noch Regierungsaufgaben wahrnahm. Allerdings übernahm seine über zwanzig Jahre jüngere Königin Ermengarde zunehmend Verwaltungsaufgaben.[20] Der König regelte aber noch im Dezember 1213 die Erbfolge im Earldom Menteith. Auch die ersten Monate von 1214 verbrachte Wilhelm in den Lowlands. Im Frühjahr oder Frühsommer starb David, Earl of Caithness. Da die Mutter seines Bruders und Erben John eine Angehörige der rebellischen Familie Macheth gewesen war, reiste Wilhelm mit einer letzten Kraftanstrengung nach Moray. Am 17. August 1214 war der König in Elgin. Dort schloss er ein Friedensabkommen mit Earl John, der ihm seine Tochter als Geisel stellte. Dann kehrte Wilhelm in kurzen Tagesetappen nach Stirling zurück, das er am 8. September erreichte.[20] Körperlich nicht mehr in der Lage, weiter zu reisen, empfahl er dort den Bischöfen und Magnaten seinen Sohn Alexander als seinen Nachfolger und regelte vor seinem Tod noch weitere persönliche Fragen. Er starb in der Anwesenheit seiner Frau, seines Sohnes und zahlreicher Magnaten und Bischöfe. Am Morgen nach Wilhelms Tod brachte eine große Gruppe Magnaten den jungen Alexander nach Scone, wo er am selben Tag als König eingesetzt wurde.[21] Wilhelm wurde am 10. Dezember 1214 in seiner Stiftung Arbroath Abbey beigesetzt.

    Die Herrschaft des Königs

    Die Person des Königs[
    Wilhelm sprach als Muttersprache anglonormannisch. Es gibt keinen Nachweis, dass er Gälisch oder Englisch gesprochen hat. Dennoch verkörperte Wilhelm als König der Schotten, wie er sich nannte, sein Volk und sein Reich. Er war sich als König seiner Würde sehr bewusst. Vielleicht nach dem Vorbild von Heinrich II. reagierte er sehr aufgebracht, wenn er sie verletzt sah. Rebellen ließ er regelmäßig hinrichten, doch es ist sicherlich kein Zufall, dass die meisten größeren Revolten während Wilhelms Herrschaft ausbrachen, als er außer Landes oder krank war. Außer wenn Wilhelm krank war, war er als Herrscher aktiv tätig. Er nahm an Turnieren teil oder ging auf die Jagd, und selbst als älterer Mann führte er noch selbst seine Truppen. Trotz seiner mindestens sechs unehelichen Kinder stand seine Religiosität außer Zweifel und es gibt sogar Berichte von Wunderheilungen von ihm.[22]

    Organisation der Regierung und Rechtsprechung
    Als Wilhelm König wurde, behielten die leitenden Beamten seines Bruders, der Kanzler Engelram, der Constable Richard de Moreville und der Stewart Walter fitz Alan ihre Ämter. Schon bald bestätigten aber auch andere Barone die königlichen Urkunden. Wilhelm vertraute zwar auf die Ratschläge seiner Magnaten, doch er hatte auch feste eigene Meinungen. Während seiner Herrschaft gab es wesentlich seltener größere Ratsversammlungen als während der Herrschaft seines Bruders, wobei diese dann auch über die Erhebung von Steuern entschieden.[23] Von der Übernahme der Herrschaft von seinem Bruder Malcolm bis kurz vor seinem Tod im Alter von vermutlich 72 Jahren nahm Wilhelm seine Aufgaben als Herrscher gewissenhaft wahr. Dabei wurde während seiner Herrschaft die Regierung von Schottland ausgebaut. Seine Kapelle, die die Schreibarbeiten übernahm, bestand zunehmend aus ausgebildeten Beamten, deren Urkunden von gleichbleibender Qualität waren. Das Amt des Kanzlers übernahmen zeitweise gut ausgebildete Beamte wie William Malveisin oder William del Bois, während es andererseits als Sinekure an Verwandte des Königs wie Roger of Leicester oder Florens von Holland vergeben wurde.[24] Neue Burghs wurden gegründet, darunter Grenzstädte wie Nairn, Dumfries und Ayr, während Clackmannan und Forfar aus königlichen Besitzungen und Dundee aus einer Handelssiedlung entstanden. Für die Burghs wurde meist auch ein Sheriff ernannt. Bis 1214 gab es Sheriffs in Moray, Nairn, Inverness und vermutlich auch in Aberdeen sowie in Ayr und Dumfries.[25] Die Sheriffs vertraten die Interessen des Königs, aber auch der Kirche und erzwangen die Zahlung des Zehnten für die Kirche. Es gab auch erste Berichte, dass die Sheriffs als Richter dienten. Als höhere Richter für Scotia diente ein Justiciar, dessen Amt durchgehend mit Adligen besetzt wurde.[26] Der König fällte als oberster Richter selbst Urteile und versuchte dabei, das Rechtswesen zu verbessern. Einige seiner Gerichtssitzungen befassten sich mit besonderen Fragen wie die Strafverfolgung von Dieben in Galloway oder die Verbesserung der Rechtsprechung durch lokale Gerichte. Andere waren allgemeiner und befassten sich mit konkreten Straffällen. Bei seinen Gerichtssitzungen war ein gälischer Richter zumindest als Zeuge anwesend, doch für die Rechtsprechung orientierte sich Wilhelm an der anglonormannischen Rechtspraxis, vor allen an den 1166 erlassenen Assisen von Clarendon[27] oder am 1195 von Hubert Walter proklamierten Landfrieden, den Wilhelm 1197 auf Schottland übertrug.[28][29]

    Entwicklung des Handels und Reform der Finanzverwaltung
    Während die schottischen Lowlands ab etwa 1190 weitgehend befriedet waren, hatten die Revolten in Moray und Nordschottland, aber auch in Westschottland erhebliche Zerstörungen angerichtet. In anderen Teilen Schottlands florierte aber der Handel. Die Bevölkerung nahm zu, und besonders einige Burghs wie Perth und Dundee wuchsen rasch. Die Rinder- und Schafzucht und in der Folge wurde spätestens um 1200 der Export von Wolle und Häuten nach Flandern und nach England bedeutend. Bis 1200 nahm der Gebrauch von Münzen in den Städten und in den Lowlands stark zu. Münzstätten gab es zeitweise in Roxburgh, Berwick, Edinburgh und Perth. 1195 erfolgte eine Münzreform, durch die der schottische Penny gleichwertig mit den englischen Pennys wurde. Dies sicherte die Akzeptanz der schottischen Münzen im internationalen Handel. In der Folge wurden auch die Abgaben an den König zunehmend in Geld anstatt in Naturalien gezahlt. Während Wilhelms Herrschaft bestand eine camera mit eigenem Personal und Urkunden als Zentralbehörde, die vermutlich kurz nach 1175 in Stirling eingerichtet wurde.[30] Ab den 1180er Jahren gab es jährliche Prüfungen der Abrechnungen. Der König erhob Zölle auf Waren und konnte Steuern erheben. Vermutlich 1190 bestätigte eine Ratsversammlung die Steuern, die Wilhelm erheben wollte, um die Summe für die Ablösung des Lehnsverhältnisses von England aufzubringen. Gegen Ende der Herrschaft war es dann üblich geworden, dass die Magnaten bei der Erhebung von Steuern beratend tätig waren und diesen zustimmten.

    Feudalisierung des Adels
    Wilhelm versuchte, weitere Gebiete in Schottland in ein Lehnsverhältnis zur Krone zu bringen. Zwar bestanden weiterhin die alten gälischen Earldoms wie Lennox, Menteith, Strathearn, Atholl und Buchan, doch sie befanden sich einem quasi-feudalen Verhältnis zum König.[31] Während Wilhelms Herrschaft wurde es üblich, dass die Magnaten für ihr Land Vasallendienste leisteten. Bis 1214 war diese Praxis auch in Nordschottland nördlich des Tay und in Moray üblich.[32] Die weiter nach keltischem Brauch aufgestellten lokalen Aufgebote bildeten aber vermutlich weiterhin den Großteil der königlichen Heere, während Söldner nur selten zum Einsatz kamen. Die Ämter der Justiciare, Sheriffs und Chamberlains wurden meistens an Adlige vergeben, von denen die meisten von den Adligen abstammten, die während der Herrschaft von David I. und Malcolm IV. in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts nach Schottland gekommen waren.[33] Zu diesen anglonormannischen neuen Adligen gehörten die Familien Moreville, Brus, Lindsay, Stewart, Seton oder Comyn. Mit wenigen Ausnahmen hatten diese Familien aber rasch den Schwerpunkt ihrer Besitzungen und Interessen in Schottland und bildeten neben den noch bestehenden gälisch-keltischen Earls den schottischen Adel. Größere Magnaten wie die Earls of Fife oder Dunbar sowie die Stewarts und Brus hatten ihr eigenes ritterliches Gefolge. Diese Ritter waren meist schon vor 1165 nach Schottland gekommen, heirateten untereinander und benannten sich nach der Region, wo sie lebten, wie Moray, Polloc oder Hume.

    Verhältnis zur Kirche
    Die Festigung der schottischen Kirche, der Ecclesia Scotiana, und ihre offizielle Anerkennung durch den Papst zeigt die Festigung des Königreichs Schottland. Die schottischen Bischöfe standen in direkten Kontakt mit Papst Alexander III. und dessen Nachfolgern. Vakante Diözesen wurden rasch wieder besetzt. In den Diözesen entstanden während Wilhelms Herrschaft weitere kirchliche Ämter wie die der Archidiakone,[34] und zunehmend übernahmen Geistliche, die eine Universität besucht hatten, die höheren Ämter. Zwar kontrollierte der König nicht direkt die Kirche, doch zahlreiche königliche Beamte stiegen zu Bischöfen auf. Dies festigte die königliche Autorität, auch wenn die Bischöfe nicht übermäßig geistlich waren. Außer dem Zisterzienser Waltheof von Melrose wurde kein schottischer Geistlicher aus dem 12. Jahrhundert heiliggesprochen. Dank des steigenden Wohlstands durch den Wollexport konnten zahlreiche Klöster und Kathedralen wie die von St Andrews und Glasgow, aber auch Kirchen in Städten wie Aberdeen, Dundee und Crail sowie Dorfkirchen wie in Symington oder Leuchars ausgebaut werden.

    Familie und Nachkommen
    Mit seiner Frau Ermengarde de Beaumont hatte Wilhelm vier Kinder:

    Margarete (1193–1259),
    Isabella (1195–1253),
    Alexander II. (1198–1249), König von Schottland
    Marjorie (1200–1244).

    Daneben hatte Wilhelm mindestens vier uneheliche Kinder:

    Isabella ⚭ (1) Robert (III) de Brus († vor 1191), ⚭ (2) Robert de Ros
    Ada ⚭ Patrick Dunbar, 4. Earl of Dunbar
    Robert of London († um 1225)
    Margaret ⚭ Eustace de Vesci

    Seine unehelichen Töchter verheiratete der König mit schottischen oder nordenglischen Adligen. Isabella heiratete 1183 Robert de Brus, den ältesten Sohn von Robert (II) de Brus, Lord of Annandale. Nach dessen frühen Tod heiratete sie den nordenglischen Baron Robert de Ros. Wilhelms unehelicher Sohn Robert of London bezeugte ab den frühen 1180er Jahren regelmäßig königliche Urkunden und wurde mit Landbesitz aus dem Krongut ausgestattet. Angeblich hatte der König noch zwei weitere uneheliche Kinder, Henry Galithy und Aufrica (auch Africa). Deren Existenz ist allerdings erst durch ihre Nachkommen belegt, die sich im schottischen Thronfolgestreit ab 1290 auf ihre angebliche königliche Abstammung beriefen.[35]

    Nachwirkung
    Im 14. Jahrhundert bezeichnete der Chronist John Fordun König Wilhelm als the lion of justice (deutsch Löwe der Gerechtigkeit). Ein irischer Annalist bezeichnete ihn zuvor als garbh (deutsch der Bullige), was wegen seiner Tapferkeit, aber auch wegen seines Charakters angebracht war. Als Beiname überdauerte aber Wilhelm der Löwe.[36] Hierfür ist sicher ein Grund, dass sich Wilhelm voll seinen Aufgaben als Herrscher gewidmet hat. Er modernisierte das Rechtswesen, das Finanzwesen und die Verwaltung, und auch die Kirche wurde während seiner Herrschaft weiter reformiert und in ihrer Unabhängigkeit von England bestätigt. Wilhelms Sohn Alexander trat ein zunächst schweres Erbe an. Die Versuche seines Vaters, die nordenglischen Grafschaften zu gewinnen, waren gescheitert. Alexanders drei Schwestern waren noch nicht verheiratet und dienten mit anderen Schotten als Geiseln. Der englische König Johann hatte erheblichen Einfluss auf die schottische Politik, und in Schottland waren die Rebellionen der Macheths und Macwilliams noch immer nicht endgültig niedergeschlagen. Doch trotz aller Niederlagen, Enttäuschungen und Rebellionen während seiner Herrschaft hatte Wilhelm das Reichsgebiet mit allen Burgen, wie er es von seinem Bruder Malcolm IV. geerbt hatte, seinem Sohn übergeben. Dabei war die königliche Herrschaft in weiten Teilen des Reichs gefestigt und gestärkt worden, und der Thronanspruch der Canmore-Dynastie war ungefährdet. Während Wilhelms Herrschaft war Schottland immer noch ein in vielen Bereichen keltisch geprägtes Land, wie die Inthronisierung der Könige, die Sprache vieler Bewohner, die regionalen Besonderheiten, die Art der Aufstellung der Armee und einige rechtliche Eigenheiten zeigten. Durch seine Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit hatte Wilhelm die Arbeit seines Großvaters David I. fortgeführt, ein neues Schottland zu formen. Während seiner Herrschaft hatte sich Schottland dynastisch, kirchlich und wirtschaftlich weiter den mittel- und westeuropäischen Reichen angenähert. Viele der Probleme, die Wilhelm seinem Sohn hinterlassen hatte, waren bis 1221 gelöst.

    Kinder:
    1. 17. Christine gestorben in nach 20 Mai 1248.

  4. 36.  Graf Poppo VI. von HennebergGraf Poppo VI. von Henneberg wurde geboren in vor 1160 (Sohn von Burggraf Bertold I. von Henneberg und Bertha von Putelendorf (von Goseck)); gestorben in Jun/Sep 1190 in Margat (Marqab).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Burggrafschaft Würzburg; Burggraf von Würzburg
    • Titel (genauer): Henneberg, Thüringen; Graf von Henneberg

    Notizen:

    Name:
    Die Grafen von Henneberg waren ein fränkisches Adelsgeschlecht, das in den reichsunmittelbaren Fürstenstand aufstieg.
    Gegen Ende des 11. Jahrhunderts dehnten sie im Zuge des Zerfalls der fränkischen Grafschaftsverfassung und des Verschwindens des fränkischen Reichsguts im Gebiet zwischen Thüringer Wald und Main ihr Herrschaftsgebiet aus und gründeten die Grafschaft Henneberg. Erstmals wurden die vermutlich dem Geschlecht der Popponen (Babenberger) entstammenden Grafen im Jahre 1078 chronikalisch und 1096 urkundlich erwähnt. Das Haus erlosch im Mannesstamm 1583.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Henneberg_(Adelsgeschlecht)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Henneberg war eine fränkische Grafschaft zwischen Thüringer Wald und Main und umfasste Gebiete der Rhön, des Grabfeldes und der Haßberge. Sie existierte vom Ende des 11. Jahrhunderts bis 1660 und war eine Gründung der Grafen von Henneberg, die in mehreren Linien regierten. Die bedeutendste Linie, Henneberg-Schleusingen, regierte ab 1310 eine reichsunmittelbare und gefürstete Grafschaft, bis zum Aussterben der Henneberger im Jahre 1583. 1660 teilten verschiedene Linien der Wettiner die Grafschaft unter sich auf.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Henneberg

    Titel (genauer):
    Ende des 12. Jahrhunderts erreichte Würzburg eine weitgehende Unabhängigkeit von den Stiftsvögten, vor allem der Grafen von Henneberg. Durch ein Privileg Kaiser Friedrich Barbarossas wurden die Bischöfe von Würzburg zu Herzogen (spätere Titulatur: Herzöge von Franken). Würzburg entwickelte sich zu einem bedeutenden Fürstbistum.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bistum_Würzburg

    Gestorben:
    Die Burg Margat (arabisch قلعة المرقب Qalaʿat al-Marqab) ist eine Burgruine in Syrien im Gouvernement Tartus. Sie war eine wichtige Kreuzfahrerfestung. Neben dem Krak des Chevaliers und der Saladinsburg ist sie die am besten erhaltene Burg in Syrien.
    Die Burg Margat befindet sich an einer Stelle, an der das Gebirgsmassiv Djebel al Ansariye bis fast an die Küste heranreicht. Sie beherrschte die Küstenstraße von Tartus nach Latakia und bewachte die Flanke des Fürstentums Antiochia zur Grafschaft Tripolis. Die muslimische Enklave der Assassinen lag in unmittelbarer Nähe.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Margat

    Poppo heiratete Sophia (Sophie) von Andechs in vor 1182. Sophia (Tochter von Markgraf Bertold II. (III.) von Andechs (von Diessen) und Hedwig von Dachau-Wittelsbach (Wittelsbacher)) gestorben in 1218. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 37.  Sophia (Sophie) von AndechsSophia (Sophie) von Andechs (Tochter von Markgraf Bertold II. (III.) von Andechs (von Diessen) und Hedwig von Dachau-Wittelsbach (Wittelsbacher)); gestorben in 1218.

    Notizen:

    Name:
    Die Grafen von Andechs zählten im 12. und bis Mitte des 13. Jahrhunderts neben den Welfen zu den bedeutendsten bayerischen Adelsgeschlechtern des Heiligen Römischen Reiches. Sie waren ein Zweig der vermutlich von den Diepoldinger-Rapotonen stammenden Grafen von Dießen am Ammersee, die mit einem Graf Berthold, ansässig an der oberen Isar bei Wolfratshausen im Jahr 990 erstmals nachweisbar sind und sich seit 1132 nach der allodialen Stammburg von Andechs (um 1060 von Andehsa) nannten. 1248 ist das Geschlecht erloschen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Andechs_(Adelsgeschlecht)

    Kinder:
    1. Burggraf Berthold II. von Würzburg (von Henneberg) wurde geboren in vor 1190; gestorben in vor 24 Aug 1212; wurde beigesetzt in Kloster Vessra, Thüringen.
    2. 18. Graf Poppo VII. von Henneberg wurde geboren in vor 1202; gestorben am 21 Aug 1245; wurde beigesetzt in Kloster Vessra, Thüringen.
    3. Otto I. von Henneberg-Botenlauben wurde geboren in cir 1177; gestorben am 3/4 Okt 1244; wurde beigesetzt in Kloster Frauenroth.
    4. Heinrich II. von Henneberg gestorben am 5 Mrz 1208 in Augsburg, Bayern, DE.
    5. Adelheid von Henneberg gestorben in cir 1198.
    6. Elisabeth von Henneberg wurde geboren in 1188; gestorben in nach 1210.
    7. Kunigunde von Henneberg gestorben in 1237.
    8. Margarethe von Henneberg

  6. 40.  Herzog Bogislaw I. von Pommern (Greifen)Herzog Bogislaw I. von Pommern (Greifen) wurde geboren in cir 1130 (Sohn von Fürst Wartislaw I. von Pommern (Greifen) und Ida); gestorben am 18 Mrz 1187 in Sosnitza bei Altwarp.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bogislaw_I._(Pommern)

    Bogislaw I. (* um 1130; † 18. März 1187 in Sosnitza bei Altwarp) war ein Herzog von Pommern.

    Leben
    Nach dem Tode von Bogislaws Vater Wartislaw I. übernahm zunächst dessen Bruder Ratibor I. die Regierung in Pommern. Erst nach dem Tod Ratibors I. 1155/56 trat dann Bogislaw zusammen mit seinem jüngeren Bruder Kasimir I. die Regierung an. Bogislaw als der Ältere war der führende der beiden Brüder; auf Münzen verwendete er sogar den Königstitel.

    1164 unterstützten Bogislaw und Kasimir den Pribislaw, Fürsten der Obodriten, bei dessen Aufstand gegen Heinrich den Löwen. Nach der für Heinrich siegreichen Schlacht bei Verchen aber wurden Bogislaw und Kasimir Lehnsleute Heinrichs. Bogislaw I. blieb Heinrich dem Löwen bis zu dessen Sturz im Jahre 1181 treu. Auf dessen Wunsch beteiligte er sich zusammen mit Kasimir I. unter anderem an der Eroberung Rügens durch die mit Heinrich verbündeten Dänen im Jahre 1168. Als die Pommernfürsten wie auch Heinrich der Löwe bei der Verteilung der Beute leer ausgingen, kam es zum Konflikt mit den Dänen. Nach mehreren Kriegszügen des Dänenkönigs Waldemars I. ins pommersche Gebiet, die auch als Vergeltung für die Plünderung dänischer Territorien galten, erkauften sich Bogislaw I. und Kasimir I. 1177 gegen Tributzahlungen Frieden.[1]

    1177/1178 begründet Bogislaw mit dem Kloster Gramzow das erste Kloster in der Uckermark.[2]

    1180 fiel Bogislaws Bruder Kasimir vermutlich bei der Verteidigung von Demmin gegen den brandenburgischen Markgrafen Otto I.[3] und Bogislaw regierte fortan allein. 1181 wurde er anlässlich seines Erscheinens im kaiserlichen Lager vor Lübeck durch Friedrich Barbarossa mit „Slawien“ belehnt. Ob darin eine Erhebung in den Reichsfürstenstand gesehen werden kann, ist ungewiss.[4] Ebenfalls ist ungewiss, welches Territorium genau mit „Slawien“ gemeint sein sollte.

    Eine etwaige Reichsunmittelbarkeit konnte Bogislaw jedenfalls nicht behaupten. Es kam wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit Dänemark. Ein Angriff Bogislaws auf das unter dänischer Lehnshoheit stehende Fürstentum Rügen schlug 1184 fehl. Nach siegreichen dänischen Kriegszügen 1184/1185 unterwarf er sich schließlich 1185 dem dänischen König Knut VI. und wurde nunmehr dessen Lehnsmann. Wahrscheinlich musste er auch Teile seines westlichen Herrschaftsgebietes an das Rügische Fürstentum abtreten.[5]

    Bogislaw war in erster Ehe mit einer Walburgis († 1177) verheiratet. Ihre Herkunft ist heute nicht mehr bekannt, möglicherweise stammte sie aus Dänemark. Mit ihr hatte er zwei Söhne, die ihn nicht überlebten, nämlich Ratibor († 1183) und Wartislaw († 1184).

    Nach dem Tode Walburgas heiratete Bogislaw in zweiter Ehe Anastasia, eine Tochter Mieszkos III., des Seniorherzogs von Polen. Möglicherweise steht die für den 26. April 1177 überlieferte Anwesenheit Herzog Bogislaws in Gnesen in einem Zusammenhang mit der Vermählung.[6] Bogislaw starb 1187 und wurde im Kloster Grobe auf dem Klosterberg bei der Stadt Usedom begraben. Ihm folgten in der Regierung seine Söhne aus zweiter Ehe Bogislaw II. und Kasimir II.

    Seine Witwe Anastasia stiftete 1224 das Prämonstratenserinnenstift Marienbusch bei Treptow an der Rega, wo sie ihren Witwensitz nahm und nach ihrem Tode – sie wurde zuletzt am 31. Mai 1240 als lebend erwähnt und starb jedenfalls vor dem 24. Juni 1242 – beigesetzt wurde.[6]

    Siehe auch
    Stammliste der Greifen
    Liste der Herzöge von Pommern
    Geschichte Pommerns
    Literatur
    Gottfried von Bülow: Bogislav I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 40 f.
    Dirk Schleinert: Pommerns Herzöge. Die Greifen im Porträt. Hinstorff, Rostock 2012, ISBN 978-3-356-01479-2, S. 37–38.
    Roderich Schmidt: Bogislaw I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 416 (Digitalisat).
    Martin Wehrmann: Genealogie des pommerschen Herzogshauses. Veröffentlichungen der landesgeschichtlichen Forschungsstelle für Pommern, Reihe 1, Bd. 5. Leon Saunier, Stettin 1937, S. 36–38.
    Benedykt Zientara: Bogislaw I. In: Lexikon des Mittelalters. Band 2. Artemis Verlag, München und Zürich 1983, ISBN 3-7608-8902-6, Sp. 324.
    Fußnoten
    1 Joachim Wächter: Das Fürstentum Rügen - Ein Überblick. In: Beiträge zur Geschichte Vorpommerns: die Demminer Kolloquien 1985–1994. Thomas Helms Verlag, Schwerin 1997, ISBN 3-931185-11-7, S. 302–303.
    2 Kristina Krüger, Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg, Deutscher Kunstverlag München Berlin 2000, ISBN 3-422-03054-9, Seite 380
    3 Hans-Peter Richter: Zu den machtpolitischen Hintergründen und Zielen der Pommernzüge von 1178 bis 1180 in die Lausitz und das Land Jüterbog. Jahrbuch für Geschichte des Feudalismus, 11: 83-104, Berlin 1987.
    4 Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern. 2. Auflage. Bd. 1. Friedrich Andreas Perthes, Gotha 1919. Nachdruck: Weltbild Verlag, Augsburg 1992, ISBN 3-89350-112-6, S. 85.
    5 Martin Wehrmann: Geschichte von Pommern. 2. Auflage. Bd. 1, S. 90.
    6 Martin Wehrmann: Genealogie des pommerschen Herzogshauses. (= Veröffentlichungen der landesgeschichtlichen Forschungsstelle für Pommern, Reihe 1, Band 5) Stettin 1937, S. 37.

    Bogislaw heiratete Anastasia von Polen in 1177. Anastasia (Tochter von Grossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von Polen und Eudoxia von Kiew) gestorben in nach 1240. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 41.  Anastasia von PolenAnastasia von Polen (Tochter von Grossherzog Miezislaus III. (Mieszko) von Polen und Eudoxia von Kiew); gestorben in nach 1240.

    Notizen:

    Bogislaw I. und Anastasia hatten 2 Kinder.
    - Bogislaw II. (* um 1177; † 1220) ∞ Miroslawa († wohl 1240), Tochter von Mestwin I. von Pommerellen
    - Dobroslawa ∞ NN von Gützkow

    Kinder:
    1. 20. Herzog Bogislaw II. von Pommern wurde geboren in cir 1177; gestorben am 23 Jan 1220.

  8. 42.  Herzog Mestwin I. von Pommerellen (Samboriden)Herzog Mestwin I. von Pommerellen (Samboriden) wurde geboren in cir 1160 (Sohn von Sobiesław I. von Pommerellen (Samboriden)); gestorben in 01 Mai 1219 oder 1220.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog in Pommerellen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mestwin_I.

    Mestwin I. (polnisch Mściwoj, Mszczuj; * um 1160; † 1. Mai 1219 oder 1220) war ein Herzog in Pommerellen aus der Dynastie der Samboriden. In den Jahren 1210–1211 stand sein Herrschaftsbereich kurzzeitig unter der Hoheit des dänischen Königshauses.

    Leben und politischer Werdegang
    Mestwin I. war ein Sohn des Herzogs Sobiesław I. († 1187) und einer Schwester des Wojewoden Żyrosław von Kujawien aus dem Geschlecht der Pował, deren Name nicht überliefert ist. Sein Vorgänger war sein Bruder Sambor I. In den Olivaer Tafeln haat Mestwin den Beinamen „pacificus“ (der Friedfertige). Als etwa 1207 die Familie Pował, der seine Mutter entstammte, ausstarb, machte er seine Erbansprüche auf das Gebiet der Kastellanei Wyszogród (heute Fordon) geltend. Er war mit Zwinisława († 1240) verheiratet, die wahrscheinlich eine Tochter von Herzog Mieszko von Polen war oder dem lokalen Landadel entstammte. Seine Herrschaft fiel in die Zeit der Hegemonie Dänemarks über den südlichen Ostseeraum. König Waldemar II. unterwarf Mecklenburg, Pommern und kurzzeitig das Herzogtum der Samboriden, Pommerellen. Die Freien Städte Lübeck und Hamburg hatten seine Schutzhoheit ebenfalls anerkannt.
    Nach Voigt (1786–1863) war Pommerellen um diese Zeit schon von Polen völlig unabhängig.[1] Dagegen musste Mestwin 1210 dem dänischen König den Lehnseid leisten, als dieser auf einem Kriegszug in das Pruzzenland auch Danzig eingenommen hatte.

    Wahrscheinlich am 24. Juni 1209 stiftete Mestwin I., „von Gottes Gnade Fürst in Danzig“, „zu einem Kloster für die Nonnen, welche Gott und der heiligen Maria dienen“, mehrere Ortschaften zwischen der Radaune und ihrem Zufluss Stolpe. Da er die ZZustimmung seiner vier Söhne und seiner Gemahlin hatte, fügte die Fürstin als ihren Anteil die ganze Oxhöfter Kämpe (Kępa Oksywska), das Dorf Bolschau im Burgbezirk Belgard sowie das Dorf Grabowo bei Schwetz hinzu. In den Urkunden ist festgelegt „freiwillig und gottergebenen Sinnes samt allem ihrem Geschmeide“.

    Die bald nach 1209 errichtete Klosteranlage des Klosters Zuckau vermutet man an der Mündung der Stolpe in die Radaune. Das Kloster in Zuckau war ein Prämonstratenser-Nonnenkloster. Seine Gründung geschah nicht mit Hilfe benachbarter pommerscher Niederlassungen. Das wurde, vielleicht durch die dänisch - pommerschen Kämpfe in jener Zeit, verhindert. Mutterkloster für Zuckau war vielmehr das Sankt Vinzenzstift bei Breslau, das seit 1180 von Prämonstratensern besetzt war. Bereits 1201 bestätigte Papst Innozenz III. dem St. Vinzenzstift unter anderem eine Jacobikirche in Zuckau. Die Überlieferung lässt nicht erkennen, wie die Verbindung zwischen der Danziger Fürstenfamilie und dem Breslauer Sankt Vinzenzstift zustande kam. Die Gründung eines Nonnenklosters entsprach anscheinend einem Bedürfnis. Es sollte eine Versorgungs- und Bildungsstätte für die Töchter des Fürstenhauses und des pommerellischen Adels geschaffen werden. Das gab es in anderen Ländern auch.
    Zuckau entwickelte sich zum Hauskloster für weibliche Angehörige des pommerellischen Fürstenhauses. Witosława, Tochter des Stifterpaares und Schwester von Swantopolk II. und Sambor II., ist als „magistra“ (Meisterin) dieses Klosters 1275 und 1289 nachgewiesen. Neben einer Novizenschule unterhielt das Kloster später auch eine Knaben- und eine Mädchenschule.

    Von Mestwin I. ist außerdem bekannt, dass er in einer Versammlung polnischer Großer und hoher Geistlichkeit in Mąkolin im Jahre 1212 als Herzog (dux) auftrat, da er sich bereits 1211 von der dänischen Oberherrschaft gelöst hatte. Um 1213, anlässlich einer Bestätigung für das Kloster Zuckau, bezeichnete er sich aber wieder als „princeps“ (im Sinne eines Statthalters). Mestwin starb am 1. Mai 1219 oder 1220.

    Mestwin I. teilte vor seinem Tode sein Herrschaftsgebiet nach slawischem Brauch unter seinen vier Söhnen auf. Swantopolk, der Älteste, erhielt das Gebiet um Danzig, Wartisław den südlichen Landesteil mit Schwetz und Mewe, Sambor erhielt die Residenz Lubiszewo bei Dirschau und Ratibor den Westteil mit dem Hauptsitz in Belgard. Wartisław starb in Schwetz um 1229, die Brüder teilten sich sein Herrschaftsgebiet auf. Swantopolk errang die Oberherrschaft über ganz Pommerellen durch den Besitz von Danzig und die Burgen Sartowitz, Zantir und Schwetz am Weichselufer.


    Literatur
    • Theodor Hirsch, Max Töppen, Ernst Gottfried Wilhelm Strehlke: Scriptores rerum Prussicarum: Die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit
    • Max Perlbach: Mestwin I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 503 f.
    Weblinks
    • Mestwin I. Fürst von Pommerellen auf Portal: genealogie-mittelalter.de
    Fußnoten
    1 Johannes Voigt: Geschichte Preußens von den ältesten Zeiten bis zum Untergange der Herrschaft des Deutschen Ordens. Erster Band: Die Zeit des Heidentums. Königsberg 1827, S. 370.

    Mestwin + Zwinisława von Polen?. Zwinisława gestorben in 1240. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 43.  Zwinisława von Polen? gestorben in 1240.

    Notizen:

    Zwinisława Könnte eine Tochter von Herzog Mieszko von Polen gewesen sein oder entstammte dem lokalen Landadel.

    Zwinisława und Mestwin I. hatten neun Kinder, vier Söhne, fünf Töchter.

    Notizen:

    Mestwin und Zwinisława hatten vier Söhne und fünf Töchter.
    • Swantopolk II. (ca. 1195–1266), Statthalter, ab 1227 Herzog von Pommerellen in Danzig
    • Wartisław I. (ca. 1195–1227/1233), Herzog von Pommerellen in Schwetz und Mewe
    • Sambor II. (ca. 1211/12–1276/1278), Statthalter, ab 1227 Herzog von Pommerellen in Liebschau und Dirschau
    • Ratibor (ca. 1212–1272), Herzog von Pommerellen in Belgard
    • Miroslawa (ca. 1190–1233/1240), als Gattin von Herzog Bogislaw III. durch Heirat Herzogin von Pommern
    • Jadwiga (ca. 1200–1249), als Gattin von Herzog Władysław Odonic durch Heirat Herzogin von Großpolen
    • Witosława (ca. 1205–1290), Priorin des Klosters von Zuckau
    • NN (?–?), Nonne im Kloster von Zuckau
    • NN (?–?), Nonne im Kloster von Zuckau

    Kinder:
    1. Herzog Swantopolk II. (Świętopełk) von Pommerellen (Samboriden) wurde geboren in cir 1195; gestorben am 10 Jan 1266; wurde beigesetzt in Klosterkirche in Oliva.
    2. Herzog Sambor II. von Pommerellen wurde geboren in cir 1208; gestorben am 31 Dez 1278.
    3. 21. Prinzessin Miroslawa von Pommerellen gestorben in cir 1240.