2. | Graf Guido von Rochefort (Montlhéry) (Sohn von Guido I. (Guy) de Montlhéry und Hoderine von Gometz); gestorben in 1108. Anderer Ereignisse und Attribute:
- Beruf / Beschäftigung: Frankreich; Senechall von Frankreich
- Titel (genauer): - Herr von Crécy-en-Brie
- Herr von Gournay-sur-Marne
- Herr von Bréthencourt
- Kastellan von Châteaufort und Gometz.
- Titel (genauer): Rochefort-en-Yvelines; Graf von Rochefort - Haus Montlhéry -
Notizen:
Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_von_Rochefort (Jul 2023)
Guido von Rochefort, genannt „der Rote“ (franz.: Gui le Rouge de Rochefort; † 1108), war ein Seneschall von Frankreich aus dem Haus Montlhéry. Er war Graf von Rochefort(-en-Yvelines), Herr von Crécy-en-Brie, Gournay-sur-Marne und Bréthencourt, sowie Kastellan von Châteaufort und Gometz.
Er war ein jüngerer Sohn des Burgherrn Guido I. von Montlhéry und der Hoderine von Gometz. Guido gilt als der Erbauer der Burg Bréthencourt.
Guido wird häufig mit unterschiedlichen Ordnungszahlen genannt, als Guido II. in Unterscheidung zu seinem Vater oder als Graf Guido I. von Rochefort, was häufig zu Verwirrungen in der Genealogie seiner Familie führt. Von seinen Eltern erbte er die Burgen Rochefort-en-Yvelines, Gometz und Châteaufort, während die Stammburg Montlhéry an seinen älteren Bruder Milon I. ging – Guido ist insofern nicht zu verwechseln mit Milos Sohn Guido II., Herr von Montlhéry.
Abt Suger von Saint-Denis berichtete, das Guido ein enger Freund des Königs Philipp I. von Frankreich war, von dem er zu seinem Seneschall ernannt wurde. Offenbar erhielt er auch den Titel eines Grafen, jedenfalls wird er so bei Suger genannt. Guido übte dadurch einen dominierenden Einfluss am königlichen Hof aus, der in erster Linie seiner Familie zugutekam, die im Zentrum einer eng miteinander verbundenen Gruppierung von Burgherrenfamilien der Île-de-France stand. Er nahm im lombardischen Kontingent am Kreuzzug von 1101 teil, um die Familienehre wiederherzustellen, nachdem sein Neffe Guido Troussel auf dem ersten Kreuzzug bei der Belagerung von Antiochia desertiert war.
Nach seiner Rückkehr nahm Guido sofort wieder die führende Position am Hof ein. Die Stellung seiner Familie suchte er durch ihre Einheiratung in das Königshaus zu festigen. So verheiratete er eine Großnichte mit dem Prinzen Philipp und seine eigene Tochter, Lucienne, um 1104 mit dem Thronfolger und späteren König Ludwig VI. dem Dicken. Kurz darauf reichte er das Seneschallat an seinen Sohn Hugo weiter. Aber 1107 beabsichtigte der Kronprinz, sich aus dem Einfluss der Montlhéry-Rochefort zu befreien und ließ sich von Lucienne scheiden. Er entzog Hugo das Seneschallat und vergab es an Anseau de Garlande, Guidos königstreuen Schwiegersohn.
Die Familie Montlhéry löste darauf einen lang anhaltenden Aufstand der Burgherren der Île-de-France aus, der König Ludwig VI. über Jahre hinweg beschäftigte. Zusammen mit seinem Sohn musste Guido 1108 die Burg Gournay gegen ein Heer des Königs verteidigen. Ihm gelang es den mächtigen Grafen Theobald von Blois-Champagne für seine Sache zu gewinnen, der aber beim Versuch des Entsatzes vom König geschlagen wurde. Darauf musste Guido die Burg Gournay aufgeben, kurz darauf starb er. Sein Sohn Hugo führte den Aufstand noch bis 1118 fort.
Beruf / Beschäftigung:
Das Amt des Seneschalls von Frankreich war zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert das wichtigste unter den Großämtern der Krone Frankreichs. Ursprünglich war der Seneschall das Oberhaupt des königlichen Haushalts, allerdings verließen seine Aufgaben ziemlich bald den Rahmen eines Dieners, um die mächtigste Person des Königreichs nach dem Herrscher selbst zu werden. Insbesondere hatte er die Kontrolle über die königlichen Armeen.
Diese zu große Macht des Seneschall führte dazu, dass das Amt 1191 von König Philipp August nach dem Tod des letzten Amtsinhabers, des Grafen Theobald V. von Blois, aufgelöst wurde.
Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Seneschall_von_Frankreich
Titel (genauer):
Die Grafschaft Rochefort um die Stadt Rochefort-en-Yvelines lag bei Rambouillet südlich von Paris.
Sie war Ende des 11. Jahrhunderts im Besitz der Herren von Montlhéry, die als Kastellane der Burg Rochefort antraten, sich bald zu Grafen von Rochefort aufschwangen und als Seneschalle von Frankreich in höchste Regierungsämter aufstiegen und schließlich sogar den König zu ihrem Schwiegersohn machen konnten.
Wenig später starben diese Grafen von Rochefort aus. Sie vererbten Rochefort an die Herren von Garlande, die es wiederum an die Grafen von Montfort weitergaben.
Im 16. Jahrhundert gelangte die Grafschaft durch Erbe an die Familie Rohan. 1728 wurde Charles de Rohan (1693–1766), ein jüngerer Sohn, zum Fürsten von Rochefort (Prince de Rochefort) erhoben. Dieser Titel lebt bis heute fort.
Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Rochefort
Guido + Herrin Adélais (Adélaide, Adelheid) von Crécy. [Familienblatt] [Familientafel]
|