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König Ottokar I. Přemysl von Böhmen (Přemysliden)

König Ottokar I. Přemysl von Böhmen (Přemysliden)

männlich 1155 - 1230  (75 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  König Ottokar I. Přemysl von Böhmen (Přemysliden)König Ottokar I. Přemysl von Böhmen (Přemysliden) wurde geboren in cir 1155 in Königstädtel ? (Sohn von Herzog Vladislav II. von Böhmen (Přemysliden) und Judith von Thüringen); gestorben am 15 Dez 1230.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Fürstentum, Herzogtum, Königreich Böhmen; König von Böhmen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ottokar_I._Přemysl (Okt 2017)

    Ottokar I. Přemysl (* um 1155 in Königstädtel (?); † 15. Dezember 1230), Sohn von Vladislav II. und Judith von Thüringen, war König von Böhmen aus der Dynastie der Přemysliden. Er setzte die Erhebung seines Landes zum erblichen Königreich durch.

    Leben
    Ottokar I. kämpfte lange Zeit mit verschiedenen Prätendenten um die Herrschaft. Zunächst wurde er von seinem älteren Bruder Friedrich 1179 als Markgraf von Mähren eingesetzt und hatte 1192/1193 auch kurz die böhmische Herzogswürde inne. Als Ottokar in der Auseinandersetzung zwischen Staufern und Welfen die Seiten wechselte, wurde er 1194 von Heinrich VI. abgesetzt und musste seinem früheren Verbündeten Heinrich Břetislav III., Bischof von Prag weichen, der vom König als böhmischer Herzog eingesetzt worden war.
    Am 22. Juni 1197 wurde sein Bruder Vladislav Heinrich zum Herzog erhoben. Kurz darauf schloss Ottokar mit ihm einen Ausgleich, dem zufolge Vladislav das Markgrafentum Mähren als böhmisches Lehen, Ottokar selbst den böhmischen Thron erhielt. Damit waren beide Teilfürstentümer für kurze Zeit wieder getrennt. Im September 1198 erwarb Ottokar von Philipp von Schwaben als Belohnung für seine Gefolgschaft die Königswürde (Einigung am 8. September in Mainz) und wurde wenige Tage später in Boppard gekrönt. Dabei handelte es sich erstmals in der Geschichte Böhmens nicht um eine persönliche, sondern um eine erbliche Krone.

    1203 wurde Ottokar zwar von Philipp abgesetzt, weil er parteiflüchtig wurde und seine Gemahlin Adelheid von Meißen verstieß, erlangte aber dafür Anerkennung seiner Herrschaft durch Innozenz III. und Otto von Braunschweig; 1204 versöhnte er sich wieder mit Philipp. Mit Otto, den er anfangs anerkannt hatte, entzweite er sich wieder und schloss sich 1212 Friedrich II. an, der 1212 in der Goldenen Sizilianischen Bulle das böhmische Erbkönigtum endgültig anerkannte und Ottokar als „vornehmsten Reichsfürsten“ bezeichnete.

    1216 regelte er seine Nachfolge, indem er seinen Sohn Wenzel zum König wählen ließ. Um 1200 war zudem die mährische Nebenlinie der Přemysliden endgültig erloschen, so dass die beiden Reichsteile Böhmen und Mähren von diesem Zeitpunkt an eine Einheit bildeten. Alle folgenden böhmischen Könige trugen auch den mährischen Markgrafentitel, der ihnen in der Regel bereits in ihrer Funktion als Thronfolger verliehen wurde.

    Während der Herrschaft Ottokars und seines Sohnes Wenzel kam es in Böhmen zu weit reichenden gesellschaftlichen Veränderungen. Bisher nicht besiedelte Gebiete wurden zunehmend kolonialisiert. Neben böhmischen Einwohnern wanderten zunehmend auch Deutsche ein, die neue Siedlungen und Städte gründeten. Dies führte nicht nur zum Anwachsen der Bevölkerung, sondern auch zur Intensivierung der Landwirtschaft und Einführung neuer Anbaumethoden. Auch die Verordnungen, Gesetze und die Besitztumsverhältnisse mussten neu definiert oder geändert werden. Die Überschüsse aus der Landwirtschaft, aber auch aus dem aufblühenden Handwerk mussten abgesetzt werden. Neue Handelswege und -beziehungen entstanden, die Geldbewirtschaftung musste angepasst werden. Der zunehmende Bedarf an Edelmetallen wie Metallen überhaupt führte zur wachsenden Bedeutung des Bergbaus.

    Die Struktur der Siedlungen und Städte änderte sich, ein neuer Stand der Bürger kam hinzu. Es entstanden neue Schichten der Verwalter, die sich an dem Adelsstand orientierten, daneben Handwerker, Händler, Unternehmer. Eine immer größere Bedeutung erlangten vor allem die Gutsbesitzer. Die Erfolgreichen gelangten in den Umkreis der Macht, die weniger Erfolgreichen sammelten sich um die Erfolgreichen, dem Adelsstand, der sich meist aus den Erträgen seiner Lehen finanzierte. Wichtiges Symbol der Anerkennung der böhmischen Herrscher wurde das Recht, den Königstitel zu vererben. Neben dem Erwerb der erblichen Königskrone setzte Ottokar I. auch die Primogenitur durch, was die jahrhundertelange Destabilisierung Böhmens durch das Senioratsprinzip beendete. Veränderungen gab es auch bei der Kirche. Deren Selbständigkeit und eigenständige innere Verwaltung wurde anerkannt, ihre Einmischung in politische Entscheidungen musste oft hingenommen werden.

    Titel (genauer):
    Das Böhmische Königreich entstand als Nachfolgestaat des Herzogtums Böhmen. 1085 ließ sich Vratislav II. zum ersten König krönen. Das Königreich wurde aber erst formal durch Ottokar I. Přemysl, der die Krone Böhmen für erblich erklärt hatte, im Jahr 1198 gegründet. Das Geschlecht der Přemysliden herrschte über 200 Jahre (bis 1306) über Böhmen. Unter den verschiedenen Monarchen der Dynastie erwarb die Monarchie zeitweilig Gebiete in Österreich, Slowenien und Norditalien und reichte bis an die Adria. Durch den Machtzuwachs wurde dem Königreich innerhalb des Heiligen Römischen Reiches eine Sonderstellung zuerkannt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Böhmen (Aug 2023)

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Meissen. Adelheid (Tochter von Markgraf Otto von Meissen (Wettiner) und Markgräfin Hedwig von Brandenburg (von Ballenstedt)) wurde geboren in nach 1160; gestorben am 2 Feb 1211 in Meissen, Sachsen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Adelheid hatte mit Ottokar I. je nach Quelle drei, vier Kinder.
    • Vratislav (vor 1181 – nach 1225)
    • Markéta-Dagmar (1186? – 1213), dänische Königin
    • Božislava (Božislava Přemyslovna), die mit Heinrich I. von Ortenburg verheiratet wurde
    • Hedwig (Hedvika Přemyslovna), Nonne in Gernrode und später vermutlich im Kloster St. Georg in Prag

    Verheiratet:
    Ottokar war zweimal verheiratet, zunächst mit Adelheid von Meißen.

    Kinder:
    1. Prinzessin Dagmar (Markéta) von Böhmen wurde geboren in cir 1186; gestorben am 24 Mai 1212 in Ribe, Dänemark; wurde beigesetzt in St.-Bendts-Kirche, Ringsted.
    2. Bogislawa (Božislava) von Böhmen (Přemysliden) gestorben in cir 1223.

    Familie/Ehepartner: Konstanze von Ungarn. Konstanze (Tochter von König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Agnès von Châtillon) wurde geboren in zw 1177 und 1181; gestorben am 04/05 Dez 1240 in Předklášteří. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Mit Konstanze hatte er je nach Quelle weitere acht, neun Kinder:
    • Vratislav (um 1200– ?)
    • Judith, auch Jutta, Judita Přemyslovna, (? –1230) ∞ (1213) mit Bernhard von Spanheim
    • Anna von Böhmen, auch Anna Lehnická, (1204–1265) ∞ Heinrich II., Herzog von Schlesien und Princeps von Polen
    • Wenzel I., auch Václav I. (1205–1253)
    • Vladislav II., Markgraf von Mähren (1207–1227)
    • Přemysl, Markgraf von Mähren (1209–1239)
    • Blaschena, auch Wilhelmina, Blažena, Vilemína Česká oder Guglielma (1210–1281)
    • Agnes von Böhmen (1211–1282)

    Verheiratet:
    Die zweite Ehe des Ottokar I. war mit mit Konstanze von Ungarn.

    Kinder:
    1. König Wenzel I. Přemysl von Böhmen (Přemysliden) wurde geboren in cir 1205; gestorben am 23 Sep 1253 in Počaply.
    2. Herzogin Anna von Böhmen wurde geboren in 1201/1204; gestorben am 26 Aug 1265.

Generation: 2

  1. 2.  Herzog Vladislav II. von Böhmen (Přemysliden)Herzog Vladislav II. von Böhmen (Přemysliden) wurde geboren in cir 1110 (Sohn von Fürst Vladislav I. von Böhmen (Přemysliden) und Rixa (Richenza) von Berg (Schelklingen?)); gestorben am 18 Jan 1174 in Meerane.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Fürstentum, Herzogtum, Königreich Böhmen; Herzog von Böhmen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vladislav_II. (Okt 2017)

    Vladislav II. (* um 1110; † 18. Januar 1174 in predium Mer (Meerane)) war ein böhmischer Herzog, der den Königstitel für sich und sein Reich sicherte.

    Wahl zum Herzog
    Der älteste Sohn von Vladislav I. und Richinza von Berg erlebte eine abenteuerliche Jugend. Unter der Herrschaft seines Onkels Soběslav I. verließ er 1133 Böhmen und ging nach Bayern zu Verwandten. 1133 sollte er ein kleines Heer aufbauen, welches der böhmische Herzog dem Kaiser zur Verfügung stellen wollte. Er nahm das Geld und verschwand nach Ungarn. Nach dem Tod seines Onkels wurde er 1140 von den Ständen zum Herzog berufen, obwohl sie selbst zwei Jahre zuvor Soběslavs Sohn zum Herzog gewählt hatten. Der Kaiser bestätigte die Wahl und Vladislav ging nach Prag zurück.

    1142 versuchte eine Gruppe mährischer Adliger Vladislav zu stürzen. Konrad II. von Znaim stellte ein Heer auf, mit dem er in Böhmen einmarschierte. Bei der Schlacht am Hügel Vysoká bei Kuttenberg siegte zunächst Vladislav, aber durch einen Verrat in seinem Heer musste er sich schließlich zurückziehen. In Prag angekommen, überließ er die Verteidigung der Stadt seinem Vertreter Děpold und ritt zu König Konrad III. nach Würzburg, um dort um Hilfe zu ersuchen. Fürst Theobald (Děpold, Dippoold) verteidigte erfolgreich Prag und nach Ankunft der königlichen Armee mussten sich die Mährer geschlagen geben. Vladislav nutzte diesen Sieg, um Mähren, das in den Jahrzehnten zuvor immer wieder eine Quelle des Widerstands gegen die böhmischehen Fürsten gewesen war, bis 1144 endgültig unter die Prager Herrschaft zu zwingen. Ein wichtiges Werkzeug dazu war die Zusammenarbeit mit dem Bischof von Olmütz, Heinrich Zdik. Kirchliche Güter und Untertanen wurden vollkommen der Herrschaft der weltlichen Fürsten entzogen. Dies schwächte den mährischen Adel, in geringerem Umfang aber auch den Prager Fürsten.
    Unter Vladislav band sich Böhmen enger an das Reich. So schloss sich der böhmische Fürst beim Zweiten Kreuzzug nach Palästina 1147 dem Heer des Königs an. In dieser Zeit herrschte der päpstliche Legat Guido in Böhmen. Vladislav absolvierte allerdings nur einen Teil des Weges. Er kam bis Agram, wo er den byzantinischen Kaiser Manuel I. traf und setzte seinen Kreuzzug gegen heidnische Slawen über Kiew und Krakau fort.

    Vladislav wird König
    Nach der Thronbesteigung Friedrich Barbarossas kühlten sich die Beziehungen zunächst ab, da der neue Kaiser die Nachkommen des Soběslav favorisierte. Bald stellte Vladislav jedoch seine Treue zum neuen Kaiser unter Beweis und wurde daraufhin in die Gnade Barbarossas aufgenommen. Seine Beteiligung an Feldzügen nach Italien und Polen brachten ihm 1158 als zweitem aus dem Geschlecht der Přemysliden nach dem 1092 gestorbenen Vratislav II. die Königskrone für Böhmen ein. Am 11. Januar 1158 wurde er zum Herrscher gewählt. Darüber hinaus sprach Barbarossa ihm Bautzen zu, wodurch die böhmischen Herrscher nördlich des Erzgebirges wieder eine wichtige Rolle spielen konnten. Darüber hinaus bestätigte der Kaiser die Tributpflicht Polens für Schlesien und unterstützte Vladislav bei der Expansion in das Stammesgebiet der Wilzen. Selbst in den Auseinandersetzungen um die Thronfolge der Kiewer Rus wurde Vladislav aktiv, ohne letztendlich großen Einfluss ausüben zu können.

    In den Sechziger-Jahren tat Vladislav II. sich bei Auseinandersetzungen mit Ungarn hervor. In Zeiten seiner Abwesenheit war es immer Theobald, der die Staatsgeschäfte führte. Nachdem dieser 1167 an der Pest starb, trübten sich die Beziehungen zum Kaiser wieder, vor allem als der Sohn Vladislavs, Adalbert III. zum Erzbischof von Salzburg ernannt wurde.

    In der langen Herrschaft blühte das böhmische Land auf. Seine Beziehungen zum Ausland brachten viele neue Einflüsse, vor allem im kulturellen Bereich. Bereits unter seinen Vorgängern, aber verstärkt unter seiner Herrschaft, kamen Reformorden nach Böhmen, wie etwa die Prämonstratenser, Zisterzienser und später auch die Johanniter. Es wurde eine Reihe von Klöstern gegründet, unter anderem Kloster Strahov, Kloster Plasy, Kloster Želiv und Kloster Doksany. Um 1160 ließ er in Prag eine steinerne Brücke bauen.

    Spätphase der Herrschaft
    Die Herrschaft Vladislavs stellt das endgültige Ende einer mehr als hundert Jahre andauernden Krisenphase Böhmens dar. Das Land stabilisierte sich als geschlossener Herrschaftsverbund. Zwar blieb Mähren ein eigenständiges Markgrafentum, doch waar der Markgraf ab dieser Zeit im Regelfall ein Prager Přemyslide. Zudem war in den unruhigen Jahrzehnten zuvor der Einfluss des Adels und des Reiches gewachsen, so dass Böhmen unter Vladislav II. und seinen Nachfolgern ein stabiler und mächtiger Bestandteil des Reiches mit starker Adelsschicht wurde. Seinen Ausdruck fand diese Entwicklung nicht zuletzt in der Verleihung der Königswürde an Vladislav II.

    In der Zeit seiner Herrschaft änderte sich auch der soziale Status der Landesfürsten, was man später als territorialen Adelsstand bezeichnete.[1] Das ehemalige Benefit, in diesem Fall die zeitliche Überlassung eines Landesteiles zur Erfüllung seeiner Aufgaben und Dienste, wurde nun derart verwandelt, dass es den Adeligen gänzlich und größtenteils vererbbar überlassen wurde. In den Dörfern entstanden die ersten eigenen romanischen Kirchen, deren Bau meist von den Landesfürsten in Auftrarag gegeben wurde. Um diese Kirchen befanden sich Siedlungen mit kleinen Festen. Nach den Ortsnamen bezeichneten sich dann meist auch die Herrscher (älteste nachgewiesene Familien waren Marquart de Dubraua [1146] und Bleh de Trebusen [1169]). Vor allem in bisher nicht erschlossenen, bewaldeten Gebieten wurde das Land von der Krone den jeweiligen Führern zur Kolonisierung überlassen. So entstanden die ersten kleinen, aber oft schnell wachsenden alten böhmischen Adelsfamilien wie z. B. die Hrabischitzer, Rosenberger, Bavor von Strakonitz und andere.[2]

    Zum Ende seines Lebens versuchte Vladislav seinem Sohn Friedrich (Bedřich) ohne Wahl und Zustimmung des Kaisers den Thron zu vererben. 1172 verzichtete er auf seine Ämter und bestimmte Bedřich zum Herzog. Damit waren die guten Beziehungen zum Kaaiser endgültig gestört, zumal im Rahmen der Auseinandersetzung um die Herrschaftsfolge auch die mährische Adelsopposition wieder erstarkte. Barbarossa erkannte das Vorgehen nicht an und Bedřich musste zurücktreten. Als Soběslavs Sohn Oldřich das vom Kaiser angebotene Lehen ablehnte, weil er keine Unterstützung im böhmischen Adel besaß, blieb nur noch Soběslav II., der Herzog wurde.

    Der alte König musste Böhmen verlassen. Er ging nach Thüringen auf die Güter seiner zweiten Frau. Er starb 1174 in Meerane.[3] Seine sterblichen Überreste wurden im Kloster Strahov bestattet.

    Titel (genauer):
    Bořivoj I. († um 888) gilt als erster christlicher Herzog, der noch unter mährischer Oberhoheit die Landeseinigung vorantrieb. Seine Söhne Spytihněv I. und Vratislav I. befreiten sich vom mährischen Einfluss. 895 unterwarf sich Spytihněv I. zusammen mit Vitislav und weiteren böhmischen Großen in Regensburg dem König des Ostfrankenreichs, Arnulf von Kärnten.[16] Die landbesitzenden Großen hatten in Böhmen einen weiterreichenden Einfluss auf die Landesherrschaft als in vielen anderen europäischen Territorien. So wurde die Inthronisierung auf dem Fürstenstuhl in der Prager Burg, die durch die Großen vorgenommen wurde, der entscheidende Akt für die Erlangung der böhmischen Fürstenwürde.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Böhmens (Aug 2023)

    Vladislav heiratete Judith von Thüringen in 1153. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Judith von Thüringen (Tochter von Landgraf Ludwig I. von Thüringen (von Schauenburg) und Hedwig von Gudensberg).

    Notizen:

    Judith hatte mit Vladislav II. drei Kinder.

    Notizen:

    Mit Judith hatte Vladislav II. die Kinder:
    - Ottokar I.
    - Vladislav
    - Heinrich
    - Richsa, heiratete Heinrich den Älteren von Mödling aus dem Geschlecht der Babenberger.

    Verheiratet:
    Das zweitte Mal heiratete Vladislav Judith, Tochter des Landgrafen Ludwig I. von Thüringen.

    Kinder:
    1. 1. König Ottokar I. Přemysl von Böhmen (Přemysliden) wurde geboren in cir 1155 in Königstädtel ?; gestorben am 15 Dez 1230.


Generation: 3

  1. 4.  Fürst Vladislav I. von Böhmen (Přemysliden)Fürst Vladislav I. von Böhmen (Přemysliden) wurde geboren in cir 1070 (Sohn von König Vratislaw II. (Wratislaw) von Böhmen (Přemysliden) und Königin Swatawa von Polen); gestorben am 12 Apr 1125.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1109 bis 1117 und 1120 bis 1125, Fürstentum, Herzogtum, Königreich Böhmen; Fürst von Böhmen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vladislav_I. (Okt 2017)

    Vladislav I. (* um 1070; † 12. April 1125) war 1109 bis 1117 und 1120 bis 1125 herrschender Fürst von Böhmen aus dem Geschlecht der Přemysliden.

    Vladislav I. war Sohn des ersten böhmischen Königs Vratislav II. und Swatawas von Polen und hatte 3 Brüder, Soběslav I., Bořivoj II. und Břetislav II.[1]

    Vladislavs Herrschaft war von Kämpfen um die Macht in Böhmen geprägt. Er förderte den Katholizismus und die Kolonisation in seinem Herrschaftsgebiet. Er und seine Ehefrau Richenza gründeten in Westböhmen im Gebiet der Choden 1112 das Kloster Plasy und 1115 das Kloster Kladruby, besiedelten diese durch Mönche des Ordens der Zisterzienser und statteten letzteres zum Unterhalt durch Besitzübertragungen in Nordböhmen bei Böhmisch-Aicha (Český Dub) in Nachbarschaft der Sorben aus. Einen Teil des einheimischen Adels, der unter der Führung seines Bruders Soběslav stand, verjagte er nach Polen, von wo aus die Gruppe beständig versuchte, einen Machtwechsel in Böhmen herbeizuführen. Seine Herrschaft wurde auf Druck des Markgrafen von Österreich durch die Herrschaft seines Bruders Bořivoj II. unterbrochen.

    1114 trat er am kaiserlichen Hof als Erzmundschenk auf.
    1121 baute er die Anfang des 12. Jahrhunderts zerstörte Burg Dohna in der Markgrafschaft Meißen wieder auf.

    Titel (genauer):
    Bořivoj I. († um 888) gilt als erster christlicher Herzog, der noch unter mährischer Oberhoheit die Landeseinigung vorantrieb. Seine Söhne Spytihněv I. und Vratislav I. befreiten sich vom mährischen Einfluss. 895 unterwarf sich Spytihněv I. zusammen mit Vitislav und weiteren böhmischen Großen in Regensburg dem König des Ostfrankenreichs, Arnulf von Kärnten. Die landbesitzenden Großen hatten in Böhmen einen weiterreichenden Einfluss auf die Landesherrschaft als in vielen anderen europäischen Territorien. So wurde die Inthronisierung auf dem Fürstenstuhl in der Prager Burg, die durch die Großen vorgenommen wurde, der entscheidende Akt für die Erlangung der böhmischen Fürstenwürde.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Böhmens (Aug 2023)

    Vladislav + Rixa (Richenza) von Berg (Schelklingen?). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Rixa (Richenza) von Berg (Schelklingen?)Rixa (Richenza) von Berg (Schelklingen?) (Tochter von Graf Heinrich von Berg (Schelklingen?) und Gräfin Adelheid von Mochental (von Vohburg)).

    Notizen:

    Rixa hatte mit Vladislav I. vier Kinder.

    Notizen:

    Richenza und Vladislav I. hatten die Kinder:
    • Vladislav II. (1110–1174), Herzog (später König) von Böhmen
    • Diepold I. († 1167), Herzog von Jamnitz, auch Theobald oder Diepold I. genannt
    • Heinrich († nach 1169), auch Jindrich bezeichnet
    • Svatava († nach 1146), heiratete Graf Friedrich III. von Diessen

    Verheiratet:
    Vladislav heiratete die Deutsche Rixa (Richenza) von Berg, Tochter des schwäbischen Grafen Heinrich von Berg-Schelklingen. Vladislav war damit verschwägert mit Herzog Bolesław III. Schiefmund von Polen, der mit Salomea von Berg vermählt war.

    Kinder:
    1. 2. Herzog Vladislav II. von Böhmen (Přemysliden) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 18 Jan 1174 in Meerane.

  3. 6.  Landgraf Ludwig I. von Thüringen (von Schauenburg)Landgraf Ludwig I. von Thüringen (von Schauenburg) (Sohn von Graf Ludwig von Schauenburg (Ludowinger) und Adelheid von Stade); gestorben am 12 Jan 1140; wurde beigesetzt in Kloster Reinhardsbrunn.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Landgraf von Thüringen (bis 1140)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_I._(Thüringen)

    Ludwig I. († 12. Januar 1140), der Sohn Graf Ludwigs des Springers und dessen Gemahlin Adelheid von Stade, wurde 1131 von Kaiser Lothar III. zum Landgrafen von Thüringen erhoben und regierte bis 1140. Der Titel des Landgrafen wurde eigens für ihihn geschaffen. Nach der Familienfolge wäre er eigentlich Ludwig III. gewesen, doch gewann er für sein Geschlecht die Landgrafschaft Thüringen und bei solchen titularen oder territorialen Zugewinnen ist es allgemein üblich, die Zählung wieder von vorn zu beginnen.
    Durch seine Ehe mit Hedwig von Gudensberg, der Tochter des hessischen Gaugrafen Giso IV., und durch die 1123 geschlossenen Ehe von Hedwigs Mutter Kunigunde von Bilstein mit seinem jüngeren Bruder Heinrich Raspe I., fiel den Ludowingern nach dem Tod von Giso V. 1137 und dem von Kunigunde 1140 eine umfangreiche Erbschaft zu, die die Verbindung Thüringens mit Hessen einleitete. Dieses Erbe umfasste den gisonischen Besitz nördlich von Marburg mit der Stiftsvogtei Wetter, den bilsteinischen Erbteil Kunigundes südlich von Marburg und die Vogtei über Hersfeld, und den gesamten hessischen Besitz der 1121 ausgestorbenen und von Giso IV. und Kunigunde beerbten Grafen Werner, insbesondere die Grafschaft Maden-Gudensberg mit den Vogteien Fritzlar, Hasungen und Breitenau. Ludwig war damit ab 1137 auch Graf von Hessen-Gudensberg.
    Die Nähe zu Kaiser Lothar III. (von Supplinburg) hatte Ludwigs Erhebung zum Landgrafen gefördert und damit den Aufstieg in den Fürstenstand. Nach dem Tod Lothars 1137 wechselte Ludwig I. zur staufischen Partei: Die Zeit des Machtkampfes zwischen den Staufern und den Welfen um die Vormachtstellung im Reich war angebrochen.
    Der erste ludowingische Landgraf starb am 12. Januar 1140 und wurde im Hauskloster Reinhardsbrunn bestattet.



    Literatur
    • Karl Robert Wenck: Ludwig I. (Landgraf von Thüringen). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 590 f.
    • Walter Heinemeyer: Ludwig I., Landgraf von Thüringen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 419 f. (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Ludwig I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Ludwig heiratete Hedwig von Gudensberg in 1110. Hedwig wurde geboren in 1098; gestorben in 1148. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Hedwig von Gudensberg wurde geboren in 1098; gestorben in 1148.

    Notizen:

    Erbtochter von Giso IV.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hedwig_von_Gudensberg

    Hedwig von Gudensberg (* 1098; † 1148) aus dem Geschlecht der Gisonen war die Erbtochter von Giso IV. (* um 1070; † 12. März 1122), Gaugraf in Hessen bzw. Graf von Gudensberg, und dessen Frau Kunigunde von Bilstein, Gräfin von Gudensberg († 1138/40).
    Hedwig war seit 1110 mit dem späteren Landgrafen Ludwig I. von Thüringen, dem Sohn des Grafen Ludwig des Springers, verheiratet, und nach dem Tode ihres Bruders Giso V. 1137 kamen die Gaugrafschaft Hessen und die anderen weitläufigen Besitzungen der Gisonen durch diese Heirat an die thüringischen Ludowinger. (Hedwigs Mutter, Kunigunde von Bilstein, heiratete nach dem Tod Gisos IV. noch 1122 den Bruder Ludwigs, Heinrich Raspe I., und wurde damit zur Schwägerin ihrer Tochter.)
    Durch die Heirat Hedwigs, den frühen Tod ihres Bruders Giso V., und die zweite Ehe ihrer Mutter Kunigunde erwarben die Thüringer Grafen somit ein dreifaches und ausgedehntes Erbe: den gisonischen Besitz nördlich von Marburg mit der Stiftsvogtei Wetter, den bilsteinischen Erbteil Kunigundes südlich von Marburg und die Vogtei über die Abtei Hersfeld, und den gesamten hessischen Besitz der 1121 ausgestorbenen und von Giso IV. und Kunigunde beerbten Grafen Werner, insbesondere die Grafschaft Maden-Gudensberg mit den Vogteien des Stifts Fritzlar und der Klöster Hasungen und Breitenau.
    1128 gebar Hedwig ihren Sohn Ludwig II., der nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1140 im Alter von zwölf Jahren von Konrad III. das Lehen über Thüringen erhielt. Hedwig war bis zu seiner Volljährigkeit Regentin.
    Hedwig stiftete 1148, während ihr zweiter Sohn Heinrich Raspe II. als Graf von Gudensberg die hessischen Landesteile der Ludowinger verwaltete, das Chorfrauenstift Ahnaberg. Aus der Ansiedlung, die sich zwischen diesem Stift und dem ehemals fränkischen Königshof „Chasalla“ (von lat. Castellum = Burg) am Fuldaufer entwickelte, entstand sehr bald die befestigte Stadt Cassel, die schon im nächsten Jahrhundert Residenz der Landgrafen von Hessen wurde.



    Weblinks
    • Genealogie-Mittelalter: Hedwig von Gudensberg (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)

    Kinder:
    1. Landgraf Ludwig II. von Thüringen, der Eiserne wurde geboren in 1128; gestorben am 14 Okt 1172 in Neuenburg am Rhein, Baden, DE; wurde beigesetzt in Kloster Reinhardsbrunn.
    2. 3. Judith von Thüringen


Generation: 4

  1. 8.  König Vratislaw II. (Wratislaw) von Böhmen (Přemysliden)König Vratislaw II. (Wratislaw) von Böhmen (Přemysliden) wurde geboren in 1035 (Sohn von Herzog Břetislav I. von Böhmen (Přemysliden) und Herzogin Judith von Schweinfurt); gestorben am 14 Jan 1092.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1061 / 1085, Fürstentum, Herzogtum, Königreich Böhmen; Ab 1061 Herzog und ab 1085 als Vratislav I. König von Böhmen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vratislav_II. (Okt 2017)

    Vratislav II. (* um 1035; † 14. Januar 1092, begraben auf Vyšehrad) war ab 1061 Herzog und ab 1085 als Vratislav I. König von Böhmen und zwischen 1076 und 1081 Markgraf der Lausitz, aus dem Adelsgeschlecht der Přemysliden.

    Leben
    Er wurde als Sohn des Břetislav I. geboren. Seine Mutter Judith von Schweinfurt stammte als Tochter des Heinrich von Schweinfurt aus dem Haus der Babenberger.
    Nach dem Tod des Vaters (1055) sollte Vratislav II. als Teilfürst in Mähren (Olmütz) regieren. Er musste jedoch wegen Auseinandersetzungen mit seinem älteren Bruder, Spytihněv II., nach Ungarn fliehen. Mit ungarischer Hilfe wurde er wieder Herzog von Mähren-Olmütz.

    Nach der Versöhnung mit dem Bruder und nach dessen Tod (1061) bestieg Vratislav II. den böhmischen Fürstenstuhl in Prag. Fast die gesamte Regierungszeit Vratislavs II. war von Zwistigkeiten mit den jüngeren Brüdern geprägt. Vratislav drängte seinen Bruder Jaromír 1068 in das Amt des Bischofs von Prag und begann sofort, diese Position zu schwächen; vor allem durch die Erneuerung des Bistums Olmütz (1063). Allerdings fand Jaromír im böhmischen Adel zahlreiche Unterstützer, die während der gesamten Regierungszeit Vratislavs eine ständige Opposition bildeten.

    Ein besonderes Augenmerk richtete Vratislav II. auf Mähren. Er teilte das Land in zwei Hälften, die er den jüngeren Brüdern Konrad I. und Otto I. als Teilfürstentümer überließ. Die Erhebung von Olmütz zum Bistum hatte auch den Zweck, Mähren zu stärken.

    Vratislav II. verlegte seine Residenz von der Prager Burg nach Vyšehrad, wo er das berühmte Kollegiatkapitel St. Peter und Paul gründete (1070). Um seine Macht im Innern zu festigen, suchte er Unterstützung von außen und bediente sich dabei voor allem der Heiratspolitik. Seine erste Frau war die ungarische Prinzessin Adelheid. Deren Tod ermöglichte den Versuch, die traditionell schlechten böhmisch-polnischen Beziehungen durch eine Eheschließung mit der polnischen Prinzessin Swatawa zzu verbessern. Der Versuch blieb aber erfolglos. 1070 und 1071 kam es zu mehreren Zwischenfällen im Grenzgebiet der beiden Reiche. Da es sich sowohl bei Böhmen als auch bei Polen um Vasallen des deutschen Königs handelte, zitierte Heinrich IV. im Herbst 1071 Vratislav und Boleslaw II. von Polen nach Meißen, um sie zu einem Friedensschluss zu zwingen. Dieser hatte jedoch keinen Bestand. Vermutlich unternahm Boleslaw schon bald einen Raubzug nach Böhmen, den Heinrich 1072 mit einem Kriegszug beantworten wollte, es aber wegen Auseinandersetzungen im Reich und mit dem Papst nicht konnte.
    Dennoch band sich Vratislav eng an Heinrich IV. Er gehörte zu den wichtigsten Unterstützern Heinrichs im Kampf gegen den sächsischen Adel. So beteiligten sich die böhmischen Truppen an den Schlachten bei Homburg (1075) und Flarchheim (1080), an Kriegszügen gegen aufständischen deutschen Adel und zogen auch in Italien ein. Böhmen brachte diese Zeit ständige bürgerkriegsähnliche Zustände. Dazu kamen Grenzkriege gegen Polen um Schlesien. Nach dem Sieg Heinrichs gegen die Sachsen bekam der böhmische Fürst 1076 die Mark Lausitz. Allerdings vergab Heinrich beide Territorien kurz darauf anderweitig und überließ Vratislav als Entschädigung die noch zu Bayern gehörige Markgrafschaft Österreich. Vratislav versuchte vergeblich, die Reichsexekution in diesem Gebiet zu vollziehen, obwohl er am 12. Mai 1082 bei Mailberg gegen Markgraf Leopold II. siegte.

    1085 musste der böhmische Fürst auch Österreich wieder abgeben, erhielt aber von Heinrich auf der Reichsversammlung in Mainz die Königswürde über Böhmen ad personam als erster böhmischer König der Premysliden, bei seinem Tod 1092 erloschen da noch nicht erblich - und Polen. Allerdings war nie ernsthaft daran zu denken, die polnische Königswürde auch durchzusetzen. Immerhin band der Titel Schlesien in Zukunft fester an Böhmen und stellte einen beträchtlichen Prestigegewinn dar. Am 15. Juni 1086 wurde Vratislav II. als der erste böhmische Herrscher in Prag vom Trierer Erzbischof Egilbert feierlich gekrönt. Zu seiner Krönung wurde der Codex Vyšehradensis wahrscheinlich im Kloster Sankt Emmeram angefertigt.

    In den letzten Jahren seiner Regierung festigte Vratislav II. seine Autorität sowohl in Böhmen als auch in Mähren. Dabei kam es zu scharfen Konfrontationen mit Konrad von Brünn und besonders mit dem ältesten Sohn Vratislavs II., Břetislav II. Vratislavs Nachfolger mussten sich wieder mit dem Fürstentitel begnügen.

    Titel (genauer):
    Die böhmische Königswürde, 1085 Vratislav II. persönlich verliehen, seit 1198 unter Ottokar I. Přemysl erblich, demonstrierte die Sonderstellung Böhmens im Heiligen Römischen Reich. Lange Zeit mächtigster Fürst im Reich, war der Böhmische König mit Unterbrechungen Mitglied des Kurfürstenkollegiums und beteiligte sich an der Wahl des römisch-deutschen Königs, mit dessen Königstitel traditionell die Anwartschaft auf das römisch-deutsche Kaisertum verbunden war.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Böhmens (Aug 2023)

    Gestorben:
    Er starb durch einen Sturz vom Pferd bei einem Jagdunfall.

    Vratislaw heiratete Königin Swatawa von Polen in 1062. Swatawa (Tochter von Fürst Kasimir I. von Polen (Piasten) und Prinzessin Dobronega (Maria) von Kiew) wurde geboren in vor 1050; gestorben am 1 Sep 1126. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Königin Swatawa von PolenKönigin Swatawa von Polen wurde geboren in vor 1050 (Tochter von Fürst Kasimir I. von Polen (Piasten) und Prinzessin Dobronega (Maria) von Kiew); gestorben am 1 Sep 1126.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Böhmen

    Notizen:

    Swatawa war die erste böhmische Königin.
    Swatawa hatte mit Vratislav II. vier Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Swatawa_von_Polen

    Swatawa von Polen (polnisch Świętosława, tschechisch Svatava Polská; * vor 1050; † 1. September 1126) war die zweite Gemahlin des böhmischen Königs Vratislav II. und die erste böhmische Königin.

    Leben
    Sie wurde vor 1050 als Tochter des polnischen Herrschers Kasimir I. Karl und seiner Frau Maria Dobronega, Tochter des Großfürsten Wladimir I. von Kiew, geboren. Dubravka, ihre Ururgroßmutter väterlicherseits, war Tochter des Přemysliden-Fürsten Boleslav I. Swatawa war also weitläufig mit den böhmischen Herrschern verwandt. Sie heiratete etwa fünfzehnjährig im Winter 1062, ein Jahr nach dem Ableben von Vratislavs II. erster Ehefrau Adelheid von Ungarn. Vratislav hatte zu diesem Zeitpunkt bereits vier Kinder. Um 1063 kamen aus der zweiten Ehe Sohn Boleslav hinzu, dem noch Bořivoj, Vladislav, Soběslav und Judith folgten.
    Ostern 1085 erhielt Vratislav II., seit 1055 Herzog von Olmütz, von Heinrich IV. in Mainz die Königskrone ad personam als Vratislav I (erster) König von Böhmen. Im Juni wurde er zusammen mit seiner Ehefrau in Prag vom Trierer Erzbischof Egilbert gekrönt und gesalbt. Swatawa wurde so die erste böhmische Königin. Sie unterstützte die Einrichtung und den Bau des neuen Kollegiatkapitels auf dem Vyšehrad und stattete es großzügig mit Ländereien aus, unter anderem mit einem Gebiet um das Städtchen Dolní Kralovice an der Želivka, das nach der ursprünglichen Besitzerin den Namen Svatavin újezd erhielt.
    Nach dem Tod Vratislavs 1092 lebte sie noch 34 Jahre als Witwe in Böhmen. Sie war an der Schlichtung der Streitigkeiten ihrer Söhne Vladislav und Soběslav beteiligt. Nach der Chronica Boemorum spielte sie 1125 sogar die entscheidende Rolle bei dder Schlichtung eines Erbfolgestreits, der sich zum Krieg auszuweiten drohte. Vladislav I., damals todkrank, bestimmte seinen Cousin Otto II. zum Nachfolger. Dieser war älter als der eigene Bruder Soběslav. Die Königin mischte sich ein und machtte die Entscheidung rückgängig. Mit dem Spruch „das Hemd ist näher als der Mantel“ lässt sie der Chronist für ihren Sohn Partei ergreifen.[1] Nachfolger und gesetzlicher Vertreter der Kinder Vladislavs wurde Soběslav I. Swatawa hatte nach dem Tod ihres Mannes sechs nachfolgende Herrscher Böhmens erlebt, darunter drei eigene Söhne als Herzöge und Fürsten von Böhmen. Obwohl keiner dieser Herrscher die Königswürde wiedererlangte, behielt sie zeit ihres Lebens den Titel einer Königin bei.



    Literatur
    • Karel Stloukal: Svatava, první česká královna. In: Zdena Karešová, Jiří Pražák: Královny a kněžny české. Praha X-Egem, Nova Kniž. klub 1996, ISBN 80-7199-010-8, S. 51-55.
    • V. V. Tomek: Újezd Svatavin na řece Sázavě. In: Památky archaeologické, Band 1 Archeologický ústav ČSAV, 1855, S. 320-321. (online)
    Anmerkungen
    1 Chronica Boemorum in der Ausgabe von Berthold Bretholz, Berlin 1923, III, 58, S. 235. Der Spruch ist allerdings eine gelehrte Anspielung des Cosmas an den antiken Komödiendichter Plautus.

    Notizen:

    Aus zweiter Ehe mit Swatawa von Polen hinterließ Vratislaw vier Söhne, die nach dem Tod des Vaters sofort um die Nachfolge zu kämpfen begannen, und eine Tochter in wahrscheinlich dieser Reihenfolge:
    - Boleslav geboren um 1063 (kein eigener Artikel in de.wiki)
    - Borivoj II. geboren um 1064, + 1124, Herzog Böhmen 1100-1107 und 1117-1120 (Nachfolger Svatopluk, Sohn seines Onkels Otto I. + 1087)
    - Vladislav I. + 1125, 1109-1117 und 1120-1125 Fürst von Böhmen, heiratet (1) Richenza NN, daraus Nachkommen; heiratet (2) Rixa/Richenza von Berg, Tochter des schwäbischen Grafen Heinrich von Berg, ohne Nachkommen
    - Sobeslav I +1140, 1125-1140 Herzog Böhmen, heiratet Adleyta, Tochter des "Almusch" von Ungarn; Nachkommen
    - Judith + 1108, heiratet Wiprecht von Groitzsch

    Kinder:
    1. 4. Fürst Vladislav I. von Böhmen (Přemysliden) wurde geboren in cir 1070; gestorben am 12 Apr 1125.
    2. Judith von Böhmen gestorben in 1108.

  3. 10.  Graf Heinrich von Berg (Schelklingen?)Graf Heinrich von Berg (Schelklingen?) (Sohn von Graf Poppo von Berg (Schelklingen?)); gestorben am 11 Dez 1127?.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Berg; Graf von Berg https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Berg
    • Besitz: Burg Berg; Um 1110/1120 de Berge, 1127 (Корie 16. Jahrhundert) de Bergin. Als Burgweiler wohl erst im Hochmittelalter entstanden. Die hinter der Kirche abgegangene Burg war Sitz der Grafen von Berg, eines der mächtigsten und angesehensten Grafengeschlechter. Erstmals ge­nannt mit Graf Heinrich (verheiratet mit Adelheid von Mochental) um 1110/1120, 1345 ausgestorben.

    Heinrich + Gräfin Adelheid von Mochental (von Vohburg). [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Gräfin Adelheid von Mochental (von Vohburg)Gräfin Adelheid von Mochental (von Vohburg) (Tochter von Diepold II. von Vohburg (von Giengen) und Liutgard von Zähringen).

    Notizen:

    Name:
    Filiation nicht gesichert ??

    Kinder:
    1. Gräfin Salome von Berg (Schelklingen?) wurde geboren in 1093 in Ehingen, Donau; gestorben am 27 Jul 1144.
    2. 5. Rixa (Richenza) von Berg (Schelklingen?)
    3. Graf Diepold von Berg-Schelklingen gestorben in spätestens 1166.

  5. 12.  Graf Ludwig von Schauenburg (Ludowinger)Graf Ludwig von Schauenburg (Ludowinger) wurde geboren in 1042 (Sohn von Ludwig von Thüringen (von Schauenburg) (Ludowinger), der Bärtige und Cäcilie von Sangerhausen); gestorben in 06 / 08 Mai 1123 in Reinhardsbrunn.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Schauenburg, Friedrichroda
    • Besitz: 1067, Wartburg, Thüringen, DE; Gründer und Erbauer https://de.wikipedia.org/wiki/Wartburg
    • Besitz: cir 1080, Kloster Schönrain; Gründet zusammen mit seinem Bruder Beringer das Kloster Schönrain.
    • Besitz: 1085, Kloster Reinhardsbrunn; Gründer des Kloster https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhardsbrunn
    • Besitz: nach 1116, Ulrichkirche, Sangerhausen; Erbauer der Kirche https://de.wikipedia.org/wiki/Sankt_Ulrici_(Sangerhausen)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_der_Springer

    Ludwig der Springer oder Graf Ludwig von Schauenburg (* 1042; † 6./8. Mai 1123 in Reinhardsbrunn) war Graf in Thüringen. Nur wenig ist über ihn bekannt, jedoch ist er sehr sagenumwoben. Ludwig der Springer gilt auch als Erbauer der Wartburg, die zur Keimzelle der Landgrafschaft Thüringen wurde. Seine Nachkommen, beginnend mit seinem Sohn Ludwig I., stellten von 1130 bis 1247 die Landgrafen von Thüringen.

    Leben
    Ludwig war ein Angehöriger des aus Franken stammenden Adelsgeschlechts der Ludowinger. Er wurde in der Pfarrkirche von Altenbergen getauft. Um 1080 gründete er zusammen mit seinem Bruder Beringer das Kloster Schönrain am Main. In einer Urkunde von 1100 nennen sich beide Brüder nach der von ihrem Vater Ludwig dem Bärtigen errichteten (heute verfallenen) Schauenburg bei Friedrichroda.
    Seinen Beinamen erhielt Ludwig der Sage nach durch einen kühnen Sprung in die Saale. Er soll versucht haben, die Pfalzgrafschaft Sachsen (das Saale-Unstrut-Gebiet westlich der Saale und nördlich der Unstrut; Stammsitz war die Burg Goseck bei Weieißenfels) zu erlangen, und erstach daher den Pfalzgrafen Friedrich III. Daraufhin wurde er auf der Burg Giebichenstein bei Halle eingekerkert. Im dritten Jahr seiner Gefangenschaft drohte die Hinrichtung, daraufhin nutzte er einen Aufenthalt auf dem Burgturm zu seinem Sprung in die darunter fließende Saale. Dort erwartete ihn bereits ein Diener mit einem Boot und seinem schneeweißen Lieblingspferd „Schwan“. Als Sühne für seine Mordtat ließ er in Sangerhausen die Ulrichkirche erbauen und später gründete er das Kloster Reinhardsbrunn, das sich zum Familienkloster der Ludowinger entwickelte.
    Tatsächlich handelt es sich bei der Sage um die Herkunft des Namens „Springer“ um eine Fehlinterpretation des lateinischen Namens Salicus. Dieser bedeutet hier, dass Ludwig ein Salier ist und wurde in früherer Zeit fälschlicherweise mit Springer übersetzt. Ludwig war möglicherweise nie auf dem Giebichenstein festgesetzt.
    Eine Sage rankt sich auch um die Gründung der Wartburg. Im Jahre 1067 soll Ludwig auf einer Jagd ihren späteren Standort entdeckt und ausgerufen haben: „Wart', Berg, du sollst mir eine Burg tragen!“ Da der Burgberg nicht zu seinem Territorium gehörte, ließ er von dort Erde auf den Berg schaffen, auf der dann die Wartburg erbaut wurde. Um vor dem Kaiser seine Rechte auf die Wartburg zu bekräftigen, musste er mit zwölf seiner getreuesten Ritter „Schwurschwerter“ in die Erde stecken und bei seiner Ehre schwören, dass dies sein rechtmäßiger Grund und Boden sei.
    Ludwig der Springer zählte in der Epoche des Investiturstreites zu den herausragenden Gegnern der salischen Kaiser Heinrich IV. und Heinrichs V. Auf der ausgeprägt kaiserfeindlichen Haltung des Ludowingers, seiner herausragenden politischen Stellung und auf weiteren Fakten basiert die von Wolfgang Hartmann vertretene These, dass sich unter den berühmten Stifterfiguren im Naumburger Dom auch die Statuen des Wartburg-Erbauers Ludwig und seiner Gattin Adelheid von Stade befinden.

    Literatur
    • Walter Heinemeyer: Ludwig der Springer. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 418 f. (Digitalisat).
    • Wilfried Warsitzka: Die Thüringer Landgrafen. Verlag Dr. Bussert & Stadeler, 2002, ISBN 3-932906-22-5
    • Karl Robert Wenck: Ludwig der Springer. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 589 f.
    • Wolfgang Hartmann: Vom Main zur Burg Trifels – vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom. Auf hochmittelalterlichen Spuren des fränkischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen = Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg Bd. 5, Aschaffenburg 2004, ISSN 0433-843X
    • Manfred Orlick: Ein tollkühner Sprung. In Wahre Geschichten um die Straße der Romanik, S. 53–60, Tauchaer Verlag 2016, ISBN 978-3-89772-276-7
    Weblinks
     Commons: Ludwig der Springer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Ludwig der Springer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • genealogie-mittelalter.de

    Name:
    Nennt sich, wie auch sein Bruder Beringer, nach der von seinem Vater erbauten Schauenburg bei Friedrichrode.

    Besitz:
    Die Schauenburg ist eine abgegangene, hochmittelalterliche Burg beziehungsweise Burgrest in der Gemarkung der thüringischen Stadt Friedrichroda im Landkreis Gotha.
    Seit dem 11. Jahrhundert ist im westlichen Thüringen ein Graf Ludwig nachgewiesen, welcher durch Landkäufe und Schenkungen einen Grundbesitz am Rande des Altsiedellandes bei Gotha erwarb und mit seinem Gefolge eine Reihe von Orten gründete, zu denen auch Friedrichroda gehört.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schauenburg_(Friedrichroda)

    Besitz:
    Schönrain am Main wurde um 1080 als Benediktinerkloster gegründet, im Deutschen Bauernkrieg 1525 teilweise zerstört und von den Grafen von Rieneck als Wohnschloss wieder aufgebaut. Nach dem Tod der letzten Gräfin (1574) diente Schönrain als heimgefallenes Lehen dem Bistum Würzburg bis Anfang des 19. Jahrhunderts als Unterkunft der eingesetzten Forstverwalter. Nach dem Sieg Napoleons über Österreich, dem Ende des Heiligen römischen Reichs deutscher Nation und des damit verbundenen Anschlusses der fränkischen Gebiete an das neu geschaffene Königreich Bayern (1806), wurde auch Schönrain nicht von der Säkularisation verschont.
    Die Ruine wird vom Schönraintunnel unterquert, liegt oberhalb des Mains und gegenüber von Neuendorf auf dem südwestlichsten Ende der Gemarkung der Stadt Gemünden am Main, im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart in Bayern. Direkt an der Ruine verläuft der Fränkische Marienweg.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schönrain_am_Main

    Ludwig + Adelheid von Stade. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  Adelheid von StadeAdelheid von Stade

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Stade

    Grafschaft Stade

    Die Grafschaft Stade war eine mittelalterliche Grafschaft am Unterlauf der Elbe mit dem Hauptort Stade.

    Quellen und Ausdehnung
    Helmold von Bosau berichtet zu 1145, dass zur Burg Stade die Grafschaft an beiden Elbufern gehörte. Sie befand sich – mit Unterbrechungen – vermutlich seit 944 bis 1144 im Besitz der Udonen, die vielfach mit den Widukinde, Immedingern, Liudolfingern und Billungern verschwägert waren. Es handelte sich nicht um ein geschlossenes Gebiet. Adam von Bremen berichtet im 11. Jahrhundert, dass die Grafschaft der Udonen über das ganze Gebiet des Erzstifts Hamburg-Bremen verteilt sei.

    Geschichte
    Der älteste bekannte Vorfahre der Grafen von Stade war Graf Heinrich der Kahle (gest. 975/976), der seinen Sitz jedoch in Harsefeld hatte. Dessen Sohn Siegfried (gest. 1037) hatte eventuell als erster auch eine Burg in Stade.

    Sein Sohn Lothar Udo I. wurde 1056 zum Markgrafen der Nordmark ernannt, wie dann auch seine Nachfahren. 1063 unterstellte Erzbischof Adalbert von Hamburg-Bremen die bisher reichsunmittelbare Grafschaft Stade seiner Lehnshoheit, gegen eine hohe Summe Entschädigung.

    Die Udonen überließen seit Ende des 11. Jahrhunderts die Verwaltung ihrer Grafschaft Stade als Vizegrafen ihrem Ministerialen Friedrich. Friedrichs Mutter stammte vermutlich aus angelsächsischem Hochadel und war nur durch einen Schiffbruch unfrei geworden. Sein Vater könnte Graf Reinhold, ein vermutlich edelfreier Vasall der Udonen, gewesen sein. Deshalb versuchte Graf Friedrich ab 1106 mit Hilfe Kaiser Heinrichs V. die Udonen als Lehnsinhaber der Grafschaft Stade zu verdrängen, was ihm nach seiner Freilassung durch den Kaiser und die eigene Belehnung mit der Grafschaft Stade auch gelang.

    Erst 1135 nach dem Tode Graf Friedrichs von Stade wurde mit Rudolf II. wieder ein Udone aus der Frecklebener Seitenlinie mit der Grafschaft Stade belehnt. Sein Bruder Hartwig war bei seinem Tod Domherr in Magdeburg. Durch die Verteilung seines ererbten umfangreichen Grundbesitzes an die Erzstifte Magdeburg und Hamburg-Bremen erreichte er die Wahl zum Dompropst und später zum Erzbischof in Bremen. Er ließ sich 1144 als Geistlicher mit der Grafschaft Stade belehnen, die nach seinem Tod an die Kirche heimfallen sollte. Die Blutgerichtsbarkeit in der Grafschaft übte für ihn sein früherer Schwager Pfalzgraf Friedrich aus, der mit dem Blutbann belehnt wurde.

    Herzog Heinrich der Löwe machte indessen erb- und lehnsrechtliche Anwartsansprüche an der Grafschaft Stade geltend und nahm sie 1145 in Besitz. Er überließ die Verteidigung Stades mehrfach seinen Vasallen. Auch seine Söhne konnten die Grafschaft Stade halten, bis 1219 vertraglich vereinbart wurde, dass die Grafschaft Stade mit dem Tode des Welfen an das Erzstift Hamburg-Bremen zurückfallen werde, was 1236 der Fall war.

    Grafen von Stade
    Wichmann d. Ä. (Billunger), † wohl 944, ? Graf an der Unterelbe
    Wichmann d. J. (Billunger), † 967, ? Graf an der Unterelbe, Sohn von Wichmann d. Ä.
    Heinrich I. der Kahle, † nach 975, Graf in Harsefeld und Legat, (Sohn von Graf Lothar (X 929)?)
    Heinrich II. der Gute, † 1016, Graf in Harsefeld, Gründer des Stifts Harsefeld, Sohn von Heinrich I.
    Siegfried, 1016 – † 1037 (?) Graf in Harsefeld, später evtl. auch in Stade, Bruder von Heinrich dem Guten
    Lothar Udo I., † 1057 Graf von Stade, ab 1056 auch Markgraf der Nordmark, Sohn von Siegfried
    Lothar Udo II., † 1082, Graf von Stade und Markgraf der Nordmark, Sohn von Lothar Udo I.
    Heinrich III. der Lange, † 1087, Graf von Stade und Markgraf der Nordmark, Sohn von Udo II.
    Lothar Udo III., † 1106, Graf von Stade und Markgraf der Nordmark, Bruder von Heinrich III.
    Rudolf I., Bruder von Lothar-Udo III., † 1124, 1106 – ca. 1115 Vormund seines Neffen Heinrich IV.
    Friedrich von Stade, ca. 1095 – 1112 Ministeriale und Vizegraf, entweder ca. 1115 durch Heinrich V. oder 1124 durch Lothar III. freigelassen, zunächst faktisch und 1128 bis † 1135 belehnter Graf von Stade
    Heinrich IV., Sohn von Lothar-Udo III., nominal ca. 1114 – † 1128 Graf von Stade, Markgraf der Nordmark
    Rudolf II. von Freckleben, Sohn von Rudolf I., 1135 – † 1144 Graf von Stade
    Hartwig, Bruder von Rudolf II., 1144/45 Dompropst in Bremen und Graf von Stade, 1148 Erzbischof von Bremen, † 1168
    Herzog Heinrich der Löwe, ab 1145 Graf von Stade
    Pfalzgraf Heinrich, Sohn Heinrichs des Löwen,

    Mehr unter dem Link oben..

    Notizen:

    Die wahrscheinlichen Kinder von Ludwig und Adelheid sind:
    - Hermann († 1114 in kaiserlicher Gefangenschaft)
    - Ludwig I. († 1140)
    - Heinrich Raspe I. († 1130)
    - Udo I. von Thüringen, Bischof von Naumburg († 1148)
    - Kunigunde
    - Cäcilia († 1141), verh. mit Graf Gerlach I. von Veldenz
    - Adelheid
    - Konrad († um 1100)

    Kinder:
    1. 6. Landgraf Ludwig I. von Thüringen (von Schauenburg) gestorben am 12 Jan 1140; wurde beigesetzt in Kloster Reinhardsbrunn.
    2. Adelheid von Thüringen (von Stade)
    3. Cäcilie von Thüringen (von Schauenburg) gestorben in 1141.


Generation: 5

  1. 16.  Herzog Břetislav I. von Böhmen (Přemysliden)Herzog Břetislav I. von Böhmen (Přemysliden) (Sohn von Herzog Oldřich (Ulrich) von Böhmen (Přemysliden) und Božena (Beatrice)); gestorben am 10 Jan 1055 in Chrudim; wurde beigesetzt in Veitsdom, Prag.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1035, Fürstentum, Herzogtum, Königreich Böhmen; Herzog von Böhmen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Břetislav_I. (Okt 2017)

    Břetislav I. (* um 1005; † 10. Januar 1055 in Chrudim) war ab 1035 Herzog von Böhmen aus dem Geschlecht der Přemysliden.

    Aufstieg
    Břetislav I. war ein unehelicher Sohn von Herzog Oldřich. Obwohl dieser später Břetislavs Mutter, die Bauerntochter Božena (auch Beatrice genannt), heiratete, blieb die Ehe eine Mesalliance. Břetislav konnte lediglich auf den Fürstenstuhl kommen, weil keiner der Brüder seines Vaters Nachkommen hatte. Nach dem Chronisten Cosmas von Prag begegnete Oldřich Božena etwa 1002 in Postoloprty. Es ist aber zu vermuten, dass er sie bereits vor 1002 heiratete.

    Břetislav wird von Cosmas das erste Mal zum Jahr 1021 erwähnt. Er soll seine spätere Frau Judith von Schweinfurt, die Tochter Heinrichs von Nordgau, aus einem Nonnenkloster in Schweinfurt entführt haben. Nach der Rückkehr ließen sich Břetislav und Judith in Mähren nieder. Sein Herrschersitz wurde Olomouc. Er baute dort neue Burgen. In Olomouc wurde auch sein erster Sohn Spytihněv geboren.
    Ab 1029 war Břetislav daran beteiligt, die Polen zu vertreiben, die große Teile von Mähren besetzt hielten. Diese Offensive wurde begünstigt durch den gleichzeitigen Angriff Jaroslaws von Kiew auf Polen. Břetislavs Erfolg in Mähren trug maßgeblich zur vorübergehende Stabilisierung des böhmischen Fürstentums unter seinem Vater Oldřich bei. Břetislav erhielt Mähren als Teilfürstentum und versuchte 1031, auch in der südlichen Slowakei Gebiete zu besetzen, dies jedoch ohne dauernden Erfolg.

    Nachdem sein Vater im Sommer 1033 auf Befehl des Kaisers Konrad II. gefangen genommen worden war, sollte Břetislav mit Mähren belehnt werden. Von dort wurde er jedoch durch Oldřich vertrieben, nachdem dieser 1034 aus der kaiserlichen Gefangenschaft freigelassen worden war. Der Grund für die Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn ist nicht mehr zu ermitteln. Man vermutet, dass der junge Fürst auf der Seite seines Onkels Jaromír stand, den Oldřich hatte blenden und einkerkern lassen. Am 9. November 1034 starb Oldřich. Jaromír verzichtete zu Gunsten seines Neffen Břetislav darauf, die Nachfolge seines Bruders anzutreten. Ein Jahr später, am 4. November 1035, wurde Jaromír vermutlich von Angehörigen des konkurrierenden Geschlechts der Vršovci ermordet.

    Auseinandersetzungen mit Polen und dem Reich
    Im Jahr 1035 kämpfte Břetislav an der Seite des Kaisers gegen die Liutizen, die die heute nicht mehr existierende Burg Werben in der Altmark überfallen hatten. Überhaupt band er sich zunächst eng an das Reich, wobei er wohl von der Herkunft seiner Frau profitierte. Im gleichen Maß wie sich Böhmen unter Břetislav stabilisierte, verschlimmerte sich die Krise Polens. Břetislav nutzte diese Lage. Im Sommer 1039 führte er einen Raubzug nach Polen. Die meisten Burgen ergaben sich kampflos. Er ließ Krakau und andere Städte plündern und eroberte Ende Juli Gnesen. Der Kriegszug wurde außer von vielen Adligen auch von einem Teil der Kirchenfürsten begleitet, unter anderem vom Prager Bischof Šebíř. Nach dem Öffnen des Grabes von Adalbert (tschechisch Vojtěch, polnisch Wojciech), ließ der Fürst die Břetislav-Dekrete verlesen, die den Toten zur freiwilligen Rückkehr nach Böhmen bewegen sollten. Gemeinsam mit den Gebeinen Vojtěchs nahm er auch die sterblichen Überreste seines Stiefbruders Radim-Gaudentius mit, des ersten Erzbischofs von Gnesen. Vermutlich war die Inbesitznahme der Reliquien der eigentliche Grund des Feldzuges; gleichzeitig schwächte er durch die Besetzung Schlesiens, Gnesens und Mährens die Macht Polens. Mit Hilfe der Reliquien sollte Prag von einem Mainzer Suffraganbistum zum eigenen böhmischen Erzbistum aufgewertet werden und die Nachfolge Gnesens antreten. Entsprechende Pläne wurden mit einer Gesandtschaft nach Rom verfolgt, stießen aber auf erbitterten Widerstand des Mainzer Erzbischofs.

    Kaiser Heinrich III. schloss sich dieser Haltung an. Zudem verlangte er die Freigabe Polens, bei dem es sich wie bei Böhmen um ein Vasallenfürstentum des Reiches handelte, und einen hohen Straftribut, den Břetislav nicht zu zahlen bereit war. 1039 konnte Břetislav einen Feldzug noch abwenden, indem er seinen Sohn Spytihněv dem Kaiser als Geisel übergab. 1040, nachdem Břetislav keine Einsicht zeigte, brach Heinrich III. dann doch zum Feldzug gegen Böhmen auf. Der Angriff erfolgte im August. Der erste Teil der Armee sollte mit Heinrich von Cham aus über Taus einmarschieren. Kern dieser Truppen waren Bayern und Hessen. Sachsen unter der Führung des Markgrafen Ekkehard II. von Meißen sollten über Nordböhmen einmarschieren. Heinriich stieß bald auf böhmische Befestigungen, die seinen Vormarsch zum Stocken brachten. Am 22./23. August versuchte Heinrich vergeblich, diese Befestigungen zu überwinden, und zog sich nach verlustreichen Kämpfen um den Neumarker Pass, in denen er auch seinen Bannerträger Werner mit der gesamten Vorhut verlor, wieder nach Bayern zurück. Auch Otto von Schweinfurt, der kurz darauf mit frischen Soldaten zum Kaiser stoßen sollte, war auf seinem Weg nach Böhmen in verlustreiche Kämpfe verwicickelt worden. Ekkehard hatte es im Norden einfacher. Ihm gelang es, Prkoš, den Kastellan von Bilin, zu bestechen, der sich ihm entgegenstellen sollte. Ekkehard kam bis tief in das Innere des Landes, musste sich aber dann doch zurückziehen. Prkoš wurden für seinen Verrat die Augen ausgestochen und die Hände und Füße abgehackt. Anschließend wurde er in einen Fluss geworfen.
    Der Feldzug hatte zu Verlusten auf beiden Seiten geführt. Im Frühjahr 1041 schickte Břetislav Gesandte zu Heinrich. Die Verhandlungen blieben offenbar erfolglos, denn ein kaiserliches Heer marschierte im Spätsommer erneut in Böhmen ein, diesmal mit mehr Erfolg. Am 8. September standen die Truppen vor Prag. Am 29. September 1041 ergab sich Břetislav und musste sich im Oktober in Regensburg dem Kaiser unterwerfen. Die Bedingungen, die Břetislav erfüllen musste, waren vergleichsweise milde: Er durfte Schlesien, Mähren und die Gebeine Adalberts behalten, wurde sogar offiziell mit Mähren belehnt, das ab diesem Zeitpunkt nahezu unangefochten im böhmischen Staatsverband blieb. Im Gegenzug musste Břetislav an Polen aber Entschädigung zahlen, Gefangene freilassen und Geiseln stellen. Ein Grund für die milde Behandlung dürften Umwälzungen in Ungarn gewesen sein, bei denen der reichsfreundliche König Peter Orseolo vertrieben worden war. Heinrich III. brauchte Böhmen als Pufferzone gegen Ungarn.

    Einigung mit Polen
    Břetislav kam in den folgenden Jahren seinen Verpflichtungen als Vasall des Kaisers nach. Im Sommer 1042 nahm er an einem Feldzug Heinrichs gegen die Ungarn teil. Der nach dem Sieg eingesetzte neue ungarische König konnte sich allerdings nicht llange halten. 1050 scheint es zu erneuten Konflikten mit Polen gekommen zu sein, in deren Verlauf der polnische König Kasimir einen Teil des 1041 Böhmen zugesprochenen Landes wieder in seinen Besitz bringen konnte. 1044 und 1051 war Břetislav aan weiteren Feldzügen nach Ungarn beteiligt. Den dritten Feldzug 1054 bereitete er mit vor, nahm aber nicht mehr an ihm teil. Noch zu Lebzeiten Břetislavs versuchte Heinrich, den andauernden Streit zwischen den Vasallenreichen Polen und Böhmen zu schlichten. Während des Pfingstfestes 1053 setzte Heinrich in Quedlinburg durch, dass Breslau und andere Burgen an Polen zurückgegeben wurden. Polen musste dafür an Böhmen jährliche Abgaben leisten. Die genaueren Bedingungen dieses Abkommens sind unbekannt.
    Innenpolitisch organisierte Břetislav Böhmen neu und baute eine Verwaltung auf, die sich an den Burgbezirken orientierte, ordnete das Münzwesen und erließ zahlreiche Gesetze, unter anderem eine Erbfolgeordnung, mit der das Prinzip des Seniorats eingeführt wurde. Břetislav bestimmte seinen ältesten Sohn Spytihněv zum Nachfolger, die jüngeren Söhne Vratislav, Konrad und Otto erhielten Teilfürstentümer.


    Titel (genauer):
    1003 eroberte Bolesław I. von Polen für kurze Zeit Böhmen. 1038 fiel Břetislav I. von Böhmen in Polen ein.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Böhmens (Aug 2023)

    Gestorben:
    Břetislav starb bei einem Besuch in Chrudim.

    Begraben:
    Er wurde im Prager Veitsdom beigesetzt.

    Břetislav heiratete Herzogin Judith von Schweinfurt in zw 1021 und 1029 in Olmütz. Judith (Tochter von Markgraf Heinrich von Schweinfurt und Gräfin Gerberga in der Wetterau) wurde geboren in 1003; gestorben am 2 Aug 1058 in Ungarn. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Herzogin Judith von SchweinfurtHerzogin Judith von Schweinfurt wurde geboren in 1003 (Tochter von Markgraf Heinrich von Schweinfurt und Gräfin Gerberga in der Wetterau); gestorben am 2 Aug 1058 in Ungarn.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin von Böhmen durch Heirat

    Notizen:

    Judith und Břetislav I. hatten fünf Söhne.

    Einer Legende nach war auch Peter Orseolo mit Judith von Schweinfurt verheiratet, was aber historisch nicht stimmen kann, da er 1046/7 starb und Judith von Schweinfurt erst nach dem Tod ihres Mannes 1055 durch ihren Sohn Spytihněv aus Böhmen vertrieben wurde und in Ungarn Zuflucht suchte.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_von_Schweinfurt

    Judith von Schweinfurt (auch Guta, tschechisch Jitka ze Schweinfurtu oder ze Svinibrodu; * vor 1003; † 2. August 1058 in Ungarn) war durch Ehe eine Herzogin von Böhmen.
    Judith, Tochter des Markgrafen Heinrich aus dem bayerischen Nordgau und der Gerberga von Henneberg, Tochter des Grafen Otto II. von Henneberg, war mit Břetislav I., Herzog von Böhmen verheiratet.
    Ihre Jugend verbrachte die nach zeitgenössischen Angaben schöne, anmutige junge Frau im Familienkloster in Schweinfurt, wo sie auch ihre Erziehung bezog. Dort lernte sie Břetislav, Sohn des böhmischen Herzogs Oldřich und seiner aus dem Volke abstammenden Frau Božena, kennen und verliebte sich in ihn.
    Ihm war jedoch klar, dass er, bedingt durch seine Herkunft, keine Möglichkeit hatte um ihre Hand anzuhalten. Am 7. Juli 1021[1] wurde Judith von Břetislav zunächst nach Böhmen und später nach Mähren entführt, wo die Deutschen keine dermaßen starke Machtstellung hatten. 1029 heirateten beide in Olmütz und führten, nach den Geschichtsschreibern zu urteilen, eine glückliche Ehe.
    Judith gebar ihrem Mann fünf Söhne: Spytihněv, Vratislav, Konrad, Jaromír und Otto I. den Schönen (tschechisch Ota I.).
    Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie durch ihren Sohn Spytihněv 1055 aus dem Land vertrieben und verbrachte den Rest ihres Lebens in Ungarn. Nach ihrem Tod wurden ihre sterblichen Überreste durch den Herzog Vratislav II. nach Prag überführt und im Veitsdom bestattet.
    Einer Legende nach soll sie in Ungarn Peter Orseolo geheiratet haben (dieser starb aber bereits 1046/47).



    Rezeption
    • Jan Campanus Vodňanský schrieb über das Ehepaar das Drama „Břetislav und Jitka“
    • in ihrer Geburtsstadt Schweinfurt erinnert an die Entführung der Judith heute eine Grotte an der Peterstirn, wo sich zu ihrer Zeit der Markgrafenhof befand; dort ist ein Schuh in Stein gemeißelt, den Judith bei der Entführung verloren haben sll
    Weblinks
    •  Commons: Judith of Schweinfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • www.e-stredovek.cz
    Einzelnachweise
    1 Hubert Gutermann: Alt-Schweinfurt in Bildern, Sitten, Sagen und Geschichten. Schweinfurter Tagblatt, 8. Auflage 1967, S. 90

    Kinder:
    1. 8. König Vratislaw II. (Wratislaw) von Böhmen (Přemysliden) wurde geboren in 1035; gestorben am 14 Jan 1092.

  3. 18.  Fürst Kasimir I. von Polen (Piasten)Fürst Kasimir I. von Polen (Piasten) wurde geboren am 28 Jul 1016 (Sohn von König Miezislaus II. (Mieszko) von Polen (Piasten) und Pfalzgräfin Richenza von Lothringen); gestorben am 28 Okt 1058.

    Notizen:

    Genannt Odnowiciel (= der Erzerneuerer)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kasimir_I._Karl

    Kasimir I. Karl[1](genannt „der Erneuerer“, polnisch Kazimierz I. Karol Odnowiciel, lateinisch Casimirus Carolus Restaurator; * 26. Juli 1016; † 28. November 1058 in Posen) war der Sohn des polnischen Königs Mieszko II. Lambert aus seiner Verbinndung mit der Nichte Kaisers Otto III., der deutschen Prinzessin Richeza. Kasimir war somit Urenkel des Kaisers Otto II. und Kognat des deutschen Hochadels. Er entstammte im Mannesstamm der Dynastie der später sogenannten Piasten und war von 1034 bis 1058 Herzog von Polen.

    Leben
    Über Kasimirs Leben ist wenig bekannt und es gibt viele Widersprüche in den Quellen. Der Vater starb 1034, zu dieser Zeit hielt sich Kasimir in Deutschland am Hofe seines Onkels Hermann II. auf, des späteren Erzbischofs von Köln. Kasimir kam wahrscheinlich schon nach dem Tod des Vaters mit seiner Mutter Richeza nach Polen zurück, um sein Erbe anzutreten, musste das Land jedoch 1037 auf Druck der Opposition Richtung Ungarn verlassen, von wo er sich direkt ins Reich begab.
    Gesichert ist nur, dass ab 1034 durch die Entladung sozialer Spannungen, durch heidnische Reaktion und durch einen elitären Widerstand gegen die zentralisierende Politik der Monarchen eine rapide Auflösung des polnischen Staates stattfand. Durcrch eine allein auf Raub, Tribut und Beute seiner Amtsvorgänger gestützte Herrschaft waren die materiellen Ressourcen Polens erschöpft, immer höhere Abgaben und Leistungen zum Unterhalt der königlichen bzw. herzöglichen Gefolgsleute und Stehenden Heeres waren der Bevölkerung abgepresst worden. Der unnachgiebige Missionseifer der Herrschenden stieß auch sieben Jahrzehnte nach Polens „Taufe“ immer noch auf tiefverwurzelte heidnische Riten und Kulte. So kam es 1037/38 zu einem reaktionären, heidnisch geprägten Aufstand, der die junge christliche Kirche Polens in Gefahr brachte und in dessen Verlauf der Breslauer Bischof fliehen musste; auf einem zerstörten Wallabschnitt der Breslauer Burg wurde ein heidnischer Tempel errichtet.[2]
    Die verworrene Lage Polens ausnutzend marschierte 1038 der böhmische Herzog Břetislav I. in das Land ein und verwüstete im Verbund mit heidnischen Pomoranen und Pruzzen weite Gebiete Großpolens. Er erbeutete die Gebeine des Heiligen Adalbert und anderer Heiliger aus polnischen Kathedralen, die nach Prag mitgenommen wurden und so einen dauerhaften Disput zwischen Böhmen und Polen heraufbeschworen; zusätzlich wurde Schlesien und Kleinpolen von Böhmen annektiert. Die Provinzen Pommern und Masowien verselbständigten sich unter ihren regionalen Fürsten.[3]
    Kasimir hatte inzwischen im Reich dank der deutschen Familie seiner Mutter hohe Anerkennung und die Unterstützung des römisch-deutschen Königs Heinrich III. gewonnen. Kasimir zog spätestens im Sommer 1041[4] mit 500 kaiserlichen Panzerreitern in das Odergrenzgebiet, wo ihm die Einnahme einer Burg gelang und von der aus er Zug um Zug in den polnischen Kernprovinzen Klein- und Großpolen sowie Kujawien Fuß fassen konnte. Um sein Vorgehen abzusichern ging er ein Bündnis und eine enge verwandtschaftliche Bindung mit dem Großfürsten von Kiew, Jaroslaw „dem Weisen“, ein, indem er dessen Schwester Maria Dobroniega heiratete und seine eigene, jüngste Schwester Gertrud mit Jaroslaws Sohn Isjaslaw I. vermählte. Seine andere Schwester Richeza heiratete aus gleichem Grunde den ungarischen Thronfolger Béla I.[5]
    1046 lud Kaiser Heinrich III. die Herzöge Kasimir I. von Polen, Bretislav I. von Böhmen und Zemuzil[6] von Pommern nach Merseburg zu einer Unterredung ein, um die Verhältnisse im Osten zu regeln. Dabei wurde die Tributpflicht Pommerns an Polen erneut festgesetzt.
    Mit Hilfe des Kiewer Großfürsten gelang es Kasimir 1047, den masowischen Fürsten Meczlaus (auch Maso, Maslao) abzusetzen, der zuvor versucht hatte, seine Herrschaft auf ganz Polen auszuweiten. Schwieriger gestaltete sich die Wiedergewinnung Schlesiens von den Böhmen: Da diplomatische Versuche beim mittlerweile zum Kaiser gekrönten Heinrich III. und bei Papst Leo IX. keinen Erfolg brachten, eroberte Kasimir 1050 schließlich das Gebiet mit Waffengewalt zurück.[7] 1054 erreichte er auf dem Hoftag zu Quedlinburg die offizielle Anerkennung dieses Zustandes durch den Kaiser und den böhmischen Herzog. Bedingung war allerdings eine jährliche Tributleistung Polens an Böhmen für den Besitz von Schlesien.[8]
    Nach allen diesen Kriegen widmete sich Kasimir dem Aufbau des Staates, dessen Hauptstadt nun Krakau wurde, da es im Gegensatz zu Gnesen wenig zerstört war und auch im Hinblick auf die Bündnisse mit Kiew und Ungarn strategisch günstiger lag. Kasimir stellte innerhalb Polens die staatlichen und kirchlichen Institutionen wieder her. Diese Leistungen haben ihm den Beinamen des "Erneuerers" eingetragen.
    Kasimir I. starb am 28. November 1058.

    Ehe und Nachkommen
    Kasimir heiratete um 1041/42 Maria Dobronega Wladimirowna Prinzessin von KIEW (* vor 1012, † 1087), eine außereheliche Tochter von Wladimir I. Swjatoslawitsch, genannt Wladimir der Große, Großfürst von Kiew (978/80 – 1015), der in der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt wird.
    Erwachsene Kinder[9]
    1 Boleslaw II., genannt „Szczodry“ (der Freigiebige) oder „Smialy“ (der Kühne) ab 1058 Fürst von Polen, dann König von Polen (1076–1079), (* 1042, † 1081) ∞ v. 1069 Vizeslava Sviatoslavna eine Tochter von Sviatoslav II. Jaroslawitsch Fürst vonschernigow und Großfürst von Kiew [10]
    1 Mieszko Prinz von Polen (* 1069, † 1088), ∞ Eudoxia Isjaslawna, eine Tochter von Isjaslaw I. Jaroslawitsch, Großfürst von Kiew (keine Kinder)
    2 Wladyslaw I. Herman Fürst von Polen (1080–1102), Stammvater der späteren Piasten
    3 Mieszko (* 16. April 1045, † 28. Januar 1065).
    4 Swatawa von Polen (* um 1048, † 1. September 1126), ∞ 1062/62 Vratislav II. Herzog von Böhmen (1061–1085) König von Böhmen (1086–1092), († 14. Januar 1092)




    Einzelnachweise
↑ Zu Ehren Karls des Großen wurde er auf den Namen Kasimir Karl getauft. Kasimir ist ein slawischer Name und bedeutet der „Friedenstifter“. 
↑ E. Mühle: Die Piasten S. 30 f.
↑ E. Mühle: Die Piasten S. 32 
↑ E. Mühle: Die Piasteten S. 33. Der Zeitpunkt ist in der Forschung umstritten, liegt aber zwischen dem Spätsommer 1039 und dem Sommer 1041. 
↑ E. Mühle: Die Piasten S. 33 
↑ in der polnischen Literatur oft mit Siemomysl wiedergegeben 
↑ E. Mühle: Die Piasten S. 33 
↑ Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens, Bd. 1, S. 104
↑ Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band II, Tafel 120; Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1984 
↑ Charles Cawley, Medieval Lands [1]
    Literatur
    • Eduard Mühle: Die Piasten. Polen im Mittelalter, Verlag C. H. Beck oHG, München 2011, ISBN 978-3-406-61137-7.
    • Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens, Bd. 1, Brentano-Verlag Stuttgart, 3. Auflage 1961.
    Weblinks
     Commons: Kasimir I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Kasimir heiratete Prinzessin Dobronega (Maria) von Kiew in 1043. Dobronega gestorben in 1087. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Prinzessin Dobronega (Maria) von KiewPrinzessin Dobronega (Maria) von Kiew gestorben in 1087.

    Notizen:

    Als Vater kommen in Frage
    • Wladimir der Große (um 960–1015), Großfürst von Kiew, unsicher[4]
    • Jaroslaw der Weise (um 979–1054), Großfürst von Kiew, wahrscheinlicher[5]
    • Kosnjatin Dobrynitsch (um 990–nach 1019), Statthalter von Nowgorod, möglich[6]

    Dobronega hatte mit Kasimir I. fünf Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Dobroniega
    Maria Dobroniega (russisch Мария Добронега; * um 1011/25[1]; † 1087) war Ehefrau von Herzog Kasimir I. von Polen.[2]

    Herkunft
    Maria Dobroniega kam aus der Kiewer Rus. Ihre Herkunft und ihr Geburtsjahr sind nicht überliefert. Möglicherweise kam sie 1018 nach Polen.[3] Als Vater kommen in Frage
    • Wladimir der Große (um 960–1015), Großfürst von Kiew, unsicher[4]
    • Jaroslaw der Weise (um 979–1054), Großfürst von Kiew, wahrscheinlicher[5]
    • Kosnjatin Dobrynitsch (um 990–nach 1019), Statthalter von Nowgorod, möglich[6]

    Ehe und Nachkommen
    Maria heiratete um 1041 den polnischen Thronfolger Kasimir I. Karl.[7] Sie bekamen mehrere Kinder:[8]
    • Bolesław II., genannt der Kühne (* 1042; † 22. März 1081), der das Königtum in Polen erneuerte,
    • Władysław I. Herman (* 1043; † 4. Juni 1102), der nach dem Sturz seines Bruders Bolesław, 1079, Polen als Herzog regierte
    • Mieszko (* 1045, † 1065), Herzog von Kujawien (1058–1065)?
    • Swatawa (polnisch Świętosława; * 1046/48; † 1. September 1126), verheiratet mit Vratislav II. König von Böhmen, erste Königin.
    • Otto (* 1047/48, † 1048)




    Einzelnachweise
↑ nicht überliefert, möglich sind 1011, 1012. (so Foundation for Medieval Genealogy Abgerufen am 17. Mai 2011), 1016 oder später
↑ Artikel im Biografischen Wörterbuch Abgerufen am 17. Mai 2011.
↑ Thietmar von Merseburg berichtet, dass Bolesław Chrobry 1018 neun Töchter von Wladimir I. nach Polen verschleppte, ihr Name wurde nicht genannt. Sie kann auch später bis 1041 nach Polen gekommen sein. 
↑ Die Lebensdaten liegen sehr weit auseinander. Es wurde aber in der älteren genealogischen Literatur am häufigsten vermutet, wegen der Aktion von 1018. 
↑ so Alexander Brückner, Stanisław Kętrzyński 
↑ Der Name Dobroniega könnte sich von Dobrynja herleiten.
↑ Foundation for Medieval Genealogy Abgerufen am 17. Mai 2011
↑ Stammbaum von Kasimir dem Erneuerer Abgerufen am 17. Mai 2011

    Kinder:
    1. Fürst Władysław I. (Hermann) von Polen (Piasten) wurde geboren in 1043; gestorben am 4 Jun 1102 in Płock.
    2. 9. Königin Swatawa von Polen wurde geboren in vor 1050; gestorben am 1 Sep 1126.

  5. 20.  Graf Poppo von Berg (Schelklingen?)Graf Poppo von Berg (Schelklingen?)
    Kinder:
    1. 10. Graf Heinrich von Berg (Schelklingen?) gestorben am 11 Dez 1127?.

  6. 22.  Diepold II. von Vohburg (von Giengen)Diepold II. von Vohburg (von Giengen) (Sohn von Graf Diepold I. im Augstgau (Rapotonen)); gestorben am 7 Aug 1078 in Mellrichstadt.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: ab 1120, Burg Vohburg; Ab 1120 war die Herrschaft im Besitz Diepolds III., der dem – den Rapotonen eng versippten – Geschlecht der Diepoldinger angehörte. Die Burg wurde zu einem Hauptstützpunkt dieses bedeutenden Hochadelsgeschlechtes, dessen zahlreiche Burgmannen und Dienstmänner in den zeitgenössischen Urkunden erscheinen. https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Vohburg
    • Militär / Gefecht: 7 Aug 1078, Mellrichstadt; Focht in der Schlacht https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Mellrichstadt

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Diepold_II._von_Vohburg

    Diepold II. von Vohburg

    Diepold II. von Vohburg († 7. August 1078 in der Schlacht bei Mellrichstadt) stammte aus der Familie der Rapotonen, war Markgraf auf dem Nordgau und von Giengen. Er war der jüngere Sohn des Grafen Diepold I. Markgraf von Cham-Vohburg und war mit Liutgard von Zähringen verheiratet. Er war Stifter einige Kirchengebäude und schenkte dem Bistum Regensburg unter anderem den Ort Waldsassen als Einkunftsquelle, in welchem durch seinen Sohn Diepold III. von Vohburg das Kloster Waldsassen gegründet wurde. Sein Herrschaftsbereich ging über das Egerland bis nach Westböhmen, wo er an der Gründung der Burg Pfraumberg beteiligt war.[1] Diepold II. ist in der Schlacht bei Mellrichstadt 7. August 1078 gefallen.
    Die Kinder Diepold II. und Liutgard waren:
    • Diepold III. († 1146) Markgraf von Nabburg, Vohburg und Cham, ∞ I vor 1118 Adelajda von Polen (* 1090/91, † 1127) Tochter des Fürsten Władysław I. Herman, ∞ II Kunigunde von Beichlingen aus dem Haus Northeim, Tochter des Grafen Kuno, Witwe ds Wiprecht III. Graf von Groitzsch, ∞ III Sophia, Schwester eines ungarischen Grafen Stephan
    • Konrad, um 1110
    •  ? Adelheid von Mochental († geistlich 1. Dezember wohl 1127), ∞ Heinrich I. († 24. September vor 1116 als Mönch in Zwiefalten) Graf von Berg, begraben in Zwiefalten.


    Literatur
    • Wolfgang Rappel: Diepoldinger, Markgrafen. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 138 (Digitalisat).
    Einzelnachweise
    1 Karl Siegl: Beiträge zur Geschichte von Pfraumberg aus dem Egerer Stadtarchiv, in: Unser Egerland 29, Seite 81, 1925

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht auf dem Grafenberg bei Mellrichstadt.

    Diepold + Liutgard von Zähringen. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 23.  Liutgard von ZähringenLiutgard von Zähringen (Tochter von Herzog Berchtold I. von Kärnten (von Zähringen), der Bärtige und Gräfin Richwara (von Lothringen) ?).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liutgard_von_Zähringen_(Tochter_Berthold_I.)

    Liutgard von Zähringen war eine Gräfin aus dem Geschlecht der Zähringer und Klostergründerin. Sie war die Tochter von Berthold I. von Zähringen und (wahrscheinlich) seiner ersten Frau Richwara. Sie war die Gemahlin von Diepold II. von Vohburg, ihr Sohn war Diepold III. von Vohburg.

    Klostergründungen
    Liutgard war Mitbegründerin des Klosters Kastl – zusammen mit ihrem Bruder Gebhard III. von Zähringen, Bischof von Konstanz, – und zusammen mit ihrem Sohn des Klosters Reichenbach am Regen.

    Der Name Liutgard
    Liutgard war ein häufiger Name im Geschlecht der Zähringer, bekannt sind vor allem Liutgard als Gemahlin des Grafen Landolt I. von Nellenburg, vermutlich einem Sohn von Guntram dem Reichen und Liutgard als Tochter des Berthold II. von Zähringenen, der Gemahlin des Pfalzgrafen bei Rhein Gottfried von Calw, mit der sie oft verwechselt wird. Auch sie hatten wieder eine Tochter desselben Namens, deren Schwester war Uta von Schauenburg. Weiterhin benennt auch Graf Berthold IV. von Zähringen eine Tochter mit diesem Namen.[1]


    Einzelnachweise
    1 Eduard Heyck: Geschichte der Herzöge von Zähringen. Scientia-Verlag, Aalen 1980, ISBN 3-511-00945-6 (Nachdr. d. Ausg. Verlag Mohr, Freiburg/B. 1891, S. 286 bzw. S. 607).

    Kinder:
    1. Diepold III. von Vohburg wurde geboren in 1075; gestorben am 8 Apr 1146.
    2. Konrad von Württemberg (von Giengen) gestorben am 30 Jul 1130.
    3. 11. Gräfin Adelheid von Mochental (von Vohburg)

  8. 24.  Ludwig von Thüringen (von Schauenburg) (Ludowinger), der Bärtige Ludwig von Thüringen (von Schauenburg) (Ludowinger), der Bärtige gestorben am 1056 oder 1080; wurde beigesetzt in Stift St. Alban vor Mainz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: 1044, Schauenburg, Friedrichroda ; Erbaut die Schauenburg bei Friedrichroda

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_der_Bärtige

    Ludwig der Bärtige oder Ludwig mit dem Bart (lateinisch Ludovicus cum barba; † 1056 oder 1080) ist der Stammvater der Ludowinger, der Landgrafen-Dynastie im mittelalterlichen Thüringen und Hessen.
    Ludwig, der einen Bruder Hugo hatte, entstammt einem nicht näher zu bestimmenden Adelsgeschlecht, das in enger Beziehung zum Erzbistum Mainz stand und (auch) am mittleren Main (wo Ludwigs Söhne das Kloster Schönrain gründeten) begütert war. Nach Armin Wolf (Historiker) kommt eine Abstammung von Ludwig von Mousson in Frage.
    Um 1040 erhielt Ludwig ein Lehen nördlich des Thüringer Waldes und legte die heute verfallene Schauenburg bei Friedrichroda an, aus der heraus er die Straße von Gotha nach Schmalkalden beherrschte.
    Ludwig heiratete um 1039 Cäcilie von Sangerhausen, die Erbin unter anderem von Sangerhausen, die zudem eine Enkelin der Kaiserin Gisela, der Ehefrau Kaiser Konrads II., gewesen sein soll. Sie soll 7000 Hufen Landes in die Ehe eingebracht haben.

    Literatur
    • Wilfried Warsitzka: Die Thüringer Landgrafen. Bussert & Stadeler, Jena 2004, ISBN 3-932906-22-5.
    • Karl Robert Wenck: Ludwig der Bärtige. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 588 f.
    • Hilmar Schwarz: Die Ludowinger. Aufstieg und Fall des ersten thüringischen Landgrafengeschlechts, Wartburg-Stiftung Eisenach 1993.

    Name:
    Stammvater der Ludowinger

    Besitz:
    Die Schauenburg ist eine abgegangene, hochmittelalterliche Burg beziehungsweise Burgrest in der Gemarkung der thüringischen Stadt Friedrichroda im Landkreis Gotha.
    Seit dem 11. Jahrhundert ist im westlichen Thüringen ein Graf Ludwig nachgewiesen, welcher durch Landkäufe und Schenkungen einen Grundbesitz am Rande des Altsiedellandes bei Gotha erwarb und mit seinem Gefolge eine Reihe von Orten gründete, zu denen auch Friedrichroda gehört.
    In einer Urkunde, die Heinrich III., Sohn und Nachfolger Conrads II., am 28. August 1044 in Bamberg ausstellte, wurden ihm nicht nur Kauf und Schenkungen aufs Neue bestätigt, sondern er erhielt auch die Erlaubnis zum Bau einer Burg. Im Mittelpunkt seiner Besitzungen, auf dem Wolfsstieg bei Friedrichroda, von wo er seinen Besitz „überschauen“ konnte, baute er die Schauenburg.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schauenburg_(Friedrichroda)

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_St._Alban_vor_Mainz

    Ludwig heiratete Cäcilie von Sangerhausen in cir 1039. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 25.  Cäcilie von SangerhausenCäcilie von Sangerhausen

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Sangershausen; Geerbt

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sangerhausen

    Sangerhausen

    Sangerhausen ist die Kreisstadt des Landkreises Mansfeld-Südharz im Land Sachsen-Anhalt. Sie befindet sich im Südwesten des Bundeslandes in der Nähe der Grenze zum Freistaat Thüringen.

    Geschichte
    Mittelalter
    Sangerhausen ist vermutlich eine fränkische Gründung. Erstmals erwähnt wurde die Siedlung in einem zwischen 780 und 802 erstellten Urkundenbuch des Klosters Fulda. In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Sangerhausen als zehntpflichtiger Ort Sangerhus im Friesenfeld genannt. 991 gehörte das Dorf zum Kloster Memleben. Ab dem 10. Jahrhundert gab es einen Fronhof im Bereich der heutigen Ulrichkirche. Nachdem Sangerhausen zwischen 1004 und 1017 das Marktrecht verliehen wurde, entstand im Bereich des heutigen Alten Marktes ein Marktflecken. Dieser wuchs infolge des Zuzugs von Kaufleuten mit dem Frohnhof im Norden zusammen. 1194 wurde dem Dorf das Stadtrecht verliehen. Im Jahre 1204 erhielt die nunmehrige Stadt Schutz durch einen Palisadenzaun, 1263 erhielt sie dann eine Stadtmauer und 1485 fiel sie an die albertinische Linie der Wettiner. Wichtiger Wirtschaftszweig war seit dem Mittelalter der Silber- und Kupfer-Bergbau. Im Jahre 1391 wurde zum ersten Mal in der meißnischen Groschengeschichte außerhalb der Landesmünzstätte Freiberg in der neu errichteten Münzstätte Sangerhausen Groschengeld geprägt. Die neue Münze war für Zahlungsverpflichtungen im Harzer Silberbergbau errichtet worden.

    Da sich viele Bürger von Sangerhausen 1525 am Bauernkrieg beteiligten, wurde die Stadt mit 5.000 Gulden und sieben Hinrichtungen bestraft. Erst nach dem Tod Herzog Georgs des Bärtigen setzte sich 1539 die Reformation durch.

    Neuzeit
    In Sangerhausen fanden zwischen 1536 und 1710 Hexenverfolgungen statt. 22 Personen, 17 Frauen und fünf Männer, gerieten in Hexenprozesse. Mindestens drei Frauen wurden verbrannt, eine Frau und drei Männer enthauptet, zwei Frauen starben unter der Folter. Als erstes Opfer wurde 1536 Jutte Stulzingk verbrannt. Im Ortsteil Grillenberg kam es in den Jahren 1607 bis 1614 zu ähnlichen Prozessen: eine als Hexe angeklagte Frau wurde verbrannt, eine andere des Landes verwiesen.[3]

    Bis zum 19. Jahrhundert ging die Bedeutung des Bergbaus allmählich zurück. 1815 wurde Sangerhausen preußisch und Verwaltungssitz des Landkreises Sangerhausen im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz erfolgte am 10. Juli 1866 durch die Bahnstrecke Halle–Hann. Münden. 1880 kam noch die Bahnstrecke nach Erfurt hinzu. Die Industrialisierung führte zur Ansiedlung von Fabriken, die Feilen, Fahrräder, Malz, Klaviere, Maschinen, Möbel, Leder, Käse und Zucker herstellten. Im Jahre 1903 wurde das Rosarium im Osten der Stadt gegründet.

    → Hauptartikel: Luftangriffe auf Sangerhausen

    Im Zweiten Weltkrieg erlitt Sangerhausen mehrere US-amerikanische Luftangriffe, deren Hauptziel der Bahnhof war. Am 22. Februar 1945 erfolgte ein Angriff durch 11 schwere Bomber des Typs B-24 "Liberator" mit 23,5 Tonnen Sprengbomben auf Bahnhof, Gaswerk und Stadt. Vom 7. bis 11. April 1945 war das Bahnhofsareal täglich das Ziel von Tiefangriffen durch Jagdbomber. Das Bahnhofshauptgebäude wurde am 7. April 1945 zerstört, als ein beladener Munitionszug zur Explosion gebracht wurde. Insgesamt verloren bei den Luftangriffen auf Sangerhausen 87 Menschen das Leben.[4]

    Am 12. April 1945 wurde die Stadt durch die US-Armee besetzt, am 3. Juli durch die Rote Armee. Damit wurde es Bestandteil der SBZ und ab 1949 der DDR.

    Bereits während des Zweiten Weltkriegs wurden Sondierungen zur Wiederaufnahme des Bergbaus vorgenommen. 1951 begann mit dem VEB Thomas-Münzer-Schacht wieder die Förderung von Kupfererz, die jedoch nach der Wiedervereinigung eingestellt werden musste, da die Gestehungskosten den Weltmarktpreis um mehr als das Zehnfache übertrafen. Zeugen des einstigen Bergbaus sind der Museumsschacht Wettelrode und die riesige Abraumhalde (Schachthalde Hohe Linde genannt) im Norden der Stadt.

    Zu DDR-Zeiten unterhielt das Ministerium für Staatssicherheit in der Mogkstraße eine Kreisdienststelle.[5]

    Während der Friedlichen Revolution 1989/90 wurde ein Runder Tisch gebildet und es kam zu Demonstrationen mit bis zu 25.000 Teilnehmern.

    Geografische Lage
    Sangerhausen liegt am östlichen Rand der Goldenen Aue, einem fruchtbaren Tal zwischen Harz und Kyffhäuser, das von dem Fluss Helme durchflossen wird. Durch die Stadt selbst fließt der Fluss Gonna. Die nächsten Großstädte sind Magdeburg nördlich der Stadt und Erfurt im Süden, sowie Göttingen im Westen und Halle (Saale) östlich von Sangerhausen.

    Mehr unter dem Link oben..

    Name:
    Erbin unter anderem von Sangerhausen

    Notizen:

    Kinder von Ludwig und Cäcilie sind nach der unglaubwürdigen Reinhardsbrunner Chronik:
    - Ludwig der Springer
    - Beringer, Graf von Sangerhausen, * 1056/57, † vor 25. Juli 1110
    - Hildegard; ∞ I Poppo I., Graf von Henneberg, X 7. August 1078 in der - Schlacht bei Mellrichstadt; ∞ II Thimo Graf von Nordeck
    - Uta; ∞ Dietrich Graf von Lindenbach
    - Adelheid; ∞ Ludwig I., Graf von Wippra
    - Dietrich von Lora

    Kinder:
    1. 12. Graf Ludwig von Schauenburg (Ludowinger) wurde geboren in 1042; gestorben in 06 / 08 Mai 1123 in Reinhardsbrunn.
    2. Beringer von Schauenburg (Ludowinger)
    3. Hildegard von Thüringen (von Schauenburg) (Ludowinger) gestorben in 1104.


Generation: 6

  1. 32.  Herzog Oldřich (Ulrich) von Böhmen (Přemysliden)Herzog Oldřich (Ulrich) von Böhmen (Přemysliden) (Sohn von Herzog Boleslaw II. von Böhmen (Přemysliden) und Hemma); gestorben am 9 Nov 1034.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1012 bis 1034, Fürstentum, Herzogtum, Königreich Böhmen; Herzog von Böhmen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Oldřich (Apr 2018)

    Oldřich (deutsch auch Udalrich) († 9. November 1034) war von 1012 bis 1034 Herzog von Böhmen aus der Dynastie der Přemysliden. Unter seiner Herrschaft kam es nach dem Niedergang Böhmens um die Jahrtausendwende zu einer ersten Konsolidierung des Landes und zu einer Rückeroberung Mährens aus polnischer Besetzung.

    Oldřich (deutsch auch Udalrich) († 9. November 1034) war von 1012 bis 1034 Herzog von Böhmen aus der Dynastie der Přemysliden. Unter seiner Herrschaft kam es nach dem Niedergang Böhmens um die Jahrtausendwende zu einer ersten Konsolidierung des Landes und zu einer Rückeroberung Mährens aus polnischer Besetzung.

    Leben
    Oldřich war der dritte Sohn von Boleslav II. und seiner Frau Hemma. Vor seinem Bruder Boleslav III. floh er um 1001 mit seiner Mutter und dem zweiten Bruder Jaromír nach Regensburg und kehrte 1004 mit diesem nach Böhmen zurück.
    Am 12. Mai 1012 setzte er im Einvernehmen mit König Heinrich II. seinen Bruder als Herzog ab. Er akzeptierte zunächst den römisch-deutschen König bzw. Kaiser als Lehnsherr über Böhmen, versuchte aber später mehrfach, sich aus der Abhängigkeit vom Kaiser zu lösen. In diese Herrschaftsphase fiel eine leichte Konsolidierung des von Unruhen erschütterten Böhmen. Oldřich beseitigte 1014 die adlige Opposition im Land. Dem Gewaltakt fielen vor allem Angehörige der Vršovci zum Opfer, Hauptkonknkurrenten der Přemysliden-Dynastie. 1019 eroberte er Mähren, das unter polnischer Vorherrschaft stand. Die Herrschaft in dem eroberten Gebiet übertrug er seinem Sohn Břetislav I. Der Anschluss Mährens trug zu einer Stabilisierung der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse bei. Oldřichs Großvater Boleslav I. hatte im 10. Jahrhundert große Gebiete im Norden und Osten erobert, die aber bis zur Jahrtausendwende verloren gegangen waren. Ein solcher Expansionskurs war gegenüber den eerstarkten Nachbarländern Polen und Ungarn zu Beginn des 11. Jahrhunderts nicht mehr durchführbar. Oldřich entsandte die „überflüssigen“ Krieger und Beamten nach Mähren und begann so mit einer Umgestaltung des mittelalterlichen böhmischen Staates hin zu einer Organisation, die nicht mehr auf Eroberungen angewiesen war. Die Territorien Böhmens und Mährens blieben seit dieser Zeit miteinander verbunden.

    Im Jahr 1033 wurde der Herzog zum Hoftag in Merseburg vorgeladen, erschien dort aber nicht. Daraufhin nahm ihn der Sohn von Kaiser Konrad II., der spätere Kaiser Heinrich III., gefangen, der Kaiser ließ ihn absetzen und ernannte Jaromír wieder zum Fürsten. Oldřich wurde im folgenden Jahr begnadigt, kehrte nach Böhmen zurück und ließ Jaromír gefangen nehmen und blenden. Auch seinen Sohn Břetislav I., der vom Kaiser mit Mähren belehnt worden war, ließ er vertreiben. Er starb aber schon kurze Zeit später, am 9. November 1034.

    Rezeption
    Die romantische Geschichte von Herzog Oldřich und der schönen Wäscherin Božena war seit dem Mittelalter ein beliebtes Motiv in Literatur, Kunst und Musik. Zu den Werken, die sich des Motivs bedienten, zählen z. B.:
    • Die Chronik des Dalimil, 14. Jahrhundert
    • Oldřich a Božena. – populäres Gedicht von Josef Jungmann, 1806 (Volltext auf Wikisource)
    • Oldřich a Božena. – Oper von František Škroup, uraufgeführt 1828.
    • Oldřich a Božena. – Ouvertüre zu einem Marionettenspiel von Bedřich Smetana, 1863.
    • Oldřich a Božena. – Monumentalgemälde von František Ženíšek, 1884, das auch als farbige Reproduktion verbreitet war.
    • Oldřich a Božena. – Film von Otakar Vávra, 1984.


    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_böhmischen_Herrscher

    Das Königreich Böhmen (tschechisch České království, lateinisch Regnum Bohemiae) war eine Monarchie auf dem heute tschechischen Gebiet der historischen Region Böhmen in Mitteleuropa und bildete das Kerngebiet der ihm zugehörigen Länder der Böhmischen Krone. Diese Länder bildeten ab 1526 den nordwestlichen Teil der Habsburgermonarchie und hatten Prag als königliche Hauptstadt.
    Das Königreich entstand im Jahr 1198 und war von seiner Gründung bis 1806 ein Teil des Heiligen Römischen Reiches. 1804 wurde es im Kaisertum Österreich zu einem Kronland erhoben, das wie schon zuvor von der Dynastie des Hauses Habsburg regiert wurde. Am Ende des Ersten Weltkriegs und dem darauffolgenden Zerfall Österreich-Ungarns ging das Gebiet am 31. Oktober 1918 in der neu gegründeten Tschechoslowakei auf.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Böhmen (Aug 2023)

    Oldřich + Božena (Beatrice). Božena gestorben in 1052. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Božena (Beatrice)Božena (Beatrice) gestorben in 1052.

    Notizen:

    Verheiratet:
    Oldřich war verheiratet, der Name seiner Frau ist unbekannt. Die Ehe blieb kinderlos.

    Für den Fortbestand der Dynastie sorgte er mit Hilfe seiner zweiten Frau Božena, der Mutter Břetislavs I. Diese war nach einer Erzählung des Chronisten Cosmas von Prag die Tochter eines Bauern, die der Herzog auf der Rückkehr von der Jagd beim Wäschewaschen angetroffen und geheiratet hatte, ohne seine erste Ehe aufzulösen.

    Kinder:
    1. 16. Herzog Břetislav I. von Böhmen (Přemysliden) gestorben am 10 Jan 1055 in Chrudim; wurde beigesetzt in Veitsdom, Prag.

  3. 34.  Markgraf Heinrich von SchweinfurtMarkgraf Heinrich von Schweinfurt wurde geboren in vor 980 (Sohn von Markgraf Bertold (Berthold) von Schweinfurt und Gräfin Eilika von Walbeck); gestorben am 18 Sep 1017.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf an der unteren Naab Graf an der unteren Altmühl Markraf auf dem bayerischen Nordgau Graf im Radenzgau
    • Titel (genauer): Schweinfurt, Bayern, DE; Markgraf von Schweinfurt https://de.wikipedia.org/wiki/Schweinfurt_(Adelsgeschlecht)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_Schweinfurt

    Heinrich von Schweinfurt

    Heinrich von Schweinfurt (* vor 980; † 18. September 1017) war Markgraf von Schweinfurt.

    Leben
    Heinrich, auch „Hezilo“ genannt, war der Sohn des Markgrafen Berthold, Graf des östlichen Frankens, und der Eilika, geborene von Walbeck, Gründerin des Benediktinerklosters Schweinfurt. Er wurde 981 Graf an der unteren Naab, 983 Graf an der unteren Altmühl, 994 Markgraf auf dem bayerischen Nordgau und 1002 Graf im Radenzgau.

    Im Jahr 1002 unterstützte Heinrich Herzog Heinrich IV. von Bayern bei der Königswahl gegen den Markgrafen Ekkehard I. von Meißen und Herzog Hermann II. von Schwaben unter der Zusage, die Nachfolge Heinrichs in Bayern antreten zu können. Als der neue König seine Zusage jedoch nicht einlöste, verbündete sich Heinrich von Schweinfurt in der Schweinfurter Fehde mit einigen Verwandten und Boleslaw Chrobry, dem Herzog von Polen, der sich mit Heinrich II. überworfen hatte, sowie Bruno, dem Bruder des Königs.

    Die Machtbasis der sogenannten Markgrafen von Schweinfurt gründete sich auf ausgedehnte Grafschaftsrechte im Nordgau, im Radenzgau und im Volkfeldgau, deren machtpolitisches Rückgrat unter anderem ein umfangreiches Burgensystem war. Die Kampfhandlungen, überliefert durch den zeitgenössischen Berichterstatter Thietmar von Merseburg, betrafen unter anderem die Burgen Ammerthal, Creußen, Kronach und Schweinfurt.

    Der Aufstand hatte militärisch keinen Erfolg. Die Herzogswürde in Bayern gab Heinrich II. an Heinrich von Luxemburg, seinen Schwager, und stärkte damit die Königsmacht in Ostfranken. Ob Graf Heinrich sämtliche Grafschaftsrechte und Reichslehen verlor, ist umstritten. Nach seiner Gefangenschaft auf Burg Giebichenstein wurde er 1004 begnadigt und erhielt wohl einen großen Teil seines Besitzes, darunter Eigenbesitz, von Heinrich II. zurück.

    Vor 1017 lässt sich ein Heinrich als Graf an der Pegnitz, 1015 als Graf an der oberen Naab nachweisen. Heinrich von Schweinfurt starb am 18. September 1017. Er wurde vom Würzburger Bischof Heinrich, dem ersten Bamberger Bischof Eberhard und dem Triester Bischof Richulf (auch Rikulf) an der Nordseite der Kirche der Burg Schweinfurt bestattet.

    Familie und Nachkommen Heinrichs
    Er heiratete vor 1009 Gerberga († nach 1036), Tochter des Otto von Henneberg (Graf im Grabfeld) oder des Grafen Heribert im Kinziggau (Konradiner).

    Mehr unter dem Link oben..

    Name:
    auch „Hezilo“ und „Ez(z)ilo“ genannt

    Heinrich heiratete Gräfin Gerberga in der Wetterau in vor 1003. Gerberga (Tochter von Graf Heribert in der Wetterau und Gräfin Irmentrud von Avalgau (Auelgau)) wurde geboren in cir 960; gestorben in cir 1036. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 35.  Gräfin Gerberga in der WetterauGräfin Gerberga in der Wetterau wurde geboren in cir 960 (Tochter von Graf Heribert in der Wetterau und Gräfin Irmentrud von Avalgau (Auelgau)); gestorben in cir 1036.

    Notizen:

    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    von Sachsen (Liudolfinger):

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=I1&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I1287



    Name:
    Herkunft nicht sicher ?

    Die Forschung ist sich über die Vorfahren nicht sicher. Es gibt zwei vermeintliche Väter der Gerberga.

    - Einerseits Graf Heribert in der Wetterau (wie hier dargestellt)

    - Andererseits Graf Otto von Henneberg (Babenberger)
    siehe: https://stammler-genealogie.ch/getperson.php?personID=I26758&tree=StammlerBaum

    Notizen:

    Das Ehepaar hatte mehrere Kinder, darunter vier namentlich bekannte:

    -Otto von Schweinfurt, † 28. September 1057, ab 1048 Herzog von Schwaben; ⚭ 1036 Irmingard, † 1078 vor 29. April, Tochter des Markgrafen Ulrich Manfred von Turin und Berta degli Obertenghi, die in zweiter Ehe 1058 Graf Ekbert I. von Braunschweig, Markgraf von Meißen († 11. Januar 1068) (Brunonen) heiratete
    -Eilika, † 10. Dezember nach 1055–1056, ⚭ Bernhard II. Herzog in Sachsen, † 29. Juni 1059 (Billunger)
    -Judith, † 2. August 1058; ⚭ 1) nach 1021 Břetislav I. Herzog von Böhmen, † 10. Januar 1055 (Przemysliden); ⚭ 2) April 1055 Peter König von Ungarn, † 30. August 1046 (Arpaden)
    -Burchard, Bischof von Halberstadt

    Vermutlich hatte er einen weiteren Sohn, Heinrich, der 1021–1043 als Graf an der Pegnitz und 1043 als Graf an der oberen Naab und in Weißenburg bezeugt ist, und von dem angenommen wird, dass er der Stammvater der Grafen von Lechsgemünd, Horburg und Graisbach war. Nach einer sehr hypothetischen These des Historikers Karl Bosl soll dieser Heinrich von der Pegnitz auch der Vater von Otto I. von Scheyern, dem Stammvater der Wittelsbacher, gewesen sein.

    Kinder:
    1. Herzog Otto III. von Schweinfurt (von Schwaben), der Weisse wurde geboren in cir 995; gestorben am 28 Sep 1057.
    2. Markgräfin Eilika von Schweinfurt wurde geboren in cir 1005; gestorben in nach 1059.
    3. 17. Herzogin Judith von Schweinfurt wurde geboren in 1003; gestorben am 2 Aug 1058 in Ungarn.

  5. 36.  König Miezislaus II. (Mieszko) von Polen (Piasten)König Miezislaus II. (Mieszko) von Polen (Piasten) wurde geboren in 990 (Sohn von König Boleslaus I. (Boleslaw) von Polen (Piasten) und Prinzessin Eminilde von Westslawien); gestorben am 25 Mrz 1034.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mieszko_II._Lambert

    Mieszko II. Lambert (* 990; † 10. Mai 1034) war ab 1025 König von Polen[1]. Er entstammte dem Adelsgeschlecht der Piasten.

    Mieszko II. wurde im Jahre 990 als der zweite Sohn von König Bolesław I. in dessen dritter Ehe mit Emnilda, der Tochter des Herzogs der Sorben, Dobromir geboren. Mieszko wurde nach der Enterbung des älteren Halbbruders Bezprym als Thronfolger ausersehen. Er nahm an den Kriegen seines Vaters gegen Kaiser Heinrich II. teil und wurde im Jahre 1013 als Vertreter der polnischen Krone zu den Friedensverhandlungen in Merseburg entsandt. Um den Frieden zu festigen, heiratete er Richeza, Tochter des lothringischen Pfalzgrafen Ehrenfried Ezzo. 1014, nach erneuten Spannungen zwischen dem Kaiser und seinem Vater, wurde Mieszko zunächst gefangengenommen, trat dann als Vermittler auf, konnte aber den Ausbruch neuer Kämpfe 1015 nicht verhindern. An diesem Abschnitt des Krieges beteiligte er sich vor allem mit Plünderungen in Böhmen.
    1025, nach dem Tode des Vaters, wurde Mieszko II. zum König von Polen gekrönt. Die ältere polnische Geschichtsschreibung gab ihm den Beinamen „der Faule“, da unter seiner Regierung der rapide Zerfallsprozess des polnischen Großreiches einsetzte, das sein Vater und Großvater aufgebaut hatten. Schon am Anfang von Mieszkos Herrschaft forderte der deutsche Kaiser Konrad II. die Herausgabe der polnischen Krönungsinsignien, da seine Krönung ohne dessen Zustimmung erfolgt sei. Als Mieszko sich weigerte, schlossen sein älterer Halbbruder Bezprym, sein Bruder Otto und die Familie der Stiefmutter seines Vaters, Oda von Haldensleben, sich dem Kaiser an. Konrad führte 1029 einen ersten (erfolglosen) Feldzug gegen Polen, der ihn in die Lausitz führte. Mieszko versuchte dem Zusammenschluss seiner Gegner 1028 und 1030 mit präventiven Schlägen gegen die östliche Teile des Reiches, Sachsen und Thüringen, zuvorzukommen, erzielte jedoch kaum Erfolge. Ein zweiter Angriff Konrads beendndete dagegen im September 1031 die polnische Herrschaft in der Lausitz. Den Zusammenbruch der Herrschaft Mieszkos löste aber erst der gleichzeitige Angriff des Kiewer Großfürsten Jaroslaw aus, in dessen Gefolge Bezprym zurück ins Land kam. Polen war in die Zange genommen, Mieszko floh zu Herzog Udalrich von Böhmen, der mit dem Kaiserhaus verfeindet war. Im gleichen Jahr konnte der spätere böhmische Thronfolger Břetislav I. die polnische Besatzung aus seinem Herzogtum in Mähren vertreiben, und diese Provinz endgültig mit der Krone Böhmens verbinden. Bezprym wurde indessen im November 1031 zum neuen Herrscher Polens und übergab die Krönungsinsignien an den Kaiser.

    Nach wenigen Monaten wurde Bezprym im Frühjahr 1032 ermordet und Mieszko II. konnte in die Heimat zurückkehren. Die Rückkehr des geschassten Königs beunruhigte das kaiserliche Umfeld, daraufhin zog Kaiser Konrad erneut im September 1032 (ergebnislos) gegen Polen. Um die Situation im Westen zu entspannen, suchte Mieszko einen Ausgleich mit dem Kaiser. Konrad erkannte ihn als Herrscher in Polen an, verweigerte ihm jedoch am Hoftag zu Merseburg vom 7. Juli 1033 jegliche königliche Ehren und setzte Mitregenten ein: Dietrich, aus der Familie der Haldenslebener, ein Verwandter der Stiefmutter seines Vaters, und Otto, Mieszkos jüngsten Bruder. Als beide kurz darauf starben (entweder von der Macht entfernt oder ermordet), konnte Mieszko vorübergehend wieder alleine herrschen, bis er am 10. Mai 1034 starb. Richeza und ihr Sohn und Nachfolger des Vaters, Kasimir Karl, später „der Erneuerer“ genannt, konnten sich in der ihnen feindlich gesinnten Umgebung nicht behaupten und mussten 1037 (eventuell bereits 1034) aus dem von religiösen und sozialen Unruhen geschüttelten Land fliehen.
    Mieszko II. hinterließ nach seinem Tod ein von Kriegen zerrüttetes Land. Mit dem Verzicht auf die Königswürde stand Polen ab 1033 für Jahrzehnte erneut in einem Abhängigkeitsverhältnis zum römisch-deutschen Kaisertum.


    Literatur
    • Gerard Labuda: Mieszko II król Polski (1025–1034), Kraków 1992.
    • Eduard Mühle: Die Piasten – Polen im Mittelalter C.H. Beck, München 2011.
    Weblinks
     Commons: Mieszko II of Poland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Er verzichtete gegenüber dem Kaiser Konrad II. auf dem Hoftag zu Merseburg 1032 sich als König von Polen titulieren zu lassen, um sich Frieden zu erkaufen.

    Miezislaus heiratete Pfalzgräfin Richenza von Lothringen in 1013. Richenza (Tochter von Pfalzgraf Ezzo von Lothringen und Prinzessin Mathilde von Deutschland) wurde geboren in cir 1000; gestorben am 23 Mrz 1063. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 37.  Pfalzgräfin Richenza von LothringenPfalzgräfin Richenza von Lothringen wurde geboren in cir 1000 (Tochter von Pfalzgraf Ezzo von Lothringen und Prinzessin Mathilde von Deutschland); gestorben am 23 Mrz 1063.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Richeza_(Polen)

    Richeza (teilweise auch Rixa; * um 995; † 21. März 1063 in Saalfeld) war ab 1025 als Ehefrau Mieszkos II. Königin von Polen, lebte aber nach dem Tode ihres Mannes ab 1036 auf Gütern ihrer väterlichen Familie, der Ezzonen, im Heiligen Römischen RReich. Durch ihre Hochzeit mit Mieszko II. gewann das junge polnische Königtum Anschluss an die Tradition der älteren fränkischen Königreiche. Über ihre Nachkommen wurde Richeza zur Stammmutter der osteuropäischen Dynastien der Piasten, Rurikiden und der Arpaden. Richeza, von der kein zeitgenössisches Bild existiert, betätigte sich nach ihrer Rückkehr aus Polen als fromme Stifterin, sodass sie bis heute als Selige verehrt wird.

    Leben
    Richeza stammte über ihre Mutter Mathilde von den Liudolfingern ab, über die väterliche Familie der Ezzonen möglicherweise von den Karolingern. Ihr Vater war der Pfalzgraf von Lothringen Ezzo, ihre Mutter Mathilde eine Tochter des römisch-deutschen Kaisers Otto II. Richeza war nach der Fundatio des Klosters Brauweiler, des Hausklosters der Ezzonen, in jedem Fall die älteste Tochter, möglicherweise sogar das älteste Kind, ihrer Eltern.

    Königin von Polen
    Richeza heiratete im Jahr 1013 den polnischen Prinzen Mieszko. Diese Eheverbindung war wohl schon im Jahr 1000 in Gnesen zwischen Mieszkos Vater Bolesław Chrobry und Kaiser Otto III. verabredet worden, um das polnische Herrschergeschlecht, das ssich gerade lehnsmännisch an das Reich gebunden hatte, durch verwandtschaftliche Bindungen enger an das Reich zu binden. Aufgrund der Kinderlosigkeit Ottos III. waren die Töchter seiner Schwester Mathilde die am engsten mit dem Kaiser verwandten potentiellen Bräute für Mieszko. Nach dem frühen Tod Ottos III. 1002 und der Umorientierung der Polenpolitik des Reiches durch Heinrich II. zögerte sich die Hochzeit hinaus, bis Boleslaw 1012 die Hochzeit einforderte und Mieszko mit Brautgeschenken in das Reich schickte, wo sich Richezas Familie mit Heinrich II. um die ottonischen Erbgüter stritt. Heinrich nutzte die Gelegenheit, um einen Ausgleich mit den Ezzonen zu erzielen und in Merseburg einen zeitweiligen Frieden mit Polen auszuhandeln. Die Hochzeit zwischen Richeza und Mieszko fand Pfingsten 1013 ebenfalls in Merseburg statt. Anwesend waren sowohl Heinrich II. als auch Boleslaw.
    Nach dem endgültigen Frieden zwischen dem Reich und den polnischen Herrschern, der 1018 in Bautzen geschlossen wurde, unterhielten Richeza und Mieszko enge Kontakte zum deutschen Königshof. 1021 nahmen sie an der Weihe des Doms zu Bamberg teil. Nach dem Tod Boleslaws, der sich nach Heinrichs Tod 1024 selbst zu einem dem deutschen König gleichrangigen polnischen König erhoben hatte, wurde Richeza an der Seite Mieszkos Königin von Polen. Über die Zeit der Thronwirren zwischen ihrem Mann und dessen Brüdern Bezprym und Otto fehlen genaue Quellen. Die Brauweiler Chronik gibt an, Richeza habe 1031 die polnische Königskrone an Konrad II. übergeben und eine wichtige Rolle bei der Vermittlung eines Friedens zwischen Polen und dem Reich 1033 gespielt. Beides ist nicht glaubwürdig. Mieszko starb 1034. Richeza floh, möglicherweise nach einem kurzen Versuch, ihren Sohn Kasimir auf dem Thron zu halten, aufgrund der neuheidnischen Opposition in das Reich und kehrte zu ihrer Familie zurück.

    Nach der Rückkehr ins Heilige Römische Reich
    Richezas Ankunft machte eine Neuverteilung des Erbes Ezzos notwendig, da bei der Verteilung des Erbes nicht abzusehen gewesen war, dass Richeza eine Existenzgrundlage benötigen würde. Richeza erhielt mit Saalfeld einen Besitz, der nicht zu dem nniederrheinischen Gebiet gehörte, in dem die Ezzonen versuchten, ein zusammenhängendes Herrschaftsgebiet aufzubauen. Richeza nannte sich weiterhin Königin von Polen, ein Privileg, das ihr Konrad II. zugestanden hatte. In Saalfeld sammelte Richeza die polnische Opposition, die ihren Sohn Kasimir unterstützte. 1039 konnte dieser mit Hilfe Konrads II. zurück auf den polnischen Thron gelangen.
    1047 starben mit Richezas Bruder Otto, dem letzten männlichen Nachfahren Ezzos im Laienstand, die territorialpolitischen Ziele der Ezzonen. Richeza erbte nun große Teile des ezzonischen Besitzes. Ottos Tod scheint Richeza sehr berührt zu haben. Auf seiner Beerdigung in Brauweiler durch Bruno von Toul legte sie ihren weltlichen Schmuck auf den Altar und wurde Sanctimoniale, um ihr restliches Leben der Memoria der Ezzonen zu widmen. Ein weiteres Ziel war vermutlich, die den Ezzonen verbliebenen Rechte zu sichern.
    Durch eine Urkunde vom 17. Juli 1051 ist belegt, dass Richeza an der Neuordnung des Ezzonischen Besitzes am Niederrhein mitwirkte. Sie, ihre Schwester Theophanu, Äbtissin in Essen, und ihr Bruder, der Kölner Erzbischof Hermann, übertrugen dariin das Kloster Brauweiler an das Erzbistum Köln. Vorangegangen war ein Rechtsstreit vor dem Kaiser, da diese Übertragung bereits unter Ezzo selbst geschehen war. Dieses hatten die drei noch lebenden Kinder Ezzos erfolgreich angefochten. Der Grund für die Übertragung war vermutlich, dass die Zukunft der Ezzonen am Niederrhein nicht mehr gesichert war: Von Ezzos zehn Kindern hatten nur Richeza, Adelheid und Otto Kinder. Keines von diesen war an einer Machtposition am Niederrhein interessiert oder fähig, eine solche auszuüben. Die Übertragung an das Bistum, dem mit Hermann einer der jüngeren Ezzonen vorstand, sicherte den Zusammenhalt des Besitzes. 1054 wurden auch Schenkungen Richezas an das Kloster Brauweiler beurkundet, die mmit dem Wunsch verbunden waren, neben ihrer Mutter in der Klosterkirche beigesetzt zu werden. Diese Neuordnung, die anscheinend davon ausging, dass Hermann seine Geschwister überleben würde, scheiterte, als dieser 1056 starb und mit Anno II. ein neuer Erzbischof eingesetzt wurde, der die Macht seines Bistums auf Kosten der Ezzonen zu steigern suchte.
    Richeza reagierte auf Annos Erhebung damit, dass sie ihren moselländischen Besitz an das Kloster Brauweiler verschenkte, sich dabei aber das lebenslange Nutzungsrecht vorbehielt. Brauweiler als Zentrum der ezzonischen Memoria sollte unabhängig von der Machtposition der Ezzonen wirtschaftlich gesichert werden. Danach begab sich Richeza nach Saalfeld, wo sie ähnliche Regelungen zugunsten des Bistums Würzburgs traf, dessen Bischof im Gegenzug urkundlich versprechen musste, Richeza nach ihhrem Tod selbst oder von sechs untadeligen Priestern und sechs Diakonen an den von ihr gewünschten Begräbnisort zu bringen. Anno protestierte gegen diese Regelungen. Am Ende überließ ihm Richeza ihre Güter um Saalfeld und Coburg, behielt aber das Nutzungsrecht bis zum Tod und zusätzlich Einkünfte aus sieben Orten im Rheinland sowie 100 Pfund Silber jährlich vom Erzbistum Köln. Richeza starb am 21. März 1063 in Saalfeld.

    Der Streit um Richezas Erbe
    Richeza wurde in der Kölner Kirche St. Maria ad Gradus und nicht, wie sie gewünscht hatte, in Brauweiler bestattet. Veranlasst hatte dieses der Erzbischof Anno II. von Köln, der sich auf eine mündliche Abrede mit Richeza berief. Das Gut Klotteen an der Mosel, das Richeza ihrer Begräbniskirche gestiftet hatte, zog er damit an St. Maria ad Gradus, dessen Beziehung zu Richeza, Hermann II. und Anno II. unklar ist. Möglicherweise war St. Maria ad Gradus eine unvollendete Stiftung Hermanns, die Anno vollendete und nach seinen Plänen auf Kosten der Ezzonen ausbaute. Das Kloster Brauweiler berief sich auf den schriftlichen Willen Richezas und verlangte die Übergabe Klottens an sich. Der folgende Streit wurde erst 1090 von Erzbischoof Hermann III. von Hochstaden zugunsten Brauweilers entschieden. Richezas Grab blieb jedoch in St. Maria ad Gradus, bis diese Kirche 1817 abgebrochen wurde. Heute befindet sich Richezas Grab in der Johannis-Kapelle im Kölner Dom, wo ihre Gebeine in einem schlichten, klassizistischen Holzsarkophag geborgen sind. Neben diesem hängen zwei mittelalterliche Porträts Richezas und Annos II., die aus der mittelalterlichen Grabanlage in St. Maria ad Gradus stammen.

    Stiftungstätigkeit
    Richeza war in Polen gemeinsam mit Mieszko als Bauherrin bei der Errichtung der Pfalzen Ostrów Lednicki und Giecz (nahe Gnesen) aufgetreten.
    Im Reich ist als erste Stiftung Richezas eine Kapelle des Hl. Nikolaus in Klotten nachgewiesen, die um 1040 entstanden ist. Klotten war das Verwaltungs- und Herrschaftszentrum der mittelrheinischen Besitzungen der Ezzonen und einer von Richezas bevorzugten Aufenthaltsorten. Bei dem von Richeza errichteten Bau handelte sich um einen einfachen, rechteckigen Bau, der mit einem Wohngebäude verbunden war. Nach einer Erweiterung im 16. Jahrhundert diente die Kapelle ab 1802 als Spritzenhaus und ab 1874 als Schule. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden die Reste 1951 abgebrochen.
    In Saalfeld wurde aus dem Umstand, dass dort 1074 ein Marktrecht und eine Kirche der Heiligen Gertrud bestand und dort die sogenannten Rixa-Pfennige geprägt wurden, auf eine Verleihung des Marktrechtes unter Richeza, möglicherweise aber auch schon unter ihrem Vater Ezzo geschlossen. Neueinrichtungen von Märkten mit Gertrudiskapellen geschahen unter Ezzonen auch in Bonn, Köln und Essen.

    Die Abteikirche von Brauweiler
    Die wichtigste Stiftung Richezas ist der zweite Bau der Abteikirche in Brauweiler, deren Fundamente 1048 gemauert wurden. Ihre Eltern hatten Brauweiler gegründet, allerdings lediglich bescheiden ausgestattet, da die Übertragung größerer Ländereien nicht mit den territorialen Ziele der Ezzonen in Einklang zu bringen war. Nach dem Tod von Richezas Bruder Otto als letztem männlichem Ezzonen im Laienstand waren diese Ziele obsolet, so dass Richeza Brauweiler als Zentrum der ezzonischen Memoria ausgestalten ließ. Diesem Zweck genügte der Gründungsbau Ezzos und Mathildes nicht, so dass Richeza eine neue Klosterkirche errichten ließ, die in wesentlichen Teilen noch heute erhalten ist. Bei Richezas Bau handelte es sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit ausladendem Querhaus im Osten und einer Ostapsis über einer Hallenkrypta. Die Seitenschiffe waren kreuzgratgewölbt, das Mittelschiff flach gedeckt. Im Innenraum hatte das Langhaus fünf Pfeilerjoche, die jeweils halb sso groß waren wie die quadratische Vierung. Das Querhaus war wie das Langhaus basilikal, so dass sich die Seitenschiffe umgangsartig in das Querhaus fortsetzten. Der kreuzgratgewölbte Chorumgang um die Apsis setzte sich ebenfalls in das Querhaus fort. Insgesamt ergab sich dadurch ein fast geschlossener, nur an den Stirnwänden des Querhauses unterbrochener Umgang. Unter der Ostapsis und etwa dem halben Querhaus befand sich die Hallenkrypta. Diese ist dreischiffig in drei Jochen, mit vivier stützenden Säulen, der Hauptraum schließt mit einem polygonen Ostjoch ab, an das sich drei Chorkapellen anschließen. Die Nebenräume verfügen nur über eine Stütze, das innere Joch der Nebenräume zudem über eine Apsis. Alle Kreuzgratgewölbe in Seitenschiffen und Krypta ruhten auf Halbsäulenvorlagen oder Säulen mit halsringlosen Würfelkapitellen, die sich an vielen ezzonischen Bauten finden. Die Krypta wurde am 11. Dezember 1051 geweiht. Die Schlussweihe erhielt der Bau am 30. Oktober 1063.
    Der Bau weist deutliche Bezüge zur Kirche St. Maria im Kapitol in Köln auf, einer Stiftung von Richezas Schwester Ida. Beide Krypten sind identisch angelegt, die in Brauweiler war jedoch zwei Joche kürzer. Auch bei der Oberkirche gibt es deutliche Bezüge. Die markante Dreikonchenanlage von St. Maria im Kapitol wurde in Brauweiler auf eine Ostapsis reduziert, ähnlich ist jedoch die Verwendung des Umgangs. Identisch ist auch die Gliederung der Bauten in Quadrate und das Vorlagensystem. Insgesamt wird Brauweiler als reduzierte Kopie der Kölner Kirche angesehen, möglich ist jedoch auch ein Einfluss der 1040 von Richezas Bruder Hermann geweihten Klosterkirche von Stablo, zumal Stablo Mutterkloster für Brauweiler gewesen war.
    Richeza plante Brauweiler als Familiengrabstätte, so ließ sie 1054 ihren in Augsburg begrabenen Vater in die Krypta umbetten und 1051 ihre Schwester Adelheid aus Nivelles.

    Das Richeza-Evangeliar
    Das Richeza-Evangeliar, heute als Hs. 544 im Besitz der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, stammt aus der Kölner Kirche St. Maria ad Gradus, in deren Memorialbuch Richeza aufgrund großer Schenkungen von Ländereien aufgenommen wurde und in der auch ihr Grab den üblicherweise Stiftern vorbehaltenen zentralen Platz im Langhaus einnahm. Ob dieses auf Veranlassung Annos II. geschah oder ob vielleicht Richeza doch eigene Stiftungen an die Kirche vorgenommen hat, ist nicht zu klären. Ein Indiz für die letztgenannte These stellt jedoch das Evangeliar dar. Die Handschrift im Format 18 x 13,5 cm besteht aus 153 Pergamentblättern. Auf den Seiten 150v bis 152r ist ein Gebet verzeichnet, das auf eine hochadelige Besitzerin schließen lässt. Die folgenden Seiten enthalten Memorialeinträge. Unter diesen sind neben Richeza auch Anno II. und dessen Eltern. Die Einträge lassen den Besitz des Mariagradenstiftes am Codex um 1100 erkennen. Der Codex selbst ist um 1040, vermutltlich im Maasland, entstanden und in seinem Bildschmuck unvollendet: Die Evangelisten Markus und Lukas sind als braune Federzeichnungen vollständig, Johannes hingegen nur eine Vorzeichnung. Mit dem Evangelisten Matthäus wurde noch nicht begonnenen. Möglicherweise lässt sich aus dem Zustand der Codex genauer datieren: Nach 1047, als Richeza die geistlichen Gelübde ablegte, hatte sie keinen Bedarf mehr für eine persönliche, repräsentative Handschrift. Ob diese in ihrem Besitz verblieb und zusammen mit anderen Reliquien von Anno aus ihrem Nachlass für St. Maria ad Gradus verwendet wurde oder bereits von Richeza für diese Gründung ihres Bruders gestiftet wurde, ist nicht zu klären.

    Verehrung
    Aufgrund ihrer Stiftungen und frommen Lebens schon im Mittelalter gelegentlich als Heilige angesehen, erfreut sich Richeza im Kölner Raum wie auch in Klotten einer Verehrung als Selige. Ihr Grab wurde nach der Verlegung in den Kölner Dom mehrfach zur Entnahme von Reliquien geöffnet. Bei der letzten Öffnung 1959 fand man die Gebeine gut erhalten vor. Richeza war von kleiner, zierlicher Statur, die Wirbelsäule wies Altersverschleiß auf, ein Schlüsselbein wies Spuren eines verheilten Bruches auf. Der Schädel war bräunlich verfärbt und hautlos, der Kopf bis auf das Gesicht in Stoffe eingeschlagen, der Schädel trug zudem eine goldene Netzhaube mit einem Kreuzmuster. Da der Schädel auf einem roten Kissen gebettet war, wurde auf eine Ausstellung der seligen Königin geschlossen. Reliquien Richezas (Atlaswirbel) befinden sich seit 1959 in St. Nikolaus in Brauweiler und seit 2002 auch in der Klottener Pfarrkirche und seit 1975 (eine Rippe) in der Abtei Tyniec bei Krakau (Polen).

    Nachkommen
    Richeza hatte aus der Ehe mit Mieszko drei nachgewiesene Kinder:
    • Kasimir (* um 1016), Herzog von Polen (Piasten)
    • Gertrud (* um 1020), heiratete Großfürst Isjaslaw von Kiew (Rurikiden)
    • Richeza (* 1018; † nach 1059), heiratete den späteren ungarischen König Béla (Arpaden)




    Literatur
    • Klaus Gereon Beuckers: Die Ezzonen und ihre Stiftungen. LIT Verlag, Münster 1993, ISBN 3-89473-953-3.
    • Alfons Friderichs: Auf den Spuren der Königin Richeza, in: Begegnung mit Polen, Düsseldorf Jan/Febr. 1968, 5. Jahrg., S. 9–12 mit Bild.
    • Alfons Friderichs: Polenkönigin Richeza, in: Klotten und seine Geschichte, Briedel, 1997, ISBN 3-929745-48-8. S. 98–152.
    • Franz Xaver von Wegele: Richeza. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 439–442.
    • Amalie Fößel: Richeza, Königin von Polen († 1063). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 516 f. (Digitalisat).
    • Ekkart Sauser: Richeza, Königin von Polen. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 20, Bautz, Nordhausen 2002, ISBN 3-88309-091-3, Sp. 1220–1221.
    • Peter Schreiner: Richeza - Die polnische Königin aus dem Rheinland. Anfänge der Beziehungen zwischen Deutschen und Polen, Pulheim 2012, ISBN 978-3-927765-55-9 (zweisprachige Veröffentlichung, deutsch/polnisch, Übersetzungen von Leszek Waligorki)
    Weblinks
     Commons: Richeza (Polen) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Richeza im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Digitalisat des Richeza-Evangeliars Hs 544 der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt

    Kinder:
    1. 18. Fürst Kasimir I. von Polen (Piasten) wurde geboren am 28 Jul 1016; gestorben am 28 Okt 1058.
    2. Prinzessin Richenza (Ryksa) von Polen wurde geboren am 22 Sep 1013; gestorben am 21 Mai 1075.
    3. Prinzessin Gertrud von Polen gestorben am 4 Jan 1107.

  7. 44.  Graf Diepold I. im Augstgau (Rapotonen)Graf Diepold I. im Augstgau (Rapotonen) (Sohn von Graf Rapoto II. im Traungau (Rapotonen) und (Hupaldinger)); gestorben in 18 Mai 1060?.

    Notizen:

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1045-1060)
    Vohburger

    Kinder:
    1. Rapoto IV. von Passau gestorben am 15 Okt 1080 in Hohenmölsen.
    2. 22. Diepold II. von Vohburg (von Giengen) gestorben am 7 Aug 1078 in Mellrichstadt.

  8. 46.  Herzog Berchtold I. von Kärnten (von Zähringen), der Bärtige Herzog Berchtold I. von Kärnten (von Zähringen), der Bärtige wurde geboren in cir 1000 (Sohn von Graf Berchtold (Bezzelin) im Breisgau (der Ortenau) und Gräfin Liutgard? (Habsburger)); gestorben in zw 5 und 6 Nov 1078 in Weilheim an der Teck; wurde beigesetzt in Kloster Hirsau.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum Kärnten; Herzog von Kärnten
    • Titel (genauer): Markgrafschaft Verona; Markgraf von Verona

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berthold_I._(Zähringen)

    Berthold I. von Zähringen (* um 1000; † 6. November 1078 in Weilheim an der Teck), genannt der Bärtige, war Herzog von Kärnten von 1061 bis 1077 und Markgraf von Verona.

    Berthold war ein Nachkomme des Grafen Bezelin von Villingen.[1][2] Der wahrscheinlich mütterlicherseits mit den Staufern verwandte Berthold war Graf in verschiedenen Herrschaftsgebieten wie der Ortenau, dem Thurgau, dem Breisgau und auf der Baar und somit einer der einflussreichsten Grafen im Herzogtum Schwaben. Heinrich III. versprach seinem Parteigänger Berthold denn auch die dortige Herzogswürde.
    Heinrichs Witwe Agnes von Poitou belehnte jedoch 1057 Rudolf von Rheinfelden mit dem Herzogtum, versprach aber, Berthold mit dem nächsten freiwerdenden Herzogtum zu belehnen. Bertholds Verzicht auf seinen Anspruch wurde schließlich mit dem Titel des Herzogs von Kärnten und dem des Markgrafs von Verona belohnt, wodurch die Zähringer in den Hochadel aufstiegen. Als Landfremder hatte Berthold jedoch wie sein Vorgänger Konrad III. Schwierigkeiten, die Rechte aus diesen Titeln in Kärnten und Verona wirklich durchzusetzen. Selten hielt sich Berthold in seinem Herzogtum auf, die tatsächliche Macht, vor allem in den südlichen Kärntner Landesteilen, wurde von Markwart IV. von Eppenstein in einer Art „Gegen-Herzogtum“ ausgeübt. Für die Zeit 1072/73 berichtet Lampert von Hersfeld gar von einer Absetzung Bertholds, dies ist aber umstritten.
    Im Laufe des Investiturstreits stellte sich Berthold wie seine südlichen Mitherzöge aus Schwaben und Bayern, Rudolf von Rheinfelden und Welf IV., in Gegnerschaft zu König Heinrich IV. Er unterstützte die Wahl Rudolfs zum Gegenkönig und wurde daher auf dem Reichstag in Ulm 1077 als Herzog abgesetzt und geächtet. Zum neuen Herzog von Kärnten wurde Markwarts Sohn Luitpold von Eppenstein ernannt.
    Berthold zog sich auf seinen schwäbischen Eigenbesitz zurück, der nach seiner Ächtung aber dem ständigen Angriff königlicher Truppen ausgesetzt war. Berthold starb am 6. November 1078 auf seiner Limburg bei Weilheim an der Teck und wurde im Kloster Hirsau beigesetzt, wo er den Bau der Klosterkirche maßgeblich unterstützt hatte.
    Berthold war in erster Ehe mit Richwara verheiratet. Die beiden hatten drei Söhne:
    • Hermann I., Begründer der Linie der Markgrafen von Baden
    • Berthold II., Herzog von Schwaben, später von Zähringen
    • Gebhard III., Bischof von Konstanz
    Seine erste Tochter Liutgard († 9. August[3] um 1119) war verheiratet mit dem Markgrafen Diepold II. von Vohburg und Ernst I. von Grögling. Seine zweite Tochter Richinza war in erster Ehe mit einem (Rudolf) von Frickingen und in zweiter Ehe mit Ludwig von Sigmaringen verheiratet. Sie erbte die Burg Spitzenberg sowie das dazugehörende Gebiet und begründete damit die Linie Sigmaringen-Spitzenberg-Helfenstein.
    In zweiter Ehe war Berthold I. Graf von Thurgau (Zähringen) mit Beatrix, einer Tochter von Ludwig von Mousson verheiratet.



    Literatur
    • Leopold Auer: Berthold I., Hzg. v. Kärnten. In: Lexikon des Mittelalters, Bd. 1, 1980, Sp. 2026.
    • Heinz Bühler: Richinza von Spitzenberg und ihr Verwandtenkreis. Ein Beitrag zur Geschichte der Grafen von Helfenstein. In: Württembergisch Franken, Heft 58 (1974), S. 303-326.
    • Eduard Hlawitschka: Zur Abstammung Richwaras, der Gemahlin Herzog Bertholds I. von Zähringen. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Bd. 154 (2006), S. 1–20.
    • Gerd Tellenbach: Berthold I. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 159 (Digitalisat).
    • Georg von Wyß: Bertold I., Herzog von Zähringen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 534–536.
    Einzelnachweise
    1 Alfons Zettler: Wer war Graf Bertold, der im Jahre 999 von Kaiser Otto III. das Marktrecht für Villingen erhielt? in: Jahresheft des Geschichts- und Heimatvereins Villingen 23, 1999/2000, S. 9–14 (Digitalisat)
    2 Eduard Heyck: Geschichte der Herzöge von Zähringen, Freiburg im Breisgau 1891–1892, Neudruck Aalen 1980, ISBN 3-511-00945-6, S. 3–16 (Digitalisat)
    3 Necrologium minus Monasterii S. Petri Nigrae Silvae. In: Monumenta Germaniae historica - Necrologia Germania, Bd. 1, Berlin 1888, S. 336 (Digitalisat).
    Weblinks
    Commons: Berthold I. von Zähringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Titel (genauer):
    Nachdem Heinrich II. der Zänker – Herzog des durch die Marken im Süden und Osten mächtig angewachsenen Baiern – vergeblich versucht hatte, unter den Stammesherzögen einen Aufstand gegen seinen Vetter, Kaiser Otto II., anzuzetteln, beschloss dieser, Kärnten im Jahr 976 von Baiern abzutrennen, um so die Macht des Baiernherzogs zu verringern.
    Kärnten wurde damit ein eigenständiges Herzogtum neben den alten Stammesherzogtümern Baiern, Schwaben, Franken und Sachsen und somit die älteste Ländereinheit des Ostfränkischen Reiches, die damals vorwiegend auf dem Gebiet des heutigen Österreich lag. An Stelle des Namens „Karantanien“ kam im Lauf der Zeit der Namen „Kärnten“ bzw. die lateinische Form davon „Carinthia“ für das Gebiet des damaligen Herzogtums in Gebrauch.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Kärntens

    Titel (genauer):
    Die Markgrafschaft Verona (Mark Verona, Mark Verona und Aquileia, Veroneser Mark) war ein mittelalterliches Herrschaftsgebiet, dessen Territorium faktisch ganz Nordostitalien umfasste. Sie wurde im Jahre 952 dem italienischen König Berengar II. abgezwungen und dem Herzog von Bayern zu Lehen gegeben. Hauptort der Mark war die Stadt Verona. Das De-facto-Ende der Markgrafschaft ist mit 1167 anzusetzen, der Gründung des Lombardenbunds.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Verona

    Berchtold + Gräfin Richwara (von Lothringen) ?. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 47.  Gräfin Richwara (von Lothringen) ?Gräfin Richwara (von Lothringen) ? (Tochter von Pfalzgraf Heinrich (Hezzelin) von Lothringen und von Kärnten (Salier) ?).

    Notizen:

    Name:
    Die Herkunft von Richwara ist ungewiss, nirgends belegt und die Diskussion darüber wird kontrovers geführt?

    Vorherrschend ist die Meinung sie sei die Tochter des Herzogs Hermann IV.
    Auch Konrad II. von Kärnten wird als ihr Vater gehandelt. Überzeugend ist keine, auch nicht die hier angewendete, Version.

    Bis also neue, plausiblere und genauere Forschungsresultate vorliegen belasse ich es hier bei der ersten gefundenen Version mit Hezzelin als Vater. (ms)

    Notizen:

    Die beiden hatten fünf bekannte Kinder:
    - Hermann I., Begründer der Linie der Markgrafen von Baden
    - Luitgard * um 1047, ∞ Diepold II. im Thurgau, Markgraf im Nordgau *1033, † 7. August 1078
    - Richinza von Spitzenberg, 1. ∞ H. von Frickingen, 2. ∞ Ludwig von Sigmaringen
    - Berthold II., Herzog von Schwaben, später von Zähringen
    - Gebhard III., Bischof von Konstanz

    Kinder:
    1. Markgraf Hermann I. von Verona (von Baden) (von Zähringen) wurde geboren in cir 1040; gestorben am 15 Apr 1074 in Cluny.
    2. Herzog Berthold (Berchtold) II. von Zähringen wurde geboren in cir 1050; gestorben am 12 Apr 1111.
    3. 23. Liutgard von Zähringen
    4. Richinza von Zähringen