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Markgraf Wiprecht II. von Groitzsch, der Ältere

Markgraf Wiprecht II. von Groitzsch, der Ältere

männlich 1050 - 1124  (74 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Markgraf Wiprecht II. von Groitzsch, der Ältere Markgraf Wiprecht II. von Groitzsch, der Ältere wurde geboren in cir 1050 (Sohn von Gaugraf Wiprecht I. vom Balsamgau (von Groitzsch) und Sigena von Leinungen); gestorben am 22 Mai 1124 in Kloster St. Jacob in Pegau; wurde beigesetzt in Kirche St. Laurentius, Pegau.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Durch schwere Verbrennungen von einem Feuer auf seinem Besitz in Halle.
    • Titel (genauer): Gaugraf im Balsamgau als Wiprecht II., Graf von Groitzsch (ab 1070), Markgraf von Meißen und der Lausitz als Wiprecht I. (ab 1123)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wiprecht_von_Groitzsch

    Markgraf Wiprecht von Groitzsch, genannt der Ältere (* um 1050; † 22. Mai 1124 in Pegau) war, als Wiprecht II., Gaugraf im Balsamgau, ab 1070 Graf von Groitzsch und ab 1123, als Wiprecht (I.) Markgraf von Meißen und der Lausitz. Er entstammte einem Adelsgeschlecht aus der Altmark. Nach dem Tode seines Vaters, Gaugraf Wiprecht I. vom Balsamgau, wuchs Wiprecht ab 1060 im Hause des Markgrafen der Nordmark, Lothar Udo II., in Stade auf. Seine Mutter Sigena von Leinungen war nach dem Tod von Gaugraf Wiprecht I. in zweiter Ehe mit Friedrich I. von Pettendorf verheiratet und nach dessen Tod auf Veranlassung ihres Sohnes die dritte Äbtissin des Klosters Vitzenburg.

    Leben und Wirken
    Im Jahre 1070 tauschte Wiprecht seine ererbte Herrschaft Balsamgau mit Udo II. gegen die Burg Groitzsch im Osterland ein. Vorerst konnte er sich im Groitzscher Raum nicht durchsetzen und ging mit einer Gefolgschaft von 100 Reisigen nach Böhmen zu Herzog Vratislav II. und wurde dessen Berater. Wiprecht, der ein Günstling König Heinrichs IV. war, unterstützte Vratislav II. bei dessen Erlangung der Königswürde. Im Jahre 1080 kehrte er auf die Burg Groitzsch zurück. Um 1085 heiratete er Judith, die Tochter des Herzoges Vratislav und der Swatawa von Polen; als Mitgift brachte sie das Gebiet im Gau Nisani und das Gebiet der heutigen Oberlausitz um Bautzen in die Ehe. 1087 kam der gemeinsame Sohn Wiprecht III. zur Welt.
    Wiprecht bekämpfte an der Seite Heinrichs IV. im Jahre 1080 den Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden und zog 1084 mit Heinrich gegen den Papst Gregor VII. nach Rom.
    Gegen seine Widersacher unternahm er einen Rachezug nach Zeitz. Dort erschlug er Vicelin von Profen samt 17 Getreuen. Da sich Hageno von Tubichin in die Jacobskirche zu Zeitz zurückgezogen hatte, zündete sie Wiprecht II. an und zwang so seinen GGegner herauszukommen. Da er ihn wegen des kirchlichen Asyls nicht töten konnte, stach er ihm die Augen aus. Im Anschluss unternahm er 1090 eine Pilgerreise nach Rom und Santiago de Compostela und gründete 1091 das Benediktinerkloster Sankt Jacob bei Pegau, welches 1096 geweiht wurde. Von hier aus wurde die Kolonisation in Richtung Mulde vorangetrieben. Die ersten Siedler holte Wiprecht II. aus Franken.
    Nach dem Tode seiner Frau Judith im Jahre 1108 ging er 1110 eine zweite Ehe mit Kunigunde ein, der Witwe des Grafen Kuno von Beichlingen und Tochter des Markgrafen Otto I. von Meißen. Die Feier wurde eine Doppelhochzeit, da sein Sohn Wiprecht III. gleichzeitig mit Kunigundes Tochter Kunigunde von Beichlingen getraut wurde.
    Wiprecht beteiligte sich an den Feldzügen Kaiser Heinrich V., der 1106 seinem Vater Heinrich IV. auf dem Thron gefolgt war.
    Als Wiprecht III. 1110 versuchte, seinen Onkel Bořivoj II. wieder als böhmischen Herzog einzusetzen, fiel auch Wiprecht selbst bei Heinrich V. in Ungnade. Wiprecht III. wurde zusammen mit Bořivoj II. auf der Burg Hammerstein festgesetzt. Gegen Rückgabe der Gaue Nisani und Bautzen, sowie der Herrschaften Leisnig und Morungen kaufte Wiprecht seinen Sohn frei.
    Wiprecht schloss im Jahr 1113 mit Graf Ludwig dem Springer von Thüringen und dem rheinischen Pfalzgrafen Siegfried von Ballenstedt ein Bündnis gegen den Kaiser. Sie wurden von Hoyer von Mansfeld bei Warnstedt an der Teufelsmauer überfallen. Die über Wiprecht verhängte Todesstrafe wurde gegen Abtretung aller seiner Güter aufgehoben, und er wurde bis zum Jahre 1117 auf der Reichsburg Trifels eingekerkert.
    Sein Sohn Wiprecht III., der am 11. Februar 1115 in der Schlacht am Welfesholz auf der Seite des späteren Kaisers Lothar von Supplinburg siegreich gegen Heinrich V. kämpfte (Hoyer von Mansfeld fiel in der Schlacht), verstarb 1116.
    Wiprecht, der nach seiner Freilassung im Jahr 1118 auch die konfiszierten Güter zurückerlangt hatte, wurde zum Burggrafen von Magdeburg ernannt. Im Jahre 1123 erkaufte er sich bei Kaiser Heinrich V. seine Belehnung mit den Markgrafschaften Meißeßen und Lausitz. Dagegen erhoben sich unter der Führung des Herzog Lothar von Supplinburg die sächsischen Adligen und vertrieben Wiprecht. Herzog Lothar ignorierte die kaiserliche Verleihung der Markgrafschaften an Wiprecht und belehnte zu diesem Zeitpunkt unrechtmäßig noch 1123 Konrad von Wettin mit der Mark Meißen und Albrecht den Bären mit der Lausitz.
    1124 erlitt Wiprecht durch ein Feuer auf seinem Besitz in Halle schwere Verbrennungen. Er starb im Kloster St. Jacob in Pegau an seinen Verletzungen. Wiprechts Kenotaph aus Sandstein kann heute in der Pegauer Kirche St. Laurentius besichtigt werden. [1]

    Ehen und Nachkommen
    Wiprecht II. war zweimal verheiratet.

    • Aus seiner ersten Ehe mit Judith († 1109) stammte seine Tochter Bertha. Sie überlebte ihren Mann, den Markgrafen Dedo IV., und erbte die Herrschaft Groitzsch. Wiprechts jüngerer Sohn Heinrich von Groitzsch folgte seinem Vater als Burggraf vn Magdeburg und Markgraf der Lausitz. Seinen Anspruch auf die Markgrafschaft Meißen konnte er nicht durchsetzen. Wiprechts ältester Sohn Wiprecht III. verstarb bereits 1116. Er war mit Kunigunde der Jüngeren von Beichlingen, Tochter des Grafen Kuno von Beichlingen und der Kunigunde von Orlamünde, verheiratet.

    • Seine zweite Ehe mit Kunigunde von Orlamünde, der jüngsten Tochter des Markgrafen Otto von Meißen und Grafen von Weimar-Orlamünde und zweimaligen Witwe (Jaropolk Isjaslawitsch von Kiew und Kuno von Beichlingen), blieb kinderlos. Da Wiprecht ds Erbe Kunigundes seinem Haus sichern wollte, verheiratete er seinen ältesten Sohn Wiprecht III. mit Kunigundes Tochter Kunigunde der Jüngeren.


    Ausstellung
    Ein ganzer Bereich in der archäologischen Dauerausstellung im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz widmet sich vier wichtigen Lebensstationen des Wiprecht von Groitzsch.
    Literatur
    • Ernst Bernheim: Groitsch, Wiprecht von, der Aeltere. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 711–713.
    • Alexander Blöthner: Wiprecht von Groitzsch und Kaiser Heinrich IV. Der Aufstieg eines Ritters im 11. Jahrhundert; Untersuchung zur Entstehung von Gefolgschaftsverhältnissen zur Zeit der Investiturstreits; Studie zur Herausbildung des Hochades im 11./12. Jahrhundert. Selbstverlag, Plothen 2004.
    • Lutz Fenske: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Entstehung und Wirkung des sächsischen Widerstandes gegen das salische Königtum während des Investiturstreits (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts füreschichte. 47). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1977, ISBN 3-525-35356-1 (Zugleich: Frankfurt am Main, Universität, Dissertation, 1969).
    • Theodor Flathe: Wiprecht von Groitzsch. In: Archiv für die Sächsische Geschichte. Bd. 3, Heft 1, 1864, S. 82–127.
    • Herbert Helbig: Groitzsch, Wiprecht von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 121 f. (Digitalisat).
    • Siegfried Hoyer: Wiprecht von Groitzsch und der Beginn des Landesausbaues im Mulde-Elster-Gebiet. In: Heinz A. Knorr (Hrsg.): Probleme des frühen Mittelalters in archäologischer und historischer Sicht (= Tagung der Fachgruppe Ur- und Frühgescichte der Deutschen Historiker-Gesellschaft. 3, 1964, ZDB-ID 13135-0). Akademie-Verlag, Berlin 1966, S. 119–129.
    • Marco Innocenti: Wiprecht von Groitzsch. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 22, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-133-2, Sp. 1551–1556.
    • Wiprecht. Beiträge zur Geschichte des Osterlandes im Hochmittelalter. Sax-Verlag, Beucha 1998, ISBN 3-930076-63-2.
    • Thomas Vogtherr: Wiprecht von Groitzsch und das Jakobspatrozinium des Klosters Pegau. Ein Beitrag zur Kritik der Pegauer Annalen. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte. Bd. 72, 2001, S. 35–53.
    • Thomas Vogtherr: Wiprecht von Groitzsch. Bemerkungen zur Figur des sozialen Aufsteigers im hohen Mittelalter. In: Manfred Hettling (Hrsg.): Figuren und Strukturen. Historische Essays für Hartmut Zwahr zum 65. Geburtstag. K. G. Saur, München 202, S. 157–169.
    Einzelnachweise
    1 Quellen der Berichtigungen:
    • Christian Schöttgen: Historie des berühmten Helden Graf Wiprechts zu Gröitzsch, Marggrafen in Lausitz und Burggrafen zu Magdeburg. Wie auch des von Ihm gestifteten Klosters zu Pegau. Seiffart, Regensburg 1749.
    • Heimatverein des Bornaer Landes e.V. – Projektgruppe 900 Jahre St. Jacobs-Kloster (Hrsg.): Wiprecht von Groitzsch. Sein Leben nach den Jahrbüchern des Klosters Pegau (= Heimatblätter des Bornaer Landes. Sonderh., ZDB-ID 1220389-0). Heimatveren des Bornaer Landes e.V., Rötha 1994.

    Wiprecht heiratete Judith von Böhmen in cir 1085. Judith (Tochter von König Vratislaw II. (Wratislaw) von Böhmen (Přemysliden) und Königin Swatawa von Polen) gestorben in 1108. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Kinder:
    - Bertha. Sie überlebte ihren Mann, den Markgrafen Dedo IV., und erbte die Herrschaft Groitzsch.
    - Wiprecht III. verstarb bereits 1116. Er war mit Kunigunde der Jüngeren von Beichlingen, Tochter des Grafen Kuno von Beichlingen und der Kunigunde von Orlamünde, verheiratet.
    - Heinrich von Groitzsch folgte seinem Vater als Burggraf von Magdeburg und Markgraf der Lausitz. Seinen Anspruch auf die Markgrafschaft Meißen konnte er nicht durchsetzen.

    Kinder:
    1. Bertha von Groitzsch (von Morungen) gestorben am 16 Mai 1144.
    2. Wiprecht III. von Groitzsch, der Jüngere wurde geboren in cir 1050; gestorben am 22 Mai 1124 in Pegau.

    Familie/Ehepartner: Kunigunde von Weimar-Orlamünde. Kunigunde (Tochter von Otto I. von Weimar-Orlamünde und Adela von Brabant (Löwen)) wurde geboren in cir 1055; gestorben in nach 20.3.1117. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Über Nachkommen ist nichts bekannt.


Generation: 2

  1. 2.  Gaugraf Wiprecht I. vom Balsamgau (von Groitzsch)

    Wiprecht + Sigena von Leinungen. Sigena (Tochter von Goswin von Leinungen) wurde geboren in cir 1025; gestorben in vor 1110; wurde beigesetzt in Vitzenburg. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Sigena von LeinungenSigena von Leinungen wurde geboren in cir 1025 (Tochter von Goswin von Leinungen); gestorben in vor 1110; wurde beigesetzt in Vitzenburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Vitzenburg; Äbtissin des Klosters Vitzenburg (die dritte) https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Vitzenburg
    • Besitz: Gatersleben; Geerbt, Gatersleben https://de.wikipedia.org/wiki/Gatersleben
    • Besitz: Morungen; Geerbt, Morungen https://de.wikipedia.org/wiki/Morungen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Vitzenburg

    Burg und Kloster unter Wiprecht von Groitzsch
    Für über 100 Jahre schweigen nun die schriftlichen Quellen. Den Pegauer Annalen zufolge soll der vornehme und reiche Vizo de Vizemburch noch kurz vor seinen Tode seine Güter einschließlich von Burg und Kloster an seinen Verwandten Wiprecht von Groitzsch übertragen haben. Wiprechts Mutter Sigena von Leinungen, die bereits zum zweiten Mal Witwe geworden war, zog sich in das Kloster zurück und wurde nach ihrem Tod am 24. Februar 1110 hier und nicht in der Familiengrablege im Kloster Pegau bestattet. Der Begräbnisplatz in Vitzenburg und die Tatsache, dass Wiprecht erblich in den Besitz dieser Eigenkirchenrechte gekommen ist, kann wohl als Hinweis gewertet werden, dass das Geschlecht, dem Sigena entstammte und als deren Vater ein Graf Goswin von Leinungen genannt wird, in einem Zusammenhang mit dem Kloster auf der Vitzenburg gestanden hatte. Laut den Annalen musste Wiprecht gegen den zunehmenden Sittenverfall der Klosterinsassinnen einschreiten, wobei besonders eine vornehme Verwandte Wiprechts, die als Nichte seines Stiefvaters Graf Friedrich von Burglengenfeld bezeichnet wird, für den Niedergang der Klosterdisziplin verantwortlich gewesen sein soll.[7] Wiprecht soll daraufhin die Nonnen aus dem Kloster verwiesen und auf Anraten des Bischofs Otto von Bamberg, in der Nähe der Burg in Reinsdorf an der Unstrut ein neues Kloster gegründet, es mit Mönchen besetzt und ihm die Güter des Nonnenklosters überwiesen haben.

    Tatsächlich wurde wahrscheinlich bereits 1112 das Vitzenburger Nonnen- in ein Mönchskloster umgewandelt.[8] Nach einem gescheiterten Bündnis gegen den Kaiser Heinrich V. wurde Wiprecht 1113 auf der Reichsburg Trifels gefangengesetzt und musste alle Güter an Heinrich abtreten. 1118 wurde er freigelassen und erlangte auch seine konfiszierten Güter zurück.

    Kaiser Heinrich V. überwies am 25. März 1121 die Abtei Vitzenburg an den Bamberger St.-Peter-Altar bzw. den Bamberger Bischof.[9] Kurz darauf gründete Otto von Bamberg in Zusammenarbeit mit Wiprecht von Groitzsch in Reinsdorf ein Benediktinerkloster und ließ das Kloster auf der Burg Vitzenburg zu dessen Gunsten auflösen. Am 3. April 1123 nahm Papst Calixt II. das Kloster Reinsdorf, welches Wiprecht von Groitzsch auf Rat des Bischof Otto von Bamberg erbaut und ihm die Güter des Klosters Vitzenburg überwiesen und der Kirche übertragen hatte, in seinen Schutz und bestätigt dessen Besitzungen.

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    Name:
    Tochter von Graf Goswin dem Älteren, Erbin von Morungen und Gatersleben, Witwe von Graugraf Wiprecht I. von Groitzsch, aus erster Ehe Mutter von Wiprecht von Groitzsch sowie nach dem Tod Friedrich I. dritte Äbtissin des Klosters Vitzenburg.

    Kinder:
    1. 1. Markgraf Wiprecht II. von Groitzsch, der Ältere wurde geboren in cir 1050; gestorben am 22 Mai 1124 in Kloster St. Jacob in Pegau; wurde beigesetzt in Kirche St. Laurentius, Pegau.


Generation: 3

  1. 6.  Goswin von Leinungen
    Kinder:
    1. 3. Sigena von Leinungen wurde geboren in cir 1025; gestorben in vor 1110; wurde beigesetzt in Vitzenburg.