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Wulfhild von Norwegen

weiblich - 1071


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Generation: 1

  1. 1.  Wulfhild von Norwegen (Tochter von König Olav II. Haraldsson von Norwegen und Astrid von Schweden); gestorben am 24 Mai 1071.

    Familie/Ehepartner: Ordulf (Otto) von Sachsen (Billunger). Ordulf (Sohn von Herzog Bernhard II. von Sachsen (Billunger) und Markgräfin Eilika von Schweinfurt) gestorben am 28 Mrz 1072. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Magnus von Sachsen (Billunger) wurde geboren in cir 1045; gestorben am 23 Aug 1106 in Ertheneburg.

Generation: 2

  1. 2.  König Olav II. Haraldsson von NorwegenKönig Olav II. Haraldsson von Norwegen wurde geboren in 995; gestorben am 29 Jul 1030 in Stiklestad.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht von Stiklestad

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Olav_II._Haraldsson

    Olav II. Haraldsson (* 995; ⚔ 29. Juli 1030 in der Schlacht von Stiklestad), Rex Perpetuus Norvegiae, war norwegischer König von 1015 bis 1028 und wurde zu Lebzeiten der Dicke (Olav Digre) genannt. Er wurde nach seinem Tod heiliggesprochen und ist bis heute als Olav der Heilige bekannt. Sein evangelischer und römisch-katholischer Gedenktag ist der 29. Juli (in Deutschland römisch-katholisch der 10. Juli).

    Die Anfänge
    Als Geburtsjahr wird allgemein 995 angenommen, was aber eine sehr unsichere Angabe ist. Möglicherweise haben die Sagaverfasser die Übernahme der Königsmacht durch Olav Tryggvason im Jahre 995 mit der Geburt Olav Haraldssons verbunden. Immerhin nahm Olav 1007/1008 an einem Wikingerzug teil. Es ist davon auszugehen, dass er zu dieser Zeit älter als 12 Jahre war. Sein Vater war ein dänischer Unterkönig am Oslofjord mit Namen Harald Grenske.[1] Seine Mutter hieß Åsta. Als Olav geboren wurde, war sein Vater bereits tot. Åsta heiratete Sigurd Syr, einen Kleinkönig aus Ringerike (heutige Provinz Buskerud), wo Olav aufwuchs. Åsta hatte mit Sigurd den Sohn Harald, der ebenfalls König wurde und Harald Hardråde genannt wurde. Im 12. Jahrhundert weisen ihn Sæmundur fróði und Ari fróði als Nachkommen von Harald Schönhaar aus. Dies geschah jedoch zu einer Zeit, in der edle Abstammung für die Herrschaftslegitimation von besonderer Wichtigkeit war und außerdem ein Interesse der Verfasser darin bestand, eine dynastische Herrschaftskontinuität darzustellen. Die Auseinandersetzungen mit den dänischen Königen zur Abfassungszeit der Sagas legen dies nahe, so dass diese Abstammung zweifelhaft ist.
    Zunächst war Olav Wikinger in der Ostsee. Die Skalden nennen Kämpfe in Schweden und Finnland. 1009 schloss er sich dem großen Wikingerheer gegen England an. Geleitet wurde das Heer drei Jahre lang von Torkjel Høye, der schon in der Schlacht bei Svolder dabei gewesen war. Die englischen Quellen berichten über ihn, aber nicht über Olav, so dass dieser keine hervorgehobene Stellung gehabt haben dürfte. Die Hofskalden nennen Olav, aber nicht Torkjel, was der Gattung „Lobdichtung“ geschuldet ist. Olav war 1011 beim Zug gegen Canterbury; 1012 zahlten die Engländer 48.000 Pfund Silber Schutzgeld,[2] worauf die Wikinger den Heerzug abbrachen. Olav erhielt einen nicht geringen Teil an diesem Danegeld. Danach wurde das Wikingerheer aufgelöst und Olav und Torkjel trennten sich. Torkjel begab sich in den Dienst Æthelreds. Olav zog nach Süden und heerte in Frankreich und Spanien. 1013 leitete der dänische König Svend Tveskæg einen neuen Heereszug nach England. Æthelred und seine Frau mussten nach Frankreich fliehen. Olav, der von seinem Heerzug im Süden zurückkehrte, begegnete ihnen in der Normandie und schloss sich Æthelred an. In Rouen wurde Olav getauft. 1014 starb Svend Tveskæg und Æthelred kehrte heim, aber Knut, der Sohn Svend Tveskægs, rüstete zum neuen Angriff auf England. Snorri berichtet nun, Olav habe an der Seite Æthelreds London angegriffen. Aber die Skaldenstrophen, die er dafür zitiert, beziehen sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf den vergeblichen Kampf der Dänen um London im Jahre 1009, wo Olav auf der Seite der Dänen kämpfte. Aber er dürfte sicher im Dienste Æthelreds gestanden haben. Die Bemerkung der Skalden, Olav habe Landstriche für Æthelred zurückerobert, haben die Sagaverrfasser so ausgeweitet, dass er ganz England für Æthelred zurückerobert habe. Dadurch ist die Saga-Chronologie durcheinandergeraten: Die Sagas lassen Svend Tveskæg 1008 sterben, sechs Jahre vor seinem tatsächlichen Tod, Olavs Dienste für Æthelred beginnen damit zu früh und dauern zu lange. Dadurch lässt Snorri Olav zu einer Zeit für Æthelred gegen die Dänen kämpfen, als er tatsächlich aber noch im dänischen Heer war.[3]
    Der Aufstieg
    1015, wahrscheinlich im Herbst, segelte er mit zwei bemannten Knorren nach Norwegen. Diese Datierung scheint sicher, denn Sigvat Tordsson berichtet in seiner Erfidrápa, dass Olav 15 Jahre nach seiner Erhebung zum norwegischen König fiel. Die Sagas berichten weiter, dass Olav Håkon Jarl Eriksson dort zufällig getroffen habe. Dessen Mutter war Gyda, die Tochter Svend Tveskægs und damit die Schwester Knuts des Großen. Von einem Kampf zwischen den beiden wird von Sigvat, der sein Gedicht kkurz nach der Begegnung verfasste, nichts berichtet. Ottar Svarte berichtet allerdings 7 Jahre nach der Begegnung, es sei Olav gelungen, Håkon mit seinem Schiff und seinen Männern gefangen zu nehmen. Er habe ihn aber gegen das Versprechen, nichcht mehr gegen Olav zu kämpfen, freigelassen. Es ist möglich, dass sich zur Zeit der Abfassung von Ottars Gedicht die politische Situation bereits so geändert hatte, dass es in der Umgebung von Olav wichtig erschien, dass sich Håkon in der Gewallt Olavs befunden und seine Oberherrschaft anerkannt habe, und Olav gleichzeitig als großmütig zu zeigen. Die meisten Sagas behaupten, Håkon habe sich nach England begeben, die kleine Saga Ágrip, die älteste Quelle, dass Håkon die Herrschaft über die Suderøy-Inseln (mit dem Begriff "Suderøyane" (Südinseln) sind höchstwahrscheinlich die Hebriden gemeint und nicht die Südinsel der Färöer. Die Wikinger nannten die Hebriden Suðreyjar (Südinseln) und im Gegensatz dazu bezeichneten sie die Orkney- und Shetland-Inseln als Norðreyjar (Nordinseln)) erhalten habe und dort bis zu seinem Lebensende geblieben sei.
    Der erste Kampf Olavs, über den berichtet wird, ist die Schlacht bei Nesjar (Vestfold, heute der zu Larvik zählende Ort Brunlanes) gegen den Jarl Sven, Onkel Håkons väterlicherseits. Die Schlacht fand Palmsonntag statt. Wenn sie im ersten Frühjaahr nach Olavs Rückkehr stattgefunden hat, dann war dies der 25. März 1016. Sven hatte nur wenige Bauern aus dem Inneren Trøndelags bei sich. Offenbar waren die aus dem äußeren Teil Trøndelags und aus Vestland nicht mitgezogen. Dagegen hatte Olaav eine große Truppe. Sigvat, der bei der Schlacht dabei war, meinte in seinem Preisgedicht Nesjavisur, das habe daran gelegen, dass Olav freigiebig, Sven aber geizig gewesen sei. Olav war aus England mit größeren Geldmitteln heimgekommen, späteter hat er sogar eigene Silbermünzen schlagen lassen (es wurden nur zwei davon 1924 gefunden). Sigvat nannte die Trønder Svens Leute; aber Olavs Männer kamen aus Oppland und Hedemark. Olav begann also mit seiner Macht im inneren Ostland. Entgegen der Sagatradition, nach der Olav freiwillig zum König erwählt worden sei und die, die ihn gewählt haben, später einen verräterischen Aufstand angezettelt hätten, berichtet der Skalde Ottar in seinem Høfuðlausn ausführlich über die Kämpfe Olavs:
    Du kämpftest mit den Königen Hedmarks und gabst ihnen, was sie verdienten. Alle flüchteten außer dem, der am weitesten im Norden saß und dem Du die Zunge herausschneiden ließest. Nun herrschst Du über die weiten Gebiete, die vorher fünf Könige innehatten, auch den Osten bis Eidskog. Kein König hatte vorher ein solches Reich.[4]
    Ottar dichtete seinen Text kurz nach 1020 und gab an, dass diese Kämpfe forðum, also vor langer Zeit stattgefunden hätten. Der Kampf fand also statt, bevor er König geworden war. Snorris Darstellungsabsicht des guten und gesetzestreuen Königs führte zu einer Umstellung des Ablaufs: Der Verfasser der Legendarischen Olavssaga lässt Olav sofort nach seiner Landung die Kleinkönige zusammenrufen und sie vor die Wahl stellen, entweder ihre Königswürde niederzulegen und seine Lehnsmänner zu werden, oder getötet zu werden. Die meisten hätten sich gebeugt. Nach diesem Verfasser wollte Olav das Christentum mit allen Mitteln zügig durchsetzen.
    Wenn man bedenkt, dass die Schlacht bei Nesjar sich im dänischen Einflussbereich abspielte und Olav früher in England unter dänischen Heerführern gekämpft hatte, ist eine Feindschaft zwischen ihm und dem dänischen König Knut, wie sie Fagrskinnna und Snorri in seiner Olavssaga schildern, unwahrscheinlich. In beiden Quellen ist die Gegnerschaft zwischen Knut und Olav ein durchgängiges Motiv. Nach ihnen soll er sogar in England gegen die Dänen gekämpft haben. In der späteren Heimskringla lässt ihn Snorri dann auch auf dänischer Seite kämpfen, allerdings nur in einer unbedeutenden Rolle. Weiterhin lässt er Olav nach dem auf 1008 fehldatierten Tod von Svend Tveskægs sofort und auf Dauer auf die englische, also dänenfeindliche Seite wechseln. Eine genaue Analyse der Quellen ergibt aber, dass Olav ein gutes Verhältnis zu Knut gehabt haben muss, ja dass es wohl eine Absprache zwischen Olav, Knut und Håkon gegeben hat, dass Olav Norwegen erhalten solle und Håkon Jarl in EnEngland würde. Die Überfahrt mit nur zwei Handelsschiffen und die friedliche Aussprache mit Håkon sprechen dafür. Eine solche Absprache zwischen Knut und Olav würde auch erklären, warum Sven 1016 so wenig Unterstützung für die Schlacht bei Nesjar fand.
    Was aus Sven geworden ist, sagen die Skalden nicht. Nach den Sagas ist er erst nach Schweden, dann nach Russland gegangen, wo er gestorben sei.
    Im Jahre 1024 hielt Olav zusammen mit seinem Bischof Grimkjell, einem Engländer und Neffen des Bischofs Sigvard, der unter Olav Tryggvason Bischof in Norwegen gewesen war, eine Kirchenversammlung in Mostar ab, bei der er die Christianisierung des Landes durchsetzte und die Organisation der Kirche in Norwegen festlegte. Die Christianisierung war nach den archäologisch fassbaren Begräbnissitten zu dieser Zeit jedoch bereits weit fortgeschritten. Auch sein späterer Gegner Erling Skjaldsson war bereits Christ, wie aus einem Gedenkstein hervorgeht, den ein Priester seinem Herrn Erling nach dessen Kampf mit Olav errichtete.

    Der Niedergang
    1016 wurde Knut König von England, aber er brauchte bis 1020, um sich endgültig in England durchzusetzen. In dieser Zeit der Bindung Knuts an England konnte sich Olav in Norwegen fest etablieren. Nach 1020 wurde Olav für den dänisch-englischen König allmählich zum Problem. Immerhin waren die vorherigen Könige Dänemarks Oberkönige in Norwegen gewesen. Es gibt eine Strophe von dem Skalden Sigvat, die den Konflikt in dieser Richtung andeutet. Er berichtet, dass der schottische König zu Knnut kam und „seinen Kopf“ brachte, d. h., er unterwarf sich als Lehnsmann. Sigvat fährt fort: „Aber Olav übergab seinen Kopf niemals irgendjemandem auf dieser Welt.“ Das klingt sehr danach, dass er dazu aufgefordert worden ist. Sigvat kam um 1025 aus Frankreich nach England, besuchte König Knut und erfuhr dort von dem sich zuspitzenden Konflikt, bevor er nach Norwegen zu Olav weiterreiste, wo er vorübergehend verdächtigt wurde, die Seiten gewechselt zu haben. Da war also der Konflikt bereits voll ausgebrochen. Olav wartete nun den Angriff Knuts nicht ab, sondern griff Dänemark 1025 oder 1026 in einem Präventivschlag in Sjælland an, während der schwedische König Anund Jakob, der Schwager Olavs, von Osten angriff. Denn ein übermächtiger König im Westen war für den schwedischen König eine Bedrohung. Knut kam von England mit seiner Flotte zum Limfjord und es kam zu der Schlacht an der Helgeå in Schonen, in der Knut siegte. Die Schlacht wird von vielen Quellen erwähnt: Die Skalden Sigvat, Ottar und Tord Sjáreksson und die Angelsächsische Chronik berichten darüber.
    Im Zuge dieses Konfliktes knüpfte Knut viele Verbindungen zu den norwegischen Häuptlingen, vor allem zu Håkon Eiriksson und Erling Skjalgsson in Sola (bei Stavanger). Erling hatte vor der Schlacht Knut in England besucht, und 1027 kam es zum offenen Bruch zwischen ihm und Olav. Erling war zweifellos der mächtigste Mann in Norwegen nach dem König, wenn nicht gar genauso mächtig. Er kontrollierte nicht nur Rogaland, sondern auch große Teile von Vestland über verwandtschaftliche Verbindungen und großes persönliches Ansehen.
    Auch Olav knüpfte ein Beziehungsnetz, doch waren seine Familienverbindungen auf das innere Ostlandsgebiet begrenzt. Olav gelang es nicht, die mächtige Aristokratie der Westküste an sich zu binden, wie es Knut gelang, als er seine Schwester mit EErling Skjalgsson verheiratete. Stattdessen versuchte er, außerhalb dieser mächtigsten Kreise, die sich auf dem Kulminationspunkt ihrer Macht befanden, loyale Anhänger zu gewinnen, was die Aristokratie verärgert haben dürfte. Dies war aber nicht der Grund ihres entschlossenen Vorgehens gegen Olav. Snorri lässt den Konflikt in Norwegen mit einem Streit zwischen Olav und dem Jarl in Trøndelag Asbjørn Sigurdsson beginnen. Dieser habe das Verbot des Königs, Korn nach Nordnorwegen zu verkaufen, als es dort dringend benötigt wurde, missachtet.[5] Der Konflikt habe dazu geführt, dass Asbjørn den königlichen Vogt auf Avaldsnes (bei Haugesund) erschlagen habe. Da Asbjørns Neffe Erling Skjalgssons war, wurde dieser in den Konflikt hinneingezogen. Nach Snorri kam es aber da noch nicht zu einem Bruch zwischen Erling und Olav. Snorris Darstellung hat viele unplausible Elemente, aber es gibt keine anderen zeitgenössischen Quellen darüber. Fest steht jedenfalls, dass Erling in deden 1020er Jahren eine Position hatte, an der Olav nicht vorbeikam. Es kam zum offenen Konflikt mit Erling, der mit einer Schlacht im Boknfjord endete, die Olav gewann, indem er Erling in eine Falle lockte. Die Schlacht soll zur Thomasmesse, alslso am 21. Dezember 1027 stattgefunden haben.[6] Nach Snorri soll Aslak Fitjaskalle, einer der minderen loyalen Anhänger, die Olav gewonnen hatte, Erling getötet haben. Dies soll gegen den Willen Olavs geschehen sein, da Erling sich ergeben habe. Nach Sigvat hat Olav ihn selbst erschlagen. Danach scheint es zu einem allgemeinen Abfall von Olav gekommen zu sein, so dass er seine Macht über Norwegen einbüßte. Sigvat sagt ausdrücklich, dass Englands König ein großes Heer gegen Norwegen sammelte, Olav aber nur wenige Männer und kleine Schiffe hatte. Als Knut nach Norwegen kam, floh Olav von Sunnmøre nach Oppland und Hedmark und weiter nach Osten über Schweden nach Russland und hielt sich in Nowgorod auf. Knut wurde auf allen Thingversammlungen im Lande als norwegischem König gehuldigt. Die Überlieferung führt den Niedergang Olavs darauf zurück, dass Knut mit großen Geldbeträgen die norwegischen Aristokraten gekauft habe. Damit wurde der Verrat an Olav begründet. Wahrscheinlicher ist es, dass neben dem Geld auch der Wunsch, Olav loszuwerden, eine Rolle spielte. Hinzu kamen alte Loyalitäten zwischen den Ladejarlen und den dänischen Königen.

    Das Ende
    Knut hielt sich nicht lange in Norwegen auf, sondern kehrte alsbald nach England zurück, nachdem er seinen Neffen Håkon Jarl die Regierung Norwegens übertragen hatte. Dessen Vorfahren hatten bereits diese Würde unter Harald Blåtand und Svend Tveskæg innegehabt. Aus unbekannten Gründen fuhr Håkon Jarl nach England zu Knut, kam aber bei seiner Rückkehr auf der Nordsee um. Damit gab es in Norwegen keinen König und keinen Jarl. Dieses plötzliche Machtvakuum gedachte Olav auszunutzen.
    Er kehrte Anfang 1030 über Uppsala, wo er 400 Mann von seinem Schwager König Anund Jakob zur Unterstützung zugeteilt bekam, nach Norwegen zurück, beließ aber seinen sechsjährigen Sohn Magnus in Nowgorod. Zunächst kam er nach Oppland, wo sich ihihm sein Halbbruder Harald Sigurdsson anschloss. Die gut ausgebildete schwedische Abteilung war wohl die Kerntruppe seines Heeres. Aber das war zu wenig. Olav zog nach Trøndelag in das Verdal und folgte dem Tal zur Küste. Inzwischen sammelten die Gegner ihre Kräfte. In Stiklestad traf das Bauernheer auf den König. Den Vorschlag, bei der gewaltigen Übermacht des Bauernheeres Inner-Trøndelag niederzubrennen und so Panik im Bauernheer zu erzeugen, befolgte Olav nicht. So kam es am 29. Juli 1030 zur Schlacht von Stiklestad. Das Datum wurde in neuerer Zeit in Zweifel gezogen, weil die Skalden von einer Sonnenfinsternis am Tage der Schlacht berichten, die sich aber erst am 31. August ereignete. Aber man muss berücksichtigen, dass der Bericht erst 1040 abgefasst wurde und es sich nicht um eine astronomische Sonnenfinsternis gehandelt haben muss, sondern auch eine legendarische gewesen sein kann, da die Legendenbildung bereits eingesetzt hatte. Eine Nachbildung der biblischen Sonnenfinsternis bei Christi Tod ist durchaus plausibel.
    Nach den Berichten werden drei Personen mit seinem Tod in Verbindung gebracht: Torstein Knarreson hieb ihm oberhalb des Knies ins Bein, Tore Hund stieß mit dem Speer in seinen Leib und Kalv Arnesson hieb ihm seitlich in den Hals, was seinen Tod herbeiführte. Kalv Arnesson wird daher als der eigentliche Mörder des Königs bezeichnet.
    Es hat viele unterschiedliche Erklärungsversuche für das Verhalten der Bauern aus Trøndelag gegeben, die aber allesamt nicht ganz befriedigen. Einigkeit besteht nur darüber, dass die zur Verfügung stehenden Quellen die wahren Gründe nicht wiedergeben, weder dass hier Heiden gegen das Christentum kämpften, noch dass hier von Knut gekaufte Bauern einen verbrecherischen Aufstand gegen ihren König verübten. Man hat Klassenkampfthesen bemüht, dass sich der König mit den Bauern gegen die Aristokratie verbündet habe. Wieso sich dann die Bauern gegen ihn gewandt haben sollen, ist nicht plausibel. Man hat auch einfach Rachegedanken der Bauern wegen früherer Feldzüge des Königs in Trøndelag vermutet.
    Es gibt einen neueren Erklärungsversuch für das Vorgehen der Bauern aus Trøndelag, wobei spätere Verhältnisse herangezogen werden: Die Sagas nennen 16 trøndersche Grundherrschaften, die irgendwann in der Zeit zwischen Håkon dem Guten und Olav dem Heiligen Zentren des Widerstandes gegen das neue Königtum waren. Im Hochmittelalter waren 15 dieser Grundherrschaften königlicher Besitz. Das bedeutet, dass sie sich ein früherer König angeeignet haben muss. Harald Hårfagre hatte angeblich alles Land zu Königsgut erklärt, was sein Nachfolger rückgängig gemacht haben soll. Unter dessen Nachfolgern wurden Widerstände oft dadurch gebrochen, dass den Gegnern die wirtschaftliche Grundlage durch Konfiskation entzogen wurde. Im Frostathingslov IV, 50., das in Trøndelag galt, befindet sich in einer Redaktion des 13. Jahrhunderts der ungewöhnliche „Widerstandsparagraf“:
    Kein Mann darf einen anderen Mann überfallen, weder der König noch ein anderer. Aber wenn dies der König tut, dann soll der Kriegspfeil (das Zeichen zur Mobilmachung) ausgesendet werden. Der soll in alle acht Bezirke gesandt werden, und die Bauern sollen gegen den König ziehen und ihn töten, wenn sie können. Doch wenn der König davonkommt, dann darf er niemals mehr ins Land zurückkommen. Wer nicht gegen ihn ziehen will, muss drei Mark bezahlen, genauso der, der den Pfeil nicht weitergibt.[7] Damit wäre auch die Besonderheit der Schlacht zu erklären, nämlich dass sie nicht wie üblich zwischen aristokratischen Heerführern, sondern zwischen einem König und Bauern ausgetragen wurde.
    Gleiche Vorschriften gibt es gegen Jarle und Lehnsmänner. Dieses Gesetz wurde erstmals im 11. Jahrhundert verschriftlicht. Es ist nicht genau bestimmbar, aus welcher Zeit diese Vorschrift stammt, aber alles deutet auf eine Zeit kurz vor oder zzu Zeiten Olavs. Diese Bestimmung passt ziemlich genau auf die Vorgänge am Ende seiner Regierungszeit: Erst musste der König außer Landes gehen, und als er zurückkam, erschlugen ihn die Bauern aus Trøndelag. Dann aber kann man vermuten, dass Olav in früherer Zeit gegen die Widerstände in Trøndelag vorgegangen ist und dort die Ländereien der Gegner konfisziert hat. Denn man darf davon ausgehen, dass er für sein Vorgehen in Trøndelag nicht die Zustimmung des Things fand, so dass die Enteignung rechtswidrig erscheinen musste. Dies würde auch den wertenden Einschub Sigvats in sein Gedenkgedicht über Olav über die beiden Heere bei der Schlachtbeschreibung erklären: frýk hvorungi = „keiner von beiden ist zu tadeln“. Bei einem Gedicht über seinen besten Freund muss das Verständnis für dessen Feinde auffallen.
    Was mit seinem Leichnam geschah, ist nicht genau bekannt. Der Bauer Þorgils von Stiklestad und seine Söhne sollen ihn geborgen und später nach Nidaros gebracht haben (siehe:Nidarosdom).

    Heiligenverehrung
    Siehe auch: Olavkirche
    Bald nach seinem Tod wurde Olav zu einem Märtyrer stilisiert. Es gibt keine Information darüber, wie er ein Heiliger wurde. Sicher ist nur, dass es sehr rasch ging. Sigvats Erfidrápa von 1040 berichtet bereits von einer Olavsmesse, einem Heiligenschrein und von Wundern an seiner Leiche unmittelbar nach seinem Tod. Aus den Sagas geht hervor, dass auch seine Widersacher unmittelbar nach seinem Tod seine Heiligkeit erkannten.
    Der Olavskult breitete sich rasch über Skandinavien aus. Aus der Zeit unmittelbar nach seinem Tod sind etwa 400 ihm geweihte Kirchen in Skandinavien bekannt, davon allein 100 in Schweden. Hinzukommen die Olavsaltäre in anderen Kirchen.
    In den 60er Jahren des 11. Jh. findet sich in England bereits der liturgische Text einer Olavsmesse im Red Book of Darley aus dem Bistum Sherborne, welches bereits fast die gleichen Gebete enthält, die später im Missale Nidarosiense von 1519 zu finden sind, und auch in einem Brevier, das von Bischof Leofric von Exeter seiner Kirche geschenkt worden war (The Leofric Collectar), in welchem Olavs gedacht wird.

    Kult in Norwegen
    Snorri gibt in seinem Bestreben, die Geschichte nach einem profanen und politischen Plan ablaufen zu lassen, als einziger der Heiligsprechung eine staatsrechtliche Form: Var þá biskups atkvæði og konungs samþykki og dómur allsherjar að Ólafur væri sannheilagur. („Da kamen des Bischofs Erklärung, des Königs (Svein) Zustimmung und des Volkes Entscheidung, dass König Olav heilig sei“). Daraufhin wurde er in einen Schrein gelegt und dieser auf dem Hochaltar der Klemenskirche in Nidaros aufgestellt. Das soll am 3. August 1031 geschehen sein. Damit legt er den Grundstein für seine weitere Darstellung der religiös-politischen Entwicklung. Wenn er damit auch die richtige Linie gesehen hat, so dürfte seine Darstellung nicht den Tatsacchen entsprechen. Zwar ist der Tag wohl richtig, denn sein Festtag knüpft an ebendiese Translatio an. Aber dass König Svein diese Heiligsprechung für gut befunden haben sollte, und erst recht, dass der in Nidaros damals ansässige dänische Bischof Sigurd, der gegen Olav in Stiklestad gehetzt hatte, diese Entwicklung gebilligt haben soll, ist nicht glaubwürdig, so dass sie eher nach Sveins Vertreibung 1034 oder 1035 anzusetzen ist. Das Interesse der Kirche lag allerdings in einer möglichhst frühen, also rückdatierten Heiligsprechung. Auch das Volk dürfte dabei kaum eine Rolle gespielt haben. Der Heiligenkult ist für diese Zeit in Skandinavien nicht nachzuweisen. Es gibt aus der Missionszeit manche Runeninschriften mit Gebeten zu Gott für einen Toten, aber keine Fürbittgebete an Heilige. Olavs Bischof Grimkjel kam aber von England, wo es heilige Könige bereits gab. Diese gaben ihren Erben eine besondere Legitimität eines göttlich sanktionierten Königsheils, was dynastischen Bestrebungen entgegenkam. Das Grab Olavs wurde bald zur großen Pilgerstätte, von der bereits Adam von Bremen für die 70er Jahre des 11. Jahrhunderts berichtet.
    Um 1030 begann die norwegische Kirche die Olavsmesse zu feiern. In dieser Messe wurde auch das Leben und Sterben Olavs geschildert sowie die Wunder, die auf ihn zurückgeführt wurden, erwähnt. Bei Sigvad skald finden sich einige. Der Skald Einar Skúlason berichtete 1150 in seinem Gedicht Geisli bereits 14 Wunder. Die Liturgie war stark von der englischen Tradition geprägt, die bereits weit in der Geschichte zurückging. Olav wurde so auch zum Vorbild für Knut den Heiligen in Dänemark und Erik den Heiligen in Schweden.
    Bald setzte auch ein ausgeprägtes Pilgerwesen ein, das an seinem Festtag seinen Höhepunkt erreichte. Wie an allen großen Wallfahrtsorten wurden auch in Nidaros Pilgermarken zum Beleg, dass man dort gewesen war, ausgegeben. Es sind archäologisch acht verschiedene Marken nachgewiesen, die meist aus einer Blei-Zinn-Legierung bestanden und mit Hilfe von Modeln, deren Relief den sitzenden König abbildete, hergestellt wurden.[8]

    Kult in Dänemark
    Auch in Dänemark sind im Mittelalter viele Kirchen dem hl. Olav geweiht worden. Man geht heute davon aus, dass dies auf Betreiben seines Sohnes Magnus geschah, der auch König Dänemarks war und gegen die Wenden kämpfte.[9] Das gilt auch für den Südteil Schwedens, der damals zu Dänemark gehörte. Das Siegel des Domkapitels in Lund hatte ein Bild des hl. Olav im Zentrum. Später wurde der hl. Olav als Kirchenpatron hin und wieder von Knut dem Heiligen (in Odense) oder Knut Lavard (in Ringststed) verdrängt. In der Zeit der Kalmarer Union kam es dann zum Dreikönigskult, in welchem zum hl. Olav noch Knut der Heilige und Erik der Heilige von Uppsala hinzukamen. In Reval (Tallinn) wurde von den dänischen Eroberern die Olaikirche dem hl. Olav geweiht. Auch gab es dort ein Olavsfest.

    Kult in Island
    Auch in Island übte der Olavskult einen großen Einfluss aus. Einar Skúlason, ein Häuptling aus Westisland, verfasste das Gedicht Geisli, das anlässlich Errichtung des Erzbischofsstuhles in Nidaros vor dem Erzbischof Jón Birgisson vorgetragen wurde und auf Olav Bezug nahm. 72 Kirchen in Island hatten Olav zum Schutzheiligen, 30 waren ihm geweiht und nach ihm benannt. Damit rangierte er an dritter Stelle hinter der Jungfrau Maria und dem Apostel Petrus.[10] Ein Pergament aus dem 14. Jahrhundert schildert die Abfolge eines Olavsfestes, das offenbar durchaus sehr unchristliche Züge aufwies. Denn die Teilnehmer werden vor Streitereien und Schlägereien gewarnt und ermahnt, sich nicht mit Prahlereien von Kampfestaten hervorzutun. Auch der Neffe Snorri Sturlusons, Sturla Þórðarson, gibt ebenfalls eine Schilderung des burlesken Olavsfestes, welches in jedem Sommer abgehalten wurde, wenn nicht gerade ein Hungerjahr war. Das Fest soll sieben Nächte gedauert haben. Aber Wunderggeschichten und Gedichte über ihn sind in Island selten. Vielmehr dominiert der Prosatext der Heimskringla, der den König keineswegs als vorbildlichen Christen schildert. Daraus ergibt sich eine gespaltene Sicht auf Olav: Die kirchliche Kunst und der kirchliche Kult betrifft eine andere Olavsgestalt als die der Literatur. Denn diese entstand zu einer Zeit der Auseinandersetzung mit der Königsmacht um die Freiheit Islands. Sie war zunächst von Olav Tryggvason bedroht, der die Annahme des Christentums auf dem Allthing maßgeblich beeinflusste. Olav Haraldsson ging einen etwas diplomatischeren Weg, aber verfolgte das gleiche Ziel der Unterwerfung Islands. Daher ist nicht verwunderlich, dass das Interesse der damaligen Geschichtsschreibung an dem Heiligenmythos Olavs fehlte.[11]

    Kult auf den Färöern
    Die Sankt-Olav-Kirche in Kirkjubøur wurde um 1250 gebaut und das älteste erhaltene und noch genutzte Kirchengebäude des Landes. Sein Todestag wird noch heute als Nationalfeiertag (Ólavsøka) begangen.

    Kult in Finnland
    In Finnland konzentrieren sich die mittelalterlichen Kirchen und Kunstwerke, die auf Olav den Heiligen Bezug nehmen, auf den Südwesten des Landes und die Ålandinseln. Die meisten ihm geweihten Kirchen befinden sich in der Landschaft Satakunta. Darüber hinaus wurde an der östlichen Grenze Schwedens in Savonlinna eine Burg gebaut, die bald dem heiligen Olav gewidmet wurde. Der ursprüngliche Name der Burg Olavinlinna war Castrum novum. Auch in der Burg von Wyborg, die sich in Karelien befindet, ist der Hauptturm nach dem heiligen Olav benannt. Der Kult war vor allem wegen der Besiedlung stärker an der südwestlichen Küste als im Inland, und in Lappland fehlt jeglicher Hinweis auf Olav. Es handelt sich dabei um die alten Verbindungswege nach Schweden und die Handelsrouten an der Küste und ins Inland. Die Olavskulpturen sind teilweise im Inland und Gotland angefertigt, zu großen Teilen aber auch aus Schweden und Deutschland importiert, wobei man Lübeck als Hauptherstellungsort betrachtet. Dabei war die Hanse im Verein mit dem Dominikanerorden eine besondere Triebkraft.[12] Olav wurde auch zur Stärkung der nordischen Identität als Gegengewicht zum russischen Einfluss im Osten und zum mit ihm verbundenen orthodoxen Christentum eingesetzt, insbesondere auf Betreiben des katholischen Bischofs in Åbo-Stift. Daher tritt in den Darstellungen im Grenzgebiet häufiger kriegerische Rüstung auf.

    Kult in der Kiewer Rus
    Im Gotenhof, der Handelsniederlassung gotländischer Kaufleute in Nowgorod gab es spätestens um 1100 eine Olavkirche. Auch in Ladoga, einer der ältesten Warägersiedlungen der Rus, gab es eine Olavkirche.

    Neuzeit
    Erst in den 1890er Jahren bekam das Olavsfest neuen Aufschwung. Hier stand die religiöse Erneuerung im Vordergrund. Der Grundtvigianer Christopher Bruun wollte einen Gottesdienst in der Domkirche halten, was ihm der Dompropst abschlug. Daraufhihin hielt Bjørnstjerne Bjørnson vor ca. 6000 Menschen in Ilevållen eine große Rede. 1997 wurde zum 1000-Jahr-Jubiläum am 29. Juli erstmals ein ökumenischer Gottesdienst vom Bischof in Nidaros Finn Wagle, der Bischöfin Sofie Pedersen aus Grönlandd, dem Bischof David Tustin aus Grimsby (England), dem baptistischen Pastor Tor Rønneberg, der Pfingstler-Pastorin Marit Landrø, dem Metropoliten von Moskau, Kyrill, und dem Kardinal Cassidy aus Rom gefeiert. Seitdem finden die Olavstage jährlich Anfang Juli statt.

    Literarische Darstellungen
    Legenden
    Die Gestalt Olavs ist hinter den Sagen und Legenden nur schwer fassbar. In den Legenden ist er der Repräsentant des Christentums, der die Trolle und Teufel vertrieb und Wunder vollbrachte.
    Viele Kirchen führen in ihrer Legende ihren Bau auf Olav zurück, oft in der Weise, dass er einen Troll dazu bewog. Für die Olavskirche auf Avaldsnes (Karmøy gegenüber Haugesund) wird die gleiche Geschichte erzählt, wie sie für den Dom von Lund berichtet wird und das Rumpelstilzchen-Motiv verwendet: Er schließt mit dem Troll Sigg einen Vertrag ab, dass dieser ihm die Kirche baue und, falls der König nicht bis zur Fertigstellung seinen Namen errate, der Troll das Leben des Königs erhalte. Der König belauscht zufällig die Frau des Trolls, erfährt den Namen und ruft den Troll beim Namen. Als der seinen Namen hörte und damit seinen Lohn verlor, stürzte er vornüber. Sein Kopf wurde zu dem Stein, der neben der Kirchenwand liegt.
    Auch viele Ätiologien sind mit Olav verknüpft, so etwa die das Aussehen besonderer Felsformationen. Auch Täler werden darauf zurückgeführt, dass er mit einem Schiff zwischen den Bergen über Land fuhr. Diese Legenden haben mit der historischen Gestalt nichts zu tun.
    Die mittelalterlichen Verfasser mussten sich entscheiden, ob sie über den Heiligen oder den König schrieben. Die kirchlichen Schriftsteller beschrieben Olav natürlich als Heiligen, und sie waren die frühesten. Als später auch der historische König Gegenstand der Saga wurde, hatten deren Verfasser das Problem, die bereits vorhandenen Texte kritisch zu prüfen. Daraus entstanden verschiedene Olavsbilder und auch Geschehensabläufe, z. B. die Frage, ob Olav in der Schlacht bei Stikklestad bewaffnet oder unbewaffnet war.
    Heiligenlegenden
    Der älteste Bericht über den Tod Olavs findet sich in einem englischen Officium aus dem 11. Jahrhundert, in welchem neben den kirchlichen Festgebeten auch kleine Lesestücke eingestreut sind. Dort heißt es, Olav sei waffenlos gewesen und statt eines gewöhnlichen Schwertes habe er des Glaubens Schild und Schwert getragen, wie es Paulus im Epheserbrief forderte. Das Gleiche ist in jüngeren altnorwegischen religiösen Texten zu lesen. In einer anderen legendarischen Saga wird gesagt, er hababe ein Schwert getragen, aber weder Helm noch Brünne. Als er verwundet wurde, habe er das Schwert von sich geworfen und für seine Feinde gebetet. Man kann nicht davon ausgehen, dass die Verfasser tatsächlich meinten, der König sei unbewaffnet in seine größte Schlacht gezogen. Hier wird der Heilige geschildert, und die frommen Verfasser erzählten nicht das, was gewesen ist, sondern die hinter dem Geschehen geglaubte Wirklichkeit. Sie legten ihm also die Attribute bei, die zu einem heiligen Märtyrer gehörten.
    Dieses Stereotyp übernahm die um 1170 auf Latein verfasste Passio Olavi. Der persönliche Freund Olavs, Sigvad skald, beschrieb die Schlacht um 1040 in seinem Gedenkgedicht Erfidrápa, das im 12. Jahrhundert verschriftlicht wurde. Darin wird geschildert, wie der König in seiner Brünne mit dem Schwert kämpft. Snorri, der den König und nicht den Heiligen schilderte, hat sich an ihn gehalten und die königliche Prachtrüstung beschrieben.
    Die „offizielle“ Heiligenvita, die lateinische Passio Olavi, verwendet in der gedruckten Ausgabe nur 7 Seiten auf die Lebensbeschreibung, aber um die 59 Seiten auf die Wunder. Die meisten Wunder haben Heilungen zum Gegenstand. Die vielen Olavsquellen im Lande sind Abbilder der Olavsquelle im Dom zu Trondheim. Manche Olavsquelle mag ursprünglich eine heidnische heilige Quelle gewesen sein.

    Sagas
    Siehe auch: Óláfs saga helga
    Die Saga befasste sich im Gegensatz zur Legende mit dem profanen König Olav. Seine Zeit als Wiking wurde ebenso berücksichtigt wie seine politischen Taten als König. Allerdings konnte auch der Sagaverfasser nicht ganz vom Status des Heiligen absehen.
    Die älteste weltliche Quelle über Olav waren die Anfang des 12. Jahrhunderts geschriebenen kurzen Königschroniken. Die älteste zusammenhängende Saga war eine im Þingeyrarkloster in Island zwischen 1160 und 1180 niedergeschriebene Olavsaga, von der noch ganz kleine Fragmente erhalten sind, als Buchrücken für Rechnungsbücher für den Zeitraum 1638 bis 1641, entdeckt im norwegischen Reichsarchiv.
    Davon abgeleitet wird eine „Mittlere Saga“, die vollständig verloren ist. Von ihr abgeleitet ist die älteste legendarische Saga, die um 1200 verfasst wurde und so genannt wird, weil in ihr die meiste mündliche Legendenüberlieferung verarbeitet worden ist. Ebenso wurde sie in der verloren gegangenen Lífssaga Óláfs hins helga von Styrme Káresson (um 1220) benutzt.
    Diese wiederum floss zusammen mit der legendarischen Saga in die Saga Óláfs konungs hins helga des Snorri Sturluson und in die Fagrskinna (ebenfalls um 1220). Diese beiden wurden wiederum 1230 in Snorris Heimskringla verarbeitet.
    Abgesehen von den zeitgenössischen Skaldendichtungen bietet die gesamte Überlieferung ein verzerrtes Bild von Olavs Gegnern. In den kirchlichen Quellen sind sie Feinde Vertreter des Bösen, Teufelsdiener, Übeltäter und treulose Verräter. Das wussten auch die Sagaverfasser und vermieden solche Wortwahl. Adam von Bremen legt zwar auch Gewicht auf die Gegnerschaft zwischen Olav und Knut den Mächtigen, aber er schreibt auch über den Aufstand der norwegischen Häuptlinge, dass diese sich gegen Olav wandten, weil er deren Frauen wegen Zauberei habe umbringen lassen. Dieser Gesichtspunkt ist eine historisierende Übernahme der kirchlichen Verteufelung von Olavs Gegnern. Noch weiter abgeschwächt findet sich dieser Zug in der Erklärung Snorris, Olavs Mörder Tore Hund habe sich Zaubermittel für 12 Männer verschafft, die sie praktisch unverwundbar machten. Bei der Schlachtbeschreibung lässt er dann Tore mit 11 Männern in der ersten Reihe gegen Olav kämpfen, ohne allerdings an dieser Stelle die Zaubermittel zu erwähnen. Snorri rechtfertigt Olav nicht religiös, sondern politisch.
    In der lateinischen Biographie ist das Ziel Olavs bei seiner Heimkehr nach Norwegen beschrieben als Sorge für des Landes Zukunft. Er wolle durch Gesetze des Adels Willkür zähmen und die Schwachen vor deren Willkür schützen.
    Demgegenüber legt Snorri Olav nach seiner Heimkehr aus England eine programmatische Rede in den Mund, die gleichzeitig die Darstellungsleitlinie Snorris enthält:
    „… Ausländer herrschen über mein Eigentum, das früher mein Vater besaß und vor ihm mein Großvater und davor einer vor dem anderen meines Geschlechts und für das ich als gesetzlicher Erbe geboren wurde. Und nicht einmal damit sind sie zufrieden; denn sie haben allmählich alles genommen, was uns Verwandten gehörte, die wir von König Harald Hørfagre in gerader Linie abstammen. Manchen von uns haben sie einiges gelassen, anderen gar nichts. Nun möchte ich euch mitteilen, was ich seit langem bei mir erwogen habe, nämlich, dass ich Anspruch auf mein Vatererbe erheben will und dass ich weder den Dänenkönig noch den Schwedenkönig aufsuchen will und sie nicht um etwas bitten will, obgleich sie seit einiger Zeit zu ihrem Eigentum erklären, was Harald Hårfagre als sein Erbe hinterließ. Vielmehr will ich mein Erbe mit des Schwertes Spitze erobern und dazu meine Verwandtschaft und meine Freunde und alle, die zu mir halten, um Unterstützung ersuchen. Und so denke ich diesen Anspruch geltend zu machen, dass nur zweierlei geschehen kann: Entweder werde ich wieder das ganze Reich erhalten und beherrschen, dass jene sich durch die Erschlagung meines Verwandten Olav Tryggvasons aneigneten, oder ich werde auf dem Erbe meines Geschlechtes fallen.“
    Hier wird offenbar der religiöse Gesichtspunkt durch den nationalen und dynastischen Gesichtspunkt ersetzt. Eine weitere Leitlinie bringt Snorri: Seine Darstellung ist die des „gerechten Königs“, die er in der Entgegensetzung zweier Herrschertraditionen in der Nachfolge Harald Hårfagres darstellt. Programmatisch kommt dieser Gesichtspunkt in der Rede Røreks, eines Kleinkönigs aus dem Osten, vor seinen Mitkönigen kurz vor der Wahl Olavs zum König von Norwegen zum Ausdruck. Dort warnt Røørek seine Mitkönige, Olav die Königsherrschaft zu übertragen, indem er ihnen vor Augen stellt, dass zwar Håkon der Gute durch eine vorsichtige rechtsgebundene Herrschaftsausübung in Ordnung gewesen sei, aber Harald Hårfagre, Erik Blodøks und diie Erikssöhne, sobald sie Alleinherrscher geworden seien, zu unerträglichen Tyrannen mutiert seien. Und das sei auch bei Olav zu erwarten. Snorri lässt nun Olav eine vorsichtige Regierungsweise angedeihen und immer für ein gutes Verhältnis zu den Bauern suchen. Bei Snorri erobert Olav seine Macht nicht militärisch, sondern durch die allgemeine Zustimmung bei der Königswahl. So wird Olav der moralisch Überlegene, und seine Kämpfe richten sich gegen gesetzesbrecherische und aufrührerische Kleinkönige, die ihn vorher ja gewählt haben sollen. Damit erhält Olav die Rechtfertigung zur gewaltsamen Niederschlagung des Widerstandes. Auch die Unterstützung des dänischen Königs Knut durch die Abtrünnigen wird damit unrechtmäßig.
    Skaldenlieder
    Eine zuverlässigere Sicht auf Olav bieten die zeitgenössischen Skaldenlieder. Sie sind in den Sagas in vielen Strophen zitiert. In Olavs Gefolge befand sich eine Reihe isländischer Skalden. Drei von ihnen, Gissur Gullbráskald, Torfinn Munn und Tormod Kolbrunarskald, begleiteten ihn auf seiner Flucht nach Kiew. Alle drei fielen in der Schlacht bei Stiklestad. Von ihnen ist im Gegensatz zu Ottar Svarte und Sigvat Tordsson nicht viel überliefert.

    Politische Nachwirkung
    Es ist erstaunlich, welche Bedeutung Olav in Anbetracht seiner kurzen Regierungszeit in der Nachwelt erhalten hat. Es ist also fraglich, ob seine Bedeutung zu Lebzeiten seiner Bedeutung nach seinem Tode entspricht. Zunächst ist festzustellen, dass seine Regierungszeit gegen Ende des Prozesses zur Reichseinigung, den man von 995 bis ca. 1050 ansetzen kann, liegt. Unter ihm wurde die norwegische Kirche als Institution etabliert. Das Land erhielt ein Königtum, das schon entwickelter war als zu Zeiten Harald Hårfagres. Dazu haben aber sicher auch Olav Tryggvason und Knut der Große beigetragen. Vieles, was er in Gang setzte, kam erst unter Magnus dem Guten und Harald Hardråde zur Vollendung. Aber selbst beim Kirchenaufbau stellt sich die Frage, ob seine Initiative so epochal war, wie die Quellen sie darstellen, oder ob er nicht vielmehr nur einen Schritt zu den Schritten seiner Vorgänger hinzugefügt hat. Immerhin ist festzuhalten, dass sein Untergang nichts mit der Einführung des Christentums zu tun hatte, er historisch kein Märtyrer war. Vielmehr war das Land im Wesentlichen bereits christianisiert. Er konnte daher leicht bereits in den ersten Regierungsjahren die Überreste des Heidentums tilgen. Sein Widersacher Erling war selbst Christ. Das vollständige Ausbleiben jeglicher heidnischer Reaktion nach seinem Tode belegt hinreichend, dass es keine Konfrontation zwischen Heidentum und Christentum mehr gab. Das Bedürfnis der Kirche, einen königlichen Märtyrer als Landesheiligen aufzubauen, hat zu dieser nachträglichen Darstellung geführt. Auch seine Darstellung als milder und gerechter König dürfte übertrieben sein, wenngleich Olav bereits zum wikinger Menschenbild des kämpfenden Mannes auf Diistanz gegangen sein mag, als er bei seinem Aufenthalt in der Normandie sah, wie Kirche und Herzog Hand in Hand die Zersplitterung und Auflösung des Landes erfolgreich bekämpft hatten. Aber der räuberische Einfall in Dänemark in Abwesenheit Knuts zeigt, dass er sich von der Vergangenheit noch nicht vollständig gelöst hatte.
    Er hat entgegen vielen Darstellungen auch das Lehnswesen nicht eingeführt. Es ist überhaupt zweifelhaft, ob er überhaupt Lehnsleute hatte. Die Skalden verwenden den Ausdruck lendrmaðr so gut wie nicht. Sie sprechen durchweg von Hersen. Sigvat wendet ihn auf seinen Widersacher Erling Skjaldsson an, den mächtigsten Mann nach dem König. Die endgültige Mediatisierung der Adelsgeschlechter und ihre Einbindung in Reichshierarchie geschah erst später.
    Bereits unter seinem Nachfolger Magnus wurde die Vorstellung entwickelt, dass Olav sowohl mit der Dynastie als auch mit dem Land aufs engste verknüpft bleiben müsse. Bald wurden Gedichte verfasst, nach denen die späteren Könige ihre Macht von Olav dem Heiligen erhalten. Stein Herdisson dichtete 1070 für den König Olav Kyrre und seinen Widersacher, den dänischen König Sven Estridsson:
    An Sven will nicht
    der kampfstarke Fürst sein Erbland geben
    solange er sitzt in Kaupang
    wo der heilige König weilt.
    Seinem Geschlecht will Olav gönnen
    die Macht in ganz Norwegen.
    Hier darf Ulvs Sohn (= Sven) nicht
    sich Erbe nennen.
    Mitte des 12. Jahrhunderts wurde daraus ein staatsrechtlicher Grundsatz mit dem heiligen König als rex perpetuus Norvegiae.
    1847 wurde von König Oskar I. der St.-Olav-Orden als „Auszeichnung für hervorragende Verdienste um das Vaterland und die Menschheit“ gestiftet.
    Die 1903 gegründete Freimaurerloge St. Johanneslogen St. Olaus til de tre Søiler trägt seinen Namen.
    Ein dem Andenken König Olavs gewidmeter Pilgerweg, der „Olavsweg“, wurde 2010 als Kulturweg des Europarats zertifiziert.[13] Der Weg verläuft von Oslo nach Trondheim.[14]

    Ikonographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Der Olavskult breitete sich rasch über Skandinavien aus, so dass sich Bildnisse bereits früh weiträumig verteilten. Niemand konnte bislang die schnelle Ausbreitung des Kultes schlüssig erklären. Aus der Zeit unmittelbar nach seinem Tod sind etwa 400 ihm geweihte Kirchen in Skandinavien bekannt, davon allein 100 in Schweden. Hinzukommen die Olavsaltäre in anderen Kirchen. Aus den ersten Jahrhunderten sind in Skandinavien allerdings keine Kunstwerke mit Olavsdarstellungen überkommen. Die älteste bekannte Darstellung ist in der Geburtskirche in Bethlehem zu sehen und stammt aus der Zeit kurz nach 1153. Sie ist in byzantinischem Stil gehalten und trägt die Inschrift „SCS OLAUUS REX:NORWÆGIE“. Mitte des 13. Jahrhunderts treten die ersten Abbildungen aus den Olavslegenden in einem Psalter in East Anglia auf, einem Andachtsbuch zu privatem Gebrauch. Die dann auch aus Norwegen überlieferten Olavsbilder zeigen ihn mit goldener Königskrone, goldenem Heiligenschein, braunen oder roten oder goldenen Haaren und Bart, im späteren Mittelalter in voller Kriegsrüstung, Gottes heiliger Ritter. Die älteste schwedische Bildüberlieferung ist ein spätromanisches Fresko in der Kirche von Kaga aus der Zeit um 1225.[15]
    Das Kennzeichen König Olavs ist die Axt. Sie wurde als Herrscherinsignie, als Waffe und als Märtyrer–Signum gedeutet. Es ist sicher, dass die Axt mit silbernem Blatt bereits im Mittelalter zu den Herrscherregalien gehörte und erst bei der Reformation verschwand. Aber es ist umstritten, ob die Axt bereits im Mittelalter Bestandteil der Olavsskulpturen war oder ob sie erst später beigegeben wurde. Sie hat ihren Ursprung im Symbol der Macht und des Rechts, wie auch im römischen Bereich die fasces des Liktors ein Beil als Symbol der Macht enthielten. Der Sohn Olavs, Magnus der Gute, soll bereits die silberne Axt als Feldzeichen in der Schlacht auf der Lürschauer Heide gegen die Wenden verwendet haben. Die Axt war auch biblisch verankert:
    „Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Ein jeder Baum also, der nicht gute Frucht bringt, wird herausgehauen und ins Feuer geworfen.“
    – Mt 3,10 EU
    In der Dichtung und in den Sagas über die Schlacht bei Stiklestad spielte die Axt noch keine dominierende Rolle. Erst bei Snorri leitete der Axthieb von Torsten Knarrsmed in das Knie des Königs seinen Tod ein. Damit erhielt der Axthieb seine zentrale Rolle in der Ikonographie im 14. Jahrhundert.[16] Machtsymbol und Märtyrerzeichen verschmolzen so. Hinzu kam, dass alsbald der sonst übliche Reichsapfel als Herrscherinsignie durch das Ziborium, ein Symbol für die kirchliche Gerichtsbarkeit, ersetzt wurde.
    Außerdem ist fast immer eine Figur mit einem Menschenkopf unter seinen Füßen dargestellt. Anfangs handelte es sich um einen Menschen; zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde daraus ein Drache oder Untier mit Menschenkopf. Diese Figur hat sehr viele Erklärungsversuche ausgelöst. Einige meinten, es handele sich um seinen Halbbruder Harald, der überzeugter Heide geblieben war. Eine andere Erklärung besagte, es handele sich um Olavs eigenes heidnisches Ich, das er durch die Taufe besiegt habe, oder das besiegte Heidentum im Allgemeinen.[17]

    Ehe und Nachkommen
    Olav war seit 1019 verheiratet mit Astrid von Schweden, illegitime Tochter des Königs Olaf „Schoßkönig“. Ihre Kinder waren:
    • Wulfhild von Norwegen († 24. Mai 1071), oo 1042 Ordulf Herzog von Sachsen um 1020-28. März 1072
    Aus einer außerehelichen Beziehung hatte er den illegitimen Sohn
    • Magnus I. der Gute (* um 1024; † 1047)



    Anmerkungen
    1 Grenske = der aus Grenland, einer Landschaft südlich von Oslo, kommende.
    2 Das was über zehnmal so viel, wie der norwegische König um 1300 jährlich an Steuern einnahm. Krag (2011) S. 35 f.
    3 Krag (2011) S. 36.
    4 Es gibt gute Gründe dafür, anzunehmen, dass auf diesen Kriegszug der spätere Kampf und die Schlacht bei Stiklestad zurückzuführen ist. Siehe weiter unten und Frostathingslov IV, 50.
    5 Frostathingslov VII, 27
    6 Daran erinnert das sogenannte „Stavanger-Kreuz“, ein Steinkreuz mit der Runeninschrift: Der Priester Alf(geir) errichtete diesen Stein nach Erling seinem Herrn, der gegen Olav kämpfte.
    7 Sandnes S. 20.
    8 Andersson S. 172 ff.
    9 Nyberg S. 56. S. 55 eine Karte über die Verteilung der Olavskirchen im mittelalterlichen Dänemark, soweit sie noch bekannt sind. Nach der Reformation gerieten viele Kirchenpatronate in Vergessenheit und sind nicht mehr zu ermitteln.
    10 Ásgeirsson S. 84.
    11 Ásgeirsson S. 88.
    12 Knuutila S. 102.
    13 Homepage des Olavswegs
    14 Karte des Olavswegs
    15 Lidén S. 28 ff.
    16 Lidén S. 36. Dagegen meint Knuutila S. 107, dass die Axt Olav erst nach der Erhebung Eystein Erlandsons zum Erzbischof 1157 beigegeben wurde, um ihn als heiligen Oberherrn über Norwegen und dessen Machthaber zu etablieren.
    17 Knuutila S. 110 f. mit weiteren Erklärungen.
    Literatur
    • Lars Andersson: „Sankt Olavsmärken och pilgrimskrus i Skandinavien“. In: Lars Rumar (Hrsg.): Helgonet i Nidaros. Olavskult och kristnande i Norden.. o.O. 1997. S. 172–185.
    • Ólafur Ásgeirsson: „Olav den helige på Island“. In: Lars Rumar (Hrsg.): Helgonet i Nidaros. Olavskult och kristnande i Norden.. o.O. 1997. S. 83–90.
    • Tore Dyrhaug: Slaget på Stiklestad. In: Per Erik Olsen (Hrg.): Norges Kriger. Fra Hafrsfjord til Afghanistan. Oslo 2011. ISBN 978-82-8211-107-2. S. 42-47.
    • Oddgeir Hoftun: Stabkirchen - und die mittelalterliche Gesellschaft Norwegens / Text: Oddgeir Hoftun; Fotos: Gérard Franceschi; Konzeption: Asger Jorn; [übersetzt aus dem Dänischen von Irmelin Mai Hoffer und Reinald Nohal unter Mitarbeit vonarah Majken Hoffer], Köln 2003: König; ISBN 3-88375-526-5
    • Oddgeir Hoftun: Kristningsprosessens og herskermaktens ikonografi i nordisk middelalder, Oslo 2008: Solum Forlag. ISBN 978-82-560-1619-8.
    • Jyrki Knuutila: „Sankt Olav i Finlands kyrkliga konst under medeltiden“. In: Lars Rumar (Hrsg.): Helgonet i Nidaros. Olavskult och kristnande i Norden.. o.O. 1997. S. 91–114.
    • Claus Krag: Vikingtid og rikssamling 800–1130. In: Aschehougs Norges Historie Bd. 2, Oslo 1995, ISBN 82-03-22015-0.
    • Claus Krag: Olav den helliges felttog. In: Per Erik Olsen (Hrg.): Norges Kriger. Fra Hafrsfjord til Afghanistan. Oslo 2011. ISBN 978-82-8211-107-2. S. 34-41.
    • Anne Lidén: „Bilden av Sankt Olav“. In: Lars Rumar (Hrsg.): Helgonet i Nidaros. Olavskult och kristnande i Norden.. o.O. 1997. S. 26–49.
    • Tore Nyberg: „Olavskulten i Danmark under medeltiden“. In: Lars Rumar (Hrsg.): Helgonet i Nidaros. Olavskult och kristnande i Norden.. o.O. 1997. S. 53–82.
    • Jørn Sandnes „Olav den Hellige – myter og virkelighet“. In: Lars Rumar (Hrsg.): Helgonet i Nidaros. Olavskult och kristnande i Norden.. o.O. 1997. S. 13–25.
    • Nils Petter Thuesen: Norges Historie i Årstall. Oslo 2004, ISBN 82-458-0713-3.
    • Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1385
    Weblinks
    Commons: Olav II. Haraldsson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Olav II. Haraldsson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

    Olav + Astrid von Schweden. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Astrid von Schweden (Tochter von Olof Skötkonung von Schweden und Edla (Slawin)).
    Kinder:
    1. 1. Wulfhild von Norwegen gestorben am 24 Mai 1071.
    2. Magnus I. von Norwegen, der Gute


Generation: 3

  1. 6.  Olof Skötkonung von SchwedenOlof Skötkonung von Schweden wurde geboren in cir 980 (Sohn von König Erik VIII. (Erik Segersäll) von Schweden, der Siegreiche und Prinzessin Świętosława (Gunnhild) von Polen, die Hochmütige ); gestorben in cir 1022.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Olof_Skötkonung

    Olof Skötkonung (deutsch auch Olaf Schoßkönig oder Olaf Schatzkönig; * um 980; † um 1022) war der erste christliche König Schwedens. Seine glorreichen Fahrten werden im Óláfsdrápa sœnska besungen.

    Name
    „Skot“ ist ein angelsächsisches Lehnwort und bedeutet „Schatz“ oder Schoss (Steuer).[1] Olof Skötkonung ließ die ersten bekannten Münzen in Schweden prägen. Daher leitet sich möglicherweise der Name vom Wort Schatz oder Steuer her.
    Für die in früheren Zeiten üblichere Übersetzung als Schoßkönig (von schwedisch sköte für Schoß als Körperzone) gibt es verschiedene Deutungen, u.a.
    • weil angeblich schon der ungeborene Olof als Mitkönig seines Vaters Erich bestimmt worden sein soll, eben als er noch im Schoß der Mutter heranwuchs[2], oder
    • weil er bei seiner Krönung als Mitkönig noch ein Kleinkind war und auf dem Schoß der Mutter saß[3].

    Leben
    Jugend
    Olof Skötkonung war ein Sohn von König Erik VIII. von Schweden und Sigrid der Stolzen. Um 995 folgte er seinem Vater nach dessen Tod als König. Seine Mutter heiratete den Dänenkönig Sven Gabelbart.
    Seeschlacht von Svolder 1000
    Im Jahre 1000 zog Olof mit Sven gegen den norwegischen König Olav I. Tryggvason in die Seeschlacht von Svold. Nach der siegreichen Schlacht teilten sich beide Könige Norwegen. Olof erhielt die Regionen Bohuslän und Trøndelag. Diese Gebiete verlor er später wieder.
    Taufe 1008
    1008 wurde Olof in Husaby durch Bischof Siegfried getauft, gemeinsam mit seiner Familie und dem Hofstaat. [4] Danach förderte Olof die Errichtung des ersten schwedischen Bistums Skara. Ein Teil der schwedischen Oberschicht und der Bevölkerung blieben ungetauft. Sein Übertritt zum Christentum erschwerte seine Regierungstätigkeit vor allem in Svealand wahrscheinlich beträchtlich.
    Letzte Jahre
    Sein Rückhalt unter den Svearn schwand in den darauffolgenden Jahren. Der lange Krieg gegen Norwegen löste Unzufriedenheit aus.[5] Die Stämme der Jatwinger und der Kuren an der südlichen Ostseeküste stellten ihre Tributzahlungen ein. Um 1022 wurde sein Sohn Anund Jakob zum Mitkönig gewählt. Es ist nicht überliefert, wann Olof starb.

    Ehe und Nachkommen
    Olof war verheiratet mit Estrid, Tochter eines slawischen Obodritenfürsten. Nachkommen waren
    • Ingegerd (um 1001-um 1050) - sollte den norwegischen Thronfolger Olaf II. heiraten, um den Frieden zwischen beiden Herrscherhäusern zu sichern. Sie entschied sich aber gemeinsam mit ihren Eltern, ein zeitgleiches Angebot des Anwärters auf ds Großfürstentum Kiew, Jaroslaws des Weisen vorzuziehen, den sie 1019 heiratete.
    • Anund Jakob (um 1010-um 1050) - wurde 1022 schwedischer König.
    Olof hatte gleichzeitig eine zweite Frau Edla, die auch slawischer Herkunft war. Kinder waren[6]
    • Astrid, ∞ Olav II. Haraldsson, König von Norwegen 1015–1028
    • Emund der Alte, König von Schweden 1050–1060
    • Holmfrid.



    Fußnoten
    1 Lagerqvist S. 31.
    2 Wilhelm August Gottlieb Assmann: Handbuch der Allgemeinen Geschichte, Band 5, 2. Teil, Seite 150. Verlag F. Vieweg und Sohn, Braunschweig 1857
    3 Eric Rücker Eddison: Styrbjörn der Starke, Seiten 76 und 137. Bastei-Lübbe. Bergisch Gladbach 1996
    4 Andere Quellen nennen dagegen eine Missionar Bernhard, einen Gefährten des Bruno von Querfurt.
    5 So die Heimskringla
    6 Snorri Sturluson: Ólaf helgi saga (Saga vom heiligen Olaf in der Heimskringla) erwähnt die Namen der Kinder und, dass Edmund nach Wendland (slawisches Gebiet), in die Heimat seiner Mutter zurück ging.
    Quellen
    • Heimskringla, Ólaf helgi saga (Saga vom heiligen Olaf)
    • Óláfsdrápa sœnska (Loblied auf Olaf den Schweden)
    Literatur
    • Harald Ehrhardt: Olaf Eriksson 'Schoßkönig'. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6, Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 1386 f.
    • Jörg-Peter Findeisen: Die schwedische Monarchie. Von den Vikingerherrschern zu den modernen Monarchen. Band 1: 950-1611. Verlag Ludwig, Kiel 2010, S. 72ff.
    • Lars o. Lageqvist: Sveriges regenter. Från forntid till nutid. Norsteds Förlag AB, Stockholm 1996, ISBN 91-1-963882-5.
    • Lutz Mohr: Die Jomswikinger und ihre Jomsburg im Gau Jom. Militärische und maritime Machtstützen Dänemarks und Horte der Aggression im frühmittelalterlichen Pommern. In: Kathrin Orth, Eberhard Kliem (Hrsg.): Jahrbuch 2012 der Deutschen Gesellchaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte e.V. Isensee Verlag Oldenburg, Schleswig 2012, S. 73–89.
    • Arndt Ruprecht: Die ausgehende Wikingerzeit im Lichte der Runeninschriften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1958 (Palaestra 224, ISSN 0303-4607), (Zugleich: Göttingen, Univ., Diss., vom 7. Okt. 1958).
    • Peter H. Sawyer: Óláfr skötkonungr. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 22, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017351-4, S. 60–62. (Artikel abgerufen über das kostenpflichtige GAO bei De Gruter Online)
    Weblinks
    • Commons: Olof Skötkonung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Foundations for Medieval Genealogy

    Olof + Edla (Slawin). Edla wurde geboren in ? 980. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 7.  Edla (Slawin) wurde geboren in ? 980.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Edla_(Slawin)

    Edla (* um 980?; † um 1010?) war eine Frau von König Olaf Skötkonung von Schweden.
    Über ihre Person gibt es kaum Informationen. Sie kam aus "Wendland", das slawische Gebiet an der Ostsee und sie war Mutter von Emund, Astrid und Holmfrid. Ihr Status ist nicht ganz klar. Sie war Frau von König Olaf, aber wahrscheinlich nicht mit ihm verheiratet.[1] Möglicherweise starb sie relativ zeitig.[2]

    Nachkommen
    • Emund der Alte, König von Schweden (1050–1060).
    • Astrid, Ehefrau von König Olav II. Haraldsson von Norwegen
    • Holmfrid, Tochter



    Quellen
    • Snorri Sturluson, Óláfs saga helga, Heimskringla, um 1230, Kap. 89
    Literatur
    • Åke Ohlmarks: Alla Sveriges drottningar (Alle Königinnen Schwedens), Geber, Stockholm 1973
    Anmerkungen
    1 Olaf war verheiratet mit Estrid. Vielleicht war Edla die erste Frau und starb bald. In den kurzen erhaltenen Informationen wurde sie aber nicht als Königin bezeichnet. Möglicherweise war sie Nebenfrau. Ihr Sohn Emund wurde König nach seinem Hlbbruder Amund.
    2 In der Olafssaga wurde berichtet, dass ihre Kinder von der Stiefmutter schlecht behandelt wurden. Sie könnte zu diesem Zeitpunkt schon gestorben sein.

    Kinder:
    1. 3. Astrid von Schweden


Generation: 4

  1. 12.  König Erik VIII. (Erik Segersäll) von Schweden, der Siegreiche König Erik VIII. (Erik Segersäll) von Schweden, der Siegreiche (Sohn von König Björn von Schweden, der Alte ); gestorben in cir 995.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Dänischer König (etwa zwischen 992 und 993)

    Notizen:

    Es ist nicht verbürgt wer wirklich seine Gattin war (siehe text im Web-Link).

    https://de.wikipedia.org/wiki/Erik_VIII._(Schweden)

    Erik VIII., der Siegesfrohe (Erik Segersäll, * spätestens 945;[1] † um 995 an einer Krankheit[2]) war König der Svear und etwa zwischen 992 und 993 dänischer König. Die Zählung geht auf Johannes Magnus zurück.
    Sein Vater soll der legendäre Sagenkönig Björn der Alte gewesen sein, seine historisch faßbaren Eltern sind aber nicht sicher zu ermitteln. Der schwedische Historiker Sture Bolin hält die Version von Adam von Bremen für am wahrscheinlichsten, dass der Vater Edmund Eriksson gewesen sei, den Adam als Vorgänger benennt.[3]
    Von manchen alten Chronisten wird er als der König von Schweden gerechnet, der als Erster die Gebiete von Svealand, Östergötland und Västergötland, also das gesamte mittelalterliche Schweden, unter sich vereinte. In heutiger Zeit wird dieses Verdienst oft seinem Sohn Olof Skötkonung zugerechnet. Er soll mit Sigrid der Stolzen verheiratet gewesen sein. Allerdings wird bezweifelt, dass es diese Frau gegeben hat. Die ältesten Quellen berichten lediglich, dass er mit einer slawischen Fürstentochter verheiratet gewesen sei und dass auch die Frau von Sven Gabelbarts eine Slawin gewesen sei und Gunnhild geheißen habe. Da es sich um die Witwe Eriks gehandelt hat, müsste sie Gunnhild geheißen haben und die Tochter von Fürst Miezko gewewesen sein. Sigrid wäre dann eine freie Erfindung der frühen Geschichtsschreiber gewesen, deren Name von dem damaligen dänischen Krongut in Schweden, das im 13. Jahrhundert Sigridslev genannt wurde, genommen wurde. Dieser Name deutet darauf hin, dass es tatsächlich eine Sigrid gegeben hat. Es könnte sein, dass Erik zweimal verheiratet war. Dafür spricht, dass Olof Skötkonung erwachsen war, als er König wurde, seine „Mutter“ aber noch sehr jung war.[4]
    Laut den vorhandenen Quellen (Isländische Sagas, die allerdings recht spät geschrieben wurden, und die Chronik von Adam von Bremen) regierte Erik bei seinem Machtantritt um 970[1] zusammen mit seinem Bruder Olof. In diesem Dezennium wurde Sigtuna gegründet. Damit ist Erik der erste mit Sicherheit identifizierte König, der eine Stadt in Schweden gegründet hat.[1]
    Als Olof, der vielleicht nur ein südschwedisches Stammesoberhaupt war, 975 starb, wurde Erik Alleinherrscher. Laut den isländischen Sagas wollte der Sohn Björns, „Styrbjörn der Starke“, den Thron seines Vaters übernehmen und erkannte seinen Onkel Erik als rechtmäßigen schwedischen König nicht an. Er wandte sich deshalb außer Landes jenseits der Ostsee nach Pommern und wurde dort einer der führenden Häuptlinge der Jomswikinger, die u. a. auf Wollin im Gau Jom stationiert waren. Mit diesser Verstärkung und einem dänischen Hilfskontingent begab sich Styrbjörn auf dem Seeweg nach Uppland, um Erik abzusetzen. Etwa 983 oder 986 trafen die beiden Heere auf der Ebene Fyrisvallarna am Fluss Fyris südlich von Alt-Uppsala aufeinander. In der Schlacht fielen Styrbjörn und zahlreiche Jomswikinger. Eriks Gefolgschaftskrieger siegten, woraufhin er den Beinamen „der Siegesfrohe“ erhalten haben soll.
    Erik soll nach Adam von Bremen auch einen Eroberungszug nach Dänemark durchgeführt haben, als Rache für die dänische Unterstützung von Styrbjörn. Manche Quellen nennen das Jahr 992 und andere ein Jahr früher. Erik soll dabei König Sven Gabelbarart vertrieben haben und für ein Jahr regiert haben, doch dann zwang ihn eine Krankheit zurück nach Alt-Uppsala. Er starb wahrscheinlich 995 in seinem Königshof und es wird vermutet, dass er auf dem südwestlichen Grabfeld von Alt-Uppsala begraben wurde. Als König folgte ihm sein minderjähriger Sohn Olof Skötkonung nach. Erik hatte auch eine Tochter – Holmfrid Eriksdotter.

    Ehen
    Erik Segersäll soll entweder mit Sigrid Storråda, der Tochter eines Machthabers (storman) aus Västergötland, oder mit Świętosława von Polen (auch bekannt als Gunhild), der Tochter von Fürst Mieszko I., verheiratet gewesen sein.
    Die Quellen sind uneinig darüber, wer Eriks Frau war. Die isländischen Sagen und der Däne Saxo Grammaticus geben Sigrid Storråda an, die dadurch große Beachtung in den Berichten findet. Adam von Bremen notierte jedoch, dass es sich um eine namenlose slawische Prinzessin handelte, die in einem späteren Teil seines Buches den Namen Gunhild erhält. Lange betrachteten die Historiker die Berichte über Sigrid Storråda als erfunden und sie meinten, dass die Namen Sigrid oder Gunhild eine Abwandlung des polnischen Namens Świętosława seien. In neuerer Zeit geht die Ansicht dahin, dass Adam von Bremen ein Missverständnis unterlief und somit Sigrid Storråda als wahrscheinlicher gilt.



    Einzelnachweise
    1 Lagerqvist (1996) S. 27.
    2 Lagerqvist (1976) S. 23.
    3 Bolin
    4 Lagerqvist (1996) S. 29.
    Literatur
    • Sture Bolin: „Erik Segersäll“ in: Svensk Biografisk Lexikon, abgerufen am 5. Dezember 2012.
    • Lars o. Lageqvist: Sverige och dess regenter under 1000 år. Sporrong. Norrtälje 1976. ISBN 91-0-041538-3
    • Lars o. Lageqvist: Sveriges regenter. Från forntid till nutid. Norsteds Förlag AB Stockholm 1996. ISBN 91-1-963882-5
    • Johannes Bröndsted: Die große Zeit der Wikinger. Aus dem Dänischen von Karl Kersten. Neumünster: Karl Wachholtz Verlag 1964
    • Joachim Herrmann u.a.: Wikinger und Slawen. Zur Frühgeschichte der Ostseevölker. Berlin: Akademie-Verlag (DDR)1982
    • Lutz Mohr: Drachenschiffe in der Pommernbucht. Die Jomswikinger, ihre Jomsburg und der Gau Jom. (edition rostock maritim). Hrsg. von Robert Rosentreter. Rostock: Ingo Koch Verlag 2013, ISBN 978-3-86436-069-5

    Erik + Prinzessin Świętosława (Gunnhild) von Polen, die Hochmütige . [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 13.  Prinzessin Świętosława (Gunnhild) von Polen, die Hochmütige (Tochter von Fürst Miezislaus I. (Mieszko) von Polen (Piasten) und Herzogin Dubrawka von Böhmen).

    Notizen:

    Die genaue Identität von Gunnhild kann wohl zur Zeit nicht genau geklärt werden. (s.Bericht im Web-Link)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sigrid_die_Stolze

    Sigrid die Stolze (auch Gunhild(a), Sigrid Storråda, Świętosława von Polen oder Czcirada; * um 965; † nach 1014) ist eine Person, die in vielen nordischen Sagen und historischen Chroniken auftaucht. Es ist nicht bekannt, ob es sich dabei um eine reale Person handelte oder um eine fiktive, bei der die Lebensläufe verschiedener realer Personen zusammengefasst wurden.
    Sie soll um 985 mit dem schwedischen König Erik dem Siegreichen verheiratet worden sein, um dem Bündnis der Dänen mit Obodriten und Liutizen gegen das Heilige Römische Reich und die Piasten zu begegnen. Sie gebar zwei Söhne, von denen Olof Skötkonung später König von Schweden wurde.
    Als ihr Mann Erik 995 gestorben war, soll sie den dänischen König Sven Gabelbart geheiratet haben. Von ihm wurde sie Mutter der dänischen Könige Harald II. und Knut der Große sowie dreier Töchter, von denen eine nach ihrer Mutter (lat.) Santslaue genannt wurde.

    Herkunft
    Die Informationen aus skandinavischen Quellen unterscheiden sich von den Berichten anderer Chronisten, welche annahmen, dass sie eine Slawin war.
    Skandinavische Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Die nordischen Sagen berichten über Sigrid, dass sie eine Tochter des mächtigen Wikingers Skoglar-Torste aus Västergötland war. Sie heiratete Erik den Siegesfrohen und ließ sich später von ihm scheiden. Die Gründe dafür werden in den verschiedenenen Sagen unterschiedlich dargestellt. Nach der Trennung regierte sie mit ihrem zweiten Sohn, Emunde, über Västergötland (Gautland). Als Herrscherin über dieses Gebiet war sie begehrt bei weniger bedeutenden Unterkönigen der umliegenden Gebieteete, die sie ehelichen wollten. Zwei besonders eifrige Bewerber, Harald Grenske, den Vater des norwegischen Königs Olav II. Haraldsson, und Vissevold, der vermutlich ein russischer Prinz war, ließ sie in ihrer Halle verbrennen, um – wie sie sagte – künftig Kleinkönigen zu verleiden, zu ihr zu kommen und um ihre Hand anzuhalten.[1]
    Nach diesem Gewaltakt wussten die anderen Unterkönige, dass sie besser keine ähnlich gearteten Versuche unternehmen sollten, und Sigrid erhielt den Beinamen Storråda („die Stolze“ oder „die Hochmütige“). Die Quellen berichten weiter, dass Sigririd nicht abgeneigt war, den norwegischen König Olav Tryggvason zu heiraten. Sie war jedoch nicht bereit, den christlichen Glauben anzunehmen. Daraufhin kam es zum Streit zwischen den Partnern, der zu einer bitteren Feindschaft wurde. Sigrid soll den dänischen König Sven Gabelbart geheiratet haben, welcher auf ihr Drängen hin zusammen mit ihrem Sohn Olof Skötkonung, der nun schwedischer König war, gegen Olav Tryggvasson vorging, worauf Olav in der Schlacht bei Svolder umkam.
    In den isländischen Sagen und bei Saxo Grammaticus ist nur vermerkt, dass Sigrid zusammen mit Sven Gabelbart die Tochter Estrid hatte, welche wiederum Mutter des dänischen Königs Sven Estridsson war. Harald II. und Knut der Große werden in der Beschreibung dieser Ehe nicht genannt.
    Eine mögliche Erklärung ist, dass Sven Gabelbart zweimal verheiratet war, zuerst mit Sigrid Storråda und später mit der unten beschriebenen Świętosława von Polen.

    Andere Chronisten
    Verschiedene Chroniken geben an, dass Knut der Große eine polnische Mutter hatte oder dass sie einem nahe verwandten Geschlecht entstammte.
    Laut Thietmar von Merseburg soll sie aus der Eheverbindung von Herzog Mieszko von Polen aus dem Haus der Piasten mit der Prinzessin Dubrawka von Böhmen stammen, doch Thietmar gibt nicht ihren Namen an. Er gilt im Allgemeinen als der am besten informierte mittelalterliche Chronist, da er zu vielen beschriebenen Ereignissen in persönlicher Verbindung stand und auch gut über das Geschehen in Polen und Dänemark informiert war. Thietmar berichtet auch nicht, dass diese Königin vorher Königin in Schweden war.
    Adam von Bremen nennt eine polnische Prinzessin als Frau von Erik dem Siegesfrohen und berichtet weiter, dass sie auch die Mutter von Harald II. und Knut dem Großen war. In einem späteren Teil seines Werkes nennt er sie Gunhild. Manche Historiker vertraten deshalb die Ansicht, dass Sigrid Storråda eine Erfindung der nordischen Sagen war. Heute wird zumeist angenommen, dass Adam einem Missverständnis unterlag, als er die beiden Personen zu einer Person zusammenlegte. Dass Sigrid eine reale Person war, wird auch dadurch gestützt, dass die dänischen Besitzungen in Schweden die Bezeichnung "Syghridslef" (Sigrids Erbgut) hatten.[2]
    Der slawische Vorname Świętosława gründet sich hauptsächlich auf einer Inschrift im Werk "Liber vitae of the New Minster and Hyde Abbey Winchester", wo vermerkt ist, dass Knut der Große eine Schwester mit dem lateinischen Namen Santslaue hatte (der Text lautet "Santslaue soror CNVTI regis nostri"). Weiter wurde vermutet, dass diese Frau nach ihrer Mutter benannt wurde.
    Die Ehe dieser Königin mit Sven Gabelbart dauerte nicht lange. Sie wurde von ihm verstoßen und musste in ihre slawische Heimat zurückkehren, bis sie von ihren Söhnen zurückgeholt wurde, nachdem diese nach dem Tod des Vaters die Macht in Dänemark übernommen hatten. Bemerkenswert ist, dass sie nicht nach Schweden reiste, was sie nach Ansicht mehrerer Kommentatoren getan hätte, wenn sie die Mutter von Olof Skötkonung gewesen wäre.
    Auch in einem Band des englischen Werkes Encomium Emmae Reginae wird darüber berichtet, dass Knut der Große ins Land der Slawen fuhr, um seine Mutter nach Dänemark zu holen. Hier wird aber nicht behauptet, dass sie auch Slawin war.



    Einzelnachweise
    1 Heimskringla. Saga von Olav Tryggvason, Kap. 43.
    2 Lagerqvist S. 29.
    Literatur
    • Joachim Herrmann u. a.: Wikinger und Slawen. Zur Frühgeschichte der Ostseevölker. Berlin: Akademie-Verlag 1982
    • Lars O. Lagerqvist: Sveriges regenter. Från forntid till nutid. Norstedts Förlag Stockholm 1996. ISBN 91-1-963882-5
    • Snorri Sturluson: Heimskringla Olaf Tryggvasons Saga
    • Thietmar von Merseburg: Chronik des Mittelalters - Erläutert von Werner Trillmich, Darmstadt 1957; Textstelle VII,36.
    • Lutz Mohr: Die Jomswikinger. Mythos oder Wahrheit. Elmenhorst: Edition Pommern 2009. ISBN 978-3-939680-03-1

    Kinder:
    1. 6. Olof Skötkonung von Schweden wurde geboren in cir 980; gestorben in cir 1022.


Generation: 5

  1. 24.  König Björn von Schweden, der Alte (Sohn von König Erich der Schweden und Goten); gestorben in cir 950.

    Notizen:

    Björns historische Existenz ist umstritten. Deshalb wird er zu den sogenannten Sagenkönigen gerechnet.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Björn_der_Alte

    Björn der Alte, auch Björn Eriksson, war nach der Hervarar-Saga um das 900 bis 950 König von Schweden und Vater von Olof II. Björnsson und Erik Segersäll. Björns historische Existenz ist umstritten. Deshalb wird er zu den sogenannten Sagenkönigen gerechnet.[1]

    Hintergrund
    Björn oder Emund Eriksson regierte nach den Sagas vermutlich von 882 bis 932 über das Volk Schwedens.[2] Er war nach der Hervarar Saga und der Saga von Harald Schönhaar (Haralds saga hárfagra) der Sohn von Erik. Nach diesen Berichten lebte Erik in Uppsala und sein Sohn Björn regierte das Reich lange Zeit. Dieser hatte zwei Söhne die Erik der Siegreiche und Olof hießen.[3]
    Adam von Bremen gibt anstelle von Björn Emund Eriksson als König an. Es spricht jedoch nichts dagegen, dass beide gleichzeitig Regenten waren, da es zu jener Zeit wohl ein System der Coherrschaft (Doppelherrschaft) gegeben hat.[1] Der Name Björn bedeutet auf Schwedisch Bär.[4]



    Einzelnachweise
    1 Lars Ulwencreutz: Ulwencreutz’s the royal families in europe. Lulu Com, 2013, ISBN 978-1-304-58135-8, S. 96. (books.google.de)
    2 Nordisk familjebok / Uggleupplagan. Band 3. Bergsvalan–Branstad. In: runeberg.org. 1905, S. 575–576, abgerufen am 18. November 2015 (schwedisch).
    3 Nora Kershaw: Stories and ballads of the far past. – 140 (Memento vom 13. Mai 2008 im Internet Archive) auf home.ix.netcom.com
    4 männlicher Name Björn, Herkunft, verwandte Namen und Bedeutung. In: onomastik.com. Abgerufen am 18. November 2015.

    Kinder:
    1. 12. König Erik VIII. (Erik Segersäll) von Schweden, der Siegreiche gestorben in cir 995.

  2. 26.  Fürst Miezislaus I. (Mieszko) von Polen (Piasten)Fürst Miezislaus I. (Mieszko) von Polen (Piasten) wurde geboren in cir 922 (Sohn von Fürst Siemomysł (Ziemomysl) von Polen (Piasten) und N. (Normannin)); gestorben am 25 Mai 992.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Mieszko I
    • Französischer Name: Mieszko I. de Pologne
    • Titel (genauer): Fürst, Herzog von Polen (ab etwa 960)
    • Titel (genauer): Duke of Poland
    • Titel (genauer): Duc de Pologne

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Mieszko_I_of_Poland

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Mieszko_Ier_de_Pologne



    https://de.wikipedia.org/wiki/Mieszko_I.

    Mieszko I. ['mʲɛʃkɔ][1] (lateinisch Misko, Mysko, Mesco, Miseco; * um 945?; † 25. Mai 992) aus der Herrscherfamilie der Piasten war ein slawischer Fürst, der in den westlichen Quellen als erster Herrscher im Gebiet des heutigen Polen namentlich nachweisbar ist. Er war ab etwa 960 Herzog von Polen.

    Sein Geburtsjahr ist nicht überliefert. Ob sein Vater der legendarische Siemomysl war, ist historisch unsicher.[2]
    Mieszko wird erstmals für das Jahr 962 oder 963 als rex Misaca (König Misaca) in der um 967 entstandenen Sachsengeschichte des Widukind von Corvey im Zusammenhang mit zwei schweren militärischen Niederlagen gegen ein slawisches Heer unter der Führung des sächsischen Grafen Wichmann II., den Neffen des Sachsenherzogs Hermann Billung, erwähnt.[3] Mieszkos Herrschaftsgebiet lag in dieser Zeit im späteren Großpolen, im Gebiet um Gnesen, Posen, Kruszwica, Giecz und den Goplosee.[4]

    965 heiratete er Dobrawa, die Tochter des böhmischen Herzogs Boleslav I.[5] Er trat freiwillig zum christlichen Glauben über und ließ sich 966 taufen.[6] Der Ort der Taufe ist unbekannt. Als mögliche Orte werden Gnesen, Köln, Regensburg, Ostrów Lednicki oder auch Rom genannt. Die Taufe verbesserte die Akzeptanz und seine Möglichkeiten in den Beziehungen zum römisch-deutschen Reich und zu Böhmen.
    Sein neues freundschaftliches Verhältnis zum Kaiser trug Mieszko einen Angriff von Seiten des Grafen Wichmann ein, der mit dem Kaiser zerstritten war und seinen alten Feind, den Herzog Hermann von Sachsen, bekriegte.[7] Aus einer von letzterem bbelagerten Stadt floh Wichmann zu den noch heidnischen Vuloini, wohl den pommerschen Wollinern, und wiegelte diese zum Angriff gegen Mieszko auf.[7] Mieszko, der rechtzeitig gewarnt worden war, unternahm um 967 mit böhmischer Hilfe einen Feldzug gegen Wichmann, der gestellt wurde und den Tod fand.[7]
    968 wurde wahrscheinlich in Posen das erste polnische Bistum gegründet.[8] Die Insel Ostrów Lednicki war wahrscheinlich ein Zentrum der Taufen der Bevölkerung.[9]

    Während Kaiser Otto I. in seinen letzten Lebensjahren eine Reise nach Italien unternommen hatte, brach aus unbekannten Gründen eine persönliche Fehde zwischen dem Markgrafen Hodo I. und Mieszko aus. Wie Thietmar von Merseburg später berichtete, pflegte sich Markgraf Hodo hochmütig gegenüber Mieszko zu verhalten, der vor ihm nicht in seinem Pelz erscheinen durfte und sich nicht hinsetzen durfte, wenn Markgraf Hodo stand, eine Behandlung, die Hass erzeugen musste.[10] Mit Graf Siegfried, dem Vater des Bischofs Thietmar von Merseburg, zog Hudo gegen Mieszko am 24. Juni 972 in die für ihn fatale Schlacht bei Zehden, in der Nähe der heutigen Stadt Cedynia an der unteren Oder. Mieszko täuschte eine Flucht vor und lockte die Gegner so in einen Hinterhalt, wo Kampfgenossen warteten und den Deutschen eine schwere Niederlage beibrachten, die nur wenige überlebten.
    Kaiser Otto I. forderte die Kontrahenten aus der Ferne zur Einstellung ihrer Feindseligkeiten und zur Eintracht auf. Nachdem der Kaiser 973 über die Alpen nach Deutschland zurückgekehrt war, nahm Mieszko mit anderen slawischen Fürsten zu Ostern 973 am Hoftag zu Quedlinburg teil. Er wurde in einer historischen Quelle einmal als „amicus imperatoris“ ("Freund, Vertrauter des Kaisers") bezeichnet.[11]
    978 heiratete Mieszko nach dem Tod seiner Frau Dubrawka die Sächsin Oda von Haldensleben, die Tochter von Dietrich, Markgraf der Nordmark, nachdem er sie, vermutlich mit Zustimmung des Vaters, aus dem Kloster Kalbe an der Milde hatte entführen lassen. Diese Hochzeit bedeutete eine Neuausrichtung der Politik Mieszkos: Nicht mehr das Bündnis mit Böhmen, sondern eine Annäherung an das Römisch-Deutsche Reich bestimmte die letzten Jahre seiner Herrschaft. Die Jahrhunderte anhaltende Konkurrenz zwischen Böhmen und Polen nahm in dieser Epoche ihren Anfang. In den Folgejahren kämpfte Mieszko gegen die elbslawischen Lutizen und pomoranischen Wolliner, die noch dem slawischen Heidentum huldigten.
    Nach dem Tod Ottos I. schaltete sich Mieszko wie sein Schwager Boleslav II. wiederholt in die Reichspolitik ein. Er gehörte zur Opposition gegen den erst zwanzig Jahre alten Otto II. und verbündete sich mit dessen Gegenspieler, Heinrich dem Zänker von Bayern, ohne dass diese Haltung ihm geschadet hätte; ein im Jahr 979 möglicherweise gegen ihn gerichteter Feldzug blieb, im Gegensatz zu anderen Darstellungen,[12] ergebnislos.[13]
    Als der „Zänker“ sich 984 in Quedlinburg zum König wählen ließ, huldigten ihm Mieszko[13] zusammen mit Boleslav II. von Böhmen und dem Abodritenfürsten Mistiwoj von Mecklenburg als ihren „König und Herren“. Schon im folgenden Jahr kehrte Mieszko jedoch zur Bindung an die legitime Reichsgewalt Ottos III. zurück und führte gemeinsam mit dem Sachsen einen Feldzug gegen die heidnischen Slawen. Auf dem Quedlinburger Hoftag des Jahres 986, zu dem Mieszko dem Kaiser als exotisches Geschenk eein Kamel mitbrachte, wurde ein neues Treueverhältnis begründet.[13] Dem Text der Quellen nach zu urteilen, handelte es sich dabei nur noch um ein Lehnsverhältnis, allerdings noch nicht mit der Konsequenz des Lehnsentzugs im Fall der Untreue.[13] Mieszko erschien nun als treuer Partner im Kampf gegen die heidnischen Liutizen, schickte dem Kaiser Hilfstruppen und kam zu den Hoftagen.[13]
    Dagegen verschlechterten sich seine Beziehungen zu seinem Schwager Boleslav II. von Böhmen.[13] Mieszko war es gelungen, seinen Sohn Bolesław I., dem Tapferen, mit einer Tochter von Rikdag, Markgraf von Meißen, zu verheiraten. Boleslav II. von Böhmen sah Meißen jedoch als sein Einflussgebiet an und erlangte bei Heinrich dem Zänker die Erlaubnis, die Burg Meißen zu besetzen. Damit waren die Pläne Mieszkos durchkreuzt. Bolesław I. löste die Ehe mit der Meißnerin und heiratete eine ungarische Prinzessin, um Böhmen durch dieses Bündnis einzukreisen. Allerdings wurden die Ungarn militärisch kaum gegen Böhmen aktiv, so dass Bolesław I. 987 auch diese Ehe wieder auflöste und Emnilda, die Tochter des sorbischen Fürsten Dobromir heiratete. Auch im Reich änderte sich nun die Lage, da die Regentin Theophanu sich gegen Heinrich den Zänker durchsetzen konnte. Mieszko erkannte dies früher als Boleslav II. von Böhmen. Der Polenfürst schlug sich rechtzeitig auf die Seite der Königsmutter und unterstützte sie unter anderem bei den 985 beginnenden Feldzügen gegen die Lutizen. In den ab 990 einsetzenden offenen Grenzstreitigkeiten zwischen Polen und Böhmen unterstützte das Reich deshalb die polnische Seite.
    Vermutlich ließ Mieszko kurz vor seinem Tod seine Nachfolgeregelung dokumentieren. Ein Originaldokument ist nicht bekannt, nur 90 Jahre später geschriebene Zusammenfassungen (Regest), die als „Dagome Iudex“ bezeichnet werden. Laut diesen lateininischen Textfragmenten übereigneten ein „Dagome“ und seine Gemahlin „Ote“ (Oda) sowie zwei Söhne ihr Reich dem Heiligen Stuhl. Einer der italienischen Kopisten vermerkte zudem, dass ihm deren Volkszugehörigkeit unbekannt sei und es sich um Sarden handeln könne. Darüber hinaus umfasst es eine Aufzählung der Grenzen des Territoriums. Über den Sinn der Übereignung an den Heiligen Stuhl wird bis heute spekuliert. Solche Schenkungen, bei denen der Geber das Land als Lehen aus kirchlicher Hand zurückerhielt, waren nicht unüblich, wenn auch in kleinerem Umfang. Eine Erklärung ist die beabsichtigte Absicherung des Fürstentums gegen Eroberungen durch andere Reiche. Möglich ist auch, dass Mieszko mit der Schenkung seinen Sohn aus erster Ehe, Bolesław I., aus der Erbfolge ausschließen wollte, denn dieser wird in dem Dokument namentlich nicht genannt. Jedoch machte sich Bolesław I. zum alleinigen Nachfolger durch die Vertreibung seiner Halbbrüder mit deren Mutter Oda.

    Mieszko herrschte wahrscheinlich zusammen mit seinem Bruder Cidebur (gefallen am 24. Juni 972). Seine Schwester hieß Athleit (Adelheid). Sie heiratete den ungarischen Großfürsten Géza aus dem Geschlecht der Árpáden.
    Etwa um 965 heiratete er Dubrawka von Böhmen, die Tochter des böhmischen Herzogs Boleslav I. Aus der Ehe mit Dubrawka hatte er mindestens zwei Kinder:
    • Bolesław I. (967–1025), erster König von Polen
    • Sigrid (Świentosława; * um 966 † nach 1014), Ehefrau von König Sven Gabelbart von Schweden und Dänemark, Mutter von König Harald II. von Dänemark, König Knut dem Großen und Santslaue (Swantoslawa)
    • Vermutlich stammte auch der spätere böhmische Herzog Vladivoj aus dieser Ehe.
    Aus der Ehe mit Oda von Haldensleben stammen möglicherweise drei Söhne:
    • Swantopolk (* um 970 † ?)
    • Mieszko (* um 970 † nach 992)
    • Lambert (* um 970 † nach 992)


    Siehe auch
    • Liste der polnischen Herrscher
    Literatur
    • Christian Lübke: Mieszko I. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6, Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 616 f. (Literatur)
    • Herbert Ludat: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slawischen Mächte in Mitteleuropa. Böhlau, Köln 1971.
    • Lutz Mohr: Drachenschiffe in der Pommernbucht. Die Jomswikinger, ihre Jomsburg und der Gau Jom. Reihe: edition rostock maritim. Hrsg. von Robert Rosentreter. Rostock: Ingo Koch Verlag 2013. ISBN 978-3-86436-069-5
    • Eduard Mühle: Die Piasten. Polen im Mittelalter. C.H. Beck, München 2011.
    Anmerkungen
    1 Aussprache: Mje-schko.
    2 Gallus Anonymus behauptete dies im legendenhaften Teil der Gesta principum Polonorum. Es ist unklar, ob Siemomysl als historische Person existierte oder nicht.
    3 Widukind III, 67.
    4 Zeitgenössische Quellen, aus denen sich die Existenz eines oder mehrerer Stämme der Polanen ableiten ließe, sind nicht vorhanden. vgl. Eduard Mühle: Die Piasten. Polen im Mittelalter. C.H. Beck, München 2011, S. 14 f.
    5 Annales Jordani, Annales Posnanienses
    6 Annales Jordani (11. Jhd.) zu 966, die Annales Posnanienses (14. Jhd.), nannten 960
    7 Richard Roepell: Geschichte Polens, Erster Teil. Hamburg 1840, S. 96–97.
    8 Annales Posnanienses
    9 Ein Baptisterium weist dort auf einen zentralen Ort für Taufen hin.
    10 Richard Roepell: Geschichte Polens, Erster Teil. Hamburg 1840, S. 98 ff..
    11 Johannes Hoops: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 23, S. 262.
    12 vgl. http://www.encyclopedia.com/history/encyclopedias-almanacs-transcripts-and-maps/poland-1569
    13 Gotthold Rhode: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1965, S. 12 ff..

    —————————————— &

    https://de.wikipedia.org/wiki/Piasten

    Liste piastischer Herrscher Polens
    Siehe auch: Liste der polnischen Herrscher
    1 Mieszko I., Herzog 960–992
    2 Bolesław I. der Tapfere, Herzog 992–1025, König 1025
    3 Mieszko II. Lambert, König 1025–1031, Herzog 1032–1034
    4 Kasimir I. der Erneuerer, Herzog 1034–1058
    5 Bolesław II. der Kühne, Herzog 1058–1079, König 1076–1079
    6 Władysław I. Herman, Senior von Polen, Herzog von Masowien 1079–1102
    7 Zbigniew, Herzog 1102–1107
    8 Bolesław III. Schiefmund, 1102–1138
    9 Władysław II. der Vertriebene, Herzog 1138–1146 SL
    10 Bolesław IV. der Kraushaarige, Herzog 1146–1173
    11 Mieszko III. der Alte, Herzog 1173–1177, 1198–1202 GL
    12 Kasimir II. der Gerechte, Herzog 1177–1194 JL
    13 Leszek I. der Weiße, Herzog 1194–1198, 1206–1210, 1211–1227 JL
    14 Władysław III. Dünnbein, Herzog 1202–1206, 1228–1229 GL
    15 Mieszko I. Kreuzbein, Herzog 1210–1211 SL
    16 Konrad I. von Masowien, Herzog 1229–1232, 1241–1243 JL
    17 Heinrich I. der Bärtige, Herzog 1232–1238 SL
    18 Heinrich II. der Fromme, Herzog 1238–1241 SL
    19 Bolesław V. der Schamhafte, Herzog 1243–1279 JL
    20 Leszek II. der Schwarze, Herzog 1279–1288 JL
    21 Heinrich IV. Probus, Herzog 1288–1290 SL
    22 Przemysł II. (I.), Herzog 1290–1295, König 1295–1296 GL
    23 Wenzel II., 1300–1305 König von Böhmen und Polen (GL)*
    24 Wenzel III., 1305–1306 König von Böhmen und Polen (GL)*
    25 Władysław IV. (I.) Ellenlang, Herzog 1306–1320, König 1320–1333 JL
    26 Kasimir III. (I.) der Große, König 1333–1370 JL
    * Aus der böhmischen Dynastie der Přemysliden, mit den Piasten auf der Spindelseite verwandt. Wenzel II. heiratete eine Tochter von König Przemysł II.
    GL – großpolnische Linie (Großpolen in Posen, Kalisz und Gnesen), Nachkommen Mieszkos III. des Alten.
    JL – jüngste Linie (Masowien, Kujawien, Kleinpolen, Sieradz und Łęczyca), Nachkommen Kasimirs II. des Gerechten.
    ÄL – älteste Linie (Schlesien), Nachkommen Władysławs II. des Vertriebenen.

    Miezislaus + Herzogin Dubrawka von Böhmen. Dubrawka (Tochter von Herzog Boleslaw I. von Böhmen (Přemysliden) und Biagota) gestorben in 977. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 27.  Herzogin Dubrawka von BöhmenHerzogin Dubrawka von Böhmen (Tochter von Herzog Boleslaw I. von Böhmen (Přemysliden) und Biagota); gestorben in 977.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dubrawka_von_Böhmen

    Dubrawka von Böhmen (auch Dabrowka, tschechisch Doubravka, Dubrovka, polnisch Dąbrówka, Dobrawa Przemyślidka; † 977) aus der Herrscherfamilie der Přemysliden war ab 965 als Ehefrau des polnischen Herzogs Mieszko I. Herzogin von Polen.

    Dubrawka war die Tochter des Herzogs Boleslav I. von Böhmen. Ihr Geburtsdatum ist unbekannt und kann nicht genauer als in die Zeitspanne zwischen den Jahren 929 und 953 eingegrenzt werden.
    Sie war möglicherweise in erster Ehe mit dem Markgrafen Günther von Merseburg verheiratet. 965 (nach älteren Angaben 963) heiratete sie den polnischen Herzog Mieszko I., der im Rahmen der Hochzeit seinem alten Glauben abschwor, sich taufen lieieß und zum Christentum übertrat. Diese Ehe band die slawischen Herzogtümer Böhmen und Polen politisch enger aneinander. Eine spätere historische Tradition schreibt Dubrawka den Bau einiger Kirchen in Posen und Gnesen zu. Auch an der Gründung des ersten polnischen Bistums in Posen im Jahr 968 soll sie beteiligt gewesen sein.

    Aus der ersten Ehe mit Günther von Merseburg ging möglicherweise ein Sohn hervor:
    • Ekkehard von Meißen, der spätere Herzog von Thüringen.
    Aus ihrer Ehe mit dem polnischen Herzog Mieszko I.
    • Boleslaw I., der spätere polnische König
    • eine Tochter mit späterem schwedischen Namen Sigrid[1] (der ursprüngliche Name war wahrscheinlich nicht Świętosława)[2], die Ehefrau des schwedischen und dänischen Königs Sven Gabelbart, Mutter von König Knut dem Großen
    • möglicherweise Herzog Vladivoj von Böhmen? .


    Literatur
    • J. Sláma: Slavníkovci ve středověkém písemnictví, Prag 1987, S. 403f.
    • Sommer, Petr; Třeštík, Dušan; Žemlička, Josef et al: Přemyslovci. Budování českého státu. Nakladatelství Lidové noviny, Prag 2009, ISBN 978-80-7106-352-0, S. 551.
    Anmerkungen
    1 Thietmar von Merseburg schrieb, die Mutter des dänischen Königs Knut der Große sei eine Tochter von Mieszko I. und Dubrawa gewesen, er nannte allerdings nicht ihren Namen. Andere skandinavische Chroniken nannten den Namen Sigrid, den sie wahrcheinlich anlässlich ihrer Hochzeit angenommen hatte
    2 Santeslave war der Name einer Tochter von ihr in einem englischen Zitat: daraus kann nicht gefolgert werden, dass sie auch so hieß.

    Kinder:
    1. König Boleslaus I. (Boleslaw) von Polen (Piasten) wurde geboren in zw 966 und 967; gestorben am 17 Jun 1025.
    2. 13. Prinzessin Świętosława (Gunnhild) von Polen, die Hochmütige


Generation: 6

  1. 48.  König Erich der Schweden und Goten gestorben in cir 900.
    Kinder:
    1. 24. König Björn von Schweden, der Alte gestorben in cir 950.

  2. 52.  Fürst Siemomysł (Ziemomysl) von Polen (Piasten) (Sohn von Fürst Leszek (Lestek) von Polen (Piasten)); gestorben in 964.

    Notizen:

    913 urkundlich bezeugt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Siemomysł

    Siemomysł (oder Ziemomysł) war ein legendarischer Fürst in Polen im 10. Jahrhundert. Seine historische Existenz ist unsicher. Als Sohn des Lesteks entstammte er dem Adelsgeschlecht der Piasten.

    Leben
    Siemomysł wurde nur in der Gesta principum Polonorum des Gallus Anonymus erwähnt. Da er in keiner anderen schriftlichen Quelle seiner Zeit genannt wurde, ist unsicher, ob er als Person existierte. Er war angeblich ein Sohn von Lestek und ein Nachkommen von Piast.
    Siemomysł wurde als Vater von Fürst Mieszko I. bezeichnet. Dieser war der erste historisch belegbare Herrscher in Großpolen. In der polnischen Geschichtswissenschaft gibt eine große Unsicherheit, ob Siemomysł als Person existierte. Die meisten AAutoren nehmen seine Existenz an, so Henryk Łowmiański, Gerard Labuda und Kazimierz Jasiński. Mieszko hatte vor 963 ein Herrschaftsgebiet im Gebiet um Posen und Gnesen übernommen (oder erobert?), das bereits existierte. Archäologisch sind einige Burgen aus dieser Zeit bekannt.
    Es wurde vermutet, dass Siemomysł auch der Vater von Czcibor, einem historisch erwähnten Bruder Mieszkos[1] und eines weiteren Bruders war, dessen Name nicht bekannt ist.[2] Über Ehefrauen und weitere Nachkommen wurden in der historischen Forschung Vermutungen angestellt, zum Beispiel, dass eine Ehefrau Gorka hieß.
    1046 wurde in Pommern ein Herzog Zemuzil erwähnt. Es ist nicht klar, ob dieser ein Nachkomme von Siemomysł war.
    Der Name Siemomysl ist verwandt mit verschiedenen Namen der böhmischen Přemysliden (vgl. auch die Burg Przemyśl). Er wird heute meist als aus dem slawischen siemia Familie und mysl Gedanke gedeutet.



    Literatur
    • K. Jasiński: Siemomysł, in: Polski Słownik Biograficzny, Bd. 37, 1996, S. 58–59
    • J. Lukowski: A Concise History of Poland, Cambridge University Press, ISBN 978-0-521-61857-1, S.3f.
    Anmerkungen
    1 972 gestorben in der Schlacht von Zehden
    2 963/965 gestorben

    Siemomysł + N. (Normannin). [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 53.  N. (Normannin)
    Kinder:
    1. 26. Fürst Miezislaus I. (Mieszko) von Polen (Piasten) wurde geboren in cir 922; gestorben am 25 Mai 992.
    2. Prinzessin Adelheid von Polen

  4. 54.  Herzog Boleslaw I. von Böhmen (Přemysliden)Herzog Boleslaw I. von Böhmen (Přemysliden) (Sohn von Herzog Vratislaw I. von Böhmen (Přemysliden) und Drahomíra von Stodor); gestorben in 15 Jul 967 oder 972.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Boleslav_I._(Böhmen) (Okt 2017)

    Boleslav I. (* um 915; † 967 oder 972) wurde auch Boleslav der Grausame genannt und war ein böhmischer Fürst und Sohn der Drahomíra von Stodor und Vratislavs I.

    Boleslav entstammte dem Geschlecht der Přemysliden. Er wurde nach dem 28. September 935 [1], nachdem er seinen Bruder Wenzel von Böhmen hatte ermorden lassen, Herrscher des in Böhmen dominierenden Fürstentums um Prag. Ein Grund für den Mord an sseinem Bruder dürfte Boleslavs Widerstand gegen die von Wenzel vertretene Anerkennung der Oberhoheit des Königs des Ostfrankenreiches gewesen sein. So stieß Otto I. auch auf Boleslavs massiven Widerstand, als er die Erfolge seines Vaters Heinrich I. in Osteuropa ausbauen und die dortigen Gebiete in das Reich eingliedern wollte.
    Im Gegensatz zu seinen Vorgängern verfolgte Boleslav eindeutig die Expansion seines Landes. Sein Problem war jedoch zunächst, dass er kein ausgebildetes Heer hatte, eine Folge der geringen Bevölkerung Böhmens, die damals etwa eine halbe Million Einwohner zählte, und der fehlenden Finanzmittel. [2]

    Schon kurz nach dem Tod Wenzels gelang es Boleslav offenbar, bis 965 [3] seine Hegemonie über die umliegenden Gebiete, insbesondere die strategisch wichtige Stadt Krakau, durch Liquidierung ihm nicht wohlgesinnter Fürsten auszudehnen und dadurch das Fürstentum Prag endgültig zur bestimmenden Macht Böhmens zu machen. Im Verlauf dieses Prozesses erlangte er auch die Kontrolle über einen wichtigen Handelsweg zwischen Mitteleuropa und dem slawischen Osten, denn Boleslav war jedoch nicht nur ein erfolgreicher Kriegsherr, sondern auch Händler. Prag war zu seiner Zeit Metropole des Sklavenhandels im Gebiet nördlich der Alpen. Die Sklaven waren zu Beginn der Expansion Heiden, meist Gefangene aus den besetzten östlichen slawischen Gebieten. [4] Sie wurden über den damaligen Handelsweg transportiert, der im arabischen Gebiet Spaniens begann und über Frankreich und Süddeutschland, Regensburg und Prag nach Krakau und Kiew und von dort aus weiter nach China führte. Etwa eintaususend Kilometer dieses Weges führte damals durch das Reich des Přemysliden, der ihn mit seinen Burgen schützte [5] und so zusätzliche Einnahmen für sein Heer sicherte.[6] Seine Gefolgschaft wuchs zu einer bedeutenden Streitmacht an, die Kontrolle der Handelswege zog erhebliche Einnahmen nach sich.

    Unter seiner Herrschaft wurden 955 die ersten böhmischen Denare geprägt.
    Ebenfalls zu Beginn seiner Herrschaft unternahm Boleslav 936 Kriegszüge gegen benachbarte thüringische Stämme, die sich unter den Schutz des Sachsen Otto I. stellten. Ein anfänglicher Sieg des Böhmen über ein sächsisches Heer bildete den Anlasass für direkte Auseinandersetzungen zwischen dem deutschen König und Boleslav, in deren Verlauf Otto I. nach zähen Kämpfen schließlich die Oberhand gewann. 946 musste Boleslav erstmals Geiseln stellen. Im Sommer 950 war er schließlich gezwungenn, sich endgültig der Oberhoheit Ottos I. zu unterwerfen. Er befreite sich für kurze Zeit, wurde aber 954 wieder zur Huldigung Ottos gezwungen, blieb nun dem Kaiser wie dem Christentum treu und kämpfte in der Schlacht auf dem Lechfeld (955) gegen die Magyaren mit. Sein Kontingent von rund tausend Mann kämpfte vor allem gegen die Hilfstruppen des Gegners. Unmittelbar danach beteiligte er sich an einem Feldzug Ottos gegen die Elbslawen und kämpfte in der Schlacht an der Raxa.[7] Eine andere Version der Geschichtsschreibung, geht davon aus, dass Otto den Přemysliden zu Gunsten der Slawnikiden schwächen wollte, damit diese schließlich zwei Drittel von Böhmen beherrschten. [8]

    Mit dem Herzog der Polanen Mieszko I. befand sich Boleslav im Konflikt um verschiedene kleinpolnische Territorien, der jedoch durch die Verheiratung Boleslavs Tochter Dubrawka mit Mieszko 963 oder 964 entschärft wurde. Kurz darauf beteiligten sich sogar böhmische Kämpfer an Feldzügen Mieszkos gegen den sächsischen Grafen Wichmann II. den Jüngeren. Auch mit den Ungarn soll er bis 955 größtenteils in Frieden gelebt haben. [9]
    Allerdings verlor er in seinem großen Reich die Übersicht aber auch die Einflussnahme. Teile wurden daher an seine Anhänger oder Anhänger zur Verwaltung anvertraut. [10]

    Am Ende seines Lebens bemühte er sich um die religiöse Selbständigkeit des Landes. Die Gründung des Prager Bistum erlebte er jedoch nicht mehr. Cosmas von Prag nennt als Todesdatum Boleslavs I. den 15. Juli 967. Die neuere Forschung lehnt diesese Datierung als offensichtliche Fehlinformation ab, entstanden aus der Absicht des Chronisten, die Verdienste um das Bistum nicht dem Brudermörder Boleslav I., sondern seinem Sohn und Nachfolger Boleslav II. zuschreiben zu können. Nach späteren und glaubwürdigeren Quellen starb Boleslav I. 972, als die Verhandlungen mit der Kurie bereits abgeschlossen waren. Das eigenständige Bistum für Böhmen und Mähren wurde ein Jahr nach seinem Tod gegründet.

    Boleslaw + Biagota. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 55.  Biagota

    Notizen:

    Mit seiner Frau Biagota hatte er vier Kinder:
    - Doubravka (Dobrava, Bonna)
    - Boleslav II.
    - Strachkvas (Kristián)
    - Mlada

    Kinder:
    1. 27. Herzogin Dubrawka von Böhmen gestorben in 977.
    2. Herzog Boleslaw II. von Böhmen (Přemysliden) gestorben am 7 Feb 999.