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Rudolf Brun

Rudolf Brun

männlich 1300 - 1360  (60 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Rudolf BrunRudolf Brun wurde geboren in zw 1290 und 1300 (Sohn von Jakob Brun und Mechthild); gestorben am 17 Sep 1360 in Zürich, ZH, Schweiz; wurde beigesetzt in Chor der Kirche St. Peter.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Ritter, Bürgermeister von Zürich

    Notizen:

    Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D18053.php

    Brun, Rudolf
    1324 erstmals erw. in Zürich, gestorben 17.9.1360. Sohn des Jakob, Schultheissen und Ratsherrn, und der Mechthild. Ritter. ∞ Margaretha Fütschi, Tochter des Ratsherrn Ulrich. B. gehörte einem der alten, adligen Zürcher Ratsgeschlechter an. Bereits 1330 geriet er in Händel mit dem profiliertesten seiner späteren Gegner, Rudolf Biber, und wurde vom Rat mit einer hohen Geldstrafe gebüsst. Drei Jahre später musste der Rat ihn mahnen, die Busse endlich zu entrichten, was als Hinweis auf seine schlechte ökonom. Position als nicht erbberechtigter jüngerer Sohn zu werten ist. 1332-36 war er Fastenrat und damit Mitglied der Ratsoberschicht von Zürich, die sich zu Beginn des 14. Jh. durch zunehmende Aristokratisierung auszeichnete. Ein halbes Dutzend Geschlechter, insbesondere die Bilgeri, beherrschten den Rat und schlossen die restl. Familien, u.a. die B., de facto von der Mitbestimmung aus. Um den schwindenden Einfluss des Adels gegen die bürgerl. Ratsmehrheit aufzuhalten, schloss die Ratsminderheit, der B. angehörte, ein Bündnis mit den mit einem Verbot zur polit. Organisation belegten Handwerkern.

    Eine die Ratsmehrheit begünstigende Münzreform gilt als Auslöser der Brun'schen Zunftrevolution von 1336, die eine weitgehende Eliminierung des bürgerl.-kaufmänn. Patriziats aus dem Rat zur Folge hatte. Der Umsturz war von langer Hand geplant, denn die Sieger legten den Bürgern umgehend eine neue, an das Strassburger Vorbild angelehnte Verfassung vor. Ihre wichtigsten Merkmale waren ein formaler und erst nach 1373 auch realer Einbezug der nun zünftisch organisierten Handwerker in die städt. Politik sowie die Position eines lebenslängl., besoldeten Bürgermeisters. 1336-60 übte B. dieses Amt aus. Der Gefahr eines Machtvakuums beugte die Vorbestimmung der vier Nachfolger B.s vor, darunter sein Bruder Jakob und der spätere Bürgermeister Rüdiger Manesse. B. musste zwei Restaurationsversuche seiner Gegner abwehren: 1337 in der Schlacht von Grinau und im Febr. 1350 in der sog. Zürcher Mordnacht. Innenpolitisch konzentrierte B. die Macht auf sich. Er bestimmte das Wahlgremium für die Ratsmitglieder. So verschaffte er v.a. Angehörigen der B., Mülner und Manesse Ratssitze. Heiratspolitisch gelang es ihm, österr. Landadlige aus der Innerschweiz (von Küssnacht und von Hünenberg), dem Gaster (von Hofstetten) und dem Zürcher Oberland (von Hinwil) in die städt. Ratsoberschicht einzubinden. Die Verbannten von 1336 versuchte er mit Teilamnestien und Verträgen allmählich wieder in die Stadt zurückzuholen und zu kontrollieren. Im kirchl. Bereich nutzte B. seine Macht, indem er seinem Sohn Bruno zuerst das Amt des Kirchherrn von St. Peter, dessen Kirchsatz er selbst 1345 erworben hatte, und 1354 dasjenige des Grossmünsterpropstes verschaffte, des kirchl. Oberhauptes der Stadt.

    Unter B. zeichnete sich erstmals eine Zürcher Territorialpolitik ab. Er versuchte den Einfluss Zürichs entlang den Wasserwegen auszudehnen, was am linken Zürichseeufer bis nach Pfäffikon (SZ) und limmatabwärts in Richtung Baden auch gelang, bei Rapperswil und in der March jedoch 1358 durch die Hzg. von Österreich vereitelt wurde. Aussenpolitisch betrieb B. eine aktive Bündnispolitik. Er verband Zürich mit den schwäb. Reichsstädten, Konstanz, Schaffhausen und Basel, 1351 mit den Waldstätten und 1356 mit dem mächtigsten Partner, den Hzg. von Österreich. Persönl. Profit zog B. aus der in Zürichs Geschichte einzigartigen Besoldung des Bürgermeisters, die nur während seiner Amtszeit Bestand hatte, sowie aus der Anlehnung an die österr. Landesherrschaft und deren Klientel. Dies brachte ihm 1359 die Position eines besoldeten Geheimen Rates des Herzogs ein. B. bestimmte während eines Vierteljahrhunderts die Politik Zürichs und stärkte dessen Eigenständigkeit und Position als freie Reichsstadt.

    Literatur
    – A. Largiadèr, Bürgermeister Rudolf B. und die Zürcher Revolution von 1336, 1936

    Autorin/Autor: Martin Lassner


    Name:
    Erster Bürgermeister von Zürich, Schöpfer der Zürcherischen Zunftverfassung, Begründer des ewigen Bundes Zürichs mit den Eidgenossen, Kirchherr von Sankt Peter.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Brunsche_Zunftverfassung

    Begraben:
    Sein Grab liegt heute unter der Gedenktafel vor dem Turmaufgang.

    Familie/Ehepartner: Margaretha Fütschi. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Rudolf und Margaretha hatte drei Söhne und eine Tochter:
    • Bruno, ab 1354 Propst des Grossmünsters.
    • Herdegen, Chorherr des Grossmünsters.
    • Ulrich; Ritter; für ihn war eine weltliche Laufbahn vorgesehen. Er starb 1361.
    • Margaretha ∞ von Küssnacht

    Bruno und Herdegen brachen 1370 durch die Entführung des Luzerner Schultheissen Petermann von Gundoldingen den Landfrieden und gaben Anlass zum Verfassen des sogenannten Pfaffenbriefs. Letzter Vertreter des Geschlechts mit politischem Gewicht war Jakob Brun. Er war Kleinrat von 1452–59 und 1466–77 sowie 1454 Reichsvogt in Zürich und 1468 Obervogt in Regensberg.


Generation: 2

  1. 2.  Jakob BrunJakob Brun (Sohn von Heinrich Brun und Adelheid Mülner); gestorben in vor 1 Apr 1319; wurde beigesetzt am 1 Apr 1319 in Zürich am Neumarkt.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: 1305–1309, Zürich, ZH, Schweiz; Schultheiss
    • Beruf / Beschäftigung: 1303-1318, Zürich, ZH, Schweiz; Sommerrat

    Notizen:

    Die Bruns stammen aus einem Rittergeschlecht, das bis um 1200 in der Stadt Zürich sowie der Stadt Basel nachgewiesen werden kann; sie waren Dienstleute oder Ministeriale der Abtei Fraumünster. Als ältester bekannter Vertreter des Geschlechts gilt Heinrich Brun, der noch im 13. Jahrhundert eine Tochter von Jakob Mülner (1240–1287) heiratete, der damals die Zürcher Politik stark beeinflusste. Sein Sohn Jakob war von 1305–1309 Schultheiss und gehörte 1303–1318 dem ‚Sommerrat’ der Stadt an (die Räte wurden unter den einflussreichsten Familien vier Mal jährlich neu ausgehandelt). Von diesem Jakob Brun und seiner Frau Mechthild sind drei Kinder bekannt: Jakob († 1345), Rudolf, der spätere Bürgermeister, und Ita († 1366 (?)).

    Jakob + Mechthild. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Mechthild
    Kinder:
    1. Jakob Brun wurde geboren in Zürich, ZH, Schweiz; gestorben in vor 15 Okt 1345; wurde beigesetzt am 15 Okt 1345 in Zürich am Neumarkt.
    2. 1. Rudolf Brun wurde geboren in zw 1290 und 1300; gestorben am 17 Sep 1360 in Zürich, ZH, Schweiz; wurde beigesetzt in Chor der Kirche St. Peter.
    3. Ita Brun gestorben in 1366.


Generation: 3

  1. 4.  Heinrich BrunHeinrich Brun wurde geboren in vor 1259 in Zürich, ZH, Schweiz (Sohn von Heinrich Brun und Mechthild N.); wurde beigesetzt in Zürich am Neumarkt.

    Notizen:

    Die Bruns stammen aus einem Rittergeschlecht, das bis um 1200 in der Stadt Zürich sowie der Stadt Basel nachgewiesen werden kann; sie waren Dienstleute oder Ministeriale der Abtei Fraumünster. Als ältester bekannter Vertreter des Geschlechts gilt Heinrich Brun, der noch im 13. Jahrhundert eine Tochter von Jakob Mülner (1240–1287) heiratete, der damals die Zürcher Politik stark beeinflusste. Sein Sohn Jakob war von 1305–1309 Schultheiss und gehörte 1303–1318 dem ‚Sommerrat’ der Stadt an (die Räte wurden unter den einflussreichsten Familien vier Mal jährlich neu ausgehandelt). Von diesem Jakob Brun und seiner Frau Mechthild sind drei Kinder bekannt: Jakob († 1345), Rudolf, der spätere Bürgermeister, und Ita († 1366 (?)).

    Heinrich + Adelheid Mülner. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Adelheid Mülner (Tochter von Jakob Mülner und Gertrud).

    Notizen:

    1274 urkundlich bezeugt.

    Kinder:
    1. 2. Jakob Brun gestorben in vor 1 Apr 1319; wurde beigesetzt am 1 Apr 1319 in Zürich am Neumarkt.


Generation: 4

  1. 8.  Heinrich BrunHeinrich Brun wurde geboren in Zürich, ZH, Schweiz; gestorben in zw 1278 und 1281 in Zürich, ZH, Schweiz.

    Heinrich + Mechthild N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Mechthild N.
    Kinder:
    1. 4. Heinrich Brun wurde geboren in vor 1259 in Zürich, ZH, Schweiz; wurde beigesetzt in Zürich am Neumarkt.

  3. 10.  Jakob MülnerJakob Mülner (Sohn von Eberhard Mülner); gestorben am 16 Jan 1287.

    Notizen:

    Jakob (1242–1287)

    Jacobus Molinarius, wie in lateinischen Urkunden genannt wird, ist seit 1242 als Meier der Abtei in Zürich Stadelhofen bezeugt. Da ihm innerhalb der Spannungen zwischen Kurie und Kaiser seine anfängliche Unterstützung für den Kaiser immer stärker zum Nachteil gereichten, wandte er sich, wohl auch durch Vermittlung seines Bruders Hugo II., wieder der Kirche zu und wurde zu einer führenden Persönlichkeit in der Zürcher Politik. Von den päpstlich eingestellten Freiherren von Eschenbach-Schnabelburg erhielt er die Gerichtsbarkeit über die Dörfer Albisrieden und Wiedikon zu Lehen. Um den Bau des neuen Klosters Selnau zu ermöglichen, verkaufte er dem neuen Kloster den Talacker, das Gebiet zwischen Bahnhofstrasse und Sihl, obschon das Gebiet zu seinem Lehenshof Wiedikon gehörte. Den Preis setzte er derart niedrig an, dass Rudolf von Habsburg den Verkauf später untersuchen liess und eine Nachzahlung verlangte.

    1257 wird Jakob als Gefolgsmann von Hartmann V. dem Jüngeren von Kyburg genannt. Auch nennt er sich Jakob de Vriesenberch, wo er offenbar Burg und Hof von den Eschenbachern zu Lehen erhalten hatte. Auch im Gefolge des Bischofs von Konstanz wird er als Schiedsrichter in einem Streitfall erwähnt. 1272 erscheint er als Reichsvogt in Zürich, dessen Rat er von 1256 bis 1286 angehörte. Jakob starb am 16. Januar 1278.

    Jakob Mülners Nachfahren
    Von den Nachfahren Jakob Mülners und seiner Frau Gertrud sind bekannt die Söhne Hugo, Jakob, Eberhard, Rudolf der Ältere und Rudolf der Jüngere. Die Tochter Adelheid heiratete später Heinrich Brun den Jüngeren und gehört damit zu den Vorfahren des späteren Bürgermeisters Rudolf Brun. Wohnstatt der Familie war der Mülnerturm an der linken Seite der Limmat an der Rathausbrücke, der älteste noch erhaltene Turm der Stadt.

    Jakob + Gertrud. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Gertrud

    Notizen:

    Gertrud und Jakob hatten sechs bekannte Kinder, fünf Söhne und eine Tochter.

    Kinder:
    1. 5. Adelheid Mülner
    2. Rudolf Mülner, der Ältere gestorben am 6 Feb 1317.


Generation: 5

  1. 20.  Eberhard Mülner (Sohn von Heinrich Mülner).

    Notizen:

    Eberhard (1220–1226)
    Eberhard Mülner, unter Umständen ein Sohn Heinrichs, erscheint 1220 als Ministeriale der Fraumünster Abtei und besass ein eigenes Gut in Ebersol LU. 1225 wird er als Ritter erwähnt, der sich mit dem Propst von Embrach um den Zehnten in der Pfarrei von Rorbas streitet. Er starb am 14. Februar 1226. Wegen der kurzen Zeit, in der er urkundlich genannt wird, könnte er jung verstorben sein.

    Kinder:
    1. 10. Jakob Mülner gestorben am 16 Jan 1287.


Generation: 6

  1. 40.  Heinrich Mülner

    Notizen:

    Rudolf, Hugo und Heinrich (1159–1225)
    1159 trat die Familie mit den beiden Brüdern Rudolf Mülner und Rudolf erstmals in Erscheinung. Die Brüder werden bis 1172 in drei Urkunden in Zusammenhang mit dem Kloster St. Martin auf dem Zürichberg genannt. Belegt ist auch Hugo Mülner, unter anderem 1185 anlässlich der Gründung des Klosters von Kappel. Hugo starb am 9. April 1200. Bereits als Ritter wird 1223 Heinrich genannt, ein weiteres Mal 1225 als erster von neun Bürgern, die als der älteste bekannt Rat Zürichs gelten. Die unten erwähnten Jahreszahlen beziehen sich auf die urkundlichen Nennungen.

    Kinder:
    1. 20. Eberhard Mülner