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41651 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_I._Komnenos_Dukas_Angelos (Sep 2023)

Michael I. war der Halbbruder von Theodoros I. Angelos, der ihm als Herrscher von Epirus 1215 bis 1230 nachfolgte, sich 1224 zum Herrscher des Königreiches Thessaloniki machte und sich 1225/26 in Arta zum Kaiser von Byzanz ausrufen und krönen ließ, letztlich aber als Gefangener zu Nicäa 1253 verstarb.

Biografie
Im Jahr 1189 war er eine der Geiseln, die Kaiser Isaak II. von Byzanz Kaiser Friedrich I. Barbarossa zur Absicherung der Einhaltung seiner Versprechungen an die Kreuzfahrer stellen musste. Er trug 1195 den Titel „Sebastos“ und war Dux (Statthalter) des Themas Mylasa in Kleinasien.[1]

Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer des Vierten Kreuzzugs 1204 trat er in den Dienst des Markgrafen Bonifatius I. von Montferrat, der bei der Aufteilung des Byzantinischen Reiches das Königreich Thessaloniki und die Oberhoheit über Griechenland erhielt. Michael gab die Gefolgschaft jedoch bald wieder auf, stellte sich auf die Seite des Widerstands gegen die Kreuzfahrer und nahm vielleicht auch an der Schlacht im Olivenhain von Kunduros (Frühjahr 1205) teil.

Nach der Niederlage in dieser Schlacht floh er nach Epirus, wo er das Gebiet von Dyrrhachion (heute Durrës in Albanien) bis zum Golf von Korinth unterwarf und ein straffes militärisches Regiment errichtete. Dem Lateinischen Königreich Thessaloniki im Osten, den Venezianern an der Adria, den Slawen im Norden und Nordosten setzte sich der von ihm geschaffene epirotische Staat, der Epirus, Akarnanien und Ätolien (heute Region Ätolien-Akarnanien in Westgriechenland) umfasste, als selbständiges byzantinisches Reich entgegen. Wie das Kaiserreich Nikaia in Kleinasien, so wurde Epirus auf der Balkanhalbinsel dem Byzantinertum zum Zentrum der kulturellen Selbsterhaltung und zur Keimzelle der politischen Sammlung.[2]

Hauptstadt wurde Arta im Thema Nikopolis. Epirus wurde bald Zufluchtsort für viele griechische Flüchtlinge aus Konstantinopel, Thessalien und dem Peloponnes, und Michael als zweiter Noah bezeichnet, der die Menschen vor der lateinischen Flut rettete. Als Johannes X. Kamateros, der Patriarch von Konstantinopel, Michael jedoch nicht als legitimen Herrscher anerkannte und sich stattdessen Theodor Laskaris anschloss, unterstellte Michael Epirus der Autorität des Papstes Innozenz III. und kappte dadurch alle Verbindungen zur orthodoxen Kirche im Kaiserreich Nikaia.

Darüber hinaus widerstand er allen Versuchen Bonifatius’, ihn zu unterwerfen. Der Lateinische Kaiser von Konstantinopel Heinrich von Flandern forderte ihn auf, seine Oberhoheit anzuerkennen, akzeptierte dann aber eine Allianz, die mit der Heirat zwischen Heinrichs Bruder Eustach und einer Tochter Michaels 1209 bekräftigt wurde. Michael jedoch kümmerte sich nicht um dieses Bündnis in der Annahme, dass es dem Lateiner fast unmöglich sein werde, die Berge von Epirus zu erobern. 1210 verbündete sich Michael mit der Republik Venedig und griff Thessaloniki an. Da er dabei katholische Priester gekreuzigt haben soll, wurde er von Papst Innozenz III. exkommuniziert. Kaiser Heinrich befreite Thessaloniki gegen Ende des Jahres und zwang Michael ein neues Bündnis auf.

Trotz dieses Vertrags eroberte Michael in der Folgezeit strategisch wichtige Städte im Gebiet seiner ehemaligen und aktuellen Verbündeten, darunter Larisa in Thessalien (1212), Dyrrhachium und Korfu (1214), und übernahm auch die Kontrolle über die Häfen im Golf von Korinth. Als er als Verbündeter der Lateiner und Bulgariens in einen Krieg gegen die Serben verwickelt wurde, wurde er 1215 von einem Diener ermordet. Sein Nachfolger wurde sein Halbbruder Theodoros Komnenos Dukas. 
Komnenos Dukas Angelos, Michael I. (I42956)
 
41652 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_IX. (Okt 2017)

Michael IX. Palaiologos wurde 1281 zum Mitkaiser ernannt und 1294/95 gekrönt. Im Jahre 1300 wurde er an der Spitze alanischer Söldner in einen Kriegszug gegen die Türken in Kleinasien geschickt und wurde 1304–1305 damit betraut, die rebellische Katalanische Kompanie zu bekämpfen. Nach der Ermordung von Roger de Flor, dem Kommandant der Katalanen, führte Michael IX. die byzantinischen Truppen, verstärkt durch türkische Verbände und 5.000–8.000 Alanen, gegen die Katalanen, wurde jedoch verwundet und unterlag.

Ebenso war Michael IX. im Kampf gegen Todor Swetoslaw von Bulgarien wenig erfolgreich. Bereits 1304 siegten die Bulgaren in der Schlacht von Skafida, so dass Michael IX. 1307 einen Frieden mit ihnen schloss und eine seiner Töchter mit dem bulgarischen Kaiser vermählte. 1311 wurde Michael IX. durch Osman I. geschlagen, woraufhin sich Michael IX. nach Thessaloniki zurückzog, wo er dann auch 1320 starb.

Als ein tapferer und energischer Soldat, der bereit war, persönliche Opfer einzugehen, um seine Truppen zu bezahlen oder zu ermutigen, war Michael IX. jedoch meist unfähig dazu, seine Feinde zu überwältigen und ist der einzige der Palaiologen-Kaiser, der vor seinem Vater verstarb. 
Palaiologos (Byzanz) (Palaiologen), Kaiser Michael IX. (I7855)
 
41653 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Komnenos (Sep 2023)

Nach dem Tode seines älteren Bruders, des Kaisers Alexios II., musste er im Jahre 1330 vor dessen Sohn und Nachfolger Andronikos III. nach Konstantinopel ins Exil fliehen. Dieser ließ alle männlichen Verwandten töten, derer er habhaft werden konnte.

Im Jahr 1341 wurde Michael vom oströmischen Kaiser Johannes V. Palaiologos als Ehemann für die trapezuntische Kaiserin Irene ausersehen. Als er mit einer kleinen Flotte von drei Schiffen in Trapezunt eintraf, war Irene jedoch bereits abgesetzt und durch seine Nichte Anna ersetzt worden. Als männlicher Angehöriger der trapezuntischen Herrscherfamilie der Komnenen machte er nach seiner Ankunft Anna den Thron streitig und erreichte deren Absetzung. Seine darauf folgende Herrschaft als Kaiser währte jedoch nur kurz, da er von den trapezuntischen Adligen wegen der langen Zeit seines Exils in Konstantinopel als Fremder betrachtet wurde. Zudem wurde befürchtet, dass er die in Trapezunt verhasste Irene heiraten und dieser zur Rückkehr auf den Thron verhelfen würde. Er wurde daher noch am Tag seiner Krönung verhaftet, abgesetzt und ins Exil nach Oinaion (heute Ünye) geschickt, wo er vom Gouverneur Johannes von Limnia als Gefangener gehalten wurde. An seiner Stelle wurde die zuvor abgesetzte Anna erneut Kaiserin.

1342 gelang es Michaels Sohn Johannes III., Anna vom Thron zu vertreiben und ihr als Kaiser nachzufolgen. Zu dieser Zeit befand sich Michael immer noch in Gefangenschaft. Johannes wollte an dieser Situation offensichtlich nichts ändern. Allerdings machte er sich durch seinen inkompetenten Regierungsstil rasch Feinde. Der einflussreiche General Niketas, der heimliche Kaisermacher jener Jahre, wandte sich von Johannes ab. Er befreite Michael 1344 aus der Haft und marschierte sodann zusammen mit ihm nach Trapezunt. Bei ihrer Ankunft wurde Johannes abgesetzt und ins Kloster geschickt, die adligen Unterstützer des Johannes ermordet und Michael erneut als Kaiser eingesetzt.

Als Lohn für seine Unterstützung und unter dem Druck der wahren Kräfteverhältnisse verlieh Michael dem Niketas den Titel eines magnus dux und erließ Verfügungen, nach denen die eigentliche Macht im Staate von diesem und den von ihm ernannten Beamten ausgeübt werden solle. Dieses Regierungssystem war jedoch nur kurzlebig, weil es bei den Einwohnern Trapezunts äußerst unbeliebt war. Da die Bevölkerung nicht nachvollziehen konnte, dass der Kaiser sich selbst seiner Machtbefugnisse entledigte, erhob sie sich gegen das oligarchische System des Niketas. Michael ergriff die sich bietende Gelegenheit, entzog diesem die gerade gewährten Kompetenzen und warf ihn in den Kerker. Seinen Sohn Johannes ließ er vorsichtshalber nach Adrianopel ins Exil schaffen, um dem unzufriedenen trapezuntischen Adel den Anlass für eine neuerliche Revolte zu entziehen.

Im Jahre 1347 schlug Michael einen Angriff der Turkmenen, die sich die in Trapezunt herrschenden inneren Wirren zunutze machen wollten, zurück. Noch im gleichen Jahr wurde Trapezunt jedoch vom Schwarzen Tod heimgesucht und Kerasunt, die zweitgrößte Stadt des Reiches, ging an die Genuesen verloren, die von ihrem auf der Krim gelegenen Stützpunkt Kaffa aus einen Feldzug gegen Trapezunt starteten. Die trapezuntische Flotte unter dem Admiral Michael Tzanichites wurde von den Genuesen vollständig zerstört. Die aufgebrachte Bevölkerung beging daraufhin ein Massaker unter westlichen Kaufleuten, die sich gerade in der Hauptstadt befanden. Im Zuge eines wenig später mit den Genuesen geschlossenen Friedensabkommens erhielt Trapezunt die Stadt Kerasunt zwar zurück, musste den Genuesen dafür aber die Festung Leontokastron überlassen. Dies leitete den Niedergang der Handelsmacht von Trapezunt ein und die Kontrolle über die lukrativen Handelsrouten im Schwarzen Meer gelangte mehr und mehr in die Hände der Genuesen.

Der schwer erkrankte Michael war schließlich nicht mehr in der Lage, sein wankendes Reich zu regieren. Zwischenzeitlich war es in Konstantinopel zu einer Umkehr der Verhältnisse gekommen, als Michaels dortiger Gönner, Kaiser Johannes V. Palaiologos, zeitweilig von Johannes VI. Kantakuzenos verdrängt wurde. Dieser unterstützte Johannes, einen Sohn des 1340 von Irene ermordeten trapezuntischen Kaisers Basileios, bei dem Versuch, Michael zu verdrängen. Am 13. Dezember 1349 nahm Johannes mit seinen Truppen Trapezunt ein. Michael wurde abgesetzt und Johannes bestieg unter dem Namen Alexios III. den Thron.

Nachdem sein Gönner Johannes V. Palaiologos in Konstantinopel wieder die Oberhand gewonnen hatte, unternahm Michael 1355 mit dessen Unterstützung einen Versuch, Alexios III. wieder vom Thron zu verdrängen. Er wurde jedoch geschlagen und musste nach Konstantinopel zurückkehren, wo er nur kurze Zeit später starb. 
Komnenos (Trapezunt, Komnenen), Kaiser Michael (I42994)
 
41654 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_VIII. (Sep 2017)

Michael VIII. Dukas Komnenos Palaiologos (griechisch Μιχαὴλ Η’ Δούκας Κομνηνός Παλαιολόγος, * 1224/1225 in Kleinasien; † 11. Dezember 1282 in Thrakien) war von 1259 bis zu seinem Tod 1282 byzantinischer Kaiser. Nachdem der Feldherr Alexios Strategopulos in der Nacht zum 25. Juli 1261 Konstantinopel eingenommen hatte, beseitigte er das infolge des Vierten Kreuzzuges errichtete Lateinische Kaiserreich und begründete das byzantinische Kaisertum neu.

Michael VIII. stammt aus dem byzantinischen Adelsgeschlecht der Palaiologen, als dessen erster urkundlich greifbarer Vertreter Nikephoros Palaiologos auftritt, der 1078 General des Nikephoros III. Botaneiates, Kaiser des byzantinischen Reiches (1078–1081), sowie Dux (Gouverneur) des Thema Mesopotamien war und am 18. Oktober 1081 bei Durazzo im Kampf gegen die Normannen unter Robert Guiscard, Herzog von Apulien und Kalabrien (1059–1085) fiel. Die Familie zählte seitdem zur Spitze der byzantinischen Militäraristokratie und verschwägerte sich früh mit den kaiserlichen Dynastien der Dukai und der Komnenen.
Der Vater von Michael VIII. war Andronikos Dukas Komnenos Palaiologos, General, Megas Domestikos (Oberkommandierender der byzantinischen Streitkräfte), 1246 Gouverneur von Thessaloniki, † 1248/52 als Mönch Arsenios.
Die Mutter von Michael VIII. war eine Cousine seines Vaters, Theodora Komnene Palaiologina, die dieser 1216 geheiratet hatte. Sie war die Tochter des Alexios Komnenos Palaiologos, der 1199 den Titel Despotes und Thronfolger des byzantinischen Reiches erhielt, aber 1201/1204 verstarb, und der Irene Angelina, der ältesten Tochter des Alexios III. Angelos, der als Kaiser das byzantinische Reich von 1195 bis 1203 regierte und nach 1211 in Nikaia in Gefangenschaft verstarb. [1]

Leben
Michael folgte der Tradition seiner Familie und schlug eine militärische Laufbahn ein wo er auf Grund seiner Herkunft eine Blitzkarriere durchlief. Schon 1246 wurde er Gouverneur von Melnik und Serrhai, 1252 Großkonstabler und 1258 Despot. Durch seine Vermählung mit Theodora Dukaina Komnene Batatzaina (* 1240; † 1303), einer Großnichte des Kaisers Johannes III., im Jahr 1253 war er fortan familiär mit der herrschenden Dynastie der Laskariden verbunden.
Nach dem Tod von Theodor II. übernahm er die Regentschaft für dessen unmündigen Sohn Johannes. Durch eine Volksbefragung ließ er sich am 1. Januar 1259 zum Mitkaiser ausrufen und krönen. Seinen Schützling Johannes drängte er zunehmend in den Hintergrund. Dies brachte ihn in Konflikt mit Patriarch Arsenios Autoreianos, den er absetzen ließ, was zu dem bis 1310 die byzantinische Kirche spaltenden Arsenitenstreit führte.

Zunächst regierte Michael in Nikaia (Nicäa), bis er seinen Regierungssitz nach der Befreiung Konstantinopels vom lateinischen Kaiser Balduin II. 1261 in die einstige Hauptstadt des Byzantinischen Reiches verlegte. Johannes, der sich noch in Nikaia aufhielt, ließ er blenden und ihn auf eine Insel im Marmarameer verbannen.
In den ersten Jahren seiner Regierung gelangen ihm viele militärische Siege, unter anderem 1259 gegen eine westliche Allianz bei Pelagonia in Makedonien, 1262 gegen die Bulgaren, 1264 in Epiros. In Gestalt von Karl I. von Anjou, der 1266 den Stauferkönig Manfred von Sizilien besiegt und dessen Königreich in Unteritalien und Sizilien übernommen hatte, entstand dem Reich ein neuer gefährlicher Gegner. 1267 verbündete sich Karl I. mit dem vertriebenen lateinischen Kaiser Balduin und dem FFürsten von Achaia Wilhelm II. von Villehardouin zur Vorbereitung eines Feldzuges mit dem Ziel Konstantinopel. Um diese Pläne zur Wiedererrichtung des Lateinischen Kaiserreiches zu vereiteln, trat Michael VIII. in Verhandlungen mit dem Papsttum, um eine Union der orthodoxen und katholischen Kirche zu erreichen und so den Papst dazu zu bringen, jeglichen erneuten Kreuzzug nach Konstantinopel zu unterbinden. Trotz starken Widerstands aus den Reihen der Kirche, der Aristokratie und des Volkes erzwang Michael VIII. die Union. Auf dem Zweiten Konzil von Lyon 1274 ließ er feierlich die Union beider Kirchen verkünden, gegen den Widerstand vieler byzantinischer Griechen. Diese Union brachte aber nicht den erhofften Erfolg, da die nachfolgenden Päpste den ernsthaften Willen der Byzantiner zur Union bezweifelten; Karl I. von Anjou bereitete ungestört seinen Angriff vor, der neue französische Papst Martin IV. gab 1281 die Zustimmung zu einem Kreuzzug und exkommunizierte Michahael. Der Kaiser trat daraufhin in Kontakt zu König Peter III. von Aragon, einem alten Feind von Karl I., sowie mit oppositionellen Gruppen in Sizilien. Die byzantinische (Geheim-)Diplomatie und Bestechungen waren Mitursache für einen Aufstand in Sizilien im März 1282 gegen Karl I., der seine Kreuzzugspläne aufgeben musste. Im August 1282 landete Peter III. in Sizilien und vertrieb die Truppen des Anjou.

Gegen Ende seiner Herrschaft musste Michael sich auch den Beziehungen zum Kaiserreich Trapezunt unter Johannes II. widmen. Michael verlangte, dass Johannes den von ihm geführten und von seinen Vorgängern übernommenen Titel Kaiser der Romäer aufgeben sollte. Grund dafür war, dass Michael das von Trapezunt beherrschte Gebiet, welches vormals byzantinisch gewesen war, immer noch als Teil des Byzantinischen Reiches betrachtete und es nur dem in Konstantinopel herrschenden Regenten vorbehalten war, den Kaisertitel zu führen. Johannes gab dem Begehren Michaels zunächst nicht nach. Um die Beziehungen zwischen ihren beiden Reichen auf eine neue Basis zu stellen, bot Michael Johannes die Hand seiner dritten Tochter Eudokia Palaiologina an. 1282 heirateten die Beiden in Konstantinopel. Nach seiner Rückkehr von der Hochzeitsfeier legte Johannes den Titel Kaiser der Romäer ab.
Nach Michaels Tod am 11. Dezember 1282 folgte ihm sein Sohn Andronikos II. Palaiologos auf den byzantinischen Kaiserthron.
Michael Palaiologos gelang es, mit den Palaiologoi eine Dynastie auf den Thron zu heben, die bis 1453 in Konstantinopel regierte. Er hatte drei Söhne und sechs Töchter (zwei illegitime). 
Palaiologos (Byzanz) (Palaiologen), Kaiser Michael VIII. (I9693)
 
41655 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Montdidier_(Adelsgeschlecht)

Montdidier (Adelsgeschlecht)

Montdidier war eine Familie des nordfranzösisches Adels, das erstmals Mitte des 10. Jahrhunderts als Grafen von Montdidier auftrat.

Geschichte
Durch Heirat gelangten die beiden Linien der Familie in den Besitz der Grafschaft Dammartin und der Grafschaft Roucy, die allerdings beide mangels männlicher Nachkommen im 12. bzw. 13. Jahrhundert wieder verloren gingen.

Die bekanntesten Familienmitglieder sind Ebles II., der um 1073 in der spanischen Reconquista aktiv war, ein Schwiegersohn des Normannenfürsten Robert Guiscard, seine Schwester Félicie, die 1076 König Sancho I. von Aragón und Navarra heiratete, sowie (in Deutschland) dessen Sohn Hugo, ein Schwiegersohn des Stauferherzogs Friedrich I. von Schwaben.[1]

Mehr, auch Stammliste, unter dem Link oben.. 
von Ramerupt (Montdidier), Graf Hilduin IV. (I10818)
 
41656 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Montfort_(Adelsgeschlecht)

Montfort (Adelsgeschlecht)

Die Grafen von Montfort waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbar regierenden Hochadel des Heiligen Römischen Reichs angehörte. Das Geschlecht erlosch 1787.

Die einflussreichen und sehr begüterten Grafen trugen ihren Namen nach dem nahe der Schweizer Grenze gelegenen Stammschloss Montfort bei Weiler im heutigen Vorarlberg. Mit ihren Herrschaften Feldkirch (bis 1390), Bregenz (bis 1523) und Tettnang (bis 1779) haben sie die territoriale Entwicklung Oberschwabens, der Ostschweiz und Vorarlbergs entscheidend beeinflusst.

Geschichte
Ursprünge
Der ursprüngliche Stammsitz, die Burg Hohennagold im Nordschwarzwald, wurde von den Grafen von Nagold um 1100 errichtet. Anselm von Nagoldgau (um 966) ist der älteste urkundlich erwiesene Nagoldgau-Graf. Es folgte dann ein Anselm von Nagoldgau (der Jüngere), der in den Jahren 1027 und 1048 vorkommt. Zwischen beiden Anselmen, die die einzigen bekannten, nach dem Nagoldgau bezeichneten Grafen sind, erscheint, wohl von derselben Familie, im Jahre 1007 ein Graf Hugo I. von Nagold mit dem, seinem Gau Glehuntare zugeteilten Ort Holzgerlingen, und eröffnet die Reihe der seit dem letzten Viertel des 11. Jahrhunderts häufiger werdenden Hugos, Grafen von Nagold und schließlich Pfalzgrafen von Tübingen.[1] So wird Graf Hugo V. von Nagold spätestens ab 1146 als Hugo I., Pfalzgraf von Tübingen, bezeichnet. Vermutlich beruhte diese Rangerhöhung auf Diensten, die er dem 1138 zum König gewählten Staufer Konrad III. geleistet hatte.

Die Entstehung des Geschlechts der Grafen von Montfort lässt sich auf seinen Sohn Hugo II., Pfalzgraf von Tübingen († 1182), zurückführen. Durch seine Frau, Gräfin Elisabeth von Bregenz, Erbin von Bregenz, Montfort und Sigmaringen, Tochter von Graf Rudolf von Bregenz, erbte er den Besitz der Grafen von Bregenz und kam dadurch – neben seiner mächtigen Stellung in Oberschwaben – in eine beherrschende Stellung im Raum Vorarlberg/Ostschweiz. Außerdem kam er durch diese eheliche Verbindung in nahe verwandtschaftliche Beziehungen zu Kaiser Friedrich I. Barbarossa und den Welfen (Elisabeth war – ebenso wie Barbarossa und Heinrich der Löwe – ein Enkelkind des Welfenherzogs Heinrichs des Schwarzen von Bayern). Ein Großteil des Bregenzer Erbes ging nach Hugos II. Tod an seinen zweiten Sohn Hugo († 1228/30, III. von Tübingen, I. von Montfort)[2] über, der sich etwa ab dem Jahr 1200 Hugo von Montfort nannte. Sein Besitz umfasste die Grafschaft über Churrätien, Tettnang, Bregenz, Feldkirch, Sonnenberg, Werdenberg und Sargans. Für das Wappen des neu entstandenen Montforter Hauses wurde das Wappen des Tübinger Grafenhauses abgewandelt und die rote Montfortsche Kirchenfahne auf silbernen (statt goldenen) Grund gelegt.

Hugo von Montforts älterer Bruder Rudolf I. (1160–1219) setzte die Linie der Pfalzgrafen von Tübingen fort; fünf Generationen später verkaufte jedoch Pfalzgraf Gottfried II. († 1369) Tübingen 1342 an die Grafschaft Württemberg und führte nurmehr den bloßen Titel eines Grafen von Tübingen; er erbte aber über seine Frau Clara von Freiburg die Herrschaft Lichteneck. Die Linie seiner Nachfahren, der Grafen von Tübingen-Lichteneck, existierte bis 1664 und stellte damit neben den Montfortern in Tettnang die am längsten bestehende Linie des Hauses Nagold-Tübingen dar.

Linie Feldkirch
Der genannte Graf Hugo (III. von Tübingen, I. von Montfort, † 1228), gründete die Stadt Feldkirch und erbaute um 1200 auf einem Hügel über der Stadt die Schattenburg. Sie wurde im 14. Jahrhundert Mittelpunkt der Herrschaft Montfort-Feldkirch und damit zur Nachfolgerburg zu Alt-Montfort. 1375 verkaufte Burggraf Rudolf IV. von Montfort die von der Schattenburg aus verwaltete Herrschaft Feldkirch an Herzog Leopold III. aus dem Hause Habsburg.

Linie Bregenz
→ Hauptartikel: Grafschaft Bregenz
Hugo II., Pfalzgraf von Tübingen († 1182), hatte durch seine Frau Elisabeth den Besitz der Grafen von Bregenz geerbt. Unter montfortischer Herrschaft existierten ab 1170 als Teillinie die Grafen von Montfort-Bregenz. Sie erloschen schon 1338 wieder.

In Folge bildete sich aus dem dritten Haus der Montforter (das erste war Montfort-Feldkirch), den Montfort-Tettnang, ab 1354 die Linie Montfort-Tettnang-Bregenz, die sich 1379 in die ältere und die jüngere Herrschaft teilte. Dieses Haus brachte mit Hugo XII. (VIII. von Bregenz, 1357–1423), Minnesänger und Staatsmann, einen europäisch bedeutenden Vertreter hervor.

Elisabeth von Hochberg (Hachberg), Erbtochter Wilhelms VII. († 1422), verkaufte 1451 die ältere Herrschaft, einen Teil des Gebiets, an die Habsburger. Die jüngere Herrschaft nannte sich ab 1514 Tettnang-Bregenz-Bregenz, da sich mit den Tettnang-Bregenz-Pfannberg/Beckach (siehe unten) ein steirischer Zweig mit den Besitzungen, die der Minnesänger Hugo durch Heirat erworben hatte, ergab. 1523 verkauften die Montfort-Bregenzer, die allesamt in der Fremde dienten,[3] auch den anderen Teil der Bregenzer Grafschaft.[4] Das Montfort-Tettnang-Bregenzer Haus trat aber im steirischen Zweig 1574 auch das Erbe der Montfort-Tettnanger an, und erlosch erst 1787, und mit ihm das Gesamthaus Montfort.

Mehr unter obenstehendem Link..

Stammliste

(nach Bilgeri 1971,[11] 1974[12])
Hugo (II. von Tübingen, † 1182),
Rudolf (I. von Tübingen, † 1219)
Hugo I. (III. von Tübingen, † 1228); Gründungsvater der Grafen von Montfort
Rudolf I. (von Montfort bzw. Werdenberg, II. von Tübingen, † 1243) → Werdenberger
Heinrich (III. von Tübingen, I. von Montfort, † 1272); Bischof von Chur, Dominikaner
Friedrich (o.Z.)
Hugo II. († 1257)
Rudolf II. (I. von Feldkirch, † 1302); Graf von Montfort-Feldkirch → Feldkircher Linie
Hugo IV. († 1310); Graf von Montfort-Feldkirch
Rudolf III. († 1334)[13]
Ulrich II. († 1350)[13]
Ulrich I. († 1287); Graf von Montfort-Bregenz → Bregenzer Linie
Hugo (o.Z., † 1338)
Hugo III. (I. von Tettnang, † 1309); Graf von Montfort-Tettnang → Tettnanger Linie
Friedrich I. († 1290); Bischof von Chur
Wilhelm I. († 1301); Fürstabt von St. Gallen 
von Montfort, Graf Hugo II. (I11580)
 
41657 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mülinen

Die Familie von Mülinen sind ein Aargauer Rittergeschlecht aus Mülligen AG, später habsburgische Ministerialen in der Schweiz. Seit dem 15. Jahrhundert zählen die Mülinen zum bernischen Patriziat. Einige Familienmitglieder führten den Titel eines Reichsgrafen von Mülinen. Das Geschlecht ist 2008 im Mannsstamm ausgestorben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der früheste bekannte Namensträger ist Peter von Mülinen († 1287), Schultheiss von Brugg. Sein Sohn Berchtold († 1344) erwarb 1301 oder 1311 die Herrschaften Kasteln und Ruchenstein. Henmann († 1421) wurde 1407 Burger von Bern und ab 1414 Herr zu Schinznach. Hans Friedrich († 1491) erwarb durch seine Heirat mit Barbara von Scharnachthal die Herrschaft Brandis und begründete damit den Berner Zweig.

Laut dem Familienchronisten Berchtold von Mülinen sei jene "Ida aus dem Aargau", mit der König Rudolf von Habsburg den unehelichen Sohn Albrecht von Löwenstein († 1304)[1] zeugte, Ida von Mülinen gewesen.[2]

Bekannte Familienangehörige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kaspar von Mülinen (1481–1538), Schweizer Adliger und Politiker
Beat Ludwig von Mülinen (1521–1597), Schultheiss von Bern
Friedrich von Mülinen (1706–1769), Schweizer Politiker
Albrecht von Mülinen (1732–1807), Schultheiss von Bern
Niklaus Friedrich von Mülinen (1760–1833), Schultheiss von Bern
Wolfgang Friedrich von Mülinen (1863–1917), Historiker
Helene von Mülinen (1850–1924), Frauenrechtlerin
Egbert Friedrich von Mülinen (1817–1887), Schweizer Historiker und Privatgelehrter
Alice von Mülinen (1868–1952), Lyrikerin
Beatrix von Steiger (geb. von Mülinen; 1889–1974), Kulturschaffende
Frédéric de Mulinen, Volksrechtler, ultimus.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schloss Auenstein
Belletruche
Schloss Wildenstein
Schloss Kasteln
Schloss Muri
Schloss Schöftland
Liste der gefallenen Adeligen auf Habsburger Seite in der Schlacht bei Sempach/M 
von Mülinen, Ritter Konrad (I13411)
 
41658 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Niklaus_Manuel

Gesicherte Daten über das Leben von Niklaus Manuel liegen erst ab 1509 vor, auch das Geburtsjahr wird erst in späteren glaubhaften Urkunden erwähnt. Vermutlich ist er der Sohn des in Bern ansässigen Apothekers Emanuel de Alemanis (auch Allemanis) und der Margaretha Fricker (auch Frikart), einer ausserehelichen Tochter des aus Brugg stammenden Thüring Fricker, Stadtschreiber in Bern. Er gilt als Stammvater der Patrizierfamilie Manuel.

Über seine Jugend und Ausbildung ist nichts bekannt. 1509 heiratete er Katharina Frisching, die Tochter des Hans Frisching (I.), eines ehemaligen Landvogts von Erlach, Aarburg, Echallens und Nidau sowie Mitglied des Kleinen Rates. Anlässlich der Hochzeit legte er den bis dahin getragenen Namen Aleman (auch Alleman) ab und nannte sich nur noch Niklaus Manuel. Signatur und Siegel Manuels tragen seit diesem Zeitpunkt die Initialen N M D, die anfangs getrennt und später ligiert und durch einen Dolch verbunden geschrieben wurden. Es wird allgemein angenommen, dass der Buchstabe «D» für die eingedeutschte Fassung des Namens Aleman steht. Aus der Ehe mit Katharina gingen sechs Kinder hervor:

Margaretha, (* 1516)
Hieronymus, (* 1520; † 1579)
Magdalena, (* 1524)
Hans Rudolf, (* 1525; † 1571), Maler, Zeichner, Holzschnitzer und Dichter
Johannes, (* 1527)
Niklaus Manuel Deutsch d. J., (* 1528; † 1588), Glasmaler

Vor 1511 wurde Niklaus Manuel Mitglied des Grossen Rats in Bern. 1512 wurde er in die Gesellschaft zu Ober-Gerwern aufgenommen. Im Jahr 1513 wurde er in den Rechnungen der Stadt Bern erstmals offiziell als Maler geführt und erhielt nachweislich mehrere Aufträge. Im Folgejahr erwarb er das Haus Gerechtigkeitsgasse 72, welches bis ins 17. Jahrhundert in Familienbesitz verblieb.

1516 verdingte er sich als Reisläufer und nahm als Sekretär des Söldnerführers Albrecht vom Stein in französischem Dienst am Mailänderfeldzug teil. Zwischen 1516/17 begann er seinen berühmten Totentanz an die Mauer des Dominikanerklosters in Bern zu malen. Mit seiner Werkstatt bemalte er vor 1517 das Chorgewölbe des Berner Münsters mit den 86 Schlusssteinen.[1] Es folgten zahlreiche weitere Werke. 1518 entstand die Holzschnittfolge Die kluge und die törichte Jungfrau. Gegen 1520 entstanden die letzten signierten Malereien.

In den Folgejahren widmete er sich verstärkt seinen literarischen Arbeiten. 1520 wurde er Venner zu Gerwern und bekleidete damit ein weiteres wichtiges Amt in seiner Heimatstadt.

Erfolgreich trat er für die Durchsetzung der Reformation in Bern ein. Seine drastischen antikatholischen Fasnachtsspiele fanden in der Bevölkerung starken Widerhall und sollen für die Sache der Reformation in Bern mehr getan haben als die Predigten von Berchtold Haller. Ähnlich wirkte sein Totentanz, der den Klerus nicht gerade schmeichelhaft darstellte. Niklaus Manuel gehörte zu den führenden Leuten der Reformation in Bern und bereiste in dieser Mission zahlreiche Schweizer Städte.

1522 verdingte sich Niklaus Manuel ein weiteres Mal als Feldschreiber bei Albrecht vom Stein und nahm an einem weiteren Kriegszug in die Lombardei teil. Bei Novara wurde er dabei an der Hand verwundet. Später nahm er auch noch an der Schlacht bei Bicocca teil. 1523 wurde er Landvogt von Erlach, Echallens und Nidau. 1526 war er als Deputierter kurzzeitig an der eidgenössischen Tagsatzung in Baden. Ab April 1528 wird er erstmals als Mitglied des Kleinen Rates von Bern geführt. Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tode.

Künstlerisches Wirken
In seiner Dramatik vereinigte Manuel das christliche geistliche Spiel mit Elementen des Fastnachtsspiels zu lebensnahen politisch aktuellen Stücken von künstlerischem Rang. Manche seiner Werke illustrierte er selbst. Eine Gesamtausgabe seiner Dramen besorgte J. Bächtold 1878.

Als Maler und Holzschnittkünstler war er von der italienischen Renaissance und Albrecht Dürer beeinflusst. Neben Holbein war er der bedeutendste Vertreter der Renaissancemalerei auf Schweizer Boden. Er schuf Entwürfe für Goldschmiedearbeiten, Altarbilder, Porträts und andere Gemälde. Seine farbenstarken und linear bewegten Bilder stellten meist mythologische oder biblische Szenen dar, als Glasmaler stand er unter dem Einfluss von Hans Baldung. Das berühmteste seiner Werke war der 1516/17 bis 1519/20 entstandene Berner Totentanz auf der südlichen, mehr als hundert Meter langen Kirchhofmauer des Berner Dominikanerklosters, das 1660 beim Abbruch der Mauer zerstört wurde.[2]

Nachdem der Münsterbaumeister Peter Pfister 1515/17 das neue Netzgewölbe im Chor des Berner Münsters eingezogen hatte, wurden von Manuel und seinen Gesellen die Spickel mit Ornamenten ausgemalt. Die Maureskenmalerei der Gewölbekappen wurde ohne Vorzeichnung oder Schablonen freihändig aufgetragen. Bei der jüngsten Restaurierung 2015 bis 2017 wurden der Untergrund und die originalen Farben gereinigt und gesichert.[3]

Ein Attika-Standbild Niklaus Manuels steht an der Fassade des Hauptgebäudes der Berner Kantonalbank, an seinem Wohnhaus Gerechtigkeitsgasse 72 wurde eine Gedenktafel angebracht.

(Unter obigem Link sind viele seiner Werke samt Austellungsort gelistet!) 
Manuel Deutsch, Niklaus (I51037)
 
41659 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_Poilechien (Sep 2023)

Odo Poilechien kam bereits 1277 im Gefolge des Bailli Roger von San Severino nach Akkon und übernahm dort als Seneschall das Kommando über das französische Regiment, welches den Anspruch Karls von Anjou auf die Krone Jerusalems unterstützte.[2] Damit stand die Anjou-Herrschaft allerdings isoliert gegenüber den zwei verbliebenen Baronien Jerusalems, Tyrus und Beirut, die den König von Zypern als rechtmäßigen König Jerusalems anerkannten. Die Anjou-Herrschaft wurde lediglich von den Templern und den Venezianern unterstützt. Ende 1277 heiratete er Luica von Chenechy, die Witwe des Barons Balian von Ibelin-Arsuf[1].

Nach Ausbruch der sizilianischen Vesper wurde Roger von San Severino Ende 1282 nach Sizilien zurückbefohlen und Odo übernahm das Amt des regierenden Bailli in Akkon. Er erhielt 1283 von Sultan Qalawun ein Angebot zur Verlängerung des Waffenstillstandes von 1273 auf weitere zehn Jahre. Er nahm dieses zwar an, ließ aber die Kommune von Akkon und die Templer den Vertrag unterzeichnen. Der Vertrag bestätigte den Christen den Besitz des Landes von der tyrischen Leiter bis zum Berg Karmel, einschließlich der Templer-Festungen Burg Pèlerin und Sidon, sowie freien Zugang für christliche Pilger in Nazareth. Ausgenommen vom Vertrag waren Tyrus und Beirut, deren Herren aber separate Abkommen mit dem Sultan abschlossen.

Im Folgejahr unternahm König Hugo III. von Zypern den Versuch, Akkon zurückzugewinnen, wurde aber von seinen zypriotischen Vasallen unzureichend unterstützt und starb im März 1284 in Tyrus. Im Jahr 1285 starb Karl von Anjou und dessen Sohn Karl II. folgte ihm als König von Sizilien-Neapel und Jerusalem nach. Der Zusammenbruch der angevinischen Macht in Italien erreichte jedoch auch Akkon. Am 4. Juni 1286 landete König Heinrich II. von Zypern ungehindert vor der Stadt an, und nachdem auch der Templerorden von den Anjou abgefallen war, verschanzte sich Odo mit dem französischen Regiment im Stadtkastell. Bevor es zum Kampf kam, konnte Odo von den Großmeistern der drei Ritterorden zur Aufgabe und zum Abzug nach Italien bewegt werden. Damit endete die Herrschaft der Anjou im heiligen Land. 
Poilechien, Odo (Eudes) (I42893)
 
41660 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_von_Montbéliard (Sep 2023)

Sein Großvater mütterlicherseits war König Amalrich I. von Zypern.

Um 1220 war Odo von Johann von Brienne, König von Jerusalem, zum Konstabler des Königreichs Jerusalem ernannt worden, ein Amt, das schon seit Vater innegehabt hatte. Als König Johann mit seiner jungen Tochter Isabella II., aus deren Recht er regierte, 1223 die Levante nach Italien verließ, wurde Odo von ihm zum Regenten (Bailli) des Königreich ernannt. Als die Isabella II. 1225 in Brindisi mit Kaiser Friedrich II. verheiratet wurde, beanspruchte dieser aus deren Recht die Regentschaft über das Königreich Jerusalem gegen die Position Johanns von Brienne. Odo blieb zunächst Bailli als Stellvertreter des Kaisers, bis dieser im Jahr 1227 seinen Gefolgsmann Thomas von Aquino in die Levante vorausschickte, der die Regentschaft übernahm. Doch als im Mai 1228 der Tod Königin Isabellas II. bekannt wurde, wählte der Haute Cour von Jerusalem Odo erneut zum Bailli für noch unmündigen neuen König Konrad. Kaiser Friedrich II. aber, der nun die Regentschaft im Namen seines Sohnes beanspruchte, akzeptierte diese Entscheidung nicht. Als er anlässlich seines Kreuzzuges im September 1228 in Akkon anlandete, ernannte er Balian von Sidon und Garnier l’Aleman zu seinen Baillis. Odo behielt aber sein Amt als Konstabler bei, der Kaiser bestätigt ihn darin bei seiner Abreise im April 1229.

Während des nun beginnenden Bürgerkriegs der Barone Outremers (Lombardenkrieg) unter der Führung Johanns von Ibelin, dem „alten Herrn von Beirut“, gegen die kaiserliche Herrschaft tendierte Odo zunächst zur kaiserlichen Seite und versuchte zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Das Auftreten des seit 1231 amtierenden kaiserlichen Statthalters Richard Filangieri, der die Rechtsgewohnheiten der Feudalgesellschaft Outremers ebenso ignorierte wie der Kaiser zuvor, veranlasste ihn jedoch auf die Seite seiner Standesgenossen überzuwechseln. Im Mai 1242 wurde er erneut vom Haute Cour in Akkon zum Bailli gewählt, in Konkurrenz zu den kaiserlichen Statthaltern in Tyrus, Richard Filangieri und Thomas von Aquino. Ein Jahr später, im Juli 1243, fiel Tyrus in die Hand der Barone, womit die kaiserliche Herrschaft endete. Der Haute Cour wählte nun Alice von Champagne zur neuen Regentin.

1239 schloss Odo sich dem Heer des Kreuzzugs der Barone an. Es kam bald zu Spannungen zwischen den einheimischen Baronen (darunter Odo) und dem Oberbefehlshaber des Kreuzzugs Theobald. Im weiteren Verlauf des Kreuzzuges gelang aber eine dipolamtische Einigung mit dem Sultan as-Salih Ismail von Damaskus, der dem Königreich Jerusalem unter anderem das von ihm besetzte Galiläa abtrat, das Odo und seine Gattin nun zurückerhielten.

Odos Hauptstadt von Galiläa, Tiberias, wurde 1244 von durchziehenden choresmischen Freischärlern geplündert, woraufhin Odo die schwer beschädigte Zitadelle von Tiberias neubauen ließ. Am 17. Juni 1247 wurde Tiberias einschließlich der Zitadelle vom Heer des Ayyubiden-Sultans von Kairo, as-Salih Ayyub, erobert und der größte Teil Galiläas war endgültig verloren. 
von Montbéliard (Mömpelgard), Fürst von Galiläa Odo (I42846)
 
41661 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_von_Orléans

Odo von Orléans (* vor 798; † 834) ist wohl identisch mit dem Grafen Udo dem Älteren im Lahngau (nicht zu verwechseln mit Udo (dem Jüngeren) im Lahngau). Udo/Odo war zunächst Graf im Rheinland/Lahngau, wo er von 821 bis 826 bezeugt ist, und von 828 bis 834 Graf von Orléans.

Es herrscht eine gewisse Unklarheit darüber, ob der Graf Udo, Uodo, Odo, Eudes oder Otto hieß, da all diese Namen in unterschiedlichen Quellen auf dieselbe Person hinweisen. Er war wohl ein Sohn des Grafen Erbio († nach 808) und einer namentlicich unbekannten Tochter (Gerberga?) des Grafen Wilhelm von Aquitanien. Damit wäre er väterlicherseits ein Enkel des Präfekten Gerold II. (Schwager Karls des Großen und Statthalter Bayerns nach dem Sturz Tassilos), mütterlicherseits ein Vetter des Grafen Bernhard I. von Barcelona. Auch gilt er vielen Historikern als Vater des fränkischen Dux (Herzog) Graf Gebhard im Lahngau, der als Stammvater der ostfränkischen Konradiner angesehen wird.[1]

Udo/Odo ist als Graf im Rheinland/Lahngau zwischen 821 bis 826 bezeugt, diente danach aber im westlichen Teil des Karolingerreiches als loyaler Gefolgsmann Kaiser Ludwigs des Frommen, dem er während der Aufstände der kaiserlichen Söhne (Lothar I., Ludwig der Deutsche, Pippin von Aquitanien) die Treue hielt. Im Rheinland ist er letztmals im Jahre 826 in der Pfalz zu Ingelheim (24. Juni) erwähnt, wo er auf dem berühmten Hoftag als Oberschenk (Mundschenk des kaiserlichen Hofes, pincerna iimperatoris) fungierte. Der Mundschenk war einer der vier wichtigsten weltlichen Hofbeamten (minsteralis regis, minsteralis imperatoris) in der Allgemeinen Palast- und Hofverwaltung (Ordine Palatini) der Karolinger, das Graf Odo bereits seit dem Jahre 819 innehatte. Dem Capitulare missorum, a.819 (MGH Capt. 1 Nr. 141) zufolge hatte Graf „Odo buticularius de foreste sua interrogansus“[2] einem kaiserlichen Missus Rede und Antwort über besagten „foreste“ (Wald, Jagdsrevier) zu geben. Britta Mischke vermutet hierzu: „Der beauftragte Missus sollte den Fall durch eine Untersuchung klären und im Namen des Kaisers gemäß dem, was sich als wahr herausstellte, selbst entscheiden.“[3]

Odo-Udo war ein Günstling der Kaiserin Judith und gehörte zum Kreis der Grafen um seinen Vetter Bernhard I. von Barcelona. Als die Grafen Matfried I. von Orléans und Hugo von Tours auf einer Reichsversammlung im Februar 828 in Aachen für ihr Versagen beim Aufstand in der spanischen Mark mit dem Verlust ihrer Ämter und Lehen bestraft wurden, erhielt Udo die Grafschaft Orléans. Er heiratete eine Schwester des Seneschalls Adalhard, Ingeltrud, Tochter des Grafen Leuthard von Fézensac aus dem Geschlecht der Matfriede.
Im April 830, noch vor der für den 14. April 830 nach Rennes einberufene Heeresversammlung, erhob sich Pippin I. von Aquitanien gegen seinen Vater Ludwig den Frommen. Er marschierte nach Orléans, wo er Udo vertrieb und dessen Vorgänger Matfried (Matfrid) wieder einsetzte. Auf der Reichsversammlung in Compiègne Ende April oder Anfang Mai 830 (bei der Ludwig seine Frau Judith zu Klosterhaft „begnadigte“ und der Bruder des geflohenen Bernhard von Barcelona, Heribert, auf Lothars I. Befehl geblendet wurde) schickte man den kaisertreuen Udo auf Betreiben der rebellierenden Kaisersöhne Pippin und Lothar nach Italien in die Verbannung.
Mit der Wiedereinsetzung Kaiser Ludwigs im Oktober 830 kehrte auch Odo in seine Stellung als Graf von Orléans zurück. Dabei zog er durch seine Eingriffe in das Kirchengut heftigen Hass auf sich.
Ein von ihm im Juni 834 geführter Heereszug nach Neustrien gegen die Grafen Lambert von Nantes und Matfried von Orléans, Parteigänger des aufständischen Lothar, zu dem der Heerbann der Gebiete zwischen Seine und Loire bis in das obere Burgund aufgeboten worden war, endete mit einer vernichtenden Niederlage. Odos Heer verwüstete das Land und zog siegesgewiss bis zur bretonischen Grenze. Dort wurde es nach einem überraschenden Angriff von Lambert und Matfried in blutigem Kampf geschlagen. Odo selbst fiel, wie auch sein Bruder, Graf Wilhelm von Blois, Graf Wido von Maine, Graf Fulbert und der kaiserliche Kanzler, Abt Theudo (Theoto) von Tours.

 
von Orléans, Odo (I5239)
 
41662 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Tecklenburg)

Otto I. von Tecklenburg (* um 1185; † 11. September 1263) war von 1202 bis 1263 Graf von Tecklenburg.

Leben
Otto I. wurde als Sohn von Simon I. von Tecklenburg und Oda von Altena geboren. Er folgte seinem Vater 1202 als Graf von Tecklenburg unter der Vormundschaft seiner Mutter und verschaffte seinem Bruder Adolf das Bistum Osnabrück. Er machte 1214 die Schlacht bei Bouvines gegen Frankreich mit, wurde gefangen und musste sich König Friedrich II. unterwerfen.

1217–1219 war er als Begleiter des Bischofs von Münster in Ägypten und beteiligte sich am Kreuzzug von Damiette. Er gab dem Mörder des Erzbischofs Engelbert von Köln, seinem Vetter Friedrich von Isenberg, Asyl, wurde 1225/26 geächtet und gebannt, verlor Iburg und die Vogtei Osnabrück, verhinderte aber geschickt die geplante Zerschlagung seiner Herrschaft durch die Erzbischöfe von Köln und die Bischöfe von Osnabrück. Er provozierte mit wilden Fehden gegen diese, die Bischöfe von Münster und die Grafen von Ravensberg erste westfälische Städtebündnisse, trat andererseits 1225 dem Rheinischen Städtebund bei.

Otto I. war trotz seiner Fehdelust ein bedeutender Verwalter und Organisator und sicherte das Land mit Burgenbauten. Er arrondierte durch Kauf und Tausch das Kerngebiet Tecklenburg, erwarb Zoll- und Münzrechte und verpfändete die Vogtei von Malgarten an dieses Kloster, ein weiterer wichtiger Verlust. Erstmals 1246 tauchte in den Quellen „Dominium de Tekeneburch“ auf als Ausdruck weitgehend vollzogener Territorialisierung seiner Herrschaft. 1231 musste er die Erwerbungen des Vaters weitgehend zurückgeben und stützte sich besonders auf Oldenburg und Rietberg. Er siegte 1246 erneut über Ravensberg und den Bischof von Münster, die beunruhigt waren über die weitere Machterweiterung durch den Erwerb von Vechta und Vlotho und gewann alles zurück. Er war ab 1248 kaum noch aktiv, wohl innerlich gebrochen durch den Tod seines Sohnes Heinrich, der kinderlos geblieben war.

Nach Ottos Tod teilten sich seine beiden Schwiegersöhne Otto II. von Bentheim und Heinrich von Oldenburg seine Hinterlassenschaft. Otto erhielt die Nordlande, Heinrich die südlichen Besitzungen. Als Heinrich von Oldenburg 1268 kinderlos verstarb, erbte Otto II. von Bentheim auch dessen Teil der Grafschaft Tecklenburg. Er nannte sich daraufhin Otto II. von Tecklenburg und regierte bis 1284. 
von Tecklenburg, Graf Otto I. (I41413)
 
41663 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_III._(Weimar-Orlamünde) (Sep 2023)

Mit seinen fränkischen Besitzungen trat Otto III. über seine Mutter das Erbe Ottos II. von Meran an, zunächst gemeinsam mit seinem Bruder Hermann III.

Zweifelsfrei belegt ist, dass Ottos Gattin ihn überlebte und als Witwe und Gräfin Agnes von Orlamünde, 1292 Dominikanerin im Kloster Lambrecht (Pfalz) wurde, dessen Schutzvögte die hier beheimateten Leininger waren. Der Ordensmeister Munio von Zamora sandte ihr persönlich einen Glückwunschbrief zum Klostereintritt und erteilte seine Zustimmung, dass die strengen Ordensregeln für sie etwas gemildert würden. Sie starb laut dortigem Seelbuch an einem 25. November, wobei das Jahr nicht erwähnt wird; es soll um 1300 gewesen sein.[3][4]

Otto III. stiftete am 28. Dezember 1279 das Kloster Himmelkron. Die Tumba Ottos III. befindet sich in der Stiftskirche des Klosters. 
von Weimar-Orlamünde, Graf Otto III. (IV.) (I43073)
 
41664 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Patrick_of_Salisbury,_1._Earl_of_Salisbury (Jul 2023)

Patrick FitzWalter, 1. Earl of Salisbury (auch Earl of Wiltshire) († 1168 bei Poitiers) war ein anglonormannischer Adliger.

Herkunft und Erbe
Patrick entstammte dem ersten Haus Salisbury. Er war ein jüngerer Sohn von Walter FitzEdward und von dessen Frau Sibyll de Chaources. Sein Vater war vielleicht während der Herrschaft von König Stephan von Blois zum erblichen Sheriff von Wiltshire ernannt worden. Nach dem Tod seines Vaters 1147 erbte die Honour of Chitterne in Wiltshire. Als sein älterer Bruder William Mitte der 1140er Jahre starb, wurde Patrick der Erbe seiner Eltern. 1166 zählte er mehr als 40 Knight’s fees zum Erbe seines Vaters sowie 16 zum Erbe seiner Mutter.

Rolle während der Anarchie
Als Nachfolger seines Bruders wurde Stephan Mitte der 1140er Jahre Constable von Salisbury. Sein Bruder war in dem Thronfolgestreit zwischen König Stephan und der Kaiserin Matilda, der sogenannten Anarchie, ein Unterstützer von Matilda gewesen. Patrick dagegen war zunächst wenigstens offiziell loyal gegenüber König Stephan. Er wurde jedoch in eine Fehde mit John Marshal, dem Kastellan von Marlborough Castle verwickelt. In der Fehde behielt Patrick jedoch die Oberhand.[1] In der Folge heiratete Marshal Sibyl, eine Schwester von Patrick. Um diese Zeit wechselte auch Patrick auf die Seite von Matilda, die ihn vor 1147 zum Earl of Wiltshire ernannte. Vorgeblich im Kampf gegen König Stephan besetzte er zeitweise Downton Castle, eine Burg von Heinrich von Blois, Bischof von Winchester, wofür er exkommuniziert wurde. Auf der Seite Matildas diente er Sheriff von Wiltshire und erhob dabei königliche Steuern und Abgaben, damit ist er der einzige Baron, der nachweislich diese Aufgabe übernehmen durfte. Wie mehrere andere Barone ließ er während der Anarchie eigenen Münzen prägen.

Earl of Salisbury nach der Anarchie
Als Earl of Salisbury bezeugte Patrick 1153 den Vertrag von Wallingford, der den Bürgerkrieg zwischen Henry of Anjou, dem Sohn Matildas, und König Stephan beendete. Als Henry of Anjou 1154 als Heinrich II. König wurde, bestätigte er Patrick als Earl, dazu diente dieser bis 1160 als Sheriff von Wiltshire. Wenige Jahre später führte er ein königliches Heer in Aquitanien, wo es zu einer Revolte der Familie Lusignan gekommen war. In seinem Gefolge befand sich sein Neffe William Marshal (Guillaume le Maréchal) in seinen Dienst, der später zu einem der berühmtesten Ritter des Mittelalters avancierte.[2] Patrick geriet in einen Hinterhalt, wo er von einem Speer tödlich verwundet wurde. Der genaue Hergang des Feldzugs ist ungeklärt, der Bericht in der Chronik von Roger von Hoveden, nach dem Patrick während der Rückreise von einer Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela getötet wurde, gilt jedoch als widerlegt. Vermutlich sollte diese Behauptung wohl die Ruchlosigkeit der Lusignans betonen, die Patrick als Pilger überfallen und getötet hätten. Nach anderen Angaben soll die königliche Armee die Lusignans überfallen haben, als diese bereits zu Friedensverhandlungen bereit waren.[3] Patrick of Salisbury wurde in der Abtei Saint-Hilaire von Poitiers bestattet. 
von Salisbury (FitzWalter), Patrick 1. Earl of Salisbury (I28370)
 
41665 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_I._(St._Pol_und_Brienne)

Pierre I. de Luxembourg (* 1390; † 31. August 1433 in Rambures an der Pest) aus dem Haus Luxemburg-Ligny war Graf von Brienne und Conversano von 1397 bis 1433 sowie Graf von Saint-Pol ab 1430.

Herzog Philipp III. der Gute von Burgund machte Peter 1430 zum Gründungsmitglied des Ordens vom Goldenen Vlies. John of Lancaster, der 1433 seine Tochter Jacqueline (Jacquetta) geheiratet hatte, übergab ihm das Kommando eines Armeekorps, mit dem er Saint-Valéry belagerte. Er starb 1433 in Rambures an der Pest. Er wurde in einem prachtvollen Grabmal in der Abtei Cercamp bestattet.

Er war der Sohn von Jean de Luxembourg (* 1370 † 1397), Seigneur de Beauvoir, und Marguerite d'Enghien, Gräfin von Brienne und Conversano, somit der Enkel von Guy de Luxembourg, Graf von Ligny, und Mahaut de Châtillon, Gräfin von Saint-Pol. Seine Brüder waren der Kanzler Ludwig († 1443) und der Graf Johann II. von Ligny († 1441).

1405 heiratete er Marguerite des Baux (* 1394 † 1469), Tochter von François des Baux (Francesco del Balzo), Herzog von Andria, und Sueva Orsini. 
von Luxemburg (Saint Pol und Brienne), Graf Peter I. (I28226)
 
41666 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Antiochia (Sep 2023)

Philipp hatte geschworen, die Gebräuche der armenischen Kirche zu respektieren, blieb aber weiterhin katholisch, lehnte es ab sich einen Bart wachsen zu lassen, versuchte armenische Barone durch fränkische zu ersetzen und plünderte das Königreich zugunsten der Franken aus. Er soll sogar die Einrichtung des Palastes und die königliche Krone nach Antiochia geschickt haben. Nach dreijähriger Regierung wurde er von den Baronen Ende 1224 gefangen genommen. 
von Antiochia (Ramnulfiden), Philipp (I43024)
 
41667 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Ibelin_(Bailli_von_Zypern) (Okt 2017)

Philipp von Ibelin (franz: Philippe d'Ibelin; * um 1180; † 1227) war ein führender Adliger des Königreichs Zypern. Als jüngerer Sohn des Barons Balian von Ibelin und der Königinwitwe Maria Komnena entstammte er dem hohen Kreuzfahreradel des Königreichs Jerusalem.

Philipp wird erstmals 1206 genannt, als er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Johann von Ibelin („der alte Herr von Beirut“) ihre Nichte, die Prinzessin Alice, zu ihrer Hochzeit mit dem König Hugo I. nach Zypern begleitete. Noch vor dem Jahr 1217 verlegten beide Brüder ihren Stammsitz endgültig auf diese Insel, wohl nachdem sie mit König Johann von Jerusalem in Konflikt geraten waren. Bereits 1218 starb König Hugo I. von Zypern und Philipp wurde als Vertrauensmann der für den unmündigigen Heinrich I. regierenden Königinwitwe Alice zum Bailli Zyperns ernannt. In dieser Position war er maßgeblich an der Begründung des dominierenden Einflusses des Hauses Ibelin auf der Insel verantwortlich. 1223 kam es zum Bruch zwischen Philipp und Alice, als er sich weigerte, von der orthodoxen Kirche den Zehnt einzuziehen, wie es zuvor der Kardinal Pelagius auf einem Konzil in Limassol empfohlen hatte. Da Alice dem Kardinal zugestimmt hatte, sich nun aber nicht gegen Philipp durchsetzen konnte, zog sie sich nach Tripolis zurück, womit Philipp faktisch die Regentschaft auf der Insel übernahm.

Als er 1225 von den Kreuzzugsvorbereitungen Kaiser Friedrichs II. erfuhr, veranlasste Philipp die formelle Krönung König Heinrichs I., was umgehend die Intervention des Kaisers provozierte. Da einst König Amalrich I. im Jahr 1197 das Königreicch von Kaiser Heinrich VI. zu Lehen genommen hatte, sah nun Kaiser Friedrich II. durch die von ihm nicht autorisierte Krönung seine lehnsherrlichen Rechte angegriffen. Außerdem gebühre ihm die Entscheidung über die Regentschaft für den unmündigen König. Zustimmung für sein Handeln erhielt Philipp allerdings 1226 von Papst Honorius III.; außerdem konnte er den Haute Cour des Königreichs auf seine Seite ziehen, das überdies das Ernennungsrecht für die Regentschaft für sich reklamierte, entgegen den Ansprüchen des Kaisers.

Zu Beginn des Jahres 1227 ernannte die Königinwitwe Alice von ihrem selbst gewählten Exil in Tripolis aus ihren zweiten Ehemann, Bohemund von Antiochia, zu ihrem Bailli auf Zypern, der allerdings von dem Haute Cour nicht anerkannt wurde. Darauf bestimmte sie den Baron Amalrich Barlais für dieses Amt, doch auch dieser wurde von dem Haute Cour zugunsten Philipps abgelehnt. Barlais zog sich darauf ebenfalls nach Tripolis zurück, nahm aber Kontakte zum Kaiser auf. Philipp starb noch im Jahr 1227, ein Jahr bevor Kaiser Friedrich II. auf seinem Kreuzzug Zypern erreichte. Den Konflikt mit ihm hatte daher sein Bruder Johann auszutragen. 
von Ibelin (Jaffa), Philipp (I9289)
 
41668 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Ibelin_(Seneschall_von_Zypern) (Sep 2023)

Philipp und seine Brüder nahmen als Onkel des Königs Heinrich II. von Zypern eine dominierende Position in der Politik des Königreichs ein. Zunächst stand ab 1286 der ältere Balian im Amt des königlichen Seneschalls als führender Minister dem König zur Seite. Philipp scheint sich in jenen Jahren in Europa aufgehalten zu haben. Jedenfalls befand er sich 1292 auf einem Geschwader aus vier venezianischen Schiffen und zwei Schiffen des Templerordens auf der Heimreise von Venedig nach Zypern, als dieses auf seiner Route von einer genuesischen Flottille überrascht und gewaltsam aufgebracht wurde. Mehr als dreihundert Venezianer wurden im Seekampf getötet; das Leben Philipps wurde von einem genuesischen Kapitän gerettet, der seine prominente Stellung als Onkel des zypriotischen Königs erkannte. Allerdings wurde ihm sein persönlicher Besitz, darunter ein Silberteller, von den Genuesen geraubt.[1] Wie er im Anschluss nach Zypern gelangte, ist unklar, allerdings befand er sich bereits 1293 wieder im Gefolge des Königs, seines Neffen, als sie in Salines (Larnaka) von einer venezianischen Flotte aufgenommen und nach Famagusta eskortiert wurden.[2] Der anonyme Templer von Tyrus war ein Augenzeuge davon.

Nach Balians Tod im Jahr 1301 übernahm Philipp von ihm das Amt des Seneschalls und hatte die folgenden Jahre als engster Vertrauter des Königs die faktische Regierungsgewalt inne.[3] Gegen ihn bildete sich schnell eine Opposition des Adels, an deren Spitze sich der jüngere Königsbruder Amalrich, Herr von Tyrus, stellte. Im April 1306 erhob sich dieser schließlich offen und forderte vom König, der schwer erkrankt war, die Übertragung der Regierungsgeschäfte. Philipps Position brach schnell in sich zusammen, nachdem sich auch die Königinmutter, seine Schwester Isabella, und andere Angehörige der Ibelins der Opposition angeschlossen hatten.[4] Nur König Heinrich II. hielt weiter zu seinem Onkel, die beide von Amalrich in der königlichen Residenz zu Nikosia belagert wurden. Als schließlich auch der zypriotische Klerus einen Seitenwechsel vollzogen hatte, mussten sie letztlich aufgeben und wurden von Amalrich gefangen gesetzt.[5] 1308 wurden Philipp, der König und ihre Anhänger von Amalrich in das kilikische Armenien zwangsexiliert, dessen König Oschin sie bewachen sollte.[6] Nach der Ermordung Amalrichs konnten Philipp und der König im August 1310 nach Zypern zurückkehren und die alten Machtverhältnisse wiederherstellen. 
von Ibelin, Philipp (I42848)
 
41669 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Schwaben (Okt 2017)

Philipp von Schwaben (* Februar oder März 1177 in oder bei Pavia; † 21. Juni 1208 in Bamberg) aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1198 bis zu seiner Ermordung 1208 römisch-deutscher König.

Der Tod Kaiser Heinrichs VI. im Jahr 1197 ließ die bis Sizilien reichende staufische Herrschaft in Reichsitalien zusammenbrechen und schuf im Reich nördlich der Alpen ein Machtvakuum. Vorbehalte gegen ein Königtum des minderjährigen Sohnes Friedrich führten in einem Reich ohne geschriebene Verfassung zu zwei Königswahlen 1198, die im „deutschen“ Thronstreit mündeten: Die beiden gewählten Könige Philipp von Schwaben und der Welfe Otto von Braunschweig, der spätere Kaiser Otto IV., beanspruchten das Königsamt jeweils für sich. Beide Kontrahenten versuchten in den Folgejahren durch europäische und päpstliche Unterstützung, mit Hilfe von Geld und Geschenken, durch demonstrative öffentliche Auftritte und Rituale (Symbolische Kommunikation), durch Rangerhöhungen oder mit kriegerischen und diplomatischen Maßnahmen den Konflikt für sich zu entscheiden. Philipp konnte sein Königtum dabei zunehmend im Reich nördlich der Alpen gegen Otto durchsetzen. Auf dem Höhepunkt seiner Macht wurde er jedoch 1208 ermordet. Damit endete auch der Thronstreit. Sein Gegenspieler Otto fand rasch Anerkennung für sein Königtum. Philipp war der erste römisch-deutsche König, der während seiner Regierungszeit ermordet wurde. In der Nachwelt zählt Philipp zu den wenig beachteten staufischen Herrschern.

Herkunft und Jugend
Philipp wurde als jüngster Sohn Kaiser Friedrichs I. („Barbarossa“) und seiner Gemahlin Beatrix in oder bei Pavia geboren. Er entstammte dem adligen Geschlecht der Staufer, die diesen Namen jedoch erst nachträglich von Historikern des 15. Jahrhuunderts erhielten.[1] Abstammung und Herkunft der Familie sind bis heute ungeklärt; die Ahnen väterlicherseits waren unbedeutend und ihre Namen wurden nicht überliefert. Über Barbarossas Urgroßvater Friedrich von Büren ist lediglich bekannt, dasass er eine Frau namens Hildegard geheiratet hat. Vor einigen Jahren wurde vermutet, dass der Schlettstädter Besitz nicht Hildegard, sondern Friedrich selbst gehört habe und die Staufer damit kein schwäbisches, sondern ein elsässisches Geschlecht gewesen seien. Erst um 1100 habe demnach die Familie unter Herzog Friedrich I. in das ostschwäbische Remstal ausgegriffen.[2]
Viel bedeutsamer für die Staufer war ihre prestigeträchtige Verwandtschaft mütterlicherseits mit den Saliern. Die Großmutter Friedrich Barbarossas war Agnes, eine Tochter des salischen Herrschers Heinrich IV. Philipps Vater verstand sich als Nachkomme des ersten Salierkaisers Konrad II., auf den er sich in Urkunden mehrfach als seinen Vorfahren bezog.[3] Nach dem Aussterben der Salier im Mannesstamm 1125 erhoben die Staufer zuerst durch Friedrich II. und dann durch Konrad III. vergeblich Anspruch auf die Königswürde. 1138 gelang dann die Königswahl Konrads III., wodurch die Staufer zu einer Königsfamilie aufstiegen. 1152 ging die Königswürde reibungslos auf Konrads Neffen, Friedrich „Barbarossa“, über, der 1155 auch Kaiser des römisch-deutschen Reiches wurde. „Barbarossa“ führte über Jahrzehnte einen Konflikt mit Papst Alexander III. In einer archaischen Kriegergesellschaft bestimmte die Ehre (honor) den sozialen Rang. Ehrverletzungen des Reichsoberhauptes waren zugleich eine Verletzung der Würde des Reiches. Die Wahrung der „Ehre des Reiches“ (Honor Imperii), die der Kaiser durch Auftreten und Person des Kardinals Roland und späteren Papstes Alexander III. angegriffen sah, und der daraus resultierende Zwang zur Rache führten zu langwierigen Konflikten mit dem Papsttum.[4] Erst 1177 konnte der Konflikt im Frieden von Venedig beigelegt werden.
Philipp wurde als fünfter Sohn „Barbarossas“ geboren. Den Namen Philipp hatten die Staufer bislang nie verwendet.[5] Namensgeber war wohl der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg, der in dieser Zeit ein wichtiger Helfer und Vertrauter Friedriich „Barbarossas“ war. Der Name des Kölner Erzbischofs erhielt dadurch Aufnahme in ein Königsgeschlecht. Für Gerd Althoff werden in dieser demonstrativen Ehrung „Vorbereitungen Barbarossas zur Auseinandersetzung mit Heinrich dem Löwen faßbar“.[6] Der Kölner Erzbischof war wenig später wesentlich am Sturz dieses mächtigen Herzogs von Bayern und Sachsen beteiligt.
Als Kind wurde Philipp für eine geistliche Laufbahn bestimmt. Er lernte Lesen und auch Latein. Zeitweise wurde Philipp wohl im Prämonstratenserstift Adelberg unterrichtet.[7] Von April 1189 bis Juli 1193 war Philipp Propst des Aachener Marienstiifts. Philipps Vater war währenddessen 1189 zum Kreuzzug aufgebrochen, doch er ertrank 1190 im Fluss Saleph im Südosten Anatoliens. Die Nachfolge trat Philipps Bruder Heinrich VI. an. Ab 1190/91 war Philipp Bischofselekt von Würzburg, doch konnte Heinrich die Weihe seines Bruders wohl nicht durchsetzen. Heinrich hatte 1186 Konstanze von Sizilien, die Tante des regierenden Königs Wilhelm II. von Sizilien, geheiratet. Dies gab den Staufern die Möglichkeit einer Vereinigung des Normannenreiches mit dem Kaiserreich (unio regni ad imperium). Dadurch verschlechterte sich aber auch das Verhältnis zum Papst, denn das Papsttum wollte den Lehnsanspruch über das Königreich Sizilien behaupten. Im Frühjahr 1193 verließ Philipp seinen geistlichen Stand, vielleicht wegen der Kinderlosigkeit des Kaiserpaares. Auch Philipps weitere Brüder hatten keine Kinder. Herzog Friedrich V. von Schwaben war bereits verstorben und sein Bruder Konrad von Rothenburg, der die Nachfolge als schwäbisischer Herzog antrat, war unverheiratet. Dazu hatte Philipps Bruder Otto, der Pfalzgraf von Burgund, noch keine männlichen Nachkommen. Die Bedenken des Kaiserpaares erwiesen sich allerdings als unbegründet. Heinrichs Frau Konstanze brachte am 26. Dezember 1194 in Jesi einen Sohn zur Welt, den späteren römisch-deutschen Herrscher Friedrich II. 1194/95 befand sich Philipp in Italien im Umfeld seines kaiserlichen Bruders. Während der Abwesenheit des Kaisers wählten die Fürsten Ende 1196 in Frankfurt seinen zweijährigen Sohn Friedrich zum römisch-deutschen König. Heinrich wollte damit seine Nachfolge vor dem Aufbruch zum Kreuzzug geregelt wissen.
Um die Beziehungen zu Byzanz zu verbessern, bestimmte der Kaiser die Vermählung Philipps mit der byzantinischen Prinzessin Irene von Byzanz. Philipp begleitete seinen kaiserlichen Bruder auf dessen Sizilienzug. Dabei wurde er zu Ostern 1195 in Bari zum Herzog von Tuszien erhoben. Unklar ist, welche Maßnahmen Philipp zur Festigung seiner Herrschaft unternahm. Wegen seiner Tätigkeit als Herzog von Tuszien in Italien verhängte jedenfalls Papst Coelestin III. den Kirchenbann über ihn. Am 33. Mai 1196 urkundete Philipp das letzte Mal nachweislich als Herzog von Tuszien.[8] Nach dem Tod seines Bruders Konrad wurde Philipp im August/September 1196 mit dem Herzogtum Schwaben belehnt. Die Hochzeit mit Irene fand wohl zu Pfingsten 1197 am oder auf einem Hügel namens Gunzenle bei Augsburg statt.[9] Aus der Ehe mit der byzantinischen Prinzessin gingen vier Töchter (Beatrix die Ältere, Kunigunde, Maria und Beatrix die Jüngere) und wohl keine Söhne hervor.[10]

Thronstreit
Ausbruch des Konflikts
Im September 1197 reiste Philipp in Richtung Apulien zu seinem Neffen Friedrich II., um ihn zur Krönung nach Aachen zu geleiten. In Montefiascone nördlich von Viterbo scheint Philipp vom Tod seines Bruders Heinrichs VI. erfahren zu haben.[11] Der Kaiser war am 28. September 1197 in Messina verstorben. Angesichts der Todesnachricht versuchte Philipp das Königtum für seinen Neffen Friedrich zu sichern. Noch am 21. Januar 1198 stellte Philipp eine Urkunde für die Bürger Speyers aus, in der er zu erkennen gab, im Namen König Friedrichs zu handeln.[12]
Doch begann der Kölner Erzbischof Adolf bereits die Gegner der Staufer um einen eigenen Königskandidaten zu versammeln. Die Wahl fiel schließlich auf Otto von Poitou, den Sohn Heinrichs des Löwen und Neffen des englischen Königs Richard Löwenherz. Er war keinesfalls Adolfs Wunschkandidat, denn das Kölner Erzbistum hatte vom Sturz des mächtigen Herzogs Heinrich des Löwen erheblich profitiert. Vielmehr betrieb eine Gruppe finanzkräftiger Bürger Ottos Wahl.[13] Der Erzbischof konnte dadurch aber die hohe Schuldenlast seiner Kirche verringern. Daraufhin gab Philipp auf Drängen der sächsischen Fürsten in Nordhausen seine Einwilligung in eine eigene Kandidatur. Am 6. März 1198 erklärte er vor den anwesenden geistlichen und weltlichen Großen in Ichtershausen seine Bereitschaft, sich zum König wählen zu lassen. Zwei Tage später wurde er in Mühlhausen gewählt. Die Wahl fand an Laetare statt, einem Tag, der in der staufischen Königstradition von erheblicher symbolischer Bedeutung war.[14] Ansonsten gab es eine Reihe symbolischer Defizite: Bei der Wahl fehlten alle drei rheinischen Erzbischöfe, die traditionell einen wichtigen zeremoniellen Einsetzungsakt ausübten, und Mühlhausen war als Ort für eine Königswahl ungewwöhnlich. Für Mühlhausen ist in der Stauferzeit bis zur Königswahl Philipps überhaupt nur ein einziger Herrscheraufenthalt nachweisbar.[15] Möglicherweise wollte Philipp mit dieser Ortswahl symbolisch die Demütigung in der historischen Erinnerunung tilgen, die sein Großonkel Konrad III. im Herbst 1135 in Mühlhausen bei seiner Unterwerfung vor Lothar III. erlitten hatte.[16] Dafür befanden sich die Insignien (Reichskrone, Reichsschwert und Reichsapfel) in Philipps Besitz. Otto wurde ersst am 9. Juni 1198 in Köln vom dortigen Erzbischof gewählt. Der Kölner Erzbischof hatte den abwesenden Erzbischöfen die Stimmen abgekauft. Lediglich zwei weitere Bischöfe und drei Äbte nahmen an der Wahl des Welfen teil. Philipp versäumte es nacch seiner Wahl, die Krönung zügig nachzuholen. Er zog sich vielmehr nach Worms zu seinem Vertrauten, Bischof Lupold, zurück. Das zögernde Verhalten Philipps gab Otto die Möglichkeit, sich am 12. Juli 1198 am traditionellen Königsort in Aachen vom rechtmäßigen Koronator („Königskröner“) Adolf von Köln krönen zu lassen.
In einem Reich ohne geschriebene Verfassung musste bei konkurrierenden Ansprüchen eine Lösung unter den Bedingungen einer konsensualen Herrschaftsordnung gefunden werden. Auf diese Gewohnheiten verständigte man sich durch Beratung auf Hoftagen, Synoden oder anderen Zusammenkünften. Der dadurch hergestellte Konsens war im Mittelalter das wichtigste Verfahren zur Etablierung von Ordnung.[17] Im Thronstreit konnte sich einer der Rivalen nur dann langfristig durchsetzen, wenn der Gegenseite spürbare Kompensationen geboten wurden. Mit dem unterlegenen Gegner musste ein Ausgleich gefunden werden, der ihm den Verzicht auf das Königsamt unter Wahrung seiner Ehre (honor) erleichterte.[18]
Philipp unterließ es in den ersten Monaten nach seiner Königswahl, Urkunden auszustellen und dadurch seinem Königtum Geltung zu verschaffen.[19] Seine erste erhaltene Königsurkunde, ausgestellt für Bischof Bertram von Metz, datiert aus Worms vom 27. Juni 1198.[20] Zwei Tage später ging Philipp ein Bündnis mit König Philipp II. Augustus von Frankreich ein. In Mainz krönte am 8. September 1198 nicht wie sonst üblich der Kölner Erzbischof, sondern der burgundische Erzbischof Aimo von Tararentaise Philipp zum König. Ob seine Gemahlin auch gekrönt wurde, ist ungewiss. Trotz dieser Verstöße gegen die consuetudines (Gewohnheiten) bei seiner Königswahl und -krönung konnte Philipp die Mehrheit der Fürsten hinter sich vereinen. Für die Fürsten waren Besitz, Abstammung und Herkunft für ihre Unterstützung Philipps wesentlich.[21] Einen 1199 unternommenen Vermittlungsversuch des Erzbischofs Konrad von Mainz zur Beilegung des Thronstreits lehnte Otto IV. ab.
Beide Seiten erwarteten in absehbarer Zeit von Papst Innozenz III. die Kaiserkrönung und damit die päpstliche Anerkennung ihrer Herrschaft. Der Papst ließ sich Zeit, ehe er sich für eine der Konfliktparteien entschied. Dies gab den Parteien die Möglichkeit, mehrmals durch Briefe und Gesandtschaften Kontakt mit Innozenz aufzunehmen. Innozenz wollte eine Wiedervereinigung (unio regni ad imperium) des Königreichs Sizilien, dessen Lehnsherr er war und bleiben wollte, mit dem Römischen Reich verhindern, und er war besorgt um seine Ansprüche auf Mittelitalien. Für den Papst war die Frage des Gehorsams mitentscheidend darüber, welcher Kandidat die päpstliche Gunst, den favor apostolicus, erhalten sollte. Anders als Otto äußerte sich Philipp in dieser Frage allerdings gegenüber dem Papst deutlich zurückhaltender.[22]
Die welfische Seite bat in den ersten Monaten 1199 um Bestätigung der Entscheidung und um Einladung des Papstes zur Kaiserkrönung. Am 28. Mai 1199 verfassten die Anhänger des Staufers die Speyerer Fürstenerklärung. Der Staufer konnte zu diesem Zeitpunkt 4 Erzbischöfe, 23 Reichsbischöfe, 4 Reichsäbte und 18 weltliche Reichsfürsten hinter sich wissen.[23] Selbstbewusst beriefen sie sich auf die fürstliche Mehrheit und kündigten den Italienzug zur Kaiserkrönung an.
An der Jahreswende 1200/01 unterzog der Papst die Kandidaten für die Kaiserkrönung einer kritischen Prüfung. In der Deliberatio domni pape Innocentii super facto imperii de tribus electis legte der Papst die Gründe für und gegen die Eignung der jeweiligen Kandidaten dar.[24] Philipps Neffe Friedrich II. schied wegen seiner Jugend aus, und Philipp selbst war in den Augen Innozenz’ der Sohn eines Geschlechts von Kirchenverfolgern (genus persecutorum).[25] Sein Vater Friedrich „Barbarossa“ hatte jahrelang gegen den Papst gekämpft. Dagegen seien die Vorfahren Ottos immer treue Anhänger der Kirche gewesen. Otto hatte außerdem am 8. Juni 1201 im Neusser Eid dem Papst umfassende Zugeständnisse geschworen, indem er versicherte, eine Vereinigung des Reiches mit Sizilien nicht anzustreben. Somit entschied sich der Papst für den Welfen und exkommunizierte dessen Widersacher. Das päpstliche Urteil für Otto blieb im Reich ohne größere Wirkung.

Festigung der staufischen Herrschaft
Beide Könige bemühten sich fortan, Unentschlossene oder Gegner für sich zu gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, standen weniger große Entscheidungsschlachten an, sondern es mussten persönliche Bindungen zwischen Herrscher und Großen gefestigt werden. Dies geschah dadurch, dass Getreue, Verwandte und Freunde durch Geschenke oder Übertragung von Reichsgut begünstigt wurden, oder aber durch eine Heiratspolitik, die die Parteinahme stärken oder einen Parteiwechsel fördern sollte. In einer hocharistokratischen Gesellschaft mussten beide Thronrivalen dabei Rücksicht auf den Rang und das Ansehen der Großen, auf ihre Ehre (honor) nehmen.[26]
In den nächsten Jahren des Thronstreits kam den Akten der Herrschaftsrepräsentation immense Bedeutung zu, denn in ihnen stellte sich nicht nur das Königtum zur Schau, sondern es zeigte sich die Rolle der Großen im jeweiligen Herrschaftssystem.[27] Philipp unternahm jedoch nur wenig, um sein Königtum symbolisch zu repräsentieren. 1199 feierte Philipp mit ungeheurer Pracht (cum ingenti magnificentia) das Weihnachtsfest in Magdeburg und damit in unmittelbarer Nähe zum welfischen Zentrum Braunschweig.[28] Ältere Untersuchungen hatten unter der Annahme einer konsequenten Modernisierung und Effektivierung der Herrschaftsausübung die großen Ausgaben auf Hoftagen als Verschwendung gerügt. Neuere Studien sehen die Aufwendungen des Hoffestes weniger als nutzlose Verausgabung, sondern aus dem Ziel folgend, Ruhm und Ehre zu erwerben.[29] Der Magdeburger Hoftag zu Weihnachten gilt als erster Höhepunkt im Kampf um die Königswürde. Einige anwesende Fürsten bekundeten durch ihre TeTeilnahme erstmals öffentlich ihre Unterstützung für den Staufer. Der Chronist der Gesta der Bischöfe von Halberstadt und der Dichter Walther von der Vogelweide waren anwesend. Walthers Schilderung der großen Prachtentfaltung des Weihnachtsfestetes im Ersten Philippston sollte abwesende Fürsten dazu bringen, sich den Thüringern und Sachsen anzuschließen.[30] Durch die reiche Kleidung und das herrschaftliche Auftreten der Teilnehmer am Fest sollte Philipps Befähigung zur Königsherrschaft demonstriert werden.[31] Am Weihnachtstag ging der König in einer feierlichen Prozession mit seiner prächtig gekleideten Gemahlin zum Gottesdienst unter der Krone. Der sächsische Herzog Bernhard trug dabei das Schwert des Königs voran und zeigte dadurch seine Unterstützung des Staufers.[32] Der Schwertträgerdienst war nicht nur ehrende Auszeichnung, wie es die Forschung lange angenommen hat, sondern nach Gerd Althoff auch Zeichen demonstrativer Unterordnung.[33] In solchen Inszenierungen wurden persönliche Bindungen hervorgehoben, denn Bernhard hatte 1197 noch selbst beabsichtigt, um die Königswürde zu kämpfen. Außerdem sah er sich durch die Unterstützung des Staufers am besten vor der möglichen Aberkennung seines sächsischen Herzogtums durch den Welfen Otto geschützt.[34] Ebenso feierlich wie in Magdeburg wurde am 9. September 1201 in Philipps Gegenwart die Erhebung der Gebeine der von Innozenz 1200 heiliggesprochenen Kaiserin Kunigunde zelebriert.
Anders als bei seinem Vater Friedrich „Barbarossa“ kamen für Philipp Heiratsprojekte mit auswärtigen Königshäusern nicht in Betracht, seine Heiratspolitik stand ausschließlich im Zusammenhang mit dem Thronstreit.[35] Mit dem Papst versuchte er 1203 durch ein Heiratsprojekt zu einem Ausgleich zu kommen, indem Philipp eine seiner Töchter dem Neffen Innozenz’ zur Frau geben wollte. In wichtigen Punkten wie der Durchführung eines Kreuzzuges, der Rückgabe unrechtmäßig entzogener Güter an die Römische Kirche oder dem Zugeständnis kanonischer Wahlen legte sich der Staufer allerdings nicht fest, woran der Ausgleich mit dem Papst scheiterte.[36]
Im Gegensatz zu Otto war Philipp bereit, die Leistungen seiner Getreuen zu honorieren. Durch Geschenke und Belohnungen vermochte der Staufer hochrangige Anhänger des Welfen auf seine Seite zu ziehen.[37] Die Belohnung von Getreuen war eine der wichtigsten Herrscherpflichten.[38] Der Böhme Ottokar I. erhielt 1198 für seine Unterstützung die Königswürde. Den Grafen Wilhelm von Jülich belohnte Philipp mit kostbaren Geschenken für dessen bekundeten Willen, alle bedeutenden Anhänger Ottos für den Staufer zu gewinnen.[39] Otto dagegen verweigerte seinem Bruder, dem Pfalzgrafen Heinrich, im Frühjahr 1204 die Stadt Braunschweig und die Burg Lichtenberg. Heinrich trat daraufhin zum Staufer über. Für seinen Wechsel wurde ihm von Philipp die Pfalzgrafschaft restituiert, er wurde mit der Vogtei über Goslar belehnt und mit Geldzahlungen belohnt.[40] Der Wechsel des Pfalzgrafen war ausschlaggebend für eine breite Abfallbewegung vom Welfen.
Während der Belagerung von Weißensee unterwarf sich am 17. September 1204 der Landgraf Hermann von Thüringen demütig dem Staufer. Es ist der einzige Fall einer Unterwerfung (deditio), über den die Quellen detaillierte Informationen über die Unterwerfungshandlung selbst überliefern.[41] Nach Arnold von Lübeck hielt Philipp dem Landgrafen „während er so lange auf dem Boden lag“ seine „Treulosigkeit und Dummheit“ vor. Erst auf Fürsprache der Anwesenden wurde er vom Boden aufgehoben und erhielt vom Staufer den Friedenskuss.[42] Hermann hatte zunächst Otto unterstützt, war 1199 zu Philipp gewechselt und 1203/04 wiederum zu Otto übergetreten.[43] Der Landgraf konnte nach seiner Unterwerfung Amt und Besitz bewahren. Bis zur Ermordung Philipps blieb Hermann im staufischen Lager.
Im November 1204 waren in Koblenz auch der Kölner Erzbischof Adolf und Heinrich I. von Brabant auf Philipps Seite gewechselt.[44] Heinrich von Brabant erhielt Maastricht und Duisburg. Der Kölner Erzbischof konnte seine Funktion bei der Königswahl und -weihe beibehalten und wurde für seinen Übertritt zu Philipp mit 5000 Mark belohnt.[45] Der wachsende Geldverkehr im Hochmittelalter beeinflusste die Fürsten in ihren Entscheidungen für militärischen Beistand oder in der Frage ihrer Parteinahme.[46] Mit dem Übertritt des Kölner Erzbischofs nahm auch die Urkundenproduktion Philipps erheblich zu.[47] Die Mehrheit der Kölner Bürgerschaft blieb jedoch auf der Seite des Welfen. Die Unterstützungszusagen Adolfs I. von Altena und Heinrichs I. von Brabant wurden erstmals seit der staufisch-zähringischen Übereinkunft aus dem Jahr 1152 urkundlich verbrieft. Die Doppelwahl wird deshalb auch als Zäsur angesehen, da sie den Auftakt schriftlich fixierter Bündnisse im nordalpinen Reicich bildete.[48] Auch stieg während des Thronstreits die Zahl der Vertragsabschlüsse an. Diese schriftlichen Vereinbarungen wurden aber regelmäßig aus politischen Erwägungen gebrochen.[49] Die Großen versuchten die politische Situation zum Ausbau ihrer Landesfürstentümer zu nutzen. Allein der Landgraf Hermann von Thüringen, ein Vetter Philipps von Schwaben, wechselte seit Ausbruch des Thronstreits bis zur Wahl Friedrichs II. im September 1211 fünfmal die Seite.[50] Wesentlich für die VVertragsbrüche war nach Stefan Weinfurter auch die Relativierung des Eides durch den Papst. Den geistlichen und weltlichen Fürsten legte Papst Innozenz nahe, sich einzig seinem Urteil zu unterwerfen.[51] Mit Herzog Heinrich von Brabant wurde 1207 die Heirat mit einer der Töchter Philipps vereinbart. Dadurch sollte der Herzog eng an das staufische Königtum gebunden werden.[52]
Nach den langwierigen Konflikten zwischen dem Kölner Erzbischof und Philipp musste die Ordnung in demonstrativer Form wiederhergestellt werden. Zum symbolträchtigen Palmsonntag zog Philipp in Köln ein. Der adventus (Herrschereinzug) hatte „die FFunktion einer Huldigung, einer feierlichen Anerkennung der Herrschaft des Königs“.[53] Außerdem hatten sich zahlreiche welfische Anhänger am Niederrhein und aus Westfalen dem Staufer angeschlossen. Philipp konnte mittlerweile eine große Zahl aan Unterstützern im Reich hinter sich vereinen. Grundlage für Philipps Erfolg gegen Ottos Anhänger war „ein Gemisch aus Drohungen, Versprechungen und Geschenken“.[54] Anlässlich der erneuten Krönung in Aachen zog der Kölner Erzbischof dem Staufer mit „größter Prachtentfaltung und Dienstbereitschaft“ vor die Mauern entgegen. Dadurch erkannte der Erzbischof in aller Öffentlichkeit Philipp als König an.[55] Im Januar 1205 legte Philipp demonstrativ die Krone nieder und ließ sich am 6. Januar am traditionellen Krönungsort in Aachen vom richtigen Koronator („Königskröner“), dem Kölner Erzbischof, erneut krönen. Durch diese Maßnahme nahm Philipp Rücksicht auf den honor des Erzbischofs und machte ihm durch die Wahrung seines Krönungsrechtes in Aachen auch die Unterwerfung unter den lange bekämpften König hinnehmbar.[56] Die Wiederholung der Krönung bereinigte auch den Makel seiner ersten Krönung von 1198.
Am 27. Juli 1206 besiegte Philipp bei Wassenberg ein vor allem aus Kölnern bestehendes Heer. Dies war das einzige Mal, dass die Heere der beiden Könige aufeinander trafen.[57] Nach der Schlacht kam es auch zum ersten Treffen der beiden Könige. Es fand in einer Atmosphäre der Vertraulichkeit (colloquium familiare) statt und bot die notwendige Rücksicht auf den honor (Ehre) der beiden Könige.[58] Direkte Verhandlungen in aller Öffentlichkeit waren damals eher unüblich.[59] Die Verhandlungen scheiterten aber. Auch die Kurie bemerkte Ottos Niedergang im Reich. 1207/08 näherte sich der Papst Philipp an, man nahm schon Verhandlungen über die Kaiserkrönung auf.

Hof
Seit dem 12. Jahrhundert entwickelte sich der Hof zu einer zentralen Institution königlicher und fürstlicher Herrschaft. Er war „Entscheidungszentrum und Machttheater, Verbrauchs- und Vergnügungszentrum, Verteilerort, Maklersitz von und für Macht, Geld und Güter und soziale Chancen, für Geschmacksformen, Ideen und Moden aller Art“.[60] Mittelalterliche Königsherrschaft wurde in einem Reich ohne Hauptstadt durch ambulante Herrschaftspraxis ausgeübt.[61] Philipp musste also durch das Reich ziehen und dadurch seiner Herrschaft Geltung und Autorität verschaffen. Auf den Hoftagen versammelten sich die Großen des Reiches zu Beratungen. Am Hof Philipps sind zwischen 1198 und 1208 etwas mehr als 630 Personen nachzuweisen.[62] Zum engeren Hof Philipps zählten rund 100 Personen.[63] Von den 630 Personen sind aber nur 100 Personen „in etwas spürbarerer Dichte beim Staufer bezeugt“.[64] Dabei traten am Hof die Bischöfe Konrad von Hildesheim, Hartwig von Eichstätt, Konrad IV. voon Regensburg und vor allem Konrad von Speyer besonders hervor.[65] Von den weltlichen Fürsten ist hingegen niemand so dicht und häufig am Hof bezeugt wie Konrad von Speyer.[66] Den intensivsten Kontakt zum Hof pflegten wohl Bernhard von Sachsen, Ludwig von Bayern und Dietrich von Meißen.[67] Sie hatten wesentlich vom Sturz Heinrichs des Löwen profitiert und fürchteten den Zugriff auf das welfische Erbe durch seinen Sohn Otto. Bei den Ministerialen hatte der Marschall Heinrich von Kalden eine herausragende Bedeutung inne. Kalden war nicht nur Heerführer, sondern nahm durch die Vermittlung einer persönlichen Begegnung mit Otto IV. Einfluss auf Philipps Politik. Er wird in mehr als 30 Diplomen und auch in erzählenden Quellen genannt.[68]
Der wichtigste Bestandteil des Hofes war die Kanzlei. Philipps Kanzlei stand in der personellen Tradition Heinrichs VI. Auch sonst unterscheidet sich das Urkundenwesen Philipps nicht von dem seiner staufischen Vorgänger.[69] Im Gegensatz zu seinnen Vorgängern, seinem Rivalen Otto IV. und seinem Nachfolger Friedrich II. führte Philipp nur wenige Typare. Nachweisbar sind die Herzogssiegel für Tuszien und Schwaben sowie für die Königszeit ein Wachssiegel und eine Goldbulle. Dies hängt wohl damit zusammen, dass er die Kaiserkrone nicht erlangte, denn sie hätte zu einer Titeländerung geführt.[70] Mit seiner Urkundenvergabe griff Philipp erheblich weiter nach Norden, Nordwesten (Bremen, Utrecht, Zutphen) und Südwesten (Savoyen, Valence) aus, um seinem Königtum Geltung zu verleihen.[71] Mit der Urkundenausstellung wollte Philipp seine Anhänger auch in diesen Gebieten stärker an sich binden. Sein Itinerar ist dabei wie kein zweites stauferzeitliches Herrscheritinerar von der politischen Situation des Thronstreites geprägt. Ein annähernd geordneter Umzug durchs Reich mit kontinuierlicher Beurkundungstätigkeit blieb aus.[72] Vielmehr ist eine Regionalisierung von Itinerar, Urkundenvergabe und Besuche am Hof festzustellen, die von Bernd Schütte als „Rückzug der königlichen Zentralgewalt“ gedeutet wurde.[73]
Philipp gilt als der „erste römisch-deutsche Herrscher, an dessen Hof nachweislich höfisch gedichtet und der selbst Gegenstand höfischer Dichtung wurde.“[74] Dem Magdeburger Hoftag von 1199 widmete Walther von der Vogelweide eigens einen Sangspruch, den Ersten Philippston. In seiner kurzen Herrschaftszeit hatte der Staufer nicht die Gelegenheit, die Kunst zu fördern oder Bauten zu errichten. Auch geistliche Einrichtungen wurden von ihm nicht in besonderem Maße gefördert.[75]

Ermordung
Philipp traf seit Ende Mai 1208 Vorbereitungen für einen Feldzug gegen Otto IV. und seine Verbündeten. Die Planungen unterbrach er, um am 21. Juni in Bamberg an der Hochzeit seiner Nichte Beatrix von Burgund und des Herzogs Otto VII. von Meranieien teilzunehmen. Nach der Vermählung zog sich der Staufer in seine privaten Gemächer zurück. Am Nachmittag wurde er von Otto VIII. von Wittelsbach ermordet. Nach dem Mord konnte der Wittelsbacher mit seinen Getreuen fliehen. In Verdacht, von den Plänen gewusst zu haben, gerieten der Bamberger Bischof Ekbert und sein Bruder Markgraf Heinrich von Istrien.[76] Andere mittelalterliche Geschichtsschreiber äußerten Zweifel an der Mitschuld oder gingen auf weitere Täter gar nicht ein.[77]
Erstmals seit dem Ende der Merowingerzeit war ein König ermordet worden. Neben Albrecht I. von Habsburg (1308) ist Philipp der einzige römisch-deutsche Herrscher, der einem Attentat zum Opfer fiel.[78] Kein Chronist war Zeuge des Mordes.[79] In den zeitgenössischen Quellen gibt es über den Ablauf der Ermordung nur wenige Übereinstimmungen.[80] Die meisten mittelalterlichen Chronisten sahen die Rücknahme des Heiratsversprechens als Mordmotiv an. Selbst im entfernten Piacenza brachte mman Philipps Ermordung noch mit einem Eheprojekt in Verbindung.[81] Nach einem unglücklich verlaufenen Feldzug nach Thüringen hatte Philipp im Sommer 1203 seine dritte Tochter Kunigunde mit dem Wittelsbacher verlobt, um diesen im Kampf gegen den Landgrafen Hermann I. von Thüringen zu einem zuverlässigen Partner zu machen. In den folgenden Jahren gelang es Philipp zunehmend, Akzeptanz für sein Königtum im Reich zu finden. Im November 1207 verlobte er auf einem Hoftag in Augsburg Kunigugunde mit dem zweijährigen Wenzel, dem Sohn König Ottokars I. von Böhmen. Philipp erhoffte sich von diesem Heiratsbündnis die dauerhafte Unterstützung Böhmens. Für den Wittelsbacher war dieses Verhalten eine ehrverletzende Handlung. Sein sozialer Status war angegriffen und zur Wiedergewinnung seiner sozialen Akzeptanz musste er auf die Ehrverletzung reagieren.[82]
Seit Eduard Winkelmanns sorgfältiger Quellenanalyse im 19. Jahrhundert geht die Forschung davon aus, dass Otto von Wittelsbach als Einzeltäter handelte.[83] Dagegen machte Bernd Ulrich Hucker 1998 einen „umfassenden konspirativen Plan“ aus und vermutete einen „Staatsstreich“.[84] In dieses umfassende Komplott sollten demnach auch die Andechs-Meranier (die Brüder Ekbert und Heinrich), der König Philipp II. Augustus von Frankreich und der Herzog Heinrich von Brabant involviert gewesen sein. Angeblich hätten die Verschwörer geplant, Heinrich von Brabant zum König zu erheben. Huckers Staatsstreich-Hypothese hat sich aber nicht durchgesetzt. Fraglich bleibt, welchen Nutzen der französische König von der Beseitigung Philipps und einem Brabanter Königtum gehabt hätte.[85] Die Andechs-Meranier hatten als treue Gefolgsleute Philipps, die sich oft an seinem Hof aufhielten und von ihm gefördert wurden, kein Interesse an seinem Tod.[86]
Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach dem Mord wurde Philipp zunächst im Bamberger Dom, dem Bestattungsort von Heinrich II. und Konrad III., beigesetzt. Philipps Gegenspieler Otto ließ die Attentäter unnachgiebig verfolgen und wollte dadurch seine Unschuld beweisen. Einzig die Pegauer Annalen machten dennoch Anhänger Ottos für den Mord verantwortlich.[87] Philipps Ehefrau Irene-Maria starb nur wenige Wochen nach dem Bamberger Königsmord bei einer Fehlgeburt. Otto konnte seine Herrschaft im Reich zügig durchsetzen. AAuf einem Hoftag in Frankfurt im November 1208 wurde Otto allgemein als Herrscher anerkannt. Wichtigstes Ziel war die Herstellung der Ordnung im Reich.[88] Zu diesem Zweck wurde ein Landfrieden erlassen und über Philipps Mörder und vermeintliche Komplizen, die beiden Andechs-Meranier-Brüder Ekbert von Bamberg und Markgraf Heinrich IV. von Istrien, die Reichsacht verhängt. Sie verloren dadurch alle Ämter, Rechte und ihren Besitz. Außerdem wurde die Verlobung Ottos mit Beatrix, der älteesten Tochter Philipps, vereinbart. Philipps Mörder Otto von Wittelsbach wurde im März 1209 vom Reichsmarschall Heinrich von Kalden in einem Getreidespeicher an der Donau in der Nähe von Regensburg aufgefunden und enthauptet. Die Andechser Brüder hingegen wurden drei Jahre später politisch rehabilitiert.
Ottos Versuch, das Königreich Sizilien zu erobern, führte 1210 zu seiner Exkommunikation durch Papst Innozenz III. Der Welfe verlor im nordalpinen Reich den Konsens zu seiner Herrschaft. Ein Teil der Großen kündigte Otto den Gehorsam und wählte den Staufer Friedrich II. zum anderen Kaiser (alium imperatorem).[89] 1212 zog Friedrich in den nördlichen Reichsteil. An der Jahreswende 1213/14 war Friedrichs Herrschaft im Reich nördlich der Alpen noch nicht gesichert. Friedrich ließ in dieeser Situation die Gebeine Philipps von Bamberg nach Speyer überführen. Persönlich scheint Friedrich für die Überführung des Leichnams nicht nach Bamberg gekommen zu sein. Möglicherweise wurde Bamberg von den späteren staufischen Herrschern wegen Philipps Ermordung gemieden. Sie haben auf jeden Fall dort nicht mehr geurkundet.[90] Zu Weihnachten 1213 wurde Philipp im Speyerer Dom beigesetzt. Der Kaiserdom in Speyer galt als Gedächtnisort der salisch-staufischen Dynastie und war der bedeutendste Begräbnisort des römisch-deutschen Königtums. Friedrich konnte sich durch die Überführung seines Onkels Philipp in die salisch-staufische Tradition stellen. Das Vertrauen in den Staufer sollte gestärkt und es sollte auf die Gegner Friedrichs eingewirkt werden.[91] In Speyer wurde ab Mitte des 13. Jahrhunderts der Jahrestag für Philipp ähnlich gefeiert wie der für den Salier Heinrich IV. Philipp ist der letzte römisch-deutsche König, der in beiden mittelalterlichen Totenbüchern des Speyerer Domkapitels verzeichnet worden ist.[92] Der Bamberger Reiter, eine um 1235 in Stein gehauene Figur am Bamberger Dom, ist immer wieder auf Philipp bezogen worden; so sieht Hans Martin Schaller in ihr den Versuch, die Memoria an Philipp zu pflegen.[93] Doch wurde die Figur auch für den römischen Kaiser Konstantin, den ungarischen König Stephan den Heiligen oder die römisch-deutschen Herrscher Heinrich II. oder Friedrich II. gehalten.[94]

Mittelalterliche Urteile
Viele Chronisten sahen durch den Thronstreit der beiden Könige die vom Herrscher repräsentierte gottgewollte Ordnung erheblich gestört.[95] In der Chronik des Prämonstratensers Burchard von Ursberg wird Philipp ausführlich beschrieben. Burchard verfasste 1229/30 eine Fortsetzung der Weltchronik des Ekkehard von Aura. Die Chronik ist für die Reichsgeschichte zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine der wichtigsten Quellen. Für den staufertreuen Chronisten war Philipp sanftmütigen Wesens, mmilden Sinnes, von leutseliger Rede, gütig und recht freigebig,[96] während Otto bis zur Ermordung des Staufers nicht mit dem Königstitel genannt wurde. Ihm fehlten trotz großer Körperkräfte alle wichtigen Herrschertugenden. Otto war für Burchard „hochmütig und dumm, aber tapfer und von hohem Wuchs“ (superbus et stultus, sed fortis videbatur viribus et statura procerus).[97] Der welfentreue Chronist Arnold von Lübeck nannte Philipp eine „Zierde der Tugenden“. Arnold stellte Ottos Herrschaft durch Philipps Ermordung als gottgewollt dar.[98] Das Bild Philipps in der Nachwelt prägte wesentlich Walther von der Vogelweide, der ihn in huldigender Kurzform als „jungen suezen man“ bezeichnete.
Der Bamberger Königsmord hatte keine größere Auswirkung auf die weitere Reichsgeschichte. Spätere Chronisten und Annalen beschreiben den Übergang der Königsherrschaft von Philipp auf Otto als reibungslos.[99] Allerdings setzte nach den Erfahrungen des Streits über die Königserhebung im Reich ein erheblicher Entwicklungsschub ein, der im schriftlichen Festhalten der Gewohnheiten zu einem Umdenken führte. Als ein bedeutendes Zeugnis dafür gilt der Sachsenspiegel des Eike von Repgow.[100]
Künstlerische Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Neuzeit wurde an Philipp von Schwaben nur wenig erinnert. Gegenüber den anderen staufischen Herrschern Friedrich „Barbarossa“ und Friedrich II. fiel Philipp deutlich zurück. Seine auf wenige Jahre beschränkte Regierungszeit war niemals unumstritten, und er war auch nicht zum Kaiser gekrönt worden. Er hatte zudem keinen großen Konflikt mit dem Papst ausgetragen, an dem anschaulich das vermeintliche Scheitern der mittelalterlichen Zentralgewalt exemplarisch hätte dargestellt werdeden können. Sein Name ist außerdem mit keiner außergewöhnlichen Herrschaftskonzeption in Verbindung zu bringen. Sein Mord ließ sich darüber hinaus nicht für konfessionelle Auseinandersetzungen oder für die Gründung eines deutschen Nationalstaates im 19. Jahrhundert instrumentalisieren.[101]
Darstellungen des Bamberger Königsmordes finden sich in der Historienmalerei selten. Eine Zeichnung des Mordes erstellte 1890 Alexander Zick, einen Entwurf fertigte Carl Friedrich Lessing an, ohne ihn in ein Gemälde umzusetzen. Am 4. Juli 1998 wurde Rainer Lewandowskis Theaterstück „Der Königsmord zu Bamberg“ am E.T.A.-Hoffmann-Theater in Bamberg uraufgeführt.

Forschungsgeschichte
Die Historiker des 19. Jahrhunderts waren an einer starken monarchischen Zentralgewalt interessiert und suchten deshalb nach den Ursachen für die späte Entstehung des deutschen Nationalstaats. Die „Kraftquellen der deutschen Nation“ verortete man im Mittelalter. Die Könige und Kaiser galten als frühe Repräsentanten einer auch für die Gegenwart ersehnten starken monarchischen Gewalt. Maßgeblich für das Urteil der Historiker war, ob die mittelalterlichen Herrscher die königliche Machtentfaltung gegenüber Adel und Kirche gesteigert oder ob sie für Machtverlust verantwortlich waren. Das von diesem Aspekt geprägte Geschichtsbild entstand nach der Auflösung des Alten Reiches und den Befreiungskriegen gegen Napoleon. Unter diesem Gesichtspunkt erschien das deutsche König- und Kaisertum unter Ottonen, Saliern und Staufern als überaus mächtig, da es eine Vorrangstellung in Europa innegehabt habe. Im Verlauf des Mittelalters hätten die Kaiser jedoch diese Machtstellung verloren. Dafür wurden das Papsttum und die Fürsten verantwortlich gemacht.[102] Sie galten für die protestantisch-nationalgesinnte deutsche Geschichtsschreibung als „Totengräber der deutschen Königsmacht“. Als entscheidend für den Machtverlust der Zentralgewalt galten zwei „Wenden“. Bei der ersten Wende habe Heinrich IV. durch seinen Gang nach Canossa 1077[103] den königlichen Einfluss auf die Kirche verloren. Als zweite Wende wurde die Doppelwahl von 1198 ausgemacht.[104] Der Adel habe seiein Königswahlrecht genutzt, um von den Königen Privilegien zu erlangen und so seine eigene Herrschaft auszubauen. Diese Sichtweise von einem Machtverlust des deutschen Königtums durch die Doppelwahl von 1198 ist lange vorherrschend geblieben. Im Werk „Die Reichsministerialität“ von Karl Bosl aus dem Jahr 1950 bedeutete Philipps und Ottos Regierung „einen gewaltigen, wenn nicht vielleicht sogar den entscheidenden Rückschlag, den das deutsche Königtum bei seinem letzten Versuch, einen Staat aufzubauen, erlitt“.[105]
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Philipp als Person setzte 1852 mit der Monografie König Philipp der Hohenstaufe von Heinrich Friedrich Otto Abel ein. Abel machte aus seinen Sympathien für Philipp keinen Hehl. Zum Standardwerk wurden Eduard Winkelmanns Jahrbücher der Deutschen Geschichte unter Philipp von Schwaben und Otto IV. (1878).[106] Sie sind mit 541 eng beschriebenen Seiten die bis heute ausführlichste Darstellung über den Staufer.[107] In der Darstellung war Winkelmann nüchterner als Abel. Er knüpfte an eine Aussage von Johann Friedrich Böhmer an, der Philipp als „den besten aller Staufer“ bezeichnet hatte. Winkelmann sah Philipp in seiner Vorrede durch „[s]eine treue Vertheidigung der Reichsrechte gegen das auaufsässige Fürstenthum und gegen den Papst, gegen Dänemark und gegen Frankreich […] als den wahren deutschen König“, er sei „als Mensch anziehend, als König den Besten und Tüchtigsten zuzuzählen“.[108] 1866 veröffentlichte Wilhelm Grotefend seine Dissertation. Anders als Winkelmann und Abel fällte er ein vernichtendes Urteil über Philipp. Ihm galt Philipp als „unselbständige, schwächliche Persönlichkeit mit glatter Form und von anmutigem Äussern, aber ohne Adel der Gesinnung.“[109] Aususschlaggebend für dieses Urteil war, dass der Staufer nicht energisch genug um sein Königtum gekämpft und durch das Bündnis mit dem französischen König diesem Einfluss auf das Reich eingeräumt habe. Außerdem habe er sich vom anmaßenden Papst und den eigensüchtigen Fürsten zu viele Zugeständnisse abringen lassen.[110]
Seit den 1980er Jahren kam die Mittelalterforschung zu zahlreichen neuen Einsichten über das hochmittelalterliche Königtum.[111] Die deutsche Königsherrschaft im Mittelalter wurde nicht mehr als Verfallsgeschichte wahrgenommen. Vielmehr werden König und Große als „natürliche und selbstverständliche Hauptpartner im Reich“[112] angesehen. Das ältere Bild von den eigensüchtigen Fürsten, die das Königtum nur schwächen wollten, wurde relativiert, indem darauf verwiesen wurde, dass die Großeen im Thronstreit sich mehrfach um dessen Beilegung bemühten.[113] Durch die neueren Forschungen verschob sich der Schwerpunkt auf die Kommunikation und Interaktion des Herrschers mit seinen Großen. Nicht mehr auf die Steigerung der monarchischen Macht hin wurde Philipps Handeln befragt, sondern darauf, mit welchen Mitteln er im adeligen Beziehungsgeflecht sein Königtum durchzusetzen versuchte.[114]
Philipp blieb in der Mediävistik im Gegensatz zu anderen Staufern lange Zeit eine vernachlässigte Herrscherpersönlichkeit. Mehrere Jahrzehnte wurden keine größeren Darstellungen über Philipp veröffentlicht. Seine Ermordung in Bamberg stieß weder 1908 noch 1958 auf das Interesse des Historischen Vereins Bamberg.[115] Erst in jüngster Zeit erfuhr Philipp größere Aufmerksamkeit in der Geschichtswissenschaft. 1998 charakterisierte Bernd Ulrich Hucker Philipp als einen „schwachen König“, der ganz von der Ministerialität abhängig war, wodurch die Reichsfürsten ihren Einfluss auf den König verloren hätten. Den Mord an Philipp von Schwaben verstand er nicht mehr als Privatrache, sondern als „Staatsstreich“ wichtiger Reichseliten.[116] Diese Hypothese löste kontroverse Diskussionen aus, setzte sich aber nicht durch. Seit 2002 wurde im Auftrag der Monumenta Germaniae Historica die Edition der Diplome Philipps von Schwaben vorbereitet. Die 2014 veröffentlichte Edition hat einen Umfang von insgesamt 216 Urkunden und Deperdita (verlorene Urkunden, die in anderen Quellen z.B. Chroniken überliefert sind), darunter 199 Urkunden aus Philipps zehnjähriger Regierungszeit als König, von denen rund zwei Drittel Produkte seinener Kanzlei sind.[117] 2002 untersuchte Bernd Schütte anhand von Itinerar, Urkundenvergabe und Hof den Aktionsradius und die Integrationsfähigkeit von Philipps Königtum.[118] Er widersprach auch Huckers These von einem schwachen Königtum Philipps von Schwaben.[119] 2003 veröffentlichte Peter Csendes die erste moderne Biografie seit 130 Jahren.[120] Zum 800. Jahrestag der Ermordung Philipps im Jahr 2008 wurde dem Staufer von der Gesellschaft für staufische Geschichte ein Band gewidmet.[121] Beim Arbeitskreis für Landes- und Ortsgeschichte im Verband der württembergischen Geschichts- und Altertumsvereine stand die Frühjahrssitzung am 25. April 2008 unter dem Titel „Philipp von Schwaben († 1208) und die Herrschaft im deutschen Südwesten“. Dabei wurde seine Herrschaft aus landesgeschichtlicher Perspektive betrachtet.[122] Ebenfalls fand im Mai 2008 eine Tagung in Wien statt, deren Beiträge 2010 veröffentlicht wurden. Die Studien zeigen auf Grundlage der Edition der Urkunden für Philipps Herrschaft neue Erkenntnismöglichkeiten auf.[123]

Mehr unter obenstehendem Link.. 
von Schwaben (Staufer), König Philipp (I7496)
 
41670 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_I._de_Rohan (Sep 2023)

Pierre de Rohan stammt aus der Familie Rohan und deren Zweig Rohan-Guéméné (siehe auch Stammliste der Rohan-Guéméné). Er war der zweite Sohn von Louis I. de Rohan und Marie de Montauban, und damit durch seine Mutter ein Enkel von Jean de Montauban, Admiral von Frankreich[1]. Da seine Familie mit der Regierungsübernahme des Herzogs Peter II. von Bretagne (1450) in Ungnade gefallen war – die Rohan waren in die Ermordung von Gilles de Bretagne, dem jüngsten Bruder des neuen Herzogs, verwickelt – wurde Pierre außerhalb der Bretagne geboren.

Biografie
Kindheit
1457 vergiftete seine Mutter seinen Vater, der ein Testament hinterließ, in dem er ihr die Vormundschaft über die gemeinsamen Kinder verweigerte. Marie de Montauban entkam zwar vorläufig der Justiz, heiratete Georges II. de La Trémoille (1427–1481), Herr von Craon, kam später aber doch noch ins Gefängnis. Pierres Vormund wurde Tanneguy du Chastel († 1477; bestattet in Notre-Dame de Cléry)[2], der ihn an den königlichen Hof brachte.

Am Hof Ludwigs XI.
1472 gab der König ihm die Herrschaft Gié in der Champagne (Gyé-sur-Seine im heutigen Département Aube), woraufhin er seinem Namen auf Pierre de Rohan de Gié änderte. 1473 nahm er mit der Belagerung von Perpignan erstmals an einer militärischen Auseinandersetzung teil. 1474 ist er bereits der königliche Bevollmächtigte bei der Ratifizierung des Friedensvertrages mit dem Herzog Franz II. von Bretagne. 1476 wird er – 25-jährig – zum Marschall von Frankreich ernannt. Im gleichen Jahr heiratete er Françoise de Penhoet, Tochter von Guillaume, Comte de Penhoet, Vicomte de Fronsac, und Françoise de Maillé, von der er drei Söhne bekam: Charles, der spätere Graf von Guise, François, der 1501 Erzbischof von Lyon wurde, und Pierre, der Stammvater der Herzöge von Rohan.

Militärische Karriere
Pierre de Rohan de Gié gelang es, den notorisch misstrauischen König Ludwig XI. von seiner Treue und seinen Fähigkeiten zu überzeugen[3]. 1479 eroberte der Maréchal de Gié in Flandern alle die Orte zurück, die Maximilian von Österreich zuvor weggenommen hatte. 1480 ist er einer der vier Herren, die Frankreich während der Krankheit des Königs in Chinon regieren. 1482 eroberte er Aire. 1483 starb Ludwig XI.

Unter dem neue König Karl VIII. setzte er die Verteidigung der Landesgrenze in der Picardie gegen die Habsburger fort. 1484 nahm er an der Krönung Karls VIII. teil, der ihn 1485 zum Prince (wohl Prince de Rohan) ernannte. 1487 kämpfte er mit großem Erfolg gegen den Herzog von Geldern[4] und den Grafen von Nassau. 1491 ließ er die Burg La Motte-Glain (in La Chapelle-Glain) an der Grenze zur Bretagne wiederaufbauen.

1494/95 begleitete er Karl VIII. auf seinem Feldzug zur Eroberung des Königreichs Neapel. Als Kommandant der Vorhut in der Schlacht bei Fornovo am 6. Juli 1495 schloss er den Waffenstillstand, nach dem die Franzosen aus Italien abziehen mussten. Man warf ihm hinterher vor, in der Schlacht seine Truppen zu sehr in der Reserve gehalten zu haben. Er war es aber auch, der dem in Novara belagerten Herzog Ludwig von Orléans zu Hilfe eilte. Nach dem gescheiterten Feldzug wurde Pierre de Rohan de Gié der Vorsitzende des königlichen Rates.

Ludwig XII.
Die Befreiung des Herzogs von Orléans fiel zugunsten Rohans stark ins Gewicht, als dieser 1498 Karl VIII. als Ludwig XII. auf den Thron folgte. 1499 wurde er zum Gouverneur von Amboise ernannt. Er nahm am erneuten Italienfeldzug teil, der im gleichen Jahr begann, und war an der Seite des Königs bei dessen feierlichen Einzug in Genua am 26. April 1502. Der Maréchal de Gié war nun – nach dem König – gemeinsam mit dem Kardinal Georges d’Amboise der mächtigste Adlige Frankreichs: Im gleichen Jahr ließ er von Michelangelo einen Bronze-David gießen[5]

1497 war Pierre de Rohan Witwer geworden. Im Jahr 1500 ließ er das Schloss Mortier-Crolles wiederaufbauen und richtete auf der Domäne den Franziskanerkonvent Notre-Dame des Anges ein. 1503 heiratete er Marguerite d’Armagnac, die Tochter von Jacques d’Armagnac, die im gleichen Jahr Duchesse de Nemours und Gräfin von Guise als Erbin ihres Bruders Louis wurde, und auch starb; nach ihrem Tod gelang es ihm im Jahr darauf, seinen Sohn Charles mit Charlotte d’Armagnac, der Schwester und Erbin Marguerites zu verheiraten, die aber ebenfalls nach kurzer Zeit starb.

In Ungnade
Ein Streit mit Kardinal Amboise, der im Fall des Ablebens des Königs die Regentschaft wollte, und Schwierigkeiten mit dem Parlement von Paris brachte 1504 Pierre de Pontbriant dazu, den Maréchal de Gié beim König anzuklagen, was in einen Prozess wegen Majestätsbeleidigung mündete. Brantôme schreibt, dass der Prozess – der vor dem Parlement von Toulouse stattfand, das seinerzeit als das strengste im Königreich galt – mit einem Todesurteil geendet hätte, wenn die Königin Anne de Bretagne dies gewünscht hätte: Nachdem Rohan das Missgeschick unterlaufen war, Schiffe anzuhalten, die sie mit Wertsachen in ihre Heimat Nantes gesandt hatte, stand er bei ihr in Ungnade, trachtete sie danach, ihn vom Hof zu entfernen – der Marschall zog sich auf sein Schloss Le Verger im Anjou zurück, das sich gerade im Bau befand. Brantôme fügt allerdings auch hinzu, dass die Königin Rohan leben lassen wollte, da er bereits sein Vermögen verloren habe und nun in Schmerzen und Trauer lebe[6]. Tatsächlich wurde er nicht verurteilt, sondern ihm wurde durch einen Erlass vom 9. Februar 1504 die Ausübung seiner Ämter untersagt, seine Güter wurden für fünf Jahre beschlagnahmt, und er selbst in der Burg von Dreux eingesperrt.

Nach Ablauf der Strafe wurde er wieder freigelassen und er durfte nach Paris zurückkehren. Bezüglich des Verbrechens der Majestätsbeleidigung wurde er begnadigt. Er erschien jedoch nicht mehr bei Hofe und starb wenige Jahre später, am 22. April 1513. Pierre de Rohan de Gié wurde in der Kirche Sainte-Croix-du-Verger bestattet. 
de Rohan-Gié, Herr Pierre I. (Peter) (I42623)
 
41671 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Piroska_von_Ungarn (Jun 2017)

Piroska wurde 1104 die Gattin des späteren byzantinischen Kaisers Johannes II. Komnenos im Zuge eines politisch-dynastischen Ausgleichs zwischen Byzanz und Ungarn. Mit ihrer Heirat nahm sie den Namen Irene und den orthodoxen Glauben an.[2] Sie spielte in der Politik nur eine geringe Rolle und widmete ihr Leben neben ihren acht Kindern vornehmlich dem christlichen Glauben. In der orthodoxen Kirche wird sie als Heilige verehrt. 
von Ungarn, Piroska (Eirene) (I6867)
 
41672 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Popponen

Der älteste bekannte Ahn der fränkischen Babenberger war Poppo, der wahrscheinlich von dem Robertiner Cancor abstammt. Insofern sind die Popponen eine frühe Nebenlinie der Robertiner, aus denen das französische Königsgeschlecht der Capetinger hervorging. Nach Poppo wird das Geschlecht auch Popponen genannt. Poppo war im frühen 9. Jahrhundert Graf im Grabfeld, das heute im Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen liegt. Einer seiner Söhne war Heinrich, der zunächst unter Ludwig dem Jüngeren das Amt des princeps militiae bekleidete. Zur Zeit Karls des Dicken, der die Familie bevorzugte, wurde Heinrich marchio francorum (Markgraf der Franken) und dux Austrasiorum (Herzog der Austrasier). Er fiel 886 im Kampf gegen die Normannen. Sein Bruder Poppo (II.) war zur gleichen Zeit Markgraf von Thüringen (880–892), wurde aber von Karls Nachfolger Arnulf abgesetzt. Dieser begünstigte statt der Popponen die aus dem Lahngau stammenden Konradiner, die mit seiner Frau Oda verwandt waren.

Die Rivalität zwischen den beiden fränkischen Grafengeschlechtern der Konradiner und fränkischen Babenberger wurde von ihren Bemühungen verstärkt, ihre jeweilige Autorität im mittleren Maingebiet zu intensivieren. Dieser Streit, bekannt als die Babenberger Fehde, erreichte seinen Höhepunkt Anfang des 10. Jahrhunderts während der unruhigen Regierungszeit des Ostfrankenkönigs Ludwig IV., des Kindes. Führer der fränkischen Babenberger waren die drei Söhne von Herzog Heinrich – Adalbert, Adalhard und Heinrich –, die sich nach der Babenburg (Castrum babenberch) auf dem Bamberger Domberg benannten, in deren Umgebung ihre Besitzungen lagen.

Als die fränkischen Babenberger im Jahre 902 ihrem Herrschaftsbereich kleine Gebietsteile des Bistums Würzburg einverleibten, entzog ihnen König Ludwig IV. im Gegenzug mehrere Güter und gab sie an Bischof Rudolf von Würzburg, einen Konradiner. Das führte zu jahrelanger Fehde zwischen den beiden Geschlechtern. Zunächst vertrieb Graf Adalbert den Bischof aus Würzburg, woraufhin dessen Brüder, die Grafen Konrad, Gebhard und Eberhard, diesem zu Hilfe kamen und der Streit sich bis nach Hessen ausweitete. 906 schließlich, bei einem Überfall der Babenberger auf die Konradiner bei Fritzlar, fielen sowohl Konrad als auch Heinrich von Babenberg im Kampf. Adalhard wurde bald darauf von Gebhard aus Blutrache für den Tod seines Bruders Eberhard getötet.

Der einzig Überlebende der Babenberger Brüder, Adalbert, wurde vom Kanzler und Regenten Hatto I., Erzbischof von Mainz, einem Förderer der Konradiner, an den königlichen Hof gerufen. Er weigerte sich zu erscheinen und hielt für einige Zeit seine Burg Theres (heute Obertheres bei Haßfurt) gegen das königliche Heer, ergab sich aber noch im Jahre 906 und wurde, trotz Hattos Versprechens auf freies Geleit, verurteilt und enthauptet. Der Sohn des oben erwähnten Konrad, Konrad der Jüngere, wurde unangefochtener Herzog von Franken (und im Jahre 911 König des ostfränkischen Reichs), während die Babenberger einen Großteil ihrer Besitzungen und Ämter in Franken verloren. Die Popponen zogen sich auf den nordöstlichen Teil ihres Stammlandes zurück, wo sie um die Burgen Struphe und Henneberg die Grafschaft Henneberg begründeten. Auf dem Boden des ehemaligen babenbergischen Kernlandes, das als erledigtes Reichslehen eingezogen wurde und das Kaiser Otto II. 973 seinem streitbaren Vetter Herzog Heinrich den Zänker schenkte, entstand 1007 das Bistum Bamberg.

Adalberts Sohn Heinrich von Babenberg überlebte die Fehde. Es wird vermutet, dass er der Stammvater der Schweinfurter Grafen und der jüngeren Babenberger Linie war.
 
(Babenberger/Popponen) ), Markgraf Poppo II. (I6748)
 
41673 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Popponen

Der älteste bekannte Ahn der fränkischen Babenberger war Poppo, der wahrscheinlich von dem Robertiner Cancor abstammt. Insofern sind die Popponen eine frühe Nebenlinie der Robertiner, aus denen das französische Königsgeschlecht der Capetinger hervorging. Nach Poppo wird das Geschlecht auch Popponen genannt. Poppo war im frühen 9. Jahrhundert Graf im Grabfeld, das heute im Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen liegt. Einer seiner Söhne war Heinrich, der zunächst unter Ludwig dem Jüngeren das Amt des princeps militiae bekleidete. Zur Zeit Karls des Dicken, der die Familie bevorzugte, wurde Heinrich marchio francorum (Markgraf der Franken) und dux Austrasiorum (Herzog der Austrasier). Er fiel 886 im Kampf gegen die Normannen. Sein Bruder Poppo (II.) war zur gleichen Zeit Markgraf von Thüringen (880–892), wurde aber von Karls Nachfolger Arnulf abgesetzt. Dieser begünstigte statt der Popponen die aus dem Lahngau stammenden Konradiner, die mit seiner Frau Oda verwandt waren.

Die Rivalität zwischen den beiden fränkischen Grafengeschlechtern der Konradiner und fränkischen Babenberger wurde von ihren Bemühungen verstärkt, ihre jeweilige Autorität im mittleren Maingebiet zu intensivieren. Dieser Streit, bekannt als die Babenberger Fehde, erreichte seinen Höhepunkt Anfang des 10. Jahrhunderts während der unruhigen Regierungszeit des Ostfrankenkönigs Ludwig IV., des Kindes. Führer der fränkischen Babenberger waren die drei Söhne von Herzog Heinrich – Adalbert, Adalhard und Heinrich –, die sich nach der Babenburg (Castrum babenberch) auf dem Bamberger Domberg benannten, in deren Umgebung ihre Besitzungen lagen.

Als die fränkischen Babenberger im Jahre 902 ihrem Herrschaftsbereich kleine Gebietsteile des Bistums Würzburg einverleibten, entzog ihnen König Ludwig IV. im Gegenzug mehrere Güter und gab sie an Bischof Rudolf von Würzburg, einen Konradiner. Das führte zu jahrelanger Fehde zwischen den beiden Geschlechtern. Zunächst vertrieb Graf Adalbert den Bischof aus Würzburg, woraufhin dessen Brüder, die Grafen Konrad, Gebhard und Eberhard, diesem zu Hilfe kamen und der Streit sich bis nach Hessen ausweitete. 906 schließlich, bei einem Überfall der Babenberger auf die Konradiner bei Fritzlar, fielen sowohl Konrad als auch Heinrich von Babenberg im Kampf. Adalhard wurde bald darauf von Gebhard aus Blutrache für den Tod seines Bruders Eberhard getötet.

Der einzig Überlebende der Babenberger Brüder, Adalbert, wurde vom Kanzler und Regenten Hatto I., Erzbischof von Mainz, einem Förderer der Konradiner, an den königlichen Hof gerufen. Er weigerte sich zu erscheinen und hielt für einige Zeit seine Burg Theres (heute Obertheres bei Haßfurt) gegen das königliche Heer, ergab sich aber noch im Jahre 906 und wurde, trotz Hattos Versprechens auf freies Geleit, verurteilt und enthauptet. Der Sohn des oben erwähnten Konrad, Konrad der Jüngere, wurde unangefochtener Herzog von Franken (und im Jahre 911 König des ostfränkischen Reichs), während die Babenberger einen Großteil ihrer Besitzungen und Ämter in Franken verloren. Die Popponen zogen sich auf den nordöstlichen Teil ihres Stammlandes zurück, wo sie um die Burgen Struphe und Henneberg die Grafschaft Henneberg begründeten. Auf dem Boden des ehemaligen babenbergischen Kernlandes, das als erledigtes Reichslehen eingezogen wurde und das Kaiser Otto II. 973 seinem streitbaren Vetter Herzog Heinrich den Zänker schenkte, entstand 1007 das Bistum Bamberg.

Adalberts Sohn Heinrich von Babenberg überlebte die Fehde. Es wird vermutet, dass er der Stammvater der Schweinfurter Grafen und der jüngeren Babenberger Linie war. 
(Babenberger/Popponen), Poppo I. (I6750)
 
41674 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimondo_Orsini_del_Balzo (Sep 2023)

Raimondellos Großvater war Roberto Orsini di Nola (1295–1345), 2. Graf von Nola, großer Scharfrichter von Neapel und seine Großmutter war die Erbin Sveva del Balzo (Anfang des 14. Jahrhunderts geboren), Gräfin von Soleto, Erbin von des Baux, (später wurde die Familie mit dem Namen del Balzo Orsini bekannt). Sein Bruder Roberto war der 5. Graf von Nola († 1400) und hinterließ nur uneheliche Erben. Eine seiner Schwestern, Sveva, heiratete Francesco del Balzo, Herzog von Andria.

Raimondo war ein Abenteuerer, Krieger und Kreuzritter und vermischte bedenkenlos Raub und Frömmigkeit[5] 1384 heiratete Raimondello Maria von Enghien (* 1367 - † 9. Mai 1446), Gräfin von Lecce, Tochter und (nach ihrem Bruder) Erbin ihres Vaters des Grafen Johann von Enghien, Lord von Nivelles, Presle, Omophita und Diskoria und seiner Frau Bianca del Balzo der Grafen von Andria.

Raimondello wurde der reichste italienische feudale Herr seiner Zeit. Das Fürstentum Tarent schloss die Hälfte des Königreiches Neapel ein, und der Fürst herrschte fast unabhängig vom König. Aus diesem Grund, gab es einen Kampf zwischen Raimondello und König Ladislaus von Neapel, der nach Raimondos Tod über das Fürstentum herrschte, indem er Maria von Enghien heiratete.

1384 erhielt Raimondello von Past Urban VI. die Erlaubnis für die Erweiterung der schon existierenden byzantinischen Kirche Santa Caterina d’Alessandria aus dem 13. Jahrhundert mit angrenzendem Kloster und Krankenhaus in Galatina, die 1391 fertiggestellt wurde. 
Orsini del Balzo, Raimondo (I42701)
 
41675 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Berengar_III._(Barcelona) (Aug 2023)

Raimund Berengar III. der Große (* 1082 in Rodez; † 1131 in Barcelona) war Graf von Barcelona, Girona und Osona (ab 1082 zusammen mit Berengar Raimund II. und ab 1097 allein), Besalú, Cerdanya und Provence, im Heiligen Römischen Reich ab 1112, insgesamt bis zu seinem Tod in Barcelona 1131.

Leben
Er wurde 1082 in Rodez als Sohn Raimund Berengars II. geboren. Er folgte seinem Vater mitregierend zusammen mit seinem Onkel Berengar Raimund II. Nachdem sein Onkel 1097 ins Exil gezwungen worden war, wurde er alleiniger Herrscher.
Während seiner Herrschaft wurden katalanische Interessengebiete beiderseits der Pyrenäen ausgedehnt. Durch Heirat oder Lehnsbindungen integrierte er in sein Reich fast alle katalanischen Grafschaften (ausgenommen Urgell und Peralada). Er übernahm die Herrschaft der Grafschaften Besalú (1111) und Cerdanya (1117) und die Provence (3. Februar 1112) durch die Heirat mit deren Erbin Dulcia von Gévaudan. Sein Herrschaftsgebiet erstreckte sich im Osten bis Nizza.
Im Bündnis mit dem Grafen von Urgell nahm er Barbastro und Balaguer ein. 1118 eroberte er Tarragona und baute es als Hauptsitz der Kirche in Katalonien wieder auf (zuvor waren die Katalanen kirchlich abhängig vom Erzbistum Narbonne). Er stellte auch wieder Beziehungen mit den italienischen Seerepubliken Pisa und Genua her und griff zusammen mit ihnen in den Jahren 1114 und 1115 die maurischen Piratenfestungen von Mallorca und Ibiza an. Diese wurden ihm tributpflichtig, viele christliche Sklaven dort wurden freigelassen. Ramon Berenguer III. griff mit Hilfe Pisas auch maurische Festlands-Stützpunkte wie Valencia, Lleida und Tortosa an.
Zum Ende seines Lebens wurde Ramon ein Tempelritter. Er übergab die Provence seinem jüngeren Sohn Berengar Raimund I. von Provence und seine fünf katalanischen Länder seinem älteren Sohn Raimund Berengar IV. von Barcelona.

Ehen und Nachkommen

Seine erste Frau María Rodríguez de Vivar († um 1105) war die zweite Tochter El Cids. Mit ihr hatte Raimund Berengar III. eine Tochter:

María, ⚭ Bernat III., Graf von Besalú († 1111)
Seine zweite Ehe mit Almodis de Mortain, Tochter von Guillaume de Mortain (Haus Conteville), blieb kinderlos.

Am 3. Februar 1112 heiratete Raimund Berengar III. ein drittes Mal. Seine Frau wurde Dulcia von Provence (auch Douce, Dolça de Gévaudun), Erbin der Provence, Tochter Gilberts, Vicomte de Carlat. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor: [1]

Raimund Berengar IV. von Barcelona (* um 1113; † 1162), ⚭ Petronella von Aragón, Königin von Aragón, Tochter des Königs Ramiro II. dem Mönch und der Herzogin Agnes von Aquitanien
Berengar Raimund I. von Provence (* 1113/1114; † 1144), ⚭ Béatrice von Melgueil
Bernat von Barcelona (* 1115/1116; † nach 20. Januar 1117), jung gestorben
Berenguela oder (Berengaria) von Barcelona (* 1108 oder 1116; † Januar/Februar 1149),[2] ⚭ Alfons VII., König von Kastilien
Jimena (auch: Eixemena, Ximena) von Barcelona (* 1117/18; † nach 1136), ⚭ Roger III., Graf von Foix (Haus Comminges)[3]
Mahalta von Barcelona, ⚭ Wilhelm IV., Herr von Castellvell
Almodis von Barcelona (* um 1126; † nach 14. März 1175), ⚭ Ponce de Cervera, Vizegraf von Bas

ACHTUNG...?

Unterschiede zur folgenden ersten Version von (Okt 2018):

Ehen und Nachkommen

Seine erste Frau María Rodríguez de Vivar († um 1105) war die zweite Tochter El Cids.
Mit María hatte Raimund Berengar III. zwei Töchter:
• María, ∞ Bernat III., Graf von Besalú († 1111)
• Jimena (auch: Eixemena, Ximena) von Barcelona (* 1117/18; † nach 1136), ∞ Roger III., Graf von Foix (Haus Comminges)

Seine zweite Ehe war mit Almodis de Mortain, Tochter von Guillaume de Mortain.

Am 3. Februar 1112 heiratete Raimund Berengar III. ein drittes Mal. Seine Frau wurde Dulcia von Provence (auch Douce, Dolça de Gévaudun), Erbin der Provence, Tochter Gilberts, Vicomte de Carlat.
Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor:
• Tochter (* 1105/06; † vor 1112)
• Raimund Berengar IV. von Barcelona (* um 1113; † 1162), ∞ Petronella von Aragón, Königin von Aragón, Tochter des Königs Ramiro II. dem Mönch und der Herzogin Agnes von Aquitanien
• Berengar Raimund I. von Provence (* 1113/1114; † 1144), ∞ Béatrice von Melgueil
• Bernat von Barcelona (* 1115/1116; † nach 20. Januar 1117), jung gestorben
• Berenguela oder (Berengaria) von Barcelona (* 1108 oder 1116; † Januar/Februar 1149),[3] ∞ Alfons VII., König von Kastilien
• Mahalta von Barcelona, ∞ Wilhelm IV., Herr von Castellvell
• Almodis von Barcelona (* um 1126; † nach 14. März 1175), ∞ Ponce de Cervera, Vizegraf von Bas 
von Barcelona, Graf Raimund Berengar III. (I9815)
 
41676 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rainald_von_Saint-Valery (Sep 2023)

1157/58 wird Rainald als Ritter im Gefolge des Grafen Dietrich von Flandern erwähnt. Mit diesem hatte er sich auf Pilgerfahrt ins Heilige Land begeben und beide nahmen dort ab Sommer 1157 an einem Feldzug unter dem Oberkommando von König Balduin III. von Jerusalem gegen die syrischen Muslime teil. Die Kreuzfahrer nutzten die günstige Gelegenheit, dass Nur ad-Din von Aleppo erkrankt war, um das Fürstentum Antiochia zu dessen Lasten auszudehnen. Dietrich von Flandern hatte dabei offensichtlich im Sinn, selbst eine Herrschaft zu erwerben. Zunächst griffen sie die Festungsstadt Schaizar an, die Dietrich als Lehen erhalten sollte. Der Fürst von Antiochia, Rainald von Châtillon bestand darauf, dass die neue Herrschaft Vasall seines Fürstentums sein müsse. Rainald von Châtillon hatte den Fürstenthron jedoch nur durch Ehe erlangt und hatte in Frankreich einen deutlich niedrigeren Adelsrang als Dietrich, weshalb Dietrich sich weigerte ihm als Lehnsherr zu huldigen. Obwohl die Kreuzfahrer die Unterstadt von Schaizar bereits eingenommen hatten und die Zitadelle unmittelbar vor der Kapitulation stand, wurde die Belagerung im Oktober 1157 abgebrochen und das Kreuzfahrerheer zog nordwärts weiter.[1][2]

Nachdem das Heer die Ruinen von Apamea besetzt hatte begab man sich zur Belagerung der Burg Harenc. Harenc hatte zuvor zum Fürstentum Antiochia gehört und war 1149 von Nur ad-Din erobert worden. Das wiedervereinte Heer der Kreuzfahrerstaaten eroberte die Burg schließlich im Februar 1158. Da Dietrich sich weiterhin weigerte Fürst Rainald zu huldigen, wurde die Burg und umliegende Herrschaft schließlich an Dietrichs Gefolgsmann Rainald von Saint-Valery gegeben.[3] Gleichwohl nahmen Rainald von Saint-Valery und Dietrich noch am weiteren Feldzug König Balduins teil und zeichneten sich beim Sieg über ein Heer Nur ad-Dins aus, dass nach Galiläa eingefallen war.[4]

Die Burg blieb auch in der Folgezeit umkämpft. Am 12. August 1164 unterlag ein christliches Heer nahe der Burg in der Schlacht von Artah bei dem Versuch, die von den Muslimen belagerte Burg Harenc zu entsetzen. Spätestens 1165 fiel die Burg erneut an Nur ad-Din. Rainald war zu diesem Zeitpunkt anscheinend bereits nach England zurückgekehrt und hatte seine Herrschaft dem entthronten Grafen Joscelin III. von Edessa überlassen, dieser lässt sich spätestens 1163 als Herr von Harenc nachweisen. 
von Saint-Valery, Rainald (I42942)
 
41677 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ranulf_de_Blondeville,_4._Earl_of_Chester (Jul 2023)

Ranulf de Blondeville, 4. Earl of Chester, 1. Earl of Lincoln (* unsicher: 1172 Oswestry (Album Monasterium, Blonde Ville); † 28. Oktober 1232 Wallingford, Berkshire) war ein anglo-normannischer Magnat.

Er war Earl of Chester, Earl of Lincoln sowie Vizegraf von Avranches. Er war einer der letzten normannischen Barone, die – unter Gewährung von lukrativen Privilegien – uneingeschränkte Loyalität zum Haus Plantagenet zeigten. Er wurde als „fast das letzte Relikt der großen Feudalaristokratie der Eroberung“ bezeichnet.[1]

Richard Löwenherz
Ranulf wurde 1172 als Sohn von Hugh de Kevelioc, 3. Earl of Chester und Bertrada de Montfort geboren. Bereits als Neunjähriger folgte er seinem Vater als Earl, und erst seine Volljährigkeit mit dem Ritterschlag am 1. Januar 1187 in Caen gab ihm die Kontrolle über seinen Besitz in England und der Normandie. Fünf Wochen später, am 3. Februar 1187, wurde er mit Konstanze von der Bretagne verheiratet, der Witwe von Herzog Gottfried von Bretagne († 1186), einem Sohn des Königs Heinrich II. Konstanze war die Mutter des Herzogs Arthur I. (1187–1203) und dessen Regentin, der Heinrich kein Vertrauen entgegenbrachte, so dass er einen loyalen Gefolgsmann an ihrer Seite sehen wollte. Ranulf sollte nun das Herzogtum Bretagne und die Grafschaft Richmond in England im Namen seiner Frau bzw. seines Stiefsohnes regieren, nannte sich auch selbst Herzog und Earl, doch rief seine Einsetzung den Widerstand insbesondere des bretonischen Adels hervor, dem sich auch Konstanze aus ihrer Abneigung gegen die Plantagenets anschloss.

Sie betrieb in den folgenden Jahren die Loslösung von den Plantagenets und geriet damit in Feindschaft zu ihrem ehemaligen Schwager Richard Löwenherz, der ihren Sohn Arthur 1196 zu seinem Erben designiert hatte. Im Gegenzug näherte sich Konstanze dem französischen König Philipp II. an, der seinerseits ein Feind von Richard war. Im April 1196 marschierte der englische König mit einem Söldnerheer in die Bretagne ein und forderte die Vormundschaft für seinen Neffen ein, doch Konstanze verschanzte sich mit ihrem Sohn in der Festung von Brest. In der Nähe von Carhaix konnte ihr Seneschall Alain de Dinan einen Sieg über Richard erringen, der sich daraufhin aus der Bretagne zurückziehen musste. Konstanze brachte danach ihre Kinder an den Hof Philipps II. in Paris in Sicherheit. Die Ehe von Konstanze mit Ranulf von Chester wurde 1199 annulliert, statt seiner ehelichte sie noch im gleichen Jahr den Vizegrafen Guido von Thouars.

Johann Ohneland
Im Jahr 1200 heiratete Ranulf Clemence de Fougères, Tochter von Guillaume de Fougères, Schwester von Geoffroi de (Haus Fougères) und Witwe von Alain de Dinan. Er verbrachte die folgenden Jahre zumeist in Frankreich, kehrte erst nach der Eroberung der Normandie durch die Franzosen 1204 endgültig nach England zurück. Im folgenden Winter wurden Teile seines Besitzes zeitweise beschlagnahmt, da König Johann Ohneland ihn im Verdacht hatte, sich mit den aufständischen Walisern zu verbünden (als Earl of Chester gehörte die Grenzsicherung zu Wales zu seinen zentralen Aufgaben). Ranulf konnte jedoch die Bedenken des Königs überwinden, kämpfte ab 1209 in dessen Waliser-Feldzügen und begleitete den König 1214 auf seinem Feldzug ins Poitou. 1215 war er einer der Barone, die im Adelsaufstand nach der Niederlage von Bouvines (27. Juli 1214) an der Seite des Königs standen und am 15. Juni 1215 die Magna Charta auf dessen Seite (ex parte regis) bezeugten. 1215 wurde Ranulf zum Lord über die Grafschaft Lancashire ernannt und war im Jahr 1216 gleichzeitig High Sheriff of Lancashire, High Sheriff of Staffordshire und High Sheriff of Shropshire.

Heinrich III.
Bereits vor König Johanns Tod hatten aufständische Barone die englische Krone dem französischen Thronerben Ludwig angeboten, woraufhin Ludwig im Sommer 1216 in Südengland einfiel und Winchester eroberte. Als König Johann im Herbst starb, wurde sein Sohn Heinrich III. hastig gekrönt, und auch Ranulf schloss sich diesem Vorgehen an, obwohl erwartet worden war, dass er Ansprüche auf die Regentschaft erheben würde. Er setzte sein politisches Gewicht zur Bekräftigung der Magna Charta ein und trug dazu bei, die Rebellen am 20. Mai 1217 bei Lincoln zu schlagen. Drei Tage später, am 23. Mai 1217, wurde er dafür zum Earl of Lincoln ernannt.

Das Ende dieses Ersten Kriegs der Barone brachte für Ranulf die Gelegenheit, ein 1215 gegebenes Kreuzzugsversprechen einzulösen. Er schloss sich im Mai 1218 dem Kreuzzug von Damiette an und kehrte nach dessen Scheitern im August 1220 nach England zurück. In den folgenden Jahren widmete er sich – entgegen der Politik der Regenten – dem Burgenbau und damit der Festigung seiner Macht: auf ihn sind die Burgen Bolingbroke Castle (bei Spilsby in Lincolnshire), Chartley Castle in Staffordshire und Beeston Castle in Cheshire zurückzuführen[2], die er aber 1223 dem König abtreten musste. Kurze Zeit war er Kastellan von Wallingford Castle. In dieser Zeit verbündete er sich mit Llywelyn ab Iorwerth, dem Fürsten von Gwynedd in Nordwales, dessen Tochter Elen ferch Llywelyn um 1222 mit seinem Neffen und Erben John of Scotland, Earl of Huntingdon verheiratet wurde.

In seinen letzten Lebensjahren bezeugte er erneut die Magna Charta (1225) und nahm 1230 am Feldzug von König Heinrich III. nach Frankreich teil, der mit einem dreijährigen Waffenstillstand endete.

Tod und Erbe
Er starb am 28. Oktober 1232 im Alter von 60 Jahren ohne Nachkommen und wurde in St Werburg’s in Chester (der heutigen Chester Cathedral) bestattet, mit Ausnahme seines Herzens, das in die von ihm gegründete Dieulacres Abbey kam, und seiner inneren Organe, die in Wallingford Castle beerdigt wurden.

Sein Besitz wurde an seine vier Schwestern Matilda (Maud), Mabel, Agnes (Alice) und Hawise vererbt[3]. Dabei kamen die Ländereien des Earldoms Chester an Matilda, die sie bereits einen Monat später an ihren Sohn John, Earl of Huntingdon weitergab; die Ländereien des Earldoms Lincoln hatte er bereits zwischen April 1231 und seinem Tod für Hawise bestimmt. Hawise gab diese ebenfalls innerhalb eines Monats nach Ranulfs Tod über ihre Tochter Margaret de Quincy an ihren Schwiegersohn John de Lacy weiter. 
de Blondeville, Graf Ranulf (Ranulph) 4. Earl of Chester (I9941)
 
41678 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raymund_Fugger (Sep 2023)

Nachdem sein Vater 1506 gestorben war, sorgte wohl Jakob Fugger für die Ausbildung von Raymund. Vom Herbst 1509 bis 1510 vertrat Raymund seinen Onkel in finanzpolitischen Angelegenheiten am Hoflager Kaiser Maximilians.

Zwischen Februar und Mai 1511 agierte Raymund Fugger anscheinend als Vertreter auf einem Gesandtenkongress in Mantua und verweilte danach bei Papst Julius II. Am 30. Dezember 1512 setzte Jakob Fugger ein Testament auf, laut dem nach seinem Tode erst Ulrich Fugger der Jüngere und danach Raymund Fugger den Handel leiten sollten. Auch in einem gleichzeitig über die ungarischen Bergwerke und die liegenden Güter geschlossenen Sondervertrag nannte Jakob Fugger Ulrich und Raymund an bevorzugter Stelle. Raymund und sein Bruder Anton erhielten damals zusammen ein Drittel an liegenden Gütern der Handelsgesellschaft.

Die nächste Station im Leben von Raymund Fugger war Krakau, ein wichtiger Handelsplatz der Fugger und Thurzo. Am 16. Januar 1513 schloss Raymund Fugger seine Ehe mit Katherina Thurzo. Jakob Fugger dachte Raymund Fugger zunächst die Aufgabe zu, vor Ort in Krakau das gemeinsame Unternehmen Fugger-Thurzo zu kontrollieren. Raymund Fugger stimmte dem zu, kaufte jedoch zusammen mit seinem Vetter Ulrich die Herrschaft Biberbach und ließ sich – wie aus den Steuerbüchern hervorgeht – spätestens 1515 in Augsburg nieder. Seine Frau blieb anscheinend noch in Krakau, denn sein zweiter Sohn ist 1516 zu Krakau geboren und im selben Jahr dort gestorben.

Während der folgenden Jahre unternahm Raymund Fugger noch mehrmals Reisen im Dienste der Handelsgesellschaft. Eine schwierige Aufgabe unterlag ihm, als er 1522/23 die Fuggersche Handelsgesellschaft im Monopolienstreit in Nürnberg zu vertreten hatte. Die an die Existenz des Unternehmens greifende Lage konnte aber gemeistert werden.

Am 22. Dezember 1525 änderte Jakob Fugger sein Testament. Da sein Neffe Hieronymus Fugger sich aus den Handelsangelegenheiten zurückgezogen hatte, sollten Raymund Fugger und sein Bruder Anton Fugger nach Jakob Fuggers Tod Leiter des Unternehmens werden und bei der Gewinnabrechnung bevorzugt werden. Jakob Fugger starb acht Tage später.

Auf Grund der finanzpolitischen Verbindungen der Fugger zu dem Haus Habsburg empfing Raymund am 25. April 1526 von Karl V. die Ernennung zum Kaiserlichen Rat und die Befreiung vom Hofgericht zu Rottweil, von den Westfälischen und anderen Gerichten. Am 30. Juni beurkundete Karl V. für Raymund und seine Miterben ferner auch die Bestätigung des Besitzes von Kirchberg, Weißenhorn, Wullenstetten und Biberbach (Schwaben).

Beim Einzug von Karl V. im Reichstag in Augsburg am 15. Juni 1530 war Raymund zugegen. Am 14. November erteilte Karl V. den Fuggern die Berechtigung zu standesgemäßer Änderung oder Mehrung ihres bisherigen Wappens. Am 1. März 1534 verlieh Karl V. den Fuggern das Münzrecht. Am 20. Juni 1535 erließ König Ferdinand I. aus Wien ein Privileg, wonach die Fugger sich Grafen zu Kirchberg, Weißenhorn und Marstetten nennen durften. Am 24. Juni 1535 wurde Raymund auch in den ungarischen Adelsstand erhoben.

Am 3. Dezember 1535 starb Raymund Fugger in Gegenwart seiner Ärzte an einem Schlaganfall.

Persönlichkeit
Nach der Fuggerchronik war Raymund Fugger „eine schöne lange und lustige Person, stark von Leib und Gemüht“. Bei ihm wird aber auch ein zu Jähzorn und Derbheit neigendes Temperament deutlich.

Körper und Wesen waren von Krankheit geprägt und wechselseitig bestimmt. Schon auf Bildnissen aus seiner Jugend (u. a. von Holbein) erscheint er ungesund. Durch die Krankheiten verlor er früh seine Jugendlichkeit. Diese Anfälligkeit für Krankheiten ließ ihn auch nur ein Alter von 46 Jahren erreichen. Diese körperliche Konstitution schränkte ihn auch bei seinen Handelsreisen ein. Die Hemmung praktischer Fähigkeit und Energie ließ ihn immer mehr das Interesse am Handel verlieren. Diese eher negativen Seiten Raymund Fuggers wurden aber durch positive aufgewogen. Er beteiligte sich an der Gestaltung Augsburgs sowie an der seiner Besitztümer. Im Bewusstsein sozialer Verantwortung wollte er mit dem Schloßbau von Mickhausen Not leidenden Arbeitskräften und Handwerkern Verdienst schaffen.

Mit herzhafter Neigung war Raymund Fugger den Künsten und Künstlern zugetan. Er war nicht nur ein Sammler, sondern ausgesprochener Kunstkenner. Dass es von Raymund Fugger viele und künstlerisch anspruchsvolle Bildnismedaillen gibt, bezeugt eine besondere Neigung zu diesem eigenen Objekt des Kunstgenusses, des Sammler- und Schenkerfreude des gebildeten Renaissancemenschen. Sein Augsburger Anwesen erschien Beatus Rhenanus ebenbürtig mit dem Garten König Franz I.

Sein Verhältnis zu Kunst und Künstlern verband sich mit den allgemeinen Interessen Raymund Fuggers. Während Jakob der Reiche zum Humanismus und gegenüber wissenschaftlichen Bestrebungen und Neigungen eher zurückhaltend war, wird bei Raymund eine weite Aufgeschlossenheit und offene Anteilnahme deutlich. Zu den humanistischen Gesinnungsgenossen und Freunden Raymund Fuggers gehörten unter anderen Beatus Rhenanus, Erasmus von Rotterdam und Philipp Melanchthon. Sein Interesse an Geschichte (vor allem die seiner eigenen Familie) und seine Beziehungen zu Schriftstellern spiegelten sich in einer großen Bibliothek wider. Im Vordergrund seines Interesses stand aber die römische und griechische Antike. Raymund Fugger förderte wissenschaftliche Studien aller Art und beteiligte sich an historischen Forschungen.

Raymund konnte die weiten Beziehungen des fuggerschen Handelns dem Sammeln und seinen wissenschaftlichen Interessen nutzbar machen. Unter den von ihm gesammelten Werken mögen manche gewesen sein, die erstmals einen Hauch echter Antike in den Norden trugen. Auch auf die zeitgenössische Kunst der Renaissance sind vermutlich Anregungen übergegangen.

Kunstbesitz
Im Hause Raymund Fugger finden wir erstmals das Phänomen des eigentlichen Kunstsammlers und historischen eingestellten Kenners vor. Raymund Fuggers Kunstbesitz und Sammlungen sind längst verstreut und größtenteils verschollen.

Für die Gesamtanschauung kommt uns allerdings die Schilderung des Beatus Rhenanus zu Hilfe, der 1530 Raymund Fuggers Sitz in der Kleesattlergasse besichtigen durfte. (Es ist zu bemerken, dass der genaue Inhalt der Kunstsammlung heute nicht mehr nachzuvollziehen ist. Alle Hinweise auf den Inhalt ergeben sich aus den Texten von Beatus Rhenanus und aus einigen Inventurlisten von Erbschaften die aber, wahrscheinlich aus mangelndem Wissen, äußerst ungenau und unvollständig sind.)

Von den Gemälden im Haus Raymund Fuggers hat Beatus Rhenanus vor allem die italienischen Bilder hervorgehoben. Dabei wird man vor allem an Werke venezianischer Maler denken dürfen. Bekannt ist aber nur ein einzelnes Bild das von Vincenzo Catena geschaffene Bildnis Raymund Fuggers selbst. Besonders zahlreich fand Beatus Renanus die Gemälde Lucas Cranachs vertreten. Die Verbindung mit dem sächsischen Hofmaler von Wittenberg ist eine in der Augsburger Kunstgeschichte auffallende Erscheinung. Vielleicht ist die Beziehung in Raymund Fuggers Krakauer Zeit angeknüpft worden. Nicht ausgeschlossen ist es, dass Cranach auch schon anlässlich des Reichstages 1530 in Augsburg weilte. Die Sammlung umfassten auch verschiedene Bücher. Unter anderem ein illuminiertes Gebetbuch dessen Gebete nicht für einen Kleriker, sondern für einen Laien formuliert wurden, und zwar mit den hohen Ansprüchen humanistischer Bildung.

Das Hauptinteresse Raymund Fuggers war die Antikensammlung. Raymund hat zum Ausbau seiner Sammlung keine Kosten gescheut. Die auf seinem Anwesen in der Kleesattlergasse verwahrten Monumente waren aus der ganzen Welt zusammengebracht. Hauptsächlich aus Griechenland und Sizilien (Unteritalien). Die aus Griechenland erworbenen Kunstwerke dürften mit der Fuggerschen Handelsgesellschaft über Venedig nach Augsburg gekommen sein.

Beatus Rhenanus beschrieb unter anderem „Eine bekleidete, tänzelnd schreitende Figur, in der erhobenen Rechten ein Gefäß in Tierform haltend, in der linken eine kleine Schale mit einem Löwenkopf;“ und „ein nackter Krieger mit Helm, in den Händen zwei Schlangen haltend“. Die Sammlung darf man sich keineswegs wie ein heutiges Museum vorstellen. So wurden die meisten Kunstwerke in gewisser Ordnung doch keineswegs museal aufgestellt waren. Die Kunstwerke verteilten sich durch das ganze Haus sowie eventuell auch durch den Garten.

Neben Skulpturen sammelte Raymund Fugger auch antike Bildnismünzen. Er ließ auch Münzen von sich selber herstellen.

Mit dem, was er für Künste, Künstler, Wissenschaften und Gelehrte geleistet hat, gehört er zu den bedeutsamsten Gestalten der Renaissance. 
Fugger (Lilie), Raymund (I42839)
 
41679 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rekkared_I.

Rekkared I. (auch Reccared oder Richaredus geschrieben, lateinisch Flavius Reccaredus Rex; † Dezember 601 in Toledo) war König der Westgoten von April/Mai 586 bis Dezember 601.

Mitregentschaft
Rekkared war der jüngere der beiden Söhne des Königs Leovigild. Er wurde 573 zusammen mit seinem Bruder Hermenegild von Leovigild zum Mitregenten ernannt. Damit war keine Reichsteilung oder Zuweisung eines eigenen Herrschaftsgebiets verbunden; die Maßnahme, mit der Leovigild oströmischem Vorbild folgte, sollte nur die dynastische Thronfolge gegen das Wahlrecht durchsetzen.[1] 578 gründete Leovigild die Stadt Reccopolis, die er nach Rekkared benannte. In dieser Namensgebung zeigte sich schon damals eine Bevorzugung des jüngeren Sohnes.

Die Königsfamilie bekannte sich damals noch nach westgotischer Tradition zum arianischen Glauben, während die Reichsbevölkerung mehrheitlich katholisch war. 579 wurde Hermenegild von seinem Vater nach Sevilla geschickt, von wo er über den südlichen Teil des Westgotenreichs herrschen sollte. Dort trat Hermenegild zum Katholizismus über. Er begann einen Aufstand gegen seinen Vater, der 582–584 niedergeschlagen wurde. Der Geschichtsschreiber Gregor von Tours[2] berichtet, dass Rekkared seinen Bruder, der in eine Kirche geflohen war, dazu bewog, aufzugeben und den Vater um Gnade zu bitten. Hermenegild blieb in Gefangenschaft und wurde 585 ermordet. Damit fiel Rekkared die Rolle des Thronfolgers zu. Er schlug im Auftrag Leovigilds einen Angriff des merowingischen Frankenkönigs Guntram I. auf das westgotische Septimanien zurück.

Regierung und Übertritt zum Katholizismus
Nach Leovigilds Tod (586) konnte Rekkared problemlos die Nachfolge antreten. Wie sein Vater erstrebte auch er die religiöse Einheit des Reichs; er erkannte jedoch, dass der Arianismus als Minderheitskonfession diese Funktion nicht erfüllen konnte, und entschied sich für die andere Lösung: 587 trat er zum Katholizismus über. Darauf kam es zu erfolglosen Verschwörungen arianischer Kreise in Lusitanien und am Hof. An den Hofintrigen war Rekkareds arianische Stiefmutter Goswintha (Goiswintha) beteiligt, die aber 588 starb. Guntram I. unterstützte arianische Rebellen in Septimanien, obwohl er selbst katholisch war. Der Sieg der Truppen Rekkareds über die Rebellen und die mit diesen verbündeten Franken hat die Zeitgenossen stark beeindruckt; er wurde als Zeichen göttlicher Gnade gedeutet.

589 berief der König das 3. Konzil von Toledo ein, das unter seinem Vorsitz tagte und dessen Themen er bestimmte. Den arianischen Bischöfen wurde zugesagt, dass sie beim Übertritt zum Katholizismus ihre kirchlichen Ämter behalten durften. Das Konzil erkannte die maßgebliche Rolle des Königs in der Kirche sehr weitgehend an, was seine Macht erheblich stärkte. Nach oströmischem Vorbild bezeichneten die Konzilsväter Rekkared als „rechtgläubigen König“ (in Analogie zum „rechtgläubigen Kaiser“) und seine Tätigkeit als „apostolisch“ (eine Anspielung auf den „apostelgleichen“ Kaiser); sie nannten ihn „allerheiligsten Fürsten“, „von göttlichem Geist erfüllt“.[3] Zu den Konzilsbeschlüssen gehörten auch Maßnahmen gegen die Juden; ihnen wurde unter anderem verboten, christliche Frauen zu heiraten oder christliche Konkubinen zu haben, und Kinder aus solchen bereits bestehenden Verbindungen mussten getauft werden.[4]

Familienverhältnisse und Nachfolge
Leovigild hatte Rekkared mit Rigunth, einer Tochter König Chilperichs I. von Neustrien verlobt, doch kam die Ehe nicht zustande. Als König war Rekkared mit Baddo verheiratet, von der nichts Näheres bekannt ist; die Ehe wurde 589 geschlossen, nachdem ein weiteres fränkisches Heiratsprojekt (mit einer Tochter König Sigiberts I. von Austrasien) gescheitert war. Rekkareds Sohn und Nachfolger Liuva II. stammte aber nicht aus dieser Ehe, sondern wurde schon 583/584 als uneheliches Kind geboren; seine Mutter war niedriger Herkunft.[5] 
(Westgoten), König Rekkared I. (I24024)
 
41680 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Renée_de_France (Sep 2023)

Renées Mutter, die sich stets für die Unabhängigkeit der Bretagne eingesetzt hatte, versuchte, Renée als Erbtochter einzusetzen, was ihr Vater aber verhinderte, da er durch die Verheiratung Renées die Kontrolle über das Herzogtum verlieren konnte. So soll etwa Heinrich VIII. mit dem Gedanken gespielt haben, Renée aus diesem Grund zu ehelichen. Ludwig XII. übergab das Herzogtum der Bretagne schließlich an Franz aus der Linie Valois-Angoulême, den er 1514 kurz vor seinem Tod mit seiner älteren Tochter Claude verheiratet hatte. Als Entschädigung erhielt Renée von Franz das Herzogtum Chartres. Mit 5 Jahren wurde sie jedoch Vollwaise. Sie war von kleiner und eher schwächlicher Statur und hatte eine leicht verkrümmte Wirbelsäule, so dass sie nicht dem Schönheitsideal entsprach. Zudem benahm sie sich auch nicht dem weiblichen höfischen Leben entsprechend. Sie stellte also trotz großer Mitgift keine gute Partie dar.[2]

Ehe in Ferrara
Vor allem aus politischen Gründen wurde Renée 1528 in der Kirche Sainte-Chapelle in Paris vor dem päpstlichen Legaten Kardinal Giovanni Salviati mit Ercole II. d’Este, dem Sohn der Lucrezia Borgia, prunkvoll verheiratet. Da in Ferrara damals die Pest wütete, blieben die Frischvermählten noch einige Monate in Paris. Danach zogen sie nach Ferrara und wohnten in seinem 1475 erbauten, eindrucksvollen Renaissancepalast.[3] Sie brachte ihren Hofstaat und sogar Freundinnen mit wie ihre Cousine Michelle de Saubonne, die Baronin von Soubise. Für sie war es trotzdem ein gesellschaftlicher Abstieg, für ihn ein politischer Schachzug und Gewinn, zudem wurde er 1534 Herzog von Ferrara, einem vom Kirchenstaat abhängigen Herzogtum.

Zwischen 1531 und 1538 gebar Renée fünf Kinder; die älteste Tochter Anna ließ sie 1538 bis 1546 zusammen mit Olympia Fulvia Morata (1526–1555) durch deren Vater, den evangelischen Lehrer Fulvio Pellegrino Morato, unterrichten. Während der Religionskriege im 16. Jahrhundert rettete Renée mehreren Calvinisten das Leben, und der herzogliche Hof von Ferrara wurde zum Zufluchtsort für protestantische Gelehrte.[1] Darunter waren Clément Marot (1535; der ihr zeitweise als Privatsekretär diente), Johannes Calvin (erstmals 1536 unter dem Decknamen Charles d'Espeville), Vittoria Colonna (1537), Bernardino Ochino (1537 und 1550), Celio Secondo Curione, Camillo Renato (1540) und Aonio Paleario. Es ist unklar, ob sie selbst zu diesem Zeitpunkt auch Calvinistin war, ob sie später konvertierte oder Katholikin blieb. Formell verblieb sie zeitlebens wahrscheinlich gezwungenermaßen in der katholischen Kirche. Auf jeden Fall führte ihre Sympathie für den Protestantismus zum Bruch mit ihrem Ehemann, der seit 1545 im Zuge der Gegenreformation in Ferrera die Inquisition durchführen ließ. Renée wurde der Häresie angeklagt. 1554 wurde sie unter Hausarrest gestellt und ihre calvinistischen Bücher verbrannt. Ihre Töchter wurden ihr weggenommen und in ein Kloster gesteckt. Unter dem Einfluss von Ignatius von Loyola und Mathieu Ory kehrte sie wieder zum Katholizismus zurück und nahm am 23. September 1554 demonstrativ an der katholischen Eucharistie teil, was wiederum Calvin scharf kritisierte.[2][4]

Witwenschaft in Montargis
1559 starb der Herzog und Renée wurde Witwe. Als sie sich mit ihrem Sohn Alfonso überwarf, kehrte sie 1560 nach Frankreich zurück, wo ihre älteste Tochter Anna mit François de Guise, dem Führer der katholischen Partei im ersten Hugenottenkrieg, verheiratet war. Renée ließ sich in Montargis nieder[1], wo sie unter der Regierung der ihr wohlwollenden Caterina de’ Medici ungehindert Protestanten unterstützen und mit Calvin korrespondieren konnte. Denn sie wollte bei der Führung und Organisation der neuen reformierten Kirche mitwirken, was Calvin jedoch missfiel. Trotzdem war einer seiner letzten Briefe an sie gerichtet. Den evangelischen Architekten Androuët Du Cerceau betraute sie mit dem Umbau ihres Schlosses. Dort beherbergte sie durchwegs zwischen 300 und 460 Glaubensflüchtlinge, teilweise waren auch Katholiken darunter.

1561 setzte sie sich für den Konfessionsfrieden in Frankreich ein und nahm am Religionsgespräch von Poissy teil. 1562 wurde sie sogar von ihrem Sohn belagert, jedoch ohne Erfolg. 1564 wurde sie erneut von der Inquisition angeklagt und zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Sie konnte aber das päpstliche Breve, das sie 1554 in Ferrara erhalten hatte, vorlegen und freikommen.[2]

Auch in der Bartholomäusnacht zum 24. August 1572, während der sie sich noch in Paris aufhielt, gelang es ihr, Menschenleben zu retten. Sie nahm danach auch weiter Protestanten auf, die aufs Land und nach Orléans flüchteten.[1][5]

Gedenktag
11. Juli im Evangelischen Namenkalender. 
von Frankreich, Prinzessin Renée (I42675)
 
41681 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/René_de_Savoie (Sep 2023)

Im Zusammenhang mit seiner Anerkennung erhielt er die Bresse als Apanage.[5] Seine Legitimität wurde von Philibert II. 1497 bestätigt,[5] dann noch einmal 1499, insbesondere nach einer Bestätigung durch Kaiser Maximilian I.[4] Im Jahr 1500 wurde er Generalleutnant von Savoyen.[5] Nach Guichenon behielt er aufgrund der Heirat Philiberts mit Margarete von Österreich dieses Amt nur kurze Zeit[5].

Bruch mit dem Herzog von Savoyen
Herzog Philibert heiratete im gleichen Jahr Margarete von Österreich, die René mit ihrer Abneigung verfolgte.[5] und 1502 durch ihren Vater, Kaiser Maximilian, Renés Legitimierung für nichtig erklären ließ.[5] Margarete, die auf ihren Ehemann einen wachsenden Einfluss ausübte, strengte gegen René einen Prozess an und erhielt 1503 von Philibert Rücknahme der Legitimation.[5]

Bonivard erzählt in seiner Genfer Chronik eine Episode zwischen seinem Vater und Herzog Philibert II: „Philibert: Was halten Sie von Montjouvent [Name eines Höflings]? Wird er Ihnen nicht einen Gefallen tun wie den anderen? Bonivard: Monseigneur, niemand ist die Ursache außer Ihnen. Sie überlassen alle Autorität, Kredit und Handhabung, die Ihnen gehören, Ihrem Bruder. Wundern Sie sich, wenn wir ihm eher folgen als Ihnen? Wo der Honig ist, da sind die Fliegen. Philibert: Sorge dich nicht, das wird nicht anhalten!“

René floh nach Frankreich zu seiner Halbschwester, Luise von Savoyen, Gräfin von Angoulême und Mutter des späteren Königs Franz I.[5] Gegen ihn wird ein Prozess geführt, in dem alle seine Güter im Savoyen konfisziert werden[5]. Die Grafschaft Villars ging in die Aussteuer von Margarete über[5], ihm blieb nur die Grafschaft Tenda und die davon abhängigen Lehen in der Provence und Ligurien, die er aus dem Recht seiner Frau besaß. Philibert II. starb 1504 ohne Nachkommen, sein Nachfolger wurde sein jüngerer Bruder Karl[5].

René beschuldigte nun Jacques de Bussy, Seigneur d‘Eyria, Philibert II. mit vergifteten Duftäpfeln getötet zu haben, die in Lyon von einem piemontesischen Arzt hergestellt wurden. Dieser Arzt wurde gefoltert und gestand.[9]

Als sein Schwiegervater Gianantonio Lascaris 1509 starb, erhielten Anna und René die Huldigung ihrer Vasallen in Tenda sowie aller davon abhängigen Lehen.[10]

In französischen Diensten
René de Savoie selbst huldigte am 20. Juli 1510 für die Grafschaft Tenda dem französischen König Ludwig XII.[5][10]

Als Ludwig am 1. Januar 1515 starb, wurde Renés Neffe Franz I. dessen Nachfolger. Von ihm erhielt er am 11. Februar 1515 das Amt des Gouverneurs und des Großseneschalls der Provence.[5][11] Der König, der von Ludwig XII. den Streit mit den Eidgenossen um das Herzogtum Mailand geerbt hatte (siehe Italienische Kriege), schickte René als Botschafter in die Schweiz.[5] Im September 1515 nahm er an der Schlacht bei Marignano teil.[5] Aufgrund seiner Teilnahme an diesem Krieg ernannte Franz I. seinen Onkel mit Patentbrief vom 31. Oktober 1519 zum Großmeister von Frankreich.[5]

Um 1519/20 ließ René de Savoie ein Schiff bauren, die Sainte Marie de Bonaventure, auch La Grande Maîtresse genannt[12], die als Admiralsschiff diente. Dieses Schiff verließ Marseille am 24. August 1520, um die Johanniter von Rhodos gegen Angriffe der Osmanen zu verteidigen; am 6. Januar 1521 war es zurück in Marseille. Während dieser Expedition, im Oktober 1520 wurde der Admiral Christophe de Chanoy vor Beirut getötet. Im Mai 1522 nahm das Schiff an einer Expedition teil, die der Republik Genua helfen sollte, und von René des Savoie als Admiral und Generalleutnant Pedro de Navarra kommandiert wurde. Es beteiligte sich 1524 an der Verteidigung und Versorgung von Marseille während der Belagerung der Stadt durch den Connétable Charles III. de Bourbon-Montpensier. René de Savoie vermietete La Grande Maîtresse vom 28. Juni 1524 bis zum 30. April 1525 für 1500 Écu pro Monat an seinen Neffen, den König. Nach dem Tod Renés ließ Luise von Savoyen, die Mutter des Königs, den Wert des Schiffes schätzen, Franz I. kaufte das Schiff dann im Juli oder August 1526 von seiner Tante, der Gräfin von Villars und Tenda.

Am 2. Januar 1562 erklärte Emanuel Philibert, Sohn von Herzog Karl von Savoyen und Neffe Renés, in einem Patentbrief, dass Claude de Savoie, Graf von Tenda, und seine Nachkommen, in Savoyen erbberechtigt wären, falls die regierende Linie aussterben sollte. 
von Savoyen, Graf von Tenda René (Rainer) (I42680)
 
41682 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_FitzAlan,_11._Earl_of_Arundel (Okt 2017)

Richard FitzAlan, 11. Earl of Arundel, 9. Earl of Surrey KG (* 1346; † 21. September 1397) war ein englischer Adeliger, Militärführer und Ritter des Hosenbandordens.

Seine Eltern waren Richard Fitzalan, 10. Earl of Arundel, 8. Earl of Surrey, aus dem Adelsgeschlecht FitzAlan und Eleanor of Lancaster. Im Alter von 13 Jahren wurde Richard mit der neunjährigen Elizabeth de Bohun verheiratet, der Tochter von Willliam de Bohun, 1. Earl of Northampton. 1376 wurde er nach dem Tod seines Vaters Earl of Arundel[1], sowie Earl of Surrey.[2] Arundel war der Admiral der englischen Flotte[3] und besiegte 1387 die vereinten Seestreitkräfte von Frankreich, Spanien und Flandern bei Margate. 1388 gehörte er zu den Lords Appellant, die die Macht von König Richard II. schwächten und das „gnadenlose Parlament“ einsetzten.[4] 1397, als Richard seine Handlungsfreiheit wiedergewonnen hatte, ließ er Arundel deswegen als Verräter enthaupten.[5]
Richards jüngerer Bruder Thomas Arundel (1353–1414) war Bischof und ab 1388 Erzbischof von York und Canterbury sowie Lordkanzler unter Richard II. und Heinrich IV. 
FitzAlan, Richard 11. Earl of Arundel (I9392)
 
41683 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_I._(Normandie) (Sep 2018)

Richard I. genannt Ohnefurcht (Sans Peur) (* um 935 in Fécamp; † 20. November 996 ebenda) war der erste Herzog der Normandie.
Er war der Sohn von Wilhelm I., Graf von Rouen und Jarl der Normannen, und von Sprota, einer bretonischen Kriegsgefangenen und Konkubine, die nach Wilhelms Tod einen reichen Müller mit Namen Esperleng heiratete.
Als Wilhelm I. 942 ermordet wurde, war Richard noch ein Kind, so dass er König Ludwig IV. nicht daran hindern konnte, die Normandie zu besetzen. Vermutlich hielt dieser ihn an seinem Hof in Laon gefangen und setzte in der Normandie einen Statthaalter ein. Gegen den Widerstand der Normannen, die Unterstützung vom dänischen König Harald Blauzahn erhielten, verbündete sich Ludwig zeitweise mit seinem Rivalen Hugo dem Großen, wurde aber von den Normannen 945 in Rouen gefangengenommen und an Hugo ausgeliefert. Etwa um die gleiche Zeit konnte Richard in die Normandie zurückkehren, wo er den Titel eines Herzogs annahm.
Um 956 ernannte ihn Hugo der Große zum Beschützer seines Sohnes und späteren Königs Hugo Capet und verlobte seine Tochter Emma von Paris mit ihm, die Richard 960 heiratete, die aber vermutlich kinderlos starb (nach 966). Laut Robert von Torigni ging Richard kurz nach Emmas Tod auf die Jagd, wo er sich bei einem Aufenthalt in die Dänin Seinfreda verliebte. Diese war aber schon verheiratet und forderte Richard deshalb auf, sein Glück bei ihrer älteren Schwester Gunnora zu versuchen. Die Kinder aus dieser Beziehung wurden erst nachträglich durch die Eheschließung legitimiert.
Richard holte Wilhelm von Volpiano, Abt von St. Bénigne, ins Land und ließ auf der Insel Mont-Saint-Michel ein Benediktinerkloster errichten und die während der Wikingereinfälle zerstörte Kirche von Fécamp wiederaufbauen. 
von der Normandie (Rolloniden), Herzog Richard I. der Furchtlose (I1694)
 
41684 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rigunth

Rigunth, (auch Rigundis; * um 570; † nach 585) war eine Tochter des merowingischen Königs Chilperich I. von Neustrien und der Fredegunde.

Sie unterstützte Gregor von Tours durch einen Hungerstreik, als dieser sich im Sommer 580 vor der Synode in Berny-Rivière verantworten musste.[1]

Die Könige Guntram I. (Burgund) und Childebert II. (Austrasien) schlossen ein Bündnis gegen Chilperich und Leovigild (Toledanisches Reich), die ihrerseits eine Allianz zu festigen suchten und die Vermählung ihrer Kinder Rekkared I. und Rigunth beschlossen.[2]

Anfang September 584 kam eine westgotische Gesandtschaft nach Paris, um Riguntha als Braut Rekkareds nach Spanien zu holen. Chilperich gab ihr zahlreiche Sklaven und Fredegunde große Mengen an Gold und Silber als Aussteuer mit. Andere schenkten ihr Pferde und Gewänder. 50 Karren sollen für den Transport benötigt worden sein. Bereits in der ersten Nacht flohen 50 Männer ihres Gefolges mit 100 Pferden zu König Childebert II. Obwohl dux Bobo und der Hausmeier Waddo den Zug mit 4.000 Mann schützten, raubten viele von der Aussteuer und flohen. Die Ernährungsfrage wurde auf dieser Reise durch Plünderungen gelöst.[3]

In Tolosa (Toulouse) erfuhr Rigunth vom Tod ihres Vaters. Der dux (Herzog) Desiderius nahm sie gefangen, bemächtigte sich ihrer Schätze und rief den Prätendenten Gundowald nach Aquitanien.[4]


Fredegunde und Rigunth, historisierender Stahlstich 1887
Als ihre Mutter Fredegunde von Rigunth's Lage erfuhr, unternahm sie zunächst nichts[5]. Erst nach Gundowalds Tod schickte Fredegunde im Jahr 585 Chuppan nach Toulouse, um Rigunth zu holen.[6]

Die Königstochter Rigunth geriet oft in Streit mit ihrer Mutter Fredegunde, die als Unfreie geboren war, weil sie verlangte, von ihr bedient zu werden. Oft kam es zu Beschimpfungen der Mutter und sogar zu Handgreiflichkeiten. In den späten 580er Jahren führte Fredegunde ihre Tochter zu einer Truhe in der Schatzkammer und forderte sie auf, sich auszusuchen, was ihr gefiel. Als Rigunth sich über die Truhe beugte, schlug Fredegunde den Deckel zu, so dass ihr die Kehle zugedrückt wurde und die Augen aus den Höhlen traten. Durch die herbeilende Dienerschaft wurde sie vor dem Ersticken gerettet. Der Streit zwischen Mutter und Tochter verschärfte sich weiter, vor allen Dingen wegen Rigunthes unzüchtigen Lebenswandels.

Über ihr weiteres Leben ist nichts überliefert. 
(Merowinger), Rigund (I24021)
 
41685 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_de_Brus,_Earl_of_Carrick (Jul 2023)

Robert de Brus, Earl of Carrick, Lord of Annandale (auch Robert VI de Brus oder Robert de Bruce) (* 1243 in Writtle; † zwischen 29. März und 4. April 1304) war ein englisch-schottischer Magnat.

Herkunft und Jugend
Robert de Brus entstammte der ursprünglich anglonormannischen Familie Brus. Die Familie besaß mit Annandale eine Baronie in Schottland, aber auch mehrere Güter in der englischen Honour of Huntingdon sowie Writtle und Hatfield Broadoak in Essex.[1] Robert war der älteste Sohn seines gleichnamigen Vaters Robert de Brus und von dessen Frau Isabel de Clare. Er wurde wahrscheinlich in Writtle geboren. Während des Zweiten Kriegs der Barone unterstützte sein Vater den englischen König Heinrich III. im Kampf gegen die rebellierenden Barone. Brus blieb dagegen in Schottland und löste 1264 seinen in der Schlacht von Lewes in Gefangenschaft geratenen Vater gegen ein Lösegeld aus.[2] Nach dem Sieg der königlichen Partei in dem Bürgerkrieg konnte Brus vor 1268 zusammen mit seinem Vater Besitzungen von den besiegten Rebellen erwerben. 1270 erklärte er noch, dass er an dem Kreuzzug des Thronfolgers Eduard teilnehmen wolle, doch er brach nicht mit nach Palästina auf, sondern war 1271 noch in England. Daraufhin brach sein Vater 1271 an seiner Stelle nach Palästina auf.

Aufstieg zum Earl of Carrick
Vermutlich um 1272, während der Abwesenheit seines Vaters heiratete Brus die verwitwete schottische Adlige Marjorie, Countess of Carrick.[3] Angeblich soll er sie während der Jagd getroffen haben, worauf sie ihn nach Turnberry Castle einlud. Die Heirat der beiden erfolgte offenbar ohne Erlaubnis des schottischen Königs Alexander III., der darüber erzürnt war und kurzzeitig die Besitzungen von Marjorie für beschlagnahmt erklärte.[4] Schließlich billigte der König die Heirat gegen Zahlung einer hohen Strafe.[5] Durch das Recht seiner Frau wurde Brus durch die Heirat Earl of Carrick. 1278 nahm Robert an dem englischen Parlament in Westminster teil, wo er als Vertreter für Alexander III. dem englischen König Eduard I. für die englischen Besitzungen des schottischen Königs die Treue schwor. Nachdem Alexander III. ohne überlebende Nachkommen gestorben war, wurde fälschlicherweise versucht, diesen Treueschwur als Hommage des schottischen Königs gegenüber dem englischen König darzustellen, um so eine englische Oberhoheit über Schottland zu begründen. Daneben diente Brus auch weiter dem englischen König und nahm 1277 und von 1282 bis 1283 an den Feldzügen zur Eroberung von Wales teil.[6]

Rolle während des Schottischen Thronfolgestreits
1281 gehörte Brus der sechzehnköpfigen schottischen Gesandtschaft zu Graf Guido von Flandern an, die eine Heirat des schottischen Thronfolgers Alexander mit einer Tochter des Grafen vereinbaren sollte. Der junge Alexander starb jedoch bereits Anfang 1284, worauf Brus die norwegische Königstochter Margarete, die einzige Enkelin von Alexander III. als neue schottische Thronfolgerin anerkannte. 1286 nahm er jedoch an dem Treffen einer Gruppe von Baronen in Turnberry Castle teil, wo sie vermutlich den Thronanspruch seines Vaters anerkannten. In der Folge unterstützte auch Brus den Thronfolgeanspruch seines Vaters, den dieser bis 1287 zunächst mit Gewalt durchsetzen wollte.[7] Durch Vermittlung durch andere Adlige konnte dann jedoch der Frieden in Schottland wieder hergestellt werden und Brus unterstützte daraufhin die Thronfolge von Margarete von Norwegen. 1290 gehörte er zu den schottischen Adligen, die den Vertrag von Birgham bezeugten, in dem eine Ehe von Margarete mit dem englischen Thronfolger Eduard vereinbart wurde. Nachdem Margarete aber auf der Überfahrt nach Schottland gestorben war, unterstützte Brus wieder den Thronfolgeanspruch seines Vaters. Wie sein Vater schwor er am 13. Juni 1291 dem englischen König als Oberherrn von Schottland die Treue, und am 14. Juni 1292 bezeugte er die Einigung, die sein Vater mit Graf Florens von Holland, einem weiteren Thronanwärter geschlossen hatte. Anschließend verhandelte Brus mit König Erik II. von Norwegen, der nun seine Tochter Isabella heiraten wollte. Er begleitete seine Tochter, als diese am 28. September 1292 nach Norwegen aufbrach. Er kehrte aber offenbar vor der Heirat von Isabella im Frühjahr 1293 nach Schottland zurück. Als in dem Thronfolgestreit 1292 zuungunsten seines Vaters entschieden wurde, überließ ihm dieser seinen Anspruch auf den Thron. Brus überließ seinerseits seinen Anspruch auf den Titel Earl of Carrick seinem ältesten Sohn Robert. Er selbst zog sich auf seine englischen Besitzungen zurück. Diese Übertragungen wurden später auf die Zeit zwischen dem 7. und 9. November 1292 vordatiert, so dass er keine Besitzungen in Schottland hatte, als John Balliol zum neuen schottischen König gekrönt worden war. Deshalb musste er Balliol nicht huldigen und konnte so seinen Thronanspruch aufrecht halten. Die Übertragung von Carrick wurde im August 1293 ein schottisches Parlament in Stirling bestätigt.[8]

Rolle während des Schottischen Unabhängigkeitskriegs
Nach dem Tod seines Vaters 1295 erbte Brus Annandale in Schottland. Dabei versuchte er, seiner Stiefmutter Christian Ireby das ihr zustehende Wittum zu verweigern, da er die zweite Ehe seines Vaters für unrechtmäßig hielt.[9] Brus weigerte sich offenbar auch weiterhin, dem schottischen König für diesen Besitz zu huldigen. Im Winter von 1295 bis 1296, als es zu Spannungen zwischen England und Schottland kam, weigerte sich Brus auch, dem Aufruf des Königs zur Heerfolge zu folgen. Daraufhin erklärte John Balliol das Lehen Annandale für verwirkt und vergab es an John Comyn. Comyn konnte Annandale aber offenbar nicht in Besitz nehmen, denn 1297 und in den Folgejahren war Brus mit Sicherheit im Besitz der Herrschaft. In England berief ihn Eduard I. am 24. Juni 1295 per Writ of Summons ins englische Parlament ein und erhob ihn damit zum erblichen Baron Bruce (of Annandale). Zudem übertrug ihm Eduard I. am 6. Oktober 1295 das Kommando über Carlisle Castle. Als der englische König im Frühjahr 1296 seine Oberherrschaft in Schottland militärisch durchsetzen wollte, standen sowohl Brus wie auch sein Sohn Robert auf englischer Seite. Brus verteidigte im März 1296 Carlisle gegen einen Angriff einer von mehreren schottischen Earls geführten Streitmacht,[10] dann schloss er sich dem englischen Heer an, das in Schottland einfiel. Er nahm an der Schlacht bei Dunbar teil, und nach dem englischen Sieg soll er Eduard I. gebeten haben, sein Versprechen zu erfüllen und ihm das Königreich Schottland zu übergeben. Der König soll ihn daraufhin barsch zurechtgewiesen und ihn gefragt haben, ob er nicht besseres zu tun hätte, als für ihn Königreiche zu erobern.[11] Diese ablehnende Antwort soll Brus bewogen haben, das englische Heer zu verlassen, zurück nach England zu gehen und nie wieder nach Schottland zurückzukehren. Nach anderen Angaben soll er 1298 auf englischer Seite in der Schlacht von Falkirk gekämpft haben. In der Schlacht sollen Truppen unter seiner Führung das schottische Heer in der Flanke angegriffen und so den englischen Sieg gesichert haben. Tatsächlich könnte Brus an der Schlacht teilgenommen haben, während sein Sohn Robert mit Sicherheit nicht dem englischen Heer angehört hatte. An dem Feldzügen des englischen Königs im Krieg mit Frankreich nahm Brus dagegen nicht teil. Offenbar hatte er sich nach Writtle zurückgezogen, während sein ältester Sohn zu einem der führenden Gegner der englischen Herrschaft in Schottland geworden war. Erst als sich im Februar 1304 fast alle schottischen Führer dem englischen König unterworfen hatten, wollte Brus nach Annandale zurückkehren. Er starb aber kurz nach Ostern auf dem Weg dorthin und wurde in Holmcultram Abbey in Cumberland beigesetzt.

Bewertung
Robert de Brus stand im Schatten seines Vaters, der trotz seines fortgeschrittenen Alters auf seinem Thronanspruch bestand, und seines Sohns, der sich 1306 kühn zum König der Schotten krönen ließ.[12] Er wird sogar als feige und rückgratlos bewertet, wobei ihm besonders vorgeworfen wird, 1296 die Zurückweisung durch den englischen König hingenommen zu haben. 
de Brus (Bruce), Robert VI. 4. Earl of Carrick (I9366)
 
41686 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_de_Clermont (Sep 2018)

Robert von Clermont, auch Robert de France genannt, (* 1256; † 7. Februar 1317) war ein königlicher Prinz der französischen Herrscherdynastie der Kapetinger. Er war der jüngste Sohn König Ludwigs IX. des Heiligen († 1270) und der Margarete von der Provence († 1295). Er ist der Stammvater des bis heute existierenden Hauses Bourbon, einer kapetingischen Nebenlinie.

Leben
Wie alle seine älteren Brüder erhielt Robert 1269 mit der Grafschaft Clermont-en-Beauvaisis sowie den Grundherrschaften Creil-sur-Oise und Sacy-le-Grand eine verhältnismäßig kleine Apanage, ganz im Gegensatz zu seinen Onkeln, die mit bedeutendereren Territorien in Frankreich ausgestattet worden waren. Robert war französischer Kammerherr und geprägt vom Vorbild seines berühmten Vaters und den Ritteridealen seiner Zeit, beteiligte sich jedoch nicht an dem verhängnisvollen siebten Kreuzzug nach Tunis. 1272 nahm Robert im Gefolge des Bruders König Philipp III. am Feldzug gegen den Grafen Roger Bernard III. von Foix teil. Er erhielt im Mai 1279 in einem zu Ehren des Prinzen Karl von Salerno ausgetragenen Turnier in Paris eine schwere, zu andauernder Geistesverwirrung führende Kopfwunde, in deren Folge er keine bedeutende politische Rolle am königlichen Hof mehr einnehmen konnte.
Robert von Clermont ist in Saint-Jacques in Paris beerdigt.
Robert wurde 1270 mit der Vizegräfin von Limoges, Maria, verlobt. Er heiratete jedoch 1276[1] Beatrix, eine Enkelin des Herzogs Hugo IV. von Burgund. Vom Vater Johann von Burgund erbte Beatrix 1276 die Grafschaft Charolais, von der Mutter Agnes de Dampierre 1287/88 die Seigneurie Bourbon.

Stammvater der Bourbonen
Durch die unter Roberts Sohn Ludwig dem Lahmen von König Karl IV. 1327 vorgenommene Aufwertung der Herrschaft Bourbon zu einem Herzogtum erhielt die Familie Roberts ihren Namen. Alle nach ihm lebenden Bourbonen stammen von ihm und der namensgebenden Beatrix von Burgund-Bourbon ab. Als Herzöge von Bourbon, Grafen von La Marche sowie Grafen und Herzöge von Vendôme waren sie als französische Feudalfürsten im Spätmittelalter vertreten. Im Jahr 1525 rückte die Dynastie an die erste Stelle der Prinzen königlichen Geblüts und mit Heinrich IV. kamen sie 1589 auf den französischen Königsthron, den sie mit Unterbrechungen bis 1848 innehatten. Auch das spanische Königreich sowie italienische Herzogtum Parma kamen später unter bourbonische Herrschaft. Aktuell regierende Staatsoberhäupter aus dem Hause Bourbon sind König Felipe VI. von Spanien und Großherzog Henri von Luxemburg. 
von Frankreich (Clermont), Prinz Robert (I9242)
 
41687 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_II._(Dreux) (Sep 2018)

Kurz nach dem Tod seines Vaters und nachdem er dessen Erbe angetreten hatte, brach Robert mit einer Vorausabteilung zum Dritten Kreuzzug (1189–1192) auf. Er nahm hier vor allem an der Belagerung von Akkon (1189–1191) und der Schlacht von Arsuf ((1191) teil. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich kämpfte er gegen die Engländer (1195–1198). Im Jahr 1210 war er Kommandeur beim Albigenserkreuzzug und nahm an der Belagerung von Termes (August-November 1210) teil. Er unterstützte seinen Bruder Philipp von Dreux, Bischof von Beauvais, in seinem Kampf gegen Rainald I. von Dammartin, Graf von Boulogne. Bei der Schlacht von Bouvines (1214) kommandierte er den linken Flügel der Armee des französischen Königs Philipp II. Augustus. 
von Dreux, Graf Robert II. (I8243)
 
41688 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rodulf_(Heruler)

Rudolf oder Rodulf († um 508) war ein Anführer oder König der Heruler Anfang des 6. Jahrhunderts.

Nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches 476 gerieten die an der mittleren Donau siedelnden germanischen Völker in Unruhe. Die Heruler siedelten in dieser Zeit an der March.

Der spätantike Geschichtsschreiber Jordanes berichtet von einem König namens Rodulf, der im hohen Norden über mehrere Völker herrschte, bevor er zum Ostgotenkönig Theoderich nach Italien flüchtete.[1] Ein Herulerkönig namens Rodulf wird auch in anderen spätantiken und frühmittelalterlichen Quellen erwähnt, so von Prokopios von Caesarea[2] und Paulus Diaconus.[3] Vermutlich beziehen sich alle Aussagen auf dieselbe Person, wenngleich der Bericht bei Jordanes nur im Kern historisch ist; eine Herkunft aus Skandinavien ist hingegen unhistorisch.

Zu den Nachbarn der Heruler gehörten Anfang des 6. Jahrhunderts das Ostgotenreich unter Theoderich dem Großen rechts der Donau, die Langobarden in Mähren und Pannonien links der Donau und die Gepiden in Ostungarn an der unteren Donau.[4]

Unter ihrem Anführer Rodulf gerieten die Heruler in Konflikt mit den Langobarden. Diese zerstörten schließlich das Reich der Heruler um 508 und wurden anschließend zur (vorläufig) dominierenden Macht an der mittleren Donau. 
(Heruler), Rodulf (I24049)
 
41689 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rothenstein_(Adelsgeschlecht)

Rothenstein (der Name wird in der Literatur in verschiedenen Varianten genannt, so „Rotenstein“, „Rotenstain“ oder „Rottenstein“) ist der Name eines schwäbischen Adelsgeschlechts, dessen Stammburg die Burg Rothenstein bei Bad Grönenbach war. Erstmals in Erscheinung trat das Adelsgeschlecht im 13. Jahrhundert und bestand bis zur zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in männlicher Linie fort. Nach dem Tod Ludwigs von Rothenstein im Jahr 1482 ging der Großteil der Besitzungen an das Adelsgeschlecht der Pappenheimer über. Die Besitzungen der Rothensteiner befanden sich hauptsächlich im heutigen Regierungsbezirk Schwaben, teilweise auch in der Schweiz und in Kärnten.

Das schwäbische Adelsgeschlecht Rothenstein ist nicht zu verwechseln mit anderen Adelsgeschlechtern gleichen oder ähnlichen Names. So existierte unter anderem in Franken ein Adelsgeschlecht mit ähnlichem Namen, die Zollner von Rottenstein. Bis in das 17. Jahrhundert gab es die Herren von Rodenstein im heutigen Südhessen.

Ursprung

Einer der ersten Nachweise über das Adelsgeschlecht von Rothenstein stammt aus einer Urkunde über ein Falllehen zu Eschachthal im heutigen Landkreis Oberallgäu. Dort werden die Brüder „Ludwig, Hermann und Konrad von Rothenstein“ als Dienstmannen des Stiftes von Kempten 1239 genannt. Sie waren 1277 als Schiedsmänner und Zeugen Teilnehmer an Verhandlungen über den Kemptener Wald. Seinen Stammsitz hatte das Adelsgeschlecht auf der Burg Rothenstein, im heutigen Landkreis Unterallgäu, zwischen Bad Grönenbach und Legau, rechts der Iller gelegen. Von der Burg, die am 9. März 1873 durch eine Erdsenkung einstürzte, existiert nur noch eine Ruine.

Die gesicherte Stammfolge beginnt 1293 mit Konrad, dem Gubernator des Klosters Kempten. Er gab seine Einwilligung zum Verkauf des stiftkemptischen Lehens Roth. Die Burg und die halbe Stadt Babenhausen, die er im Jahr 1315 von Heinrich von Schöneck erwarb, war eine seiner umfangreicheren Erwerbungen. Von Konrad ist von 1319 überliefert, dass er Zeuge bei der Sühne zwischen der Stadt und den Rittern von Schwangau war. Herzog Leopold von Österreich übergab im Jahr 1323 den Burgstall in Woringen „samt drei Mark Geldes“ als rechtes Burglehen mit der Bedingung, dass Konrad zwei Burgen erbauen musste. Davon sollte eine dem Herzog Leopold gehören, diese jedoch bis zur Ablösung mit 520 Mark Silber und der Baukosten verpfändet bleiben. Im Jahr 1330 verpflichtete er sich, nicht mehr an der Fehde der Herren von Hirschdorf gegen die Stadt Memmingen teilzunehmen. Neun Jahre später, 1339, erwarb er die Güter von Sulzberg zu Martinszell. Vermählt war Konrad mit einer Adelheid. Er, seine Ehefrau und der gemeinsame Sohn Konrad veräußerten 1343 ihr Lehensgut vom Stift Kempten in Masers. Seine Besitztümer vererbte er seinen Söhnen Ludwig, Heinrich, Konrad und Friedrich von Rothenstein. Drei der Söhne, Heinrich, Konrad und Friedrich, erwarben 1331 und 1333 von Bruno und Konrad, den Söhnen von Heinrich von Schöneck, die zweite Hälfte von Babenhausen mit allen Mannlehen und übrigen Gütern in Babenhausen. Diese Besitzungen gingen später alle von Konrad und Friedrich auf Heinrich von Rothenstein-Babenhausen über. Dieser veräußerte die Stadt Babenhausen 1363 an Albrecht von Rechberg. Damit endeten die Besitztümer der Rothensteiner in Babenhausen.

Die drei Geschwister Ludwig, Hermann und Konrad wurden erstmals 1239 genannt. Wessen Sohn Konrad war, ist der Literatur nicht eindeutig zu entnehmen.
Der vierte Sohn Konrads, ebenfalls mit dem Namen Konrad, geriet Anfang der 1340er Jahre mit dem Fürstabt in Kempten in Streit. Er wurde bereits 1339 als Herr von Burg Wolkenberg genannt, die er bald darauf an die Edlen von Dießen verkaufen musste. In diesem Streit erschlug er einen Bürger aus Kempten, woraufhin sich einige Städter rüsteten und gegen die Rothensteiner auf Burg Wolkenberg zogen. Bei dieser Auseinandersetzung geriet der Sohn Konrad in die Gefangenschaft der Bürger und bot ihnen ein umfangreiches Lösegeld für seine Freilassung an. Dieses lehnten die Bürger Kemptens ab und Konrad wurde im Jahr 1344 hingerichtet. Um diese Tat zu rächen, zogen sein Bruder Friedrich, Siegfried und Johannes Thumb von Neuburg, ihr Oheim Märk von Kastelmur, sowie die Grafen Hugo und Rudolf von Montfort, Schwigger und Hug Thumb von Neuburg, deren Schwäger Heinz von Minderdorf und Kuno der Bollerer in den Krieg gegen Abt und Bürger von Kempten. Schwigger Thumb von Neuburg geriet in Gefangenschaft und wurde in Kempten inhaftiert. Er zahlte einen Schadenersatz von 1000 Pfund Pfennigen an die Stadt. Dem Frieden schlossen sich im Jahr 1347 die anderen Verwandten Friedrichs von Rothenstein an.

Rothenstein-Grönenbach
Ludwig (der Alte) von Rothenstein, ein Sohn Konrads, kam in den Besitz der Ortschaften Rothenstein, Grönenbach, Woringen und Zell. Er war im Jahr 1330 Zeuge bei der Aussöhnung zwischen Walther dem Wolfsattel und der Stadt Lindau. Vermählt war Ludwig mit Elise von Schwarzenburg, dieser gab er mit Einwilligung des Lehensherrn eine Verschreibung über mehrere stiftkemptische Lehengüter. Elise von Schwarzenburg setzte in einer Verfügung 1343 die sechs gemeinsamen Kinder Ludwig der Jüngere, Heinrich, Friedrich, Hans, Hartmann und Clara als Erben des von ihr eingebrachten Vermögens ein. Als Ludwig der Alte verstarb, wurden seine Besitztümer unter seinen Kindern aufgeteilt: Ludwig der Jüngere erhielt Grönenbach, Friedrich Woringen und Heinrich Rothenstein. Der weitere Sohn Hans wurde Geistlicher und war 1364 Kustor des Klosters in Füssen.

Ludwig der Jüngere, im Besitz des Kirchensatzes von Grönenbach, veräußerte das Lehen 1357 an seinen Onkel Heinrich von Rothenstein-Babenhausen. Heinrich erwarb von Hans Dodel noch weitere Lehen in Grönenbach. Seine restlichen Güter vererbte Ludwig der Jüngere 1391 seinem Neffen Hans Rizner von Memhölz.Wann genau die Rothensteiner den Besitz an Grönenbach verloren haben, ist nicht eindeutig der Literatur zu entnehmen. Heinrich von Rothenstein-Babenhausen verstarb kurz nach 1373. In der Folge wurden Hans Rizner von Memhölz und danach Hans der Syrge von Syrgenstein als Besitzer von Grönenbach genannt. Im Jahr 1384 erwarben die beiden Brüder Ulrich und Konrad, Neffen Ludwigs des Jüngeren, Schloss und Herrschaft Grönenbach von Hans dem Syrgen zurück. Das bei Johann Baptist Haggenmüller genannte Jahr 1391 steht jedoch im Widerspruch zur Aussage, dass Grönenbach bereits 1384 wieder von den Rothensteiner erworben wurde, was in weiterer Literatur genannt wird.
Der Neffe Ludwigs des Jüngeren, Konrad von Rothenstein, besaß den Kirchensatz und das Vogtrecht der Kirche zu Grönenbach. Er war in erster Ehe mit Ursula von Hattenberg vermählt, mit der er eine Tochter Korona hatte. Diese war zu Woringen mit Marschall Haupt von Pappenheim vermählt. Über Ursula von Hattenberg, deren Adelsgeschlecht im Mannesstamm zu dieser Zeit bereits erloschen war (ihr Vater starb um 1377), kamen die Burg Kalden bei Altusried, sowie weitere Besitztümer an die Rothensteiner. Die sehr umfangreichen Besitzungen derer von Hattenberg vermachte Heinrich von Hattenberg bereits 1370 seiner Schwester Ursula und verpfändete sie noch im gleichen Jahr an Walther von Schwertfürben, einem Bürger aus Memmingen, mit Vorbehalt der Wiedereinlösung. Hans Truchseß von Waldburg und Schwigger von Mindelberg waren Gewährsmänner. Nach dem Tod Heinrichs von Hattenberg brachten sie die verpfändeten Güter durch Klage beim Landgericht an sich. Um die Besitztümer den Rothensteinern zu erhalten, lösten sie 1384 die Brüder Konrad und Ulrich von Rothenstein aus und erwarben sie zurück. Konrad baute seinen Besitz weiter aus und erwarb 1385 von dem Memminger Bürger Jakob Behm die Güter in Fautzen, Raupolz und Bötzlinstal als kemptische Lehen. Des Weiteren erwarb er den Kirchensatz zu Kimratshofen und Altusried. Die Güter, Leute und Rechte zu Kalden, Altusried, Diesenbach und weiterer Orte gab Konrad seiner Ehefrau Ursula als Lehen des Stifts Kempten. Wenn Ursula ohne Leibeserben verstorben wäre, wären sie wieder an Konrad und seinen Bruder Ulrich zurückgefallen. Bei Ursulas Tod erbte sämtliche Lehen die gemeinsame Tochter Korona in Woringen.

Im Jahr 1405 schloss Konrad mit seinem Bruder Ulrich von Rothenstein und seinem Schwiegersohn Haupt von Pappenheim eine Übereinkunft, dass nach dem Tode Christophs von Rothenstein, dem Bruder Konrads und Ulrichs, des Kirchherrn in Grönenbach, die Kirche fortan einem Priester samt Gehilfen verliehen werden sollte. Für den Unterhalt sollte der Priester den großen und den kleinen Zehnten erhalten. In zweiter Ehe vermählte sich Konrad 1402 mit Hildegard von Freundsburg (Frundsberg). Aus dieser Ehe gingen die beiden Söhne Ludwig und Thomas hervor und erbten gemeinsam die Besitzungen ihres Vaters.

Als Konrad – der Vater Koronas aus seiner ersten Ehe und von Ludwig und Thomas aus seiner zweiten Ehe – verstarb, kam es zu Auseinandersetzungen über das väterliche und mütterliche Erbe zwischen Korona und ihren beiden Brüdern. Im Jahr 1409 fand eine Einigung über die Erbteilung zwischen den Geschwistern statt. Die beiden Brüder hatten das Bürgerrecht in Memmingen und wurden daher von ihren Vormündern und Memminger Bürgern Heinrich Faynagg und Hans Walther sowie ihrem Onkel und Erbvogt Ulrich von Rothenstein zu Woringen vertreten. Schiedmänner bei dieser Erbteilung waren unter anderem der Herzog Ulrich von Teck, Heinrich von Schellenberg zu Wageck, Wilhelm von Halle von Nördlingen und Hans Durach, der Bürgermeister von Memmingen. Die Erbteilung von 1409 sah vor, dass Korona und Marschall Haupt von Pappenheim und ihre Erben den Besitz der Burg Kalden, sowie alles, was Konrad links der Iller an Leuten und Gütern besaß, erhielten. Ausgenommen war lediglich eine leibeigene Familie, die die beiden Brüder erhielten. Thomas und Ludwig bekamen die beiden Burgen Rothenstein und Grönenbach mitsamt allen Leuten und Gütern, die Konrad rechts der Iller besessen hatte mit Ausnahme von drei leibeigenen Familien, die an Haupt von Pappenheim kamen. Zusätzlich erhielten Thomas und Ludwig die Rechte an der Fischerei in der Iller, alle Barschaft und zwei Drittel des Silbergeschirrs – das andere Drittel fiel an Korona. Ulrich, der Onkel der drei Geschwister, setzte zur gleichen Zeit Thomas und Ludwig als Erben seines Besitzes zu Woringen ein. Das Haus Österreich und Friedrich VII. von Laubenberg, der Abt des Fürststifts Kempten, stimmten dieser Regelung zu. Von diesen hatte Ulrich die Burg und die Ortschaft als Lehen.Nach dem Tode Ulrichs kam es erneut zu einer Erbteilung zwischen den drei Geschwistern. Woringen wurde je zur Hälfte zwischen Korona und den beiden Brüdern geteilt. Die Vormünder der Brüder verkauften jedoch die Hälfte von Woringen an Korona.
Die beiden Brüder vergrößertem im Laufe der Zeit ihren geerbten Familienbesitz. Im Jahr 1428 waren beide Lehensherrn von Gütern in Fischers, zur Kuppel und in Hochholz, die alle zu Altusried gehörten. Des Weiteren erwarben beide alle Rechte an der Hälfte von Pfosen bei Dietmannsried und 1433 zwei Häuser mit Grundstücken in Grönenbach. Im Jahr 1440 nahmen Thomas und Ludwig eine Güterteilung vor. Die Burg Kalden, das Patronat und die Kirche in Altusried behielten beide gemeinschaftlich. Thomas hatte seinen Sitz in Altusried und Ludwig in Grönenbach. Ludwig von Rothenstein erwarb 1446 von Hans von Stein zu Ronsperg den Burgstall in Theinselberg samt Gericht, Zwing und Bännen.Bevor Thomas von Rothenstein zwischen 1471 und 1473 verstarb, konnte er weiter Vermögen und Besitz aufbauen. So erwarb er 1469 ein Gut in Straifen, die Lehenschaft zweier Güter bei Altusried und eines in Kimratshofen. Da er kinderlos starb, vermachte er alle seine eigenen und lehnbaren Besitzungen seinem Bruder Ludwig, der selbst weitere Güter, Rechte und Lehen unter anderem in Zell (1460), Herbisried (1477) und Minderbetzigau (1478) erwarb. Von Herzog Sigmund von Österreich erhielt Ludwig 1465 die Herrschaft Theinselberg als Lehen. Des Weiteren besaß Ludwig die Burg Leonstein in Kärnten. Auf dieser Burg weilte Ludwig, als sein Bruder Thomas starb. Ludwig von Rothenstein war Mitglied der Adelsgesellschaft vom Fisch und nahm an insgesamt fünf Turnieren in Heidelberg, Landshut und Ingolstadt teil. Als er aus Altersgründen selbst nicht mehr an den Turnieren teilnehmen konnte, überließ er den Turnierzug seinen Vettern. Vermählt war Ludwig mit Jutta von Hürnheim, die Ehe blieb kinderlos. Aus diesem Grund stiftete seine Ehefrau Jutta im Jahr 1471 eine ewige Messe in der Kirche zu Grönenbach. Dieser Stiftung überließ sie 500 rheinische Gulden, die sie als Morgengabe von Ludwig erhalten hatte. Seiner Ehefrau folgend errichtete Ludwig ebenfalls eine Stiftung in Grönenbach und gründete ein Spital. Das 1479 neuerbaute Haus sollte der Aufnahme armer Leute und der Verpflegung von Pilgern dienen. Die Urkunde der Stiftung, die mit Wissen seiner Verwandten Heinrich von Freiberg, der Brüder Heinrich und Konrad von Pappenheim und Burkhards von Freiberg errichtet wurde, trägt das Siegel des Ritters Georg von Rechberg-Hohenrechberg. Nur acht Tage später wurde mit Zustimmung der vorher genannten Personen die Urkunde gefertigt, mit der die Kirche St. Philipp und Jakob als Kollegiatstift für zwölf Laienpriester erhoben wurde. Diese Stiftung wurde noch im gleichen Jahr 1479 vom Augsburger Bischof Johann II. von Werdenberg bestätigt. Wenige Jahre nach Errichtung der Stiftungen starb Ludwig von Rothenstein am 8. Mai 1482 auf seiner Burg Leonstein in Kärnten. Sein Leichnam wurde nach Grönenbach überführt und dort, auf vorherige Weisung Ludwigs, ohne Helm und Schild bestattet. Da Ludwig kinderlos verstarb und sich mit seinen rothensteinischen Verwandten nicht gut verstand, vermachte er seinen eigenen Besitz und seine Lehen der Orte Theinselberg, Grönenbach, Rothenstein und Kalden seinem Neffen Heinrich von Pappenheim, dem Sohn seiner Schwester Korona,[ der noch im gleichen Jahr verstarb und es wiederum seinen Söhnen vermachte. Damit ging die Herrschaft Grönenbach an die Pappenheimer über.

Rothenstein-Rotenstei
Nach dem Tod Ludwigs des Alten erhielt sein Sohn Heinrich von Rothenstein die Stammburg Rothenstein. Zwischen 1370 und 1373 erwarb Heinrich noch weitere Güter in und um Grönenbach. Gemäß dem Urteil des Landgerichts der Grafschaft Marktstetten erhielt Heinrich noch den Kirchensatz und den Zehnten zu Erolzheim samt allen Leuten und Gütern zuerkannt, die der Juncker Wigulais von Erolzheim hinterlassen hatte. Nach Heinrich kam sein Sohn Konrad in den Besitz von Rothenstein. Dieser vermachte seinen Besitz den Kindern Korona aus erster Ehe und Thomas und Ludwig aus zweiter Ehe jeweils zu einem Drittel. Die Erbfolge und die Aufteilung des Erbes führte zu Streitigkeiten zwischen den Geschwistern und Haupt von Pappenheim, dem Gemahl Koronas. Ein Schiedsgericht entscheid 1409 über die Aufteilung des Erbes. Die Burg kam dadurch 1409 an die beiden Geschwister und fiel nach dem Tod von Thomas an Ludwig. Beide Geschwister waren zu dieser Zeit noch minderjährig, wodurch ihr Vormund und Onkel Ulrich die Besitzungen bis zu seinem Tod 1414 verwaltete. Dieser vermachte 1482 alle seine Güter und somit die Burg Rothenstein seinem Neffen Heinrich von Pappenheim. Die rothensteinischen Verwandten, unter anderem Arbogast und Achar, waren mit dieser Erbregelung nicht einverstanden und zogen gegen die Pappenheimer wiederholt ins Feld. Der Rechtsstreit um das Erbe wurde 1508 mit einem Urteil der Regierung in Innsbruck beigelegt. Die Rothensteiner erhielten die gleichnamige Burg zurück, das andere Erbe verblieb bei den Pappenheimern. Den Rothensteinern gehörte ihre Stammburg nur wenige Jahre, denn bereits 1514 sahen sie sich gezwungen, die Burg an die Pappenheimer zu verkaufen. Damit endete das Kapitel der Rothensteiner auf ihrer Stammburg endgültig.

Rothenstein-Woringen-Zell
Friedrich, der Bruder Ludwigs des Alten, hatte seinen Sitz auf der Unteren Burg in Woringen. Er trat im Jahr 1330 als Zeuge einer Verschreibung von Margaretha, der Ehefrau Bertholds von Aichheim auf, die diese von ihren Verwandten erhielt. Zusammen mit seinem 1344 hingerichteten Bruder Konrad verkaufte er 1335 an Bürger von Kempten einen Hof in Lenzfried. Friedrich veräußerte weitere fünf Güter in Holzgünz 1339 dem Heilig-Geist-Spital in Memmingen. Sein Sohn Konrad erhielt 1350 das Altargefälle der Pfarrkirche in Woringen vom Abt Heinrich aus Ottobeuren verliehen. Er verstarb jedoch schon ein Jahr später, 1351. Auf Konrad folgte sein Bruder Hugo (oder Hug) als Patronatsherr der Pfarrkirche in Woringen mit den Altargefällen. Wann Hugo verstarb, ist der Literatur nicht eindeutig zu entnehmen, J. Sedelmayer gibt das Jahr 1417 an, während Johann Baptist Haggenmüller berichtet, dass der Abt Johann V. Schedler des Klosters Ottobeuren von Hugo von Rothenstein einen Nachweis seiner Rechte an der Kirche in Woringen einforderte und Hugo am 28. Mai 1418 in der Spitalkirche in Memmingen vor dem Abt darauf verzichtete. Friedrich, der im Besitz des Weilers Wagsberg war, verkaufte diesen 1351 dem Kloster Roth.

Die beiden Söhne Joß und Wilhelm des Friedrich von Rothenstein erbten seinen Besitz in Woringen mit der Unteren Burg. Joß, der den Beinamen „der Verschwender“ trug, und sein Bruder Wilhelm überließen den gesamten Besitz in Woringen sowie ihre geerbten Güter und Leute in Wolfertschwenden, Dießlings, Ziegelberg, Seefeld, Herbisried, Binwang und in weiteren Orten ihrem Onkel Heinrich von Rothenstein-Babenhausen. Diese Besitzübertragung fand mit Zustimmung des Fürstabtes zu Kempten statt. Beide Söhne behielten nur den Kirchensatz zu Ebersbach und die Lehen der dortigen Kirche. Ein Jahr später, 1374, übergab Joß seinen Widumhof in Albrechts zu Gunsten seines Vetters Ludwig der Jüngere von Rothenstein dem Stift Kempten. Joß geriet in der Folge in Geldnot, verließ seine Söhne Burkhard, Gerwig und Konrad sowie seine weiteren Kinder und ging ins Ausland, wo er verschollen ist. Ihr Onkel Haug von Rothenstein, ein Bruder des Joß, nahm sich nach dessen Weggang der Kinder an. Heinrich von Rothenstein-Babenhausen verstarb bald nach der Besitzübertragung von 1373 kinderlos, dadurch kam sein Großneffe Ulrich von Rothenstein in den Besitz von Woringen.

Korona von Rothenstein, die Tochter Konrads von Rothenstein und Nichte Ulrichs, war in Woringen mit Marschall Haupt von Pappenheim vermählt. Nach dem Tod ihres Vaters Konrad kamen Korona und Marschall Haupt von Pappenheim bei der Erbteilung mit ihren Brüdern im Jahr 1409 zu weiteren Besitzungen. Dies waren nahezu alle Güter links der Iller und die Burg Kalden bei Altusried. Den Großteil dieser geerbten Besitzungen veräußerten beide bereits 1412 für 5350 Pfund an Thomas und Ludwig von Rothenstein und deren Vormund Ulrich. So kamen die Burg Kalden samt zugehöriger Leute und Güter an die beiden Brüder. Ausgenommen davon waren die Kirchen, der Kirchensatz und das Vogtrecht sowie alle weiteren Besitzungen in Kimratshofen. Der Bauhof in Kalden, der Zehnte des Dorfes und Pfarrei Altusried verblieben bei Korona und Marschall Haupt von Pappenheim. Als Ulrich von Rothenstein verstarb, wurde dessen Erbe 1414 zwischen Korona, Thomas und Ludwig aufgeteilt. Die beiden Brüder erhielten den halben Teil von Berg sowie Burgstall, Dorf und Feste in Woringen. Vertreten wurden die beiden Brüder von ihren Vormündern Heinrich von Eisenburg und Haug von Rothenstein. Korona erhielt die andere Hälfte von Berg und Dorf Woringen und erwarb von den Vormündern ihrer beiden Geschwister noch deren Anteil an Woringen als Eigentum. Korona und Marschall Haupt von Pappenheim blieben jedoch nicht lange im gesamten Besitz von Woringen. Schon 1417 veräußerten beide ihren Besitz als kemptisches Mann- und Frauenlehen an Rudolf Möttelin, einem Bürger von Ravensburg, und dessen Söhne Klaus und Ruf. Die anderen Nachkommen aus der rothensteinischen Linie zu Woringen verarmten.

Rothenstein-Falken-Ittelsburg
Haug von Rothenstein und sein Neffe Gerwig, ein Sohn des Joß, erwarben im Jahr 1410 das Dorf und die Burg in Ittelsburg von Abt Eggo Schwab von Ottobeuren. Haug vermachte später seinen Anteil an der Burg und dazugehörigen Gütern an Gerwig. Dieser war mit Cecilia von Adelshofen vermählt, aus der Ehe ging ein gleichnamiger Sohn Gerwig hervor. Bis zum Jahr 1437 blieben Gerwig und Cecilia im Besitz der Feste Ittelsburg. In diesem Jahr veräußerte Gerwig mit Wissen seiner Ehefrau und seines Sohnes die Feste Ittelsburg an Konrad den Jüngeren von Rothenstein für 400 rheinische Gulden. Das Dorf Ittelsburg ohne die Burg auf dem Falken verkaufte der Rothensteiner an Konrad Leutkircher, der das Dorf seinerseits 1426 an Diepold Zwicker verkaufte. Die bürgerlichen Familien Dodel, Vogt und Riedmüller wurden 1487 mit der Burg und dem Burgstall belehnt. Heinrich von Rothenstein, ein Neffe von Konrad dem Jüngeren, erwarb 1492 von Christian Vogt zu Kempten und Martin Vogt zu Staufen den Berg und den Burgstall von Ittelsburg. Dazu gehörte die auf der nördlichen Spitze des Falken neu erbaute Burg, genannt der Falk. Heinrich, mit der Aussicht auf das umfangreiche Erbe seines Verwandten Ludwig von Rothenstein, unternahm in den letzten Lebensjahren Ludwigs mehrere Versuche, sich mit diesem zu versöhnen. So reiste Heinrich zu Ludwig auf dessen Burg Leonstein in Kärnten und bat um einen Turniergang in Würzburg, den Ludwig jedoch bereits an seine anderen Verwandten Arbogast von Freiberg und Burkhard von Ellerbach vergeben hatte. Auf einem Turnier in Heidelberg im Jahr 1481 geriet Heinrich mit Alexander von Pappenheim und Burkhard von Ellerbach in Streit, da beide Heinrich den Turniergang nur gestatten wollten, wenn dieser zusammen mit seinen Brüdern auf das Erbe Ludwigs verzichtete, was Heinrich zurückwies. Ludwig vererbte seinen gesamten Besitz nach seinem Tod 1482 seinem Neffen Heinrich von Pappenheim. Nach dem Tod Heinrichs von Rothenstein war Gangolf Herr auf der Burg Falken, ihm folgte nach seinem Tod sein Bruder Achar von Rothenstein, der seinerseits seinem Sohn Johann (Hans) den Besitz vermachte. Der letzte Besitzer der Feste Ittelsburg, Johann (Hans) Heinrich von Rothenstein, starb im Jahr 1562. Die Burg vererbte er seinem Schwager Christoph von Bollstadt, der mit seiner Schwester Anna von Rothenstein vermählt war. Johann (Hans) Heinrich von Rothenstein war der letzte männliche Vertreter des rothensteinischen Adelsgeschlechtes, das mit seinem Tod 1562 ausstarb.

Rothenstein-Ebenhofen
Die Linie Rothenstein-Ebenhofen beginnt im 15. Jahrhundert, als die beiden Brüder Konrad und Ulrich von Rothenstein am 6. Januar 1415 mit dem Wasserschloss in Ebenhofen belehnt wurden. Beide erbten es von ihrem Vetter Hans Schad, der das Lehen vom Stift Kempten besaß. Das Wasserschloss befand sich nordöstlich der Pfarrkirche St. Peter und Paul und ist nicht mehr vorhanden. Ein eingetragenes Bodendenkmal weist auf den ehemaligen Standort hin. Konrad der Ältere, der Vater der beiden Brüder, überließ ihnen und ihrem weiteren Bruder Kaspar aus erster Ehe am 30. März 1417 ein Haus und den Weiher in Ebenhofen. Den Söhnen Wilhelm und Georg aus seiner zweiten Ehe und ihm selbst überließ er den Sitz in Albrechts, einem Ortsteil der Gemeinde Günzach bei Obergünzburg. Da seine beiden Söhne aus zweiter Ehe kinderlos verstarben, fiel der Besitz in Albrechts schon 1465 wieder an die Ebenhofener Linie zurück. Konrad der Jüngere war in Mindelheim bei Herzog Ulrich von Teck in Diensten. Bereits 1422 und noch 1439 war er Pfleger in Hochstädt. Von Gerwig von Rothenstein erwarb er 1437 die Feste Ittelsburg. Konrad war in erster Ehe mit Margareta von Ostheim und in zweiter Ehe mit Siguna Marschalk vermählt, wobei beide Ehen kinderlos blieben. Die Linie der Rothenstein in Ebenhofen wurde somit von seinem Bruder Ulrich fortgesetzt, der um 1425 vom Augsburger Bischof Peter von Schaumberg mit jeweils einem Hof in Hummeratsried und Hiemenhofen belehnt wurde. Er war mit Christine von Thürheim vermählt und verstarb wohl 1481. Sein Sohn Georg (Jörg) trat in das Stift Kempten ein. Die anderen drei Söhne Andreas, Heinrich und Ulrich teilten sich die Besitztümer ihres Vaters in Ebenhofen und Albrechts nach dessen Tode auf. Andreas war Vogt in Marktoberdorf und begründete für kurze Zeit eine eigene Linie in Hummeratsried, die jedoch mit seinem Sohn Wilhelm wieder ausstarb. Der andere Sohn Heinrich war 1490 Pfleger in Tarasp und erwarb 1492 die Feste Ittelsburg mit der dort erbauten neuen Burg, der Falk. Er nahm dort seinen Sitz und führte die Linie Rothenstein-Falken-Ittelsburg neben der Linie Rothenstein-Ebenhofen fort. Sein vierter Sohn Ulrich hatte seinen Sitz in Ebenhofen, war niemals vermählt und verstarb kinderlos um das Jahr 1508. Er stiftete im Jahr 1500 in Ruderatshofen und 1507 in Ebenhofen Jahrtage für sich und seine Verwandten. Von den fünf Söhnen, die Heinrich zusammen mit seiner Ehefrau Kleopha von Hasberg hatte, verstarben Diepold, Ludwig und Arbogast vor ihrem Vater. Das Erbe Heinrichs teilten sich die beiden noch lebenden Söhne Gangolf und Acharius unter sich auf. Von Gangolf ist nach 1510 kein Nachweis mehr überliefert. 1497 verkaufte Heinrich zusammen mit seinem Bruder Ulrich den Sitz in Ebenhofen mit Weiher, Stadel, Bauhaus, Garten und Bauhof an König Maximilian für 1500 rheinische Gulden. Die Rothensteiner behielten ihren Sitz bei Ebenhofen so lange, bis die Summe bezahlt war. Dafür erhielten sie jährlich 50 Gulden Pflegegeld als Abschlag auf die Kaufsumme. Auf kaiserlichen Befehl überließen Acharius und Gangolf am 8. Oktober 1508 die bereits 1497 verkauften Besitzungen gegen Bezahlung der Summe an Konrad Fuchs. Unabhängig vom Verkauf durch ihren Vater hatten die Rothensteiner weiterhin größeren Grundbesitz in Ebenhofen. Acharius bewohnte das neuerbaute Schloss bei Ittelsburg und vermachte 1527 seinen Besitz seinen beiden Söhnen Wilhelm und Johann (Hans) Heinrich von Rothenstein.

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von Rotenstein (Rothenstein), Konrad (I17915)
 
41690 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Roth_von_Schreckenstein Roth von Schreckenstein, Maria Barbara Elisabethe (I4594)
 
41691 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rötteln_(Adelsgeschlecht)

Die Herren von Rötteln waren ein im Raum Basel beheimatetes Adelsgeschlecht, das zwischen 1102/3 und 1316 urkundlich nachgewiesen ist. Die Familie, deren Burg bei Lörrach lag, hatte großen Besitz im südlichen Breisgau und dort vor allem im Wiesental, wo ein Familienangehöriger Schopfheim zur Stadt erhob. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts war die Familie auf dem Höhepunkt ihrer Macht, die Röttler Walther und Lüthold I. wurden Bischöfe von Basel, Lüthold II. stand als Dompropst und Elekt kurz davor. Mit ihm starb die Familie 1316 im Mannesstamm aus und wurde von den Markgrafen von Hachberg-Sausenberg beerbt. Die Röttler Erbschaft war ein wichtiger Schritt bei der Entstehung des späteren Markgräflerlandes.

Geschichte
Die Zeit der Dietriche
Die Herren von Rötteln werden 1102/3 erstmals genannt[1], als der Basler Bischof Burkhard einen Herren T. von Rötteln zum Vogt über die rechtsrheinischen Besitzungen des Klosters St. Alban machte. Der Name T. wird dabei in der Literatur einstimmig als „Dietrich“ (Theodericum) angesehen. Zu den von Dietrich von Rötteln bevogteten Gebieten gehörten unter anderem die Kirchen von Lörrach, Hauingen und Kandern sowie Besitz in Rheinweiler und Ambringen.[2] In den folgenden Jahren vergrößerte sich der rechtsrheinische Besitz St. Albans weiter, wobei eine gewisse Konzentration in der Umgebung Lörrachs zu sehen ist.[3]

In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erscheinen lediglich Familienangehörige mit dem Namen Dietrich. Da weitere Charakterisierungen fehlen, ist eine genauere Zubenennung oder Genealogie schwierig,[4] ein von Otto Konrad Roller versuchter Stammbaum unterscheidet Dietrich I. (genannt bis 1123) von Dietrich II. (genannt zwischen 1135 und 1147).[5] Ab 1147 bleibt es fast drei Jahrzehnte lang gänzlich still um die Familie, erst 1175 erscheint wieder ein Dietrich von Rötteln. Eine mögliche Erklärung ist, dass der vor 1147 genannte Dietrich (II.) recht jung, möglicherweise auf dem Zweiten Kreuzzug, verstarb. Seine Witwe heiratete wahrscheinlich einen Herren von Tegerfelden.[6] So lässt sich auch erklären, dass der ab 1175 genannte Dietrich (III.) den Kleriker Konrad von Tegerfelden als seinen Bruder bezeichnete. Umgekehrt stiftete auch Konrad später eine Jahrzeit für das Seelenheil unter anderem seines „Bruders“ Dietrich von Rötteln.[7] Die Verbindung mit Tegerfelden scheint auch die Namensgebung der Röttler beeinflusst zu haben, denn unter den Kindern Dietrichs III. finden sich mit Konrad und Lüthold die Namen seines mutmaßlichen Halbbruders und Stiefvaters. Dietrich III. erscheint ab 1187 nicht mehr in den Urkunden.[8] 1204 stiftete sein Halbbruder Konrad von Tegerfelden eine Jahrzeit für ihn und andere Angehörige.[9]

Auch Dietrich III. starb wahrscheinlich relativ jung, und es wird angenommen, dass sein Halbbruder Konrad von Tegerfelden, der zu diesem Zeitpunkt bereits Konstanzer Domherr war, sich der Kinder Dietrichs annahm.[10] Mit ihnen, den vier Brüdern Walter/Walther, Lüthold, Konrad und Dietrich (IV.), wird die Familie deutlicher fassbar und erreichte einen Höhepunkt an Macht und Entfaltung.[11]

Die Bischöfe Walther und Lüthold
Die beiden mutmaßlich ältesten Söhne Dietrichs III. schlugen eine kirchliche Laufbahn ein. Walther von Rötteln trat 1209 oder davor als Domherr in das Konstanzer Domkapitel ein. Offenbar von seinem inzwischen zum Konstanzer Bischof aufgestiegenen Stiefonkel Konrad von Tegerfelden gefördert, wurde Walther 1211 gegen den Widerstand einer Fraktion des Domkapitels Dompropst. Die unterlegene Fraktion wandte sich in der Sache an den Papst, unterlag jedoch.[12] 1213 wurde er zum Bischof von Basel gewählt, und in der Folgezeit tritt er in den Urkunden in der Umgebung König Friedrichs II. auf. Schon bald kamen gegen ihn jedoch Klagen auf, dass er Kirchengut verschwendet habe, und 1215 wurde er abgesetzt.[13] Walther kehrte in das Bistum Konstanz zurück. Auf die Stellung als Dompropst hatte er nach seiner Wahl zum Bischof verzichtet, sodass er nun zunächst nur einfacher Domherr war, später jedoch Konstanzer Erzpriester, Archidiakon von Burgund und Konstanzer Domscholast wurde.

Die weltlichen Herren von Rötteln
Die beiden verbleibenden Brüder Konrad und Dietrich IV. verwalteten den Röttler Besitz wohl zunächst gemeinsam, erst später scheint es eine Teilung gegeben zu haben: Konrad behielt die Burg Rötteln, Dietrich zog auf die Rotenburg bei Wieslet und begründete die Nebenlinie der Rotenberger. Einige Besitztümer wurden jedoch weiterhin gemeinsam verwaltet, so zum Beispiel die Lehensherrlichkeit über die Vasallen.[19] Der Name der Rotenburg und der nach ihr benannten Seitenlinie wurde wahrscheinlich aufgrund der klanglichen Anlehnung an Namen und Burg der Hauptlinie gewählt.[20] Dietrich IV. starb vor 1248.[21] Konrad, der mit einer Tochter des Grafen Ulrich von Neuenburg verheiratet war, übernahm offenbar die Vormundschaft über Dietrichs Kinder Dietrich (V.), Konrad und Walter.[22] In Konrads Zeit fällt wahrscheinlich die Erhebung Schopfheims zur Stadt sowie die Errichtung einer Tiefenburg dort; da Konrad außerdem in der Schopfheimer Pfarrkirche St. Michael begraben wurde, wird er als Stadtgründer Schopfheims angesehen.[23] Konrad von Rötteln hatte drei Söhne: Walter (II.), Otto und Lüthold. Lüthold schlug eine geistliche Laufbahn ein (siehe hierzu unten mehr), Walter und Otto verwalteten den Besitz gemeinsam. Walter verstarb jedoch offenbar relativ früh und ohne Erben. Danach kümmerte sich Otto um die Verwaltung der Röttler Herrschaft und trat dabei auch in mehreren Fehden auf.[24] Bei den Auseinandersetzungen der Basler Ritterbünde Psitticher und Sterner werden die Herren von Rötteln auf der Seite der Psitticher verortet.[25] Nach der Aussöhnung der beiden Parteien scheint sich auch Otto an die Habsburger angenähert zu haben und erhielt von König Albrecht unter anderem die Ämter des Burggrafen von Rheinfelden und des Reichsvogtes von Basel.[26]

Lüthold II. von Rötteln
Ottos Bruder Lüthold II. von Rötteln hatte in der Zwischenzeit, wie zuvor auch Walther und Lüthold I., eine kirchliche Laufbahn eingeschlagen. Er wurde Domherr zu Basel und wird 1275 außerdem als Pfarrherr von elf Kirchen in der Herrschaft Rötteln genannt.[34] 1289 wurde er Dompropst zu Basel, 1296 in Doppelwahl zum Basler Bischof gewählt. Er und sein Gegenkandidat Berthold von Rüti appellierten an den Papst, der sie beide zum Verzicht aufforderte und stattdessen Peter von Aspelt zum Bischof machte.[35] 1309, nach dem Tode Ottos von Grandson, wurde der schon 82-jährige Lüthold wieder zum Bischof gewählt, doch auch dieses Mal entschied sich der Papst mit Gerhard von Wippingen für einen anderen Kandidaten. Das Domkapitel stellte sich jedoch hinter Lüthold, und es kam zum mehrjährigen Basler Bischofsstreit, an dessen Ende Lüthold und seine Unterstützer im Domkapitel allerdings nachgeben mussten.[36] Zur selben Zeit kam Lüthold auch die Aufgabe zu, die Röttler Erbfolge zu regeln. Ottos Sohn Walter (III.) war bereits am 25. September 1310[37] oder 1311[38] verstorben, und mit ihm der letzte weltliche Herr von Rötteln. Lüthold übernahm deswegen zunächst die Verwaltung der Herrschaft Rötteln, allerdings mit dem Ehemann seiner Nichte, Markgraf Rudolf von Sausenberg, als neuem Mitherren.[39] Beim Übergang des Röttler Besitzes an diesen nächsten Verwandten mussten einige Schwierigkeiten überwunden werden: 1311 kamen nochmals im Zusammenhang mit der Rotenberger Erbschaft stehende Streitigkeiten auf, die durch einen Schiedsspruch und die Zahlung von insgesamt 600 Mark Silber an zwei der Rotenberger Erben gelöst wurden[40] 1313 starb obendrein Rudolf von Sausenberg und hinterließ drei unmündige Söhne, sodass Lüthold wieder alleiniger Herrscher über Rötteln wurde. Im Dezember 1315 fertigte er ein Testament an, in dem er seinem Großneffen, Rudolfs Sohn Heinrich, seinen gesamten Besitz vermachte, und am 19. Mai 1316 starb er als letzter männlicher Angehöriger der Herren von Rötteln.[41] Für die Sausenberger Markgrafen, deren Besitz auf eine Erbteilung der Markgrafen von Baden-Hachberg im Jahr 1306 zurückging,[42] bedeutete das Röttler Erbe einen deutlichen Machtzuwachs, der ihren Herrschaftsbereich wahrscheinlich verdreifachte.[43] Langfristig bildete die Vereinigung von Rötteln und Sausenberg den ersten Schritt bei der Entstehung des späteren Markgräflerlandes.

Die Herren von Rötteln im lokalen Machtgefüge
Die Herren von Rötteln gehörten zu den wichtigsten breisgauischen Adelsfamilien im Hochmittelalter.[44] In ihre Zeit fällt auch eine ausgeprägte Konkurrenzsituation zwischen den Zähringern und dem Bistum Basel, die auch auf den lokalen Adel Auswirkungen hatte und zu Gruppenbildungen führte.[45] In Bezug auf die Herren von Rötteln hat Otto Roller eine große Nähe zu den Zähringern konstatiert und die Röttler als „hochkirchlich“ charakterisiert.[46] Dieses Bild wird von der moderneren Forschung jedoch teilweise relativiert: So erscheinen Röttler Herren nur selten und relativ spät als Zeugen in Urkunden der Zähringer, und manche dieser Zeugendienste lassen sich möglicherweise durch Eigeninteressen erklären. Im Vergleich hierzu scheint die Anbindung an das Basler Bistum enger gewesen zu sein.[47] Wenn, dann können die Röttler im 12. Jahrhundert wohl nur dem „weiteren Umfang der Zähringergefolgschaft“ zugeordnet werden.[48] Auch in späteren Auseinandersetzungen wie jenen zwischen Friedrich II. und Papst Innozenz IV. oder den Konflikten der Basler Ritterbünde Psitticher und Sterner geben die Röttler kein einheitliches Bild ab: Während Walter als Basler Bischof eng an der Seite Friedrichs II. auftritt, scheint sein Bruder Lüthold später als Basler Bischof dem Papst die Treue gehalten zu haben und geriet darüber in Konflikt mit dem Basler Bürgertum und auch mit seinen Brüdern.[49] Auch später scheint es ähnliche Konflikte zwischen den Röttlern und Rotenbergern gegeben zu haben: Während die Röttler Hauptlinie zu den Psittichern gezählt wird[50], erschien Dietrich V. von Rotenberg mehrmals im Umkreis der Sterner und wählte mit Peter und Matthias Reich sowie Wernher von Eptingen mehrere Angehörige von Sterner-Familien als Erben.[51] Eine geschlossene Politik der gesamten Familie kann deswegen nicht ausgemacht werden.[52]

Herkunft
Über die genaue Herkunft der Herren von Rötteln gibt es verschiedene Theorien. Die Benennung erfolgte sicher nach dem Weiler Rötteln, dessen Pfarrkirche bereits 751 und damit lange vor dem Adelsgeschlecht urkundlich erwähnt wurde. Der Name Rötteln stellt eine Verkürzung von Raudinleim dar und verweist auf roten Lehm. Als erster Grundbesitzer in der Umgebung Röttelns trat das Kloster St. Gallen in Erscheinung.[53] Woher und wie genau allerdings die Röttler Adelsfamilie in ihre Machtposition im Rheinknie kam, ist umstritten. Einerseits wird vermutet, dass die Röttler ursprünglich aus Innerschwaben mit den Zähringern in den südlichen Breisgau kamen und von einem bei Weilheim an der Teck begüterten Geschlecht abstammen.[54] Andererseits könnte es sich auch um eine lokale Meierfamilie gehandelt haben, die in den Ritterstand aufstieg.[55] Der Leitname Dietrich könnte auch auf eine Verwandtschaft mit den Grafen von Bürgeln (siehe Nellenburg) und somit auf eine Herkunft aus dem Thurgau hindeuten.[56] Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Herren von Rötteln von den uradeligen Hessonen abstammten, insbesondere von der in der Forschung so bezeichneten Dietrich-Hesso- oder Hesso-Lampert-Sippe, auf die auch andere nahe Adelsgeschlechter zurückgingen, so die Üsenberger, Nimburger, Waldecker und Eichstetten.[57] In den Quellen werden die Röttler Herren durchgängig als „Herren“ (domini) oder „Edelleute“ (nobiles viri) bezeichnet.[58]

Wappen
Das Wappen der Herren von Rötteln zeigte in Gold einen roten wachsenden Löwen aus einem Wolkenfeh in silber-blau.

Das Symbol des Löwen wird in der Literatur beispielhaft wie folgt interpretiert: „Der Löwe war … ein echtes Sinnbild des alten Ritterthums: stark, mannhaft, grossherzig, grimmig. Er war ein sehr beliebtes und gleichzeitig sehr anspruchsvolles Wappenbild. Die Wilkina-Saga (um 1300) erzählt, dass nach alter Sitte niemand in seinem Schilde einen Löwen führen durfte, der jemals zu fliehen gedachte.“[59] Feh „war früher eigentlich ein Besatz mit den Fellen des Grauen Eichhörnchens[60], einst ein beliebter Fell-Lieferant.“ [61] Das Feh des Röttler Wappens wird in der modernen Verwendung (siehe unten) manchmal auch als Wellenlinie interpretiert.[62] Ob der rote Löwe eine engere Beziehung zu den Herren von Kaltenbach andeutet,[63] ist ungeklärt.

Das Röttler Wappen wurde zunächst von den Markgrafen von Hachberg-Sausenberg und später von den Markgrafen von Baden bzw. den Markgrafen von Baden-Durlach[64] (beide waren nacheinander Erben der Herrschaft Rötteln) aber auch von den Markgrafen von Baden-Baden in einem Feld ihres Wappenschildes weiter geführt.[65] Auch in den Siegeln des Kurfürstentums Baden und des Großherzogtums Baden ist das Röttler Wappen noch in einem Feld des Wappenschildes zu finden,[66] wobei das Wolkenfeh zu reinen Wellenlinien umgestaltet wurde, wie Feh überhaupt im Laufe der Zeit zu einem rein ornamentalen Wappenelement wurde.

Das Wappen und Teile davon haben in Orts- und Kreiswappen überlebt. Das gesamte Wappen ist beispielsweise im Wappen des Lörracher Ortsteils Haagen, auf dessen Gemarkung sich die Burg Rötteln befindet, zu finden. Bei Wieslet verweist ein Kleinwappen im eigentlichen Wappen auf die Röttelsche Seitenlinie der Rotenberger.[67] Noch weiter verbreitet als das gesamte Wappen ist der rote Löwe der Röttler: Er befindet sich als Erinnerung an die Röttler Herrschaft noch in den Wappen des Landkreises Lörrach[68] (einschwänzig und nach (heraldisch) links gewandt), und der Gemeinden Rümmingen[69] und Efringen-Kirchen[70] (einschwänzig, nach links gewandt und in umgekehrten Farben).

Besitz
Der Besitz der Röttler Herren lag im südlichen Breisgau und dort vor allem um Lörrach und in den Tälern der Großen und Kleinen Wiese. Die Herrschaft Rötteln bildete nach Ansicht von Thomas Simon ein „Konglomerat zahlreicher Vogteien und Grundherrschaften“ und war wahrscheinlich auch mit hochgerichtlichen Rechten ausgestattet. Die Herren von Rötteln hatten demnach die Vogtei über Besitz der Klöster St. Alban und St. Blasien und waren außerdem Kastvögte über das Kloster Weitenau. Der bevogtete Besitz lag insbesondere in Steinen, Fahrnau, Lörrach und um Weitenau.[71] Eine weitere Vogtei hatten die Röttler (beziehungsweise später die Rotenberger) über das Frauenpriorat in Istein, an dessen Gründung und Dotation sie maßgeblich beteiligt waren.[72] Schopfheim war ein habsburgisches Afterlehen, ein weiterer möglicher Lehensherr der Röttler war das Bistum Basel, auf das zum Beispiel der Röttler Besitz in Haltingen zurückgehen könnte. Weiterer Besitz bestand im Kleinen Wiesental um Tegernau, dort kam es zu einer Verbindung von Grundbesitz und Vogtei, die möglicherweise auf eine Erbschaft von den Mitte des 12. Jahrhunderts ausgestorbenen Herren von Waldeck zurückging. Von diesen erbten die Röttler wahrscheinlich Herrschaftsrechte in Gresgen und die um Tegernau gelegenen Besitzungen mit mehreren Weilern und Dorf, Dinghof und Kirchenvogtei Tegernau, vielleicht auch die Burgen Neu- und Altwaldeck mit Zubehörden als Basler Lehen.[73] Im Kleinen Wiesental waren später offenbar insbesondere die Rotenberger begütert, bei der Regelung seiner Erbangelegenheiten nannte Dietrich V. 1278 zahlreiche Güter im Mittleren und Kleinen Wiesental sowie den Kirchensatz in Fahrnau.[74] Weitere Patronatsrechte hatten die Röttler offenbar in Kleinkems, Blansingen, Wollbach, Binzen, Ötlingen, Lörrach, Rötteln, Hauingen, Steinen und Herten, denn dort wurde der spätere Basler Dompropst Lüthold bereits 1275 als Kirchherr erwähnt.[75] Insgesamt umfasste der Röttler Besitz größtenteils den südlichen und östlichen Teil der spätmittelalterlichen Landgrafschaft im Sausenhart.[76] Als Lehen an die Münch von Landskron vergeben war die Burg Landskron bei Leymen.

Burg Rötteln
→ Hauptartikel: Burg Rötteln
Die Burg Rötteln wird 1259 erstmals erwähnt, mehr als 150 Jahre nach der Erwähnung des ersten Röttler Herren. In der entsprechenden Urkunde werden die Burg und der Ort Schopfheim als Lehen bezeichnet, die das Kloster Murbach an die Grafen von Habsburg-Laufenburg vergabt hatte. Das Lehensverhältnis der Röttler zu den Habsburgern blieb offenbar weiter bestehen und wurde erst im 18. Jahrhundert durch die Markgrafen von Baden-Durlach als Erben der Erben der Röttler abgelöst.[77] Der genaue Bauzeitpunkt der Burg ist unklar, muss jedoch deutlich vor der urkundlichen Ersterwähnung 1259 erfolgt sein. Der Nordturm („Grüner Turm“) der älteren Hauptburg wird auf Mitte des 12. bis Anfang des 13. Jahrhunderts datiert, Teile des Palas weisen auf einen Bau um 1200 hin, spätestens im frühen 14. Jahrhundert scheint es allerdings einen Umbau und eine Erweiterung gegeben zu haben.[78] Für die sich an die Oberburg anschließende Vorburg wurde lange angenommen, sie sei erst im 14. Jahrhundert angelegt worden; als ihre Erbauer galten deswegen nicht die Herren von Rötteln, sondern die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg, die nach dem Anfall des Röttler Erbes ihren Sitz von der Sausenburg auf Rötteln verlegt hatten.[79] Bei neuen Ausgrabungen wurde jedoch Bauschutt gefunden, der darauf hinweist, dass zumindest Teile der Vorburg bereits im frühen oder mittleren 13. Jahrhundert erbaut wurden, möglicherweise zeitgleich mit dem Nordturm. Als Bauherren kämen dann entweder Bischof Lüthold oder Konrad von Rötteln in Frage, und der Ausbau würde zur Periode der größten Machtentfaltung der Röttler Herren passen.[80]

Mehr unter obengenanntem Link.. 
von Rötteln, Herr Dietrich II. (I10774)
 
41692 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ruben_III._(Armenien) (Sep 2023)

Nach der Niederlage der Byzantiner in der Schlacht von Myriokephalon im September 1176, verbündete sich Ruben mit den siegreichen Rum-Seldschuken.

1177 unterstützte er Fürst Bohemund III. von Antiochia bei dessen erfolgloser Belagerung von Harenc.[1]

Im Frühjahr 1181 unternahm er eine Pilgerreise nach Jerusalem.

Er bekämpfte seine armenischen Rivalen, die Hethumiden, die sich mit den Byzantinern verbündet hatten. Um 1182 wurde Ruben von Bohemund III. von Antiochia gefangen genommen. Als Lösegeld sollte er 30.000 Solidi zahlen und einige kilikische Küstenstädte übergeben. An Stelle des immer knappen Geldes bot Ruben an, den byzantinischen Statthalter Isaak Komnenos und dessen Familie zu übergeben, die er selbst zuvor gefangen genommen hatte. Bohemund willigte ein. 
von Armenien (Rubeniden), Fürst Ruben III. (I43028)
 
41693 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rusudan (Sep 2023)

Bereits im ersten Jahr ihrer Regierung gab es Krieg mit den Kiptschaken. Durch die Mongolen aus ihren Lebensräumen verdrängt, zogen sie über Arrān und Schirwan nach Georgien, wo sie von der Königin Siedlungsland forderten. Als dieses abgelehnt wurde, drehten sie plündernd nach Gandscha ab und belagerten die Stadt Qabala. Eine georgische Strafexpedition wurde von ihnen überrascht und besiegt. Als die Kiptschaken noch die östlichen Grenzgebiete Georgiens verheert hatten und mit reicher Beute abzogen, verfolgten georgische Truppen die Feinde, besiegten sie und nahmen ihnen die Beute wieder ab.

1223 kämpften georgische Truppen in Armenien, 1225 vor Gandscha. Beide Unternehmungen waren nicht von Erfolg gekrönt.

Während Georgien seine Kräfte in Kleinkriegen aufrieb, rückte die mongolische Bedrohung immer näher. 1220 war das mächtige Reich von Choresm unter den Schlägen der Mongolen zerbrochen, und die vier Söhne Schah Muhammads II. versuchten das väterliche Erbe zu retten. Einer der Söhne, Dschalal ad-Din, kam 1225 nach Aserbaidschan. Dschalal ad-Din wollte hier ein neues Reich aufbauen und bedrohte nun auch Georgien.

Es kam zu mehreren Schlachten. Die erste bei Garni in Armenien 1225 war eine Niederlage für Rusudan. Dschalal ad-Din konnte noch nicht die Gunst der Stunde nutzen. Aber am 9. März 1226 fiel Tiflis nach langer Belagerung in seine Hände. 100.000 Einwohner sollen den Massakern zum Opfer gefallen sein. Dem Sieger fielen unermessliche Reichtümer in die Hände. Königin Rusudan war schon vorher auf Rat ihrer Fürsten über das Lichi-Gebirge nach Westgeorgien geflohen. 1227 eroberten die Georgier die Stadt zurück, mussten sie aber wieder räumen, da sie zu schwach waren. Dabei ließen sie Tiflis anzünden.

1228 erlitt Dschalal ad-Din mehrere Niederlagen gegen die Mongolen. Deshalb versuchte er eine Allianz islamischer Staaten gegen diese zu schmieden, indem er den Kalifen von Bagdad und den Sultan von Ahlat für seine Ziele zu gewinnen suchte. Doch hatte der Sultan in Kriegen gegen seine islamischen Glaubensgenossen dermaßen gewütet, dass diese eher bereit waren, mit dem christlichen Georgien zusammenzuarbeiten.

1228/29 gelang es den Choresmiern die Pässe von Derbent zu besetzen. Als sie auf dem Rückweg am Sewansee in zwei Heeresteilen lagerten, gelang es dem georgischen Heer den westlichen Heeresteil durch einen nächtlichen Überraschungsangriff zu vernichten, worauf sich der östliche geordnet zurückzog.

Um die Scharte auszuwetzen begann der choresmische Sultan 1229 einen neuen Feldzug gegen Georgien. Königin Rusudan versuchte alle verfügbaren Truppen zusammenzuziehen, verstärkt durch Kiptschaken, ossetische Kontingente und Krieger der Bergstämme. Das Kommando erhielt Avag Mchargrdzeli, der den Angreifern entgegenzog. Bei Bolnissi stießen beide Heere zusammen. Nach langem Kampfe fiel die Entscheidung zugunsten der Choresmier, als die Kiptschaken zu ihnen überliefen. Danach versuchte Dschalal ad-Din die Besitzungen Avags zu erobern und belagerte die Festungen Gagi und Kvarin. Da die Belagerung mehr als drei Monate dauerte, begnügte er sich mit einem Lösegeld und verließ im Herbst 1229 Georgien für immer.

Dschalal ad-Din erlitt am 17. August 1231 seine endgültige Niederlage. Auf der Flucht wurde er von einem Kurden ermordet.

Die Jahre 1231 bis 1236 bedeuteten für Georgien noch einmal eine Zeit des Friedens. Der georgische Staat wurde im Auftrage der Königin Rusudan von Avag, Schanschah und Varam Gageli geleitet. Tiflis wurde wieder aufgebaut und das armenische Kars neu befestigt. Im Jahre 1235 eroberten Schanschah und Avag das armenische Sermars (Surb Mari). Georgien hatte erneut begonnen eine expansionistische Politik aufzunehmen.

Die Aktivitäten der Mongolen zur Unterwerfung Kaukasiens begannen bereits 1235. In demselben Jahr eroberten sie Gandscha, das lange abhängig von Georgien war. Von dort aus zogen sie nach Schamkori in Armenien, welches zum Besitz Varam Gagelis gehörte. Da die militärische Unterstützung durch ihn ausblieb, musste die Besatzung nach schweren Kämpfen kapitulieren. Eine Festung nach der anderen von Varams Besitzungen musste kapitulieren. Er selbst mied jede Auseinandersetzung mit dem Feind und floh schließlich nach Westgeorgien.

Dorthin, nach Kutaissi, war auch die Königin Rusudan mit ihrem Hof geflohen. Dem Befehlshaber von Tiflis befahl sie, die Stadt in Brand zu stecken, damit sie nicht in die Hände der Mongolen fiel. Georgien war durch die Feldzüge der Choresmier derart geschwächt, dass es kein Heer mehr gegen die Invasoren aufstellen konnte. Die Fürsten verschanzten sich in ihren Burgen und fanden nicht zum gemeinsamen Kampf zusammen.

Bereits im Jahre 1236 war der georgische Teil von Armenien erobert. Die Eroberung Georgiens zog sich bis 1239 hin, wobei die meisten Städte Ostgeorgiens kampflos in die Hände der Mongolen fielen. Nur Ivane Dschakeli mit seinen Meshkern leistete ernsthaften Widerstand und ergab sich, nachdem Königin Rusudan ihre Einwilligung dazu gegeben hatte.

Somit war ganz Ost- und Südgeorgien von den Mongolen besetzt. Nach Westgeorgien einzudringen gelang den Mongolen nicht. Dort herrschte weiter unumschränkt Königin Rusudan. Damit war Georgien in einen unabhängigen Westteil und in einen von den Mongolen abhängigen Ostteil, in dem der Regierungsapparat des Königreiches war, geteilt. 1242 wurde dieser Zustand durch einen von Avag Mchargrdzeli ausgehandelten Vertrag bestätigt. Königin Rusudan unterwarf sich formell den Mongolen und konnte durchsetzen, dass ihr Sohn David VI. als König in Tiflis anerkannt wurde (1243). Ostgeorgien hatte einen Tribut von 50.000 Goldstücken zu zahlen und musste den Mongolen Heeresfolge leisten. Jeder zehnte Mann wurde für das Heer ausgehoben, welches vom georgischen König befehligt wurde.

Zu seiner Bestätigung musste sich David zu Batu Khan in die Goldene Horde nach Sarai begeben, wurde aber von diesem zum Großkhan nach Karakorum geschickt, wo er 1245 ankam. Im selben Jahr starb auch Königin Rusudan. Sie war seit 1224 mit Muhammad Mughis ud-din Turkan Schah, dem Sohn des Sultans von Erzurum, einer Seitenlinie der Rum-Seldschuken, verheiratet und hatte außer David noch eine Tochter, Tamara, die spätere Ehefrau des Sultans Kai Chosrau II.

Nachkommen Rusudans
Die Nachkommen Rusudans werden von der georgischen Geschichtsschreibung deswegen auch als Seldschukiden bezeichnet und starben 1455 mit Demetre in männlicher Linie aus. Dessen Tochter Gulaschar hatte Giorgi, den Bruder Alexanders I. von Georgien (1412–1442) geheiratet. Beider Sohn Bagrat VI. okkupierte den Thron Georgiens (1465–1478), nachdem Giorgi VIII. (1446–1465) in Gefangenschaft des Atabegs von Samtzche geraten war. Alexander, der Sohn Bagrats wurde nach ihm nicht König von Georgien, sondern König von Imeretien (1478–1510). Diese Linie regierte bis 1810 in Imeretien. 
von Georgien (Bagratiden), Königin Rusudan (I43014)
 
41694 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlatt_(Adelsgeschlecht)

Schlatt (auch Slâte oder Slat) ist der Name eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts, das sich nach der Burg im Dorf Schlatt bei Winterthur benannte.

Die Herren von Schlatt gehörten ursprünglich dem Freiherrnstand an, bevor sie zu Ministerialen der Grafen von Kyburg herabstiegen, deren Bannerherrn sie waren.

Eine Schenkungsurkunde an die Abtei St. Gallen nennt bereits 754 den Ort Slâte (alemannisch für Schilf, Bodensenkung oder sumpfiger Wald). 1094 urkundete Freiherr Hesso von Slâte. Albrecht von Schlatt erscheint 1180 namentlich. Die Herreren von Schlatt verwalteten dieses Dorf in klösterlichem Besitz und bewohnten die Burg über der Kirche bis 1361. Die Kirche wird 1241 als Eigentum des Ritters Konrad von Schlatt erwähnt. Vielleicht war Konrads Sohn oder Enkel der Ritter Konrad von Schlatt, der 1289 einen von Österreich lehenbaren Hof zu Dickbuch zu Gunsten des Klosters Töss aufsandte. Jener Konrad trat im Jahr 1300 gemeinsam mit Ritter Heinrich von Schlatt als Zeuge eines Briefs auf, den der Landrichter im Aargau ausstellte. Heinrich von Schlatt schenkte der Abtei Wettingen 1301 einen Hof und dazugehörende Güter, auf die sein Sohn Werner verzichtete.

In der „Mordnacht von Zürich“ in den Jahren 1336 bis 1355 genannten Fehde büsste Johannes von Schlatt seine Parteinahme für die Zürcher Patrizier mit dem Tod durch das Rad, und 1407 war Burkhard von Schlatt Bürger von Zürich. Möglicherweise ist die Zürcher bürgerliche Familie Schlatter seine Nachkommenschaft.
Auf die Freiherren von Schlatt geht auch das heutige Gemeindewappen von Schlatt zurück: in Silber ein blauer Doppeladler mit roten Fängen.

 
von Schlatt zu Moosburg, Dietrich ? (I6693)
 
41695 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzburg_(Adelsgeschlecht)

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Mit Günther VII. († 1274) begann erstmals die historisch bedeutende Linie Schwarzburg-Blankenburg. Nachdem sein Bruder Heinrich III. von Schwarzburg 1259 erbenlos gestorben war, fiel die Linie Schwarzburg-Blankenburg wieder mit der Linie Schwarzburg zusammen. Heinrich V. († 1285), der Sohn von Günther VII., begründete dann erneut die Linie Schwarzburg-Blankenburg. Günther IX. († 1289), der Bruder Heinrichs V., stiftete im Jahr 1274 die Linie Schwarzburg-Schwarzburg, die bis 1397 bestand. Die von der Linie Schwarzburg-Schwarzburg abgespaltenen Nebenlinien Schwarzburg-Wachsenburg (1327) und Schwarzburg-Leutenberg (1362) existierten weiter. Günther X. (XVIII.) († 1354) war Begründer der Linie Schwarzburg-Wachsenburg und residierrte auf der Veste Wachsenburg bei Arnstadt. Er erhielt zusammen mit seinem Bruder Heinrich IX. um 1310 die Leuchtenburg als Pfand und 1333 als Eigentum. Die Grafen hatten neben Wachsenburg diverse Wohnsitze, darunter auch Kranichfeld. Die Familie war aus finanziellen Gründen gezwungen, die Wachsenburg 1369 an die Thüringer Landgrafen zu verkaufen. Die Seitenlinie Wachsenburg wurde 1450 nicht mehr fortgeführt. Heinrich XI. (XV.) († 1402) stiftete die Linie Schwarzburg-Leutenberg. Das Schloss und die Stadt Leutenberg wurden durch Kauf erworben, und Leutenberg wurde dauerhaft Residenz. Im Jahr 1564 erlosch die Linie Leutenberg und der Besitz ging an die daraufhin bestehende Linie Schwarzburg-Rudolstadt.

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von Schwarzburg, Graf Günter IV. (VII.) (I9450)
 
41696 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sibylla_Fugger (Sep 2023)

Anders als manchmal zu lesen ist, war sie keine Patrizierin.[3] Sie war die Nichte des Zunftmeisters Ulrich Artzt, des späteren Bürgermeisters und Hauptmanns des Schwäbischen Bundes. 1498 wurde die 18-jährige Sibylla die Ehefrau des 39-jährigen Jakob Fugger. Die Mitgift der Braut betrug die hohe Summe von 5000 fl. Von der Eheschließung existiert ein Hochzeitsbildnis mit der Majuskel-Inschrift: „AM NEINTEN TAG IANVARI IM 1498 IAR IN DER GESTALT KAME WIR ZV SAME VIRWAR“. Das Hochzeitsbild ist das einzige authentische Bildnis der Sibylla Artzt. Es wird entweder Thoman Burgkmair oder seinem Sohn Hans Burgkmair dem Älteren zugeschrieben.[4][5] Das Gemälde befindet sich in Privatbesitz in England.[6]

Das von Jakob Fugger 1511 seiner Schwiegermutter abgekaufte Wohnhaus am Weinmarkt wurde das Zentrum des Fuggerischen Handelsimperiums: die Fuggerhäuser an der heutigen Maximilianstraße in Augsburg.

Über die 27 Jahre währende Ehe ist archivalisch nur wenig belegt. Jakob Fugger ließ sich und seine Frau 1510 in die Bruderschaft der Mönche von St. Ulrich aufnehmen und er kaufte Seelenämter. Er erwarb für seine Frau eine Grablege im Dominikanerkloster St. Magdalena.

Da die Ehe kinderlos geblieben war, teilte Jakob Fugger in seinen beiden Testamenten sein Erbe zwischen seinen Neffen auf und soll seine Frau weniger reichlich als im ersten Testament bedacht haben.[7] Dass Sibylla Fugger vier Teile aus dem berühmten Burgunderschatz erhalten haben soll, ist widerlegbar. Jakob Fugger hatte 1504 vier Stücke des Schatzes angekauft, er verkaufte aber 1515 ein Stück davon, das sogenannte „Federlein“, an Kaiser Maximilian I. Sein Erbe Anton Fugger verkaufte 1542 ein anderes Teil, die „Drei Brüder“, an König Heinrich VIII. von England. Die beiden Teile „Rose“ und „Gürtelein“ blieben im Besitz der Fugger und wurden nicht Sibylla vermacht. Jakob Fugger verstarb am 30. Dezember 1525 und wurde in der Fuggerkapelle in der Kirche St. Anna begraben. 
Artzt (Arzt), Sibylla (I42824)
 
41697 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sibylle_(Jerusalem) (Okt 2017)

Ihr Vater hatte 1171 den Grafen Stephan I. von Sancerre ins Heilige Land eingeladen, um ihn mit Sibylle zu verheiraten, aus unklaren Gründen scheiterte das Eheprojekt jedoch und Stephan kehrte unverheiratet nach Frankreich zurück.
Raimund III., Graf von Tripolis, der Regent für Balduin IV. während dessen Minderjährigkeit, arrangierte 1177 für Sibylle die Heirat mit Wilhelm von Montferrat. Wilhelm starb kurze Zeit später, als Sibylle mit dem späteren Balduin V. schwanger war.

Nach Wilhelms Tod schlugen Vertreter Flanderns vor, sie solle einen niederen Adligen aus dem Land heiraten, und 1179 trug ihr Balduin von Ramla, das Oberhaupt der mächtigen Ibelin, die Ehe an. Balduin IV. veranlasste jedoch, dass sie 1180 Guido von Lusignan heiratete, der erst vor kurzem ins Land gekommen war. In der Folge verlor Balduin so viel von der Unterstützung der alten Familien, dass er versuchte, die Ehe wieder aufzulösen. Guido widersetzte sich, da er bereits auf dem Weg war, mit Sibylles Hilfe die Kontrolle über das Reich zu erlangen. Im Versuch, Guidos Einfluss zurückzudrängen, übernahm Raimund III. 1183 nach dem Rücktritt des durch seine Lepraerkrankung behinderten Balduin IV. die Regentschaft für den minderjährigen Balduin V.

Balduin V. starb 1186, keine zehn Jahre alt. Sibylle, Guido und Rainald von Chatillon gelang es, das Zepter an sich zu reißen, bevor Raimund die Nachfolgefrage durch eine Beratung klären lassen konnte. Viele Adlige widersetzten sich diesem Angriff, und verlangten bei der Krönung Sibylles die Scheidung von Guido. Sie stimmte zu, unter der Bedingung, dass sie sich einen neuen Ehemann aussuchen dürfe. Daraufhin heiratete sie Guido zum zweiten Mal, zum Missfallen des Adels, der diese Möglichkeit nicht in Erwägung gezogen hatte. Sibylle blieb Königin, Guido regierte aus ihrem Recht als König.

Während der Schlacht bei Hattin am 4. Juli 1187 wurde das Heer des Königreiches vernichtet und Guido geriet in Gefangenschaft, so dass Sibylle die Verteidigung Jerusalems bei Saladins Belagerung im September selbst leiten musste. Die Stadt kapitulierte am 2. Oktober, Sibylle erhielt freies Geleit nach Tripolis. Im Heerlager ihres Mannes, bei der Belagerung von Akkon, starben sie und ihre Tochter am 25. Juli 1190 bei einer Epidemie. Da Guido nur ihr Prinzgemahl war, ging die Krone nominell an ihre Schwester Isabella und 1192 auch an deren zweiten Ehemann Konrad von Montferrat über. Auf Vermittlung König Richards von England überließ Guido den beiden am 16. April 1192 die Krone. 
von Anjou-Château-Landon (Jerusalem), Sibylle (I9187)
 
41698 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sibylle_von_Acerra (Sep 2023)

Nach Tankreds Thronbesteigung wurde sie Königin von Sizilien. 1193 starb ihr Sohn Roger und im Februar des folgenden Jahres Tankred. Daraufhin wurde sie Vormund ihres Sohnes Wilhelm.

Ihre Anhänger waren Richard von Aiello und dessen Bruder Nikolaus von Salerno. Im August 1194 marschierte Kaiser Heinrich VI. in Neapel ein und im November 1194 setzte er nach Sizilien über. Sibylle brachte Wilhelm in der Zitadelle von Caltabellotta in Sicherheit. Eine Verteidigung Palermos war ihr nicht möglich, da dessen Bürger Heinrich die Übergabe der Stadt anboten. In Kapitulationsverhandlungen erhielt sie von Heinrich VI. die Grafschaft Lecce und für Wilhelm das Fürstentum Tarent als Lehen[1]. Sybille wohnte mit Wilhelm der Krönung Heinrichs zum König von Sizilien am 25. Dezember 1194 in der Kathedrale von Palermo bei.[2] Am 29. Dezember 1194 wurde sie jedoch der Beteiligung an einer Verschwörung normannischer Adeliger bezichtigt und mit ihren Kindern gefangen genommen.

Wilhelm wurde degradiert, Konrad von Lützelhardt übergeben[3] und auf die staufische Burg Alt-Ems (heute Hohenems in Vorarlberg) gebracht.[4] Dort soll er misshandelt (geblendet) worden sein. Sein Todesdatum ist nicht überliefert, aus einigen Briefen des Papstes Coelestins III. lässt sich jedoch folgern, dass er wahrscheinlich 1198 starb.[3]
Sibylle und ihre Töchter wurden im elsässischen Kloster Hohenburg inhaftiert, wo sie vier Jahre trotz Fürsprache von Papst Innozenz III. lebte. Erst um 1200 flüchteten sie und ihre Töchter nach Frankreich. 
von Acerra (Medania-Aquino), Sibylle (I42939)
 
41699 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sibylle_von_Anjou (Okt 2017)

Sibylle von Anjou (* um 1112; † 1165 in Bethanien) war eine französische Adlige und durch Ehe Gräfin von Flandern.

Sie war eine Tochter des Grafen Fulko V. von Anjou aus seiner ersten Ehe mit Ermengard von Maine.

1123 heiratete sie Wilhelm Clito, Sohn des Robert Kurzhose, Herzog der Normandie. Sibylle brachte die Grafschaft Maine in die Ehe, die 1124 aus Gründen der Blutsverwandtschaft annulliert wurde. Die Annullierung wurde von Papst Honorius II. auf Geheiß von König Heinrich I., Wilhelms Onkel, durchgeführt. Fulko stellte sich dagegen und stimmte nicht zu bis Honorius ihn exkommunizierte und ein Interdikt über Anjou legte. Sibylle begleitete daraufhin ihren verwitweten Vater ins Heilige Land, wo er Melisende, die Erbin des Königreiches Jerusalem, heiratete und 1131 selbst dort König wurde. 1139 heiratete sie Dietrich von Elsass, den neuen Grafen von Flandern, der auf seiner ersten Wallfahrt ins Heilige Land war.[1]
Sie kehrte mit ihrem Ehemann nach Flandern zurück. Während 1147 bis 1150 Dietrich auf dem Zweiten Kreuzzug war, regierte die schwangere Sibylle das Land. Balduin IV., Graf von Hennegau nahm die Gelegenheit wahr und griff Flandern an, aber Sibylle schlug zurück und fiel plündernd ins Hennegau ein. Im Gegenzug verwüstete Balduin Artois. 1151 schloss Balduin schließlich Frieden mit Dietrich, als dieser zurückgekehrt war.

1157 reiste Sibylle mit Dietrich auf seiner dritten Wallfahrt, wollte aber nach der Ankunft in Jerusalem nicht mit ihrem Mann zurückkehren. Sie wurde eine Nonne im Konvent von St. Lazarus in Bethanien, wo ihre Stieftante, Ioveta von Bethanien, ÄÄbtissin war. Ioveta und Sibylle unterstützten ihre Stiefmutter, Königin Melisende, und beeinflussten die Kirche. Insbesondere nach Melisendes Tod erlangte sie als Halbschwester der Könige Balduin III. und Amalrich I. eine einflussreiche Position in der Jerusalemer Königsfamilie.[2] Sibylle starb 1165 in Bethanien. 
von Anjou-Château-Landon, Sibylle (I7425)
 
41700 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sigibot

Sigibot

Sigibot war um 1078 Graf von Tübingen in Ruck und Mitstifter des Klosters Blaubeuren.

Er war ein Bruder des Grafen Anselm von Nagoldgau und des Grafen Hugo I. von Tübingen. Sigibot, der auf der Burg Ruck seinen Sitz hatte, hatte bei der Gründung des Klosters Blaubeuren einen großen Anteil. Es war damals zeitgemäß, dass ein edles, mächtiges Geschlecht in der Nähe seines Burgsitzes ein Familienkloster hatte, dessen feierliche Glockentöne von den frommen Übungen der Mönche Zeugnis gaben, und in dem man einst in geweihter Erde seine Ruhestätte haben wollte.

Graf Sigibot ermöglichte die Verlegung des Klosters von Egelsee nach Blaubeuren, indem er nicht nur den anfangs dafür nötigen, sondern auch den umliegenden Grund und Boden spendete, nebst der wohl seit langer Zeit dort stehenden, an Reliquien sehr reichen Johanneskirche. Außerdem schenkte er mit seiner Gemahlin Adelheid, die aus einem elsässischen Grafengeschlecht, vermutlich aus Egisheim, stammte, das Dorf Süßen (Seißen bei Blaubeuren). Sigibot ist höchstwahrscheinlich bald darauf gestorben, denn sein Name verschwindet bald aus der Stiftungsgeschichte. Dagegen nahm sich seine Gemahlin auch nach seinem Tode des begonnenen Werkes eifrig an. Sie schenkte dem Kloster eine Mühle und einen Bauernhof in Süßen, einen anderen bei Kölblingsbuch sowie einen nahegelegenen Wald.[1]

Sigibot und Adelheid hinterließen drei Söhne: Siegfried, Werner und Walther.

Anmerkungen
Ludwig Schmid: Geschichte des Pfalzgrafen von Tübingen. Tübingen 1853, Seite 33–35 (Digitalisat). 
von Tübingen-Reck, Graf Sigibot (I11689)
 

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