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41051 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_III._(Werle) (Aug 2023)

Nikolaus III., Herr zu Werle[-Güstrow], genannt Staveleke (* nach 1311 und vor 1333 oder 1337; † zw. 10. August 1360 und 1. August 1361) war von 1337 bis 1360 Herr zu Werle-Güstrow.

Er war der älteste Sohn von Johann II. von Werle[-Güstrow] und Mechthild.

Nach dem Tod des Vaters 1337 regierte er erst allein und ab 1339 bis 1347 zusammen mit seinem Bruder Bernhard. Nach 1347 übernahm sein Bruder die Herrschaft Werle-Waren und er behielt den Teil Werle-Güstrow. Am 10. August 1360 wird er letztmals urkundlich erwähnt und ist wahrscheinlich kurze Zeit darauf gestorben. 
von Werle-Güstrow, Herr Nikolaus III. (I42127)
 
41052 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_IV._(Werle) (Jun 2021)

Nikolaus IV., Herr zu Werle [-Goldberg], genannt Poogenoge (* vor 1331; † zwischen 14. März und 13. November 1354) war von 1350 bis 1354 Herr zu Werle-Goldberg.

Er war der Sohn von Johann III. und Mechthild von Pommern (* vor 1319; † 1331). Seinen Beinamen soll er von der Form und dem Ausdruck seiner Augen erhalten haben.

Er regierte anfangs gemeinsam mit seinem Vater Johann und ab 1350 alleine die Herrschaft Werle-Goldberg. Er schloss noch am 14. März 1354 einen Landfrieden ab, wird aber am 13. November des gleichen Jahres nicht mehr erwähnt. 
zu Werle-Goldberg, Nikolaus IV. (I26960)
 
41053 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Nuno_Álvares_Pereira (Sep 2017)

Nuno Álvares Pereira (auch bekannt als Heiliger Nuno de Santa Maria) (* 24. Juni 1360 in Cernache do Bonjardim, Portugal; † 1. November 1431 in Lissabon) war ein portugiesischer Heerführer. Als Sohn des Priors Álvaro Gonçalves Pereira und dessen Frau Iria Gonçalves do Carvalhal entstammte er einer Adelsfamilie und schlug eine militärische Laufbahn ein. Mit 17 Jahren heiratete er, mit 23 wurde er portugiesischer Heerführer. 1423 trat er dem Karmelitenorden bei. Im Jahr 2009 wurde er von der katholischen Kirche heiliggesprochen.

Geschichte
Nach der Revolution von 1383 befand sich Portugal in einer schwierigen Auseinandersetzung mit dem benachbarten Königreich von Kastilien. In Portugal war mit König Ferdinand I. der letzte Herrscher aus der Dynastie der Burgunder ohne männlichen EErben verstorben. Über Ferdinands Tochter, die mit König Johann I. von Kastilien verheiratet war, hätte Portugal eigentlich als Erbschaft an die kastilische Krone fallen sollen. Dagegen revoltierte die portugiesische Bevölkerung. Johann von Avis, ein nichtehelicher Halbbruder Ferdinands, setzte sich an die Spitze des Aufstandes. Als Kastilien mit einer großen Streitmacht nach Portugal einfällt, erklärt ihn die Cortes, das portugiesische Adelsparlament, zum „Verteidiger des Vaterlandes“s“. Nuno Álvares Pereira stand als Heerführer loyal auf der Seite Johanns von Avis. Er wird als ebenso fromm wie als begnadeter Stratege und Taktiker beschrieben. 1385 kam es zur Entscheidung, als die kastilischen und portugiesischen Heere in der Schlacht von Aljubarrota aufeinander trafen. Dabei waren die Kastilier den Portugiesen zahlenmäßig überlegen und besser bewaffnet. Trotzdem gelang es den Portugiesen, einen überwältigenden Sieg zu erringen, was besonders dem strategischen Genie des Nuno Álvares Pereira zugeschrieben wird.

Mit diesem Sieg waren die kastilischen Ansprüche auf Portugal dauerhaft abgewehrt. Johann von Avis wurde von den Cortes zum König ausgerufen, als Johann I. von Portugal und begründete so die zweite portugiesische Dynastie, das Haus Avis. Nuno Álvares Pereira wurde zum Nationalhelden, der dankbare König überhäufte ihn mit Ehren und materiellem Besitz. Über die Hochzeit von Nunos Erbtochter Beatriz mit Alfons von Braganza, unehelicher Sohn von Johann I., fiel dieser Besitz später zum großen Teil an die Familie Braganza und bildete die Basis für den Aufstieg der Familie zur bedeutendsten Adelsfamilie Portugals. Somit kann er als der Begründer des Hauses Braganza gelten, das im Jahre 1640 den portugiesischen Thron bestieg.

Einem Gelübde folgend gründete Nuno Álvares Pereira das Karmelitenkloster Convento do Carmo (Lissabon), dessen Ruine heute eine Sehenswürdigkeit der portugiesischen Hauptstadt ist. Erst im Alter von 62 Jahren, nach dem Tod seiner Frau, trat er in das von ihm gestiftete Kloster ein, wo er auf eigenen Wunsch die niedrigsten Dienste verrichtete und sich selbst fortan Nuno de Santa Maria nannte.
Im Zentrum seiner Spiritualität stand eine besonders innige Verehrung der Jungfrau und Gottesmutter Maria. Als Nuno Álvares Pereira 1431 im Rufe der Heiligkeit starb, nahm der gesamte königliche Hof an seiner Beisetzungsfeier teil. Bestattet wurde er in dem von ihm gestifteten Kloster. Bald nach seinem Tod setzte ein reger Pilgerstrom zu seinem Grab ein, wo die Menschen seine Fürsprache in ihren Nöten anriefen. Es entstanden zahlreiche Lieder, die die Tugenden des „Santo Condestável“ (Heiliger Marschall) priesen.
Wegen seiner großen Frömmigkeit wurde Nuno Álvares Pereira 1918 von der katholischen Kirche seliggesprochen. Am 26. April 2009 wurde Nuno Álvares Pereira durch Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen. In Portugal wird sein Gedenktag am 6. November begangen.[1]

Nachwirkung
In Portugals Nationalepos, Die Lusiaden, nennt Luís de Camões Nuno Álvares Pereira allein 14 Mal als den Heiligen Nuno.
Der deutsche Schriftsteller Reinhold Schneider hat Nuno Álvares Pereira in seinem Roman Die silberne Ampel (Köln-Olten 1956) ein literarisches Denkmal gesetzt.
Die älteste Missionsschule im heutigen Osttimor ist das Colégio Nuno Álvares Pereira in Soibada.[2]
Siehe auch: Geschichte Portugals, Zeittafel Portugal und Portugal unter dem Hause Avis 
Pereira, Nuno Álvares (I9022)
 
41054 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Obersulmetingen

Obersulmetingen

Obersulmetingen ist ein Dorf, das seit 1975 zur Stadt Laupheim gehört. Es liegt an der Riß, einem Nebenfluss der Donau.

Geschichte
Die Herren von Sulmetingen waren ein edelfreies Geschlecht und Vorahnen der Herren von Neuffen.[1]

Am 1. Januar 1975 wurde Obersulmetingen in die Stadt Laupheim als letzter der heutigen Laupheimer Teilorte eingegliedert.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Dorfbild wird vom Schloss Obersulmetingen dominiert.

Durch den Ort führt der Oberschwäbische Jakobsweg von Ulm nach Konstanz.

 
von Sulmetingen (von Neuffen), Herr Mangold (I10864)
 
41055 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Obizzo_II._d’Este (Aug 2023)

Obizzo war ein illegitimer Sohn Rinaldos I. d’Este, des einzigen Sohns des Markgrafen Azzo VII., und einer neapolitanischen Wäscherin. Seine Mutter musste zusammen mit ihm kurz nach seiner Geburt Ferrara verlassen und nach Ravenna gehen.

1251 änderte sich für Obizzo die Situation, als Rinaldo, ein Gegner Kaiser Friedrichs II. seit 1238, zusammen mit seiner Frau Adelaide da Romano vergiftet wurde. Da nun Obizzo der einzige Nachkomme Azzos war, setzte sich der Großvater für seine Anerkennung ein. Papst Innozenz IV. legitimierte ihn 1252, kurz nachdem seine Mutter ertränkt worden war. 1263 heiratete er Giacomina († Dezember 1287). Sie war eine Tochter des Niccolò Fieschi di Lavagna und Nichte des Papstes. Nach 1263 brachte sie als ersten Sohn den späteren Azzo VIII. zur Welt († 31. Januar 1308), weitere vier Kinder folgten. Ihre Tochter Beatrice heiratete in zweiter Ehe am 24. Juni 1300 Galeazzo I. Visconti, den Signore von Mailand. Die zweite Tochter Maddalena wurde erst mit Aldobrandino Turchi aus Ferrara verheiratet, dann mit Raniero di Canossa. Der zweite Sohn Francesco starb 1312 im Krieg, der einzige überlebende Sohn war Aldobrandino II. († 1326).

Am 7. Februar 1264 wurde Obizzo als Guelfe zum Signore von Ferrara ernannt, und trat unter der Akklamation des „Volkes“ die Herrschaft an. Mit ihm endete die kommunale Ära in der Stadt. Er hatte die Stadt dem Ghibellinen Salinguerra entrissen, wechselte jedoch, je nach Bedarf, die Seite. Die Este bauten in den nächsten drei Jahrhunderten Ferrara zu einer der führenden Wirtschaftsmächte und zum Kultur- und Kunstzentrum aus. 1288 wurde er auch als Signore in die ghibellinische Stadt Modena und im folgenden Jahr auch in Reggio berufen. Auch zwei Anschläge in den Jahren 1273 und 1288 konnten ihn nicht aufhalten.

Der seit 1287 verwitwete Obizzo heiratete 1289 Costanza († 1306), eine Tochter des Alberto I. della Scala, des Signore von Verona. Allerdings blieb diese Ehe kinderlos. Bei einem Turnier verlor er ein Auge. Vielleicht wurde er von seinem Sohn Azzo VIII. getötet, ohne dass ein Nachfolger bestimmt worden war.

Nachfolge und Erbteilung
Seine Brüder Aldobrandino und Francesco kämpften um die Nachfolge, einigten sich aber schließlich darauf, Azzo die Herrschaft über Ferrara, Aldobrandino über Modena und Francesco über Reggio zu überlassen. Dabei beriefen sie sich auf langobardisches Recht, das die Erbteilung vorsah. 
d'Este, Markgraf Obizzo II. (I42197)
 
41056 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_I._(Blois) (Okt 2017)

Odo I. (franz.: Eudes; * um 950; † 12. März 995/996) war ein Graf von Blois, Tours, Chartres, Châteaudun, Beauvais und Dreux, Herr von Chinon und Saumur. Er war ein Sohn des Grafen Theobald des Betrügers († 975) und dessen Ehefrau Ledgard von Vermandois († 978).
Um das Jahr 965 bekam Odo die Burg Coucy als Lehen vom Erzbischof von Reims übertragen. Nach dem Tod seines Onkels mütterlicherseits Heribert dem Alten († 980/984) erbte Odo von diesem die Grafschaft Reims, die Abtei Saint-Médard (Soissons), sowowie das Land um Provins und Château-Thierry (Omois) womit das Haus Blois in der Region der Champagne Fuß fasste. Von seinem Lehnsherren, Herzog Hugo Capet, erhielt er noch vor 984 die die Abteien Saint-Martin und Marmoutier übertragen. Letzteren entließ er in den clunizianischen Verband und legte eine Nekropole für seine Familie an.

Biographie
Odo begann die generationenlange Fehde seines Hauses zu den benachbarten Grafen von Anjou. Streitpunkt war die Vorherrschaft in der Touraine und der Bretagne, wo beide Häuser präsent waren. Odo unterstützte seinen Vasallen Graf Conan den Krummen von Rennes in dessen Bestrebungen Nantes, das von Anjou kontrolliert wurde, zu erobern. Doch in der ersten Schlacht von Conquereuil 981 wurde Conan von Gottfried Graujacke von Anjou geschlagen.
Die Rivalität zu den Anjou spiegelte sich auch in deren unterschiedlichen Parteinahmen im Machtkampf zwischen Karolingern und Robertinern um den Königsthron wider. Während Odo sich von seinem einstigen Lehnsherren Hugo Capet (Robertiner) löste uund an die Seite des karolingischen Königs Lothar trat, blieb Gottfried von Anjou ein treuer Anhänger Capets. Gemeinsam mit seinem Vetter Heribert dem Jüngeren nahm Odo am Feldzug des Königs nach Lothringen teil, der mit der Eroberung von Verdun 985 seinen Höhepunkt fand.
Die Erhebung Hugo Capets zum König 987 nutzte Odo aus, um sich von diesem die Burg von Dreux übertragen zu lassen, als Lohn für seine Anerkennung des Herrscherwechsels. Dies führte Odo in eine Feindschaft zu dem Normannenherzog Richard Ohnefurcht, dem Dreux tatsächlich gehörte. Aber auch vom neuen König fiel Odo nach diesem Gewinn wieder ab und verbündete sich stattdessen mit dem karolingischen Prätendenten Karl von Niederlothringen, dem Bruder König Lothars, der Capet den Krieg erklärt und Laon besetzt hatte. Nachdem Karl 991 in die Gefangenschaft Capets fiel, begann Odo den König in der Region zwischen Loire und Marne zu bekämpfen. Er bemächtigte sich der Burg von Melun die er aber an Burchard dem Ehrwürdigen von Vendôme wieder verlor, von dem er in der Nähe von Orsay zusätzlich geschlagen wurde. Nachdem schließlich Graf Fulko Nerra von Anjou die Burgen Odos in der Touraine brandschatzte, war er um 992 gezwungen sich dem König zu unterwerfen.
Doch schon im Jahr 993 verschwor sich Odo mit Bischof Adalbero von Laon, um den König und seinen Mitgekrönten Sohn, Robert II., in Mouzon gefangen zu nehmen und an Kaiser Otto III. auszuliefern. Doch das Komplott wurde aufgedeckt und der Bischof verhaftet, gegen Odo ließ der König den Grafen von Anjou marschieren. Der ließ in der Touraine den Donjon von Langeais errichten, einen der ersten Wehrtürme aus Stein. Odo beeilte sich ein Bündnis mit dem Herzog Wilhelm IV. von Aquitanien einzugehen, Ehemann seiner Schwester, und dem Grafen von Flandern sowie sogar dem Herzog der Normandie, um Langeais im Winter 995/996 zu belagern. Als Fulko den König zu Hilfe rief und dieser mit einem Heer vor Ort erschien, musste die Belagerung abgebrochen werden.
Im gleichen Winter erkrankte Odo und starb in der Abtei von Marmoutier wo er auch bestattet wurde. Er hinterließ seine unmündigen Söhne in einer gefährlichen Situation, die seine Witwe durch eine schnelle Heirat mit König Robert II. begegnete. Da sie aber mit dem jungen König nach kanonischem Recht zu nahe verwandt war, sollte die Ehe auf Druck Papst Gregors V. wieder geschieden werden. 
von Blois, Graf Odo I. (I6811)
 
41057 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_I._(Burgund) (Apr 2018)

Odo I. genannt der Rote oder Borel (frz. Eudes I le Roux, * um 1058; † 1102 in Tarsos), war ein Herzog von Burgund aus der Dynastie der Kapetinger. Er war der Sohn von Heinrich von Burgund und dessen Ehefrau Sibylle, einer Tochter des Grafen Berengar Raimund I. von Barcelona. Er folgte seinem älteren Bruder Hugo I. im Amt nach, als dieser sich nach dem Tod seiner Ehefrau nach Cluny zurückzog.
Gemeinsam mit seinem Bruder, Bischof Robert von Langres, gründete Odo die Abtei von Citeaux, die Keimzelle des Zisterzienserordens. 1086 zog er mit einem Heer nach Spanien um dort seinen Onkel, König Alfons VI. von Kastilien, im Kampf gegen didie Mauren zu helfen. Zur Schlacht bei Sagrajas (23. Oktober 1086) kam er zu spät und die Belagerung von Tudela (1087) blieb erfolglos. In Odos Gefolge befand sich aber sein Schwager Raimund von Burgund, der bei dieser Gelegenheit mit Urraca, der Erbtochter König Alfons, verheiratet wurde. Odos jüngster Bruder Heinrich sollte später selbst zum Grafen von Portugal ernannt und dadurch zum Stammvater der Kapetinger in Portugal werden, die bis 1853 dort regierten.
Odo schloss sich dem Kreuzzug von 1101 an, in dessen Verlauf er 1102 in Tarsos in Kilikien starb. Seine sterblichen Überreste wurden in die Heimat überführt und in der Abtei von Citeaux bestattet. 
von Burgund, Herzog Odo I. Borel (I7217)
 
41058 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_II._(Blois) (Okt 2017)

Odo II. (franz.: Eudes; † 15. November 1037) war seit 1004 Graf von Blois, Châteaudun, Chartres, Reims, Tours und Beauvais, seit 1015 war zudem Graf von Sancerre und seit 1022/1023 (als Odo I.) Graf von Meaux und Troyes (Champagne). Er war eine der umtriebigsten Personen seiner Zeit, ausgestattet mit einem kriegerischen Charakter wurde Odo zu einem der mächtigsten Fürsten Frankreichs des 11. Jahrhunderts und forderte sogar den Kaiser heraus.

Herkunft
Odo war der zweite von mindestens drei Söhnen des Grafen Odo I. von Blois († 996) und dessen Ehefrau Bertha von Burgund († nach 1010). Nach dem Tod des Vaters übernahm Odos älterer Bruder Theobald II. das ausgedehnte Erbe des Hauses Blois, seiein jüngerer Roger war für eine geistliche Laufbahn vorgesehen und wurde 1002 zum Bischof von Beauvais geweiht. Die Brüder waren beim Tod des Vaters noch unmündig, woraus sich eine kritische Situation für das Haus Blois entwickelte, war doch Odos Familie in eine Fehde mit den ihnen benachbarten Grafen von Anjou verwickelt. Aus diesem Grund ging beider Mutter noch im selben Jahr eine neue Ehe mit König Robert II. ein, der die Brüder an seinem Hof aufnahm und zu ihren Gunsten Einfluss auf Anjou nahm.

Kampf gegen Normannen und Angeviner
Um die Jahre 1003 bis 1004 heiratete Odo eine Tochter des Normannenherzogs Richard I. welche ihm die Hälfte der Grafschaft Dreux als Mitgift in die Ehe brachte. Nach dem Tod seines Bruders 1004 wurde Odo schließlich alleiniger Erbe seiner Familie und führte gleich einen Krieg gegen seinen Schwager Herzog Richard II. von der Normandie, da dieser die Mitgift seiner 1005 verstorbenen Schwester zurückforderte. Nach seiner Niederlage bei Tillières-sur-Avre wurde Odo von seinem königlichen Stiefvater aber gerettet und konnte Dreux dennoch behalten.
Die Lage änderte sich jedoch, nachdem sich der König von Odos Mutter aus kirchenrechtlichen Gründen (sie war seine Cousine 2. Grades) um 1005 scheiden lassen musste und stattdessen Konstanze von Provence heiratete, diese stand familiär über ihre Mutter den Anjous nahe deren Einfluss am königlichen Hof in der Folge wieder zunahm. Da der König aber zu Bertha weiterhin ein außereheliches Verhältnis weiterführte wurde der Hof nun in zwei Parteien gespalten die sich jeweils aus dem familiäiären Anhang der beiden Frauen bildeten. Als Odos gefährlichster Gegner Graf Fulko III. von Anjou (gen.: Nerra) 1008 zu einer Pilgerreise in das Heilige Land aufgebrochen war, nutzte er die Gelegenheit und griff Fulkos Burgen in der, zwischen den beiden Häusern lang umstrittenen, Touraine an. Fulko schlug nach seiner Rückkehr zurück und stellte Odo im Juli 1016 zur Schlacht bei Pontlevoy, wo Odo nach anfänglichen Erfolgen eine schwere Niederlage hinnehmen musste, nachdem der Graf Herbert I. von Maine auf Fulkos Seite in den Kampf eingegriffen hatte. Odo musste die Touraine wieder Fulko überlassen, doch die Feindschaft zwischen beiden Grafen sollte fortbestehen.

Erwerb der Champagne
Im Westen durch den Grafen von Anjou aufgehalten, wandte Odo seine Expansionsbestrebungen nun nach Osten, wo sich mit dem erbenlosen Tod seines Cousins zweiten Grades, Graf Stephan (Étienne) I. von Meaux-Troyes, 1019/1021 neue Möglichkeiten boten. König Robert II. beabsichtigte diese wirtschaftlich so bedeutenden Territorien als erledigte Lehen der Krondomäne hinzu zufügen, doch Odo erhob einen Anspruch auf die Nachfolge des Verstorbenen und sicherte sich bis 1023 durch seine militärisische Überlegenheit die Herrschaft über Meaux und Troyes. Das Verhältnis zwischen Odo und seinem ehemaligen Stiefvater war fortan belastet, denn König Robert II. erkannte Odos Machtzuwachs nicht an. Noch im Jahr 1023 gelang es ihm Odo zur Aufgabe seiner Grafenrechte in Reims zugunsten des Erzbischofs von Reims zu nötigen, ebenso verlor Odo die Grafschaft Dreux an den König.
Doch im Vergleich zu Odos Gewinn fielen diese Verluste kaum ins Gewicht, denn mit dem Besitz von Meaux und Troyes, der bald auch von König Robert II. anerkannt wurde, begründete Odo die Umklammerung der Krondomäne durch sein Haus, die noch für weitere zweihundert Jahre fortbestehen sollte und seiner Familie einen bedeutenden Einfluss auf die weitere Politik des französischen Mittelalters sicherte. Da diese beiden Grafschaften den größten Teil des alten karolingischen Dukats der Champagne einnahmen, wurde dieser Begriff bald auch zusammenfassend auf diese übertragen, aber erst Odos Enkelsohn Hugo nahm den Titel eines „Grafen von Champagne“ an.
Odo selbst übernahm auch den Titel eines „Pfalzgrafen der Könige der Franken“ (Comes palatinus Francorum regis), welcher mit dem Besitz von Troyes verbunden war, der sich vom Titel „Graf der Franken“ (Comes francorum) ableitete. Dieser wurde einst von König Lothar an den Grafen Heribert dem Alten verliehen, um die Ebenbürtigkeit von dessen Familie mit den fränkischen Königen der Karolinger (rex francorum) und den fränkischen Herzögen der Robertiner (dux francorum) zu untermauern. Da das fränkische Dukat mit der Übernahme des Thrones durch die Robertiner bzw. Kapetinger faktisch nicht mehr bestand, galten die Pfalzgrafen im Rang der Krone am nächsten stehend.

Kampf um Sens
In den folgenden Jahren flammte der Konflikt gegen Anjou wieder auf, wobei Odo mit dem Verlust der Burg von Saumur 1025 und einem gescheiterten Rückeroberungsversuch von Amboise 1027 jedoch weitere Niederlagen gegen Fulko Nerra hinnehmen musste. Das Eingreifen seines Schwiegersohnes Alain III. von der Bretagne, der Le Lude belagerte, blieb folgenlos.
Odo konzentrierte seine Bemühungen daher auf den Gewinn einer geographischen Verbindung zwischen seinen zwei Herrschaftszentren Blois-Chartres-Tours und Meaux-Troyes die beide durch die Krondomäne voneinander getrennt waren. Einen ersten Schritt dazu hatte er bereits 1015 getan, als er die Grafschaft Beauvais seinem Bruder Bischof Roger von Beauvais überließ, der ihm im Tausch dafür Sancerre gab.
Als Nächstes betrieb Odo die Errichtung seiner Herrschaft über Sens welches zugleich eine Grafschaft und Sitz eines Erzbistums war, neben der geostrategischen Bedeutung sollte damit auch der Verlust des prestigeträchtigen Erzbistums von Reims gemildert werden. Die Gelegenheit für diesen Schritt ergriff Odo nach dem Tod König Roberts II. im Juli 1031, dessen Witwe Konstanze verwarf die Nachfolgeregelung ihres Mannes da sie ihren Lieblingssohn Robert statt des ältesten Heinrich auf den TThron bevorzugte. Odo ergriff bereitwillig Partei für Konstanze und erhielt von ihr zum Dank den königlichen Anteil der Herrschaftsrechte über Sens übertragen. Der gräfliche Teil wurde von Graf Rainald II. getragen, der 1015 von König Robert II. aus Sens vertrieben wurde und sich hilfesuchend Odo angeschlossen hatte. Den erzbischöflichen Anteil versuchte Odo für sich zu sichern, indem er nach dem Tod des Erzbischofs Léotheric im Juni 1032 einem ihm gewogenen Kleriker auf den Metropolitensitz zu bringen beabsichtigte. Dies verhinderte jedoch König Heinrich I. der sich inzwischen mit der Unterstützung Roberts I. von der Normandie und Fulko von Anjou gegen seine Mutter behaupten konnte. Der König forcierte im Oktober 1032 die Wahl Gilduins von Joigny zum neuen Erzbischof von Sens, dieser war ein Cousin Graf Rainalds II. der darauf das Lager Odos verließ und zum König überlief.
Odo verweigerte Gilduin die Anerkennung und ließ stattdessen Mainard, der zuvor Schatzmeister der Kathedrale von Sens war, zum neuen Erzbischof ausrufen. König Heinrich nahm darauf die Belagerung von Sens auf unterstützt durch Fulko von Anjou, doch konnte Odo die Stadt erfolgreich verteidigen. Dennoch veränderte sich die politische Lage zu seinen Ungunsten nachdem Königin Konstanze 1033 aufgab, was ihr darauf auch Prinz Robert nachmachte. Bereits 1032 starb Odos Cousin König Rudolf IIII. von Burgund, weshalb sich Odo nun um einen schnellen Ausgleich mit König Heinrich bemühte. Er erkannte Gilduin im Erzbistum Sens an, sein Kandidat Mainard wurde mit dem Bistum Troyes entschädigt. Im Jahr 1034 war Odo schließlich gezwungen alle Rechte auf Sens an den König abzutreten.

Odos Verhältnis zum Reich - das burgundische Erbe
Seit Odo 1023 die Champagne an sich brachte war er bestrebt seinen Einfluss auch in das Heilige Römische Reich, welches im Osten an die Champagne angrenzte, auszudehnen. Hintergrund dieser Politik war die sich anbahnende Erbfolgefrage im Königreeich Burgund (regnum Aerelatense) mit der Odo, als ein Neffe König Rudolfs III. von Burgund, eigene Interessen verband. Der hatte 1006 nicht nur die lehnsrechtliche Unterordnung Burgunds gegenüber dem Reich anerkannt, sondern auch Kaiser Heinrich II. einen vorrangigen Erbanspruch im falle seines erbenlosen Todes eingeräumt. Mit dieser Verfügung kam der Burgunderkönig letztlich auch dem dynastischen Gedanken nach, da der Kaiser als Sohn seiner ältesten Schwester Gisela von Haus aus an erster Stelle in der Nachfolge stand.
Dennoch knüpfte Odo Kontakte zu dem mächtigen Feudaladel Burgunds, der einen Erbgang der Krone Burgunds an den Kaiser mit Argwohn betrachtete. Weiterhin zeigte Odo Präsenz indem er in Lothringen in der Nähe zur Bischofsstadt Toul, also auf Reichsterritorium, mehrere Burgen errichten ließ. Kaiser Heinrich II. nahm dies als ernstzunehmende Bedrohung war und verbündete sich 1023 mit König Robert II. von Frankreich der zur selben Zeit wegen der Erbfolgefrage um die Champagne mit Odo im Streit lag. Der Kaiser griff Odos Burgen in Vaucouleurs und Bourmont an und zerstörte sie. Zu weiteren Maßnahmen kam es nicht mehr, zumal der Kaiser 1024 starb.
Aus dem Tod des Kaisers und dem anschließenden politischen Fehlverhalten König Roberts II. wusste Odo Profit zu schlagen. Denn aufgrund einer fälschlicherweise vermuteten innenpolitischen Instabilität des Reiches glaubte König Robert II. einen Handlungsspielraum für den Gewinn Lothringens, das 925 dem westfränkischen Königtum an das Reich verloren ging, zu haben. Zu diesem Zweck unterstützte der König zum einen die Aspirationen Wilhelms V. von Aquitanien auf die italienische Königskrone und schloss zum anderen mit Odo einen Burgfrieden der auch die Anerkennung von Odos Erbgang in der Champagne beinhaltete. Die Hoffnungen König Roberts auf Lothringen sollten sich jedoch schnell zerschlagen nachdem der Salier Konrad II. sich unerwartet schnell auf den deutschen Thron und auch in Italien durchsetzen konnte.

Kampf gegen Kaiser Konrad II.
Der erbenlose Tod Kaiser Heinrich II. 1024 brachte für Odo auch erhebliche Veränderungen seiner Lage in Burgund mit sich. Denn durch ihn rückte Odo in der dynastischen Rangfolge unmittelbar an die erste Stelle in der Nachfolge auf. Auch das König Rudolf III. seine Absprachen mit dem Kaiser durch dessen Tod als erloschen betrachtete begünstigte Odo. Dies fand jedoch den Widerstand des neuen Königs (ab 1027 Kaiser) Konrad II. Der war mit König Rudolfs Nichte Gisela verheiratet, diese stand jedoch dynastisch hinter Odo zurück da deren Mutter eine jüngere Schwester von Odos Mutter war. Konrad verzichtete deshalb darauf eine dynastische Legitimation anzustrengen und beanspruchte stattdessen das burgundische Erbe auf Basis der Abmaachungen seines Amtsvorgängers mit König Rudolf III. aus dem Jahr 1006. Diesem Nachdruck verleihend besetzte Konrad 1025 Basel was König Rudolf zu Verhandlungen zwang. Im Sommer 1027 erkannte der Burgunderkönig endgültig den neuen Kaiser in allen Vertragsrechten Kaiser Heinrichs II. an, womit Odos Ansprüche in Frage gestellt wurden.
Am 6. September 1032 starb König Rudolf III. von Burgund worauf Odo umgehend die Initiative ergriff und Ende 1032 mit einem Heer in Burgund einfiel. Begünstigt durch die Abwesenheit des Kaisers, der sich auf einen Feldzug gegen Polen befand, gelang es ihm Neuenburg und Murten einzunehmen. Der mit ihm sympathisierende Erzbischof von Vienne, Leodegar (Léger), öffnete Odo die Tore von Vienne und wenngleich es dabei zu keiner Krönung kam wurde Odo in Arles und Marseille angefertigten Dokumenten bereits als König tituliert. Der salische Chronist Wipo berichtete in seiner „Gesta Chuonradi II. imperatoris“ das Odo die burgundische Krone gar nicht beansprucht sondern lediglich eine dem neuen König beherrschende Position (semper magister esse regis vellet) angestrebt habe. Ob dies der Tatsache entsprach dürfte angesichts der Macht Kaiser Konrad II. allerdings angezweifelt werden, der einen regierenden Verweser in Burgund an seiner Statt sicher nicht akzeptiert hätte.
Die Reaktion des Kaisers erfolgte im Januar 1033, der über Basel ziehend in Payerne einzog und sich dort am 2. Februar von den anwesenden burgundischen Großen zum König wählen und in der clunizianischen Abtei krönen ließ. Es gelang dem Kaiser jedoch nicht Odos gewonnene Positionen zu erobern, stärkte aber seine eigene indem er den mächtigen Grafen Humbert Weißhand für sich gewann. Nachdem Odo in Lothringen einfiel verbündete sich Kaiser Konrad II. im Mai 1033 in Deville mit König Heinrich I. von Frankreich, der sich zum gleichen Zeitpunkt mit Odo wegen Sens im Krieg befand. Während der König die Belagerung von Sens aufnahm verwüstete der Kaiser im August/September 1033 die Champagne, dies zwang Odo zu seinem Ausgleich mit König Heinrich bei dem er 1034 Sens aufgeben musste.
Auch in Burgund neigte sich die Waagschalle zu Gunsten des Kaisers, der dort mit einem Heer im Frühjahr 1034 von Norden kommend einmarschierte und bis zur Rhone vordrang. Gleichzeitig führte Graf Humbert im Verbund mit Erzbischof Aribert von Mailand und Markgraf Bonifatius von Canossa ein Heer von Italien aus nach Burgund mit dem er sich bei Genf mit dem Kaiser verband, der sich dort ein zweites Mal krönen ließ. Diese Übermacht bewegte Odos Parteigänger die Seite zu wechseln und nachdem der Kaiser im August Murten einnehmen konnte zog sich Odo mit seinem Heer, mit dem er keine offene Feldschlacht wagte, aus Burgund zurück.

Untergang
Trotz dieser Niederlage führte Odo den Kampf fort, mit dem Pfalzgrafen Rainald I. besaß er in Burgund noch einen Anhänger der die Herrschaft des Kaisers nicht anerkannte. In den folgenden Jahren zog Odo mehrfach nach Lothringen wo er besonders die Gegend um Toul verheerte. Eine erneute Gelegenheit offensiv gegen den Kaiser vorzugehen bot sich Odo nachdem sein einstiger Gegner Erzbischof Aribert von Mailand sich 1037 auf einem Reichstag in Pavia mit dem Kaiser zerstritt und die Italienener zu einem Aufstand ermunterte. Der Erzbischof, im Bunde mit den Bischöfen von Piacenza, Cremona und Vercelli, wandte sich dabei werbend an Odo dem er die italienische Krone wie auch die Kaiserkrone anbot. Das Komplott der Bischöfe wurde jedoch von der Witwe des Markgrafen von Turin aufgedeckt, die es umgehend dem Kaiser mitteilte.
Odo zog mit seinem Heer erneut gegen Lothringen mit dem Ziel das Weihnachtsfest in Aachen, der Pfalz Karls des Großen, als Kaiser zu begehen. Nachdem er Bar-le-Duc eroberte, wurde Odo am 15. November auf der Ebene von Honol, zwischen Bar und Verdun, von einem kaiserlichen Heer unter der Führung von Herzog Gotzelo I. von Lothringen, Bischof Reginard von Lüttich und Graf Albert II. von Namur gestellt. In einer hart geführten Schlacht gelang es den Lothringern Odos Heer vernichtend zu schlagen, Odo selbst wurde auf der Flucht von seinen Feinden eingeholt und getötet. Als Zeichen des Sieges wurde Odos Banner an den Hof des Kaisers nach Italien gesandt, sein nackter und geschändeter Leichnam wurde erst am Tag nach der Schlacht entdeckt und konnte angeblich nur durch eine markant wachsende Warze an seinem Damm identifiziert werden.
Odos Leichnam wurde an seine Witwe überstellt die ihn in der Abtei Marmoutier in Tours beisetzen ließ.

Fazit
Graf Odo II. von Blois war ein typischer Vertreter jener mächtigen Gruppierung von Feudalfürsten Frankreichs, die sich die Schwäche des frühen kapetingischen Königtums im 10. und 11. Jahrhundert zu nutze machten, um eigene hohe Ambitionen zu verfolgen. Die Geschicke des Königreiches entscheidend mitbestimmend etablierte Odo seine Familie endgültig zu einer der ersten in Frankreich, gleich den Herzögen der Normandie, Aquitanien und Burgund sowie den Grafen von Flandern, Toulouse und Anjou. In seinem Streben seine Macht zu erweitern, dabei auch auf Kosten seines königlichen Lehnsherren oder gar eine Königskrone zu erringen, stand Odo unter seinen Zeitgenossen nicht allein, in der folgenden Generation nahmen sich Männer wie Gottfried Martel von Anjou oder Wilhelm von der Normandie an ihm ein Vorbild, Letzterer gewann 1066 gar die Krone Englands.
In seinem hochgesetzten Zielen und seinem jähen Ende sahen spätere Historiker auch Parallelen zu dem Burgunderherzog Karl dem Kühnen, der ebenfalls nach einem Königtum greifend 1477 vor dem lothringischen Nancy fiel. 
von Blois, Graf Odo II. (I7133)
 
41059 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_von_Bayeux (Jul 2022)

Odo I. von Bayeux (auch Eudes oder Odon, * nach 1030; † 1097 in Palermo) aus dem Haus Conteville war Bischof von Bayeux und Earl of Kent.

Odo wurde als jüngerer Sohn von Herluin von Conteville und der Herleva, der Mutter Wilhelms des Eroberers, geboren. Durch diesen Halbbruder erhielt er den Bischofsstuhl von Bayeux, den er bis zu seinem Tod behielt. Odo spielte eine bedeutende Rolle in der Schlacht von Hastings 1066, welche die Eroberung Englands zur Folge hatte.[1] Er erscheint deshalb im Teppich von Bayeux, der möglicherweise von ihm in Auftrag gegeben wurde. Nach der Eroberung erhielt er 1067 die Grafschaft Kent und wurde bald zum mächtigsten und reichsten adligen Grundbesitzer Englands. Er hatte für mehrere Jahre eine Rolle inne, die der eines Vizekönigs für seinen Halbbruder entsprach.[2]

1082 fiel er bei seinem Bruder in Ungnade, weil er sich angeblich selbst zum Papst ernennen wollte. Er wurde daraufhin dauerhaft eingekerkert. Erst auf dem Totenbett ordnete Wilhelm der Eroberer nach langem Zögern seine Freilassung an. Odo schloss sich daraufhin dem erfolglosen Aufstand gegen Wilhelms Sohn, Wilhelm II., an. Anschließend zog er sich aus der großen Politik zurück und widmete sich der Erneuerung seiner ihm anvertrauten Kirchen.

Nach der Synode von Clermont 1095, an der er höchstwahrscheinlich teilnahm, schloss er sich dem Ersten Kreuzzug an. Auf der Reise dorthin starb er 1097 in Palermo, wo er auch begraben ist. Odo galt trotz seines Amtes als sehr weltlicher Mann, hat sich jedoch für seine Kirchen als Wohltäter erwiesen. 
von Bayeux (Conteville), Odo (I29850)
 
41060 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_von_Porhoet (Jul 2023)

Odo II. von Porhoët (Eudon II. de Porhoët, auch Éon und Eudes genannt, † nach 1173) war Graf von Porhoët und Regent des Herzogtums Bretagne. Er war der Sohn von Geoffroy, Vicomte de Porhoët und Hadvise, und damit ein Angehöriger des (erst später so genannten) Hauses Rohan.

Biografie
Nach dem Tod seines älteren Bruders Josselin beerbte er diesen in Porhoët.
Als zweiter Ehemann von Bertha, Tochter und Erbin des Herzogs Conan III. von Bretagne († 1148), der seinen Sohn Hoel wegen Unehelichkeit enterbt hatte, erhielt Odo von diesem die Vormundschaft über seinen Stiefsohn Conan IV., den Sohn aus Berthas Ehe mit Alain le Noir († 1146).

Ab 1148 übte Odo somit die Regentschaft in der Bretagne aus, dachte aber nicht daran, sie seinem Stiefsohn auch zurückzugeben. 1154 verbündete sich Conan IV. daher mit seinem Onkel Hoel gegen Odo, doch gelang es diesem, die beiden Prätendenten zu schlagen. Hoel konnte sich den Besitz der Grafschaft Nantes sichern, Conan hingegen musste nach England zu König Heinrich II. fliehen, der ihm den Besitz der Honour of Richmond als väterlichem Erbe bestätigte. Darüber hinaus erhielt Conan militärische Unterstützung, die es ihm erlaubte, in die Bretagne zurückzukehren; er fand mehrere Verbündete, aber die Tatsache, dass er als Vasall des englischen Königs auftrat, provozierte auch einen Aufstand anderer Großer unter Führung Odo von Poorhoëts, der aber geschlagen wurde und nun seinerseits die Bretagne verlassen musste. Conan wurde 1156 zum Herzog proklamiert. Im gleichen Jahr verjagten die Nantaiser seinen Onkel Hoël und vertrauten sich dem Grafen Gottfried von Anjou an, einem Bruder des Königs Heinrichs II. Nach dem Tod Gottfrieds 1158 glaubte Conan, Nantes zurückzuerhalten, musste es jedoch Heinrich II. übergeben.

Odo von Porhoët führte nun eine erneute Revolte an, die auch erfolgreich war, aber Heinrich II. nun den Vorwand lieferte, selbst in der Bretagne zu intervenieren, die 1168 Josselin eroberte. Odo wurde aus der Grafschaft Porhoët vertrieben sowie, als er 1173 einen letzten Aufstand wagte, aus der Grafschaft Penthièvre. Danach verliert sich seine Spur.

In Porhoët beerbte ihn sein Sohn Odo III. 
von Porhoët (Haus Rohan), Vizegraf Odo II. (Eudon) (I9948)
 
41061 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Oldřich (Apr 2018)

Oldřich (deutsch auch Udalrich) († 9. November 1034) war von 1012 bis 1034 Herzog von Böhmen aus der Dynastie der Přemysliden. Unter seiner Herrschaft kam es nach dem Niedergang Böhmens um die Jahrtausendwende zu einer ersten Konsolidierung des Landes und zu einer Rückeroberung Mährens aus polnischer Besetzung.

Oldřich (deutsch auch Udalrich) († 9. November 1034) war von 1012 bis 1034 Herzog von Böhmen aus der Dynastie der Přemysliden. Unter seiner Herrschaft kam es nach dem Niedergang Böhmens um die Jahrtausendwende zu einer ersten Konsolidierung des Landes und zu einer Rückeroberung Mährens aus polnischer Besetzung.

Leben
Oldřich war der dritte Sohn von Boleslav II. und seiner Frau Hemma. Vor seinem Bruder Boleslav III. floh er um 1001 mit seiner Mutter und dem zweiten Bruder Jaromír nach Regensburg und kehrte 1004 mit diesem nach Böhmen zurück.
Am 12. Mai 1012 setzte er im Einvernehmen mit König Heinrich II. seinen Bruder als Herzog ab. Er akzeptierte zunächst den römisch-deutschen König bzw. Kaiser als Lehnsherr über Böhmen, versuchte aber später mehrfach, sich aus der Abhängigkeit vom Kaiser zu lösen. In diese Herrschaftsphase fiel eine leichte Konsolidierung des von Unruhen erschütterten Böhmen. Oldřich beseitigte 1014 die adlige Opposition im Land. Dem Gewaltakt fielen vor allem Angehörige der Vršovci zum Opfer, Hauptkonknkurrenten der Přemysliden-Dynastie. 1019 eroberte er Mähren, das unter polnischer Vorherrschaft stand. Die Herrschaft in dem eroberten Gebiet übertrug er seinem Sohn Břetislav I. Der Anschluss Mährens trug zu einer Stabilisierung der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse bei. Oldřichs Großvater Boleslav I. hatte im 10. Jahrhundert große Gebiete im Norden und Osten erobert, die aber bis zur Jahrtausendwende verloren gegangen waren. Ein solcher Expansionskurs war gegenüber den eerstarkten Nachbarländern Polen und Ungarn zu Beginn des 11. Jahrhunderts nicht mehr durchführbar. Oldřich entsandte die „überflüssigen“ Krieger und Beamten nach Mähren und begann so mit einer Umgestaltung des mittelalterlichen böhmischen Staates hin zu einer Organisation, die nicht mehr auf Eroberungen angewiesen war. Die Territorien Böhmens und Mährens blieben seit dieser Zeit miteinander verbunden.

Im Jahr 1033 wurde der Herzog zum Hoftag in Merseburg vorgeladen, erschien dort aber nicht. Daraufhin nahm ihn der Sohn von Kaiser Konrad II., der spätere Kaiser Heinrich III., gefangen, der Kaiser ließ ihn absetzen und ernannte Jaromír wieder zum Fürsten. Oldřich wurde im folgenden Jahr begnadigt, kehrte nach Böhmen zurück und ließ Jaromír gefangen nehmen und blenden. Auch seinen Sohn Břetislav I., der vom Kaiser mit Mähren belehnt worden war, ließ er vertreiben. Er starb aber schon kurze Zeit später, am 9. November 1034.

Rezeption
Die romantische Geschichte von Herzog Oldřich und der schönen Wäscherin Božena war seit dem Mittelalter ein beliebtes Motiv in Literatur, Kunst und Musik. Zu den Werken, die sich des Motivs bedienten, zählen z. B.:
• Die Chronik des Dalimil, 14. Jahrhundert
• Oldřich a Božena. – populäres Gedicht von Josef Jungmann, 1806 (Volltext auf Wikisource)
• Oldřich a Božena. – Oper von František Škroup, uraufgeführt 1828.
• Oldřich a Božena. – Ouvertüre zu einem Marionettenspiel von Bedřich Smetana, 1863.
• Oldřich a Božena. – Monumentalgemälde von František Ženíšek, 1884, das auch als farbige Reproduktion verbreitet war.
• Oldřich a Božena. – Film von Otakar Vávra, 1984.
 
von Böhmen (Přemysliden), Herzog Oldřich (Ulrich) (I2114)
 
41062 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Oliba_Cabreta (Aug 2023)

Oliba Cabreta († 990) war ein Graf von Cerdanya, Conflent und Besalú aus dem Haus Barcelona. Er war der dritte der vier Söhne von Miró dem Jüngeren, ebenfalls Graf von Cerdanya, Conflent und Besalú, und dessen Frau Ava. Seine Brüder waren Sunifred II., Wilfried II. und Miró Bonfill.

Oliba beerbte im Jahr 966 seinen Bruder Sunifred II. in den Grafschaften Cerdanya und Conflent und 984 Miró Bonfill in der Grafschaft Besalú. Sein Beiname bedeutet so viel wie „Ziegenbock“ (katalanisch Gabra), weil er die Angewohnheit besessen haben soll, wie ein Bock mit seinen Füßen Löcher in die Erde zu scharren, sobald er in Wut geriet.[1] Dies sollte sein kriegerisches und gewalttätiges Naturell verdeutlichen. Er führte einen langjährigen Krieg gegen Roger I. von Carcassonne um die Landschaften Capcir, Donezan, Peyrepertuse und Sault. Im Jahr 988 pilgerte Oliba nach Rom, um dort gegenüber dem heiligen Romuald seine Sünden zu beichten und wurde von diesem zur Entsagung des weltlichen Lebens bewegt. Er trat als Benediktinermönch der Abtei Montecassino bei, in der er im Jahr 990 starb. 
von Cerdanya, Graf Oliba Cabreta (I42021)
 
41063 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Olivier_V._de_Clisson (Jul 2023)

Olivier V. de Clisson (* 23. April 1336 auf der Burg Clisson; † 22. April 1407 auf Schloss Josselin) war ein französischer Feudalherr und Oberbefehlshaber der königlichen Armee (Connétable von Frankreich) während der ersten Hälfte des Hundertjährigen Krieges zwischen Frankreich und England.

Leben
Er war der Sohn von Olivier IV. de Clisson und Jeanne de Belleville, die später eine Piratin wurde.[1] Sein Vater wurde 1344 auf Befehl König Philipps VI. hingerichtet, der ihn durch Verrat nach Paris gelockt hatte. Olivier V. floh mit seiner Mutter nach England, wo er am Hof des Königs Eduard III. (regierte 1327–1377) gemeinsam mit Johann von Montfort, dem Anwärter auf das Herzogtum Bretagne, erzogen wurde. Er nahm 1364 auf Seiten Montforts an der Schlacht von Auray teil, bei der er ein Auge verlor. Die Schlacht entschied den Bretonischen Erbfolgekrieg und machte Montfort als Johann V. zum Herzog der Bretagne.

Als der neue Herzog ihm den Wald von Le Gâvre als Belohnung für seine Dienste verweigerte und diesen stattdessen John Chandos übereignete, ließ Olivier die Burg Le Gâvre abreißen, um mit dem Baumaterial einige Kilometer südlich, in Blain, einen Donjon zu bauen. Johann V. beschlagnahmte daraufhin Oliviers Herrschaft Châteauceaux, zumal er ihm – erst recht nach dem Erwerb der Herrschaft Josselin im Jahr 1370 – zu mächtig geworden war.

Olivier de Clisson schloss sich nun Bertrand du Guesclin an, dem Connétable des Königs Karl V. (regierte 1364–1380) und Feind des Herzogs, und nahm an den Kämpfen gegen die Engländer teil, die sich in Guyenne festgesetzt hatten. Nach dem Tod du Guesclins im Jahr 1380 ernannte ihn Karl V. zu dessen Nachfolger als Connétable.

Olivier V. de Clisson wurde aufgrund seines unermesslichen Reichtums der Anführer der französischen Partei in der Bretagne. Er machte aus der Burg Josselin eine imposante Festung, indem er sie mit acht Türmen und einem Donjon ausstattete, der 90 Meter hoch war. Für Johann von Blois, den Sohn des bei Auray gefallenen Herzogs Karl von Bretagne, der sich in englischer Gefangenschaft befand, bezahlte er das geforderte Lösegeld, und gab ihm seine Tochter Marguerite, genannt Margot, zur Frau. Seine zweite Tochter, Béatrix, verheiratete er mit Alain VIII. de Rohan und heiratete selbst in zweiter Ehe Marguerite de Rohan, Tochter des Vicomte Jean I. de Rohan.

1392 wurde er Ziel eines Mordanschlags Pierre de Craons, eines persönlichen Feindes. Da Herzog Johann V. die Auslieferung Craons verweigerte, stellte sich König Karl VI. an der Spitze einer Armee, um in die Bretagne einzumarschieren, wurde dann aber in Le Mans von einem ersten Anfall seines späteren Wahnsinns festgehalten.

Nach dem Verlust seines königlichen Beschützers und nach seiner Absetzung durch die Onkel des Königs, versöhnte er sich 1399 mit seinem Landesherrn nach 35 Jahren Auseinandersetzung. Kurze Zeit später starb Johann V.

Olivier de Clisson war im Jahr 1402 der Vorsitzende bei den Krönungszeremonien des neuen Herzogs Johann VI., des jungen Sohnes Johanns V., wurde dann aber bei der Vergabe der Regentschaft nicht berücksichtigt: Regent für Johann VI. wurde Philipp der Kühne, Herzog von Burgund († 1404).

Seine Tochter Margot, die die Ansprüche ihres Ehemanns Johann von Blois, Graf von Penthièvre und Vizegraf von Limoges, auf das Herzogtum unterstützte, zog dadurch den Zorn Oliviers auf sich, der ihr vorhersagte: „Perverse, tu seras la ruine de tes enfants“ – sie werde der Untergang ihrer Kinder sein. Tatsächlich wurden zwei ihrer Söhne wegen eines Aufstands gegen den Herzog hingerichtet, ein dritter 25 Jahre eingekerkert. Johann VI. wiederum, der 1404 die Regierung antrat, ergriff schikanöse Maßnahmen gegen Olivier de Clisson, wollte ihn als Vergeltung für einen Prozess, den dieser gegen ihn anstrengte, enteignen, als Olivier bereits im Sterben lag, und akzeptierte erst im letzten Moment einen finanziellen Ausgleich. 
de Clisson, Olivier V. (I41675)
 
41064 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ordoño_I._(Asturien) Okt 2017)

Ordoño I. († 27. Mai 866 in Oviedo) war von 850 bis 866 König von Asturien. Er war Sohn und Nachfolger des Königs Ramiro I. Seine Mutter kann nicht die Königin Paterna gewesen sein, die Ramiro erst 842 geheiratet hatte; Ordoño stammte entweder aus einer früheren Ehe oder aus einer unehelichen Verbindung.
Bald nach seinem Regierungsantritt kam es zu einem Aufstand der Basken, und als er sich auf einem Feldzug zu dessen Niederwerfung befand, griff ein muslimisches Heer an. Den asturischen Chroniken zufolge, die Ordoño verherrlichen (sie wurden zur Zeit seines Sohnes und Nachfolgers geschrieben), meisterte er diese schwierige Situation militärisch.

Im Emirat von Córdoba brach nach dem Regierungsantritt des Emirs Muhammad I. 852 in Toledo ein Aufstand aus. Die Aufständischen baten Ordoño um Hilfe. Er entsandte ein Heer, welches zusammen mit den Aufständischen in einen Hinterhalt geriet und von Muhammad in der Schlacht am Río Guadacelete besiegt wurde. Die asturischen Chronisten verschwiegen diese Niederlage.

858/859 unternahmen Normannen einen Raubzug an der Küste des asturischen Reichs, der laut einer asturischen Chronik (Crónica Albeldense) abgewehrt wurde.
In den Jahrzehnten vor Ordoños Regierungsantritt hatte sich im Ebrotal die Macht der Banu Qasi gefestigt, einer zum Islam übergetretenen Familie gotischer Herkunft, deren Oberhaupt zu Ordoños Zeit der bedeutende Heerführer Musa ibn Musa ibn Furtrtun war. Musa rebellierte wiederholt gegen den Emir von Córdoba und wollte sich nach erfolgreichen Feldzügen als „dritter König in Spanien“ (neben dem Emir und Ordoño) etablieren. Gegen ihn wandte sich Ordoño und besiegte ihn 859 in der Schlachht bei Albelda, worauf Musas Sohn Lope (lateinisch Lupus), der damals Toledo in seiner Gewalt hatte, sich Ordoño unterwarf und künftig an dessen Seite gegen den Emir kämpfte. Die Asturer wagten kühne Feldzüge gegen das Emirat, auf denen sie unter anderem die Städte Talamanca (Provinz Madrid) und Coria (Provinz Cáceres) einnahmen.

Ordoño sorgte für die Sicherung und Wiederbesiedlung (Repoblación) der entvölkerten neueroberten Gebiete Tui, Astorga, Amaya sowie (im Jahre 856) León.
Einer späten Quelle von zweifelhafter Glaubwürdigkeit zufolge soll der Name von Ordoños Gemahlin Mumadona gewesen sein. Außer seinem Nachfolger Alfons III. nennt diese Quelle, die Chronik Sampiros, drei weitere Söhne Ordoños, die angeblich später gegen ihren Bruder rebellierten. Die Zuverlässigkeit dieser Angaben ist umstritten. 
von Asturien, König Ordoño I. (I7090)
 
41065 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ordoño_II._(León) (Aug 2023)

Ordoño II. (* ca. 871; † Juni 924) war König von León (914–924) und (als Ordoño I.) von Galicien (910–924).

Familie
Ordoño war der Sohn von Alfons III. von Asturien, der ihn zur Erziehung zu den Banu Qasi nach Saragossa schickte. Beim Tod seines Vaters (910) erhielt er die Krone Galiciens. Der Tod seines Bruders Garciá I. in Zamora (914) hatte zur Folge, dass auch die Krone Leóns auf ihn überging. So brachte er die Gebiete des asturisch-leónesischen Königreichs unter seine Herrschaft und residierte in León. Mit ihm endete das Königreich Asturien und das Königreich León beginnt zu existieren.

Politik
Er führte die Politik der territorialen Ausdehnung seiner Vorgänger in zwei Richtungen fort. Im Westen erreichte er die Städte Évora und Mérida, welche er beide plündern ließ. Der maurische Statthalter war gezwungen, den Rückzug der Leónesen zu erkaufen. Im Osten schloss er sich Sancho I. von Navarra in seinem Kampf gegen Emir Abd ar-Rahman III. von Córdoba an. Die Mauren wurden im Jahr 917 in der Schlacht von San Esteban de Gormaz geschlagen, was dazu führte, dass im folgenden Jahr die Städte Arnedo und Calahorra den Banu Qasi entrissen wurden. Die Reaktion Abd ar-Rahmans ließ nicht auf sich warten, denn im Jahr 920 setzte er ein Heer in Marsch und eroberte Osma und San Esteban de Gormaz zurück, drang in Navarra ein und schlug die Christen in der Schlacht von Valdejunquera. Dabei gelang es ihm, die Bischöfe von Tui und Salamanca gefangen zu nehmen.

Ordoño II. führte die Niederlage auf die Abwesenheit der Grafen von Kastilien zurück, die er zwar aufgeboten hatte, auf deren Erscheinen er jedoch vergeblich wartete. Daraufhin berief er sie nach Tejares und ließ sie töten. Ein Gegenangriff der christlichen Truppen führte zur Besetzung La Riojas und der Einverleibung der Gebiete um Nájera und Viguera in Navarra. 
von León (von Asturien), Ordoño II. (I7087)
 
41066 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ordoño_III._(León) (Apr 2022)

Ordoño III. (* um 926 in Zamora; † 956) war Sohn des Königs Ramiro II. von León. Er war König von León von 951 bis 956.
Er kämpfte gegen das Königreich Navarra und das Königreich Kastilien, die seinen Stiefbruder Sancho I. von León unterstützten, der Ordoños Anspruch auf den Thron bestritt.
Dies war nicht die einzige Herausforderung seiner Regentschaft. Außer seinem Stiefbruder musste er die Mauren aus Al-Andalus und eine Rebellion in Galicien bekämpfen. Im Kampf gegen die Muslime sandte Ordoño III. seine Armee 955 bis nach Lissabon. Nach dieser Demonstration der Stärke kam es zu einem Abkommen zwischen Ordoño III. und dem Kalifen von Córdoba Abd ar-Rahman III.
Ordoño versuchte die Politik seines Vaters, die Position von León zu stärken, weiterzuführen. Er heiratete die Tochter des Grafen von Kastilien Fernán González, Urraca Fernández, verstieß sie jedoch später, da ihr Vater mit Sancho I. verbündet war.
Urraca gebar ihm mindestens zwei Kinder, einen Sohn namens Ordoño, der früh starb, und eine Tochter namens Teresa, die Nonne wurde. Ordoño III. war auch der Vater von Bermudo II. von León. Es ist jedoch nicht sicher, ob dieser ein Sohn von Urraca war oder von einer Nichte des Fürsten Pelayo und Geliebten Ordoños III. stammte. 
von León, König Ordoño III. (I7106)
 
41067 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ordoño_IV._(León) (Apr 2018)

Ordoño IV. der Böse (* 926 in Córdoba; † 962) war Sohn des Königs Alfons IV. von León und Neffe von Ramiro II. von León. Er war König von Léon von 958 bis 960. Er unterbrach die Herrschaft von Sancho I. von León für zwei Jahre.

Ordoño gewann den Thron mit Hilfe des Grafen von Kastilien Fernán González, dessen Tochter er heiratete, und der Unterstützung des kastilischen und galicischen Adels. Als er 958 den Thron bestieg, heiratete er Urraca, die Tochter des Grafen von Kastilien. Die Ehe blieb kinderlos. Er wurde jedoch bereits 960 durch eine Intervention des Königreichs Navarra vom Thron vertrieben.

Nach dem Verlust seines Throns floh er nach Asturien und dann nach Burgos. Dort verließ er seine Frau und verlor so die Unterstützung des kastilianischen Hofes. Er war gezwungen, sich an den Kalifen von Córdoba zu wenden, der ihm bis zu seinem Tod jedoch nicht zu Hilfe kam. 
von León, König Ordoño IV. (I9852)
 
41068 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Orl%C3%A9ans-Rothelin

Orléans-Rothelin

Das Adelsgeschlecht Orléans-Rothelin war eine illegitime Nebenlinie des Hauses Orléans-Longueville.

Geschichte
Der Name der Familie geht auf den Adelstitel Marquis de Rothelin (bzw. Rottelin) zurück, der zuerst vom Haus Baden und dann der Familie Orléans-Longueville getragen wurde. Der Titel, übersetzt „Markgraf von Rötteln“, bezieht sich auf die oberrheinische Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg mit dem Zentrum Rötteln, die jedoch niemals im Besitz der Orléans-Dynastie war.

Die Bezeichnung geht zurück auf Rudolf IV. (1426/27–1487), Markgraf von Hachberg-Sausenberg und Graf von Neuenburg aus dem Haus Baden, der am burgundischen Hof als „Rodolphe de Hochberg, marquis de Rothelin“ auftrat. Sein Sohn Philipp („Philippe de Hochberg, marquis de Rothelin“) machte in französischen Diensten Karriere und stieg bis zum Marschall von Burgund und Gouverneur der Provence auf. Aus seiner Ehe mit Marie von Savoyen ging nur die Tochter Johanna hervor, was dazu führte, dass mit Philipps Tod 1503 die Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg per Erbvertrag (Röttelsches Gemächte) an die badische Hauptlinie zurückfiel.

Johanna, verheiratet mit Louis I. d’Orléans, premier duc de Longueville, wurde allerdings Gräfin von Neuenburg („Jehanne, comtesse souveraine de Neuchâtel“). Ihr Ehemann nannte sich iure uxoris ebenfalls Marquis de Rothelin, focht im Namen seiner Frau den Erbvertrag mit dem badischen Markgrafen an und machte mit Unterstützung des französischen Königs und einiger eidgenössischer Stände (erfolglos) Ansprüche auf die Markgrafschaft geltend.

Nach dem Tod Johannas 1543 übernahm ihr einziger überlebender Sohn François den Marquis-Titel und hielt die Ansprüche aufrecht. Aus einer unehelichen und nicht standesgemäßen Verbindung zwischen François und Françoise Blosset ging ein Sohn, ebenfalls François genannt und bekannt als „Bâtard de Rothelin“, hervor. Dieser erhielt von seinem Vater dessen Titel Marquis de Rothelin und begründete damit die Nebenlinie Orléans-Rothelin. Begütert war die Nebenlinie in Varenguebec, Neaufles und Hugueville in der Normandie.

1581 legte Marie de Bourbon für das Haus Orléans-Longueville den Streit mit dem Haus Baden-Durlach nach einer Zahlung von 225.000 Gulden bei.[1] Das Haus Orléans-Rothelin führte allerdings weiterhin den Titel marquis de Rothelin.

Die Familie Orléans-Rothelin hatte in männlicher Linie bis Mitte des 18. Jahrhunderts bestand, der Familienname erlosch 1818 mit Françoise-Dorothée, comtesse de Rothelin, der Ehefrau des Staatsmannes Timoléon de Cossé-Brissac. Wohl bekanntestes Mitglied der Familie war der Gelehrte Charles d’Orléans de Rothelin, genannt „l’Abbé de Rothelin“. Auf die Familie geht das Pariser Hôtel de Rothelin-Charolais zurück. Kein Zusammenhang besteht hingegen mit dem fiktiven Eugène de Rothelin aus dem gleichnamigen Werk der Adélaïde de Souza.[2]

Mmehr unter dem Link oben.. 
von Rothelin (Rötteln), Marquis François (I13028)
 
41069 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ortenburg_(Adelsgeschlecht)

Jener Rapoto wurde zum Stammvater des Seitenzweiges der Spanheimer: Ab 1134 nannte er sich Graf von Ortenberg (nach dem alten Namen Ortenburgs). Nachdem Engelbert III. im Jahre 1173 kinderlos verstorben war, fiel Rapoto dessen Grafschaft Kraiburg-Marquartstein zu. Die Besitzungen des Hauses Ortenburg erstreckten sich von Tirschenreuth in der Oberpfalz über die Grafschaften Ortenburg, Kraiburg und Murach in einem weiten Bogen bis Kitzbühel in Tirol. Dies sollte fortan, für etwa 130 Jahre, das Kernland der Ortenburger Grafen bilden. Nach Rapotos Tod im Jahre 1186 fielen seine Besitzungen an seine beiden Söhne Rapoto II. von Ortenburg und Heinrich I. Diese teilten die väterlichen Besitzungen auf, Rapoto II. bekam die Grafschaft Kraiburg-Marquartstein und die Besitzungen im Chiemgau und südlich davon, Heinrich I. die Grafschaft Ortenburg und die Grafschaft Murach. Die Gebiete wurden nach der Teilung nicht mehr wiedervereint.

Mehr unter obenstehendem Link.. 
von Ortenburg, Graf Rapoto I. (I11846)
 
41070 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ortenburg_(Adelsgeschlecht)

Ortenburg (Adelsgeschlecht)

Die bayerischen Grafen zu Ortenburg (früher Ortenberg) sind ein Dynastengeschlecht mit Ursprüngen aus Rheinfranken und Kärnten. Die Ortenburger sind ein Seitenzweig des Geschlechts der Spanheimer, die von 1122 bis 1269 (nominell bis 1279) die Kärntner Herzogswürde innehatten. Die Ortenburger waren von 1134 bis ins Jahr 1805 Grafen bzw. Reichsgrafen zu Ortenburg und zählen zum Hohen Adel. Das Geschlecht der Grafen zu Ortenburg besteht bis heute, der Hauptzweig lebt im oberfränkischen Tambach.

Neben ihrer reichsunmittelbaren Grafschaft hatten die Ortenburger umfangreiche Besitzungen in Niederbayern, der Oberpfalz und Österreich. Zudem waren sie die Vögte des Hochstiftes Passau, des Domkapitels Passau, sowie der Klöster St. Nikola, Aldersbach, Frauenchiemsee und Mondsee.

Geschichte
Der Ursprung des Geschlechtes liegt in Rheinland-Pfalz. Urahn war Siegfried I. von Spanheim. Im Jahre 1044 trat er als regierender Graf zu Sponheim auf. Durch Heirat mit Richgard, der Erbtochter des Grafen Engelbert IV. im Pustertal aus dem Geschlecht der Sieghardinger, erlangte er große Besitzungen in Tirol und Kärnten. 1048 trat er als Gaugraf im Pustertal und Graf im Lavanttal auf. Ebenso übernahm er die Besitzungen seines Schwiegervaters in Oberbayern.

Sein Enkel, Engelbert II. von Kraiburg, der spätere Herzog von Kärnten, vergrößerte sie aufgrund seiner Ehe mit der reichen Erbtochter Uta von Passau, Tochter Ulrichs des Vielreichen, um ausgedehnte Besitzungen in Ober- und Niederbayern, die er unter seinen Söhnen aufteilte. Engelbert III. erhielt große Gebiete im Chiemgau und im Rottal, während sein Bruder Rapoto I. ausgedehnte Besitzungen nördlich Kraiburgs erbte.

Jener Rapoto wurde zum Stammvater des Seitenzweiges der Spanheimer: Ab 1134 nannte er sich Graf von Ortenberg (nach dem alten Namen Ortenburgs). Nachdem Engelbert III. im Jahre 1173 kinderlos verstorben war, fiel Rapoto dessen Grafschaft Kraiburg-Marquartstein zu. Die Besitzungen des Hauses Ortenburg erstreckten sich von Tirschenreuth in der Oberpfalz über die Grafschaften Ortenburg, Kraiburg und Murach in einem weiten Bogen bis Kitzbühel in Tirol. Dies sollte fortan, für etwa 130 Jahre, das Kernland der Ortenburger Grafen bilden. Nach Rapotos Tod im Jahre 1186 fielen seine Besitzungen an seine beiden Söhne Rapoto II. von Ortenburg und Heinrich I. Diese teilten die väterlichen Besitzungen auf, Rapoto II. bekam die Grafschaft Kraiburg-Marquartstein und die Besitzungen im Chiemgau und südlich davon, Heinrich I. die Grafschaft Ortenburg und die Grafschaft Murach. Die Gebiete wurden nach der Teilung nicht mehr wiedervereint.

Die Kraiburger Pfalzgrafen von Bayern

Im Jahre 1208 erlangte Rapoto II. die Pfalzgrafenwürde. Somit wurde er der Stellvertreter des Kaisers und des Herzogs im Herzogtum Bayern. Sein Amt führte er von Kraiburg aus. Er war zusammen mit seinem Bruder Heinrich mehrfach in Konflikte mit den Nachbarn, den Bischöfen von Passau, den Herzögen von Bayern und Österreich und dem König von Böhmen, verwickelt. So fiel Herzog Ludwig I. von Bayern, der Schwager Rapotos II., im Jahre 1199 in das Kraiburger Land ein und zerstörte die Stammburg Kraiburg, die Rapoto jedoch nach Beilegung des Konflikts wiedererrichten ließ.

1231 starb Rapoto II. und sein Amt und seine Würden fielen an seinen Sohn Pfalzgraf Rapoto III. von Ortenburg. Unter seiner Herrschaft stand das Kraiburger Grafenhaus am Zenit seiner Macht. Die Besitzungen erstreckten sich von der Donau über große Teile des Rottals bis zum rechten Innufer, von der Alz bis an die Traun und vom Süden des Chiemsees bis ins Brixental. Des Weiteren hatte er große Lehensgüter im Salzburger Raum von den dortigen Bischöfen. Das Grafschaftsgebiet wurde abgesichert durch die Burgen Kraiburg, Trostberg, welche Rapoto III. 1232 errichten ließ, Massing, Dachberg, Rotenberg und Griesbach. Bis zum Tod des zweiten ortenburgischen Pfalzgrafen Rapoto III. im Jahre 1248 war das Haus Ortenburg eines der mächtigsten bayerischen Adelshäuser. Ihre Besitzungen reichten vom Brixental und Kitzbühel über einen weiten Bogen über das ostbayerische Land, bis hinauf nach Tirschenreuth in der Oberpfalz und waren damit sogar größer als die der Wittelsbacher. Die Ortenburger verwalteten ihre Besitztümer soweit selbstständig, dass sie auf dem besten Wege waren ihre Gebiete vom Herzogtum Bayern unabhängig zu machen und zu einem selbstständigen Herzogtum aufzusteigen. Dies führte zu wiederholten Konflikten mit den Nachbarn. Nach dem Tod Rapotos III. 1248 und dem damit verbunden Verlust der Grafschaft Kraiburg verloren die Ortenburger den Großteil ihrer Macht. Dieser hatte nur eine Tochter, die Hartmann I. von Werdenberg heiratete, der die Besitzungen übernahm und die gesamten Besitzungen des ehemals ortenburgisch-pfalzgräflichen Hauses 1259 an den Wittelsbacher Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern veräußerte.

Die Ortenburger Grafen

Heinrich I. hatte in der Erbteilung mit seinem älteren Bruder Rapoto II. die Besitzungen im Nordgau mit Murach bei Oberviechtach sowie die Grafschaft Ortenburg im Wolfachtal mit Sitz in Ortenburg samt einigen Besitzungen im Rottal erhalten. Im Jahre 1206 gründete er zusammen mit dem Passauer Bischof die Stadt Vilshofen an der Donau. Eine Urkunde Kaiser Friedrichs II. von 1229 gewährte ihm das Betreiben von Bergwerken, somit eine Übertragung von Regalien, was als Keimzelle für die spätere Reichsunmittelbarkeit der Grafschaft Ortenburg gilt. Heinrichs Besitzungen vergrößerten sich 1223 und 1232 erheblich, als Diepold von Leuchtenberg, die Herren von Höhnberg und Heinrich von Altendorf (aus dem Hause der Grafen von Leonberg) ihm reiche Besitzungen verpfändeten. Darunter waren unter anderem die Feste Leuchtenberg, Besitzungen zu Höchstadt an der Aisch und die Burg Pfaffenhofen im Nordgau sowie Besitzungen um Mühlbach, Neustadt und Neumarkt. Seine Besitzungen erstreckten sich vom Rottal bis hinauf nach Tirschenreuth entlang der böhmischen Grenze.

Erbstreit und Gebietsverluste

1238 schenkte Heinrich I. die Grafschaft Murach an seine jüngeren Söhne aus zweiter Ehe, Gebhard, Diepold und Rapoto IV. sowie deren Mutter Richgard von Hohenburg, was seinen ältesten Sohn aus erster Ehe, Heinrich II., verbitterte. Durch ihn verlor die Ortenburger Linie später nahezu vollständig ihren Besitz und ihr Ansehen. Er folgte 1241 seinem Vater Heinrich I. als Graf von Ortenburg nach, wollte aber mit aller Macht verhindern, dass seine Halbbrüder an seine Besitzungen kamen. Er versuchte sogar, Richgard und seine Stiefbrüder gewaltsam in seine Hand zu bringen, sodass selbst der Kaiser diesen einen Schutzbrief ausstellte. Richgard floh bald zu ihrem Verwandten Herzog Otto II. von Bayern. Dieser brach 1241 mit bewaffneter Macht in die Ortenburger Besitzungen ein und annektierte Vilshofen. Heinrich floh vor Otto II. zum Bischof von Passau. Dieser gewährte ihm Unterkunft, als Gegenleistung gab Heinrich ihm nach und nach immer mehr Güter aus seinen Besitzungen. 1248 floh Heinrich weiter nach Bamberg. Dem dortigen Bischof vermachte er seine ganzen Lehen und seinen ganzen Besitz gegen eine jährliche Rente von 50 Pfund Bamberger Pfennigen. So verlor das Haus Ortenburg nahezu seinen gesamten Besitz bis auf die Burgen Murach und Ortenburg, welche Herzog Otto immer noch besetzt hatte. Die verbliebene Grafschaft war daher nur noch so groß wie der Markt Ortenburg vor der bayerischen Gemeindegebietsreform von 1972.

Die Ortenburger gaben im Jahre 1391 unter Georg I. und Etzel I. zeitweise ihre Reichsrechte auf, wodurch die Grafen zu diesen Zeiten Vasallen der Herzöge von Bayern waren. Diese Zugeständnisse sollten im Laufe der Jahrhunderte den bayerischen Herzögen noch als Rechtfertigung dienen, um sich die Grafschaft einzuverleiben. Jedoch gelang ihnen dies trotz der schwerwiegenden Zugeständnisse und der damit verbundenen teilweisen Aufgabe der Reichsrechte nicht. Die Grafschaft war zwar vorübergehend ein bayerischer Vasall, jedoch wurde sie bis 1805 kein bayerischer Marktflecken. Durch die Eintragung 1521 in die Reichsmatrikel und das Reichskammergerichtsurteil von 1573 gelang es seinen Nachfahren, sich von den einstigen Zugeständnissen an die bayerischen Herzöge wieder zu lösen.

Wiederaufstieg
Bis ins Jahr 1551 stieg das Ansehen und die Macht der Ortenburger wieder. Sebastian I. hatte von seinem Schwiegervater Johann von Rohrbach, seit 1463 Reichsgraf von Neuburg, die Reichsgrafschaft Neuburg mit Schloss Neuburg am Inn geerbt. Kaiser Friedrich III. sah die Grafschaft jedoch als „heimgefallenes Lehen“ an und besetzte sie 1467. Es gelang Sebastian I. jedoch, die Burg einzunehmen und einer anschließenden Belagerung standzuhalten. Erst durch Vermittlung Herzog Ludwigs IX. von Bayern-Landshut kam es im Jahr 1473 auf dem Reichstag zu Augsburg zu einem Vergleich, wodurch der Graf eine Abfindung von 4000 Gulden für die Rückgabe der Grafschaft Neuburg erhielt. Des Weiteren wurde die Reichsunmittelbarkeit der Grafschaft Ortenburg erneut bestätigt. Sebastian I. war 1475 Kämmerer der Braut bei der Landshuter Hochzeit. Sein Sohn, Graf Christoph I., gehörte bald wieder zu den reichsten Herren in Niederbayern, durch seine Heirat mit Anna Hollup, Erbtochter des böhmischen Ritters Friedrich von Hollup auf Schloss Mattighofen und Burg Neudeck.

Im Jahre 1530 kam es unter Graf Christoph aufgrund des Ortenburger Erbstreites mit Graf Gabriel von Salamanca-Ortenburg um die Kärntner Grafschaft Ortenburg zu einer Namensumbenennung des bisher zumeist Ortenberg genannten niederbayrischen Geschlechtes zu Ortenburg, gleich dem erloschenen Kärntner Geschlecht. Der Streit um das vermeintliche Kärntner Erbe sollte sich noch über Jahrhunderte hinziehen. Im Jahre 1538 trat Christoph gemeinsam mit seiner zweiten Gemahlin zum evangelischen Bekenntnis über.

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von Ortenburg, Anna (Agnes, Cordula) (I11809)
 
41071 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ottokar_I._Přemysl (Okt 2017)

Ottokar I. Přemysl (* um 1155 in Königstädtel (?); † 15. Dezember 1230), Sohn von Vladislav II. und Judith von Thüringen, war König von Böhmen aus der Dynastie der Přemysliden. Er setzte die Erhebung seines Landes zum erblichen Königreich durch.

Leben
Ottokar I. kämpfte lange Zeit mit verschiedenen Prätendenten um die Herrschaft. Zunächst wurde er von seinem älteren Bruder Friedrich 1179 als Markgraf von Mähren eingesetzt und hatte 1192/1193 auch kurz die böhmische Herzogswürde inne. Als Ottokar in der Auseinandersetzung zwischen Staufern und Welfen die Seiten wechselte, wurde er 1194 von Heinrich VI. abgesetzt und musste seinem früheren Verbündeten Heinrich Břetislav III., Bischof von Prag weichen, der vom König als böhmischer Herzog eingesetzt worden war.
Am 22. Juni 1197 wurde sein Bruder Vladislav Heinrich zum Herzog erhoben. Kurz darauf schloss Ottokar mit ihm einen Ausgleich, dem zufolge Vladislav das Markgrafentum Mähren als böhmisches Lehen, Ottokar selbst den böhmischen Thron erhielt. Damit waren beide Teilfürstentümer für kurze Zeit wieder getrennt. Im September 1198 erwarb Ottokar von Philipp von Schwaben als Belohnung für seine Gefolgschaft die Königswürde (Einigung am 8. September in Mainz) und wurde wenige Tage später in Boppard gekrönt. Dabei handelte es sich erstmals in der Geschichte Böhmens nicht um eine persönliche, sondern um eine erbliche Krone.

1203 wurde Ottokar zwar von Philipp abgesetzt, weil er parteiflüchtig wurde und seine Gemahlin Adelheid von Meißen verstieß, erlangte aber dafür Anerkennung seiner Herrschaft durch Innozenz III. und Otto von Braunschweig; 1204 versöhnte er sich wieder mit Philipp. Mit Otto, den er anfangs anerkannt hatte, entzweite er sich wieder und schloss sich 1212 Friedrich II. an, der 1212 in der Goldenen Sizilianischen Bulle das böhmische Erbkönigtum endgültig anerkannte und Ottokar als „vornehmsten Reichsfürsten“ bezeichnete.

1216 regelte er seine Nachfolge, indem er seinen Sohn Wenzel zum König wählen ließ. Um 1200 war zudem die mährische Nebenlinie der Přemysliden endgültig erloschen, so dass die beiden Reichsteile Böhmen und Mähren von diesem Zeitpunkt an eine Einheit bildeten. Alle folgenden böhmischen Könige trugen auch den mährischen Markgrafentitel, der ihnen in der Regel bereits in ihrer Funktion als Thronfolger verliehen wurde.

Während der Herrschaft Ottokars und seines Sohnes Wenzel kam es in Böhmen zu weit reichenden gesellschaftlichen Veränderungen. Bisher nicht besiedelte Gebiete wurden zunehmend kolonialisiert. Neben böhmischen Einwohnern wanderten zunehmend auch Deutsche ein, die neue Siedlungen und Städte gründeten. Dies führte nicht nur zum Anwachsen der Bevölkerung, sondern auch zur Intensivierung der Landwirtschaft und Einführung neuer Anbaumethoden. Auch die Verordnungen, Gesetze und die Besitztumsverhältnisse mussten neu definiert oder geändert werden. Die Überschüsse aus der Landwirtschaft, aber auch aus dem aufblühenden Handwerk mussten abgesetzt werden. Neue Handelswege und -beziehungen entstanden, die Geldbewirtschaftung musste angepasst werden. Der zunehmende Bedarf an Edelmetallen wie Metallen überhaupt führte zur wachsenden Bedeutung des Bergbaus.

Die Struktur der Siedlungen und Städte änderte sich, ein neuer Stand der Bürger kam hinzu. Es entstanden neue Schichten der Verwalter, die sich an dem Adelsstand orientierten, daneben Handwerker, Händler, Unternehmer. Eine immer größere Bedeutung erlangten vor allem die Gutsbesitzer. Die Erfolgreichen gelangten in den Umkreis der Macht, die weniger Erfolgreichen sammelten sich um die Erfolgreichen, dem Adelsstand, der sich meist aus den Erträgen seiner Lehen finanzierte. Wichtiges Symbol der Anerkennung der böhmischen Herrscher wurde das Recht, den Königstitel zu vererben. Neben dem Erwerb der erblichen Königskrone setzte Ottokar I. auch die Primogenitur durch, was die jahrhundertelange Destabilisierung Böhmens durch das Senioratsprinzip beendete. Veränderungen gab es auch bei der Kirche. Deren Selbständigkeit und eigenständige innere Verwaltung wurde anerkannt, ihre Einmischung in politische Entscheidungen musste oft hingenommen werden. 
von Böhmen (Přemysliden), König Ottokar I. Přemysl (I7597)
 
41072 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ottokar_II._Přemysl (Feb 2022)

Ottokar II. Přemysl oder Přemysl Ottokar II.[1], tschechisch Přemysl Otakar II. (* um 1232; † 26. August 1278 in Dürnkrut, in Niederösterreich) aus der tschechischen Dynastie der Přemysliden, war von 1253 bis 1278 König von Böhmen.
Ab 1251 war er auch Herzog von Österreich, ab 1261 Herzog der Steiermark und ab 1269 Herzog von Kärnten und Krain. Damit hatte er eine für einen Přemysliden zuvor und später nie erreichte Machtfülle erlangt, was sich auch in seiner mehrfachen Bewerbung um die Krone des Heiligen Römischen Reiches zeigt.

Jugend
Ottokar Přemysl war der zweite Sohn von König Wenzel I. von Böhmen und Kunigunde von Schwaben. Sein Geburtsjahr ist nicht bekannt. Es werden jedoch die Jahre 1230, Herbst 1232 oder Anfang 1233 in Betracht gezogen.[2] Ottokar Přemysl wurde nach seinem Großvater Ottokar I. Přemysl benannt. Zum Erzieher Ottokar Přemysls wurde möglicherweise Philipp von Kärnten, Kanzler von Böhmen, gemacht. Seine Schulbildung beschränkte sich vermutlich auf das Erlernen von Geschichte sowie vielleicht etwas Latein und Deutsch. Der Zeit entsprechend dürfte er jedoch noch Analphabet gewesen sein. Sollte er als Zweitgeborener zum Geistlichen erzogen worden sein, wäre sein Bildungsniveau höher anzusetzen.
Das erste gesicherte Ereignis aus dem Leben Ottokar Přemysls ist die Erhebung zum Markgrafen von Mähren durch seinen Vater am 27. März 1247. Dem vorausgegangen war der Tod seines älteren Bruders Vladislav. Ottokar Přemysl weilte in Mähren zumeisist in der Residenz Brünn. Seine politischen Maßnahmen waren auf eine Stärkung der Wirtschaftskraft Mährens nach den Zerstörungen des Mongoleneinfalls 1241 ausgerichtet. 1247 widersetzte er sich seinem Vater, indem er sich gegen die Amtsenthebung des Olmützer Bischofs Konrad stellte. Im folgenden Jahr plante Wenzel I. auf Wunsch der Kurie einen Feldzug nach Österreich und löste dadurch einen pro-staufischen Aufstand einiger mit seiner Regierungsführung unzufriedenen Adeligen aus. Dieseen gelang es in kurzer Zeit einen Großteil des přemyslidischen Herrschaftsgebiets zu besetzen. Ottokar Přemysl, der wohl nicht zu den eigentlichen Urhebern der Revolte gezählt werden kann, ließ sich am 31. Juli 1248 in Prag von den Aufständischen zum „jüngeren König“ wählen und wurde somit zu ihrem nominellen Führer. Einer Niederlage der Aufständischen vor Brüx folgte ein Abkommen mit Wenzel I. Anfang November 1248, in dem Ottokar Přemysl eine dem Vater zumindest gleichberechtigte Stellung eingeräumt wurde. Nach weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen wurde Ottokar Přemysls Stellung als Mitregent im März 1249 in Verhandlungen bestätigt.
Im April 1249 exkommunizierte Papst Innozenz IV. Ottokar Přemysl wegen der stauferfreundlichen Ausrichtung des Aufstands. Daraufhin verlor dieser einen Teil seines Anhangs und musste sich nach der Eroberung Prags durch Wenzel I. seinem Vater im August desselben Jahres unterwerfen, wofür er erneut mit der Markgrafschaft Mähren belehnt wurde. Während des weiteren Verlaufs der Verhandlungen ließ Wenzel seinen Sohn für einige Monate in der westböhmischen Burg Pfraumberg festsetzen. In der Folgezeit konnte Ottokar Přemysl aufgrund des vermehrten Rückzugs seines Vaters von der Politik zugunsten seiner Jagdleidenschaft seinen Einfluss ausbauen.

Thronanwärter und Herzog von Österreich
Diese Auseinandersetzung endete, als Wenzel begann, sich in die Entwicklung in Österreich einzuschalten. Mit Friedrichs II. Tod in der Schlacht an der Leitha waren dort 1246 die Babenberger in männlicher Linie ausgestorben. Dieser hinterließ eine Nichte Gertrud und eine Schwester Margarete. Gertrud heiratete nach dem Tod ihres Onkels zunächst Ottokars Bruder Vladislav und nach dessen Tod Anfang 1247 den Markgrafen Hermann VI. von Baden, der sich ebenso wenig wie der Reichsverweser im Land jedoch nicht durchsetzen konnte und 1250 starb. Im selben Jahr fiel Wenzel in das Land ein. Anderen Quellen zufolge wurde er von den österreichischen Ständen gerufen, um die Wirren zu beenden. Mit Zustimmung des Adels setzte Wenzel seinen SoSohn Ottokar als Statthalter ein. Gleichzeitig schlossen Wenzel und Ottokar einen Friedensvertrag, der den Sohn 1251 auch zum Markgrafen von Mähren machte. Ottokar hatte damit die klassische Herrschaftsposition der böhmischen Thronfolger inne. IIm gleichen Jahr zog Ottokar in Österreich ein und wurde von den Ständen bald als Herzog anerkannt. Zu einer Belehnung durch König Konrad IV. kam es hingegen nicht. Um seine Würde zu legitimieren, heiratete er am 11. Februar 1252 die fast dreißig Jahre ältere Margarete in der Burgkapelle von Hainburg.

Böhmischer König
1253 starb König Wenzel I. und Ottokar übernahm die Krone. Sein ausdrückliches Ziel war die Kaiserwürde des Heiligen Römischen Reiches. An der Wahl nahm er jedoch nicht persönlich teil. Er war überzeugt, dass sein Reichtum genüge, diesen Titel übertragen zu bekommen.

Der Ungarnkönig Béla IV. fühlte sich durch diesen Machtzuwachs des benachbarten Reiches bedroht. Gemeinsam mit den bayerischen Wittelsbachern ging er gegen Ottokar vor. Die Kurie vermittelte schließlich einen Frieden (Frieden von Ofen), in dem eein großer Teil der Steiermark Ungarn zugeschlagen wurde. Die folgende vorübergehende Friedensphase nutzte Ottokar II., um den Deutschen Orden bei zwei Preußenfahrten (Kreuzzügen) im Baltikum gegen die Pruzzen zu unterstützen. Im Winter 1254 zozog er nach Samland, um den Aufstand der Samen zu unterdrücken. Nach dem Sieg trug er dazu bei, die Bevölkerung um die später nach ihm benannte Stadtgründung Königsberg zu christianisieren. Mit diesen Handlungen wollte er vor allem seine Stellung gegenüber der Kurie festigen.
1260 schlug er die Ungarn in der Schlacht bei Kressenbrunn erneut, was Ungarn zum Frieden von Wien (1261) zwang und Ottokar den Besitz und die Herzogswürde der Steiermark sicherte. Um diese Einigung zu bekräftigen, ließ er sich von Margarete scheiden und heiratete Kunigunde von Halitsch, eine Enkelin des Königs von Ungarn. Auch auf Reichsebene machte er großen Einfluss geltend, da sich die Könige Alfons X. und Richard von Cornwall jeweils seiner Unterstützung zu versichern suchten. 1266 besetzte er das reichsunmittelbare Egerland. 1267 brach er zu einem Kreuzzug nach Litauen auf.

In dieser Zeit schloss er auch einen Erbvertrag mit dem kinderlosen Herzog Ulrich III. von Kärnten. 1269 starb Ulrich und Ottokar erbte Kärnten und Krain. Damit zog er sich allerdings die Feindschaft des dortigen Adels zu. Auch die Mehrzahl der Reichsfürsten begann sich über den Machtzuwachs des böhmischen Königs Sorgen zu machen.

Ihren Ausdruck fand diese Haltung 1273, als es zu einer neuen Königswahl im Reich kam. Ottokar war den Kurfürsten wegen seiner Machtfülle suspekt, sie wählten den vermeintlich „armen Grafen“ Rudolf von Habsburg. Ottokar erkannte die Wahl und den neuen König nicht an. Dieser forderte im Gegenzug die Rückgabe angeeigneter Reichsterritorien, was vor allem auf Ottokar und Österreich, die Steiermark und das Egerland gemünzt war. In einer Reichsgerichtsverhandlung zu dieser Anschuldigung unnterlag Ottokar, worauf Rudolf die Reichsacht gegen ihn verhängte. Dadurch verlor Ottokar die letzte Unterstützung innerhalb des Reiches und in den benachbarten Territorien. Auch innerhalb Böhmens verweigerte eine starke Adelsopposition dem Köninig die Unterstützung. Im Süden seines Territoriums brach sogar ein offener Aufstand aus, an dem sich einflussreiche böhmische Geschlechter wie die Witigonen, angeführt durch Zawisch von Falkenstein und Boresch von Riesenburg beteiligten. Ottokar war gezwungen, 1276 in Wien (Frieden von Wien) auf alle Erwerbungen zu verzichten. Ihm blieben nur Böhmen und Mähren. Als er kurz darauf versuchte, seinen Herrschaftsraum mit Waffengewalt wiederherzustellen, kam es am 26. August 1278 zur Schlacht auf dem Marchfeld. Ottokar wurde auf dem Schlachtfeld getötet, vermutlich durch einen Racheakt eines Kärntner Ritters; Rudolf ging aus der Schlacht als Sieger hervor.

Nach seinem Tod wurde er zunächst in der Wiener Minoritenkirche 30 Wochen lang aufgebahrt und 1279 in der Krypta der Klosterkirche des Znaimer Minoritenklosters beigesetzt. Erst 1297 wurden seine sterblichen Überreste nach Prag überführt.[3]
Kampf um die Nachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach seinem Tod übernahm Rudolf von Habsburg die Macht in Mähren. Mit der Verwaltung wurde der Olmützer Bischof Bruno von Schauenburg beauftragt. In Böhmen bat Königswitwe Kunigunde den Verbündeten der Premysliden, Otto V., Markgraf von Brandenburg, um Hilfe.

Otto V., entfernt mit dem böhmischen Herrscherhaus verwandt, zog mit seinem Heer nach Böhmen und traf auf intensive innere Machtkämpfe. Vor allem die Gegner der Premysliden, hier vor allem die Witigonen, stürmten königliche Städte und Güter in Südböhmen. Die Herren von Lichtenburg (Nachkommen derer von Ronow) besetzten Deutschbrod und auch in anderen Gegenden herrschten erbitterte Kämpfe. Otto versuchte diese Situation für sich auszunutzen, musste sich aber schließlich gegen die Übermacht der Habsburger geschlagen geben.
Nachfolger Ottokars II. Přemysl als König von Böhmen wurde sein minderjähriger Sohn Wenzel II. (tschechisch Václav II.), der jedoch erst im Jahr 1288 tatsächlich die Macht übernehmen konnte.

Nachwirken
In Österreich gründete Ottokar die Städte Marchegg, Leoben und Bruck an der Mur. Das vom Babenbergerherzog Friedrich II. begonnene romanische Westwerk der Stephanskirche ließ er weiterbauen, sowie auch die Hofburg.
Auch in Böhmen förderte er die Städte gegenüber dem Adel. Vor allem die Residenzstadt Prag profitierte von der durch ihn angestoßenen regen Bautätigkeit. Ottokar belebte die vorher wenig besiedelten Randgebiete Böhmens, indem er Bauern und Handwerker „aus Schwaben“ zur Ansiedlung einlud und sie mit königlichen Freiheiten ausstattete. Vom Adel verlangte er dagegen die Auslieferung aller unrechtmäßig erworbenen Güter und ließ neue Burgen schleifen. Die erste geschriebene Reimchronik in tschechischer Sprache, die während seiner Regierungszeit entstand, rügte Ottokars Verhalten. Und tatsächlich konnte seine rigide Konfrontationspolitik den allgemeinen Machtzuwachs des böhmischen Adels im 13. Jahrhundert nicht aufhalten.
1255 soll der Deutsche Orden auf Veranlassung des böhmischen Königs Ottokar II. eine Burg namens Conigsberg errichtet haben. Die umliegende Stadt wurde später als Königsberg berühmt.
Ottokar war auch verantwortlich für eine neue Grenzziehung innerhalb der österreichischen Länder; die Anfänge des Landes Oberösterreich gehen auf ihn zurück.
Nach Ottokars Tod fiel Österreich an die Habsburger, die es bis zum Ende der Monarchie 1918 beherrschen sollten.

Durch Ottokar II. Přemysl gegründete Königsstädte

Böhmen
• Písek, 1254
• Kolín, 1253–1261
• Gurim, 1253–1261
• Zittau, 1255
• Brüx, vor 1257
• Tschaslau, etwa 1260
• Chrudim, etwa 1260
• Klattau, um 1260
• Hohenmauth, etwa 1260
• Aussig, um 1260
• Laun, nach 1260
• Kaaden, vor 1261
• Taus, etwa 1262
• Žatec, 1265
• Budweis, 1265
• Polička, 1265
• Ostrov nad Ohří, 1269
• Chotieborsch, zwischen 1265–1278
• Nimburg, vor 1276
• Tachau, 1253–1278
• Königinhof an der Elbe, 1253–1278
• Jaroměř, 1253–1278
• Melnik, 1253–1274
• Kuttenberg, vor 1276

Mähren
• Olmütz, 1253
• Ungarisch Hradisch, 13. Oktober 1257
• Mährisch Kromau, wahrscheinlich 1260
• Litovel, 1270

Steiermark
• Bruck an der Mur, 1260–1263
• Leoben, 1261–1263
• möglicherweise Radkersburg, 1261 (wird heutzutage eher als Gründung Albrechts I. bezeichnet)

Niederösterreich
• Marchegg, 1268

Vorlage zum Drama
Franz Grillparzer nahm 1825 seine tragische Geschichte als Vorlage für das Drama König Ottokars Glück und Ende. 
von Böhmen (Přemysliden), König Ottokar II. Přemysl (I8178)
 
41073 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_de_la_Roche (Sep 2023)

Otto nahm in Citeaux das Kreuz zum Vierten Kreuzzug und kämpfte bei der Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1204 mit. Danach schloss er sich dem Kreuzzugsführer Bonifatius von Montferrat an und zog mit ihm nach Altgriechenland, um den flüchtigen Kaiser Alexios III. zu verfolgen. Von Bonifatius als dem König von Thessaloniki erhielt Otto die Landschaften Böotien und Attika mit ihren Zentren Theben und Athen (Ende 1204 erobert) als Lehen übertragen. Später kamen noch Lokris und Megara dazu.

Großherr von Theben und Athen
Otto richtete in seinem neu erhaltenen Land ein fränkisches Feudalsystem nach dem Vorbild der Kreuzfahrerstaaten in Palästina ein. Der alte griechische Adel wurde weitgehend vertrieben und dessen Land an französische Ritter verteilt. Otto behielt Theben und Athen sowie alle ehemaligen kaiserlichen Güter als eigene Domänen. Als oberstes Lehnsgericht und Beratergremium schuf er den sogenannten „Haute Cour“. Er trieb ebenfalls die Errichtung eines lateinischen Kirchensystems in seiner Herrschaft voran, indem er seinen Kapellan Berard zum ersten lateinischen Erzbischof von Athen ernannte. Papst Innozenz III. bestätigte diese Handlung 1206 und unterstellte dem neuen Erzbistum elf Suffraganbistümer. In Theben wurde ebenfalls ein Erzbistum mit zwei eigenen Sprengeln eingerichtet. In Athen gründete Otto das Kloster von Daphni, das er Zisterziensermönchen aus dem Kloster Bellevaux anvertraute, das sein Urgroßvater in der Franche-Comté gegründet hatte.

Otto wurde in den offiziellen fränkischen Urkunden als dominus Athenarum (Herr von Athen) und von den einheimischen Griechen Megaskyr (Großherr) genannt. Der Titel eines Herzogs (dux Atheniensium ateque Thebanorum) wurde ihm lediglich von dem Chronisten Alberich von Trois-Fontaines angedichtet, welcher in der französischen Heimat die Eroberung Athens durch die Kreuzfahrer in seiner Chronik überschwänglich vermerkte.

Im Jahr 1207 vermittelte Otto die Ehe Kaiser Heinrichs mit einer Tochter von Bonifatius von Montferrat. Dieser fiel wenig später im Kampf gegen die Bulgaren, womit Otto in ein unklares Lehnsverhältnis geriet. Denn im Königreich Thessalonike übernahmen lombardische Regenten die Macht, denen zu huldigen Otto sich weigerte. Stattdessen erkannte er nun den Kaiser als seinen direkten Lehnsherren an. Zu Beginn des Jahres 1208 fielen die Lombarden unter Alberto Pallavicini in seinen Herrschaftsbereich ein und besetzten Theben und anschließend die Kadmeia. Kaiser Heinrich berief eilends in Ravennika ein Parlament zusammen, an dem die Lombarden demonstrativ nicht teilnahmen. Mit einem vereinten Heer schlossen Otto und der Kaiser diese in der Kadmeia ein und zwangen sie zur Aufgabe. Die Kadmeia wurde daraufhin dem Kaiser übergeben und Otto wurde Theben zurückerstattet. Die Lombarden aber wurden mit Euböa (Negroponte) entschädigt, das es noch zu erobern galt.

Danach unterstützte Otto seinen Verbündeten Gottfried I. von Villehardouin, Fürst von Achaia, bei der Eroberung von Akrokorinth, Argos und Nauplia im Jahr 1212. Die letztgenannten beiden Städte erhielt Otto aus Dank als Lehen Achaias. 1214 erhielt er vom Papst Livadia als kirchliches Lehen.

Am 2. Mai 1210 hatte Otto auf dem zweiten Parlament in Ravennika das dort ausgehandelte Konkordat mit dem Papst anerkannt, welches das Verhältnis zwischen Klerus und weltlichen Herren in Griechenland regelte. Dennoch geriet er ständig in Konflikte mit der Kirche, die ihm eine unrechtmäßige Bereicherung an Kirchengut vorwarf. 1218 wurde vom lateinischen Patriarchen von Konstantinopel das Interdikt über Athen ausgesprochen, 1220 folgte sogar die Exkommunikation gegen Otto durch einen päpstlichen Legaten.

1225 kehrte er in seine Heimat zurück und überließ die Herrschaft Athen seinem Sohn Guido I. de la Roche. Zunächst ließ er sich in der Burg Ray nieder. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er zurückgezogen im 'Familienkloster' Bellevaux nahe der Stammburg in Rigney.

U.a wird die Festung Chorizas Otto zugeschrieben. 
de La Roche, Herr Othon I. (Otto) (I42582)
 
41074 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Bentheim)

Otto I. von Bentheim-Holland (auch die Zählungen Otto III. und Otto IV. sind vorhanden) (* um 1145; † um 1208) war von 1166 bis 1208 Graf von Bentheim.

Familie
Er stammte aus der Familie der Gerulfinger, der Grafen von Holland. Er war ein Sohn des Grafen Dietrich VI. von Holland und dessen Frau Sophie von Salm-Rheineck. Diese war die Tochter des Pfalzgrafen Otto I. von Salm und war über ihre Mutter Gertrud von Northeim die Erbin der Grafschaft Bentheim.

Er selbst war in erster Ehe verheiratet mit Alverada von Cuyk-Arnsberg. Diese war Tochter von Graf Heinrich I. von Arnsberg und war Erbin von Malsen. In zweiter Ehe war er mit Alveradis von Cappenberg verheiratet. Er hatte mehrere Nachkommen. Otto wird fälschlich als Bischof von Münster bezeichnet, Ekbert war Graf in Friesland, außerdem Balduin der Tapfere, Graf von Bentheim, und Gertrud, Äbtissin von Metelen.

Leben
Nach dem Tod Otto II. von Salm (auch als Otto III. von Bentheim bezeichnet) im Streit mit Hermann von Stahleck (1148) wurde er von seinem Großvater zum Grafen von Bentheim vorgesehen. Er herrschte seit 1166 auch über Nordhorn, Neuenhaus, Emlichheim und weitere Gebiete und hatte auch Grafenrechte in Friesland. Als Graf von Bentheim wurde er 1171 erstmals bezeichnet. Er war auch Burggraf von Utrecht und bis zum Verkauf Herr von Gorkum.

Sein Bruder Florenz von Holland machte ihm 1165 im Bündnis mit dem Bischof von Utrecht das Erbe streitig, ehe er selbst in Streit mit dem Bischof geriet. Kaiser Friedrich I. versuchte 1166 zu vermitteln. Nach dem Tod des Bischofs wurde Balduin von Holland dessen Nachfolger. In der Folge lebten die Brüder in Frieden miteinander.

Otto soll zeitweise um 1172 von seinem Schwiegervater gefangen genommen worden sein, um ihn zu zwingen auf Erbansprüche zu verzichten. Daraufhin soll er zusammen mit seiner Mutter Sophie auf eine Pilgerreise nach Palästina gegangen sein.

Später kam es zu Übergriffen des dem Bischof von Utrecht unterstellten Burggrafen von Coevorden gegen Bentheimer Kaufleute. Der Bischof versuchte vergeblich dem Einhalt zu gebieten und hat schließlich den Burggrafen seines Amtes enthoben. Dieser reagierte darauf, indem er die Groninger und die Bewohner der Drenthe um 1196 gegen den Bischof und Otto von Bentheim zum Aufstand ermunterte. Otto wurde in der Schlacht bei Roccloh besiegt. Der Streit weitete sich aus, nachdem der Graf von Geldern sich ebenfalls einschaltete. Erst die Erzbischöfe Konrad von Mainz und Philipp von Köln konnten durch eine Reise nach Deventer den Konflikt schlichten.

Otto war eng mit Heinrich dem Löwen verbunden und hielt sich aus dem Kampf Friedrichs I. gegen diesen heraus. Er zog zusammen mit seinem Bruder Florenz und anderen auf dem Kreuzzug Friedrichs I. ins Heilige Land, kehrte aber nach dem Tod des Kaisers in die Heimat zurück. 
von Bentheim-Holland, Graf Otto I. (I27561)
 
41075 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Braunschweig-Göttingen)

Otto I. von Braunschweig-Göttingen, genannt Otto der Quade (* um 1330; † 13. Dezember 1394 in Hardegsen) aus der Familie der Welfen war nomineller Herzog von Braunschweig-Lüneburg und ab 1367 Fürst im Fürstentum Göttingen.

Leben
Seine Eltern waren Ernst I. (1305–1367) und dessen Ehefrau Elisabeth von Hessen, eine Tochter des Landgrafen Heinrich II.

Sein Vater hatte 1345 die Herrschaft im Fürstentum Göttingen übernommen. Nach einigen Jahren der Mitregentschaft übernahm Otto 1367 die Regierung in diesem kleinen und wirtschaftlich schwachen welfischen Fürstentum. Er residierte zunächst in Göttingen, wo er auch mehrere große Ritterturniere veranstaltete. Er zerstritt sich jedoch zusehends mit der Bürgerschaft der Stadt.

Otto erhielt den zeitgenössischen Beinamen „der Quade“ (niederdeutsch etwa „der Böse“). Diesen brachte ihm seine nahezu ununterbrochene Reihe von Fehden ein, die er während seiner Regentschaft führte. Otto wird beschrieben als ein markanter Vertreter des damaligen Rittertums. Er verbündete sich häufig mit den adeligen Rittern in Kämpfen gegen andere Fürsten oder gegen die Städte, deren aufblühende Macht ihm ein Dorn im Auge war. Häufig wechselte Otto in Auseinandersetzungen die Fronten und betrieb mehrere Fehden gleichzeitig.

Er verfolgte unter anderem seit 1367 Erbansprüche auf die Landgrafschaft Hessen und versuchte diese militärisch im Bündnis mit den Rittern im Sternerbund durchzusetzen. Außerdem nahm er parallel dazu am Lüneburger Erbfolgekrieg teil. Zunächst kämpfte er dabei an der Seite Magnus II. gegen die Askanier. Im weiteren Verlauf konnte er sich zwischen 1374 und 1381 kurzfristig die Herrschaft über Braunschweig sichern. Beide Unternehmungen endeten erfolglos und Otto musste sich gegen finanzielle Abfindungen zurückziehen.

1387 versuchte er, seinen Einfluss in der Stadt Göttingen durchzusetzen, er hatte dabei aber wenig Erfolg. Am 28. April erstürmten die Göttinger die herzogliche Burg innerhalb der Stadtmauern und zerstörten sie; im Gegenzug verwüstete Otto Dörfer und Ländereien in der Umgebung. Die Bürger, unter Führung des Stadthauptmanns Moritz von Uslar, konnten jedoch im Juli in einer offenen Feldschlacht zwischen Rosdorf und Grone einen Sieg über die fürstliche Streitmacht erringen. Otto musste danach im August 1387 die Freiheit der Göttinger Güter in der Umgebung anerkennen. Da die Stadt ein hohes Maß an Autonomie gegenüber den Herzögen gewann, wurde die Göttinger Burg nicht wieder aufgebaut.

Nachdem er aus Göttingen vertrieben worden war, musste Otto in Hardegsen residieren, wo er 1379 von den Herren von Rosdorf die Burg Hardeg erworben hatte. Dort starb er auch 1394. Zu dem Zeitpunkt lebte er im Kirchenbann, weil er die Kirche St. Martin in Kirchgandern im Jahre 1392 verwüstet hatte.[1] Aus diesem Grund wurde er in ungeweihter Erde nördlich der Klosterkirche von Wiebrechtshausen bei Northeim beerdigt. Erst später wurde er postum aus dem Kirchenbann gelöst, woraufhin über dem Grab eine später mit der Kirche verbundene Kapelle errichtet wurde.

Insgesamt wird Ottos Herrschaft negativ gewertet, weil er seine Kräfte überschätzte und sie in zu vielen Unternehmungen zersplitterte. Seinem einzigen Sohn Otto Cocles (der Einäugige) († 1463) hinterließ er ein verschuldetes und politisch ungeordnetes Land.

Ehen
Otto heiratete am 19. November 1357 (oder 14. Januar 1358) Miroslawa von Holstein-Plön († um 1376), eine Tochter des Herzogs Johann III. von Holstein-Plön. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1379 Margarete von Berg (* ca. 1364; † 1442), eine Tochter des Grafen Wilhelm II. von Berg. 
von Braunschweig-Göttingen, Herzog Otto I. (I41420)
 
41076 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Pommern) (Aug 2023)

Otto I. (* 1279; † 30. oder 31. Dezember 1344) war ein Herzog von Pommern aus dem Greifenhaus. Er regierte von 1295 bis zu seinem Tode in Pommern-Stettin, dabei seit 1320 gemeinsam mit seinem Sohn Barnim III.

Leben
Otto I. war der jüngste, nachgeborene Sohn des Herzogs Barnim I. von Pommern und dessen dritter Gemahlin Mechthild von Brandenburg. Die Regierung im Herzogtum Pommern führte nach dem Tode des Vaters zunächst Ottos älterer Halbbruder Bogislaw IV., auch für Otto und seinen älteren Bruder Barnim II. Dabei musste Mechthild ihre beiden Söhne gegenüber dem Halbbruder schützen. Erstmals im Jahre 1294 nahmen Barnim II. und Otto I. selbständige Regierungshandlungen vor.

Nachdem Barnim II. am 28. Mai 1295 starb, möglicherweise durch Gewalt, teilten Bogislaw IV. und Otto I. am 1. Juli 1295 im Vertrag von Stettin das Herzogtum Pommern in zwei Landesteile. Bogislaw IV. erhielt Pommern-Wolgast, das nördliche, an der Ostsee gelegene Gebiet, in dem die Städte lübischen Rechts lagen. Otto I. erhielt Pommern-Stettin, das südliche, im Binnenland und am Südufer des Stettiner Haffs gelegene Gebiet, in dem die Städte Magdeburger Rechts lagen. Trotz dieser Teilung der Herrschaft sollte das Herzogtum Pommern weiterhin den Herzögen zur gesamten Hand zustehen, auch sollte die Huldigung gegenüber beiden Herzögen gemeinsam stattfinden. Die hier vereinbarte Teilung bestand bis 1478, als Herzog Bogislaw X. beide Landesteile in seiner Hand wiedervereinigte.

Die beiden Brüder gingen zunächst politisch unterschiedliche Wege. Während Bogislaw IV. in Hinterpommern kriegerische Auseinandersetzungen mit den askanischen Markgrafen von Brandenburg hatte, lehnte sich Otto I. zunächst an diese an. So besuchte Otto I. zu Pfingsten 1298 Markgraf Albrecht III. in Soldin und nahm im gleichen Jahr an dessen Kriegszug in Mecklenburg teil. Später fanden Otto I. und Bogislaw IV. zu einer einträchtigen Politik, die nach dem Tode Bogislaws IV. im Jahre 1309 von seinem Sohn Wartislaw IV. fortgesetzt wurde.

1315 verkaufte Markgraf Waldemar von Brandenburg Otto I. das Land Bernstein und verpfändete ihm später Schivelbein und Dramburg. 1319 kam es zu einer kurzen Auseinandersetzung zwischen Otto I. und seinem Neffen Wartislaw IV., als Otto I. mit einigen Städten in seinem Gebiet Streit hatte und diese sich dem Schutz Wartislaws IV. unterstellten.

Der unerwartet frühe Tod des Markgrafen Waldemar von Brandenburg im August 1319, führte die beiden Herzöge wieder zusammen. Da Waldemars Erbe sein erst elfjähriger Vetter Heinrich II. war, eröffnete sich die Aussicht, Teile Brandenburgs zu erwerben. So gelang es Wartislaw IV., von den Ständen der Neumark als Vormund Heinrichs II. anerkannt zu werden. Als Heinrich II. Juli 1320 im Jünglingsalter starb und die Mark herrenlos war, erschien die Gelegenheit noch günstiger; die pommerschen Herzöge gewannen einen großen Teil der Uckermark.

In diesen Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen ernannte Otto I. seinen Sohn Barnim III. zum Mitregenten. Ottos Tätigkeit trat in den folgenden Ereignissen, so im Rügischen Erbfolgekrieg und im Pommersch-Brandenburgischen Krieg, hinter der seines Sohnes zurück.

Die pommerschen Herzöge bemühten sich um die Anerkennung ihrer Reichsunmittelbarkeit. 1338, auf einem Reichstag in Frankfurt am Main, entließ König Ludwig IV. die Herzöge von Pommern-Stettin, Otto I. und seinen Sohn Barnim III., aus der Lehnsherrschaft Brandenburgs und erkannte ihre Reichsunmittelbarkeit an. Im Gegenzug erhielt Brandenburg, wo seit 1323 König Ludwigs Sohn Ludwig der Brandenburger Markgraf war, die Uckermark zurück, wenn auch nur gegen eine hohe Geldzahlung. Zugleich sollte Pommern-Stettin an Brandenburg fallen, falls die Linie der Stettiner Herzöge aussterben würde; im Hinblick hierauf sollten die Städte Pommern-Stettins bereits jetzt Brandenburg huldigen. Die Städte verweigerten jedoch diese Huldigung, da sie unter Berufung auf den Vertrag von Stettin von 1295 für den Fall eines Aussterbens der Stettiner Linie von einer Erbfolge der Wolgaster Linie des Greifenhauses ausgingen. Schließlich verzichteten Otto I. und sein Sohn, wie auch Markgraf Ludwig, auf diese Huldigung.

Herzog Otto starb am 30. oder 31. Dezember 1344. Er wurde in der Marienkirche zu Stettin beigesetzt. Die Regierung in Pommern-Stettin führte sein Sohn Barnim III. allein fort. 
von Pommern (Greifen), Herzog Otto I. (I42101)
 
41077 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_II._(Brandenburg)

Otto II., Markgraf von Brandenburg (* nach 1148; † 4. Juli 1205), genannt „der Freigiebige“, entstammte dem Geschlecht der Askanier. Er war von 1184 bis zu seinem Tode dritter Markgraf von Brandenburg.

Leben
Otto II. war der älteste Sohn Markgraf Ottos I. und der polnischen Herzogstochter Judith. 1184 wurde er nach dem Tod des Vaters neuer Markgraf. Seinen Bruder Heinrich unterstützte er 1189 bei der Gründung eines Kollegiatstifts in Stendal. 1192 übernahm er nach dessen Tod dessen Allodialbesitz in der Altmark. In diesem Jahr und zwei Jahre darauf unterstützte Otto Herzog Adolf von Holstein im Kampf gegen die Dänen.

1194 nahm er seinen jüngeren Halbbruder Albrecht gefangen, der einen Aufstand zur Durchsetzung seiner Ansprüche begann, ließ ihn jedoch bald wieder frei und akzeptierte ihn als Mitregent in der Mark. 1195 und 1196 übertrugen beide ihren gesamten Allodialbesitz (Altmark, Schollene, Zauche) an das Erzstift Magdeburg und nahmen es von diesem als Lehen.[1]

Um 1198 machte Otto sich slawische Gebiete im westlichen Pommern um Tribsees lehnsabhängig und ließ sich dieses vom neuen König Philipp von Schwaben bestätigen. 1200 und 1203 unterstützte er Philipp in der Auseinandersetzung um die Herrschaft im Reich gegen den Gegenkönig Otto IV.

Otto II. wurde nur viermal in der Mark Brandenburg erwähnt, bei Schenkungen für das Domstift zwischen 1192 und 1204. Er machte Klöstern und Stiften zahlreiche Schenkungen, weswegen er später der Freigiebige genannt wurde.

Otto war mit Ada von Holland verheiratet. Da die beiden keine Nachkommen hatten, wurde sein Halbbruder Albrecht nach seinem Tod neuer Markgraf von Brandenburg.

Denkmal Otto II. in der Berliner Siegesallee
Das abgebildete Denkmal Ottos stand in der ehemaligen Siegesallee im Tiergarten in Berlin, dem 1895 von Kaiser Wilhelm II. in Auftrag gegebenen „Prachtboulevard“ mit Denkmälern aus der Geschichte Brandenburgs und Preußens. Zwischen 1895 und 1901 schufen unter der Leitung von Reinhold Begas 27 Bildhauer 32 Standbilder der Brandenburger und Preußischen Herrscher von jeweils 2,75 m Höhe. Jedes Standbild wurde flankiert von zwei kleineren Büsten mit der Darstellung von Personen, die im Leben des jeweiligen Herrschers oder für die Geschichte Brandenburgs beziehungsweise Preußens eine wichtige Rolle gespielt hatten.

Bei der Denkmalgruppe 3 waren das die Büsten von Johann Gans Edler zu Putlitz aus der Prignitz, der Otto oft auf Kriegszügen begleitet und sein politisches Schicksal zum Ende des 12. Jahrhunderts eng an den Askanier gebunden hatte. Johann Gans war zudem Stifter des Zisterzienserinnen Klosters Marienfließ. In der rechten Hand hält die Figur des Ritters ein Modell des Klosters, in der linken die Stiftungsurkunde. Die zweite Büste zeigte den Chronisten Heinrich von Antwerpen (auch: Heinrici de Antwerpe), der zu Ottos Zeit Domherr des Brandenburger Domkapitels war. Von diesem ersten Chronisten der Mark Brandenburg stammen nahezu sämtliche Überlieferungen aus dieser Zeit des deutschen Landesausbaus und auch von den Vorgängen bei der Gründung der Mark durch Albrecht den Bären. (Tractatus de captione urbis Brandenburg). Bildhauer der Denkmalgruppe war Joseph Uphues.

Gustav Albrecht beschrieb 1900 das Denkmal Ottos: „Der Fürst ist in Kettenpanzer und Sturmhaube dargestellt. Das Kinn des gedankenvoll und ernst blickenden Antlitzes stützt der Markgraf in die rechte Hand, der Ellbogen ruht auf der linken Hand, welche das Schwert hält. Ein mit dem brandenburgischen Adler geschmückter Mantel umhüllt die kräftige Gestalt.“[2] 
von Brandenburg (Askanier), Markgraf Otto II. der Freigiebige (I36327)
 
41078 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_II._(Braunschweig-Lüneburg) (Jun 2022)

Otto war beim Tod seines Vaters unmündig, weshalb die Verwaltung des Landes zunächst von seinem Onkel Herzog Albrecht († 1279), und nach dessen Tod von seinem Onkel Bischof Konrad von Verden geführt wurde. Ab 1282 regierte Otto selbständig. Seine Regierung war von mehreren durch Verpfändungen finanzierten Fehden gekennzeichnet, die auf Grenz- und Besitzstreitigkeiten mit seinen Nachbarn beruhten. Otto schränkte die Rechte der Ritterschaft ein und bewahrte den Landfrieden. Die Siedlungen Harburg, Dahlenburg (1289) und Celle (1292) erhielten städtische Privilegien. 1302 erwarb er für 6500 Silbermark die Grafschaft Wölpe. Bei der zwiespältigen Königswahl im Jahre 1313 schloss sich Otto seinem Schwager Ludwig dem Bayern an, von dem er sich 1315 mit den Reichslehen belehnen ließ. Am 28. November 1315 traf Otto eine Erbfolgeregelung, der zufolge ihm die beiden Söhne Otto und Wilhelm unter Teilung der Herrschaft nachfolgen sollten. 
von Braunschweig-Lüneburg (Welfen), Fürst Otto II. (I10108)
 
41079 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_II._(Ravensberg)

Otto II. von Ravensberg († 1. April 1244) war Graf von Ravensberg. Nach der Erbteilung mit seinem Bruder Ludwig 1226 erhielt er die Gebiete um Vlotho und Vechta.

Leben
Er war der Sohn Hermanns II. und der Jutta von Thüringen. Er selbst heiratete Sophia aus dem Haus Oldenburg, Tochter des Grafen Burchard von Wildeshausen. Aus der Ehe ging der Sohn Hermann hervor, der schon jung verstarb. Die Tochter Jutta heiratete in erster Ehe den Grafen Heinrich von Tecklenburg und in zweiter Ehe Walram III. von Montjoie.

Otto kämpfte zusammen mit dem Vater und den Brüdern im weltlichen Stand zu Beginn des 13. Jahrhunderts gegen die Grafen von Tecklenburg. Dabei wurde Graf Simon von Tecklenburg 1202 von einem der Ravensberger getötet. Otto und sein Vater gerieten zeitweise in Gefangenschaft. Sie mussten die Tecklenburger als Lehnsherren für Teile ihres Besitzes anerkennen. Erzbischof Adolf von Köln vermittelte eine Versöhnung zwischen beiden Parteien.

Nach dem Tod des Vaters hatte zunächst wohl Otto II. die stärkste Stellung. Sein Bruder Ludwig war aber an der Herrschaft beteiligt. Zwischen den Brüdern kam es zum Streit. Im Jahr 1226 haben beide Brüder vermittelt durch den Bischof von Paderborn und Hermann von der Lippe einen Teilungsvertrag geschlossen (Herforder Teilung). Ludwig bekam die Burg Ravensberg, Bielefeld, die Vogtei über das Stift Borghorst und andere Besitzungen. Otto erhielt den größeren Teil des Besitzes mt den Burgen Vlotho und Vechta. Hinzu kamen Reichslehen sowie Lehen der Erzbischöfe von Köln und Bremen, der Bischöfe von Paderborn, Minden, Osnabrück, Utrecht und des Klosters Corvey. Familiengut konnte nach der Erbteilung nur mit Zustimmung des anderen Bruders veräußert werden.

Nach dem Mord an Erzbischof Engelbert I. von Köln floh Friedrich von Isenberg zu den mit ihm verwandten Tecklenburgern. Auch diese wurden gebannt. Es kam zu einem Bündnis zwischen Erzbischof Heinrich I. von Köln und dem Bischof von Osnabrück Konrad I. von Velber gegen die Tecklenburger. Auch Otto und Ludwig von Ravensberg erneuerten die alte Fehde. Diese endete aber noch im selben Jahr. Die Brüder Otto II. und Ludwig haben 1231 mit den Tecklenburgern noch einmal einen Sühnevertrag geschlossen. Verschiedene Besitzungen kamen an die Ravensberger zurück und auch die Anerkennung der Lehnshoheit der Tecklenburger wurde aufgehoben.

Nach dem Ende der Fehde stiftete Ehefrau Sophie bei Zustimmung seines Bruders das Kloster Bersenbrück. Im Jahr 1242 hat er dem Kloster weitere Schenkungen gemacht.

Im Jahr 1232 nahm Otto an einem Reichstag von König Heinrich in Anwesenheit von Kaiser Friedrich II. in Worms teil.

Um die Aussöhnung mit den Tecklenburgern weiter zu befestigen, versprach Otto seine noch im Kindesalter stehende Tochter Jutta, die Erbin von Vlotho und Vechta, 1238 Heinrich von Tecklenburg als Ehefrau, aber Heinrich verstarb kurz darauf.

Nach seinem Tod wurde Otto im Kloster Bersenbrück bestattet. Als die Tecklenburger das Erbe seiner Tochter Jutta verlangten, kam es zu einer weiteren Fehde mit dem nun alleinigen Grafen Ludwig. 
von Ravensberg, Otto II. (I41295)
 
41080 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_II._von_Berg

Otto II. von Berg

Otto II. von Berg († 17. März 1220) war von 1184 bis 1220 der 24. Bischof von Freising.

Sein Vater war Diepold II. Graf von Berg-Schelklingen, seine Mutter Gisela von Andechs-Meranien. Drei seiner Brüder waren ebenfalls Bischöfe bzw. Äbte. Vor seiner Wahl zum Bischof von Freising war er Domherr in Magdeburg. 1189 konnte er Gerichts-, Markt- und Burgrecht für die österreichischen Besitzungen des Bistums erlangen. 1198 bei der Doppelwahl Philipps von Schwaben aus der Dynastie der Staufer und Ottos von Braunschweig aus der Dynastie der Welfen war er erst auf staufischer Seite, ist aber später im Gefolge des Welfen Otto IV. zu finden. 1215 huldigte Otto von Freising Friedrich II.

Otto gilt als Verfasser einer deutschsprachigen Übersetzung der Barlaam und Josaphat-Legende nach der lateinischen Vorlage.

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von Berg (Schelklingen?), Bischof Otto II. (I12259)
 
41081 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_III._(Ravensberg)

Otto III. (* um 1246; † 25. März 1305) war von 1249 bis 1305 Graf von Ravensberg.

Leben
Otto III. von Ravensberg wird als Sohn von Ludwig von Ravensberg und seiner Frau Adelheid von Dassel geboren. Sein jüngerer Bruder Ludwig war Bischof von Osnabrück.
Nach dem Tod des Vaters 1249 bereitete die Erbfolge einige Probleme. Die Vormundschaft über die Brüder Otto III., Ludwig und Johann übernahm der Edelherr Bernhard von der Lippe. Mutter Adelheid floh mit ihren Kindern zu ihrer Ratzeburger Verwandtschaft, woraufhin Bernhard die Burg Ravensberg gewaltsam mit seinen Männern besetzte. Schließlich wurde Otto III. zum Grafen von Ravensberg ernannt.
1264 siegte Otto III. in der Fehde mit dem Grafen von Gesmold. Im Jahr 1267 nahm er auf Seiten von Erzbischof Engelbert II. von Falkenburg an der Schlacht bei Zülpich teil.
Als 1270 Heinrich IV. von Oldenburg-Wildeshausen starb, fiel die Burg Vlotho in den gemeinsamen Besitz Ottos III. und seines Vetters Heinrich zum Berge.
Vor 8. November 1269 heiratete Otto III. Hedwig zur Lippe.
1277 schloss Otto III. ein geheimes Bündnis mit Konrad II. von Rietberg, Bischof von Osnabrück, und Everhard von Diest, Bischof von Münster, und dem Stift Herford zum Beistand gegen die Grafen zur Lippe.
1290 gelang es dem Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg, Gerhard, den Nachfolger Heinrichs zum Berge, zum Verkauf seiner Hälfte der Burg Vlotho zu bewegen.
Am 12. Juli 1293 gründete Otto III. mit seiner Gattin Hedwig in Bielefeld ein Kanonikerstift. Es wurde festgelegt, dass mindestens 12 Stiftsherren aufgenommen werden mussten und das Patronatsrecht ging an den Grafen von Ravensberg. Die bereits vorhandene Marienkirche wurde von einer Pfarrkirche zur Stiftskirche erhoben.
Otto III. starb 1305 und ließ sich in dem von ihm gegründeten Stift neben seiner Frau beisetzen. Sein Sohn Otto IV. folgte ihm als Graf von Ravensberg.

Ehe
Otto III. war mit Hedwig zur Lippe, urkundlich 1264, († 5. März 1315), Tochter von Bernhard III. zur Lippe, verheiratet. 
von Ravensberg, Graf Otto III. (I9723)
 
41082 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_IV._(Ravensberg)

Otto IV. (* um 1276; † 1328) war 1306–1328 Graf von Ravensberg.

Otto wurde als fünftes Kind von Graf Otto III. und dessen Ehefrau Hedwig zur Lippe (* um 1238; † 5. März 1315), Tochter von Bernhard III. zur Lippe geboren. Er ging in den geistlichen Stand und wurde 1293 Domherr zu Osnabrück und am 24. Oktober 1301 Domherr zu Münster. Nach dem Tode seines Vaters am 23. März 1305 ging er in den weltlichen Stand zurück.

Ehe
Otto IV. war ab 1313 mit Margaretha von Berg verheiratet. 
von Ravensberg, Graf Otto IV. (I41453)
 
41083 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_IV._(Tecklenburg) (Aug 2023)

Otto IV. von Tecklenburg-Ibbenbüren († 1307) war von 1285 bis 1307 Graf von Tecklenburg-Ibbenbüren.

Otto IV. wurde als Sohn von Otto III. von Tecklenburg und Richarde von der Mark, Tochter des Grafen Engelbert I. geboren.

Nach dem Tod des Vaters Otto III. folgte er ihm als Graf von Tecklenburg-Ibbenbüren und als Vogt von Metelen und Malgarten. Er befestigte sein Land und baute die Burgen in Cloppenburg, Bevergern, Lingen und die Schnackenburg. Weiterhin konnte er die verpfändete Tecklenburg zurückerwerben.

Er führte mehrere Fehden gegen die Bischöfe von Osnabrück und Münster sowie gegen die Grafschaft Ravensberg. Um dies zu finanzieren, verpfändete er einen Großteil der Vogtei Metelen, die ihm zu weit abgelegen lag. 1288 nahm er an der Schlacht von Worringen teil. 
von Tecklenburg-Ibbenbüren, Graf Otto IV. (I42111)
 
41084 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_von_Hammerstein

Otto von Hammerstein

Otto von Hammerstein (auch Otto I. von Zütphen bzw. Otto I. von Zutphen, * um 975; † wohl 5. Juni 1036) war seit spätestens 1001 Burgherr von Zutphen und damit möglicherweise Graf von Zutphen, seit 1016 Graf in der Wetterau und seit dem Jahr 1019 Graf im Engersgau.

Leben
Otto war ein Sohn des Grafen Heribert von der Wetterau († 992) aus dem fränkischen Adelsgeschlecht der Konradiner, und der Imiza, einer Tochter des Grafen Megingoz in Geldern und Zutphen. Sein Name von Hammerstein bezieht sich auf die am rechten Rheinufer, unterhalb von Neuwied gelegene Burg Hammerstein im damaligen Engersgau, die Otto zusammen mit einer Grafschaft in der Wetterau von seinem Vater übernommen hatte. Er war eine treue Stütze der Ottonen und zog 1002 mit dem Herzog Otto von Kärnten nach Italien. Etwa gleichzeitig erbte er von seinem Großvater Megingoz die Burg Zutphen und damit möglicherweise die Grafschaft Zutphen (weitere Informationen siehe niederländische Version).

Otto war mit Irmingard von Verdun verheiratet, der einzigen Tochter des Grafen Gottfried von Verdun aus der Familie der Wigeriche und der Mathilde Billung, die wiederum eine Tochter von Hermann Billung, dem Herzog von Sachsen aus der Familie der Billunger war. Irmingard war eine Schwester der Herzöge Gottfried II. und Gozelo I. von Niederlothringen. Diese Ehe führte zwischen 1018 und 1027 zu erheblichen Komplikationen, da die beiden nach damaligem kanonischen Recht zu nah verwandt waren (siehe Hauptartikel Hammersteiner Ehe). Letztlich konnten Otto und Irmingard ihre Ehe retten.

Otto von Hammerstein und Irmingard von Verdun hatten einen Sohn, Udo, der 1034, also vor seinem Vater, starb. Unter dem Namen Otto von Zutphen ist er als Vater der Mathilde von Zutphen bekannt, die Ludolf von Brauweiler aus der Familie der Ezzonen heiratete, den ältesten Sohn des Pfalzgrafen Ezzo und der Mathilde von Sachsen, somit einen Enkel des Kaisers Otto II. aus der Familie der Liudolfinger.

Die Freiherren von Hammerstein
Laut Gerhart Werner (s. u.) soll Otto, als er wegen der Auseinandersetzungen um seine Ehe auf der Flucht war, bei den Grafen von Berg Schutz gesucht haben; darüber hinaus soll er einen Zinshof der Abtei Werden östlich von Wülfrath erworben haben, der den Namen Hammerstein erhielt. Dieser Zinshof wurde der Stammsitz der späteren Freiherren von Hammerstein. Eine verwandtschaftliche Beziehung zwischen Otto von Hammerstein und den Freiherren von Hammerstein kann jedoch genealogisch nicht belegt werden.

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in der Wetterau (von Hammerstein), Graf Otto I. (I10587)
 
41085 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_von_Henneberg

Otto von Henneberg († 3. März 1200) war Bischof von Speyer von 1190 bis 1200.

Otto stammte aus dem fränkischen Grafengeschlecht derer von Henneberg, die wenige Jahrzehnte zuvor mit seinem Bruder Günther von Henneberg bereits in Speyer einen Bischof stellten und im 12. Jahrhundert auch als Bischöfe von Würzburg mehrfach vertreten waren.

Otto steht in einer Reihe von Speyerer Bischöfen, die eng an die staufischen Kaiser angelehnt waren.

Das fürstbischöfliche Wappen ist üblicherweise geviert. Die Felder des Wappenschildes führen im Wechsel das Familienwappen derer von Henneberg und das Wappen des Bistums Speyer, ein silbernes Kreuz auf blauem Grund. Das redende Familienwappen der Grafen von Henneberg zeigt eine Henne auf Gold. 
von Würzburg, Bischof Otto (I26766)
 
41086 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wilhelm_(Burgund) (Sep 2023)

Otto Wilhelm (französisch: Otte-Guillaume) (* wohl 958; † 21. September 1026) war der älteste Sohn des Markgrafen Adalbert II. von Ivrea († 30. April 971), der 960-961 als Mitregent seines Vaters Berengar II. König von Italien war, und der Gerberga von Mâcon († 11. Dezember 986/991), der Tochter des Grafen Otto (Othon) und Erbin von Mâcon.

Nachdem seine Mutter in zweiter Ehe um 972 Heinrich den Großen, den Grafen von Nevers und seit 956 Herzog von Burgund, geheiratet hatte, wurde Otto Wilhelm von seinem Stiefvater adoptiert. Um 982 erhielt er die Grafschaften Mâcon und Nevers, 995 die Grafschaft Burgund (Franche-Comté), und war nach Heinrichs Tod (15. Oktober 1002) Prätendent auf den Titel eines Herzogs von Burgund. Heinrich hatte bei seinem Tod neben seinem Adoptivsohn nur eine vierjährige Tochter.

Robert II., König von Frankreich, Neffe Heinrichs, zog das Herzogtum jedoch wieder ein, obwohl es zuvor nicht zur Krondomäne gehört hatte, und unterstellte es sich selbst. Otto Wilhelm blieb neben Mâcon und Nevers vor allem die Freigrafschaft Burgund, die zum römisch-deutschen Reich gehörte. 
von Burgund, Graf Otto Wilhelm (I2487)
 
41087 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Owain_ap_Gruffydd_(†_1236)

Owain ap Gruffydd († 18. Januar 1236 in Strata Florida Abbey) war ein Lord des walisischen Fürstentums Deheubarth.

Owain ap Gruffydd entstammte der Dinefwr-Dynastie. Er war ein Sohn von Gruffydd ap Rhys und dessen Frau Matilda de Braose, einer Tochter von William de Braose. Zusammen mit seinem Bruder Rhys Ieuanc erbte er nach dem Tod seines Vaters 1201 dessen Gebiete und Ansprüche auf das Erbe ihres Großvaters Rhys ap Gruffydd, dem Lord von Deheubarth. Ihr Erbe wurde ihnen von ihrem Onkel Maelgwn ap Rhys streitig gemacht. Nachdem Maelgwn 1203 sich des Ystrad Tywi bemächtigt hatte, wurde er 1204 von Owain ap Gruffydd, Rhys Ieuanc und ihrem Onkel Rhys Gryg wieder vertrieben. In den folgenden Kämpfen um Deheubarth schienen Owain und sein Bruder Rhys Ieuanc immer auf der falschen Seite zu stehen.[1] 1211 unterstützte Owain Fürst Llywelyn ap Iorwerth von Gwynedd im Krieg gegen den englischen König Johann Ohneland, wodurch er nun im Konflikt mit Rhys Gryg geriet, der 1211 Llandovery Castle eroberte. 1212 stand Owain jedoch zusammen mit seinem Bruder Rhys Ieuanc wieder auf Seiten König Johanns, der ein Heer unter dem Söldnerführer Falkes de Bréauté zu ihrer Unterstützung sandte. Dieses schlug im Januar 1213 Rhys Gryg bei Llandeilo, so dass dessen Ländereien an seine Neffen fielen. Im Frühjahr 1215 verbündeten sich Owain und Rhys Ieuanc wieder mit Maelgwn ap Rhys gegen den König und unterstützen Llywelyn ab Iorwerth in Nordwales.

Ursprünglich mit Ländereien im Cantref Bychan ausgestattet, erhielt Owain 1216 im Abkommen von Aberdyfi, das die Aufteilung von Deheubarth regelte, Ländereien nördlich des River Aeron in Ceredigion zugesprochen. Dafür musste er wie die anderen Lords von Deheubarth die Oberherrschaft von Llywelyn ap Iorwerth anerkennen und diesem Waffenhilfe leisten. Bereits 1217 kämpfte Owain zusammen mit Llywelyn ab Iorwerth gegen den anglonormannischen Baron Reginald de Braose, einem Bruder seiner Mutter.

Angesichts der brutalen Erbfolgekämpfe innerhalb ihrer Familie ist Owains langjähriges Bündnis mit seinem Bruder Rhys Ieuanc bemerkenswert. Ihre enge Zusammenarbeit wurde vielleicht durch ihre Herkunft gefördert, da sie als Kinder einer anglonormannischen Mutter innerhalb der Familie als Außenseiter galten.[2] Nach dem Tod von Rhys Ieuanc im August 1222 gelang es Owain jedoch nicht, dessen Territorium im Norden von Ceredigion komplett zu übernehmen, sondern musste es mit Maelgwn ap Rhys teilen. Owain starb in der Strata Florida Abbey und wurde dort neben seinen Eltern und seinem Bruder begraben. Sein Erbe und Nachfolger wurde sein Sohn Maredudd. 
von Deheubarth (ap Gruffydd), Owain (I29963)
 
41088 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Owain_Gwynedd

Owain Gwynedd, eigentlich Owain ap Gruffydd (* um 1100; † 23. oder 28. November 1170), war König des walisischen Königreichs von Gwynedd.

Leben
Jugend und Nachfolge seines Vaters
1124 führte er zusammen mit seinem älteren Bruder Cadwallon einen Feldzug nach Meirionydd. Noch zu Lebzeiten seines Vaters eroberte er mit Cadwallon neben Meirionydd die Cantrefs Rhos, Rhufoniog und Dyffryn Clwyd. Sein älterer Bruder fiel 1132 im Commote von Nanheudwy während eines Angriffs auf Powys, so dass er zum Thronfolger seines Vaters wurde. 1136 unternahm er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Cadwaladr während des walisischen Aufstands nach dem Tod von Heinrich I. zwei Feldzüge gegen die Anglonormannen in Ceredigion. Beim zweiten Feldzug besiegten sie zusammen mit Gruffydd ap Rhys, Fürst von Deheubarth die Anglonormannen in der Schlacht von Crug Mawr unweit von Cardigan.

Wenig später wurde er nach dem Tod seines Vaters Gruffydd 1137 alleiniger König von Gwynedd.

Eroberungsfeldzüge und Familienzwiste
1138 eroberte er ganz Ceredigion, das zwischen seinem ältesten Sohn Hywel ab Owain und seinem Bruder Cadwaladr geteilt wurde. Bereits seine Schwester Gwenllian war mit Gruffydd ap Rhys von Deheubarth verheiratet gewesen, und Owain versuchte dieses Bündnis mit Deheubarth zu festigen, indem er seine Tochter mit Anarawd, dem ältesten Sohn und Nachfolger Gruffydds verlobte. Anarawd wurde jedoch 1143 von Gefolgsleuten seines Bruders Cadwaladr ermordet. Owain trieb seinen Bruder daraufhin ins Exil nach Irland, doch nachdem Cadwaladr von dort im Folgejahr mit militärischer Unterstützung zurückkehrte, kam es zu einem brüchigen Ausgleich zwischen den Brüdern.

Die Kriege in Südwales waren für Owain allerdings nur ein Nebenkriegsschauplatz, sein Hauptaugenmerk lag in der Erweiterung und Festigung seines Reiches in Nordwales. Trotz des Widerstands von Ranulph, Earl of Chester und Madog ap Maredudd von Powys eroberte er bis 1146 Mold und bis 1149 annektierte er das Cantref Tegeingl. Seine Eroberungen konnte er 1150 durch einen Sieg über Madog ap Maredudd, der vom Earl of Chester unterstützt wurde, am Coleshill in Tegeingl festigen. Nachdem seine Söhne Hywel und Cynan bereits seit 1147 Angriffe gegen Cadwaladrs Herrschaftsgebiete unternommen hatte, vertrieb er ihn 1152 von der Insel Anglesey, seiner letzten verbliebenen Herrschaft. Cadwaladr flüchtete ins Exil sein England. Seinen Neffen Cuneda, den Sohn seines älteren Bruders Cadwallon ließ Owain im gleichen Jahr blenden und entmannen.

Unterwerfung unter Heinrich II.
Nach dem Ende der Anarchy in England unterstützte der neue englische König Heinrich II. aktiv die anglonormannischen Marcher Lords in Wales. Sein Feldzug nach Wales 1157 war eine eindrucksvolle Demonstration der Stärke des englischen Königs. Zwar erlitten die Engländer im Gefecht am Coleshill Verluste und scheiterten bei ihrem Angriff von See her auf Anglesey, doch Owain erkannte, dass die Engländer seinem Reich überlegen waren und unterwarf sich deshalb Heinrich II. Er huldigte ihm und akzeptierte dadurch den Verlust seines Königtitels. Von nun trat er nur noch als Fürst von Gwynedd auf. Er musste außerdem seinen Bruder Cadwaladr wieder aufnehmen, der die Engländer bei ihrem Feldzug unterstützt hatte, und auf seine Eroberungen in Tegeingl verzichten. Der englische König ließ dort die Burgen von Rhuddlan und Basingwerk errichten, und Owain unternahm in den nächsten Jahren keine weiteren Angriffe mehr gegen England. 1157 erlitt Owain gegen Powys einen weiteren Rückschlag, als Madogs ap Maredudds Bruder Iorwerth Goch Owains Burg Tomen y Rhodwydd und damit die Herrschaft über Ial zurückeroberte. Dies konnte er jedoch nach dem Tod von Madog ap Maredudd 1160 wieder ausgleichen, in dem er noch im gleichen Jahr die Commotes von Edeirnion und Cyfeiliog eroberte und 1162 einen Rachefeldzug gegen Hywel ap Ieuaf von Arwystli durchführte. Gleichzeitig fuhr er mit seiner vorsichtigen Verständigung gegenüber Heinrich II. fort. Nachdem Einion Clud, der Herrscher von Elfael, von seinem Bruder Cadwallon ap Madog gefangen genommen und an ihn ausgeliefert worden war, übergab er ihn am 1. Juli 1163 in Woodstock dem englischen König, der gerade einen weiteren Feldzug nach Wales geführt hatte. Zusammen mit Rhys ap Gruffydd von Deheubarth und dem schottischen König Malcolm IV. musste sich Owain in Woodstock dem König förmlich unterwerfen.

Ende der englischen Oberherrschaft
1165 stand Owain jedoch an der Spitze eines Bündnisses, dass die walisischen Fürsten in Corwen zur Abwehr eines weiteren Feldzugs des englischen Königs schlossen. Zusammen mit den Herrschern von Powys und Rhys ap Gruffydd von Deheubarth konnte er den englischen Angriff auf Wales abwehren, der im Dauerregen des walisischen Berglands fast in einer Katastrophe für die Engländer endete. Owain war nun zweifellos der Führer der walisischen Fürsten, und er nahm den Titel Fürst von Wales an.[1] Er versuchte seine Position zu stärken, indem er dem französischen König Ludwig VII. seinen Lehenseid anbot. Ludwig drängte ihn, den nach dem gescheiterten Feldzug vom Vorjahr geschwächten englischen König anzugreifen, und Owain eroberte 1166 Basingwerk Castle. 1167 baute er im Bündnis mit Rhys ap Gruffydd seine Herrschaft über Tegeingl aus, indem er Rhuddlan Castle nach einer dreimonatigen Belagerung sowie Prestatyn eroberte. Das walisische Bündnis war jedoch nicht von langer Dauer. Bereits wenig später eroberten Owain und sein Bruder Cadwaladr zusammen mit Rhys ap Gruffydd Talfolwern Castle, eine Burg von Owain Cyfeiliog von Powys Wenwynwyn.

Konflikt mit der Kirche und Tod
In den letzten Jahren kam es zu einem Konflikt mit Thomas Becket, dem Erzbischof von Canterbury, als er selbständig einen neuen Bischof von Bangor einsetzte. Owain war zwar ein Förderer verschiedener Kirchen, doch verlangte er von den Priestern in Gwynedd Gehorsam. Bei seiner Weihe in Worcester im Januar 1140 hatte Bischof Meurig von Bangor König Stephan noch den Lehenseid leisten müssen. Nachdem Meurig am 12. August 1161 gestorben war, war Owain fest entschlossen, dass der neue Bischof keinen Lehenseid auf den englischen König leisten müsse und nutzte das Exil von Thomas Becket ab November 1164, um 1165 mit Arthur of Bardsey einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Becket weigerte sich, Owains Kandidaten anzuerkennen, der trotzdem von einem irischen Bischof geweiht wurde. Becket erlangte die Unterstützung des Papstes Alexander III., der Bardsey ebenfalls nicht anerkannte, so dass die Stelle des Bischofs bis 1177 vakant war, aber von Arthur of Bardsey ausgeübt wurde. Vermittlungsversuche des französischen Königs Ludwig VII. scheiterten. Um 1169 verstärkten der Erzbischof und der Papst ihre Gegnerschaft zu Owain, in dem sie dessen Ehe mit seiner Cousine Christina ferch Gronw, die bereits Erzbischof Theobald von Bec in den 1150er Jahren kritisiert hatte, angriffen. Auch hier forderte Owain die Geistlichkeit heraus, in dem er eine Trennung von seiner Frau ablehnte, weshalb er schließlich von Becket exkommuniziert wurde. Dennoch erhielt Owain nach seinem Tod im November 1170 eine würdevolle Beisetzung in der Kathedrale von Bangor.

Nachwirken seiner Herrschaft
Der Chronist Brut y tywysogyon beschreibt ihn klug und edel, als Bollwerk von Wales, seit seiner Jugend unerobert. Gerald von Wales lobte seine Gerechtigkeit, Weisheit und seine Herrschaft, kritisierte jedoch als Priester scharf seine inzestuöse Beziehung zu seiner Cousine. Owain machte Gwynedd zum führenden Fürstentum von Wales. Auch wenn er letztlich die englische Oberherrschaft akzeptierte, betrachtete er sich nicht als gewöhnlicher Vasall. Seine Herrschaft führte mit dazu, dass die walisischen Fürsten sich nicht mehr bloß als Stammesführer betrachteten, sondern gemäß dem englischen Beispiel als Feudalherren auftraten. Daneben verbesserte Owain die Verwaltung seines Reiches und siedelte Freibauern zur Verteidigung an. Zu Lebzeiten hielt er seine Söhne unter Kontrolle, doch nach seinem Tod folgten Erbstreitigkeiten. Sein ältester Sohn Hywel fiel kurz nach seinem Tod in der Schlacht von Pentraeth in Anglesey gegen seine Halbbrüder Dafydd und Rhodri. Durch die fast drei Jahrzehnte andauernden Kämpfe zwischen seinen Söhnen und Enkeln ging die Führung der walisischen Fürstentümer auf Deheubarth über, bis sein Enkel Llywelyn ab Iorwerth das Reich wieder zum führenden walisischen Fürstentum erheben konnte. 
von Gwynedd (ap Gruffydd), König Owain (I29897)
 
41089 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Patrick_de_Chaworth_(†_1283)

Patrick de Chaworth († 1283)
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Patrick de Chaworth († vor 7. Juli 1283) war ein englischer Adliger und Militär.

Patrick de Chaworth entstammte der anglonormannischen Familie Chaworth. Er war ein jüngerer Sohn von Patrick de Chaworth, der Hawise de Londres, die Erbin der Herrschaft Kidwelly in Südwestwales geheiratet hatte. Zusammen mit seinem älteren Bruder Payn nahm Patrick ab 1270 am Kreuzzug des Prinzen Eduard teil. Nach dem Tod seines Bruders, der 1279 ohne Nachkommen gestorben war, erbte er die Herrschaft Kidwelly, eine Herrschaft der Welsh Marches, Ogmore Castle in Glamorgan sowie weitere Ländereien in England. Er setzte den von seinem Bruder begonnenen Ausbau von Kidwelly Castle fort[1] und stellte 1282 für den zweiten Feldzug König Eduards I. zur Eroberung von Wales Truppen.[2]

Er heiratete Isabella de Beauchamp, eine Tochter von William de Beauchamp, 9. Earl of Warwick und von Maud de Furnivall, starb jedoch bereits vor dem 7. Juli 1283.[3] Da bei seinem Tod seine Erbin, seine einzige Tochter Maud, erst ein Jahr alt war, übergab König Eduard I. seine Besitzungen zur Verwaltung an William de Valence. Seine Witwe Isabel heiratete 1285 in zweiter Ehe Hugh le Despenser den Älteren. Maud de Chaworth heiratete 1297 Henry Plantagenet, einen Neffen des Königs, wodurch Kidwelly ein Teil des späteren Duchy of Lancaster wurde.

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von Chaworth, Patrick (I12452)
 
41090 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Penda

Penda (* um 605;[1] † 15. November 655 in der Schlacht am Winwaed) war in den Jahren von etwa 626 bis 655 König des angelsächsischen Königreiches Mercia. Er führte sein Reich innerhalb der Heptarchie in mehreren Kriegen zur lokalen Großmacht.

Familie
Penda war ein Sohn des Königs Pybba (593–606/615) aus der Dynastie der Iclingas. Seine Mutter ist unbekannt. Penda war vermutlich mehrmals verheiratet. Merewalh (fl. 650), ein Unterkönig der Magonsæte, scheint aus einer frühen Ehe zu stammen. Weitere Kinder, die vermutlich aus seiner Ehe mit Cynewise[2] hervorgingen, waren die Söhne Peada (655–656), Wulfhere (658–674/675) und Æthelred (674/675–704), die ihm nacheinander als Könige Mercias folgten.[3] Seine Tochter Cyneburg war mit Ealhfrith (655–664), dem Unterkönig von Deira verheiratet.[4]

Durch seine nicht namentlich genannte Schwester, die jedoch von einzelnen Historikern mit Seaxburg identifiziert wird,[5] war Penda mit Cenwalh, dem König der Gewissæ, verschwägert. Eine andere Schwester soll mit Cadwallon ap Cadfan, dem König von Gwynedd, verheiratet gewesen sein.[6]

Herrschaft
Thronfolge
Penda war der erste historisch gesicherte König Mercias. Er soll der Nachfolger des Königs Ceorl gewesen sein. Beda Venerabilis erwähnt zwar einen gewissen Ceorl/Cearl als ersten König Mercias,[7] dieser wird jedoch in den überlieferten Stammtafeln nicht genannt.

Der Beginn der Herrschaft Pendas kann nicht eindeutig festgelegt werden. Einerseits gibt die Angelsächsische Chronik seine Erhebung für das Jahr 626 wieder,[8] andererseits behauptet Beda, Penda habe seine Herrschaft im Jahre 633 angetreten.[9] Die Historia Brittonum, gemeinhin dem walisischen Mönch Nennius aus dem 9. Jahrhundert zugeschrieben, nennt wiederum als Jahr des Regierungsantritts 642.[10] Manche Historiker halten es für möglich, dass sein Bruder Eowa bis 642 der dominierende König in Mercia war und das nördliche Mercia beherrschte, während Penda nur die südlichen Gebiete regierte.[11][12] Dies würde auch erklären, warum die Historia Brittonum Penda nur 10 Regierungsjahre zuschreibt, während Beda 22 angibt. Andere Historiker sehen in Eowa einen Mitkönig Pendas.[13]

Æthelfriths von Northumbria errang um 615 in der Schlacht bei Chester einen wichtigen Sieg über die walisischen Königreiche und vermutlich auch über Mercia.[14] Möglicherweise bereitete Æthelfrith Ceorls Herrschaft um 616 ein Ende und konnte zeitweilig selbst in Mercia und den davon abhängigen Kleinreichen herrschen oder von ihm dominierte Unterkönige einsetzen.[15] Zumeist wird Ceorls Tod auf das Jahr 626 angesetzt und Penda als sein direkter Nachfolger angesehen.[16]

Krieg gegen die Gewissæ
Als gesichert kann nur gelten, dass Penda sich als Herrscher Mercias im zweiten Viertel des 7. Jahrhunderts etabliert hatte und begann, seine Herrschaft weiter auszudehnen. Sein Hauptgegner war das Königreich Northumbria. Ob Penda, bevor er König wurde, auf eigene Faust Krieg gegen Wessex führte ist nicht deutlich.[17] Er nahm jedenfalls teil an einem Krieg gegen Wessex im Jahr 628,[18] der in der Schlacht von Cirencester gipfelte.[19] Der daraufhin ausgehandelte Friedensvertrag sah offenbar die Heirat von Cynegils Sohn Cenwalh mit der Schwester Pendas vor. Auch die Vorherrschaft über die Region um Cirencester im Königreich Hwicce, wo sowohl Angeln als auch Sachsen siedelten, ging an Mercia über. Wahrscheinlich ging die Schaffung des Königreiches Hwicce auf die Vereinigung des anglischen Nordens mit dem sächsischen Süden durch Penda zurück.[20] Darin scheint einer der Gründe für die seither südwärts gerichtete Expansion der Gewissæ zu liegen.[21] Diese Schlacht war der Beginn der Rivalität zwischen Wessex und Mercia, die sich bis ins 9. Jahrhundert hinzog.[22]

Beziehungen zu Northumbria
Schlacht von Hatfield Chase
Im Jahr 633 verbündete Penda sich mit dem walisischen König Cadwallon ap Cadfan von Gwynedd und rebellierte gegen König Edwin (616–633) von Northumbria. Gemeinsam brachten sie eine ansehnliche Streitmacht zusammen, der es gelang, das northumbrische Heer am 12. Oktober 633 in der Schlacht von Hatfield Chase bei Doncaster zu vernichten. Edwin fiel im Kampf;[23] ebenso sein Sohn Osfrith. Sein Sohn Eadfrith musste sich ergeben und wurde später von Penda ermordet.[9] Unmittelbare Folge der Niederlage war die erneute Teilung Northumbrias: Während sich im südlichen Deira Osric (633–634), ein Verwandter Edwins, halten konnte, fiel das nördliche Bernicia an den aus dem Exil zurückgekehrten Eanfrith (633/634–634), und damit an die dortige alte Dynastie zurück.[23]

Möglicherweise wurde Penda um 635 von seinem Bruder Eowa (635?–642), der von einigen Historikern als northumbrischer Marionettenkönig angesehen wird, vom Thron gedrängt.[24]

Schlacht von Maserfield
Pendas Einfluss hatte sich in das westlich gelegene Wales ausgedehnt.[25] Im Jahr 642 griff der northumbrische König Oswald (634–642) Penda, der mit dem britischen König Cynddylan ap Cyndrwyn von Powys verbündet war, an[26] und fiel am 5. August in der Schlacht von Maserfield (wohl bei Oswestry), nahe der walisischen Grenze.[27] Unmittelbare Folge der Niederlage war die erneute Teilung von Northumbria: Im nördlichen Bernicia trat Oswalds Bruder Oswiu (642–670) die Thronfolge an, während im südlichen Deira mit Oswine (642/643–651) die dortige alte Dynastie noch einmal auf den Thron gelangte.[28] Der Historia Brittonum und den Annales Cambriae folgend fiel auch Pendas Bruder Eowa bei dieser Schlacht.[29][30]

In den späten 640er Jahren fiel Penda erneut plündernd in Northumbria ein und belagerte erfolglos die Hauptstadt Bamburgh. In den frühen 650er Jahren unternahm Penda einen weiteren Feldzug und zog brandschatzend durch Northumbria.[3]

Bündnisse und Heiratspolitik
Æthelwald (um 651–um 655), der zunächst wohl als Oswius Unterkönig in Deira regierte, machte sich bald, wahrscheinlich von Penda unterstützt, unabhängig.[31] Die Rivalität zwischen Oswiu und Penda, die beide eine Hegemonie anstrebten, wuchs immer weiter an. Penda versuchte sich militärisch Geltung zu verschaffen, während Oswiu offenen Konflikten eher abgeneigt schien und einen subtileren Weg einschlug.[32] Seine Probleme mit Mercia versuchte Oswiu durch Heiratspolitik zu lösen: Seinen Sohn Ealhfrith, den späteren Unterkönig in Deira (655–664), verheiratete er mit Cyneburg, einer Tochter Pendas.[33] Um das Jahr 653 verheiratete Oswiu seine Tochter Ealhflæd mit Peada, dem König der Mittelangeln und Sohn Pendas.[34] Voraussetzung für die Ehe war Peadas Konversion zum Christentum. Peada wurde um 653 mit seinen Begleitern durch Bischof Finan von Lindisfarne in Ad Murum (östlich von Hexham) getauft. Die Missionare Cedd, Adda, Betti und Diuma wurden ihm zur Bekehrung der Mittelangeln mitgegeben. Der heidnische Penda tolerierte die durchaus erfolgreichen Missionsbemühungen.[33]

Südliche Nachbarn
Um 640[35] griff Penda das East Anglia an. Sigebert (630/631–um 637), der einige Jahre zuvor abgedankt hatte und den Ruf eines berühmten und mutigen Heerführers hatte, wurde von den unterlegenen Ostangeln aus dem Kloster geholt um das Heer in der folgenden Schlacht zu ermutigen. Er soll widerstrebend und eingedenk seines Gelübdes unbewaffnet, nur mit einem Stab in der Hand, inmitten des Heeres in die Schlacht gezogen sein. Sigebert und Ecgric (um 637–um 640) fielen im Kampf und das ostanglische Heer wurde niedergemacht oder floh.[36] East Anglia überstand diese Niederlage und das Königtum ging auf Anna (um 640–654) über.[35] Anna musste sich in seiner Regierungszeit mit den Expansionsbestrebungen des Penda von Mercia auseinandersetzen. 645[37] überfiel Penda von Mercia die Gewissæ erneut, weil, so Beda Venerabilis, Cenwalh von Wessex seine Frau, eine Schwester Pendas, verstoßen hatte. Cenwalh musste vor Penda fliehen und lebte drei Jahre lang bei Anna, von dem er zum Christentum bekehrt wurde, im Exil.[38] 648 gelang es Cenwalh, seine Herrschaft über Wessex zurückzugewinnen, doch nun wandte sich Penda erneut gegen East Anglia. Um das Jahr 650 eroberte Penda East Anglia. Anna musste zeitweilig fliehen, konnte das Königtum jedoch wiedererlangen.[39]

Im Gebiet der Mittelangeln, dem Territorium zwischen dem Königreich der Ostangeln und Mercia, konnte Penda um 653 seinen Sohn Peada, wenn auch wahrscheinlich nicht als König, so doch als Herrscher oder Unterkönig einsetzen.[40] Wohl um seine Position zu festigen vermählte Anna seine Tochter Æthelthryth um 652 mit Tondberht, dem princeps Australium Gyruiorum (Ealdorman der Süd-Gyrwier), einem kleinen halbautonomen Stamm in den Fens an der Grenze zu Mercia.[41] Um 654 fielen Anna und sein Sohn Jurmin in der Schlacht von Bulcamp im Kampf gegen Penda, der East Anglia ein zweites Mal eroberte.[42][36] Vermutlich setzte Penda Annas Bruder Æthelhere (654–655) als subregulus (Unterkönig) ein.[43] Æthelhere von East Anglia war in seiner kurzen Herrschaft offenbar weitgehend von Penda abhängig.[44] Im Jahr 654 griff Penda das Königreich Essex an und brachte es unter seine Oberherrschaft.

Tod und Nachfolge
Im Bündnis mit Æthelwald von Deira, Æthelhere von East Anglia und dem walisischen König Cadfael ap Cynfeddw von Gwynedd ging Penda 655[46] mit einer Armee, die aus 30 legiones, geführt von 30 Ealdormen (duces regii), bestanden haben soll,[47] in einem Feldzug gegen den northumbrischen König Oswiu vor und drängte ihn zunächst bis nach Schottland zurück.[44] Oswiu versprach hohe Tributzahlungen, wenn Penda das Land verließe, doch jener lehnte ab. Oswiu und sein Sohn Ealhfrith stellten sich Penda mit deutlich geringeren Truppen entgegen.[47] Æthelwald und Cadfael verließen das Heer aber offenbar vor der entscheidenden Schlacht von Winwaed bei Loidis (Leeds) am 15. November. Penda und Æthelhere fielen in der Schlacht.[44] Vermutlich wollte Æthelwald durch dieses Manöver die Gunst Oswius zurückgewinnen, doch setzte dieser ihn offenbar ab und seinen Sohn Ealhfrith als Æthelwalds Nachfolger ein. Æthelwald verschwand darauf aus den Quellen; sein weiteres Schicksal ist unbekannt.[31]

Selbst durch den ihm nicht freundlich gesinnten Beda wurde Penda, obwohl Heide, als vir strenuissimus (Mann von äußerster Tatkraft) bezeichnet.[48] Zum Zeitpunkt seines Todes hatte er weitgehend die Oberherrschaft über Northumbria errungen und war, Beda zufolge, Herr über die südlichen Königreiche.[9] Nachdem Penda gefallen war, übernahm Oswiu von Northumbria dessen Rolle als Hegemonialmacht.[45]

Als Folge des Ausgangs dieser Schlacht kam Mercia unter die Oberherrschaft Oswius von Northumbria und wurde in eine nördliche und südliche Hälfte geteilt. Der Norden Mercias ging an Oswiu und der Süden an Pendas Sohn Peada, während in East Anglia Æthelwald (655–664) auf Æthelhere folgte.[44]

Penda war der letzte heidnische Herrscher Mercias. Als Folge und unter dem Einfluss der Oberherrschaft Northumbrias konnte sich das Christentum in Mercia etablieren. Penda hatte zwar das Predigen des Christentums in Mercia nicht verboten, förderte es aber auch nicht. Nach seinem Tod wurde die Christianisierung forciert. 
von Mercia, König Penda (I30042)
 
41091 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Petermann_von_Gundoldingen

Petermann von Gundoldingen (* 14. Jahrhundert in Luzern; † 9. Juli 1386) war Schultheiss von Luzern und nahm an der Schlacht bei Sempach teil.

Leben
Petermann von Gundoldingen war der Sohn des Werner Gundoldingen. Er war in erster Ehe mit Berchta von Garten und später mit Agnes von Moos verheiratet. Werner war vermutlich Gerber und 1352 der grösste Steuerzahler, das heisst, er war reichster Bürger von Luzern. Als Nachfolger seines Vaters war Gundoldingen Luzerner Schultheiss von 1361 bis zu seinem Rücktritt durch eine Verfassungsänderung im Dezember 1384. Unter ihm wurde Luzerns Wandel von einer Landstadt zur Territorialherrin eingeleitet.

1366 übernahm Luzern die Pfandschaft über die Vogtsteuer von den Erben des Grafen Johann von Frohburg, was eine Grundlage der städtischen Erwerbspolitik bildete. 1370 wurde Gundoldingen von Grossmünster-Propst Bruno Brun (Sohn des Rudolf Brun) entführt, was zur Verfassung des sogenannten Pfaffenbriefs führte. 1379 wurde die Vogtei Ebikon an Petermann von Gundoldingen und seinen Sohn als österreichisches Lehen übertragen; im Folgejahr erwarb er die Vogtei Weggis für Luzern; ab 1380 kam es zu Burgrechtserteilungen im nachmaligen Luzerner Gebiet (Sempacherkrieg). Gundoldingen war als Schiedsrichter für die eidgenössischen Orte und Österreich tätig. 1384 wurde er Altschultheiss.

Am 3. Januar 1386 marschierte Gundoldingen mit den Eidgenossen nach Wolhusen, wo sie mit Jubel empfangen wurden. Sie verjagten den Vogt Peter von Thorberg und zerstörten seine beiden Burgen. 1386 erhielt er den Oberbefehl über die Luzerner Truppen, die er mit den Eidgenossen im Sempacherkrieg gegen Österreich führte.

Gemäss der Legende von Sempach fand er seinen Tod während der Schlacht. Dort heisst es: Ein Luzerner nach dem andern stürzte ins Gras. Das stolze Banner von Luzern wankte und fiel. Sechzig Männer lagen in ihrem Blute. Der Luzerner Führer Petermann von Gundoldingen sank sterbend zu Boden, und drohend begann sich jetzt die Speermauer zu bewegen. Petermann konnte sich unter den eidgenössischen Identifikationsfiguren nicht gegen Arnold Winkelried durchsetzen.

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von Gundoldingen, Petermann (I6068)
 
41092 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_(Vendôme) (Sep 2023)

Peter war als Graf von Vendôme ein Vasall der Grafschaft Anjou, war nach Antritt seines Erbes 1230 aber zunächst unmittelbarer Kronvasall, da Anjou der Krondomäne angehörte. Dieser Status änderte sich aber 1246, als der königliche Prinz Karl von seinem älteren Bruder, König Ludwig IX. von Frankreich, mit Anjou beliehen wurde, wodurch Vendôme wieder zu einem Afterlehen der Krone herabrückte.

Um den generationenlangen Streit mit dem Vizegrafen von Châteaudun um die Hoheitsrechte auf Mondoubleau zu beenden, gaben Peter und der Bischof von Chartres 1248 auf königlichem Druck ihre Lehnsrechte auf diese Herrschaft, die sie zu gleichen Teilen gehalten hatten, auf. Als Ausgleich erhielten Graf und Bischof Herrschaftsrechte auf die Burg Roches. 
von Vendôme (Montoire), Graf Pierre (Peter) (I42435)
 
41093 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_I._(Kastilien) (Okt 2017)

Peter I., der Grausame oder der Gerechte (spanisch Pedro el Cruel bzw. el Justiciero, * 30. August 1334 in der Provinz Burgos; † 23. März 1369 bei Montiel) war König von Kastilien und León (1350–1369). Er war der Sohn von Alfons XI. und Maria, Tochter des portugiesischen Königs Alfons IV.

Leben
Nach der Trennung seiner Eltern wurde er von Bischof Bernabe von Osma erzogen. Die Geliebte seines Vaters, Leonor de Guzman, die diesem sieben Söhne geboren hatte, hatte großen Einfluss auf die Königsmacht. Als Peter 1350 an die Macht kam, führte er Krieg gegen diese Halbbrüder. Seine Mutter ließ 1351 ihre ehemalige Nebenbuhlerin ermorden.
1348 wurde ihm Joan von England als Braut zugesprochen. Sie starb aber (im Alter von 14 Jahren), auf dem Weg zu ihrem Bräutigam, am 2. September 1348 in der Nähe von Bordeaux/Frankreich an der Pest.

1353 heiratete er Blanche von Bourbon, eine Tochter des bourbonischen Herzogs Peter I. Sehr bald ließ er sie jedoch verhaften und zuletzt in Medina-Sidonia einkerkern, um wieder mit seiner Geliebten María de Padilla zusammenleben zu können, didie er ebenfalls heiratete. Diese Handlung hatte weitreichende Folgen: der Papst, der Klerus und der Hochadel wandten sich von ihm ab. 1354 heiratete der Bigamist noch einmal – diesmal Juana de Castro, die aus dem einflussreichen Haus der Castros stammte – was ihm die Unterstützung Portugals einbrachte. 1356 brach endgültig der Krieg mit Aragón gegen König Peter IV. (Krieg der Peter) aus, der 10 Jahre dauerte.
1366, nachdem ihn sein Halbbruder Heinrich von Trastamara vertrieben hatte, schloss Peter ein Bündnis mit Edward, dem „Schwarzen Prinzen“ und eroberte 1367 den Thron für sich zurück. Edwards Gesundheit litt jedoch stark und er musste das Land verlassen. Heinrich trieb Peter bis Toledo zurück und ermordete ihn 1369 eigenhändig.
Peters legitimierte Töchter mit María de Padilla wurden mit den Brüdern von Prinz Edward verheiratet.

Palast in Sevilla
In Sevilla ließ er einen Palast, den dortigen Alcázar, im „maurischen Stil“ von Baumeistern aus Granada als Residenz erbauen bzw. ausbauen. Der Alcázar gehört heute ebenso wie die zugehörigen Gartenanlagen zu den touristischen Sehenswürdigkeiten ersten Ranges. 
von Kastilien, König Peter I. (I8958)
 
41094 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_I._(Portugal) (Okt 2017)

Peter I. (Dom Pedro I) genannt „der Grausame“ (O Cruel) oder der „Gerechte“ (O Justiceiro) (* 8. April 1320 in Coimbra; † 18. Januar 1367 in Estremoz) war der achte König von Portugal aus dem Haus Burgund.

Leben
Peter I. wurde als Sohn König Alfons IV. und der Beatrix von Kastilien geboren. Seine Jugend war von einem schweren Konflikt mit seinem Vater überschattet, denn bereits als Peter noch ein Kind war, hatte dieser ihn mit einer kastilischen Prinzessin verheiraten lassen. Als Peter erwachsen wurde, weigerte er sich allerdings, die Ehe zu vollziehen. Alfons IV., der weiterhin stark an einem durch eine Ehe abgesicherten Bündnis mit Kastilien interessiert war, zwang Peter im Jahr 1340 eine andere kastilische Prinzessin, Constança Manuel, zu heiraten. In deren Gefolge kam auch die kastilische Edelfrau Inês de Castro an den Hof, in die sich Peter unsterblich verliebte.
Spätestens nach dem Tod der Constança Manuel nahm Peter eine Beziehung zu Inês auf, er soll diese sogar heimlich geheiratet haben. Er verbrachte vier glückliche Jahre mit ihr in Coimbra. Dies missfiel dem portugiesischen Adel und König Alfons IV. außerordentlich. Es wurde befürchtet, dass die de Castros, die in Kastilien eine mächtige Familie waren, auf diese Weise Einfluss auf die portugiesische Politik nehmen könnten, ja sogar, dass Inês mit Hilfe ihrer kastilischen Verwandtschaft versuchen könnte, den Sohn der Constanze Maria zugunsten ihrer eigenen Kinder aus der Thronfolge zu verdrängen.

Eine Abwesenheit Peters nutzend, ließ Alfons IV. im Jahr 1355 Inês de Castro wegen Hochverrat verurteilen und enthaupten. Diese Tat verursachte einen Bürgerkrieg zwischen Vater und Sohn. Der Konflikt wurde im Folgejahr vorläufig gelöst und Alfons IV. ernannte seinen Sohn zum Mitregenten; der Kampf wäre vermutlich aber aufs Neue ausgebrochen, wenn Alfons IV. nicht kurze Zeit später verstorben wäre.
Peter I. bestieg im Jahr 1357 den portugiesischen Thron. Zu Beginn seiner Regierungszeit verbündete er sich mit Kastilien und erreichte so die Auslieferung der Mörder seiner Geliebten, die sich nach dem Tode seines Vaters dorthin geflüchtet hatten. Angeblich ließ er sie foltern, ihnen bei lebendigem Leibe die Herzen herausreißen, um diese sodann zu verspeisen, was ihm den Beinamen „der Grausame“ einbrachte. Weiterhin wird berichtet, dass er Inês de Castro exhumieren und in einer feierlichen Zeremonie zur Königin krönen ließ. Von Rachegedanken getrieben, befahl er dem anwesenden Hofstaat, der frisch gekrönten Königin die verweste Hand zu küssen.
Danach hielt er sich aus dem kastilischen Händel jedoch weitgehend heraus, was Portugal eine Zeit des Friedens brachte. Er zentralisierte das Land weiter und kümmerte sich besonders um die Rechtsprechung, wohl auch, um die Benutzung der Justiz zur Beseitigung missliebiger Personen, wie es sein Vater im Falle seiner Geliebten gezeigt hatte, unmöglich zu machen. Diese Bestrebungen brachten ihm im Volke, wo er ausgesprochen beliebt war, seinen zweiten Beinamen, „der Gerechte“ ein.
Nach seinem Tod wurden er und Inês de Castro – in zwei kunstvoll gestalteten Sarkophagen gegenüberliegend – in der Kirche der Zisterzienser-Abtei von Alcobaça bestattet. 
von Portugal, König Peter I. (I9000)
 
41095 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_I._von_Courtenay (Nov 2018)

Peter von Frankreich (franz.: Pierre Ier de France, seigneur de Courtenay; * um 1126; † zwischen 1180 und 1183 in Palästina) war ein Prinz aus der Dynastie der Kapetinger und als Peter I. Herr von Courtenay, Champignelles, Montargis, Château-Renard, Tanlay, Charny und Chantecoq. Er ist der Stammvater des jüngeren Hauses Courtenay.
Peter war ein jüngerer Sohn des Königs Ludwig VI. des Dicken von Frankreich und dessen zweiter Ehefrau Adelheid von Maurienne.

Ehe und Herr von Courtenay
Zwischen 1150 und 1153 heiratete er Elisabeth von Courtenay, eine Tochter des Herren Rainald von Courtenay († 1194) und dessen Ehefrau Helvis von Donjon. Die Familie seiner Frau gehörte jenen Burgherren an, welche zu Beginn des 12. Jahrhundertts in einer erbitterten Opposition zu König Ludwig VI. standen und von diesem militärisch unterworfen wurden. Etwa um die Zeit der Hochzeit zog sein Schwiegervater Rainald mit seinen Söhnen nach England, wo er in zweiter Ehe Hawise von Avranches, die Herrin von Okehampton, heiratete und zum Stammvater der Courtenays von Devon wurde. Was ihn dazu bewog ist unklar, möglicherweise war Rainald ein Anhänger der Eleonore von Aquitanien und zog es vor nach deren Scheidung von König Ludwig VII. von Frankreich (1152) sich ihr und ihrem zweiten Ehemann König Heinrich II. von England anzuschließen.
Jedenfalls gelangte Peter so in den Besitz und an das Wappen der Familie, in die er eingeheiratet hatte. Sein Bruder, König Ludwig VII., bestätigte ihm die Lehen und gab im darüber hinaus die Herrschaften Tanlay, Charny und Chantecocq.
Über Peters Amtszeit ist wenig bekannt, außer dass er 1179 dem Ort Montargis Stadtrechte gewährte und die gleichnamige Burg erbaute.

Kreuzzug und Tod
1179 erreichte Peter als Kreuzritter, zusammen mit dem Grafen Heinrich I. von Champagne und dem Bischof Philipp von Beauvais, das Heilige Land. Ihre Ankunft bewog den Ayyubiden-Sultan Saladin, seine Offensive gegen das Königreich Jerusalem abzubrechen, die er nach seinem Sieg am Litani-Fluss im Jahr zuvor geplant hatte.[1] Stattdessen griff er die Burg an der Jakobs-Furt an und eroberte sie.
Peter starb im Heiligen Land, zwischen März 1180 und April 1183. Seine Gebeine wurden anscheinend nach England überführt und in der Kathedrale von Exeter begraben. Seine französischen Besitzungen vererbte er an seine beiden ältesten Söhne Peter (II.) und Robert. 
von Frankreich (Courtenay, Kapetinger), Peter I. (I7696)
 
41096 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_I._von_Rosenberg

Peter I. von Rosenberg (tschechisch Petr I. z Rožmberka; * 1291; † 14. Oktober 1347) war Oberstkämmerer von Böhmen.

Leben
Peter I. von Rosenberg entstammte dem gleichnamigen Adelsgeschlecht Rosenberg. Seine Eltern waren Heinrich I. von Rosenberg und Elisabeth von Dobruška. Seine Bildung, für die er gerühmt wurde, erhielt er vermutlich im Kloster Hohenfurth. Als Oberstkämmerer am Hof des böhmischen Königs Johann von Luxemburg gehörte er zusammen mit Heinrich von Leipa zu den einflussreichsten Adligen Böhmens. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er 1309, als er zusammen mit seinem Vater einen Besuch am Königshof machte. Nach dem Tod seines Vaters 1310 blieb er dem König treu ergeben und unterstützte ihn 1315 beim Kampf gegen Heinrich von Leipa.

1318 wandte sich Peter I. vom König ab und belagerte mit anderen böhmischen Adligen Budweis, zog aber später an der Seite des Königs in die Lausitz und nach Schlesien. 1322 erwarb er die Burg Choustník, ein Jahr später wurde ihm vom König die Burg Zvíkov zusammen mit Mirowitz verpfändet, die der König jedoch 1325 im Wege des Tausch gegen Lety, zu dem auch Goldgruben gehörten, zurückerhielt. Im Zusammenhang mit Goldfunden verpfändete ihm der König 1337 Sedlčany und 1344 Trautenau.

In einer am 9. Oktober 1345 in Prag ausgestellten Urkunde verpflichteten sich König Johann und dessen Sohn Markgraf Karl von Mähren bis Weihnachten 860 Groschen an Peter von Rosenberg zu zahlen, von dem sie Güter in Březovice erworben hatten. Gleichzeitig übergaben sie ihm für die 260 Groschen Prager Pfennige, die ihnen Peter geliehen hatte, als sie zur Zeit des Feldzugs gegen die Prußen in finanziellen Schwierigkeiten waren, das Schloss Pacov nordöstlich von Tabor mit allem Zubehör.

Im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts erbaute Peter I. an seinem Residenzort Krumau die Obere Burg, zu der drei Gebäude, der Palas und die St.-Georgs-Kapelle gehörten. Von 1330 bis 1340 erweiterte er die Untere Burg Rosenberg. Im oberösterreichischen Haslach an der Mühl, das er 1341 erworben hatte, errichtete er eine Burg.[1]

Für den Hauptaltar der Hohenfurther Kirche stiftete er kurz vor seinem Tod eine heute Hohenfurther Zyklus genannte Serie von neun Bildern aus dem Leben Christi und dem Hohenfurther Spital hinterließ er den Ertrag seines Hofs Nesselbach sowie der zugehörigen Felder und der Obstgärten.[2]

Legende
Die Angabe des Rosenberger Chronisten Václav Březan, wonach Peter I. von Rosenberg Mönch des Klosters Hohenfurth gewesen sei, das er nur deshalb verlassen habe, um nach dem Tod seines Vaters die Verwaltung der Besitzungen zu übernehmen und zu heiraten, ist nicht belegt. Sie wird nach neueren Forschungen abgelehnt, da Peter bereits zwei Jahre vor dem Tod des Vaters als Mitherausgeber von dessen Urkunden erscheint. Auch Březans Angabe, Peter sei am Ende seines Lebens in die Klausur des Klosters zurückgekehrt, ist unwahrscheinlich, da Peter noch im Jahre 1347 Urkunden in Krumau ausstellte.

Falsifikate
Ulrich II. von Rosenberg legte um die Mitte des 14. Jahrhunderts mehrere gefälschte Urkunden vor, mit denen das Prestige der Rosenberger erhöht oder mit denen die Ansprüche auf bestimmte Besitzungen nachgewiesen werden sollten. U. a. kamen auf diese Weise die unrichtigen Angaben zustande, Peter I. von Rosenberg habe im Französisch-englischen Krieg eine Heldentat begangen, als er das Banner des Feindes erbeutete. Aus dieser Fälschung leitete sich später vermutlich Peters Beiname „Der Kühne“ ab. Eine andere Fälschung aus der rosenbergischen Kanzlei stammt aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, deren Autor vermutlich der rosenbergische Kanzler Václav von Rovné war. In ihr wird über einen angeblichen Streit Peters von Rosenberg mit dem (damals nicht existenten) Herzog Bolko von Troppau berichtet, bei dem es darum gegangen sein soll, welche der beiden Familien vornehmer sei.

Ehen
Peter I. von Rosenberg heiratete 1316 die Witwe König Wenzels III., Viola Elisabeth von Teschen. Nach einer kinderlosen Ehe und ihrem Tod 1317 vermählte er sich 1318 mit Katharina N. N. 
von Rosenberg, Peter I. (I28344)
 
41097 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_II._(Aragón) (Okt 2017)

Peter der Katholische (katalanisch: Pere el Catòlic, spanisch: Pedro el Católico; * 1178[1]; † 13. September 1213 vor Muret) war von 1196 bis 1213 als Peter II. ein König von Aragón und als Peter I. ein Graf von Barcelona, Girona, Osona, Besalú, Cerdanya und Roussillon aus dem Haus Barcelona.

Die Krone Aragón
Peter II. war der älteste Sohn von König Alfons II. dem Keuschen und dessen Gemahlin Sancha von Kastilien.[2] Er wurde wahrscheinlich um die Jahre 1176/1177 geboren, da er gemäß dem im April 1196 aufgesetzten Testament seines Vaters bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr unter der Vormundschaft seiner Mutter verbleiben sollte.[3] Da die Mutter erstmals am 23. April 1197 urkundlich als Nonne von Santa María de Sigena genannt wird, dürfte Peter spätestens ab diesem Zeitpunkt sein Mündigkeitsalter erreicht und die Regierungsgeschäfte selbst übernommen haben.[4]
Als ältester Sohn seines am 25. April 1196 verstorbenen Vaters beerbte Peter diesen in den wichtigsten Herrschaftsgebieten seines Hauses, dem Königreich Aragón und der katalanischen Grafschaft Barcelona, die beide seit der Ehe seiner Großeltern faktisch ein geschlossenes Herrschaftsgebilde darstellten. Darüber hinaus übernahm er auch die im heutigen Südfrankreich, dem damaligen Okzitanien (Languedoc), gelegene Grafschaft Gévaudan und Vizegrafschaft Millau, über die zwar die französische Krone die Oberlehnsherrschaft beanspruchte, diese aber faktisch seit Generationen nicht mehr wahrgenommen hatte. Weiterhin befand sich auch die zum heiligen römischen Reich gehörende Grafschaft Provence im Besitz des katalanischen Hauses, mit der allerdings Peters jüngerer Bruder Alfons ausgestattet wurde. Weiterhin hatte das Haus die Lehnsherrschaften über die Vizegrafschaften von Béziers und Carcassonne (Trencavel) und dem Pyrenäenhochland der Grafschaften Foix und Comminges ausgeübt. Durch seine Ehe hatte Peter weiterhin die Anwartschaft auf die große Herrschaft von Montpellier erworben.
Die Macht des Hauses Barcelona konzentrierte sich damit in zwei geographischen Herrschaftsräumen, mit dem Land zwischen dem iberischen Gebirge und den Pyrenäen einerseits und dem französischen Zentralmassiv und dem unteren Rhônetal andererseits. Zwischen beiden Räumen hatte sich die mächtige und faktisch unabhängige Grafschaft Toulouse gedrängt, die damit die Bildung eines von Barcelona aus beherrschten geographisch geschlossenen Herrschaftsgebiets im heutigen Südfrankreich verhinderte, dass von modernen Historikern oft als „Midi-Königreich“ oder „Pyrenäenreich“ bezeichnet wird. Das Haus Toulouse war folglich in den vorangegangenen Generationen als Hauptrivale des Hauses Barcelona um die Vorherrschaft im Languedoc aufgetreten. Diese Konstellation sollte zu Lebzeiten Peters II. allerdings einen von außen angestoßenen grundlegenden Wandel erfahren.

Erste Herrscherjahre
Mit der Übernahme der Regierungsgeschäfte 1197 stürzte sich Peter II. sogleich in die Machtkämpfe der christlichen Könige Spaniens und führte als Verbündeter seines Vetters Alfons VIII. von Kastilien Krieg gegen die Könige Alfons IX. von León, der aufgrund seiner Ehe exkommuniziert war, und Sancho VII. von Navarra, die beide offen mit den muslimischen Almohaden paktierten. Die Kämpfe wurden solange geführt bis ersterer politisch kaltgestellt und letzterer in die kastilisch-aragónesischhe Koalition gezwungen wurde, die ihre Priorität in der Fortführung der Reconquista gegen die Muslime sah. Der Friede zwischen Aragón und Navarra wurde allerdings erst 1209 besiegelt.[5] Seit 1189 war Peter II. mit seiner Mutter in einen Konflikkt über deren Wittum geraten, das mehrere Burgen entlang der Grenze zu Kastilien umfasste. Sie wurden einst von Alfons II. an seine Frau unter der Bedingung übertragen, sie an ihren Sohn bei Erreichen seiner Mündigkeit zu übertragen. Trotz dieseser Regelung kam es zum Streit, indem sich Alfons VIII. von Kastilien zugunsten seiner Tante einmischte, über die er den kastilischen Einfluss in Aragón zu wahren suchte. Nachdem seine Mutter auch die Fürsprache des Papstes gewann, beendete Peter den Streit 1201 mit einem Kompromiss mit ihr.
Um für den Kampf gegen die Almohaden im Süden der iberischen Halbinsel frei zu sein, war Peter auf geordnete Verhältnisse im Norden der Pyrenäen angewiesen, was vor allem einen Ausgleich mit dem alten tolosanischen Rivalen erforderte. Die Kompromissbereitschaft des friedlich gesinnten Grafen Raimund VI. kam ihm dabei entgegen, mit dem er sich unter Vermittlung des Erzbischofs Berengar von Narbonne, seinem Onkel, und dem Grafen Bernard IV. von Comminges im Februar 1198 in Perpignan zu einem vertraglichen Status quo ihrer Besitzverhältnisse im Languedoc einigen konnte.[6] Mit einer 1204 ebenfalls in Perpignan begangenen Hochzeit zwischen Peters Schwester Eleonore und dem Grafen von Toulouse wurde der Frieden vertieft und noch im April desselben Jahres in Millau zu einer echten politischen Allianz erweitert, in der sich Peter mit seinem Bruder Alfons von der Provence und Raimund VI. von Toulouse zu einem Defensivbündnis verband, in dem sich die Vertragspartner zur gegenseitigen Waffenhilfe gegen jedweden Aggressor auch immer verpflichteten.[7] Unmittelbar darauf stärkte Peter seine Position im Languedoc durch die am 15. Juni 1204 geschlossenen Ehe mit Maria von Montpellier, durch die er die Mitherrschaft in der großen Seigneurie von Montpellier übernehmen konnte.[8] Zuvor war Maria in der Erbfolge durch Papst Innozenz III. begünstigt worden, der in der Dekretale Per Venerabilem ihre jüngeren Halbgeschwister für illegitim erklärt hatte.[9]

Verhältnis zu Papst Innozenz III.
Zeit seines Lebens war Peter II. ein devoter Sohn der römisch-katholischen Kirche, die er in seinem Königreich rechtlich privilegierte und materiell reich beschenkte. Diese Hinwendung sollte allerdings nicht über ihre rein machtpolitische Natuur hinwegtäuschen, denn privat pflegte er alles andere als einen frommen Lebensstil. Pracht liebend und freigebig ging er einem, mit den christlichen Moralvorstellungen seiner Zeit nonkonform laufenden, libertären Lebenswandel nach, stark geprägt von einem ritterlichen Ethos und der höfischen Kultur, die er als Patron der Trobadore förderte. Ungeachtet seiner Ehe war Peter für seine zahllosen amourösen Affären bekannt, aus denen mindestens zwei uneheliche Kinder hervorgegangen waren. Und doch erkannte der im Jahr 1198 gewählte Papst Innozenz III. in ihm einen seiner wichtigsten politischen Verbündeten, was sich aus Peters Haltung gegenüber der besonders im Languedoc weit verbreiteten Glaubensgemeinschaft der Katharer erschließt, die von Seiten der römischen Kirche als Existenz bedrohende Häresie verurteilt wurde. Im Königreich Aragón war der Katharismus lediglich in der Peripherie vertreten, vor allem in den Tälern der Pyrenäen und in der Grafschaft Urgell, ansonsten war er südlich des Gebirges kaum präsent. Nichtsdestotrotz hatte Peter in einem schon im Februar 1198 erlassenen Edikt die restriktivste Gesetzgebung bezüglich zur Verfolgung der Häresie in ganz Europa aufgestellt, in der neben der üblichen Besitzkonfiszierung auch die Verbrennung verurteilter Häretiker als reguläre Strafe aufgenommen wurde.[10] Damit hatte Peter geradezu ein Empfehlungsschreiben für die Interessenpolitik Innozenz’ III. verfasst, zu dessen obersten Prioritäten die VeVernichtung der Häresie gehörte. Dass sein Auftreten gegen die Häresie indes von zwiespältiger Natur war, verdeutlicht allein schon die Tatsache, dass es in seiner gesamten Herrscherzeit zu keinen aktenkundig gewordenen Exekutionen an überführten Häretikern gekommen war. Auch hatte er anlässlich seines Aufenthalts im Languedoc 1204 Waldenser und Katharer zu einem Streitgespräch mit Katholiken in Carcassonne eingeladen, dass zwar nach einem dreitägigen Disput mit der Verurteilung der HäHäretiker endete, diese aber trotz des Edikts von 1198 keinerlei Konsequenzen zu fürchten hatten. Dennoch wurde Peter von Seiten der Kirche als einer ihrer treusten Söhne betrachtet, wobei es zur tragischen Ironie der Geschichte gereichen sollte, dass er sein Königreich zuerst der römischen Kirche als Geschenk darbringen und als ihr Streiter zu höchstem katholischen Ansehen gelangen wird, nur um sich am Ende doch gegen die Kreuzritter ebendieser Kirche zu wenden, um gegen diese kämpfend zu sterben.
Nachdem der Familienzwist im Hause Aragón beigelegt war, hatte sich Innozenz III. darum bemüht, Peter II. als Beschützer seines Mündels, König Friedrich von Sizilien, zu gewinnen, der damals als Vollwaise zum Spielball diverser um die Macht streitenden Fraktionen geworden war, die das sizilianische Königreich in den Zustand der Anarchie versetzt hatten. Damit hatte der Papst einen Wunsch der 1198 verstorbenen Kaiserin Konstanze aufgegriffen.[11] Im Sommer 1202 hatte Peter dem Papst seine Bereitschaft dazu signalisiert und dazu die Verheiratung seiner Schwester Sancha mit dem jungen Stauferkönig angeboten, wofür er die Endsendung 200 aragónesischer Ritter nach Sizilien in Aussicht stellte, die dort die königliche Autorität wieederherstellen sollten.[12] Wenngleich dieses Eheprojekt aufgrund widriger Umstände nicht zustande gekommen war, konnte der Papst bereits im Oktober 1204 eine andere Schwester Peters, die ungarische Königin Konstanze, als vorgesehene Braut seines Mündels präsentieren und das obwohl deren erster Ehemann, König Emmerich noch gar nicht gestorben war.[13]
Anlässlich des Defensivpakts von Millau im April 1204 hatte sich Peter vom Grafen von Toulouse 120.000 Sous in Melgorien geliehen und diesem dafür bereitwillig die Einkünfte der Grafschaften Millau und Gévaudan überlassen.[14] Das Geld hatte er zur Finanzierung seiner aufwendig geplanten Krönungszeremonie in Rom durch den Papst benötigt, die er noch im selben Jahr begehen wollte. In Begleitung der ranghöchsten Prälaten und Adligen seines Königreichs war er am 9. November 1204 mit fününf Galeeren an der Tibermündung bei Ostia an Land gegangen um am 11. November, zum Fest des heiligen Martin von Tours, in San Pancrazio feierlich von Papst Innozenz III. gesalbt und gekrönt zu werden. Dazu hatte Peter gegenüber dem Papst als deem Oberhaupt der heiligen Kirche einen Lehnseid abgelegt, die er damit als weltliche Lehnsherrin seines Königreichs anerkannte, sich ihr zum Gehorsam, zur Verteidigung ihres Besitzes und zur Bekämpfung der Häresie verpflichtet. Weiterhin hatte eer sich zur Zahlung eines jährlichen Tributs von 250 mazmudins an Rom verpflichtet. Anschließend war er in Sankt Peter eingezogen um dort seine Krone und sein Zepter auf das Grab seines Namenspatrons und Apostelfürsten niederzulegen, diesem damit sein Königreich als Geschenk darbietend.[15] Die genauen Beweggründe Peters sich in die freiwillige Vasallität zur römisch-katholischen Kirche zu begeben bleiben im Unklaren, allerdings stellte dieser Akt einen Höhepunkt in der bereits tradititionsreichen Beziehung des aragónesischen Königreichs zur heiligen Kirche dar. Bereits sein Vorfahre, König Sancho Ramirez (1063–1094), war im Jahr 1068 persönlich nach Rom gereist um dort dem Papst den Lehnseid abzulegen, allerdings hatte dieseer Akt zu keinen weitreichenden politischen Konsequenzen geführt, außer der Öffnung Aragóns als erstes spanisches Königreich für die Römische Liturgie.[16] Ein wesentliches Motiv für diese enge Anlehnung an den Heiligen Stuhl dürfte das Bedürfnis der Könige, deren Position gegenüber dem eigenen Adel eher der eines primus inter pares entsprach, nach einer allgemeinen Steigerung ihres Prestiges mit der Erlangung des Gottesgnadentums nach fränkischem Vorbild gewesen sein.[17] Auch im Verhrhältnis gegenüber den spanischen Herrscherkollegen, besonders den Königen von Kastilien, wird Peter II. damit eine Demonstration der politischen Souveränität seines Hauses beabsichtigt haben, bedenkt man nur, dass wenige Generationen vor ihm die kastilischen Könige ein Kaisertum über ganz Spanien beansprucht hatten.
Im Gegensatz zu 1068 hatte sich Peters Lehnsnahme nicht auf eine bloße symbolische Geste beschränkt, sondern war mit konkreten politischen Folgen für die weitere Geschichte Aragóns verbunden, was sich letztlich in seinem Krönungsakt äußerte. Er war überhaupt der erste aragónesische König der gekrönt wurde; diese Art der Herrscherinitiation war bei spanischen Königen bis dahin unüblich. Indem er sich zum Vasallen der heiligen Kirche gemacht hatte, hatte er dem Papst eine Weisungsbefugugnis in Fragen des weltlichen Feudalrechts über sich und sein Königreich eingeräumt, was sich besonders im 13. Jahrhundert für Aragón nachhaltig auswirkte und deren Konsequenzen bereits für die Biographie Peters II. folgenreich wurden. Er selbst hatte in erster Linie auf eine politische und finanzielle Unterstützung seitens des Papstes für den von ihm geplanten Kreuzzug gegen die Almohaden gesetzt, der mit der Eroberung der Balearen gekrönt werden sollte.

Eheprobleme
Nach seiner Rückkehr im März 1205 war Peter die Planung zu einem Feldzug gegen die Almohaden angegangen, doch innenpolitische und innerdynastische Konflikte hielten ihn davon ab. Sein Bruder Ferdinand, der seit diesem Jahr als Abt der Mönchsfeststung Montearagón amtierte, war mit dem Bischof von Huesca, García de Gúdal, in einen Konflikt über die Besitzrechte auf Almudévar geraten, der in einer gewaltsamen Eskalation gipfelte. Der Konflikt konnte erst im Mai 1206 nach einer Intervention Peters beigelegt werden.
Etwa zeitgleich war es im königlichen Haus zum Streit gekommen, nachdem im September 1205 die Infanta Sancha geboren wurde, die Peter sogleich mit dem Sohn des Grafen von Toulouse verlobte. Dabei sollte ihr das mütterliche Erbe, die Herrschaft MMontpellier, als Mitgift in die Ehe gegeben werden, wogegen sich wiederum Königin Maria mit Unterstützung ihrer Vasallen zur Wehr setzte. In einem im Oktober 1205 schriftlich niedergelegten und öffentlich Manifest hatte sie ihren Widerstand gegen ihre faktische Enteignung durch ihren Mann erklärt.[18] Immerhin hatte sich Peter erst wenige Monate zuvor gegenüber den Stadtoberen von Montpellier zur Unveräußerlichkeit von Marias Erbe verpflichtet.[19] Er aber habe Maria nun regelrecht bedroht und „gekreuzigt“ (cruciata) um ihre Zustimmung zum Ausverkauf ihrer Rechte zu erwirken. Der frühe Tod der Infanta hatte dem Streit kein Ende gesetzt, denn nun strebte Peter die Annullierung seiner Ehe an. In einem Brief an den Papst vom Juni 1206 gab er zu bedenken, dass die vorangegangene Ehe seiner Frau mit Bernard IV. von Comminges nicht dem kanonischen Recht gemäß aufgelöst worden war und dass seine eigene Ehe mit ihr folglich niemals rechtsgültig gewesen sein könne. Diesen Brief hatte er in Montpellier verfasst und ausgerechnet auch hier unter den Augen seiner Frau hatte er noch im Sommer 1206 eine diplomatische Delegation der jungen Königin Maria von Jerusalem empfangen, die auf der Suche nach einem geeigneten Ehememann war, wofür sich Peter sogleich erbot.[20] Diese demütigende Brüskierung seiner Frau wie auch Peters Weigerung, die in den letzten Jahren verwendeten Steuerabgaben nach einer erfolgten Scheidung an die Stadt zurückzuzahlen, provozierte einen Aufstand der Bürger von Montpellier, die den Palast stürmten und Peter zur Fluch in die Burg Lattes zwang, die allerdings auch nicht dem Ansturm der aufgebrachten Menge standhalten konnte. Erst die Intervention des Bischofs von Maguelone konnte die Lage beruhigen und in einem abschließenden Vertrag mit den Stadtführern versprach Peter die Zurückerstattung der betreffenden Summen binnen zweier Jahre.[21] Als Resultat des Konflikts aber hatte sich die Position seiner Frau in Montpellieier erheblich gestärkt, besonders nachdem diese verfügt hatte, die beim Aufstand zerstörten Mauern und Türme als äußerliche Zeichen feudalherrschaftlicher Macht nicht wieder zu errichten, womit sie die Sympathien der Bürger für sich gewann. Peter selbst wurde seither von den Montpelliérains als der ungeliebte Ehemann ihrer Herrin behandelt.
Von da an lebte Peter von seiner Frau faktisch getrennt, auch wenn die Ehe auf dem Papier bestehen blieb, deren rechtsgültige Auflösung ihn bis zum Lebensende weiter beschäftigte und letzten Endes verwehrt blieb. Zur Vervollständigung der grotesk anmutenden ehelichen Situation zwischen Peter und Maria wurde am 1. Februar 1208 in Montpellier der Infant Jakob geboren. Diversen Erzählungen nach soll sich Maria eines Nachts verkleidet als eine der Mätressen ihres Mannes ausgegeben und so die Zeugung ihres Sohnes bewerkstelligt haben. Jakob selbst schrieb später in seinem Tatenbericht (Llibre dels fets), dass sein Vater eines Tages von einem seiner Ritter zu einem Besuch bei Maria überredet wurde als diese gerade in der nah gelegenen Burg Mireval residierte, worauf es zu der letzten folgenschweren Liebesnacht gekommen sei.[22]
Während der Trennungsaffäre mit seiner Frau hatte Peter die Gelegenheit zu Vollendung einer anderen Ehe genutzt. Im Spätjahr 1206 hatte er einen Brief Papst Innozenz’ III. erhalten, der darin verkündete, dass der junge Friedrich von Sizilien sich nicht mehr in der Hand der Papstfeinde befände und nun frei für die bereits früher vereinbarte aragónesische Ehe sei.[23] 1208 traf der Bischof von Mazara in Aragón ein, der dort im Oktober des Jahres den sizilianischen König in der als Stellvertreterhochzeit durchgeführten Trauung mit Konstanze vertrat.

Mehr unter oben stehendem Link der Wikipedia..
 
von Aragón, Peter II. der Katholische (I7613)
 
41098 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_II._(St._Pol_und_Brienne)

Peter II. von Luxemburg (frz.: Pierre de Luxembourg, * um 1440; † 25. Oktober 1482 in Enghien) aus dem Haus Luxemburg-Ligny war Graf von Saint-Pol, Brienne, Marle und Soissons, Herr von Enghien.

Um nicht wie sein Vater Ludwig I. von Luxemburg, Gf. von Saint-Pol, der 1475 in Paris wegen Hochverrats hingerichtet wurde, zwischen die Fronten von Karl dem Kühnen, Herzog von Burgund, und König Ludwig XI. von Frankreich zu geraten, hielt er sich vornehmlich in seinem Besitz in Enghien auf. Erst nachdem er von seinem Bruder Johann, der 1476 bei der Schlacht bei Murten kinderlos fiel, die Grafschaften Marle und Soissons erbte, näherte er sich dem Haus Burgund. Im August 1477 gehörte er dem Hof Herzogin Marias von Burgund an und 1478 wurde er in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen. Der Intervention Herzogin Marias hatte er es zu verdanken, dass er die bei der Hinrichtung seines Vaters enteigneten Grafschaften Saint-Pol und Brienne wieder zurückerhielt.

Peters Eltern waren Ludwig I. von Luxemburg, Gf. von Saint-Pol († 1475) und Johanna von Bar. Er heiratete Margarete von Savoyen (* 1439, † 9. März 1484), Tochter von Graf Ludwig von Savoyen und Anne de Lusignan. 
von Luxemburg-Ligny (von Saint Pol und Brienne), Graf Peter II. (I13264)
 
41099 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_IV._(Aragón) (Nov 2018)

Peter IV. genannt der Zeremoniöse, auf Katalanisch Pere el Cerimoniós, auf Aragonesisch Pero o Ceremonioso, auf Spanisch Pedro el Ceremonioso, (* 5. September 1319 in Balaguer; † 6. Januar 1387 in Barcelona) war von 1336 bis 1387 König von Aragon, als Peter I. auch König von Sardinien und Herzog von Athen und Neopatria seit 1381.

Peter IV. war der Sohn Alfons’ IV. und dessen Gemahlin Teresa d’Entença, Gräfin von Urgell. Er war eine Frühgeburt und zeit seines Lebens kränklich, aber energisch. Er folgte seinem Vater 1336 auf den Thron in Aragón.
Er entzog seiner Stiefmutter Eleonore von Kastilien und seinen Brüdern die ihnen von Alfons geschenkten großen Güter und entriss 1342–44 seinem Vetter Jakob III. das Königreich Mallorca, das er wieder mit Aragon vereinigte, konnte aber nach langem Kampf mit den Genuesen Sardinien nicht völlig erobern.
1348 unterwarf er in seinen Königreichen den aufständischen Adel, der sich einer weiblichen Thronfolgeregelung (Peter war bis 1350 ohne Söhne geblieben) widersetzte, und verstärkte die königliche Gewalt durch verschiedene Verwaltungsreformen. Später musste er allerdings die „Privilegio General“ von 1283 bestätigen, die er demonstrativ nach seinem Sieg auf den Cortes von Saragossa zerschnitten hatte („Dolchkönig“). Diese räumte den Vertretern der Stände mehr politische Macht ein.
1354 gründete Peter, ein Förderer von Wissenschaft und Künsten, die Universität von Huesca. Seinen Beinamen erhielt er durch die Einführung eines strengen Hofprotokolls.
Später unterstützte er Heinrich von Trastamara im Kampf gegen Peter den Grausamen von Kastilien, geriet aber daraufhin mit Heinrich selbst in Streit und musste 1375 im Frieden von Almazán auf seine kastilischen Eroberungen verzichten.
Krieg, Pest und Missernten hatten in Peters Regierungszeit die Staatsfinanzen zerrüttet, dazu kam der Bruch mit dem Thronfolger wegen Peters vierter Ehefrau, deren Familienmitglieder vermehrt politischen Einfluss gewannen. 
von Aragón, König Peter IV. (I8358)
 
41100 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_von_Portugal (Apr 2018)

Peter von Portugal KG (* 9. Dezember 1392; † 20. Mai 1449) war Prinz von Portugal aus dem Hause Avis und erster Herzog von Coimbra. Er regierte Portugal als Prinzregent von 1439 bis 1449.

Peter wurde am 9. Dezember 1392 als dritter Sohn von Johann I. von Portugal und dessen Gemahlin Philippa of Lancaster geboren. Er war somit ein Bruder des portugiesischen Königs Eduard I., wie auch von Heinrich dem Seefahrer.

In seiner Jugend wollte er die Welt kennenlernen und begab sich auf eine zehn Jahre dauernde Reise zu den „sieben Enden der Welt“ („viagem pelas sete partidas do mundo“), auf der er mit vielen der damals Herrschenden persönlich zusammentraf. EEr verließ Lissabon 1418 und begab sich zunächst nach Valladolid, wo er sich mit dem König von Kastilien (seinem Cousin) traf. Danach begab er sich nach Ungarn, wo er von König Sigismund empfangen wurde. Für diesen kämpfte er im Hussitenkrieg iin Böhmen. 1424 reiste er nach Zypern und von dort nach Palästina. In Rom wurde er von Papst Martin V. empfangen. Seine Reise ging weiter nach Flandern und dann auf die Insel Patmos, auf der er mit Sultan Murad II. von den Osmanen zusammenkam. Im Folgenden besuchte er Konstantinopel, Alexandria, Kairo, reiste von dort nach Paris, Dänemark und schließlich nach London, wo er von König Heinrich IV. empfangen wurde.

Erneut in Flandern arrangierte er die Hochzeit seiner Schwester Elisabeth mit Herzog Philipp dem Guten von Burgund. Peter blieb zwei Jahre in Flandern und hielt sich dort vornehmlich in Brügge auf. In Venedig wurde er vom Dogen empfangen, der ihihm ein Exemplar des Reiseberichtes „Il Milione“ von Marco Polo schenkte. Peter gab dieses Buch zusammen mit einer von Kaiser Sigismund erhaltenen Weltkarte (mapa mundi) an seinen Bruder Heinrich den Seefahrer weiter, dem diese Unterlagen bei der Planung seiner Expeditionen mutmaßlich sehr hilfreich gewesen sein mochten. Über Rom, wo er erneut vom Papst empfangen wurde, reiste er schließlich nach Portugal zurück und traf 1428 wieder in Coimbra ein.

1438 starb sein Bruder, der portugiesische König Eduard I., an der Pest. Auf diesen folgte sein Sohn Alfons V., also der Neffe von Peter von Portugal, der allerdings zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters noch minderjährig war, so dass eine Regentschaft notwendig wurde.

Eduard I. hatte für diesen Fall seine Witwe testamentarisch zur Regentin eingesetzt. Peter gelang es allerdings, diese bereits nach kurzer Zeit von der Regentschaft zu verdrängen und es gelang ihm, sich seine Regentschaft zweimal von den Cortes absegnen zu lassen. Während seiner zehnjährigen Regentschaft stärkte er die zentrale Königsmacht zu Lasten des Adels.

Auch nachdem Alfons 1446 für volljährig erklärt wurde, wollte Peter die Regentschaft nicht aufgeben und stärkte seine Position zunächst noch zusätzlich dadurch, dass es ihm gelang, seine eigene Tochter mit dem jungen König zu vermählen. Der König verbündete sich daraufhin mit dem Herzog von Braganza, der die Adelsopposition im Lande gegen die vom Prinzregenten Peter geförderten Zentralisierungstendenzen in der portugiesischen Politik anführte. Auch die Mutter des Königs unterstützte ihn gegen Peter und brachte ihm die Unterstützung Aragoniens ein. Mit diesem Beistand gelang es Alfons V. schließlich, seinen Onkel und Schwiegervater in der Schlacht von Alfarrobeira 1449 zu besiegen, in der Peter fiel. 
von Portugal (Avis), Herzog Peter (I9534)
 

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