Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen

Notizen


Stammbaum:  

Treffer 41,101 bis 41,150 von 42,488

      «Zurück «1 ... 819 820 821 822 823 824 825 826 827 ... 850» Vorwärts»

 #   Notizen   Verknüpft mit 
41101 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_von_Portugal_(1187–1258) (Aug 2023)

Peter von Portugal (portugiesisch Pedro de Portugal; * 23. Februar 1187; † 2. Juni 1258) war ein portugiesischer Infant, iure uxoris ein Graf von Urgell und Herr von Mallorca aus dem Haus Burgund. Er war ein jüngerer Sohn des Königs Sancho I. von Portugal und der Dulce von Barcelona.

Nachdem er aufgrund eines familieninternen Konflikts zum Exil aus Portugal gezwungen war, hatte Peter unterstützt durch Alfons IX. von León 1212 einen Krieg gegen seinen Bruder Alfons II. geführt. Danach hatte er sich zunächst als Söldnerführer im Dienst der Almohaden in Nordafrika verdingt, bis er nach dem Tod Alfons’ II. wieder nach Portugal zurückkehren konnte. 1227 unterstützte er seinen Neffen Sancho II. bei der Eroberung von Mérida.

Schließlich war Peter nach Aragón an den Hof seines Vetters, König Jakob I., gezogen. Dort heiratete er 1229 die königliche Konkubine Aurembiaix, durch die er in den Besitz der großen Grafschaft Urgell gelangte. Nachdem Aurembiaix bereits 1231 starb, erhob König Jakob I. einen Anspruch auf Urgell. Peter überließ es ihm am 29. September 1231 bereitwillig und wurde dafür im Gegenzug zum „Herrn des Königreichs Mallorca“ (Petrus, infans portugalense, Dei gratia regni Maioricarum dominus) ernannt.[1] Zusammen mit dem Erzbischof von Tarragona und Nuno Sanchez von Roussillon eroberte er 1235 Ibiza und Formentera. Die Herrschaft über Mallorca tauschte er 1244 gegen mehrere Landgüter im Königreich Valencia wieder ein und beteiligte sich in den Kämpfen gegen die letzten maurischen Rebellen in diesem Königreich.[2] Zehn Jahre später verkaufte Peter seine Güter in Valencia an die Krone Aragóns und wurde wieder mit Gütern auf Mallorca beschenkt. 
von Portugal, Graf Peter (Pedro) (I10642)
 
41102 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pfyffer_von_Altishofen

Pfyffer von Altishofen

Pfyffer von Altishofen ist ein geadeltes Patriziergeschlecht der ehemals freien eidgenössischen Stadt und Republik Luzern. Es war die mächtigste und zahlenmässig grösste Patrizierfamilie dieses Stadtstaates und nannte sich nach ihren wichtigsten Stammhäusern: Pfyffer von Altishofen, Pfyffer von Wyher und Pfyffer von Heidegg. Letztere beiden Zweige sind erloschen.

Geschichte
1483 erhielt Johannes Pfyffer, Tuchhändler von Rothenburg, das Luzerner Bürgerrecht, und 1508 wurde er Mitglied des Kleinen Rats. Sein Sohn Leodegar, vermählt mit Margaretha Kiel, der Schwester des Humanisten Ludwig Kiel, verwaltete die Luzerner Staatsfinanzen. Von seinen vier Söhnen ist Ludwig Pfyffer (1524–1594) der berühmteste. Er baute Luzern zum katholischen Vorort aus und gilt als der Begründer der aristokratischen Verfassung Luzerns. Wegen seiner überragenden politischen und militärischen Bedeutung in Frankreich und in der Eidgenossenschaft wurde er als „Schweizerkönig“ bezeichnet.

Seit etwa 1600 hatte die Familie mit jeweils mehreren Gliedern im Grossen und im Kleinen Rat stets ein grosses Gewicht, und ihre weiblichen Vertreter waren begehrte Heiratspartien. Im Rat vertraten sie die französischen Interessen und verwalteten lange Zeit die königlichen Pensionsgelder. Den Reichtum und ihr Ansehen begründete die Familie ursprünglich durch den Tuchhandel, dann durch die Vielzahl ihrer einträglichen Ratsämter und schliesslich durch die vielen zum Teil hohen Offiziere in fremden Diensten. Zahlreiche Stiftungen gehen auf sie zurück. Viele Mitglieder bekleideten auch hohe Kirchenämter. Von 1652 bis 1982 stellten sie insgesamt 11 von 19 Kommandanten der päpstlichen Schweizergarde in Rom.

Wappen
In Gold ein schwarzes Mühleisen, begleitet von drei blauen Lilien (Stammwappen)

Adels- und Wappenbriefe
1559 von Franz II., 1563 von Karl IX., 1566 von Kaiser Maximilian II., 1577 von Heinrich III.

Bedeutende Familienangehörige
Ludwig Pfyffer von Altishofen (1524–1594), genannt „Schweizerkönig“
Jost Pfyffer von Altishofen (1531–1610), Oberst in Frankreich
Rudolf Pfyffer von Altishofen (1545–1630), Ritter, unternahm eine Pilgerreise nach Jerusalem
Johann Rudolf Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1652–1657)
Ludwig Pfyffer von Altishofen (1612–1686), Kommandant der Schweizergarde (1658–1686)
Franz Pfyffer von Altishofen (1634–1689), Maréchal de camp, Kommandant der Festung Ypern
Franz Pfyffer von Altishofen (1623–1696), Kommandant der Schweizergarde (1686–1696)
Franz Ludwig Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1727–1754)
Franz Alois Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1783–1798)
Christoph Pfyffer von Altishofen (1653–1718), Sieger von Villmergen
Alphons Anton Pfyffer von Altishofen (1690–1753), Oberst der Leibgarde in Lothringen und Wien
Johann Konrad Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1712–1727)
Johann Rudolf Pfyffer von Altishofen († 1657), 10. Kommandant der Schweizer Garde
Franz Ludwig Pfyffer von Altishofen (1716–1802), Generalleutnant in Frankreich, Schweizer Topograf
Joseph Christoph Pfyffer von Altishofen (1718–1778), Oberstleutnant in Frankreich
Jost Ignaz Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1754–1782)
Alphons Pfyffer von Altishofen (1753–1822), Mitglied des ersten Direktoriums der Helvetischen Republik
Karl Leodegar Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1800–1834)
Casimir Pfyffer von Altishofen (1794–1875), bedeutende Rechtsgelehrter und liberaler Politiker, Stadtpräsident von Luzern, Präsident des Nationalrats
Martin Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1835–1847)
Alphons Maximilian Pfyffer von Altishofen, auch Max Alphons Pfyffer von Altishofen (1834–1890), Generalstabschef, Schöpfer der Gotthardbefestigung, Erbauer des Grand Hotel National, Förderer von César Ritz
Niklaus Pfyffer (1836–1908), bedeutender Landschaftsmaler
Hans Pfyffer von Altishofen (1866–1953), Divisionär, Kommandant der Gotthardbefestigung, ausserordentlicher bevollmächtigter Minister in Warschau.
Heinrich Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1942–1957)
Franz Pfyffer von Altishofen (1918–1995), Dr. iur., Kommandant der Schweizergarde (1972–1982)
André Pfyffer von Altishofen (* 1928), Advokat 
Pfyffer, Johannes (I13324)
 
41103 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pfyffer_von_Altishofen

Pfyffer von Altishofen

Pfyffer von Altishofen ist ein geadeltes Patriziergeschlecht der ehemals freien eidgenössischen Stadt und Republik Luzern. Es war die mächtigste und zahlenmässig grösste Patrizierfamilie dieses Stadtstaates und nannte sich nach ihren wichtigsten Stammhäusern: Pfyffer von Altishofen, Pfyffer von Wyher und Pfyffer von Heidegg. Letztere beiden Zweige sind erloschen.

Geschichte
1483 erhielt Johannes Pfyffer, Tuchhändler von Rothenburg, das Luzerner Bürgerrecht, und 1508 wurde er Mitglied des Kleinen Rats. Sein Sohn Leodegar, vermählt mit Margaretha Kiel, der Schwester des Humanisten Ludwig Kiel, verwaltete die Luzerner Staatsfinanzen. Von seinen vier Söhnen ist Ludwig Pfyffer (1524–1594) der berühmteste. Er baute Luzern zum katholischen Vorort aus und gilt als der Begründer der aristokratischen Verfassung Luzerns. Wegen seiner überragenden politischen und militärischen Bedeutung in Frankreich und in der Eidgenossenschaft wurde er als „Schweizerkönig“ bezeichnet.

Seit etwa 1600 hatte die Familie mit jeweils mehreren Gliedern im Grossen und im Kleinen Rat stets ein grosses Gewicht, und ihre weiblichen Vertreter waren begehrte Heiratspartien. Im Rat vertraten sie die französischen Interessen und verwalteten lange Zeit die königlichen Pensionsgelder. Den Reichtum und ihr Ansehen begründete die Familie ursprünglich durch den Tuchhandel, dann durch die Vielzahl ihrer einträglichen Ratsämter und schliesslich durch die vielen zum Teil hohen Offiziere in fremden Diensten. Zahlreiche Stiftungen gehen auf sie zurück. Viele Mitglieder bekleideten auch hohe Kirchenämter. Von 1652 bis 1982 stellten sie insgesamt 11 von 19 Kommandanten der päpstlichen Schweizergarde in Rom.

Wappen
In Gold ein schwarzes Mühleisen, begleitet von drei blauen Lilien (Stammwappen)

Adels- und Wappenbriefe
1559 von Franz II., 1563 von Karl IX., 1566 von Kaiser Maximilian II., 1577 von Heinrich III.

Bedeutende Familienangehörige
Ludwig Pfyffer von Altishofen (1524–1594), genannt „Schweizerkönig“
Jost Pfyffer von Altishofen (1531–1610), Oberst in Frankreich
Rudolf Pfyffer von Altishofen (1545–1630), Ritter, unternahm eine Pilgerreise nach Jerusalem
Johann Rudolf Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1652–1657)
Ludwig Pfyffer von Altishofen (1612–1686), Kommandant der Schweizergarde (1658–1686)
Franz Pfyffer von Altishofen (1634–1689), Maréchal de camp, Kommandant der Festung Ypern
Franz Pfyffer von Altishofen (1623–1696), Kommandant der Schweizergarde (1686–1696)
Franz Ludwig Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1727–1754)
Franz Alois Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1783–1798)
Christoph Pfyffer von Altishofen (1653–1718), Sieger von Villmergen
Alphons Anton Pfyffer von Altishofen (1690–1753), Oberst der Leibgarde in Lothringen und Wien
Johann Konrad Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1712–1727)
Johann Rudolf Pfyffer von Altishofen († 1657), 10. Kommandant der Schweizer Garde
Franz Ludwig Pfyffer von Altishofen (1716–1802), Generalleutnant in Frankreich, Schweizer Topograf
Joseph Christoph Pfyffer von Altishofen (1718–1778), Oberstleutnant in Frankreich
Jost Ignaz Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1754–1782)
Alphons Pfyffer von Altishofen (1753–1822), Mitglied des ersten Direktoriums der Helvetischen Republik
Karl Leodegar Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1800–1834)
Casimir Pfyffer von Altishofen (1794–1875), bedeutende Rechtsgelehrter und liberaler Politiker, Stadtpräsident von Luzern, Präsident des Nationalrats
Martin Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1835–1847)
Alphons Maximilian Pfyffer von Altishofen, auch Max Alphons Pfyffer von Altishofen (1834–1890), Generalstabschef, Schöpfer der Gotthardbefestigung, Erbauer des Grand Hotel National, Förderer von César Ritz
Niklaus Pfyffer (1836–1908), bedeutender Landschaftsmaler
Hans Pfyffer von Altishofen (1866–1953), Divisionär, Kommandant der Gotthardbefestigung, ausserordentlicher bevollmächtigter Minister in Warschau.
Heinrich Pfyffer von Altishofen, Kommandant der Schweizergarde (1942–1957)
Franz Pfyffer von Altishofen (1918–1995), Dr. iur., Kommandant der Schweizergarde (1972–1982)
André Pfyffer von Altishofen (* 1928), Advokat 
Pfyffer von Altishofen, Maria (I3155)
 
41104 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philippa_Basset (Jul 2023)

Philippa Basset, Countess of Warwick († vor 29. November 1265) war eine englische Adlige.

Herkunft und Ehe mit dem Earl of Warwick
Philippa Basset entstammte der anglonormannischen Familie Basset. Sie war die älteste von drei Töchtern des Adligen Thomas Basset, Lord of Headington. Als ihr Vater 1220 ohne männliche Nachkommen starb, wurde sie mit ihren beiden Schwestern Erbin seiner Besitzungen, die Colyton und Whitford in Devon sowie Headington in Oxfordshire umfassten. Philippa erhielt von dem Erbe Headington. Ihr Vater hatte 1205 für 500 Mark die Vormundschaft für den minderjährigen Henry de Beaumont, den Erben von Waleran de Beaumont, 4. Earl of Warwick erworben. Nachdem dessen erste Frau Margery de Oilly gestorben war, heiratete er vor 1220 Philippa. Die Heirat mit der Tochter eines kleinen Ritters war für den Earl of Warwick keine gute Verbindung, und als Beaumont bereits am 10. Oktober 1229 starb, stand Philippa lebenslang ein Drittel der Besitzungen ihres Mannes als Wittum zu. Dies schmälerte die Einkünfte und damit die Macht der Earls of Warwick erheblich, was zu Streitereien mit ihrem Stiefsohn, Thomas de Beaumont, 6. Earl of Warwick, führte, nachdem dieser volljährig geworden war.[1]

Ehe mit Richard Siward
Philippa zahlte dem König 100 Mark, um selbst über ihre nächste Ehe bestimmen zu können, doch bereits am 4. November 1229 heiratete sie, vermutlich auf Drängen ihres Cousins Gilbert Basset, den Ritter Sir Richard Siward. Siward war ein Gefolgsmann von William Marshal, 2. Earl of Pembroke, und 1233 unterstützten er und Gilbert Basset die Rebellion von Marshals Bruder Richard Marshal. Siward unternahm eine Reihe von Raubzügen, und im Januar 1234 beschlagnahmte der Sheriff von Oxfordshire Philippas Güter in Headington, um dort Baumaterial für das von Siward niedergebrannte Gut von Beckley zu holen, einem Besitz von Richard von Cornwall. Dennoch erhielt Philippa freies Geleit, um während der Rebellion zu ihrem Mann in die Welsh Marches zu reisen.

Nach dem Scheitern der Rebellion wurde Siward, der als Kriegsheld galt, vom König begnadigt und in dessen Hofstaat aufgenommen. Nachdem ihr Cousin Gilbert 1241 gestorben war, ließ Philippa 1242 ihre Ehe mit Siward jedoch annullieren, vielleicht, weil die Ehe zwangsweise geschlossen worden war. Mit Siward vereinbarte sie eine gleichmäßige Aufteilung ihrer beweglichen Habe, dennoch kam es vor allem wegen seiner Schulden zum Streit. Schließlich zahlte sie Siward am 19. September 1242 £ 75, mit denen sie jedoch zunächst seine Schulden beglich.

Späteres Leben und Tod
Bis zu ihrem Tod verwaltete Philippa ihre Besitzungen, die sie auch vor Gericht gegen Ansprüche Anderer verteidigte. Sie blieb nach der Aufhebung ihrer zweiten Ehe unverheiratet und starb kurz vor dem 29. November 1265. Sie wurde in Bicester Priory in Oxfordshire, das von ihrem Cousin Gilbert Basset gegründet worden war, begraben.

Ihre Ehe mit Henry de Beaumont war kinderlos geblieben. Aus ihrer Ehe mit Richard Siward hatte sie vermutlich einen Sohn, Richard, der nach Siwards Tod um 1248 auf dessen Gütern in Schottland aufwuchs. Ihr Wittum fiel nach ihrem Tod an den Earl of Warwick zurück, Headington sowie ihren sonstiger Besitz erbten John Bisset, der Mann ihrer Schwester Alice, und deren Töchter. 
Basset, Philippa (I41719)
 
41105 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philippa_Plantagenet,_5._Countess_of_Ulster

Philippa Plantagenet, 5. Countess of Ulster, (* 16. August 1355; † 5. Januar 1382) war die einzige Tochter von Lionel of Antwerp, 1. Duke of Clarence, dem dritten Sohn Eduards III. von England. Ihre Mutter war Elizabeth de Burgh, 4. Countess of Ulster, von der sie den Titel einer Countess of Ulster erbte.

Philippa ist das einzige Kind Lionels. Sie war verheiratet mit Edmund Mortimer, 3. Earl of March, der ein Urenkel von Roger Mortimer, 1. Earl of March war, dem Liebhaber der Königin Eduards II., Isabella of France. Da Philippas Cousin, König Richard II., kinderlos blieb, galten während dessen Regierungszeit Philippas Nachkommen, zunächst ihr Sohn Roger, später ihr Enkel Edmund, bis zur Thronbesteigung Heinrichs IV. aus der drittältesten Abstammungslinie der Plantagenets als nächste Thronanwärter. Der Thronanspruch des Hauses York in den späteren Rosenkriegen führte über Philippas Enkelin Anne Mortimer und über Philippa selbst in doppelter weiblicher Erbfolge als Repräsentant der ältesten noch existierenden Linie des Königshauses.
Ihr Ur-Urenkel bestieg schließlich als Eduard IV. 1461 den englischen Thron. 
of Clarence (Plantagenêt), Philippa 5. Countess of Ulster (I9395)
 
41106 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philippa_von_Toulouse (Aug 2023)

Philippa von Toulouse (* um 1073; † 28. November 1118 in der Abtei Fontevrault, Frankreich) war aus eigenem Recht Gräfin von Toulouse und durch ihre Heirat mit Wilhelm IX. Herzogin von Aquitanien.

Familie
Philippa wurde um 1073 als Tochter von Graf Wilhelm IV. von Toulouse und dessen Frau Emma von Mortain geboren. Sie war das einzige überlebende Kind Wilhelms und deshalb, gemäß den Gesetzen der Grafschaft Toulouse, seine Erbin. Im Jahr 1088 nahm Wilhelm an einem Pilgerzug ins Heilige Land teil und hinterließ seinen Bruder Raimund von Saint-Gilles als Regenten. Es gibt Behauptungen, dass er noch vor seiner Abreise seine Tochter mit dem König von Aragon verheiratete, um sie von der Erbfolge auszuschließen, dies ist jedoch äußerst unwahrscheinlich, da König Sancho zum Zeitpunkt seines Todes 1094 immer noch mit seiner Ehefrau Felicia von Roucy verheiratet war.[1]

Über die Kindheit Philippas ist wenig bekannt. Es ist bekannt, dass sie Wilhelm IX. von Aquitanien nicht vor dem Tod ihres Vaters und der Nachfolge ihres Onkels im Jahr 1094 heiratete.[2] Somit weiß man wenig über ihr Leben vor dem Tod ihres Vaters, ihre Enterbung und die Arrangierung ihrer Ehe. Die Historiker, die behaupten, dass Philippa mit König Sancho verheiratet gewesen sein soll, argumentieren, dass ihr Verlassen von Toulouse sie daran hinderte, ihr Erbe zu behaupten, und dass sie nach dem Tod Sanchos frei war, sich einen zweiten Ehemann auszuwählen. Sicher ist jedoch, dass beim Tod Graf Wilhelms Philippas Ansprüche ignoriert wurden und Raimund Graf von Toulouse wurde.

Ehe mit Wilhelm von Aquitanien
Als Raimund IV. von Toulouse im Herbst 1096 am Ersten Kreuzzug teilnahm, hinterließ er seinen Sohn Bertrand, um das Land zu regieren. Im Frühjahr 1098 eroberten Wilhelm und Philippa die Stadt Toulouse. Dort brachte Philippa im darauffolgenden Jahr ihr erstes Kind auf die Welt: Wilhelm der Tolosaner. 1099 nahm Wilhelm an einem Kreuzzug teil, Philippa wurde währenddessen als Regentin im Poitou eingesetzt. Zum Entsetzen Philippas tauschte ihr Mann 1100 Toulouse bei ihrem Cousin Bertrand gegen eine hohe Summe Geld ein, die er nutzte, um an einem Kreuzzug teilzunehmen. Philippa musste ihre Heimat somit verlassen und zog in die Hauptstadt Poitiers, von wo aus sie in der Abwesenheit ihres Mannes Aquitanien regierte. Wilhelm eroberte Toulouse 1113, nach dem Tod Bertrands, zurück. Seitdem regierte Philippa größtenteils von dort aus.

Nach Wilhelms Rückkehr lebten er und Philippa eine Zeit lang glücklich miteinander und hatten weitere Kinder. Philippa konzentrierte sich besonders auf den Glauben, vor allem die Lehren von Robert von Arbrissel, dem Gründer der Abtei Fontevrault, die sie auch finanziell unterstützte. Ihr Interesse an der Doktrin Robert von Arbrissels und die zunehmende Unzufriedenheit Wilhelms, der sich zudem in Dangereuse de l'Isle Bouchard verliebt hatte, führten dazu, dass Wilhelm 1115 seine Frau verstieß. Philippa zog sich in die Abtei Fontevrault zurück, wo sie sich mit der ersten Frau ihres Mannes, Irmgard von Anjou, anfreundete. Dort verstarb sie am 28. November 1118. 
von Toulouse (Raimundiner), Gräfin Philippa (I7446)
 
41107 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philippe_d’Artois,_comte_d’Eu

Philippe d’Artois, comte d’Eu (* wohl 1358; † vergiftet 16. Juni 1397 in Micalizo, Osmanisches Reich) war ab 1387 Graf von Eu und ab 1392 Connétable von Frankreich als Nachfolger von Oliver de Clisson. Er war der Sohn von Jean d’Artois, Graf von Eu aus dem Haus Frankreich-Artois, und Isabella von Melun.

1383 nahm er den Engländern die Stadt Bourbourg weg. Er ging danach auf Pilgerreise ins Heilige Land, auf der er in Gefangenschaft des Sultans von Ägypten geriet. Durch Vermittlung von Jean II. Le Maingre und der Republik Venedig wurde er freigelassen. 1390 nahm er an dem erfolglosen Kreuzzug gegen Mahdia in Tunesien teil.

Er heiratete am 28. Januar 1392 in Paris Maria von Berry, Tochter von Herzog Jean de Valois und Johanna von Armagnac, die seit 1370 den Titel einer Herzogin von Auvergne führte. Er wird berichtet, dass Philippe das Amt des Connétable im gleichen Jahr bekam, um seine und Marias Vermögenssituation anzugleichen.


1396 nahm er gemeinsam mit Sigismund von Luxemburg, noch König von Ungarn, später Kaiser, und Johann Ohnefurcht, noch Graf von Nevers, später Herzog von Burgund, und viele weitere Adlige am ungarisch-französischen Feldzug gegen die Osmanen teil, der in der Niederlage von Nikopolis endete. Philipp von Artois geriet – wie viele andere auch – in Gefangenschaft. Während diese Gefangenen gegen Lösegeld freikamen, starb er – ebenso wie Enguerrand VII. de Coucy – im Gefängnis, neun Tage bevor er freigelassen werden sollte.


Weblinks
• Eintrag auf mittelalter-genealogie.de 
von Artois, Graf Philipp (I9263)
 
41108 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philippe_d’Artois_(Conches) (Nov 2018)

Philippe d’Artois (* 1269; † 11. September 1298) war Herr von Conches-en-Ouche, Mehun-sur-Yèvre, Nonancourt und Domfront. Er war der erbberechtigte Sohn des Robert II. (X 1302), Graf von Artois, und der Amicia de Courtenay († 1275).
Philippe d’Artois erbte von seiner Mutter die Herrschaften Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre, war darüber hinaus noch Herr von Nonancourt und Domfront.

Im November oder Dezember des Jahres 1281 heiratete er Blanche de Bretagne (1270–1327), Tochter von Johann II., Herzog von Bretagne und Beatrix von England.

Philippe d’Artois wurde am 20. August 1297 in der Schlacht von Veurne so schwer verwundet, dass er nach mehr als einem Jahr, am 11. September 1298, den Folgen starb. Da er vor seinem Vater starb war er nie Graf von Artois. Als sein Vater Roberert II. von Artois 1302 in der Sporenschlacht fiel, brach ein Konflikt um die Nachfolge in der Grafschaft aus, bei dem es Philippes Schwester Mathilde gelang, die Macht an sich zu reißen, nachdem sie Philippes einzigem, minderjährigen Sohn Robert die Ehelichkeit abgesprochen hatte. 
von Artois, Graf Philippe (I8455)
 
41109 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_(Hachberg-Sausenberg)

Markgraf Philipp von Hachberg-Sausenberg — in Frankreich und der Romandie als Philippe de Hochberg bekannt — (* 1454 in Neuchâtel[1]; † 9. September 1503 in Seurre).

Die Familie
Philipp war der Sohn des Markgrafen Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg und der Margaretha von Vienne. Er heiratete Maria von Savoyen († 1509),[2] die Tochter des Amadeus IX. von Savoyen und der Yolande von Valois um 1476/78. Der französische König Karl VIII. war ein Neffe von Philipps Schwiegermutter.[3]

An der Seite Karls des Kühnen
Philippe war seit seinem 12 Lebensjahr am burgundischen Hof in Dijon erzogen worden und Herzog Philipp der Gute war sein Pate. Philipps Familie hatte von seiner Mutter her Besitzungen in Burgund und stand im Lehensverhältnis zum Herzog. 1474 beteiligte er sich an der burgundischen Belagerungen von Neuss und am 30. November 1475 zog er in der engsten Begleitung Karls des Kühnen in das von den Burgundern eroberte Nancy ein.[4] 1476 kämpfte er für Karl den Kühnen in den Schlachten bei Grandson und Murten. Auch an der Schlacht bei Nancy am 5. Januar 1477 – in der Karl der Kühne erschlagen wurde – war er beteiligt und wurde gefangen genommen. Erst im September 1477 kam er gegen ein Lösegeld von 150 000 Gulden frei, womit er das höchste Lösegeld aller Gefangenen zahlen musste.[5]

Bei der Einnahme von Grandson
Der bernischen Besatzung von Stadt und Schloss Grandson wurde von den Burgundern freier Abzug zugesagt. Insbesondere Philipp soll sich exponiert haben und so zur Kapitulation der Besatzung beigetragen haben.[6] Herzog Karl der Kühne hielt sich jedoch nicht an diese Zusage und ließ die gesamte Besatzung von über 400 Mann am 28. Februar 1476 hinrichten. Die eidgenössische Bevölkerung forderte Rache und verlangte auch Maßnahmen gegen Philipps Vater, Rudolf, obwohl dieser in Bern Burgrecht hatte und mit seinen Neuenburger und Röttler Untertanen im eidgenössischen Aufgebot stand. Markgraf Rudolf wurde zunächst in einem Berner Gasthaus unter Hausarrest gestellt, durfte aber später unter bernischer Aufsicht auf seine Burg Rötteln.[7] Philipp nahm auf burgundischer Seite am 2. März 1476 auch an der Schlacht bei Grandson teil.

In französischen Diensten
Nach dem Tod Karls des Kühnen 1477 in der Schlacht bei Nancy wendete sich Markgraf Philipp von Burgund ab und nahm Partei für Frankreich, da er glaubte so seine burgundischen Besitzungen erhalten zu können, was nach dem Frieden von Arras (1482) auch noch der Fall war. Philipp nahm 1484 an der Krönung des französischen Königs Karl VIII. in Reims teil. 1489 wurde er Kammerherr und Mitglied des königlichen Rates von Frankreich. 1491/1492 hatte er kurze Zeit das Amt eines Großkammerherrn von Frankreich.[8]

Der König verwendet Philipp gern als Unterhändler mit den Eidgenossen. Als Marschall des nunmehr französischen Burgund und Grand sénéchal de Provence[9] hatte Philippe de Hochberg, wie er in Frankreich genannt wurde, dort Einfluss auf die Politik.

1493 — nach dem Vertrag von Senlis — verlor Philipp aufgrund seiner engen Verbindung zum französischen Hof seine Besitzungen in der Freigrafschaft Burgund (Pontarlier, Vesoul, Faucogney-et-la-Mer), da die Freigrafschaft im Friedensvertrag dem Habsburger Philipp dem Schönen zugesprochen wurde. Philippe de Hochberg wurde jedoch vom französischen König zum Gouverneur und Groß-Seneschall der Provence und Frankreichs ernannt.[10] Im Jahr 1500 erhielt er von Ludwig XII. den Lettre de naturalité[11] und wurde damit Franzose.[12]

Im Schwabenkrieg (1499) unterstützte Frankreich die Eidgenossen mit seiner Artillerie. Als Marschall von Burgund war Philipp Oberbefehlshaber der französischen Artillerie.[13] Er organisierte den Transport von 24 großen Schlangen und 8 Kartaunen samt Munition und Bedienung nach Solothurn, wo sie allerdings erst am 26. Juli ankamen[14] — also nach der Schlacht bei Dornach. Ein 600 Mann starkes Aufgebot der Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg war im Schwabenkrieg unter den Truppen des Schwäbischen Bundes, womit Herr und Untertanen verschiedene Kriegsparteien unterstützten.

Bautätigkeit
Im August 1494 nahm Philipp an der Einweihung des nördlichen Anbaus („Neuer Bau“) an den Palas auf seiner Burg Rötteln teil. Das Portal des Baues hat einen Eselsrücken dessen Schlussstein Philipps Wappen (neben dem badischen Schild zeigt dieses auch das Neuenburger Wappen und das savoyische seiner Frau) mit der Zahl 1494 zeigt.[15] Auf Château de Neuchâtel ließ er den Südflügel errichten.

Tod und Erbschaftsstreit
Philipp erkrankte im Juli 1503 während eines Aufenthalts in Montpellier schwer und ließ sich nach Seurre bringen, wo er am 31. Juli sein Testament machte und am 9. September verstarb.[16] Philipps Körper wurde in der Kollegiatkirche Neuenburg begraben[2] — sein Herz wurde am 15. Oktober 1503 in der Pfarrkirche von Rötteln beigesetzt.[17] Ein „bleiernes Kistlein“ mit der Inschrift „Le coeur de Msgr Le Marquis pbe de Hochberge“ wurde im September 1783 bei der Öffnung der Fürstengräber in der Röttler Kirche gefunden.[18] Mit Philipp starb die männliche Linie des Hauses Hachberg-Sausenberg aus.

Bereits Philipps Vater, Rudolf, hatte Verhandlungen mit dem Haus Baden über den Abschluss eines Erbvertrages begonnen und Philipp brachte diese Verhandlungen am 31. August 1490 mit Markgraf Christoph I. von Baden zum Abschluss. Der Vertrag ist als „Röttelsches Gemächte“[19] bekannt. Hintergrund des Erbvertrages war die Absicht einen Sohn Christoph I., Philipp von Baden, mit der Erbtochter von Hachberg-Sausenberg, Johanna, zu verheiraten, was jedoch aufgrund politischen Drucks seitens des französischen Königs misslang.[20]

Seine Tochter Johanna wurde nach dem Tode ihres Vaters Gräfin von Neuenburg und heiratete 1504 Ludwig von Orléans, der sich auch marquis de Rothelin nannte. Nach dem Tod Johannas (1543) nannte sich auch ihr Sohn François Marquis de Rothelin und ein Enkel Johannas begründete die Nebenlinie Orléans-Rothelin.

Johanna und das Haus Orléans-Longueville versuchten den Erbvertrag zwischen Christoph I. von Baden und Philipp anzufechten, wobei sie auch um Unterstützung der eidgenössischen Stände Solothurn, Luzern, Freiburg im Üechtland und Bern ersuchten. Der Streit wurde erst 1581 mit der Zahlung von 225 000 Gulden durch das Haus Baden an das Haus Orléans-Longueville beigelegt. Die Seitenlinie Orléans-Rothelin führte gleichwohl den Titel Marquis de Rothelin weiterhin.

Siehe auch
Markgrafschaft Baden
Land Baden
Stammliste von Baden

Mehr unter dem Link oben.. 
von Hachberg-Sausenberg, Markgraf Philipp (I13007)
 
41110 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_(Pfalz)

Philipp der Aufrichtige, auch Philipp der Edelmütige und Philipp I., Pfalzgraf bei Rhein genannt (* 14. Juli 1448 in Heidelberg; † 28. Februar 1508 in Germersheim) aus der Familie der Wittelsbacher war Pfalzgraf und von 1476 bis 1508 Kurfürst von der Pfalz.

Herkunft und Ehe
Philipps Eltern waren Kurfürst Ludwig IV. und Margarethe von Savoyen. Wegen ihrer Kinderlosigkeit unternahmen sie 1447 eine persönliche Wallfahrt zum Grab des heiligen Philipp in Zell (Zellertal) westlich von Worms. Als 1448 der ersehnte Thronfolger geboren wurde, gaben sie ihm zu Ehren des Heiligen den Namen Philipp. Wegen der Geburt des Prinzen erlangte der heilige Philipp von Zell überregionale Bekanntheit und avancierte zum Nothelfer bei Kinderlosigkeit bzw. Kinderwünschen.

Als Einjähriger Halbwaise geworden, kam Prinz Philipp unter die Vormundschaft seines Onkels, des Kurfürsten Friedrich I., der ihn später adoptierte.

Am 17. April 1474 heiratete Philipp in Amberg Margarete von Bayern-Landshut (1456–1501), die Tochter des Herzogs Ludwig IX. von Bayern-Landshut und dessen Gattin Prinzessin Amalie von Sachsen. Die prunkvolle Feier ging als „Amberger Hochzeit“ in die Annalen ein. Dem Ehepaar Philipp und Margarethe wurde mit dem Hochzeitsbrunnen am Amberger Marktplatz ein Denkmal gesetzt.

Herrschaftszeit
Bei seiner Heirat erhielt Philipp zunächst die Oberpfalz als Herrschaftsgebiet. Nachdem sein Adoptivvater Friedrich I. 1476 gestorben war, übernahm Philipp neben der Kurpfalz auch die Kurwürde. Den etwa gleichaltrigen Ritter Hans von Trotha, der aus dem heutigen Sachsen-Anhalt stammte und als nachgeborener Sohn einer Adels­familie nicht erbberechtigt war, machte er 1480 zu seinem Marschall und verkaufte ihm die Burg Berwartstein im Wasgau, die eigentlich dem Kloster Weißenburg im nahen Elsass gehörte. Im Anschluss daran kam es zur sogenannten „Wasserfehde“.

Philipp führte die von seinem Vorgänger Friedrich I. aufgebaute intellektuelle Kultur an seinem Hof fort.[1] 1481 holte er den Humanisten und späteren Bischof von Worms, Johann XX. von Dalberg, an die Universität Heidelberg. Er unterstützte humanistische Gelehrte bei der Gründung der Sodalitas litteraria Rhenania und betätigte sich als Herausgeber medizinischer und pferdeheilkundlicher Texte.[2]

1499 fielen Pfalz-Mosbach und Pfalz-Neumarkt wieder an die Kurpfalz zurück. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg, in den Philipp 1504 durch seinen dritten Sohn Ruprecht verwickelt wurde, mussten 1505 mehrere Gebiete der Kurpfalz, die im heutigen Bayern lagen, abgetreten werden.

1508 starb Philipp in Germersheim und wurde in der Heidelberger Heiliggeistkirche begraben. Sein Nachfolger als Kurfürst wurde sein ältester Sohn Ludwig V. 
von der Pfalz (Wittelsbacher), Philipp der Aufrichtige (I22765)
 
41111 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Hanau-Lichtenberg)

Philipp I. (der Ältere) von Hanau-Lichtenberg (* 8. November 1417 in Windecken; † 10. Mai 1480 in Ingweiler, heute: Ingwiller) war Graf von Hanau und regierte nach einer Landesteilung zwischen ihm und seinem Neffen, Graf Philipp I. (dem Jüngeren), den Hanau-Lichtenberger Landesteil.

Die Zeit vor der Landesteilung
Philipp I. (der Ältere) von Hanau wurde am 8. November 1417 auf der Burg Windecken als Sohn des später zum Grafen erhobenen Reinhard II. von Hanau und dessen Frau, Katharina von Nassau-Beilstein, geboren und zwei Tage später dort getauft. Paten waren Johann Trier, Komtur des Deutschen Ordens in Frankfurt, und Gertrud (auch Gela genannt) von Kronberg, Tochter von Frank X. von Kronberg (1381–1423) und Gertrud von Hatzfeld (1381–1409), damals in zweiter Ehe verheiratet mit Philipp von Frankenstein († 1433).

Landesteilung
Ausgangssituation
1452 starb nach nur einjähriger Regierungszeit auch Graf Reinhard III. Erbe war dessen Sohn, der erst vier Jahre alte Philipp „der Jüngere“.

Dass ein Vierjähriger die Grafschaft erbte, brachte die Familie in einen Konflikt:

Entweder wurde die seit 1375 im Haus Hanau zu beachtende Primogenitur befolgt. Dies bedeutete abzuwarten, ob Philipp I. der Jüngere das Erwachsenenalter erreichte, Nachkommen zeugte und die Dynastie fortsetzte. Dies hatte den Vorteil, dass der Besitz der Familie in einer Hand erhalten wurde. Sie hatte aber den Nachteil, dass, sollte Philipp der Jüngere ohne erbberechtigte Nachkommen versterben, die Dynastie aussterben würde.
Oder die Familie missachtete das Primogeniturgebot und erlaubte dem nächsten Agnaten, Philipp I. dem Älteren, zu heiraten. Dies hatte den Vorteil, die Chancen für einen Fortbestand der Dynastie erheblich zu erhöhen, aber den Nachteil, dass die Grafschaft dazu geteilt werden musste. Auch bei diesem Modell drängte die Zeit. Philipp der Ältere war zu diesem Zeitpunkt knapp 40 Jahre alt.
Kampf um die Teilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Auseinandersetzung um die Teilung der Grafschaft ist relativ gut dokumentiert. Es bildeten sich in der Grafschaft und in der regierenden Familie Parteien. Für Philipp den Jüngeren bestand aufgrund seiner Minderjährigkeit eine Vormundschaft. Diese nahmen zunächst sein Großvater mütterlicherseits, Pfalzgraf Otto I. von Pfalz-Mosbach, seine Großmutter väterlicherseits, Katharina von Nassau-Beilstein, und sein Onkel, Philipp der Ältere, wahr. Dies gilt für die Zeit vor und während der Landesteilung. Danach wurde Philipp der Ältere zum alleinigen Vormund bestellt. Philipp der Jüngere wurde 1467 volljährig.

Die Partei, die die Interessen Philipps des Älteren vertrat, hatte zunächst das Nachsehen. Pfalzgraf Otto I. von Pfalz-Mosbach war gegen die Teilung. Er stützte damit die Position seiner Tochter Margarethe, der Witwe Reinhards III. und Mutter Philipps des Jüngeren. Er suchte die Stellung seines Enkels als alleinigem Erben und Stammhalter in der Grafschaft Hanau zu erhalten.

Der älteren Gräfin-Witwe, Katharina von Nassau-Beilstein, konnte es dagegen gleichgültig sein, ob ihr zweitgeborener Sohn, Philipp der Ältere. oder ihr Enkel, Philipp der Jüngere, die Linie fortsetzte. Sie schätzte die Gefahr für den Bestand des Hauses Hanau geringer ein, wenn dem erwiesenermaßen[1] zeugungsfähigen Philipp dem Älteren schnellstmöglich die Heirat ermöglicht würde, statt einzig auf das Kind Philipp den Jüngeren zu setzen.

Die Partei Philipps des Älteren organisierte deshalb eine abgestimmte Aktion aller Verwandten der gräflichen Familie, der wichtigsten Kooperationen ihrer Untertanen – vor allem die vier Städte der Grafschaft Hanau, Windecken, Babenhausen und Steinau –, der Verbände der Burgmannen der Burg Babenhausen und der Pfalz Gelnhausen und der Vasallen des Grafen von Hanau, die alle an den Pfalzgrafen Otto I. schrieben und darum baten, dass auch er einer Heirat Philipps des Älteren zustimmen möge. Die Schreiben werden im Hessischen Staatsarchiv Marburg aufbewahrt.

Teilungsvertrag von 1458
Als seine Tochter Margarethe 1457 starb, erlosch das Interesse des Pfalzgrafen Otto I., die Teilung zu verhindern. Damit fiel die Risikoabwägung zugunsten einer Heirat Philipps des Älteren und einer Landesteilung aus. Unverzüglich, schon im Januar 1458, wurde ein Familienvertrag besiegelt, der alle Teile der Grafschaft, die südlich des Mains lagen, vor allem also die Ämter Babenhausen und der hanauische Anteil am Kondominat Umstadt, Philipp dem Älteren zusprach. Gemildert wurde der Nachteil einer Teilung der Grafschaft dadurch, dass Philipp der Ältere nicht einfach die Hälfte der Grafschaft erhielt, sondern lediglich die genannten, viel geringeren Teile. Ebenso erhielt er durch den Familienvertrag das Recht zu heiraten, wovon er schon im gleichen Jahr Gebrauch machte. In jeder der Teilgrafschaften wiederum sollte fortan die Primogenitur gelten.

Im Rückblick war die Entscheidung richtig, nicht weil Philipp der Jüngere vorzeitig gestorben wäre, sondern weil es Philipp dem Älteren und seinen Nachkommen durch vorteilhafte Heiraten gelang, eine eigene ansehnliche Grafschaft, die Grafschaft Hanau-Lichtenberg, zu bilden. Das übrige Territorium, das den überwiegenden Teil der Grafschaft Hanau darstellte, verblieb bei Philipp dem Jüngeren.

Benennung
Um die beiden Hanauer Grafschaften unterscheiden zu können, wurde der Teil, der von Philipp dem Älteren regiert wurde, nach der Lichtenberger Erbschaft 1480 als Grafschaft Hanau-Lichtenberg bezeichnet.[2] Für den Teil der Grafschaft, der von Philipp dem Jüngeren regiert wurde, wird seit 1496 offiziell von der Grafschaft Hanau-Münzenberg gesprochen. Um die beiden Grafschaften und ihre Regenten in der Zeit zwischen 1458 und diesen Daten unterscheiden zu können, werden durchgängig seit 1458 die Bezeichnungen Grafschaft Hanau-Münzenberg und Grafschaft Hanau-Lichtenberg verwendet.

Regierung
Zunächst übernahm Philipp der Ältere nach 1458 die alleinige Vormundschaft für seinen Neffen, Philipp den Jüngeren. Die Grafschaften blieben also bis zu dessen Volljährigkeit 1467 vereint. Anschließend residierte Philipp der Ältere im Schloss in Babenhausen, das er für sich und seine Familie ausbaute. 1460 wurde der Ostflügel errichtet.

Man findet ihn in diesen Jahren bei dynastisch-politischen Aktivitäten bei Landgraf Heinrich III. von Hessen, Kurfürst Friedrich I., von der Pfalz, dem Grafen von Henneberg und beim Kurfürsten Ruprecht von Köln aus dem Haus der Kurfürsten der Pfalz.

1468 bestimmte er, dem Primogeniturgebot aus dem Teilungsvertrag von 1458 für seine Teilgrafschaft folgend, dass von seinen Söhnen nur einer weltlich bleiben solle.

Militärisch beteiligte er sich bei den Auseinandersetzungen zwischen dem Heiligen Römischen Reich und Frankreich um Burgund an der Seite Kaiser Friedrichs III. und an einem Feldzug gegen die Türken.

1480 erbte er für seine Kinder über seine vorverstorbene Frau mit dem Tod von deren kinderlos verstorbenen Onkel, Jakob von Lichtenberg, ebenso wie ihre Schwester, die mit Graf Simon Wecker von Zweibrücken verheiratet war, eine Hälfte der Herrschaft Lichtenberg, größtenteils im Elsass gelegen. Dieser Zugewinn ließ aus der bis dahin bescheidenen Grafschaft Hanau-Babenhausen eine der Münzenberger Landeshälfte vergleichbare Grafschaft werden. Die Zimmerische Chronik kommentierte die Erbschaft folgendermaßen: „In was großem ansehen und macht die freiherren von Liechtenberg im Elsäs gewesen, das mag zu unsern zeiten bei denen großen güetern, darvon die baide geschlechter Bitsch und Hanow reich worden, wol abgenomen werden.“[6]

Tod
Philipp der Ältere starb am 10. Mai 1480, nur einen Tag nachdem er das Teilungsabkommen mit Graf Simon Wecker von Zweibrücken unterzeichnet hatte. Er wurde in der Stadtkirche St. Nikolaus in Babenhausen beigesetzt. Die Epitaphien von ihm, seiner Frau und zweier früh verstorbener Söhne aus rotem Sandstein sind erhalten[7], darüber hinaus weitere Darstellungen: Auf den St. Adelphus-Teppichen, die in der Peter- und Pauls-Kirche in Neuwiller-lès-Saverne im Elsass aufbewahrt werden, und auf einem Buntglasfenster der Totenkapelle, seines Schwiegervaters, Ludwig V., aus der gleichen Kirche, das sich heute im Badischen Landesmuseum befindet. 
von Hanau-Lichtenberg, Philipp I (I21779)
 
41112 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Nassau-Saarbrücken-Weilburg)

Philipp I. von Nassau-Saarbrücken-Weilburg (* um 1368 in Weilburg; † 2. Juli 1429 in Wiesbaden) war Graf von Nassau-Weilburg und von Nassau-Saarbrücken.

Leben
Er war der zweite Sohn des Grafen Johann I. von Nassau-Weilburg und der Gräfin Johanna von Saarbrücken-Commercy.

Am 20. September 1371 trat er das Erbe seines Vaters als Graf von Nassau-Weilburg an. Da er noch minderjährig war, übernahm seine Mutter die Regierungsgeschäfte, bis sie 1381 verstarb. Von da an übernahm der Straßburger Bischof Friedrich von Blankenheim die Vormundschaft für Philipp. Mit dem Tod seines Großvaters Johann II. von Saarbrücken-Commercy 1381 erbte Philipp die saarbrückischen Besitzungen, die dadurch mit der nassauischen Herrschaft vereint wurden. Gegen 1385 wurde er volljährig. Ihm wurden die Lehen über die Grafschaft Nassau-Saarbrücken (1383), die Herrschaft Commercy (1384) und in kurtrierischen Gebieten (1393), die zum Besitz seiner ersten Frau Anna von Hohenlohe-Weikersheim[1] gehörten, übertragen. Nach dem Tod von deren Großvater Heinrich II. von Sponheim-Bolanden (1393) gelangten auch dessen Herrschaften Kirchheim und Stauf an ihn und blieben bis zum Ende der Feudalzeit im Eigentum des Hauses Nassau.[2]

Im Städtekrieg 1387–1389 beteiligte sich Philipp aufseiten der süddeutschen Fürsten unter Führung der Herzöge von Bayern gegen den Schwäbischen Städtebund. Für seine Beteiligung an der Schlacht bei Döffingen erhielt er 1388 den Ritterschlag. Durch sein Engagement verschaffte er sich Einfluss im süddeutschen Raum und konnte mit unterschiedlichen Herrschaften in Verbindung treten. 1398 räumte ihm König Wenzel das Münzrecht ein. Damit verband sich eine wirtschaftliche Konsolidierung seiner Herrschaft, die er durch die Einführung des Landrechts der Grafschaft Saarbrücken auf juristischer Seite vorantrieb.

Gleichzeitig verlieh ihm Wenzel das Amt eines Obmanns und Hauptmanns für den Landfrieden am Rhein und in der Wetterau. Mit seinem Vetter Johann II. von Nassau griff Philipp in die Reichspolitik ein, indem er an der Absetzung Wenzels mitwirkte, dessen Nachfolger Ruprecht er protegierte, um später wiederum dessen Absetzung zu betreiben. An der Krönung des Nachfolgers, Sigismund, nahm er in Aachen als Gast teil. Dieser machte ihn zum Rat und zum Hauptmann der Ritterschaft in Luxemburg. Damit verband Philipp seine Loyalität mit Sigismund und kündigte die gemeinsame Politik mit seinem Vetter Johann auf. Auf dem Konzil von Konstanz erwies er sich als Parteigänger des Königs gegen die päpstliche Politik.

Kontakte unterhielt Philipp auch zu Frankreich. Am französischen Hof war er königlicher Rat. Die Nachkommen Philipps beherrschten die Grafschaft Saarbrücken über vier Jahrhunderte.

Philipp wurde im Kloster Klarenthal bei Wiesbaden beigesetzt. Sein Grabmal wurde bei einem Brand 1850 zerstört.

Ehen
1387 heiratete Philipp Anna von Hohenlohe-Weikersheim († 11. Oktober 1410), Tochter von Kraft IV. von Hohenlohe-Weikersheim und Elisabeth von Sponheim-Bolanden.
Eine zweite Ehe ging Philipp 1412 mit Elisabeth von Lothringen ein.
 
von Nassau-Saarbrücken-Weilburg, Philipp (I37004)
 
41113 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_II._(Frankreich) (Feb 2022)

Philipp II. August (französisch Philippe Auguste; * 21. August 1165 in Gonesse; † 14. Juli 1223 in Mantes-la-Jolie) war von 1180 bis 1223 König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger. Er war der einzige Sohn König Ludwigs VII. des Jüngeren und dessen dritter Gemahlin Adele von Champagne.
Philipp gilt als einer der bedeutendsten Könige in der mittelalterlichen Geschichte Frankreichs. Seine Herrschaft war bestimmt von dem Kampf gegen das Haus Plantagenet und das „angevinische Reich“. Nach wechselvollen Auseinandersetzungen mit Heinrich II., Richard Löwenherz und Johann Ohneland konnte er letztlich über die Plantagenets siegen und ihnen den größten Teil ihrer französischen Territorien entreißen. Dies ermöglichte den Durchbruch des kapetingischen Königtums insoweit, dass dder König nun mächtiger war als jeder einzelne Vasall in Frankreich. Zugleich verhalf sein Sieg über Otto IV. in der Schlacht bei Bouvines 1214 dem Staufer Friedrich II. zum römisch-deutschen Königtum. Philipps Beiname ist zeitgenössisch. Er ist dem kaiserlichen Titel Augustus (französisch Auguste, „der Erhabene“) entliehen und wurde ihm von seinem Biographen Rigord gegeben.

Anfang und Herrschaftskonsolidierung
Philipp wurde als Kind häufig Dieudonné („Gottesgabe“) genannt, da seine Geburt eine dynastische Krise beendete und die Kontinuität der kapetingischen Dynastie wahrte. Er wurde erst im achtundzwanzigsten Regierungsjahr seines Vaters geboren und stammte, als erster und einziger Sohn, aus dessen dritter Ehe. Trotz dieses Hintergrundes zögerte Ludwig VII., seinen Sohn zum Mitkönig krönen zu lassen, um die Nachfolge Philipps zu sichern. Vermutlich lag diesem Zögern das abschreckende Beispiel des Hauses Plantagenet zugrunde, in dem sich die Söhne mit dem Vater um die Macht stritten. Erst nachdem die Gesundheit des Königs nachließ, berief er 1179 eine Adelsversammlung ein, um sich Rat einzuholen. Als sich die Mehrheit der Versammlung durch Akklamation für die Krönung Philipps aussprach, wurde dieser am 1. November 1179 in Reims zum König gekrönt und gesalbt.
Nach dem Tod Ludwigs VII. am 18. September 1180 konnte Philipp so unbestritten die Nachfolge als König antreten. Allerdings galt er zu diesem Zeitpunkt mit fünfzehn Jahren noch als unmündig, weshalb sich für die nächste Zeit eine Regentschaft für das Land abzeichnete, die sich aus Philipps Mutter, Adela von Champagne, und deren Brüdern Erzbischof Wilhelm von Reims, Graf Theobald von Blois und Graf Stephan von Sancerre, zusammensetzte. Diese Gruppierung hatte schon in den letzten Lebensjahren Ludwigs VII. den königlichen Hof dominiert und für den zeitweise regierungsunfähigen König die Macht ausgeübt.
Philipp aber gedachte trotz seiner Jugend, die Macht sofort zu übernehmen und stellte sich damit gegen seine Mutter und seine Onkel. Gegen diese gewann er mit dem Grafen Philipp von Flandern einen mächtigen Verbündeten. Gegen den Willen seiner Mutter heiratete er am 28. April 1180 die Nichte des Grafen, Isabella von Hennegau, und vollzog damit einen Bruch mit seiner Verwandtschaft. Die Situation artete in einen regelrechten Krieg aus; Adele von Champagne floh in die Normandie in der Hoffnung, Heinrich II. Plantagenet, den wohl mächtigsten Mann Frankreichs zu jener Zeit, als Verbündeten gegen ihren Sohn zu gewinnen. Aber Heinrich Plantagenet hatte andere Pläne als sich gegen seinen Lehnsherren zu wenden, da er zu dieser Zeit mit der Durchsetzung der Ansprüche seines Schwiegersohnes, Heinrich des Löwen, in Deutschland beschäftigt war. Auch galt es nach den Konventionen des mittelalterlichen Lehnsrechts als unehrenhaft, die Minderjährigkeit eines Lehnsherrn auszunutzen, um ihn anzugreifen. Stattdessen trafen sich Philipp und Heinrich Plantagenet am 28. Juni 1180 in Gisors, um ein gemeinsames Verteidigungsbündnis zu schließen.
Diese Entwicklung führte im Gegenzug zu einem Bruch des französischen Königs mit Philipp von Flandern, der ein Rivale der Plantagenets war. Am 14. Mai 1181 schloss sich in Provins der Graf von Flandern mit den Grafen von Blois-Champagne zusammen, denen sich auch die Grafen von Nevers und Hennegau sowie der Herzog von Burgund anschlossen. Die Krondomäne war so von der feindlichen Allianz fast eingeschlossen. Auf Druck Heinrichs II. aber beendeten 1182 der Erzbischof von Reims und die Grrafen von Blois-Champagne ihre Opposition zu Philipp und erkannten dessen Herrschaft an. Der jungen Königin Isabella gelang es, auch ihren Vater aus dem Bündnis zu lösen. Nur das Verhältnis zum Grafen von Flandern blieb feindselig. Es verschärfte sich zusätzlich durch den Tod von dessen erster Frau 1182, deren Erbe, die Grafschaft Vermandois, Philipp zurückforderte. Der Graf von Flandern wurde durch ein gescheitertes Bündnisangebot an Kaiser Friedrich Barbarossa zunehmend isoliert. Nachdem sich der Krieg nach einigen Siegen zugunsten König Philipps wendete, war auch der Graf von Flandern zur Unterwerfung bereit. Im Vertrag von Boves 1185 gewann der König die Stadt Amiens und 65 Burgen im Vermandois und sicherte sich die Anwartschaft auf die Grafschaft Artois als Mitgift seiner Frau. Der Graf von Flandern konnte den nördlichen Teil des Vermandois behalten.
Somit hatte sich Philipp bis zum Jahr 1185, mittlerweile mündig geworden, gegenüber seinen Konkurrenten behauptet und die Alleinherrschaft übernommen.

Die angevinische Bedrohung
Philipps Königtum
Philipp trat ein schwieriges Erbe an. Sein Vater hinterließ ihm einen geordneten und effizienten Verwaltungsapparat. Der voranschreitende wirtschaftliche Aufschwung von Städten wie Paris und Orléans sicherte der Krone ständige Einnahmequellen. Die Macht des Königs aber beschränkte sich auf die Krondomäne, ein Gebiet, das die Städte Orléans, Sens, Senlis und Mantes umfasste, während der große Rest des Königreiches von mächtigen Feudalfürsten beherrscht wurde. Philipps Vater und Großvater hatten bereits versucht, die Macht solcher nahezu unabhängigen Fürsten zu brechen, jedoch ohne Erfolg. Während der Regierung König Ludwigs VII. entstand ein weiteres Machtgefüge, das sogenannte angevinische Reich, das sich über den gesamten Westen des Landes, von den Pyrenäen bis zum Ärmelkanal, erstreckte. Es war in den Händen des Hauses Plantagenet und in Personalunion vereint mit dem englischen Königreich.
Wie schon sein Vater verfolgte Philipp seit dem Beginn seiner Herrschaft eine Politik, die zur Zerschlagung des angevinischen Reichs führen sollte. Zwei wichtige Faktoren kamen ihm dabei zugute. Zum einen war er der Lehnsherr für die französischen Territorien und zum anderen waren die Söhne von Heinrich II. Plantagenet untereinander zerstritten und führten Krieg gegen den eigenen Vater.

Gegen Heinrich II. Plantagenet
Obwohl Heinrich II. Plantagenet in den ersten Jahren von Philipps Herrschaft als dessen Schutzherr aufgetreten war, förderte Philipp in dieser Zeit den Konflikt bei den Plantagenets, um diese zu schwächen. Ein Vorwand war das seit Jahren anhaltende Verlöbnis seiner älteren Schwester Alix mit Richard Löwenherz, einem jüngeren Sohn Heinrichs II. und Herzog von Aquitanien. Die Ehe des Paares sollte den Besitzstatus des normannischen Vexin bei den Plantagenets legitimieren, doch die Weigerung Richards, die Prinzessin zu heiraten, gab Philipp eine rechtliche Handhabe, gegen die Plantagenets vorzugehen.
Bereits 1183 unterstützte Philipp den ältesten Sohn Heinrichs II., Heinrich den Jüngeren, indem er ihm im Kampf gegen dessen Vater Geld und Söldner zukommen ließ. Doch der jüngere Heinrich verstarb plötzlich noch im selben Jahr, und König Heinririch II. blieb Sieger in dieser Auseinandersetzung. In einem erneuten Treffen in Gisors am 6. Dezember 1183 musste Philipp den alten Heinrich in dessen Besitzungen anerkennen. Aber schon im folgenden Jahr konnte er erfolgreich einen weiteren Sohn Heinrichs, den Herzog Gottfried von Bretagne, dazu bewegen, an den Hof nach Paris zu kommen und ihm für die Bretagne zu huldigen. Auch wenn Gottfried im Jahre 1186 nach einem Turnierunfall verstarb, konnte die Bretagne dauerhaft von den Plantagenets gelöst werden, da sich dessen Witwe gegen die Familie ihres Mannes stellte.
Philipp ging nun unverzüglich dazu über, den nächsten Sohn Heinrichs, Richard Löwenherz, für seine Zwecke zu gewinnen. Dabei spielte ihm die anstehende Nachfolgefrage im Gesamtbesitz der Plantagenets in die Hände. Heinrich bevorzugte seinen jüngsten Sohn Johann Ohneland als Erben, den er mit Adelheid, der älteren Tochter von Humbert III., verheiraten und mit der Normandie belehnen wollte. Dies wiederum trieb Richard in die Arme Philipps, der Heinrichs Erbpläne ablehnte; im Jahr 1187 schlossen sie in Paris ein Zweckbündnis gegen Heinrich. Aus der so entstandenen Abhängigkeit Richards zu Philipp konnte dieser profitieren, nachdem er Richard 1187 zwang, sein Vorgehen gegen den Grafen Raimund V. von Toulouse zu beenden. Dies brachte Philipp die Eroberung von Issoudun im Berry ein. Anschließend richteten beide ihren Kampf gegen Heinrich, indem Philipp den Gewinn des Berry durch die Einnahme von Châteauroux 1188 abrunden konnte.
Im November 1188 kam es daraufhin zu einem Treffen Heinrichs II., Richards und Philipps in Bonsmoulins. Ein Friedensschluss scheiterte, vor allem nachdem Richard an Philipp für den gesamten französischen Besitz der Plantagenets gehuldigt hatte. Für Heinrich war dies nicht hinnehmbar, da dies seine Enteignung in Frankreich und auch eine Trennung des Festlandes von England bedeutete. Weiterhin demonstrierten Richard und Philipp die Unerschütterlichkeit ihrer Allianz mittels öffentlicheher Vertrauensgesten, wie einem Bruderkuss oder das Übernachten in einem Bett. Heinrich zog sich darauf nach England zurück, um 1189 mit einem Heer nach Frankreich zurückzukehren und den Entscheidungskampf mit Richard und Philipp zu führen. Diese aber waren ihm militärisch überlegen, verdrängten ihn aus der Touraine, drangen in das Maine vor und zwangen Heinrich am 12. Juni 1189 zur Flucht aus Le Mans nach Chinon. Am 4. Juli 1189 war Heinrich gezwungen den Friedensvertrag von Azay-le-Rideau zu schließen, worin er alle Eroberungen Philipps bestätigen, ihm für den restlichen Besitz huldigen und Richard als Erben anerkennen musste. Zwei Tage später starb Heinrich in Chinon.
Der Dritte Kreuzzug
→ Hauptartikel: Dritter Kreuzzug
Mit Heinrichs Tod zerfiel das Bündnis zwischen Philipp und Richard, da dieser nun die Position seines Vaters als König von England und Oberhaupt des „angevinischen Reichs“ einnahm und somit der neue Hauptgegner Philipps wurde. Obwohl Richard am 22. Juli 1189 in Chaumont-en-Vexin dem französischen König für alle Festlandsbesitzungen huldigte, verweigerte er weiterhin die dringlich geforderte Ehe mit Alice (Alix), womit der Konflikt um das Vexin weiterhin aktuell blieb. Eine direkte Konfrontation beider Könige blieb zunächst aus, da das christliche Abendland seit dem Verlust von Jerusalem an die Muslime im Jahr 1187 einen Kreuzzug zur Rückeroberung der Stadt verlangte. Philipp, Richard und Heinrich hatten schon in Azay über eeinen Kreuzzug verhandelt, den die ersten beiden nun gemeinsam ausführen wollten. Das lag in erster Linie daran, dass keiner dem anderen wirklich traute und die Abwesenheit des einen Königs einen unvorstellbaren Vorteil für den Daheimgebliebenen bedeutet hätte. Die Abreise verzögerte sich zunächst, da Richard mit der Unterwerfung einiger Vasallen in der Gascogne beschäftigt war und Philipps Frau, Isabella von Hennegau, am 15. März gestorben war. Als beide Könige am 4. Juli 1190 in Vézelay ihren Kreuzzug offiziell begannen, war in Kleinasien bereits Kaiser Friedrich I. Barbarossa gestorben. Die Regentschaft Frankreichs übergab Philipp dem königlichen Rat unter Vorsitz seiner Mutter Adele und Erzbischof Wilhelm von Reims. Philipp sorgte dafür, dass ihnen der Zugriff auf den Staatsschatz verwehrt blieb, der den Templern zum Schutz anvertraut wurde, wobei sechs angesehene Bürger aus Paris die Schlüssel der Geldtruhen erhielten.
Nach einigen Verzögerungen erreichte Philipp am 20. April 1191 das Lager der Kreuzfahrer vor Akkon. Richard hingegen war zunächst mit der Eroberung von Zypern beschäftigt. Dort heiratete er die Prinzessin Berengaria von Navarra, mit der er sich bereits in Sizilien verlobt hatte. Damit war eine Verbindung mit Prinzessin Alice (Alix) unmöglich geworden. Für Philipp stellte diese Zurückweisung seines Vasallen einen erheblichen Ansehensverlust dar, zumal Richard auch die Forderung auf die Restitution des Vexins ignorierte. Am 21. Juli 1191 fiel Akkon in die Hände der Kreuzfahrer, wenige Tage danach erklärte Philipp seine Rückkehr in die Heimat. Als Vorwand diente ihm der Tod des Grafen Philipp von Flandern während der Belagerung, dessen Erbe geregelt werden musste, wobei es auch um die Durchsetzung eines Anrechtes der Krone auf das Artois ging. Richard ließ ihn auf das Evangelium schwören, keinen Angriff auf seinen französischen Besitz zu wagen, wies aber dennoch seine Bankiers in Pisa an, den Sold für seine Grenztruppen zu erhöhen. Er selbst blieb noch in Palästina, um weiter gegen Saladin zu kämpfen.
Auf der Heimreise traf sich Philipp in Rom mit Papst Coelestin III., der ihn vom Kreuzzugsgelübde entband. Gegenüber dem Papst bekräftigte er, wenn auch erfolglos, dass Richard Löwenherz die Hauptverantwortung für die gescheiterte Rückeroberung Jerusalems trage. Anschließend traf er sich in Mailand mit Kaiser Heinrich VI., dem Nachfolger Barbarossas, um die staufisch-kapetingische Allianz zu erneuern. Eine Vermittlerrolle übernahm dabei Herzog Leopold V. von Österreich, der den englischen König hasste, weil dieser ihn vor Akkon gedemütigt hatte, indem er das herzogliche Banner vom Stadtwall hatte herunterreißen lassen. Zusätzliche Interessen verbanden Philipp mit dem Kaiser, nachdem Richard 1191 mit dem König Tankred von Sizilien ein Beistandsabkommen gegen den Kaiser geschlossen hatte. Zu Weihnachten 1191 weilte Philipp bereits wieder in Fontainebleau und begann mit der Forcierung seines Kampfes gegen Richard. Dazu ließ er Gerüchte verbreiten, in denen er den englischen König beschuldigte, dass er in Akkon einen Mordanschlag gegen ihn durchführen wollte, was einige der Vasallen Richards tatsächlich auf die Seite Philipps führte.
Nachdem Richard nach den Verhandlungen mit Saladin im Oktober 1192 die Rückreise angetreten hatte, geriet er bei der Passierung von Österreich in die Hände Herzog Leopolds, von dem er unverzüglich an Kaiser Heinrich ausgeliefert wurde.

Der angevinische Krieg
Gegen Richard Löwenherz
Die Gefangennahme seines Rivalen nutzte Philipp II. im Frühjahr 1193 zum Angriff auf dessen Territorien. Zuerst rückte er in die Normandie vor, wo er Burgen wie Pacy, Ivry und vor allem das lang geforderte Gisors einnehmen konnte. Richard ermächhtigte aus seiner Haft heraus ein Friedensabkommen (Mantes, 9. Juli 1193), indem er Philipp die Eroberungen bestätigte. Anschließend versuchte Philipp erneut, eine Spaltung in der Plantagenetfamilie herbeizuführen, indem er die Ambitionen Johanns Ohneland gegen dessen Bruder unterstützte. Johann erklärte sich für diese Unterstützung in einem Geheimvertrag bereit, die gesamte Normandie rechts der Seine, einschließlich Rouen, sowie die Touraine an Philipp zu übergeben. Auch war er bereit, für den Fall einer erfolgreichen Übernahme des englischen Thrones den Lehnseid für England an Philipp zu leisten.
Diesen Plänen widersetzte sich die Mutter der beiden angevinischen Brüder, Königin Eleonore. Sie strengte eine schnelle Auslösung Richards aus der Gefangenschaft an, die wiederum Philipp und Johann durch eigene Lösegeldangebote an den Kaiser hinauszuzögern versuchten. Eleonore aber veranlasste ihren gefangenen Sohn, dem Kaiser den Lehnseid zu leisten und nachdem sie das immense Lösegeld aufgebracht hatte, ließ der Kaiser Richard im Frühjahr 1194 frei. Der brachte zunächst die Verhältnisse in England wieder unter seine Kontrolle und setzte im Mai 1194 mit einem Heer auf das Festland über. Nach und nach eroberte Richard seine Burgen in der Normandie zurück, marschierte anschließend in den Süden und vertrieb Philipp nach dem Gefecht von Fréteval aus der Touraine. Am 15. Januar 1196 war Philipp zur Unterzeichnung des Friedens von Louviers genötigt, indem er aber von Richard auch einige Zugeständnisse, wie zum Beispiel die direkte Lehnshoheit über die Auvergne, erhielt.
Der Frieden hielt nicht mal ein halbes Jahr. Nachdem Richard bei der Unterwerfung der Bretagne scheiterte und die regierende Herzogin ihren Sohn Arthur, der Richards Neffe und designierte Erbe war, an den Hof von Paris entsandte, begannen die Kämpfe von neuem. Philipp eroberte im Juni 1196 die normannische Burg Aumale. Richard reagierte darauf mit einem Bündnis mit dem Grafen Balduin IX. von Flandern und unterstützte 1198 die Thronkandidatur seines Neffen Otto von Braunschweig in Deutschland. Philipp versuchte, der sich anbahnenden Umklammerung Frankreichs durch das angevinisch-welfische Bündnis mit einer Offensive zu begegnen, aber im September 1198 musste er in der Schlacht bei Gisors eine schwere Niederlage gegen Richard hinnehmen.
In den Friedensverhandlungen von 1199, die unter der Vermittlung des Klerus eingeleitet wurden, musste Philipp herbe Rückschläge hinnehmen. Der französische Kronprinz sollte eine Tochter des mit Richard verbündeten Königs von Kastilien heiraten, Richards Besitzstand auf dem Festland sollte bestätigt werden. Weiterhin sollte Philipp die Wahl Ottos von Braunschweig zum römisch-deutschen König anerkennen, lediglich mit der Überlassung der Burg Gisors wurde ihm entgegengekommen. Seine mililitärische Unterlegenheit gegenüber Richard brachte die gegen die Plantagenets gerichtete Politik Philipps an den Rand des Scheiterns. Doch im April 1199 wendete sich die Lage überraschend, als Richard Löwenherz im Kampf gegen den Vizegrafen von Limoges sein Leben verlor. Dem französischen König eröffnete dies eine neue Möglichkeit, den Kampf gegen die Plantagenets weiter zu führen.

Gegen Johann Ohneland
Die Nachfolge Richards trat sein jüngerer Bruder Johann Ohneland an, obwohl es unter den angevinischen Vasallen zu Unsicherheiten in Bezug auf die Erbrechte Arthurs von Bretagne kam. Zwar wurde Johann in England und der Normandie allgemein anerkannt, aber besonders die Grafschaft Anjou war von der Nachfolge Johanns nicht überzeugt und hielt zu Arthur. Da das ausgehandelte Friedensabkommen noch nicht unterschrieben war, nahm Philipp die Chance wahr, machte sich zum Verteidiger der Rechte Arthurs und griff Johann an. Da Johann einem direkten Kampf aus dem Weg ging, erlangte Philipp so bis zum Jahr 1200 eine weitaus bessere Verhandlungsbasis, als er noch gegenüber Richard gehabt hatte. Seine Aktionen waren durchaus vielversprechend, doch die eigene familiäre Situation zwang den König von Frankreich zum Einlenken.
Im Jahr 1193 hatte Philipp die dänische Prinzessin Ingeborg, die Schwester des Dänenkönigs Knut VI. geheiratet, um diesen zu einem Bündnis gegen Richard zu bewegen. Aber schon am Tag nach der Hochzeit verlangte Philipp die Trennung von der Brautt, da er sie als zu abstoßend empfand. Ingeborg verwehrte allerdings ihre Zustimmung zu einer Scheidung, worauf Philipp sie verstieß und die deutsche Adlige Agnes-Maria von Andechs-Meranien heiratete. Die sich daraus ergebende Bigamie veranlasste Papst Innozenz III. zu drastischen Schritten und er verhängte 1198 das Interdikt über Frankreich. Der Handlungsspielraum Philipps in seinem Königreich wurde dadurch zunehmend bedroht, vor allem weil seine treuesten Unterstützer in den Reihen ddes Klerus standen. Aber auch international wurde seine Position gefährdet, da seine wichtigsten außenpolitischen Verbündeten der Papst selbst und auch die Staufer im Reich waren. Deshalb war Philipp 1200 zu einem Frieden mit Johann genötigt, der im Vertrag von Le Goulet besiegelt wurde. Darin trat Johann einige Gebiete in der Normandie an Philipp ab und erkannte ihn als Oberlehnsherren der restlichen Festlandsbesitzungen an. Philipp ließ im Gegenzug seine Unterstützung für Arthur fallen.
Das anschließende Fehlverhalten Johanns spielte Philipp aber erneut einen Vorwand in die Hände, gegen ihn vorzugehen. Johann hatte im Sommer 1200 Isabella von Angoulême geheiratet, die aber schon dem Grafen Hugo X. von Lusignan versprochen warar. Lusignan war als aquitanischer Graf ein Vasall Johanns, der somit als Instanz zur Beschwerde für ihn nicht in Frage kam. Stattdessen wandte sich Lusignan an König Philipp, der wiederum der Lehnsherr Johanns für Aquitanien war. Philipp ergrififf die Gelegenheit, Johann rechtlich zu belangen, und eröffnete einen Lehnsprozess gegen ihn. Um gleichzeitig eine Versöhnung mit dem Papst zu erreichen, berief er im Mai 1201 ein Konzil in Soissons ein, auf dem er Ingeborg wieder an seine Seite holte. Und nachdem Agnes-Maria von Andechs-Meranien im Juli 1201 gestorben war, hob der Papst das Interdikt auf und legitimierte deren Kinder. Nachdem Johann bis zum Jahr 1202 vier Vorladungen vor das Hofgericht in Paris ignoriert hatte, sprach Philipp ein Versäumnisurteil über ihn und erklärte ihn all seiner Länder in Frankreich für verlustig. Der erneut entbrannte Krieg konnte somit als Vollstreckung eines ordentlichen Urteils und nicht als Eroberungsfeldzug gelten. Der französischhe König griff erneut auf Arthur von Bretagne zurück und dieser huldigte ihm für alle angevinischen Ländereien. Arthur griff im Juli 1202 seinen Onkel mit einem Heer im Anjou an und belagerte seine Großmutter Eleonore in Mirebeau, dort aber wurde er am 1. August 1202 von Johann überrascht und gefangen genommen.
Als sich im Jahr 1203 die Nachricht von der Ermordung Arthurs in Rouen durch Johann verbreitete, kam es zu einem allgemeinen Abfall dessen Vasallen, die sich nun direkt König Philipp anschlossen. Der nutzte die Situation und marschierte in die NNormandie ein. Im April 1204 konnte er die angeblich uneinnehmbare Burg Château Gaillard durch Verrat an sich bringen, womit ihm der Weg nach Rouen frei gelegt wurde. Dort marschierte er am 24. Juni 1204 ein, nachdem die Stadt bereits am 1. Juni kampflos kapituliert hatte. Anschließend wandte er sich nach Aquitanien, wo bereits im April 1204 die Herzogin Eleonore gestorben war, und zog am 11. August in Poitiers ein. Johann konnte dem nichts entgegensetzen und war am 13. Oktober 1206 zur Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Thouars bereit. Er verzichtete darin auf den ganzen Besitz der Plantagenetfamilie nördlich der Loire. Die betreffenden Territorien wie Normandie, Maine, Anjou und Touraine konnte Philipp nun der Krondomäne hinzufügen, die er der königlichen Verwaltung unterstellte. Damit endete auch die von Wilhelm dem Eroberer 1066 geschaffene Verbindung zwischen der Normandie und England. Johann behielt Aquitanien und die Gascogne, wenngleich er diesen Gebieten fortan kaum noch Beachtung schenkte.

Der „deutsche“ Thronstreit
Auf das engste verbunden mit dem Krieg zwischen Kapetingern und Plantagenet war der „deutsche“ Thronstreit im römisch-deutschen Reich zwischen den Staufern und Welfen, der 1197 nach dem Tod Kaiser Heinrich VI. ausgebrochen war. Das strategischche Interesse beider Seiten gebot ihre Einflussnahme in die politischen Verhältnisse Deutschlands. Die Plantagenets unterstützten naturgemäß ihre welfischen Verwandten, um somit gegen den König von Frankreich eine zweite Front eröffnen zu können. Dagegen war Philipp daran gelegen, eine solche angevinisch-welfische Umklammerung zu verhindern, weswegen er die Staufer als Gegengewicht zu den Welfen förderte. Beide Parteien wählten im Sommer 1198 mit Philipp von Schwaben beziehungsweise Otto IV. von Braunschweig ihren jeweiligen Kandidaten zum König, worauf sich in den folgenden Jahren ein Machtgleichgewicht im Reich einstellte, bis im Jahre 1208 der Staufer Philipp von Schwaben in Bamberg einem Mordanschlag zum Opfer fiel, so dass Otto IV. einziger deutscher Herrscher war und die alte staufisch-kapetingische Allianz gegenstandslos zu werden drohte. Zwar versuchte Philipp, den Herzog Heinrich von Brabant, der Geldlehen von ihm empfing, als Kandidaten für die Nachfolge des ermordeten Philipp von Schwaben zu gewinnen, doch wurde Otto mittlerweile sogar von den führenden Anhängern der staufischen Partei als König anerkannt. Selbst Papst Innozenz III. lieh seine Unterstützung dem Welfen, da er hoffte, durch ihn die staufische Politik zur Vereinigung Siziliens mit dem Reich beenden zu können. Nachdem Otto IV. im Oktober 1209 in Rom zum Kaiser gekrönt worden war, drohte Frankreich außenpolitisch isoliert zu werden.
Die Wende brachte die Fortführung der staufischen Italienpolitik durch Otto IV., die den Papst dazu zwang seine Position zu überdenken. Im November 1210 verhängte der Papst den Kirchenbann über den Kaiser, wodurch die staufische Sache eine Wiedeerbelebung erfuhr. Philipp nahm Kontakt zu den alten Stauferanhängern im Reich auf, wo es ihm gelang, den Landgrafen Hermann I. von Thüringen vom Kaiser zu lösen. Im September 1211 erreichte der junge Staufer Friedrich II., die Alpen überquerend, Deutschland und wurde dort von seinen Anhängern zum König gewählt und gekrönt. Im November desselben Jahres wurde die kapetingisch-staufische Allianz bei einem Treffen zwischen Friedrich und Prinz Ludwig in Vaucouleurs erneuert.

Die Schlacht bei Bouvines
→ Hauptartikel: Schlacht bei Bouvines
Während dieser Vorgänge im Reich war Philipp nach der Zerschlagung des angevinischen Reichs 1204 damit beschäftigt, die Herrschaft der Krone im Norden des Landes zu konsolidieren und sie auf die umliegenden Vasallen auszudehnen, was nicht ohne Widerstand geschah. Problematisch gestaltete sich die Situation in Flandern, wo Philipp seit dem Beginn seiner Regierung um das Erbe seiner ersten Ehefrau, Isabella von Hennegau, streiten musste. Um den Grafen Balduin IX. von Flandern aus der Allianz mit den Plantagenets zu lösen, hatte er ihm im Vertrag von Péronne 1200 große Teile des Artois überlassen müssen. Graf Balduin starb 1204 als Kreuzfahrer in Griechenland und hinterließ nur Töchter. Die älteste Tochter und Erbin Johanna wurdrde von Philipp im Jahr 1212 mit dem portugiesischen Prinzen Ferdinand (Ferrand) verheiratet. Philipps Sohn, Prinz Ludwig, drängte darauf, das Erbe seiner Mutter Isabella antreten zu können, und zwang das flandrische Grafenpaar zur Herausgabe des Artois. In der Bretagne stärkte Philipp seinen Einfluss, indem er seinen Vetter Peter Mauclerc mit der Erbherzogin Alix verheiratete. Während des Erbfolgekrieges in der Champagne unterstützte er die Position der Gräfin Blanka und deren unmündigen Sohn Theobald IV. gegen ihre Gegner, auch hier zum Vorteil der königlichen Interessen.
Im April 1213 wurde auf einem Hoftag in Soissons eine Invasion in England beschlossen. Die Chance, damit Johann Ohneland endgültig zu vernichten und gleichzeitig eine Vereinigung Englands mit Frankreich zu begründen, erschien günstig, da sich Johann durch eine aggressive Kirchenpolitik mit seinem Klerus überworfen hatte, was den Erzbischof von Canterbury zur Flucht nach Frankreich veranlasste. Dies hatte zur Folge, dass der Papst den englischen König seines Amtes enthob und ihn exkommunizierte. Philipp sah sich nun als Vollstrecker des päpstlichen Willens und sammelte sein Heer in Boulogne. Doch Johann war sich seiner Gefahr bewusst, unterwarf sich am 15. Mai 1213 in aller Form dem Papst, der ihm vergab, woraufhin die Invasion abgebrochen werden musste. Graf Ferrand von Flandern hatte während dieser Ereignisse nur halbherzig seine Unterstützung dem König geliehen und forderte danach eine finanzielle Entschädigung für den Verlust des Artois. Philipp und Ludwig wendeteten daher das in Boulogne zusammengestellte Heer nach Flandern, um Ferrand zu unterwerfen. Der Feldzug war zwar militärisch erfolgreich, bis Juni 1213 konnte Ferrand aus Flandern vertrieben und das Land unter Kontrolle gebracht werden. Lediglich der Verlust der Flotte im Hafen von Damme musste hingenommen werden. Der Graf von Flandern und mit ihm einige andere französische Vasallen wie die Grafen Rainald I. von Dammartin und Rudolf I. von Eu flohen nach England, wo sie zu Johann Ohnelland als ihrem neuen Lehnsherrn huldigten. Johann erkannte darin eine allgemeine Abfallbewegung der französischen Vasallen von ihrem König und rüstete zum entscheidenden Feldzug nach Frankreich, um die verloren gegangenen Festlandsbesitzungen der Plantagenets zurückzuerobern. Sein Verbündeter, Kaiser Otto IV., versammelte seinerseits sein Heer, um durch einen Sieg über Frankreich seine Lage gegenüber den Staufern in Deutschland zu wenden und den Thronstreit für sich zu entscheiden.
Im Frühjahr 1214 landete Graf Ferrand mit einem englischen Kontingent unter dem Grafen William Longesée von Salisbury an der Küste Flanderns, eroberte einige Städte zurück und wartete auf das Heer des Kaisers, um sich mit diesem zu vereinen. Gleichzeitig war Johann Ohneland mit starken Truppen bei La Rochelle an der Küste des Poitou gelandet, eroberte das bretonische Nantes und marschierte in das Anjou vor. Prinz Ludwig beendete einstweilen den Kampf in Flandern und zog Johann entgegen. Am 2. Juli 1214 überraschte er ihn bei der Belagerung von Roche-aux-Moines, überfiel sein Heer und trieb es in das Poitou zurück. Johann musste dabei sein gesamtes Belagerungsgerät zurücklassen, womit ihm die weitere Fortführung des Eroberungsgszuges verwehrt wurde. Während Prinz Ludwig weiter gegen Johann vorging, versammelte Philipp seinen Heerbann, der sich hauptsächlich aus Rittern und Kommunalmilitzen der Île-de-France zusammensetzte, in Erwartung auf den Angriff des Kaisers. Mit den Bannern der Oriflamme und der königlichen Lilien an der Spitze marschierte er im Juli 1214 nach Flandern. Dort traf er an einem Sonntag dem 27. Juli bei der Ortschaft Bouvines auf das kaiserliche Heer. An dem wechselreichen Kampf nahm Philipp mit persönlichem Einsatz teil und wurde dabei von gegnerischen Rittern vom Pferd gezogen. Nur das rechtzeitige Eingreifen der königlichen Ritter verhinderte seine Gefangennahme. Die Entscheidung im Kampf wurde durch die Flucht des Kaisers und seiner Ritter herbeigeführt, die Grafen von Flandern, Dammartin und Salisbury wurden gefangen genommen.
Der Sieg bei Bouvines war einer der entscheidendsten des Mittelalters. Philipp konnte darin seine Erfolge gegen die Plantagenets aus den Vorjahren verteidigen, Johann Ohneland erkannte am 18. September 1214 in Chinon in einem neuerlichen Waffensnstillstand die 1204 geschaffenen Verhältnisse an. Wenn auch der angevinische Krieg formell erst mit dem Vertrag von Paris 1259 beendet wurde, stellten die Plantagenets keine Gefahr mehr für das kapetingische Königtum dar. Im weiteren Verlauf dedes 13. Jahrhunderts waren Englands Könige hauptsächlich in Auseinandersetzungen mit ihren eigenen Baronen verwickelt, schon Johann musste ihnen 1215 die Magna Carta gewähren. Zugleich legte Philipp mit diesem Sieg den Grundstein zum Aufstieg der französischen Krone zur vorherrschenden Macht in Westeuropa beim gleichzeitig einsetzenden Verfall der kaiserlichen Macht. Den damit begründeten Wandel im Verhältnis zwischen Frankreich und dem Reich machte Philipp symbolisch deutlich, indem er den erbeuteten goldenen Trosswagen Ottos in die Kaiserpfalz nach Haguenau zu seinem Verbündeten Friedrich II. schickte und diesem dort die Reichsstandarte mit den gebrochenen Schwingen des Reichsadlers vor die Füße legen ließ.

Letzte Jahre
In den letzten zehn Jahren seines Lebens beschäftigte sich Philipp vorrangig mit dem Ausbau des Erreichten und der Reformierung der Verwaltungs- und Lehnsstrukturen seines Königreiches. Im Jahr 1216 eröffnete sich ihm sogar die Möglichkeit zu eiiner Vereinigung Englands mit Frankreich, als die dortigen Barone seinen Sohn Ludwig einluden, ihr König zu werden. Ludwig konnte fast das gesamte englische Königreich erobern, bis König Johann Ohneland starb. Dessen unmündiger Sohn Heinrich III. wurde aber umgehend von dem loyal gebliebenen William Marshal gekrönt und unter dem Schutz des Papstes gestellt. Philipp entzog darauf seinem Sohn die Unterstützung, der sich bis 1217 aus England zurückziehen musste.
Ein weiteres für Frankreich bedeutendes Ereignis zu Philipps Lebzeiten spielte sich im Süden (Okzitanien) seines Königreiches ab. Dort herrschten vorwiegend kleine Allodialbesitzer, was einen gefestigten Vasallenverband, wie es ihn im Norden Frankreichs gab, nahezu ausschloss. Das kapetingische Königtum war hier allenfalls formal anerkannt, einige Gebiete standen bereits unter der Lehnshoheit der Krone von Aragón. War der nördliche Teil Frankreichs seit dem 11. Jahrhundert von der Kircrchenreform erfasst worden, so konnte der Klerus in Okzitanien die Forderungen nach apostolischer Lebensführung und der damit verbundenen Vorbildfunktion nicht erfüllen, weil die Kirchenreform nahezu spurlos an diesem Landstrich vorüberging. Seit dem 11. Jahrhundert füllte diese Lücke die neue Glaubensgemeinschaft der Katharer. Etwa ein Viertel der Bevölkerung der Grafschaft Toulouse war Mitglied dieser Bewegung. In der Führungsschicht war diese neue Religion recht verbreitet, was nicht zuletzt an der Ablehnung der den Zehnten fordernden Amtskirche Frankreichs lag.
Die römische Amtskirche erklärte den Katharimus zur Häresie und rief 1208 zu einem Kreuzzug gegen die Katharer und ihre Unterstützer auf (Albigenserkreuzzug). König Philipp konnte trotz des Wunsches des Papstes sich nicht an diesem Krieg beteiligen, weil ihn seine Feldzüge gegen Johann von England vollkommen in Anspruch nahmen. Dennoch konnte er indirekt Einfluss auf den Verlauf des Kreuzzuges nehmen, indem er dessen Anführer Simon de Montfort Anweisungen erteilte. Montfort schlug am 113. September 1213 die Gegner des Kreuzzuges in der Schlacht bei Muret und konnte im Anschluss eine Herrschaft im Süden errichten, die er nach nordfranzösischem Vorbild einrichtete. Aber der Krieg zog sich in die Länge und Montfort wurde 1218 bei der Belagerung von Toulouse getötet. Sein Sohn war jedoch nicht fähig, den Kreuzzug erfolgreich fortzuführen. Im Jahr 1219 schickte Philipp daher seinen Sohn mit einem Kreuzritterheer in den Süden, ohne dabei bedeutende Fortschritte zu erzielen. Im Jahr 1222 schickte Philipp noch ein Heer unter der Führung des Erzbischofs von Bourges gegen den Grafen von Toulouse.
Bevor er selbst einen Zug in den Süden beginnen konnte, starb Philipp am 14. Juli 1223 in Mantes, nach einem Umritt in der Normandie, und wurde in der Abtei Saint-Denis bestattet.

Reformtätigkeit
Neues Lehnsrecht
Durch den Zusammenbruch des angevinisches Reichs und dem einhergegangenen Gewinn großer Territorien für die Krondomäne wurde die Krone Frankreichs zum größten Land besitzenden Herren des Landes. Ihr dadurch begründetes Übergewicht auf militärischem und wirtschaftlichem Gebiet erlaubte es Philipp nun, die herrschaftliche Autorität der Krone gegenüber dem Lehnsadel des Königreiches zu stärken. Damit begann eine Entwicklung des kapetingischen Königtums hin zu einer französischen Monarchiee, die alle Regionen des alten westfränkischen Reichs administrativ und jurisdiktionell erfasste. Zu diesem Zweck fand unter seiner Herrschaft ein grundlegender Wandel der seit fast dreihundert Jahren bestehenden feudalen Ordnung statt, indem der König nicht mehr als erster unter gleichen gegenüber den Lehnsfürsten auftrat, sondern nun eine gesetzgebende und richterliche Oberherrschaft forderte. Der Sanktionsbereich des königlichen Rechts (us et coutumes de France), das bis dahin nur auf die Krondomäne beschränkt war, wurde über das gesamte Königreich ausgedehnt. Mit dem Hofgericht stand eine zentrale juristische Instanz zur Verfügung, vor der zukünftig alle lehnsrechtlichen Fragen erörtert werden sollten. Die schrittweise Beschneidung der rechtlichen Stellung des Adels lag diesen Maßnahmen zu Grunde. Der wohl spektakulärste Lehnsprozess wurde gleich gegen den englischen König Johann Ohneland von 1200 bis 1202 geführt (s. o.). Um dem mächtigsten Lehnsadel entgegenzukommen, der sich nicht der Autorität des Hofgerichtes unterwerfen wollte, bildete Philipp mit dem Pairshof eine gesonderte juristische Instanz, in der die Pairs Rechtsstreitigkeiten untereinander entscheiden konnten.
Die Krone behielt sich bei der Neugestaltung der Lehnsordnung wichtige Rechte vor. Zum Beispiel mussten sich fortan alle Erbinnen im Lande gegenüber der Krone eidlich dazu verpflichten, nur noch mit der ausdrücklichen Zustimmung des Königs zu heiraten, was der Krone eine wirksame Einflussmöglichkeit in der Territorialpolitik des Landes sicherte. Ein spektakuläres Beispiel dieser Art war das der Gräfin Blanka von Champagne, die 1201 einen solchen Schwur leistete und ihre unmündige Tochtter damit faktisch unter die Vormundschaft des Königs stellte. Als Garantiemächte dieses Eides wurden die eigenen Vasallen der Gräfin verpflichtet, die versprachen, zugunsten der Krone gegen die Gräfin vorzugehen, wenn sie den Eid brechen solltete. Weiterhin wurde das Prinzip der ligischen Treue (homagium ligium) als rechtsverbindlich erklärt, wonach ein Vasall, der Lehen von mehreren Herren empfangen hat, nur einem von diesen zur Heerfolge verpflichtet war. Sollte einer der Lehnsherren die Krone selbst sein, so gebührte ihr der Vorrang in der ligischen Treue. Solche Maßnahmen fanden im ganzen Land ihre Anwendung, was eine weitestgehende Auflösung althergebrachter Lehnsbande zugunsten der Position der Krone zur Folge hatte. Der Begriff des Lehens selbst erfuhr dadurch einen allmählichen Definitionswandel. Zunehmend empfing die Krone das Homagium, ohne dass sie im Gegenzug ein Dienstgut mit Befugnissen zur Rechtsausübung verlieh. Stattdessen vergab sie bloße Geldlehen, was für den Lehnsnehmer eine Einnahmequelle eröffnete, für die er sich im Gegenzug der Krone verpflichtete.
Um zusätzlich die wirtschaftliche Basis des Adels zu verringern, wurden Maßnahmen erlassen, die zu Teilungen von Besitzrechten führten. Im Jahr 1209 erließ das Hofgericht dazu eine neue Regelung des Erbteilungsrechts. War es vorher üblich, dass ein jüngerer Sohn einer Familie sein geerbtes Gut vom älteren Bruder als Lehen empfing, mussten nun beide für ihr Erbe gegenüber der Krone huldigen. 1214 wurde die Bestimmung erlassen, wonach das Wittum einer Witwe mindestens die Hälfte der Güter des Mannes ausmachen musste, was für dessen Erbe zusätzliche wirtschaftliche Einbußen bedeutete.
Die daraus resultierenden sozialen Veränderungen für den Adel banden diesen seit der Zeit Philipps in immer stärker werdenden Maße an die Krone. Gefördert wurde diese Entwicklung durch die zunehmende Verwendung von Söldnern durch die Krone. Dies war zwar kostenintensiver, machte aber den König in militärischen Belangen unabhängiger vom Vertrauen auf die Heerfolgepflicht seiner Vasallen. Der gepanzerte Adelsreiter spielte weiterhin in der Kriegführung Frankreichs bis in das Spätmittelalter eine zentrale Rolle, wurde nun aber durch seine zunehmende wirtschaftliche Abhängigkeit zum König stärker an ihn und seine Hofhaltung gebunden.

Verwaltungsgeschichte
Zur Konsolidierung dieser neuen Rechtsordnung trieb Philipp die Etablierung einer einheitlichen königlichen Verwaltung im ganzen Land voran. Die drei wichtigsten Hilfsmittel dazu waren die Schriftlichkeit der Verwaltung, ein Korps verlässlicher Amtsträger und ein geordnetes Finanzwesen.
Philipp ordnete als erster französischer König eine umfangreiche Kodifizierung und Archivierung aller Urteile und Erlasse des Hofgerichtes an. War es bisher üblich, den Standort des königlichen Archivs an den des Königs zu binden, richtete Philipp es an einem festen Platz in Paris ein (Trésor des chartes). Diese Maßnahme war dem Verlust des Archivs in der Schlacht von Fréteval 1194 geschuldet und legte damit den Grundstein für die Entstehung des französischen Nationalarchivs. Darüber hinaus wichen die umständlich formulierten Urkunden früherer Jahrhunderte knapp gehaltenen königlichen Mandaten, die in Kopien im Archiv aufbewahrt wurden.
Philipp II. bemühte sich auch dort Präsenz zu zeigen, wo er nicht anwesend war. Bereits sein Vater hatte die Krondomäne in kleinere Verwaltungseinheiten, den sogenannten Prévoté (Vogteien), eingerichtet. Ihren Ausbau betrieb Philipp fort und ergänzte sie durch zusätzliche Instanzen, indem mehrere Prévoté einem Amtsbezirk untergeordnet wurden. Nördlich der Loire war dies die Bailliage und südlich die Sénéchaussée (siehe Bailliage und Sénéchaussée). Die Baillis beziehungsweise die Seneschalle vertraten fortan in den jeweils so entstandenen Amtsbezirken die Autorität der Krone und vertraten diese in Rechtsangelegenheiten. Die ihnen nun untergeordneten Prévoté standen ihnen dabei als polizeiliche Vollzugsorgane zur Seite. Der wesentliche Unterschied zwischen Bailli und Seneschall bestand darin, das Ersterer direkt vom König ernannt wurde, während das Amt des Seneschalls weitgehend in der Hand adliger Familien erblich blieb.
Der dafür benötigte Verwaltungsapparat trieb einerseits das dafür benötigte Geld ein, verschlang es aber auf der anderen Seite wieder, sodass Strafgelder, Sondersteuern, Wegnahme jüdischer Vermögen (Ausweisung der Juden aus Frankreich 1182) und Wegezoll (Pèage) diese dadurch entstandenen Haushaltslöcher stopfen mussten. Eine reine Agrarwirtschaft konnte das nicht mehr leisten, vielmehr mussten Handel, Gewerbe und Geldumlauf zusammenwirken.

Paris
Unter Philipps Herrschaft avancierte Paris endgültig zur zentralen Hauptresidenz des französischen Königtums und damit zur Hauptstadt des Landes. Er erweiterte die Königspfalz auf der Île de la Cité zu einem repräsentativen Palast (Palais de lla Cité), dem er das Gebäude des königlichen Archivs angliederte, womit der Stadt nun auch die Rolle des administrativen Zentrums des Königreiches zukam. Zur Förderung der wirtschaftlichen Prosperität gewährte er der Stadt 1181 das Messeprivileeg und nur zwei Jahre später wurden die ersten beiden Markthallen gebaut, aus denen das Quartier des Halles hervorging. Im Jahr 1185 gab Philipp den Befehl zur Pflasterung der wichtigsten Straßen, errichtete bis 1214 einen neuen Turm für die Burg des Louvre und begann mit dem Bau einer neuen Stadtmauer, die mit mehreren Türmen (u. a. Tour de Nesle) gesichert wurde.
Mit dem Erlass des Scholarenprivilegs im Jahr 1200 stellte Philipp die Schüler und Magister des Quartier Latin unter königlichen Schutz. Damit begründete er deren juristische Autonomie, was in den kommenden Jahren zur Bildung der Universität von Paris führte. Die daraus mit dem Bischof von Paris resultierenden Unklarheiten bezüglich der Rechtskompetenzen in der Stadt wurden mit der 1222 ausgearbeiteten Forma pacis zugunsten der Krone neu definiert. 
von Frankreich (Kapetinger), König Philipp II. August (I7539)
 
41114 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_II._(Hanau-Münzenberg)

Philipp II. von Hanau-Münzenberg (* 17. August 1501; † 28. März 1529) regierte die Grafschaft Hanau-Münzenberg ab 1512.

Philipp II. von Hanau-Münzenberg wurde als Sohn des Grafen Reinhard IV. von Hanau-Münzenberg und Gräfin Katharina von Schwarzburg-Blankenburg geboren.

Philipp II. von Hanau-Münzenberg war bei Antritt seiner Regierung erst 11 Jahre alt. Es war für ihn und seinen um sieben Jahre jüngeren Bruder Balthasar also eine Vormundschaft erforderlich. Eingerichtet wurde sie auf Antrag ihrer Mutter, die wiederum Rückendeckung bei Adeligen der Grafschaft eingeholt hatte, durch das Reichskammergericht und bestand von 1512 bis 1523. Vormünder für Philipp II. waren zunächst seine Mutter und sein Großonkel, Graf Johann V. von Nassau-Dillenburg. Als Gräfin Katharina 1514 starb, übte Johann V. bis zu seinem eigenen Tod 1516 die Vormundschaft alleine aus. Nach seinem Tod bestellte, auf eine formale Initiative des Mündels, das Reichskammergericht den Sohn des letztverstorbenen Vormunds, den Grafen Wilhelm I. von Nassau-Dillenburg, auf fünf Jahre, bis zum Jahr 1521, zum Vormund. Dann wurde offensichtlich eine vorzeitige Mündigkeitserklärung für den nun 20-jährigen Philipp II. durchgeführt.

Regierung
Unter der vormundschaftlichen Regierung trat Hanau dem Wetterauischen Reichsgrafenkollegium bei.

In die Regierungszeit Philipps II. fällt der Beginn der Reformation, die aber zunächst noch kaum Auswirkung auf die Grafschaft hatte. Ebenfalls in diese Zeit fällt der Deutsche Bauernkrieg. Es scheint im Bereich der Grafschaft Hanau aber nur vereinzelt zu Unruhen gekommen zu sein. Der Konvent des Klosters Schlüchtern musste sich in den Schutz des Grafen begeben, nach unterschiedlichen Quellen entweder in Hanau oder in Steinau an der Straße, als aus Fulda rebellierende Bauern heranrückten. Auch in anderen Orten der Grafschaft, in Orb, Partenstein, Preungesheim, im Bornheimerberg und in Niederrodenbach, kam es zu Zwischenfällen. Das Kloster Wolfgang in der Bulau bei Hanau wurde dabei verwüstet.

1528 begann die Neubefestigung der Stadt Hanau, die ihren mittelalterlichen Mauerring so erweiterte, dass auch die inzwischen vor den alten Mauern entstandene Siedlung im Bereich der heutigen Hospitalstraße umwehrt wurde. Dabei wurde ein neues, von Albrecht Dürer theoretisch konzipiertes Befestigungssystem erstmals auch tatsächlich gebaut. Die Arbeiten dauerten nahezu 20 Jahre. Gleichzeitig wurde auch das Schloss in Hanau ausgebaut und neu befestigt, was bis etwa 1560 dauerte.

Dass es zwischen Philipp II. und seinem sieben Jahre jüngeren Bruder Balthasar zu keiner Auseinandersetzung darüber kam, ob die Primogenitur in der Grafschaft Hanau strikt zu befolgen und der jüngere nur zu apanagieren oder ob eine Landesteilung vorzunehmen sei, lag vor allem daran, dass, als die Vormundschaft das entsprechende Abkommen (die Entscheidung war zugunsten der Primogenitur gefallen) vorbereitete, weil Graf Balthasars zwanzigster Geburtstag nahte, Graf Philipp II. bereits im Sterben lag. Die entsprechende Urkunde ist für seine Siegelung vorbereitet, die aber wurde nicht mehr vollzogen. Dieser Vertragsentwurf bereitete aber nun ein juristisches Problem hinsichtlich der Übernahme der Vormundschaft für die Kinder Philipps II. durch ihren Onkel Balthasar, weil dieser darin eben erst seinen Verzicht auf die Grafschaft erklärt hatte. Das Problem wurde mit dem formalen Argument aus der Welt geschafft, dass Graf Philipp II. die Urkunde nicht mehr gesiegelt habe.

Ehe
Graf Philipp II. von Hanau-Münzenberg heiratete am 27. Januar 1523 Gräfin Juliana zu Stolberg (* 15. Februar 1506; † 18. Juni 1580) 
von Hanau-Münzenberg, Philipp II. (I36795)
 
41115 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_II._(Savoyen) (Okt 2018)

Philipp II. von Savoyen (auch Ohneland oder Philipp von Bresse; * 5. Februar 1438 in Chambéry[1]; † 7. November 1497 ebenda) war Graf von Bresse und in seinem letzten Lebensjahr, ab 1496, Herzog von Savoyen, Fürst von Piemont, Graf von Aosta und Maurienne. Er war ein Sohn von Ludwig, Herzog von Savoyen, und Anna von Lusignan.

In jungen Jahren erhob er sich gegen seinen Vater, wurde aber besiegt und vom französischen König Ludwig XI. im Auftrag seines Vaters von 1464 bis 1466 in der Burg von Loches gefangen gehalten. Nachdem er freigelassen worden war, stellte er sich mit Karl dem Kühnen gegen Ludwig XI. Im Zuge dessen wurde er 1468 in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen. Philipp war einer der wichtigsten Gegner der Herzöge von Savoyen und der französischen Regenten.
Nach dem Tod seines Großneffen Karl II. trat er für kurze Zeit selbst die Regierung in Savoyen an. 
von Savoyen, Herzog Philipp II. Ohneland (I9258)
 
41116 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_II._(Waldeck)

Philipp II. von Waldeck-Eisenberg (* 3. März 1453; † 26. Oktober 1524 auf der Sparrenburg (Bielefeld)) war Graf von Waldeck-Eisenberg. Seine Eltern waren Wolrad I. von Waldeck und Barbara von Wertheim (* 1422).

Ursprünglich war Philipp als jüngerer Sohn zum Priester bestimmt, verließ dann aber nach dem Tod seines gleichnamigen Bruders Philipp I. im Jahre 1475 aus dynastischen Gründen den geistlichen Stand und regierte die Grafschaft Waldeck zu Waldeck als Vormund seines noch unmündigen Neffen Heinrich VIII. 1486 teilte er die Grafschaft mit seinem Neffen: Philipp II. wurde Graf von Waldeck-Eisenberg, Heinrich VIII. erhielt Waldeck-Wildungen. Damit entstanden im Haus Waldeck zwei weitere Linien: die ältere Eisenberger und die ältere Wildunger Linie.

1487 gründete Philipp, gemeinsam mit Heinrich VIII. von Waldeck-Wildungen und Otto IV. von Waldeck-Landau, das Franziskanerkloster Korbach; die Mönche gehörten zur Kölnischen Ordensprovinz und befolgten die Regeln der Observanten.

1499 wurde im Eisenberg eine sehr ergiebige Goldader entdeckt, und danach herrschte drei Jahre lang Streit zwischen Waldeck und den Herren von Viermund um den Bergbau am Eisenberg.

Im Jahr 1505 erlaubte Herzog Wilhelm IV. von Jülich-Berg Philipp als seinem Statthalter in den Ämtern Ravensberg und Sparrenberg Bergwerke zu errichten. An der ersten Bergwerksgesellschaft beteiligten sich außer ihm zwei herzogliche Amtmänner und wohlhabende Bielefelder Bürger, darunter die beiden Bürgermeister. Dazu kam ein Bergbauexperte aus Thüringen.

1507 war er Besitzer der Anfang des 16. Jahrhunderts von Curd von Ense in Adorf erbauten und heute abgegangenen Steffenburg.

Philipp war ein Verbündeter des Mainzer Erzbischofs Albrecht. Deshalb wurde er im März 1516 von Götz von Berlichingen, der in Padberg weilte, gefangen genommen und nach langer Zeit gegen ein Lösegeld von 8.900 Dukaten wieder freigegeben.

Ehen
Am 3. November 1478 heiratete er in erster Ehe Katharina zu Solms-Lich († 1492), Tochter von Kuno zu Solms-Lich und Walpurgis von Dhaun († 12. Dezember 1492 oder 1493)
Um 1497 heiratete er Katharina von Querfurt († 1521 in Kelbra), die Witwe des Günther XXXVIII. von Schwarzburg-Blankenburg.

 
von Waldeck-Eisenberg, Graf Philipp (I36784)
 
41117 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_II._von_Montfort (Sep 2027)

Philipp II. von Montfort (* um 1225; † 24. September 1270 bei Tunis) war Herr von Castres, La Ferté-Alais und Bréthencourt, sowie Graf von Squillace. Er war ein Sohn des Philipp von Montfort und der Eleonore von Courtenay.

Philipp erhielt 1240 von seinem Vater die französischen Besitzungen der Familie übertragen, nachdem der Vater in das Heilige Land gezogen war. Im Jahr 1258 gründete er bei Castres das Kloster Saint-Vincent der Predigerbrüder. Er begleitete ab 1266 Karl von Anjou nach Italien zur Eroberung des Königreichs Sizilien. Für seine Verdienste wurde er zum Grafen von Squillace ernannt. Nach seiner Rückkehr nach Castres 1268 baute er die Burgen Roquecourbe und Técou. 1270 schloss sich Philipp dem Siebten Kreuzzug unter König Ludwig IX. von Frankreich an und starb während der Belagerung von Tunis an der dort um sich greifenden Ruhr, bestattet wurde er in Saint-Vincent bei Castres. 
von Montfort, Philipp II. (I9147)
 
41118 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_II._von_Nevers

Philipp von Burgund aus der burgundischen Seitenlinie des Hauses Valois, als Philipp II. Graf von Nevers (* Oktober oder Dezember 1389 in Villaines-en-Duesmois; † 25. Oktober 1415 in der Schlacht von Azincourt).

Von Burgund war der vierte Sohn des Herzogs Philipp II. von Burgund und dessen Frau Margarete de Dampierre, Gräfin von Flandern, Burgund, Nevers und Rethel.[1] Philipp begründete die Seitenlinie Burgund-Nevers des Hauses Burgund. Nach dem Tod seines Vaters Philipps „des Kühnen“ erbte sein ältester Sohn Johann „Ohnefurcht“ 1404 das Herzogtum Burgund. Dieser gab seinem jüngeren Bruder Philipp 1405 die Grafschaft Nevers als Paragium. Der mittlere Bruder Anton hatte bereits 1393/1402 die Grafschaft Rethel erhalten. Als Anton durch Erbschaft die Herzogtümer Brabant und Limburg erhielt, gab er sein Paragium Rethel 1407 an Philipp weiter.

Von Burgund unterstützte seinen älteren Bruder Johann „Ohnefurcht“ im Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons. Er erhielt 1410 das Amt eines Kammerherrn von Frankreich, folgte seinem Bruder jedoch nicht in seinem Bündnis mit dem englischen König Heinrich V., der 1415 mit englischen Truppen in Frankreich landete. Er führte rund 1200 Soldaten in die Schlacht von Azincourt und war einer von sieben französischen Prinzen, die dort ums Leben kamen. 
von Nevers, Graf Philipp II. (I13197)
 
41119 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_III._(Navarra) (Okt 2017)

Philipp III. von Navarra, auch bekannt als Philipp von Évreux (* 1301; † 16. September 1343 in Jerez de la Frontera) war der jüngere Sohn des Ludwig Graf von Évreux (1276–1319) und der Margarete von Artois (1285–1311), somit ein Enkel des Königs Philipp III. von Frankreich.
Er erbte 1319 von seinem Vater die Grafschaft Évreux, bekam 1325 die Grafschaft Longueville und wurde zehn Jahre später, als Ehemann der Königin Johanna II. von Navarra König von Navarra (de iure uxoris). Er besaß ausgedehnte Lehen sowohl in Nordfrankreich als auch in Navarra und war aufgrund dieses Besitzes und seiner verwandtschaftlichen Beziehungen von höchstem Einfluss in beiden Ländern.
Als er 1343 an der Reconquista teilnahm, wurde er tödlich verwundet. 
von Évreux (von Navarra), König Philipp III. (I8360)
 
41120 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Milly (Aug 2023)

Die Ehefrau von Philipp von Milly, Stephanie hatte über ihren Bruder Pagan Erbansprüche auf die Herrschaft Nablus. Aus der ersten Ehe seines Vaters hatte Philipp einen in Frankreich geborenen Halbbruder namens Guido (genannt „le Franceis“), Philipp selbst war wie sein jüngerer Bruder Heinrich im Heiligen Land geboren. Er wird erstmals 1138 als Guidos Sohn erwähnt, bei seiner zweiten Erwähnung 1144 war er bereits Herr von Nablus und mit Isabella verheiratet.

Herr von Nablus
Als Herr von Nablus war Philipp einer der einflussreichsten Barone des Königreichs Jerusalem. 1144 schickte ihn Königin Melisende aus, die Belagerung Edessas aufzuheben, er kam jedoch erst an, als die Stadt bereits gefallen war. 1148 nahm Philipp an der Beratung teil, die in Akkon abgehalten wurde, nachdem der Zweite Kreuzzug das Land erreicht hatte – jene Beratung, in der die unglückliche Entscheidung getroffen wurde, Damaskus anzugreifen.

Gemeinsam mit der mächtigen Familie Ibelin, in die seine Halbschwester Helvis hineingeheiratet hatte, stand Philipp auf Melisendes Seite in ihrem Konflikt mit ihrem Sohn Balduin III. Bei der Teilung des Königreichs 1151 erhielt Melisende den südlichen Teil des Reichs einschließlich Nablus. Trotz dieses Arrangements scheint Philipp Balduin loyal gewesen zu sein, er nahm 1153 an der Eroberung Askalons durch den König teil, sowie 1157 an der Befreiung von Banyas.

Herr von Oultrejordain
Am 31. Juli 1161, als Melisende auf dem Sterbebett lag, tauschte Philipp mit Balduin III. die Herrschaft Nablus gegen die Herrschaft Oultrejourdain. Dies erlaubte Balduin, den Südteil des Reiches unter Kontrolle zu bringen, während seine Mutter sich nicht wehren konnte, und brachte gleichzeitig einen starken und loyalen Baron an die Spitze von Oultrejordain. Balduin starb 1163, ihm folgte Amalrich I., ein Freund Philipps, der seinerzeit ebenfalls auf der Seite Melisendes gestanden hatte.

Philipps Leben ist in weiten Teilen im Dunkel. Es ist bekannt, dass er einige Zeit, nachdem er Herr von Oultrejordain wurde, zum Katharinenkloster auf dem Berg Sinai pilgerte.

Templer
Der Tod seiner Frau Isabella bewog ihn offensichtlich, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und sich am 17. Januar 1166 den Tempelrittern anzuschließen. Der Rückzug war kurz, denn er nahm an Amalrichs Invasion Ägyptens 1167 teil. Die Familie Ibelin erinnert an ein Ereignis bei der Belagerung von Bilbeis, bei der Philipp Hugo von Ibelin das Leben rettete, als sein Pferd in einen Graben stürzte und er sich das Bein brach (der Wahrheitsgehalt dieser Geschichte ist nicht bekannt).

Die Tempelritter hatten Amalrichs Ägyptenfeldzug abgelehnt, und der König machte sie danach für den Fehlschlag verantwortlich. Nach dem Tod des Großmeister Bertrand de Blanquefort im Januar 1169 übte Amalrich Druck aus, dass sie Philipp zu seinem Nachfolger wählten, was sie im August des Jahres auch taten. Amalrich erhoffte sich durch Philipp eine regere Unterstützung der Templer an seinen Ägypten-Feldzügen. Über Philipps Zeit als Großmeister ist nicht viel bekannt, mit Ausnahme der Verteidigung des von den Templern gehaltenen Gaza, als Saladin, der Ägypten 1169 unter seine Herrschaft gebracht hatte, die Stadt 1170 angriff.

1171 trat er aus nicht bekannten Gründen als Großmeister zurück und begleitete Amalrich nach Konstantinopel, um nach dem Fehlschlag des Ägyptenfeldzugs die Beziehungen zum Byzantinischen Reich wiederherzustellen. Er starb wohl am 3. April des Jahres, bevor sie die Stadt erreicht hatten. 
von Milly, Herr Philipp (I42223)
 
41121 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Montfort (Nov 2018)

Philipp von Montfort (* um 1206; † 17. März 1270 in Tyrus) war Herr von Castres, La Ferté-Alais und Bréthencourt, sowie Herr von Tyrus und Toron.

Er war der Sohn von Guido von Montfort und der Helvis von Ibelin. Montfort wurde im heiligen Land geboren und wuchs dort bei seiner Mutter auf, während sein Vater später in seine französische Heimat zurückkehrte. Nach dem Tod des Vaters 1228, zog er selbst nach Frankreich um dort die Herrschaften Castres, La Ferté-Alais und Bréthencourt zu erben. Weiterhin heiratete er Eleonore von Courtenay, eine Tochter des Peters II. von Courtenay, die allerdings noch vor 1230 starb.

Als Teilnehmer des Kreuzzugs der Barone kehrte Montfort 1239 wieder nach Outremer zurück. Hier schloss er sich sofort der Opposition der Barone (Lombardenkrieg) um seine Vettern aus dem Haus Ibelin gegen den in Tyrus residierenden Statthalter Kaiser Friedrichs II., Richard Filangieri, an. Um 1240 heiratete er in zweiter Ehe Maria von Antiochia, die Tochter des Fürsten Raimund II. von Antiochia, welche Anwärterin auf den Thron der Armenier von Kilikien und Titularherrin von Toron war. Infolge des Kreuzzugs der Barone gaben die Ayyubiden 1241 Toron auf, das Montfort nun in Besitz nehmen konnte.

1244 wurde er zum Konstabler von Jerusalem ernannt und so mit dem militärischen Oberbefehl für den geplanten Feldzug gegen Ägypten betraut. In der entscheidenden Schlacht von La Forbie (18. Oktober 1244) überließ er allerdings dem Grafen Walteter von Jaffa das Kommando über die christlichen Truppen. Die Schlacht endete in einer katastrophalen Niederlage, Montfort war einer der wenigen Ritter die vom Schlachtfeld fliehen konnten. In Askalon sammelte er die überlebenden Ordensritter unund verteidigte die Burg erfolgreich gegen eine anschließende Belagerung der Ägypter. 1246 erhielt er von König Heinrich I. von Zypern, welcher der Regent des Königreichs Jerusalem war, die Herrschaft über Tyrus als Belohnung für seine Verdienste geschenkt. Der wichtige Hafen und Handelsplatz Tyrus war seit jeher eine Krondomäne des Königreichs, weshalb die Rechtmäßigkeit der Belehnung umstritten war. Als Herr von Tyrus und Toron war Montfort nun einer der mächtigsten Barone Outremers.

Im Herbst 1248 schloss sich Montfort dem Kreuzzug des französischen Königs Ludwig IX. nach Ägypten (Sechster Kreuzzug) an. Beim Scheitern des Kreuzzuges am 6. April 1250 bei Fariskur handelte er die Kapitulation des Königs aus und wurde nach deen Worten des Patriarchen Robert von Nantes selbst gefangen genommen.[1] Laut Jean de Joinville aber galt für Montfort nicht der Gefangenenstatus, da er als offizieller Gesandter des Königs Immunität genoss.[2] Er blieb also freiwillig im Gefolge des gefangenen Königs und war bei Sultan al-Mu'azzam Turan Schah an den Verhandlungen zu Freilassung des Königs und der meisten Kreuzfahrer beteiligt.
Zu Beginn des Kriegs von Saint-Sabas verbündete sich Philipp mit Genua und vertrieb 1256 die Venezianer aus Tyrus. Im Bund mit den Hospitaliterorden führte er im Juni 1257 ein Heer gegen Akkon, um dort die genuesische Partei zu unterstützen. Nachdem aber die genuesische Flotte in einer Seeschlacht vor Akkon eine Niederlage gegen die unterlegen Venezianer erlitt, zog er sich nach Tyrus zurück. Im Frühjahr 1258 beendeten die Barone Outremers ihren Bürgerkrieg. Im Krieg zwischen den Seerepubliken engagierte sich Montfort aber weiterhin für die Genuesen, denen er in Tyrus ihre Hauptniederlassung gewährte. 1264 wehrte er eine venezianische Seeblockade seiner Stadt erfolgreich ab. Wie die anderen Barone auch wies er 1269 die Ansprüche der Maria von Antiochien auf den Thron Jerusalems zurück und erkannte statt ihrer die Nachfolge König Hugos III. von Zypern als König von Jerusalem (Hugo I.) an, nachdem im Jahr zuvor Konradin von Hohenstaufen in Neapel hingerichtet wurde.[3] Vom neuen König erhielt er im Gegenzug den Besitz von Tyrus bestätigt, wobei sich Hugo ein Rückkaufsrecht auf das Lehen vorbehielt. Die Sicherung der Stadt für seine Familie gewährleistete Montfort durch die Verheiratung seines Sohnes Johann mit einer Schwester des Königs.

Tod und Nachfolge
Philipp von Montfort war seinerzeit einer der mächtigsten Feudalherren des christlichen Outremer und galt als der gefährlichste Gegner der Mameluken, die 1250 in Ägypten und 1260 in Syrien die Macht übernommen hatten und somit zum Hauptfeind der Christen avanciert waren. Er scheute sich nicht feindselig gegenüber Sultan Baibars I. aufzutreten, was nicht selten gewaltsame Reaktionen des Sultans provozierte, die zu Verwüstungen seines Landes und 1266 zum Verlust von Toron führten. Vor allem aber wurde er wegen seiner wiederholten Aufrufe zum Kreuzzug als Bedrohung wahrgenommen, die zur erneuten Kreuznahme Ludwigs IX. von Frankreich (Siebter Kreuzzug) beigetragen hatten. Da seit 1266 zwischen Tyrus und Kairo ein formeller Frieden bestand, heuerte Sultan Baibars zwei Assassinen an um Montfort und dessen in Tyrus weilenden Neffen, Julian von Sidon, zu beseitigen.[4]

Wie der anonyme Templer von Tyrus berichtet, erschienen 1270 zwei vorgeblich desertierte Mameluken in Tyrus die gegenüber Montfort ihre Bereitschaft zur Konversation zum Christentum bekundeten. Montfort und Julian von Sidon erklärten sich bereit ihre Taufpaten zu sein, worauf die „Mameluken“ sogar deren Namen annahmen und als Turkopolen in die Dienste der beiden Herren aufgenommen wurden. Nachdem Julian von Sidon nach Beirut weiter gezogen war, begleitete ihn einer der beiden Mamelukeen, der andere traf sich an einem Sonntag im März 1270 mit Montfort und dessen Sohn Johann zur Messe in der Kirche des heiligen Kreuz zu Tyrus. Während des Gebets zog der Mameluk einen in seinem Gewandt verborgenen vergifteten Dolch und stach auf Montfort ein, danach beabsichtigte er dessen Sohn mit einem Schwert niederzuschlagen. Der Attentäter wurde allerdings von dem anwesenden Ritter Guillaume de Picquigny überwältigt und Johann von Montfort entriss ihm das Schwert, wobei er zwei Finger verlor.
Philipp von Montfort selbst starb an seiner Verwundung und wurde kurz darauf am Ort des Attentates bestattet. Von einem in das Attentat eingeweihten Diener des Herrn konnte durch Folter das Motiv und der Auftraggeber des Anschlages in Erfahrung gebracht werden. Julian von Sidon konnte deshalb noch rechtzeitig vor dem zweiten Attentäter gewarnt werden.
In die französischen Besitzungen Philipps von Montfort folgte ihm sein gleichnamiger ältester Sohn aus erster Ehe nach. Tyrus übernahm sein zweiter Sohn Johann. 
von Montfort, Philipp (I9149)
 
41122 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Savoyen-Nemours

Philipp von Savoyen-Nemours (* 1490; † 25. November 1533 in Marseille) war von 1495 bis 1509 Bischof von Genf und ab 1528 Herzog von Nemours.

Leben
Philipp war der Sohn des Herzogs Philipp II. von Savoyen und dessen zweiter Frau Claude, einer Tochter von Jean II. de Brosse. Die Genfer Bischöfe Peter von Savoyen, Johann Ludwig von Savoyen und Franz von Savoyen waren Brüder seines Vaters. König Franz I. von Frankreich war der Sohn von Philipps Schwester Luise.

Vom 2. Mai 1494 bis 1509 war Philipp Propst des Hospizes auf dem Grossen St. Bernhard, am 4. Juli 1495 wählte ihn das Genfer Domkapitel zum Bischof. Papst Alexander VI. bestätigte die Wahl im folgenden Jahr und ernannte Kardinal Domenico della Rovere zum Administrator des Bistums. Domenico folgte 1497 der Bischof von Lausanne, Aymon de Montfalcon, als Administrator. Philipp verzichtete im Jahr 1509 auf das Bistum und wurde in den Laienstand zurückversetzt.

Sein Bruder Herzog Karl III. verlieh ihm das Genevois als Apanage. Philipp trat zuerst in den Dienst von Kaiser Karl V. und im Anschluss daran diente er seinem Neffen, dem französischen König Franz I., der ihm 1528 das Herzogtum Nemours verlieh.

Philipp heiratete am 17. September 1528 Charlotte von Orléans-Longueville, die Tochter von Herzog Ludwig I. von Longueville. Sie hatten zwei Kinder:

Jakob (1531–1585), Herzog von Nemours ∞ Anna d’Este (1531–1607)
Johanna (1532–1568) ∞ Nicolas (1524–1577), Herzog von Mercœur
Philipp starb am 25. November 1533 in Marseille und wurde in der Kirche Notre-Dame-de-Liesse in Annecy bestattet.

Mehr unter dem Link oben..
 
von Savoyen (Nemours), Herzog Philipp (I12999)
 
41123 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Basset

Philip Basset († 29. Oktober 1271 in North Weald Bassett, Essex) war ein englischer Adliger. Während der Rebellion der Barone diente er von 1261 bis 1263 als Justiciar von König Heinrich III.

Herkunft und Aufstieg im Dienst des Königs
Philip Basset war ein jüngerer Sohn von Alan Basset von Wycombe in Buckinghamshire. Seine Familie diente traditionell loyal den englischen Königen, und auch Philip nahm 1230 am Feldzug von Heinrich III. nach Frankreich teil. Zusammen mit seinen anderen Brüdern unterstützte er jedoch ab 1233 ihren ältesten Bruder Gilbert, als dieser während der Regentschaft von Peter des Roches ein Gut an den aus dem Ausland stammenden Peter de Maulay, einem Günstling des Roches übergeben musste und daraufhin eine offene Rebellion gegen den Regentschaftsrat begann. Als im April 1234 der Führer der Rebellion, Richard Marshal, 3. Earl of Pembroke starb, brach der Aufstand zusammen. Unter dem Druck der Mehrheit der Bischöfe musste der König jedoch im Mai 1234 Peter des Roches und seine Anhänger entlassen. In der Folge wurde auch Philip Basset begnadigt. 1240 nahm Basset am Kreuzzug der Barone unter Richard von Cornwall, dem Bruder des Königs teil, dem er zeitlebens verbunden blieb. In den 1240er und 1250er Jahren diente Basset dem König als Richter, Verwalter und Militär. Nachweislich hielt er sich oft am Königshof auf und bezeugte zahlreiche Urkunden. 1251 unterstützte Philip Basset seinen Bruder Fulk, Bischof von London, der im heftigen Streit mit dem König lag, unter anderem weil der König den Richter Henry of Bath, der eine Verwandte Bassets geheiratet hatte, wegen Korruptionsvorwürfen entlassen und streng bestraft hatte. Dennoch verlor Philip nicht die Gunst des Königs.

Rolle während der Rebellion der Barone
Als im Frühjahr 1258 die Mehrheit der Magnaten sich einer Adelsopposition gegen den König anschloss und im Parlament im Juni die Provisions of Oxford beschloss, die eine Reform der Herrschaft des Königs bedeuteten, blieb Basset als gemäßigter Anhänger auf der Seite des Königs. Er genoss jedoch auch das Vertrauen der Adelsopposition, denn er wurde in einen 24-köpfigen Ausschuss gewählt, der neue Steuern festlegen sollte. Im Mai 1259 starb Bassets Bruder Bischof Fulk von London. Philip erbte nun die Besitzungen der Familie, darunter Compton Bassett und Winterbourne in Wiltshire. Er rückte nun auch als Nachfolger des verstorbenen John fitz Geoffrey[1] in den 15-köfigen Staatsrat auf, der de facto die Regierung übernommen hatte. In den nächsten Jahren diente er mehrfach als Schlichter zwischen dem König und der Adelsopposition, deren Führer Simon de Montfort, 6. Earl of Leicester geworden war. Als der König Ende 1259 nach Frankreich reiste, gehörte Basset zu denjenigen Mitgliedern des Staatsrats, die unter Führung des Justiciars Hugh Bigod in England blieben. Zusammen mit Bigod wurde Basset während der Abwesenheit des Königs zum Führer der Verwaltung, und die Briefe, die der König aus Frankreich schickte, belegen, dass Basset zunehmend das Vertrauen des Königs gewann. Auch als der König im April 1260 nach England zurückkehrte, gehörte Basset weiterhin zur königlichen Verwaltung an. Er gehörte nun einer Gruppe von Baronen an, die den König berieten und zunehmend den offiziellen Staatsrat ersetzten. Der König betraute ihn dazu mit der Verwaltung mehrerer Burgen, darunter Bristol Castle. Als der König Pfingsten 1261 die Herrschaft zurückgewann und die Provisions of Oxford für ungültig erklärte, schaffte er das Amt des Justiciars nicht wieder ab, sondern ernannte Basset zum Nachfolger von Hugh le Despenser, dem Schwiegersohn Bassets, der im Oktober 1260 Nachfolger von Hugh Bigod als Justiciar geworden war. Basset hatte jedoch weitaus weniger weitreichende Befugnisse, als die Provisions of Oxford ursprünglich vorgesehen hatten, und diente vielmehr nur als Vorsitzender der Curia Regis. Es gibt Anzeichen, dass dies zu Konflikten zwischen dem König und Basset führte, dennoch blieb Basset ein loyaler Diener des Königs, der sowohl für die Rechtsprechung wie für die Verwaltung zuständig war. Als der König im Juli 1262 erneut nach Frankreich reiste, blieb Basset als Führer des Regentschaftsrats zurück. Der König schickte ihm jedoch aus Frankreich zahlreiche Anweisungen, mit denen er in Bassets Amtsausübung eingriff. Unruhen in den Welsh Marches und die zeitweilige Rückkehr von Simon de Montfort nach England schwächten die Stellung Bassets weiter. Als der König Ende 1262 nach England zurückkehrte, versuchte Montfort, die Macht zurückzuerlangen. In dem folgenden Machtkampf musste sich der König im Juli 1263 in den Tower of London zurückziehen. Basset gehörte zu den wenigen Gefolgsleuten des Königs, die ihm dorthin folgten. Als der König schließlich gegenüber den Forderungen Montforts erneut nachgeben musste, verlor Basset zwischen dem 15. und 18. Juli sein Amt als Justiciar, das wieder Hugh le Despenser übernahm.

Rolle im Krieg der Barone
Als Justiciar war Basset auch Sheriff von vier Grafschaften sowie Constable von mindestens fünf Burgen geworden. Montforts Regierung beließ ihn in diesen Ämtern, doch Basset arbeitete zunehmend gegen die Regierung der Barone. Als es Anfang 1264 zum offenen Krieg der Barone gegen den König kam, wurden die Besitzungen Bassets geplündert und verwüstet. Er gehörte dem königlichen Heer an, dass am 5. April 1264 Northampton eroberte und zahlreiche Rebellen gefangen nehmen konnte. Am 14. Mai geriet er jedoch in der Schlacht von Lewes verwundet in die Gefangenschaft der Adelsopposition. Er wurde letztlich in Dover gefangen gehalten, bis er nach dem Sieg der königlichen Partei in der Schlacht von Evesham im August 1265 wieder frei kam. Trotz seiner langen Gefangenschaft verfolgte er nun eine eher nachsichtige Politik gegenüber den verbliebenen Rebellen, den sogenannten Enterbten, und versuchte, den König zu mäßigen, der sich an seinen Gegnern rächen wollte. Basset war an der Formulierung des im Oktober 1266 erlassenen Dictum of Kenilworth beteiligt, das den Enterbten die Rückerwerbung ihrer beschlagnahmten Güter ermöglichte. Als Anfang 1267 der Earl of Gloucester für die Enterbten Partei ergriff und im April mit einem Heer London besetzte, gelang es Basset, zusammen mit Richard von Cornwall zwischen Gloucester und dem König zu vermitteln und so eine Fortsetzung des Bürgerkriegs zu verhindern.[2] Basset genoss nun sowohl bei Parteigängern des Königs wie auch bei den ehemaligen Rebellen hohes Ansehen und war bis zu seinem Tod wieder häufig am Königshof. Als der Thronfolger Eduard im August 1270 zu seinem Kreuzzug ins Heilige Land aufbrach, gehörte Basset zu den fünf Räten, die den kränklichen König bei der Regierung von England unterstützen sollten.[3] Er wurde in Stanley in Wiltshire begraben. 
Basset, Philip (I41554)
 
41124 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philip_de_Braose,_2._Lord_of_Bramber (Jul 2023)

Philip de Braose, 2. Lord of Bramber (auch Briouze) (* 1070/1073; † zwischen 1134 und 1155), war ein normannischer Adliger.

Herkunft und Jugend
Philip entstammte der normannischen Familie Braose. Er war der älteste Sohn von William de Braose, der ein Gefolgsmann Wilhelm des Eroberers war und in der Schlacht von Hastings gekämpft hatte. Als Belohnung für seine Verdienste bei der normannischen Invasion Englands hatte sein Vater Ländereien in Sussex erhalten und in Sussex die Erdhügelburg Bramber Castle errichtet (siehe auch Rape (Sussex)). Auf dieser Burg wurde Philip um 1070 geboren. Seine Mutter, Agnes de St. Clare, starb, als Philip zehn Jahre alt war.

Rebellion gegen den König und Teilnahme an der Eroberung von Wales
Nach dem Tod seines Vaters wurde er als dessen Erbe spätestens 1096 von König Wilhelm II. mit dessen Ländereien belehnt und dadurch Lord of Bramber. Philip unterstützte zunächst König Heinrich gegen den normannischen Thronanwärter Robert Curthose, revoltierte aber wenig später gegen den König und verlor daraufhin all seine Besitztümer. Trotz dieses Verrats erhielt er im Jahre 1112 seine Ländereien zurück. Er beteiligte sich an der Eroberung von Wales und konnte dabei Builth und New Radnor erobern, die fortan im Besitz seiner Familie waren.[1] Darüber hinaus erbaute er die St. Nicholas' Church in Old Shoreham und den Hafen in New Shoreham.

Er starb möglicherweise 1134 während eines Kreuzzugs im Heiligen Land, spätestens starb er 1155. 
de Braose (Briouze), Philip 2. Lord of Bramber (I41730)
 
41125 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pierfrancesco_de’_Medici_der_Ältere (Okt 2017)

Pierfrancesco di Lorenzo de’ Medici der Ältere (* 1430 in Florenz; † 19. Juli 1476) war ein Mitglied der Florentiner Familie Medici. Er war der Sohn von Lorenzo di Giovanni de’ Medici, dem jüngeren Bruder von Cosimo de’ Medici.

Pierfrancesco wurde 1458 Gesandter bei Papst Pius II. und 1463 in Mantua. Seit 1459 war er für die Verhandlungen mit den Florentiner Zunftvorstehern (Priori delle Arti) zuständig. Naturgemäß stand Pierfrancesco im Schatten seines Onkels Cosimo bzw. nach dessen Tod in dem von dessen Sohn Piero di Cosimo de’ Medici, die die Oberhäupter der Familie waren. Beide griffen häufig für diplomatische Missionen auf ihre Verwandten zurück, sodass auch Pierfrancesco Anteil am Ausbau der Macht des Hauses Medici hatte.

Pierfrancesco heiratete 1451 Laudomia Acciaiuoli, mit der er zwei Söhne hatte: Lorenzo di Pierfrancesco de’ Medici, genannt il Popolano (1463–1503), und Giovanni di Pierfrancesco de’ Medici, genannt il Popolano (1467–1498). 
von Medici, Pierfrancesco der Ältere (I8853)
 
41126 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Piero_di_Cosimo_de’_Medici (Okt 2017)

Piero de’ Medici (* 1416 in Florenz; † 2. Dezember 1469 Florenz), auch Piero il Gottoso („der Gichtige“) genannt, war der älteste Sohn von Cosimo de’ Medici und zwischen 1464 und 1469 Parteityrann von Florenz. Seine Söhne und Nachfolger waren Lorenzo il Magnifico und Giuliano di Piero de’ Medici. Seit 1444 war er mit Lucrezia Tornabuoni verheiratet, sie hatten noch vier weitere Kinder, von denen allerdings zwei sehr früh starben.

Piero erhielt durch seinen Vater Cosimo eine humanistische Bildung, er behielt aber durchaus auch mittelalterliche, vornehmlich ritterliche Denkweisen bei, die er sich beim Umgang mit burgundischen Geschäftsfreunden angeeignet hatte. Wie auch sesein Vater vor ihm oder sein Sohn nach ihm besaß auch Piero in Florenz de jure keine Amtsgewalt, durch seinen Reichtum, durch ausgeprägtes Mäzenatentum und durch die zuletzt 1458 im Sinne der Medici institutionell versicherte Partei war jedoch er de facto der führende Bürger von Florenz. Die schwerste Bewährung hatte er 1465/66 zu bestehen, als Dissidenten um Luca Pitti nach dem Tod von Cosimo de' Medici die Führung an sich zu reißen versuchten. Gewichtiger Mitgrund zu Rettung und Machterhalt war das bereits unter Cosimo hergestellte, enge Bündnis zu den Sforza von Mailand.
Piero war ein begeisterter Sammler von wertvollen Büchern. Er litt zeitlebens sehr stark an einer gichtartigen Erkrankung, so dass er sich vor allem gegen Ende seines Lebens praktisch nicht mehr schmerzfrei bewegen konnte. Deshalb übernahm spätestens ab 1467 sein damals erst 18 Jahre alter Sohn Lorenzo die Führung von Familie und Stadt. Piero starb 1469. 
von Medici, Piero di Cosimo (I8837)
 
41127 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_I._de_Bourbon (Nov 2018)

Pierre I. de Bourbon (deutsch Peter von Bourbon; * 1311, † 19. September 1356 in der Schlacht bei Maupertuis) war seit 1341 ein Herzog von Bourbon. Er war ein Sohn des Herzogs Louis I. von Bourbon und der Marie d’Avesnes.

Pierre kämpfte während des Hundertjährigen Krieges im Jahr 1341 unter dem Kommando des Herzogs Johann von der Normandie und nahm auch am Bretonischen Erbfolgekrieg teil. 1345 unternahm er zusammen mit König Johann von Böhmen eine Preußenfahrt. In der Schlacht bei Crécy 1346 wurde er verwundet und im Jahr 1355 wurde er zum Generalleutnant des König in der Gascogne ernannt. Pierre galt als verschwenderisch und prunksüchtig, er fiel 1356 in der Schlacht bei Maupertuis. 
von Bourbon, Herzog Pierre I. (Peter) (I9248)
 
41128 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Poher

Poher ist eine Landschaft im Westen der Bretagne und im Osten des Départements Finistère, deren Name sich heute im (1996 gegründeten) Kommunalverband „Communauté de Communes du Poher“ wiederfindet. Ihm gehören die Gemeinden Carhaix-Plouguer, Cléden-Poher, Kergloff, Motreff, Plounévézel, Poullaouen und Saint-Hernin am Ostrand des Departements Finistère sowie Le Moustoir am Westrand des Départements Côtes-d’Armor an.

Im frühen Mittelalter war Poher eine Grafschaft mit der Hauptstadt Vorgium, heute Carhaix-Plouguer, und der Machtbereich einer mächtigen Grafenfamilie, später eine der Provinzen des Ancien régime innerhalb der Bretagne.

Grafen von Poher
Konomor (6. Jahrhundert, legendär, aber mehrfach bei Gregor von Tours erwähnt)
Rivallon (Rivallo) III., Graf von Poher, Vater des Herzogs Salomon von Bretagne
Rivallon IV., Graf von Poher, Sohn des Herzogs Salomon
Judicael, Graf von Poher, ab 876 Prätendent auf den Herzogstitel († 888) (Haus Rennes)
Mahueldoc (Matuedo) I., Graf von Poher, Schwiegersohn des Herzogs Alain I. († 907) (Haus Cornouaille)
Alain II. Barbetorte, dessen Sohn, Graf von Vannes, Poher und Nantes, Herzog von Bretagne († 952)
Bernard, Vicomte de Poher (11. Jahrhundert)

Mehr unter dem Link oben.. 
von Poher, Graf Matuedo I. (I12634)
 
41129 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ponç_II._(Cabrera) (Aug 2023)

Ponç II. Guerau de Cabrera (spanisch Ponce Giraldo de Cabrera, deutsch Pontius Geraldus von Cabrera; † zwischen dem 1. Januar 1162 und dem 25. Mai 1163) war ein katalanischer Adliger aus dem Haus Cabrera, der im 12. Jahrhundert am Hof des spanischen Kaisers Alfons VII. von León-Kastilien zu hohen Ämtern gelangte. Er war ein Sohn des Guerau II. Ponç († 1131/32), von dem er die Vizegrafschaft Girona und die Herrschaft auf Cabrera und Àger erbte. Seine Mutter war vermutlich die zweite Frau seines Vaters namens Elvira, die aus dem leónesischen Adel stammte.

In einer Schenkungsurkunde seines Vaters aus dem Jahr 1124 ist Ponç erstmals als Zeuge schriftlich verbürgt.[1] In einer Urkunde vom 27. Oktober 1128 wird er erstmals als Herr der kaiserlichen Burg von Ulver (heute Cornatel) im Königreich León genannt.[2] Offenbar war er im Gefolge der Berenguela von Barcelona an den Hof des Königs Alfons VII. von León-Kastilien gekommen, anlässlich deren Hochzeit im November 1127. In den folgenden Jahren ist Ponç im Besitz diverser anderer Güter in der Grenzregion von León zu Galicien und Portugal belegt. Insgesamt hatte er sich hier ein geschlossenes Herrschaftsterritorium erworben, das die Sierra de La Cabrera umfasste, die rein zufällig seinen Namen trug. Erstmals wird er am 13. Mai 1138 direkt als Herr dieser Region tituliert.[3] Seit dem königlichen Hoftag vom 25. März 1129 in Palencia war Ponç regelmäßig im persönlichen Umfeld Alfons’ VII. anzutreffen, zu dessen Vertrauensmann er avancierte. Der König hatte sich 1135 zum „Kaiser von ganz Spanien“ krönen lassen.

1139 war Ponç an der Eroberung von Colmenar de Oreja und im Frühjahr 1142 an der Eroberung von Coria beteiligt, wo er hier in einer am 6. Juni von Alfons VII. ausgestellten Urkunde erstmals als „Fürst von Zamora“ genannt wird.[4] Um dieselbe Zeit muss er auch mit den Gütern in Salamanca und Castrotorafe beschenkt worden sein, in deren Besitz er wenig später bezeugt ist. Noch im selben Jahr nahm er an einem Überfall auf Portugal teil. Am 5. Oktober 1143 hielt Alfons VII. in Zamora einen Hoftag ab, bei dem er Ponç das Dorf Moreruela de Frades schenkte, der es wiederum an eine Gruppe von Zisterziensermönchen weiterreichte, die dort ein Kloster gründeten. Noch im selben Monat unterzeichnete Ponç in Nájera eine Schenkungsurkunde des Kaisers an die Abtei von Cluny, wobei er sich hier erstmals als comes titulierte, was auf seine Aufnahme in den höchsten Kreis der leónesisch-kastilischen Nobilität hinweist.[5] Am 4. Mai 1145 wird er schließlich erstmals in Toledo im Amt des „kaiserlichen Hausmeiers“ (maiordomus imperatoris) genannt, das er bis zum Tod Alfons’ VII. im August 1157 innehatte.[6] In diesen Jahren war Ponç an allen größeren Feldzügen des Kaisers gegen die Almoraviden von al-Andalus beteiligt, wie 1147 bei der Einnahme von Calatrava, Baeza und Almería, sowie 1150/51 bei der Eroberung von Córdoba und Jaén. In der Reimdichtung Prefatio de Almaria, welche die Eroberung von Almería lyrisch beschreibt, wird er wegen seiner ritterlichen Tapferkeit gelobpreist. Für seine Verdienste wurde er vom Kaiser mit diversen Landschenkungen bedacht.

Nach dem Tod Alfons’ VII. wurde dessen Reich unter seinen Söhnen Sancho III. und Ferdinand II. aufgeteilt. Obwohl die meisten seiner Besitzungen im Gebiet des Letzteren lagen, schloss sich Ponç dem Gefolge des Ersteren an, was ihm die Feindschaft Ferdinands II. einbrachte. Während seiner Abwesenheit war es in Zamora zu einem Volksaufstand gekommen, dem „Motín de la trucha“ (Forellenaufstand), bei dem unter anderem sein Sohn in der Kirche Santa María umkam, die von den Aufrührern in Brand gesetzt wurde. König Ferdinand II. begnadigte die Aufrührer und entzog Ponç faktisch seine Herrschaft über Zamora. Erst nachdem Sancho III. sich im Vertrag von Sahagún am 23. Mai 1158 mit seinem Bruder ausgesöhnt hatte, konnte Ponç seine leónesischen Besitzungen wieder übernehmen. Als Sancho III. noch im selben Jahr starb, ging Ponç endgültig in das Lager Ferdinands II. über und wird seither regelmäßig in dessen Hofgefolge genannt. Ab dem 14. Juni 1159 ist er sogar im Amt des maiordomus für Ferdinand II. belegt, das er bis zu seinem Tod bekleidete.[7] Letztmals ist Ponç für den 1. Januar 1162 schriftlich belegt, als er in Zamora eine Schenkung an die Abtei von Samos tätigte.[8] Er starb vor dem 25. Mai 1163 und wurde in der Kathedrale von Zamora bestattet, da an diesem Tag seine Kinder eine Landschenkung an die Kanoniker von Zamora für das Seelenheil ihres Vaters tätigten. 
de Cabrera, Herr Ponç II. Guerau (I41977)
 
41130 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pons_(Toulouse) (Aug 2023)

Pons (* vor 1037; † wohl 1061 in Toulouse), auch Pontius, Pons II. oder Pons Wilhelm genannt (im Unterschied zu seinem Großvater Raimund III. Pons, der auch als Pons I. bezeichnet wird), lateinisch Pontius oder Poncius, Ponce auf Spanisch, war Graf von Toulouse von 1037 bis zu seinem Tod. Er war der älteste Sohn und Nachfolger von Graf Wilhelm III. Taillefer und seiner zweiten Ehefrau Emma von Provence, der Erbin der halben Provence. Von ihr erbte er den Titel Markgraf von Provence (Marchio Provincae).

Seine erste Ehefrau, Marjorie, vermutlich eine Tochter Sanchos III. von Navarra, heiratete er vor dem Tod seines Vaters, gab ihr aber erst im Jahr seines Regierungsantritts umfangreiches Brautgut im Albigeois, Nîmois und der Provence.

1038 teilte er den Erwerb des Bistums Albi mit der Familie Trencavel. 1040 beschenkte er die Abtei Cluny mit Besitz in Diens. 1047 wird er im Zusammenhang mit der Schenkung von Moissac an Cluny erstmals als Pfalzgraf bezeichnet.

Seine zweite Frau war Almodis de la Marche, einer Tochter des Grafen Bernard I. von La Marche. Sie zwar zuvor von Hugo V. von Lusignan wegen Blutsverwandtschaft geschieden worden. Er hatte mit ihr mindestens zwei Kinder, als sie 1053 von Raimund Berengar I., Graf von Barcelona entführt wurde.

Sein ältester Sohn, Pons, vermutlich sein einziges Kind mit Marjorie, wurde nicht sein Nachfolger, er starb wohl zwei Jahre nach seinem Vater. Den Besitz erbten nacheinander sein zweiter Sohn, Wilhelm IV., und sein dritter Sohn, Raimund von Saint-Gilles, deren Mutter sicher Almodis ist. Ein weiterer Sohn, Hugo, ist 1063 bezeugt. Darüber hinaus hatte er noch eine Tochter, Almodis, die Pierre I. Graf von Melgueil heiratete und 1132 noch lebte. 
von Toulouse (Raimundiner), Graf Pons (I9198)
 
41131 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Popponen

Der älteste bekannte Ahn der fränkischen Babenberger war Poppo, der wahrscheinlich von dem Robertiner Cancor abstammt. Insofern sind die Popponen eine frühe Nebenlinie der Robertiner, aus denen das französische Königsgeschlecht der Capetinger hervorging. Nach Poppo wird das Geschlecht auch Popponen genannt. Poppo war im frühen 9. Jahrhundert Graf im Grabfeld, das heute im Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen liegt. Einer seiner Söhne war Heinrich, der zunächst unter Ludwig dem Jüngeren das Amt des princeps militiae bekleidete. Zur Zeit Karls des Dicken, der die Familie bevorzugte, wurde Heinrich marchio francorum (Markgraf der Franken) und dux Austrasiorum (Herzog der Austrasier). Er fiel 886 im Kampf gegen die Normannen. Sein Bruder Poppo (II.) war zur gleichen Zeit Markgraf von Thüringen (880–892), wurde aber von Karls Nachfolger Arnulf abgesetzt. Dieser begünstigte statt der Popponen die aus dem Lahngau stammenden Konradiner, die mit seiner Frau Oda verwandt waren.

Die Rivalität zwischen den beiden fränkischen Grafengeschlechtern der Konradiner und fränkischen Babenberger wurde von ihren Bemühungen verstärkt, ihre jeweilige Autorität im mittleren Maingebiet zu intensivieren. Dieser Streit, bekannt als die Babenberger Fehde, erreichte seinen Höhepunkt Anfang des 10. Jahrhunderts während der unruhigen Regierungszeit des Ostfrankenkönigs Ludwig IV., des Kindes. Führer der fränkischen Babenberger waren die drei Söhne von Herzog Heinrich – Adalbert, Adalhard und Heinrich –, die sich nach der Babenburg (Castrum babenberch) auf dem Bamberger Domberg benannten, in deren Umgebung ihre Besitzungen lagen.

Als die fränkischen Babenberger im Jahre 902 ihrem Herrschaftsbereich kleine Gebietsteile des Bistums Würzburg einverleibten, entzog ihnen König Ludwig IV. im Gegenzug mehrere Güter und gab sie an Bischof Rudolf von Würzburg, einen Konradiner. Das führte zu jahrelanger Fehde zwischen den beiden Geschlechtern. Zunächst vertrieb Graf Adalbert den Bischof aus Würzburg, woraufhin dessen Brüder, die Grafen Konrad, Gebhard und Eberhard, diesem zu Hilfe kamen und der Streit sich bis nach Hessen ausweitete. 906 schließlich, bei einem Überfall der Babenberger auf die Konradiner bei Fritzlar, fielen sowohl Konrad als auch Heinrich von Babenberg im Kampf. Adalhard wurde bald darauf von Gebhard aus Blutrache für den Tod seines Bruders Eberhard getötet.

Der einzig Überlebende der Babenberger Brüder, Adalbert, wurde vom Kanzler und Regenten Hatto I., Erzbischof von Mainz, einem Förderer der Konradiner, an den königlichen Hof gerufen. Er weigerte sich zu erscheinen und hielt für einige Zeit seine Burg Theres (heute Obertheres bei Haßfurt) gegen das königliche Heer, ergab sich aber noch im Jahre 906 und wurde, trotz Hattos Versprechens auf freies Geleit, verurteilt und enthauptet. Der Sohn des oben erwähnten Konrad, Konrad der Jüngere, wurde unangefochtener Herzog von Franken (und im Jahre 911 König des ostfränkischen Reichs), während die Babenberger einen Großteil ihrer Besitzungen und Ämter in Franken verloren. Die Popponen zogen sich auf den nordöstlichen Teil ihres Stammlandes zurück, wo sie um die Burgen Struphe und Henneberg die Grafschaft Henneberg begründeten. Auf dem Boden des ehemaligen babenbergischen Kernlandes, das als erledigtes Reichslehen eingezogen wurde und das Kaiser Otto II. 973 seinem streitbaren Vetter Herzog Heinrich den Zänker schenkte, entstand 1007 das Bistum Bamberg.

Adalberts Sohn Heinrich von Babenberg überlebte die Fehde. Es wird vermutet, dass er der Stammvater der Schweinfurter Grafen und der jüngeren Babenberger Linie war.
 
(Babenberger/Popponen), princeps militiae Heinrich I. (I6873)
 
41132 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Poppo_I._(Würzburg)

Poppo I. († 14./15. Februar 961) war königlicher Kanzler von 931 bis 940 und Bischof von Würzburg von 941 bis zu seinem Tod.

Er war Bruder des Erzbischofs Heinrich I. von Trier († 964) und wohl der Sohn des Grafen Heinrich aus der Familie der fränkischen Babenberger; ein weiterer Bruder war vermutlich Berthold von Schweinfurt, der mächtige Graf im östlichen Franken.

Da seine Tante Hadui die Großmutter König Ottos I. war, bezeichnete Flodoard den Bruder Poppos, Heinrich, als propinquus (Verwandten) des Königs. Wohl nicht zuletzt wegen dieser Verwandtschaft war Poppo von 931 bis 940 Kanzler und ab 941 Bischof von Würzburg.

Bereits im Jahr 940 erhielt Poppo für sein Bistum das Recht, den Bischof selbst zu wählen. Poppo förderte die neu gegründete Domschule durch die Berufung Stephan von Novaras als Scholaster, was zur Folge hatte, dass Poppos Bruder Heinrich und dessen Mitschüler Wolfgang, der spätere Bischof von Regensburg, das Kloster Reichenau verließen und ihre Ausbildung in Würzburg fortsetzten. 
(Babenberger/Popponen), Bischof Poppo I. (I26752)
 
41133 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pribislaw_II. (Okt 2017)

Pribislaw II., auch Pribislav II., († nach 21. Juni 1316) war ein Fürst aus der Linie Parchim-Richenberg des Hauses Mecklenburg. Er war zeitweise Herr des Landes Belgard.

Er war der ältere Sohn von Pribislaw I., der die Herrschaft Parchim-Richenberg verloren hatte und Herr im Lande Belgard war, und einer Tochter Richards von Friesack.

Pribislaw II. war von 1276/1277 an Herr des Landes Belgard. Das Land hatte er anfänglich von Herzog Barnim I. von Pommern zu Lehen. Nach dem Frieden von Vierraden 1284 erhielten die brandenburger Markgrafen die Pfandherrschaft über das Land Belgard sowie über die Lande Daber und Welschenburg, belehnten aber Pribislaw II. sowie seine Verwandten damit. Doch 1288 nahm Herzog Bogislaw IV. die Lande in seinen Besitz.[1]

Pribislaw II. machte im Jahre 1289 eine Schenkung von 200 Hufen Landes an das Kloster Bukow, im Jahre 1312 verpfändete er dem Deutschen Orden den See Malsche bei Preußisch Stargard. Noch 1313 nahm er an der Schlacht vor Stralsund am Hainholz teil.

Mit Pribislaw II. erlosch die Linie Parchim-Richenberg des Hauses Mecklenburg im Mannesstamm. 
von Parchim-Richenberg (von Mecklenburg), Fürst Pribislaw II. (I9764)
 
41134 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Przemysł_I.

Przemysł I. (auch Przemysław I., lat. Primislaus I.; * zwischen dem 5. Juni 1220 und dem 4. Juni 1221 in Trzebnica (Trebnitz); † 4. Juni 1257 in Posen) war ab 1239 Herzog von Großpolen. Er entstammte der großpolnischen Linie der Piasten.

Jugend
Er war der älteste Sohn des Herzogs Władysław Odonic von Großpolen und seiner Frau Jadwiga (Hedwig), von der strittig ist, ob sie dem Haus der Samboriden, der Přemysliden oder der Grafen von Andechs entstammte. Chronisten zufolge soll er mit Geschick lateinische Psalmen gelesen haben, ein Bildungsstand, der für weltliche Adelige jener Epoche ungewöhnlich war.
Ab 1232 wird er auf Urkunden seines Vaters mit erwähnt. Nach dessen Tod, am 5. Juni 1239, übernahm er die Herrschaft seiner Erblande.

Politik
1241 akzeptierte er formal, aber ohne praktische Konsequenzen, seinen jüngeren Bruder Bolesław den Frommen als Mitregenten. Nachdem der schlesische Herzog und Seniorherzog von Polen Heinrich II. in der Schlacht bei Liegnitz 1241 gefallen war, gewann Przemysł die großpolnischen Teilherrschaften Posen und Gnesen zurück und machte sich daran, auch Teile Großpolens zurückzuerobern, die zwischenzeitlich von den schlesischen Piasten beherrscht worden waren. Um seine Macht zu festigen, arbeitete er sehr mit der Kirche zusammen, insbesondere mit den Posener Bischöfen Bogufał II. und Bogufał III.
Er geriet 1247 in Streit mit seinem Bruder Bolesław, tauschte mit ihm erst Gebiete, hielt ihn dann gefangen und überließ ihm erst Ostern 1253 die Herzogswürde für Gnesen und Kalisch, behielt dabei aber allzeit die Außenvertretung Großpolens.
Größte außenpolitische Herausforderung war der Expansionsdrang der Markgrafen von Brandenburg. Zwar konnte er ihre militärischen Vorstöße 1247 in Santok, 1251 in Bentschen und 1252 in Driesen stoppen, aber die Spannungen hielten an. Um den Konflikt diplomatisch abzumildern, verlobte er seine älteste Tochter Constanze mit Konrad, dem Sohn des Markgrafen Johann I. Die Heirat fand erst 1260 nach dem Tode Przemysłs statt und verursachte letztlich neuen Konfliktstoff, da die Brandenburger damit später Ansprüche auf Teile Großpolens begründeten.
Um 1249 begann er, in Posen ein Schloss bauen zu lassen, das später unter seinen Nachfolgern in größerer Form als Posener Königsschloss fertiggestellt wurde. 1254 nahm er an der Versammlung der polnischen Herzöge in Krakau anlässlich der Heiligsprechung Bischofs Stanislaus' von Krakau teil. Gastgeber war der Seniorherzog Boleslaw V. der Schamhafte. 1255 eroberte Herzog Mestwin II. von Pommerellen das Gebiet um Nakło. Nachdem ihm keine Rückeroberung gelungen war, kaufte Przemysł das Nakłoer Gebiet mit 500 Silbermünzen zurück.
Am 4. Juni 1257 starb Przemysł I. in Posen. Sein Leichnam wurde nach Krakau überführt und in der Wawel-Kathedrale bestattet.

Ehe
Przemysł I. heiratete Elisabeth von Breslau (poln. Elżbieta wrocławska), eine Tochter Heinrichs II. des Frommen von Schlesien und Annas von Böhmen.


Literatur
• Die Großpolnische Chronik (Original Chronica Poloniae Maioris um 1273 auf Latein)
• polnische Übersetzung: Kronika wielkopolska, przeł. Kazimierz Abgarowicz, wstęp i komentarze oprac. Brygida Kürbisówna, PWN, Warszawa 1965, Bd. 2, Kraków 2010, ISBN 97883-242-1275-0
Weblinks
 Commons: Przemysł I of Greater Poland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien 
von Polen (Piasten), Herzog Przemysł I. (Przemysław) (I8167)
 
41135 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Puta_der_Ältere_von_Častolowitz

Puta der Ältere von Častolowitz; † 1397) war ein ostböhmischer Adeliger. Er entstammte dem Adelsgeschlecht Častolowitz und bekleidete im Königreich Böhmen hohe Ämter.

Puta d. Ä. ist erstmals für 1342 nachgewiesen, als König Johann von Luxemburg das Dorf Častolowitz, welches im Besitz Putas war, zum Städtchen erhob. Kaiser Karl IV. ernannte ihn 1352 zum Burggrafen von Pottenstein. 1350–1369 besaß er die Burg Liebenau im Waldenburger Bergland[1]. Nach einer Tätigkeit am Prager Königshof bekleidete er von 1368 bis 1377 das Amt des Landeshauptmanns von Frankenstein und 1366–1378 des Landeshauptmanns des Glatzer Landes. Daneben verwaltete er 1372–1380 die Niederlausitz und 1377 einen Teil von Brandenburg. Unter Karls Nachfolger Wenzel war Puta 1384–1386 Hauptmann von Luxemburg und ab 1395 bis zu seinem Tod wiederum Hauptmann der Niederlausitz.

1387 erwarb er zusammen mit Boček II. von Podiebrad von den Brüdern Jan und Jaroslav von Meziříčí die Herrschaften Skuhrov und Rychmberk im Vorland des Adlergebirges. Da er diese beiden Herrschaften 1396 seiner Ehefrau Anna überschrieb, müssen sie in diesem Jahr in seinem alleinigen Besitz gewesen sein[2].

Puta d. Ä. war mit Anna († 1440/54), einer Tochter des Herzogs Johann II. von Teschen-Auschwitz verheiratet. Der Ehe entstammte der gleichnamige Sohn Puta d. J. von Častolowitz. 
von Častolowitz, Puta der Ältere (I28335)
 
41136 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Puta_der_Jüngere_von_Častolowitz

Puta der Jüngere von Častolowitz; † 1434 in Pressburg

Seine Eltern waren Puta d. Ä. von Častolowitz und Anna († 1440/54), eine Tochter des Herzogs Johann II. von Teschen-Auschwitz. Wie sein Vater besaß er neben Častolowitz weitere Besitzungen in Ostböhmen.

Puta d. J. war zunächst ein Anhänger der Hussiten, wurde jedoch schon bald deren erklärter Gegner. Bei der Bekämpfung der Hussiten zeichnete er sich durch besonderen Eifer aus. Wohl deshalb ernannte ihn der böhmische König Sigismund 1422 zum königlichen Landeshauptmann des Glatzer Landes sowie zum Landeshauptmann für das Weichbild Frankenstein. 1424 schloss Puta mit dem Münsterberger Herzog Johann ein Bündnis gegen die Hussiten, die vermutlich deshalb im Dezember 1425 einen ersten Einfall in das Glatzer und schlesische Gebiet unternahmen. 1427 kämpfte Puta d. J. in Ostböhmen mit einem schlesischen Heer gegen die Hussiten. 1428 nahm er an der Schlacht bei Altwilmsdorf teil, bei der Johann von Münsterberg den Tod fand. Dessen nunmehr verwaistes Fürstentum verpfändete König Sigismund am 13. August 1429 seinem treuen Anhänger Puta d. J. 1431 folgte auch das Pfandrecht für das Glatzer Land sowie Frankenstein, dessen Münzrecht Puta seit 1426 besaß. 1434 schließlich schenkte Sigismund Puta d. J. das Herzogtum Münsterberg. Im königlichen Auftrag führte Puta d. J. mehrere diplomatische Aufträge aus. Kurz vor seinem Tod begleitete er Boten des Basler Konzils zum Kaiserhof.

Putas politische Absichten zielten darauf ab, eine Familienherrschaft beiderseits der Grenze zwischen dem Glatzer Land und Schlesien sowie Ostböhmen zu errichten. Seine Heirat 1396 mit Anna von Kolditz († 1467), einer Tochter des Schweidnitzer Landeshauptmanns Albrecht von Kolditz, schuf dafür günstige Voraussetzungen.

Puta d. J. starb 1434 ohne männliche Erben. Er hinterließ die unmündigen Töchter Anna, Katharina († vor 1467) und Salome († 1489)

Putas Witwe Anna, die die Pfandbriefe für Glatz, Frankenstein und Münsterberg behielt, verwaltete die Besitzungen zunächst mit dem Glatzer Landeshauptmann Marquard von Mittelwalde. Nach Verhandlungen mit verschiedenen Interessenten verkaufte sie ihre Ländereien an den böhmischen Adeligen Hynek Kruschina von Lichtenburg, der sich verpflichtete, die auf den Besitzungen lastenden Schulden zu übernehmen und Putas unmündige Töchter standesgemäß zu versorgen. Drei Wochen später ehelichte er Anna von Kolditz. 
von Častolowitz, Puta der Jüngere (I28330)
 
41137 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pybba

Pybba (auch Pibba, Pypba, Pubba, Wibba; * um 570; † um 606 (615?)) war ein früher König des angelsächsischen Königreiches Mercia aus der Dynastie der Iclingas. Als Regierungszeit gelten die Jahre 593–606 (615?).

Pybba soll der Sohn und Nachfolger von König Creoda gewesen sein, wobei diese Behauptung jedoch auf einer Verwechslung zu beruhen scheint, da für das Jahr 593 der Tod eines Westsachsen namens Creoda[1] in der Angelsächsischen Chronik erwähnt wird.[2] Pybba soll zwölf Söhne gehabt haben,[3] darunter Penda, der spätere König.[4] Die Nachfahren seiner Söhne Cenwalh und Eowa († 642) wurden später ebenfalls Könige Mercias.[5] Eine namentlich nicht genannte Tochter war mit Cenwalh (642–672/673), dem König der Gewissæ verheiratet.[6] Eine weitere Tochter, aus einer zweiten Ehe mit einer Prinzessin der Gewissæ, soll mit Cadwallon ap Cadfan, dem walisischen König von Gwynedd verheiratet gewesen sein.[7] Auch sein direkter Nachfolger Ceorl war offenbar ein Verwandter, ohne dass die genauen Verwandtschaftsverhältnisse bekannt wären.[8]

Mehrere Ortsnamen, die von Creoda und seinen Nachfolgern Pybba und Penda abgeleitet sind, weisen auf eine zu Creodas Zeit beginnende anglische Kolonisation im südwestlichen Mercia an der Grenze zum sich erst später entwickelnden Königreich Hwicce hin. 
von Mercia, König Pybba (I30040)
 
41138 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6tteln_(Adelsgeschlecht)

Ende des 13. Jahrhunderts gibt es Anzeichen, dass es um die finanzielle Lage der Röttler nicht mehr so gut stand; Otto von Rötteln verkaufte 1289 zur Abtragung einer Schuld Güter bei Schwand an das Kloster St. Blasien, und in den folgenden Jahren verzichteten er und sein Sohn Walter auch auf weitere Einkünfte und veräußerten weitere Güter. Möglicherweise war die Anwartschaft der Familie auf hohe geistliche Ämter ein Grund für die finanziellen Probleme: Diese bedingte einen angemessenen, teuren Lebensstil mit standesgemäßen Heiraten, bei denen die Töchter entsprechend mit Besitz ausgestattet werden mussten. Gemeinsam mit der Aufteilung des Besitzes unter Röttler und Rotenberger in der Mitte des 13. Jahrhunderts führte dies möglicherweise zu einem Verschleiß der finanziellen Kräfte. Auffallend ist, dass die Schulden Ottos 1289 akut wurden, etwa ein Jahr nachdem sein Bruder Lüthold Basler Dompropst geworden war (zu ihm siehe unten).[31]

Otto von Rötteln wirkte 1302 als Burggraf von Rheinfelden[32] und starb wahrscheinlich um 1305. Seine Familie ist in der Verkaufsurkunde von 1289 aufgelistet und umfasste neben seiner Frau Richenza den Sohn Walter sowie die beiden Töchter Agnes und Benedicta, von denen eine mit Markgraf Rudolf von Hachberg-Sausenberg verheiratet war.[33]

Mehr unter dem Link oben 
von Rötteln, Herr Otto (I10782)
 
41139 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raabs_(Adelsgeschlecht)

Die Herren und Grafen von Raabs entstammten dem österreichischen Hochadel und hatten ihren Stammsitz in Burg Raabs an der Thaya in Niederösterreich.
König Konrad III. verlieh die neu errichtete Burggrafschaft Nürnberg mit Gericht und Verwaltung an die Edelfreien von Raabs. Die von Raabs stellten ab 1105 bis zum Aussterben der männlichen Linie im Jahr 1191 die Burggrafen von Nürnberg.
Nach der Heirat mit Sophia von Raabs, einer der Erbtöchter des letzten Grafen von Raabs, wurde Friedrich III.Graf von Zollern 1190/91 von Kaiser Heinrich VI. mit der Burggrafschaft Nürnberg belehnt. Die Grafen von Raabs gehören damit in weiblicher Linie zu den Ahnherren der Hohenzollern.

Die Nürnberger Burggrafen aus dem Hause Raabs
• etwa 1105 – ca. 1137 Gottfried II. von Raabs (* 10??, ca. † 1137)
• etwa 1137 – ca. 1143 Konrad I. von Raabs (* um 1100, ca. † 1143)
• etwa 1143 – ca. 1160 Gottfried III. von Raabs (* 11??, ca. † 1160)
• etwa 1160 – ca. 1191 Konrad II. von Raabs (* um 1125/30, ca. † 1191, ohne männlichen Nachkommen)

Stammliste[
1 Ulrich I. von Gosham (eventuell identisch mit Udalrich von Gosham/Godesheim, der ein Vertrauter von König Heinrich IV. war, ihn 1077 nach Canossa begleitete und im Sommer 1083 in Rom starb).
1 Gottfried I. von Raabs († um 31. März 1084), Herr von Gosham
1 Gottfried II. von Raabs († nach 14. Mai 1147), Herr von Raabs, seit 1105 Burggraf von Nürnberg
1 Gottfried III. von Raabs († nach 16. April 1160), Burggraf von Nürnberg (1151–1160), Vogt vom Kloster Münchaurach (1158)
2 Konrad I. von Raabs († ca. 1143), Herr von Raabs, Mit-Burggraf von Nürnberg (1105)
1 Konrad II. von Raabs (* um 1140; † nach 25. August 1190), Graf von Raabs (1147) und Herr von Rietfeld (1147), Burggraf von Nürnberg (1163); ∞ (um 1160) Hildegard (von Abenberg) (* um 1130; † nach 1160), Tochter von Graf Rapoto I. (II.) von Abnberg und Mathilde von Wettin
1 Sophia von Raabs (* um 1170/75; † nach 1204), Erbin von Raabs, Nürnberg, Cadolzburg und Abenberg; ∞ (1184) Friedrich III. (* um 1139; † nach 1. Oktober 1200), 1171 Graf von Zollern, seit 1192/93 als Friedrich I. Burggraf von Nürnberg
2 Tochter (Agnes von Raabs) (* um 1154; † nach 1217), Erbin der Grafschaft Litschau; ∞ () Graf Gebhard II. von Dollnstein (1215), Graf von Hirschberg (1224), urkundlich 1186 bis 1191, (* um 1150; † vor 1229)
2 Ulrich III. (I.) († um 1170), Herr von Deggendorf (um 1140), Pernegg (1143) und Weitenegg; ∞ () Kunigunde von Formbach-Pitten († nach 1151), Erbin von Formbach-Pitten, (∞ I: () Graf Berthold I. von Dießen, Stein, Plassenburg und Andechs, († 2. Juni 1151)), Tochter von Graf Ekbert II. von Formbach-Pitten (–1144) und Mathilde von der Steiermark (–(1100))
1 Ekbert I. (* (1153); † 19. Januar (1200)), Herr von Pernegg (1171), Graf von Deggendorf und Pernegg (1180), gründet 1188 Stift Pernegg; ∞ () Hedwig von Bogen († 13. Juni (1188)), Tochter von Graf Berthold II. von Bogen († 21. März 1167) und Lutgard von Burghausen († 24. Februar 1195)
1 Ulrich IV. (II.) († 25. Januar (1218)), Graf von Pernegg (1200–), Graf von Deggendorf (1203–); ∞ () Diemudis N.N.
1 Ekbert III. (II.) († vor 25. Juli (1250)), Graf von Pernegg
2 Ekbert II., Graf von Pernegg, urkundlich 1188
3 Eufemia, urkundlich 1188, († vor 20. Februar (1220))
3 Ulrich II. († vor 1138), Herr von Gosham, nobilis von Pernegg (um 1120)
4 Gebhardt IV. (* um 1055/60; † 14. Juli 1105 in Pöchlarn), Bischof von Regensburg (1089–1105), von Ministerialen ermordet

Nach Wilhelm Wegener war der Stammvater der Grafen von Raabs, Ulrich I., mit den Rapotonen / Diepoldingern verwandt. Wegener geht davon aus, dass er ein jüngerer Sohn des Grafen Diepold I. von Vohburg war. Allerdings fielen Graf Diepolds älterre Söhne 1078 und 1080 in der Schlacht. Auch die Lebensdaten ihrer Kinder und Ehefrauen legen nahe, dass sie am ehesten um 1030 bis 1040 geboren sind. Hätten sie jedoch einen jüngeren Bruder gehabt, dessen jüngster Enkel 1055/60 auf die Welt kam, müssten sie wesentlich älter gewesen sein.


Literatur
• Eberhard Isenmann: Die deutsche Stadt im Spätmittelalter. 1250-1500. Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft. Elmer, Stuttgart 1988. ISBN 3-8001-2571-4
• Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (online).
• Wilhelm Wegener: Genealogische Tafeln zur mittelalterlichen Geschichte, Göttingen (Reise), 1962 … 1969
• Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992
• Genealogie um die Familie von Damm in Braunschweig Bd.7; Braunschweig 1970, Die Masse der Dynasten
• Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band XVI., Tafel 24, Verlag: Vittorio Klostermann, Frankfurt a. M. 1995, ISBN 3-465-02741-8
Weblinks
• Gen-MA 
von Raabs, Sophia (I9651)
 
41140 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raicunda

Raicunda; † 512)[1] war eine Tochter des Thüringerkönigs Bisin und der Langobardin Menia.[2]

Sie hatte drei namentlich bekannte Brüder namens Herminafried, Berthachar und Baderich, die nach dem Tod ihres Vaters das Reich unter sich aufteilten. Raicunda ging zusammen mit ihrer Mutter ins Langobardenreich. Sie heiratete dort etwa um 510 den Langobardenkönig Wacho, starb aber kurz darauf und blieb kinderlos. 
Raicunda (I24046)
 
41141 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Berengar_I._(Barcelona) (Sep 2018)

Raimund Berengar I., genannt el Vell (der Alte) (* um 1023; † 1076) war ab 1035 Graf von Barcelona und Girona, ab 1054 Graf von Osona und ab 1067 Graf von Carcassonne und Rasès.

Herkunft
Raimund Berengar I. war der Sohn von Berengar Raimund I. und Enkel von Ermessenda von Carcassonne.
Nach dem Tod Berengar Raimunds I. am 26. Mai 1035 wurde dessen Grafschaft auf seine drei Söhne aufgeteilt: Guillem wurde Graf von Osona, Raimund Berengar Graf von Girona und Barcelona, während Sancho das Gebiet im Süden, zwischen Llobregat und dem maurischen Herrschaftsgebiet, das Penedès, zugesprochen bekam. Da alle drei Söhne beim Tode ihres Vaters noch minderjährig waren, übernahm deren Großmutter, Ermessenda von Carcassonne, wie auch bereits bei ihrem Sohn die Regentschaft.
Der Adel des Landes nutzte diese Situation zur Stärkung der eigenen Position und zur Schwächung der gräflichen Gewalt. Dabei traten insbesondere hervor: im Penedès Mir Geribert, in Barcelona der Vicomte Udalard II. und Bischof Guislabert, die gemeinsam zwei der vier Türme der Stadtmauer Barcelonas sowie die Hafenfestung Montjuïc kontrollierten. Unterdessen gelangte Mir Geribert in den Besitz der strategisch wichtigen Burgen von Subirats und La Vit und sicherte sich die Gefolgschaft zahlreicher Barone, die mit der gräflichen Politik nicht einverstanden waren. Die Regentin Ermessenda verbündete sich gegen diese Opposition mit dem Bischof von Girona, dem Abt Oliba, sowie einigen treu gebliebenen Adligen wie Amat Elderich von Orís und Gombau von Besora.

Volljährigkeit
Mit Erreichen der Volljährigkeit im Jahre 1041 übernahm Raimund Berengar I. selbst die Regierung und musste sich nun mit den Ansprüchen des Adels auseinandersetzen.
Unterdessen verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Raimund Berengar und seiner Großmutter.

Ehen
Raimund Berengar heiratete zunächst Isabel von Narbonne, mit der er drei Kinder hatte: Berengar, Arnau und Pere Ramon, wobei nur Letzterer das Erwachsenenalter erreichte. Es folgte eine zweite Ehe mit Blanche von Narbonne, von der er sich allerddings 1052 trennte, um Almodis de la Marche zu heiraten, die vorher Ehefrau von Pons, Graf von Toulouse, gewesen war. Ermessenda missbilligte diese Heirat und setzte über ihre Kontakte zur Kirche durch, dass Papst Viktor II. das Paar im Jahr 1056 exkommunizierte.

Politische Erfolge
Unterdessen war Raimund Berengar I. 1049 in den Besitz des Penedès gelangt und setzte sich hier gegen Mir Geribert durch, doch erschütterte die Exkommunikation dann seine gräfliche Autorität. Das Blatt wendete sich dann aber wieder zu seinen Gunsten, nachdem die wichtigsten Verbündeten seiner Großmutter, der Abt Oliba und der Bischof von Girona, nacheinander verstarben und auch Ermessenda sich schließlich aus der Politik zurückzog und 1058 starb.
Im selben Jahr gelang ihm auch der entscheidende Sieg über Mir Geribert, der ins Exil nach Tortosa flüchten musste.
Zudem wurde Raimund Berengar I. im Jahre 1054 Nachfolger von Guillem als Graf von Osona, so dass nunmehr die gesamte Grafschaft, wie zu Zeiten Berengar Raimunds I., wieder in einer Hand vereinigt war.

Reconquista
Nunmehr war Raimund Berengar auch mächtig genug, um an die Wiederaufnahme der Reconquista gegen die Mauren im Süden zu denken. Bereits 1046 konnte er die Zahlung von Tributen (so genannten paries) durch die Stadt Lleida erzwingen, 1052 auch durch die Stadt Tortosa. 1058 erfolgte dann ein erster Angriff gegen den muslimischen König Muktadir von Saragossa, einem Rivalen des Emirs von Lleida, der den Grafen von Barcelona zu Hilfe gerufen hatte. Die Feldzüge Raimund Berengars I. reichten iim Westen bis nach Barbastro. Nicht nur gelang daraufhin den Katalanen die Eroberung von Baixa Ribagorça, Pilçà, Puig-roig, Estopinyà und Canyelles, außerdem wurde 1062 nun auch Muktadir zur Zahlung von Tributen gezwunden, was zu einem deutlichen Aufschwung der Wirtschaft in der Grafschaft führte. Die Grenze der Grafschaft wurde dabei bis vor die Tore der Stadt Tarragona vorgeschoben.
Im internen Machtkampf mit dem Adel kam der Graf den Baronen durch eine vermittelnde Haltung entgegen. In den 1060er Jahren schloss er Abkommen mit den wichtigsten Familien, denen er ihre Rechte bestätigte und die ihm dafür im Gegenzug ihre Gefolgschaft versicherten.

Rechtsverfassung
Raimund Berengar sorgte durch die Kodifikation des katalanischen Rechts in den Usatges de la Cort de Barcelona (Gepflogenheiten des Hofes in Barcelona) für eine der ersten schriftlichen Zusammenfassung des Feudalrechts in Europa.
Für den Landesausbau förderlich war auch die Erklärung des Gottesfriedens im Jahre 1027, mit dessen Hilfe Adelsfehden eingedämmt wurden und der zum Vorbilde für ähnliche Landfriedensregelungen in ganz Europa wurde.
Der Durchsetzung der gräflichen Gewalt diente der Hof (curia) in Barcelona, in dem der Seneschall (dem die Truppen der Grafschaft unterstanden), der Hausmeier (jutge de palau) und der Vikar von Barcelona die wichtigsten Ämter innehatten. Als Seneschall amtierte zunächst Amat Elderich von Orís, ein Vertrauter der Ermessenda, dem dann 1068 Guillem Ramon von Montcada folgte. Hausmeier war Guillem March, der sich für die schriftliche Festsetzung des katalanischen Rechts einsetzte. Der Vikar von Barcelona wiederum war für die Durchsetzung der gräflichen Autorität auf lokaler Ebene zuständig, insbesondere durch die Verwaltung der landesherrlichen Burgen.

Finanzielle Verfassung
Die finanzielle Situation der Grafschaft wurde durch die Einnahmen infolge der Siege über die Mauren deutlich verbessert. Raimund Berengar I. konnte mit den Erlösen nicht nur seine gräfliche Domäne erweitern, sondern auch durch entsprechende Zuwendungen die Barone für sich gewinnen und den Ausbau der Infrastruktur in der Grafschaft vorantreiben.

Südfrankreich
Von besonderer Bedeutung waren die Verbindungen nach Südfrankreich, die durch Raimund Berengars Ehen stark gefördert wurden. Zudem gelang es Berengar Raimund, 1067 die Grafschaft Carcassonne und Rasès zu erwerben, die er seinem Sohn Raimund Berengar II. übertrug.
Raimund Berengars I. Frau Almodis gebar ihm außerdem noch einen zweiten Sohn, Berengar Raimund II., doch wurde sie selbst 1071 von Pere Ramon, einem Sohn aus Raimund Berengars erster Ehe, ermordet. 
von Barcelona, Graf Raimund Berengar I. der Alte (I8753)
 
41142 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Berengar_IV._(Barcelona) (Okt 2017)

Raimund Berengar IV., Graf von Barcelona (* um 1113; † 6. August 1162 in Borgo San Dalmazzo) war der älteste Sohn von Raimund Berengar III. dem Großen und dessen Gattin Dulcia von Gévaudan. Er folgte 1131 seinem Vater in den fünf katalanischen Ländern, einschließlich in der Grafschaft Barcelona, während sein jüngerer Bruder Berengar Raimund I. von Provence († 1144) die Herrschaft in der Provence übertragen bekam.
Durch den Ehevertrag zwischen Raimund Berengar IV. und der erst einjährigen Petronella von Aragón (1136–1173), Erbin des Königreiches Aragón, entstand 1137 aus Aragón und den im 12. Jahrhundert mit Katalonien weitgehend identischen Ländern der Grafen von Barcelona eine bis 1516 bestehende, als Krone Aragóns bezeichnete Staatengemeinschaft, die noch im 12. Jahrhundert zu einer der bedeutendsten Großmächten am Mittelmeer und auf der Iberischen Halbinsel aufstieg.

Leben
Über Raimund Berengars Leben existiert keine zusammenhängende Darstellung eines mittelalterlichen Chronisten. Wichtige Ereignisse fanden allerdings Erwähnung in dem als „Chronicon Adefonsi Imoeratoris“ bezeichneten Bericht eines anonymen Autors über das Leben des Königs Alfons VII. von Kastilien und León, der seit 1128 in seiner ersten Ehe mit Berenguela von Barcelona, einer Schwester Raimund Berengars IV., verheiratet war. Außerdem lassen sich die politischen Entscheidungen des Grafen anhand überlieferter Urkunden nachweisen.
Im Jahr 1134 widersetzte sich der aragonesische Adel dem testamentarisch zum Ausdruck gebrachten Willen ihres verstorbenen Königs Alfons I., der sein Reich dem Heiligen Land zu vererben beabsichtigte. Der Adel krönte deshalb den letzten Angehöriigen der Dynastie, Ramiro II., Alfons’ eigens aus dem Kloster geholten Bruder zum König von Aragón, der bald darauf mit Agnes von Poitou (1103–1160) verheiratet wurde und seine einzige Tochter Petronella zeugte. Bereits 1137 krönte der mit seinenen Aufgaben als König überforderte Ex-Mönch seine Tochter zur Königin, um sich wenig später wieder ins Kloster zurückzuziehen. Da die einjährige Petronella ihre Herrschaftsrechte nicht selbst ausüben konnte, arrangierte Ramiro II. die Ehe seiner Tochter mit Raimund Berengar IV., dem Grafen von Barcelona, der während Petronellas Minderjährigkeit die Regentschaft im Königreich Aragón führen sollte.
De facto kam auch nur der Graf von Barcelona als Regent des Königreichs Aragón und Ehemann für Petronella in Frage. Eine Regentschaft von Alfons VII., des benachbarten Königs von Kastilien und León und größten Widersachers Aragóns, wurde ausgescchlossen, da mit Recht befürchtet wurde, dass Aragón seine Eigenständigkeit im Königreich Kastilien und León verlieren würde. Weil Navarra sich erst 1134 von Aragón trennte und um 1137 eine eigene Expansionspolitik betrieb, war auch der König von Navarra als möglicher Regent in Aragón unerwünscht.
Die Eheschließung zwischen Petronella und Raimund Berengar führte zur Bildung eines bis 1516 bestehenden künstlichen Staatsgebildes, das als „Krone Aragóns“ firmierte. Aragonier und Katalanen lebten zwar unter unterschiedlichen Rechtssystemen, sie verfolgten eigene wirtschaftliche Interessen und sprachen auch keine gemeinsame Sprache, trotzdem stieg die Krone Aragóns unter Raimund Berengars Sohn Alfons II. zur Großmacht am Mittelmeer und auf der Iberischen Halbinsel auf. Dies lag vor allen daran, dass beide Staatsteile aus der Union ihre Vorteile zogen. Aragonier und Katalanen konnten ihre kulturelle Eigenständigkeit bewahren, das Königreich Aragón erhielt einen Zugang zum Mittelmeer, und die Grafschaft Barcelona wurde vor dem Expansionsstreben Kastiliens geschützt.
Die Grundlagen für die Stabilität des neuen Staates wurden während der Regentschaft von Raimund Berengar IV. geschaffen. Er besetzte ab 1145 fast alle Bischofsstühle mit seinen Vertrauten und richtete die Kirchenprovinz Tarragona als Bindeglied der katalanischen und aragonesischen Gebiete ein. Des Weiteren förderte er die neu entstandenen Ritterorden, insbesondere die Templer, sowie die Kanoniker von St. Ruf (Avignon), die er ab 1148 mit dem Aufbau einer Bistumsorganisation im wiedereroberten Tortosa beauftragte. Neben der kirchenpolitischen Ordnung schuf Raimund Berengar auch eine neu geordnete staatliche Verwaltung. Er ließ außerdem eine neue Rechtssammlung, die "Usatges von Barcelona", zusammenstellen, die den Zusammenhalt der Krone Aragóns langfristig garantierte.
Weil das Testament von Alfons I. bewusst übergangen wurde, musste sich Raimund Berengar außenpolitisch um eine schnelle Aussöhnung mit dem stark verärgerten Papsttum und den ebenfalls erzürnten Machthabern im Königreich Jerusalem bemühen. Bereits 1140 zahlte er den Hospitalrittern, den späteren Johannitern, eine Abfindung für deren entgangene Erbschaft. Diese Vereinbarung wurde 1141 vom Patriarchen von Jerusalem anerkannt, wobei dem Grafen von Barcelona großzügig erlaubt wurde, den Titel „König von Aragón“ zu führen. Dies lehnte Raimund Berengar IV. jedoch ab, er nannte sich weiterhin schlicht und einfach „Graf von Barcelona und Fürst (Princeps) von Aragón“, möglicherweise nur aus Rücksicht auf die Päpste, die sein Königtum nach wie vor nicht anerkannten. Erst 1158 gestattete Papst Hadrian IV. Raimund Berengar, den Titel „König von Aragón“ zu führen.
Zwischen 1144 und 1150 übernahm der Graf von Barcelona für seinen Neffen Raimund Berengar III. die Vormundschaftsregierung in der Grafschaft Provence. Infolge des Aufrufes von Papst Eugen III. zum Zweiten Kreuzzug leitete 1147 Raimund Berengar IV. die Eroberung der muslimischen Taifenreiche im Süden der Iberischen Halbinsel ein, von denen einige bis 1149 unterworfen worden. Des Weiteren eroberte er 1147 – gemeinsam mit Alfons VII. von Kastilien und León und einer verbündeten genuesisch-pisanischer Flotte – das Piratennest Almeria und 1148 – erneut mit Hilfe einer genuesischen Flotte – Tortosa an der Ebromündung sowie die maurische Enklave Lérida.
Raimund Berengar IV. suchte nach dem Tod seines Lehnsherren Alfons VII. († 1157) politischen Rückhalt beim englischen König Heinrich II., dessen französische Ländereien an den Pyrenäen endeten. Heinrich beabsichtigte im Namen seiner Frau Eleonore die Ansprüche Aquitaniens auf die Grafschaft Toulouse durchzusetzen. Aus diesem Grund wurde 1159 in Blaye in der Gascogne eine politische Allianz zwischen dem englischen König und dem Grafen von Barcelona gebildet, wobei eine zukünftige Ehe zwischen Heinrichs Sohn Richard und einer Tochter Raimund Berengars, wahrscheinlich Dulce von Barcelona, beschlossen wurde.
Die 1161 erfolgte Eheschließung seines Neffen Raimund Berengar III. von Provence mit der Piastin Richeza – Witwe des kastilischen Königs Alfons VII., Cousine Kaiser Friedrichs I. und (möglicherweise auch) Verwandte des staufischen Gegenpapstes VViktor IV. – führten zu Kontakten zum Heiligen Römischen Reich. Aufgrund des kirchlichen Schismas trachtete Friedrich Barbarossa seine Oberhoheit über den südburgundischen Raum auf eine neue, gefestigte Basis zu heben. Da die Grafen von Barcelonona seit 1113 in der Grafschaft Provence und seit 1137 im Königreich Aragón regierten, galten sie als bedeutendste Machthaber im südfranzösisch-ostspanischen Raum. Sie standen außerdem im politischen Gegensatz zu lokalen Machthabern, insbesondere den Grafen von Toulouse. Dies führte zum Bündnis zwischen dem Kaiser und Raimund Berengar IV., dem daraufhin die Grafschaft Provence südlich der Durance verliehen wurde.
Infolge des 1161 geschlossenen Bündnisvertrages zog Raimund Berengar IV. nach Italien, um Barbarossa bei dessen Kampf gegen das aufständische Mailand zu unterstützen. Allerdings verstarb der Graf von Barcelona wenige Tage vor dem geplanten persöönlichen Treffen mit dem Kaiser am 6. August 1162 in Borgo San Dalmazzo. Dorthin begab sich einige Tage später Friedrich Barbarossa, um seinem verstorbenen Verbündeten, der danach in der gräflichen Grablege Santa Maria in Ripoll beigesetzt wurde, die letzte Ehre zu erweisen. Raimund Berengar III. von Provence erneuerte am 18. August 1162 den Vertrag mit dem Kaiser. Dagegen fühlte sich Alfons II. von Aragón, Sohn und Nachfolger Raimund Berengars IV. von Barcelona, nicht an den Vertrag gebunden. Er wechselte später ins Lager der Gegner Barbarossas. 
von Barcelona, Graf Raimund Berengar IV. (I7252)
 
41143 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Bernard_Trencavel (Okt 2017)

Raimund Bernard Trencavel († 1073 oder 1074) war ein Vizegraf von Albi und Nîmes sowie kurzzeitig Graf von Carcassonne und Razès und Vizegraf von Béziers und Agde im Recht seiner Frau (Iure uxoris). Er war der älteste Sohn und Erbe des Vizegrafen Bernard Aton III. von Albi-Nîmes und dessen Ehefrau Raingardis.
In seinen vom Vater geerbten Besitzungen war Raimund Bernard ein Vasall der Grafen von Toulouse. Noch vor dem Jahr 1062 hatte er Ermengarde von Carcassonne geheiratet, welche nach dem erbenlosen Tod ihres Bruders Roger III. im Jahr 1067 dessen umfangreiches Erbe antreten konnte. Doch um einen drohenden Erbstreit mit ihrem Vetter, Graf Roger II. von Foix, zu entgehen verkaufte sie ihr gesamtes Erbe noch im selben Jahr an den Grafen von Barcelona.
Raimund Bernard ist der erste seiner Familie, der mit dem Beinamen „Trencavel“ belegt ist, in einer Schenkungsurkunde an den Grafen Raimund Berengar I. von Barcelona, datiert auf den 26. Juni 1070.[1] Im Okzitanischen (trenca avelana) bedeutet dieser Name so viel wie „Nussknacker“, auf Provenzalisch (trencar vel) so viel wie „schneid hindurch“. Die Umstände die zu diesem Beinamen führten sind unbekannt, aber unter seinen Nachkommen avancierte er zum Eigennamen der Familie.

Letztmals urkundlich belegt ist Raimund Bernard in einer an die Abtei Saint-Victor in Marseille adressierten Urkunde vom 12. Juni 1073. In den Urkunden seiner Frau aus dem Jahr 1074 wird er nicht mehr genannt und war wohl schon tot.  
Trencavel (von Albi), Graf Raimund Bernard (I9827)
 
41144 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Borrell_(Barcelona) (Okt 2017)

Raimund Borrell, oder Borrell III. (katalanisch: Ramon Borrell; spanisch: Ramón Borrell, * 972; † 1017) war Graf von Barcelona, von Girona und ab 992 von Ausona.

Er war der Sohn von Borrell II. von Barcelona und von Letgarda de Rouergue. Ab 988 war er seinem Vater beigeordnet.
993 heiratete er Ermesinde von Carcassonne, mit der er einen Sohn hatte: Berengar Raimund I. (* 1005; † 1035).
In den Jahren 1000 bis 1002 wurde er vielfach von Almansor angegriffen. 1003 leitete er eine militärische Expedition gegen Lleida, was jedoch einen neuen Angriff durch Almansurs Sohn Abd al-Malik veranlasste.
1010 nahm er die Gelegenheit wahr, seine Macht auf Kosten des zerbröckelnden Kalifat von Córdoba auszubauen. Er organisierte einen Feldzug gegen Córdoba zusammen mit Armengol I. von Urgell, Bernard von Besalú und Wahid, einem moslemischen General des Muhammad Als-Mahdi. Die Armee zerstörte das Kalifat Sulaiman al-Mustain und befreite Katalonien von jeglicher maurischen Herrschaft. Ermengol I. von Urgell starb in der Schlacht am 1. September bei Córdoba.
1015 und 1016 führte er einen neuen Feldzug gegen Ebro und Segre. Durch die Beute erhielt er sich die Loyalität seiner Barone.

Er besiedelte Segarra, Conca de Barberà und das Camp de Tarragona neu und begann den Aufbau der Kathedrale in Barcelona. Er war der erste katalanische Herrscher mit einer eigenen Münze.
Bei seinem Tod 1017 übernahm sein Sohn die Nachfolge unter der Regentschaft seiner Mutter. 
von Barcelona, Graf Raimund Borell (I9217)
 
41145 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_I._(Toulouse) (Aug 20239

Raimund I. († 865) aus der Familie der Raimundiner war ein Graf von Rouergue und Quercy seit 849 sowie Graf von Toulouse und Albi seit 852. Er war der jüngere Sohn von Fulcoald, dem missus im Rouergue, und der Senegundis.

Wie sein älterer Bruder Fredelo unterstützte Raimund den König Karl den Kahlen im Kampf gegen König Pippin II. von Aquitanien. Dafür wurde er 849 mit dem Rouergue und dem Quercy beliehen.[1] Die Grafschaft Toulouse erbte er wohl um 852 nach dem Tod seines Bruders. Er dehnte seinen Einfluss in das Limousin aus, indem er dem Grafen Gotfred von Turenne zur Unterwerfung zwang und die Kontrolle der Abteien von Solignac und Beaulieu übernahm. Um die Jahre 862/863 gründete Raimund die Benediktinerabtei von Vabres. Zur selben Zeit wurde er von dem revoltierenden Humfried von Gothien angegriffen und zur Aufgabe seines Besitzes gezwungen. Raimund starb 865, während er noch um seinen Besitz kämpfte; sein Sohn konnte aber im selben Jahr, unterstützt von König Karl dem Kahlen, das Erbe wieder erlangen. 
von Toulouse (Raimundiner), Graf Raimund I. (I41812)
 
41146 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_I._Trencavel (Okt 2017)

Raimund I. Trencavel, oft einfach Raimund von Béziers genannt,[1] († 15. Oktober 1167 in Béziers) war seit 1129 ein Vizegraf von Béziers und Agde aus der Familie der Trencavel. Seit 1150 war er zudem Vizegraf von Carcassonne, Razès und Albi.

Raimund war der zweite von drei Söhnen des Bernard Aton IV. Trencavel und der Cecile von Provence, einer Tochter des Grafen Bertrand II. von Provence. Beim Tod des Vaters 1129 wurde das umfangreiche Erbe wie folgt unter den Söhnen verteilt:
• Roger I. Trencavel: bekam die Vizegrafschaften Carcassonne, Razès und Albi
• Raimund I. Trencavel: bekam die Vizegrafschaften Béziers und Agde
• Bernard Aton V. Trencavel: bekam die Vizegrafschaft Nîmes


Leben
Raimund war für seinen geerbten Besitz ein Vasall des Alfons Jordan von Toulouse, den er 1147 auf den zweiten Kreuzzug in das Heilige Land begleitete.[1] Nachdem der Graf dort 1148 gestorben war, kehrte Raimund wieder in die Heimat zurück. 1150 starb sein älterer Bruder, Roger I. Trencavel, dessen Erbe vollständig auf Raimund fiel. Seinen jüngeren Bruder, Bernard Atton V. Trencavel, entschädigte er lediglich mit Agde. Raimund stand nun in einem doppelten Lehnsverhältnis, denn für Carcassonne und Razès war der Graf von Barcelona sein Lehnsherr, dem er auch huldigte.
Sofort geriet Raimund mit Graf Raimund V. von Toulouse in Konflikt, nachdem er 1151 einen Beistandspakt mit der Vizegräfin Ermengarde von Narbonne schloss. Die Vizegräfin war ebenfalls eine Vasallin von Toulouse, dessen Graf die Gelegenheit gekommen sah, ihr Territorium mit seiner Domäne zu vereinen. Raimund hingegen versuchte einen weiteren Machtgewinn von Toulouse zu verhindern und da seine „katalanischen“ Lehen das Land der Vizegräfin umschlossen, konnte er als ihr Schutzherr auftreten. Der Konflikt mündete 1153 in der Gefangennahme Raimunds durch den Grafen von Toulouse, aus der er sich im folgenden Jahr nach einer Zahlung von 3.000 Silbermark wieder freikaufen konnte.
Im Jahr 1159 kam für Raimund die Gelegenheit zu einem offensiven Vorgehen gegen Toulouse. Ermöglicht wurde dies durch Heinrich II. Plantagenet, der im Namen seiner Frau, der Herzogin Eleonore von Aquitanien, vermeintliche Rechte auf Toulouse einforderte und mit einem großen Heer auf die Stadt zu marschierte. Raimund schloss sich diesem Heerzug an und steuerte eigene Truppen zur Belagerung der Stadt Toulouse bei. Ein Sieg durch die Verbündeten wurde allerdings von dem französischen König Ludwig VII. verhindert, der in die Stadt einzog und sich den Belagerern zu erkennen gab. Da Plantagenet in einem Abhängigkeitsverhältnis zur Krone Frankreichs stand, sah er sich genötigt die Belagerung abzubrechen. Raimund selbst war mit seinen Truppen nicht in der Lage, die stark befestigte Stadt zu nehmen und musste sich ebenfalls zurückziehen. In den folgenden Jahren stellte sich ein Gleichgewicht der Kräfte zwischen den Fürsten des französischen Südens ein, das 1163 einen formellen Frieden zwischen Raimund und dem Grafen von Toulouse ermöglichte. Dabei bekam er sogar die Lösegeldsumme zurückerstattet, mit der er sich einst hatte frei kaufen müssen.

Tod
Am 15. Oktober 1167 nahm Raimund seine richterlichen Aufgaben in Béziers war, wo er in einem Konflikt zwischen einem Adligen und einem Bürger der Stadt zu Gericht saß. Dabei urteilte er zugunsten des Adligen und verhängte über den Bürger ein mildes Strafmaß. Dennoch empörte sich das Bürgertum von Béziers gegen das Urteil und arrangierte ein Treffen mit dem Vizegrafen. Dazu erschienen die Stadtabgeordneten aber bewaffnet und erschlugen Raimund, der sich in die Kirche Sainte-Madeleine geflüchtet hatte. Béziers wurde für diese Tat mit einem päpstlichen Interdikt verhängt.
Über vierzig Jahre später, während des Albigenserkreuzzuges, rechtfertigte der Chronist Pierre des Vaux de Cernay das Massaker an der Bevölkerung von Béziers (1209) als Strafe Gottes für den Mord an dem Vizegrafen. 
Trencavel (von Béziers), Vizegraf Raimund I. (I9812)
 
41147 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_II._(Toulouse) (Aug 2023)

Raimund II. († 923) war Graf von Toulouse, Vizegraf von Nîmes und Albi. Er war der vermutlich ältere Sohn von Graf Odo und Garsende.

Beim Tod seines Großvaters Bernhard II. erhielt er die Vizegrafschaften Nîmes und Albi, während sein Vater Odo in der Grafschaft Toulouse folgte. 898 ernannte sein Vater ihn zum Grafen von Rouergue. 906 gab Odo Rouergue seinem jüngeren Sohn Armengol und machte Raimund zum Mitgrafen in Toulouse. 918/19 erbte er Toulouse, während Rouergue, Nîmes und Albi an Armengol gingen. Raimund erhielt auch den Titel eines Herzogs von Septimanien, den sein Vater getragen hatte. 
von Toulouse (Raimundiner), Graf Raimund II. (I41825)
 
41148 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_III._(Toulouse) (Aug 2023)

Raimund III. Pons († nach 961) aus der Familie der Raimundiner Graf von Toulouse ab 924. Er war der Sohn des Grafen Raimund II. und der Gunhilde.

Raimund konkurrierte mit Herzog Wilhelm II. von Aquitanien um die Vorherrschaft in Aquitanien und vertrieb im Jahr 924 die Ungarn aus der Provence. Nach dem Tod Herzog Acfreds von Aquitanien (927) beanspruchte er dessen Erbe gegen den Grafen Ebalus Mancer von Poitou. Raimund gelang es zeitweise die Auvergne, das Gévaudan und dauerhaft die gotische Mark (Septimanien) zu besetzen. Er hatte dabei die Unterstützung König Rudolfs, dem er im Jahr 932 huldigte und formell mit dem Herzogtum Aquitanien (Aquitanorum duce) und der gotischen Mark beliehen wurde. Im Kampf um Aquitanien war Raimund aber seinem Konkurrenten Wilhelm Werghaupt unterlegen, der bis zum Jahr 954 die Kontrolle über die Auvergne gewann, konnte aber seine Oberherrschaft über das alte Gothien als Gothorum principe aufrechterhalten. Im Jahr 944 wurden ihm von König Ludwig IV. und Hugo Magnus seine gehaltenen Besitzungen bestätigt. Er wurde dadurch Lehnsherr der Grafschaften Carcassonne und Razès sowie der Vizegrafschaften Albi, Béziers und Agde.

Anmerkung
Die Foundation of Medieval Genealogy gibt eine andere Filiation zwischen Raimund III. und Wilhelm III. an, schiebt vor allem zwei Raimund-Generationen ein, mit denen das Problem der 113 Jahre zwischen der ersten Erwähnung Raimunds III. und dem Tod Wilhelms III. angegangen wird; Quelle hierfür ist vor allem Christian Settipani: La Noblesse du Midi Carolingien, in: Prosopograhica et Genealogica, Band 5, 2004.

Mehr unter dem Link.. 
von Toulouse (Raimundiner), Graf Raimund III. Pons (I41822)
 
41149 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_IV._(Toulouse) (Aug 2023)

Raimund IV. von Toulouse (genannt Raimund von Saint-Gilles; * 1041/42 in Toulouse; † 28. Februar 1105 auf der Burg Mons Peregrinus bei Tripolis) aus dem Geschlecht der Raimundiner.

Leben
Raimund war ein jüngerer Sohn des Grafen Pons von Toulouse und dessen zweiter Ehefrau Almodis von La Marche. Nach dem Tod des Vaters um 1061 erhielt er das Land um die Abtei von Saint-Gilles und den Titel eines Grafen zugewiesen, während sein älterer Bruder Wilhelm IV. die ausgedehnten Territorien der Familie erbte. 1065 starb seine Cousine Bertha, von der er das Rouergue und den Titel eines Herzogs von Narbonne erbte, der auf den alten Titel eines Markgrafen von Septimanien/Gothien zurückgeht und einen Oberherrschaftsanspruch über die gesamte Region des Languedoc beinhaltete. Um das Jahr 1081 erbte Raimund die Markgrafschaft Provence, nachdem dort sein Onkel, Markgraf Bertrand I., gestorben war. Raimund nahm an den Kämpfen der christlichen Könige Spaniens gegen die Mauren (Reconquista) teil.

1094 starb Raimunds älterer Bruder, worauf er neben dem Toulousain auch das Quercy und Albigeois erbte. Raimund wurde 1095 in diesem Erbe auch vom Papst anerkannt, wobei allerdings eventuelle Erbrechte seiner Nichte Philippa ignoriert wurden. Diese heiratete 1094 Herzog Wilhelm IX. von Aquitanien, wodurch ihre Ansprüche auf dessen Familie überging und so einen generationenlangen Erbstreit zwischen Aquitanien und Toulouse auslöste.

Erster Kreuzzug
Am 27. November 1095 rief Papst Urban II. auf der Synode von Clermont zum ersten Kreuzzug auf, vier Tage danach war Raimund IV. der erste bedeutende Fürst, der das Kreuz nahm. Im Oktober 1096 machte sich Raimund als ältester und reichster der Kreuzritter in Begleitung seiner Frau auf den Weg nach Jerusalem. Er führte einen der Heereszüge des Kreuzzuges an, bestehend aus Südfranzosen, hauptsächlich Provenzalen und Burgundern. Sie marschierten durch Norditalien, an der dalmatinischen Küste entlang bis Dyrrhachion (Durrës), wo sie die alte römische Heeresstraße, die Via Egnatia nach Konstantinopel erreichten, auf der auch Bohemund von Tarent nach Osten zog. In Konstantinopel traf er mit den anderen Heereszügen zusammen. Dort war er der einzige der Anführer des Kreuzzugs, der dem byzantinischen Kaiser Alexios I. den Lehnseid verweigerte und stattdessen eine modifizierte Eidesformel aushandelte, in der er sich lediglich verpflichtete, Leben und Ehre des Kaisers zu achten.

Er war an der Belagerung Nicäas und der Schlacht von Doryläum beteiligt, eine wichtige Rolle spielte er aber erst im Oktober 1097 bei der Belagerung Antiochias: Die Kreuzfahrer hatten Gerüchte gehört, dass Antiochia von den Seldschuken verwüstet worden sei, woraufhin Raimund seine Armee voraussandte, um die Stadt zu besetzen. Dadurch kam er Bohemund in die Quere, der sie für sich selbst beanspruchte. Antiochia war jedoch intakt und konnte von den Kreuzrittern erst im Juni 1098 eingenommen werden. Raimund besetzte den Palatium Cassiani (den Palast des Emirs Yaghi-Siyan) und den Turm am Brückentor. Die zweite Belagerung Antiochias, jetzt durch die Truppen Kerbogas, des Atabegs von Mosul, erlebte er vom Krankenbett aus mit, ebenso die Auffindung der Heiligen Lanze durch Peter Bartholomäus und den darauf aufbauenden Sieg der Kreuzritter, mit dem sie die Araber vertreiben konnte. Die Lanze wurde die wertvollste Reliquie bei Raimunds Gefolgsleuten, trotz der skeptischen Haltung Adhemar de Monteils, des Bischofs von Le Puy-en-Velay und Apostolischen Legaten.

Raimund weigerte sich, seine Besitzungen innerhalb der Stadt an Bohemund abzutreten, indem er ihn daran erinnerte, dass er sie ja an Alexios I., seinem Eid gemäß, weitergeben müsse. Der folgende Streit zwischen Raimunds und Bohemunds Anhängern drehte sich zum Teil um die Echtheit der Lanze, vor allem aber den Besitz Antiochias.

Viele der einfacheren Ritter und Fußsoldaten warteten jedoch darauf, nach Jerusalem weiterzuziehen und überzeugten Raimund im Herbst 1098 davon, sie zu führen. Bohemund blieb zurück, eine kleine Abordnung von Raimunds Männern ebenfalls (die von Bohemund im Januar 1099 verjagt wurden), der große Rest folgte Raimund, der, da Adhemar mittlerweile gestorben war, nun im Besitz der Heiligen Lanze und der unangefochtene Anführer des Kreuzzugs war.

Maara wurde im Dezember 1098 erobert, die Belagerung von Arqa im Emirat Tripolis begann am 14. Februar 1099 – beides offensichtlich mit der Absicht, ein unabhängiges Territorium zu erlangen, das die Macht Bohemunds nach Süden hin beschränken sollte. Die Belagerung Arqas vor den Toren Tripolis’ dauerte länger als gehofft; zwar gelang die Eroberung von Hisn al-Akrad, einer Burg, die später den Namen Krak des Chevaliers bekam, nicht aber die von Tripolis selbst, was den Weiterzug nach Jerusalem verzögerte und Raimund viel von der Unterstützung kostete, die er nach Antiochia erworben hatte, als er darauf bestand, diese Aufgabe zuerst abzuschließen.

Schließlich stimmte Raimund am 13. Mai einem Weiterzug nach Jerusalem zu, dessen Belagerung am 15. Juli mit der Erstürmung der Stadt und einem Massaker an den Bewohnern endete. Raimund wurde die Krone Jerusalems angetragen, er lehnte jedoch mit der Begründung ab, er wolle in der Stadt, in der Christus die Dornenkrone getragen habe, keine Königskrone tragen. (Evt. war dies ein Echo auf zuvor gehaltene Predigten.) Ein weiterer möglicher Grund für seine Ablehnung ist, dass er lieber die Belagerung von Tripolis weiterführen wollte. Durch die Ablehnung verschaffte er sich zunächst große Beliebtheit, doch trat nun Gottfried von Bouillon die Herrschaft an, wenn auch unter dem bescheideneren Titel eines Princeps („Fürst“). Raimund lehnte es zunächst auch ab, den Davidsturm herauszugeben, den er nach dem Fall der Stadt besetzt hatte, und es bedurfte einiger Anstrengungen seitens Gottfrieds, um ihn umzustimmen.

Raimund nahm an der Schlacht von Askalon kurz nach der Eroberung Jerusalems teil, in der eine ägyptische Armee geschlagen wurde. Der Streit zwischen ihm und Gottfried um den Besitz Askalons führte dazu, dass die Stadt bis 1153 nicht erobert wurde. Auch gelang es ihm nicht, Arsuf zu erobern, was ihm Vorwürfe seitens Gottfrieds eintrug.

Als Raimund im Winter 1099–1100 nach Norden zog, leistete er sich als erstes einen feindlichen Akt gegenüber Bohemund, als er Laodicea eroberte, das Bohemund kurz zuvor Alexios abgenommen hatte. Von hier aus reiste er nach Konstantinopel, wo er sich mit Alexios gegen Bohemund verbündete, der zu der Zeit versuchte, seine Besitzungen auf Kosten Byzanz’ zu erweitern, und sich weigerte, seinem Eid gegenüber dem Byzantinischen Reich nachzukommen.

Kreuzzug von 1101
Raimund schloss sich dem kleineren und schließlich erfolglosen Kreuzzug von 1101 an, der in Herakleia in Anatolien geschlagen wurde. Raimund floh und kehrte nach Konstantinopel zurück, von dort aus 1102 über See nach Antiochia, wo er von Tankred gefangen genommen wurde, der das Fürstentum während Bohemunds eigener Gefangenschaft regierte. Er wurde erst freigelassen, als er versprach, keinen Versuch zu unternehmen, das Land zwischen Antiochia und Akko zu erobern – eine Zusage, die er sofort brach, indem er – mit Unterstützung durch Alexios, dem es wichtig war, in Tripolis einen Verbündeten zu haben, um das feindliche Antiochia auszubalancieren – Tortosa angriff und eroberte und dann damit begann, auf dem Mons Peregrinus (Pilgersberg) vor den Toren von Tripolis eine Burg zu bauen, die ihm die Belagerung der Stadt erleichtern sollte.

Raimund starb 1105, ohne Tripolis erobert zu haben. Ihm folgte sein Blutsverwandter Wilhelm-Jordan, der Graf von Cerdagne als Vormund seines zweijährigen Erben Alfons Jordan, dem 1109 mit Hilfe Balduins I., König von Jerusalem, die Eroberung Tripolis’ und damit die Errichtung der Grafschaft Tripolis gelang.

Quellen
Raimund von Aguilers, ein Kleriker aus Raimunds Gefolge, verfasste einen Bericht über den Kreuzzug, in dem er die Sichtweise des Grafen von Toulouse einnimmt. Einer armenischen Quelle zufolge hatte Raimund noch vor seinen Kreuzzügen bei einer Pilgerfahrt nach Jerusalem ein Auge verloren. Die Angabe trifft allerdings nicht notwendigerweise zu und versucht möglicherweise die Tatsache, dass er einäugig (monoculus) war, wie andere Quellen bestätigen, durch eine erfundene Vorgeschichte zu erklären.

Nachwirken
Raimund von Toulouse ist eine der Hauptfiguren in Giuseppe Verdis Oper Jérusalem, die 1847 in Paris uraufgeführt wurde. 
von Toulouse (Raimundiner), Graf Raimund IV. (I41832)
 
41150 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Roger_(Foix) (Nov 2018)

Raimund Roger (franz: Raymond Roger, okzit: Ramon Roger; † 27. März 1223) war von 1188 bis zu seinem Tod ein Graf von Foix. Bekannt wurde er als entschiedener Gegner des Albigenserkreuzzuges.

Herkunft
Raimund Roger war der zweite Sohn des Grafen Roger Bernard I. (gen. der Fette) und der Cécile von Béziers aus dem Hause Trencavel. Da sein älterer Bruder Roger jung verstarb, folgte er seinem im November 1188 verstorbenen Vater, der 1185 die Lehnshoheit des Königs von Aragon anerkannte, in der Grafschaft Foix nach.

Seine Geschwister waren:
• Roger († 1182)
• Esclarmonde († um 1215), verheiratet mit Jourdain II. de l’Isle
• Schwester (Name unbekannt), verheiratet mit Arnaud Guillaume de Marquefave

Erste Jahre
Zu Beginn seiner Regentschaft begab sich Raimund Roger vermutlich im Gefolge König Philipps II. von Frankreich auf den dritten Kreuzzug wo er bei der Belagerung Akkons teilgenommen haben soll. Allerdings wird er dabei in keiner Chronik erwähnt. Nach seiner Rückkehr aus dem heiligen Land entschloss sich Raimund Roger seinen Machtbereich über die Pyrenäen in den Süden auszudehnen und verbündete sich dafür 1196 mit dem Vizegrafen Arnaud von Castelbon. Dadurch geriet er in Konflikt mit Graf Armengol VIII. von Urgell und dem Bischof von Urgell Bernat de Villemur. Raimund Roger wurde schließlich zusammen mit seinem Verbündeten im Februar 1203 von seinen Gegnern gefangen genommen, wurde jedoch im September desselben Jahres unter Vermittlung König Peters II. von Aragon wieder frei gelassen. Der Konflikt wurde erst 1207 beigelegt. Ab 1200 entzündete sich ein Streit mit dem mächtigen Grafen von Toulouse nachdem der Herr von Roquefixade und Montségur dem Grafen von Foix gehuldigt hatte, zudem waren sich die beiden Grafen über die Lehnsherrschaft von Saverdun im Unklaren. Zu diesem Zweck verbündete sich Raimund Roger mit seinem Neffen dem Vizegrafen Raimund-Roger von Carcassonne gegen Toulouse und konnte 1202 den Streit für sich entscheiden. Neben diesen Auseinandersetzungen lag Raimund Roger auch mit dem Grafen Bernard IV. von Comminges im Streit über den Besitz von Volvestre den Raimund Roger bis 1209 ebenfalls für sich entscheiden konnte.
Schutzherr der Katharer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ebenso wie die anderen bedeutenden Adligen des Languedoc geriet auch Raimund Roger aufgrund seiner milden Haltung gegenüber den Katharern in den Verdacht, ein Ketzer zu sein. Obwohl der Graf selbst der katholischen Kirche angehörte, waren seine Schwester Esclarmonde und Ehefrau Philippa Perfectae (Vollkommene) der katharischen Kirche. Bei der Erteilung des Consolamentum für seine Schwester 1204 in Fanjeaux durch den Katharerbischof Guilhabert de Castres war Raimund Roger Zeuge. Auf seinen Domänen fanden außerdem 1206 ein Konzil der Sekte in Mirepoix statt bei dem über 600 Katharer teilnahmen, sowie ein Jahr später der letzte große Disput zwischen der katharischen (u. a. Esclarmonde de Foix und Benoît de Termes) und katholischen Kirche (Diego d’Osma, Domingo de Guzmán) in Pamiers[1] statt bei dem Raimund Roger ebenfalls anwesend war. Weiterhin war der Ausbau des in der Grafschaft Foix gelegenen, Montségur durch Raymond de Péreille als Rückzugsort für die Katharer von großer Bedeutung.

Der Albigenserkreuzzug
So wurde auch die Grafschaft Foix zu einem Ziel des 1208 von Papst Innozenz III. ausgerufenen Albigenserkreuzzuges dem sich Raimund Roger von Beginn an entgegenstellte, ganz im Gegensatz zu seinem mächtigen Nachbarn dem Grafen Raimund VI. von Toulouse, der sich dem Kreuzzug anschloss. Nachdem die Kreuzritter unter der Führung des Simon IV. de Montfort 1209 Béziers und Carcassonne eingenommen hatten erreichte der Kreuzzug auch die Grafschaft Foix. Vital der Vorsteher der Abtei St. Antonin de Frédélas[2], der im Konflikt mit Graf Raimund Roger lag, bot dem in Fanjeaux weilenden Montfort die Übergabe von Pamiers an. Auf dem Weg nach Pamiers nahm Montfort zuerst Preixan und Saverdun ein, wo er Enguerrand de Boves als Kastellan einsetzte. Am 22. September 1209 fiel auch Mirepoix in die Hände der Kreuzfahrer, welches Montfort seinem Marschall Guy de Levis anvertraute. Nur die Burg Roquefixade hielt in den kommenden Jahren erfolgreich mehreren Belagerungen stand. Im Jahr darauf scheiterte in Pamiers ein Versuch König Peters II. von Aragon den Grafen von Foix mit Simon de Montfort zu versöhnen.

Die Schlacht von Montgey
Nachdem die Kreuzfahrer 1210 Minerve und Termes erobert hatten, nahmen sie im März 1211 die Belagerung von Lavaur auf. Die Belagerung gestaltete sich als schwierig, so dass Montfort im April ein stärkeres Kreuzfahrerheer, vornehmlich aus deutschchen Rittern bestehend, zur Unterstützung heranziehen ließ. Diesem Heer[3], kommandiert von Nicholas de Bazoches, stellte Raimund Roger in der Nähe von Lavaur bei Montgey eine Falle. Sein ihm zur Verfügung stehendes Heer, bestehend aus Bauern und wenigen Rittern, versteckte er in einem Wald und griff die Kreuzfahrer aus dem Hinterhalt an. Die Kreuzfahrer wurden vollständig besiegt, den wenigen Gefangenen die gemacht wurden ließ der Graf Nase und Ohren abschneiden.

Die erste Belagerung von Toulouse
Trotz des Sieges konnte der Fall von Lavaur wenige Tage später nicht verhindert werden, jedoch fiel danach Graf Raimund VII. von Toulouse von den Kreuzfahrern ab und wendete sich gegen sie. Daraufhin zog Montfort im Juni 1211 mit seinem Heer dirrekt nach Toulouse, der Graf von Toulouse verbündete sich eilends mit Raimund Roger von Foix sowie Graf Bernard IV. von Comminges. Bei der Brücke von Montaudran, die 4 km südöstlich von Toulouse den Hers überquerte, stellte sich die Koalition der Grafen dem Feind entgegen. Nachdem im anschließenden Gefecht mehrere Ritter beider Seiten im Wasser ertrunken waren, zogen sich die Grafen in die Stadt zurück, deren Belagerung Montfort sofort aufnahm. Jedoch war die Verteidigung der Stadt nicht zu überwinden, so dass die Belagerung nach zwei Wochen abgebrochen werden musste.

Der Kampf um Castelnaudary
Nach diesem Abwehrerfolg gingen die Grafen in die Offensive und schlossen im September 1211 Montfort in Castelnaudary ein. Montfort konnte die Stadt gut verteidigen, nicht zuletzt weil er Verstärkung durch Guy de Lévis und Bouchard de Marly erhielt. Ein weiteres Kontingent wurde von Martin d’Algai herangeführt. Raimund Roger von Foix setzte sich mit seinem Heer von der Belagerung ab um d’Algai bei der Burg St. Martin, 5 km von Castelnaudary entfernt, abzufangen. Montfort schickte 40 seiner Ritter aus um d’Algai zu unterstützen doch der Graf von Foix überraschte d’Algais Heer, das die Flucht ergriff. Statt nun den Kampf auf Montforts Ritter zu konzentrieren, begannen Raimund Rogers Männer den zurückgebliebenen Tross der Kreuzfahrer zu plündern. Montfort, der das Geschehen von den Mauern Castelnaudarys beobachten konnte, erkannte seine Chance und zog mit 60 weiteren seiner Ritter, nur fünf ließ er zur Verteidigung der Stadt zurück, auf das Schlachtfeld. Dort konnten ddie Ritter beider Seiten trotz erbitterten Kampfes keine Entscheidung erzwingen, woraufhin sich Montfort mit seinen Rittern in die Stadt zurückzog. Wenngleich Montfort, wie auch der Graf von Foix, den Sieg in dieser Schlacht für sich beanspruchte zog er mit seinem Heer aus Castelnaudary ab. Er ließ nur eine kleine Besatzung zurück die dennoch stark genug war die Stadt zu verteidigen. Die Grafen gaben wenige Tage später die Belagerung auf.

Kämpfe in Foix
Im November 1211 plündert Montfort die Stadt Foix, die Burg aber hielt einer Belagerung stand. Danach bemächtigt er sich der Burg von Cher (Quié) die er Guillaume d’Aure übergibt. Ein Versuch seitens Raimund Roger im selben Jahr die Burg zurückzuerobern scheiterte nach zwei Wochen Belagerung. Ein Jahr später wehrte Raimund Roger erneut einen Angriff auf die Burg von Foix ab und nahm Saverdun ein, das wenig später jedoch wieder von Montfort erobert wurde.

Die Schlacht von Muret
siehe Hauptartikel: Schlacht bei Muret
Im Jahr 1213 unternahm König Peter II. auf einem Konzil in Lavaur einen letzten diplomatischen Versuch den Besitzstand der okzitanischen Fürsten zu wahren. Nachdem jedoch Simon de Montfort sich weigerte dies zu garantieren, ernannte sich der König zum Schutzherren von Toulouse und überquerte im Sommer 1213 mit einem Heer die Pyrenäen. Die Grafen Okzitaniens legten ihm den Lehnseid ab und vereinten sofort ihre Kräfte mit ihm. Mit ihrem vereinten Heer marschierten sie am 30. August auf das von den Kreuzfahrern gehaltene Muret zu. Diese Stadt gehörte dem Grafen von Comminges, der wiederum ein Vasall des Königs von Aragon war, und wurde im Oktober 1212 von den Kreuzfahrern eingenommen. Die Stadt wurde nur von 30 Rittern verteidigt, welche sich in die Zitadelle von Muret zurückzogen. Die erste Abteilung der Okzitanier unter der Führung von Raimund Roger von Foix (400 eigene Ritter und 200 Katalanen) drang durch das Westtor in die Stadt ein und nahm die Belagerung der Zitadelle auf. Doch die Verteidiger konnten noch eine Nachricht zu dem in Fanjeaux weilenden Montfort senden, dieser setzte sich sofort mit ca. 900 Rittern im Eiltempo nach Muret in Marsch. Dort am 11. September angekommen überquerte er die Garonne, drang durch das Osttor in die Stadt ein und nahm den Kampf gegen Foix’ Ritter in den engen Straßen der Stadt auf. Bald aber wichen die Kreuzfahrer zurück und verließen die Stadt, scheinbar in Flucht, Richtung Süden entlang des Westufers der Garonne. Doch zur Überraschung der Verbündeten lässt Montfort sein Heer nun nach Westen schwenken, umging die Stadt im Süden und überquert die Louge, einen Seitenarm der Garonne, und zerstreute dort eine Abteilung der toulousanischen Stadtmiliz. Damit stellte Montfort das Heer Okzitaniens, dass nun die Garonne im Rücken hatte, zur Schlacht welche am Tag darauf (12. September 1213) geschlagen werden sollte. König Peter II. von Aragon, der angeblich die Nacht über im Feldlager Feste feierte, entschied diese durch sein Ungestüm indem er den defensiv ausgerichteten Plan des Grafen von Toulouse als unritterlich ausschlug und mit seinen aragonesischen Rittern vorpreschte. Montfort warf dem König seine erste Reihe entgegen die den König von seinen Verbündeten abschnitt, im darauf entstandenen Nahkampf wurde König Peter von Alain de Roucy getötet.
Der Tod des Königs besiegelte die Niederlage der Grafen des Südens deren Heer auseinanderfiel und sich in die Flucht begab. Für Raimund Roger von Foix sollte diese Niederlage unmittelbare Auswirkungen haben, denn Montfort verwüstet darauf sofort erneut die Stadt Foix. Danach wendete sich Montfort wieder nach Toulouse, das er dieses Mal einnehmen konnte.

Unterwerfung
Nachdem der Graf von Toulouse an den Hof seines Schwagers, des Königs von England, geflohen war unterwarf sich Raimund Roger, wie auch der Graf von Comminges und der Vizegraf von Narbonne, am 18. April 1214 in Narbonne der römischen Kirche. Der päpstliche Legat Petrus von Benevent entzog dem Grafen einstweilen Foix und unterstellte deren Burg dem Abt von St. Tibéri, der dort wiederum seinen Neffen Berengar als Kastellan einsetzte. Weiterhin musste Raimund Roger versprechen weder Katharern noch Faydits Unterstützung zukommen zu lassen.

Diplomatischer Kampf
Im Herbst 1215 begleitete Raimund Roger den Grafen von Toulouse nach Rom, wo ab dem 11. November das vierte Laterankonzil tagte. Die beiden Grafen beabsichtigten dort vor dem Papst die Ansprüche Montforts auf ihr Erbe diplomatisch entgegenzutreten. Papst Innozenz III. zeigte sich dem Anliegen der Grafen entgegenkommend, doch sein Kompromissvorschlag lediglich die Territorien der Trencavels an Simon de Montfort zu geben während die Grafen ihren Besitz behalten sollten, wurde von den Bischöfen des Languedoc unter ihrem Wortführer Fulko von Toulouse abgelehnt. Stattdessen wurde der Graf Raimund VI. von Toulouse all seines Besitzes für verlustig erklärt, welches an Montfort gehen sollte, und wurde zudem aus seinem ehemaligen Herrrschaftsgebiet verbannt. Raimund Roger versuchte das Haus Toulouse zu verteidigen indem er argumentierte, dass man das Erbe des jungen Raimund VII. nicht ignorieren dürfe, der an den Handlungen seines Vaters unschuldig sei. Außerdem erklärte sicch Raimund VI. bereit, sofort zugunsten seines Sohnes abzudanken, aber auch dieser Kompromiss wurde von der Montfort-Partei abgelehnt. Der Grafensohn durfte lediglich die Markgrafschaft Provence und das Agenais, das Erbe seiner Mutter Johanna von England, erhalten. Raimund Rogers eigene Verteidigung fand hingegen ein größeres Gehör als er Vorwürfen der Häresie vor allem damit entgegnete indem er seine Schwester Esclarmonde für die Anwesenheit der Katharer auf dem Montségur verantwortlich machte.

Die Rückeroberung
Im Sommer 1216 landeten Graf Raimund VI. und sein Sohn, das Urteil des Konzils ignorierend, unter dem Jubel der Bevölkerung an der Küste der Provence. Während Raimund VI. sich danach auf dem Landweg in den Süden begab, nahm der junge Raimund VII. die Belagerung der Zitadelle von Beaucaire auf, was den Beginn des Rückeroberungskampfes gegen die Kreuzfahrer bedeutete. Raimund Roger von Foix konnte unterdessen Simon de Montfort diplomatisch binden indem er am 14. September unter Vermittluung des Papstes in St. Jean-de-Verges einen Waffenstillstand mit dem Kreuzzugsführer einging. Einen weiteren Erfolg konnte Raimund Roger erringen als Papst Honorius III. am 27. November 1216 den Abt von St. Tibéri anwies, die Burg von Foix wieder an seinen rechtmäßigen Besitzer auszuhändigen. Dies brachte Montfort dazu den Waffenstillstand zu brechen mit dem Vorwand Raimund Roger habe ihn selbst zuvor gebrochen. Montfort belagerte ab dem 6. Februar 1217 die Burg Montgrenier, die von Raimund Rogers Sohn Roger Bernard verteidigt wurde. Nach einer sechswöchigen Belagerung und der Abweisung einer Aufforderung des Papstes die Belagerung zu beenden, nahm Montfort die Burg ein, musste aber die Verteidiger abziehen lassen. Die Belagerung Mongreniers hatte Montfort aber lange genug binden können, um für den Grafen von Toulouse die Zeit zu geben, ein Heer aus Aragon über die Pyrenäen zu führen, mit dem er am 13. September 1217 seine Hauptstadt kampflos einnehmen konnte. Raimund Roger unterstützte die nun anstehende Verteidigung der Stadt gegen die Kreuzfahrer. Am 25. Juni 1218 wurde Simon de Montfort beim Versuch seinen Bruder Guy, der bei einer Attacke auf die Stadt verwundet wurde, in Sicherheit zu bringen von einem Katapultgeschoss tödlich am Kopf getroffen.
Montforts ältester Sohn Amaury übernahm nun die Führung des Kreuzzuges, doch dieser sollte sich in dieser Position als unfähig erweisen. Als Amaury ab dem Dezember 1218 zusammen mit dem französischen Prinzen Ludwig VIII. die Stadt Marmande belagerte, konnte Raimund Roger zusammen mit den Grafen von Toulouse und Comminges sowie einem Aufgebot Faydits im Frühjahr 1219 ein großes Kreuzfahrerheer, das aus Carcassonne zu Amaury stoßen sollte, in der Nähe von Baziège vernichtend schlagen. Danach bekämpfte Raimund Roger die Kreuzfahrer im Lauragais und eroberte 1220 zusammen mit Raimund VII. von Toulouse Castelnaudary dessen Verteidiger Guy de Montfort, der Sohn Simons, dabei getötet wurde. Raimund Roger organisierte sogleich die Verteidigung der Stadt die Amaury de Montfort zurückerobern wollte, dabei gelang es den Verteidigern den Katharerbischof Guilhabert de Castres aus der Stadt zu schmuggeln der sich daraufhin auf den Montségur zurückzog. Amaury wurde im März 1221 schließlich zum Abbruch der Belagerung und zum Rückzug nach Carcassonne genötigt nachdem Roger Bernard von Foix die Städte Limoux und Pieusse und andere Stützpunkte in Carcassès eroberte, zugleich hatte Raimund Rogers Bastardsohn Loup die Region um Razès unter seine Kontrolle gebracht.

Tod
Im März 1223 eroberte Raimund Roger Mirepoix, eine der wichtigsten Städte seiner Grafschaft, die nun vollständig von den Kreuzfahrern befreit war. Wenige Tage später, am 27. März, verstarb der Graf von Foix aufgrund eines Geschwürs. Ein Jahr zuvor war bereits sein langjähriger Mitstreiter Graf Raimund VI. von Toulouse gestorben. Der päpstliche Kreuzzug gegen die Katharer, der 1209 begonnen hatte, sollte den Grafen um nicht einmal ein Jahr überleben. Im Januar 1224 wurde Carcassonne erobert in das der junge Raimund II. Trencavel, dessen Vater das erste prominente Opfer dieses Kreuzzuges war, einziehen konnte. Amaury de Montfort gab danach den Kampf auf und zog sich in seine Heimat zurück.
Graf Raimund Roger von Foix war für seine ritterliche Tugenden und Treue sowie seiner Zuneigung zur höfischen Kultur und schönen Frauen bekannt. Er galt als Patron der Troubadoure und war selbst Autor mehrerer Verse. Von dem Poeten Raimon de Miraval wurde er als „Ramon Drut“ (Raimund der Vielgeliebte) besungen.[4]
Von dem Chronisten Pierre des Vaux-de-Cernay (Historia Albigensis), der ein eifriger Verfechter des Albigenserkreuzzuges war, wurden Raimund Roger wie auch sein Sohn als niederträchtige Verteidiger der Häretiker verdammt. Zusammen mit Bernard IV. von Comminges und Gaston VI. von Béarn bildete er nach Meinung des Chronisten das „schändliche und verdammte Trio“. 
von Foix, Graf Raimund Roger (I9808)
 

      «Zurück «1 ... 819 820 821 822 823 824 825 826 827 ... 850» Vorwärts»