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41601 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Stewart,_1._Lord_St._Colme (Jan 2024)

Henry Stewart, 1. Lord Saint Colme (* vor 1561; † 12. Juli 1612), war ein schottischer Peer.

Er war der zweitgeborenen Sohn des James Stewart, 1. Lord Doune. Seine Mutter war Lady Margaret Campbell, Tochter des Archibald Campbell, 4. Earl of Argyll.

1576 besaß er Ländereien in Emycreichan und Crostinterray in Strathearn. Ab 1581 war er Verwalter (Commendator) der Abtei von Saint Colme’s Inch in Fifeshire. Zwischen 1591 und 1593 hatte er auch das Amt des Konstablers von Doune Castle inne. 1584 wurde ihm auf Lebenszeit die Priorei von St. Colmoc’s in Perthshire übertragen. 1607 besaß er weitere Ländereien bei Invermay in Perthshire. 1610 wurde er Friedensrichter für Fifeshire und Kinross-shire.

König Jakob VI. übereignete ihm am 7. März 1611 die Abtei von Saint Colme’s Inch einschließlich der zugehörigen Ländereien, wandelte sie in eine weltliche Lordship of Parliament um und verlieh ihm den erblichen Titel Lord St. Colme. 
Stewart, 1. Lord Saint Colme Henry (I48490)
 
41602 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_(Kärnten) (Apr 2018)

Nach dem Tod seines Bruders Heinrich 1161 folgte er im Kärntner Herzogsamt nach. Er übernahm die Vogtei über Gurk, erwarb die Vogteien über die bambergischen Güter in Kärnten und erstritt sich die Vogteien über Tiffen und Treffen vom Patriarchen von Aquileia. Er hatte Auseinandersetzungen mit Markgraf Ottokar III. von Steier um die Erbschaft des Großonkels Bernhard von Trixen und mit den Heunburgern und Ortenburgern um die Vorherrschaft im Lande.
Herzog Hermann starb 1181, sein Nachfolger wurde sein Sohn Ulrich. 
von Kärnten, Herzog Hermann II. (I8299)
 
41603 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_II._(Weimar-Orlamünde) (Okt 2017)

Er war jüngster Sohn des Grafen Siegfried III. (* um 1155; † 1206) und der Sophie von Dänemark (* 1159; † um 1208), Tochter von König Waldemar I..

Nach dem Tod des Vaters 1206 regierte Heinrich II. gemeinsam mit seinem Bruder Albrecht II.. Er geriet verstärkt gegen die Landgrafen von Thüringen, die den Berg Schauenforst zwischen Orlamünde und Rudolstadt besetzten, und Landgraf Hermann I. nahm ihn 1214 in seiner Burg Weimar gefangen. Auch Landgraf Ludwig IV. hat gegen beide Brüder gekämpft. Hermann II. gelang es trotz der fortdauernden ludowingischen Bedrängnis, die Territorialhoheit, durch Neugründung Weimars als Stadt und als Zisterzienserinnen Hauskloster Oberweimar, auszubauen. Er stand weitgehend im staufischen Lager und begründete mit seinen ständigen Fehden den Niedergang des Hauses. Die Besitzungen um die beiden Hauptorte blieben aber getrennte Herrschaftskomplexe, und so war es folgerichtig, dass 1264/65 die Söhne Hermanns II., Hermann III. und Otto III., die Herrschaft teilten und die zwei fast selbständigen Linien Weimar und Orlamünde entstanden. 
von Weimar-Orlamünde, Graf Hermann II. (I7915)
 
41604 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermenegild

Hermenegild († 13. April 585 in Tarragona) war ein westgotischer Königssohn. In der Katholischen Kirche wird er als Märtyrer verehrt (Fest am 13. April).

Leben
Hermenegild war der ältere der beiden Söhne des Westgotenkönigs Leovigild aus dessen erster Ehe. 573 erhob Leovigild ihn und seinen Bruder Rekkared zu Mitkönigen. Dies geschah wohl nach römisch-byzantinischem Vorbild in der Absicht, die Dynastie zu sichern und das Wahlrecht der Großen auszuschalten. Leovigild hing wie alle Westgotenkönige vor ihm dem Arianismus an, die Mehrheit seiner Untertanen war jedoch katholischen Glaubens. Im Jahr 579 verheiratete Leovigild Hermenegild mit der Katholikin Ingund, einer Tochter des Frankenkönigs Sigibert I. Ingund war trotz nachdrücklicher Aufforderungen der Königin Goswintha (Goiswintha) nicht bereit, zum Arianismus überzutreten. Goswintha war Hermenegilds Stiefmutter und zugleich Ingunds Großmutter. Zur Milderung dieser Spannungen wurde Hermenegild von seinem Vater nach Sevilla geschickt, von wo er über den südlichen Teil des Westgotenreichs herrschen sollte.

Ingund fand Unterstützung beim katholischen Bischof Leander von Sevilla. Unter Leanders Einfluss trat Hermenegild öffentlich zum katholischen Glauben über. Außerdem begann er 579 einen Aufstand gegen seinen Vater. In der Forschung ist umstritten, welches dieser beiden Ereignisse zuerst geschah und ob eines von ihnen die Ursache des anderen war oder kein ursächlicher Zusammenhang zwischen ihnen bestand. Möglicherweise gab es im südlichen Hispanien bereits Sezessionstendenzen. Hermenegild fand jedoch kaum Unterstützung. Daher bemühte er sich um den Beistand der Franken und paktierte mit den Sueben (im Nordwesten Hispaniens) sowie mit den Byzantinern der Provinz Spania. Er trat den Byzantinern sogar die Stadt Córdoba ab, bekam jedoch von ihnen keine wirksame Hilfe. Leovigild strebte zunächst eine friedliche Lösung an, obwohl Hermenegild eigene Goldmünzen prägte, sich wie ein eigenständiger Herrscher verhielt und als Vorkämpfer des Katholizismus auftrat. Schließlich ging Leovigild mit einer überlegenen Streitmacht gegen seinen aufständischen Sohn vor. Ab 582 unterwarf er in knapp zwei Jahren die abgefallenen Gebiete. 583 begann er die Belagerung Sevillas und überwand die Sueben. Córdoba gewann er durch eine Geldzahlung von den Byzantinern zurück. Anfang 584 kapitulierte Hermenegild. Ingund fand mit Hermenegilds Sohn Athanagild im byzantinischen Machtbereich Zuflucht. Sie starb in Afrika, Athanagild wurde nach Konstantinopel gebracht.

An dem Aufstand ist auffällig, dass Hermenegild sich durchgängig defensiv verhielt. Er unternahm keinen Versuch, seinen Vater zu entmachten und seine Herrschaft über das Gebiet hinaus auszudehnen, das Leovigild ihm ursprünglich zugewiesen hatte. Seine Absichten sind unklar; anscheinend war das Ziel des kaum durchdachten, mit unzureichenden Mitteln begonnenen Unternehmens eine Sezession.[1]

Hermenegild blieb in Haft. 585 wurde er ermordet, angeblich weil er sich weigerte, zum Arianismus zurückzukehren. Die Hintergründe der Tat bleiben unklar, und es ist unsicher, ob sein Vater den Mordbefehl gab.

Beurteilung und Nachwirkung
Als nach dem Tod Leovigilds (586) Rekkared an die Macht kam und im folgenden Jahr zum Katholizismus übertrat, wurde Hermenegild nicht rehabilitiert oder gar als Glaubenskämpfer gefeiert. Papst Gregor der Große pries ihn als Märtyrer, aber im Westgotenreich teilte man diese Auffassung nicht. Hermenegild wurde nicht in positivem Sinn erwähnt (nicht einmal seitens der Bischöfe), katholische Geschichtsschreiber wie Johannes von Biclaro und Isidor von Sevilla betrachteten ihn als Rebellen und Tyrannen. Man missbilligte seinen Aufstand, das Anzetteln des Bürgerkriegs und wohl auch das Bündnis mit feindlichen Mächten. Auch der zeitgenössische gallo-römische Historiker Gregor von Tours verurteilte Hermenegilds Verhalten scharf und meinte, dass der Sohn dem Vater Gehorsam schuldete, obwohl dieser als Arianer ein Häretiker war.[2]

Erst im Hochmittelalter breitete sich in Spanien der Kult Hermenegilds als Märtyrer aus. Der Festtag für seine kultische Verehrung wurde für Spanien erst 1586 von Papst Sixtus V. genehmigt. Dies geschah auf Drängen von König Philipp II., der ein eifriger Verehrer Hermenegilds war und einen Teil von dessen Reliquien besaß. 1636 wurde der Hermenegild-Kult offiziell für die Weltkirche eingeführt. In der Kunst wird Hermenegild zumeist in herrschaftlicher Kleidung gezeigt, wobei er Palme und Beil als Symbole für sein Martyrium trägt. Seine Gedenktage sind der 13. April (katholisch) beziehungsweise der 1. Januar und der 1. November (orthodox).

König Ferdinand VII. von Spanien schuf 1815 den Orden des heiligen Hermenegild (Real y Militar Orden de San Hermenegildo). 
Hermenegild (I24023)
 
41605 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herren_von_Neuffen

Herren von Neuffen

Die Herren von Neuffen (ältere Schreibweise von Neifen oder von Neyffen) waren eine Adelsfamilie schwäbischer Grafen, die im 12. und 13. Jahrhundert zu den wichtigsten Familien im Herzogtum Schwaben gehörten.

Geschichte
Das Geschlecht taucht in den Quellen erstmals mit Mangold von Sulmetingen aus dem edelfreien Geschlecht der Herren von Sulmentingen auf, der als Anhänger der päpstlichen Partei im Investiturstreit zwischen 1100 und 1120 die Burg Hohenneuffen erbaute. Durch die Heirat mit Mathilde aus der Familie der Grafen von Urach verband er sich mit einem der wichtigen schwäbischen Adelsgeschlechter. Mangolds Sohn Egino benannte sich als erster der Familie nach der Burg Neuffen. Er und seine Nachkommen sind mehrfach im Gefolge der Welfen und Zähringer zu finden. Über Bertholds I. Heirat mit Adelheid, der Tochter des letzten Grafen von Gammertingen fiel ihm 1170 die Grafschaft Achalm und der Grafentitel zu.

Im letzten Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts vollzog die Familie unter Berthold I. einen Schwenk hin zu den Stauferherzögen von Schwaben, Bertholds gleichnamiger Sohn wurde Protonotar Friedrichs II. und Bischof von Brixen, seine beiden weiteren Söhne Heinrich und Albert sind ebenfalls häufig am Königshof bezeugt. In der späten Regierungszeit Friedrichs sind Heinrich und seine Söhne jedoch auf der Seite der Gegner des Kaisers zu finden und unterstützen zuerst den Aufstand Heinrichs (VII.), später den Papst und den Gegenkönig Heinrich Raspe.

Die Hauptlinie der Familie erlosch bereits mit Heinrichs Söhnen Heinrich II. und Gottfried von Neuffen. Ihr Besitz, die Grafschaften Neuffen und Achalm, fielen an die von Albert begründete Marstetter Linie. Zwar verkaufte Alberts Enkel Berthold IV. 1284 die Burg Neuffen an seinen Schwager Konrad von Weinsberg, jedoch gelang es ihm ansonsten, den Familienbesitz um Weißenhorn zu konsolidieren. Er selbst heiratete mit Jutta die Erbtochter des Grafen Gottfried von Marstetten, seinen Sohn Albert II. konnte er mit Elisabeth, Erbtochter des Grafen Berthold III. von Graisbach, vermählen. Aus dieser Ehe ging mit Berthold V. das wohl bedeutendste Mitglied der Familie hervor. Er war als Reichsvikar für Italien und Hauptmann von Oberbayern einer der engsten Vertrauten Kaiser Ludwigs des Bayern.

Bertholds einziger legitimer Sohn Berthold konnte als Domherr zu Augsburg die Linie genauso wenig fortsetzen wie der illegitime Sohn Konrad von Weißenhorn. Die Töchter Elisabeth und Margarete traten als Äbtissin von Niederschönenfeld bzw. Klarissin zu München ebenfalls in den geistlichen Stand. Bertholds dritte Tochter Anna schließlich heiratete Friedrich den Weisen, so dass die Allodialgüter der Familie wie die Grafschaften Marstetten und Graisbach an die Wittelsbacher fielen.

Wappen
Das Wappen zeigt drei Hifthörner mit Schnüren. Man findet sie in verschiedenen Kolorierungen, so etwa in Silber mit roten Schnüren auf blauem Schild oder in Gold mit silbernen Schnüren auf rotem Schild. Das Wappen in Nikolaus Thomans Weissenhorner Chronik zeigt silberne Hörner mit goldenen Schnüren auf rotem Grund[1]. Die Zürcher Wappenrolle wiederum zeigt drei silberne Hifthörner mit roten Schnüren in Schwarz. Auf dem Helm zwei solche Hifthörner.[2]

Mehr, auch eine Stammliste, unter obenstehendem Link.. 
von Graisbach, Elisabeth (I11720)
 
41606 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herren_von_Neuffen

Herren von Neuffen

Die Herren von Neuffen (ältere Schreibweise von Neifen oder von Neyffen) waren eine Adelsfamilie schwäbischer Grafen, die im 12. und 13. Jahrhundert zu den wichtigsten Familien im Herzogtum Schwaben gehörten.

Geschichte
Das Geschlecht taucht in den Quellen erstmals mit Mangold von Sulmetingen aus dem edelfreien Geschlecht der Herren von Sulmentingen auf, der als Anhänger der päpstlichen Partei im Investiturstreit zwischen 1100 und 1120 die Burg Hohenneuffen erbaute. Durch die Heirat mit Mathilde aus der Familie der Grafen von Urach verband er sich mit einem der wichtigen schwäbischen Adelsgeschlechter. Mangolds Sohn Egino benannte sich als erster der Familie nach der Burg Neuffen. Er und seine Nachkommen sind mehrfach im Gefolge der Welfen und Zähringer zu finden. Über Bertholds I. Heirat mit Adelheid, der Tochter des letzten Grafen von Gammertingen fiel ihm 1170 die Grafschaft Achalm und der Grafentitel zu.

Im letzten Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts vollzog die Familie unter Berthold I. einen Schwenk hin zu den Stauferherzögen von Schwaben, Bertholds gleichnamiger Sohn wurde Protonotar Friedrichs II. und Bischof von Brixen, seine beiden weiteren Söhne Heinrich und Albert sind ebenfalls häufig am Königshof bezeugt. In der späten Regierungszeit Friedrichs sind Heinrich und seine Söhne jedoch auf der Seite der Gegner des Kaisers zu finden und unterstützen zuerst den Aufstand Heinrichs (VII.), später den Papst und den Gegenkönig Heinrich Raspe.

Die Hauptlinie der Familie erlosch bereits mit Heinrichs Söhnen Heinrich II. und Gottfried von Neuffen. Ihr Besitz, die Grafschaften Neuffen und Achalm, fielen an die von Albert begründete Marstetter Linie. Zwar verkaufte Alberts Enkel Berthold IV. 1284 die Burg Neuffen an seinen Schwager Konrad von Weinsberg, jedoch gelang es ihm ansonsten, den Familienbesitz um Weißenhorn zu konsolidieren. Er selbst heiratete mit Jutta die Erbtochter des Grafen Gottfried von Marstetten, seinen Sohn Albert II. konnte er mit Elisabeth, Erbtochter des Grafen Berthold III. von Graisbach, vermählen. Aus dieser Ehe ging mit Berthold V. das wohl bedeutendste Mitglied der Familie hervor. Er war als Reichsvikar für Italien und Hauptmann von Oberbayern einer der engsten Vertrauten Kaiser Ludwigs des Bayern.

Bertholds einziger legitimer Sohn Berthold konnte als Domherr zu Augsburg die Linie genauso wenig fortsetzen wie der illegitime Sohn Konrad von Weißenhorn. Die Töchter Elisabeth und Margarete traten als Äbtissin von Niederschönenfeld bzw. Klarissin zu München ebenfalls in den geistlichen Stand. Bertholds dritte Tochter Anna schließlich heiratete Friedrich den Weisen, so dass die Allodialgüter der Familie wie die Grafschaften Marstetten und Graisbach an die Wittelsbacher fielen.

Wappen
Das Wappen zeigt drei Hifthörner mit Schnüren. Man findet sie in verschiedenen Kolorierungen, so etwa in Silber mit roten Schnüren auf blauem Schild oder in Gold mit silbernen Schnüren auf rotem Schild. Das Wappen in Nikolaus Thomans Weissenhorner Chronik zeigt silberne Hörner mit goldenen Schnüren auf rotem Grund[1]. Die Zürcher Wappenrolle wiederum zeigt drei silberne Hifthörner mit roten Schnüren in Schwarz. Auf dem Helm zwei solche Hifthörner.[2]

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von Neuffen, Graf Berthold I. (I10858)
 
41607 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herren_von_Neuffen

Herren von Neuffen

Die Herren von Neuffen (ältere Schreibweise von Neifen oder von Neyffen) waren eine Adelsfamilie schwäbischer Grafen, die im 12. und 13. Jahrhundert zu den wichtigsten Familien im Herzogtum Schwaben gehörten.

Geschichte
Das Geschlecht taucht in den Quellen erstmals mit Mangold von Sulmetingen aus dem edelfreien Geschlecht der Herren von Sulmentingen auf, der als Anhänger der päpstlichen Partei im Investiturstreit zwischen 1100 und 1120 die Burg Hohenneuffen erbaute. Durch die Heirat mit Mathilde aus der Familie der Grafen von Urach verband er sich mit einem der wichtigen schwäbischen Adelsgeschlechter. Mangolds Sohn Egino benannte sich als erster der Familie nach der Burg Neuffen. Er und seine Nachkommen sind mehrfach im Gefolge der Welfen und Zähringer zu finden. Über Bertholds I. Heirat mit Adelheid, der Tochter des letzten Grafen von Gammertingen fiel ihm 1170 die Grafschaft Achalm und der Grafentitel zu.

Im letzten Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts vollzog die Familie unter Berthold I. einen Schwenk hin zu den Stauferherzögen von Schwaben, Bertholds gleichnamiger Sohn wurde Protonotar Friedrichs II. und Bischof von Brixen, seine beiden weiteren Söhne Heinrich und Albert sind ebenfalls häufig am Königshof bezeugt. In der späten Regierungszeit Friedrichs sind Heinrich und seine Söhne jedoch auf der Seite der Gegner des Kaisers zu finden und unterstützen zuerst den Aufstand Heinrichs (VII.), später den Papst und den Gegenkönig Heinrich Raspe.

Die Hauptlinie der Familie erlosch bereits mit Heinrichs Söhnen Heinrich II. und Gottfried von Neuffen. Ihr Besitz, die Grafschaften Neuffen und Achalm, fielen an die von Albert begründete Marstetter Linie. Zwar verkaufte Alberts Enkel Berthold IV. 1284 die Burg Neuffen an seinen Schwager Konrad von Weinsberg, jedoch gelang es ihm ansonsten, den Familienbesitz um Weißenhorn zu konsolidieren. Er selbst heiratete mit Jutta die Erbtochter des Grafen Gottfried von Marstetten, seinen Sohn Albert II. konnte er mit Elisabeth, Erbtochter des Grafen Berthold III. von Graisbach, vermählen. Aus dieser Ehe ging mit Berthold V. das wohl bedeutendste Mitglied der Familie hervor. Er war als Reichsvikar für Italien und Hauptmann von Oberbayern einer der engsten Vertrauten Kaiser Ludwigs des Bayern.

Bertholds einziger legitimer Sohn Berthold konnte als Domherr zu Augsburg die Linie genauso wenig fortsetzen wie der illegitime Sohn Konrad von Weißenhorn. Die Töchter Elisabeth und Margarete traten als Äbtissin von Niederschönenfeld bzw. Klarissin zu München ebenfalls in den geistlichen Stand. Bertholds dritte Tochter Anna schließlich heiratete Friedrich den Weisen, so dass die Allodialgüter der Familie wie die Grafschaften Marstetten und Graisbach an die Wittelsbacher fielen.

Wappen
Das Wappen zeigt drei Hifthörner mit Schnüren. Man findet sie in verschiedenen Kolorierungen, so etwa in Silber mit roten Schnüren auf blauem Schild oder in Gold mit silbernen Schnüren auf rotem Schild. Das Wappen in Nikolaus Thomans Weissenhorner Chronik zeigt silberne Hörner mit goldenen Schnüren auf rotem Grund[1]. Die Zürcher Wappenrolle wiederum zeigt drei silberne Hifthörner mit roten Schnüren in Schwarz. Auf dem Helm zwei solche Hifthörner.[2]

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von Graisbach, Adelheid (I11695)
 
41608 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Montpellier (Okt 2017)

Die Herrschaft Montpellier um die erst im Jahrhundert zuvor gegründete Stadt Montpellier wurde im 10. Jahrhundert von einer Gräfin von Maguelonne dem Bischof von Montpellier Ricuin II. (975 bezeugt) gegeben. Der Bischof wiederum gab Stadt und Teile der Herrschaft einem seiner Vasallen, Guilhem I., der bis dahin für ihn Montpelliéret (heute Ortsteil von Montpellier) beherrscht hatte. Diese (neue) Herrschaft Montpellier blieb im Besitz der Nachkommen Guilhems I., bis zum Aussterben der Familie mit Guilhem VIII. bzw. dessen Tochter Maria von Montpellier.

Die Herren von Montpellier profitierten vom Aufschwung der Stadt und des Hafens in engen diplomatischen Beziehungen zur Republik Genua. Diese enge Beziehung half Guilhem VI. 1141 bei der Niederschlagung eines Volksaufstands. 1163 akzeptierten die Herren von Montpellier die Oberhoheit des Grafen von Toulouse.
Guilhem VIII. heiratete in erster Ehe Eudokia Komnene, in zweiter Ehe Agnes de Castilia, obwohl die erste Ehe weiter bestand. Folglich wurden die Kinder aus der zweiten Ehe vom Papst als illegitim und damit nicht erbberechtigt angesehen, weshalb nach Guilhems Tod 1202 die Herrschaft Montpellier über Guilhems Tochter aus erster Ehe, Maria, und deren dritten Ehemann, Peter II., König von Aragón, X 1213, an das Haus Barcelona ging. Durch den Vertrag von Corbeil (1258) anerkannte König LuLudwig IX. von Frankreich Aragons Hoheit über Montpellier an, während gleichzeitig Aragon auf seine Ansprüche auf das Languedoc verzichtete (und Frankreich auf seien Ansprüche auf Nordkatalonien). Bei der Teilung des aragonesischen Besitzes unter den Enkels Peters 1276 wurde Montpellier dem Königreich Mallorca zugeschlagen. 1293 kaufte König Philipp IV. von Frankreich dem Bischof die Hoheit über die Stadt ab, setzt dann in Montpelliéret einen Rektor ein, der wiederum den König von Mallorca (als Vasallen des Königs von Frankreich) beaufsichtigte. 1349 verkaufte König Jakob III. von Mallorca Montpellier an Philipp VI. von Frankreich, um nach seiner Absetzung die Rückeroberung Mallorcas zu finanzieren; Philipp VI. gliedert Montpellier in die Domaine royal ein.
1365 trat König Karl V. von Frankreich die Herrschaft Montpellier seinem Vetter und Schwager Karl II. von Navarra im Austausch gegen die Festungen Mantes und Meulan ab. 1367 und 1378 beschlagnahmt und 1381 zurückgegeben, wurde Montpellier am 28. Oktober 1382 endgültig in die Domaine royal integriert. 
von Montpellier, Herr Wilhelm VII. (Guilhems, Guillem, Guillaume) (I7645)
 
41609 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzöge_von_Teck

Herzöge von Teck

Die Herzöge von Teck waren eine von etwa 1187 bis 1439 bestehende Seitenlinie der Zähringer. Nach deren Aussterben fiel der Herzogstitel 1495 an das Haus Württemberg. Im 19. Jahrhundert wurde der Titel dann wiederum an eine unebenbürtige Seitenlinie dieses Hauses vergeben, die in die britische Königsfamilie einheiratete.

Geschichte
Adalbert, Sohn Konrads von Zähringen, erbte zähringische Besitzungen um die Burg Teck zwischen Kirchheim und Owen. Nach dem Tod seines Bruders Berthold IV. nannte sich Adalbert Herzog von Teck und wurde somit zum Stammvater dieser Zähringer Seitenlinie „ohne Herzogtum“.[3]

Einige Historiker gehen davon aus, dass Konrad II. von Teck nach dem Tod Rudolfs I. von der österreichisch-schwäbisch-pfälzischen Partei am 30. April 1292 in Weinheim zum Kompromisskandidaten für die Königswahl gekürt worden sei. Konrad wurde jedoch auf der Reise nach Frankfurt am Main ermordet, wo er hoffte, am 2. Mai von den dort versammelten wahlberechtigten Fürsten bestätigt zu werden. Konrad wurde als „Rex electus“ (gewählter König) in Owen bestattet.[4]

Zu den Ministerialen der Herzöge von Teck zählten u. a. die Herren von Späth, die Schwelher von Wielandstein, die Schilling, die Herren zu Kirchheim, die Herren zu Neidlingen, die Herren zu Lichteneck, die Herren zu Wernau, die Herren zu Lenningen, die Herren von Sperberseck, die Schwenzlin von Hofen, die Herren von Bruggon, die Herren von Tachenhausen, die Kiver von Tiefenbach, die Herren von Mansberg und die Maier von Waseneck.

Der Herrschaftsbereich der Herzöge von Teck bildete einen Schwerpunkt am Albtrauf um die Burg Teck, umgeben von einem Kranz von Einzelbesitzungen bei Esslingen am Neckar, im Remstal, auf dem Schurwald und auf der Münsinger Alb. Eine zweite Häufung teckischer Güter befand sich im Raum Oberer Neckar, zwischen Schwarzwald und kleinem Heuberg. Um diese beiden voneinander getrennten Besitzzentren waren weitere Besitzungen im Neckarbecken, im Donautal, im Hegau, im Aargau und am Thunersee gestreut.

Liste der Besitzungen: Gutenberg, Lenningen, Owen, Dettingen unter Teck, Kirchheim unter Teck, Bissingen an der Teck, Boll (bis 1321), Dürnau, Gammelshausen (bis 1321), Sehningen (bis 1321), Lotenberg mit Burg Lotenberg (bis 1321), Heiningen (bis 1321), Hedelfingen, Stetten im Remstal, Rommelshausen, Marbach am Neckar (bis 1302), Lauffen am Neckar (bis 1302), Zazenhausen, Zwiefalten, Ostdorf, Rosenfeld, Schiltach, Hornberg, Schramberg, Oberndorf am Neckar, Sulzbach, Lauterbach, Kirnbach, Sulgen und Göttelbach.

siehe auch: Liste der Ortswappen mit einem Bezug auf die Herrschaft Teck

Linien
Im 13. Jahrhundert teilte sich die Linie in Teck-Oberndorf (mit Sitz in Oberndorf am Neckar) und Teck-Owen. Die Linie Teck-Oberndorf starb 1363 verarmt aus. Die Herrschaft wurde vom erbenden Friedrich von Teck-Owen 1374 an die Grafen von Hohenberg verkauft. Die Linie Teck-Owen erwarb 1365 die Herrschaft Mindelheim, musste aber bereits 1386 das Stammland um die Burg Teck an Württemberg verkaufen. Mit Ludwig von Teck, von 1412 bis zu seinem Tode Patriarch von Aquileja, starben die Herzöge von Teck 1439 aus.

1495 erhielt Eberhard I. von Württemberg im Zuge seiner Erhebung in den Herzogstand von Kaiser Maximilian den Titel eines Herzogs von Teck verliehen. Der Titel verblieb in den folgenden Jahrhunderten in der württembergischen Herzogsfamilie.

→ Hauptartikel: Teck/Cambridge-Familie
Im 19. Jahrhundert entstand dann eine neue Nebenlinie: Franz von Hohenstein, unebenbürtiger Sohn des Prinzen Alexander von Württemberg und dessen morganatischer Gemahlin Claudine Rhédey von Kis-Rhéde wurde 1863 zum Fürsten und 1871 zum Herzog von Teck erhoben. Er heiratete in den britischen Hochadel ein; seine Tochter Mary wurde schließlich als Ehefrau von George V. Königin. Die Familie benannte sich im Ersten Weltkrieg in Cambridge um, verzichtete auf den deutschen Herzogstitel von Teck und starb schließlich in männlicher Linie 1981 aus. Der Titel wurde seit 1917 nicht mehr verwendet und ist nach deutschem Recht seit 1919 abgeschafft.

Wappen
Das Wappen ist von Schwarz und Gold schräglinks geweckt („Tecksche Wecken“). Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken eine wie der Schild geweckte wachsende Bracke.

Persönlichkeiten
Adalbert I. von Teck, (* um 1135; † um 1195)
Berthold I. von Teck (* um 1200; † 9. Oktober 1244), Bischof von Straßburg
Konrad II. von Teck (* um 1235; † 2. Mai 1292), Herzog von Teck
Hermann I. von Teck (urk. seit 1280; † 1313/1314), Herzog von Teck
Konrad V. von Teck (* 5. Mai 1361; † 9. Juli 1386), Herzog von Teck

Mehr unter obenstehendem Link..
 
von Teck, Agnes (I11564)
 
41610 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hethum_I. (Sep 2023)

Hethum war der Sohn des Konstantin von Lambron. Konstantin führte nach dem Tod König Leons I. aus dem Haus der Rubeniden die Regentschaft für die minderjährige Königin Isabel. Diese verheiratete er 1222 zunächst mit Philipp von Antiochia, der sich aber im Land unbeliebt machte, von Konstantin und den armenischen Baronen eingekerkert und schließlich 1226 vergiftet wurde.

Im selben Jahr verheiratete Konstantin Isabel gegen deren Willen mit Hethum, der dadurch den Königsthron für seine Familie gewann. Er begründete die Dynastie der Hethumiden. musste aber die Oberherrschaft des Sultanats der Rum-Scheldschuken anerkennen. Vor den Mongolen flüchtete sich 1243 die Familie des Sultans Kai Chosrau II. vergeblich an den Hof Hethums.

König Hethums Bruder Sempad reiste 1246/50 an den Hof der Mongolen nach Karakorum und erkannte sie als Oberherren an, was seinem Hause das politische Überleben sicherte. Über Großarmenien, wo er als König anerkannt wurde, reiste auch Hethum selbst 1252/55 zu Möngke Khan (gest. 1261) nach Karakorum, gegenüber dem er sich zu Tributzahlungen und Heeresfolge verpflichtete. In späteren Jahren unterstand er dem Ilchanat unter Hülegü und Abaqa.[1]

Mit Hethum begann die letzte Blütezeit der „kleinarmenischen“ Kultur um die Zentren Sis und Hromkla, dem zeitweiligen Sitz des Katholikos der Armenier in Kilikien. 
von Lambron (Kleinarmenien, Hethumiden), König Hethum I. (Haiton, Heythum, Het'um) (I42932)
 
41611 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hildegard_(Tochter_Ludwigs_des_Deutschen)

Hildegard (Tochter Ludwigs des Deutschen)

Hildegard (* 828; † 23. Dezember 856 oder 859) war eine Tochter des karolingischen Ostfrankenkönigs Ludwig der Deutsche und seiner Frau Hemma.

Hildegard wurde ein Jahr nach der Heirat ihres Vaters mit der Grafentochter Hemma als sein erstes Kind geboren. Nach 844 wurde sie Äbtissin des Klosters Münsterschwarzach, das 780 als Eigenkloster des karolingischen Herrscherhauses gegründet worden war.

Am 21. Juli 853 gründete Ludwig der Deutsche das Kloster Fraumünster in Zürich, das Hildegard als Äbtissin übernahm; Nachfolgerin in Münsterschwarzach wurde ihre jüngere Schwester Bertha. Von der Gründung des neuen Klosters berichtet eine Legende, dass die beiden Schwestern die Burg Baldern auf dem Albis bezogen hätten, um dort ein zurückgezogenes, gottgefälliges Leben zu führen. Bei einer ihrer Wanderungen nach Zürich, wo sie in der Felix und Regula geweihten Kapelle beten wollten, habe die beiden ein Hirsch mit leuchtendem Geweih den Weg durch den Wald geführt und ihnen schließlich eine Stelle gezeigt, an der sie eine Kirche errichten sollten. Ludwig der Deutsche sei dieser göttlichen Aufforderung gefolgt.

Historisch gesichert ist lediglich, dass er ein an dieser Stelle bereits bestehendes Kloster neu gründete, ihm bei dieser Gelegenheit beträchtlichen Landbesitz sowie das Recht zu einer eigenen Gerichtsbarkeit verlieh und es an Hildegard überschrieb.

Als Äbtissin von Fraumünster verstarb Hildegard am 23. Dezember 856 (nach anderen Angaben 859); auch hier folgte ihr Bertha nach.

Literatur
Gerhard Hartmann, Karl Schnith (Hrsg.): Die Kaiser. 1200 Jahre Europäische Geschichte. Marixverlag, Wiesbaden 2006, ISBN 3-86539-074-9, S. 70.
Peter Vogelsanger: Zürich und sein Fraumünster. Eine elfhundertjährige Geschichte (853–1956). NZZ Libro, Zürich 1994, ISBN 3-85823-515-6.

 
(Karolinger), Äbtissin Hildegard (I10557)
 
41612 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hippolyta_Maria_Sforza (Sep 2023

Ihre Großeltern väterlicherseits waren Muzio Attendolo Sforza und Lucia di Torsano,[4] und ihre Großeltern mütterlicherseits waren Filippo Maria Visconti, Herzog von Mailand, und Agnese del Maino, Tochter von Ambrogio del Maino, einem Mailänder Adligen und herzoglichen Questore.[5]

Hippolyta wird als sehr intelligent und kultiviert überliefert. Sie wurde von den Humanisten Guiniforte Barzizza[6] und Baldo Martorelli[7] sowie von dem neuplatonischen griechischen Gelehrten und Grammatiker Konstantinos Laskaris unterrichtet, der ihr Philosophie und Griechisch beibrachte. Zusammen mit ihren Brüdern wurde sie dabei in einer Palastschule unterrichtet. Als sie 14 Jahre alt war, hielt sie auf dem Landtag von Mantua eine lateinische Rede an Papst Pius II., die als Manuskript in Umlauf gebracht wurde.[8]

Sie verfasste eine umfangreiche Korrespondenz. Die Briefe wurden 2004 in einem Sammelband mit dem Titel The Letters of Ippolita Maria Sforza von Serena Castaldo herausgegeben.[15] 2017 wurden 100 Briefe von Diana Robin und Lynn Lara Westwater mit einer englischen Übersetzung herausgegeben.[1] Bereits 1893 hatte Ferdinando Gabotto in Bologna eine Sammlung von etwa 40 Briefen veröffentlicht, die sie von 1475 bis 1482 in Neapel geschrieben hatte.[16][17] Neben der brieflichen Tätigkeit sind weitere Schriften, Gedichte und eine lateinische Eulogie für ihren Vater Francesco bekannt.[8] Sie soll Sammlerin einer wertvollen Bibliothek in Castel Capuano gewesen sein.[6] Masuccio Salernitano widmete ihr seine Novellen-Sammlung Novellino.

Ippolita Sforza wird in der Netflix-Serie Die Medici von Gaia Weiss verkörpert. 
Sforza, Hippolyta Maria (I42805)
 
41613 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Honorat_II._de_Savoie,_marquis_de_Villars (Sep 2023)

Er begleitete 1552 König Heinrich II. auf dessen Reise durch Lothringen und war im folgenden Jahr an der Befreiung der vom Fürsten von Piémont belagerten Stadt Hesdin beteiligt. Am 10. August 1557 wurde er in der Schlacht bei Saint-Quentin verwundet, was ihn aber nicht daran hinderte, die von den Spaniern belagerte Stadt Corbie mit Verstärkung zu versorgen.

Im Gefolge von König Charles IX. nahm er an dessen großer Rundreise durch Frankreich (Grand tour de France) teil und organisierte die Zusammenkunft der Großen Frankreichs (Assemblée des Grands de France), die im folgenden Jahr in Moulins stattfand.

Er kämpfte mit großer Energie gegen die Hugenotten, so in der Schlacht bei Saint-Denis und in der Schlacht bei Moncontour.

Im Jahre 1565 wurde Villars ihm zur Gunst als Nebenlinie des Hauses Savoyen zum Marquisat[2] erhoben.

1570 wurde er als Nachfolger des Blaise de Monluc zum Lieutenant-général du Roi des Guienne ernannt.[1]

Der König belohnte ihn für seine Verdienste, indem er ihn 1571 zum Maréchal de France ernannte.[1] Nach dem Tod von Gaspard II. de Coligny erhielt er 1572 auch dessen Titel eines „Amiral de France et des Mers du Levant“ (Admiral von Frankreich und der levantischen Meere).[1]

Als Lieutenant général du Roi in Guyenne hielt er 1573 den militärischen Druck auf die Hugenotten aufrecht.

Im Jahre 1578 verzichtete er auf den Titel des Admiral zugunsten seines Schwiegersohnes Charles II. de Lorraine, duc de Mayenne.

Der König verlieh ihm am 1. Januar 1579 den Orden eines Chevalier d’Ordre du Saint-Esprit. 
von Savoyen-Villars, Markgraf Honorat II. (I42678)
 
41614 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_I._(Graf_von_Tübingen)

Hugo I. (Graf von Tübingen)

Hugo I. war um 1078/79 Graf von Tübingen und einer der Stifter von Kloster Blaubeuren.

Familie
Graf Hugo I. war der Bruder des Grafen Anselm von Nagoldgau und des Grafen Sigibot.[1]

Leben und Wirken
Graf Hugo I. trat mit anderen Grafen aus der Umgebung (Graf Adalbert von Calw, Graf Kuno von Achalm, Graf Liutolt von Achalm) auf die Seite des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden. Dafür wurde er im Jahr 1078 von Kaiser Heinrich IV., der sich nach der Schlacht bei Mellrichstadt mit einem Heer nach Alemannien wandte, in seiner Burg belagert. Es gelang Heinrich nicht, dieselbe zu erobern, sondern er erlitt empfindliche Verluste, und Udo, Erzbischof von Trier, einer seiner wichtigsten Anhänger, starb während der Belagerung. Erst im folgenden Jahr, 1079, unterwarf sich Graf Hugo dem König, ob als Folge der Eroberung seiner Burg, ist nicht bekannt.[1]

Tübingen wird 1078 zum ersten Mal, und zwar als „Castrum Twingia Alemannorum“ erwähnt. Die Belagerung des Grafen Hugo auf Tübingen beweist, dass dort spätestens im 11., höchstwahrscheinlich schon im 10. Jahrhundert eine feste Burg stand, die der Hauptsitz eines mächtigen Grafengeschlechts war.[1]

Klosterstiftung
Die Stiftung des Klosters Blaubeuren ist für die Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen von großer Wichtigkeit und ging von den drei Brüdern Graf Hugo, Graf Anselm und Graf Sigibot aus. Graf Hugo schenkte gemeinschaftlich mit seinem Bruder Anselm Güter bei Beiningen und Wippingen sowie einen Wald unterhalb Altenthal an das Kloster; für sich selbst Granheim, ein Hofgut (curtis) in Ulm und die Hälfte von Reccenbainde (unbekannt). Hugo hat unter seinen Brüdern den geringsten Anteil an der Klosterstiftung genommen.[1]

Einzelnachweise
Dr. L. Schmid: Geschichte des Pfalzgrafen von Tübingen. 1853, Seite 27 und 33, zitiert von Manfred Hiebel.

 
von Tübingen-Reck, Graf Sigibot (I11689)
 
41615 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_I._(Graf_von_Tübingen)

Hugo I. (Graf von Tübingen)

Hugo I. war um 1078/79 Graf von Tübingen und einer der Stifter von Kloster Blaubeuren.

Familie
Graf Hugo I. war der Bruder des Grafen Anselm von Nagoldgau und des Grafen Sigibot.[1]

Leben und Wirken
Graf Hugo I. trat mit anderen Grafen aus der Umgebung (Graf Adalbert von Calw, Graf Kuno von Achalm, Graf Liutolt von Achalm) auf die Seite des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden. Dafür wurde er im Jahr 1078 von Kaiser Heinrich IV., der sich nach der Schlacht bei Mellrichstadt mit einem Heer nach Alemannien wandte, in seiner Burg belagert. Es gelang Heinrich nicht, dieselbe zu erobern, sondern er erlitt empfindliche Verluste, und Udo, Erzbischof von Trier, einer seiner wichtigsten Anhänger, starb während der Belagerung. Erst im folgenden Jahr, 1079, unterwarf sich Graf Hugo dem König, ob als Folge der Eroberung seiner Burg, ist nicht bekannt.[1]

Tübingen wird 1078 zum ersten Mal, und zwar als „Castrum Twingia Alemannorum“ erwähnt. Die Belagerung des Grafen Hugo auf Tübingen beweist, dass dort spätestens im 11., höchstwahrscheinlich schon im 10. Jahrhundert eine feste Burg stand, die der Hauptsitz eines mächtigen Grafengeschlechts war.[1]

Klosterstiftung
Die Stiftung des Klosters Blaubeuren ist für die Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen von großer Wichtigkeit und ging von den drei Brüdern Graf Hugo, Graf Anselm und Graf Sigibot aus. Graf Hugo schenkte gemeinschaftlich mit seinem Bruder Anselm Güter bei Beiningen und Wippingen sowie einen Wald unterhalb Altenthal an das Kloster; für sich selbst Granheim, ein Hofgut (curtis) in Ulm und die Hälfte von Reccenbainde (unbekannt). Hugo hat unter seinen Brüdern den geringsten Anteil an der Klosterstiftung genommen.[1]

Einzelnachweise
Dr. L. Schmid: Geschichte des Pfalzgrafen von Tübingen. 1853, Seite 27 und 33, zitiert von Manfred Hiebel.

 
von Tübingen, Graf Hugo III. (I11688)
 
41616 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_I._(Zypern) (Sep 20239

Nach dem Tod seines Vaters folgte er auf den Thron Zyperns nach, in Jerusalem seine erbberechtigte Stiefschwester Maria von Montferrat.

Da Hugo bei der Thronbesteigung erst zehn Jahre alt war, wurde seinem Vetter Walter von Montbéliard, einem französischen Ritter, die Regentschaft übertragen. Hugo heiratete 1208 gemäß der Übereinkunft, die ihre Väter getroffen hatten, seine Stiefschwester Alice. Als im Jahre 1210 Hugo die Regierung selbst übernahm, wurde Walter von Montbeliard genötigt, ins Exil zu gehen. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, sich aus dem Thronschatz bereichert zu haben.

Hugo I. hatte stets eine spannungsgeladene Beziehung zu Kirche und Papst, bescherte Zypern aber eine starke Regierung.

Im Jahr 1217 entschloss sich Hugo seine zypriotischen Ritterschaft in den Kreuzzug von Damiette (fünfter Kreuzzug) anzuführen. In Akkon geriet er allerdings mit König Johann von Brienne in Streit, da der König von Jerusalem den Oberbefehl über das gesamte Kreuzzugsheer beanspruchte. Während seine Ritter mit König Johann nach Damiette weiter zogen, entschloss sich Hugo stattdessen den König Andreas II. von Ungarn ein Stück auf seinem Heimweg zu begleiten und nahm in Tripolis an der Hochzeit seiner Halbschwester Melisende mit Fürst Bohemund IV. von Antiochia teil. Dort starb er plötzlich am 10. Januar 1218. 
von Lusignan (Zypern), König Hugo I. (I42915)
 
41617 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_III._(Zypern) (Sep 2023)

Nachdem seine Tante Königin Plaisance von Zypern 1261 gestorben war, wurde Hugo an deren Stelle als Regent für seinen minderjährigen Vetter Hugo II. von Zypern eingesetzt. Hugo II. war 1258 von einer Mehrheit der Barone des Königreichs Jerusalem an Stelle des nominalen (ebenfalls minderjährigen) Königs Konradin zum „Herrn von Jerusalem“ proklamiert worden und seine Regenten hatten die Regierung im Königreich übernommen. 1264 übernahm Hugo auch dort die Regentschaft für seinen Vetter.

Als Hugo II. 1267 minderjährig und kinderlos starb, folgte ihm Hugo als Hugo III. von Zypern. Nach der Hinrichtung Konradins 1268 durch Karl von Anjou in Neapel wurde er vom Haute Cour von Jerusalem als neuer König anerkannt und ließ sich darauf als Hugo I. am 24. September 1269 in Tyrus auch zum König von Jerusalem krönen. Anschließend nahm er am Kreuzzug des englischen Prinzen Eduard Plantagenet teil (siehe Kreuzzug des Prinzen Eduard), mit dem er am 9. Mai 1271 in Akkon anlandete. Ein Invasionsversuch auf Zypern durch Sultan Baibars I. konnte zurückgeschlagen werden. Allerdings gelang es den Mamluken im Gegenzug die mit den „Franken“ verbündeten Mongolen aus Syrien zurückzuschlagen, weshalb der Kreuzzug in einem Patt endete. Am 22. Mai 1272 unterzeichnete Hugo in Caesarea mit den Mamluken einen auf zehn Jahre und zehn Monate befristeten Waffenstillstand, der den Christen ihre Territorien bestätigte.

Anschließend residierte Hugo mehrere Jahre in Akkon, der Hauptstadt des verbliebenen Königreichs Jerusalem. Seine Regierung dort wurde aber besonders vom Templerorden behindert, weshalb er im Oktober 1276 Balian von Ibelin als seinem Bailli die Regentschaft anvertraute und das Festland wieder nach Zypern verließ. Seine Position als König von Jerusalem wurde dann durch Karl von Anjou bestritten, der 1277 von Hugos Tante Maria von Antiochia deren fragwürdige Thronansprüche gekauft hatte und im September des Jahres mit der Unterstützung der Templer Akkons dieses unter seine Kontrolle brachte, wo er faktisch als Gegenkönig zu Hugo auftrat. Von den Herren von Tyrus und Beirut wurde Hugo allerdings weiter als ihr König anerkannt. 1283 landete Hugo III. in Tyrus, um von dort aus die Rückeroberung Akkons zu versuchen. Seine zypriotischen Vasallen waren allerdings nicht bereit, für längere Zeit außerhalb von Zypern Kriegsdienst zu leisten, so dass das Unternehmen scheiterte. 
von Lusignan (Antiochia, Zypern), Hugo III. (I42902)
 
41618 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_III._Embriaco (Sep 2023)

Er begünstigte, wie sein Vater, den Handel seiner Landsleute und insbesondere denjenigen der vizegräflichen genuesischen Familien, die den Verkehr mit Syrien beherrschten. Dadurch erlangte die Familie Embriaco allmählich eine starke Selbständigkeit gegenüber ihrer Mutterstadt Genua. Die Päpste Alexander III. und Urban III. protestierten wirkungslos gegen diese Entwicklung.

1187 geriet er bei der Schlacht bei Hattin in Gefangenschaft Sultan Saladins und war gezwungen ihm Gibelet im Austausch für seine Freilassung abzutreten. Sein Sohn Guido I. erlangte die Herrschaft im Rahmen des Kreuzzugs Heinrichs VI. 1197 zurück. 
von Gibelet (Embriaco), Herr Hugo III. (I42908)
 
41619 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_IV._von_Lusignan

Hugo IV. von Lusignan

Hugo IV. von Lusignan († 1026), genannt „der Braune“ (lat. Brunus), war der vierte Herr von Lusignan und Sohn von Hugo dem Weißen und dessen Gattin Arsendis.

Hugo war eine stürmische Persönlichkeit und brachte die Familie Lusignan auf den Weg, in Europa und schließlich auch im Nahen Osten einige Prominenz zu erlangen.

Hugo führte viele Jahre Krieg mit den Vizegrafen von Thouars, deren Lehen er als rechtmäßig seines betrachtete durch die Hochzeit mit Audéarde (Aldiarde), der Tochter des Vizegrafen Ralf von Thouars. Als Mitgift erhielt Hugo die Burg Mouzeuil. Hugo besaß bereits die Burg Lusignan, die sein Großvater Hugo der Gütige erbaut hatte, sowie die Burg Couhé, die einst der Herzog von Aquitanien erbauen ließ. Als Vizegraf Ralf starb, eroberte dessen Nachfolger Gottfried von Thouars Mouzeuil zurück.

Hugo führte auch einen langen Krieg gegen Amalrich I. von Rancon, der Civray, ein Lehen des Grafen Bernard I. von La Marche an sich gerissen hatte. Verbündet mit Herzog Wilhelm V. von Aquitanien, eroberten Hugo und Bernard Civray zurück und Hugo erhielt es als Lehen, auch wenn er es bald wieder verlor. Den Krieg gegen Amalrich I. führte er unterdessen weiter.

Als die Vizegrafschaft Châtellerault vakant wurde, bewarb sich Hugo bei Herzog Wilhelm um Belehnung, erhielt aber nur leere Versprechungen. Hugo führte daraufhin Krieg gegen den Herzog bis dieser ihn mit Vivonne belehnte, das einst seinem Onkel Joscelin gehört hatte, der 1015 kinderlos gestorben war. Später entzog Wilhelm Hugo die Einkunftsrechte an der Steuer der Abtei Saint-Maixent, die seine Mutter Emma, Gattin des Herzogs Wilhelm IV. von Aquitanien, Hugos Vater gewährt hatte.

Am 6. März 1025 tauschte Hugo Ländereien mit der Abtei Saint-Hilaire-de-Poitiers, um Klöster für sein Seelenheil zu stiften. Der Herzog holte beim König Robert II. von Frankreich zwei Urkunden ein, die Hugos Klostergründungen in Lusignan und Couhé bestätigten. Hugo und Isembart, Bischof von Poitou, schrieben daraufhin an Papst Johannes XIX., um Exemtion von allen Autoritäten für diese Klöster außer dem Kloster von Nouaillé. Die Exemtion wurde gewährt.

Im Kloster von Notre-Dame-et-Saint-Junien in Lusignan verfasste ein Mönch die Chronik Conventum inter Guillelmum ducem Aquitaniae et Hugonem Chiliarchum, die Hugos Kriege preist. Laut dieser Chronik starb Hugo ein Jahr nach seiner abschließenden Vereinbarung mit dem Herzog, also um 1026.

Er hinterließ mindestens zwei Söhne: Hugo V. von Lusignan, genannt „der Fromme“, der sein Nachfolger wurde, und Rorgo von Lusignan, der Mönch wurde.

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von Lusignan, Herr Hugo IV. der Braune (I12563)
 
41620 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_XI._von_Lusignan (Jun 2018)

Hugo XI. von Lusignan, genannt der Braune (Le Brun) (* 1221; † 6. April 1250 bei Fariskur, Ägypten) war Herr von Lusignan, Graf von La Marche und Angoulême sowie Regent der Grafschaften Penthièvre und Porhoët.

Er war der Sohn von Hugo X. von Lusignan und Isabella von Angoulême. Er war der Halbbruder König Heinrichs III. von England. Im Januar 1236 heiratete er Yolande von Dreux (* 1218; † 1272), Gräfin von Penthievre und Porhoët, Tochter des Peter von Dreux und Braine, Herzog von Bretagne. Aus dem Recht seiner Frau war er Graf von Penthièvre und Porhoët.

Im August 1248 brach sein Vater zum Kreuzzug nach Ägypten (sechster Kreuzzug) unter König Ludwig IX. von Frankreich auf, er selbst begleitete ihn nicht. Der Vater fiel am 5. Juni 1249 bei den Kämpfen um Damiette, weshalb Hugo XI. ihm als Herr von Lusignan, Graf von La Marche und Graf von Angoulême nachfolgte. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass er zu diesem Zeitpunkt vom Tod seines Vaters wusste. Denn von ihm ist ein Brief erhalten, der auf dem 29. Juni 1249 in Paris datiert ist, in dem Hugo XI. seine eigene Kreuzzugsvorbereitung dokumentierte, aber den Tod des Vaters nicht erwähnte.[1] Zusammen mit elf Rittern in seinem Gefolge schloss sich Hugo XI. dem Prinzen Alfons von Poitiers an, mit dem er im Oktober 1249 die ägyptische Hafenstadt Damiette erreichte und hier wohl vom Tod des Vaters erfuhr.

Hugo XI. nahm nun am weiteren Kreuzzug teil, in dessen Verlauf auch er fiel, als das Heer auf seinem Rückzug von al-Mansura am 6. April 1250 bei Fariskur von den Mameluken überwältigt wurde. 
von Lusignan, Graf Hugo XI. der Braune (I9933)
 
41621 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Humfried_II._von_Toron (Sep 2023)

1149 wurde Humfried II. Kastellan von Hebron, als Hebron eine Domäne der königlichen Familie von Jerusalem wurde. 1153 wurde er Konstabler, als Balduin III. nach der Auseinandersetzung mit seiner Mutter Melisende Alleinherrscher wurde.

Humfried wurde 1157 von Nur ad-Din bei Banias geschlagen und dann in seiner Burg belagert, bis Balduin III. die Belagerung aufhob. Im selben Jahr verkaufte er Banias einschließlich der Burg Chastel Neuf an den Johanniterorden (Chastel Neuf wurde 1167 von Nur ad-Din erobert). Ebenfalls 1157 half er, die Ehe zwischen Balduin III. und Theodora, der Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I. Komnenos zu vermitteln. Er selbst heiratete später in zweiter Ehe Philippa, eine Schwester von Bohemund III. von Antiochia, die zuvor eine Affäre mit dem späteren byzantinischen Kaiser Andronikos I., Manuels Vetter, hatte. Die Ehe mit Philippa blieb kinderlos.

1173 hob Humfried Nur ad-Dins Belagerung von Karak in Oultrejordain auf. 1176 verringerte sich sein Einfluss bei Hof, so wie der Einfluss von Agnes von Edessa stieg, er blieb jedoch Konstabler. 1177 wurde dieser Verlust an Einfluss bestätigt, als die Herrschaft Hebron erneut errichtet und Rainald von Chatillon gegeben wurde, Herrn von Oultrejordain, anstatt Humfried, der dort immer noch Kastellan war. Humfried war einer der Unterstützer von Raimund III. von Tripolis, dem Regenten für Balduin IV.: Raimund, Humfried und andere waren die Fraktion der alten Familien am königlichen Hof, die Neuankömmlingen wie Rainald und später Guido von Lusignan in Opposition gegenüberstanden.

Humfried ließ Chastel Neuf 1179 neu aufbauen, nachdem es bei mehreren Belagerungen zerstört worden war. Im selben Jahr half er bei der Vermittlung des Waffenstillstands zwischen den Johannitern und den Tempelrittern und begleitete Balduin IV. bei einem Feldzug gegen eine kleine muslimische Truppe bei Banias, bei dem er Balduins Leben rettete, selbst aber so schwer verwundet wurde, dass er bald danach starb.

Da sein Sohn, Humfried III., bereits vor 1173 gestorben war, fiel Toron an seinen Enkel Humfried IV., den Sohn Humfrieds III. aus dessen Ehe mit Stephanie von Milly. 
von Toron, Herr Humfried II. (I42227)
 
41622 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Humfried_von_Montfort (Sep 2023)

1282 starb seine Schwägerin Isabella von Ibelin und Eschiva erbte von ihr die Herrschaft Beirut. 1283 starb auch Humfrieds Bruder Johann von Montfort. König Hugo I. von Jerusalem, hatte sich zuvor das Recht gesichert, Johanns Herrschaft Tyrus zur Krondomäne einzuziehen, erlaubte nun aber Humfried, diese in Besitz zu nehmen. Als Humfried nur sechs Monate später starb, zog der neue König Johann II. die Herrschaft Tyrus schließlich ein und vergab sie an seinen Bruder, Amalrich von Tyrus, vermutlich weil er Humfrieds Söhne für zu jung hielt, die Herrschaft wirksam gegen die Muslime zu verteidigen. Die Herrschaft Beirut blieb im Besitz Eschivas. 
von Montfort, Herr Humfried (Honfroy) (I42897)
 
41623 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hünenberg_ZG

Hünenberg ZG

Hünenberg ist eine politische Gemeinde des Kantons Zug in der Schweiz.

Geschichte
1173 wird der Name «Hünenberg» mit Walter (Waltherus) von Hunberg erstmals aktenkundig. Im 13. und vor allem in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entwickelte sich das Rittergeschlecht Hünenberg zum bedeutendsten Ministerialadel des Kantons Zug mit Besitzungen und Lehen nicht nur auf Zuger Boden, sondern auch im Luzernischen, im Aargau und am Zürichsee. Ihre Stammburg errichteten die Edlen von Hünenberg auf einem Vorgängerbau im Burgwald am südwestlichen Dorfeingang.

1388 suchte ein habsburgischer Vergeltungsraubzug das Gebiet von Hünenberg und Umgebung heim. Gehöfte wurden geplündert und gingen in Flammen auf. Die Zuger unter ihrem Ammann Hans von Hospental wollten den Habsburgern das Raubgut wieder abnehmen. Es kam zum missglückten Gefecht an der Totenhalde am Heiligabend des Jahres 1388, wo 42 Zuger starben, darunter auch Hünenberger und der Anführer Hans von Hospental.

1402 wird Ritter Göpf II. als letzter Bewohner der Burg Hünenberg genannt. Bald darauf muss er diese verlassen haben. Am 17. Januar 1414 verkaufte Junker Hartmann VIII. von Bremgarten Burgstall, Land, Wald und Recht an die Gebrüder Jenni, Uli und Heini Bütler, sowie an deren Vetter Welti Bütler aus der Stadelmatt. 1416 erfolgte ein weiterer Verkauf von Besitzungen Hartmanns und Götz' II. an 50 Hünenberger Bauern. Diese Stammväter der Gemeinde Hünenberg bezeichnet man somit als «Genossen». Sie schlossen am Sebastianstag mit der Stadt Zug einen Burgrechtsvertrag ab, der bis zur Französischen Revolution die Hauptgrundlage des politischen Gemeindelebens blieb. Die «Genossen» anerkannten die Zuger als ihre Herren unter Beibehaltung der bisherigen Freiheiten, Rechte und Gewohnheiten, hatten aber auch das Recht, einen selbst erwählten Zuger Bürger als Obervogt zu erbitten. Gemeinsam mit ihm bestimmten sie die Geschicke der Gemeinde. Hünenberg war daher eine bevorzugte Vogtei der Stadt Zug. Später in Hünenberg Wohnsitz Nehmende bezeichnete man als Beisassen, die kein Stimm- und Wahlrecht besassen. Diese Ordnung galt bis 1798.

1475 wurde die vom süddeutschen Baumeister Hans Felder im Auftrag der Stadt Zug erbaute Kirche St. Wolfgang vom Konstanzer Bischofsvikar Zehnder geweiht. St. Wolfgang entwickelte sich zu einem viel besuchten Wallfahrts- und Pilgerort. 1495 entstanden in St. Wolfgang am viel begangenen Handelsweg von Luzern nach Zürich zwei Herbergen; auf eine geht das heutige «Rössli» zurück.

1694 wurde der älteste Verein der Gemeinde Hünenberg, die Hünenberger Schützengesellschaft, gegründet.

Am 11. Februar 1798 gewährte die Stadt Zug ihren Vogteien, somit auch Hünenberg, die Freiheit. Am 29. April raubten die einfallenden Franzosen die Wart aus. Das Silbergeschirr und verschiedene Dokumente gingen verloren. Darauf folgte bis 1801 eine lange Zeit der Besetzung durch französische Soldaten und deren Einquartierungen, was viel Leid und Not verursachte. Allein in den Gemeinden Cham und Hünenberg waren 23'744 Mann und mehr als 3'000 Pferde einquartiert. Gemäss der Helvetischen Verfassung gingen die neuen politischen Gemeinden aus den Kirchgemeinden hervor. Aus diesem Grund bildeten Cham und Hünenberg eine gemeinsame Munizipalität.

Am 1. April 1799 entschied sich Hünenberg in einer Abstimmung mit grosser Mehrheit für die Trennung von Cham. Franz Basil Gretener wurde der erste Gemeindepräsident der von nun an selbstständigen Gemeinde Hünenberg. 1874 entsteht die Einwohnergemeinde Hünenberg. 1896 wurde im Gasthaus «Degen» die erste Telefonsprechanlage Hünenbergs installiert.

1965 erhielt Hünenberg Anschluss ans Netz der Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB). 1991 wurde das altehrwürdige Gasthaus «Degen» ins Freilichtmuseum Ballenberg verlegt.[3]

Geographie
Hünenberg liegt eingebettet in die voralpine Landschaft zwischen dem Zugersee und der Reuss. Im Westen grenzt Hünenberg an die Gemeinden Dietwil, Oberrüti, Sins, Mühlau und Merenschwand im Kanton Aargau, im Norden an die Gemeinden Obfelden und Maschwanden im Kanton Zürich, im Osten an Cham und im Süden an Risch im Kanton Zug.

Der höchste Punkt der Gemeinde befindet sich im Chnodenwald auf 495 m ü. M., der tiefste beim Reussspitz auf 388 m ü. M.

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von Hünenberg, Anna (I17918)
 
41624 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ida_von_Arnsberg

Ida von Arnsberg (auch Jutta von Arnsberg) (* um 1103 in Arnsberg; † nach 1154) war in erster Ehe mit Gottfried von Cappenberg verheiratet und trat nach dessen Willen in den Prämonstratenserorden ein. Nach seinem Tod heiratete sie Gottfried von Cuyk und wurde Begründerin der neuen Linie der Grafen von Arnsberg.

Leben
Sie war die einzige Tochter von Graf Friedrich von Arnsberg und der Mutter Adelheid von Limburg, einer Tochter des Herzogs Heinrich I. Als solche war sie die Erbin der Grafschaft Arnsberg. Sie war in noch sehr jungen Jahren, etwa um 1120, in erster Ehe mit Gottfried von Cappenberg verheiratet worden. Dieser war Gründer des Prämonstratenserklosters Cappenberg. Nur mit Mühe konnte er seinen Bruder Otto und seine Frau von diesen Plänen überzeugen. Ein Teil der Besitzungen stammte aus dem Heiratsgut. Ida gilt somit als Mitstifterin des Klosters Cappenberg. Auch stieß die Gründung auf erheblichen, teilweise gewaltsamen Widerstand des Grafen Friedrich, der in Gottfried seinen Nachfolger gesehen hatte. Die Vita Gottfrieds berichtet etwa davon, dass ein Adeliger, wohl auf Befehl Friedrichs, Ida zeitweise entführt hatte. Nach dem Tod Friedrichs wurde vor allem für Ida und seine Schwestern, unter diesen Gerberga von Cappenberg, in unmittelbarer Nähe des Klosters Cappenberg und mit diesem als Doppelkloster verbunden ein Konvent für Frauen eingerichtet. Ida war damit eine der ersten Prämonstratenserinnen im deutschen Raum.

Die ältere Forschung ging noch davon aus, dass Ida auch nach dem Tod Gottfrieds dem geistlichen Leben treu blieb und schließlich Äbtissin des Stift Herford wurde.[1] Dabei dürfte es sich allerdings um eine Verwechselung mit ihrer Tochter handeln.

Heute ist eigentlich unstrittig, dass Ida das Kloster nach dem Tod ihres ersten Mannes verließ und nachdem Kaiser Lothar III. sein Einverständnis erklärt hatte, Gottfried von Cuyk heiratete. Möglicherweise hat Norbert von Xanten, der bei der Gründung Cappenbergs eine zentrale Rolle spielte und gleichzeitig die Familie Cuyk gut kannte, darauf Einfluss genommen.

Zum Zeitpunkt der zweiten Heirat war Ida etwa zwanzig Jahre alt. Mit Gottfried von Cuyk begründete sie die neuere Linie der Grafen von Arnsberg-Cuyk. Aus der Ehe ging Graf Heinrich I. von Arnsberg hervor. Die Tochter Adelheid heiratete Graf Eberhard I. von Altena. Die Tochter Jutta war Äbtissin des Stifts Herford. Friedrich II. war der Begründer der Nebenlinie der Edelherren von Arnsberg. Eine namentlich nicht bekannte Tochter heiratete Graf Hermann II. von Virneburg.

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von Werl-Arnsberg, Ida (Jutta) (I13506)
 
41625 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ida_von_Lothringen (Mai 2018)

Ida von Lothringen, auch Ida von Boulogne, war die Mutter des Gottfried von Bouillon, des ersten Regenten im Königreich Jerusalem. Sie wird als Heilige verehrt.

da von Lothringen war die Tochter von Gottfried III. dem Bärtigen aus der Familie der Wigeriche und die zweite Ehefrau von Eustach II. von Boulogne.
Als Witwe verschenkte sie ihren Besitz an diverse Klöster (das Kloster St-Vulmer in Boulogne, die Benediktinerabtei St. Vaast in Arras, La Capelle, für letzteres ließ sie Reliquien der Maria aus Spanien holen).
Sie stand in Briefwechsel mit Anselm von Canterbury und Hugo von Cluny und reformierte die Klöster im Sinne der Reformen von Cluny.
Ida von Lothringen wurde im Kloster St. Vaast in Arras beigesetzt, 1808 wurden ihre Reliquien nach Bayeux gebracht.
In der katholischen Kirche wird sie als Heilige verehrt, ihr Gedenktag ist der 13. April. 
von Lothringen (Boulogne), Ida (I7406)
 
41626 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Irene_Palaiologina_(Trapezunt) (Sep 2023)

Bereits kurz nach der Hochzeit wandte sich ihr Ehemann einer Mätresse zu und ließ sich 1339 von Irene scheiden. Als Basileios 1340, wahrscheinlich an den Folgen eines von Irene veranlassten Giftanschlags, starb, bestieg sie als Kaiserin den Thron. Allerdings war ihre Position sowohl wegen der dubiosen Umstände, unter denen sie die Macht gewonnen hatte, als auch wegen ihrer Herkunft äußerst schwierig, weil sie keine Angehörige der trapezuntischen Herrscherfamilie der Komnenen war. Um ihre Stellung zu festigen, sandte sie die sehr jungen Söhne ihres verstorbenen Mannes und seiner Mätresse, Alexios und Johannes, der später seinen Namen änderte und Kaiser Alexios III. wurde, nach Konstantinopel, wo sie unter der Aufsicht von Irenes Vater standen.

Mit ihrer Thronbesteigung brach ein Bürgerkrieg aus. Es standen sich neben der Anhängerschaft Irenes, die sich hauptsächlich aus der Adelsfamilie der Amytzantarantos und von ihrem Vater gestellten Söldnern zusammensetzte, zwei weitere Parteien gegenüber. Eine von diesen bestand größtenteils aus Adeligen und Angehörigen der kaiserlichen Leibwache unter dem Befehl des Fürsten von Tzanich, die sich im Andenken an Basileios und dessen Schicksal gegen Irene erhoben. Die dritte Partei wurde von Johannes, dem Gouverneur von Limnia, geführt, der sich wahrscheinlich selbst Hoffnungen auf den Thron machte. Dieser vereinigte seine Kräfte mit denen Irenes, um gemeinsam gegen die Anhängerschaft des Basileios vorzugehen, die sich in der Stadt im St.-Eugenios-Kloster verschanzt hatte. Das Kloster wurde von Irenes und Johannes’ Truppen beschossen und beinahe vollständig zerstört, womit dieser Aufstand sein blutiges Ende fand.

Um ihre Position zu konsolidieren, bat Irene ihren Vater, unter seinen Adeligen nach einem passenden Ehemann für sie Ausschau zu halten, der mit ihr zusammen das Kaiserreich Trapezunt regieren und die wachsende Schar ihrer Feinde in Schach halten sollte. Ihr Vater starb jedoch im Juni 1341, bevor er ihre Anfrage beantworten konnte. Allerdings hatte sich Irene zwischenzeitlich in den Kommandanten ihrer Leibwache verliebt, was zu einer weiteren Spaltung ihres Hofstaats führte, da viele Adelige diese Verbindung als unziemlich ablehnten.

Während dieser inneren Wirren wurde die Lage für den trapezuntischen Staat aufgrund einer äußeren Bedrohung immer prekärer. Die demoralisierte Armee Irenes konnte einen Vorstoß der Turkmenen auf Trapezunt nicht aufhalten. Diese zogen bis vor die Mauern der Hauptstadt, welche sie erfolglos belagerten. Die dem Massaker vom St. Eugenios Kloster entronnenen Adeligen, die zur Auffassung gelangt waren, dass der inkompetente Regierungsstil Irenes den Staat in die Katastrophe führen würde, entschlossen sich, nach einem legitimen Kandidaten für den Kaiserthron Ausschau zu halten. Sie entschieden sich für Anna, eine Tochter Alexios’ II. und Schwester von Basileios, die der Familie der Komnenen angehörte.

Sie überzeugten Anna, eine Nonne, die Klostergemeinschaft zu verlassen, und riefen sie zur Kaiserin aus. Als Irene von der Revolte erfuhr, ließ sie alle Überlebenden des Massakers vom St. Eugenios Kloster, die sich noch als Gefangene in der Stadt befanden, umbringen. Letztlich konnte auch diese Maßnahme Irenes Niedergang nicht aufhalten. Ihre Unbeliebtheit unter den Einwohnern Trapezunts war schließlich so groß, dass sie in dem Augenblick, in dem Anna vor den Stadtmauern erschien, abgesetzt wurde. Bald darauf wurde sie zurück nach Konstantinopel geschickt, wo sich ihre Spuren verlieren.

Ironischerweise erschien kurz nach dem Sturz Irenes eine kleine Flotte vor der Stadt, die Michael, einen Sohn von Johannes II. und Onkel Annas, von Konstantinopel nach Trapezunt brachte. Michael war vom Halbbruder Irenes, Johannes V. Palaiologos, dem neuen Kaiser von Konstantinopel, zum Ehemann Irenes bestimmt worden. Stattdessen sah er sich nun seiner Nichte Anna gegenüber, mit der es sogleich zu weiteren Streitigkeiten um den Thron kam. 
Palaiologina (Palaiologen), Kaiserin von Trapezunt Irene (I43000)
 
41627 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Irene_von_Byzanz (Jun 2017)

Irene von Byzanz (* 1177 oder 1180/81 in Konstantinopel; † 27. August 1208 auf Burg Hohenstaufen; auch Eirene, Irene Angelina und Irene Maria genannt) war die Frau des Römisch-deutschen Königs Philipp von Schwaben.

Sie wurde 1177/81 in Konstantinopel als Tochter des byzantinischen Kaisers Isaak II. Angelos geboren. In erster Ehe heiratete sie 1193 den normannischen König Roger III. von Sizilien, der jedoch kurz darauf verstarb. 1197 wurde sie die Frau des jüngsten Sohnes Friedrich Barbarossas, des späteren Königs Philipp. Bei ihrer Vermählung nahm sie den Namen Maria an.[1] Am 8. September 1198 war sie bei Philipps Königskrönung in Mainz anwesend, ob sie auch gekrönt wurde, ist aber ungewiss.

Nach der Ermordung ihres Gatten in Bamberg im Juni 1208 zog sie sich hochschwanger und krank auf die Burg Hohenstaufen zurück, wo sie im August 1208 während der Geburt einer Tochter starb, die kurz danach ebenfalls verschied. Irene wurde im staufischen Hauskloster Lorch begraben. Sie ist die letzte und als einzige Königin die ranghöchste dort beigesetzte Stauferin. Abt Nikolas Schenk von Arberg ließ 1475 sämtliche Staufergräber im Mittelschiff, vor den Stufen des Chores und im Chor öffnen und die Überreste in einer Tumba zusammentragen, die im Mittelschiff der Klosterkirche steht.

Nachleben
Walther von der Vogelweide pries sie in einem zeitgenössischen Gedicht als „Rose ohne Dorn, die Taube sonder Gallen“ (Spruch zur Magdeburger Weihnacht).
Um 1207 wird die heute stark verwitterte gekrönte Sitzfigur einer Frau datiert, die einem inschriftlich als König Philipp bezeichneten König zugeordnet ist. Sie befand sich an der Steinernen Brücke von Regensburg.[2]
Ein in den 1830er Jahren bei Abrissarbeiten unter den Trümmern eines Steinsargs im Kloster Lorch gefundener Goldring mit Emailleeinlegearbeiten wurde ihr zugeschrieben. Dieser Irenenring ist im 20. Jahrhundert verloren gegangen.[3][4]
Am 16. Dezember 1898 wurde im südlichen Querschiff der Klosterkirche eine Gedenktafel für Irene enthüllt. Mehrfach wurde Irene neben ihrem Gemahl Philipp dargestellt, etwa in Weißenauer Handschriften auf Schloss Zeil,[5] im 19. Jahrhundert auf Schloss Stolzenfels bei Koblenz[6] oder auf einer Darstellung Walthers von der Vogelweide, der 1198 vor dem Königspaar singt.[7]
Anlässlich ihres 800. Todestags wurde 2008 am Eingang zum Kloster Lorch eine Stauferstele errichtet.[8]

2011 wurde in Göppingen der Freundeskreis zum Gedenken von Königin Irene Maria von Byzanz e.V. gegründet, der seither jährlich eine Irenen-Medaille als Wanderpreis verleiht. Die Medaille ging unter anderem an den Zeichner und Maler Hans Kloss (2013) und an den Schriftsteller Gunter Haug (2015). 
von Byzanz, Irene (Maria) (I7497)
 
41628 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Irmingard_von_Burgund (Aug 2023)

Irmingard von Burgund (geboren im späten 10. Jahrhundert; gestorben nach dem 20. September 1057) war eine sapaudische Adelige, Gräfin der Provence und Königin von Burgund.

Leben
Die familiäre Herkunft Irmingards ist nicht sicher überliefert. Möglicherweise stammt sie aus der in den Urkunden nur schlecht fassbaren Verwandtschaft des Grafen Humbert von Maurienne, der ein Vasall des Königs Rudolf III. von Burgund und nach dessen Tod ab 1032/1033 unter Kaiser Konrad II. Graf der Maurienne und im Chablais war und zum Stammvater des Hauses Savoyen geworden ist.[1] Vielleicht war Irmingard Humberts Schwester.[2]

Irmingard von Burgund heiratete vor dem Jahr 1002 den Grafen Rotbald III. von der Provence, der von 1008 an Markgraf der Provence war. Im Jahr 1002 erscheint ihr Name überhaupt zum ersten Mal in einer Urkunde für die Abtei Montmajour bei Arles.[3] Rotbald und Irmingard hatten zwei Söhne, Hugo und Wilhelm, und eine Tochter, Emma von Provence.[4] Im Jahr 1005 war Irmingard bei der Wahl des Abts von Sankt Viktor in Marseille anwesend.

Im Jahr 1011 heiratete Irmingard in zweiter Ehe den König Rudolf III. von Burgund. Rudolf übergab seiner Verlobten als Wittum mit einer am 24. April 1011 in Aix, Savoyen, ausgefertigten Urkunde[5] und bei weiteren Schenkungen die Stadt Vienne, die Grafschaft Sermorens am Fuße der savoyischen Voralpen, das Kloster in Bourg-Saint-Pierre im Wallis an der Passstraße zum Grossen Sankt Bernhard, umfangreiche Ländereien bei Annecy, Ortschaften in verschiedenen Gegenden des Reichs, zum Beispiel Rue und Font (beide heute im schweizerischen Kanton Freiburg), Yvonand in der Waadt sowie Auvernier am Neuenburgersee und auch die Königsburgen von Aix am Lac du Bourget und die in Neuenburg (novum castellum sedem regalem), welche damit erstmals erwähnt wird.[6] Die Hochzeit Rudolfs und Irmingards fand am 28. Juni 1011 statt. Das Königspaar hatte keine Kinder, und so vermachte König Rudolf im Jahr 1016 in Straßburg und nochmals 1018 in Mainz dem deutschen König Heinrich II. als dem Sohn seiner Schwester Gisela von Burgund die Nachfolge als Herrscher über das Königreich Burgund.

Irmingards Name wird oft in Urkunden König Rudolfs erwähnt. Sie begleitete den König bei wichtigen Rechtsgeschäften und erscheint in den betreffenden Urkunden als politisch aktive Person, so wie im Jahr 1011, als König Rudolf offenbar auf ihre Empfehlung die Grafschaft Waadt Bischof Heinrich von Lausanne, seinem Onkel, übergab.[7][8] Um 1030 unterstützte sie die Gründung des Klosters Talgurium in Savoyen.[9][10] Sie vermittelte königliche Schenkungen an die burgundische Reichsabtei Saint-Maurice[11] und an das Kloster Cluny.[12]

Als das Königreich Burgund nach dem Tod Rudolfs III. wie früher vereinbart an das Heilige Römische Reich fiel und sich Kaiser Konrad II. mit Gewalt gegen burgundische Adelige um Graf Gerold von Genf durchsetzen musste, unterstützten die Königswitwe Irmingard so wie auch Graf Humbert die Sache des Reiches.[13] Die beiden huldigten dem Kaiser im Jahr 1033 in Zürich, Irmingard veranlasste die Übergabe der burgundischen Reichinsignien, und Konrad ließ sich am 2. Februar 1033 in der Kirche von Payerne zum König von Burgund krönen. Der Reichskrieg gegen burgundische Widersacher dauerte bis ins Jahr 1034, und danach belehnte der Kaiser den Grafen Humbert mit bedeutenden Gebieten an den wichtigen Alpenpässen Savoyens. Auch Irmingard spielte weiterhin eine Rolle in der burgundischen Geschichte. Sie schenkte dem Kloster Cluny Gebiete in der Grafschaft Genf und dem Domkapitel von Grenoble Güter im Gebiet von Aix und von Chambery. Um 1050 veranlasste sie gemäß der Überlieferung den Diakon Bernhard von Aosta zum Bau des Hospizes auf dem Grossen Sankt Bernhard als Ersatz für das zerstörte Kloster in Bourg-Saint-Pierre,[14][15] und zuletzt erscheint sie noch in einer Urkunde vom 20. September 1057, mit welcher sie ein Rechtsgeschäft zu Gunsten des Klosters Sankt Peter in Vienne bekräftigte. Das Todesdatum Irmingards von Burgund ist nicht überliefert. 
von Burgund, Königin Irmingard (I12495)
 
41629 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isaak_Dukas_Batatzes (Sep 2023)

Isaak war ein Angehöriger der angesehenen Offiziersfamilie Batatzes, die im 13. Jahrhundert drei byzantinische Kaiser stellte. Er war der älteste Sohn des Basileios Batatzes, der unter Kaiser Isaak II. als Domestikos der Scholen, also Oberkommandierender der byzantinischen Truppen im Osten des Reiches und Dux (Gouverneur) des Themas Thrakien amtierte. Seine namentlich nicht bekannte Mutter war eine Cousine Isaaks II.; durch sie war er ein Ururenkel von Alexios I. Komnenos und Irene Dukaina.

Über Isaaks Kindheit und Jugend ist kaum etwas bekannt. Nachdem Johannes III. Dukas Batatzes 1221 (oder 1222) den Thron in Nikaia bestiegen hatte, rückte Isaak als Parakoimomenos tes Megales Sphendones (Hofvorsteher) in den Kreis der höchsten Würdenträger bei Hofe auf. Spätestens 1253 verlieh Johannes III. seinem Bruder den hohen Titel eines Sebastokrators (Vizekaisers).

Auch unter den Nachfolgern Johannes’ III. blieb Isaak Dukas Batatzes eine einflussreiche Persönlichkeit. Am 13. März 1261 war er am Abkommen von Nymphaion, dem Handels- und Bündnisvertrag des Kaiserreichs Nikaia mit der Republik Genua, beteiligt. Von Kaiser Michael VIII., der mit Isaaks Enkelin Theodora verheiratet war, wurde er Ende April 1261, mit der Würde eines Pansebastos sebastos versehen, in diplomatischer Mission nach Genua gesandt. 
Dukas Batatzes (Vatatzes), Isaak (I42999)
 
41630 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isaak_I._(Byzanz) (Sep 2023)

Basileios ließ die Brüder Isaak und Johannes im Studionkloster sorgfältig erziehen und brachte sie danach in hohe Positionen. Während der Regierung von Basileios’ sieben unmittelbaren Nachfolgern gewann Isaak durch sein kluges Handeln das Vertrauen der Armee, so dass er sich 1057 mit dem Adel der Hauptstadt Konstantinopel gegen den Kaiser Michael VI. verbünden konnte. Nach dessen Absetzung wurde er zum Kaiser gekrönt und gründete die Dynastie der Komnenen.

Isaaks erste Sorge war, seine adligen Verbündeten mit Ämtern zu versorgen, die sie von der Hauptstadt fernhalten würden. Seine zweite galt der Wiederherstellung der Finanzkraft des Reiches. Er widerrief viele Pensionen und Beihilfen, die seine Vorgänger untätigen Höflingen gewährt hatten. Außerdem sicherte er sich einen Anteil an den Einkünften der reichen Klöster, wobei er dem Vorwurf des Sakrilegs durch Michael I. Kerularios, den Patriarchen von Konstantinopel, durch eine Verbannungsverfügung zuvorkam. Isaaks einzige militärische Aktivität galt den Ungarn und Petschenegen, die 1059 damit begonnen hatten, die Nordgrenzen zu verwüsten. Kurz nach dem erfolgreichen Feldzug wurde er von einer Krankheit befallen, die er für tödlich hielt. Daraufhin ernannte er Konstantin Dukas zu seinem Nachfolger, wobei er seinen eigenen Bruder Johannes, den Vater des späteren Kaisers Alexios I., und dessen Frau Anna Dalassene überging.

Obwohl Isaak wieder genas, nahm er den Purpur nicht wieder an sich, sondern zog sich in das Studionkloster zurück, wo er die verbleibenden zwei Jahre seines Lebens als Mönch verbrachte. Seine Scholia zur Ilias und andere Arbeiten zu den Gedichten Homers sind erhalten geblieben. Isaaks großes Ziel war die Wiederherstellung der Organisation der Regierung und seine Reformen, obwohl unpopulär bei Adel und Klerus und vom Volk nicht verstanden, trugen sicher einiges dazu bei, den Untergang des byzantinischen Reiches eine Zeit lang aufzuhalten. 
Komnenos (Komnenen), Kaiser Isaak I. (I8342)
 
41631 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isaak_II. (Okt 2017)

Isaak begann seine Herrschaft mit einem entscheidenden Sieg über die Normannen in Sizilien, war aber ansonsten weniger erfolgreich. Der Versuch, Zypern von dem rebellischen Adligen Isaak Komnenos zurückzuerobern, misslang aufgrund der Einmischunung der Normannen. Gleichzeitig erhoben sich die Bulgaren und Walachen und gründeten 1186 das Zweite Bulgarische Reich. 1187 wandte sich der General Alexios Branas, der nach der Ablösung des Johannes Kantakuzenos gegen die Rebellen gesandt worden war, gegen den Kaiser und versuchte, Konstantinopel zu besetzen, wurde aber geschlagen und getötet. Als Nächstes verlangte der Osten die Aufmerksamkeit des Kaisers, wo verschiedene Thronprätendenten sich erhoben und wieder fielen. 1189 versuchhte Friedrich Barbarossa auf dem Dritten Kreuzzug seine Truppen durch das byzantinische Reich zu führen, und erhielt die Erlaubnis. Er hatte die Grenze bereits überschritten, als Isaak, der sich mittlerweile mit Saladin verständigt hatte, begann, ihm Hindernisse in den Weg zu legen, und nur durch Waffengewalt zur Erfüllung der Zusage gezwungen werden konnte. Seine Tochter Irene wurde dabei dem in Deutschland befindlichen Philipp von Schwaben versprochen.

Die nächsten fünf Jahre war Isaak mit neuen Aufständen der Walachen befasst, gegen die er mehrere Feldzüge führte. Während eines dieser Feldzüge rief sich sein Cousin Konstantin 1193 in Philippopel zum Gegenkaiser aus, wurde aber von seinen eigenen Leuten gefangen genommen; Isaak II. ließ ihn blenden. 1195 nutzte sein Bruder Alexios einen Jagdausflug des Kaisers und dessen Abwesenheit vom Feldlager, um sich selbst zum Kaiser zu proklamieren, und wurde auch von den Soldaten anerkannt. Isaak wurde geblendet und in Konstantinopel inhaftiert.
Acht Jahre später, am 18. Juli 1203, wurde er für sechs Monate aus seinem Kerker geholt und erneut auf den Thron gehoben, nachdem der Vierte Kreuzzug die Stadt erreicht hatte. Da er jedoch sowohl körperlich als auch geistig durch die Gefangenschaft geschwächt war, übernahm sein Sohn Alexios IV. die tatsächliche Regierung. Isaak und Alexios wurden am 25. Januar 1204 wegen ihres Nachgebens gegenüber den Kreuzfahrern durch einen Aufstand des Generals Alexios Murtzouphlos gestürzt, der wenige Tage später selbst den Thron bestieg. Isaak starb am 28. Januar unter ungeklärten Umständen, wahrscheinlich wurde er vergiftet.

Isaak II. war einer der schwächsten und brutalsten Fürsten auf dem byzantinischen Thron. Umgeben von Sklaven, Mätressen und Schmeichlern ließ er es zu, dass das Reich von Günstlingen regiert wurde, während er das Geld, das den Provinzen abgepresst wurde, für Bauwerke und Geschenke an die Kirche ausgab. Die Folge davon war der fortschreitende Verfall des Reiches durch Ämterkauf und Steuerwucher. 
Angelos (Byzanz), Isaak II, (I1411)
 
41632 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabeau_d’Albret (Sep 2023)

Isabeau d’Albret ist eine Tochter von Johann III. (Jean d’Albret, 1469–1516), (durch seine Ehe) König von Navarra, und Katharina von Navarra (Catherine de Foix, 1470–1517), Königin von Navarra. Sie ist die Schwester von Heinrich II. von Navarra (1503–1555), die Schwägerin (ab 1527) von Margarete von Navarra (Marguerite d‘Angoulême), der Schwester des französischen Königs Franz I., und die Großtante und Patin von König Heinrich IV. von Frankreich.

Im Jahr ihrer Geburt wurde der Teil des Königreichs Navarra südlich der Pyrenäen vom Königreich Aragón erobert. Vier Jahre später verlor sie ihren Vater, im Jahr darauf ihre Mutter. Sie wurde daraufhin in Frankreich beim ihrem Bruder Heinrich II. und dessen Ehefrau Margarete erzogen.

Im Jahr 1528, Isabeau war nun im heiratsfähigen Alter, gab es erfolglose Verhandlungen zu einer Ehe zwischen ihr und dem ungarischen König Johann Zápolya, der ein Verbündeter Franz‘ I. war. Margarete von Navarra wiederum sprach im Juni 1533 mit dem Herzog von Norfolk, einem Diplomaten Heinrichs VIII. von England, über die geplante Heirat von Jakob V., König von Schottland, und Marie de Bourbon-Vendôme, und betonte dabei, dass deren Vater, der Herzog von Vendôme, eng mit Kaiser Karl V. verbündet war, und behauptete, dass Marie de Bourbon und ihre Schwester Marguerite deswegen keine gute Wahl seien. Die Königin von Navarra fragte sich zudem, ob Jakob V. am Ende nicht Christina von Dänemark, die Nichte des Kaisers (die im gleichen Jahr den schwerkranken Francesco II. Sforza heiratete) ehelichen würde, und schlug stattdessen ihre Schwägerin Isabeau d'Albret vor.[2] Dieser Vorstoß wurde nicht weiter verfolgt. Stattdessen wurde Isabeau am 16. August 1534 auf Schloss Fontainebleau mit René I., Vicomte de Rohan (1516–1552), verheiratet.

René I. de Rohan fiel am 20. Oktober 1552 bei der Verteidigung von Metz[5]. Im Mai 1554 wurde Isabeau eine der Taufpaten ihres Großneffen, des zukünftigen Königs Heinrich IV. Die anderen Taufpaten sind ihr Bruder, Heinrich II. von Navarra, der französische König Heinrich II. und dessen Frau, Königin Katharina von Medici. 1555 schloss sie eine zweite Ehe mit einem nicht näher bekannten Mann niederer Herkunft.

1556 lernte Isabeau Admiral Coligny kennen; sie befand sich im Béarn, als Johanna III. (Jeanne d'Albret, 1528–1572), Königin von Navarra und ihre Nichte, 1557 den Protestantismus in der Region einführte. Obwohl auch sie sich sehr von der Reformation angezogen fühlte, konvertierte sie erst 1558, sechs Jahre nach dem Tod ihres Mannes; sie führte den Protestantismus in ihrer Burg Blain ein, wo die erste protestantische Kirche in der Bretagne entstand. Sie empfing dort François de Coligny-d’Andelot (1521–1569), der – zusammen mit den Pastoren Fleurer und Loiseleur die erste calvinistische Predigt hielt. 1560 erhielt sie für sich und ihren Haushalt vom König das Privileg der Religionsfreiheit auf ihren eigenen Gütern – dies ist die letzte Erwähnung Isabeaus in zeitgenössischen Dokumenten. 
von Albret, Isabeau (Isabelle) (I42669)
 
41633 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_Boschetti (Sep 2023)

Isabella Boschetti entstammte dem alten italienischen Adelsgeschlecht der Boschetti,[1] aus dem Alberto II. Boschetti († n. 1428) am 26. März 1404 vom Papst Innozenz VII. (1404–1406) mit der Stadt und Herrschaft San Cesario belehnt wurde, die etwa 12 Kilometer südöstlich von Modena in der Emilia-Romagna am Fluss Panaro liegt. Die Boschetti versuchten jedoch sich gegen allfällige Gewaltakte ihrer übermächtigen Nachbarn, der Markgrafen von Este, die Herren von Modena und Ferrara waren, abzusichern und ließen sich auch von diesen mit San Cesario belehnen. Im Jahre 1446 erhob Leonello d’Este Markgraf von Ferrara (1441–1450) die Herrschaft San Cesario zur Grafschaft, die er seinem verdienten Feldhauptmann, Alberto III. Boschetti und dessen Nachkommen verlieh. Die Familie blieb im Besitz dieser Grafschaft, bis unter Napoleon Bonaparte im Jahre 1796 die feudalen Rechte aufgehoben wurden. Auch heute noch kann man Reste der rechteckigen, ursprünglich von Mauern und Wassergräben umgebenen „Rocca“ (Festung) sehen, in der sich der Palazzo der Boschetti befand in dem Isabella aufwuchs, von dem jedoch nur noch der Torre dell’orologio (Uhrturm) steht.

Isabellas Vater war Giacomo Boschetti (* 1471, † v. 1520 ?), Conte (Graf) und Mitherr von San Cesario sul Panaro in der Provinz Modena, Patrizier von Mantua – ein Urenkel des Grafen Alberto III. Boschetti – der als Hofmann und Feldherr im Dienst der Markgrafen von Mantua stand. Er wurde 1494 zum Ritter geschlagen zeichnete sich am 6. Juli 1495 als Condottiere in der Schlacht bei Fornovo (30 km südöstlich von Parma) aus, in der die Truppen der Heiligen Liga von Venedig unter dem Kommando von Francesco II. Gonzaga gegen die aus Neapel zurückkehrenden Armee des Königs von Frankreich Karl VIII. einen entscheidenden Sieg errangen.

Isabellas Mutter war Polissena Castiglione, eine Tochter des Conte Palatino (Pfalzgrafen) Cristoforo Castiglione (* 1459, † 1499), der Signore (Herr) di Casatico sowie Patrizier von Mantua war und dessen Gemahlin Luigia (Aloisia) Gonzaga (* 1458 in Mantua, † 1542), die aus einer Nebenlinie der Gonzaga, der Linie der Gonzaga di Palazzolo, entstammte und Isabellas Vater am 26. Februar 1498 geheiratet hatte.

Isabella war daher eine Nichte des großen Staatsmannes, Diplomaten und Literaten Baldassare Castiglione, der durch sein Werk “Il Libro del Cortegiano” (Das Buch vom Hofmann) nach dem Vorbild der Diskussionen am Hof der Herzogin von Urbino, Elisabetta Gonzaga, das Idealbild eines vollkommenen Hofmannes entworfen hatte. Dieses Rollenbild des universell gebildeten, vielseitigen, tapferen und eleganten “uomo universale” (Universalmenschen) wirkte – trotz der Kritik mangelnder Realitätsnähe – jahrhundertelang als Modell einer idealisierten Adelswelt nach.

Isabellas Bruder Francesco Boschetti (* 1501, † ?) wurde 1520 von Papst Leo X. (Giovanni de’ Medici; * 11. Dezember 1475 in Florenz; † 1. Dezember 1521 in Rom) mit der Grafschaft San Cesario belehnt, war Patrizier von Modena, 1517 Generalgouverneur von Urbino, Pesaro, Fano und Senigallia, 1526 Generalgouverneur von Benevent und wurde im selben Jahr von Alfonso I. d´Este (* 1476, † 1534, Herzog von Ferrara, Modena und Reggio nell’Emilia) zum Botschafter bei Papst Clemens VII. (Giulio de’ Medici; * 26. Mai 1478 in Florenz; † 25. September 1534 in Rom) ernannt. Er war mit Susanna Pico, einer außerehelichen Tochter des Galeotto Pico, Reichsgraf von Concordia und kaiserlicher Vikar zu Mirandola verheiratet und hinterließ Nachkommen.

Jugend
Isabella Boschetti war die jüngere Tochter ihrer Eltern, erhielt eine umfassende Erziehung im Sinne des Humanismus und wuchs in der kulturellen Atmosphäre des Hofes der Markgrafen von Mantua auf, in deren Dienst ihr Vater stand. Gerade damals verlor Mantua sein mittelalterliches Aussehen, da dort die Kultur der Renaissance zum Durchbruch kam. Wenige Jahrzehnte vor ihrer Geburt war in Mantua Leon Battista Alberti (* 14. Februar 1404 in Genua; † 25. April 1472 in Rom), tätig, den der bedeutende Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt (* 25. Mai 1818 in Basel; † 8. August 1897 ebenda) in seinem Werk „Die Kultur der Renaissance in Italien“ (1860) als Verkörperung des „uomo universale“ beschreibt. Alberti hatte dort 1460 die Kirche San Sebastiano erbaut und 1470 die erstaunliche Basilika Sant’Andrea nach den Proportionen des Salomonischen Tempelbaues entworfen. Wenig später (1474) hatte Andrea Mantegna (* 1431, † 1506), der bedeutendste Maler der oberitalienischen Frührenaissance in Mantua, im Castello di San Giorgio im Palazzo Ducale, die prachtvollen Fresken in der Camera degli Sposi (Hochzeitszimmer) vollendet. Es waren dies Entwicklungen, die dazu beitrugen, Isabellas Geist zu formen.

Einen wichtigen Einfluss auf die heranwachsende Isabella übte zweifellos auch ihr Onkel Baldassare Castiglione aus, der als Diplomat im Dienst der Markgrafen von Mantua am Hof von Urbino lebte und später in dem der Herzöge von Urbino in Rom als Gesandter tätig war. Sein Buch über den idealen Hofmann: Il Libro del Cortegiano war schon damals berühmt und zählt heute neben Ariosts (* 1474, † 1533) „ Orlando Furioso“ und Machiavellis Il Principe (1513) zu den bedeutendsten Leistungen der italienischen Literatur der Renaissance. Von besonderem Interesse für Isabella war dabei, dass ihr Onkel Castiglione nicht nur den „Hofmann“, sondern erstmals auch ausführlich die hohen Ansprüche an die Eleganz, die vielseitige Bildung, an Anmut, Schlagfertigkeit und Kunstsinnigkeit einer vollendeten Hofdame, einer „donna di palazzo“ beschrieb, die Isabella als Vorbild dienen konnte.

Isabella wurde von ihren Eltern in jungen Jahren mit Francesco Cauzzi Conte (Graf) di Calvisano, einem Hofmann und Feldhauptmann der Markgrafen von Mantua vermählt. Sie lebte daher wohl abwechselnd in Mantua und in Calvisano, das in der Provinz Brescia liegt. Dort kann man noch heute Teile des früheren Kastells sehen, das sie bewohnt hat.

Beginn der Beziehung zu Federico II. Gonzaga
Ihr Schicksal sollte jedoch nicht von ihrem Ehemann, sondern von einem anderen Mann geprägt werden, nämlich von Federico II. Gonzaga, (* 17. Mai 1500 in Mantua; † 28. Juni 1540 in Marmirolo[2]). Dieser stammte aus der italienischen Dynastie der Gonzaga, die seit dem 14. Jahrhundert in Mantua herrschte, war ein Sohn des Francesco II. Gonzaga, Markgraf von Mantua (1484–1519) und dessen Gemahlin Isabella d’Este (* 18. Mai 1474; † 13. Februar 1539), der geistreichen Salondame, Politikerin, Kunstsammlerin und Mäzenin, die als eine der bedeutendsten Frauen der italienischen Renaissance gilt.

Zwischen Isabellas Familie und den Gonzaga bestanden enge Beziehungen. Ihre Großmutter, Luigia (Aloisia) Gonzaga, stammte selbst aus einer Seitenlinie des Hauses Gonzaga. Isabella gehörte aber damit zur „erweiterten Familie“. Hinzu kam, dass nicht nur ihr Vater, sondern auch ihr Onkel Baldassare Castiglione im Dienst der Markgrafen von Mantua stand. Trotz dieser Zusammenhänge konnte niemand ahnen, dass es zwischen ihr und dem Erben der Markgrafschaft Mantua zu einer engeren Beziehung kommen könnte.

Der Vater von Federico II. hatte große Pläne für seinen Sohn und Erben, denn es galt, die begrenzte Machtbasis der Markgrafschaft durch die Ehe seines Sohnes mit einer bedeutenden Erbin zu vergrößern. Seine Wahl fiel auf die noch kindliche Maria Palaiologos aus dem Haus der Markgrafen von Montferrat (* 1509, † 1530). Diese war die älteste Tochter des Markgrafen Wilhelm XI. von Montferrat (* 1486, † 1518) und der Anne d’Alençon (* 30. Oktober 1492, † 18. Oktober 1562)[3], die eine Tochter des René, Herzog von Alençon aus dem Haus Valois war. Maria Palaiologos galt als eine „glänzende Partie“, da ihre Familie in männlicher Linie von den Kaisern von Byzanz aus dem Haus der Palaiologen[4] abstammte, die Markgrafschaft von den älteren Markgrafen von Montferrat geerbt hatten, die nicht nur zu den ältesten Geschlechtern Italiens zählten, sondern auch eine der führenden Familien der Kreuzzüge waren und mit Konrad von Montferra († 1192) und Balduin von Montferrat († 1186) zwei Könige von Jerusalem gestellt hatten. Noch höher war ihr Stellenwert als Braut jedoch dadurch, dass Maria eine mögliche Erbin der bedeutenden Markgrafschaft Montferrat im Piemont war, da die ihre Familie nur noch wenige männliche Vertreter aufwies.

Der damals siebzehnjährige Federico II. Gonzaga wurde daher mit der achtjährigen Maria Palaiologos verlobt und 1517 wurde ein Ehevertrag abgeschlossen. Der Vollzug der Ehe wurde jedoch – im Hinblick auf das jugendliche Alter der Braut – auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Federico hatte inzwischen Gelegenheit, seine Erziehung am Hof der jungen ritterlichen Königs von Frankreich, Franz I. (1515–1547) zu verfeinern, der in Federico einen künftigen Verbündeten für seine Expansionspläne in Italien sah. Der unbeschwerte Aufenthalt in Frankreich wurde jedoch plötzlich durch das Ableben seines Vaters, des Markgrafen Francesco II. Gonzaga im Jahre 1519, beendet. Er musste nach Mantua zurückkehren, um dort die Thronfolge als 5. Markgraf von Mantua anzutreten. Angesichts seiner Jugend – gerade erst 19 Jahre alt – regierte er unter der Vormundschaft seiner Mutter Isabella d´Este Gonzaga und seiner Onkel, des Kardinals Sigismondo Gonzaga (* 1469; † 4. Oktober 1525 in Mantua), und des Giovanni Gonzaga (* 1474, † 1525), des Herren von Vescovardo.

Bald nach der Rückkehr Federicos nach Mantua erweckte die siebzehnjährige – für ihre Schönheit und Bildung berühmte – Isabella Boschetti die Aufmerksamkeit des jungen Markgrafen. Es entwickelte sich daraus eine leidenschaftliche Beziehung, Diese war jedoch nicht ganz unproblematisch, da Isabella mit Francesco Cauzzi Conte (Graf) di Calvisano, einem Hofmann und Vasallen der Markgrafen von Mantua verheiratet war. Angesichts der Größe der Leidenschaft – und der ungleichen Machtverhältnisse – ließ sich der Ehemann Isabellas „überzeugen“, auf seine ehelichen Rechte zu verzichten und wurde dafür mit Gütern und mit der Gnade „entschädigt“, dass er dem eigenen Familiennamen, den der Herrscher von Mantua hinzufügen durfte und sich daher Cauzzi Gonzaga nennen konnte.

Diese vorerst geheim gehaltene Beziehung blieb jedoch nicht ohne Folgen: Die beiden aus der Beziehung zwischen Isabella und Federico Gonzaga stammenden Kinder wurden daher offiziell als legitime Kinder ihres Ehemannes angesehen und erhielten daher den Familiennamen Cauzzi Gonzaga.

Die „Ehe“ Federicos mit Maria von Montferrat
Die Unbeschwertheit der Beziehung wurde jedoch zunehmend von der Sorge Isabellas beeinträchtigt, dass sie die Liebe Federicos durch dessen vereinbarte Ehe mit Maria von Montferrat verlieren könnte. Diese Sorge war nicht ganz unberechtigt, denn Nachrichten über diese notorische Liebesbeziehung blieben auch in der Markgrafschaft Montferrat nicht verborgen. Dort war Federicos Braut inzwischen vom Kind zu einer jungen Frau herangewachsen die darauf drängte, ihre neue Rolle als Ehefrau und Markgräfin von Mantua zu übernehmen.

Ein Wunsch, den auch Federicos Mutter Isabella d´Este Gonzaga im dynastischen Interesse einer Stärkung der Machtbasis des Hauses Gonzaga teilte und daher Federico drängte, seine Braut aus Montferrat kommen zu lassen und die Ehe zu vollziehen, um für die Kontinuität der Dynastie zu sorgen. Ganz ähnlich ließ sich die nominelle Schwiegermutter – die seit 1518 verwitwete Markgräfin von Montferrat, Anne d’Alençon – vernehmen, die inzwischen die Regentschaft der Markgrafschaft Montferrat für ihren minderjährigen Sohn Bonifacio IV. übernommen hatte, und nun ihrerseits auf Erfüllung des Ehevertrages drängte.

Federico sah hingegen keinen Grund zur Eile, denn er war nicht bereit, seine schöne Geliebte aufzugeben, fand daher ständig neue Ausflüchte, um die Ehe hinauszuschieben. Da briefliche Ermahnungen nicht halfen, begab sich die besorgte Schwiegermutter Anne d´Alencon nach Mantua, um das inzwischen notorische Ehehindernis Isabella Boschetti – die Geliebte ihres Schwiegersohnes – vom Hof zu entfernen um endlich die Ehe ihrer Tochter mit Federico II. zu ermöglichen.

Federico war damit in Bedrängnis. Da er keine andere Möglichkeit sah, diese unerwünschte Ehe zu verhindern, entschloss er sich zu einem gewagten Manöver. Isabella sollte plötzlich dem Anschein nach erkranken, worauf er den Verdacht verbreiten lassen würde, Anne d´Alencon hätte aus Hass versucht, “Isabella Boschetti, die Ehefrau des Grafen von Calvisano” vergiften zu lassen. Das Drama wurde von beiden so glaubwürdig inszeniert, dass Anne d´Alencon – um öffentliche Schmähungen oder Angriffe zu vermeiden – Mantua fluchtartig verließ.

Federico und Isabella waren erleichtert. Federico war glücklich, der Ehe mit einer ungeliebten Frau entkommen zu sein und erklärte den Ehevertrag mit Maria von Montferrat als aufgelöst. Isabella war froh, dass die Gefahr einer Ehe Federicos, die ihre Stellung massiv beeinträchtigt hätte, gebannt war. Sie blieb daher – obwohl sie anderweitig verheiratet war – weiterhin unangefochten die Muse und Geliebte Federicos.

Diese störende Situation änderte sich, als Isabellas Ehemann Francesco Cauzzi Gonzaga 1524 unter nicht ganz geklärten Umständen eines plötzlichen und gewaltsamen Todes verstarb. Da Federico kurz darauf Isabella Boschetti ganz offiziell zu seiner Geliebten erklärte und sie in seinen Hofstaat einführte, entstanden Gerüchte, dass zwischen diesen Ereignissen ein Zusammenhang bestehen könnte.

Der Palazzo del Te
Isabella – elegant, kunstsinnig und ambitioniert – fand in Federico einen congenialen Partner, der bestrebt war, Mantua durch die besten Künstler seiner Zeit verschönern zu lassen. Isabella hatte einen guten Anknüpfungspunkt zur zeitgenössischen Kunst, da ihr Onkel Baldassare Castiglione inzwischen Gesandter des Herzogs von Urbino Francesco Maria I. della Rovere (* 1490, † 1538) am päpstlichen Hof in Rom war. Castiglione hatte sich dort einen ausgedehnten Freundeskreis aufgebaut, zu dem auch herausragende Künstler – wie etwa Raffael (* 1483, † 1520) – zählten, der sein Porträt gemalt hatte. Durch Vermittlung Castigliones gelang es, 1524 den künstlerischen Nachfolger Raffaels, den Maler, Architekten und Baumeister Giulio Romano (* 1499 in Rom, † 1546 in Mantua) als Hofkünstler für Mantua zu gewinnen.

Da Federico und Isabella ungestört von der klatschsüchtigen Hofgesellschaft und von den missbilligenden Kommentaren der Mutter Federicos ihr Glück genießen wollten, wurde Giulio Romano beauftragt, außerhalb der Stadt, auf einer Insel in einer sumpfigen aber idyllischen Gegend, der Isola del Te, die vorher als Pferdeweide gedient hatte, eine “Villa Suburbana” – ein Lustschloss – als romantische Bleibe für das Paar zu erbauen, den Palazzo del Te. Das gemeinsam mit Giulio Romano geplante Gebäude sollte dabei, in Abweichung vom Stil der Hochrenaissance, im Geist der Regeln errichtet werden, die der Humanist, Kunsttheoretiker und Architekt Leon Battista Alberti (* 1404, † 1472) in seinem Lehrbuch “De re edificatoria” dargelegt hatte.[5] Der Bau ist rechteckig, von außen nicht sehr beeindruckend und verrät seine Schönheit erst, wenn man im Inneren steht. Im Palazzo del Te beeindrucken neben der Architektur – er gilt als eines der Hauptwerke des Manierismus – vor allem die gewaltigen Fresken, mit denen Giulio Romano, Benedetto Pagni und Rinaldo Mantovano die Säle, wie die “Sala di Psiche”, die “Sala dei Cavalli”, die “Sala dei Giganti”, oder das “Casino della Grotta” etc. ausgeschmückt hatten.

Beherrschendes Thema des Projektes war die Liebe, weshalb Federico Gonzaga den Maler Antonio Allegri, besser bekannt als Antonio da Correggio (1489–1534) damit beauftragte, eine Serie von Gemälden zu malen, die die Liebesbeziehungen des Jupiter zum Thema hatten, wie sie der römische Dichter Ovid in seinem Werk Metamorphosen beschrieben hatte. Da Isabella Boschetti im Mittelpunkt seiner Verehrung stand, ist es wahrscheinlich, dass Federico in der künstlerischen Ausgestaltung auch Isabellas Schönheit verewigen wollte und daher veranlasste, das einzelne mythologische Figuren der Fresken und der Gemälde, die den Palazzo del Te schmücken, ihre Gestalt und ihre Gesichtszüge erhielten. Da kein authentisches Porträt von Isabella bekannt ist können diesbezüglich nur Vermutungen angestellt werden. Eine Möglichkeit stellt das wichtigste Fresco von Giulio Romano, das Bankett von Amor und Psyche – dar, wobei Isabella Vorbild für die Gestalt der Psyche gewesen sein könnte.

Ein anderes mögliches Porträt könnte das von Correggio gemalte Bild der Danae sein, das Federico Gonzaga für seinen privaten Bereich, für den Saal, der im Palazzo del Te dem Dichter Ovid gewidmet war, anfertigen ließ.

Die „Ehe“ Federicos mit Giulia d’Aragona
Für Isabella war diese Zeit der romantischen Idylle doppelt kostbar, da sie um deren Vergänglichkeit wusste. Wie vorauszusehen, gab es nach nicht allzu langer Zeit einen weiteren Versuch, ihren Geliebten Federico standesgemäß zu verheiraten.

Kaiser Karl V. war angesichts seiner Auseinandersetzungen mit König Franz I. von Frankreich wegen der von Isabella d’Este, der Mutter Federicos, geförderten frankophilen Tendenzen seines Vasallen und Generals Federico Gonzaga besorgt. Um ihn fester an seine Seite zu binden, bot ihm der Kaiser die Hand seiner Cousine Giulia d’Aragona (* 1492, † 10. März 1542) an. Sie war eine Tochter von Federico I. d’Aragona König von Neapel (1496–1502) und dessen Gemahlin, Anna Prinzessin von Savoyen (* 1455, † 1480).[6]

Es war dies ein Angebot, das nicht abgelehnt werden konnte, denn es kam von Federicos oberstem Lehensherren und Dienstgeber, betraf dessen Verwandte und noch dazu eine Prinzessin aus königlichen Haus, die im Rang weit über den Markgrafen von Mantua stand.

Trotz dem erheblichen Prestigegewinn, die eine solche Ehe für sein Haus bedeuten würde, war Federico wenig begeistert. Ganz abgesehen davon, dass er kein Interesse daran hatte, seine geliebte Boschetta aufzugeben, schien ihm das Angebot wenig attraktiv: Der Vater dieser Braut war 1502 abgesetzt worden und 1504 als Gefangener in Tours verstorben, die Braut war acht Jahre älter als er selbst – und damit genauso alt wie seine erste vermeintliche SchwiegermutterAnne d’Alencon –, weshalb zu befürchten war, dass sie steril sein könnte und Federico daher ohne Nachkommen bleiben würde.

Die Bedenken Federicos – und mehr noch, die Isabellas – waren zwar verständlich, wurden jedoch vom Kaiser beiseitegewischt. Karl V. war am 24. Februar 1530 von Papst Clemens VII. (Giulio de’ Medici) (1523–1534) in Bologna zum Römischen Kaiser gekrönt worden und nützte die Gelegenheit, seinem Feldherren und Vasallen die Ehre zu erweisen, ihn in Mantua zu besuchen, wo der Kaiser mit großem Gefolge am 25. März im Triumph einzog. Er kam nicht mit leeren Händen, sondern brachte zwei Geschenke mit: die Urkunde über die Erhebung Federicos zum ersten Herzog von Mantua – und den Vertrag über den Abschluss der Ehe zwischen ihm und der kaiserlichen Cousine Giulia d’Aragona.

Federico hatte keine Wahl: Um Herzog zu werden, musste er erst den Vertrag über seine Ehe mit Giulia d’Aragona unterschreiben. Dies tat er – schweren Herzens – am 6. April 1530. Erst zwei Tage wurde die Urkunde über die Erhebung Federicos zum 1. Herzog von Mantua unterschrieben. Dies war zweifellos ein schwarzer Tag für Isabella Boschetti, die nunmehr ernsthaft fürchten musste, ihren Platz an der Seite den neuen Herzogs zu verlieren, da keine Aussicht bestand, dass sich diese königliche Prinzessin ähnlich wie zuvor Maria von Montferrat durch Tricks vertreiben lassen würde.

Projekt: Neue Ehe Federicos mit Maria von Montferrat
Bald darauf trafen jedoch in Mantua traurige Nachrichten ein, die in Mantua nicht ohne Genugtuung aufgenommen wurden. Der regierende Markgraf Bonifazio V. von Montferrat (1518–1530) – der achtzehnjährige Bruder seiner ersten Braut Maria – war bei einer Wildschweinjagd nach einem Sturz vom Pferd am 17. Oktober 1530 gestorben. Da er kinderlos war, folgte auf diesen dessen Onkel, Giovanni Giorgio Palaiologos (* 1488, † 1533), der früher Abt und Bischof von Casale gewesen war, als Markgraf von Montferrat (1530–1533).

Der Hinweis darauf, dass dies der einzige männliche Spross seines Hauses und dass dessen Gesundheit erheblich angegriffen war, erinnerte Federico plötzlich an zwei Dinge: dass die Markgrafschaft Montferrat ein verlockendes Erbe und dass er seit 1517 vertraglich mit der nunmehrigen nächsten Erbin der Markgrafschaft, Maria von Montferrat, verheiratet war. Im Vergleich zu der ihm vom Kaiser angebotenen ältlichen Braut ohne großes Erbe erschien Federico daher die bisher verschmähte Braut plötzlich als höchst attraktiv. Nun galt es, das zum Greifen nahe Erbe durch Erneuerung der Ehe mit Maria von Montferrat zu sichern.

Isabella Boschetti verfolgte diese neue Entwicklung mit gemischten Gefühlen, da ihr die Interessen ihres Geliebten Federico wichtig waren, sie jedoch fürchten musste, ihn durch diese Ehe zu verlieren.

Die Verhandlungen mit Kaiser Karl V. zur Verwirklichung dieses Projektes waren nicht einfach. Federico musste diesen ersuchen, die von ihm als Braut angebotene Cousine des Kaisers Giulia d’Aragona wieder zurückzunehmen und auf den diesbezüglichen – anlässlich der Erhebung Federicos zum Herzog – feierlich unterschriebenen Ehevertrag zu verzichten. Der Kaiser war wenig erbaut, stimmte allerdings letztlich zu, gegen Zahlung des gewaltigen Betrages von 50.000 Goldscudi auf diesen Vertrag zu verzichten.

Damit war jedoch nur ein Teil des Problems gelöst, denn Federico hatte 1517 einen gültigen Vertrag über die Ehe mit Maria Palaiologos unterschrieben und 1530 einen weiteren Vertrag über die Ehe mit Giulia d’Aragona und lebte zugleich in einer außerehelichen Beziehung mit Isabella Boschetti. Er war daher in den Augen der Kirche nicht nur ein gewöhnlicher Sünder, sondern ein Bigamist. Federico wandte sich daher demütig an den Papst und bat um Aufhebung des zweiten und Bestätigung der Gültigkeit des ersten Ehevertrages.

Papst Clemens VII. entschied schließlich, dass der erste Ehevertrag mit Maria Palaiologos gültig sei.

Die Vorfreude über diese Entscheidung, mit der die Frage im Interesse Federicos geregelt gewesen wäre, erwies sich jedoch als verfrüht. Fünf Tage vor dem Breve des Papstes war nämlich eine andere Nachricht eingetroffen, die alle diesbezüglichen Hoffnungen zunichtemachte: Maria Palaiologina, die ungewollte, dann wieder sehr begehrte Braut Federicos, war verschieden.

Isabella Boschetti nahm diese Nachricht mit gebührendem Respekt und wohl auch mit Erleichterung auf, da hiermit ein weiteres Eheprojekt gescheitert war, das ihre Rolle als Geliebte des Herzogs Federico ernsthaft in Frage gestellt hätte.

Die Ehe Federicos mit Margherita von Montferrat
In diesem Augenblick, in dem die Hoffnungen Isabellas im Aufschwung waren und die Federicos, seine Macht durch den Erwerb der Markgrafschaft Montferrat zu vergrößern, dahinschwanden, kam Hilfe von unerwarteter Seite. Anne d’Alencon, die von Federico beleidigte, abgelehnte, dann ein zweites Mal als Schwiegermutter akzeptierte verwitwete Markgräfin von Montferrat, verfolgte die internationale politische Entwicklung und musste erkennen, das große Gefahr bestand, dass die Markgrafschaft Montferrat beim Erlöschen des Hauses Palaiologos entweder von Frankreich oder von Savoyen annektiert und damit aus der Geschichte verschwinden würde. Sie wählte daher das kleinere Übel und bot Federico die Hand ihrer jüngeren Tochter, Margherita Palaiologos (* 1510; † 1566), der nunmehrigen Erbin der Markgrafschaft Montferrat an.

Dieses Angebot war für Federico die Rettung letzter Minute, weshalb er dieses sofort annahm, sodass es schon am 16. November 1531 zur Hochzeit mir Margherita Palaiologos von Montferrat kam.

Während dies für Federico ein wichtiger Schritt in Richtung auf die Erfüllung seiner politischen Ambitionen war, bedeutete dies für Isabella Boschetti einen wesentlichen Rückschlag. Nunmehr, nach langem Kampf, musste sie endgültig hinter einer offiziellen Ehefrau und Herzogin von Mantua zurücktreten und Federico mit dieser teilen. Als kluge Frau wusste sie zwischen staatlichen oder dynastischen Pflichten und einer Herzensbeziehung zu unterscheiden. Sie fügte sich daher in ihre neue Rolle, indem sie seine Interessen zu den ihren machte und diesem – jenseits der offiziellen Verpflichtungen – den Halt einer beharrlichen Liebe gab.

Die „Ehe“ des Giovanni Giorgio Palaiologos
Die Hoffnung auf das sicher erscheinende Erbe wurde jedoch durch eine weitere Hochzeit erschüttert. Was niemand erwartet hatte, geschah: Der neue Markgraf von Montferrat, Giovanni Giorgio Palaiologos (* 1488, † 1533) der Onkel Margheritas, war zwar alt und sehr krank, fühlte sich aber als einziger verbleibender Mann seines Hauses verpflichtet zu heiraten, um ein Aussterben seiner Familie zu verhindern. Die von ihm erwählte Braut war nicht ganz unbekannt, denn sie war die Cousine von Kaiser Karl V., Giulia d’Aragona Prinzessin von Neapel. Es bestand daher die Gefahr, dass Giovanni Giorgio mit der von Federico Gonzaga abgelehnten Braut einen Erben erzeugen könnte, der Federico endgültig vom Erbe der Markgrafschaft Montferrat ausschließen würde.

Die Ungewissheit dauerte rund zwei Jahre, dann entschied das Schicksal. Die feierliche Vermählung von Giovanni Giorgio mit Giulia d’Aragona Prinzessin von Neapel fand nach längeren Vorbereitungen erst am 29. April 1533 in Ferrara statt. Anschließend ritt Markgraf Giovanni Georgio mit seiner Begleitung in seine Residenzstadt Casale voraus, um dort den feierlichen Einzug seiner Gemahlin vorzubereiten. Alles verlief wie geplant. Seine Frau ritt begleitet von ihrer langen Eskorte in die Stadt ein und Giovanni Giorgio ritt ihr entgegen. Plötzlich brach er zusammen, stürzte und verstarb schließlich in den Armen seiner reifen, aber jungfräulichen Frau.[7] Ob aus verständlicher Erregung, Erschöpfung oder Krankheit ist ungeklärt.

Isabella Boschetti wird Federico zweifellos zum Wegfall dieses letzten Hindernisses, das dem Erwerb der Markgrafschaft Montferrat entgegenstand, gratuliert haben. Sie konnte jedoch ebenso wenig wie Federico selbst ahnen, dass dies keineswegs das letzte Hindernis sein sollte.

Nach dem Tod des Letzten Markgrafen von Montferrat im Jahre 1533 kam es zwischen den Herzögen von Mantua und den Herzögen von Savoyen zu einem Streit um die Nachfolge im Besitz der Markgrafschaft. Um militärische Auseinandersetzungen zu vermeiden, ließ Kaiser Karl V. die Markgrafschaft bis zur Klärung des Streites sequestrieren. Erst 1526 übertrug der Kaiser die Markgrafschaft an die einzige überlebende Erbin des Hauses Montferrat – an Margherita Palaiologos, die Ehefrau von Federico II. Gonzaga – und an diesen selbst.

Späteres Schicksal der Isabella Boschetti
Isabella hatte nun vier verschiedene Eheprojekten an der Seite von Federico Gonzaga miterlebt, in denen es jeweils darum ging Federico standesgemäß zu verheiraten und ihn damit von ihr abzuwenden. Sie war dabei unverändert zu ihm gestanden, denn sie kannte nur zu gut die Pflichten Federicos als Herrscher und Stammhalter der Dynastie und wusste, dass der Moment kommen würde, wo Federico seiner Pflicht – einer standesgemäßen Ehe – entsprechen würde und sie zurückzutreten hatte. Dieser Moment kam, war mit der Vermählung Federicos mit Margherita von Montferrat gekommen. Isabella zog sich aus dem Hofleben zurück, aber es war Federico, der nicht von ihr loskam – trotz seiner Ehe und den daraus geborenen Kindern. Sie blieb im Innenverhältnis die wichtigste Frau im Leben Federicos und blieb mit ihm bis an sein Lebensende als Seelenfreundin verbunden, sie teilte mit ihm seine Neigungen wie das Sammeln alter und erlesener Kunst, teilte seine Sorgen und widmete sich der Erziehung der beiden gemeinsamen Kinder.[8]

Die große Wende im Leben der Isabella Boschetti kam erst mit dem Tod von Herzog Federico II. am 28. Juni 1540. Auf Federico folgte sein ältester Sohn Francesco III. Gonzaga (* 1533, † 1550), als zweiter Herzog von Mantua und Markgraf von Montferrat unter der Regentschaft seiner Mutter Margherita Palaiolos und seines Onkels, des Kardinals Ercole Gonzaga (* 1505, † 1563).

Isabella zog sich ganz in ihr Privatleben zurück und heiratete im Jahre 1542 in zweiter Ehe den Grafen Filippo Tornielli. Sie verschwand in der Folge aus den zeitgenössischen Chroniken, sodass der Zeitpunkt ihres Todes nicht feststeht. Sowohl die Ehefrau Federicos – Margherita von Montferrat († 28. Dezember 1566) – als auch deren Mutter Anne d’Alençon († 18. Oktober 1562) überlebten Isabella Boschetti, beide dürften sie jedoch um ihre Fähigkeit beneidet haben, sich trotz aller Wechselfälle jahrzehntelang die Liebe von Federico Gonzaga zu bewahren. An sie erinnert der – inzwischen von seinen Möbeln und Bildern beraubte – Palazzo del Te, als Ort ihrer Idylle, sowie vielleicht Fresken Giulio Romano oder das Bild der Danae des Correggio. 
Boschetti, Isabella (I42171)
 
41634 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Aragón_(1470–1524) (Sep 2023)

Isabellas Gemahl war zwar nominell Herzog von Mailand, doch übte sein Onkel Ludovico Sforza die eigentliche Herrschaft im Herzogtum aus. Als Gian Galeazzo Sforza am 21. Oktober 1494 im Alter von nur 25 Jahren starb, argwöhnte die nach nur fünf Ehejahren zur Witwe gewordene Isabella, dass er einem durch seinen Onkel beauftragten Mord zum Opfer gefallen sei. Außerdem hatte Isabella bereits Erniedrigungen von Seiten Ludovico Sforzas erfahren. Diese Umstände sowie ihre Rivalität mit der Gattin von Ludovico Sforza, Beatrice d’Este, veranlassten Isabella letztendlich, die Waffen der Aragonesen zu Hilfe zu rufen. Allerdings führte sie damit nur einen schnelleren Ablauf jener folgenschweren Ereignisse herbei, die ihr väterliches Reich, das Haus der Sforza und auf diese Weise faktisch die gesamte Apenninhalbinsel ausländischen Mächten auslieferten.

Von 1499 bis zu ihrem Tod 1524 war Isabella Herzogin von Bari sowie Fürstin von Rossano. Seit ihrer Ankunft in Bari wurde das dortige Kastell als Palast umgebaut. Den Höhepunkt erreichte das höfische Leben unter Isabellas Tochter Bona Sforza, die Bari nach dem Tod ihres Ehemannes Sigismund I. als Witwensitz nutzte. 
von Neapel (Aragón, Trastámara), Herzogin Isabella (I42807)
 
41635 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Armenien_(Königin) (Sep 2023)

Ursprünglich hatte Leon, der keine Söhne, sondern als männlichen Nachkommen nur einen Enkel von seiner ältesten Tochter Rita hatte, auf Anraten seiner Mutter Rita seinen Großneffen Ruben als Nachfolger vorgesehen, und ließ Prinz Georg (Gorg), den unehelichen Sohn des Königs Mleh blenden, um die Nachfolge zu sichern. Kurz vor seinem Tode am 1. Mai 1219 ernannte er aber seine kleine Tochter Zabel zu seiner Nachfolgerin. Die Regentschaft übernahmen der Seneschall (seneskal) Adam von Gastin/Baghras (Siratan) und der Patriarch Johannes, der aber noch im selben Jahr starb. Es war geplant, Zabel mit Andreas, dem Sohn des Königs Andreas II. von Ungarn, der im Zuge des Fünften Kreuzzuges nach Armenien gekommen war, zu verheiraten, der dann auch die Herrschaft übernehmen sollte. Auf die Nachricht vom Tode Leons hin erschien dieser aber niemals.

Nachdem Adam von Gastin von den Assassinen ermordet worden war, wurde der einflussreiche Hethumide Konstantin von Lambron, der gerade Tarsus eingenommen hatte, Regent (bajulus, von französisch baille). 1222 arrangierte er die Heirat Zabels mit Philipp von Antiochia, dem Sohn von Bohemund dem Einäugigen von Tripolis. Philipp hatte geschworen, die Gebräuche der armenischen Kirche zu respektieren, blieb aber weiterhin katholisch, versuchte armenische Barone durch fränkische zu ersetzen und plünderte das Königreich zugunsten der Franken aus. Er soll sogar die Einrichtung des Palastes und die königliche Krone nach Antiochia geschickt haben.

Nach dreijähriger Regierung wurde er von den Baronen gefangen genommen. Nach einer Quelle hatten sich die Gefolgsleute Konstantins als Jäger verkleidet, die angeblich eine Nachricht zu überbringen hatten und so nachts in seine Schlafkammer eindrangen und ihn trotz der Proteste seiner Gattin entführten. Er wurde in Sis gefangen gehalten und wurde dadurch eine Quelle ständigen Streits mit Antiochia, bis er zwei Jahre später starb.

Danach plante Konstantin, Zabel mit seinem Sohn Hethum I. zu vermählen. Mit Hilfe einiger Barone konnte die zwölfjährige Königin in teuflischen Zorn, wie Smbat Sparapet's schreibt, zu ihrer Mutter nach Silifke (Seleucia Trachea) fliehen, das zu dieser Zeit unter der Herrschaft der Templer stand. Der Großmeister Bertran lieferte jedoch die Festung und damit auch die Königin an Konstantin von Lambron aus, der Zabel mit seiner Kavallerie verfolgt hatte. Zabel wurde in den Taurus gebracht und am 14. Juni 1226 mit Hethum verheiratet, der damit faktisch die Königswürde erlangte.

Die armenische Form ihres Namens ist Զաբէլ (in reformierter Schreibweise Զաբել; in wissenschaftlicher Transliteration Zabel bzw. Zabēl). Die westarmenische Aussprache lautet [zapʰɛl], die ostarmenische [zabɛl] (notiert im internationalen phonetischen Alphabet). 
von Armenien, Königin Isabella (Isabel, Zabel) (I42933)
 
41636 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Armenien_(Prinzessin) (Sep 2023)

Die armenische Form ihres Namens ist Զաբէլ (in reformierter Schreibweise Զաբել; in wissenschaftlicher Transliteration Zabel bzw. Zabēl). Die westarmenische Aussprache lautet [zapʰɛl], die ostarmenische [zabɛl] (notiert im internationalen phonetischen Alphabet). 
von Armenien (Hethumiden), Prinzessin Isabella (I42929)
 
41637 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Clermont (Sep 2023)

Fürstin von Tarent und Königin von Neapel
Ihr Vater verhandelte zunächst über die Heirat Isabellas mit Thomas Palailogos, dem Despoten von Morea und Bruder des Kaisers von Konstantinopel,[1] doch am 30. Mai 1445 heiratete sie Ferdinand von Aragon, genannt Ferrante, Herzog von Kalabrien, den unehelichen Sohn von Alfons V. von Aragon, der als Alfonso I. den Thron von Neapel bestiegen hatte. Alfonso arrangierte die Heirat seines Lieblingssohns mit der Erbin des Fürstentums Tarent und erlangte durch diese Heirat mehrere Vorteile. Erstens konnte Ferdinand an der Seite seiner Frau die Herrschaft des Fürstentums antreten, was es dem König und in Zukunft auch Ferdinand selbst, der für den Thron vorgesehen war, ermöglicht hätte, eines der wichtigsten Lehen des Königreichs Neapel in sein Herrschaftsgebiet einzugliedern. Darüber hinaus ermöglichte die Beziehung dem König, seinen Einfluss auf die Familie Orsini zu stärken.

Nach dem Tod Alfons im Jahr 1458 bestieg Ferdinand als Ferdinand I. den Thron von Neapel und Isabella wurde Königingemahlin. Zum Zeitpunkt ihrer Krönung hatte Isabella bereits fünf ihrer sechs Kinder zur Welt gebracht, von denen das älteste der zehnjährige Alfons war.

Mit Ferdinands Thronbesteigung verschwand die ursprüngliche Absicht, das Fürstentum Tarent zum Schlüsselgebiet unter den Besitztümern von Ferdinand und seinen Erben zu machen, was aber nichts daran änderte, dass das apulische Lehen weiterhin eines der größten Territorien darstellte, die der König durch die Heirat mit Isabella erworben hatte. 1463 trat Isabella die Nachfolge ihres Onkels Giovanni Antonio als neue Fürstin von Tarent an.

Tod
Isabella von Clermont starb am 30. März 1465 an einer unbekannten Krankheit und wurde in der Kirche San Pietro Martire in Neapel beigesetzt.[1] Erst zwölf Jahre nach ihrem Tod heiratete König Ferdinand in zweiter Ehe Johanna, Tochter König Johanns II. von Aragon.[2] Nach dem Tod Ferdinands 1494 wurde Alfons, sein Sohn mit Isabella, nächster König von Neapel. 
von Guilhem de Clermont, Königin von Neapel Isabella (I42686)
 
41638 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Zypern (Sep 2023)

Während des Lombardenkrieges hatte Isabella gemeinsam mit ihrer Schwester Maria 1232 die Burg Dieu d’Amour gegen den kaiserlichen Statthalter Richard Filangieri verteidigt, bis sie nach der Schlacht bei Agridi befreit wurden.

Sie heiratete 1233 Heinrich von Antiochia, den Bruder des Fürsten Bohemund V. von Antiochia, mit dem sie einen gemeinsamen Sohn hatte, den späteren König Hugo III. von Zypern beziehungsweise Hugo I. von Jerusalem. Weiterhin hatten sie eine Tochter, Margarete, die 1268 mit Johann von Montfort verheiratet wurde. Nach dem Tod ihrer Schwägerin Plaisance von Antiochia 1261 war sie Regentin für deren Sohn Hugo II. von Zypern. 
von Lusignan (Zypern), Isabella (I42904)
 
41639 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isenburg_(Adelsgeschlecht)

Isenburg (Adelsgeschlecht)

Das Adelsgeschlecht Isenburg, auch Ysenburg, ist ein Hochadelsgeschlecht, dessen Anfänge bis ins 11. Jahrhundert reichen. Stammburg des Geschlechts war die Isenburg bei Isenburg (Westerwald) im heutigen Landkreis Neuwied. Bis 1376 gelang es den Ysenburgern, die durch Heirat erworbenen Ansprüche an der Herrschaft Büdingen (im heutigen Wetteraukreis), durchzusetzen. Nachfolger wurden 1442 Reichsgrafen und waren u. a. auch Burggrafen von Gelnhausen (im heutigen Main-Kinzig-Kreis).

Die Grafschaft Isenburg (bis 1744 Isenburg oder Ysenburg, danach nur noch die Birsteiner Linie mit „I“[1]) erreichte ihre größte Ausdehnung im 18. Jahrhundert. Sie umfasste Teile des heutigen Main-Kinzig-Kreises und Wetteraukreises im nördlichen Teil und des Kreises und der Stadt Offenbach im südlichen Teil.

Die Linien Isenburg-Limburg und Isenburg-Kempenich, die von Rembold von Isenburg begründet wurden, verzweigten sich mehrfach (Nieder-Isenburg). Durch Heirat erwarben Ysenburger die Herrschaft Büdingen und weitere Gebiete in der südöstlichen Wetterau (Ober-Isenburg). Als reichsunmittelbare Grafen und Fürsten zählen die diversen Linien der Isenburger/Ysenburger zum Hochadel.

Geschichte

Nieder-Isenburg
Die Isenburger galten als eines der bedeutendsten, alteingesessenen, edelfreien Geschlechter am Mittelrhein und im Westerwald. Der erste nachweisbare feste Wohnsitz des Geschlechts war ein Herrenhof in Rommersdorf, nahe dem heutigen Heimbach-Weis, einem Stadtteil von Neuwied. Um 1100 hatten die Brüder Reinbold (oder Rembold) und Gerlach am Sayn- und Iserbach die Burg Isenburg erbaut und nannten sich von nun an Herren von Isenburg.[2] Reinbold von Isenburg (1103–1110) war mit einer Tochter des vorletzten Grafen von Arnstein verheiratet und erbte einige Besitzungen. Weitere Herrschaftsrechte waren:

Klostervogtei Fulda
1232–1414 Klostervogtei Limburg und Herrschaft (siehe Limburg (Adelsgeschlecht))
1326–1462 Grafschaft Wied
Gerlach von Isenburg heiratete Ende des 12. Jahrhunderts die Erbtochter der Herren von Kobern. Er wird 1189 als Herr von Kobern bezeichnet. Bis 1270 befand sich die Herrschaft Kobern in den Händen der Isenburger.

Bereits im 12. Jahrhundert begann die Verzweigung des Geschlechts. 1210 existierten schon vier bis fünf verschiedene Linien nebeneinander. Immer neue Familienstämme bildeten sich, mit denen Erbteilungen einhergingen. Entsprechend baute man auch weitere Burgen: Zwischen 1179 und 1210 die Burg Braunsberg bei Anhausen, 1194 die Niederburg Kobern an der Mosel, 1213 die Burg Grenzau bei Höhr-Grenzhausen, 1258/59 die Burg Arenfels bei Hönningen.[2]

Im 13. Jahrhundert erbten Bruno von Braunsberg und sein Bruder Dietrich von Isenburg die Hälfte der Grafschaft Wied. Später gelang es Wilhelm von Braunsberg-Isenburg (1324–1383) die gesamte Grafschaft zu vereinigen und eine neue Linie der Grafen von Wied zu gründen.

Zum Ende des 15. Jahrhunderts war von der Linie Isenburg-Limburg nur noch der Zweig Isenburg-Büdingen übrig. Diese neue Grafschaft teilte sich vom Ende des 15. Jahrhunderts bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts mehrmals.

Mit dem Tod von Graf Ernst von Isenburg-Grenzau im Jahre 1664 war die Linie Nieder-Isenburg ausgestorben. Landesherren wurden dann ab 1666 im Rahmen eines Kondominiums die Grafen von Walderdorff und Grafen von Wied-Neuwied.

Ober-Isenburg
Ludwig von Isenburg († um 1304), ein Ysenburger (aus Nieder-Isenburg), kam vermutlich über eine Heirat mit der Erbtochter von Büdingen in die südöstliche Wetterau (Ober-Isenburg). Es gelang den Ysenburgern, das ursprünglich in fünf Teile zerfallene Erbe der Büdinger, darunter die Verwaltung des Büdinger Waldes als Teil der Pfalz Gelnhausen, im Verlauf von etwa 150 Jahren größtenteils an sich zu bringen.

Diese Grafschaft Isenburg-Büdingen mit dem Büdinger Schloss als Herrschaftszentrum teilte sich 1511/17 in die Linien Isenburg-Ronneburg und Isenburg-Birstein (Erste Hauptteilung). Die Linie Isenburg-Ronneburg starb 1601 aus, worauf der Gesamtbesitz an Isenburg-Birstein fiel. Die Linie Isenburg-Birstein spaltete sich 1628/31 in die Zweige Isenburg-Büdingen und Isenburg-Offenbach (Zweite Hauptteilung).

Die Landesteilung von 1687, die Entstehung des Büdinger Landes und der Speziallinien
Durch die Dritte Hauptteilung (1684) entstanden die beiden Häuser Ysenburg-Büdingen-Birstein (ab 1744 Fürstentum Isenburg und Büdingen mit Residenz in Birstein bzw. Offenbach) und Ysenburg-Büdingen (Grafschaft mit Residenz in Büdingen). Die letztere teilte sich am 23. Juli 1687 in Meerholz in einem erneuten Rezess (= Vergleich)[3] noch einmal in vier Speziallinien. Sie alle nannten sich Ysenburg und Büdingen und fügten jeweils den Sitz ihrer Linie hinzu (einheitliche Schreibweise jedoch erst ab dem 19. Jahrhundert): Ysenburg-Büdingen in Büdingen (ausgestorben 1941), Ysenburg-Büdingen in Marienborn (ausgestorben 1725), Ysenburg-Büdingen in Meerholz (ausgestorben 1929) und Ysenburg-Büdingen in Wächtersbach (die 1941 ihren Sitz in Büdingen nahmen; es war die einzige Speziallinie, die übrig geblieben war). Die Teil-Grafschaften waren nicht nur durch die Blutsverwandtschaft, sondern insbesondere auch durch Hausverträge (Erbfolgeregelungen) verbunden (Agnaten).

Da das Erbprinzip der Primogenitur in Ysenburg noch nicht eingeführt war, wurde das Territorium 1687 unter den vier Söhnen von Maria Charlotte (1631–1693), Witwe des Johann Ernst von Ysenburg-Büdingen, Vormünderin ihrer Söhne, geteilt. Der älteste Sohn, Johann Casimir Graf von Isenburg-Büdingen (1660–1693) erhielt Schloss, Stadt und Gericht Büdingen und die umliegenden Dörfer, Ferdinand Maximilian, der zweitälteste Sohn erhielt Schloss und Stadt Wächtersbach, Georg Albrecht erhielt Meerholz und die umliegenden Dörfer und Karl August erhielt Marienborn, im heutigen Büdinger Stadtteil Eckartshausen, mit den umliegenden Dörfern. Da die Linie Ysenburg-Büdingen-Marienborn bald ausstarb, gab es in der Folgezeit neben der (älteren) Hauptlinie Isenburg-Birstein die (neuen) Speziallinien Ysenburg und Büdingen in Büdingen, Ysenburg und Büdingen in Meerholz und Ysenburg und Büdingen in Wächtersbach.

Durch den Tod des Grafen Karl August von Ysenburg-Büdingen-Marienborn 1725 wurde entsprechend seinem Testament der Marienborner Besitz aufgeteilt, die Ämter Gründau und Eckartshausen, sowie die Dörfer Gettenbach und Haitz kamen zu Meerholz.

Jede der nunmehr drei Grafschaften umfasste jetzt ca. 200 km² mit ca. 6 500 Einwohnern bei Einnahmen von ca. 35 000 fl.[4]

Graf Wolfgang Ernst I. zu Isenburg und Büdingen (Birsteiner Linie) wurde am 23. Mai 1744 von Kaiser Karl VII. in den Fürstenstand erhoben; aber erst 1803 erhielt sein Nachfolger einen Sitz im Reichsfürstenrat.

Neuer Staat im Rheinbund – Souveräner Fürst
1806 trat das Fürstentum Isenburg (-Birstein) – nicht ganz freiwillig[5] – dem Rheinbund bei und vereinigte alle isenburgische Lande[6], also auch die ysenburgischen Grafschaften Büdingen, Meerholz und Wächtersbach. Nach der faktischen Auflösung des Rheinbunds war das Fürstentum zunächst besetztes Feindesland (Generalgouvernement Frankfurt), wurde dann mediatisiert und kam 1815 zu Österreich und anschließend 1816 nach einer Teilung zu Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel (der südlich des Mains gelegene Teil im heutigen Kreis und der Stadt Offenbach und der westliche Teil des größtenteils nördlich der Kinzig gelegenen Teils zum Großherzogtum Hessen, der östliche des nördlichen Teils zum Kurfürstentum Hessen)[7]. Im Haus Hessen war von diesem Zeitpunkt an "Fürst zu Isenburg" Bestandteil des Familiennamens.[8] Die isenburgischen Souveränitätslande wurden im Großherzogtum als hessen-darmstädtischer Landratsbezirk Offenbach und Landratsbezirk Büdingen und der kurhessische Teil im Kreis Gelnhausen organisatorisch weiter geführt.

Standesherren im Großherzogtum Hessen und im Kurfürstentum Hessen
Graf Ernst Casimir III. von Ysenburg-Büdingen-Büdingen wurde 1840 vom Großherzog (Hessen-Darmstadt) als Ernst Casimir I., und Ferdinand Maximilian von Ysenburg-Büdingen-Wächtersbach wurde 1865 vom Kurfürst (Hessen-Kassel) in den Fürstenstand erhoben. Die beiden Linien nannten sich seit der Erhebung in den Fürstenstand "Fürsten zu Ysenburg und Büdingen" (wie auch die Wächtersbacher Linie ab 1941, nach dem Aussterben aller anderen Linien).

Bis heute existieren die (katholische) fürstliche Linie Isenburg (-Birstein) sowie die (evangelisch-reformierte) fürstliche Linie Ysenburg und Büdingen, die als mediatisierte Häuser dem Hochadel "zweiter Abteilung" angehören. Nachkommen der Linie Ysenburg-Philippseich sind die Grafen von Büdingen.

Mehr, auch Übersicht der Linien, unter dem Link oben.. 
von Isenburg, Gerlach (I11920)
 
41640 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_de_Savoie-Nemours (Sep 2023)

1533 wurde er durch den Tod seines Vaters Herzog von Nemours.

Im Alter von 15 Jahren wurde er König Franz I. vorgestellt, ein Jahr darauf trat Heinrich II. die Herrschaft an. Später versuchte Jacques de Savoie-Nemours vergeblich, seinem Cousin Léonor d’Orléans-Longueville die Nachfolge im Fürstentum Neuenburg (1551) streitig zu machen. 1552 nahm er an der Belagerung von Lens, 1553 an der Verteidigung von Metz gegen die Truppen des Kaisers Karl V. teil. Anschließend diente er in der Grafschaft Flandern und in Italien bis zum fünfjährigen Waffenstillstand von Vaucelles am 5. Februar 1556, mit dem die französischen Eroberungen in Lothringen festgeschrieben wurden. Er wurde zum Colonel général der leichten Kavallerie befördert, die er bei der Belagerung von Diedenhofen (1558) kommandierte.

1555 hatte seine Schwester Jeanne (1532–1568) Nicolas de Lorraine, Comte de Vaudémont geheiratet und war dadurch zur Stiefmutter der damals zweijährigen Louise de Lorraine-Vaudémont geworden, die 1575 als Ehefrau Heinrichs III. Königin von Frankreich wurde.

Die Historikerin Jacqueline Boucher beschreibt Jacques de Savoie-Nemours als „großen, gebildeten, sportlichen, kultivierten und weltgewandten Seigneur, der für sein Talent als Verführer bekannt ist.“.[1]

1557 wurde er aus seiner Beziehung zu Françoise de Rohan, Dame de Garnache (um 1540–1591), Vater eines Sohnes, Henri de Genevois. Da er ihr ein Eheversprechen gegeben hatte, überzog sie ihn mehrere Jahre mit Klagen, die Prozesse hielten die gesamten Hugenottenkriege über an und endeten erst mit einer Lösung, mit der der Jurist (und Mathematiker) François Viète alle Seiten zufrieden stellen konnte.[2]

Als König Heinrich II. am 30. Juni 1559 bei einem Turnier, das Teil der Feiern anlässlich der Verträge von Cateau-Cambrésis war, schwer verletzt wurde, war er einer seiner Helfer – und am Todestag des Königs, dem 10. Juli 1559, Bevollmächtigter des Herzogs Emanuel-Philibert von Savoyen (1528–1580) bei dessen Heirat, die zur Bekräftigung der genannten Verträge geschlossen wurde, mit Marguerite de Valois (1523–1574), der Schwester des Verstorbenen.

Im Sommer 1559 war er zudem ein ernsthafter Anwärter auf die Hand der englischen Königin Elisabeth I. (1533–1603), die ebenfalls Vertragspartner von Cateau-Cambrésis war. Die Heirat wurde am französischen Hof als bereits vereinbart angesehen, aber die übliche Zurückhaltung der Königin und der Krieg der Franzosen in Schottland ließen das Vorhaben scheitern. Damit Jacques de Savoie-Nemours die Königin besuchen konnte, hatte Heinrich II. ihn zum außerordentlichen Botschafter ernannt; nach dem Tod des Königs bereitete Nemours seine Reise weiter vor (Juli–September 1559), doch kam sie nicht zustande. Die Frankophobie des englischen Hofes und der Druck der Berater der Königin, sich bei der Vertreibung der Franzosen aus Schottland zu engagieren, hatten wohl nichts damit zu tun.[3] Einen anderen Grund liefert Madame de Lafayette in ihrem Roman Die Prinzessin von Clèves (1678), in dem M. de Nemours sich wegen seiner Liebe zu Anna d’Este,[4] die mit François de Lorraine, duc de Guise verheiratet war, weigerte, die Reise anzutreten.[5]

Am 7. Dezember 1561 wurde er von Karl IX. in den Michaelsorden aufgenommen.

In den im Jahr darauf ausbrechenden Hugenottenkriegen stand er weiterhin im Dienst des Königs. Er nahm an der Eroberung von Bourges teil und schlug zwei Mal den Protestantenführer François de Beaumont, Baron des Adrets. Er kommandierte die Schweizer, die Karl IX. nach Paris zurückbrachten, den die Calvinisten in Montceaux-lès-Meaux entführen wollten.[6]

Nachdem er am 27. Dezember 1562 zum Gouverneur von Lyon ernannt worden war, wobei er auch für die Auvergne, das Bourbonnais und La Marche zuständig war, scheiterte er bei dem Versuch, Lyon zu erobern, das von Jean V. de Parthenay für die Hugenotten gehalten wurde. Das Edikt von Amboise vom 19. März 1563 versöhnte für einige Zeit die beiden Parteien. Sein Amt als Gouverneur von Lyon wurde am 4. Juli 1564 dokumentiert.[7] Am 31. Dezember 1564 wurde er von Emanuel Philibert von Savoyen zum Herzog von Genevois ernannt.[8]

Im Jahr zuvor, am 18. Februar 1563, war der Duc de Guise bei der Belagerung von Orléans durch ein Attentat schwer verletzt worden, dem er am 24. Februar 1563 erlag. Während der Mörder sofort ergriffen und hingerichtet worden war, setzte Anna d’Este alles daran, den in ihren Augen als Auftraggeber verantwortlichen Anführer der französischen Hugenotten, Gaspard de Coligny, juristisch zu verfolgen. Drei Jahre lang bedrängte die Witwe den König und seine Gerichte mit ihren Forderungen, doch im Januar 1566 erklärte der königliche Rat Coligny für unschuldig und gebot ewiges Schweigen in dieser Angelegenheit.

Drei Monate später, am 29. April 1566, konnte Jacques de Savoie-Nemours im Schloss Saint-Maur die Witwe Anna d’Este, Tochter von Ercole II. d’Este (1508–1599), Herzog von Ferrara, und Renée de France, und Enkelin von Ludwig XII. heiraten, nachdem Jeanne d'Albret, Titularkönigin von Navarra und Kusine Françoise de Rohans, ohne Erfolg versucht hatte, dies zu verhindern. Er wurde dadurch der Stiefvater unter anderem von Henri, Duc de Guise (* 1550), Charles (1554–1611) und Louis (1555–1588).

Am 10. November 1567 nahm Jacques de Savoie-Nemours an der Schlacht bei Saint-Denis teil. 1569 bekam er den Auftrag, sich dem Einmarsch der Truppen des Herzogs von Zweibrücken entgegenzustellen, scheiterte aber mit dieser Aufgabe durch Verschulden von Duc d’Aumale, dem ehemaligen Schwager seiner Frau. Anfang 1571 trat er als Gouverneur von Lyon zurück. Als seinen Nachfolger empfahl er seinen Lieutenant François de Mandelot, der am 17. Februar 1571 ernannt wurde.

Jacques de Savoie-Nemours und Anna d’Este zogen sich in ihr Herzogtum Genevois zurück, wo er sich der Kunst und der Literatur zu widmete. 1578 wurde er zum Ritter im neu gegründeten Orden vom Heiligen Geist ernannt, eine formelle Aufnahme fand jedoch nicht statt, denn dafür hätte er nach Paris reisen müssen. Jacques de Savoie-Nemours starb am 15. oder 18. Juni 1585[9] auf seinem Gut La Cassine-Chastelier bei Moncalieri (Piemont) an der Gicht.[10] Der Leichnam wurde in der Kirche Notre-Dame-de-Liesse d'Annecy bestattet.[11]

Als Witwe lebte Anna d’Este dann hauptsächlich in Paris, in ihrem Hôtel de Nemours, das sich links der Seine in der heutigen Rue Séguier befand. Mit der Wiederbelebung der Katholischen Liga nach dem Tod des Thronfolgers François-Hercule de Valois, duc d’Alençon 1584, in der ihre Söhne eine wichtige Rolle spielten, stieg auch die Bedeutung der Herzogin für das politische Geschehen in Frankreich beträchtlich. Zu Weihnachten 1588 ließ Heinrich III. ihre beiden Söhne Henri und Louis im Schloss Blois ermorden, Anna d’Este selbst wurde inhaftiert. Zwar schweigen die meisten Quellen über die Taten der Herzogin in der Zeit nach ihrer Freilassung, doch sahen einige ihrer Zeitgenossen in ihr die Auftraggeberin für den Mord an Heinrich III. am 2. August 1589. In der von Heinrich IV. belagerten Hauptstadt war Anna d’Este, von der Liga zur „Königin-Mutter“ stilisiert, eine der Hauptfiguren. Nach der Konversion Heinrichs IV. zum Katholizismus erkannte sie den Bourbonen aber als König an und bemühte sich, auch ihre noch lebenden Söhne zu diesem Schritt zu bewegen. 
vom Nemours (Savoyen), Herzog Jacques (I42664)
 
41641 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_d’Armagnac (Sep 2023)

In seiner Jugend wurde er von König Ludwig XI. mit Vergünstigungen überhäuft, und dieser war es auch, der die Heirat mit einer seiner Kusinen arrangierte, und ihn mit dem Herzogtum Nemours belehnte. Weit davon entfernt, sich dafür erkenntlich zu zeigen, gesellte Jacques d’Armagnac sich zu den Feinden des Königs und trat auch der Ligue du Bien public bei. Zwei Mal wurde er begnadigt, beim dritten Mal jedoch in Carlat belagert und gefangen genommen. Jacques d’Armagnac wurde in die Bastille gebracht, wo ihn der König in einen Eisenkäfig sperren ließ. Nach der Verurteilung durch das Parlement von Paris wurde er am 4. August 1477 hingerichtet. 
von Armagnac, Graf Jacques (I42628)
 
41642 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_d’Estouteville (Sep 2023)

Gemeinsam mit seinem Bruder Guy führte er nach der Wiederverheiratung seiner Mutter (um 1470 mit Bertin de Silly) gegen sie einen Erbschaftsprozess.[3]

Er war Rat und Kämmerer des Königs, zudem Capitaine der Burg Falaise.

Jacques d‘Estouteville starb am 12. März 1490 (neuer Stil) und wurde in der Kirche der Abtei Valmont bestattet. Um 1490/1495 wurden zwei Gisants angefertigt und im Chorumgang aufgestellt. In geschnitztem und poliertem Alabaster liegt er auf dem gleichen Sockel wie seine Frau, er im Kettenhemd, seine Füße auf einem Löwen ruhend, sie an seiner Seite in einem Faltenkleid, ein Schleier umgibt ihr Gesicht, ihre Füße ruhen auf einem Widder. In den Sockel sind Heiligenfiguren in Nischen geschnitzt: Ludwig der Heilige, Katharina von Alexandrien, Adrian von Nikomedien, Johannes der Täufer, Anna und die Jungfrau mit Kind. Die Gisants wurden am 20. September 1982 als Monument historique eingestuft.[4]

 
von Estouteville, Herr Jacques (I42660)
 
41643 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_II._de_Bourbon,_comte_de_La_Marche (Sep 2023)

Nach seiner Rückkehr (vom Kreuzzug) nach Frankreich wurde Jacques Jahre später ein Kommando übergeben, um den aufständischen Waliser Owain Glyndŵr zu unterstützen. Er traf jedoch zu spät bei seinen Truppen ein, da er bei Hofe Zeit verlor, und musste sich damit begnügen, die Gegend um Plymouth in Cornwall zu plündern. Auf der Rückfahrt verlor er im Jahr 1404 zwölf Schiffe in einem Sturm.

1411 verbündete er sich mit Johann Ohnefurcht im Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons.

1415 heiratete er in zweiter Ehe Johanna II., Königin von Neapel. Johanna wurde völlig von Muzio Attendolo Sforza und ihrem Liebhaber Pandolfo Alopo beherrscht, was die Barone des Königreichs dazu brachte, ihr einen Ehemann an die Seite zu stellen, der stark genug sein sollte, die Macht ihrer Favoriten zu brechen, aber nicht selbst König werden wollte. Die Wahl fiel auf Jacques de Bourbon, der 1414 zum Fürsten von Tarent ernannt wurde, und 1415 die Königin heiratete. Jacques ließ Alopo töten und Sforza einkerkern, hielt seine Frau fast in Isolation und ließ sich auch zum König krönen, was wiederum zu Reaktionen bei den Baronen führte. Sie setzten ihn fest und zwangen ihn, Sforza 1416 freizulassen, auf sein Königtum zu verzichten und schließlich 1419 das Land zu verlassen.

1428 verbündete er sich mit König Karl VII. gegen die Engländer, wurde zum Gouverneur des Languedoc ernannt, gab diese Aufgabe aber gegen eine Rente wieder auf und kehrte an den königlichen Hof zurück. 1435 trat er in Besançon den Franziskanern bei. Er starb drei Jahre später. Seine Nachfolgerin in La Marche und Castres wurde seine Tochter Eleonore. 
von Bourbon-La Marche, Graf Jacques II. (I42647)
 
41644 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Fugger (Sep 2023)

Das Familienunternehmen baute er innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem europaweit tätigen Unternehmen aus. Seine Ausbildung hatte er bereits als 14-Jähriger in Venedig begonnen, wo er sich wohl bis gegen 1487 überwiegend aufhielt. Jakob Fugger war zugleich Kleriker und besaß eine Pfründe, hat jedoch nie in einem Kloster gelebt. Die Grundlage des Familienvermögens wurde vorwiegend durch den Baumwollhandel mit Italien geschaffen. Die Familienfirma wuchs rasch, nachdem die Brüder Ulrich, Georg und Jakob Fugger in Bankgeschäfte mit den Habsburgern und der Kurie, parallel dazu zunächst in die Montanwirtschaft in Tirol und ab 1493 in den Abbau von Silber und Kupfer im heutigen Tschechien und der Slowakei einstiegen. Ab 1525 besaßen die Fugger Rechte zum Abbau von Quecksilber und Zinnober in Almadén (Spanien).

Nach 1487 bestimmte de facto Jakob Fugger die Geschäftspolitik, die sich in etwas mehr als einem Jahrzehnt „von einem konventionellen Handelsunternehmen mittlerer Reichweite zu einem europaweit agierenden Konzern mit ausgeprägten Schwerpunkten im Montan- und Banksektor“[1] entwickelte. Das Unternehmen nahm zeitweilig eine monopolartige Stellung auf dem europäischen Kupfermarkt ein. Kupfer aus Oberungarn (heutige Slowakei) wurde über Antwerpen nach Lissabon und von dort weiter nach Indien verschifft. An der ersten und einzigen Handelsfahrt deutscher Kaufleute nach Indien (1505/06) in einer portugiesischen Flotte war Jakob Fugger ebenso beteiligt wie 1525 an einer frühen, allerdings gescheiterten spanischen Handelsexpedition zu den Molukken.

Mit seiner Unterstützung für das Haus Habsburg beeinflusste der Augsburger Bankier die europäische Politik. Er finanzierte den Aufstieg Kaiser Maximilians I. sowie maßgeblich die Wahl dessen Enkels, des spanischen Königs Karl zum römisch-deutschen König. Jakob Fugger finanzierte auch die Eheschließungen mit dem Haus der Jagiellonen (Wiener Hochzeit 1515), die in der Folge die Königreiche Böhmen und Ungarn für das Haus Habsburg sicherten. Er half zudem, Kriege und militärische Feldzüge zu finanzieren. Dazu zählen der Schweizerkrieg von 1499, der zwischen dem Schwäbischen Bund und der schweizerischen Eidgenossenschaft ausgetragen wurde, und die Kriege, die Maximilian I. gegen Frankreich und Venedig führte.[2] Während des Deutschen Bauernkriegs (1524/1525) stand er auf der Seite der Fürsten, die den Aufstand blutig niederschlugen.[3]

Bleibende Berühmtheit sicherten Jakob Fugger seine Augsburger Stiftungen. Die von ihm gestiftete, von 1509 bis 1512 errichtete und dann prachtvoll ausgestattete Fuggerkapelle in St. Anna ist die Grablege der Brüder Ulrich, Georg und Jakob Fugger und der erste Renaissancebau Deutschlands. Die offiziell 1521 gestiftete Fuggerei, eine Armensiedlung für arbeitswillige Augsburger Handwerker und Tagelöhner, ist heute die älteste erhaltene Sozialsiedlung der Welt. Die Errichtung der Fuggerei diente auch dem Ziel, das öffentliche Ansehen Fuggers zu verbessern.[4] Der 1515 erbaute Damenhof in den Augsburger Fuggerhäusern ist der erste Profanbau der deutschen Renaissance.

Mit dem Kauf der Grafschaft Kirchberg und der Herrschaft Weißenhorn mit der Stadt Weißenhorn sowie der Herrschaften Wullenstetten und Pfaffenhofen südlich von Ulm durch Jakob Fugger im Jahr 1507 begann der Aufstieg der Fugger „von der Lilie“ in den Adel. 1511 wurde der bürgerliche Unternehmer Jakob Fugger aus lehensrechtlichen Gründen in den Adelsstand erhoben. „Die Erhebung eins Kaufmanns in den Freiherrenstand war ein Vorgang ohne Parallele im Reich“.[5] 1514 machte ihn Kaiser Maximilian I. zum Reichsgrafen. 1508 erwarb Jakob Fugger zudem die Hofmark Schmiechen an der östlichen Lechleite südlich und die Herrschaft Biberbach mit der Burg Markt im Lechtal nördlich von Augsburg.

Leben
Herkunft, Ausbildung und frühe Jahre in Venedig
Jakob Fugger wurde als zehntes von elf Kindern von Jakob Fugger dem Älteren (* nach 1398; † 1469) und dessen Frau Barbara (1419–1497), Tochter des Münzmeisters Franz Bäsinger, geboren. Die Fugger, mittlerweile in zweiter Generation Bürger in Augsburg, hatten sich als erfolgreiche Kaufleute in der Stadt etabliert. Der nicht unvermögende Hans Fugger, der Großvater Jakob Fuggers „des Reichen“, war 1367 nach Augsburg eingewandert: Er erwarb das Bürgerrecht durch Heirat und kam durch Baumwollhandel mit Italien bereits zu einem beträchtlichen Vermögen. Sein Sohn Jakob Fugger d. Ä. zählte wenige Jahre vor seinem Tod bereits zu den reichsten Augsburger Bürgern.

Jakob Fugger hatte sechs ältere Brüder. Andreas und Hans starben jung in Venedig, ebenso Peter 1473 in Nürnberg. Sein Bruder Markus war Geistlicher, ab 1470 Schreiber in einer päpstlichen Kanzlei in Rom, wo er 1478 verstarb. Die verbleibenden Brüder Ulrich (1441–1510) und Georg (1453–1506), schufen die Grundlagen für den europaweiten Aufstieg der Firma. Sie gründeten um 1470 Faktoreien in den wichtigen Handelszentren Venedig und Nürnberg. Kredite Ulrich Fuggers an den Habsburger Kaiser Friedrich III. sollen die Ursache dafür sein, dass den Fuggern 1473 vom Kaiser das Lilienwappen verliehen wurde. Nach diesem Wappen nannte sich dieser Zweig der Familie in Unterscheidung von den Verwandten „vom Reh“ seitdem „von der Lilie“.

Bis zum Jahr 2009 waren Historiker davon ausgegangen, dass Jakob Fugger, der als 12-Jähriger die niederen Weihen erhalten hatte, bis 1478 als Kanonikus im mittelfränkischen Stift Herrieden gelebt habe. Ein Dokument aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien belegt allerdings, dass Jakob Fugger bereits 1473, also im Alter von 14 Jahren, die Fugger in Venedig vertrat.[7] Die neuere Forschung geht davon aus, dass Jakob Fugger von 1473 bis 1487 überwiegend am Fondaco dei Tedeschi, dem Haus der deutschen Kaufleute in Venedig, tätig war. Venedig war nicht nur die Handelsdrehscheibe für den Mittelmeerraum. Die Lagunenstadt ermöglichte Jakob Fugger zudem eine fundierte Ausbildung im Bankwesen und vor allem im Metallgeschäft. Der mehrjährige Italienaufenthalt Jakob Fuggers führte später dazu, dass er in Augsburg die ersten Renaissancebauten Deutschlands errichten ließ. Auch die juristischen und architektonischen Strukturen der von ihm gestifteten Fuggerei dürften von Sozialsiedlungen in Venedig angeregt und beeinflusst worden sein.

Der Einstieg in die Montanwirtschaft
Frühe Geschäfte im Montanwesen tätigte Jakob Fugger bei Salzburg. Den selbstständigen Silbergrubenbesitzern der Salzburger Schieferalpen, die ständigen Kapitalbedarf hatten, lieh er Geld. Dafür ließ er sich jedoch nicht – wie es üblich gewesen wäre – Schuldscheine ausstellen, sondern forderte Kuxe (eine Art von Aktienbeteiligung am Vermögen einer bergrechtlichen Gewerkschaft) und konnte über diese Beteiligung immer mehr Bergbauunternehmer im Raum Gastein und Schladming zwingen, das Silber direkt an die Fugger zu verkaufen, statt es an Zwischenhändler abzugeben.

Jakob Fugger war für die Fugger‘schen Geschäfte auf der Linie Augsburg – Tirol – Venedig – Rom verantwortlich. Um 1485 gründeten die Fugger auch eine Faktorei in Innsbruck (Faktorei ab 1510 in Hall, ab 1539 in Schwaz). Dort kam Jakob Fugger 1485 durch einen kleinen Kredit erstmals mit dem Tiroler Landesherrn Erzherzog Sigmund ins Geschäft. Dieser Habsburger hatte als alleiniger Eigentümer des Tiroler Bergregals Abbaurechte an private Grubenpächter vergeben, die einen Teil der Erträge als Pachtzahlung an Sigmund abzuführen hatten. Obwohl der Herzog aus diesem Geschäft über Einkünfte verfügte, die ihm den Beinamen „der Münzreiche“ eintrugen, war er ständig in Geldnot. Seine verschwenderische Hofhaltung, die Versorgung von zahlreichen unehelichen Kindern und seine umfangreiche Bautätigkeit machten die Aufnahme immer neuer Darlehen notwendig. Als ein Schadensersatz von 100.000 Gulden[8] fällig wurde, der als Kriegsfolge an Venedig zu zahlen war, sprang Jakob Fugger als Geldgeber ein. 1488 beliefen sich die Kreditverbindlichkeiten des Herzogs gegenüber den Fuggern auf über 150.000 Gulden. Neben dieser Summe war vor allem der Zahlungsweg bemerkenswert. Jakob Fugger zahlte die Gelder nicht an den Fürsten selbst aus, sondern an die Gläubiger. Hofstaat und Handwerker erhielten ihre Entlohnung direkt und pünktlich von den Fuggern. Den Fuggern stand in der Folge „zeitweilig alles Silber und Kupfer“ zu. 1517 beschafften die Fugger im Gegenzug zum Beispiel rund die Hälfte des Tiroler Staatshaushaltes.[9] Ein Tiroler Chronist schrieb: „in diesem Land ist Alles versetzt, was Geld beträgt, die Fugger von Augsburg haben das große Gut zu Schwaz inne und ziehen daraus jährlich 200.000 Gulden“. Bei solchen Klagen wurde freilich übersehen, dass es Maximilian I. war, der (mit wenigen Ausnahmen) „alle einträglichen Herrschaften und Gerichte“ verpfändete und daraus Nutzen zog. Der Historiker Eike Eberhard Unger hat ermittelt: „Dass allerdings die Fugger nicht immer so riesige Gewinne machten, wie man es ihnen nachsagte […]“.[9] Matthäus Schwarz war der Hauptbuchhalter der Fugger-Gesellschaft und Vertrauter der Familie. Nach seiner Kaufmannslehre in Mailand und Venedig, wo er Kenntnisse in Buchhaltung erwarb, bekam er im Jahr 1516 eine Anstellung bei Jakob Fugger.

Die Verbindung zu Maximilian I.
Die Ausweitung der höchst riskanten, wenn auch äußerst lukrativen geschäftlichen Verbindung der Fugger zu Maximilian I. ist ohne Zweifel auf Jakob zurückzuführen. Auf seiner Einschätzung, das Haus Habsburg sei das für die Zukunft in Deutschland maßgebende Geschlecht, beruhte die Entscheidung, den gleichaltrigen Herrscher finanziell und damit machtpolitisch zu unterstützen. Jakob Fugger begegnete dem jungen römisch-deutschen König zum ersten Mal 1489 auf der Frankfurter Messe. Damals waren seine Pläne hinsichtlich des noch selbständigen Herzogtums Tirol bereits mit des Königs Kanzler Johann Waldner abgesprochen. Als am 16. März 1490 Herzog Sigmund und die Tiroler Landstände zusammenkamen, war nicht zufällig auch König Maximilian anwesend. Auf Druck der Stände, die ihm Misswirtschaft vorwarfen, musste Sigmund zugunsten Maximilians abdanken, der sich verpflichtete, alle Kredite des Vorgängers zurückzuzahlen.

Damit wurden die Fugger zu einem der wichtigsten Geldgeber Maximilians, der seit 1486 Mitregent im Heiligen Römischen Reich war. Maximilian wurde 1493 nach dem Tode seines Vaters Friedrich III. allein regierender römisch-deutscher König. Maximilian, „der letzte Ritter“, wie er auch genannt wurde, wurde früher als „der schlechteste Haushalter aller Habsburger und verschwenderisch bis an die Grenzen des Wahnsinns“ angesehen. Dieses Urteil wird heute differenzierter betrachtet: Trotz aller finanziellen Schwierigkeiten und zahlreicher gescheiterter politischer Projekte wird anerkannt, dass Maximilian I. letztlich seine Pläne verwirklichen konnte. Durch Heirat, nicht durch Feldzüge, sicherte er dem Haus Habsburg die Königreiche Spanien, Böhmen und Ungarn.

Am 15. Juli 1507 verkaufte der römisch-deutsche König Maximilian I. an Jakob Fugger die bei Ulm gelegene Grafschaft Kirchberg, die angrenzende Herrschaft Weißenhorn mit der dazugehörigen Stadt sowie die Herrschaften Wullenstetten und Pfaffenhofen an der Roth aus habsburgischem Besitz in Vorderösterreich[10] Dafür erhielt der Habsburger, der sich 1508 in Trient selbst zum Kaiser proklamierte, 50.000 Gulden. 1508 verkaufte Maximilian I. auch die Hofmark Schmiechen an Jakob Fugger, 1514 die Herrschaft Biberbach. Kaiser Maximilian I. erhob Jakob Fugger 1511 in den Adelsstand und ernannte ihn 1514 zum Reichsgrafen, damit der Augsburger Bürger seine Herrschaft ohne Widerstände aus dem Adel ausüben konnte.

Kritik des Reformators Martin Luther, dem wirtschaftliche Anforderungen weitgehend fremd waren, an den Geschäften der Fugger und romanhafte Darstellungen der Fuggergeschichte („Kauf dir einen Kaiser“ etc.) haben zu der Auffassung geführt, Jakob Fugger habe durch seine Kredite an Maximilian I. den König und Kaiser des Heiligen Römischen Reichs in der Hand gehabt. Die jüngere Forschung geht vielmehr vom Gegenteil aus.[11] Zum Ende seines Lebens hatte sich Maximilian I. derart stark bei Jakob Fugger verschuldet, dass der Augsburger Bankier wohl gar nicht mehr anders konnte, als die Habsburger weiter zu unterstützen, um so seine Forderungen zu sichern. Als Maximilians Enkel und Nachfolger, der spanische König Karl I., 1519 zum deutschen König und damit künftigen Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation gewählt werden sollte, finanzierte Jakob Fugger allein die ungeheure Summe von 545.585 Gulden von den insgesamt knapp 852.000 Gulden Wahlgeldern für die deutschen Kurfürsten. Damit wollte er die Wahl des französischen Königs Franz I. verhindern, durch die seine Forderungen in Gefahr geraten wären. Doch dadurch hatte Jakob Fugger die Augsburger Familienfirma in Abhängigkeit von den Habsburgern gebracht. Später sollten die Fugger den weitaus größten Teil ihres Vermögens durch drei spanische Staatsbankrotte verlieren.

Das Montanunternehmen der Fugger
Wohl auf Drängen Jakob Fuggers wurde die Firma 1494 in eine der ersten offenen Handelsgesellschaften Europas (der compagnia palese des welschen Rechts) umgewandelt. Gleichzeitig erfolgte die Namensänderung in „Ulrich Fugger und Gebrüder von Augsburg“, um die Gleichberechtigung der drei beteiligten Brüder in geschäftlichen Fragen anzuzeigen. An dieser Entwicklung lässt sich der erheblich gestiegene Einfluss Jakobs innerhalb des Unternehmens ablesen. Wohl schon seit den späten 1480er Jahren bestimmte Jakob Fugger mehr und mehr die Firmenpolitik, wenngleich der älteste Bruder Ulrich nach außen stets das Unternehmen leitete. Darauf deutet hin, „dass die Tiroler Quellen fast durchgängig von Jakob Fuggers Gesellschaft sprechen und daß später auch die zentralen Verträge des Ungarischen Handels von ihm geschlossen wurden“.[12]

Das enorme Wachstumspotential im Bergbau und Erzhandel nutzte Jakob Fugger in den folgenden Jahren äußerst gewinnbringend. Als Sicherheit für Darlehen, die er den Habsburgern und auch dem König von Ungarn gegeben hatte, ließ er sich Bergwerkserträge in Tirol (Schwazer Bergbau) und Bergwerksrechte in Oberungarn übertragen. Auf diese Weise erwarb das Montanunternehmen schließlich im Heiligen Römischen Reich eine dominierende Stellung im Handel mit Kupfer. Mit ihrem Geschäftspartner Hans Thurzó gründeten die Fugger 1494 den „Ungarischen Handel“. Die von den Fuggern finanzierten Bergwerke in Neusohl (Banská Bystrica) gehörten zum Königreich Ungarn. Jakob schuf nun einen regelrechten Montankonzern: Neben einer Schmelzhütte in Neusohl wurden 1495 die Saigerhütte Fuggerau in Kärnten, bald darauf die Saigerhütten in Hohenkirchen in Thüringen und in Moschnitz (Moštenica in der heutigen Slowakei) gegründet. Verteilt wurde das Kupfer über Faktoreien in Breslau, Leipzig, Krakau und Ofen (im heutigen Budapest). Für den Transport zur Ostsee ließ Jakob Fugger eigens eine neue Straße über den Jablunkapass bauen, über den die Kupferlieferungen zu den Ostseehäfen in Danzig, Stettin und Lübeck transportiert wurden. Von dort wurde das Kupfer aus Oberungarn über Antwerpen nach Lissabon verschifft, wo es die wichtigste portugiesische Handelsware für den Export nach Indien darstellte. Auf den Kupfermarkt in Venedig gelangte Fugger‘sches Kupfer aus Neusohl über Wiener Neustadt und die Adriahäfen Triest und Zengg. In den schlesischen Goldbergbau stiegen die Fugger 1502 ein. Die slowakische Kupferförderung machte knapp 40 Prozent der europaweiten Kupferherstellung aus. Aus Tirol – wo die Fugger den Markt weitgehend beherrschten – stammten 40 Prozent des europäischen Kupfers. Die Augsburger Firma besaß somit in Europa eine marktbeherrschende Stellung im Kupfergeschäft, wenn auch kein Monopol. Das Handelsblatt schrieb: „Für die tausende von Bergleuten, die in den Fuggerschen Bergwerken und Verhüttungsbetrieben arbeiteten, war das Leben (…) so unsicher und hart wie für das Industrieproletariat des 19. Jahrhunderts.“[13]

Die Fugger und die Hanse
Die Hanse oder Hanseatische Liga war die Bezeichnung für die Vereinigungen niederdeutscher Kaufleute, deren Ziel die Sicherheit der Überfahrt und die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen besonders im Ausland war. Im Spätmittelalter besaß die Hanse, zu der mittlerweile mehr als 70 Städte an der Küste und im Inland zählten, das Handelsmonopol auf der Nord- und Ostsee. Das Handelshaus der Fugger hatte durch verschiedene Handelsverträge und auf selbst gebauten Straßen und auf Flüssen den Transport ihrer Montanprodukte an die Ostsee abgesichert. Von dort ging es auf dem Seeweg nach Antwerpen und Portugal und das stand in Konkurrenz zu den Interessen der Hanse. Die von der Hanse kontrollierten Seewege verloren mit den überseeischen Entdeckungen und der Verlagerung des Seehandels zunehmend an Bedeutung. Aufstrebender neuer Wirtschafts- und Finanzplatz wurde im Westen Antwerpen. Dort hatte Jakob Fugger eine eigene Faktorei, die den Handel zwischen Antwerpen und Lissabon betrieben. Über diesen Handelsweg kamen exotische Waren nach Augsburg. Denn im Zusammenwirken mit der portugiesischen Krone, vertreten durch Manuel I., fand er in dem von Portugal kontrollierten Ostindien und den Handelswegen dorthin ein Absatzgebiet für sein Kupfer.[14] Schon mit dem Beginn des 16. Jahrhunderts verlegten die Fugger ihre Handelsinteressen auch in den Norden Europas, um dort weitere Märkte zu erschließen und auszubauen. Die ersten Niederlassungen finden sich 1494 in Antwerpen, 1496 in Lübeck. Von Lübeck ausgehend wird besonders Danzig bedeutsam, von wo aus sie besonders den Kupferhandel betreiben. Die Hanse reagiert zu spät auf die oberdeutsche Konkurrenz der Fugger besonders gegenüber dem schwedischen Kupfer. Dadurch, dass sich Danzig, Stettin und Hamburg geweigert hatten, gemeinsam mit Lübeck gegen die Oberdeutschen vorzugehen, trat auch der Interessenskonflikt in den Vordergrund. Als im November 1510 ein holländisches Schiff mit 200 Tonnen Kupfer aus Oberungarn, dem Gebiet der heutigen Slowakei, aus dem Hafen Danzigs ablegte, wurde es nahe der Halbinsel Hela von der Besatzung eines Schiffs der Hanseatischen Liga aufgebracht.[15]

Das Handelshaus der Fugger erwartete von der Krone, vertreten in Maximilian I., den Beistand bei der Abschirmung seiner handelsstrategischen Expansionsstrebungen, die vom Baltikum ausgehend in das Gebiet des Großfürstentum Moskau führen sollten – damit auch den Schutz seiner Transporte für seine Montanprodukte, die über die Häfen des Baltikums ihren Weg nahmen. Eine Ächtung der Lübecker Hanse, die Fugger-Waren kaperte, unterblieb.[16] Der Einfluss der niederdeutschen Liga ließ ihn darüber hinaus noch fürchten, dass ein Monopolprozess gegen die Schwaben beim Reichsfiskal[B 1] in Gang gesetzt wurde. Als Resultat ergab sich, dass die Fugger keine nennenswerte Strafaktion gegen die Hanse bewirken konnte, diese jedoch wiederum seine Ausbreitung mit dänisch-russischer beziehungsweise polnisch-preußischer Hilfe 1513 im Baltikum hinnehmen musste. Die Papstwahl Leos X. führte in Südeuropa zu keiner Machtsteigerung der römischen Fuggerfiliale, da der aus dem Hause Medici stammende Papst seine familiären Kontakte bevorzugte. Dafür mehrte die Spannung zwischen der Republik Venedig und dem Kaiser, dessen Kreditersuchen an Fugger nicht nachließen, das soziale Ansehen der Fugger. Am 17. Juli 1514 wurde Jakob Fugger als erstem deutschen Kaufmann die Reichsgrafenwürde zuteil.

Der Vatikan als Kunde
Die Fugger standen um 1495 „als erstes oberdeutsches Handelshaus in direkten Geschäftsbeziehungen zur Kurie“.[17] Nach dem Tod Papst Alexanders VI. im August 1503 intensivierte Jakob Fugger seine Kontakte zum Vatikan in Rom. Dem neuen Papst Julius II. finanzierte er 1505/06 die Anwerbung der bis heute bestehenden Schweizergarde des Vatikan. Erste Geschäfte des 1478 verstorbenen Geistlichen Markus Fugger in Rom sind um 1473 bekannt. Für die Kurie transferierten die Fugger 1477 erstmals kirchliche Einnahmen aus Schweden nach Rom. Zwischen 1508 und 1524 hatten die Fugger (mit Unterbrechungen) die römische Münzstätte, die „zecca“, gepachtet. Aus dieser Zeit sind 66 Münzprägungen für vier Päpste belegt. Die Fugger waren danach (nicht zuletzt bedingt durch das Sacco di Roma von 1527 und den wenig deutschenfreundlichen Medicipapst Clemens VII.) nur noch bis Ende der 1530er Jahre mit einer Faktorei in Rom vertreten.

Als einer der führenden Bankiers in Europa und durch seine engen Kontakte zum Vatikan beteiligte sich Jakob Fugger auch am Ablasswesen. Ablässe waren damals ein gängiges Mittel zur Finanzierung von Kirchen, Spitälern und sogar Nordseedeichen. In Verruf kam das Ablasswesen lediglich durch den zu häufigen Gebrauch durch die baulustigen und kunstliebenden Renaissancepäpste sowie durch die am Ablass beteiligten Landesherrn.

Zum Erwerb zweier Erzbistümer stellte das Bankhaus dem Hohenzollern Albrecht von Brandenburg, seit 1513 Erzbischof von Magdeburg und ab 1514 zugleich Erzbischof von Mainz, 1515 ein Darlehen über 48.000 Gulden zur Verfügung. Um seine Schuld bei den Fuggern abzutragen, überließ Albrecht den Fuggern die ihm zustehende Hälfte aus dem von Papst Leo X. verkündeten neuen Ablass für den Bau des Petersdoms in Rom. Für die Fugger war der Ablasshandel darüber hinaus vom wirtschaftlichen Umfang her betrachtet lediglich ein völlig unbedeutendes Bankgeschäft.[18] Dennoch entstand durch den Ablasshandel erhebliches Konfliktpotential, das wegen seiner moralischen Fragwürdigkeit in den Folgejahren zur Durchsetzung der Reformation in Deutschland beigetragen hat. Das Verhalten des eingesetzten Ablasspredigers, des Dominikaners Johann Tetzel, gab Martin Luther den Anlass zu seinen 95 Thesen. 1520 schrieb Luther seinen Aufsatz An den christlichen Adel deutscher Nation und griff darin auch Jakob Fugger persönlich an: „Man müsste wirklich dem Fugger und dergleichen Gesellschaft einen Zaum ins Maul legen“.

Jakob Fugger und der Überseehandel
Der Warenhandel spielte für die Fugger im Vergleich zu ihren Montanunternehmen eine nur untergeordnete Rolle. Nur wegen der damit verbundenen Exotik nehmen die Beteiligungen Jakob Fuggers an frühen Handelsexpeditionen einen prominenten Platz in der Fuggergeschichte ein.

Nachdem der Portugiese Vasco da Gama 1498 den Seeweg nach Indien entdeckt hatte und damit das portugiesische Gewürzmonopol ermöglichte, beteiligte sich auch Jakob Fugger am Handel mit Gewürzen und eröffnete 1503 eine Faktorei in Lissabon. Er erhielt am 3. Oktober 1503 von der Casa da Índia die Erlaubnis, von Lissabon aus mit Pfeffer, sonstigen Gewürzen und Luxuswaren wie Perlen und Edelsteinen zu handeln. 1505 beteiligte sich das Unternehmen, gemeinsam mit anderen Augsburger, Nürnberger und genuesischen Handelshäusern, mit dem vergleichsweise kleinen Betrag von 3.000 Gulden an der ersten (und einzigen) Indienfahrt mit Beteiligung deutscher Firmen. Drei Handelsschiffe segelten mit der 22 Schiffe umfassenden Flotte des ersten portugiesischen Vizekönigs von Indien, Francisco de Almeida, am 25. März 1505 von Lissabon ab und erreichten am 13. September 1505 die indische Westküste. Die Fahrt endete 1506 mit der Rückkehr nach Lissabon. Obwohl ein Drittel der importierten Waren an den König von Portugal abzuführen war, betrug der Nettogewinn 175 %. Der portugiesische König erklärte den Gewürzhandel mit Indien jetzt zum Kronmonopol, um sich die Einnahmen zu sichern und fremde Kaufleute auszuschließen. Auf die Kupferlieferungen der Fugger blieben die Portugiesen allerdings angewiesen, da Kupfer im Indienhandel ein unverzichtbares Exportgut darstellte und nur Jakob Fugger in der Lage war, die notwendigen Mengen verlässlich zu liefern. Mit den Portugiesen hatten die Fugger übrigens schon 1493 in Augsburg über eine schließlich nicht durchgeführte China-Expedition verhandelt.

Anders als die Augsburger Welser beteiligten sich die Fugger nur äußerst vorsichtig am Handel mit dem fernen Osten und dem 1492 entdeckten Amerika. Auch an einer zweiten Handelsexpedition im Jahr 1525, die an der Südspitze Amerikas vorbei zu den Gewürzinseln führen sollte, beteiligte sich Jakob Fugger lediglich mit einer vergleichsweise kleinen Summe selbst. Der völlige Misserfolg der Molukkenexpedition des Spaniers Garcia de Loaisa gab dem nüchternen Augsburger Kaufherrn recht.

Die große Krise Jakob Fuggers
Vor allem für den Bergbau in Oberungarn benötigten die Fugger enormes Kapital – das die Firma zu dieser Zeit noch bei Weitem nicht aufbringen konnte. 1496 war deshalb Kardinal Melchior von Meckau der Hauptgeldgeber der Fugger. Der Fürstbischof von Brixen hatte am Domkapitel vorbei heimlich über Jahre hin etwa 150.000 Gulden bei Fugger gegen Zins angelegt. So umging der Kirchenfürst das offiziell geltende kirchliche Zinsverbot. 1509 verstarb von Meckau plötzlich in Rom. In seinem Ärmel wurden Depositenzettel gefunden, die diese Anlage verrieten. Der Papst, das Bistum Brixen und die Familie von Meckaus forderten nun als potentielle Erben die sofortige Auszahlung der Einlage, was die Fugger in die Zahlungsunfähigkeit getrieben hätte. In dieser Situation zeigte sich die politische Hilfestellung, die Kaiser Maximilian seinem Bankier angedeihen ließ. Der Kaiser erklärte sich gegenüber Papst Julius II. dazu bereit, in dessen kriegerische Auseinandersetzung mit Venedig einzugreifen. Dafür wurde der Habsburger als Erbe des verstorbenen Kardinals von Meckau anerkannt und die Erbschaft – die plötzlich nur noch 100.000 Gulden umfasste – konnte mit offenen Forderungen der Fugger verrechnet werden. Von den Fuggern wurde der Papst mit Juwelen abgefunden. Noch im selben Jahr 1509 allerdings forderte der Kaiser die entsprechende Gegenleistung, und Jakob Fugger unterstützte ihn mit 170.000 Gulden bei dessen Feldzug gegen Venedig.

Jakob Fugger führte seit dem Tod seines Bruders Ulrich (Georg war 1506 gestorben) das Familienunternehmen allein und geradezu monarchisch. Das Familienunternehmen firmierte nun unter dem Namen „Jakob Fugger und Gebrüder Söhne“. In den Jahren bis zu seinem Tod gelang es Fugger, das Eigenkapital der Familienfirma, das 1511 noch bei rund 200.000 Gulden lag, auf rund zwei Millionen Gulden zu steigern.

Nachdem Jakob Fugger zunächst und zuvor den Rat von Juristen gesucht hatte, trat er mit Johann Eck in Verbindung. Eck argumentierte, dass die Einlagen zu Zins und Verlust nicht bedenklich seien, im Gegensatz zu festverzinslichen Anlagen. Die Vorarbeiten leistete Eck mit seinem Tractatus de contractu quinque de centum (1514), er führte darin dreihundert Argumente auf. Fugger bat Eck, ein Gutachten über den Depositenvertrag zu erstellen, in dem er sich dem traditionellen Zinsverbot der römisch-katholischen Kirche entgegenstellte und ihn für einen Zins von fünf Prozent eintreten ließ. Am 12. Juli 1515 erregte er bei einer Disputation zur Frage des Zinsverbotes, oberdeutscher Zinsstreit, an der damals weltberühmten Universität Bologna Aufsehen. In der zentralen Frage des Zinsnehmens plädierte Eck, der schon zuvor Kontakte zum Bankhaus Fugger in Augsburg gehabt hatte, im Sinne einer damals modernen Position für einen Zins von fünf Prozent.[19] (Johann Eck zum Zinsverbot).

Die Wahl Karls V. im Jahr 1519
Kaiser Maximilian verstarb im Januar 1519 und hinterließ seinem Enkel Karl I., dem Herzog von Burgund und spanischen König, die Habsburgischen Erblande mit den burgundischen Nebenländern und einen umstrittenen Anspruch auf den römisch-deutschen Kaiserthron. Um seine Forderungen an das Haus Habsburg (mehr als 170.000 Gulden) politisch abzusichern, unterstützte Jakob den 19-jährigen Thronanwärter bei seiner Wahl zum römisch-deutschen König. Auch der englische König Heinrich VIII. und der französische König Franz I. hatten ihre Kandidatur angemeldet. Franz I. hatte sich sogar schon im Vorfeld der Wahl die Wahlstimmen des Kurfürsten und Erzbischofs von Trier sowie des Kurfürsten von der Pfalz gesichert und überdies 300.000 Gulden Wahlgeld geboten. Das Kurfürstenkollegium bestand aus drei geistlichen (den Erzbischöfen von Mainz, Köln und Trier) sowie vier weltlichen Fürsten (dem König von Böhmen, dem Herzog von Sachsen, dem Markgraf von Brandenburg und dem Pfalzgraf bei Rhein). In dieser für Karl I. sehr schwierigen Situation entschied die Kapitalkraft Jakob Fuggers die Wahl zugunsten des spanischen Königs. Er transferierte die ungeheuerliche Summe von 851.918 Gulden an die sieben Kurfürsten, woraufhin der Habsburger Karl am 28. Juni 1519 einstimmig zum römischen König gewählt wurde. Von der Gesamtsumme brachte Jakob Fugger beinahe zwei Drittel, nämlich 543.585 Gulden selbst auf. Das restliche Drittel wurde von den Welsern (rund 143.000 Gulden) und drei italienischen Bankiers (jeweils 55.000 Gulden) finanziert. Diese Wahlgelder werden des Öfteren als Bestechung verstanden. Doch der Interessenausgleich zwischen neuem König und Kurfürsten war auch bei früheren und späteren römisch-deutschen Königswahlen Usus: Ungewöhnlich war lediglich die Höhe des Betrags von 1519, der aus der Unsicherheit über den Wahlausgang resultierte, sowie der Ausgleich in Geld statt in Land, Titeln oder Rechten.

Der Papst erlaubte dem römischen König Karl V. wenige Tage später, sich auch „Erwählter Kaiser“ zu nennen. Erst 1530 wurde Karl. V. in Bologna vom Papst tatsächlich zum Kaiser gekrönt. Es war die letzte Krönung eines Kaisers durch den Papst überhaupt.

Karl V., der über ein Reich gebot, „in dem die Sonne nie unterging“, stand nun tief in der Schuld des Fuggers. 1521 beliefen sich die Schulden Karls V. bei Jakob Fugger auf 600.000 Gulden. Der Kaiser tilgte 415.000 Gulden dadurch, dass er die Fugger durch die Tiroler Silber- und Kupferproduktion entschädigte. Als auf dem Reichstag in Nürnberg 1523 die Reichsstände eine Begrenzung des Handelskapitals und der Zahl der Niederlassungen von Firmen diskutierten, erinnerte Jakob Fugger seinen Kaiser an die seinerzeit gewährte Wahlbeihilfe: „Es ist auch wissentlich und liegt am Tage, dass Eure Kaiserliche Majestät die römische Krone ohne mein Zutun nicht hätte erlangen können, […]“ .[20] Mit der gleichzeitig erhobenen Forderung auf sofortige Begleichung der offenen Verbindlichkeiten erreichte Jakob von Kaiser Karl V., dass die Überlegungen zur Monopolbeschränkung nicht weiterverfolgt wurden. 1525 erhielt Jakob Fugger außerdem die dreijährige Pacht der Quecksilber- und Zinnoberminen in Almadén in Kastilien zugesprochen. Bis 1645 blieben die Fugger im spanischen Bergbaugeschäft.

Jakob Fugger und der Deutsche Bauernkrieg (1524/1525)

Jakob Fugger nannte die aufständischen Bauern „faules Gesindel.“ Er warf ihnen vor, „sie wollen reich sein, ohne sich anzustrengen“.[21] Um die oftmals in Leibeigenschaft lebenden revoltierenden Bauern zu bekämpfen, stellte der Schwäbische Bund im Auftrag der Fürsten ein Heer zusammen. „Auch Jakob Fugger beteiligte sich durch finanzielle Unterstützung des Bundesheeres am Krieg gegen die Bauern.“[22] Angeführt von Georg Truchseß von Waldburg-Zeil („Bauernjörg“) gelang es dem Schwäbischen Bund, die Revolte der Bauern in mehreren Schlachten blutig niederzuschlagen. Zehntausende von Bauern wurden getötet, ihre Anführer bei lebendigem Leib verbrannt oder geköpft. Buchautor Greg Steinmetz schrieb: „Wie so viele Investitionen hatte sich Jakobs Wette auf den Truchseß bezahlt gemacht. In Süddeutschland kehrte Ruhe ein. Die Waren, die nach der Frankfurter Handelsmesse in einem Warenlager liegen geblieben waren, konnten endlich problemlos nach Augsburg transportiert werden.“[23]

Stiftungen und Bauten Jakob Fuggers
Die Fuggerkapelle in der Augsburger Annakirche
Gemeinsam mit seinem Bruder Ulrich und auch im Namen des 1506 verstorbenen Bruders Georg stiftete Jakob Fugger 1509 ihre gemeinsame Grablege, die Fuggerkapelle in der Augsburger Karmeliterklosterkirche St. Anna. Die bis 1512 erbaute, in den folgenden Jahren prachtvoll ausgestattete Fuggerkapelle wurde nach italienischem Vorbild geplant und ist damit der erste Renaissancebau in Deutschland. Vor allem venezianische, aber auch florentinische und römische Grabkapellen beeinflussten die Schöpfung eines unbekannten Baumeisters sowie die an der Kapelle beteiligten Künstler. An der Ausstattung der Kirche waren bedeutende deutsche Meister beteiligt: Albrecht Dürer, Hans Burgkmair d. Ä., Jörg Breu d. Ä. und Hans Daucher. Dürer schuf die Epitaphe Ulrich und Georg Fuggers, Jörg Breu bemalte die Flügelbilder der großen und kleinen Orgel, Hans Daucher gestaltete die zentrale Fronleichnamsgruppe sowie die Putten auf der Marmorbalustrade vor der Kapelle. Die Klosterkirche St. Anna wurde später zum protestantischen Gotteshaus, weshalb sich hier nur noch zwei Neffen Jakob Fuggers bestatten ließen. Doch die Grabkapelle der katholischen Fugger in der protestantischen Kirche ist heute eine der großen Sehenswürdigkeiten Augsburgs, die erst 1521 offiziell niedergelegte religiöse Stiftung besteht bis heute. Früher hat man geglaubt, dass die Fugger die Stiftung der Fuggerkapelle aus Angst um ihr Seelenheil getätigt hätten. Die jüngere Forschung geht heute davon aus, dass sich Jakob Fugger mit diesem wegen seiner Pracht viel bewunderten, andererseits auch heftig kritisierten Bau seine Erhebung in den Adelsstand vorzubereiten versuchte. Zudem wollte sich Fugger mit diesem innovativen und einzigartigen Bauwerk von den Augsburger Patriziern und anderen reichen Familien in der Stadt absetzen. Darüber hinaus sollte die Kapelle den Namen der Fugger nach dem Vorbild italienischer Stifter verewigen (Memoria).[24]

Die Augsburger Fuggerhäuser
Die Fugger besaßen in Augsburg bereits zwei große Häuser in prominenter Lage, als sich Jakob Fugger von 1512 bis 1515 die Fuggerhäuser am damaligen Weinmarkt (heutige Maximilianstraße) errichten ließ. Baumeister dieser Stadtresidenz, für die zwei Anwesen zu einem gemeinsamen Bau umgestaltet wurden, ist vermutlich der Augsburger Hans Hieber. 1515 ließ Fugger den Damenhof in den Fuggerhäusern bauen. Dieser im Stil florentinischer Innenhöfe gestaltete Prunkhof war der erste Profanbau der deutschen Renaissance. Die Fuggerhäuser waren das Wohnhaus Jakob Fuggers und seiner Ehefrau Sibylla und seitdem der neue Verwaltungssitz der Familienfirma. 1523 ließ Jakob Fugger diesen Komplex, der auch auf die Bewirtung illustrer Gäste ausgelegt war, noch einmal erweitern.

Spätere Fugger bauten den Komplex der Fuggerhäuser immer weiter aus. Unter Anton Fugger (1493–1560) wurde ein kaiserliches Palatium für Kaiser Karl V. errichtet, das auch späteren Kaisern als Herberge bei den Reichstagen in Augsburg diente. In den Fuggerhäusern wurde Martin Luther 1519 vom Kurienkardinal Thomas Cajetan einem Verhör unterzogen. Hier haben sich neben den Kaisern Maximilian I., Karl V., Ferdinand I. und Rudolf II. unter anderem auch der schwedische König Gustav II. Adolf, Albrecht Dürer, Tizian sowie Wolfgang Amadeus Mozart (anlässlich eines Konzerts im Jahr 1777) aufgehalten.

Im Zweiten Weltkrieg wurden 1944 die Fuggerhäuser bei Luftangriffen auf Augsburg weitgehend zerstört und bis 1955 vereinfacht wiederaufgebaut. Die vier Innenhöfe sowie die berühmten „Badstuben“, zwei Sammlungsräume Hans Fuggers (1531–1598), sind erhalten. Die Fuggerhäuser sind bis heute im Besitz der fürstlichen Familie Fugger-Babenhausen. In einem Teil der Fuggerhäuser hat heute die Fürst Fugger Privatbank ihren Stammsitz.

Die St.-Moritz-Prädikatur-Stiftung
Jakob Fugger hatte sich seit 1515 für eine bessere Predigt in der Pfarrkirche seiner Familie, der Augsburger Stiftskirche St. Moritz, eingesetzt. 1517 stellte Papst Leo X. eine Bulle aus, die Jakob Fugger und seinen Erben das Patronatsrecht für eine Predigerstelle der Kirche verlieh. Da die St.-Moritz-Prädikaturstiftung noch immer existiert, schlagen die Fugger bis heute den Pfarrer der Stadtpfarrkirche St. Moritz vor.

Die Augsburger Fuggerei
Ab 1516 ließ Jakob Fugger eine Siedlung für bedürftige Augsburger Handwerker und Tagelöhner errichten. Bis 1523 waren 52 Häuser der Reihenhaussiedlung gebaut. „Fuckerey“ wurde die heute älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt erstmals 1531 genannt. Die Fuggerei war ursprünglich für Augsburger Mitbürger gedacht, die unverschuldet verarmt waren und die aus eigener Kraft wieder einen eigenen Hausstand außerhalb der Sozialsiedlung gründen wollten. Zahlreiche Handwerker gingen in der Fuggerei ihrer Arbeit nach. Bewohner waren häufig Familien mit zahlreichen Kindern. Die Jahresmiete betrug einen Rheinischen Gulden (der Wochenlohn eines Handwerkers), eine ideelle Gegenleistung liegt zudem in drei Gebeten (das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis und das Ave Maria), das alle Bewohner einmal täglich für den Stifter und seine Familie sprechen sollten. Die Fuggerei wurde von Jakob Fugger ausdrücklich auch im Namen seiner bereits verstorbenen Brüder Ulrich und Georg gestiftet. Handelsblatt-Autor Guido Komatsu bezeichnete die Fuggerei als „steingewordene Werbebroschüre“ der Fugger, als „ein Lehrstück über Medienwirkung und Storytelling“.[25] Komatsu urteilt außerdem, die Errichtung der Fuggerei war eine „geringe Investition, verglichen mit der Fuggerschen Wirtschaftskraft“.[26]

In der im Laufe der Zeit auf 67 Häuser und um eine Kirche und Verwaltungsgebäude erweiterten Fuggerei leben heute rund 150 Menschen. Gemäß dem 1521 unterzeichneten Stiftungsbrief dürfen ausschließlich bedürftige katholische Augsburger Bürger in die Fuggerei ziehen. Sie sprechen bis heute täglich die drei Gebete. Die nominal, inflationslos umgerechnete Jahres(kalt)miete für eine der rund 60 Quadratmeter großen Wohnungen in der Sozialsiedlung beträgt heute nur noch 0,88 Euro. Die Fuggerei wird aus der Stiftung Jakob Fuggers finanziert, die im 17. Jahrhundert glücklicherweise aus einer Kapitalstiftung in eine Anlagestiftung umgewandelt wurde. Bis vor wenigen Jahren wurde die Fuggerei lediglich aus dem Forst- und Immobilienbesitz der Stiftung finanziert; seit 2006 kommen Einnahmen aus Eintrittsgeldern hinzu. Verwaltet wird die Fuggerei von der Fuggerschen Stiftungs-Administration, deren Aufsichtsgremium das Fürstlich und Gräflich Fuggersche Familienseniorat ist. Es besteht aus Vertretern der drei Linien Fugger von Kirchberg und Weißenhorn, Fugger-Babenhausen und Fugger von Glött.

Weitere Stiftungen und Bauten Jakob Fuggers
Jakob Fugger hat zahlreiche Kirchen und Klöster in Augsburg mit Stiftungen bedacht, so auch die Dominikanerklosterkirche St. Magdalena (heute Sitz des Römischen Museums Augsburg). Sein Stifterwappen findet man dort wie im nahen Kreuzgang des einstigen Katharinenklosters. Noch unter Jakob Fugger wurde auch die Kirche St. Blas im spanischen Almagro[27] gestiftet. Auch die ursprünglich von seinem Bruder Markus Fugger gestiftete Markuskapelle (heute: Capella del Crocefisso) in Santa Maria dell’Anima, der Kirche der deutschen Gemeinde in Rom, wurde unter Jakob Fugger von 1500 bis 1514 neu errichtet. Wohl noch zu Zeiten Jakob Fuggers entstand die Schlosskapelle von Oberkirchberg, St. Sebastian. 1513/14 ließ Fugger das Neue Schloss in Weißenhorn bauen.

Ehe, Nachfolger und Erbe
1498 heiratete der fast 40-jährige Jakob Fugger Sibylla Artzt (auch: Arzt), die 18-jährige Tochter eines angesehenen Augsburger Bürgers. Durch diese Hochzeit erhielt Jakob Fugger wie schon seine Brüder Ulrich und Georg Zugang zur vornehmen Augsburger Herrentrinkstube. Wenige Jahre nach der Hochzeit kaufte Jakob Fugger zwischen 1502 und 1506 von der Stadt Basel für 40.000 Gulden für seine junge Frau Juwelen aus dem Burgunderschatz, den die Schweizer Eidgenossen 1476 in der Schlacht gegen Karl den Kühnen von Burgund erbeutet hatten. Jakob Fugger verbrachte viel Zeit in seinem Kontor sowie auf Geschäftsreisen und wenig Zeit mit seiner Frau. Die Ehe der beiden blieb kinderlos. Nach Jakob Fuggers Tod am 30. Dezember 1525 heiratete die Witwe Sybille Fugger gegen alle Konventionen nur sieben Wochen später Konrad Rehlinger d. Ä., der ein Geschäftsfreund ihres Mannes gewesen war, und trat zum protestantischen Glauben über.

Jakob Fugger starb am 30. Dezember 1525 als der wohl reichste Unternehmer Europas. Die von seinen Erben durchgeführte Bilanz aus dem Jahr 1527 ergab Aktiva von 3.000.058 Gulden, Passiva von 867.797 Gulden und damit einen Überschuss von rund 2,1 Millionen Gulden. Unter den Aktiva waren allerdings 1.650.000 Gulden enthalten.[28] Eine Umrechnung dieses Vermögens in heutige Wertverhältnisse ist aufgrund der heutigen Geldumlaufmenge und anderer Parameter bestenfalls eingeschränkt möglich. Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Dezember 2016 betrug sein in die heutige Kaufkraft umgerechnetes Vermögen die Summe von 300 Milliarden US-Dollar. Danach wäre er die vermögendste Privatperson in der Geschichte der Menschheit gewesen.[29]

Weil er keine eigenen Nachfahren hatte, gingen die Firma und ihr Vermögen bei seinem Tod auf seine Neffen Raymund und Anton Fugger über, wobei Anton die Firma leitete. Mit seinem Tod im Jahr 1560 endete das „Zeitalter Fugger“.

Zeitgenössische Porträts von Dürer und weiteren
→ Hauptartikel: Jakob Fugger der Reiche (Dürer)
Im Sommer 1518 hielt sich Albrecht Dürer als Vertreter der Stadt Nürnberg auf dem Reichstag in Augsburg auf. Bei dieser Gelegenheit entstand eine Skizze mit dem Porträt Jakob Fuggers. Das Original des später von Dürer als Ölgemälde ausgeführten Bildes befindet sich heute in der Staatsgalerie Altdeutsche Meister im Schaezlerpalais in Augsburg. Dürer hat Jakob Fugger mit Sicherheit bereits in den Jahren 1505/06 als Ganzkörperporträt gezeichnet. Diese Zeichnung ging verloren. Erhalten sind dagegen Porträtzeichnungen Hans Holbeins d. Ä. und Hans Burgkmairs d. Ä. sowie ein gemaltes Porträt von Hans Maler zu Schwaz. Originell ist die Darstellung Jakob Fuggers auf einem der Orgelflügel in der Fuggerkapelle in St. Anna, die Jörg Breu d. Ä. geschaffen hat. Von einer geschnitzten Darstellung Jakob Fuggers in der Pose eines römischen Feldherrn aus dem zerstörten Chorgestühl der Fuggerkapelle sind nur Abgüsse von einer Kopie erhalten. Medaillen und Medaillons mit seinem Porträt sieht man zum Beispiel im Fuggermuseum Babenhausen. Jakob Fugger taucht zudem auf etlichen späteren Historiengemälden auf.

Würdigung
Anders als vielfach beschrieben, war Jakob Fugger weder der erste Kapitalist noch der früheste Global Player noch hat er den ersten internationalen Konzern aufgebaut. Frühkapitalismus mit Banken, Zinsnahme und bargeldlosem Zahlungsverkehr, Buchführungssysteme, Fernhandel, europaweite Filialnetze und firmeninterne Nachrichtensysteme sind Strukturen und Techniken, die italienischen Kaufleuten spätestens ab dem 13. Jahrhundert, also weit über ein Jahrhundert vor Jakob Fuggers Geburt, geläufig waren (zu den größten Bankiers Europas gehörten im 14. Jahrhundert die Florentiner Familien Bardi und Peruzzi). Der überseeische Handel der Firma beschränkte sich unter Jakob Fugger auf wenige, äußerst vorsichtige Beteiligungen an Handelsexpeditionen. Beeindruckend war in der Tat dagegen das Netz der Niederlassungen: Annähernd 20 Faktoreien sind bekannt: Nach denen in Venedig (1473 oder früher) und Nürnberg (spätestens ab 1474) kamen Faktoreien in Mailand (spätestens 1483), Innsbruck (1485), Antwerpen (1493), Rom (um 1500) und Lissabon (1503) hinzu. Weitere Faktoreien sind unter anderem aus Ofen (Budapest), Krakau, Neusohl, Danzig, Lübeck, Amsterdam, Breslau, Leipzig und Wien bekannt. Dazu kamen weit über 30 kleinere Niederlassungen, Bergwerke und Verarbeitungsbetriebe, die für regelmäßigen Ertrag und stete Gewinnsteigerung sorgten.

Überragend war Jakob Fuggers Fähigkeit, Stiftungen, Bauten und hochrangige Kunst als Medium der Prestigebildung und der Memoria seiner Familie einzusetzen. Er besaß mit Sicherheit ein ausgeprägtes Gespür für das Erarbeiten von Sozialkapital und das Bilden politischer Netzwerke durch „Beziehungsarbeit“.[11] Um ein Faktoreiennetz und eine Firmenstruktur mit dem Zuschnitt der Fugger und den damals zur Verfügung stehenden Verkehrs- und Informationstechniken führen zu können, muss es Jakob Fugger gelungen sein, äußerst fähige Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden. Dies gilt auch für die eigenen Familienmitglieder, unter denen nur die fähigsten für seine Nachfolge in Frage kamen. Das Unternehmen führte Jakob Fugger, zumindest in den letzten 15 Jahren, absolut monarchisch. Härte gegen Konkurrenten und politische Gegner, seine eigenen Verwandten, wie auch gegen sich selbst wird immer wieder erkennbar.

Jakob Fugger zählt zu den bekanntesten Deutschen und ist der berühmteste Augsburger. 1967 wurde eine Büste Jakob Fuggers in der Walhalla, der „Ruhmeshalle der Deutschen“ nahe Regensburg, aufgestellt.

Seit 1963 wird in Erinnerung an Jakob Fugger in unregelmäßigen Abständen die Jakob Fugger-Medaille des Verbandes der Bayerischen Zeitungsverleger für „hervorragende Verdienste und außerordentliche Leistungen in der Zeitschriftenpresse“ verliehen. Die Auszeichnung zählt zu den renommiertesten Preisen im deutschsprachigen Zeitschriftenwesen.[30] Jakob Fugger ist außerdem auf der Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen abgebildet, die vom Bundesverband Deutscher Stiftungen an bedeutende Persönlichkeiten aus dem Stiftungswesen für ihr Lebenswerk verliehen wird. Als Stifter der Fuggerei gilt Jakob Fugger als Vorbild des deutschen Stiftungswesens.[31]

Rezeption
Prosa und Dramatik
Verschiedene Romane und Theaterstücke sowie eine Fernsehserie beschäftigen sich – in aller Regel im Bereich der Fiktion und ohne Rückgriff auf die historische Fakten – mit dem Leben des Jakob Fugger.

Am fundiertesten mit dem Leben und der Geschichte Jakob Fuggers auseinandergesetzt hat sich der schon in den 1920er Jahren erschienene Roman von Eugen Ortner Glück und Macht der Fugger. Das hochauflagig erschienene Buch von Günter Ogger (Kauf dir einen Kaiser. Die Geschichte der Fugger) hat das öffentliche Bild der Fugger stark geprägt, kann jedoch nicht als fundiertes Sachbuch verstanden werden. Eine Billion Dollar von Andreas Eschbach stellt anschauliche Vergleiche zwischen dem Handelshaus der Fugger und modernen multinationalen Konzernen her. Gold für den Kaiser von Thomas R. P. Mielke ist ein historischer Roman mit Jakob Fugger im Mittelpunkt. Die Puppenspieler von Tanja Kinkel ist ebenfalls ein in der Zeit Fuggers spielender Roman, der sich der Figur Jakob Fugger aus der Sicht eines fiktiven Neffen nähert, dabei allerdings historische Fakten negiert.

Das Theaterstück Jakob Fugger Consulting von Sebastian Seidel spannt den Bogen bis in die Gegenwart und hinterfragt, wie sich Jakob Fugger heute verhalten würde.

Die 1983 im Auftrag des Bayerischen Rundfunks entstandene deutsch-tschechoslowakische Fernsehproduktion Vom Webstuhl zur Weltmacht beschäftigt sich in dramatisierter Form mit Aufstieg und Niedergang der Familie Fugger und insbesondere mit der Person des Jakob Fugger.

Das eigens vom Theater Augsburg geschriebene Musical Herz aus Gold erzählt die Geschichte von Jakob Fugger. Die Premiere fand am 1. Juli 2018 auf der Freilichtbühne in Augsburg statt.[32][33]

Forschung
In der Sachliteratur gibt es eine ganze Reihe von Publikationen, die sich mit Jakob Fugger und seiner Vita befassen. Das Fugger-Archiv in Dillingen an der Donau gibt die Reihe Materialien zur Geschichte der Fugger heraus. Eine weitere wissenschaftliche Reihe sind die Studien zur Fuggergeschichte.

Fuggerforschung wird erst seit etwas mehr als hundert Jahren betrieben. Dennoch müssen etliche ältere wissenschaftliche Werke heute im Detail als überholt gelten, wohingegen die jüngere Forschung zu deutlich abweichenden Fakten und Bewertungen kommt. Eine weitgehend aktuelle und umfassende Zusammenfassung der Fuggergeschichte nach dem neueren Forschungsstand bildet Prof. Mark Häberleins 2006 erschienene Publikation Die Fugger. Geschichte einer Augsburger Familie (1367–1650). Neuere Erkenntnisse zu Jakob Fugger hat in den letzten Jahren vor allem der Münchner Historiker Peter Geffcken erarbeitet.

Postkoloniale Kritik
Den meist positiven Darstellungen der Person Jakob Fuggers und seiner politischen und ökonomischen Aktivitäten stellen viele Initiativen eine postkoloniale Kritik entgegen. Einige Artikel[34][35][36] weisen auf die einseitige Geschichtsschreibung über die Fugger hin. So werde die Rolle der Fugger beschönigt und man verschweige, dass die Fugger an Zwangsarbeit, Versklavung, Unterdrückung und Ausbeutung regen Anteil hatten. Historisch-kritische Auseinandersetzungen mit diesem Aspekt der Fuggerschen Wirkens sind bislang spärlich. 
Fugger (Lilie), Jakob (I42823)
 
41645 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Fugger_der_Ältere (Sep 2023)

Sein Vater war Hans Fugger († 1408/09), der im Jahre 1367 als Landweber aus Graben in die freie Stadt Augsburg gekommen war. Hans Fugger konnte, durch einigen Fleiß, viel Glück und vor allem zwei sehr vorteilhafte Vermählungen (1. Clara Widolf, 2. Elisabeth Gfattermann[2]), seiner Familie bei seinem Tod im Jahre 1408 ein nicht unerhebliches Vermögen hinterlassen.

Die Witwe Elisabeth Fugger-Gfattermann († 1436) führte die Weberei und den Textilhandel bis zu ihrem Tod im Jahre 1436 weiter. Ihre Söhne Andreas und Jakob ließ sie als Lehrlinge das Goldschmiedehandwerk erlernen und selbst brachte sie ihnen das Weberhandwerk und den Tuchhandel bei.

Gemeinsam bauten die drei Familienmitglieder ein gutgehendes, aber noch mittelmäßiges Handelsunternehmen auf und brachten es in den ersten drei Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts zu einem ansehnlichen Vermögen. Nach dem Tod der Mutter übernahm Andreas die Leitung der Firma und erst 1454 erfolgte die Trennung des Unternehmens. Jakob Fugger nahm seinen Geschäftsanteil aus der Firma und wirtschaftete auf eigene Rechnung weiter. Überaus erfolgreich, wie sich zeigte, denn bereits acht Jahre vor seinem Tode zählte Jakob Fugger d. Ä. zu den zwölf reichsten Augsburger Bürgern. 
Fugger (Lilie), Jakob (I42821)
 
41646 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_I._(Zypern) (Okt 2017)

Jakob I. von Zypern (* 1334; † 9. September 1398 in Nikosia) war König von Zypern von 1382 bis 1398.
Er war der Sohn König Hugos IV. von Zypern. Nach dem Tod seines Neffen Peter II. wurde er König von Zypern und Titularkönig von Jerusalem.

Nachdem König Leon VI. von Armenien 1393 im Exil verstorben war, wurde Jakob auch Titularkönig von Kleinarmenien, ein Titel, den er an seine Nachfolger weitergab.
Er trat Famagusta an die Republik Genua ab.

Er war mit Helvis von Braunschweig-Grubenhagen verheiratet und hatte sechs Söhne sowie sechs Töchter. Nach seinem Tod folgte ihm sein ältester Sohn Janus auf den Thron. 
von Zypern (Ramnulfiden, Lusignan), König Jakob I. (I9277)
 
41647 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_V. (Okt 2017)

Jakob V. (engl. James V; * 10. April 1512 im Linlithgow Palace; † 14. Dezember 1542 im Falkland Palace) war von 1513 bis zu seinem Tod König der Schotten (engl. King of Scots). Er wurde als dritter Sohn von Jakob IV. und dessen Ehefrau Margareret Tudor geboren und war der einzige Nachkomme dieser Verbindung, der nicht schon im Kindesalter starb. Seine erste Ehefrau, Madeleine von Frankreich, starb nur wenige Monate nach der Hochzeit. Seine zweite Gemahlin Marie de Guise gebar ihm zweei Söhne, die jedoch in frühester Kindheit starben, und eine Tochter, Maria Stuart, die seinen Thron erben sollte. Sein Entschluss, Schottland in das französisch-päpstliche Lager zu bringen, führte zum Krieg gegen seinen Onkel Heinrich VIII., den König von England. Jakob V. starb kurz nach einer vernichtenden Niederlage der Schotten in der Schlacht von Solway Moss.

Regentschaft[
Jakob war erst 17 Monate alt, als er seinem Vater als Jakob V. auf den Thron folgte. Die Krönung fand am 21. September 1513 in Stirling Castle statt. Während seiner Kindheit wurde das Land von Regenten regiert: zunächst von seiner Mutter Margaret Tudor, der Schwester Heinrichs VIII., bis sie im folgenden Jahr Archibald Douglas heiratete, danach von John Stewart, der nach Jakob und dessen jüngerem Bruder Alexander an dritter Stelle der Thronfolge stand.
1525 übernahm Archibald Douglas die Regentschaft und hielt seinen Stiefsohn Jakob zur Durchsetzung seiner eigenen Machtansprüche auf Edinburgh Castle praktisch wie einen Gefangenen fest. Seine Mutter, die mittlerweile von Archibald Douglas geschieden war, verhalf ihm 1528 zur Flucht und zur Übernahme der Herrschaft.

Regierungszeit[
Jakobs erste Maßnahme als König war die Entmachtung von Archibald Douglas, der daraufhin nach England floh. Er unterdrückte einen Aufstand von Rebellen an der Südgrenze und hatte blutige Auseinandersetzungen mit dem mächtigen Clan MacDonald, der auf den Äußeren Hebriden herrschte. Durch eine rigorose Kontrolle über die königlichen Güter erhöhte er seine Einkünfte. Er gab seinen unehelichen Söhnen lukrative Pfründen, wodurch erhebliche Geldmittel der Kirche in seine eigenen Taschen flossen. Einen großen Teil seines Vermögens verwendete er für Ausbauten an Stirling Castle, Falkland Palace, Linlithgow Palace und Holyrood Palace.
In Jakobs V. Regierungszeit fiel die Abwendung Heinrichs VIII. von der römisch-katholischen Kirche und die Gründung der Church of England. Rom sah in Schottland einen wichtigen Verbündeten gegen die englischen Ketzer, und England suchte Schottland als Verbündeten gegen Rom. Heinrich VIII. bot deshalb dem jungen James V. seine Tochter Mary (später Maria I. „die Katholische“ oder „Bloody Mary“) zur Frau an. Jakob wies diesen und alle weiteren englischen Vorschläge zurück und entschloss sich stattdessen, die Auld Alliance zu erneuern und Schottland in das französisch-päpstliche Lager zu bringen. Neben seiner Suche nach einer reichen Mitgift war das einer der Gründe für seine Ehen mit zwei Französinnen.
Jakob galt als rachsüchtig, habgierig und rücksichtslos. Sein erbarmungsloses Vorgehen gegen unbequeme Untergebene und sein Misstrauen teilten die Nation. Der König duldete keine Häresie und während seiner Herrschaft wurden zahlreiche prominente Befürworter der Reformation hingerichtet. Der bekannteste war Patrick Hamilton, der 1528 in St Andrews auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Am 1. Januar 1537 heiratete er in der Kathedrale Notre-Dame de Paris Madeleine von Frankreich, die Tochter des französischen Königs Franz I. Sie starb jedoch im Juli desselben Jahres kinderlos. Bald darauf nahm James in zweiter Ehe Marie de Guise zur Frau. Die Hochzeit fand am 18. Mai 1538 statt, ebenfalls in der Kathedrale Notre-Dame de Paris. Die Familie De Guise war eines der mächtigsten und einflussreichsten Fürstenhäuser Frankreichs und sogar Europas. Marie de Guise gebar zwei Söhne, die allerdings bereits früh starben.
Geschickt spielte Jakob zunächst aber die gleiche Karte wie sein Onkel Heinrich VIII. gegen den Papst. Ein sehr umfangreiches finanzielles Paket in Form von geistlichen Steuern nahm er dankend an und nutzte es klug, indem er damit 1532 in Edinburgh das College of Justiciary ins Leben rief, statt den eigentlich versprochenen Kreuzzug zu unternehmen.
Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1541 sah Jakob keinen Grund mehr, den Frieden mit England aufrechtzuerhalten. Der Konflikt endete am 24. November 1542 mit der Schlacht von Solway Moss. Ohne französische Unterstützung und in Anbetracht der Größe der englischen Streitkräfte war es ein ganz und gar aberwitziger Feldzug, bei dem das schottische Heer vernichtend geschlagen wurde. Herzkrank, voller Gram über die Niederlage und vom Fieber geschüttelt lag Jakob wenige Tage nach dieser Schlalacht im Falkland Palace. Da erhielt er die Nachricht, dass die Königin nicht den erhofften männlichen Thronfolger, sondern ein Mädchen geboren hatte. Er war so enttäuscht darüber und erregte sich so sehr, dass er kurz darauf am 14. Dezember 1542 starb. Er wurde in der Holyrood Abbey in Edinburgh beigesetzt.
Auf dem Sterbebett soll er gesagt haben: „Mit einer Frau sind die Stuarts aufgestiegen und mit einer Frau werden sie untergehen.“ Dies war eine Anspielung auf die Stuart-Dynastie, die von Marjorie Bruce, der Tochter von Robert I. begründet worden war. Sein einziges legitimes Kind, die gerade einmal sechs Tage alte Maria Stuart, wurde seine Nachfolgerin. Das Haus Stewart blieb dennoch bestehen, da sie später Lord Darnley, einen Cousin ersten Grades, heiratete. Vermutlich dachte Jakob, Maria werde entweder kinderlos bleiben und die Stuarts so mit ihr aussterben, oder sie würde einen ausländischen Thronfolger heiraten, der Schottland seinem Land einverleiben würde.

Siehe auch
• Stammtafel der Könige von Schottland
Weblinks
 Commons: Jakob V. von Schottland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
• James V Stewart, King of Scotland auf thepeerage.com, abgerufen am 21. Juli 2015 (englisch) 
von Schottland, König Jakob (James) V. (I8776)
 
41648 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/James_Stewart,_1._Earl_of_Moray
(Jan 2024)

James Stewart, 1. Earl of Moray (* 1531; † 23. Januar 1570 in Linlithgow) war ein schottischer Peer. Er war der zweitälteste der zahlreichen illegitimen Söhne Jakobs V. König von Schottland; seine Mutter war Margaret Erskine. Von 1557 bis zu seiner Ermordung war der frühere Berater der Königin Maria Stuart Regent von Schottland für seinen Neffen Jakob VI.

James Stewart entwickelte sich zu einem der Häupter der Protestanten, deren Revolte 1560 zur schottischen Reformation führte. Nachdem er seine Halbschwester Königin Maria von Schottland 1561 aus Frankreich nach Schottland zurückgebracht hatte, begann er tatkräftig deren Recht an der Teilnahme der Messe in ihrer Privatkapelle zu verteidigen, was zu Missstimmungen mit John Knox, dem Anführer der reformatorischen Bewegung, führte.

1562 schlug er die Revolte von George Gordon, Earl of Huntly, dem bedeutendsten katholischen Magnaten Schottlands, nieder. Dieser fiel in der Schlacht, und infolge seines loyalen Verhaltens wurde Stewart mit den Titeln Earl of Mar und Earl of Moray belehnt. Bis zu Marias Hochzeit 1565 mit Henry Lord Darnley blieb er der Hauptberater der Königin. Die Hochzeit, von ihm und der Familie Hamilton ausgeklügelt, entwickelte sich zum politischen Fehlschlag und Moray floh nach England.

Am Tag der Ermordung von Königin Marias italienischem Sekretär David Rizzio kehrte er nach Edinburgh zurück und wurde rehabilitiert. Wegen seiner Kenntnisse um die Verschwörung zur Ermordung Darnleys blieb er aber wieder von politischen Aktivitäten fern. Als Maria im Loch Leven Castle gefangengesetzt wurde, hielt er sich in Frankreich auf.

Im August 1567 kehrte er zurück und übernahm nach der Abdankung Marias die Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn Jakob VI., die sich, durch den anhaltenden Bürgerkrieg im Land, als äußerst schwierig erwies. Trotz der ersten protestantischen Regierung in Schottland erhielt die reformierte Kirche kaum Unterstützung.

Am 23. Januar 1570 wurde Moray in Linlithgow von James Hamilton of Bothwellhaugh, Unterstützer der vorigen Königin Maria, im Vorbeireiten aus dem Hinterhalt mit einer Arkebuse beschossen. Dabei wurde er so schwer verletzt, dass er starb. James Stewart ist das erste dokumentierte Attentatsopfer der Welt, das mittels einer Feuerwaffe zu Tode kam. 
von Schottland, 1. Earl of Moray James (I48482)
 
41649 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/James_Stewart,_1._Lord_Doune (Jan 2024)

James Stewart, 1. Lord Doune (* um 1529; † 20. Juli 1590) war ein schottischer Adliger.

Er entstammte einer Nebenlinie des Hauses Stewart. Er war der Sohn und Erbe des James Stewart of Beath aus dessen Ehe mit Margaret Lindsay, Tochter des John Lindsay, 3. Lord Lindsay.

1560 reiste er als schottischer Botschafter nach Frankreich. 1565 wurde er zum Ritter geschlagen. Er war Verwalter (Commendator) der Abtei von Saint Colme's Inch in Fifeshire und Constable von Doune Castle in Perthshire.

König Jakob VI. erhob ihn mit Urkunde vom 24. November 1581 zum Lord Doune. Die Verleihung enthielt zunächst die Erbregelung, dass der Titel an männliche Erben (heirs male whatsoever) übergeben könne, mit Urkunde vom 6. Januar 1588 wurde die Erbregelung dahingehend eingeschränkt, dass der Titel nur an männliche Erben übergehen dürfe, die Namen und Wappen der Familie Stewart führen. Letztere Urkunde wurde am 5. Juni 1592 vom Parlament bestätigt.

Er wurde in den schottischen Kronrat (Privy Council) aufgenommen, hatte 1584 das Amt des Collector-General of the Revenues, 1584 bis 1856 das Amt eines Laienrichters (Extraordinary Lord of Session) am Court of Session, sowie 1592 das Amt eines Commissioner of Justiciary inne. 
Stewart, 1. Lord Doune James (I48488)
 
41650 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Janus_(Zypern) (Sep 2017)

Janus von Zypern (* 1375; † 1432) war von 1398 bis 1432 König von Zypern sowie Titularkönig von Jerusalem und Armenien.

Er folgte seinem Vater Jakob I. auf den Thron von Zypern.

Janus heiratete im August 1411 Charlotte von Bourbon. Sie war auf der Insel sehr populär, man glaubte, ihre Ankunft habe eine Heuschreckenplage beendet,[1] die Fruchtbäume, Weinreben und das Zuckerrohr zerstört hatte.
Nach der Schlacht von Khirokitia (7. Juli 1426) gegen die Mamluken wurde Janus von diesen gefangen genommen und nach Kairo gebracht, wo er dem Sultan öffentlich huldigte. Nach zehn Monaten Haft wurde er freigekauft. Während dieser Zeit regierte sein Bruder Hugo von Lusignan, Erzbischof von Nikosia, die Insel.

Nach seinem Tod folgte ihm sein Sohn Johann. 
von Zypern (Ramnulfiden, Lusignan), Janus (I9275)
 

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