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41801 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Viermund

(Von) Viermund ist der Name einer Adelsfamilie (auch Virmont, Virmond, Virmund, Viermundt, Viermündt, Viermünden, Virminne, Virmin oder Viermyn), die nach dem hessischen Ort Viermünden benannt war. Eine Linie wurde um 1500 in Westfalen und am Niederrhein ansässig.

Geschichte
Erstmalige urkundliche Erwähnung fand das Geschlecht 1260, im Jahre 1744 starb es in männlicher Linie aus. Ab 1341 befand sich der Stammsitz der Familie in Nordenbeck. Ab 1496 entwickelte sich eine westfälische Linie der Familie in Bladenhorst (bis 27. November 1624; siehe Viermund-Bladenhorst), ab 1502 eine niederrheinische Linie in Neersen (bis 19. November 1744; siehe Viermund-Neersen). Die Herrschaft Nordenbeck und die hessischen Besitztümer gingen der Familie mit dem Aussterben der dortigen männlichen Linie 1563 vorübergehend und zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs endgültig verloren, auch wenn sich die niederrheinischen Viermunds bis zu ihrem Aussterben 1744 immer wieder um die Zurückerlangung dieser Ländereien bemühten.

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von Virminne, Gerlach (I41188)
 
41802 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Viermund

(Von) Viermund ist der Name einer Adelsfamilie (auch Virmont, Virmond, Virmund, Viermundt, Viermündt, Viermünden, Virminne, Virmin oder Viermyn), die nach dem hessischen Ort Viermünden benannt war. Eine Linie wurde um 1500 in Westfalen und am Niederrhein ansässig.

Geschichte
Erstmalige urkundliche Erwähnung fand das Geschlecht 1260, im Jahre 1744 starb es in männlicher Linie aus. Ab 1341 befand sich der Stammsitz der Familie in Nordenbeck. Ab 1496 entwickelte sich eine westfälische Linie der Familie in Bladenhorst (bis 27. November 1624; siehe Viermund-Bladenhorst), ab 1502 eine niederrheinische Linie in Neersen (bis 19. November 1744; siehe Viermund-Neersen). Die Herrschaft Nordenbeck und die hessischen Besitztümer gingen der Familie mit dem Aussterben der dortigen männlichen Linie 1563 vorübergehend und zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs endgültig verloren, auch wenn sich die niederrheinischen Viermunds bis zu ihrem Aussterben 1744 immer wieder um die Zurückerlangung dieser Ländereien bemühten.

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von Viermyne, Konrad I. (I41189)
 
41803 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Castelbon

Vizegrafschaft Castelbon

Die Vizegrafschaft Castelbon wurde erstmals Ende des 10. Jahrhunderts erwähnt. Sie befand sich im Tal von Castelbon (katalanisch Castellbò) südlich von Andorra.

Im Jahr 989 erhielt Guillermo, Vizegraf von Urgell und Sohn des Vizegrafen Miró, vom Grafen Borrell II. von Barcelona das Tal von Castelbon. Der Titel eines Vizegrafen von Castelbon wurde jedoch erstmals von Guillermos Nachkommen Pere Ramón geführt, nachdem der Vizegrafen von Urgell zum reinen Titel geworden war. Pere Ramón heiratete 1126 Sibila von Cerdanya, wodurch er seine Vizegrafschaft mit der Vizegrafschaft Cerdanya vereinigte – und damit ein Konkurrent des Bischofs von Urgell wurde, der den Machtzuwachs der Vizegrafen mit Argwohn verfolgte.

Pere Ramóns Enkel Arnau heiratete um 1183 Arnalda de Caboet, durch die die Täler von Cabo, Sant-Juan und Andorra an die Vizegrafen von Castelbon kamen. Mit ihm erreichte die Macht der Vizegrafen von Castelbon ihren Höhepunkt – auch gegenüber dem Bischof, zumal Arnau Katharer war (was dazu führte, dass sein Leichnam 40 Jahre nach seinem Tod exhumiert und verbrannt wurde). Arnauds einzige Tochter Ermessende[1] heiratete 1208 den Erbgrafen von Foix, Roger Bernardo II., † 1241. Die Dynastie der Vizegrafen von Castelbon erlosch.

Die Nachkommen Ermessendes und Roger Bernardos herrschten in Castelbon über zwei Jahrhunderte. Als Graf Gaston III. Fébus 1391 ohne legitime Nachkommen starb, vermachte er seinen Besitz dem König von Frankreich – was nun allerdings den König von Aragón dazu veranlasste, einen Verwandten Gastons, Mathieu de Foix einzusetzen, um zu verhindern, dass die Vizegrafschaft in den Besitz der französischen Krone geriet. Mathieu starb 1398 ebenfalls ohne Nachkommen, so dass seine einzige Schwester Isabelle († 1412) die Nachfolge antrat. Sie war mit Archambaud de Grailly († 1413) verheiratet, von ihr stammt das Haus Foix-Grailly ab.

Ihr Nachkomme Gaston IV. († 1472) war gleichzeitig Graf von Foix und Bigorre, Vizegraf von Béarn, Castelbon und Narbonne. Sein Sohn François Fébus wurde König von Navarra, dessen Nachkomme Heinrich 1589 König von Frankreich, wodurch Castelbon erneut an die französische Krone fiel. Aufgrund dieses Heimfalls ist das französische Staatsoberhaupt heute noch eines der beiden Staatsoberhäupter Andorras.

Vizegrafen von Castelbon

Dynastie der Vizegrafen von Urgel
- Miró I., vor 953 - nach 977
- Guillermo, vor 981 - 1037
- Miró II., 1037 - 1079
- Ramón I., 1079 - 1114
- Pere Ramón, 1114 - ...

Dynastie des Vizegrafen von Castelbon
- Pere Ramón, ... - 1150
- Ramón II., 1150 - 1185
- Arnau, 1185 - 1226
- Ermessende, ⚭ Roger Bernardo II. de Foix, † 1241.

Dynastie der Grafen von Foix
- Roger Bernardo II., † 1241, Graf von Foix, Vizegraf von Castelbon; ⚭ I Ermessende, Vizegräfin von Castelbon, † 1229, Erbtochter von Vizegrafen Arnau; ⚭ II Ermengarde, Tochter von Aimery Manrique de Lara, Vicomte de Narbonne
- Roger IV., † 1265, dessen Sohn, Comte de Foix, Vizegraf von Castelbon
- Roger Bernard III., † 1303, dessen Sohn, 1265 Graf von Foix und Vizegraf von Castelbon; ⚭ Margarita de Moncada, 1311 20. Vicomtesse de Béarn, Comtesse de Bigorre, Erbtochter von Gaston VII. de Moncada, 19. Vicomte de Béarn
- Gaston I., † 1315, dessen Sohn, 1302 Graf von Foix und Bigorre, 21. Vizegraf von Béarn und Castelbon; ⚭ 1301 Jeanne d’Artois, 1315/24 Comtesse de Foix, † nach 1348, Tochter von Philippe d’Artois, Seigneur de Conches-en-Ouche (Haus Frankreich-Artois)
- Roger-Bernard IV., dessen Sohn, † 1352, Vizegraf von Castelbon; ⚭ Geraude de Navailles
- Roger Bernard V., † 1381, Vizegraf von Castelbon
- Mathieu, † 1398, dessen Sohn, Vizegraf von Castelbon und Béarn; ⚭ Juana Infantin von Aragón, † 1407, Tochter von Juan I., König von Aragón (Haus Barcelona)
- Isabelle de Foix, † 1428, dessen Schwester, seit 1398 Gräfin von Foix, Vizegräfin von Béarn, Marsan und Lautrec sowie Co-Herrin von Andorra, ab 1400 Vizegräfin von Castelbon; ⚭ Archambaud de Grailly Captal de Buch, † 1413 (Haus Grailly)
- Jean I. de Foix (1382–1436), deren Sohn, Graf von Foix, Vizegraf von Béarn, Marsan, Lautrec und Castelbon sowie Co-Herr von Andorra
- Gaston IV., † 1472, dessen Sohn, Graf von Foix und Bigorre, Vizegraf von Béarn, Marsan und Castelbon und Co-Herr von Andorra; ⚭ Eleonore von Navarra, † 1479 Königin von Navarra
- Gaston de Foix, † 1470, 1462 Prinz von Viana, Vizegraf von Castelbon,
- François Fébus, † 1483, König von Navarra

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von Castelbon, Roger Bernard IV. (I9420)
 
41804 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wacho

Wacho (auch Waccho; † um 540) war dux (Herzog) der Langobarden[1] von etwa 510 bis 540.[2][3]

Familie
Wacho war der Sohn des Unichis (Unigis), eines Bruders des Herzogs oder Königs Tato, aus dem Geschlecht der Lethinger; seine Mutter ist unbekannt.

Wacho war in erster Ehe seit etwa 508 mit Raicunda[4] (auch Radegunda, Ranicunda), der Tochter des Thüringerkönigs Bisinus, verheiratet. Diese Ehe blieb kinderlos.[2][3]

In zweiter Ehe vermählte sich Wacho um 512 mit Austrigusa (auch Austrigosa oder Ostrogotho), einer Tochter des Gepidenkönigs Turisind. Dieser Verbindung entstammten die Töchter Wisigard (auch Wisigarda) und Waldrada (auch Vuldetrada), die beide mit fränkischen Königen verheiratet wurden.[2][3]

Aus seiner dritten Ehe mit Silinga, wohl einer Tochter des Herulerkönigs Rudolf (auch Rodulf), hatte Wacho einen Sohn Walthari, der sein Nachfolger wurde.[2][3]

Über Wachos Kindheit und Jugend ist nichts bekannt.

Etwa im Jahr 510 rebellierte Wacho gegen seinen Onkel Tato, ermordete ihn und wurde daraufhin neuer Langobardenherrscher.[2][3] Als seine bedeutendste historische Leistung wird die Eroberung eines Teils von Pannonien eingestuft. So konnte er ein mächtiges Reich begründen. Die früher in der Forschung vertretene Meinung, dass Wacho erst bald nach dem Tod Theoderichs des Großen († 526) die Provinzen Pannonia prima und Pannonia Valeria von den Sueben erobert habe, wird in neuerer Zeit zunehmend durch die Ansicht abgelöst, dass Wacho bereits kurz nach seiner Thronbesteigung um 510 Truppen über die Donau schickte und Gebiete in Nordpannonien bis zur Drau einnehmen konnte.[5]

Wohl bereits als 535 ein Krieg zwischen Justinian I. und den Ostgoten ausbrach, ging Wacho eine Allianz mit dem römischen Kaiser ein. Als daher Anfang 539 eine Gesandtschaft des Ostgotenkönigs Witigis Wacho zum gemeinsamen Kampf gegen Justinian aufforderte, wurde ihr Begehren abschlägig beschieden.[6]

Wachos Herrschaft war sehr durch seine Heiratspolitik bestimmt, mit der er Bündnispartner zu gewinnen suchte. Die Verlobung, die der Frankenkönig Theuderich I. um 531 zwischen seinem Sohn Theudebert I. und Wachos Tochter Wisigard arrangierte, diente dazu, die Neutralität des Langobarden im Kampf um das Reich der Thüringer zu garantieren, den die Franken nach dem Tod Theoderichs des Großen (526) aufnahmen. Die Heirat fand erst um 537/538 statt.[7]

Die Verlobung um 540 zwischen Theudeberts Sohn Theudebald und einer zweiten Tochter Wachos, Walderada (oder Vuldetrada), diente ebenfalls dem Zweck[8], das Bündnis zwischen Franken und Langobarden zu sichern – die Verträge schlugen so hohe Wellen, dass man sogar in Byzanz auf die Politik Theudeberts aufmerksam wurde.

In den späten 530er Jahren erhielt Wacho durch die Geburt seines Sohnes Walthari noch männlichen Nachwuchs. Hatte bisher Tatos Sohn Risiulf als Nachfolger Wachos gegolten, so wurde er nun verbannt, da Wacho seinen eigenen Sohn zum Thronfolger zu machen beabsichtigte. Nicht lange nachdem Risiulf bei den Warnen Zuflucht gesucht hatte, wurde er auf Verlangen des Langobardenherrschers ermordet. Als Wacho dann um 540 an einer Krankheit starb, übernahm Audoin aus dem Geschlecht der Gausen die Regentschaft für den minderjährigen Walthari. Risiulfs Sohn Hildegis suchte nun erfolglos, den langobardischen Thron gegen Walthari und Audoin zu erstreiten.[9] 
König Wacho (I24043)
 
41805 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Waldburg_(Burg)

Waldburg (Burg)

Die Waldburg ist die Stammburg des Truchsessen- und Reichsfürstengeschlechts Waldburg. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und steht auf der Gemarkung der Gemeinde Waldburg im Landkreis Ravensburg in Oberschwaben.

Geschichte
Die erste Gründung der Burg geht auf das 11. Jahrhundert zurück. In dieser Zeit erhielt die Familie von Waldburg von den Welfen ein Amtslehen. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Burg grundlegend umgebaut, der Palas wurde bis zum zweiten Obergeschoss neu errichtet.

Unter Kaiser Friedrich II. wurden auf der Burg von 1220 bis mindestens 1240 die Reichskleinodien aufbewahrt. Die Heilige Lanze und der Reichsapfel sind als Repliken in den Räumen der Burg ausgestellt.

Im Jahr 1327 wurde die Kirche St. Magnus zu Füßen der Burg erbaut.

Mitte des 16. Jahrhunderts unter Truchsess Georg IV. von Waldburg wurde die Burg zu einem schlossähnlichen Wohn- und Herrschaftssitz ausgebaut. Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Burg nur noch sporadisch von der Familie von Waldburg bewohnt, und die Bautätigkeit nahm ab.

Heutige Nutzung
Heute beherbergt die Burg in ihrem Palas ein Museum und ist in den Sommermonaten zur Besichtigung geöffnet. Dabei ist auch eine Aussichtsplattform auf dem Dach des Palas zugänglich, auf der sich ein Trigonometrischer Punkt befindet. Die Burgkapelle wird für kirchliche Trauungen verwendet. Teile des Museums und der Gewölbe stehen auch für Hochzeitsfeiern zur Verfügung.

Geographische Lage
Die Gipfelburg befindet sich auf einer natürlichen Erhebung, einem Drumlin aus der Würmeiszeit, in 772 Meter Höhe. Die erhöhte Lage mit Fernsicht (bei geeigneter Wetterlage) westlich bis zum Hohentwiel bei Singen, nördlich bis zum Ulmer Münster, östlich weit in das Alpenvorland und südlich bis weit in die Schweizer Alpen machte die Waldburg auch für Landvermessung im frühen 19. Jahrhundert zu einem wichtigen trigonometrischen Vermessungspunkt der Landesvermessung. Der steile Drumlin bietet schon durch seinen sehr großen Böschungswinkel einen fast idealen militärischen Schutz für eine Burganlage, erschwerte aber auch den Bau und Ausbau über sieben Jahrhunderte erheblich.

Die Burg war bis in die Achtziger Jahre stark bewaldet. Durch gezielte Schlagrodung Anfang der Neunziger Jahre zur Wiedereröffnung für die Öffentlichkeit 1996 wurde der Blick auf die Burg wieder in den alten Zustand versetzt. Sowohl tagsüber als auch nachts mit Beleuchtung ist die Burg ein sehr markanter und wichtiger Orientierungspunkt in Oberschwaben.

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Truchsess von Waldburg, Eberhard (I11573)
 
41806 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walderada

Walderada (* 530, † im 6. Jahrhundert) war die Tochter des Königs der Langobarden, Wacho aus der Dynastie der Lethinger. Sie wuchs in der pannonischen Tiefebene auf und heiratete um das Jahr 554 den Frankenkönig Theudebald. Als dieser 555 gestorben war, ehelichte Walderada um 555 Chlothar I., Theudebalds Nachfolger und Großonkel. Von diesem wurde sie jedoch verstoßen, da die Kirche gegen die Ehe Einspruch erhob.

Danach nahm der erste bekannte Bayernherzog, der Agilolfinger Garibald I. Walderada zur Frau. Mit ihm hatte sie vier Kinder: Tassilo I., Gundoald, Grimoald I. und Theudelinde. 
(Lethinger), Walderada (I24040)
 
41807 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_I._(Ligny)

Walram I. von Luxemburg oder Waléran I. de Luxembourg († 5. Juni 1288 in der Schlacht von Worringen) war ab 1281 Herr von Ligny, Roussy und Laroche. Er war der jüngere Sohn von Heinrich dem Blonden, Graf von Luxemburg, und Margareta von Bar.

Er heiratete Johanna, Herrin von Beauvoir, † vor Dezember 1300, Tochter von Mathieu II., Herr von Beauvoir-en-Arrouaise.

Waléran de Luxembourg, von Jacques Bretel auch Waléran de Ligny genannt, ist eine der Hauptfiguren in dessen Le Tournoi de Chauvency. 
von Luxemburg-Ligny, Herr Walram I. (Waléran) (I13265)
 
41808 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_von_Montbéliard (Sep 2023)

Walter nahm 1199 das Kreuz zum vierten Kreuzzug, allerdings schloss er sich dann 1201 dem Feldzug seines Neffen, Graf Walter III. von Brienne, in das Königreich Sizilien an, um dort die staufischen Statthalter zu bekämpfen. Von dort zog er noch vor dem Jahr 1205 in das heilige Land weiter, wo er sofort eine führende Position unter dem einheimischen christlichen Feudaladel einnahm. Er heiratete Bourgogne de Lusignan, eine Tochter des Königs Amalrich I./II. von Zypern-Jerusalem, von dem er zusätzlich zum Konstabler (Connétable) von Jerusalem ernannt wurde, als Amtsnachfolger des Johann von Ibelin.

Aber schon auf den Tod des Königs am 1. April 1205 gab Walter sein Amt auf und zog nach Zypern, wo er vom Haute Cour der Insel zum Regenten seines unmündigen Schwagers, König Hugo I., gewählt wurde. Im Folgejahr verheiratete er den König mit Alice von Champagne, womit er ein schon von den Vätern des Paares ausgehandeltes Eheversprechen umsetzte. Seine Position nutzte Walter vor allem zur Selbstbereicherung aus, indem er Einkünfte aus dem Kronschatz widerrechtlich entwendete. 1206 unternahm er einen großangelegten Kriegszug zur Aufhebung der Belagerung Antalyas durch die Rum-Seldschuken. Er kam damit vorgeblich dem bedrängten Herrn von Antalya, Aldobrandino, zu Hilfe, versuchte aber offenbar sich selbst zum Herrscher der Stadt aufzuschwingen. Die lokale Bevölkerung erhob sich gegen seine Herrschaft und ermöglichte 1207 den Einzug des Rum-Sultans Kai Chosrau I. in die Stadt, die Walter aufgeben musste. Ähnliche Ambitionen scheiterten auch auf Rhodos.

1210 erlangte König Hugo I. die Mündigkeit und übernahm persönlich die Herrschaft auf Zypern. Um einer Strafverfolgung zu entgehen, stahl Walter große Teile des Kronschatzes und floh überstürzt nach Akkon, wo er ein schützendes Exil bei seinem Neffen Johann von Brienne fand, der kurz zuvor zum König Jerusalems gekrönt wurde. Walter starb dort bereits im Jahr 1212. 
von Montbéliard (Mömpelgard), Walter (I10992)
 
41809 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walthari

Walthari († 546) war dux (Herzog) der Langobarden von 540 bis 546 an der mittleren Donau.

Walthari war der Sohn des Königs Wacho aus dem Geschlecht der Lithingi (Lethinger) und seiner dritten Frau Silinga, einer Tochter des Herulerkönigs Rudolf.[1][2] Beim Tod seines Vaters im Jahr 540 war er noch minderjährig, sodass Audoin aus dem Geschlecht der Gausen die Regentschaft[3] übernahm. Da dieser selbst den Thron besteigen wollte, ließ er den jungen Walthari nach etwa sieben Jahren beseitigen und wurde dessen Nachfolger.[4][2] Walthari war der letzte Herrscher der Lethinger-Dynastie. 
(Lethinger), König Walthari (I24048)
 
41810 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Waltheof_von_Bamburgh (Jul 2023)

Waltheof († nach 1006) war high-reeve oder Ealdorman von Bamburgh. Er kann Sohn oder Enkel von Osulf I. von Bamburgh gewesen sein und war Vater von Uhtred, Ealdorman von Northumbria.

Sein Name ist skandinavischen Ursprungs und impliziert, dass er Wikinger-Vorfahren hatte. Er ist der erste bekannte Träger dieses Namens in England, und der Name „Waltheof“ wurde in seiner Familie weitergegeben, z. B. als Graf Siward seine Urenkelin heiratete und seinen Sohn Waltheof nannte. Einer von dessen Nachkommen ist Waltheof von Melrose. Ein anderer Zweig der Familie vergab ebenfalls den Namen Waltheof, darunter an: Waltheof von Allerdale, der Sohn von Gospatric, Earl of Northumbria war; Waltheof von Inverkeithing und Dalmeny war ein Enkel von Waltheof von Allerdale. Ein anderer Nachkomme von Gospatric, Earl of Northumbria war Waltheof, Earl of Dunbar.

Im Jahr 1006 fiel Malcolm II. von Schottland in Northumbria ein und belagerte die neu gegründete bischöfliche Stadt Durham. Da zu dieser Zeit die Dänen Südengland verwüsteten, war König Æthelred nicht in der Lage, den Northumbrien Hilfe zu schicken. Ealdorman Waltheof war zu alt, um zu kämpfen und blieb in Bamburgh Castle. Ealdorman Ælfhelm von York unternahm ebenfalls nichts. Waltheofs Sohn Uhtred rief für seinen Vater eine Armee aus Bernicia und Yorkshire zusammen und führte sie gegen die Schotten. Das Ergebnis war ein entscheidender Sieg für Uhtred. Einheimische Frauen wuschen die abgetrennten Köpfe der besiegten Schotten und erhielten dafür jeweils eine Kuh. Die Köpfe wurden auf Pfähle an Durhams Mauern befestigt. Uhtred wurde von König Æthelred als Ealdorman von Bamburgh eingesetzt, obwohl sein Vater noch am Leben war. 
von Bernicia (Bamburgh), Ealdorman Waltheof (I41509)
 
41811 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Werdenberg_(Adelsgeschlecht)#Grafen_von_Werdenberg-Sargans

Nebenlinie Sargans-Vaz
Rudolf IV. († ca. 1361) erhielt die Grafschaft Sargans, die Vogtei Pfäfers und das habsburgische Pfand über die Grafschaft Laax. 1338 erbte er über seine Frau Ursula von Vaz das obere und das mittlere Domleschg, die Grafschaft Schams mit Rheinwald, die Täler Safien und Schanfigg sowie Obervaz mit Stürvis und Mutten. Sein Sohn, Johann I., war am Krieg der Habsburger gegen Glarus beteiligt und wurde durch den Erbfolgekrieg um die Nebenlinie Werdenberg-Heiligenberg-Rheineck 1395 finanziell ruiniert, so dass er 1396 Sargans an Habsburg verpfänden musste. Erst sein Sohn Heinrich II. (ca. † 1447) löste 1436 das Pfand wieder aus, musste jedoch Nidberg und Walenstadt den Habsburgern überlassen. Graf Georg erbte von seiner Frau, Anna von Rhäzüns, 1459 umfangreiche Besitzungen der Freiherren von Rhäzüns in Graubünden, musste jedoch in einem Erbstreit mit den Grafen von Zollern die Herrschaft Rhäzüns wieder abgeben. Da er kinderlos blieb, verkaufte er zwischen 1463 und 1483 alle seine Besitzungen, zuletzt 1483 die Grafschaft Sargans an die Eidgenossen. Er verstarb in Reichsacht als letzter seiner Linie 1504 bei Weesen.

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von Werdenberg-Sargans, Rudolf III. (I12204)
 
41812 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilbur_Wright (Mrz 2024)

Wilbur Wright kam im Mai 1908 nach Frankreich. Man schenkte den amerikanischen Flugberichten zu dieser Zeit keinen Glauben. Nach zehn Wochen Spott seit Ende Mai 1908 war sein erster Flug in Frankreich eine Genugtuung. Ein Wright Model A wurde von Mai 1908 bis August 1908 in den Werken von Le Mans zusammengebaut. Léon Bollée unterstützte Wilbur Wright mit seiner Fabrik und seiner Gastfreundschaft. Die Flugdemonstrationen bewiesen den technischen Vorsprung der Brüder Wright[1] und stießen auf das begeisterte Interesse der französischen Öffentlichkeit. Zunächst hunderte Menschen aus der Umgebung, dann Tausende strömten zu den Flügen. Auch Prominente reisten an, so auch Königin Margherita von Italien, König Alfons XIII. von Spanien und König Edward VII. von England. Von den Ereignissen 1908 bis 1909 schoss Léon Bollèe 127 Duotone-Fotos. Wilbur starb drei Jahre nach seiner Rückkehr in die USA an Typhus. Léon starb ebenfalls ein Jahr nach dessen Tod. Die Witwe von Léon sandte 1920, als man in Le Mans ein Denkmal für Wilbur Wright errichtete, ein Fotoalbum mit Léons Bildern aus dieser Zeit an Wilburs jüngeren Bruder Orville Wright.[2][3]

Wright verfasste unter anderem den Satz: „Das einzig gefährliche am Fliegen ist die Erde.“

 
Wright, Wilbur (I51432)
 
41813 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_(Österreich) (Sep 2023)

Als sein Vater im Jahr 1386 in der Schlacht bei Sempach fiel, trat Wilhelm, der zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung, aber bereits volljährig war, als dessen ältester Sohn die Nachfolge an. Allerdings akzeptierte er mit Zustimmung der Prälaten und Landesherren nur wenig später am 10. Oktober 1386 für sich und seine Geschwister seinen Onkel Albrecht III. als Vormund, der daraufhin die zwischen ihm und seinem Bruder im Vertrag von Neuberg von 1379 vereinbarte Realteilung vorerst außer Kraft setzte und die alleinige Herrschaft über alle Herrschaften der Familie übernahm.[3]

Nach dem Tod seines Onkels beanspruchte Wilhelm als nun mehr ältestes männliches Mitglied der Familie und somit deren Senior eine Vorrangstellung gegenüber den übrigen Familienmitgliedern, wobei er sich auf das Testament seines Onkels, der sich in diesem gegen eine neuerliche Realteilung ausgesprochen hatte und das Privilegium maius berief. Das führte zum Konflikt mit seinem Cousin Albrecht IV., der seinem Vater im Herzogtum Österreich nachgefolgt war, wobei er Unterstützung bei der Bürgerschaft der Stadt Wien, Albrecht IV. aber bei den Adeligen fand. Auf Vermittlung der österreichischen Landesstände wurde daher am 22. September 1395 der Vertrag von Hollenburg geschlossen, der eine gemeinsame Herrschaft der beiden vorsah, jeder sollte als Herr in seiner eigenen Ländergruppe und als Mitregent in der des anderen herrschen. Die Verwaltung, der Hof und der "Schatz" sollten gemeinsam geführt bzw. verwaltet werden.[4] Als Folge dieses Vertrages regierte Wilhelm ab 1396 als Herzog in Innerösterreich die Herzogtümer (Steiermark, Kärnten und Krain sowie die Küstenlande) mit dem Hauptsitz in Graz. Seine Hauptresidenz war aber die Hofburg in Wien, wo er gemeinsam mit Albrecht IV. residierte.[5]

Die Verwaltung der Grafschaft Tirol und der Vorderen Lande hatte Albrecht III. schon 1392 Wilhelms jüngeren Bruder Leopold IV. übertragen.[6] Auf dessen Drängen hin wurde 1396 in Wien ein neuer Hausvertrag geschlossen, durch den Leopold IV. die völlige Gleichberechtigung in den leopoldinischen Ländern, erneut die Verwaltung von Tirol und den Vorderen Landen und eine finanzielle Kompensation[7] zugestanden wurde. In diesem Vertrag kam es außerdem zu einer vorläufigen Regelung, die Wilhelms andere jüngere Brüder betraf. Wilhelm sollte die Versorgung für Herzog Ernst I. und Leopold IV. die für Herzog Friedrich IV. übernehmen.[8]

Dieser Wiener Vertrag war befristet und wurde in der Folge noch dreimal verlängert. 1402 wurden Ernst I. und Friedrich IV. außerdem Mitregenten in den Herrschaftskomplexen ihrer Brüder.

Nach dem Tod von Albrecht IV. wurde Wilhelm als Senior des Hauses Österreich ab 1404 herzöglicher Regent für dessen minderjährigen Sohn Albrecht V.

Politik unter Wilhelm
Noch im Dezember 1395 wurde mit König Wenzel ein Waffenstillstand geschlossen und in der Folge der Konflikt mit und um diesen, in den Albrecht III. mitgewirkt hatte, zu einem vorläufigen Ende gebracht. Dass es Wilhelm und den anderen Herzögen von Österreich bis zu seinem Tod nicht gelang, zu einer gemeinsamen politischen Linie zu finden, hatte eine wesentliche Schwächung der Dynastie zur Folge. Die Absetzung Wenzels als König des Heiligen Römischen Reichs im Jahr 1400 und die Wahl des Pfalzgrafen und Kurfürsten Ruprecht III. zum Gegenkönig führten ebenfalls zu einer Spaltung der Dynastie, wobei Wilhelms Positionierung in der Sekundärliteratur sehr unterschiedlich eingeschätzt wird.[9]

Seit 1402 führte Albrecht IV. gemeinsam mit Wilhelm im Herzogtum Österreich mit Zustimmung des Adels, der Prälaten und der Städte das "Geräune", eine Art "Standrecht" ein, um den Übergriffen von Fehde führenden Adeligen und Räuberbanden Einhalt gebieten zu können, eine Folge der instabilen politischen Lage in den Nachbarländern Böhmen und Mähren. Diese Politik setzte er auch nach Albrechts Tod fort. Um ähnliche Übergriffe aus Ungarn abzuwehren, eroberte Wilhelm Neusiedl am See, wo er einen Stützpunkt einrichtete, und bestätigte zu Beginn des Jahres 1406 die österreichische Adelsgesellschaft vom Häferl mit dem Sterne, zu deren Zielen die Wahrung des Landfriedens gehörte.[10]

Tod und Nachfolge
Wilhelm starb bereits 1406 und fand in der Herzogsgruft des Stephansdoms zu Wien seine letzte Ruhestätte.

Damit kam es 1406, nach dem Vertrag von Neuberg von 1379 und dem Vertrag von Hollenburg 1395, zu einer neuerlichen Umverteilung des Habsburgischen Erbes, Leopold der Dicke, der zweite Bruder der Leopoldiner, Regent in Innsbruck und Graf von Tirol, wurde Vormund des jungen Neffen Albrecht und herzoglich österreichischer Regent in Wien, Ernst der Eiserne, der dritte Bruder, 1396 zu jung und 1401–1402 in Italien (Heerzug des römisch-deutschen Königs Ruprecht) gewesen und noch ohne Regentschaft, wurde Herzog in Innerösterreich, und der Jüngste, Friedrich, der mit der leeren Tasche, vorher Regent der Vorlande in Freiburg im Breisgau, nahm die Grafschaft Tirol mit dazu, wodurch sich die Verwaltungseinheit Oberösterreich ausbildete.

Wilhelms Persönlichkeit
Eine Beschreibung zu Wilhelm in der Österreichischen Chronik von den 95 Herrschaften deutet eine einnehmende Gesamterscheinung des Herzogs an, gibt aber keine konkreten Hinweise zu seinem tatsächlichen Aussehen. Ein als authentisch einzustufendes Porträt hat sich zudem nicht erhalten.[11] Im Gegensatz zu seinem Brüdern wird er als ruhig und besonnen bezeichnet, das dürfte allerdings weniger ein Hinweis auf seinen tatsächlichen Charakter sein, sondern mit seiner Stellung in der Familie als ältester Sohn und späterer Senior zusammenhängen.[12]

Kunstmäzen und Förderer
Zusammen mit Albrecht IV. förderte er den Weiterbau der Kirche Maria am Gestade in Wien. Zwar werden mit ihm heute nur wenige Kunstwerke in Verbindung gebracht, doch lässt die Qualität der aus seinem Besitz erhaltenen wenigen Bücher vermuten, dass er, wie auch sein Onkel Albrecht III., ein Förderer der Buchkunst gewesen sein dürfte.[13]

Präsentation
Wilhelms kleiner Titel lautete: "Wilhalm von gotes gnaden herczog ze Österreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, graf ze Tyrol etc". In seinem großen Titel bezeichnet er sich als Herzog zu Österreich, zu Steier, zu Kärnten und zu Krain, Herr auf der Windischen Mark und zu Portenau, Graf zu Habsburg, zu Tirol, zu Pfirt und zu Kiburg, Markgraf zu Burgau und Landgraf im Elsaß. Hier bezeugte er wohl auch seine politischen Ansprüche gegenüber über seinem Cousin Albrecht IV. In den Urkunden, welche er gemeinsam mit seinen Verwandten ausstellte, wird er gewöhnlich als Senior des Hauses zuerst genannt.[14]

In einem Lehenbrief, der am 20. Mai 1404 ausgestellt wurde, wird Wilhelm als Erzherzog bezeichnet, woraus gefolgert werden kann, dass der Erzherzogstitel damals in Verwendung war. Wilhelm selbst hat den Titel in seinen Urkunden nicht verwendet. Er ist jedoch der erste Habsburger bzw. Herzog von Österreich nach Rudolf IV., von dem eine bildnerische Darstellung mit dem Erzherzogshut erhalten ist.[15]

Wilhelm in Legende und Sage
Historisch eindeutig belegte Fakten sind, dass König Wenzel IV. von Böhmen 1402 tatsächlich von seinem Bruder Sigmund gefangen genommen wurde. Dieser ließ ihn nach Wien bringen, wo er Wenzel in den Gewahrsam von Herzog Albrecht IV. gab. Wenzel gelang es jedoch, am 11. November 1403 aus Wien zu flüchten. Nach seiner Rückkehr nach Böhmen übernahm er dort selbst wieder die Herrschaft.[16] Herzog Albrecht IV. musste sich deswegen vor Sigmund persönlich rechtfertigen, wobei in der Sekundärliteratur, die offensichtlich auf Chroniken aufbaut, die Details dieser Begegnung in wesentlichen Punkten voneinander abweichen. Mal wird das als Angelegenheit zwischen Sigmund und ihm dargestellt, mal sucht Albrecht Sigmund in Begleitung des einen oder anderen Cousins auf, mal sind es alle seine Cousins (außer Wilhelm), die ihn begleiten müssen. In einigen Versionen der Legende, die sich um die Flucht Wenzels aus Wien gebildet hat, findet sich Herzog Wilhelm in der Rolle des Fluchthelfers, der die Flucht möglich macht, oder er ist zumindest der Mitwisser, der die Flucht zulässt. 
von Österreich (Habsburg), Herzog Wilhelm (I42650)
 
41814 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(Schottland)

Wilhelm I. der Löwe (Schottisch-Gälisch (mittelalt.): Uilliam mac Eanric, modernes Schottisch-Gälisch: Uilleam mac Eanraig (dt. Wilhelm, Sohn Heinrichs), engl. William I the Lion, William Dunkeld, William Canmore; * um 1142; † 4. Dezember 1214 auf Stirling Castle) war schottischer König. Mit 49 Jahren war seine Herrschaft die längste Regierungszeit eines schottischen Königs im Mittelalter und nach der Herrschaft von Jakob VI. die längste Regierung eines schottischen Königs.

Herkunft, Jugend und Thronfolge
Wilhelm war der zweite von drei Söhnen von Henry, Earl of Northumberland und von dessen Frau Ada de Warenne. Als Kind hatte er einige für seine Zeit unübliche frühe öffentliche Auftritte, und bereits vor 1150 wurde in seinem Namen eine Urkunde ausgestellt. Sonst ist über seine Kindheit nur wenig bekannt. Kurz nach dem Tod seines Vaters im Juni 1152 erhob ihn sein Großvater König David I. zum Earl of Northumberland. Nach dem Tod seines Großvaters im Mai 1153 wurde Wilhelms älterer Bruder Malcolm IV. König der Schotten. Er schloss im Juni oder Juli 1157 mit dem englischen König Heinrich II. den Vertrag von Chester. In diesem Vertrag verzichtete der schottische König auf die nordenglischen Grafschaften, womit Wilhelm seinen Titel verlor. Diesen Verlust versuchte er sein Leben lang zurückzugewinnen.[1] Als Entschädigung erhielt er in Northumberland Besitzungen im Tynedale, aus denen er jährliche Einkünfte von etwa £ 10 hatte.[2] Diese Besitzungen behielt er bis zu seinem Tod. Dazu sorgte sein königlicher Bruder für seinen Unterhalt. Im Gegenzug unterstützte Wilhelm loyal seinen Bruder. Er bezeugte regelmäßig königliche Urkunden und begleitete seinen Bruder, als dieser 1159 nach Poitiers reiste und anschließend den englischen König bei der Belagerung des südfranzösischen Toulouse unterstützte. Dabei wurde Wilhelm von seinem Bruder in Périgueux zum Ritter geschlagen.[3] Erst 1160 kehrten der König und Wilhelm nach Schottland zurück. 1163 begleitete Wilhelm zusammen mit seinem jüngeren Bruder David Malcolm IV., als dieser nach Woodstock reiste und dort dem englischen König Hommage leistete. Nach älteren Angaben soll Wilhelm noch zu Lebzeiten seines kinderlosen Bruders Malcolm für diesen die Regentschaft in Schottland übernommen haben, was jedoch nicht zutreffend ist. Er hielt sich aber am Königshof auf und war zweifelsfrei bereit, nach dem frühen Tod seines Bruders im Dezember 1165 die Herrschaft zu übernehmen. Seine Thronfolge war ungefährdet, und am 24. Dezember 1165 wurde er in Scone in einer traditionellen Zeremonie als König der Schotten inthronisiert.

König der Schotten
Wechselhaftes Verhältnis zu Heinrich II. von England[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1166 reiste Wilhelm zum englischen König Heinrich II. in die Normandie. Der Grund für die Reise ist unbekannt, womöglich versuchte Wilhelm zu erreichen, dass ihm der englische König Northumberland zurückgab. Vielleicht erhob er auch Ansprüche auf die Bretagne. Dort hatte Heinrich II. Herzog Conan IV. abgesetzt, der mit Margarete, einer Schwester von Wilhelm verheiratet war. Anschließend übernahm der englische König im Namen von Wilhelms Nichte Konstanze, der Erbin von Conan, zunehmend Einfluss in der Bretagne. Vom englischen König soll Wilhelm sich im Streit getrennt haben. Daneben nahm er bei seinem Aufenthalt in Frankreich mit Erfolg an Turnieren teil. Im August oder September 1166 war er in Fougères und auf dem Mont-Saint-Michel. 1168 soll Wilhelm dann Kontakt mit dem französischen König Ludwig VII. aufgenommen haben, einem Gegner von Heinrich II. Er bot ihm seine Freundschaft und Unterstützung im Konflikt mit dem englischen König an und erhoffte wohl selbst Unterstützung bei der Rückgewinnung von Northumberland.[4] Am 5. April 1170 nahm Wilhelm jedoch zusammen mit seinem Bruder David an einer Ratsversammlung des englischen Königs in Windsor teil. Zu dieser Zeit plante der englische König die Krönung seines ältesten Sohns Heinrich dem Jüngeren. Wilhelm und sein Bruder blieben wahrscheinlich die nächsten Monate über in Südengland. Am 31. Mai war Wilhelm wieder in Windsor und am 14. Juni 1170 nahm er an der Krönung des jüngeren Heinrichs in London teil. Anschließend leisteten er und David dem jüngeren Heinrich für ihre englischen Besitzungen Hommage.

Krieg gegen Heinrich II.
Zögernde Unterstützung der Rebellion der Söhne des Königs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach einer später verfassten Chronik bat Wilhelm den jüngeren Heinrich um die Übergabe von Northumberland, was jedoch nicht belegt ist. Wenn Wilhelm die Bitte vorgetragen hat, wurde sie jedenfalls wieder abgeschlagen. Im März 1173 begann der jüngere Heinrich zusammen mit seinen Brüdern Gottfried und Richard eine Rebellion gegen ihren Vater. Sie flüchteten zum französischen König und baten auch den schottischen König um Unterstützung. Im Gegenzug bot der jüngere Heinrich Wilhelm die nordenglischen Grafschaften und seinem Bruder David die Titel Earl of Huntingdon und Earl of Cambridgeshire an. Daraufhin berief Wilhelm im Sommer 1173 seine Barone zu einer Ratsversammlung ein. Bei dieser Versammlung wurde entschieden, dass Wilhelm Heinrich II. um die Rückgabe von Northumberland bitten solle. Sollte der englische König diese Bitte ablehnen, so sollte Wilhelm seine Hommage widerrufen. Als Heinrich II. erwartungsgemäß erneut die Bitte von Wilhelm ablehnte, berief der schottische König wieder seine Barone ein. Während Wilhelm bereit zum Krieg war, waren mehrere Barone dagegen. Den Ausschlag gab das Versprechen des französischen Königs und von Graf Philipp von Flandern, ein Söldnerheer nach England zu schicken. Dazu bestätigten sie das Angebot von Heinrich dem Jüngeren auf die Abtretung der nordenglischen Grafschaften. Daraufhin trat Wilhelm dem Bündnis gegen Heinrich II. bei. Dieses gegen England gerichtete Bündnis mit Frankreich wurde ab 1295 als Auld Alliance zum festen Bestandteil der schottischen Politik.

Der schottische Feldzug von 1173
Nachdem Wilhelm sein aufgebotenes Heer bei Caddonlea in der Nähe von Selkirk gemustert hatte, fielen die Schotten um den 20. August 1173 in Northumberland ein. Zunächst griffen sie Wark Castle an. Dem Kommandanten der Burg wurde ein Waffenstillstand gewährt, während Hugh de Puiset, der Bischof von Durham einem Kampf auswich. Die Schotten stießen bis Alnwick, Warkworth und Newcastle vor. Sie plünderten die Dörfer der Region, während sie die Burgen nicht erobern konnten. Von Newcastle stießen die Schotten westlich bis nach Carlisle vor. Auch dort konnten sie die Burg nicht erobern, und als sie erfuhren, dass ein englisches Entsatzheer unter dem Befehl des Justiciars Ranulf de Glanville im Anmarsch war, zogen sie sich nach Roxburgh zurück. Glanville brannte daraufhin die Grenzstadt Berwick nieder. Als Glanville jedoch erfuhr, dass eine feindliche Armee aus Flandern in England gelandet war, schloss er mit Wilhelm einen bis zum 13. Januar 1174 befristeten Waffenstillstand. Anschließend zog das englische Heer wieder nach Süden. Später wurde der Waffenstillstand bis zum 24. März 1174 verlängert, nachdem der Bischof von Durham 300 Mark an Wilhelm gezahlt hatte.

Der schottische Feldzug von 1174
Nach Ablauf des Waffenstillstands führte Wilhelms Bruder David nach Ostern 1174 einen Feldzug bis in die englischen Midlands. Zusammen mit Söldnern aus Flandern plünderte ein weiteres schottisches Heer unter Wilhelms Führung die Küste von Northumberland. Das Heer belagerte auch wieder Wark Castle. Nachdem der Versuch, die Burg niederzubrennen, gescheitert war, brachen die Schotten die Belagerung ab. Dann zog das schottische Heer wieder nach Carlisle, doch erneut scheiterte der Angriff auf die Burg. Dagegen ergaben sich die Besatzungen von Appleby und Brough Castle. Wilhelm zog mit seinem Heer nun wieder nach Osten, doch der Angriff auf Prudhoe Castle scheiterte. Als er von einem nahenden englischen Heer erfuhr, zog er sich nach Norden nach Alnwick zurück. Dort unternahmen Teile des Heers Raubzüge in die Umgebung, wodurch sich das Heer zerstreute. Am 13. Juli 1174 griffen die Engländer überraschend die Schotten an. In der folgenden Schlacht wurde Wilhelms Pferd getötet. Er lag unter dem toten Pferd eingeklemmt und musste sich Ranulf de Glanville ergeben. Der schottische König hatten den Krieg gegen Heinrich II. begonnen, und mit seiner Gefangennahme war der Krieg für die Schotten verloren.

Abschluss des Vertrags von Falaise
Glanville brachte seinen Gefangenen zunächst nach Newcastle. Am 24. Juli musste Wilhelm in Northampton vor Heinrich II. treten, der inzwischen die Kontrolle über England zurückgewonnen hatte. Der englische König ließ den schottischen König in die Normandie bringen, wo er zunächst in Caen und später in Falaise inhaftiert wurde. Die Schotten versuchten rasch, die Freilassung ihres Königs zu erreichen. Bischof Richard von St Andrews und Bischof Richard von Dunkeld, die beide früher königliche Kapläne gewesen waren, sowie Abt Geoffrey (II) von Dunfermline reisten als Unterhändler in die Normandie. Sie begannen mit Heinrich II. Verhandlungen über einen Frieden und die Freilassung des Königs. Der englische König hatte bereits mit seinen rebellischen Söhnen einen großzügigen Frieden geschlossen, doch mit den Schotten wurde ein eigener Vertrag geschlossen. Für seine Freilassung musste Wilhelm am 1. Dezember 1174 im Vertrag von Falaise die Oberherrschaft des englischen Königs über Schottland anerkennen. Am 8. Dezember wurde der Vertrag in Valognes bestätigt. In dem Vertrag musste der schottische König die Lehnshoheit des englischen Königs über Schottland und über seine weiteren Besitzungen anerkennen. Wilhelm, sein Bruder David und eine Gruppe schottischer Geistlicher mussten zusichern, dass die Kirche von Schottland zukünftig der englischen Kirche unterstellt sei. Dem englischen König wurden Roxburgh, Berwick, Jedburgh, Edinburgh und Stirling Castle übergeben, wobei der schottische König weiter für den Unterhalt der Burgen aufkommen musste. Kein Schwerverbrecher durfte mehr in England oder Schottland Zuflucht vor dem Gesetz des anderen Reiches finden. Die Schotten mussten über 20 namhafte Adlige als Geiseln stellen. Als Folge der militärischen Katastrophe verlor Schottland durch den Vertrag seine politische Unabhängigkeit. Am 11. Dezember 1174 durfte Wilhelm die Normandie verlassen. Er reiste zunächst nach England, wo er vermutlich blieb, bis die schottischen Burgen übergeben worden waren. Im Februar 1175 kehrte er nach Schottland zurück.

Wilhelm als Vasall des englischen Königs

Niederschlagung der Rebellion in Galloway
Wie schon sein Bruder Malcolm IV. nach seiner Rückkehr aus Südfrankreich 1160 sah sich auch Wilhelm nach seiner Rückkehr einer Rebellion gegenüber. Das südwestschottische Galloway hatte seit 1160 unter der Herrschaft von Uhtred gestanden und galt als befriedet. Nach der Gefangennahme von Wilhelm war es jedoch zu einer Revolte gekommen, bei der Uhtred am 22. September 1174 von seinem Bruder Gilbert ermordet worden war. Gilbert versuchte nun, Galloway direkt Heinrich II. zu unterstellen, der ein Cousin von ihm war. Der englische König akzeptierte diese Unterstellung nicht sofort, lehnte sie aber auch nicht ausdrücklich ab. Wilhelm durfte gemäß den Bestimmungen des Vertrags von Falaise nicht gegen einen möglichen Vasallen des englischen Königs vorgehen. Am 10. August 1175 gelobten Wilhelm, sein Bruder David und führende schottische Adlige und Geistliche in York Heinrich II. Treue. Die Geistlichen schworen dazu, dass sie sich der Kirche von England unterstellen würden, wie es ihre Vorgänger gemacht und wie sie es rechtmäßig auch gemusst hätten. Wilhelm legte als Zeichen seiner Unterwerfung seinen Helm, seine Lanze und seinen Sattel auf dem Altar von York Minster ab, was sowohl kirchliche wie auch weltliche Bedeutung hatte. Anschließend erlaubte ihm der englische König, die Rebellion in Galloway niederzuschlagen. Ein schottisches Heer besetzte die Region und konnte eine Verständigung mit Gilbert erreichen. Am 9. Oktober 1176 kam Wilhelm zu Heinrich II., als dieser in Feckenham in Worcestershire Hof hielt. Dabei ist ungeklärt, ob er von sich aus oder auf Befehl des englischen Königs kam. In seiner Begleitung war aber Gilbert of Galloway, der sich dem englischen König unterwarf. Er stellte seinen Sohn Duncan als Geisel und bot eine Zahlung von 1000 Mark Silber an, was Heinrich II. akzeptierte. Damit blieb Galloway unter Gilberts Herrschaft der Oberhoheit von Heinrich II. unterstellt, doch dafür war die Region für die nächsten Jahre befriedet.[5]

Kirchenpolitik

Streit um die geistliche Oberhoheit über Schottland
Nach 1175 musste Wilhelm weitere Bestimmungen des Vertrags von Falaise ertragen. Roxburgh, Berwick und Edinburgh Castle waren von englischen Truppen besetzt, für deren Unterhalt Ländereien übergeben und Abgaben erhoben werden mussten. Jedburgh und Stirling Castle waren möglicherweise nur kurzzeitig in englischer Hand und wurden dann wieder geräumt, denn bereits kurz nach 1175 erließ Wilhelm in Stirling Urkunden. Gemäß den Gelöbnissen von York berief Heinrich II. im Januar 1176 eine Ratsversammlung nach Northampton ein, zu der er Wilhelm und die schottischen Bischöfe berief. In Northampton verlangte er von den Bischöfen den Gehorsamseid auf die Kirche von England. Die schottischen Bischöfe erklärten aber, dass ihre Vorgänger nie einen derartigen Eid geleistet hatten. Bischof Jocelin von Glasgow konnte sogar eine Urkunde vorlegen, nach der seine Diözese ausdrücklich von der geistlichen Oberhoheit der englischen Kirche befreit war. Als es dann auch noch zwischen Erzbischof Richard von Canterbury und Erzbischof Roger von York zum Streit kam, wem von ihnen die schottischen Bischöfe denn jetzt untertan seien, endete die Versammlung ohne Ergebnis. Schottische Gesandte reisten daraufhin zu Papst Alexander III. Dieser hob am 30. Juli 1176 in der Bulle Super anxietatibus die Zuständigkeit des Erzbistums York auf, bis der Streit untersucht und geklärt worden war. Damit blieb die schottische Kirche bis auf weiteres von der englischen Kirche unabhängig.[6] Vermutlich im August 1176 traf Kardinal Vivian (auch Vibiano) als päpstlicher Legat in Schottland ein. Er reiste auch nach Irland und England, ehe er am 1. August 1177 ein Konzil in Holyrood abhielt. Da von dem Konzil keine schriftlichen Beschlüsse überliefert sind, bleibt es offen, ob der Kardinal die Zuständigkeit des Erzbistums York für Schottland anerkannt oder abgelehnt hat. König Wilhelm war bei dem Konzil nicht anwesend, denn bevor es zusammentrat, hatte ihn Heinrich II. zu sich gerufen. Er sollte am 1. Juli 1177 in Winchester sein, um an einem Feldzug des englischen Königs in die Normandie teilzunehmen.

Stiftung von Arbroath Abbey
Wilhelm überquerte vermutlich nicht den Ärmelkanal, denn der Feldzug wurde verschoben. Während der schottische König völlig der Autorität des englischen Königs unterstand, hatten die schottischen Bischöfe schon mit Verhandlungen begonnen, durch die die Bestimmungen des Vertrags von Falaise gelockert wurden. Es ist vermutlich kein Zufall, dass Wilhelm zu dieser Zeit Arbroath Abbey als Tochterkloster von Kelso Abbey stiftete. Seit seiner Thronbesteigung hatte er nur wenig Interessen an den Klöstern gezeigt, die seine Familie bislang gestiftet hatte. Er hatte nur die letzte Schenkung seines Bruders Malcolm an Dunfermline Abbey bestätigt, doch sonst hatte er nur weitere frühere Schenkungen bestätigt und selbst nur gelegentlich kleinere Schenkungen gemacht. Die Stiftung war sowohl eine politische wie religiöse Geste. Patron der Abtei war Thomas Becket, womit ein Opfer der Politik von Heinrich II. geehrt wurde. Dazu hatte Heinrich II. an dem Tag, an dem Wilhelm gefangen genommen worden war, 24 Stunden Buße für den Mord an Becket leisten müssen. Dieser Zufall hatte ohne Zweifel Bedeutung für Wilhelm. Die Abtei war reich beschenkt und im Herbst 1178 offiziell gegründet worden, doch es gibt kein Zeichen, dass frühzeitig mit dem Bau des Konvents begonnen wurde. In den 1190er Jahren machten Wilhelm und andere Adlige weitere Schenkungen, und vor 1200 war das Kloster in Betrieb. Der Bau der Kirche war bis 1214 so weit fortgeschritten, dass der König in ihr beigesetzt werden konnte. Die erhaltenen Ruinen zeigen, dass die Kirche dem Status als neuen königlichen Begräbnisort entsprechen sollte und die Kirchen von Dunfermline Abbey und von St Andrews architektonisch übertreffen sollte.

Streit um die Diözese St Andrews
Nach dem Tod von Bischof Richard von St Andrews im Mai 1178 ignorierten die Mönche des Kathedralpriorats die Wünsche des Königs und wählten John the Scot zum neuen Bischof. Der König ignorierte die Wahl und ließ seinen Kaplan Hugh zum Bischof wählen und weihen. John the Scot wandte sich unterdessen an den Papst und protestierte gegen die Weihe von Hugh. Papst Alexander III. hatte in seiner Bulle Super anxietatibus bereits gezeigt, dass er nicht bereit war, Laien wie Heinrich II. Entscheidungen über geistliche Autorität zuzugestehen.[7] Der Papst stellte sich deshalb gegen Wilhelm und unterstützte den nach kanonischen Recht gewählten John. Der päpstliche Legat Alexius hielt am 15. Juni 1180 ein Konzil in Holyrood ab. Während dieser Versammlung wurde Hugh förmlich als Bischof abgesetzt, während John zum Bischof geweiht wurde. Hugh agierte aber weiter als Bischof, während der König Geistliche, die John the Scot unterstützten, verfolgen ließ. Vor diesem Druck mussten John und seine Verwandten Schottland verlassen. Sie reisten zu Heinrich II. in die Normandie und baten ihn als Lehnsherrn von Wilhelm um Unterstützung. Der von dem Legaten exkommunizierte Hugh wandte sich nun seinerseits an die päpstliche Kurie. Wilhelm und sein Bruder David wurden von Heinrich II. in die Normandie beordert, wo sie in dem Streit um St Andrews einen oberflächlichen Kompromiss mit dem englischen König schlossen. Dieser Kompromiss wurde aber von John the Scot und seinen Unterstützern nicht akzeptiert. Noch 1181 wurden Wilhelm, sein Constable Richard de Moreville und andere Höflinge auf Anordnung von Papst Alexander III. von Erzbischof Roger von York exkommuniziert. Über Schottland wurde das Interdikt verhängt. Im August 1181 starb jedoch der Papst und im November 1181 auch Erzbischof Roger. König Wilhelm nutzte die Chance, um einen Ausgleich mit der Kurie zu erzielen. Eine von Bischof Jocelin von Glasgow geleitete Gesandtschaft konnte Anfang 1182 den neuen Papst Lucius III. überzeugen, die Exkommunikation und das Interdikt aufzuheben. In einer außergewöhnlichen Geste der Freundschaft erhielt Wilhelm im März 1182 sogar die Goldene Rose des Papstes.[8] Dann kehrte auch Bischof Hugh mit einem päpstlichen Legaten aus Rom zurück. Während drei Tage dauernden Verhandlungen mit dem König wurde im Juni 1182 vorgeschlagen, dass sowohl Hugh wie auch John Bischöfe von anderen Diözesen werden sollten. König Wilhelm bestand jedoch darauf, dass Hugh Bischof von St Andrews bleiben sollte. Erst ein Jahr später wurde bei neuen Verhandlungen ein Kompromiss erzielt. John wurde Bischof von Dunkeld, während Hugh Bischof von St Andrews blieb. Hugh musste John aber jährlich 40 Mark zahlen. Diese Vereinbarung galt bis 1186, dann klagte John erneut gegen Hugh, weil der König angeblich seine Versprechungen ihm gegenüber nicht eingehalten hätte. Daraufhin wurde Hugh am 16. Januar 1188 von Papst Clemens III. abgesetzt während John auf Anordnung des Papstes wieder Bischof von St Andrews werden sollte. Diese Anordnung wurde jedoch nicht umgesetzt. Hugh reiste erneut zur Kurie. Er erhielt im Sommer 1188 persönlich die Absolution durch den Papst, starb aber kurz darauf. Der König ernannte nun seinen Cousin und Kanzler Roger zum neuen Bischof von St Andrews, was auch John the Scot akzeptierte. Der Streit um die Diözese war damit beendet, wobei der König seinen Willen durchsetzen konnte. Bis zum Tod des Königs 1214 wurden mit wenigen Ausnahmen königliche Kandidaten und Beamte als neue Bischöfe gewählt.

Rebellionen in Moray und Galloway
1179 begann die erste einer Reihe von Revolten der Familien Macheth und Macwilliam, die sich bis in die Zeit der Regierung von Wilhelms Sohn Alexander II. hinzogen. Während der Herrschaft von David I. hatte Malcolm Macheth vermutlich bereits versucht, das Earldom Ross zu gewinnen. Während der Herrschaft von Malcolm IV. war er zum Earl of Ross erhoben worden, doch nach seinem Tod 1168 wurde kein neuer Earl of Ross ernannt.[9] Der Anspruch der Macheths auf Ross wurde von der Familie Macwilliam unterstützt, die von König Duncan II. und dessen Sohn William FitzDuncan abstammten. William FitzDuncan soll Earl of Moray gewesen sein, doch nach seinem Tod war kein weiterer Earl of Moray ernannt worden. Stattdessen hatten die schottischen Könige versucht, durch die Gründung von Boroughs, den Bau von Burgen und durch die Belehnung von Rittern ihren Einfluss in der Region zu verstärken. Dies rief besonders in Ross den Widerstand von anderen lokalen Adligen hervor, die die Region lieber unter der Herrschaft eines lokalen Earls, der zudem noch königlicher Abstammung war, als unter der direkten Herrschaft der Krone sahen. Aufgrund der Unruhen führte Wilhelm 1179 zusammen mit David eine Armee nach Ross. Dort errichtete er mit Red Castle und Dunskeath zwei Burgen, die den Zugang nach Moray kontrollieren sollten. Weiter wurde vereinbart, die Befestigungen von Inverness zu verstärken. Vermutlich bestätigte der König nun die Verleihung des Earldom Lennox und der Herrschaft Garioch an seinen Bruder David. Beide Gebiete hatten hohe strategische Bedeutung, vor allem für den Zugang nach Nordschottland. Mit dieser Verleihung demonstrierte Wilhelm klar, dass er seinem Bruder voll vertraute, und die Maßnahmen reichten zunächst aus, um Moray und Ross unter der Kontrolle des Königs zu halten. Als der König und sein Bruder aber im April 1181 in der Normandie waren und der König erst frühestens im August nach Schottland zurückkehrte, kam es zu neuen Unruhen. Donald Ban Macwilliam, ein Sohn von William FitzDuncan, nutzte die Abwesenheit des Königs und wurde zum Führer einer Rebellion in Moray und Ross. Diese Rebellion wurde eine schwere Herausforderung für den König. Nach einer später erstellten Chronik blieben Ross und Moray längere Zeit unter der Kontrolle von Donald Macwilliam. Diese Angaben treffen wohl zu, denn zwischen 1179 und 1187 erließ der König in Moray keine Urkunden. Dazu wurde für über zwei Jahre, zwischen 17. September 1184 und 1. März 1187 kein Nachfolger für Simon de Tosny als neuer Bischof von Moray ernannt. Gillecolm, ein königlicher Beamter und Marschall, übergab Auldearn Castle den Rebellen und wechselte selbst die Seiten. Im November 1186 machte der geächtete Aed Macheth mit seinem namentlich nicht genannten Neffen und 58 Männern einen Vorstoß nach Süden. Erst bei Coupar Angus Abbey gingen sie in eine Falle. Aed und alle seine Männer wurden in der Klosterkirche getötet.

Neben der Rebellion in Moray sah sich der König einer weiteren Revolte in Galloway gegenüber. Dort hatte Gilbert of Galloway bislang kaum Tribut an Heinrich II. gezahlt, wie er es vereinbart hatte. 1184 versuchte Wilhelm, dessen eigene Besitzungen in Südwestschottland von Rebellen aus Galloway geplündert worden waren, Gilbert zu unterwerfen. Als die Rebellen erfuhren, dass auch Heinrich II. im Anmarsch sei, schlossen sie einen Waffenstillstand, worauf Wilhelm sein Heer entließ. Im Spätsommer 1184 gehörte Wilhelm zum Gefolge von Heinrich II. Vermutlich wollte Wilhelm im nächsten Jahr erneut versuchen, Gilbert zu unterwerfen, doch dieser starb am 1. Januar 1185. Daraufhin unterstützte Wilhelm Gilberts Neffen Roland, den Sohn des 1174 ermordeten Uhtred. Dieser fiel, vermutlich mit der stillschweigenden Billigung von Heinrich II., mit einem Heer in Galloway ein und schlug am 4. Juli 1185 die Truppen der Anhänger von Gilbert. In einem weiteren Gefecht wurde am 30. September 1185 Gillecolm, einer der überlebenden Anführer der Anhänger von Gilbert, getötet. Im Juli 1186 stellte Wilhelm in Carlisle dem englischen König Roland vor. Danach, spätestens etwa 1190, übergab Wilhelm Galloway an Roland. Duncan, der Sohn von Gilbert, wurde zum Lord von Carrick erhoben. Roland konnte Galloway befrieden und blieb bis zu seinem Tod 1200 ein loyaler Unterstützer von Wilhelm. Nachdem Südwestschottland somit 1186 wieder unterworfen war, konnte sich Wilhelm wieder Nordschottland zuwenden. 1187 führte er eine große Armee bis nach Inverness, das die Bürger dem König übergaben. Am 31. Juli 1187 schlug Roland of Galloway mit seinem Aufgebot die Rebellen in einer Schlacht bei Mam Garvia. Der Ort dieser Schlacht ist nicht lokalisierbar, doch vermutlich lag er am Nordufer des Beauly Firth. In der Schlacht sollen Donald Macwiliam und 500 seiner Anhänger gefallen sein. Der abgeschlagene Kopf von Donald wurde dem König übergeben.[10] Roland of Galloway blieb bis zu seinem Tod 1200 gegenüber Wilhelm loyal. Sein Sohn und Nachfolger Alan setzte diese Politik fort. Alan und sein Bruder Thomas dienten zwar beide dem englischen König als Söldnerführer. Sie verletzten aber nicht die Interessen der schottischen Könige, so dass es in Galloway bis weit nach dem Tod von Wilhelm keine weiteren Unruhen mehr gab.

Heirat
Die Rebellionen in Moray und Galloway machten Wilhelm oder vielleicht auch Heinrich II. bewusst, dass noch in den 1180er Jahren im Falle des Todes des schottischen Königs dessen Thronfolge ungeklärt war. Wilhelm war bislang unverheiratet, hatte aber mehrere uneheliche Kinder. Als Oberherr von Wilhelm fiel es dem englischen König zu, für dessen Heirat zu sorgen. 1184, vermutlich im Juli oder August, besuchte Wilhelm den Hof von Heinrich II. Der englische König plante, ihn mit seiner Enkelin Mathilde von Sachsen, einer Tochter von Heinrich dem Löwen, zu verheiraten. Diese Absicht wurde Papst Lucius III. vorgetragen, der sie jedoch aufgrund zu naher Verwandtschaft ablehnte. Nach dem Tod von Earl Simon III. de Senlis ignorierte Heinrich II. die möglichen Erbansprüche von dessen Verwandten auf seine englischen Besitzungen. Er verlieh das Earldom Huntingdon an Wilhelm, der es sofort an seinen Bruder David weitergab. Damit wurde David ein Magnat mit reichen Besitzungen in England. Folglich war er danach vor allem in England und in der Normandie und weniger in Schottland aktiv. Dennoch blieb er als einziger überlebender Bruder des Königs ein möglicher Thronfolger. Im Mai 1186 schlug Heinrich II. während einer Ratsversammlung in Woodstock vor, dass Wilhelm Ermengarde, eine Tochter von Richard, Vicomte de Beaumont-sur-Sarthe heiraten sollte. Sie war zwar nur die Tochter eines niederen Adligen aus der Normandie, doch ihr Vater war ein Sohn einer unehelichen Tochter von König Heinrich I. von England. Dennoch war die schottische Reaktion zunächst ablehnend, was aufgrund des verhältnismäßig niedrigen Rangs und der vermutlichen Jugend der Braut verständlich war. Durch die Heirat hatte der schottische König kaum politische Vorteile, doch nach weiteren Beratungen stimmte Wilhelm der Ehe zu.[11] Die Heirat fand am 5. September 1186 in Woodstock statt. Die Kosten für die viertägigen Feiern übernahm Heinrich II., der der Braut dazu Edinburgh Castle als Mitgift gab. Wilhelm verpflichtete sich, seiner Frau Landbesitz mit jährlichen Einkünften von £ 100 sowie 40 Knight’s fee in Schottland zuzugestehen.

Wiedererlangung der Unabhängigkeit

Der Verzicht von Canterbury
Als sich ab 1187 eine neue Kreuzzugbewegung in Europa entwickelte, erhoben der französische König Philipp II. und der englische König Heinrich II. eine Steuer des Zehnten auf alle beweglichen Güter und auf Einkünfte, den sogenannten Saladin-Zehnten. Im Februar 1188 sandte der englische König Bischof Hugh of Durham aus, um auch die Schotten zur Zahlung der Kreuzzugssteuer zu bewegen. König Wilhelm bot 4000 Mark, doch dafür verlangte er im Gegenzug die Rückgabe der Burgen von Roxburgh und Berwick. Heinrich II. war generell bereit, die Burgen zurückzugeben, doch er bestand auf der Erhebung des Zehnten. Nachdem eine Versammlung der schottischen Magnaten die Zahlung des Zehnten abgelehnt hatte, wurde die Rückgabe der Burgen nicht weiter verfolgt. Nachdem Heinrich II. im Juli 1189 gestorben war, folgte ihm sein Sohn Richard als König nach. Dieser war fest entschlossen, den geplanten Kreuzzug durchzuführen. König Wilhelm reiste im November 1189 nach England und traf Richard in Canterbury. Dort leistete er ihm Hommage für seine Besitzungen in England. Er huldigte ihm aber nicht für Schottland, denn Richard benötigte für seinen Kreuzzug noch mehr Geld. Am 5. Dezember 1189 entließ er König Wilhelm gegen die Zahlung von 10.000 Mark aus seinem Lehnseid für Schottland. Mit diesem Verzicht von Canterbury fielen nicht nur Roxburgh und Berwick an Schottland zurück, sondern der englische König verzichtete völlig auf seine Oberherrschaft über Schottland. Um die hohe Summe aufzubringen, erhob Wilhelm in Schottland eine Steuer.

Die Bulle Cum universi
Wenig später konnte Wilhelm noch einen weiteren diplomatischen Erfolg erzielen. Am 13. März 1192 besiegelte Papst Coelestin III. die Bulle Cum universi. In dieser Bulle erkannte der Papst die schottische Kirche als spezielle Tochter der Kurie an. Damit war die schottische Kirche direkt den Päpsten und keinen Metropoliten, vor allem nicht den englischen Erzbischöfen von York oder Canterbury unterstellt. Die Bulle wurde später bestätigt, möglicherweise bereits 1200, mit Sicherheit 1218. Mit diesen beiden Erfolgen, dem Verzicht von Canterbury und mit Cum universi, hatte Wilhelm den Herrscherwechsel in England ausgenutzt. Es war ihm gelungen, die Unabhängigkeit von England zurückzugewinnen und die geistliche Unabhängigkeit zu erhalten.

Erneute Verhandlungen über Northumberland
Schottland war nun befriedet, und Wilhelm versuchte erneut, Northumberland zurückzugewinnen. König Richard hatte 1189 die Rechte an der Grafschaft lebenslang an Bischof Hugh of Durham verkauft. Wilhelm versuchte nun, Unterstützung in der Grafschaft selbst zu erhalten. 1191 verheiratete er seine uneheliche, bereits verwitwete Tochter Isabella mit Robert de Ros, Lord of Wark. 1193 verheiratete er Margaret, eine weitere uneheliche Tochter, mit Eustace de Vesci, Lord of Alnwick. Damit war es ihm gelungen, zwei Barone aus dem nördlichen Teil der Grafschaft durch Heirat an sich zu binden. Dazu hatte wenige Jahre zuvor der schottische Magnat Duncan, Earl of Fife die Vormundschaftsverwaltung für die Baronie Mitford erworben. Wilhelm war trotzdem weiter darauf bedacht, sein gutes Verhältnis zu König Richard bei zu behalten. 1193 steuerte er freiwillig 2000 Mark für das Lösegeld dabei, dass für die Freilassung des in deutsche Gefangenschaft geratenen Richard gefordert wurde.[12] Nach Richards Freilassung und Rückkehr nach England Anfang März 1194 kam es bald zu einem Treffen der beiden Könige. Am 5. April 1194 ersuchte Wilhelm den englischen König in Nottinghamshire um zwei Gunstbeweise. Der erste Gunstbeweis war die Zusicherung einer ehrenvolle Eskorte und eine standesgemäße Unterkunft, wenn der schottische König in England unterwegs zum englischen König war. König Richard gewährte diese Bitte am 17. April, doch sie wurde erst nach seinem Tod unter seinem Bruder und Nachfolger Johann umgesetzt. Die zweite Bitte betraf Northumberland, Cumberland und Westmorland, die Wilhelm nach dem Recht seiner Vorfahren beanspruchte. Wilhelm ging sogar so weit und bat um die Überlassung von Lancaster, auf das die schottischen Könige bereits in den 1140er Jahren verzichtet hatten. Richard beriet sich mit seinen Ratgebern, und seine Antwort vom 10. oder 11. April war überraschenderweise nicht ablehnend. Am 17. April ließ sich Richard in Winchester ein zweites Mal feierlich krönen. Wilhelm erhielt die Ehre, eines der drei Staatsschwerter dem König voran zu tragen. Am 19. April verzichtete der Bischof von Durham auf seine Rechte auf Northumberland. Wilhelm bot dem englischen König nun 15.000 Mark für die Grafschaft. Daraufhin war Richard bereit, ihm Northumberland zu überlassen, wobei er aber die Kontrolle über die königlichen Burgen behalten wollte. Unter diesen Umständen lehnte Wilhelm aber die Überlassung ab. Am 21. April erneuerte Wilhelm sein Angebot, doch Richard bestand darauf, die Burgen zu behalten. Er machte Wilhelm aber Hoffnung, nach seiner Rückkehr aus der Normandie erneut über eine Übergabe von Northumberland zu verhandeln. Da Richard aber bis zu seinem Tod 1199 nicht mehr nach England zurückkehrte, war Wilhelms Versuch, Northumberland zu erlangen, erneut gescheitert.

Klärung der Nachfolge des Königs
Obwohl Bischof Hugh of Durham auf seine Rechte auf Northumberland verzichtet hatte, blieb die Grafschaft unter seiner Verwaltung. Nach seinem Tod am 3. März 1195 konnte Wilhelm die Situation nicht ausnutzen, um in den Besitz von Northumberland zu gelangen, denn aufgrund seiner ungeklärten Nachfolge kam es in Schottland zu einer innenpolitischen Krise. Vermutlich im April oder Mai 1195 war Wilhelm in Clackmannan schwer erkrankt. Nach einem Bericht erkannten die schottischen Magnaten seine älteste eheliche Tochter Margarete als Erbin an. Nach einem anderen Bericht war geplant, sie mit dem deutschen Herzog Otto von Braunschweig zu verheiraten. Dieser war ein Bruder der Matilda, die früher als Braut für Wilhelm vorgesehen war. Mit dieser Heirat wäre die schottische Krone bei einem Tod Wilhelms an Otto gefallen. Dies lehnte aber eine Gruppe von Magnaten unter Führung des Earl of Dunbar ab, weil es den Sitten und Gebräuchen Schottlands widersprechen würde. Nach diesen Gebräuchen würde im Fall des Todes des Königs ein Bruder oder Neffe den Thron erben. David of Huntingdon war als Bruder des Königs der nächste männliche Verwandte und hatte dazu durch seine Heirat mit einer Schwester von Ranulf, Earl of Chester seine soziale Stellung noch weiter verbessert.[13] Der König erholte sich jedoch wieder von der Krankheit, womit die Erbfolge nicht mehr dringend akut war. 1196 machte die englische Regierung erneut einen Versuch, die schottische Thronfolge zu klären. Dies wies Wilhelm aber mit dem Hinweis, dass die Königin schwanger sei, zurück. Die Königin bekam zwar nicht 1196, doch zwei Jahre später einen Sohn.

Konflikte in Caithness und mit Jarl Harald von Orkney
Kurz nach der Thronfolgekrise wurde der Frieden in Schottland durch einen Konflikt im Norden des Landes gestört. 1196 kam es nahe Inverness zu einer Schlacht zwischen Anhängern des Königs und den Anhängern eines Ruairidh. Dieser wurde auch Roderick genannt, er war vermutlich ein Nachfahre von Somerled of Argyll und ein Vorfahre der nordwestschottischen Familie der Macruaridhs. Ruaridh wurde von Thorfinn, einem Sohn von Earl Harald Maddadsson von Orkney und Caithness unterstützt. Der Grund für die Fehde ist unklar, doch Hvarflod, die zweite Frau von Earl Harald, mit der er bigamischer Ehe lebte, war eine Tochter des früheren Rebellen Malcolm Macheth. Sie erhob vielleicht Ansprüche auf Ross oder führte seit dem Tod ihres Neffen Aed Macheth in Coupar Angus 1186 eine Fehde. Der König zog daraufhin 1196 und 1197 selbst nach Moray. Ohne den König erreichte ein Teil der Armee Thurso, die Hauptstadt von Caithness, und brannte es nieder. Daraufhin unterwarf sich Earl Harald im Herbst 1197 in Nairn. Er wurde in Roxburgh inhaftiert und kam erst wieder frei, als sich auch Thorfinn ergab. Daraufhin wurde Thorfinn als Gefangener nach Roxburgh gebracht. Wilhelm ermunterte nun Harald Ungi, den Titel des Earl of Caithness und Orkney zu beanspruchen.[14] Nachdem Harald Ungi 1198 getötet worden war, wandte sich Wilhelm an Ragnvald, den König von Man und der Inseln um Unterstützung. Dieser erschien zwar mit einem Heer in Nordschottland, konnte sich aber in Caithness nicht behaupten. Als dann auch noch Bischof John of Caithness nach einem Streit mit Earl Harald schwer verletzt wurde, musste Wilhelm erneut selbst nach Nordschottland ziehen. Die Vorbereitungen für den Feldzug begannen im Herbst 1201. Zuvor ließ Wilhelm bereits Thorfinn blenden und entmannen, worauf dieser später im Kerker starb. Wohl wegen seines Alters, aber vielleicht auch aus Sorge vor einem Tod während des Feldzugs ließ Wilhelm am 12. Oktober 1201 in Musselburgh die schottischen Magnaten schwören, dass sie die Thronfolge seines Sohnes Alexander anerkennen würden. Der Winterfeldzug nach Nordschottland blieb erfolglos, worauf der König einen weiteren Feldzug für das Frühjahr 1202 plante. Dann aber kam Earl Harald nach Perth, nachdem ihm Bischof Roger von St Andrews freies Geleit zugesichert hatte. Gegen die Zahlung von 2000 Pfund Silber erlaubte ihm Wilhelm, Caithness wieder in Besitz zu nehmen. Danach wahrte Harald bis zu seinem Tod 1206 Frieden, ebenso wie seine beiden Söhne David und John, die sich nach seinem Tod die Herrschaft teilten.[15]

Die Spätzeit der Herrschaft

Belastetes Verhältnis zu Johann Ohneland
Als Johann Ohneland 1199 König von England wurde, hatte er bereits einen schlechten Ruf und galt als nicht vertrauenswürdig. Als König Richard auf seinem Kreuzzug war, soll König Wilhelm mit dem englischen Justiciar William de Longchamp eine geheime Abmachung getroffen haben, im Falle des Todes des englischen Königs dessen Neffen Arthur von der Bretagne als Erben anzuerkennen.[16] Dieser war auch ein Großneffe von Wilhelm. Damit waren die Beziehungen zwischen Wilhelm und Johann Ohneland bereits von Beginn an belastet.[17] Zunächst verhielt sich Wilhelm aber korrekt, als Johann König von England wurde. Er traf ihn in Lincoln, wo er ihm am 22. November 1200 für seine englischen Besitzungen huldigte. Dabei bat er wieder um die Überlassung der nordenglischen Grafschaften. Johann bat, die Diskussion darüber bis Pfingsten 1201 auszusetzen. Da Johann im Mai 1201 kurz davor war, in die Normandie aufzubrechen, bat er um eine weitere Verschiebung der Frage.[18] Erst im Dezember 1203 kehrte Johann zurück. Er hatte nachweislich 1204 mit Wilhelm in Kontakt gestanden und traf ihn vom 9. bis 12. Februar 1206 und vom 26. bis 28. Mai 1207 jeweils in York. Über den Zweck dieser Treffen ist allerdings nur wenig bekannt, außer dass die Lehen, die Wilhelm in Tynedale hielt, bestätigt wurden und dass Johann 1206 Arbroath Abbey Handelsprivilegien verlieh. Allerdings gab es auch Anzeichen, dass Wilhelm dem englischen König misstraute, der daraufhin seinen guten Willen beteuerte. Ein Vorschlag, dass sich die Könige im Oktober 1207 erneut treffen sollten, wurde nicht weiterverfolgt. Wahrscheinlich hatte der englische König die Bitte um Überlassung der nordenglischen Grafschaften abgeschlagen, so dass die Beziehungen zwischen den beiden Königen angespannt waren.

Der Vertrag von Norham
Nach dem Tod von Bischof Philip von Durham im April 1208 übernahm Johann die Verwaltung der Besitzungen der vakanten nordenglischen Diözese. Vermutlich bei einem Besuch in Nordengland im August 1208 ordnete Johann den Bau von Tweedmouth Castle an, dass die Zufahrt zum wichtigsten schottischen Hafen Berwick bedroht hätte. Wilhelm ließ deshalb die im Bau befindliche Burg zerstören. Da er vermutlich zudem über ein Heiratsverbündnis mit dem französischen König Philipp II. verhandelte, kam es 1209 zu einer schweren politischen Krise zwischen Schottland und England. König Johann befand sich bereits mit dem französischen König im Krieg und zog im April 1209 rasch nach Norden, um die Bedrohung durch eine zweite Front auszuschalten. Zwei Treffen von Johann Ohneland mit dem kränkelnden Wilhelm blieben ohne Annäherung, ebenso die folgenden Verhandlungen durch Gesandtschaften. Ende Juli standen sich darauf an der Grenze bei Norham ein schottisches und ein englisches Heer gegenüber. Wilhelm musste erkennen, dass das englische Heer überlegen war und begann am 25. Juli mit neuen Verhandlungen. Bis zum 7. August 1209 musste er im Vertrag von Norham dem englischen König erhebliche Zugeständnisse machen. Zwar unterblieb der Weiterbau von Tweedmouth Castle, doch Wilhelm musste dem englischen König eine hohe Geldsumme zahlen und ihm Geiseln sowie seine beiden Töchter übergeben, die Johann Ohneland verheiraten durfte. Faktisch hatte sich Wilhelm der Oberhoheit des englischen Königs unterworfen.

Erneuter Aufstand der Macwilliams
Bis 1211 hatte Wilhelm den Großteil der vereinbarten 15.000 Mark an Johann gezahlt, doch die Königstöchter und die schottischen Geiseln befanden sich immer noch in England. Anfang Februar 1211 überfiel Guthred Macwilliam mit seinen Anhängern das nordschottische Ross. Guthred hatte vermutlich als Oberhaupt der Macwilliams im irischen Exil gelebt und war durch einen Feldzug von Johann Ohneland im Vorjahr von der Insel vertrieben worden. Lokale Adlige aus Ross sollen ihn zu dem Überfall ermuntert haben, und dazu brachte er Iren mit, die ihn unterstützten. Wilhelm lag seit Weihnachten 1210 schwer erkrankt in Kintore, so dass er zunächst kaum etwas gegen den Angriff unternehmen konnte. Erst am 24. Februar war er wieder gesund. Er sandte ein Heer nach Nordschottland und ließ die Befestigungen der Burgen von Dunskeath und Red Castle verstärken. Von etwa Ende Juni bis zum Herbst 1211 war der König selbst in Moray. Der König hoffte sicherlich, den Erfolg von 1187 bei Mam Garvia zu wiederholen. Eine ausgewählte Streitmacht wurde gegen die Rebellen unter Guthred ausgesandt. Tatsächlich konnte diese die Armee von Guthred zerschlagen, wobei viele Rebellen getötet wurden. Guthred selbst konnte jedoch entkommen. Vor Mitte Oktober 1211 hatte sich Wilhelm nach Forfar zurückgezogen und hatte Malcolm, Earl of Fife mit der weiteren Bekämpfung der Rebellion betraut. Dieser konnte jedoch nicht verhindern, dass Guthred eine namentlich nicht genannte Burg in Ross erobern und niederbrennen konnte. Der erzürnte König konnte angesichts eines besonders harten Winters in Nordschottland keinen Vergeltungsfeldzug gegen die Rebellen führen.

Durch die Erfolge von Guthred wurde deutlich, dass Wilhelm mit seinen Kräften die Rebellion nicht niederschlagen konnte. Vermutlich bat Wilhelm daraufhin den englischen König um Unterstützung. Im Februar 1212 kam es in Durham zu Verhandlungen, an denen weniger Wilhelm, sondern vor allem Königin Ermengarde aktiv teilnahm. Bei diesen Verhandlungen wurde vereinbart, dass der Thronfolger Alexander mit einer Tochter von König Johann verheiratet und von Johann zum Ritter geschlagen werden sollte. Tatsächlich schlug der englische König den schottischen Thronfolger am 4. März 1212 in Clerkenwell zum Ritter, doch die Heirat verzögerte sich. Damit war wieder klar geworden, dass der englische König weiter die Oberhoheit über Schottland beanspruchte.[19] Zwar war Schottland noch ein eigenes Königreich, doch der Thronfolger und seine drei Schwestern sollten Angehörige der englischen Königsfamilie heiraten. Die 1209 gestellten Geiseln, darunter zwei Töchter von Wilhelm, befanden sich noch immer in England. Nach dem Ritterschlag kehrte Alexander nach Schottland zurück. Vermutlich brachte er Söldner mit, die König Johann ihm zur Verfügung gestellt hatte. Mittsommer 1212 brach Alexander nach Ross auf. König Wilhelm wollte ihm folgen, doch Ende Juni traf er sich drei Tage lang mit Johann in Nordengland. Letztlich wurde die Rebellion von Guthred weder von Wilhelm noch von Alexander niedergeschlagen. Guthred wurde verraten und in Ketten zu Alexander nach Kincardine gebracht. Dort wurde Alexander die Nachricht überbracht, dass der König Guthred nicht zu sehen wünschte, worauf er enthauptet wurde. Der Aufstand war damit niedergeschlagen, doch endgültig wurden die Macwilliams erst Ende der 1220er Jahre besiegt.

Letzte Jahre und Tod
Im Januar oder Februar 1213 waren sowohl Wilhelm wie auch Johann zur schottischen Grenze gereist, doch zu einem erneuten Treffen der beiden Könige kam es nicht. Der Vorschlag, dass Alexander den englischen König treffen sollte, wurde abgelehnt. Wilhelm war nun vermutlich dauerhaft krank. Er verbrachte 1213 in den Lowlands, wobei er immer noch Regierungsaufgaben wahrnahm. Allerdings übernahm seine über zwanzig Jahre jüngere Königin Ermengarde zunehmend Verwaltungsaufgaben.[20] Der König regelte aber noch im Dezember 1213 die Erbfolge im Earldom Menteith. Auch die ersten Monate von 1214 verbrachte Wilhelm in den Lowlands. Im Frühjahr oder Frühsommer starb David, Earl of Caithness. Da die Mutter seines Bruders und Erben John eine Angehörige der rebellischen Familie Macheth gewesen war, reiste Wilhelm mit einer letzten Kraftanstrengung nach Moray. Am 17. August 1214 war der König in Elgin. Dort schloss er ein Friedensabkommen mit Earl John, der ihm seine Tochter als Geisel stellte. Dann kehrte Wilhelm in kurzen Tagesetappen nach Stirling zurück, das er am 8. September erreichte.[20] Körperlich nicht mehr in der Lage, weiter zu reisen, empfahl er dort den Bischöfen und Magnaten seinen Sohn Alexander als seinen Nachfolger und regelte vor seinem Tod noch weitere persönliche Fragen. Er starb in der Anwesenheit seiner Frau, seines Sohnes und zahlreicher Magnaten und Bischöfe. Am Morgen nach Wilhelms Tod brachte eine große Gruppe Magnaten den jungen Alexander nach Scone, wo er am selben Tag als König eingesetzt wurde.[21] Wilhelm wurde am 10. Dezember 1214 in seiner Stiftung Arbroath Abbey beigesetzt.

Die Herrschaft des Königs

Die Person des Königs[
Wilhelm sprach als Muttersprache anglonormannisch. Es gibt keinen Nachweis, dass er Gälisch oder Englisch gesprochen hat. Dennoch verkörperte Wilhelm als König der Schotten, wie er sich nannte, sein Volk und sein Reich. Er war sich als König seiner Würde sehr bewusst. Vielleicht nach dem Vorbild von Heinrich II. reagierte er sehr aufgebracht, wenn er sie verletzt sah. Rebellen ließ er regelmäßig hinrichten, doch es ist sicherlich kein Zufall, dass die meisten größeren Revolten während Wilhelms Herrschaft ausbrachen, als er außer Landes oder krank war. Außer wenn Wilhelm krank war, war er als Herrscher aktiv tätig. Er nahm an Turnieren teil oder ging auf die Jagd, und selbst als älterer Mann führte er noch selbst seine Truppen. Trotz seiner mindestens sechs unehelichen Kinder stand seine Religiosität außer Zweifel und es gibt sogar Berichte von Wunderheilungen von ihm.[22]

Organisation der Regierung und Rechtsprechung
Als Wilhelm König wurde, behielten die leitenden Beamten seines Bruders, der Kanzler Engelram, der Constable Richard de Moreville und der Stewart Walter fitz Alan ihre Ämter. Schon bald bestätigten aber auch andere Barone die königlichen Urkunden. Wilhelm vertraute zwar auf die Ratschläge seiner Magnaten, doch er hatte auch feste eigene Meinungen. Während seiner Herrschaft gab es wesentlich seltener größere Ratsversammlungen als während der Herrschaft seines Bruders, wobei diese dann auch über die Erhebung von Steuern entschieden.[23] Von der Übernahme der Herrschaft von seinem Bruder Malcolm bis kurz vor seinem Tod im Alter von vermutlich 72 Jahren nahm Wilhelm seine Aufgaben als Herrscher gewissenhaft wahr. Dabei wurde während seiner Herrschaft die Regierung von Schottland ausgebaut. Seine Kapelle, die die Schreibarbeiten übernahm, bestand zunehmend aus ausgebildeten Beamten, deren Urkunden von gleichbleibender Qualität waren. Das Amt des Kanzlers übernahmen zeitweise gut ausgebildete Beamte wie William Malveisin oder William del Bois, während es andererseits als Sinekure an Verwandte des Königs wie Roger of Leicester oder Florens von Holland vergeben wurde.[24] Neue Burghs wurden gegründet, darunter Grenzstädte wie Nairn, Dumfries und Ayr, während Clackmannan und Forfar aus königlichen Besitzungen und Dundee aus einer Handelssiedlung entstanden. Für die Burghs wurde meist auch ein Sheriff ernannt. Bis 1214 gab es Sheriffs in Moray, Nairn, Inverness und vermutlich auch in Aberdeen sowie in Ayr und Dumfries.[25] Die Sheriffs vertraten die Interessen des Königs, aber auch der Kirche und erzwangen die Zahlung des Zehnten für die Kirche. Es gab auch erste Berichte, dass die Sheriffs als Richter dienten. Als höhere Richter für Scotia diente ein Justiciar, dessen Amt durchgehend mit Adligen besetzt wurde.[26] Der König fällte als oberster Richter selbst Urteile und versuchte dabei, das Rechtswesen zu verbessern. Einige seiner Gerichtssitzungen befassten sich mit besonderen Fragen wie die Strafverfolgung von Dieben in Galloway oder die Verbesserung der Rechtsprechung durch lokale Gerichte. Andere waren allgemeiner und befassten sich mit konkreten Straffällen. Bei seinen Gerichtssitzungen war ein gälischer Richter zumindest als Zeuge anwesend, doch für die Rechtsprechung orientierte sich Wilhelm an der anglonormannischen Rechtspraxis, vor allen an den 1166 erlassenen Assisen von Clarendon[27] oder am 1195 von Hubert Walter proklamierten Landfrieden, den Wilhelm 1197 auf Schottland übertrug.[28][29]

Entwicklung des Handels und Reform der Finanzverwaltung
Während die schottischen Lowlands ab etwa 1190 weitgehend befriedet waren, hatten die Revolten in Moray und Nordschottland, aber auch in Westschottland erhebliche Zerstörungen angerichtet. In anderen Teilen Schottlands florierte aber der Handel. Die Bevölkerung nahm zu, und besonders einige Burghs wie Perth und Dundee wuchsen rasch. Die Rinder- und Schafzucht und in der Folge wurde spätestens um 1200 der Export von Wolle und Häuten nach Flandern und nach England bedeutend. Bis 1200 nahm der Gebrauch von Münzen in den Städten und in den Lowlands stark zu. Münzstätten gab es zeitweise in Roxburgh, Berwick, Edinburgh und Perth. 1195 erfolgte eine Münzreform, durch die der schottische Penny gleichwertig mit den englischen Pennys wurde. Dies sicherte die Akzeptanz der schottischen Münzen im internationalen Handel. In der Folge wurden auch die Abgaben an den König zunehmend in Geld anstatt in Naturalien gezahlt. Während Wilhelms Herrschaft bestand eine camera mit eigenem Personal und Urkunden als Zentralbehörde, die vermutlich kurz nach 1175 in Stirling eingerichtet wurde.[30] Ab den 1180er Jahren gab es jährliche Prüfungen der Abrechnungen. Der König erhob Zölle auf Waren und konnte Steuern erheben. Vermutlich 1190 bestätigte eine Ratsversammlung die Steuern, die Wilhelm erheben wollte, um die Summe für die Ablösung des Lehnsverhältnisses von England aufzubringen. Gegen Ende der Herrschaft war es dann üblich geworden, dass die Magnaten bei der Erhebung von Steuern beratend tätig waren und diesen zustimmten.

Feudalisierung des Adels
Wilhelm versuchte, weitere Gebiete in Schottland in ein Lehnsverhältnis zur Krone zu bringen. Zwar bestanden weiterhin die alten gälischen Earldoms wie Lennox, Menteith, Strathearn, Atholl und Buchan, doch sie befanden sich einem quasi-feudalen Verhältnis zum König.[31] Während Wilhelms Herrschaft wurde es üblich, dass die Magnaten für ihr Land Vasallendienste leisteten. Bis 1214 war diese Praxis auch in Nordschottland nördlich des Tay und in Moray üblich.[32] Die weiter nach keltischem Brauch aufgestellten lokalen Aufgebote bildeten aber vermutlich weiterhin den Großteil der königlichen Heere, während Söldner nur selten zum Einsatz kamen. Die Ämter der Justiciare, Sheriffs und Chamberlains wurden meistens an Adlige vergeben, von denen die meisten von den Adligen abstammten, die während der Herrschaft von David I. und Malcolm IV. in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts nach Schottland gekommen waren.[33] Zu diesen anglonormannischen neuen Adligen gehörten die Familien Moreville, Brus, Lindsay, Stewart, Seton oder Comyn. Mit wenigen Ausnahmen hatten diese Familien aber rasch den Schwerpunkt ihrer Besitzungen und Interessen in Schottland und bildeten neben den noch bestehenden gälisch-keltischen Earls den schottischen Adel. Größere Magnaten wie die Earls of Fife oder Dunbar sowie die Stewarts und Brus hatten ihr eigenes ritterliches Gefolge. Diese Ritter waren meist schon vor 1165 nach Schottland gekommen, heirateten untereinander und benannten sich nach der Region, wo sie lebten, wie Moray, Polloc oder Hume.

Verhältnis zur Kirche
Die Festigung der schottischen Kirche, der Ecclesia Scotiana, und ihre offizielle Anerkennung durch den Papst zeigt die Festigung des Königreichs Schottland. Die schottischen Bischöfe standen in direkten Kontakt mit Papst Alexander III. und dessen Nachfolgern. Vakante Diözesen wurden rasch wieder besetzt. In den Diözesen entstanden während Wilhelms Herrschaft weitere kirchliche Ämter wie die der Archidiakone,[34] und zunehmend übernahmen Geistliche, die eine Universität besucht hatten, die höheren Ämter. Zwar kontrollierte der König nicht direkt die Kirche, doch zahlreiche königliche Beamte stiegen zu Bischöfen auf. Dies festigte die königliche Autorität, auch wenn die Bischöfe nicht übermäßig geistlich waren. Außer dem Zisterzienser Waltheof von Melrose wurde kein schottischer Geistlicher aus dem 12. Jahrhundert heiliggesprochen. Dank des steigenden Wohlstands durch den Wollexport konnten zahlreiche Klöster und Kathedralen wie die von St Andrews und Glasgow, aber auch Kirchen in Städten wie Aberdeen, Dundee und Crail sowie Dorfkirchen wie in Symington oder Leuchars ausgebaut werden.

Familie und Nachkommen
Mit seiner Frau Ermengarde de Beaumont hatte Wilhelm vier Kinder:

Margarete (1193–1259),
Isabella (1195–1253),
Alexander II. (1198–1249), König von Schottland
Marjorie (1200–1244).

Daneben hatte Wilhelm mindestens vier uneheliche Kinder:

Isabella ⚭ (1) Robert (III) de Brus († vor 1191), ⚭ (2) Robert de Ros
Ada ⚭ Patrick Dunbar, 4. Earl of Dunbar
Robert of London († um 1225)
Margaret ⚭ Eustace de Vesci

Seine unehelichen Töchter verheiratete der König mit schottischen oder nordenglischen Adligen. Isabella heiratete 1183 Robert de Brus, den ältesten Sohn von Robert (II) de Brus, Lord of Annandale. Nach dessen frühen Tod heiratete sie den nordenglischen Baron Robert de Ros. Wilhelms unehelicher Sohn Robert of London bezeugte ab den frühen 1180er Jahren regelmäßig königliche Urkunden und wurde mit Landbesitz aus dem Krongut ausgestattet. Angeblich hatte der König noch zwei weitere uneheliche Kinder, Henry Galithy und Aufrica (auch Africa). Deren Existenz ist allerdings erst durch ihre Nachkommen belegt, die sich im schottischen Thronfolgestreit ab 1290 auf ihre angebliche königliche Abstammung beriefen.[35]

Nachwirkung
Im 14. Jahrhundert bezeichnete der Chronist John Fordun König Wilhelm als the lion of justice (deutsch Löwe der Gerechtigkeit). Ein irischer Annalist bezeichnete ihn zuvor als garbh (deutsch der Bullige), was wegen seiner Tapferkeit, aber auch wegen seines Charakters angebracht war. Als Beiname überdauerte aber Wilhelm der Löwe.[36] Hierfür ist sicher ein Grund, dass sich Wilhelm voll seinen Aufgaben als Herrscher gewidmet hat. Er modernisierte das Rechtswesen, das Finanzwesen und die Verwaltung, und auch die Kirche wurde während seiner Herrschaft weiter reformiert und in ihrer Unabhängigkeit von England bestätigt. Wilhelms Sohn Alexander trat ein zunächst schweres Erbe an. Die Versuche seines Vaters, die nordenglischen Grafschaften zu gewinnen, waren gescheitert. Alexanders drei Schwestern waren noch nicht verheiratet und dienten mit anderen Schotten als Geiseln. Der englische König Johann hatte erheblichen Einfluss auf die schottische Politik, und in Schottland waren die Rebellionen der Macheths und Macwilliams noch immer nicht endgültig niedergeschlagen. Doch trotz aller Niederlagen, Enttäuschungen und Rebellionen während seiner Herrschaft hatte Wilhelm das Reichsgebiet mit allen Burgen, wie er es von seinem Bruder Malcolm IV. geerbt hatte, seinem Sohn übergeben. Dabei war die königliche Herrschaft in weiten Teilen des Reichs gefestigt und gestärkt worden, und der Thronanspruch der Canmore-Dynastie war ungefährdet. Während Wilhelms Herrschaft war Schottland immer noch ein in vielen Bereichen keltisch geprägtes Land, wie die Inthronisierung der Könige, die Sprache vieler Bewohner, die regionalen Besonderheiten, die Art der Aufstellung der Armee und einige rechtliche Eigenheiten zeigten. Durch seine Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit hatte Wilhelm die Arbeit seines Großvaters David I. fortgeführt, ein neues Schottland zu formen. Während seiner Herrschaft hatte sich Schottland dynastisch, kirchlich und wirtschaftlich weiter den mittel- und westeuropäischen Reichen angenähert. Viele der Probleme, die Wilhelm seinem Sohn hinterlassen hatte, waren bis 1221 gelöst. 
von Schottland, König Wilhelm I. der Löwe (I7558)
 
41815 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._(Angoulême)

Wilhelm II. (Angoulême)

Wilhelm II. Taillefer[1] (franz: Guillaume Taillefer; † wohl 945) war ein Graf von Angoulême aus dem Haus Taillefer. Er war ein Sohn des Grafen Alduin I. von Angoulême. Weil er beim Tod seines Vaters 916 noch unmündig war regierte für ihn zunächst der angeheiratete Onkel Adémar in Angouleme.

Wilhelms Testament datierte auf das Jahr 945, worauf er wohl verstorben war.[3] Bestattet wurde er in der Abtei Saint-Cybard.[4] Er war nicht verheiratet, hatte aber zwei uneheliche Söhne. Offenbar weil der älteste von ihnen, Arnaud Manzer, bei seinem Tod noch unmündig war konnte zunächst Wilhelms Vetter aus dem Périgord, Graf Bernard, in Angoulême nachfolgen.

Mehr unter dem Link oben.. 
von Angoulême, Graf Wilhelm II. (I13239)
 
41816 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_VI._(Montferrat) (apr 2018)

Wilhelm VI.[1] (ital: Guglielmo di Monferrato; † 17. September 1225) war ein Markgraf von Montferrat aus der Familie der Aleramiden. Er war ein Sohn des Markgrafen Bonifatius I. von Montferrat († 1207) und der Elena di Bosco.
Wilhelm übernahm bereits 1202 die Regentschaft über Montferrat nachdem sich sein Vater dem vierten Kreuzzug angeschlossen hatte. Der Vater starb 1207 in Griechenland als König von Thessaloniki und wurde dort von seinem unmündigen zweiten Sohn, Demetrius, beerbt.

Wie schon seine Vorfahren war Wilhelm ein treuer Anhänger des kaiserlichen Hauses der Staufer. Obwohl er während des deutschen Thronstreites nach der Ermordung des Philipp von Schwaben zunächst den Welfen Otto IV. von Braunschweig als König anerrkannte, war er 1212 der erste italienische Große der auf die Seite des jungen Friedrich II. überging. Ihn unterstützte er bei seiner Reise durch die Lombardei auf den Weg nach Deutschland. Von Friedrich II. wurde er zum Vikar für Burgund (regnum Arelat) ernannt, was ihm allerdings die Feindschaft der Grafen von Savoyen, Provence und Toulouse einbrachte. Auf dem vierten Laterankonzil trat er 1220 als Anwalt der kaiserlichen Sache gegen den Lombardenbund auf.

Kreuzzug
Nach der Eroberung Konstantinopels im Verlauf des vierten Kreuzzuges 1204 hatte Bonifatius von Montferrat das Königreich Thessaloniki gegründet, wurde dann 1207 im Kampf gegen die Bulgaren getötet. In Thessaloniki folgte ihm sein zweiter unmündiiger Sohn Demetrius unter der Regentschaft dessen Mutter Margarete von Ungarn nach. Diese Nachfolgeregelung war unter den Gefolgsmännern des Bonifatius allerdings nicht unumstritten. Besonders eine große Fraktion lombardischer Ritter unter Obertto von Biandrate favorisierte die Nachfolge Wilhelms VI. als König von Thessaloniki, vor allem weil dieser der älteste Sohn seines Vaters und außerdem im mündigem Alter war, um den Kampf gegen Bulgaren und Griechen anführen zu können. Die Revolte der Lombarden wurde allerdings von Kaiser Heinrich zugunsten von Demetrius niedergeschlagen.
Wilhelm selbst zeigte keinerlei Willen in den griechischen Osten zu reisen um dort ein von allen Seiten bedrohtes Königtum zu erben, noch um seinen jüngeren Halbbruder zu unterstützen. Der mit dem Haus Montferrat verbundene Trobador Elias Cairelel, der den vierten Kreuzzug mitgemacht hatte, hatte ihm deshalb in dem Klagelied „Pois chai la fuoilla del garric“ (Nun, nachdem die Eiche gefallen) Vorwürfe gemacht und ihm darin geraten sich eher als Abt in Cluny oder Cîteaux zu bewerben, wenn er schon nicht der Pflicht zur Verteidigung seines jüngeren Bruders nachkommen wolle. Wilhelm sei eben kein zweiter Bohemund.[2]
Im Jahr 1221 war Wilhelm schließlich zur Kreuznahme bereit, nachdem ihm von Kardinal Hugo von Ostia (später Papst Gregor IX.) eine Aufwandsentschädigung von 15.000 Mark Silber versprochen worden war. Er sollte den Kreuzzug von Damiette unterstützen, was allerdings durch die endgültige Niederlage der Kreuzfahrer im Nildelta noch im selben Jahr hinfällig wurde. Unterdessen geriet sein Bruder Demetrius in Griechenland immer tiefer in Bedrängnis, der byzantinische Despot von Epirus Theodoros I. Angelos hatte bis 1223 das gesamte Königreich mit Ausnahme der Hauptstadt erobert. Erst jetzt war Wilhelm bereit seinen Bruder zu Hilfe zu eilen, als er aber im Dezember 1224 von Brindisi aus in See stach war Thessaloniki bereits von Theodoros Angelos erobert. In Griechenland angekommen konnte Wilhelm dort nichts mehr ausrichten, er starb dort in Almyros (Bezirk Magnisia) im September 1225 an einem Fieber, Gerüchten zufolge ausgelöst durch eine Vergiftung. Das Königtum Thessaloniki blieb seiner Familie nur noch als bloße Titulatur erhalten. 
von Montferrat (Aleramiden), Markgraf Wilhelm VI. (I7661)
 
41817 Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_X._(Aquitanien) (Okt 2017)

Wilhelm X. genannt der Heilige oder der Tolosaner (* 1099 in Toulouse; † 9. April 1137) ist der letzte Herzog von Aquitanien und Graf von Poitou aus der Dynastie der Ramnulfiden.
Er regierte von 1126 bis 1137 unter dem Namen Wilhelm VIII. im Poitou und als Wilhelm X. in Aquitanien. Er war der Sohn und Nachfolger des Herzogs Wilhelm IX. der Troubadour und der Philippa von Toulouse, Tochter des Grafen Wilhelm IV.
Er wurde in der kurzen Zeitspanne geboren, als seine Eltern die Grafschaft Toulouse regierten; kurze Zeit später übertrug sein Vater Wilhelm IX. Toulouse an Philippas Vetter Bertrand von Toulouse und ging selbst auf den Ersten Kreuzzug, während Philippa und sein Sohn in Poitiers blieben. Nach seiner Rückkehr zerstritt sich der junge Wilhelm mit seinem Vater, als dieser seine Ehefrau verließ und die Frau seines Vasallen Amaury I., Vizegraf von Châtellerault, zur Geliebten nahm – der Streit wurde erst beigelegt, als Wilhelm 1121 Eleonore von Châtellerault († nach März 1130) heiratete, die Tochter Amaurys und der Geliebten seines Vaters.
Wilhelm X. verbündete sich mit dem Grafen Gottfried V. Plantagenet gegen die Normandie. Die Ruhe, die er dadurch an der Nordgrenze erhielt, nutzte er, um seinen Vasallen Isembert de Châtelaillon, Herrn von Aunis zu bekämpfen.
Wenig glücklich war seine Unterstützung, die er mit dem päpstlichen Legaten Girard d’Angoulême dem Gegenpapst Anaklet II. von 1130 bis zu einem Treffen mit Bernhard von Clairvaux fünf Jahre später auf der Burg von Parthenay zukommen ließ. Er starb im Verlauf einer Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela an einer Lebensmittelvergiftung. In seinem letzten Willen bat er den französischen König Ludwig VI. darum, der Ehe zwischen seiner Tochter Eleonore von Aquitanien und dessen ältestem Sohn Ludwig zuzustimmen.
Wie sein Vater, so war auch Wilhelm X. ein Förderer der Troubadoure, der Musik und Literatur. Er war ein gebildeter Mann und versuchte, seinen beiden Töchtern eine ausgezeichnete Erziehung zukommen zu lassen, in einer Zeit, in der Europas Herrscher kaum lesen und schreiben konnten. Als Eleonore ihrem Vater als Herzogin folgte, setzte sie den Weg ihres Vaters fort und machte den aquitanischen Hof zum wissenschaftlichen Zentrum Europas.

Am Ende des Mittelalters wurde Wilhelm X. eine mit Legenden umrankte Figur, dabei teilweise mit Wilhelm von Gellone verwechselt, der ebenfalls Herzog von Aquitanien war, und dem Ordensgründer Wilhelm von Malavalle. 
von Aquitanien (von Poitou), Herzog Wilhelm X. (I7984)
 
41818 Zitat aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Conon,_Count_of_Montaigu (Sep 2023)

Conon was one of the most prominent lords of the Ardennes, being the count of Montaigu, lord of Rochefort and advocate (defender) of the city of Dinant from 1064.[b] He was also one of the most important vassals of the bishop of Liège, holding the county of Huy from the church.[citation needed] His chief seat was the castle of Montaigu, while the castle at Huy was the redoubt of the bishops.[1]

Succession
Conon first appears in 1055 alongside his father and his brother Rudolf confirming the diploma by which the Emperor Henry III transferred the church of Longlier [fr] to the abbey of Florennes. In 1064, Conon, his father and his brother witnessed the confirmation of the foundation of the priory at Longlier by Duke Frederick of Lower Lorraine.[2]

The Cantatorium of Saint-Hubert, in recording Conon's father's death in 1064, only accords him the title "count of Behogne" and not of Montaigu. It has been hypothesised that the elder Gozelo had already ceded the castle of Montaigu to his eldest son and moved his residence to the more secure and central village of Behogne, where he proceeded to erect the castle later known as Rochefort.[d] Whatever the case, Conon inherited his father's lands and titles after his death. A document dated 1 January 1071 in the archives of the abbey of Waulsort records Conon as count under Duke Godfrey IV and under the Emperor Henry IV.[2]

Lotharingian politics
On 30 August and 1 September 1080, an important regional assembly was held to decide on the construction of a stone bridge over the Meuse at Dinant. As suzerain over the city, Bishop Henry of Liège was present, as was Conon, the lay advocate of the city, and Count Albert III of Namur, who retained some rights in Dinant, including a right to tribute. Isaac, the mayor of Dinant, and Frewald, its provost, were also in attendance. It was necessary to get the permission of Godescalc, abbot of Waulsort, for the construction of a bridge, since it would obviate the need for the ferry, which was operated by the abbey and provided substantial revenues. A deal was struck, and the bridge was built.[2]

Conon was among the barons under the spiritual jurisdiction of the bishop of Liège who assented to the Truce of God (treuga Dei) being proclaimed throughout the diocese in 1082. This was the first time the truce had been proclaimed in the Holy Roman Empire.[e] In 1086, Conon also subscribed to the bishop's charter establishing a permanent tribunal to try high crimes such as abduction, rape, assault, robbery, arson and murder. The 15th-century chronicler Jean de Stavelot, records that Dodon, the count of Laroche, refused to accede to the charter and besieged by the forces of the assenting nobles. After a siege of seven months, the besiegers gave in and recognised the exemption of Laroche from the jurisdiction of the tribunal.[2]

In 1087, Conon was present in Aachen when the Emperor Henry IV took the collegiate church of Saint Servatius in Maastricht under his protection, confirmed its liberties and exempted its provostship from any other ecclesiastical jurisdiction.[2]

When Bishop Henry died in 1091, he was succeeded by Otbert, a man devoted to the cause of Henry IV and the Antipope Clement III against the legitimate pope, Urban II. When Otbert attempted to depose Theoderic II, abbot of Saint-Hubert, and appoint in his place Hildebrand, a monk of Lobbes, Conon led the noble opposition. The legal proceedings as recorded in the Cantatorium present Conon as a confident and unyielding lover of justice.[2]

In 1095, Conon assisted at a judicial duel between champions representing the inhabitants of Olne and the abbey of Stavelot. The men of Olne were renting land at Fraipont from the abbey, and disagreements between the parties had led to violence. Giselbert, champion of the abbey, won the duel.[2]

Crusade
In 1083, Bishop Henry of Liège gave Conon the advocacy of the domain of Nandrin, a possession of the church of Saint Paul of Liège in the county of Montaigu, because it had repeatedly suffered the depredations[f] of the neighbouring count of Clermont [fr]. In 1095, Henry's successor, Bishop Otbert, purchased the county of Clermont from its count, Giselbert, and enfeoffed Conon's son Lambert with it.[1]

Conon participated in the First Crusade, along with his sons Gozelo and Lambert and their erstwhile enemies Giselbert of Clermont and his ally Fredelo. They travelled with the army of Godfrey of Bouillon. Conon's lord, Bishop Otbert, had purchased the castle of Bouillon from Godfrey to finance the latter's crusade. Thirty-four marks for the purchase came from the poor church of Saintes-Marie-et-Perpétue in Dinant. In compensation, Otbert transferred some rents and tolls to the church and apparently persuaded Conon to transfer one of his rents as well.[3]

The army of Godfrey of Bouillon, with Conon's smaller retinue, was one of the first to arrive in Constantinople. There the Byzantine emperor Alexios I and Godfrey had different views of the goals of the crusade, and Godfrey was unwilling to commit to the emperor's demands until the remaining crusaders arrived. He camped outside the city, while Conon, Baldwin of Le Bourg and Godfrey of Esch (Fredelo's son) met with Alexios in the palace.[4] Conon and Baldwin subsequently received Alexios' representative, John Komnenos of Dyrrhachium. Conon's son Gozelo died in the East, but he and his son Lambert continued on to Jerusalem, after they considered their vows fulfilled and returned to Montaigu before the end of the year 1099.[1]

Alberic of Trois-Fontaines and Giles of Orval record the tradition that Conon was returning on a ship with Peter the Hermit and some men of Huy when they encountered a severe storm and vowed to build a church if they survived. The storm immediately subsided, and the promise was kept when Conon and Peter founded the Augustinian canonry of Neufmoustier, dedicated to the Holy Sepulchre and John the Baptist. According to the tradition kept at Neufmoustier, Peter lived there until his death in 1115 
von Montaigu, Graf Conon (Cuno, Kuno) (I42779)
 
41819 Zitat aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_Fitzalan,_Countess_of_Arundel

Elizabeth Fitzalan (née de Bohun), Countess of Arundel, Countess of Surrey (c. 1350 – 3 April 1385) was a member of the Anglo-Norman Bohun family, which wielded much power in the Welsh Marches and the English government. She was the first wife of Richard FitzAlan, a powerful English nobleman and military commander in the reigns of Edward III and Richard II. She was the mother of seven of his children, and as the wife of one of the most powerful nobles in the realm, enjoyed much prestige and took precedence over most of the other peers' wives.

Family and lineage
Lady Elizabeth de Bohun was born around 1350, the daughter of William de Bohun, 1st Earl of Northampton, and Elizabeth de Badlesmere. Her older brother Humphrey de Bohun, 7th Earl of Hereford, married Joan FitzAlan, a sister of the 11th Earl of Arundel, by whom he had two daughters. Elizabeth had a half-brother, Roger Mortimer, 2nd Earl of March, by her mother's first marriage to Sir Edmund Mortimer.

Her paternal grandparents were Humphrey de Bohun, 4th Earl of Hereford, and Elizabeth of Rhuddlan, daughter of King Edward I of England and Eleanor of Castile. Her maternal grandparents were Bartholomew de Badlesmere, 1st Baron Badlesmere, and Margaret de Clare.

Lady Elizabeth's parents both died when she was young, her mother having died in 1356, and her father in 1360.

Marriage and issue[edit]
On 28 September 1359, by Papal dispensation,[1] Elizabeth married Richard FitzAlan, who succeeded to the earldoms of Arundel and Surrey upon the death of his father, Richard FitzAlan, 3rd Earl of Arundel in 1376. Their marriage was especially advantageous as it united two of the most powerful families in England. The alliance was further strengthened by the marriage of Elizabeth's brother, Humphrey to FitzAlan's sister Joan.

As the Countess of Arundel, Elizabeth was one of the most important women in England, who enjoyed much prestige, and after the Queen, the Duchesses of Lancaster and York, and the Countess of Buckingham, took precedence over the other noble ladies in the realm.

At the coronation of King Richard II, FitzAlan carried the crown. In the same year, 1377, he was made Admiral of the South and West. The following year, 1378, he attacked Harfleur, but was repelled by the French.

FitzAlan allied himself with the King's uncle Thomas of Woodstock, Duke of Gloucester, who was married to FitzAlan's niece Eleanor de Bohun, who was also Elizabeth's niece. The two men eventually became members of the Council of Regency, and formed a strong and virulent opposition to the King. This would later prove fatal to both men. 
de Bohun, Gräfin Elizabeth (I9391)
 
41820 Zitat aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Gozelo_I,_Count_of_Montaigu (Sep 2023)

Count Gozelon (died 1064), was an 11th century count who held the forts Behogne at Rochefort, and Montaigu at Marcourt, which are both in the Ardennes in modern Belgium.[1] He was also advocatus of the abbey of Saint-Barthélémy, Liège, beginning in 1043. Gozelon is the earliest known member of the family of Counts of Montaigu that eventually also became Counts of Duras, by marriage to an heiress. He is of unknown parentage.

The name Gozelon implies a family connection with the House of Verdun, who had several men with this name and a strong presence in the same Ardennes region. Gozlin, Count of the Ardennes, for example, had a grandson Gozelon, Count of Bastogne, the successor to his father Reginar. Another one of Gozlin's grandsons (the son of Godfrey the Captive), was also known as Gozelo, but there is no direct evidence for a relationship.

In 1038, in an act witnessed by Gozelon, Gothelo the Great (Duke of Lorraine), Arnold I of Looz, an unknown count named Sigebold, and the Archbishop of Trier Poppo von Babenberg, restored the monastery of St. Matheus of Trier. 
von Montaigu, Graf Gozelo I. (Gozelon) (I42781)
 
41821 Zitat aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Katharine_Wright_Haskell (Mrz 2024)

Katharine Wright Haskell (August 19, 1874 – March 3, 1929) was the younger sister of aviation pioneers Wilbur and Orville Wright. She worked closely with her brothers, managing their bicycle shop in Dayton, Ohio, when they were away; acting as their right-hand woman and general factotum in Europe; assisting with their voluminous correspondence and business affairs; and providing a sounding board for their far-ranging ideas. She pursued a professional career as a high school teacher in Dayton, at a time when few middle-class American women worked outside the home, and went on to become an international celebrity in her own right. A significant figure in the early-twentieth-century women's movement, she worked actively on behalf of woman suffrage in Ohio and served as the third female trustee of Oberlin College.

Early years
Katharine Wright was born in Dayton, Ohio, on August 19, 1874, exactly three years after Orville Wright.[2] She was the youngest of five surviving children of Bishop Milton Wright and Susan Koerner Wright. When her mother died of tuberculosis in 1889, 14-year-old Katharine, as the only female child, was expected to fill her shoes. Throughout her teenage years and early adulthood, she pursued her education and teaching career while managing the home she shared with her father, an itinerant preacher, and older brothers. She was especially close to Wilbur and Orville, providing crucial moral and material support as they worked to solve the problem of powered human flight.[3] (The two oldest Wright brothers, Reuchlin and Lorin, left home while she was growing up.)
Katharine attended Central High School in Dayton and completed her secondary education at Oberlin Academy in 1893–94. After two years at what was then Oberlin's preparatory division, she attended Oberlin College, one of the few coeducational institutions in the United States at the time. The only Wright sibling to earn a college degree, she graduated in 1898, just shy of her twenty-fourth birthday.[4]
Katharine was exceptionally gifted, intellectually curious, and determined to become financially independent. Upon graduating from Oberlin, she took a position teaching Latin and English at Steele High School in Dayton. Although she found the work rewarding, she complained of earning less than her male colleagues and being assigned less desirable courses to teach.[4] This early experience of gender inequality in the workplace kindled a lifelong commitment to women's rights and education.[5] To assist with the household chores that she continued to perform on top of her full-time job, Katharine hired a teenage maid, Carrie Kayler, who would remain with the family for decades.[4]
Collaboration with brothers
The Wright Brothers, having neither independent resources nor government support, funded their aeronautical endeavors with earnings from their bicycle shop.[6] After they began spending summers at Kitty Hawk, North Carolina, in 1901, Katharine not only helped run the shop but packed supplies for their experiments and handled their official correspondence and relations with the press.[7] As Wilbur and Orville's efforts to market the Wright Flyer took them to Washington, D.C., and Europe, Katharine wrote hundreds of letters in which she kept them abreast of the progress of the family businesses, as well as personal and hometown news. She often scolded her unmarried brothers when they failed to keep up their end of the correspondence and warned them against amorous liaisons and other “distractions” that lay in wait for them abroad. Many of Katharine's letters from this and later periods are available as digital scans on the Library of Congress website. (See external links section).
In 1908, after nearly three years of trying, the brothers convinced the U.S. Signal Corps to allow them to test their Flyer for possible sale to the U.S. government at Fort Myer, Virginia. Orville was the pilot for the demonstrations. After a week of successful and record-breaking flights, disaster struck: on September 17, 1908, a split propeller sent the airplane out of control. The ensuing crash killed the passenger, U.S. Army Lieutenant Thomas Selfridge, and seriously injured Orville, who suffered broken ribs and a broken leg. Katharine took emergency leave from her teaching job and rushed to his bedside at an Army hospital in northern Virginia. She rarely left Orville's room during his seven-week recuperation and never returned to the career that had given her both intellectual satisfaction and an independent income.[8] Orville later said that he would have died without his sister's aid. In the aftermath of the crash, Katharine helped her brothers negotiate a one-year extension of their contract with the Signal Corps.[6]
Katharine was not the only woman contributing important assistance to the brothers. In 1910 they advertised for someone to do 'plain sewing'. They actually meant 'plane sewing' as they needed someone to stitch the fabrics to cover their planes, but the newspaper which published the advert assumed a misspelling and changed the vowel. Ida Holdgreve is who they took on.[9] When the company closed in 1915 she went on to work as forewoman overseeing many other women sewers at the Dayton-Wright Airplane Company.[10]
Celebrity
Soon after Orville's near-fatal accident, Wilbur asked Katharine to sail to France with their recuperating brother. She and Orville joined Wilbur in Pau in early 1909. Katharine dominated the social scene in Europe, being far more outgoing and charming than her notoriously shy brothers. She put her proficiency in French to use in liaising with European royalty and influential dignitaries like Alfonso XIII, King of Spain, Georges Clémenceau, Alfred Harmsworth, 1st Viscount Northcliffe, and Prince Friedrich Wilhelm of Prussia. She also made three flights with Wilbur while they were in Pau, becoming one of the first women to go up in an airplane.[11]

French journalists were captivated by what they saw as the human side of the Wright Brothers. They even concocted a story—which Katharine would take pains to refute in later years—that the “Wright sister” had assisted Wilbur and Orville with their mathematical computations.[13] In recognition of Katharine's vital importance to the Wright family team, the French government honored her as an Officier de l’Instruction Publique –one of France's highest academic distinctions—when her brothers received the prestigious Légion d’Honneur in 1909.[14]
The three Wrights returned to the United States as national heroes and international celebrities. Back home in Dayton, Katharine took on formal business responsibilities, serving briefly on the board of the Wright Company before Orville sold the family airplane business in 1915.[6] At the same time, she became an outspoken supporter of the woman suffrage movement in Ohio. In anticipation of an unsuccessful attempt to amend the state constitution, she marched in a suffrage parade in Dayton on October 24, 1914, along with her octogenarian father and brothers Orville and Lorin.[15] A pioneering feminist, Katharine would later write: “I get all ‘het up’ over living forever in a ‘man’s world,’ with so much discussion about what kind of women men like and so little concern over what kind of men women like, that it's a good deal like the particular subject of woman suffrage used to be with me. Orv always teased me about that. When we were working for it, he used to say that woman suffrage was like Rome, in one respect: all roads led to it, with me.”[16] Katharine traveled to Columbus to lobby state legislators on behalf of woman suffrage, an effort that ultimately bore fruit in 1919, when Ohio became the fifth state to ratify the Nineteenth Amendment.
Life after the deaths of Wilbur and Bishop Milton Wright
In 1914, some two years after Wilbur’s premature death, Katharine, Orville, and Bishop Milton Wright moved to Hawthorn Hill, a newly constructed mansion in the Dayton suburb of Oakwood. Bishop Wright died three years later. Carrie Kayler and her husband, Charles Grumbach, also had an apartment in the house. As his scientific career wound down, Orville became increasingly dependent on Katharine. While continuing to manage the household, she looked after his social schedule, correspondence, and business engagements along with his salaried secretary, Mabel Beck.[17] She also played an active behind-the-scenes role in Orville’s decades-long struggle with the Smithsonian Institution to gain appropriate recognition for the Wright Brothers’ invention.[13]

As Orville's consort, Katharine attended many formal ceremonies and aviation events, such the International Air Races in St. Louis in 1923 and Dayton in 1924. In September 1922, they helped the Wright Aeronautical Company christen the Wilbur Wright flying boat, designed by aviation pioneer Grover Loening, and participated in its maiden flight over the Hudson River. At the launch, Katharine and Orville were photographed standing beside Arctic explorer Vilhjalmur Stefansson, whose professional relationship with the youngest Wright brother led to a brief but intense emotional entanglement with Katharine in the early 1920s, as documented in their extensive correspondence.[18] Prominent in Dayton society, Katharine was an active member of the Helen Hunt Club, a women's literary group; president of the Young Women's League; and a supporter of other civic organizations.[15] She was also the moving force behind the Oberlin Alumni Association in Dayton and served as her class secretary for many years. In 1923, she was elected to the Oberlin College board of trustees and served her alma mater in that capacity from 1924 until her death in 1929. As only the third female trustee in Oberlin's history,[19] she exerted a strong influence in areas such as faculty and presidential appointments, building plans, and academic freedom.[20]
Marriage, later life, and death
Over the years Katharine stayed in touch with newspaperman Henry (Harry) J. Haskell, a close friend from her college days who had once tutored her in math. Associate editor (later editor) of the Kansas City Star, Haskell lived in Kansas City, Missouri, where Katharine and Orville visited him on several occasions. (Their older brother Reuchlin and his family also lived in Kansas City.) Haskell was one of a handful of influential journalists who spearheaded the campaign to vindicate the Wright brothers in their dispute with the Smithsonian. After his wife's death in 1923, he and Katharine began a long-distance romance that was conducted primarily through letters. Although her secret fiancé and Orville had long been friends, Katharine was apprehensive about her brother's likely reaction to their marriage. Her fears were borne out when Haskell belatedly broke the news to Orville: the surviving Wright brother was devastated and virtually stopped speaking to his sister.[4][13]
After procrastinating for more than a year, Katharine finally married Harry on November 20, 1926, in a small private ceremony at the Oberlin home of their mutual friend Professor Louis Lord, a well-known classicist.[21][22] Orville, convinced that his sister had violated a family pact to remain unmarried, refused to attend the wedding and severed all contact with his sister. Other family members were more supportive, however, and one of Katharine's nieces even attended the ceremony with her husband. Leaving Hawthorn Hill in secret and with a heavy heart, Katharine made her new home with Harry in Kansas City. Although they enjoyed a happy marriage, she continued to grieve over her broken relationship with Orville.[13]
In early 1929, as the Haskells were preparing to embark on their belated honeymoon in Europe, Katharine contracted pneumonia. When Orville found out, he still refused to contact her. Their brother Lorin, who had enthusiastically supported Katharine's marriage plans, prevailed on Orville to visit her, and he was at her bedside when she died on March 3, 1929, at age 54.[4]
Legacy
In a posthumous citation, Katharine's fellow Oberlin trustees described her as “a world figure who emerged from and dwelt in a model American home.” In 1931 Haskell donated a fountain to the college in her memory. Featuring a replica of a bronze sculpture by Verrocchio, it stands near the entrance to the Allen Memorial Art Museum, a short distance from the college's Wilbur and Orville Wright Laboratory of Physics.[23]
For decades historians and biographers of the Wright Brothers ignored or downplayed Katharine's role as an integral member of the family team. Only with the surge of interest in women's history in the late twentieth century, and the concomitant discovery of previously unknown letters and other documents, did she come to be recognized as both Wilbur and Orville's unsung partner and a significant figure in the women's movement.
Richard Maurer's The Wright Sister and Ian Mackersey's The Wright Brothers, both published to coincide with the centenary of the first flight in 2003, and David McCullough's The Wright Brothers (2015) reflect the ongoing effort to restore Katharine Wright Haskell to her rightful place in the Wright brothers’ saga. In 2017, Henry J. Haskell's grandson published Maiden Flight, a work of creative nonfiction about her late-life marriage, followed by a three-part biographical podcast titled In Her Own Wright. Novelist Patty Dann adopted a less rigorously source-based approach in The Wright Sister (2020). Dramatic treatments of Katharine's life range from one-woman shows to the 2022 opera Finding Wright by composer Laura Kaminsky and librettist Andrea Fellows Fineberg.[24] In 2022 the Smithsonian Institution's National Air and Space Museum unveiled a new Wright Brothers exhibit in which Katharine's role is highlighted. 
Wright, Katharine (I51434)
 
41822 Zitat aus: https://fr.wikipedia.org/wiki/Charles_de_Bourbon-Lavedan (Sep 2023)

Son père lui donna par lettres du mois d'août 1486, les terres de La Chaussée, d'Estain et de Bouconville en Barrois (fiefs donnés à Jean de Clermont par René d'Anjou duc de Bar2), auxquelles son oncle le duc Pierre de Bourbon ajouta la baronnie de Chaudes-Aigues par lettres du 2 mars 1490. Il acquit par le mariage qu'il avait contracté avec Louise du Lion le 21 février 1489, les baronnies de Malause-en-Quercy et de Barbazan, ainsi que la vicomté de Lavedan et les Quatre Vallées : les vallées d'Aure, Barousse, Neste, et Magnoac.

Au printemps 1488, en pleine Guerre folle, il est fait prisonnier lorsque Louis d'Orléans prit la ville de Vannes. En 1491, il obtint le commandement d'une compagnie de gendarmes en vue de l'expédition de Charles VIII en Italie.

Il était sénéchal de Toulouse dès 1493 et fit, en cette année, une distribution de soupe aux pauvres de Toulouse en l'honneur de la saint Louis. Il fut aussi sénéchal d'Albigeois, capitaine de Busset, puis maréchal et sénéchal de Bourbonnais, après que Pierre II de Bourbon l'a nommé par lettres du 12 septembre 1499. Après sa mort, cette charge sera d'ailleurs donnée à son frère aîné, Mathieu de Bourbon. Charles de Bourbon-Lavedan était aussi conseiller et chambellan du roi. 
von Bourbon-Lavedan, Charles (I42661)
 
41823 Zitat aus: https://geschichte-der-britischen-monarchie.fandom.com/de/wiki/Demetae (© CC-BY-SA)

DEMETAE

Die Demetae waren ein keltisches Volk aus der Eisenzeit Britanniens, die das Gebiet des heutigen Pembrokeshire und Carmarthenshire in südwest-Wales bewohnten und ihren Namen dem Königreich Dyfed gaben.

Geschichte
Die Demetae werden in Claudius Ptolemäus' Geographia erwähnt, sie sollen westlich der Silurer gelebt haben. Er erwähnt zwei ihrer Städte, Moridunum (das heutige Carmarthen) und Luentium (identifiziert als die Dolaucothi Goldminen nahe Pumsaint in Carmarthenshire). Sie werden nicht in Tacitus' Berichten der römischen Feldzüge in Wales erwähnt, die sich auf ihre Nachbarn konzentrierten, die Silurer und die Ordovicer.

Vortiporius, "Tyrann der Demetae", ist einer der Könige, die von Gildas in seinem De Excidio et Conquestu Britanniae verdammt werden.

Herrscher der Demetae

Nach dem Abzug der Römer aus Britannien blieben einige ihrer Mitglieder zurück, die entweder dort bleiben oder romanisierte Stammesmitglieder waren.

Der erste namentlich bekannte Stammesführer war Antonius Donatus Gregorius (Anwn Dynod). Er war angeblich ein Sohn von Magnus Maximus. Er begann sich mit den Déisi zu verbünden, einem irischen Stamm, der von Magnus in dem Gebiet angesiedelt worden war, um es vor irischen Plünderern zu schützen. Antonius hatte das Kommando über Süd Wales und scheint um 388 von den Demetae als Anführer akzeptiert worden zu sein.

Sein Sohn Demetrius (Ednyfed ap Anwn) war anscheinend der erste König der Demetae, aber Historiker vermuten, dass beide Namen aus Orten abgeleitet wurden und die Personen in dieser Form nicht wirklich existiert haben.

Demetrius' Sohn oder Enkel Clotri ap Ednyfed war der letzte männliche Herrscher der Demetae. Sein Sohn Maelgwn starb vor ihm und zurück blieb nur die Tochter Gweldyr, die Tryffin Farfog mac Aed Brosc von den Déisi heiratete. Tryffin soll der erste König von Dyfed gewesen sein, zu dem das Reich der Demetae unter seinem Sohn Aircol Lawhir mac Tryffin Farfog wurde. 
Farfog (mac Aed Brosc), König Tryffin (I30014)
 
41824 Zitat aus: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010231/2001-05-15/

Adelheid (Heilige)
Version vom: 15.05.2001
Autorin/Autor: Ernst Tremp

um 931 vielleicht in Orbe, 16./17.12.999, ​Kloster Selz (Unterelsass). Tochter von Kg. Rudolf II. von Burgund und der Königin Bertha. ​1) Lothar (950), ab 947 Kg. von Italien, 2) 951 Otto I. Nach Lothars Tod geriet A., die als Witwe nach langobard. Rechtstradition einen Nachfolger hätte designieren können, 950 in die Gewalt Kg. Berengars II. von Italien, konnte aber entfliehen. Als consors regni Ottos I. nahm sie an dessen Reichsgeschäften teil und begleitete ihren Gemahl auf seinen Italienzügen 961-965 und 966-972. Im Febr. 962 wurde sie in Rom neben Otto I. zur Kaiserin gekrönt. A. war an der Erziehung Ottos II. massgebl. beteiligt und bis 978 dessen einflussreichste Ratgeberin (Ottonen). Nach dem Tod ihrer Schwiegertochter, der Kaiserin Theophanu, übernahm sie 991 die Regentschaft für ihren Enkel Otto III. bis zu dessen Mündigkeit 994. Durch ihr langes, bewegtes und polit. einflussreiches Leben gehört A. zu den bedeutendsten Frauen des 10. Jh.; Zeitgenossen rühmten ihre Schönheit, Klugheit und Sittenstrenge. Sie förderte die monast. Reformbewegung von Cluny (F) und stand dessen Äbten Maiolus und Odilo nahe. Um 961/965 vollendete sie zusammen mit ihrem Bruder Konrad die von ihrer Mutter Bertha initiierte Gründung des Klosters Payerne. Sie war Beschützerin Kg. Konrads und danach Kg. Rudolfs III., ihres Neffen. Auf Bitten A.s schenkte Otto III. 994 dem Kloster Selz, ihrer Lieblingsgründung, Besitzungen in Kirchberg (BE), Wimmis und Uetendorf. Um in der Heimat Frieden zu stiften, unternahm sie am Ende ihres Lebens, 999, eine Reise nach Burgund, besuchte, begleitet von Abt Odilo, das Grab ihrer Mutter in Payerne, die Thebäerheiligtümer in Saint-Maurice und Saint-Victor in Genf und übertrug Saint-Victor an Cluny. Mit seiner Lebensbeschreibung, dem "Epitaphium Adelheidis imperatricis", begründete Odilo ihre von den Cluniazensern geförderte Verehrung, die 1097 zu ihrer Kanonisation durch Papst Urban II. führte (Fest 16.12.).

 
von Burgund (Welfen), Kaiserin Adelheid (I3947)
 
41825 Zitat aus: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025083/2005-01-20/

Curti (UR)

Kaufmannsfam. des 18. und 19. Jh., von Gressoney südl. des Monte Rosa stammend. Ab ca. 1700 waren sie wohl zuerst in Bürglen, dann in Altdorf, wo sie mehrere Häuser besassen, heimatberechtigt. Franz Valentin (1727-80) erlangte 1750 das Urner Landrecht. Angehörige der Fam. waren Offiziere in Frankreich und Turin, vereinzelt Priester und Kunstmaler. Hauptsächlich aber betätigten sie sich mit grossem Erfolg im Handel über den Gotthard. Josef Anton (1760-1836) galt als einer der reichsten Urner. V.a. im 19. Jh. bestanden Verschwägerungen mit den politisch führenden Kreisen Uris und Urserns (Müller, Arnold, Schmid, Nager) wie mit den aufstrebenden Fam. aus Handel und Verkehr (Muheim, Zgraggen). In der Revolutionszeit waren die C. helvetisch eingestellt. Die Fam. starb in der 2. Hälfte des 19. Jh. aus.

Version vom: 20.01.2005
Autorin/Autor: Hans Stadler 
Curti, Josef Anton (I18729)
 
41826 Zitat aus: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/042503/2007-01-23/

Emil Georg Leo von Greyerz

20.4.1811 Günzburg (Bayern), 11.3.1869 Bern, ref., von Bern. Sohn des Gottlieb . Bruder des Adolf und des Walo. ​Caroline Fueter, Tochter des Christian Fueter. 1820 Übersiedlung der Fam. nach Augsburg, wo G. als Mitschüler des späteren Napoleons III. ein Privatgymnasium besuchte (Abitur 1829). 1829-31 Försterausbildung bei Karl Albrecht Kasthofer in Unterseen. 1831-32 naturwissenschaftl. Studien an der Univ. Bern. 1832 Forstadjunkt der Stadt Bern. 1833 ernannte ihn die liberale Regierung zum Kreisoberförster. 1846 von der radikalen Regierung nicht mehr gewählt, 1850 von der konservativen Regierung wieder eingesetzt. 1857 Stadtforstmeister von Bern. 1865-66 Präs. der Ökonom. Gesellschaft Bern. Kommandant einer Scharfschützenkompanie im Sonderbundskrieg. G. wurde häufig als Experte für forstl. Verwaltungsaufgaben herangezogen, so von Zofingen, Solothurn und vom Kt. Basel-Landschaft.

Version vom: 23.01.2007
Autorin/Autor: Christoph Zürcher 
von Greyerz, Georg Leo Emil (I51193)
 
41827 Zitat aus: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Abensberg,_Grafen_von

Abensberg, Grafen von

von Helmut Flachenecker

Seit 1170 bezeugtes Adelsgeschlecht. Den Grafen bzw. Herren von Abensberg gelang es, eine eigenständige Herrschaft zwischen Ingolstadt und Kelheim bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert zu erhalten. Ihre Stellung basierte überwiegend auf Klostervogteien, Reichsrechten und der Übernahme von bayerischen Ämtern. Die Abensberger gehörten zu den wenigen hochfreien Adelsfamilien im spätmittelalterlichen Herzogtum Bayern.

Anfänge und Aufstieg
Die Abensberger zählten zu denjenigen Adelssippen, die sich aufgrund ihres erfolgreichen Herrschaftsaufbaus Ende des 12. Jahrhunderts den Grafentitel zuerkannten bzw. von der Umgebung erhielten. Bei den Abensbergern ist dies um 1180 zu beobachten. Möglicherweise war ihre Nähe zu den Wittelsbachern mit ausschlaggebend.

Hinter dem Begriff Abensberger stand ein vielköpfiger regionaler Sippenverband mit den nach Abensberg (Lkr. Kelheim) und Altmannstein (Lkr. Eichstätt) bezeichneten Hauptlinien und den mit Siegenburg, Ratzenhofen (beide Lkr. Kelheim) und Rottenegg (Lkr. Pfaffenhofen an der Ilm) bestimmten Nebenlinien. Damit dürften sie wohl von den Herrn von Abenberg in Mittelfranken zu unterscheiden sein. Das früheste Auftreten der Familie im 11. Jahrhundert ist schwierig zu belegen; der als Stammvater immer wieder herangezogene 'Babo' bleibt Fiktion. Erst ab den 1170er Jahren tauchen urkundliche Belege auf: So sind Altmann und Eberhard von Abensberg seit 1171 in der Umgebung des Bayernherzogs Heinrichs des Löwen (reg. 1156-1180, 1142-1180 Herzog von Sachsen) und der bayerischen Pfalzgrafen aus dem Hause der Wittelsbacher nachweisbar; Emma Mages zählt sie zu der Gruppe der wittelsbachischen Ministerialen. Seit dem Spätmittelalter gehörten sie zu der Gruppe der Hochfreien, d. h. zu denjenigen, welche die Turnierfähigkeit besaßen.

Das von den Abensbergern geführte Wappen war schräg geteilt, vorne silber, hinten schwarz.

Territorium
Der Familienverband herrschte über ein Gebiet zwischen dem Unterlauf der Altmühl, der Donau und der Abens. Die Grundlagen hierfür bildeten Allodien und Reichs- bzw. Kirchenlehen sowie Vogteirechte, welche die Familie in Verbindung mit Forst- und Rodungsrechten zum Aufbau eines kleinen Territoriums an der Nahtstelle zwischen Ober- und Niederbayern nutzte. Sie traten als Vögte der Augustinerchorherrenstifte Rohr (Lkr. Kelheim), Paring (Gde. Langquaid, Lkr. Kelheim) und Schamhaupten (Gde. Altmannstein, Lkr. Eichstätt) auf, ferner über das Benediktinerkloster Biburg (Lkr. Kelheim). Als Bruder des Stifters des Benediktinerklosters Biburg übernahm Ulrich von Altmannstein die Klostervogtei; sie blieb bei dieser Linie bis zu deren Aussterben 1232. Abensberger besaßen Vogteien über Klosterbesitzungen von Geisenfeld, Münchsmünster (beide Lkr. Pfaffenhofen a.d. Ilm), im 15. Jahrhundert auch von Ober- und Niedermünster (Regensburg) sowie Weltenburg (Lkr. Kelheim), besonders aber von St. Emmeram in Regensburg. Die exakte Vogteiübertragung ist unbekannt, seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts sind die Rechte jedoch nachweisbar. Dazu gehörten im Kern die Dörfer Thann, Dünzling, Peising (alle Lkr. Kelheim) und Gebraching (Lkr. Regensburg). Bei Besitzstreitigkeiten des Regensburger Schottenklosters St. Jakob in diesem Raum mit Dritten agierten die Abensberger bisweilen als Schiedsrichter.

Die Abensberger gründeten in den 1360er Jahren ein weltliches Chorherrenstift in Essing (Lkr. Kelheim). Seit 1332 hatten sie ihre Familiengrablege im Augustinerchorherrenstift Rohr, 1456 erfolgte eine Verlegung in eine neu gestiftete Heilig-Geist-Kapelle außerhalb des dortigen Klausurbereichs. 1354 kam es dort auch zu einer Stiftung eines Siechenhauses. In Paring gehörte ihnen ein Altar in einer eigenen Kapelle mit wöchentlicher Messe für das Seelenheil der Familienangehörigen. Hinzu trat 1457 eine Seelheilstiftung an der Alten Kapelle in Regensburg.

Zwischen Reichsunmittelbarkeit und Nähe zu den bayerischen Herzögen
Der Grundstein für die spätere Reichsunmittelbarkeit der Abensberger wurde unter Ulrich III. gelegt: Aufgrund seiner Nähe zu Ludwig dem Bayern (reg. 1314-1347, seit 1328 Kaiser) und dessen Familie gewannen die Abensberger zahlreiche kaiserliche und herzogliche Privilegien, die ihnen Blutgerichtsbarkeit und Marktrechte für verschiedene Orte ihrer Herrschaft gewährten; diese (auch die herzoglichen!) Privilegien erfuhren unter Ludwigs kaiserlichen Nachfolgern wiederholt reichsrechtliche Bestätigung bzw. wurden ausgeweitet. Eine Bestätigung seiner Besitzungen und Rechte als Reichslehen erhielt schließlich Niklas von Abensberg (gest. 1485) durch Friedrich III. (reg. 1440-1493, Kaiser seit 1452) im Jahre 1477.

Die Abensberger gehörten zu den wenigen Familien, die durch das Hin- und Herwechseln zwischen Reichsunmittelbarkeit und pragmatischer Nähe zu den Wittelsbachern eine eigenständige Position an der Nahtstelle zwischen Ober- und Niederbayern halten konnten. Am bayerischen Gerichtsort Kelheim handelten sie im 14./15. Jahrhundert oftmals als Pfleger im herzoglichen Auftrag. Um den mächtigen Nachbarn nicht zu verärgern, verzichteten sie ab 1275 nach dem Aussterben der Rottenegger Linie auf den Grafentitel und nannten sich fortan "Herren von Abensberg". Mehrere Abensberger sind in bayerischen Diensten zu finden, ohne dass sie in die Landständigkeit herabgesunken wären.

Ende und Übergang an Bayern
Der letzte Abensberger, Niklas, der seinem ca. 1476 verstorbenen Vater Johann III. in dessen Rechte nachfolgte, war eine zutiefst widersprüchliche Persönlichkeit zwischen prunkvoller Zurschaustellung von adeligem Standesethos und einer großen religiösen Stiftungstätigkeit. Am 28. Februar 1485 wurde er im Rahmen einer Fehde mit den oberbayerischen Herzögen Albrecht IV. (reg. 1465-1508) und Christoph (reg. 1449-1493) erstochen. Obwohl Abensberg reichsunmittelbares Territorium war, wurde es von Bayern sofort besetzt und gegen eine nicht unerhebliche Geldsumme von König Maximilian (reg. 1486-1519, Kaiser ab 1508) im Dezember 1493 endgültig durch die Wittelsbacher erworben.

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von Abensberg, Graf Ulrich IV. (I11717)
 
41828 Zitat aus: https://www.pfarrei-schattdorf.ch/home/kirche-und-kapellen/crivelli-kapelle/

Bei der Schächenbrücke am Dorfeingang steht die Crivelli-Kapelle, die im Volksmund auch Schächenkapelle genannt wird. Die Geschichte der Schächenkapelle geht zurück ins 15. Jahrhundert. So lesen wir in einer Inschrift oberhalb der Eingangstüre: "Dieses Bildnus ist in einer alten Capelen gestanden, welche Herr Hauptmann Adrian Kuon nach der bluotigen Blauweilter Schlacht, daran er sich ritterlich gehalten, an diesem Platze erbauen lassen." Die Inschrift bezieht sich auf die Darstellung der Pietà, welche sich ebenfalls oberhalb des Eingangportals befindet.

Die heutige Crivelli-Kapelle wurde von Sebastian Heinrich Crivelli (1597-1664) gestiftet. Er war Landamann und Oberst eines Schweizer Regiments. Als Dank für die Rückkehr von einer Reise, die er als Gesandter des spanischen Königs Philipp IV. unternahm, finanzierte er den Bau der Kapelle. Sie war als Grabkirche für seine Familie gedacht. So befindet sich in einer Art Krypta die Bestattungsnische Crivellis.

Die Kapelle ist den Heiligen Sebastian und Adrian geweiht. Der Barockaltar stammt aus der Bauzeit. Das Altarbild wurde um 1850 von Anton Bütler gestaltet. Der Wandgemäldezyklus stammt von 1966 und wurde von Augustin Meinrad Bächtiger angebracht. Wegen der Verbreiterung der Gotthardstrasse musste die Kapelle im Jahr 1962 um einige Meter verschoben werden. Seit 1980 befindet sich die Crivelli-Kapelle im Besitz der Kirchgemeinde Schattdorf. Im Jahr 2009 wurde die Kapelle innen und aussen komplett renoviert. 
Kuon, Landvogt, Ritter & Hauptmann Adrian (I16739)
 
41829 Zitat aus: https://www.wp.de/staedte/arnsberg/wedinghausen-grab-unter-schon-ausgegrabener-gruft-entdeckt-id216214739.html?fbclid=IwAR0vqVrKqXoE-KwSW1lP86UQA2Y67cd1VmIW5dnBJ1tkXb6tL3PMvN1t8cU

KLOSTER WEDINGHAUSEN
Grab unter bereits ausgegrabener Gruft in Arnsberg entdeckt

Achim Gieseke 16.01.2019 - 07:30 Uhr

Bei Ausgrabungen im Kloster Wedinghausen wurde ein weiteres Grab mit zahlreichen Knochen entdeckt. Archäologen stehen vor einem Rätsel.
Die Ausgrabungen im Kloster Wedinghausen werden immer spannender und versprechen, dies auch noch lange Zeit zu bleiben. Jetzt gibt es eine neue Überraschung: Unter der erst im vergangenen Jahr im Kapitelsaal entdeckten ausgemalten Gruft haben die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ein weiteres Grab mit zahlreichen Knochen gefunden.

Möglicherweise handelt es sich dabei nun tatsächlich um die sterblichen Überreste des Klostergründers Heinrich I, die man bislang in der zuerst entdeckten Gruft vermutet hatte. Wissenschaftliche Untersuchungen sollen Klarheit bringen.

Wie in einem guten Krimi

Es ist fast wie in einem guten Kriminalroman: Die Spannung wird dramaturgisch geschickt gesteigert, immer neue rätselhafte Geheimnisse tauchen aus der Vergangenheit auf. Doch es ist in den Gemäuern des Klosters Wedinghausen keine Regisseurin, kein Regisseur, die bzw. der das Drehbuch schreibt, sondern die Geschichte des Klosters selbst.

„Wir hatten uns schon bei Entdeckung der ersten Gruft die Frage gestellt,“ sagt die für die Grabungen verantwortliche Dr. Bettina Heine-Hippler (LWL), „ob möglicherweise an dieser Stelle schon ein Vorgängergrab existiert hat.“

Ein spätere Umbettung ist eher unwahrscheinlich

Diese Vermutung war aufgekommen, so Heine-Hippler, weil die wunderbaren, nur noch in sehr wenigen anderen vergleichbaren Gräbern erhaltenen Ausmalungen dieser Qualität nach Einschätzung von Kunsthistorikern erst um 1320/1340 entstanden sind.

„Vermutlich im Auftrag von Beatrix von Rietberg, die damit ihre Vorfahren ehren wollte.“ Klostergründer Graf Heinrich I. von Arnsberg ist jedoch bereits um 1200 verstorben. „Und es ist sehr unwahrscheinlich, dass er später nochmals umgebettet wurde.“

Mittelalterarchäologe gibt den entscheidenden Hinweis

Was zunächst eine in langer archäologischer Erfahrung begründete Ahnung ist, bestätigt sich dann: Ein von den Ausgräbern hinzugezogener, bereits im Ruhestand befindlicher Mittelalterarchäologe des LWL bemerkt, dass der Boden der vermeintlichen Grafengruft sehr locker ist und gibt damit den entscheidenden Hinweis.
Daraufhin, erklärt Dr. Ing. Bettina Heine-Hippler, habe man zunächst die Gruft sofort statisch gesichert und dann in die Tiefe geschaut. „Und dort eine weitere Gruft voller Knochen entdeckt.“

DNA-Analyse soll nun folgen

Um endgültige Klarheit zu bekommen, sollen diese Knochen nun wissenschaftlich untersucht werden - per C14-Methode (Radiokohlenstoffdatierung), DNA-Analyse sowie einer anthropologischen Prüfung. Das volle Programm also. „Und wenn wir schließlich alle erforderlichen Kenntnisse haben, sind wir in der Lage, die Knochenfunde exakt zuordnen zu können.“

Allerdings, so Heine-Hippler, „sind wir uns ganz sicher, dass es sich bei den drei Schädeln in dem Kopfsarkophag um die Schädel von Klostergründer Heinrich I, seinem Sohn Heinrich II. und dessen Ehefrau Ermengardis handelt.“

Der Kopfsarkophag war 1804 bei Aufräumarbeiten im da schon aufgelösten Kloster in der Tumba entdeckt worden. Die Tumba wird im Frühjahr erneut geöffnet und der knöcherne Inhalt ebenfalls untersucht. „Denn das alles muss durch DNA-Tests wissenschaftlich untermauert werden.“

Forschungsarbeiten werden weiter spannend bleiben

Aber das ist noch längst nicht das Ende der rätselhaften Geschichten rund um das ehemalige Prämonstratenserkloster. Denn Dr. Bettina Heine-Hippler verspricht:

„Hier sind wir noch lange nicht fertig mit den Forschungsarbeiten. Das wird weiter sehr spannend bleiben.“

Heimatbund: 6000 Euro für DNA-Untersuchung

Der Heimatbund beteiligt sich mit 6000 Euro an der Finanzierung der DNA-Proben aus dem Grafengrab. Dafür, so Vorsitzender Werner Bühner, habe man eigens Arnsberger Heimatfreunde, heimische Unternehmen und Institutionen um Spenden gebeten. Mit Erfolg.

Der Wunsch des Heimatbundes im Gegenzug an den LWL: „Wir wollen dafür am dokumentarischen Teil der Ausgrabungsauswertungen beteiligt werden und Fotos und Dokumente bekommen.“ Denn die sind auch für Arnsberg von großer Bedeutung.

Wichtig wäre Klärung der Verwandtschaftsverhältnisse

Ein absolutes Highlight für den Heimatbund wäre hier die umfassende Erforschung der Verwandtschaftsverhältnisse der einst mächtigen Arnsberger Grafen in Deutschland und auch im europäischen Raum gemeinsam mit dem LWL. Eben per DNA-Untersuchungen. Denn die Arnsberger Grafen spielten im Mittelalter in der ersten politischen Liga:

Arnsberger Grafen mischten in europäischer Politik mit

„Schon Friedrich I. von Arnsberg, genannt der Streitbare, war ein Global Player und ein enger Freund des Kaisers Friedrich I. Barbarossa.“

Auch des Streitbaren - übrigens wahrscheinlich begraben in der Propsteikirche - Nachkomme Heinrich I., der Klostergründer, habe in der europäischen Politik kräftig mitgemischt.

Heimatbund will aktiv an der Klärung teilhaben

Heinrich selbst wird von Barbarossa sogar offiziell als Verwandter bezeichnet. Daher wäre die Klärung der Verwandtschaftsverhältnisse für den Heimatbund und die mittelalterliche Geschichtsschreibung grundsätzlich von großer Bedeutung. „Diese Verbindungen würden wir daher gerne nachweisen oder zumindest daran aktiv teilhaben.“

Ein Projekt, so Bühner, das an kein Zeitfenster gebunden und damit mit aller Gründlichkeit umsetzbar sei. „Dafür würden wir auch andere Organisationen um Unterstützung bitten, die wiederum von unserer Arbeit profitieren könnten.“

Mehr (Fotos) unter dem Link oben
 
von Arnsberg, Graf Heinrich I. (I13498)
 
41830 Zitat aus: https://www.wp.de/staedte/arnsberg/wedinghausen-grab-unter-schon-ausgegrabener-gruft-entdeckt-id216214739.html?fbclid=IwAR0vqVrKqXoE-KwSW1lP86UQA2Y67cd1VmIW5dnBJ1tkXb6tL3PMvN1t8cU

KLOSTER WEDINGHAUSEN
Grab unter bereits ausgegrabener Gruft in Arnsberg entdeckt

Achim Gieseke 16.01.2019 - 07:30 Uhr

Bei Ausgrabungen im Kloster Wedinghausen wurde ein weiteres Grab mit zahlreichen Knochen entdeckt. Archäologen stehen vor einem Rätsel.
Die Ausgrabungen im Kloster Wedinghausen werden immer spannender und versprechen, dies auch noch lange Zeit zu bleiben. Jetzt gibt es eine neue Überraschung: Unter der erst im vergangenen Jahr im Kapitelsaal entdeckten ausgemalten Gruft haben die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ein weiteres Grab mit zahlreichen Knochen gefunden.

Möglicherweise handelt es sich dabei nun tatsächlich um die sterblichen Überreste des Klostergründers Heinrich I, die man bislang in der zuerst entdeckten Gruft vermutet hatte. Wissenschaftliche Untersuchungen sollen Klarheit bringen.

Wie in einem guten Krimi

Es ist fast wie in einem guten Kriminalroman: Die Spannung wird dramaturgisch geschickt gesteigert, immer neue rätselhafte Geheimnisse tauchen aus der Vergangenheit auf. Doch es ist in den Gemäuern des Klosters Wedinghausen keine Regisseurin, kein Regisseur, die bzw. der das Drehbuch schreibt, sondern die Geschichte des Klosters selbst.

„Wir hatten uns schon bei Entdeckung der ersten Gruft die Frage gestellt,“ sagt die für die Grabungen verantwortliche Dr. Bettina Heine-Hippler (LWL), „ob möglicherweise an dieser Stelle schon ein Vorgängergrab existiert hat.“

Ein spätere Umbettung ist eher unwahrscheinlich

Diese Vermutung war aufgekommen, so Heine-Hippler, weil die wunderbaren, nur noch in sehr wenigen anderen vergleichbaren Gräbern erhaltenen Ausmalungen dieser Qualität nach Einschätzung von Kunsthistorikern erst um 1320/1340 entstanden sind.

„Vermutlich im Auftrag von Beatrix von Rietberg, die damit ihre Vorfahren ehren wollte.“ Klostergründer Graf Heinrich I. von Arnsberg ist jedoch bereits um 1200 verstorben. „Und es ist sehr unwahrscheinlich, dass er später nochmals umgebettet wurde.“

Mittelalterarchäologe gibt den entscheidenden Hinweis

Was zunächst eine in langer archäologischer Erfahrung begründete Ahnung ist, bestätigt sich dann: Ein von den Ausgräbern hinzugezogener, bereits im Ruhestand befindlicher Mittelalterarchäologe des LWL bemerkt, dass der Boden der vermeintlichen Grafengruft sehr locker ist und gibt damit den entscheidenden Hinweis.
Daraufhin, erklärt Dr. Ing. Bettina Heine-Hippler, habe man zunächst die Gruft sofort statisch gesichert und dann in die Tiefe geschaut. „Und dort eine weitere Gruft voller Knochen entdeckt.“

DNA-Analyse soll nun folgen

Um endgültige Klarheit zu bekommen, sollen diese Knochen nun wissenschaftlich untersucht werden - per C14-Methode (Radiokohlenstoffdatierung), DNA-Analyse sowie einer anthropologischen Prüfung. Das volle Programm also. „Und wenn wir schließlich alle erforderlichen Kenntnisse haben, sind wir in der Lage, die Knochenfunde exakt zuordnen zu können.“

Allerdings, so Heine-Hippler, „sind wir uns ganz sicher, dass es sich bei den drei Schädeln in dem Kopfsarkophag um die Schädel von Klostergründer Heinrich I, seinem Sohn Heinrich II. und dessen Ehefrau Ermengardis handelt.“

Der Kopfsarkophag war 1804 bei Aufräumarbeiten im da schon aufgelösten Kloster in der Tumba entdeckt worden. Die Tumba wird im Frühjahr erneut geöffnet und der knöcherne Inhalt ebenfalls untersucht. „Denn das alles muss durch DNA-Tests wissenschaftlich untermauert werden.“

Forschungsarbeiten werden weiter spannend bleiben

Aber das ist noch längst nicht das Ende der rätselhaften Geschichten rund um das ehemalige Prämonstratenserkloster. Denn Dr. Bettina Heine-Hippler verspricht:

„Hier sind wir noch lange nicht fertig mit den Forschungsarbeiten. Das wird weiter sehr spannend bleiben.“

Heimatbund: 6000 Euro für DNA-Untersuchung

Der Heimatbund beteiligt sich mit 6000 Euro an der Finanzierung der DNA-Proben aus dem Grafengrab. Dafür, so Vorsitzender Werner Bühner, habe man eigens Arnsberger Heimatfreunde, heimische Unternehmen und Institutionen um Spenden gebeten. Mit Erfolg.

Der Wunsch des Heimatbundes im Gegenzug an den LWL: „Wir wollen dafür am dokumentarischen Teil der Ausgrabungsauswertungen beteiligt werden und Fotos und Dokumente bekommen.“ Denn die sind auch für Arnsberg von großer Bedeutung.

Wichtig wäre Klärung der Verwandtschaftsverhältnisse

Ein absolutes Highlight für den Heimatbund wäre hier die umfassende Erforschung der Verwandtschaftsverhältnisse der einst mächtigen Arnsberger Grafen in Deutschland und auch im europäischen Raum gemeinsam mit dem LWL. Eben per DNA-Untersuchungen. Denn die Arnsberger Grafen spielten im Mittelalter in der ersten politischen Liga:

Arnsberger Grafen mischten in europäischer Politik mit

„Schon Friedrich I. von Arnsberg, genannt der Streitbare, war ein Global Player und ein enger Freund des Kaisers Friedrich I. Barbarossa.“

Auch des Streitbaren - übrigens wahrscheinlich begraben in der Propsteikirche - Nachkomme Heinrich I., der Klostergründer, habe in der europäischen Politik kräftig mitgemischt.

Heimatbund will aktiv an der Klärung teilhaben

Heinrich selbst wird von Barbarossa sogar offiziell als Verwandter bezeichnet. Daher wäre die Klärung der Verwandtschaftsverhältnisse für den Heimatbund und die mittelalterliche Geschichtsschreibung grundsätzlich von großer Bedeutung. „Diese Verbindungen würden wir daher gerne nachweisen oder zumindest daran aktiv teilhaben.“

Ein Projekt, so Bühner, das an kein Zeitfenster gebunden und damit mit aller Gründlichkeit umsetzbar sei. „Dafür würden wir auch andere Organisationen um Unterstützung bitten, die wiederum von unserer Arbeit profitieren könnten.“

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Ermengarde (I11239)
 
41831 Zitat aus: NEUJAHRSBLATT der Gesellschaft zu Fraumünster auf das Jahr 2020 - Herausgegeben am 2 Jan 2020 - Seite35

Mathilde wurde bereits als 11 jährige von allen Erzbischöfen und Bischöfen des Reiches zur Äbtissin des neu gegründeten Stiftes Quedlinburg geweiht und wurde in dieser Funktion eine mächtige Repräsentantin des Königshauses. Zwischen 968 und 972, als Otto I. in Italien weilte, war sie die einzige Vertreterin des Kaiserhauses nördlich der Alpen. Zur Vorbereitung auf die damit verbundenen Aufgaben widmete Widuking von Corvey (925-980) ihr seine "Sachsengeschichte".

Im Jahr 978 begleitete Äbtissin Mathilde ihre Mutter, Kaiserin Adelheid, auf deren Reise nach Burgund. Auch an der glanzvollen Osterfeier ihres Bruders, Kaiser Ottos II., in Rom im Jahr 981 nahm Mathilde als "Metropolitanense abbatissa" teil, zusammen mit den Kaiserinnen Adelheid und Theophanu, König Konrad von Burgund, Herzog Otto von Schwaben und Bayern sowie zahlreichen deutschen, französischen, italienischen und spanischen Bischöfen und Äbten. Während des Italienfeldzuges 997 betraute Otto I. sie laut Thietmar von Merseburg mit der "curia regnis".

 
von Quedlinburg (Liudolfinger / Ottonen), Äbtissin Mathilde (I2318)
 
41832 Zitat aus: Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Meinhard_II. (Okt 2017)

Ab 1253 war Meinhard zusammen mit seinem jüngeren Bruder Albert (I.) auf der Burg Hohenwerfen in Geiselhaft des Salzburger Erzbischofs Philipp von Spanheim. In diese missliche Lage waren die Brüder im Austausch für ihren gefangenen Großvater Albert III. gekommen, nachdem dieser und ihr Vater eine Auseinandersetzung gegen den Erzbischof verloren hatten. 1259 kam Meinhard frei und konnten das Erbe des im Jahr davor gestorbenen Vaters antreten. Zwischenzeitlich hatte die Mutter Adelheid vvon Tirol die Geschäfte geführt, die ein eigenes Siegel hatte. Graf Albert I. kam erst im Jahre 1261 frei. Am 4. März 1271 teilten die Brüder auf Schloß Tirol die weitverstreuten Besitzungen und Rechte auf: Meinhard übernahm die Grafschaft Tirol, die sich seinerzeit noch im Vinschgau und Engadin erstreckte, sein Bruder erhielt die Besitzungen in Friaul, Istrien, Kärnten und im Pustertal.[1] 1276–1279 übernahm er die Landhauptmannschaft in Kärnten.
Meinhard hatte am 6. Oktober 1259 Elisabeth von Bayern geehelicht, die zehn Jahre ältere Witwe des römisch-deutschen Königs Konrad IV. Diese war die Mutter des letzten legitimen Staufers, Konradin. Jener galt als aussichtsreicher Prätendent auf den Kaiserthron. Als Konradin 1267 nach Italien zog, um das staufische Erbe in Süditalien anzutreten, unterstützte Meinhard seinen Stiefsohn lediglich mit Weggeleit und Geld. Konradin wurde bei seinem Italienzug am 23. August 1268 in der Schlacht bei Tagliacozzo von Karl von Anjou entscheidend geschlagen und im Oktober 1268 in Neapel hingerichtet.

Meinhard unterstützte in der Folge Rudolf I. von Habsburg, dem er seit dem Italienzug freundschaftlich eng verbunden war, in der Auseinandersetzung mit König Ottokar II. von Böhmen und wurde dafür 1286 zum Reichsfürsten erhoben und mit dem Herzogtum Kärnten belehnt. Außerdem wurde die Verehelichung ihrer beiden Kinder beschlossen: Meinhards Tochter Elisabeth heiratete Albrecht I., den deutschen König von 1298 bis 1308, und wurde zur Stammmutter aller späteren Habsburger. Durch diesen Ehebund fiel späterhin Tirol an Habsburg.
Meinhard erwarb, teils durch politische, teils durch kriegerische Aktion, etliche weitere Territorien, so kaufte er im Mai 1284 dem Grafen Gebhard von Hirschberg alle Besitzungen im Inntal ab, besiegte später die Herren von Enn und kaufte auch den Grafen von Eschenlohe-Hertenberg und den Herren von Salurn ihre Güter ab. Meinhard war ein Machtmensch, der seine Interessen häufig rücksichtslos durchsetzte. Die Fürstbistümer Trient und Brixen unterstellte er seiner Gerichtsbarkeit, daher ggilt er als der eigentliche Begründer des Landes Tirol (formal kamen diese Territorien erst 1803 an Tirol). Er führte eine moderne, auf bezahltem Beamtentum – anstatt Lehensherrschaft – gegründete Verwaltung ein (den Familiaren, oft nichtadligen Leuten), er schuf Gerichtsbezirke und ein straffes Steuerwesen. Ab 1286 ist auch die Abfassung eines eigenen deutschsprachigen, wenngleich nur fragmentarisch überlieferten Tiroler Landrechts bezeugt, was als Hinweis auf die abgeschlossene Territorialisierung des meinhardinischen Herrschaftsbereichs zu werten ist.[2]

Weite Verbreitung fand der von Meinhard in Meran geprägte Adlergroschen (Aquilini grossi) im oberitalienischen Wirtschaftsraum mit einer Reihe von Nachahmungen. Noch bedeutender wurde der ab ca. 1271 in Meran gefertigte Kreuzer oder Zwainziger (entsprach wertmäßig zwanzig Bernern), der später nach Einführung durch Kaiser Friedrich III. in Österreich die dortige Entwicklung des Münzwesens mit prägte. Die seit 1280 geführten Tiroler Raitbücher (Rechnungsbücher) gehören zu den bedeutendsten Dokumenten der Landesgeschichte.

Gemeinsam mit seiner Gemahlin hatte Meinhard 1272 das Zisterzienserkloster Stams in Tirol gestiftet, wo er 1295 beigesetzt wurde. Seine bereits am 9./10. Oktober 1273 verstorbene Frau Elisabeth wurde nach Einweihung der Stiftskirche im November 1284 in diese übertragen. Eine weitere Ehe Meinhards ist nicht bekannt. 
von Kärnten (Meinhardiner), Graf Meinhard II. (I8034)
 
41833 Zitat aus:: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Werle)

Johann I., Herr zu Werle [-Parchim] (* um 1245; † 15. Oktober 1283); war von 1277 bis 1281 Herr zu Werle und von 1281 bis 1283 Herr zu Werle-Parchim.

Er war der älteste Sohn von Nikolaus I. und Jutta von Anhalt.

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1277 regierte er zuerst zusammen mit seinen Brüdern Heinrich I. und Bernhard I. über Werle. Im Jahr 1281 entschloss man sich zur Teilung und Johann übernahm die Herrschaft über den Teil Werle-Parchim. Er war mit Sophia, Tochter des Grafen Gunther von Lindow-Ruppin verheiratet. Er wurde im Doberaner Münster beerdigt. 
von Werle, Herr Johann I. (I26961)
 
41834 Zitat aus:: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D24466.php

Zumbrunnen, Walter

Erstmals erw. 1566, 1596, kath., Landmann von Uri. Sohn des Mansuetus ( -> 5). Bruder des Johannes ( -> 3). ∞ 1) Anna Reichmuth, wahrscheinlich Tochter des Gilg Reichmuth, 2) Fiorbellina Mugina (gen. Pocobella). Besitzer einer Liegenschaft an der Schmiedgasse in Altdorf (UR). 1566-91 Hauptmann der päpstl. Garde in Bologna, Vermittler von Bologneser Malerei (u.a. von Dionys Calvaert) nach Uri. Förderer des Kapuzinerordens.

Literatur
– Kdm UR 1/I, 2001, 292, 419; 1/II, 2004, 235 

Autorin/Autor: Urs Kälin

 
Zumbrunnen, Waltert (I5360)
 
41835 Zitat aus:https://de.wikipedia.org/wiki/Giorgi_II. (Sep 2023)

Bereits ein Jahr nach seinem Regierungsantritt kam es zu einer Verschwörung des hohen Feudaladels gegen den König, die aber von königstreuen Truppen niedergeschlagen werden konnte. Jedoch mischte sich jetzt der Seldschukensultan Malik-Schah (1072–1092) in die Feudalfehden ein. 1074 überfiel er Georgien. Aber Giorgi konnte die Seldschuken bei Parzchisi besiegen und vertreiben.

1080 überfielen sie erneut Georgien und zerstörten mehrere bedeutende georgische Städte, wie Samschwilde, Kutaissi und Artanudschi. Viele Festungen und Klöster fielen ihrem Ansturm zum Opfer. 1088 war Giorgi gezwungen Ostgeorgien mit der Hauptstadt Tiflis an die Seldschuken abzutreten und dem Sultan Tribut zu zahlen. Er behielt lediglich Gebiete jenseits des Lichi-Gebirges, d. h. Imeretien und Abchasien.

Als 1089 ein Erdbeben Georgien heimsuchte, sah dies der König als ein Zeichen des Himmels und ging in ein Kloster. Die Herrschaft überließ er seinem 17-jährigen Sohn David IV., den er bereits 1085 zum Mitregenten ernannt hatte. Urkunden weisen ihn aber noch bis 1112 als Mitregenten seines Sohnes aus.

Die Seldschukenherrschaft über Ostgeorgien dauerte von 1080 bis 1122 und ging als Große türkische Eroberung in die georgische Geschichte ein. Erst 1122 mit der Eroberung von Tiflis durch Giorgis Sohn, David, wurde Georgien vollständig von der Seldschukenherrschaft befreit. 
von Georgien, König Giorgi II. (I43033)
 
41836 Zitat Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Paradies_(Schweiz) von Beroldingen, Josa Seraphina (I16545)
 
41837 Zitat Eduard Rübel:
"Es ist meines Wissens bis heute nicht entschieden welche der beiden ersten Frauen Mutter Hans Jakobs und Heinrichs ist, Agnes Escher wird von Dürsteler zum Jahre 1481 genannt, die Humpis zu 1499, beides ohne Belege. Die Richtigkeit dieser Nennungen vorausgesetzt (die mit den Lebensdaten der beidseitigen Eltern in Einklang stehen, Agnes ist nach SGB IV 872, 1453 geboren) sprechen die Daten Heinrichs für die Humpis als Mutter, die Hans Jakobs zum mindesten nicht dagegen." 
Familie: Hans von Ulm / Margareta Humpis (F5680)
 
41838 Zitat: https://de.wikipedia.org/wiki/Edith_von_Schottland

Edith von Schottland oder Matilda von Schottland (* 1080; † 1. Mai 1118) war die erste Ehefrau des englischen Königs Heinrich I. Sie war die älteste Tochter des schottischen Königs Malcolm III. und der heiligen Margareta, und über ihre Mutter mit dem angelsächsischen Königshaus verwandt. Ihre Taufpaten waren Robert Kurzhose und Mathilde von Flandern, der Sohn und die Ehefrau Wilhelms des Eroberers.

Nach ihrer Kindheit am schottischen Hof wurde Edith in die angelsächsischen Klöster Romsey und Wilton gebracht, wo sie eine klassische Ausbildung erhielt. Ihre Tante Christina zwang sie dort dazu, einen Schleier zu tragen, was verschiedene Konflikte nach sich ziehen sollte, da sie nie für eine geistige Laufbahn bestimmt war. 1093 verließ sie das Kloster, wo sie sich danach aufhielt ist nicht bekannt.

Im Jahre 1100 heiratete sie Heinrich I. von England und wurde zur englischen Königin gekrönt. Im Vorfeld musste eine Untersuchung durch den damaligen Erzbischof Anselm von Canterbury geklärt werden, ob Edith, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits Matilda nannte, heiratsfähig war oder ob sie im Kloster das Gelübde abgelegt hatte. Ersteres wurde bewiesen, woraufhin sie heiraten konnte. Sie und Heinrich bekamen zwei Kinder, davon einer der Thronfolger William Ætheling. Als Königin gründete Matilda II. einige Klöster und unterstützte darüber hinaus weitere religiöse Einrichtungen und Krankenhäuser. Außerdem war sie zeitweise Regentin, wenn der König außer Landes war. Sie galt als fromme und aktive Königin, für die nach ihrem Tod 1118 eine Heiligsprechung angestrebt, letztendlich jedoch nicht durchgeführt wurde.

Geburt und Abstammung
Edith wurde vermutlich im Spätsommer oder frühen Herbst 1080 als fünftes Kind und erste Tochter des schottischen Königs Malcolm III. und dessen Frau Margareta (auch bekannt als Heilige Margareta) geboren.[1][2] Da ihre Mutter die Enkelin von Edmund Eisenseite und damit eine Nachfahrin von Alfred dem Großen war,[3] gehörte auch Edith der angelsächsischen Dynastie von Wessex an. Auch ihr Name (wie auch die ihrer Brüder) war angelsächsischer Herkunft, die ihre Eltern hervorheben wollten. Vermutlich wurde sie nach der Frau Eduards des Bekenners[4] sowie nach der Heiligen Edith benannt, der ein Kloster in Wilton geweiht ist, in dem die schottische Prinzessin einen Teil ihrer Jugend verbrachte. Die politische Bedeutung ihrer Herkunft spiegelte sich bereits in der Wahl ihrer Taufpaten wider[5]: zu diesen wurden Robert Kurzhose, der als Gesandter gerade am schottischen Hof war, sowie dessen Mutter, die damalige englische Königin Mathilde von Flandern.[6]

Kindheit und Jugend
Ihre frühe Kindheit verbrachte sie am schottischen Hof,[7] bevor sie 1086 (als sie vermutlich sechs Jahre alt war) zusammen mit ihrer Schwester Maria nach Romsey kam, wo im selben Jahr ihre Tante Christina Nonne wurde. Innerhalb der folgenden sechs Jahre (wann genau ist nicht bekannt), kam sie nach Wilton. Beide Konvente waren angelsächsische Gründungen[8] und hatten bekannte Schulen.[9] Dort erhielt Edith eine klassische Ausbildung, die sie mit vielen römischen Autoren vertraut machte, darunter Ovid und Cicero.[10] Im Jahre 1093 wurde Edith mit Alain dem Roten verlobt, dem Grafen von Richmond, zu einer Heirat kam es jedoch nicht. Die genauen Umstände sind sehr komplex und nicht eindeutig geklärt. In jedem Fall entführte Alain im August desselben Jahres ein anderes adeliges Mädchen, Gunnhild, aus dem Kloster und starb wenige Monate später (Gunnhild heiratete stattdessen seinen Bruder). Im Jahr ihrer Verlobung mit Alain besuchten zudem sowohl der damalige englische König Wilhelm Rufus und Ediths Vater Malcolm III. den Konvent (ob Romsey oder Wilton wird diskutiert), wo sie Edith verschleiert vorfanden.[11] Edith hatte nie das Gelübde abgelegt, war aber von ihrer Tante Christina, möglicherweise zu dieser Zeit Äbtissin, gezwungen worden, den Schleier zu tragen, als Schutz vor den Normannen.[12] Hieraus sollte in späterer Zeit eine Kontroverse entstehen, ob Edith eine Nonne geworden war (s. u.). Wilhelm Rufus, von dem Hermann von Tournai behauptet, er hätte ebenfalls um Ediths Hand anhalten wollen (vor ihm hätte die Äbtissin[13] das Mädchen schützen wollen), verließ daraufhin das Kloster und sagte ein geplantes Treffen mit Malcolm in Gloucester ab. Ihr Vater hätte ihr, als er sie sah, den Schleier vom Kopf gerissen und gesagt, er würde sie eher mit Alain dem Roten verheiraten als sie eine Nonne werden zu lassen.[14] Die Prinzessin war wohl von Anfang an nicht für eine geistige Laufbahn, sondern für eine Heirat bestimmt gewesen.[15] Sie hatte das Kloster bereits wieder verlassen, als Erzbischof Anselm von Canterbury Osmund von Sées, den Bischof von Salisbury, anschrieb, und ihn aufforderte, die Tochter des Königs von Schottland dorthin zurückzubringen.[16]

Es ist nicht gänzlich geklärt, in welcher Reihenfolge diese Ereignisse (die Entführung Gunnhilds sowie die Besuche von Malcolm und Wilhelm) geschahen. Es existieren verschiedene Theorien, weithin akzeptiert wird die These, dass Wilhelm Rufus vor Malcolm im Konvente war und, da er selbst um Ediths Hand anhalten wollte, bei ihrem verschleierten Anblick das Kloster verließ und deshalb das Treffen mit Malcolm absagte. Allerdings wird diese Meinung auch teilweise angezweifelt.[17][18]

Nachdem sie das Kloster verlassen hatte, verlieren sich ihre Spuren. Ihr Vater und Bruder Eduard starben 1093, drei Tage darauf ihre Mutter Margareta, und es ist nicht klar, wo sich Edith danach aufhielt. Eine Möglichkeit wäre, laut Green, dass sie zusammen mit ihrer Schwester Maria in Südengland war.[19] Huneycutt zieht in Erwägung, sie könnte sich in Wilton oder am englischen Hof aufgehalten haben, wobei sie in ersterem Fall vermutlich keinen Schleier mehr getragen hätte.[20] In diese Zeit fällt auch ein abgelehnter Heiratsantrag Wilhelms II. von Warenne, dem Grafen von Surrey. Möglicherweise standen Edith und ihr späterer Ehemann Heinrich zu dieser Zeit bereits in Kontakt zueinander (s. u.).[21]

Heirat mit Heinrich I.
Nachdem Heinrich I. im Jahr 1100 den Thron bestiegen hatte, sah er sich nach einer Ehefrau um, und seine Wahl fiel auf Edith.[22][23] Da sie aber während ihrer Ausbildungszeit im Kloster verschleiert gesehen worden war, gab es nun eine Auseinandersetzung darüber, ob sie bereits das Gelübde abgelegt hatte oder nicht.[24] Anselm von Canterbury, der im September 1100 nach einem langen Exil nach England zurückgekehrt war[25] untersuchte den Fall. Edith suchte ihn selbst auf und erklärte, wie ihre Tante sie dazu gezwungen hatte den Schleier zu tragen und dass sie niemals Nonne geworden war. Anselm berief daraufhin eine Synode in Lambeth Palace ein, um die Legalität der vorgesehenen Ehe zu prüfen, wo Edith ebenfalls noch einmal aussagte.[26] Außerdem ließ er Untersuchungen in Wilton durchführen, wo sich keine Gegenbeweise für die Berichte der Prinzessin fanden.[27] Sowohl diese wie auch die Synode (bei der er nicht anwesend war) kamen zu dem Schluss, dass Edith keine Nonne geworden sei.[28] Bei der Synode wurde auch ein Brief von Lanfrank von Bec erwähnt, in dem er sich dafür aussprach, dass angelsächsische Frauen, die in Klöstern Zuflucht vor den Normannen gesucht hatten, nicht gezwungen werden konnten, Nonnen zu werden und weiterhin heiratsfähig blieben. Schließlich entschied Anselm sich dafür, das Paar zu trauen, allerdings erfragte er am Tage der Hochzeit (dem 11. November 1100) vor der Kirche von Westminster Abbey die Meinung des Volkes zu der Verbindung, wobei er die Vorfälle und den Prozess im Vorfeld schilderte. Erst als sich niemand dagegen aussprach, wurde die Hochzeit durchgeführt.[29]

Edith wurde zu Matilda II. von England gekrönt.[30] Wann sie den Namen Matilda annahm ist umstritten. Ein Vorschlag lautete, dass sie den Namen bereits bei ihrer Taufe bekam, nach ihrer Patin Mathilde von Flandern. Allerdings ist, so legte Huneycutt dar, Edith tatsächlich ihr Geburtsname.[31] Tyler schreibt, Matilda sei ihr „verheirateter Name“.[32] Hollister und Huneycutt erklären, dass sie sich bereits zuvor Matilda nannte und dass es nicht bekannt wäre, wann sie begonnen hat, sich so zu nennen.[33][34]

Edith (bzw. Matilda) und Heinrich scheinen sich bereits eine Zeit lang vor der Hochzeit gekannt zu haben, manche Quellen gingen sogar von einer Liebesheirat aus.[35] Tatsächlich argumentiert Hollister, dass Edith ein starkes Interesse an der Heirat gehabt haben muss, da sie auf Anselm zuging und sich dafür einsetzte, Heinrich heiraten zu dürfen.[36] Neben der persönlichen Beziehung gab es jedoch auch eine politische Komponente, welche vermutlich eine größere Rolle spielte[37]: Durch ihre Mutter war Edith Nachkommin des englischen Königs Edmund II. und somit Alfreds des Großen aus der alten Familie der Könige von Wessex (s. o.).[38] Ihre Abstammung hatte mehrere Vorteile für Heinrich, denn mit ihren Nachkommen würden die normannische und die angelsächsische Dynastie vereint[39] was auch Heinrichs Dynastie, die noch nicht lange auf dem englischen Thron war, zusätzlich legitimierte.[40] Zudem würden England und Schottland politisch näher zusammenrücken, da drei von Ediths Brüdern schottische Könige wurden und in deren Regierungszeit die Beziehungen zwischen den beiden Ländern gut waren. Außerdem, so merkte Hollister an, hatte Heinrich in seinem Krönungsschwur gelobt, das alte angelsächsische Recht wiederherzustellen, was die Heirat mit Edith noch unterstrich.[41]

Nachkommen
Heinrich und Matilda bekamen zwei Kinder:

Matilda, * um 7. Februar 1102
William Ætheling, * vor 23. November 1103

Es wurde diskutiert, ob es vor der Geburt Matildas noch zu einer Totgeburt im Sommer 1101 gekommen war, jedoch wird dies mittlerweile angezweifelt. So argumentiert Chibnall, dass in einem solchen Falle zu wenig Zeit zwischen den beiden Schwangerschaften geblieben wäre, weswegen die Totgeburt unwahrscheinlich sei.[42] Zwei Jahre nach dem Tod von Matilda starb ihr Sohn beim Untergang des Weißen Schiffs, so dass die englische Thronfolge nicht mehr gesichert war. Infolgedessen brach nach dem Tod Heinrichs I., der trotz einer zweiten Heirat keinen Sohn mehr zeugte, ein Bürgerkrieg aus.[43]

Königin Matilda II.
Matilda hielt vorwiegend in Westminster Hof, begleitete ihren Ehemann aber auch auf seinen Reisen wohl auch in die Normandie.[44] Ihr Hof bestand weitgehend aus Musikern, Dichtern und Gelehrten, sie selbst war gut gebildet (s. o.).[45] Sie verfügte über einen eigenen Haushalt[46] und über mehrere Ländereien, aus denen sie Einkommen bezog und über die sie juristische Macht ausübte. Viele ihrer Nachfolgerinnen auf dem englischen Thron taten dies bereits nicht mehr[47] und schon die zweite Frau von Heinrich galt als weniger aktive Königin.[48] Ein Beispiel für ihre Handlungsfähigkeit war, dass sie nicht nur ihren Ehemann begleitete, wie oben geschildert, sondern ihn teilweise auch vertrat, wenn er außer Landes war[49] und so z. B. in Heinrichs Abwesenheit dem Exchequer Court vorsaß. Außerdem galt sie als Förderin der Literatur[50] und der Kirche, zudem war sie bekannt für ihre Frömmigkeit. So gründete sie bspw. 1107 oder 1108 die Augustinerpriorei Holy Trinity in Aldgate, London, stiftete außerdem ein Krankenhaus für Leprakranke, das St. Giles gewidmet war und unterstützte mindestens noch ein weiteres Haus in Chichester. Was ihre persönliche Frömmigkeit anbelangt, so schreibt Wilhelm von Malmesbury, sie sei in der Fastenzeit barfuß zur Kirche gegangen und habe Kranken die Füße geküsst.[51] Ihr „spiritueller Ratgeber“ war Anselm von Canterbury[52] mit dem sie engen Briefkontakt hielt.,[53] Zu beginn ihrer Regentschaft ließ sie zudem den Mönch Turgot die Vita Sanctae Margaretae verfassen, eine Heiligenvita über das Leben ihrer Mutter,[54] die wohl auch als eine Art Handbuch für eine gute Regentschaft dienen sollte.[55] Zeitweise wurde auch für Matilda eine Heiligsprechung angestrebt, sie wurde jedoch nie umgesetzt.[56]

Nach ihrem Tod am 1. Mai 1118 blieb sie ihren Untertanen als „Good Queen Maud“ in Erinnerung.[57] Drei Jahre nach ihrem Tod heiratete Heinrich – der zwei eheliche und mindestens zwanzig uneheliche Kinder hatte – ein zweites Mal. 
von England (von Schottland), Königin Matilda (Edith) (I7044)
 
41839 Zitat: https://de.wikipedia.org/wiki/Jasper_Tudor,_1._Duke_of_Bedford

Jasper Tudor, 1. Duke of Bedford KG (* ca. 1431; † 21./26. Dezember 1495) war der jüngere Bruder von Edmund Tudor und somit Onkel von König Heinrich VII. von England.

Leben
Jasper war der zweite Sohn von Owen Tudor und der früheren Königin Katharina von Valois, Witwe von König Heinrich V. Er war der Halbbruder von Heinrich VI., der Jasper 1449 zum Knight of the Bath schlug,[1] am 6. März 1453 zum Earl of Pembroke erhob[2] und 1459 als Ritter in den Hosenbandorden aufnahm[3].

Jasper war ein Abenteurer mit einer beträchtlichen militärischen Sachkenntnis, die er in den Anfängen der Rosenkriege erworben hatte. Nach seiner Niederlage bei der Schlacht von Mortimer’s Cross gegen Edward, Earl of March blieb er in Kontakt mit Margarete von Anjou, der Frau von Heinrich VI., als sie für die Wiedergewinnung des Erbes ihres Sohnes kämpfte, und er hielt Denbigh Castle für das Haus Lancaster. Jasper Tudor erzog auch seinen Neffen Heinrich, den späteren Heinrich VII., bis 1461. Danach wurde dessen Aufsicht von William Herbert übernommen. Nach der Wiederkehr des Königs Eduard IV. aus dem Haus York im Jahr 1471 nahm Jasper den jugendlichen Heinrich mit ins Exil in die Bretagne. Dank ihm erwarb Heinrich das taktische Wissen, das den späteren Sieg über Richard III. in der Schlacht von Bosworth Field möglich machte. Nach Heinrichs Thronbesteigung im Jahr 1485 erhielt Jasper alle früheren Titel[2] zurück und wurde zum Duke of Bedford erhoben.[4] 1488 nahm er Cardiff Castle ein. 
Tudor, Duke Jasper (I28201)
 
41840 Zitat: https://de.wikipedia.org/wiki/William_d’Aubigny,_1._Earl_of_Arundel (Sep 2021)

William d’Aubigny, 1. Earl of Arundel (auch William de Albini; * um 1109; † 12. Oktober 1176 in Waverley Abbey, Surrey) war anglonormannischer Adliger.

Herkunft
William d’Aubigny entstammte der anglonormannischen Familie Aubigny. Er war ein Sohn von William d’Aubigny Pincerna, Lord of Buckenham und Maud le Bigod, einer Tochter von Roger Bigod. Sein Vater besaß umfangreichen Grundbesitz in Norfolk, dessen Mittelpunkt Buckenham Castle war, den er 1139 nach dem Tod seines Vaters erbte.

Heirat mit der Königswitwe und Rolle im Bürgerkrieg
Der junge Aubigny gehörte zum Hofstaat von König Heinrich I. von England. Nach Heinrichs Tod 1135 heiratete er vermutlich 1138, spätestens bis September 1139, dessen Witwe, Adelheid von Löwen. Durch das Recht seiner Frau wurde er Lord der Honour of Arundel mit Arundel Castle.
Kaiserin Matilda, die Tochter Heinrichs I., landete am 30. September 1139 in Arundel, um ihren Anspruch auf den englischen Thron durchzusetzen, womit der Bürgerkrieg um Heinrichs Nachfolge begann. Aubigny blieb ein treuer Gefolgsmann von König Stephan, der ihn um 1139 erst zum Earl of Lincoln und Weihnachten 1141 zum Earl of Arundel erhob. Zeitweise wird er auch als Earl of Chichester und Earl of Sussex bezeichnet. Während des Bürgerkriegs trat er nicht herausragend hervor, bis er im August 1153 maßgeblich den Vertrag von Wallingford zwischen König Stephan und Heinrich Plantagenet aushandelte, der den Bürgerkrieg beendete. In dem Vertrag wird er als erster Zeuge genannt.

Gefolgsmann von Heinrich II.
Als Heinrich Plantagenet 1154 als Heinrich II. den Thron bestieg, bestätigte er Williams Titel und übertrug ihm, da Adelheid 1151 gestorben war, den Besitz von Arundel Castle, nachdem seine Frau 1151 gestorben war. Aubigny war auch Heinrich III. gegenüber ein loyaler Gefolgsmann. Im September 1158 beanspruchte er vor Heinrich II. und Ludwig VII. in Paris erfolgreich das erbliche Amt des Mundschenks, anschließend unternahm er eine dreijährige Pilgerreise nach Jerusalem. Nach der Flucht von Thomas Becket 1164 nach Frankreich gehörte Aubigny zu einer Gesandtschaft Heinrichs, die zu Papst Alexander III. reiste, um diesem die Versöhnungsbereitschaft des Königs zu versichern. 1167 begleitete er Mathilde, die Tochter des Königs, zu ihrer Hochzeit mit Heinrich dem Löwen nach Deutschland. An der Niederschlagung der Revolte von Heinrichs Sohn Heinrich dem Jüngeren hatte er eine bedeutende Rolle. Er nahm im August 1173 an der Belagerung der Burg Breteuil in der Normandie teil, wo sich Robert de Beaumont, 3. Earl of Leicester verschanzt hatte, und im Oktober 1173 an der Schlacht bei Fornham, wo die königstreuen Barone einen wichtigen Sieg über die Rebellen errangen.

Sonstiges
Aubigny war für seine Weisheit und Eloquenz bekannt, so soll er bei der Belagerung von Breteuil eine ermahnende-anfeuernde Rede an die Truppen gerichtet haben. Gleichzeitig soll ihn seine Heirat mit der Königswitwe unerträglich eingebildet gemaccht haben. Er errichtete, vielleicht zur Feier seiner Hochzeit, Castle Rising Castle mit dem prächtigen rechteckigen Keep. Später ließ er auch New Buckenham Castle bauen, dessen Keep, von dem allerdings nur noch die Grundmauern erhalten sind, als ältester bekannter runder Keep Englands gilt. Um 1146 stiftete er das Augustinerpriorat von Old Buckenham. Er wurde in Wymondham Priory, einer Stiftung seines Vaters, begraben. 
d’Aubigny, Earl William 1. Earl of Arundel (I7047)
 
41841 Zitat: "Wenn Eltern richtig?, dann Sohn des Martin Siegin in Tannenkirch und der Barbara Vetter?" Siegin, Hanß (I2954)
 
41842 Zitat: Bonjour, Edgar, "Meyer von Knonau" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 381 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138361185.html#ndbcontent

Meyer von Knonau
Zürcher Adelsgeschlecht. (reformiert)

Leben
Ein Werner, villicus de Chnonowo, d. h. Verwalter oder Inhaber des Meieramtes der Äbtissin von Schännis zu Knonau, erscheint schon 1045 in einer Urkunde Kaiser Heinrichs III. 1363 wurde das Geschlecht in die Bürgerschaft Zürichs aufgenommen. Johannes († 1383), Rats- und Pannerherr, kaufte den „Meyershof“ in der Münstergasse. Seine Söhne Johannes († 1409), als Bürgermeister seit 1393 an der territorialen Ausdehnungspolitik Zürichs beteiligt, und Rudolf († 1405), Vogt von Meilen, Pfäffikon und Wollerau, kauften 1404 die Vogtei zu Knonau. Konrad, Seevogt sowie Vogt zu Horgen, Andelfingen und Bülach, reiste mit Bürgermeister Stüssi 1433 zur Krönung Kaiser Sigmunds nach Rom und starb als Pannerherr 1443 in der Schlacht bei St. Jakob/Sihl. Auch sein Sohn Johannes († 1495) war Pannerherr, außerdem Vogt zu Rümlang, Bülach und Horgen. 1432/35 erwarb die Familie durch Kauf die Gerichtsherrschaften Oetwil und Weiningen im Limmattal. →Gerold (1454–1518), mehrfach Reichsvogt sowie Vogt von Regensberg und Stäfa und Seevogt, verkaufte 1512 seinen Besitz zu Knonau an Zürich. Sein Sohn →Johannes (1478–1517) heiratete 1502 Anna Reinhard, die spätere Frau Ulrich Zwinglis. Dieser widmete seinem Stiefsohn →Gerold (1509–31) 1523 sein „Lehrbüchlein“. Spätere Vertreter des Geschlechts, seit 1559 Mitglied der Gesellschaft der Schildner zum Schneggen, dienten dem Staat besonders als Richter. Eine Ausnahme bildete der mit J. J. Bodmer befreundete Fabeldichter →Ludwig (1705–85, s. ADB 21; Schweizer Lex.). 1744 veröffentlichte er „Ein halbes Hundert Fabeln“; die 3. Auflage 1757 illustrierte er selbst mit 58 Kupferstichen. Sein Sohn →Caspar (1737–1808), Kriegsrat und Generalinspektor, Vogt zu Eglisau, Wollishofen und Regensdorf, war letzter Gerichtsherr zu Weiningen. Caspars Sohn →Ludwig (1769–1841) war Staatsmann und Geschichtsschreiber (s. 1). Dessen Sohn →Gerold (1804–58) war Gründer und Herausgeber der Sammlung „Historisch-geographisch-statistische Gemälde der Schweiz“, für die er die Kantone Zürich (1834) und Schwyz (1835) beschrieb. Als Staatsarchivar übernahm er 1852 die Leitung der „Amtlichen Sammlung der älteren eidgenössischen Abschiede“ und gab davon den 8. Band selbst heraus (1778 ff.). Mit Salomon Vögelin begründete er noch in seinem Todesjahr das Zürcher Taschenbuch. Zu nennen sind auch der „Abriß der Erdbeschreibung und Staatskunde der Schweiz“ (1824), erweitert zur „Erdkunde der schweizer. Eidgenossenschaft“ (2 Bde., 1838 f.). Mit seinem Sohn →Gerold (1843–1931), einem bedeutenden Historiker, starb die Familie aus (s. 2).

Literatur
ADB 21;
G. Meyer v. Knonau, Aus e. Zürcher Fam.chronik, 1884;
ders., in: Genealog. Hdb. z. Schweizer. Gesch. III, 1912;
HBLS.

Autor/in
Edgar Bonjour
 
Meyer von Knonau, Johannes der Ältere (I11254)
 
41843 Zitat: Die Grafen von Calw stammen in direkter Linie von Kaiser Karl dem Großen ab, da Eberhart I Graf von Calw (* 775, †811) seine vierzehnte Tochter Hiltrud (* 787, † nach 814) geheiratet hat. Aus dieser Ehe entstammen Astulf Graf von Calw (* 805, † 899), Eberhard II Graf von Calw (~ 840, ~ 913), Conrad I Graf von Calw (875–938), Erlafried Graf von Calw (* 910), Gerund von Calw (* 940), Adalbert I Graf von Calw (970–1046) ∞ Adelheid von Egisheim, die Eltern von Adalbert II Graf von Calw († 1099) Familie: Graf Eberhard I. von Calw / Hiltrud (Karolinger) (F5799)
 
41844 Zitat: https://de.wikipedia.org/wiki/Huldrych_Zwingli

Huldrych Zwingli (auch Huldreych, Huldreich und Ulrich Zwingli; * 1. Januar 1484 in Wildhaus; † 11. Oktober 1531 in Kappel am Albis) war ein Schweizer Theologe und der erste Zürcher Reformator. Aus der Zürcher und der Genfer Reformation ging die reformierte Kirche hervor.

Seine Theologie wurde in der zweiten Generation von Heinrich Bullinger und Johannes Calvin weitergetragen.

Namen
Im Gegensatz zu manch volkstümlichen Annahmen lautet Zwinglis Taufname im Gedenken an den Heiligen Ulrich von Augsburg «Ulrich». Erst mit der Zeit begann Zwingli selbst, seinen Vornamen zu Huldrych (auch Huldreich oder Huldrich) zu verändern; dies wohl als humanistisch-volksetymologische Spielerei und entgegen der sprachwissenschaftlichen Etymologie, wonach Ulrich von althochdeutsch uodal «Erbbesitz» und rīch «mächtig» abgeleitet ist.

Der Familienname «Zwingli» ist laut Heinrich Bruppacher ein Wohnstättenname zu dem nicht seltenen Örtlichkeitsnamen «Zwing, Twing», der auch im Toggenburg vorkommt und ursprünglich ein «eingefriedetes Stück Land» bezeichnete.[2] Diese Erklärung wurde auch von Ulrich Gäbler wieder aufgenommen.[3] Ulrich selbst dachte zuweilen an «Zwilling» oder an «Zwinge» und nannte sich daher in einigen Texten humanistisch-latinisiert «Geminius» beziehungsweise «Cogentius». Martin Luther und andere Widersacher dagegen sprachen bisweilen vom «Zwingel», da er die Heilige Schrift in seinem Sinne zwinge.[4]

Biographie

Ulrich Zwingli wurde als Sohn des Bauern und Ammanns Johann Ulrich Zwingli (1454–1513) und der Margaretha Bruggmann (um 1458–1519), verwitwete Meilin, die in zweiter Ehe mit Zwingli verheiratet war, als drittes Kind seiner Eltern geboren. Sein Geburtshaus ist heute als Museum eingerichtet.

Zwingli hatte mindestens neun Geschwister.[3] Bereits im Alter von sechs Jahren verliess Zwingli sein Heimatdorf und lebte während der nächsten vier Jahre als Schüler bei seinem Onkel, dem Dekan Bartholomäus Zwingli, in Weesen. 1494 wechselte er an die Lateinschule in Basel und später an die Lateinschule in Bern. Wegen seiner grossen Musikalität hätten ihn dort die Dominikaner gern in ihr Kloster aufgenommen, doch sein Vater war dagegen.

Studium in Wien (1498–1500)
So verliess Zwingli 1498 Bern und begann als Fünfzehnjähriger sein Studium an der Universität Wien; dort immatrikulierte er sich als «Vdalricus Zwinglij de Glaris».[5] Er studierte an der Artistenfakultät, wo er nach dem damals üblichen Studiengang eine Art Grundausbildung in den Sieben freien Künsten (septem artes liberales) erhielt. Dann im Sommersemester 1500, trat er noch ein zweites mal, diesmal als «Vdalricus Zwingling de Lichtensteig» in Wien in Erscheinung.[6]

Studium in Basel (1502–1506)
Unter genau der gleichen, namentlichen Bezeichnung findet er sich dann 1502 an der Universität Basel und sein eigentliches Theologiestudium begann. Von 1502 bis 1506 studierte er dort, an der Universität Basel, und schloss mit dem Titel Magister artium ab. Nach dem Magisterexamen studierte er noch sechs Monate Theologie und wechselte danach wie viele seiner Zeitgenossen ohne abgeschlossenes Theologiestudium in die kirchliche Praxis. Im September 1506 wurde Zwingli zum Priester geweiht.

Pfarrer in Glarus (1506–1516)
Im Spätsommer 1506 wurde Zwingli als "Kirchherr" zum leitenden Pfarrer in Glarus gewählt. Am 21. September 1507 erfolgte mit einem feierlichen Essen die Einführung in sein Amt. Es gab wohl verschiedene Gründe, weshalb gerade der 22-jährige Magister berufen wurde. Zum einen dürfte Zwingli ihnen empfohlen worden sein. Zum anderen wollten die Glarner ihren Priester selber wählen und nicht den Vorschlag des Bischofs von Konstanz übernehmen. Eigentlich sollte nämlich der einflussreiche Zürcher Chorherrn der Probstei Zürch Heinrich Göldi (1496–1552)[7] die einträgliche Pfründe, d. h. die Einkünfte der Pfarrei, vom Bischof erhalten. Göldi hatte auch schon eine beträchtliche Summe nach Konstanz überwiesen. Göldi wäre damit Inhaber der Pfründe und formell Pfarrer von Glarus geworden, doch er wollte nicht nach Glarus umziehen, da er die Stelle und ihre Einkünfte lediglich als eine Geldanlage betrachtete. Die Glarner waren aber nicht an einem Pfründenjäger interessiert, weshalb sie dringend einen eigenen Kandidaten brauchten, den sie in Zwingli fanden. Nach der Wahl Zwinglis wurde es für Göldi schwierig, das Pfarramt gegen den Willen der Glarner zu übernehmen. Um nicht leer auszugehen, verlangte Göldi eine hohe Abfindung. Zwingli musste dazu bei den Glarnern Geld aufnehmen, und die Abzahlung des Kredits machte ihm noch lange zu schaffen.[8]

Bei der Kreditvergabe zeigten sich die Glarner durchaus grosszügig. Etwas weniger entgegenkommend scheinen sie beim Pfarrhaus gewesen zu sein; dessen Unzulänglichkeiten waren den Glarnern offenkundig bewusst. Als Zwingli 1516 um die Entlassung bat, versprachen sie ihm, wenn er bleiben würde, ein besseres Pfarrhaus zu bauen.

Die Glarner Pfarrei umfasste mehrere Dörfer, neben Glarus Riedern, Netstal, Ennenda und Mitlödi. Der Hauptort umfasste mit Riedern zusammen rund 1300 Einwohner. Für die geistliche Versorgung war Zwingli zusammen mit drei oder vier Kaplänen zuständig. Über die Tätigkeit Zwinglis in Glarus ist wenig bekannt. Die wenigen Zeugnisse lassen keine Kritik an der Kirche erkennen. Er las die Messe und erteilte die Absolution. 1512 schrieb er an Papst Julius II. und bat um Ablass für die Glarner. Zwingli war auch Feldprediger und nahm von 1512 bis 1515 an den Feldzügen der Italienischen Kriege, insbesondere an der Schlacht bei Marignano, der Glarner für den Papst gegen die Franzosen in der Lombardei teil.

Der Bauernsohn Zwingli scheint sehr volksverbunden gewesen zu sein. Im Laufe der Zeit lernte er wohl alle seine Kirchgenossen kennen. Zu einzelnen Familien hatte Zwingli mehr als nur offiziellen Zugang gefunden. So übernahm der Geistliche die Patenschaft für verschiedene Kinder. Zwinglis ungebrochene Kirchlichkeit zeigt sich auch im Bestreben, einen angeblichen Splitter des Kreuzes Christi nach Glarus zu holen, das ihm gelang. Um den Splitter würdig aufzubewahren, musste die alte Glarner Pfarrkirche erweitert werden. Auch dafür setzte sich Zwingli mit Erfolg ein. 1510 wurde die Kreuzkapelle angebaut, die ihren Namen von diesem Kreuzsplitter erhielt. Die Glarner sprachen aber noch lange von der Zwinglikapelle und nicht von der Kreuzkapelle.

In den Glarner Jahren bildete sich Zwingli intensiv fort. Mit grossem Eifer studierte er viele Werke der antiken Klassiker und die Kirchenväter. Ausserdem lernte er Griechisch und konnte so den Urtext des Neuen Testaments lesen, den Erasmus von Rotterdam 1516 in einer kritischen Edition veröffentlicht hatte. Durch den Humanisten Erasmus lernte Zwingli, einen anderen Sinn in den biblischen Texten zu suchen und zu erkennen. Dadurch fand er einen neuen, für ihn befreienden Zugang zur Heiligen Schrift. Trotz der Abgeschiedenheit des Bergtales Glarus stand Zwingli in regem Kontakt mit den Gelehrten seiner Zeit und war dadurch stets unterrichtet über das Erscheinen neuer Bücher. Zwingli besass am Ende seiner Glarner Zeit die damals bedeutende Zahl von über 100 Büchern.

Zwingli wollte sein Wissen weitergeben. Auf seine Veranlassung stimmte die Landsgemeinde 1510 der Gründung einer Lateinschule zu. Auf dieser höheren Schule konnten die Knaben Grundkenntnisse in Latein erwerben und mussten nicht eine auswärtige Schule besuchen. Zwingli wurde zum Lehrer gewählt. Zu Zwinglis Schülern gehörten eine Reihe bedeutender Glarner: Valentin Tschudi, Zwinglis Nachfolger in Glarus, Aegidius Tschudi, Chronist und Politiker, und vermutlich auch Fridolin Brunner, der spätere Reformator des Landes Glarus.

In der glarnerischen und eidgenössischen Politik Anfang des 16. Jahrhunderts wurde heftig gestritten, ob mit dem Papst, dem Kaiser oder mit den Franzosen zusammengearbeitet werden sollte. In Glarus ging es konkret vor allem darum, in wessen Dienste die jungen Glarner als Söldner treten sollten. Zwingli stellte sich stets auf die Seite des Papstes, worauf sich dieser mit einer stattlichen päpstlichen Pension von 50 Gulden erkenntlich zeigte. Zwingli, der als Feldgeistlicher der etwa 500 Schweizer Soldaten dabei war, mahnte in einer Predigt am 7. September 1515 in Monza zur Einigkeit.[9] Im Oktober 1515, nach der für die Schweizer vernichtenden Niederlage gegen die Franzosen in der Schlacht bei Marignano, endete die eidgenössische Grossmachtpolitik. Danach offerierten die Franzosen einen schnellen Friedensschluss, allerdings nicht zu vorteilhaften Bedingungen.[10] Zwingli votierte dagegen und unterstützte weiterhin den Gegenspieler der Franzosen, den Papst. In Glarus wie auch in der Eidgenossenschaft schlug die Stimmung zugunsten der Franzosenpartei um. Die Stellung des päpstlichen Parteimanns und Propagandisten Zwingli wurde deshalb unhaltbar.

Zwingli musste 1516 trotz grossen Rückhalts in der Bevölkerung weichen und wurde für drei Jahre beurlaubt.

Leutpriester in Einsiedeln (1516–1519)
1516 berief Diebold von Geroldseck Zwingli als Leutpriester und Prediger in das als Wallfahrtsort berühmte Kloster Maria-Einsiedeln, wo er am 14. April 1516 antrat. Angesichts der dortigen Missbräuche der Volksfrömmigkeit begann er, wider Wallfahrten und andre Missbräuche und wider den seit 1518 in der Schweiz wirkenden päpstlichen Ablassprediger Bernhardin Samson zu predigen. Er forderte sogar die Bischöfe zu Sitten und Konstanz auf, die Kirche nach Anleitung des göttlichen Wortes zu verbessern. Zu gleicher Zeit trat er aber auch aufgrund seiner Erfahrungen beim Italienfeldzug gegen die Demoralisation des Volkes durch das so genannte Reislaufen an, wie die Kriegsdienste der Schweizer in fremdem Sold damals genannt wurden. Als Konsequenz seiner Beteiligung am Krieg in der Lombardei übernahm er Erasmus’ Überzeugung: «Der Krieg erscheint den Unkundigen als süss» – «Dulce bellum inexpertis», ein Satz, den Zwingli sich in seiner Sprichwörterausgabe des Erasmus von Rotterdam anstrich.[9]

Nach Glättung der Wogen, derentwegen Zwingli Glarus hatte verlassen müssen, hätte er das dortige Pfarramt wieder übernehmen sollen; doch er entschloss sich 1519, stattdessen eine Berufung an das Zürcher Grossmünster anzunehmen. Die intensiven Studien und seine Erfahrungen in Glarus wie auch in Einsiedeln hatten den bis dahin sehr kirchentreuen Priester verändert. Die Entwicklung, die in Glarus begonnen hatte, führte Zwingli in neue Bahnen, und er wurde zu einem scharfen Kritiker der damaligen kirchlichen Zustände.

Leutpriester am Grossmünster in Zürich (1519–1531)

Da die Zürcher Regierung wie Zwingli gegen das Söldnerwesen war, verschaffte ihm diese Haltung das einflussreiche Amt als Leutpriester am Grossmünsterstift in Zürich, das er am 1. Januar 1519 antrat. Das Grossmünsterstift war damals nach der Kathedrale das angesehenste geistliche Stift im Bistum Konstanz. In seinen kunstlosen, aber klaren, allgemein verständlichen Predigten legte er fortlaufend die Evangelien aus. Das Volk und der Rat von Zürich liessen sich davon überzeugen. Sämtliche Prediger in Stadt und Land wurden 1520 von der Obrigkeit angewiesen, das Evangelium gemäss Zwinglis Auslegung zu predigen.

Im Jahr 1519 brach eine Pestepidemie in Zürich aus, die auch Zwingli im September des Jahres befiel. Er überlebte die Krankheit, war aber noch ein Jahr lang geschwächt. Die Krankheitserfahrung regte ihn zum Schreiben von Gedichten und Liedern an und soll auch sein Gottesverständnis geprägt haben, da er seine Genesung auf Gottes Wirken zurückführte.[11]

1522 veröffentlichte Zwingli seine erste reformatorische Schrift gegen das Fasten der römischen Kirche: Von Erkiesen und Freiheit der Speisen. Dieses Werk schrieb er aus Anlass des Fastenbrechens bei Christoph Froschauer. Zwingli selbst war beim „Wurstessen“ anwesend,[12] aber nicht beteiligt. Mit der Schrift rechtfertigte er das Handeln, da das Fastenhalten gegen den christlichen Glauben verstosse. An den Bischof von Konstanz sandte er ein ebenso bescheidenes wie nachdrückliches Bittschreiben, in welchem er und zehn seiner Genossen erklärten, dass sie «mit Gott fest entschlossen seien, das Evangelium ohne Unterlass zu predigen», und in dem sie um Aufhebung des Zölibats nachsuchten. Damals bemühte sich Papst Hadrian VI. noch, Zwingli durch einen die Frömmigkeit des Reformators anerkennenden Brief von weiteren Schritten gegen die katholische Kirche abzuhalten.

Mit dem Land Glarus blieb Zwingli weiterhin intensiv verbunden. Mit verschiedenen Personen korrespondierte er auch weiterhin als Zürcher Pfarrer. Die Hauptschrift Auslegen und Gründe der Schlussreden von 1523 widmete er dem Landsgemeindekanton. Am 12. Oktober 1522 predigte Zwingli sogar noch einmal in der Pfarrkirche Glarus anlässlich der Primiz seines ehemaligen Schülers Valentin Tschudi. In dieser Predigt wurde die Veränderung Zwinglis deutlich. Was er früher den Glarnern gepredigt habe, so sagte er, sei nicht die Wahrheit gewesen. Die Glarner sollen davon Abstand nehmen. Zwingli distanzierte sich von seiner Verkündigung in den Glarner Jahren 1506 bis 1516.

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Tod im Zweiten Kappelerkrieg
1531 kam es zu einem Religionskrieg in der Eidgenossenschaft, dem Zweiten Kappelerkrieg zwischen Zürich und den katholischen Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug. Bereits vorher waren Altgläubige wie beispielsweise die Mönche vor allem der Bettelorden aus den Klöstern vertrieben worden. Zwingli war es auch, der den Rat von Zürich zum Zweiten Kappelerkrieg gegen die Waldstätte drängte, um die Reformation, wenn nicht mit Überzeugung möglich, dann mit Feuer und Schwert auch in der Innerschweiz zu verbreiten. Am 11. Oktober 1531 unterlagen die Zürcher, und Zwingli selbst geriet während der Schlacht bei Kappel, an der er als Soldat teilgenommen hatte,[14] am Albis in die Hände der katholischen Innerschweizer. Er wurde verhöhnt, indem man ihm anbot, noch einmal die Beichte abzulegen, und anschliessend getötet. Sein Leichnam wurde gevierteilt, anschliessend verbrannt und die Asche in den Wind gestreut. Erst 1838 wurde ihm in Kappel und 1885 in Zürich ein Denkmal errichtet. Heinrich Bullinger wurde Zwinglis Nachfolger in Zürich. Er konsolidierte den reformierten Glauben und gilt als eigentlicher Begründer der reformierten Kirche.

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Zwingli, Ulrich (I11300)
 
41845 Zitat: https://de.wikipedia.org/wiki/Knonau

Knonau

Knonau ist eine politische Gemeinde im Bezirk Affoltern des Kantons Zürich in der Schweiz.

Geschichte

Erstmals schriftlich erwähnt wurde Knonau 1045 in einer Urkunde des Klosters Schänis, in der die Kirche Knonau und den dazugehörenden Meierhof als Besitztum des Klosters genannt werden. Als Verwalter dieses Hofes amteten die Meyer von Knonau. Sie liessen sich in der Mitte des 14. Jahrhunderts in Zürich nieder, wo sie sich einbürgern liessen. Schon bald waren sie im Rat der Stadt vertreten und stellten gar den Bürgermeister. Dank ihrer Beziehungen konnten sie 1399 die Vogtei über das Dorf Knonau und weitere Dörfer erwerben.

1512 kaufte die Stadt Zürich die Vogtei Knonau samt einigen weiteren Rechten der Umgebung. Fortan residierte ein Landvogt auf dem Schloss Knonau, das die Stadt als Verwaltungssitz bauen liess.

Als 1830/31 im Kanton Zürich eine liberale Verfassung erlassen wurde, erhielten die Landgemeinden Gleichberechtigung mit der Stadt. Knonau wurde aus Tradition Hauptort des neu gegründeten Bezirks. Wegen der peripheren Lage wurde der Bezirkshauptort schon bald nach Affoltern am Albis verlegt.

Wappen

In Rot ein silberner Meierhut mit Kordel.
Das Wappen stimmt mit dem Schilde überein, den die Meyer von Knonau mindestens seit 1375 führen. Es zeigt den Meyerhut, das Abzeichen ihres Amtes, das in der Verwaltung des dem Kloster Schänis gehörenden Hofes zu Knonau bestand.

Geographie

Knonau liegt im Südwesten des Kanton Zürich und ist mit 6,48 km² vor Wettswil am Albis, Maschwanden und Ottenbach die flächenmässig viertkleinste Gemeinde im Bezirk Affoltern. Der grösste Anteil des Gemeindegebiets wird von Landwirtschaftsflächen eingenommen, die 64,8 Prozent umfassen. Weitere 17,6 Prozent sind Wald, 10,2 Prozent Siedlungsfläche und 5,6 Prozent Verkehrsfläche[3]. Das Gemeindegebiet wird durch den Haselbach zur Lorze hin entwässert.

Das Dorf Knonau liegt auf 431 m ü. M. und ist 23 Kilometer Luftdistanz von Zürich und 7 Kilometer Luftdistanz Zug gelegen. Zur Gemeinde gehören auch die Weiler Vorderuttenberg, Hinteruttenberg und Baaregg.

Im Westen grenzt Knonau an Maschwanden, im Norden und Osten liegt die Gemeinde Mettmenstetten und ebenfalls im Osten die höher gelegene Gemeinde Kappel am Albis. Im Süden grenzt Knonau die Gemeinden Steinhausen und Cham, die beide dem Kanton Zug angehören.

Knonau liegt an der Bahnlinie Zürich–Affoltern am Albis–Zug und wird durch die Linie S 9 der S-Bahn Zürich bedient. Seit Dezember 2015 bedient anstelle der S 9 neu die S 5 Knonau. Das Teilstück der Autobahn A4 mit dem Rastplatz Eitenberg wurde auf Gemeindegebiet bereits 1970 gebaut, jedoch erst im November 2009 eröffnet

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Meyer von Knonau, Junker Johannes (I11293)
 
41846 Zitate aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Görz_und_Tirol von Tirol-Görz (Meinhardiner), Gräfin Agnes (I9569)
 
41847 Zitate aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Österreich_(1151–1182) (Okt 2017) von Österreich (Babenberger), Herzogin Agnes (I8297)
 
41848 Zitate aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Zápolya (Sep 2023) Zápolya, Barbara (I42812)
 
41849 Zitate aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Basileios_Komnenos_der_Jüngere (Sep 2023) Komnenos (Trapezunt, Komnenen), Kronprinz Basileios (I43009)
 
41850 Zitate aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_I._(Weimar-Orlamünde) (Sep 2023) von Weimar-Orlamünde, Graf Friedrich (I43077)
 

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