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Herzog Christoph von Württemberg

Herzog Christoph von Württemberg

männlich 1515 - 1568  (53 Jahre)

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  • Name Christoph von Württemberg 
    Titel Herzog 
    Geburt 12 Mai 1515  Urach, Baden-Württemberg, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1550 bis 1568  Herzogtum Württemberg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Württemberg 
    Tod 28 Dez 1568  Stuttgart, Baden-Württemberg, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I28279  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 9 Feb 2022 

    Vater Herzog Ulrich (Eitel) von Württemberg,   geb. 8 Feb 1487, Reichenweier (Riquewihr), Elsass Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 6 Nov 1550, Tübingen, Baden-Württemberg, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 63 Jahre) 
    Mutter Herzogin Sabina von Bayern (Wittelsbacher),   geb. 24 Apr 1492, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 30 Aug 1564, Nürtingen, Baden-Württemberg, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 72 Jahre) 
    Eheschließung 2 Mrz 1511 
    Familien-Kennung F14066  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Anna Maria von Brandenburg-Ansbach (Hohenzollern),   geb. 28 Dez 1526, Jägerndorf, Schlesien, Tschechien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 20 Mai 1589, Nürtingen, Baden-Württemberg, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 63 Jahre) 
    Eheschließung 1544 
    • Im Jahr 1544 heiratete Christoph 29-jährig auf Vermittlung seines Vaters Anna Maria von Brandenburg-Ansbach, Tochter von Georg.
    Notizen 
    • Das Paar hatte folgende Kinder:
      - Eberhard (* 7. Januar 1545 in Mömpelgard; † 2. Mai 1568 in Göppingen)
      - Hedwig (* 15. Januar 1547 in Basel; † 4. März 1590 in Marburg); ⚭ Ludwig IV. von Hessen-Marburg
      - Elisabeth (* 3. März 1548 in Mömpelgard; † 18. Februar 1592 in Durlach); ⚭ 1. Georg Ernst Graf von Henneberg-Schleusingen, ⚭ 2. Georg Gustav Pfalzgraf von Veldenz-Lauterecken
      - Sabina (* 2. Juli 1549 in Mömpelgard; † 17. August 1581 in Rotenburg a.d.Fulda); ⚭ Wilhelm IV. von Hessen-Kassel
      - Emilie (* 19. August 1550 in Mömpelgard; † 4. Juni 1589 in Simmern); ⚭ Reichard Pfalzgraf von Simmern
      - Eleonore (* 22. März 1552 in Tübingen; † 12. Januar 1618 in Lichtenberg); ⚭ 1. Joachim Ernst I. Fürst von Anhalt, ⚭ 2. Georg I. von Hessen-Darmstadt
      - Ludwig I. (* 1. Januar 1554 in Stuttgart; † 28. August 1593 ebenda), folgte dem Vater als Herzog
      - Maximilian (* 27. August 1556 in Stuttgart; † 17. März 1557 ebenda)
      - Ulrich (* 11. März 1558 in Stuttgart; † 7. Juli 1558 ebenda)
      - Dorothea Maria (* 3. September 1559 in Stuttgart; † 13. März 1639 in Hilpoltstein); ⚭ Otto Heinrich Pfalzgraf von Sulzbach
      - Anna (* 12. Juni 1561 in Stuttgart; † 7. Juli 1616 in Haynau); ⚭ 1. Johann Georg von Ohlau und Wohlau, ⚭ 2. Friedrich IV. von Liegnitz
      - Sophie (* 20. November 1563 in Stuttgart; † 21. Juli 1590 in Vacha); ⚭ Friedrich Wilhelm I. Herzog von Sachsen-Altenburg
    Familien-Kennung F14075  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 9 Feb 2022 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 12 Mai 1515 - Urach, Baden-Württemberg, DE Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 28 Dez 1568 - Stuttgart, Baden-Württemberg, DE Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Herzog Christoph von Württemberg
    Herzog Christoph von Württemberg
    Bild: Wikipedia; Abraham B. Hel (?) - Kunsthistorisches Museum Wien, Bilddatenbank.
    © Gemeinfrei

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_(Württemberg)

      Christoph von Württemberg (* 12. Mai 1515 in Urach; † 28. Dezember 1568 in Stuttgart) war von 1550 bis 1568 der vierte regierende Herzog von Württemberg. Er war der Sohn des Herzogs Ulrich und dessen Gemahlin Sabina von Bayern.

      Leben
      Kindheit
      Christoph wurde 1515 in Urach als Sohn des Herzogs Ulrich und dessen Gemahlin Sabina von Bayern geboren. Nur wenige Monate nach Christophs Geburt floh seine Mutter im November 1515 an den Hof ihrer Eltern nach München. Der junge Christoph verblieb zunächst mit seiner älteren Schwester Anna beim Vater in Stuttgart. Als der Schwäbische Bund gegen Herzog Ulrich mobilmachte, brachte dieser seine Kinder auf Burg Hohentübingen. Nach der Kapitulation der Burg und der Verbannung Ulrichs 1519 wurde der 4-jährige Junge Christoph nach Innsbruck an den Hof Kaiser Karls V. geschickt. Karl V. war ein Enkel des im selben Jahr verstorbenen Maximilian I. und diesem auf den Kaiserthron gefolgt. Hier wuchs Christoph auf und konnte wichtige politische Erfahrungen sammeln.

      Jugend, Wanderjahre
      Württemberg war unter österreichische Verwaltung geraten. Christophs Mutter Sabina unternahm Anstrengungen, die Thronfolge für ihren Sohn zu sichern, was jedoch bis auf weiteres ungewiss blieb. Auf dem Reichstag in Augsburg erhielt Ferdinand 1530 das Herzogtum Württemberg als erbliches Lehen übertragen. Christoph reiste derweil, nachdem er 1529 bei seinem Aufenthalt in Wiener Neustadt knapp einer Entführung durch umherstreifende türkische Truppen entgangen war, mit dem Kaiser als Edelknabe durch Mitteleuropa: im Januar 1531 wohnte er der Königswahl Ferdinands in Köln und der Krönung in Aachen bei und war dann in den Niederlanden. Über Württemberg kam er 1532 zum Reichstag nach Regensburg und zog weiter nach Wien, wo er bei der Heerschau Kaiser Karls V. gegen die Türken weilte. Im Sommer 1532 war er völlig mittellos, da er weder von König Ferdinand noch von Kaiser Karl Zuwendungen erhielt. Er sah sich in der Rolle des unbequemen Erben und fürchtete, kaltgestellt oder ermordet zu werden. Er sollte im Gefolge des Kaisers über Italien ins ferne Spanien mitziehen, kam jedoch nur bis Kärnten mit und floh von dort mit seinem Freund und Lehrer Michael Tiffernus über Salzburg nach Bayern, wo er dann untertauchte, um von den Verfolgern der Habsburger nicht entdeckt zu werden. Von 1532 bis 1534 hielt er sich an geheim gehaltenen Orten in Bayern und der Schweiz auf. Im Winter 1533/34 trat er bei einer Tagung des Schwäbischen Bunds auf, um für die Belange seiner Dynastie einzutreten.

      Graf von Mömpelgard
      Herzog Ulrich gelangte nach der Schlacht bei Lauffen 1534 wieder an die Herrschaft über Württemberg und führte dort die Reformation ein. Gleichzeitig war mit der Rückkehr Ulrichs auch der Anspruch Christophs auf dessen Nachfolge gesichert, wenngleich der Vater ein distanziertes Verhältnis zum Sohn hatte. Von 1534 bis 1542 war Christoph auf Geheiß seines Vaters in französischen Diensten bei König Franz I. von Frankreich. Als Herzog Ulrich und sein Sohn einsahen, dass ihr Konflikt zu einem Verlust des Herzogtums für die Dynastie führen könnte, näherten sie sich wieder an. Herzog Christoph wendete sich dem Protestantismus zu und erhielt im Vertrag von Reichenweier 1542 die linksrheinische württembergische Grafschaft Mömpelgard als Statthalter zugesprochen. Im Jahr 1544 heiratete er auf Vermittlung seines Vaters Anna Maria von Brandenburg-Ansbach, Tochter von Georg aus einer protestantischen Dynastie, womit sich seine konfessionelle Position festigte.

      Reformator von Staat und Landeskirche
      Als Herzog Ulrich 1550 starb, galt in Württemberg das kaiserliche Augsburger Interim. Christoph konnte im Passauer Vertrag von 1552 zwar eine Aufhebung des Interims erreichen, musste jedoch mit hohen Geldzahlungen ein kaiserliches Felonieverfahren abwenden. In den folgenden Jahren ordnete Herzog Christoph durch den Erlass umfangreicher „Ordnungen“ die gesamte Staats- und Kirchenverwaltung neu. Die Reform der Landeskirche wurde in der „Großen Kirchenordnung“ von 1559, einem rechtlichen Grundlagenwerk, kodifiziert. Wichtigster Berater in religiösen Fragen war der Reformator Johannes Brenz. Württembergische Theologen übten großen Einfluss auf andere protestantische Landeskirchen aus. Die Obstbäume an den Straßenrändern wurden auf seine Anordnung hin angepflanzt.[1]

      Schloss-Umbauten und Ausarbeitung einer Bauordnung
      Neben dem vierflügeligen Ausbau des Alten Schlosses in Stuttgart ließ Herzog Christoph etliche württembergische Burgen und Residenzschlösser im Stil der Renaissance umbauen: darunter die Festungen Hohenasperg und Hohenurach, die ehemalige Reichsburg Grüningen und Schlösser in Waiblingen, Leonberg, Schorndorf, Tübingen, Neuenbürg, Grafeneck, Blaubeuren, Kirchheim unter Teck und Böblingen (1568). Die Koordination der umfangreichen Baumaßnahmen lag in den Händen des Hofbaumeisters Aberlin Tretsch, der maßgeblich an der über zwölf Jahre währenden Ausarbeitung der 1568 erlassenen Württembergischen Bauordnung beteiligt war.

      1556 ließ Christoph in der Erkenntnis, dass die Zeit des Reisekönigtums vorbei war, einige Umbaumaßnahmen einstellen, zumal „sonnst nur fremde Vögel darin nisten“.[2]