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Herr Othon I. (Otto) de La Roche

Herr Othon I. (Otto) de La Roche

männlich - vor 1234

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  • Name Othon I. (Otto) de La Roche 
    • Kreuzritter und der erste fränkische Herr von Theben und Athen.
    Titel Herr 
    Geburt
    • Otto war der Sohn von Pons, Herr von La Roche-sur-l'Ognon in der Freigrafschaft Burgund.
    Geschlecht männlich 
    Militär / Gefecht 1202 bis 1204  Balkanhalbinsel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Teilnehmer am Vierten Kreuzzug 
    • Der Vierte Kreuzzug von 1202 bis 1204, an dem hauptsächlich französische Ritter sowie venezianische Seeleute und Soldaten beteiligt waren, hatte ursprünglich die Eroberung Ägyptens zum Ziel. Trotz heftiger Einwände des Papstes und gänzlich dem Kreuzzugsgedanken zuwider wurde stattdessen das christliche Konstantinopel eingenommen und geplündert. Das Ereignis vertiefte die sich ohnehin bereits abzeichnende Spaltung von griechisch-orthodoxem Osten und römisch-katholischem Westen.
      Zitat vom Sep 2023 aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vierter_Kreuzzug
    Besitz Schloss Ray-sur-Saône Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Otto baute die von seiner ersten Frau in die Ehe eingebrachte Burg Ray zur größten mittelalterlichen Burg der Franche-Comté aus. 
    • Im Jahr 1175 wurde eine befestigte Anlage am heutigen Ort erstmals urkundlich genannt, aber schon 1098 fand mit Guy de Ray ein örtlicher Herrscher Erwähnung. In jenem Jahr erscheint sein Sohn Sevuin als Zeuge in einer Urkunde. Die Familie de Ray hatte das Land als Lehen der Abtei Saint-Vincent in Chalon-sur-Saône erhalten, der es schon im 10. Jahrhundert gehörte, und dort eine Burg errichtete. Der Platz war gut gewählt: Die Anlage stand auf einem Felsen in der Nähe einer Furt über die Saône, auf dem sich früher ein gallo-römisches Oppidum befunden haben soll. Bei Grabungen gefundenen Objekte zeigen aber, dass dieser Felsen auch schon in der späten Bronzezeit besiedelt war. Von der ersten Wehranlage ist heute nichts mehr erhalten. Die ältesten Teile des heutigen Schlosses gehen auf einen Donjon zurück, den Otto de la Roche erbaut haben soll. Er war durch die Heirat mit seiner Cousine Isabelle de Ray, dem letzten Mitglied dieses Zweigs der Familie und damit Alleinerbin, Herr von Ray geworden und hatte die Seigneurie 1236 von den burgundischen Grafen erhalten. Zuvor hatte die Abtei Saint-Vincent das Land an den Grafen von Auxonne, Stephan III verkauft, der es seinem illegitimen Sohn Étienne d’Oiselay überlassen hatte.
      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Ray-sur-Saône (Sep 2023)
    Tod vor 1234  Kloster Bellevaux Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung
    • Nach seinem Tod wurde er im der, dem Kloster Bellevaux angegliederten, Familienkapelle bestattet. Seine Grabplatte wurde nach der französischen Revolution in die Kirche von Seveux gebracht, wo sie bis heute erhalten ist.
    Personen-Kennung I42582  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 13 Sep 2023 

    Vater Herr Pons de La Roche 
    Familien-Kennung F21628  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Isabelle von Ray 
    Eheschließung
    • Otto heiratete seine Kusine Isabelle (Elisabeth) de Ray, Tochter von Guy, Seigneur de Ray.
    Notizen 
    • Nachkommen:
      - Guillaume de la Roche, 1218/62 bezeugt – Nachkommen : die Barone von Damala, † 14. Jahrhundert
      - Guy I. de la Roche, † 1263, 1225 Herr und 1260 Herzog von Athen
      - Othon II. de la Roche, 1239 Seigneur de Ray – Nachkommen : die Sires de Ray, † 1693
    Kinder 
    +1. Herzog von Athen Guy I. (Guido) von La Roche,   geb. cir 1205   gest. 1263 (Alter 58 Jahre)
    Familien-Kennung F21627  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 13 Sep 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsMilitär / Gefecht - Teilnehmer am Vierten Kreuzzug - 1202 bis 1204 - Balkanhalbinsel Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBesitz - Otto baute die von seiner ersten Frau in die Ehe eingebrachte Burg Ray zur größten mittelalterlichen Burg der Franche-Comté aus. - - Schloss Ray-sur-Saône Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - vor 1234 - Kloster Bellevaux Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Wappen des Hauses La Roche
    Wappen des Hauses La Roche
    Bild: Wikipedia; Eigenes Werk
    © CC BY 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_de_la_Roche (Sep 2023)

      Otto nahm in Citeaux das Kreuz zum Vierten Kreuzzug und kämpfte bei der Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1204 mit. Danach schloss er sich dem Kreuzzugsführer Bonifatius von Montferrat an und zog mit ihm nach Altgriechenland, um den flüchtigen Kaiser Alexios III. zu verfolgen. Von Bonifatius als dem König von Thessaloniki erhielt Otto die Landschaften Böotien und Attika mit ihren Zentren Theben und Athen (Ende 1204 erobert) als Lehen übertragen. Später kamen noch Lokris und Megara dazu.

      Großherr von Theben und Athen
      Otto richtete in seinem neu erhaltenen Land ein fränkisches Feudalsystem nach dem Vorbild der Kreuzfahrerstaaten in Palästina ein. Der alte griechische Adel wurde weitgehend vertrieben und dessen Land an französische Ritter verteilt. Otto behielt Theben und Athen sowie alle ehemaligen kaiserlichen Güter als eigene Domänen. Als oberstes Lehnsgericht und Beratergremium schuf er den sogenannten „Haute Cour“. Er trieb ebenfalls die Errichtung eines lateinischen Kirchensystems in seiner Herrschaft voran, indem er seinen Kapellan Berard zum ersten lateinischen Erzbischof von Athen ernannte. Papst Innozenz III. bestätigte diese Handlung 1206 und unterstellte dem neuen Erzbistum elf Suffraganbistümer. In Theben wurde ebenfalls ein Erzbistum mit zwei eigenen Sprengeln eingerichtet. In Athen gründete Otto das Kloster von Daphni, das er Zisterziensermönchen aus dem Kloster Bellevaux anvertraute, das sein Urgroßvater in der Franche-Comté gegründet hatte.

      Otto wurde in den offiziellen fränkischen Urkunden als dominus Athenarum (Herr von Athen) und von den einheimischen Griechen Megaskyr (Großherr) genannt. Der Titel eines Herzogs (dux Atheniensium ateque Thebanorum) wurde ihm lediglich von dem Chronisten Alberich von Trois-Fontaines angedichtet, welcher in der französischen Heimat die Eroberung Athens durch die Kreuzfahrer in seiner Chronik überschwänglich vermerkte.

      Im Jahr 1207 vermittelte Otto die Ehe Kaiser Heinrichs mit einer Tochter von Bonifatius von Montferrat. Dieser fiel wenig später im Kampf gegen die Bulgaren, womit Otto in ein unklares Lehnsverhältnis geriet. Denn im Königreich Thessalonike übernahmen lombardische Regenten die Macht, denen zu huldigen Otto sich weigerte. Stattdessen erkannte er nun den Kaiser als seinen direkten Lehnsherren an. Zu Beginn des Jahres 1208 fielen die Lombarden unter Alberto Pallavicini in seinen Herrschaftsbereich ein und besetzten Theben und anschließend die Kadmeia. Kaiser Heinrich berief eilends in Ravennika ein Parlament zusammen, an dem die Lombarden demonstrativ nicht teilnahmen. Mit einem vereinten Heer schlossen Otto und der Kaiser diese in der Kadmeia ein und zwangen sie zur Aufgabe. Die Kadmeia wurde daraufhin dem Kaiser übergeben und Otto wurde Theben zurückerstattet. Die Lombarden aber wurden mit Euböa (Negroponte) entschädigt, das es noch zu erobern galt.

      Danach unterstützte Otto seinen Verbündeten Gottfried I. von Villehardouin, Fürst von Achaia, bei der Eroberung von Akrokorinth, Argos und Nauplia im Jahr 1212. Die letztgenannten beiden Städte erhielt Otto aus Dank als Lehen Achaias. 1214 erhielt er vom Papst Livadia als kirchliches Lehen.

      Am 2. Mai 1210 hatte Otto auf dem zweiten Parlament in Ravennika das dort ausgehandelte Konkordat mit dem Papst anerkannt, welches das Verhältnis zwischen Klerus und weltlichen Herren in Griechenland regelte. Dennoch geriet er ständig in Konflikte mit der Kirche, die ihm eine unrechtmäßige Bereicherung an Kirchengut vorwarf. 1218 wurde vom lateinischen Patriarchen von Konstantinopel das Interdikt über Athen ausgesprochen, 1220 folgte sogar die Exkommunikation gegen Otto durch einen päpstlichen Legaten.

      1225 kehrte er in seine Heimat zurück und überließ die Herrschaft Athen seinem Sohn Guido I. de la Roche. Zunächst ließ er sich in der Burg Ray nieder. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er zurückgezogen im 'Familienkloster' Bellevaux nahe der Stammburg in Rigney.

      U.a wird die Festung Chorizas Otto zugeschrieben.