Notizen |
- Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_(princeps_militiae)
Heinrich I. (860 bezeugt; † 28. August 886 vor Paris), aus der Familie der fränkischen Babenberger, war der ältere Sohn des Grafen Poppo im Saalgau, Markgraf von Friesland.
Ebenso wie sein Vater war Heinrich ein erklärter Gegner des Königs Ludwig des Deutschen (840–876) und war in die Verschwörung gegen Ludwig verwickelt, die ab dem Jahr 861 im östlichen Franken und in Bayern so unkoordiniert für Aufruhr sorgte, dass der König seine Gegner nacheinander unterwerfen konnte.
Im Jahr 866 war er der princeps militiae des Teilkönigs Ludwig III. des Jüngeren, unter Karl III. dem Dicken als dessen oberster Feldherr zeitweise marchio francorum und dux Austrasiorum. Im Jahr 880 war Heinrich der Befehlshaber des Heeres, das gegen den elsässischen Herzog Hugo, den Sohn Lothars II. zog. Seine wichtigste Aufgabe war jedoch die Bekämpfung in das Rheinland einfallenden Normannen. 884 stand er an der Spitze des Heeres, das Sachsen gegen die Normannen verteidigte (an seiner Seite auch Bischof Arn) und befreite im gleichen Jahr das besetzte Duisburg und den Niederrhein von der Wikingerherrschaft. Im Jahr darauf beendete er auch die Herrschaft der Normannen in Friesland - dies gelang vor allem durch die Ermordung der normannischen Heerführer Gottfried und Sigfrid. Im gleichen Jahr griff er zugunsten seines Bruders Poppo (II.) auch im Streit um das Amt des thüringischen Herzogs ein.
Ein Jahr später, 886, wieder im Einsatz gegen die Normannen, diesmal in Neustrien als dortiger Militärbefehlshaber Karls III., geriet Heinrich bei der Belagerung von Paris durch die Normannen, die er aufheben sollte, in einen Hinterhalt: sein Pferd stürzte bei einem Erkundungsritt, den er von der Königspfalz Quierzy an der Oise gestartet hatte, in eine normannische Fallgrube, und Heinrich wurde in der Grube von in der Nähe versteckt lauernden Normannen erschlagen. Er wurde im Kloster St. Médard in Soissons begraben.
Heinrich war der Vater der drei in der Babenberger Fehde umgekommenen Brüder:
• Adalbert, hingerichtet 9. Juni 906, Graf 888
• Adalhard, hingerichtet 902, Graf 888
• Heinrich; † 902/903, Graf 888
Zudem hatte er eine Tochter, Hadui(ch) († 24. Dezember 903) die seit etwa 869/870 mit dem Liudolfinger Otto dem Erlauchten, Herzog von Sachsen († 30. November 912) verheiratet war. Somit war der princeps militiae Heinrich der Großvater des deutschen Königs Heinrich I. und derjenige, der den eigentlich robertinischen Namen Heinrich in den ostfränkischen Adel einbrachte. Als Ehefrau Heinrichs wird in der Forschung Ingeltrud, die Tochter Eberhards von Friaul diskutiert.
- Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Popponen
Der älteste bekannte Ahn der fränkischen Babenberger war Poppo, der wahrscheinlich von dem Robertiner Cancor abstammt. Insofern sind die Popponen eine frühe Nebenlinie der Robertiner, aus denen das französische Königsgeschlecht der Capetinger hervorging. Nach Poppo wird das Geschlecht auch Popponen genannt. Poppo war im frühen 9. Jahrhundert Graf im Grabfeld, das heute im Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen liegt. Einer seiner Söhne war Heinrich, der zunächst unter Ludwig dem Jüngeren das Amt des princeps militiae bekleidete. Zur Zeit Karls des Dicken, der die Familie bevorzugte, wurde Heinrich marchio francorum (Markgraf der Franken) und dux Austrasiorum (Herzog der Austrasier). Er fiel 886 im Kampf gegen die Normannen. Sein Bruder Poppo (II.) war zur gleichen Zeit Markgraf von Thüringen (880–892), wurde aber von Karls Nachfolger Arnulf abgesetzt. Dieser begünstigte statt der Popponen die aus dem Lahngau stammenden Konradiner, die mit seiner Frau Oda verwandt waren.
Die Rivalität zwischen den beiden fränkischen Grafengeschlechtern der Konradiner und fränkischen Babenberger wurde von ihren Bemühungen verstärkt, ihre jeweilige Autorität im mittleren Maingebiet zu intensivieren. Dieser Streit, bekannt als die Babenberger Fehde, erreichte seinen Höhepunkt Anfang des 10. Jahrhunderts während der unruhigen Regierungszeit des Ostfrankenkönigs Ludwig IV., des Kindes. Führer der fränkischen Babenberger waren die drei Söhne von Herzog Heinrich – Adalbert, Adalhard und Heinrich –, die sich nach der Babenburg (Castrum babenberch) auf dem Bamberger Domberg benannten, in deren Umgebung ihre Besitzungen lagen.
Als die fränkischen Babenberger im Jahre 902 ihrem Herrschaftsbereich kleine Gebietsteile des Bistums Würzburg einverleibten, entzog ihnen König Ludwig IV. im Gegenzug mehrere Güter und gab sie an Bischof Rudolf von Würzburg, einen Konradiner. Das führte zu jahrelanger Fehde zwischen den beiden Geschlechtern. Zunächst vertrieb Graf Adalbert den Bischof aus Würzburg, woraufhin dessen Brüder, die Grafen Konrad, Gebhard und Eberhard, diesem zu Hilfe kamen und der Streit sich bis nach Hessen ausweitete. 906 schließlich, bei einem Überfall der Babenberger auf die Konradiner bei Fritzlar, fielen sowohl Konrad als auch Heinrich von Babenberg im Kampf. Adalhard wurde bald darauf von Gebhard aus Blutrache für den Tod seines Bruders Eberhard getötet.
Der einzig Überlebende der Babenberger Brüder, Adalbert, wurde vom Kanzler und Regenten Hatto I., Erzbischof von Mainz, einem Förderer der Konradiner, an den königlichen Hof gerufen. Er weigerte sich zu erscheinen und hielt für einige Zeit seine Burg Theres (heute Obertheres bei Haßfurt) gegen das königliche Heer, ergab sich aber noch im Jahre 906 und wurde, trotz Hattos Versprechens auf freies Geleit, verurteilt und enthauptet. Der Sohn des oben erwähnten Konrad, Konrad der Jüngere, wurde unangefochtener Herzog von Franken (und im Jahre 911 König des ostfränkischen Reichs), während die Babenberger einen Großteil ihrer Besitzungen und Ämter in Franken verloren. Die Popponen zogen sich auf den nordöstlichen Teil ihres Stammlandes zurück, wo sie um die Burgen Struphe und Henneberg die Grafschaft Henneberg begründeten. Auf dem Boden des ehemaligen babenbergischen Kernlandes, das als erledigtes Reichslehen eingezogen wurde und das Kaiser Otto II. 973 seinem streitbaren Vetter Herzog Heinrich den Zänker schenkte, entstand 1007 das Bistum Bamberg.
Adalberts Sohn Heinrich von Babenberg überlebte die Fehde. Es wird vermutet, dass er der Stammvater der Schweinfurter Grafen und der jüngeren Babenberger Linie war.
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