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Pfalzgräfin Agnes von Staufen

Pfalzgräfin Agnes von Staufen

weiblich 1176 - 1204  (28 Jahre)

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  • Name Agnes von Staufen 
    Titel Pfalzgräfin 
    Geburt cir 1176 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) 1195 bis 1204  Pfalzgrafschaft bei Rhein (Kurpfalz) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Pfalzgräfin bei Rhein 
    • Die Kurpfalz lag an Ober- und Mittelrhein, zwischen Mosel und Kraichgau, mit dem Kerngebiet am unteren Neckar und den Hauptstädten Heidelberg und Mannheim. Das kurpfälzische Staatsgebiet war nicht zusammenhängend, sondern ein für die damalige Zeit typischer „Flickenteppich“ mit Exklaven und Enklaven; einzelne Territorien teilte man sich sogar mit anderen Staaten.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Kurpfalz
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Kurpfalz
    • Agnes von Staufen war die Erbtochter Konrads von Staufen, des Pfalzgrafen bei Rhein, und von 1195 bis 1204 als Ehefrau Heinrichs d. Ä. von Braunschweig selbst Pfalzgräfin bei Rhein.
    Tod 07 / 08 Mai 1204  Grafschaft Stade Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8038  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 21 Apr 2020 

    Vater Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen),   geb. ca 1134 / 1136   gest. 8/9 Nov 1195 (Alter 59 Jahre) 
    Mutter Irmingard von Henneberg   gest. 1197 
    Eheschließung cir 1160 
    Familien-Kennung F3174  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere ,   geb. ca 1173 / 1174   gest. 28 Apr 1227, Braunschweig Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 53 Jahre) 
    Eheschließung Jan oder Feb 1194 
    Notizen 
    • Agnes hatte mit Heinrich V. einen Sohn und zwei Töchter.
    Kinder 
     1. Agnes von Braunschweig
    +2. Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig),   geb. cir 1200   gest. 24 Feb 1260 (Alter 60 Jahre)
    Familien-Kennung F3814  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 5 Jun 2018 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Pfalzgräfin bei Rhein - 1195 bis 1204 - Pfalzgrafschaft bei Rhein (Kurpfalz) Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 07 / 08 Mai 1204 - Grafschaft Stade Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Pfalzwappen Rhein
    Pfalzwappen Rhein
    Wappen der Pfalzgrafen bei Rhein

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Staufen_(Pfalzgräfin)

      Agnes von Staufen (* um 1176; † 7. oder 9. Mai 1204 in Stade) war die Erbtochter Konrads von Staufen, des Pfalzgrafen bei Rhein, und von 1195 bis 1204 als Ehefrau Heinrichs des Älteren von Braunschweig selbst Pfalzgräfin bei Rhein.

      Leben
      Agnes' Vater Konrad, Pfalzgraf bei Rhein und Halbbruder des Kaisers Friedrich Barbarossa, war ein um Frieden und Ausgleich im Reich bemühter Politiker. Schon vor 1180 hatte er die Verlobung seiner Tochter mit Heinrich, dem ältesten Sohn Heinrichs des Löwen, arrangiert, um durch diese Verbindung den erneut aufkommenden Konflikt zwischen Staufern und Welfen zu entschärfen.
      Im Jahr 1193 bemühte sich Barbarossas Sohn Kaiser Heinrich VI. um ein politisches Bündnis mit dem französischen König Philipp II. August und wollte diesem daher Agnes, die seine Cousine war, zur Frau geben. Als der junge Welfe Heinrich von diesem Vorhaben hörte, sprach er bei Agnes' Eltern vor. Konrad vermied es, eine verbindliche Aussage zum Verlöbnis seiner Tochter zu treffen, da er einerseits die geplante Verbindung zum französischen König befürwortete, andererseits den von seiner Tochter schwärmerisch verehrten Heinrich nicht brüskieren wollte.
      Agnes’ Mutter Irmengard von Henneberg († 1197) befürwortete weiterhin eine Heirat ihrer Tochter mit dem Welfen. Wenig später nutzte sie die Abwesenheit ihres bei Heinrich VI. weilenden Mannes zum Widerstand gegen den Plan des Kaisers. Sie ließ den jungen Heinrich auf Burg Stahleck kommen, wo um den Jahreswechsel 1193/1194 die kirchliche Vermählung des jungen Brautpaars ausgerichtet wurde. Das Ereignis ging als Hochzeit von Stahleck in die Geschichtsbücher ein.
      Heinrich VI. fühlte sich hintergangen und verlangte von Konrad die sofortige Annullierung der Ehe. Doch der Pfalzgraf bekannte sich nach anfänglichem Widerstand zur Ehe seiner Tochter, da diese bereits von der Kirche gesegnet worden war. Es gelalang ihm, Heinrich VI. von den innenpolitischen Vorteilen dieser Verbindung zu überzeugen. Wenn der Kaiser Konrads Schwiegersohn Heinrich mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnen würde, sei zudem die Nachfolge gesichert, die nach dem frühen Tod der Söhne Konrads in Gefahr geraten war. Außerdem schlugen Konrad und Agnes dem Kaiser vor, den von dessen Vater geächteten Heinrich den Löwen zu begnadigen.
      Die Versöhnung zwischen dem Staufer Heinrich VI. und dem Welfen Heinrich dem Löwen fand im März 1194 in der Pfalz Tilleda statt. Agnes und ihr Mann Heinrich hatten mit ihrem Coup von Stahleck gute Vorarbeit für dieses wichtige innenpolitische Erreignis geleistet. Dazu kam, dass Heinrich VI. auf einen Ausgleich mit den Welfen und vor allem Frieden im Reich angewiesen war, da er nach dem Tod Tankreds von Lecce († 20. Februar 1194) beabsichtigte, seine Thronansprüche im Königreich Sizilien durchzusetzen.
      Aus der Ehe zwischen Agnes von Staufen und Heinrich dem Älteren von Braunschweig gingen ein Sohn und zwei Töchter hervor. Heinrich der Jüngere von Braunschweig war von 1212 bis 1214 Pfalzgraf bei Rhein. Die ältere Tochter Irmengard (1200–1260) vermählte sich mit Hermann V., Markgraf von Baden. Die jüngere Tochter (1201–1267), die ebenfalls Agnes hieß, vermählte sich mit Otto II., dem Herzog von Bayern. Beide wurden die Stammeltern der Wittelsbacher in Bayern und in der Pfalz. Ihre Tochter Elisabeth wurde die Mutter Konradins, ihr Sohn Ludwig der Strenge war der Vater des späteren Kaisers Ludwig IV.

      Nachleben
      Während der Romantik wurde das Leben der Agnes von Staufens verklärt. So wurde sie in Christian Dietrich Grabbes 1830 veröffentlichten Drama Heinrich VI. als unbekümmertes, aber resolutes Mädchen dargestellt, das auf dem Reichstag um sein Liebesglück kämpfte und am Totenbett Heinrichs des Löwen die Versöhnung der Welfen und Staufer bewirkte.
      Am 12. Juni 1829 fand an der Königlichen Oper in Berlin die Uraufführung der Oper „Agnes von Hohenstaufen“ des italienischen Komponisten Gaspare Spontini statt.



      Literatur
      • Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1, S. 367, 384 (Rezension)
      • Paul Barz: Heinrich der Löwe und seine Zeit; Deutsche Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG; München; Originalausgabe Juni 2008; ISBN 978-3-423-24676-7, S. 231, 233 und 253
      • Friedemann Bedürftig: Taschenlexikon Staufer. Piper, München 2000, ISBN 3-492-23032-6, S. 11.
      • Anno Mungen: Musiktheater als Historienbild. Gaspare Spontinis „Agnes von Hohenstaufen“ als Beitrag zur deutschen Oper (= Mainzer Studien zur Musikwissenschaft 38), Tutzing 1997.