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Herzog Stephan III. von Bayern (Wittelsbacher), der Prächtige

Herzog Stephan III. von Bayern (Wittelsbacher), der Prächtige

männlich 1337 - 1413  (76 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Stephan III. von Bayern (Wittelsbacher) 
    Titel Herzog 
    Suffix der Prächtige 
    Geburt CIR 1337 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzog von Bayern (ab 1375), Herzog von Bayern-Ingolstadt (seit der Landesteilung von 1392) 
    Tod 25 Sep 1413  Kloster Niederschönenfeld Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Kloster Niederschönenfeld, dann ca. 1430 Liebfrauenmünster, Ingoldstadt Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9255  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater Herzog Stephan II. von Bayern (Wittelsbacher),   geb. 1319   gest. 5 MAI 1375, Landshut oder München Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 56 Jahre) 
    Mutter Prinzessin Elisabeth (Isabel) von Sizilien (von Aragôn),   geb. CIR 1310   gest. 21 MÄR 1349, Landshut, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 39 Jahre) 
    Eheschließung 27 Jun 1328  München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F4631  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Taddea Visconti,   geb. CIR 1352   gest. 28 Sep 1381 (Alter 29 Jahre) 
    Eheschließung 1367 
    Kinder 
     1. Prinzessin Elisabeth (Isabel, Isabeau) von Bayern (Wittelsbacher),   geb. CIR 1370, München ? Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 30 Sep 1435, Paris, France Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 65 Jahre)
    Familien-Kennung F4630  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

    Familie 2 Elisabeth von Kleve,   geb. CIR 1378   gest. NAC 1439, Köln, Nordrhein-Westfalen, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 61 Jahre) 
    Eheschließung 17 Jan 1401  Köln, Nordrhein-Westfalen, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F4515  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsEheschließung - 17 Jan 1401 - Köln, Nordrhein-Westfalen, DE Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 25 Sep 1413 - Kloster Niederschönenfeld Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen & Siegel
    Wittelsbacher - Stammwappen
    Wittelsbacher - Stammwappen
    Stammwappen der Wittelsbacher von Otto Hupp im Münchener Kalender von 1895

    Bild: Wikipedia; Otto Hupp - Otto Hupp, Münchener Kalender 1895
    © Gemeinfrei

    Karten
    Bayern - Karte 1392 - (Albrecht I.)
    Bayern-Teilung-Karte
    Die vier bayerischen Teilherzogtümer nach der Landesteilung von 1392
    Bayern - Karte - Stephan III. von Bayern-Bayern
    Stephan-III-Bayern-Bayern-Karte-2
    Das Teilherzogtum Bayern-Ingolstadt

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_III._(Bayern)

      Stephan III. (auch Stephan der Kneißel oder Stephan der Prächtige; * um 1337; † 25. September 1413[1] in Kloster Niederschönenfeld) aus dem Hause Wittelsbach war seit 1375 Herzog von Bayern und seit der Landesteilung von 1392 Herzog von Bayern-Ingolstadt.

      Jugend
      Stephan III. wurde um 1337 als ältester Sohn des späteren Herzogs Stephan mit der Hafte und seiner ersten Ehefrau Elisabeth von Sizilien geboren. Er war damit der älteste Enkel Kaiser Ludwigs des Bayern († 1347). Sein Vater erhielt im Zuge der EErbteilungen nach dem Tod des Kaisers 1353 das Teilherzogtum Niederbayern-Landshut, zu dem er nach dem Tod Meinhards 1363 noch Oberbayern hinzugewann. Tirol, das ebenfalls von Meinhard regiert worden war, wurde jedoch nach langen Kämpfen 1369 im Frieden von Schärding den Habsburgern zugesprochen.
      Am 12. August 1365 verlobte sich Stephan III. in Mailand mit Taddea Visconti, einer der Hunderttausend-Gulden-Töchter des Stadtherrn Bernabò Visconti, die er 1367 heiratete.[2] Taddeas Mitgift in Höhe von 100.000 Gulden erlaubte es ihm, die Stadt Neuburg an der Donau und mehrere Burgen und Gerichte, die sein Vater verpfändet hatte, wieder auszulösen. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, der Sohn Ludwig VII. und die Tochter Elisabeth. Daneben hatte Stephan noch einen weiteren Sohn, Johann von Moosburg, der später Bischof von Regensburg wurde.
      1368 kämpfte Stephan in Italien an der Seite seines Schwiegervaters gegen die antimailändische Liga um Papst Urban V. und Kaiser Karl IV., 1371/72 unternahm er eine Preußenfahrt, um den Deutschen Orden gegen die heidnischen Litauer zu unterstützen.[3] Im Zuge der Aussöhnung zwischen dem Haus Luxemburg und den Wittelsbachern ernannte Karl IV. Stephan und seinen Bruder Friedrich 1374 zu Reichslandvögten in Oberschwaben und im Elsass. Danach plante Stephan eine Fahrt nach Palästina, auf die er jedoch verzichten musste, als sein Vater 1375 im Alter von 56 Jahren starb.

      Herrschaft
      Nach dem Tode seines Vaters regierte Stephan III. zunächst gemeinsam mit seinen beiden Brüdern Friedrich und Johann II. und seinem Onkel Otto V., einem Halbbruder seines Vaters. Otto war bis 1373 Markgraf von Brandenburg gewesen, hatte die Mark dann aber im Vertrag von Fürstenwalde für 500.000 Gulden an den Kaiser verkauft. Für einen Teil des Kaufpreises hatte er böhmische Besitzungen im bayerischen Nordgau als Pfand erhalten, die er nun in die gemeinsame Regierung einbrachte. Die viier Herzöge einigten sich 1376 darauf, dass zunächst Oberbayern von Stephan und Johann und Niederbayern von Friedrich und Otto verwaltet wurde. Damit keine der beiden Parteien benachteiligt wurde, sollten die Regierungsgebiete im Zweijahresturnus wechseln. Diese ungewöhnliche Regelung wurde jedoch nicht verwirklicht.
      Wegen seiner prächtigen Hofhaltung „der Kneißel“ genannt, engagierte sich Stephan III. auch nach Regierungsantritt weiter in Italien und im Elsass und holte in Rom bei Papst Bonifaz IX. die Erlaubnis zum abendlichen Aveläuten ein. 1387–1389 führte er gemeinsam mit seinen Brüdern den Städtekrieg gegen den Schwäbischen Städtebund und den Erzbischof von Salzburg. 1392 teilten die Brüder das ehemalige Herrschaftsgebiet Stephans II. in die Linien Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt. Stephan III. erhielt dabei verstreute Gebiete Oberbayerns und des Nordgaus, die er von Ingolstadt aus regierte. Er fühlte sich bei der Aufteilung übervorteilt und so kam es 1394/95 im Ersten Bayerischen Hauskrieg zu kriegerischen Auseeinandersetzungen zwischen ihm und Herzog Johann. Stephans Sohn Ludwig VII. überfiel an Heiligabend 1394 Freising, dessen Bischof Berthold von Wehingen Kanzler der österreichischen Herzöge war, bedrohte Pfaffenhofen und plünderte am Dreikönigstag Neustadt an der Donau im Münchner Herzogtum. Im Gegenzug wandten sich Johann und seine Söhne gegen Aichach und Friedberg und brannten die Burg in Markt Schwaben nieder. Nach dem Ende der Feindseligkeiten vereinbarten die Herzöge im September 1395, durch gemeinsame äußere Feinde geeint, Bayern-München und Bayern-Ingolstadt wieder gemeinsam zu verwalten.
      Zu Gegnern König Wenzels geworden, traten Stephan und sein Sohn Ludwig seit 1399 für ein Königtum des Pfälzer Kurfürsten Ruprecht ein. Stephan unterstützte auch die rebellischen Münchner Zünfte gegen seine Neffen Ernst und Wilhelm, die den Aufstand aber 1403 beenden konnten. Letzte Aktion der oberbayerischen Herzöge war 1410 ein vergeblicher Feldzug zur Rückeroberung Tirols. Bayerische Einfälle in das Unterinntal, die von Heinrich von Rottenburg, dem Haupt der Tiroler Adelsopposition gegen den habsburgischen Landesfürsten, unterstützt wurden, waren ohne bleibenden Erfolg.[4]
      Stephan III. starb am 25. September 1413 im Kloster Niederschönenfeld, wo er auch bestattet wurde. Um 1430 ließ sein Sohn Ludwig VII. seine Gebeine in das neu erbaute Ingolstädter Liebfrauenmünster überführen.[5] Stephans zweite Ehefrau Elisabeth von Kleve konnte ihrem Stiefsohn Ludwig erst 1430 12.000 Gulden zu ihrer Versorgung abringen und starb nach 1439 in Köln.

      Nachkommen

      Herzog Stephan III. heiratete 1367 Taddea Visconti (1350–1381), Tochter des Visconte Bernabò Visconti und seiner Gattin Beatrice della Scala. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:
      • Ludwig VII. der Gebartete (1368–1447)
      1 ∞ 1402 in Prag Anne de Bourbon (1380–1408), Witwe des Grafen Johann II. von Berry-Montpensier,
      2 ∞ 1413 in Paris Catherine d’Alençon (1395–1462), Witwe von Peter von Navarra, Graf von Mortain;
      • Elisabeth (Isabeau de Bavière, 1370–1435), Königin von Frankreich
      1 ∞ 1385 in Amiens König Karl VI. von Frankreich (1368–1422).

      In zweiter Ehe heiratete er am 17. Januar 1401 in Köln Elisabeth von Kleve. Die Ehe blieb kinderlos.
      Sein unehelicher Sohn Johann von Moosburg war bis 1409 Bischof von Regensburg.


      Literatur
      • Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 146). C. H.eck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 113–116 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).
      • Sigmund Ritter von Riezler: Stephan III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 68–71.
      • Theodor Straub: Bayern im Zeichen der Teilungen und Teilherzogtümer. In: Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. 2. Auflage. 2. Band. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-32320-0, S. 196–287, insbesondere S. 26.
      • Theodor Straub: Herzog Stephan der Kneißel. In: Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut. 1392–1506. Glanz und Elend einer Teilung. Stadtarchiv Ingolstadt, Ingolstadt 1992, ISBN 3-932113-06-3, S. 23–26.
      • Inge Turtur: Regierungsform und Kanzlei Herzog Stephans III. von Bayern 1375–1413. München 1952 (zugleich Dissertation, München 1954).
      • Joachim Wild: Die Herzöge von Straubing und Ingolstadt. Residenzstädte auf Zeit. In: Alois Schmid, Katharina Weigand (Hrsg.): Die Herrscher Bayerns. 25 historische Portraits von Tassilo III. bis Ludwig III. 2. Auflage. C. H. Beck, München 200, ISBN 3-406-54468-1, S. 118–129, insbesondere S. 123–124.
      Weblinks
      • Seite des Stadtmuseums Ingolstadt
      Anmerkungen
      1 Johannes Aventinus, Baierische Chronik, Buch VIII, Kap. 90 = Matthias Lexer (Hrsg.): Johannes Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke. Band 5. Christian Kaiser, München 1886, S. 538 (Digitalisat).
      2 Zum Zeitpunkt der Eheschließung vgl. Theodor Straub: Die Mailänder Heirat Herzog Stephans III. des Kneißels und Das wirkliche Geburtsjahr Herzog Ludwigs des Bärtigen und seiner Schwester Isabeau de Bavière. In: Sammelblatt des Historischen Veeins Ingolstadt. Band 77, 1968, S. 5–12 (online).
      3 Werner Paravicini: Die Preußenreisen des europäischen Adels. Teil 1 (= Beihefte der Francia. Band 17/1). Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-7317-8, S. 149 (Digitalisat).
      4 Zur Auseinandersetzung um Tirol siehe Klaus Brandstätter: Österreichischer Krieg, 1410–1413. In: Historisches Lexikon Bayerns.
      5 Zu Stephans Tod und Grablege Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landeseschichte. Band 146). C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 114–116 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).