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Herzogin Anne von der Bretagne

Herzogin Anne von der Bretagne

weiblich 1477 - 1514  (36 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Anne von der Bretagne 
    Titel Herzogin 
    Geburt 25 Jan 1477  Nantes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) Herzogin der Bretagne (1491 - 1498), Erzherzogin von Österreich (1490–1491), Königin von Frankreich (1491–1498 und 1499–1514), Königin von Sizilien und Jerusalem, Herzogin von Mailand 
    Tod 9 Jan 1514  Blois Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9294  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater Herzog Franz II. von der Bretagne,   geb. 23 Jun 1435, Étampes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 9 Sep 1488, Couëron bei Nantes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 53 Jahre) 
    Mutter Margarete von Foix,   geb. NAC 1458   gest. 15 MAI 1486 (Alter 28 Jahre) 
    Eheschließung 27 Jun 1471  Clisson Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F4543  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 König Karl VIII. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Freundliche,   geb. 30 Jun 1470, Amboise Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 7 Apr 1498, Amboise Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 27 Jahre) 
    Eheschließung 6 DEZ 1491  Schloss Langeais Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F4541  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

    Familie 2 König Ludwig XII. von Frankreich (Valois) (Kapetinger), Vater des Volkes,   geb. 27 Jun 1462, Blois Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1 Jan 1515, Hôtel du Roi, einem Teil des Hôtel des Tournelles in Paris Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 52 Jahre) 
    Eheschließung 8 Jan 1499  Schlosskapelle von Nantes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Notizen 
    • Folgende Kinder stammen aus der Ehe mit Anne de Bretagne:
      - Claude de France (* 13. Oktober 1499; † 20. Juli 1524) ⚭ Franz I., Schwiegersohn (1514) und Nachfolger
      - ein Sohn (*/† 1503)
      - ein Sohn (*/† 1508)
      - Renée de France (1510–1574) ⚭ 1528 Ercole II. d’Este, Sohn der Lucrezia Borgia
      - ein Sohn (*/† 1512)
    Kinder 
    +1. Herzogin Claudia (Claude) von Frankreich (von Valois) (Kapetinger),   geb. 13 OKT 1499, Romorantin Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 20 Jul 1524, Blois Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 24 Jahre)
    +2. Prinzessin Renée von Frankreich,   geb. 1510   gest. 1575 (Alter 65 Jahre)
    Familien-Kennung F4540  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 17 Sep 2023 

    Familie 3 Kaiser Maximilian I von Österreich (von Habsburg), der letzte Ritter,   geb. 22 Mrz 1459, Wiener Neustadt Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 12 Jan 1519, Wels, Oberösterreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 60 Jahre) 
    Eheschließung 19 Dez 1490  Kathedrale von Rennes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Zweite Ehe des Maximilian war mit Anna, Herzogin der Bretagne aus dem Haus der Kapetinger, Tochter Franz II. und Margarete von Foix, Prinzessin von Navarra.
    Scheidung 1491 
    Notizen 
    • Kinderlos..
    Familien-Kennung F4381  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Aug 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 25 Jan 1477 - Nantes Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 9 Jan 1514 - Blois Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Anne-Bretagne
    Anne-Bretagne
    Anne de Bretagne, Ausschnitt aus einem Gemälde von Jean Bourdichon
    Anne-Bretagne-Buch
    Anne-Bretagne-Buch
    Anne erhält von Antoine Dufour ein Buch. Miniatur, die dem Maler Jean Bourdichon zugeschrieben wird, entstanden um 1508. „Musée Dobrée“, Nantes.
    Anne-Bretagne-Herz
    Anne-Bretagne-Herz
    Reliquie aus Gold: Annes Herz im „Musée Dobrée“ in Nantes
    Anne-Bretagne-Hochzeit
    Anne-Bretagne-Hochzeit
    Heirat mit Karl VIII. von Frankreich im Schloss Langeais am 6. Dezember 1491.
    Anne-Bretagne-Polheim
    Anne-Bretagne-Polheim
    Der Stellvertreter Polheim bestieg in voller Rüstung das Hochzeitsbett, um mit seinem entblößten Knie Anna zu berühren.[1]
    (Illustration aus La Lecture Journal des Romans N°83, 1857)

    Wappen & Siegel
    Anne von der Bretagne - Wappen
    Anne-Bretagne-Wappen
    Anne de Bretagne, Königliches Wappen 1491 bis 1498 und 1499 bis 1514

  • Notizen 
    • Anne und Maximilian I. hatten keine Kinder, die Ehe wurde nicht vollzogen.

      Anne und Karl VIII. hatten sechs Kinder, vier Söhne und zwei Töchter.

      Anne und Ludwig XII. hatten fünf Kinder, vier Söhne und eine Tochter.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Anne_de_Bretagne

      Anne de Bretagne (bretonisch Anna Breizh; * 25. Januar 1477 in Nantes; † 9. Januar 1514 in Blois) war zwischen 1489 und 1491 und von 1498 bis zu ihrem Tod Herzogin der Bretagne. Sie war durch ihre Ehen auch Erzherzogin von Österreich (1490–1491), Königin von Frankreich (1491–1498), Königin von Sizilien und Jerusalem und erneut Königin von Frankreich (1499–1514) und Herzogin von Mailand.

      Kindheit und Jugend
      Anne war die älteste Tochter von Herzog Franz II. der Bretagne (1435–1488) und seiner zweiten Gemahlin Margarete von Foix, Prinzessin von Navarra (1449–1486).
      Annes Erziehung und Bildung wurde in die Obhut von Françoise de Dinan gegeben, die einer der ältesten und vornehmsten Familien (Haus Dinan-Rohan) der Bretagne entstammte. Unter ihrer Aufsicht wurde Anne in Latein, Griechisch, Französisch, Bretonisch und Hebräisch unterrichtet.
      Da die Bretagne als selbständiges Herzogtum Verbündete gegen Frankreich brauchte, verhandelte man früh mit England über eine Heirat zwischen Anne und dem ältesten Sohn des englischen Königs Eduard IV., Eduard V. Bereits 1471 ernannte sein Vateer Eduard V. zum Prinzen von Wales, dem englischen Thronfolger, und ließ diese Entscheidung vom Parlament anerkennen. De jure bekam der junge Prinz 1475 beim Aufbruch seines Vaters zu einem Feldzug nach Frankreich die volle Herrschaftsgewalt über England verliehen.
      Am 9. April 1483 starb Eduard IV. überraschend nach kurzer Krankheit. Zuvor hatte Eduard IV. die Vormundschaft für den Thronfolger sowie für dessen jüngeren Bruder Richard of Shrewsbury seinem eigenen Bruder, dem späteren König Richard III. samt der Regentschaft für seinen damals 12-jährigen Sohn Eduard V. übertragen. Im Verlauf des Jahres 1483 wurde Eduard gemeinsam mit seinem Bruder im Tower festgesetzt. Es gab keine Zeugen, die die beiden Knaben nach dem Jahre 1483 gesehen haben, so dass allgemein davon ausgegangen wird, dass sie in diesem Jahr starben.
      Als der französische König Ludwig XI. 1483 starb, wurde der Hof des Herzogs der Bretagne aufs Neue der Sammelplatz der unzufriedenen französischen Adeligen, des Herzogs Ludwig von Orléans, Grafen Dunois und anderer, welche den Feudalismus vor der Unterdrückung durch die königliche Gewalt zu retten suchten. Durch die Niederlage in der Schlacht bei St. Aubin am 28. Juli 1488 (→ Guerre folle) verlor die Bretagne ihre bis dahin behauptete Unabhängigkeit. Franz II. musste im Vertrag von Sablé am 20. August 1488 sich von aller Verbindung mit den Feinden des französischen Königs lossagen und versprach, seine Töchter nicht ohne Einwilligung des französischen Königs zu vermählen. Kurz darauf, am 9. September 1488, starb Franz II.
      Mit zwölf Jahren wurde Anne Herzogin der Bretagne. Die Regentschaft für die minderjährige Anne übernahmen Marschall de Rieux, ihre Gouvernante Madame de Dinan-Laval und ein Halbbruder von Franz II., Alain d’Albret. Am 10. Februar 1489 wurde Anne als Herzogin der Bretagne in der Kathedrale von Rennes inthronisiert. Am 22. Juli 1489 wurde sie von König Karl VIII. und Maximilian I. als legitime Herrscherin der Bretagne offiziell anerkannt.

      Ehe mit Maximilian I.
      Im Dezember 1490 schloss der damalige römisch-deutsche König und spätere Kaiser Maximilian I., ein 31-jähriger Witwer, mit der knapp 14-jährigen Waise die Ehe per procurationem. Am 19. Dezember 1490 fand die Trauung in der Kathedrale von Rennes statt.
      Stellvertretend für Maximilian stand Wolfgang Freiherr von Polheim an der Seite von Anne. Da die Einwilligung des französischen Königs zu der Heirat nicht eingeholt worden war, wie im Vertrag von Sablé festgelegt, protestierte Karl VIII. offiziell gegen die Eheschließung. Am 20. März 1491 marschierten französische Truppen in Nantes ein. Auch in Rennes lebten Anne und ihr Hof unter Hausarrest, da Frankreich alle Handelswege in und aus der Bretagne kontrollierte.
      Da Annes Ehe mit Maximilian nie vollzogen worden war und ihr Ehemann ihr weder Geld noch Truppen schickte, um sich gegen die Übermacht aus Frankreich zu wehren, stimmte Anne einem Treffen mit Karl VIII. zu, um über ihre Ehe mit Maximilian zu verhandeln. Nur drei Tage nach dem Treffen zwischen Anne und Karl VIII., am 19. November 1491,[2] fand ihre heimliche Verlobung in der Kathedrale von Rennes statt. Am 23. November, kurz vor der Abreise von Anne und ihrem Hofstaat zum Ort der Hochzeit mit Karl VIII. nach Langeais, übergab man Polheim ein Schreiben, das Maximilian I. darüber informierte, dass Anne am 6. Dezember 1491 den französischen König heiraten werde und ihn als König von Rom zur Hochzeit einlade.

      Ehe mit Karl VIII.
      Die Situation für Maximilian war nun doppelt prekär. Im Mai 1483 hatte Karl VIII. bereits Maximilians dreijährige Tochter Margarete von Österreich aus dessen Ehe mit Maria von Burgund geheiratet. Durch die Hochzeit zwischen Karl VIII. und Anne dde Bretagne verlor Maximilian nun seine Frau an seinen eigenen Schwiegersohn und den Ehemann für seine Tochter. Obwohl Maximilian Protest gegen die Ehe des französischen Königs einlegte und auch kein päpstliches Dispens[3] vorlag, das beide zuvor geschlossenen Ehen auflöste, fand die Trauung zwischen Anne und Karl VIII. statt.
      Mit dieser Hochzeit wurde Anne Königin von Frankreich und die Bretagne verlor ihre Selbständigkeit. Im Ehevertrag wurde die Nachfolge, unter welchen Bedingungen die Bretagne für immer ein Teil Frankreichs würde, geregelt. Sollte Karl VIII. vor AAnne sterben, fiele die Bretagne wieder an Anne zurück. Eine Wiederverheiratung von Anne käme nur mit dem neuen König von Frankreich in Frage, falls dieser in eine Verbindung mit ihr einwilligen würde. Stürbe Anne, erlösche die Unabhängigkeit der Bretagne für immer. Mit diesem Schritt in die Abhängigkeit Frankreichs wollte Anne befürchtete Unruhen und blutige Auseinandersetzungen der bretonischen Adeligen für ihr Land vermeiden, das weitgehend isoliert keinen europäischen Bündnispartner finden konnte.
      Am 8. Februar 1492 wurde Anne in der Kathedrale von St. Denis zur französischen Königin gekrönt. Der Erzbischof von Bordeaux vollzog das Krönungsritual. Kurz nach der Krönung zog der Hofstaat nach Paris, wo Anne das erste Mal auf Margarete von Österreich, die ehemalige Kinderbraut ihres neuen Mannes traf. Erst am 13. Juni 1493 reiste Margarete zurück zu ihrem Vater, der sie 1497 an den Infanten von Spanien verheiratete.
      Annes erstes Kind, der Dauphin von Frankreich, wurde am 10. Oktober 1492 geboren. Aus Gründen der Verehrung für Karl den Großen wollte Karl VIII. seinen Erstgeborenen nach dem Lieblingsneffen von Karl dem Großen Roland nennen. Man einigte sich aauf einen Kompromiss und nannte den Thronfolger gemäß der Tradition der französischen Könige Karl-Orland. Bereits drei Jahre später – bis heute ist unsicher, ob am 6.[4] oder 16. Dezember 1495 – starb der kleine Dauphin. Auch der am 8. September 1496 geborene Sohn starb nach nur einem Monat. Die Gräber aller sechs früh gestorbenen Kinder von Anne und Karl VIII. sind in einer gesonderten Kapelle in der Kathedrale von Tours zu sehen.
      Erst 27 Jahre alt, starb Karl VIII. am 7. April 1498 bei einem Unfall auf Schloss Amboise. Während eines Festes stieß er seinen Kopf so unglücklich an einen Türsturz, dass er durch eine Hirnblutung starb. Ludwig von Orléans, als Cousin des Verstorbenen und nach der Erbfolgeregel sein Nachfolger, wurde nun als Ludwig XII. König von Frankreich.
      Gemäß der Tradition schloss sich Anne vierzig Tage in ihre Gemächer auf Schloss Amboise zur Trauer ein.

      Ehe mit Ludwig XII.
      Nach der Krönung zum französischen König am 27. Mai 1498 in Reims wurde Ludwig XII. auch zum König von Sizilien, Apulien, Kalabrien und Neapel, zum König von Jerusalem und zum Herzog von Mailand ausgerufen. Ludwig war seit dem 8. September 1476 mit Johanna von Frankreich verheiratet. Da die Ehe kinderlos war, begann Ludwig bereits kurz nach dem Tod seines Cousins erste Gespräche mit Papst Alexander VI. zu führen, um eine Annullierung seiner Ehe in die Wege zu leiten, um die Witwe seines Cousins heiraten zu können.
      Am 10. August 1498 berief Papst Alexander VI. eine Kommission aus einem Kardinal und zwei Bischöfen ein, die die Annullierung der Ehe zwischen Johanna von Frankreich und Ludwig XII. prüfen sollte. Die päpstliche Kommission, bestehend aus Fernando de Almeida o Coutinho (1493–1499), Louis d’Amboise und Philipp von Luxemburg, reiste nach Frankreich und lud Johanna persönlich zu einer Prüfung des Anliegens ihres Mannes vor. Ludwig schwor vor der Kommission, die Ehe nie vollzogen zu haben und von seinem Vater mit Gewalt zur Eheschließung gezwungen worden zu sein. Eine Prüfung ihrer Unberührtheit lehnte Johanna ab und fügte sich schließlich der Entscheidung der Kommission bzw. den Wünschen ihres Mannes. Sie erhielt als Abfindung das Herzogtum Berry mit dem dazugehörigen Titel einer Herzogin.
      Als Gegenleistung für die Ehescheidung verlangte Alexander VI. die Verheiratung seines Sohnes Cesare Borgia mit einer französischen Prinzessin. Cesare war es auch, der als ehemaliger Kardinal und Sohn des Papstes die päpstliche Bulle nach Frankreich brachte und so die neue Heirat mit Anne offiziell ermöglichte. In Frankreich heiratete er dann Charlotte d’Albret, die Tochter des Herzogs von Guyenne und Schwester des Königs von Navarra.
      Der neue Ehevertrag zwischen Anne und Ludwig regelte auch die Unabhängigkeit der Bretagne neu. Im Gegensatz zum Vertrag von Langeais erhielt die Bretagne einige Freiheiten zurück. Auch die Nachfolge der Herzöge der Bretagne wurde neu geregelt. Der erstgeborene Sohn von Anne und Ludwig würde Dauphin von Frankreich, während der Zweitgeborene Sohn die Bretagne erben würde. Sollte die Ehe kinderlos bleiben, würde Ludwig als Regent bis zu seinem Tod über die Bretagne regieren. Nach seinem TTod würde die Bretagne an die Nachkommen von Anne fallen und als selbständiges Herzogtum weiter bestehen. Am 8. Januar 1499 wurde das Paar in der Schlosskapelle von Nantes getraut. Anne war zu dieser Zeit erst seit neun Monaten Witwe und Johanna von Frankreich erst seit drei Wochen von Ludwig XII. geschieden.
      Am 14. Oktober 1499 brachte Anne ein gesundes Mädchen zu Welt, das auf den Namen Claude getauft wurde. Claude heiratete 1514 Franz von Angoulême, den späteren König Franz I. von Frankreich, und wurde später Mutter des Königs Heinrich II. Zu Beginn des Jahres 1503 wurde Anne von einem Sohn entbunden, den sie Franz nannte und der kurz nach der Taufe starb. In der Kathedrale von St. Denis wurde Anne am 18. November 1504 zum zweiten Mal zur Königin von Frankreich gekrönt.
      Die Heirat zwischen Claude und Franz von Angoulême wurde Anfang des Jahres 1505 durch Ludwig XII. bereits testamentarisch festgelegt. Die offizielle Verlobung zwischen den Kindern im Alter von fünf und zwölf Jahren fand am 22. Mai 1506 im Schloss von Plessis-lès-Tours statt. Am 25. Oktober 1510 brachte Anne in Blois wieder ein gesundes Kind zu Welt. Das Mädchen wurde auf den Namen Renée getauft. Renée heiratete später den Herzog von Ferrara, Ercole II. d’Este, einen Sohn der Lucrezia Borgia. Anfang 1512 brachte Anne einen weiteren Sohn auf die Welt, der nicht lebensfähig war.

      Letzte Tage und Tod
      Im Winter 1513/14 erkrankte Anne ernsthaft. Laut Jurewitz-Freischmidt soll sie an Harngrieß gelitten haben.[5] Nach einer dritten Kolik konnte Anne ihre Krankheit nicht mehr verbergen und beschäftigte sich ab dieser Zeit unablässig mit ihrer Nachfolge. In ihrem Testament verfügte sie, dass ihr Herz in der Krypta der Kathedrale von Nantes, in der Nähe der Grabstätte ihrer Eltern beigesetzt werden sollte. Am 9. Januar 1514 um 6 Uhr morgens starb Anne de Bretagne in Blois.
      Erst am 4. Februar 1514 brach der Trauerzug nach Paris auf, wo er am 12. Februar ankam. Ihr Leib wurde in der Grablege der französischen Könige, der Kathedrale von Saint-Denis, beigesetzt, ihr Herz in Nantes. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 18. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.
      Ludwig XII. starb etwas über ein Jahr nach seiner Frau, in der Nacht vom 31. Dezember 1514 auf den 1. Januar 1515, knapp drei Monate nach der Hochzeit mit der 37 Jahre jüngeren Maria Tudor.

      Nachkommen
      Kinder[6] aus der Ehe mit Karl VIII. (1470–1498) von Frankreich:
      • Charles Orland (* 10. Oktober 1492; † 6.[4] Dezember 1495),
      • François (*/† 1493),
      • eine Tochter (*/† 1495),
      • Charles (* 8. September 1496; † 2. Oktober 1496),
      • François (*/† 1497),
      • Anne (*/† 1498).
      Kinder[6] aus der Ehe mit Ludwig XII. (1462–1515) von Frankreich:
      • Claude de France (* 14. Oktober 1499; † 20. Juli 1524) ⚭ 1514 Franz von Angoulême, ab 1515 König Franz I. von Frankreich
      • ein Sohn (*/† 1503)
      • ein Sohn (*/† 1508)
      • Renée de France (* 25. Oktober 1510; † Juni 1575) ⚭ 1528 Ercole II. d’Este, Sohn der Lucrezia Borgia
      • ein Sohn (*/† 1512).



      Siehe auch
      • Stundenbuch der Anne de Bretagne
      • Fibel der Claude von Frankreich
      Literatur
      • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Anna von Bretagne. Nr. 23. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 150 (Digitalisat).
      • Sylvia Jurewitz-Freischmidt: Die Herrinnen der Loire-Schlösser. Königinnen und Maitressen um den Lilienthron. Piper, München 2003, ISBN 3-492-23805-X.
      Weblinks
       Commons: Anne de Bretagne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      • genealogie-mittelalter.de
      • Tripota – Trierer Porträtdatenbank
      Einzelnachweise
      1 Manfred Hollegger: Maximilian I., Kohlhammer-Urban. Stuttgart, 2005, ISBN 3-17-015557-1.
      2 Sylvia Jutrewitz-Freischmidt: Die Herrinnen der Loire-Schlösser. S. 92.
      3 Das päpstliche Dispens traf erst mehr als ein Jahr später ein.
      4 Sylvia Jurewitz-Freischmidt: Die Herrinnen der Loire-Schlösser. S. 119.
      5 Sylvia Jurewitz-Freischmidt: Die Herrinnen der Loire-Schlösser. S. 154 f.
      6 Sylvia Jurewitz-Freischmidt: Die Herrinnen der Loire-Schlösser. S. 485.