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Otto I von Hessen

Otto I von Hessen

männlich 1272 - 1328  (56 Jahre)

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  • Name Otto I von Hessen 
    • Das Haus Hessen geht auf das Fürstenhaus Lothringen-Brabant (die „Reginare“) zurück, das durch Einheirat in das erlöschende Haus der Ludowinger – seit 1122 Grafen in den Hessengauen, seit 1131 Landgrafen von Thüringen – von den Ludowingern die Hessen-Gaue als deren westliche Herrschaftsbereiche um 1264 übernahm.
      Das Haus Hessen teilte sich danach in zahlreiche Linien und Zweige auf, die über verschiedene Zeiträume in diversen selbständigen Territorien des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation herrschten. Zuletzt regierten sie bis 1866 als Kurfürsten in Hessen-Kassel (= Kurhessen) und als Landgrafen in Hessen-Homburg sowie bis 1918 als Großherzöge in Hessen-Darmstadt (= Großherzogtum Hessen).
      Zitat aus: https://www.wikiwand.com/de/Haus_Hessen
    Geburt cir 1272 
    Geschlecht männlich 
    Tod 17 Jan 1328  Kassel, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Kloster Ahnaberg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9721  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 21 Mai 2020 

    Vater Heinrich I. von Hessen (von Brabant),   geb. 24 Jun 1244   gest. 21 Dez 1308, Marburg an der Lahn, Hessen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 64 Jahre) 
    Mutter Adelheid von Lüneburg (von Braunschweig)   gest. 12 Jun 1274, Marburg an der Lahn, Hessen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Eheschließung 10 Sep 1263 
    Familien-Kennung F3490  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Adelheid von Ravensberg,   geb. cir 1270   gest. nach 3 Apr 1338 (Alter 68 Jahre) 
    Notizen 
    • Kinder:
      • Heinrich II., „der Eiserne“ (* vor 1302; † 1376), 1328–1376 Landgraf von Hessen
      • Otto (* 1301; † 1361), ab 1331 Erzbischof von Magdeburg
      • Ludwig (* 1305; † um 1345), erhielt nach der Primogenitur seines Bruders die Burg Grebenstein als Paragium. Er heiratete um 1340 Elise (auch Elisabeth oder Margaretha), Tochter des Grafen Eberhard von Sponheim-Neef. Sie hatten drei Kinder:
      • Otto (* 1338, † 1357) war für den geistlichen Stand bestimmt und wurde in Magdeburg erzogen, wo er als Nachfolger seines Onkels Otto Erzbischof von Magdeburg werden sollte. Er starb schon jung. Angeblich fiel er einem Giftanschlag zum Opfer,er durch den Abt Heinrich VII. von Kranlucken des Klosters Fulda veranlasst wurde.
      • Hermann II., „der Gelehrte“ (* ca. 1342; † 1413), folgte seinem Onkel Heinrich II. als Landgraf von Hessen.
      • Agnes (* 1342; † 25. Dezember 1394), war Äbtissin im Sankt Katharinenkloster in Eisenach, wo sie auch starb.
      • Hermann († zwischen 1368 und 1370), erhielt nach der Primogenitur seines Bruders Heinrich II. die Burg Nordeck als Paragium, 1349 auch die Burg Grebenstein. In einer Urkunde vom 31. Juli 1368 wird er als lebend erwähnt, eine weitere Urkunde vm 12. Juli 1370 bezeichnete ihn „als Seyligin“ (selig, d. h., er war tot).
      • Elisabeth († nach 1354), seit 1346 verheiratet mit Herzog Rudolf II. von Sachsen-Wittenberg.
    Kinder 
    +1. Landgraf Heinrich II von Hessen,   geb. vor 1302   gest. 3/6 Jun 1376 (Alter 74 Jahre)
    +2. Ludwig von Hessen,   geb. 1305   gest. 2 Feb 1345 (Alter 40 Jahre)
    Familien-Kennung F4800  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 21 Mai 2020 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTod - 17 Jan 1328 - Kassel, DE Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Hessen - Wappen
    Hessen - Wappen
    Stammwappen des Hauses Hessen

    Bild: https://www.wikiwand.com/de/Haus_Hessen

  • Notizen 
    • Otto I. (* um 1272; † 17. Januar 1328 in Kassel) war ein Sohn des Landgrafen Heinrich I. von Hessen und dessen Gemahlin Adelheid von Braunschweig.

      Regierung
      Nach dem Tod seines Vaters regierte Otto zunächst ab 1308 über das „Land an der Lahn“ (das „ober lant“ und spätere Oberhessen), das das Gebiet um Marburg, Gießen, Grünberg und Alsfeld umfasste. Sein Halbbruder Johann erhielt das „nider lant“ (das spätere Niederhessen), das Gebiet an der unteren Fulda, Eder, Schwalm, Werra und dem Oberlauf der Weser mit der Residenz Kassel. Nach Johanns Tod 1311 erbte Otto auch dessen Teil der Landgrafschaft und vereinigte sie damit wieder in einer Hand. Er residierte abwechselnd in Marburg und in Kassel.
      Otto führte eine lange Fehde gegen den Erzbischof von Mainz, Matthias von Buchegg, der ihm das Erbe seines im Jahre 1311 verstorbenen Halbbruders Johann, die Teil-Landgrafschaft Niederhessen, als heimgefallenes mainzisches Lehen streitig machte.e.[1][2] 1324 gewann Mainz, mit Hilfe von Truppen aus dem mainzischen Amöneburg, die Schlacht in den Lahnbergen. 1327 nahm Mainz mit Hilfe Trierischer Truppen die Stadt Gießen ein, doch Aufstände der Bürger ermöglichten es Otto, die Stadt schnell wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Erst nach Ottos Tod und dem Sieg seines Sohnes Heinrich II. bei Wetzlar und auf Vermittlung von König Johann von Böhmen im Jahr 1328 wurde die Fehde geschlichtet.
      Für die Stadt Kassel sind mehrere Urkunden Ottos erhalten, in denen er der Stadt verschiedene Rechte und Freiheiten bestätigte.
      Gegen das Stapelrecht der Stadt Münden, das sich nachteilig für Kassel auswirkte, ging Otto mit Entschiedenheit vor. Als der Herzog von Braunschweig-Lüneburg das Stapelrecht für die Hälfte allen Salzes, das Münden passierte, verlangte, bestand Otto auf dem gleichen Recht für Waren aus Münden, die Kassel passieren sollten.
      Nach einigen Quellen versuchte Otto I. die Primogenitur für seine Söhne und das Haus Hessen einzuführen. So erhielt sein Sohn Ludwig die Burg Grebenstein und sein Sohn Hermann die Burg Nordeck als Paragium. Beide verpflichteten sich zur Ehelosigkeit, was Ludwig allerdings nicht beachtete. Um der Landesteilung durch eine zweite Ehe vorzubeugen, soll Otto I. seinen Nachfolgern empfohlen haben, nicht standesgemäß zu heiraten. Nach Wilhelm Dilich lautete es darüber wörtlich: „Dieser Otto machte demnach zur verhütung mehreren Streites ein Constitution und anordnung, daß hinfüro alzeit der eltist son unter seinen nachkommen allein regierender fürst sein und daheer ein Landgraf und Herr Hessenlandes und genediger Herr. Die anderen Brüder aber Landgrafen von Hessen und genedige Junkern genannt, welche auch allein ein unterhalt mit rat der Freunden nach gelegenheit des landes gemacht und das land nicht getheilet werden sollte.“[3]
      Otto starb am 17. Januar 1328 in Kassel. Er wurde im Kloster Ahnaberg beigesetzt.


      Einzelnachweise
      1 18. Dezember 1324, Setzung eines Richters in Fragen der mainzischen Lehen des Landgrafen Otto. Regest-Nr. 808. Regesten der Landgrafen von Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
      2 2. Januar 1325, Erzbischof Matthias von Mainz setzt Ulrich von Bickenbach zum Richter ein. Regest-Nr. 812. Regesten der Landgrafen von Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
      4 Johanna Elisabeth Wigand, Geschichte der Regenten von Hessen-Cassel (Seite 8 und 9), Cassel 1882, Faksimileausgabe Historische Edition Dieter Carl, Vellmar 2001, ISBN 3-9807814-0-2
      Weblinks
      • Historische Hintergründe
      • Genealogie
      Literatur
      • Eckhart G. Franz: Das Haus Hessen. Kohlhammer Urban, Stuttgart, 2005, ISBN 978-3-17-018919-5 (S. 20–22)

      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Hessen)