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Gottfried von Namur

Gottfried von Namur

männlich 1067 - 1139  (72 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Gottfried von NamurGottfried von Namur wurde geboren in cir 1067; gestorben am 19 Aug 1139; wurde beigesetzt in Abtei Floreffe.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Godfrey I. of Namur
    • Französischer Name: Godefroi Ier de Namur
    • Titel (genauer): Graf von Château-Porcien (1097), Graf von Namur (ab 1102)
    • Titel (genauer): Count jure uxoris of Porcéan (from 1097). Count of Namur (from 1102).
    • Titel (genauer): Comte de Château-Porcien (de 1097), Comte de Namur (de 1105 à 1139)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Godfrey_I,_Count_of_Namur

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Godefroi_Ier_de_Namur



    https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_(Namur)

    Gottfried von Namur (1080 bezeugt; † 19. August 1139) aus dem Haus Namur war 1097 Graf von Château-Porcien (uxor nomine) und ab 1102 Graf von Namur. Er war Sohn von Graf Albert III. und Ida von Sachsen, der Erbin von Laroche.
    Er heiratete in erster Ehe um 1087 Sibylle von Château-Porcien, Tochter von Graf Roger und Ermengarde, von der er um 1104 geschieden wurde. Sibylle heiratete in zweiter Ehe Withier de Vitri, Graf von Rethel. Aus dieser Ehe hatte sie zwei Töchter:
    • Elisabeth, 1141 bezeugt; ∞ Gervais, Graf von Rethel; ∞ II Clarembaud de Roscy, 1141 bezeugt
    • Flandrine; ∞ Hugues d‘Épinoy
    In zweiter Ehe heiratete Gottfried um 1109 Ermesinde, † 1141, Tochter von Graf Konrad I. von Luxemburg und Witwe von Albert I. von Egisheim, Graf von Dagsburg, † 1098. Kinder des Paares waren:
    • Albert, † um 1127
    • Heinrich der Blinde, † 14. August 1196, 1136 Graf von Luxemburg, folgt 1139 in Namur, Laroche, Durbuy und Longwy, Vogt von St. Maximin in Trier und von Echternach; ∞ I 1152/59, geschieden 1163, Lauretta von Flandern, † um 1175, Tochter von Ditrich von Elsass, Graf von Flandern, Witwe von Iwan, Graf von Aalst, geschieden von Heinrich II., Herzog von Limburg, Witwe von Rudolf I., Graf von Vermandois; ∞ II 1168 Agnes von Geldern, Tochter von Heinrich, Graf von Geldern
    • Clementia, † 28. Dezember 1158; ∞ um 1130 Konrad, Herzog von Zähringen, † 1152 (Zähringer)
    • Alice; ∞ um 1130 Balduin IV., Graf von Hennegau, 1163 Graf von Namur, † 8. November 1171
    • Beatrix, † 1160; ∞ Gonthier, Graf von Rethel, † 1148
    1121 stiftete Gottfried die Abtei Floreffe. 1136 wurde seine Ehefrau Ermesinde von Kaiser Friedrich Barbarossa als Erbin der Grafschaft Luxemburg angesehen, als er die Grafschaft Heinrich dem Blinden, dem ältesten Sohn des Gottfrieds und Ermesindes, übertrug.


    Literatur
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten. Neue Folge, Band 7: Familien des alten Lotharingien. Teil 2. Stargardt, Marburg 1979, Tafel 68.

    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Ludwig II. der Stammler:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2107

    Gottfried heiratete Sibylla von Château-Porcien in cir 1087, und geschieden in cir 1104. [Familienblatt] [Familientafel]

    Gottfried heiratete Ermensinde von Luxemburg in nach 1098. Ermensinde (Tochter von Graf Konrad I. von Luxemburg und Clementia von Poitou (Poitiers)) wurde geboren in cir 1075; gestorben am 24 Jun 1143. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Albert von Namur  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1127.
    2. 3. Clementia von Namur  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1110; gestorben am 28 Dez 1158; wurde beigesetzt in St. Peter im Schwarzwald.
    3. 4. Graf Heinrich IV. von Luxemburg (von Namur), der Blinde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1112; gestorben am 14 Aug 1196 in Echternach.
    4. 5. Alice von Namur  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in Jul 1169; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons.
    5. 6. Beatrix von Namur  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1160.


Generation: 2

  1. 2.  Albert von NamurAlbert von Namur Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gottfried1) gestorben in cir 1127.

  2. 3.  Clementia von NamurClementia von Namur Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 28 Dez 1158; wurde beigesetzt in St. Peter im Schwarzwald.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Französischer Name: Clémence de Namur

    Notizen:

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Maison_de_Namur



    https://de.wikipedia.org/wiki/Namur_(Adelsgeschlecht)

    Namur ist die erste Herrscherfamilie der Grafschaft Namur.

    Geschichte
    Die Familie erbte 1136 durch die Ehe mit Ermesinde die Grafschaft Luxemburg. Neben Namur und Luxemburg besaß die Familie die Grafschaften Durbuy und Laroche.
    Das Haus starb 1247 mit der Gräfin Ermesinde I. aus, die ihren Besitz weitgehend dem Haus Limburg-Arlon zuführte; lediglich die Grafschaft Namur selbst ging aufgrund des Vertrages von Dinant vom 26. Juli 1199 an die Grafen von Hennegau.

    Stammliste
    1 Berengar, comes 907/937, † vor 946; ∞ NN, Tochter von Reginar I., Graf im Hennegau, Erbin des Lommegaus (comitatus Lomacensis) (Reginare)
    1 Robert I., comes 946/974, † vor 981; ∞ Ermengarde, Tochter von Otto von Verdun, Herzog von Lothringen
    1 Albert I., 981 bezeugt, 992 Graf von Namur, † kurz vor 1011; ∞ 990 Ermengarde (Aleide), † nach 1012, Tochter von Herzog Karl von Niederlothringen (Karolinger)
    1 Robert II., 1013/18 bezeugt, † vor 1031
    2 Albert II., 1031/62 bezeugt, † 1063/1064, Vogt von Andenne, Stifter von Saint-Aubain in Namur; ∞ Regelindis, 1067 bezeugt, Tochter von Herzog Gotzelo I. von Niederlothringen (Wigeriche)
    1 Albert III., 1035 bezeugt, † 22. Juni 1102, 1063/64 Graf von Namur, 1088 Vogt von Stablo und Malmedy; ∞ 1065/66 Ida von Sachsen, Erbin von Laroche, Tochter von Bernhard II., Herzog von Sachsen, Witwe von Friedrich II., Herzog von Niederlothrigen (Billunger)
    1 Gottfried (Godefroid), 1080 bezeugt, † 19. August 1139, 1102 Graf von Namur, 1097 Graf von Château-Porcien; 1121 Stifter von Floreffe; ∞ I um 1087, geschieden um 1104, Sibylle von Château-Porcien, Tochter von Graf Roger und Ermengarde, sie heratete in zweiter Ehe Withier de Vitri, Graf von Rethel; ∞ II um 1109 Ermesinde, 1136, Gräfin von Longwy, † 1141, Tochter von Graf Konrad I., Witwe von Albert I. von Egisheim, Graf von Dagsburg (Vorfahren siehe Stammliste der Wigeriche#Die Grafen von Luxemburg)
    1 (I) Elisabeth, 1141 bezeugt; ∞ Gervais, Graf von Rethel; ∞ II Clarembaud de Roscy, 1141 bezeugt
    2 (I) Flandrine; ∞ Hugues d‘Épinoy
    3 (II) Albert, † um 1127
    4 (II) Heinrich der Blinde, † 14. August 1196, 1136 Graf von Luxemburg und Longwy, 1139 in Namur, 1152 in Laroche und 1161 in Durbuy, Vogt von St. Maximin in Trier, von Echternach und von Stavelot und Malmedy; ∞ I 1152/59, geschieden 1163, Laurretta von Flandern, † um 1175, Tochter von Dietrich von Elsass, Graf von Flandern, Witwe von Iwan, Graf von Aalst, geschieden von Heinrich II., Herzog von Limburg, Witwe von Rudolf I., Graf von Vermandois; ∞ II 1168 Agnes von Geldern, Tochter von Heinrich, Graf von Geldern
    1 (II) Ermesinde II., * Juli 1186, † 12. Februar 1247, Erbin von Luxemburg; ∞ I 1197 Theobald I., Graf von Bar, 1198 Graf von Luxemburg, † 12./13. Februar 1214; ∞ II Februar/Mai 1214 Walram IV., Herzog von Limburg, † 2. Juli 1226
    5 (II) Clementia, † 28. Dezember 1158; ∞ um 1130 Konrad, Herzog von Zähringen, † 1152 (Zähringer)
    6 (II) Alice; ∞ um 1130 Balduin IV., Graf von Hennegau, 1163 Graf von Namur, † 8. November 1171
    7 (II) Beatrix, † 1160; ∞ Gonthier, Graf von Rethel, † 1148
    2 Heinrich I., 1102/28 bezeugt, † vor 1138, Graf von Laroche, Vogt von Stablo und Malmedy, ∞ Mathilde von Limburg, 1148 bezeugt, Tochter von Heinrich I., Graf von Limburg und Arlon
    1 Gottfried, 1125 bezeugt, 1138 Graf
    2 Heinrich II., 1124/52 bezeugt, 1143 Graf, † vor 10. Januar 1153; ∞ Elisabeth, um 1190 bezeugt
    3 Friedrich, † 30. Oktober 1174, 1164 Erzbischof von Tyrus
    4 Mathilde; ∞ I Thierry de Walcourt, 1130/47 bezeugt, ∞ II Nicolas d’Avesnes (Haus Avesnes)
    5 Beatrix, 1152 bezeugt; ∞ Gerhard von Breda, 1124/25 bezeugt, † vor 1152
    3 Friedrich, † 27. Mai 1121, 1119 Bischof von Lüttich
    4 Albert, 1095 bezeugt, † kurz vor 1122, Graf von Jaffa; ∞ 1118/19 Manille, Witwe von Hugo von Le Puiset (Hugues du Puiset), Graf von Jaffa
    5 Alix, 107/1124 bezeugt, ∞ Otto II., Graf von Chiny, † 28. März 1125 (Haus Chiny)
    2 Heinrich I., 1167/97 bezeugt, 1178 Graf von Durbuy
    1 Gottfried, † vor 1124, Graf von Durbuy; ∞ Alix von Grandpré, 1124 bezeugt, Tochter von Heinrich I., Graf von Grandpré, heiratete in zweiter Ehe Gottfried von Esch
    1 Richard, † 1171, 1163 Bischof von Verdun
    2 Heinrich II., 1124 minderjährig, † um 1147, Graf von Durbuy
    3 Alix, Nonne
    2 Giselbert, 981 bezeugt
    3 Ratbod, 981 bezeugt


    Literatur
    • Felix Rousseau: Actes de comtes de Namur de la première race 946/1146, Brüssel 1936
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band VII (1979) Tafel 68



    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Ludwig II. der Stammler:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2107

    Clementia heiratete Herzog Konrad I. von Zähringen in cir 1130. Konrad (Sohn von Herzog Berthold (Berchtold) II. von Zähringen und Herzogin Agnes von Rheinfelden) wurde geboren in cir 1090; gestorben am 8 Jan 1152 in Konstanz, Baden, DE; wurde beigesetzt in Kloster Sankt Peter. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. Konrad von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 4 Jan 1140.
    2. 8. Herzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1125; gestorben am 8 Dez 1186.
    3. 9. Clementina von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1167; wurde beigesetzt in Abbaye d'Hautecombe.
    4. 10. Herzog Adalbert I. (Albrecht) von Zähringen (von Teck)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1195.
    5. 11. R. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen
    6. 12. Herzog Hugo von Zähringen (von Ullenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 5 Feb 1152.

  3. 4.  Graf Heinrich IV. von Luxemburg (von Namur), der Blinde Graf Heinrich IV. von Luxemburg (von Namur), der Blinde Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gottfried1) wurde geboren in 1112; gestorben am 14 Aug 1196 in Echternach.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Henry IV. the Blind
    • Französischer Name: Henri IV de Luxembourg, Henri I. de Namur, dit Henri l'Aveugle,
    • Titel (genauer): Count of Luxembourg from 1136 until his death), Count of Namur (as Henry I. from 1139 until his abdication in 1189)
    • Titel (genauer): Comte de Luxembourg (de 1136 à 1189), Comte de Namur (de 1139 à 1189)
    • Titel (genauer): 1139 bis 1188, Markgrafschaft, Grafschaft Namur; Graf von Namur
    • Titel (genauer): 1161 (?) bis 1194, Durbuy; Graf von Durbuy
    • Titel (genauer): 1152 bis 1194, Laroche; Graf von La Roche https://de.wikipedia.org/wiki/La_Roche-en-Ardenne
    • Titel (genauer): 1136 bis 1196, Grafschaft Luxemburg; Graf von Luxemburg https://de.wikipedia.org/wiki/Luxemburg

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Henry_IV,_Count_of_Luxembourg

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Henri_IV_de_Luxembourg



    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IV._(Luxemburg)

    Heinrich IV., genannt der Blinde, (* 1112; † 14. August 1196 in Echternach) war von 1136 bis 1196 Graf von Luxemburg, von 1139 bis 1188 Graf von Namur, von 1152 bis 1194 Graf von La Roche und Graf von Durbuy von 1161 (?) bis 1194. Er war der Sohn Gottfrieds, Graf von Namur und von Ermesinde I. von Luxemburg, der Tochter von Konrad I., Graf von Luxemburg. Heinrich oder auf Luxemburgisch Heng de Blannen wurde im Jahre 1112 geboren und starb am 14. August 1196 zu Echternach.

    Übergang auf das Haus Namur
    Nach dem Tode von Konrad I. 1086 wurde dessen Sohn Heinrich III. Graf, der verstarb 1096 ledig und kinderlos. Nachfolger wurde der zweite Sohn Konrads I., Wilhelm I. Als dieser 1131 verstarb, hinterließ er nur einen Sohn: Konrad II. Konrad II. starb jedoch bereits 1136, ohne Nachkommen zu hinterlassen. In der Rangfolge standen nun die beiden noch lebenden Nachkommen Konrads I.: Luitgard (1120–1170), die Schwester Konrads II., verheiratet mit Heinrich II. Graf von Grandpré, und Ermesinde, die Tochter Konrads I., die in zweiter Ehe mit Graf Gottfried von Namur (1068–1139) verheiratet war.
    Konrad III., staufischer Gegenkönig zu Lothar III., übertrug daraufhin die Grafschaft Luxemburg an Heinrich den Blinden als dem ältesten Sohn des letztgenannten Ehepaares – womit er verhinderte, dass die Grafschaft an die französischen Grafen von Grandpré fiel, sowie die Ansprüche von Heinrichs älterem Halbbruder Hugo von Dagsburg gleichfalls überging.

    Herrschaft
    Drei Jahre später, im Jahre 1139, übernahm Heinrich nach dem Tode seines Vaters auch die Grafschaft Namur. 1141 unterstützt er Albero II., Bischof von Lüttich, die belgische Ortschaft Bouillon von Rainald I., Graf von Bar zurückzuerobern.
    Als Graf von Luxemburg war er auch Vogt der Abteien St. Maximin von Trier und St. Willibrord von Echternach. Dadurch kam es, wie auch schon bei seinem Vorgänger, zu Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof von Trier. 1147 war er gezwungen auf die Abtei St. Maximin zu verzichten. Nach dem Tode von Erzbischof Adalberon von Munsterol 1152 meldete er seine Ansprüche jedoch wieder an. Der neue Erzbischof Hillin von Fallemanien überließ ihm daraufhin 1155 als Ausgleich die Stadt Grevenmacher.
    1157 heiratete Heinrich Laurette von Elsass († 1175), Tochter von Dietrich von Elsass, Graf von Flandern und Sybille von Anjou. 1163 trennten sie sich aber wieder. Da er aber zu diesem Zeitpunkt kinderlos war, setzte er seinen Schwager Balduin IV. von Hennegau, der mit seiner Schwester Alix verheiratet war, als Erben ein. Mit ihm zusammen führte er 1170 und 1172 zwei Kriege gegen den Grafen Heinrich von Limburg.
    1171 heiratete er Agnes von Geldern, Tochter von Heinrich, Graf von Geldern und von Agnes von Arnstein. Auch diese Verbindung brachte keinen Erben hervor, so dass er auch seine zweite Frau verstieß (1184). Als er jedoch schwer erkrankte und erblindete, nahm er sie wieder zurück. 1186 bekamen sie dann eine Tochter, Ermesinde.
    Diese Geburt stellte Heinrichs Erbschaftsplanung in Frage: Er war der Überzeugung, dass sein Versprechen an Balduin IV. hinfällig war. Da Heinrich schon 76 Jahre alt war, verlobte er seine Tochter – auch um sie zu schützen – im Alter von zwei Jahren mit Heinrich von Champagne (1166–1197).
    Balduin V. hatte inzwischen das Erbe seines Vaters angetreten und wollte auch das diesem zugestandene Erbrecht behaupten. Kaiser Friedrich Barbarossa war daraufhin gezwungen zu schlichten:
    • Balduin V. sollte die Grafschaft Namur,
    • Ermesinde sollte die Grafschaften Durbuy und La Roche erben,
    • Die Grafschaft Luxemburg sollte an den Kaiser fallen, da es keine männlichen Erben gab.
    Heinrich von der Champagne wollte an den Kreuzzügen teilnehmen und verzichtete daher auf die Verlobung mit Ermesinde; sie wurde stattdessen mit Theobald I., Graf von Bar verlobt; die Hochzeit fand 1197 statt.
    Heinrich der Blinde war wiederum zum Krieg mit Heinrich III. von Limburg gezwungen, erlitt jedoch am 1. August 1194 in Noville-sur-Mehaigne (bei Éghezée) eine schwere Niederlage.[1]
    Heinrich starb 1196 in Echternach und wurde in der Abtei Floreffe beigesetzt.



    Siehe auch
    • Haus Namur
    Literatur
    • Nicolas van Werveke: Heinrich IV. (I.), der Blinde, Graf von Luxemburg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 535–537.
    Einzelnachweise
    1 Noville-sur-Mehaigne.

    Heinrich heiratete Laurette von Elsass (von Flandern) in 1157, und geschieden in 1163. Laurette (Tochter von Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) und Swanhild) gestorben in 1170. [Familienblatt] [Familientafel]

    Heinrich heiratete Agnes von Geldern in 1171. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. Gräfin Ermesinde II. von Luxemburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jul 1186; gestorben am 12 Feb 1247; wurde beigesetzt in Abtei Clairefontaine bei Arlon.

  4. 5.  Alice von NamurAlice von Namur Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gottfried1) gestorben in Jul 1169; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons.

    Alice heiratete Graf Balduin IV. von Hennegau in 1130. Balduin (Sohn von Graf Balduin III. von Hennegau und Jolante von Wasserberg) wurde geboren in 1088; gestorben in 1120. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 14. Balduin V. von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1150; gestorben am 17 Dez 1195 in Mons.
    2. 15. Yolanda (Jolande) von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 16. Agnes von Hennegau, die Hinkende  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 17. Laurence (Laurette) von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 9 Aug 1181.

  5. 6.  Beatrix von NamurBeatrix von Namur Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gottfried1) gestorben in 1160.

    Familie/Ehepartner: Graf Günther (Gonthier, Withier) von Rethel (Haus de Vitri). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 18. Königin Beatrix von Rethel  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1130; gestorben am 31 Mrz 1185.
    2. 19. Graf Manasse I. von Rethel (Haus de Vitri)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1200.


Generation: 3

  1. 7.  Konrad von ZähringenKonrad von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Clementia2, 1.Gottfried1) gestorben am 4 Jan 1140.

  2. 8.  Herzog Berthold (Berchtold) IV. von ZähringenHerzog Berthold (Berchtold) IV. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1125; gestorben am 8 Dez 1186.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Berthold IV
    • Französischer Name: Berthold IV de Zähringen
    • Titel (genauer): Herzog von Zähringen, Herzog von Burgund, Vogt von Genf, Lausanne und Sitten (ab 1156), Vogt von Zürich (ab 1173)
    • Titel (genauer): Duke of Zähringen, Rector of Burgundy
    • Titel (genauer): Duc de Zähringen (de 1152 à 1186), Comte de Boulogne (de 1183 à 1186).

    Notizen:



    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Berthold_IV,_Duke_of_Z%C3%A4hringen

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Berthold_IV_de_Z%C3%A4hringen





    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Ludwig II. der Stammler:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2107

    Berthold heiratete Gräfin Heilwig von Froburg (Frohburg) in 1183. Heilwig (Tochter von Volmar II. von Froburg (Frohburg)) gestorben in cir 1183. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 20. Herzog Berthold V. von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1160; gestorben am 18 Feb 1218 in Freiburg im Breisgau, Baden, DE; wurde beigesetzt in Freiburger Münster.
    2. 21. Agnes von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1158 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.
    3. 22. Anna von Zähringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1162 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.

    Berthold heiratete Gräfin Ida von Elsass in 1183. Ida (Tochter von Graf Matthäus von Elsass (von Flandern) und Gräfin Maria von Boulogne (von Blois)) wurde geboren in 1160/61; gestorben am 21 Apr 1216. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 9.  Clementina von ZähringenClementina von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Clementia2, 1.Gottfried1) gestorben in cir 1167; wurde beigesetzt in Abbaye d'Hautecombe.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Clementia of Zähringen
    • Französischer Name: Clémence de Zähringen
    • Titel (genauer): Duchess of Bavaria and Saxony. Countess of Savoy.

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Clementia_of_Z%C3%A4hringen

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Cl%C3%A9mence_de_Z%C3%A4hringen



    https://de.wikipedia.org/wiki/Clementia_von_Zähringen

    Clementia von Zähringen († um 1167) war von 1147 bis 1162 Ehefrau Heinrichs des Löwen.
    Die Hochzeit der Tochter von Konrad von Zähringen mit dem welfischen Heinrich war ein politisches Bekenntnis der Zähringer gegen die Staufer und diente der Konsolidierung der erreichten Machtbasis der Zähringer.
    1150/51 war sie während des Aufenthaltes ihres Ehemannes in Bayern Regentin und unterstützte den abodritischen Fürsten Niklot bei seinen Feldzug gegen die abtrünnigen Kessiner und Zirzipanen, indem sie den holsteinischen Grafen Adolf II. von Schauenburg veranlasste, an der Seite Niklots mit einem für die damaligen Verhältnisse beachtlichen Aufgebot von 2000 Männern gegen die Aufständischen ins Feld zu ziehen.[1]
    Diese Ehe wurde mit dem Argument zu naher Verwandtschaft 1162 aufgelöst. Der staufische Kaiser Friedrich Barbarossa förderte die Auflösung der Ehe, da er mit den Zähringern in Burgund und am Oberrhein konkurrierte.[2] Heinrich fehlte aus der vieerzehnjährigen Ehe weiterhin ein männlicher Nachkomme. Zu dieser Zeit waren aus der Ehe der früh verstorbene Sohn Heinrich und zwei Töchter hervorgegangen. Nach 1150 wurde Gertrud geboren. Gertrud heiratete 1166 Herzog Friedrich IV. von Schwaben. In zweiter Ehe war sie mit Knut VI. von Dänemark verheiratet. Ihre jüngere Schwester Richenza starb ebenfalls schon im Kindesalter.[3]
    In zweiter Ehe verband sich Clementia mit Graf Humbert III. von Maurienne. Aus dieser Verbindung entsprangen die beiden Töchter Adelheid (1166–1174, seit 1172 Verlobte von Johann Ohneland) und Sophie (1167/72–1202, ∞ mit Azzo IV. d’Este).



    Literatur
    • Hans Prutz: Clementia. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 321.
    Weblinks
    •  Commons: Clemenza of Zähringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Helmold von Bosau, Chronica Slavorum, I, 74 ;Eduard Heyck: Geschichte der Herzöge von Zähringen, 1980 (Nachdr. d. Ausg. Freiburg i.Br. 1891–92), S. 321.
    2 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. München 2008, S. 183.
    3 Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. München 2008, S. 74f.; 184.

    Clementina heiratete Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe in 1148, und geschieden in 1162. Heinrich (Sohn von Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze und Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg)) wurde geboren in cir 1129 / 1130; gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 23. Königin Gertrud von Bayern (von Sachsen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1154; gestorben am 1 Jul 1197; wurde beigesetzt in Marienkirche Vä, Schonen.

    Familie/Ehepartner: Graf Humbert III. von Savoyen (von Maurienne). Humbert (Sohn von Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne) und Mathilde von Albon) wurde geboren am 1 Aug 1136; gestorben am 4 Mai 1188 in Veillane. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 10.  Herzog Adalbert I. (Albrecht) von Zähringen (von Teck)Herzog Adalbert I. (Albrecht) von Zähringen (von Teck) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Clementia2, 1.Gottfried1) gestorben in nach 1195.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Burg Teck; Von seinem Vater geerbt. https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Teck

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_I._(Teck)

    Adalbert I. (Teck)

    Adalbert I. von Teck, (* um 1135; † um 1195), war ein Sohn Konrads von Zähringen und nannte sich nach dem Tod seines Bruders Berthold IV. Herzog von Teck und begründete damit die bis 1439 bestehende Linie der Herzöge von Teck.

    Leben
    Adalbert I. war Sohn Konrad I. von Zähringen und Clementia von Namur. Sein Vorname lässt sich auf den Bruder der Mutter zurückführen.

    Adalbert erhielt den nach dem Tod seines Bruders Berthold IV. den zähringerischen Besitz im Albvorland um die namengebende Burg Teck und das mit dem Schenkenamt des Klosters St. Gallen verbundene Gebiet am oberen Neckar. Adalbert I. wird erstmals 1146 als Sohn Herzog Konrads I. erwähnt. 1152 wird er als Bruder Herzog Berthold IV. genannt. Ca. 1185 tritt "dux Adilbertus di Deche" als Zeuge für Herzog Friedrich VI. von Schwaben auf [2]. Im Mai 1189 wird Adalbert als Herzog von Teck "dux de Tecke" in einer Urkunde Heinrich VI. erwähnt.

    Nennungen eines Herzogs Adalbert von Teck am 20. Juni 1192 in Schwäbisch Gmünd, am 4./10. Dezember 1193 in Gelnhausen und am 12. Dezember 1193 in Frankfurt am Hofe Heinrich VI.und weitere urkundliche Erwähnungen durch Graf Egino IV. von Urach († 1230) um 1190 für das Kloster Bebenhausen und durch den Konstanzer Bischof Diethelm von Krenkingen 1192 können sich auf Adelbert I., aber auch auf seinen Sohn Adalbert II. beziehen.

    Nach dem Tod seines Bruders Hugo, Herzog von Ullenburg erhielt er dessen Besitzungen in der Ortenau und im Breisgau. Die Stellung des Kämmerers des Fürstbistums Basel dürfte bereits bei Herzog Adalbert I. innegehabt haben.

    Ehe und Nachkommen
    Adalbert I. war verheiratet mit Adelheid. Nachkommen waren:

    Adalbert II. von Teck († 1215/1219)
    (?) Agatha ∞ Diepold, Graf von Lechsgemünd († nach 1192)
    (?) Mechthild

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Begründer der Linie der Herzöge von Teck.

    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1146-1195)

    Auch hier haben wir es mit einem blossen Titel Herzog zu tun, ohne Herzogsgewalt und -rang, sie zählten nicht zu den Reichsfürsten; Adelbert ist der erste, der sich (urkundlich seit 1187) Herzog von Teck nennt; Teck, eine Burg, liegt in der schwäbischen Alb, südlich von Esslingen.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 24. Herzog Adalbert II. (Albrecht) von Teck  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1215/19.

  5. 11.  R. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Clementia2, 1.Gottfried1)

  6. 12.  Herzog Hugo von Zähringen (von Ullenburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Clementia2, 1.Gottfried1) gestorben am 5 Feb 1152.

  7. 13.  Gräfin Ermesinde II. von LuxemburgGräfin Ermesinde II. von Luxemburg Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in Jul 1186; gestorben am 12 Feb 1247; wurde beigesetzt in Abtei Clairefontaine bei Arlon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Luxemburg, la Roche und Durbuy (1197 bis 1247)

    Notizen:

    Ermesinde und Theobald I. hatten vier Kinder, einen Sohn und drei Töchter.
    Ermesinde und Walram IV. hatten mindestens vier Kinder, bekannt sind zwei Söhne und zwei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ermesinde_(Luxemburg)

    Ermesinde II. von Luxemburg (* Juli 1186; † 12. Februar 1247) war Gräfin von Luxemburg, la Roche und Durbuy von 1197 bis 1247. Sie war die einzige Tochter Heinrich IV., auch „Heinrich der Blinde“ genannt, Graf von Luxemburg und Namur mit Agnes von Geldern.

    Leben
    „Heinrich der Blinde“ hatte vor ihrer Geburt seinen Neffen Balduin V. von Hennegau als seinen Nachfolger bestimmt. Ihre Geburt stellte allerdings diese Nachfolge in Frage.
    Um sie zu beschützen, verlobte ihr Vater sie im Alter von zwei Jahren mit Heinrich II., Graf der Champagne.
    Sie verbrachte einen Großteil ihrer Jugend in Frankreich.
    Balduin V. seinerseits verzichtete nicht auf das ihm zugesicherte Erbe, und nach einem Krieg musste der Kaiser die Streitigkeiten schlichten. So wurde dann die Grafschaft Namur Balduin zugeteilt, die Grafschaften Durbuy und la Roche gingen an Ermesinde, und die Grafschaft Luxemburg wurde Otto I. von Burgund zugeteilt.
    Heinrich II., welcher die Teilnahme an einem Kreuzzug plante, verzichtete auf das Verlöbnis, und Ermesinde heiratete Theobald I. (1158–1214), Graf von Bar. Dieser handelte mit Otto von Burgund aus, dass er auf die Grafschaft Luxemburg verzichtete, somit wurde sie Gräfin von Luxemburg.
    Theobald versuchte ebenfalls, Namur wiederzugewinnen, war damit aber erfolglos und musste verzichten. Dieser Verzicht wurde im Vertrag von Dinant vom 26. Juli 1199 festgehalten.
    Die Nachkommen von Theobald und Ermesinde waren:
    • Renaud, Herr von Briey, gestorben vor 1214
    • Eine Tochter, gestorben 1214
    • Elisabeth († 1262), verheiratet mit Walram Herr von Monschau († 1242).
    • Margarethe, verheiratet mit Hugo III. († 1243), Graf von Vaudémont, später mit Henri de Bois, der Regent über die Grafschaft Vaudémont war.
    Theobald starb am 13. Februar 1214, und Ermesinde, 27 Jahre alt, heiratete im Mai 1214 Walram IV. (* ~1175, † 1226), Herzog von Limburg.
    Aus dieser Ehe gingen 3 Kinder hervor:
    • Heinrich V. genannt Heinrich der Blonde (1216–1281)
    • Gerhard Graf von Durbuy († 1276)
    • Katharina († 1255), heiratet 1229 Matthäus II. († 1251), Herzog von Lothringen.
    Walram versuchte auch wieder erfolglos Namur wiederzugewinnen; der definitive Verzicht darauf wurde in einem neuen Vertrag von Dinant vom 13. März 1223 festgehalten.
    Zum zweiten Mal verwitwet, verwaltete sie Luxemburg noch 21 Jahre lang, zuerst unterstützt durch Walram von Monschau und dann durch ihren eigenen Sohn Heinrich V.
    Bis zu ihrem Tod 1247 hatte sie die Grafschaft in der Größe verdreifacht. Ihre umsichtige Herrschaft machte Luxemburg zu dieser Zeit zu einem blühenden Landstrich. So hatte sie verschiedenen Städten Freibriefe erteilt, unter anderen Luxemburg und Echternach.
    Außerdem führte sie ein sehr religiöses Leben und errichtete mehrere Klöster, unter anderem die Abtei Clairefontaine bei Arlon, wo sie genauso wie ihr Sohn Heinrich der Blonde ihre letzte Ruhestätte fand, ihr Grab kann man heute noch besuchen.



    Siehe auch
    • Haus Namur
    Literatur
    • Johann Schötter: Erminsinde. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 231 f.
    • Camillus Wampach: Erminsindis. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 602 f. (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Ermesinde von Luxemburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Ermesinde heiratete Graf Theobald I. von Bar-Scarponnois in 1197. Theobald (Sohn von Graf Rainald II. von Bar, (von Mousson) (Scarponnois), der Junge und Herrin von Ligny Agnes von Champagne (Blois)) wurde geboren in cir 1158; gestorben am 13 Feb 1214. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. Elisabeth von Bar  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1262.
    2. 26. Margarete von Bar  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Ermesinde heiratete Herzog Walram IV. von Limburg in Mai 1214. Walram (Sohn von Herzog Heinrich III. von Limburg und Sophia von Saarbrücken) wurde geboren in cir 1160; gestorben in 1226; wurde beigesetzt in Abtei Rolduc, Kerkrade. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. Graf Heinrich V. von Limburg-Luxemburg, der Blonde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1216; gestorben am 24 Dez 1281 in Mainz - Worms.
    2. 28. Katherina von Limburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1215; gestorben am 18 Apr 1255.

  8. 14.  Balduin V. von HennegauBalduin V. von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1150; gestorben am 17 Dez 1195 in Mons.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Hennegau (seit 1171), Graf von Namur (seit 1188), Graf von Flandern (seit 1191)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_V._(Hennegau)

    Balduin V. von Hennegau (* 1150; † 17. Dezember 1195 in Mons)[1] aus dem Haus Flandern war seit 1171 Graf von Hennegau, dazu übernahm er 1188 als Erbe seines Onkels die Grafschaf Namur (Balduin I.) und 1191 aus dem Erbrecht seiner Frau die Grafschaft Flandern (Balduin VIII.). Er war der Sohn des Grafen Balduin IV. von Hennegau und der Alix von Namur.

    Graf des Hennegau
    Am Osterheiligabend dem 30. März 1168 hat der etwa achtzehnjährige Balduin in Valenciennes die Schwertleite erteilt bekommen und sich fortan als Turnierkämpfer einen Namen gemacht. So wie auf einem noch im Frühjahr 1168 von Graf Philipp von Flanndern veranstalteten Turnier in Gournay, wo sich Balduin demonstrativ auf die Seite der zahlenmäßig unterlegenen Franzosen geschlagen hat. Im folgenden Hauen gegen die flämischen Ritter hat er dem Graf von Flandern so sehr zugesetzt, dass am Endde den Franzosen der Sieg zuerkannt wurde. Balduins Familie hatte selbst einmal die große Grafschaft Flandern innegehabt, diese allerdings im frühen 12. Jahrhundert an ein landesfremdes Geschlecht verloren, woraus eine Fehde mit dieser resultiert war. Aber im April 1169 hat er schließlich Margarete geheiratet, eine Schwester Graf Philipps von Flandern, wodurch die Fehde beigelegt werden konnte. Mit seinem Schwager hat er dazu eine Verteidigungsallianz geschlossen, die gegen jeden möglichen Angreifer gerichtet sein sollte, mit Ausnahme des Königs von Frankreich und des Bischofs von Lüttich, welche die Lehnsherren Flanderns beziehungsweise des Hennegau waren.
    Schon im Jahr 1169 hatte Balduin die Regentschaft im Hennegau übernommen, nachdem sich sein Vater bei einem Unfall eine schwere Verletzung zugezogen hatte. Im folgenden Jahr hat er Partei für seinen Onkel mütterlicherseits, Graf Heinrich dem Blinden von Namur-Luxemburg, in dessen Konflikt mit Graf Gottfried III. von Löwen-Brabant genommen. Als er auf dem Weg zu einem von diesem veranstalteten Turnier in Trazegnies (Courcelles) war, ist er von diesem am Bach Piéton aus dem Hinterhalt überfallen wurden.[2] Obwohl mit seinem Gefolge zahlenmäßig unterlegen, hat Balduin dem Löwener schwere Verluste zufügen und in die Flucht schlagen können. Anschließend hat Balduin seinen Onkel bei der Unterwerfung aufrührerischer Vasallen in Luxemburg unterstützt und dabei Bertrange eingenommen.
    Im November 1171 ist Balduin IV. gestorben und Balduin V. konnte die Herrschaft im Hennegau übernehmen. Zur Fastenzeit des Jahres 1172 hat er seinem Lehnsherrn, den Bischof von Lüttich, den Lehnseid geschworen. Der Hennegau hat dem Feudalverband des Heiligen Römischen Reichs angehört, hat in seiner Feudalhierarchie als Lehen des Lütticher Bistums aber nur einen nachgeordneten Rang eingenommen. Geographisch umgeben war es von den größeren und mächtigeren Territorialverbänden Löwen-Brabant im Norden, Namur-Luxemburg im Osten, sowie Flandern-Vermandois im Süden und Westen, welches allerdings dem Königreich Frankreich angehörte. Politisch war Balduin V. von Haus aus eng mit seinem Onkel Heinrich dem Blinden von Namur-Luxemburg verbunden, eine dynastische Allianz, die einen bestimmenden Teil seines Lebens darstellen sollte. Den Onkel hatte er noch im Jahr 1172 erneut militärisch unterstützt, dieses Mal gegen den Herzog Heinrich III. von Limburg, den er in seiner Burg Arlon belagert hat. Nach diesem Waffendienst ist Balduin von seinem alten halberblindenen Onkel, der selbst keine Kinder hatte, formell zu dessen Erben in all seinen Ländereien bestimmt wurden, wodurch Balduin zu einem der mächtigsten Fürsten im alten niederlothringischen Raum werden würde.
    Das Erbe des Onkels war nicht die einzige verheißungsvolle Aussicht für die Zukunft, die sich für Balduin eröffnet hat. Seit seiner Ehe mit Margarete im Jahr 1169 hat er gleichfalls ein enges Verhältnis zu deren Bruder, Graf Philipp von Flandern, gepflegt, der einer der mächtigsten Feudalfürsten Westeuropas war. In den Jahren 1173 und 1176 sind nacheinander dessen Brüder Matthäus und Peter gestorben ohne Söhne zu hinterlassen. Und da Graf Philipp ebenfalls keine Kinder besaß, hatte sich Balduin als Ehemann dessen ältester Schwester Hoffnungen auf das reiche flämische Erbe machen können. Im August 1176 ist das Bündnis zwischen Flandern und Hennegau erneuert wurden und 1177 ist Balduin in Lille schließlich offiziell von Graf Philipp zu dessen Erbe bestimmt wurden. Im Gefolge seines Schwagers hat Balduin am 1. November 1179 bei der Krönung König Philipps II. von Frankreich im Reims teilgenommen. Dem Einfluss des Schwagers war auch die folgende Vermittlung einer Ehe zwischen dem König und Balduins ältester Tochter Isabella zu verdanken. Obwohl Balduin somit als Schwiegervater eines Königs eine deutliche Rang- und Ansehenserhöhung erfahren hätte, war er dieser Verbindung zunächst abgeneigt, hatte doch die gefororderte Bereitstellung des Artois als Mitgift der Braut doch eine Minderung seines zu erwartenden Erbes dargestellt. Erst auf das drängende Zureden des Grafen von Flandern hin hat er seine Zustimmung zur Hochzeit erteilt, die am 28. April 1180 iin Bapaume begangen wurde. Am 29. Mai 1180 war Balduin bei der Krönung seiner Tochter in Saint-Denis präsent. Am 14. Mai 1181 hat er in Provins ein Ehearrangement mit dem Grafenhaus der Champagne besiegelt, wonach seine zweite Tochter Jolante mit dem jungen Graf Heinrich II. von Champagne und sein ältester Sohn Balduin mit Maria von Champagne verheiratet werden sollten.
    In den folgenden Jahren betätigte sich Balduin vermehrt als Turnierkämpfer und vor allem als getreuer Gefolgsmann seines Onkels und seines Schwagers in deren Fehden gegen ihre Feinde. Im Jahr 1182 unterstützte er mit Waffen sogar den Graf von FlFlandern in dessen Streit mit dem König von Frankreich, seinem Schwiegersohn, um den Besitz des Vermandois. Anschließend befehdete er den Sohn des Grafen von Löwen, nachdem dieser eine Burg des Hennegau besetzt hatte. Der Konflikt wurde durch die Kreuznahme des Grafen von Löwen im Frühjahr 1183 unterbrochen, da er als Kreuzfahrer unter dem Schutz der Kirche stand.

    Kampf um das Erbe
    Im Winter des Jahres 1182 auf 1183 ist der Graf von Namur-Luxemburg schwer erkrankt und dabei vollständig erblindet, worauf ihn Balduin sofort auf der Luxemburg besuchte. Dort ist er von seinem Onkel erneut als Erbe bestätigt worden und hatte die Huldigung mehrerer Vasallen von diesem entgegennehmen können. Die Nachfolgeregelung ist am 22. Mai 1184 in auf dem Hoftag zu Mainz, auf dem Balduin als kaiserlicher Schwertträger fungierte, durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa bestätigt wurden.[3]
    Ungeachtet dieses diplomatischen Erfolgs begannen noch im Jahr 1184 die politischen und dynastischen Allianzen des Grafen von Hennegau zu erodieren. Zuerst hatte eine Entfremdung zu Graf Philipp von Flandern stattgefunden, der eine zweite Ehe eingegangen war und damit die Nachfolge Balduins in Frage stellte. Nachdem dieser darauf im Streit um das Vermandois die Nähe zu König Philipp II. von Frankreich gesucht hat, verbündete sich der Graf von Flandern mit dem aus dem Heiligen Land heimgekehrten Graf Gottfried III. von Löwen und dem Erzbischof Philipp von Köln. Weil weder der Bischof von Lüttich noch der König von Frankreich Waffenhilfe leisteten, konnte Balduin gegen die Verwüstung des Hennegaus durch diese Koalition, außer der Sicherung seiner Burgen, wenig unternehmen. Noch dazu hatte sich seinen Gegnern eidbrüchig einer seiner wichtigsten Vasallen hinzugesellt, Jakob von Avesnes. Die Kämpfe wurden erst im Frühjahr 1185 beendet, nachdem der König von Frankreich mit Heeresmacht in das Vermandois vorgedrungen war und so den Graf von Flandern im Vertrag von Boves zum Frieden zwang. Balduin hatte darin die Wiederaufnahme des Jakob von Avesnes in seine Gnade akzeptieren müssen, sein flandrisches Erbe blieb indes weiter bedroht.
    Auf dem Bruch mit dem Schwager folgte unerwartet der mit dem Onkel. Heinrich der Blinde hatte trotz seines Alters und seiner Behinderung 1186 doch noch eine Tochter geboren, Ermesinde, die er nun ungeachtet aller früheren Versprechen gegenüber Balduin zu seiner Erbin bestimmte. Darüber hinaus hatte der Onkel seine Tochter schon im März 1187 mit Graf Heinrich II. von Champagne verlobt, welcher dafür wiederum sein vorheriges Verlöbnis mit der Tochter Balduins brach. Der einzige Alliierte, dem Balduin noch verblieb, stellte Kaiser Friedrich I. Barbarossa dar, an den er sich umgehend klagend wandte. Da der Kaiser unter allen Umständen die Erbfolge eines französischen Fürsten in einem der wichtigsten Reichsterritorien im niederlotothringischen zu verhindern beabsichtigte, erklärte er am 17. Mai 1187 in Toul, dass das Erbversprechen des Grafen von Namur-Luxemburg gegenüber Balduin nach wie vor Gültigkeit besaß. Öffentlich wurde dies auf dem Reichstag zu Worms am 15. August 1187 durch den Kaiser bestätigt und auch der römische König und designierte Kaiser Heinrich VI. erklärte sich am 16. Mai 1188 in Seligenstadt gleichermaßen.[4] Trotz der kaiserlichen Haltung zeichnete sich ein bewaffneter Konflikt ab, als Heinrich der Blinde entgegen allen Versicherungen, das Machtwort des Kaisers anzuerkennen, damit begann, seine Burgen an Amtsleute des Grafen von Champagne zu übergeben. Balduin hatte davon erfahren und darauf seine Vasallen mobilisiert. Im Sommer 1188 eroberte er die Burg von Namur und mit ihr den größten Teil der restlichen Grafschaft. Lediglich die Burgen von Durbuy und La Roche wurden vom Graf der Champagne besetzt, womit ein weiterer Vorstoß Balduins gegen Luxemburg ein Riegel vorgeschoben wurde. Weitere Kämpfe sind danach von kaiserlicher Seite aus unterbunden wurden, aber Balduin konnte sich deren Unterstützung weiter sicher sein. Mit einer durch seine Boten überbrachten Geldzahlung hat er im November 1188 den Kaiser zu Erfurt für seine Sache halten und zugleich ein Gegengebot des Grafen von Champagne ausstechen können. Anschließend ist Balduin von dem kaiserlichen Ritter Friedrich von Hausen nach Worms geleitet wurden, wo er am 23. Dezember 1188 von König Heinrich VI. in einem Geheimabkommen die Zusage erhalten hat, im Besitz der Grafschaft Namur anerkannt zu werden, die dazu mit allen Regalien einer Markgrafschaft ausgestattet und zu einem unmittelbaren Reichslehen erhoben werden sollte, was für Balduin mit der Rangerhöhung zu einem Reichsfürsten verbunden war.[5]
    1189 waren Kaiser Friedrich I. Barbarossa, König Philipp II. von Frankreich, Graf Philipp von Flandern und Graf Heinrich II. von Champagne zum dritten Kreuzzug aufgebrochen, woraus sich für Balduin günstige Gelegenheiten ergeben sollten. Er selbbst hatte keine Teilnahme zum Kreuzzug gelobt, diesem aber seine finanzielle Unterstützung zugesagt. Allerdings sollte sich der Kaiser in einem Brief vom November 1189 aus der Romania darüber beschweren, dass der Graf von Hennegau und Andere ihrre zugesagten Geldspenden nicht fristgerecht an ihn überwiesen hätten.[6] Die Abwesenheit des Grafen von Champagne im Heiligen Land, der von dort nicht wiederkehren sollte, hatte Balduin gegenüber Heinrich dem Blinden zum Vorteil gereicht, da der Onkel seinen wichtigsten Verbündeten verloren hatte. Im Juli 1190 ist Balduin daher mit ihm zu einem Friedensschluss gekommen, wonach er das Namurois mit Ausnahme von Durbuy und La Roche behalten sollte und im Gegenzug auf Luxemburg verzichtetete. Darauf hat König Heinrich VI. im September 1190 in Schwäbisch Hall die Belehnung und Rangerhöhung Balduins als Markgraf von Namur offiziell gemacht; die dazu angefertigten schriftlichen Privilegien sind am 29. September in Augsburg an dessen Unterhändler, unter ihnen Gislebert von Mons, ausgehändigt wurden.[7]
    Auf dem Kreuzzug ist im Juni 1191 auch Graf Philipp von Flandern gestorben, wovon Balduin noch vor der Rückkehr des französischen Königs im Dezember 1191 erfahren hat.[8] Da er von den Begehrlichkeiten des Königs wusste, den gesamten Besitz Graraf Philipps für die königliche Domäne zu beschlagnahmen, ist Balduin umgehend in Flandern eingezogen. Im September 1191 präsentierte er sich in Gent mit seiner Frau den flandrischen Großen.[9] Da er mit der Schwester des toten Grafen verheiratet war, die dessen eigentliche Erbin war, konnte er sich der Sympathien der Mehrheit der flandrischen Untertanen und Vasallen sicher sein, dank der er sich binnen kürzester Zeit in die Herrschaft als Graf über ganz Flandern setzten konnte. Mit König Philipp II. ist Balduin am 1. März 1192 in Arras schnell zu einer Einigung gekommen, indem er auf das Vermandois, auf welches er keine Erbansprüche geltend machen konnte, und auf das Artois, das eine Mitgift seiner Tochter war, einen Verzicht leistete und im Gegenzug als Graf von Flandern anerkannt wurde.[10] Damit ist Balduin binnen weniger Jahre zum mächtigsten Feudalfürst im ehemals niederlothringischen Raum aufgestiegen, der über einen geschlossenen Herrschaftsraum von der Nordseeküste bis an den Rand der Ardennen gebot. Seine territoriale Stärke wurde zusätzlich durch seine so erlangte exponierte Stellung im mittelalterlichen Feudalgefüge Westeuropas ergänzt, indem er durch sein doppeltes Lehnsverhältnis, gegenüber dem römisch-deutschen Kaiser für Namur und dem französischen König für Flandern, in die Lage versetzt war, zwischen zwei Personenverbandsstaaten politisch lavieren zu können, was ihm und seinen Nachkommen eine weitgehende Autonomie sicherte. Insbesondere für die Geschichte Flanderns und seines Verhältnisses zu Frankreich sollte sich dies entscheidend auswirken.
    Balduins Machtzuwachs hatte seine Gegner im niederlothringischen zu einer neuen Koalition zusammengeführt, an deren Spitze sein Onkel Graf Heinrich der Blinde von Luxemburg, Herzog Heinrich III. von Limburg und Herzog Heinrich I. von Löwen-Brabant standen. Die machtpolitischen Spannungen entluden sich schließlich 1193 nach der Bischofswahl in Lüttich, in welcher der Herzog von Limburg in einem dem kanonischen Wahlrecht zuwiderlaufenden Gang einen seiner Söhne durchgesetzt hat. Da das Bistum Lüttich der weltliche Lehnsherr des Hennegaus war, hat sich Balduin naturgemäß zu den Gegnern dieser Wahl gesellt, welche die Unterstützung Papst Coelestins III. gewannen. Der Konflikt wurde letztlich militärisch entschieden, als die Koalition mit einem Heer, angeführt vom Herzog von Limburg, in das Namurois einfiel und dort bei Noville-sur-Mehaigne von Balduin am 1. August 1194 zur Schlacht gestellt wurde. Obwohl zahlenmäßig unterlegen, hat Balduin einen vollständigen Sieg errunngen und dabei den Herzog von Limburg und dessen ältesten Sohn gefangen nehmen können.[11] Die Koalition seiner Gegner hatte sich darauf augenblicklich aufgelöst, indem er schon am 20. August 1194 auf dem Feld zwischen Lembeke und „Hal“ (Gemeinde Kaprijke, Provinz Ostflandern) mit dem Herzog von Löwen-Brabant einen Friedens- und Bündnispakt abschloss.[12] Das Lütticher Bistum ist im Jahr darauf nach einer weiteren Wahl neu besetzt wurden.
    Am 15. November 1194 ist Gräfin Margarete I. gestorben, und da Balduins Regentschaft in Flandern auf deren Erbrecht beruht hat, hatte er diese nun an seinen ältesten Sohn Balduin IX. abtreten müssen.[13] Am 23. November 1194 hat er letztmals als Graf von Flandern geurkundet.[14] Balduin V. selbst ist am 17. Dezember 1195 in Mons gestorben; testamentarisch hat er den Hennegau ebenfalls Balduin IX./VI. und Namur seinen zweiten Sohn Philipp I. überlassen, welcher dem Bruder gegenüber dafür den Lehnseid zu schwören hatte.[15]

    Familiäres
    Aus der Ehe Balduins V. von Hennegau mit Margarete I. von Flandern sind mindestens sechs Kinder hervorgegangen:
    1 Isabella (* 1170; † 1190), Königin von Frankreich; ∞ König Philipp II. August von Frankreich († 1223).
    2 Balduin (* 1171; † 1205/06), 1194 Graf von Flandern (Balduin IX.) und 1195 von Hennegau (Balduin VI.), 1204 erster Kaiser des lateinischen Reichs von Konstantinopel (Balduin I.).
    3 Philipp I. (* ca. 1174; † 1212), Markgraf von Namur.
    4 Jolande (* ca. 1175; † 1219); ∞ Peter von Courtenay († 1217/19), dritter Kaiser des lateinischen Reichs von Konstantinopel.
    5 Heinrich (* ca. 1176; † 1216), zweiter Kaiser des lateinischen Reichs von Konstantinopel.
    6 Sibylle (* ca. 1179; † 1217); ∞ Guichard IV. († 1216), Herr von Beaujeu und Montpensier.
    Balduin V. hatte noch einen weiteren Sohn, Eustach von Flandern († 1216). Da dieser von dem Chronisten Gislebert von Mons nicht unter den Kindern der Margarete I. aufgeführt wird, könnte er unehelicher Herkunft sein.

    Überlieferung
    Die Primärquelle zum Leben Graf Balduins V. stellt die Chronik des Hennegaus (Chronicon Hanoniense) des Geistlichen Gislebert von Mons dar, deren letzte Abschnitte eine Quasibiografie des Grafen beinhalten. Gislebert hat viele Jahre im Dienste des Grafen gestanden, für diesen mehrfach als diplomatischer Unterhändler am Hof der Stauferkaiser fungiert und dafür reichhaltige Pfründe empfangen. Das Werk ist unter anderem in den Monumenta Germaniae Historica (MGH) (Scriptores, Bd. 21, S. 481–622) editiert.



    Literatur
    • Walther Kienast: Balduin V.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 552 (Digitalisat).
    • Ludwig König: Die Politik des Grafen Balduin V. von Hennegau. Ein Beitrag zur Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen gegen Ende des 12. Jahrhunderts, in: Bulletin de la Commission Royale, Bd. 74 (1905), S. 195–428.
    Anmerkungen
    1 Das Sterbedatum ist durch den Chronisten Gislebert von Mons überliefert. Das Geburtsjahr wird aus der Bemerkung erschlossen, laut der Balduin V. beim Tod seines Vaters im Jahr 1171 einundzwanzig Jahre alt war. Vgl. Gislebert, S. 600.
    2 Laut Gislebert (S. 519) hat das Gefecht am Piéton im August 1170 stattgefunden. Die Geschichte des Bistums Cambrai hat das Datum mit dem 13. Juli 1170 präzisiert. Vgl. Annales Cameracenses, in: MGH SS, 16, S. 554.
    3 Vgl. MGH Const. 1, Nr. 298, S. 423f.
    4 Vgl. MGH Const. 1, Nr. 326, S. 465.
    5 Vgl. Gislebert, S. 563ff.
    6 Vgl. MGH SS rer. Germ. N.S., 5, S. 42.
    7 Vgl. Gislebert, S. 572.
    8 Der ebenfalls kreuzfahrende Bischof von Lüttich ist auf seiner Heimreise am 5. August 1191 bei Freiburg im Breisgau gestorben. Wahrscheinlich hat Balduin V. die Nachricht vom Tod seines Schwagers aus der Hand eines Gefolgsmannes des Bischofsrhalten. Vgl. Gislebert, S. 573.
    9 Vgl. Gislebert, S. 571.
    10 Vgl. Gislebert, S. 580. Die Titulatur Balduins V. auf seinen Siegeln lautete seit 1191: BALDUINI COMITIS FLANDRIE ET HANONIENSIS ET MARCHIONIS NAMURCENSIS. Vgl. Gislebert, S. 575.
    11 Vgl. Gislebert, S. 587f.
    12 Vgl. Reiffenberg, F.: Monuments pour servir a l’histoire provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, Bd. 1 (1844), Nr. VI, S. 317ff; Wauters, A.: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, B. 3 (1871), S. 33.
    13 Vgl. Gislebert, S. 589; Balduin von Ninove, Chronicon, in: MGH SS 25, S. 537f.
    14 Vgl. Foppens, J. F.: Auberti Miræi opera diplomatica et Historica, Bd. 3 (1734), S. 314f; Wauters, A.: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, Bd. 3 (1871), S. 35.
    15 Vgl. Gislebert, S. 600f; Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 868.
    Weblinks
    • Baudouin de Hainaut bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern). Margarete (Tochter von Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) und Sibylle von Anjou-Château-Landon) wurde geboren in cir 1145; gestorben am 15 Nov 1194 in Schloss Male bei Brügge; wurde beigesetzt in Kirche Sainte-Waudru in Mons. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 29. Königin Isabella von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ? 23 Apr 1170 in Lille; gestorben am 15 Mrz 1190 in Paris, France; wurde beigesetzt in Notre Dame de Paris.
    2. 30. Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jul 1171 in Valenciennes, Frankreich; gestorben in nach 20.7.1205 in Tarnowo, Bulgarien.
    3. 31. Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1219.
    4. 32. Sibylle von Hennegau  Graphische Anzeige der Nachkommen

  9. 15.  Yolanda (Jolande) von HennegauYolanda (Jolande) von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Alice2, 1.Gottfried1)

    Notizen:

    Yolande und Ivo der Alte hatten keine Kinder.
    Yolande und Hugo IV. hatten zwei Töchter.

    Familie/Ehepartner: Graf Hugo IV. (Hugues) von Saint Pol (Haus Candavène). Hugo (Sohn von Graf Anselme von Saint Pol (Haus Candavène) und Eustachie) gestorben in 1205 in Didymotika. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 33. Elisabeth von Saint Pol (Haus Candavène)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1240.

    Familie/Ehepartner: Graf Ivo von Soissons. Ivo gestorben in Aug 1178. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 16.  Agnes von Hennegau, die Hinkende Agnes von Hennegau, die Hinkende Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Alice2, 1.Gottfried1)

    Notizen:

    Agnes und Raoul I. hatten drei Kinder, alles Töchter.

    Agnes heiratete Raoul I. von Coucy in cir 1164. Raoul (Sohn von Enguerrand II. von Coucy und Agnes von Beaugency) wurde geboren in nach 1142; gestorben in Nov 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel; wurde beigesetzt in Kloster Foigny, La Bouteille, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 34. Yolande von Coucy  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1164; gestorben in 1222.

  11. 17.  Laurence (Laurette) von HennegauLaurence (Laurette) von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben am 9 Aug 1181.

    Laurence heiratete Herr Dietrich (Dirk) von Aalst (Haus Gent) in Datum unbekannt. Dietrich wurde geboren in 1144; gestorben am 20 Apr 1166. [Familienblatt] [Familientafel]

    Laurence heiratete Herr Bouchard (Burkhard) IV. von Montmorency in Datum unbekannt. Bouchard (Sohn von Herr Mathieu (Matthias) I. von Montmorency und Alix von England) gestorben in 1189 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 35. Mathieu (Matthias) II. von Montmorency  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 24 Nov 1230.
    2. 36. Alix von Montmorency  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 25 Feb 1221; wurde beigesetzt in Abtei von Hautes-Bruyères.

  12. 18.  Königin Beatrix von RethelKönigin Beatrix von Rethel Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Beatrix2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1130; gestorben am 31 Mrz 1185.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Beatrice of Rethel
    • Französischer Name: Béatrix de Rethel
    • Titel (genauer): Königin von Sizilien durch Heirat
    • Titel (genauer): Queen consort of the King Roger II of Sicily

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Beatrice_of_Rethel

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Beatrix_de_Rethel



    https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_von_Rethel

    Beatrix von Rethel (* 1130; † 31. März 1185) war die dritte Ehefrau Rogers II. von Sizilien und somit Königin von Sizilien.
    Beatrix war eine Tochter des Grafen Günther von Rethel. 1151 heiratete sie Roger II., den König von Sizilien, dessen zweite Frau Sibylle von Burgund kurz zuvor bei einer Fehlgeburt gestorben war.
    Das einzige Kind von Beatrix und Roger war Konstanze, die 1154 erst nach dem Tod Rogers geboren wurde. Konstanze wurde nach dem Tod Wilhelms II. Königin von Sizilien und durch ihre Heirat mit Heinrich VI. deutsche Kaiserin.



    Literatur
    • Alex Metcalfe: The Muslims of Medieval Italy (Edinburgh, 2009)
    • Charles Cawley: Medieval Lands, Champagne Nobility
    • John julius Cooper: The Normans in the South 1016-1130 Longmans: London, 1967.

    Beatrix heiratete König Roger II. von Sizilien (Hauteville) in 1151. Roger (Sohn von Graf Roger I. von Sizilien (von Hauteville) und Adelheid von Savona) wurde geboren am 22 Dez 1095 in Mileto; gestorben am 26 Feb 1154 in Palermo, Sizilien, Italien; wurde beigesetzt in Dom (Kathedrale) zu Palermo. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 37. Kaiserin Konstanze von Sizilien  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1154; gestorben am 27 Nov 1198 in Palermo, Sizilien, Italien; wurde beigesetzt in Dom (Kathedrale) zu Palermo.

  13. 19.  Graf Manasse I. von Rethel (Haus de Vitri)Graf Manasse I. von Rethel (Haus de Vitri) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Beatrix2, 1.Gottfried1) gestorben in vor 1200.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft, Herzogtum Rethel; Graf von Rethel https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Rethel

    Familie/Ehepartner: Mathilde Wildgräfin. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 38. Graf Hugo II. von Rethel  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1228.


Generation: 4

  1. 20.  Herzog Berthold V. von ZähringenHerzog Berthold V. von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 18 Feb 1218 in Freiburg im Breisgau, Baden, DE; wurde beigesetzt in Freiburger Münster.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berthold_V._(Zähringen)

    Herzog Berthold V. von Zähringen, auch Berchthold V. (* um 1160; † 18. Februar 1218 in Freiburg im Breisgau) war der letzte Herzog aus der ursprünglichen Linie der Zähringer.

    Geschichte
    Berthold V. folgte seinem Vater Berthold IV. 1186 nach. Er besiegte zu Beginn seiner Herrschaft den burgundischen Adel und betrieb Siedlungspolitik im heutigen Berner Oberland und im Gebiet des Vierwaldstättersees. So erweiterte er Thun und gründete 1191 die Stadt Bern, die er zum Mittelpunkt seiner Herrschaft ausbaute. In der Schlacht bei Ulrichen 1211 scheiterte sein Zugriff auf das Wallis.
    1198 wurde er bei der Königswahl in Köln von einer Minderheit als Nachfolger von Heinrich VI. gewählt, verzichtete aber gegen Zugeständnisse zugunsten von Philipp von Schwaben. Diese Zugeständnisse konsolidierten den Besitz der Zähringer in der Ortenau, dem Breisgau und der heutigen Schweiz durch Erwerb von Rechten über das Kloster Allerheiligen, Schaffhausen und Breisach. 1200 begann Berthold V. den ersten Erweiterungsbau der Freiburger Stadtpfarrkirche; sie heißt wohl ab da (oder erst ab dem Beginn der zweiten Erweiterung 1250) Freiburger Münster. Dort wird er auch begraben.[1]
    Sein vermeintliches Grabmal im Freiburger Münster befand sich jedoch auf einem Hochgrab eines Grafen von Freiburg und wurde ihm fälschlicherweise zugeschrieben. Es stammt aus der Münsterbauhütte des Johann Parler [2] und wird auf 1350 datiert. [3]
    Nach dem Tod Bertholds V. wurden die Zähringer Besitzungen zwischen den Grafen von Kyburg und den Grafen von Urach aufgeteilt, die Stadt Bern wurde freie Reichsstadt.
    An Berthold erinnern in Bern der Zähringerbrunnen von 1535, das Zähringerdenkmal von 1601 im Berner Münster sowie das Zähringerdenkmal von 1847 auf der Nydegg.

    Ehe und Nachkommen
    Berthold heiratete Clementia von Auxonne eine Tochter von Stephan III. von Auxonne. Klar nachgewiesen sind keine Nachkommen. Es gibt jedoch diverse Nachrichten über ermordete Söhne,[4] sowie die nachfolgende:
    • Agnes von Zähringen, verheiratet mit dem Grafen von Urach Eugino IV. war nach dem Nekrolog des Klosters Tennenbach nicht die Tochter Berhold IV., sondern die Tochter Berthold V. "filia Bertoldi V. et ultimi ducis Brisgoiae soror, Egonis de Urch et Furstenberg coniunx, mater Bertoldi abbatis." Demnach starb sie an einem 1. Mai.[5]



    Literatur
    • Georg von Wyß: Berthold V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 541–545.
    • Gerd Tellenbach: Berthold V.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 161 f. (Digitalisat).
    • Eduard Heyck: Geschichte der Herzoge von Zähringen. Herausgegeben von der Badischen historischen Kommission, Mohr (Siebeck), Freiburg i. B. 1891 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Berthold V. von Zähringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Name:
    1191, Gründer der Stadt Bern.

    Berthold heiratete Clementia von Auxonne in 1212. Clementia (Tochter von Graf Stephan III. von Auxonne (von Chalon) und Beatrix von Chalon (Thiern)) wurde geboren in cir 1189; gestorben in nach 1235. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 21.  Agnes von ZähringenAgnes von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1158 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.

    Notizen:

    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Ludwig II. der Stammler:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2107



    Geburt:
    Agnes von Zähringen war eine Tochter Bertholds IV. und Heilwigs von Frohburg.
    Zitate aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Zähringen

    Gestorben:
    Agnes von Zähringen, verheiratet mit dem Grafen von Urach Eugino IV. war nach dem Nekrolog des Klosters Tennenbach nicht die Tochter Berhold IV., sondern die Tochter Berthold V. "filia Bertoldi V. etultimi ducis Brisgoiae soror, Egonis de Urach et Furstenberg coniunx,mater Bertoldi abbatis." Demnach starb sie an einem 1. Mai. ??

    Agnes heiratete Graf Egino IV. von Urach, der Bärtige in cir 1177. Egino (Sohn von Egino III. von Urach und Kunigunde von Wasserburg (Andechs)) wurde geboren in cir 1160 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 12 Jan 1230 in Tennenbach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 39. Kardinalbischof Konrad von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben in 1227.
    2. 40. Marguerite von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1181; gestorben in 1243 in Gundelfingen, Münsingen, DE.
    3. 41. Graf Egino V. von Urach (von Freiburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1185; gestorben in zw 1236 und 1237.
    4. 42. Jolanthe von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1188; gestorben in 1218.
    5. 43. Graf Rudolf von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1205; gestorben in 1260.
    6. 44. Abt Berthold von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1207; gestorben in 1242.
    7. 45. Agnes von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen
    8. 46. Heilwig von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1262.

  3. 22.  Anna von ZähringenAnna von Zähringen Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1162 in Urach, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 10 Mai 1239 in Urach, Baden-Württemberg, DE.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Zähringen

    Anna von Zähringen (* 1162 in Urach; † 1226) war eine Tochter Bertholds IV. und Heilwigs von Frohburg und die jüngere Schwester von Agnes von Zähringen.[1]

    Anna heiratete vor 1181 Ulrich III., den Grafen von Kyburg († 1227). Aus dieser Ehe gingen drei namentlich bekannte Söhne und drei Töchter hervor:[2]
    • Werner (etwa 1180-1228), Graf von Thun ∞ Alix (Bertha) von Lothringen (um 1200-1242)
    • Hartmann IV., Graf von Kyburg ∞ Margherita von Savoyen
    • Ulrich von Kyburg, Bischof von Chur
    • Heilwig von Kyburg (um 1192-1260) ∞ 1217 Albrecht IV. von Habsburg (um 1188-1239), Landgraf im Elsass
    • Mechtild von Kyburg ∞ Rudolf VII. von Rapperswil
    • Adelheid, Gräfin von Kyburg-Dillingen ∞ Gerhard IV., Graf von Tollenstein und Hirschberg



    Einzelnachweise[
    1 http://familypedia.wikia.com/wiki/Anna_von_Z%C3%A4hringen_(c1162-aft1226)
    2 http://geneall.net/de/name/67050/anna-von-zaehringen/

    Anna heiratete Graf Ulrich III. von Kyburg in zw 1180 und 1181. Ulrich (Sohn von Graf Hartmann III. von Kyburg und Gräfin Richenza von Lenzburg-Baden) gestorben in 1227. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 47. Graf Werner von Kyburg (Kiburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben in 1228 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel; wurde beigesetzt in Jerusalem.
    2. 48. Gräfin Heilwig von Kyburg (Kiburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 49. von Kyburg (Kiburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 23.  Königin Gertrud von Bayern (von Sachsen)Königin Gertrud von Bayern (von Sachsen) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Clementina3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1154; gestorben am 1 Jul 1197; wurde beigesetzt in Marienkirche Vä, Schonen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin von Schwaben, Königin von Dänemark

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_(Bayern_und_Sachsen)

    Gertrud von Bayern und Sachsen (* wohl 1154; † 1. Juli 1197) war eine Tochter Heinrichs des Löwen, Herzog von Sachsen und Herzog von Bayern, und dessen erster Ehefrau Clementia von Zähringen. Als Ehefrau war Gertrud kurze Zeit Herzogin von Schwaben, später dann Königin von Dänemark.

    Im Jahr 1166 war Gertrud Teil einer Schlichtung in den Auseinandersetzungen zwischen den Staufern und den Welfen, die Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem Hoftag zu Ulm gelang: die zwölfjährige Tochter Heinrichs des Löwen wurde mit dem etwa zehn Jahre älteren Friedrich IV., seit 1152 Herzog von Schwaben, verheiratet. 1167 zog Friedrich IV. mit dem kaiserlichen Heer unter Führung Barbarossas nach Italien, wo ein Großteil des Heeres im August 1167 an Malaria erkrankte. Am 19. August 1167 verstarb Friedrich IV. infolge seiner Erkrankung. Die kurze Ehe zwischen Friedrich und der minderjährigen Gertrud blieb kinderlos.
    1171 vereinbarte Heinrich der Löwe im Rahmen seiner Friedensvereinbarung mit König Waldemar I. von Dänemark die Verlobung seiner verwitweten Tochter mit dem damals noch acht oder neun Jahre alten dänischen Thronfolger Knut.[1] Die Hochzeit fand 1176 oder 1177 statt.[1] Gertruds zweiter Ehemann war 1170 zum König von Dänemark gekrönt worden, zur Zeit der Heirat Statthalter in Schonen und folgte 1182 seinem Vater als Knut VI. im Amt. Auch diese Ehe blieb kinderlos, da – wie der Chronist Arnold von Lübeck berichtet – das Paar in Keuschheit lebte.[2]
    Gertrud starb am 1. Juli 1197 und wurde in Vä begraben.[2] Dieser Ort liegt in Schonen, einer historischen Provinz im Süden Schwedens, die bis ins 17. Jahrhundert zu Dänemark gehörte. Ihr Grab existiert nicht mehr. Wahrscheinlich wurde sie in der romanischen Marienkirche,[3][4] die aus dem frühen 12. Jahrhundert stammt, bestattet.[5] Bei dieser Kirche wurde von Erzbischof Eskil von Lund, der 1170 Gertruds Ehemann Knut VI. in Ringsted zum König krönte, um 1170 ein Prämonstratenserkloster gegründet. Dieses Kloster wurde 1213 durch einen Brand zerstört, woraufhin die Chorherren in das nahegelegene Bäckaskog wegzogen.[5] Knut VI. starb 1202 und wurde in der St.-Bendts-Kirche in Ringsted, der damaligen Grablege der Könige von Dänemark bestattet.



    Einzelnachweise
    1 Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln/Weimar/Wien 2004, S. 270-272 u. S. 801.
    2 Johannes C. H. R. Steenstrup: Gertrud, in: Dansk biografisk Lexikon. Band 6. Erste Auflage. Kopenhagen 1887–1905, S. 10.
    3 Vä kyrka auf schwed. Wikipedia. Abgerufen am 16. Juli 2014.
    4 Vä kyrka auf stopogse.dk. Abgerufen am 16. Juli 2014.
    5 Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet auf stauferstelen.net. Abgerufen am 16. Juli 2014.

    Gertrud heiratete Friedrich IV. von Schwaben in 1166. Friedrich (Sohn von König Konrad III. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren) und Gertrud von Sulzbach) wurde geboren am 1144 / 1145; gestorben am 19 Aug 1167 in Rom, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Gertrud heiratete Knut VI. von Dänemark in 1177. Knut (Sohn von König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse und Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)) wurde geboren in cir 1162; gestorben in 1202; wurde beigesetzt in St.-Bendts-Kirche, Ringsted. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 24.  Herzog Adalbert II. (Albrecht) von TeckHerzog Adalbert II. (Albrecht) von Teck Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Adalbert3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) gestorben in 1215/19.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_II._(Teck)

    Adalbert II. (Teck)
    Zur Navigation springenZur Suche springen
    Adalbert II. von Teck, († zwischen 1215 und 1219), war Sohn Adalberts I. von Teck und dessen Gattin Adelheid (unbekannter Herkunft). Er gehörte zu der Zähringer Seitenlinie der Herzöge von Teck.

    Leben
    Nennungen eines Herzogs Adalbert von Teck am 20. Juni 1192 in Schwäbisch Gmünd, am 4./10. Dezember 1193 in Gelnhausen und am 12. Dezember 1193 in Frankfurt am Hofe Heinrich VI. und weitere urkundliche Erwähnungen durch Graf Egino IV. von Urach († 1230) um 1190 für das Kloster Bebenhausen und durch den Konstanzer Bischof Diethelm von Krenkingen 1192 könnten sich auf Adalbert II., aber auch auf seinen Vater Adalbert I. beziehen.

    Um 1215 verkaufte Adalbert II. die Besitzungen im Breisgau und in der Ortenau an den Stauferkönig Friedrich II. (1194–1250). Weitere Nennungen durch den Reichenauer Abt Heinrich beziehen sich auf Lehensgüter Adalbert II. von Teck in Dornsberg im Hegau und in Schienen (heute Gemeinde Öhningen) und auf die Vogtei der Reichenauer Klostergüter in Rickelshausen (heute Gemeinde Böhringen bei Radolfzell am Bodensee).

    Ehe
    Der Name seiner Ehefrau ist nicht urkundlich belegt.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1215)

    Von ihm kam 1215 die Vogtei über Radolfszell an Friedrich von Friedlingen, auch verkaufte er mit seinen Söhnen Erbgüter im Breisgau und der Ortenau an Friedrich II.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 50. Herzog Konrad I. von Teck  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1195; gestorben in cir 1244; wurde beigesetzt in Kirchheim, Teck, DE.

  6. 25.  Elisabeth von BarElisabeth von Bar Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) gestorben in 1262.

    Familie/Ehepartner: Walram II. von Monschau (Haus Limburg). Walram (Sohn von Herzog Walram IV. von Limburg und Kunigunde von Monschau) gestorben in 1242. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 51. Walram III. von Monschau (Haus Limburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1266.

  7. 26.  Margarete von BarMargarete von Bar Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1)

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter des Grafen Theobald I. von Bar und der Ermesinde von Luxemburg.

    Margarete heiratete Graf Hugo III. von Vaudémont in cir 1231. Hugo (Sohn von Graf Hugo II. von Vaudémont und Hedwiga von Reynel) wurde geboren in vor 1231; gestorben in cir 1244. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 52. Graf Heinrich I. von Vaudémont  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1232; gestorben in 1278.

  8. 27.  Graf Heinrich V. von Limburg-Luxemburg, der Blonde Graf Heinrich V. von Limburg-Luxemburg, der Blonde Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1216; gestorben am 24 Dez 1281 in Mainz - Worms.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Laroche; Graf von Laroche https://de.wikipedia.org/wiki/La_Roche-en-Ardenne
    • Titel (genauer): Grafschaft Arlon; Markgraf von Arlon https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arlon
    • Titel (genauer): 1256 und 1264, Markgrafschaft, Grafschaft Namur; Graf von Namur https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Namur
    • Titel (genauer): 1247 bis 1281, Grafschaft Luxemburg; Graf von Luxemburg https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Limburg

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_V._(Luxemburg)

    Heinrich V. von Luxemburg, genannt der Blonde, (* 1216; † 24. Dezember 1281 in Mainz) war von 1247 bis 1281 Graf von Luxemburg, Graf von Laroche und Markgraf von Arlon. Zwischen 1256 und 1264 nannte er sich auch Graf von Namur.

    Leben und Wirken
    Heinrich V. von Luxemburg war der dritte Sohn von Herzog Walram IV. von Limburg (Haus Limburg-Arlon) und Ermesinde II. von Luxemburg (Haus Namur). Er begründete das Haus Limburg-Luxemburg.

    1240 heiratete er Margareta von Bar (* 1220; † 1275), Tochter Heinrichs II. des Grafen von Bar, und der Philippa von Dreux. Margareta brachte als Mitgift die Herrschaft Ligny in die Ehe.

    Er erhielt die Herrschaft Ligny von seiner Frau als Mitgift, unter der Bedingung, dass diese weiterhin Lehen der Grafen von Bar bliebe. Entgegen dieser Abmachung übernahm Heinrich der Blonde das Lehen dann 1256 von Theobald V. Graf von der Champmpagne. Sein Schwager Theobald II. Graf von Bar nutzte die Gelegenheit eines Konfliktes zwischen dem Herzog von Oberlothringens und dem Bischof von Metz, um sich zu rächen. Heinrich V. war Verbündeter des Herzogs und Theobald von Bar schloss sich dem Bischof an. Heinrich wurde am 14. September 1266 in der Schlacht von Prény gefangen genommen. Am 8. September 1268, nach einem Schiedsspruch Ludwig IX. König von Frankreich, wurde Heinrich als Herr von Ligny unter der Lehnsherrschaft des Grafen von Bar konfirmiert.
    Heinrich nahm 1253 an der aus seiner Sicht siegreichen Schlacht bei Westkapelle teil, dem militärischen Höhepunkts des flämischen Erbfolgekriegs.
    Im Jahr 1256 eroberte Heinrich Namur, während Markgraf Balduin von Courtenay sich in Konstantinopel befand. Daraufhin trat dieser seine Rechte an der Markgrafschaft Namur an Guy von Dampierre, Graf von Flandern ab, der den Kampf aufnahm und Namur von Heinrich zurückeroberte. Schlussendlich schlossen die zwei Feinde Frieden, indem Heinrich seine Tochter Isabella mit Guy vermählte.
    1262 verlieh er Bitburg die Stadtrechte.
    Im Jahr 1270 folgte Heinrich dem französischen König Ludwig IX. (der Heilige) auf dem siebten Kreuzzug nach Tunis.



    Literatur
    • Nicolas van Werveke: Heinrich V. (II.). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 537 f.
    Weblinks
    •  Commons: Henry V, Count of Luxembourg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Name:
    Entstammt dem Haus Haus Limburg-Arlon und begründet das Haus Limburg-Luxemburg.

    Das Haus Limburg-Luxemburg (oft auch kurz Haus Luxemburg, Luxemburger oder Lützelburger) war ein Fürstengeschlecht, das zwischen 1308 und 1437 vier römisch-deutsche Könige des Spätmittelalters stellte, drei davon zu Kaisern gekrönt. Vier Luxemburger waren zugleich böhmische Könige und einer ungarisch-kroatischer König. Die vorausgegangenen Staufer hatten fünf römisch-deutsche Könige bzw. Kaiser gestellt und die nachfolgenden Habsburger stellten deren zwanzig, nicht zuletzt weil ihnen 1437 das territoriale Erbe der Luxemburger zugefallen war.
    Es handelt sich um einen Zweig des Hauses Limburg-Arlon und ist nicht mit dem Haus Luxemburg des 10. und 11. Jahrhunderts (den Wigerichen) zu verwechseln.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Luxemburg

    Heinrich heiratete Herrin Margareta von Bar in 1240. Margareta (Tochter von Graf Heinrich II. von Bar-Scarponnois und Philippa von Dreux) wurde geboren in 1220; gestorben in 1275. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 53. Graf Heinrich VI. von Luxemburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1240; gestorben am 5 Jun 1288.
    2. 54. Isabella von Luxemburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1247; gestorben in 1298.
    3. 55. Philippa von Luxemburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1252; gestorben am 6 Apr 1311.
    4. 56. Herr Walram I. (Waléran) von Luxemburg-Ligny  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 5 Jun 1288 in Worringen.

  9. 28.  Katherina von LimburgKatherina von Limburg Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1215; gestorben am 18 Apr 1255.

    Notizen:

    Katherina und Matthäus II. hatten drei Kinder, einen Sohn und zwei Töchter.

    Katherina heiratete Herzog Matthäus II. von Lothringen in 1225. Matthäus (Sohn von Herzog Friedrich II. von Lothringen (von Bitsch) und Gräfin Agnes von Bar) wurde geboren in cir 1193; gestorben am 9 Feb 1251. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 57. Herzog Friedrich III. von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1238; gestorben am 31 Dez 1302.
    2. 58. Adeline von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1251; gestorben in vor 1278.
    3. 59. Laura von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  10. 29.  Königin Isabella von HennegauKönigin Isabella von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in ? 23 Apr 1170 in Lille; gestorben am 15 Mrz 1190 in Paris, France; wurde beigesetzt in Notre Dame de Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Hennegau

    Isabella von Hennegau (franz: Isabelle de Hainaut; lat: Elizabeth) (* wohl am 23. April 1170 in Lille; † 15. März 1190 in Paris) war eine Königin von Frankreich aus dem Haus Flandern als erste Ehefrau König Philipps II. August. Sie war das älteste Kind Graf Balduins V. von Hennegau († 1195) und der Gräfin Margarete I. von Flandern († 1194).

    Leben
    Isabella ist zunächst 1171 mit dem zukünftigen Graf Heinrich II. von der Champagne verlobt worden.[1] Auf Vermittlung ihres Onkels, Graf Philipp von Flandern, ist sie dann aber 1179 mit dem gerade erst gekrönten König Philipp II. von Frankreicch verlobt worden. Durch diese Verbindung mit dem Hause Flandern hatte der Onkel die Bindung des jungen Königs an die bisher am königlichen Hof dominierende Fraktion um die Königinmutter Adela von Champagne lösen und damit seinen eigenen Einfluss stärken wollen. Isabellas Vater aber hatte sich zunächst gegen diese Ehe gesträubt, hatte die französische Krone doch die Stellung des gesamten Artois als Mitgift der Braut zur Bedingung gemacht, auf welches der Vater als designierter Erbe Graf Philipps nicht verzichten wollte. Erst auf das drängende Zureden Graf Philipps hat Balduin V. seine Zustimmung zur Ehe erteilt, so dass am 28. April 1180 in der Abtei Sainte Trinité zu Bapaume die Hochzeit der zehnjährigen Isabella mit dem fünfzehnjährigen König Philipp II. stattfinden konnte. Am 29. Mai 1180 ist ihre Krönung zur Königin in Saint-Denis erfolgt.
    Zurück in Paris ließ Philipp (II.) seine neugeschlossene Ehe verlautbaren. Königin Adela widersetzte sich mit ihrer Champagne-Partei und rief sogar den englischen König Heinrich II., allerdings vergeblich, um Unterstützung an, musste aber schließlich die Entscheidung ihres Sohnes akzeptieren. Balduin V. betonte, um die Standesmäßigkeit seiner Tochter Isabella zu unterstreichen, dass er ein Nachfahre Karl des Großen war; somit sahen die Geschichtsschreiber seiner Zeit in dieser Heirat eine Vereinigung der Karolinger und der Kapetinger. Für Frankreich war außerdem wichtig, dass der flandrische Graf kinderlos und damit ohne Erben war.
    Zu Christi Himmelfahrt (29. Mai) 1180 krönte der Erzbischof von Sens Isabella in der Basilika Saint-Denis. Sie wurde, als Ludwig VII. am 19. September 1180 starb, Königin von Frankreich. Ihr Haar war blond und sie hatte feine Gesichtszüge. Angebeblich bewunderte sie ihren Gatten, konnte jedoch nicht seine Zuneigung gewinnen. Sein Ehrgeiz galt vor allem der Politik. Troubadoure aus der Champagne und Provence, etwa Helimont, sangen der jungen Königin zu Ehren Lieder und veranstalteten für sie „Liebeshöfe“. In Paris stattete sie oft den Kirchen Besuche ab und spendete viel für die Armen.
    Da Philipp August immer selbstbewusster eigenständig regieren wollte, verbündeten sich gegen ihn noch 1180 die Champagne-Partei und der flandrische Graf; es kam zu kriegerischen Handlungen. Doch konnte der französische König nach und nach die gegnerische Koalition sprengen. 1183 war im Wesentlichen nur noch Philipp von Flandern als Feind übriggeblieben, allerdings weiterhin von Balduin V. von Hennegau unterstützt. Seinem Schwiegervater drohte nun Philipp August an, seine Gattin zu verstoßen. Isabella musste den Königspalast verlassen und einige Zeit in Senlis zubringen. Eine dort einberufene Synode sollte die Ehe annullieren (März 1184). Als Vorwand diente, dass der König die Ehe mit Isabella noch nicht vollzogen habe. Die Köönigin besuchte häufig die Kirchen von Senlis und zog als Büßerin, Gottes Gnade anrufend, durch die Straßen. Dadurch konnte sie ihre Beliebtheit bei den Untertanen so steigern, dass ihr Gatte, auch auf Druck seines Onkels väterlicherseits, Roberrt von Dreux, von einer Scheidung absah. Isabella bearbeitete ihren Vater, den sie in Pontoise traf, im Sinne ihres Gatten. Bald darauf besuchte Balduin auch seinen Schwiegersohn im Schloss Berthily. Der flandrische Graf, der mehrmals militärisch geschlagen worden war, akzeptierte im Vertrag von Boves (Juli 1185), dass der französische König weiterhin die Anwartschaft auf das Artois behielt und Amiens sowie Gebiete im Vermandois in Besitz nahm.
    Das erste Kind Isabellas wurde am 5. September 1187 geboren und später als Ludwig VIII. König von Frankreich. Die erst 20-jährige Isabella starb am 15. März 1190 einen Tag nach der Geburt von Zwillingssöhnen (die ebenfalls nur vier Tage überlebten). Sie wurde, mit einem goldbestickten Messgewand bekleidet, in einer von Maurice de Sully, der den abwesenden französischen König vertrat, geleiteten Zeremonie mit viel Pomp in Notre Dame de Paris begraben.



    Literatur
    • A. d’Esneval: Isabelle de Hainaut. In: Dictionnaire de Biographie française. Band 18. 1994, Sp. 197–198.
    • E. Lalou: Elisabeth 8). In: Lexikon des Mittelalters. Band 3. Sp. 1834–1835.
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert). Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5, S. 109–112.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 519.
    Weblinks
     Commons: Isabella von Hennegau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Isabella heiratete König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger) am 28 Apr 1180 in Abtei Sainte Trinité zu Bapaume. Philipp (Sohn von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois)) wurde geboren am 21 Aug 1165 in Gonesse; gestorben am 14 Jul 1223 in Mantes-la-Jolie. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 60. König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France; gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

  11. 30.  Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau)Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in Jul 1171 in Valenciennes, Frankreich; gestorben in nach 20.7.1205 in Tarnowo, Bulgarien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern als Balduin IX., Graf von Hennegau als Balduin VI. (seit 1195), Kaiser des lateinischen Reiches (1.) (ab 1204)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_I._(Lateinisches_Kaiserreich)

    Balduin der Konstantinopolitaner (lat: Balduinus Constantinopolitanus * Juli 1171 in Valenciennes; † nach 20. Juli 1205 in Tarnowo, Bulgarien)[1] war seit 1194 ein Graf von Flandern (Balduin IX.) und seit 1195 ein Graf von Hennegau (Balduin VI.). Ab 1202 war er einer der wichtigsten militärischen Führer des vierten Kreuzzuges und ist nach der Eroberung von Konstantinopel 1204 zum ersten Kaiser des lateinischen Reiches (Balduin I.) gewählt worden.

    Frühe Jahre
    Balduin war der älteste Sohn Graf Balduins V. von Hennegau und der Gräfin Margarete I. von Flandern. Schon unmittelbar nach seiner Geburt, noch im Jahr 1171, ist er auf Vermittlung seines Onkels, Graf Philipp von Flandern, mit Maria von der Champagne verlobt worden.[2] Dieses Verlöbnis ist am 14. Mai 1181 in Provins erneuert und am 6. Januar 1186 durch eine Hochzeit formalisiert worden.[3] Nach dem Tod des Onkels 1191 hat er noch im selben Jahr in Lille erstmals als zukünftiger Graf von Flandern geurkundet.[4] Am 1. August 1194 kämpfte er an der Seite seines Vaters in der siegreichen Schlacht von Noville gegen den Herzog von Limburg.[5]
    Am 15. November 1194 ist Balduins Mutter gestorben, worauf er als deren Erbe in der Grafschaft Flandern nachfolgen konnte. Am 5. Januar 1195 urkundete er erstmals auf dem Feld zwischen Aalst und Erpe mit der entsprechenden gräflichen Titulatur (Balduinus, Flandrensium comes).[6] Nachdem am 17. Dezember 1195 auch der Vater gestorben war, hat er diesen als Graf des Hennegaus beerbt.

    Graf von Flandern und Hennegau
    Balduin nahm Besitz von einem stark verkleinerten Flandern, da sein Onkel einen großen Teil, darunter auch das Artois im Norden Frankreichs, an Balduins Schwester Elisabeth (auch Isabella genannt) bei ihrer Heirat mit König Philipp II. von Frankreich als Mitgift vergeben hatte; weitere bedeutende Stücke gingen an seine eigene Frau. Als Elisabeth 1190 starb, behielt König Philipp II. die Mitgift, die später Elisabeths Sohn erhalten sollte. Balduin erkannte dies nicht an.
    Zunächst aber verbündete er sich 1185 mit König Philipp II. gegen Richard Löwenherz und nahm an den Kämpfen um Issoudun und Aumale teil. Obwohl er noch 1196 gegenüber Philipp II. in Compiègne die Huldigung leistete, vollzog Balduin im Jahr 1197 einen Seitenwechsel und verband sich in Les Andelys mit Richard Löwenherz. Ursächlich hierfür war sein Anspruch auf die Provinz Artois, die nach dem Tod seiner Schwester Elisabeth an die Krone überging, was Balduin nicht anerkannte. Im Juli 11197 begann er eine Invasion im Artois; da Philipp II. August seine Anstrengungen auf den Kampf gegen Richard Löwenherz konzentrierte, konnte Balduin bis 1199 Lillers, Aire und Saint-Omer erobern. Mit dem römisch-deutschen König Otto IV. gewann er 1198 einen weiteren Verbündeten. Seine Eroberungen bekam Balduin 1200 im Frieden von Péronne bestätigt.
    Einen Monat nach dem Friedensschluss mit Philipp, am 23. Februar 1200, nahm Balduin das Kreuz. Er verbrachte die nächsten beiden Jahre mit den Vorbereitungen und brach am 14. April 1202 zum Vierten Kreuzzug auf.
    Um den Hennegau in geordnetem Zustand zu hinterlassen, gab er zwei bemerkenswerte Chartas heraus. Die eine enthielt ein detailliertes Strafgesetzbuch und scheint auf einer heute verlorenen Charta seines Vaters zu basieren. Die andere legte eine genaue Nachfolgeregelung fest. Beide Chartas sind wesentlicher Teil der gesetzgebenden Tradition in diesem Teil Europas geworden.
    Balduin ließ eine zweijährige Tochter und seine schwangere Ehefrau Marie zurück, die von 1202 bis 1203 Regentin in Flandern und Hennegau war und ihrem Mann, nach der Geburt der zweiten Tochter, Anfang 1203 mit einer flämischen Flotte hinterherreiste. Beide erwarteten eine Rückkehr in wenigen Jahren, tatsächlich aber sahen sie ihre Heimat und ihre Töchter nicht wieder.
    Nachfolger Maries als Regenten wurden ab 1203 Balduins jüngerer Bruder Philipp von Namur in Flandern und Balduins Onkel Wilhelm von Thy (ein unehelicher Sohn des Grafen Balduin IV. von Hennegau) im Hennegau.
    In der Zwischenzeit waren die Kreuzfahrer bis Konstantinopel gelangt, hatten die Stadt eingenommen und geplündert sowie die Entscheidung getroffen, ein Lateinisches Kaiserreich zu errichten.

    Lateinischer Kaiser
    Die Kaiserkrone wurde Enrico Dandolo angeboten, dem Dogen von Venedig, der sie jedoch ablehnte. Zur Wahl standen nun Balduin und Bonifatius von Montferrat. Am 9. Mai 1204 wurde Balduin gewählt, am 16. Mai gekrönt. Er war jung, galant, fromm und tugendhaft, einer der wenigen, die ihre Gelübde streng beachteten und der populärste unter den Anführern des Kreuzzuges.
    Balduins Ehefrau Marie war, in Unkenntnis der Ereignisse, ins Heilige Land nach Akkon gesegelt. Dort erfuhr sie von seiner Wahl zum Kaiser; sie starb im August 1204 an einer Krankheit.
    Das Lateinische Kaiserreich wurde nach feudalen Prinzipien organisiert: Der Kaiser stand über den Fürsten, die Teile des eroberten Landes als Lehen erhielten. Sein eigenes Territorium sollte aus der Stadt Konstantinopel, den benachbarten Gebieten in Europa und Asien sowie einigen entlegenen Distrikten und Inseln wie Lemnos, Lesbos, Chios und Tenos bestehen, die noch erobert werden sollten. Auch war der Widerstand der Griechen in Thrakien zu brechen und Thessaloniki zu sichern. Bei dieser Unternehmung im Sommer 1204 stieß Balduin mit Bonifatius zusammen, dem unterlegenen Kandidaten bei der Kaiserwahl, dem mit dem Lateinischen Königreich Thessalonike ein großes Territorium in Makedonien versprochen worden war. Bonifatius hoffte, sich vom Kaiser unabhängig machen zu können und keine Huldigungen für sein Reich abgeben zu müssen; deshalb opponierte er gegen Balduins Plan, gegen Thessaloniki zu marschieren. Der Gegensatz zwischen Flamen und Lombarden vergrößerte den Streiit. Balduin bestand darauf, nach Thessaloniki zu gehen, Bonifatius hingegen belagerte Adrianopel, wo Balduin einen Statthalter eingesetzt hatte – ein Bürgerkrieg schien unvermeidlich. Enrico Dandolo und Ludwig von Blois, brachten schließlich eine Übereinkunft zustande, nach der Bonifatius Thessaloniki als Lehen vom Kaiser nahm und gleichzeitig Befehlshaber der Truppen wurde, welche die noch nicht unterworfenen Teile Griechenlands erobern sollten.
    Im folgenden Winter 1204/1205 führten die Kreuzfahrer Krieg in Bithynien, an dem auch Balduins Bruder Heinrich teilnahm. Im Februar 1205 rebellierten die Griechen in Thrakien, wobei sie Unterstützung von Kalojan Asen, dem Zaren der Bulgaren, erhofften, dessen Bündnisangebote Balduin zurückgewiesen hatte. Sie verjagten die Garnison von Adrianopel, worauf Balduin, Enrico Dandolo, Ludwig von Blois und der spätere Chronist Gottfried von Villehardouin die Stadt belagerten. Kalojan sandte zum Entsatz eine Armee, die derjenigen der Kreuzfahrer zahlenmäßig weit überlegen war. Die fränkischen Ritter wurden am 14. April 1205 in der Schlacht von Adrianopel geschlagen; Ludwig von Blois fiel, Kaiser Balduin wurde gefangengenommen und in die bulgarische Hauptstadt Tarnowo verbracht, wo er in dem heute nach ihm benannten Balduin-Turm der Festung Zarewez interniert wurde.
    Balduins Schicksal war einige Zeit unklar, und so übernahm sein Bruder Heinrich die Regentschaft. Mitte Juli schrieb Zar Kalojan an Papst Innozenz III., dass Balduin in der Gefangenschaft gestorben sei.
    Kinder und Nachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Zum zweiten Lateinischen Kaiser wurde am 20. August 1206 Balduins Bruder Heinrich gekrönt.
    In Flandern war umstritten, ob Balduin tatsächlich gestorben sei; deshalb blieb Balduins Bruder Philipp I. von Namur Regent. Schließlich wurden Balduins Töchter Johanna und Margarete Gräfinnen von Flandern.

    Der falsche Balduin
    Zwanzig Jahre später, 1225, trat in Flandern ein Mann auf, der vorgab, Balduin zu sein. Sein Anspruch wurde in Flandern von verschiedenen gegen die Gräfin Johanna opponierenden Rebellen aufgegriffen. Eine Anzahl von Menschen, die Balduin persönlich gekannt hatten, trafen den angeblichen Grafen und Kaiser und wiesen seinen Anspruch zurück; er wurde 1226 hingerichtet.



    Literatur
    • Walther Kienast: Balduin VI. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 552 f. (Digitalisat).
    • John C. Moore: Baldwin IX of Flanders, Philip Augustus and the Papal Power, in: Speculum 37,1 (1962) 79–89.
    • Wolfgang von Rintelen: Balduin I., in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1. München 1974, S. 129 f.
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 14–16.
    • Franz Xaver von Wegele: Balduin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 9–11.
    • Robert Lee Wolff: Baldwin of Flanders and Hainault, First Latin Emperor of Constantinople: His Life, Death, and Resurrection, 1172–1255. Speculum, Band 27, Ausgabe 3 (Juli 1952), S. 281–322.
    Anmerkungen
    1 Der Beiname hat erst in der neuzeitlichen Geschichtsschreibung Eingang gefunden. So zum Beispiel bei Jacques de Meyer, Commentarii sive annales rerum Flandricarum. Antwerpen 1561, S. 60. Zum Geburtsdatum und Geburtsort vgl. Gislebert von Mon, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 519.
    2 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 519f.
    3 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 530, 550.
    4 Vgl. Foppens, J. F.: Auberti Miræi opera diplomatica et Historica, Bd. 2 (1723), S. 836.
    5 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 587.
    6 Vgl. De Smet, J.-J.: Corpus chronicorum Flandriae, Bd. 2 (1841), S. 806f.

    Balduin heiratete Kaiserin Marie von Champagne (Blois) am 6 Jan 1186. Marie (Tochter von Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) und Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger)) wurde geboren in cir 1174; gestorben am 29 Aug 1204 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 61. Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.
    2. 62. Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1202; gestorben in 1280; wurde beigesetzt in Abtei Flines.

  12. 31.  Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern)Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern) Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben in 1219.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Namur, Regentin des lateinischen Reichs von Konstantinopel

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jolante_von_Flandern

    Jolante von Flandern, manchmal auch Jolante von Hennegau genannt († 1219) war eine Gräfin von Namur, sowie Kaisergemahlin und Regentin des lateinischen Reichs von Konstantinopel aus dem Haus Flandern. Sie war eine Tochter Graf Balduins V. von Hennegau und der Gräfin Margarete I. von Flandern.

    Leben
    Erstmals ist Jolante 1181 mit Graf Heinrich II. von Champagne verlobt worden, der zuvor mit ihrer Schwester Isabella verlobt war, wobei beide Ehen letztlich nicht geschlossen wurden.[1] Im Juli 1193 wurde sie schließlich in Soissons mit Peter von Courtenay, Graf von Auxerre, als dessen zweite Ehefrau verheiratet.[2] 1212 beerbte sie den letzten ihrer vier Brüder, Philipp, als Gräfin von Namur.
    Die zwei ältesten Brüder Jolantes, Balduin und Heinrich, gehörten zu den Anführern des vierten Kreuzzuges und haben nach der Eroberung Konstantinopels nacheinander als erste Kaiser des neu errichteten lateinischen Kaisertums amtiert. Beide sind 1205 bzw. 1216 erbenlos gestorben, worauf die lateinischen Barone Peter von Courtenay als den Ehemann deren ältesten Schwester zu ihrem neuen Kaiser proklamiert hatten. Unter Zurücklassung ihrer zwei älteren Söhne sind Peter und Jolante nach IItalien aufgebrochen, wo Peter am 9. April 1217 in Sankt Laurentius vor den Mauern zu Rom von Papst Honorius III. zum Kaiser gesalbt und gekrönt wurde.[3] Peter urkundete zwei Tage darauf erstmals mit kaiserlicher Titulatur und auch Jolante wurde zu diesem Anlass erstmals als Kaiserin (Yolens, eius vxor, eadem gratia Imperatrix) tituliert.[4] Von da an getrennt weiterreisend, hat die erneut schwangere Jolante mit ihren Töchtern den direkten Seeweg von Italien nach Konstantinopel genommmmen. Bei einem Zwischenstopp auf Morea hat sie ihre Tochter Agnes mit dem Fürst von Achaia, Gottfried II. von Villehardouin, verheiratet, der zu diesem Anlass die Oberhoheit des Kaisers über sein Fürstentum anerkannt hat. Zur selben Zeit ist ihr Ehemann im Kampf gegen den griechischen Despoten von Epirus in dessen Gefangenschaft gefallen, in der er zu einem unbekannten Zeitpunkt gestorben ist. Nach ihrer Ankunft in Konstantinopel hat Jolante deshalb als Kaisergemahlin die stellvertretende Regentschaft über das Kaiserreich übernommen. Ebenfalls hat sie hier ihr letztes Kind geboren, den späteren Kaiser Balduin II.[5]
    Als Regentin des lateinischen Konstantinopels hat Jolante einen friedlichen Ausgleich mit dem verfeindeten griechischen Gegenkaiser von Nicäa, Theodor I. Laskaris, gesucht und 1219 dafür ihre Tochter Maria an diesen verheiratet. Kurz darauf ist sie gestorben.



    Literatur
    • Klaus-Peter Todt: Violante (Yolande). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 8, LexMA-Verlag, München 1997, ISBN 3-89659-908-9, Sp. 1710.
    • Kenneth M. Setton: The Papacy and the Levant (1204–1571). Bd. 1, Philadelphia 1976.
    • Filip Van Tricht: Robert of Courtenay (1221–1227): An Idiot on the Throne of Constantinople?, in: Speculum 88 (2013) 996–1034.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 530.
    2 Vgl. Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 21, S. 583f.
    3 Vgl. August Potthast: Regesta Pontificium Romanorum. Bd. 1, Nr. 5513, 1874, S. 485; Setton, S. 44.
    4 Vgl. G. L. Fr. Tafel & G. M. Thomas: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig. Bd. 2 (1856), Nr. CCIL, S. 193ff.
    5 Vgl. Setton, S. 45.

    Jolante heiratete Kaiser Peter II. von Courtenay (Kapetinger) am 1 Jul 1193. Peter (Sohn von Peter I. von Frankreich (Courtenay, Kapetinger) und Herrin Elisabeth von Courtenay) wurde geboren in cir 1155; gestorben in 1217/19. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 63. Jolante von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200 in Courtenay, Loiret; gestorben in 1233.
    2. 64. Maria von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1228.
    3. 65. Eleonore von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 66. Kaiser Balduin II. von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1217 in Konstantinopel; gestorben in 1274 in Königreich Neapel.

  13. 32.  Sibylle von HennegauSibylle von Hennegau Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1)

    Familie/Ehepartner: Guichard IV. von Beaujeu. Guichard (Sohn von Humbert IV. von Beaujeu und Herrin Agnès von Chalon (Thiern)) gestorben in 1216 in Dover. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 67. Herr Guichard II. von Montpensier (Beaujeu)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1256.
    2. 68. Agnes von Beaujeu  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1231; wurde beigesetzt in Abtei von Clairvaux.

  14. 33.  Elisabeth von Saint Pol (Haus Candavène)Elisabeth von Saint Pol (Haus Candavène) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Yolanda3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben in cir 1240.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1205, Grafschaft Saint-Pol; Gräfin von Saint-Pol

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Candavene

    Candavene

    Das Candavene war die Familie der ersten Grafen von Saint-Pol.

    Geschichte
    Es regierte vom 11. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts. Die Bezeichnung rührt vom Beinamen des Grafen Hugo II., dessen Bedeutung jedoch umstritten ist.

    Die Familie starb etwa 1240 aus und hinterließ ihren Besitz dem Haus Châtillon.

    Mehr, auch Stammliste unter dem Link oben..

    Name:
    Erbtochter des Grafen Hugo IV. von St. Pol

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Saint-Pol lag um den Hauptort Saint-Pol-sur-Ternoise westlich von Arras. Sie bestand seit dem 11. Jahrhundert.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Saint-Pol

    Elisabeth heiratete Graf Walter III. (Gaucher) von Châtillon-Saint Pol in 1196. Walter (Sohn von Guido II. (Guy) von Châtillon-Saint Pol und Adèle (Adelheid, Alix) von Dreux) gestorben in Okt 1219. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 69. Graf Guido I. (IV.) von Saint Pol (de Châtillon)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1196; gestorben in Aug 1226 in vor Avignon.
    2. 70. Graf Hugo I. (V.) von Châtillon-Saint Pol  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1197; gestorben am 9 Apr 1248 in Avignon, Frankreich; wurde beigesetzt in Abtei Pont-aux-Dames, Couilly-Pont-aux-Dames, Frankreich.

  15. 34.  Yolande von CoucyYolande von Coucy Graphische Anzeige der Nachkommen (16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1164; gestorben in 1222.

    Notizen:

    Yolande und Robert II. hatten zwölf Kinder, fünf Söhne und sieben Töchter.

    Yolande heiratete Graf Robert II. von Dreux in 1184. Robert (Sohn von Robert I. von Dreux und Gräfin Agnes de Baudement) wurde geboren in 1154; gestorben am 28 Dez 1218; wurde beigesetzt in Nekropole der Grafen von Dreux in der Kirche des Klosters Saint-Yved in Braine. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 71. Graf Robert III. von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1185; gestorben am 3 Mrz 1234 in Braine, Frankreich; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Yved, Braine, Frankreich.
    2. 72. Vizegräfin von Mareuil Isabelle von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1242.
    3. 73. Peter von Dreux, Mauclerc  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1191; gestorben am 6 Jul 1250 in Auf See bei der Rückreise nach Frankreich.; wurde beigesetzt in In der Gruft seiner Familie in der Abtei Saint-Yved in Braine.
    4. 74. Philippa von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1192; gestorben in 1242.
    5. 75. Agnes von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1195; gestorben in 1258.

  16. 35.  Mathieu (Matthias) II. von MontmorencyMathieu (Matthias) II. von Montmorency Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Laurence3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben am 24 Nov 1230.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: ab 1219; Connétable von Frankreich
    • Titel (genauer): Herrschaft Montmorency; Herr von Montmorency

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mathieu_II._de_Montmorency

    Mathieu II. de Montmorency (deutsch: Matthias; 1184 bezeugt; † 24. November 1230), genannt der Große Konstabler (le Grand Connétable), war seit 1219 Connétable von Frankreich. Er war der Sohn von Bouchard IV., Herr von Montmorency, und von Laurette von Hennegau, Tochter von Graf Balduin IV. Er war der Enkel von Mathieu I. de Montmorency, Herr von Montmorency, Écouen, Conflans-Sainte-Honorine und Attichy.

    Bei der Eroberung der Normandie durch König Philipp II. von Frankreich im Jahr 1204 war Mathieu II. de Montmorency einer von dessen wichtigsten Offizieren. Vor allem die Einnahme von Château-Gaillard am 6. März 1204 ist sein Verdienst.

    In den nächsten Jahren war er an allen Feldzügen des Königs beteiligt, bis zur Schlacht bei Bouvines am 27. Juli 1214, bei der er den rechten Flügel der königlichen Armee befehligte, und deren siegreicher Ausgang die Franzosen zu einem großen Teil ihm zu verdanken haben. In der Schlacht erbeutete er zwölf Banner des Feindes, weshalb ihm der König die Erlaubnis gab sein Wappen von ursprünglich vier auf zwölf Adler zu erweitern. Später schloss sich Mathieu dem Albigenserkreuzzug an, der unter der Leitung seines Schwagers Simon IV. de Montfort stand.

    Im Jahr 1219 wurde er zum Connétable von Frankreich ernannt. Unter der Regierung des Königs Ludwig VIII. genoss er die größte Autorität. Während Ludwig VIII. die Albigenser bekämpfte, stand Montmorency an der Spitze der königlichen Armee im Aquitanien im Kampf gegen die Engländer. Er eroberte Niort, Saint-Jean-d’Angély, La Rochelle, sowie die Landschaften Limousin, Périgord und Aunis.

    Nach dem Tod Ludwigs VIII. unterstützte er dessen Witwe, Blanka von Kastilien, als Regentin des minderjährigen Ludwig IX. gegen den Adels des Landes, der sich von der neuen Situation Vorteile versprach. Er befehligte 1228 die königliche Armee bei der Eroberung von Bellême in Le Perche und zwang im Jahr darauf die Rebellen zur Unterwerfung, hatte aber keine Möglichkeit mehr, seinen Erfolg zu konsolidieren, da er am 24. November 1230 starb.

    Ehen
    Mathieu II. war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehefrau war Gertrude von Soissons, Tochter von Raoul I., Graf von Soissons (Haus Nesle). Diese 1193 geschlossene Ehe wurde annulliert. Seine zweite Ehefrau war Emma von Laval (1200–1264), Herrin von Laval (Haus Laval).

    Name:
    Montmorency hieß eines der ältesten und angesehensten Adelsgeschlechter von Frankreich, das seinen Namen von dem Ort Montmorency bei Paris hatte und dessen Mitglieder seit 1327 den Titel „Erste christliche Barone von Frankreich“ führten. Seit 1551 führte es den Titel Herzog von Montmorency. Es wurde von Heinrich IV. – nach den Bourbonen selbst – zum „ersten Haus Europas“ erklärt.
    Das Haus Montmorency brachte sechs Connétablen von Frankreich, zwölf Marschälle von Frankreich, mehrere Admirale und Kardinäle, ungezählte Großoffiziere der Krone und einige Großmeister verschiedener Ritterorden hervor. 1878 ist es im Mannesstamm mit Anne Edouard Louis Joseph de Montmorency-Luxembourg, Herzog von Beaumont, Fürst von Tingry, erloschen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Montmorency_(Adelsgeschlecht)

    Beruf / Beschäftigung:
    Connétable von Frankreich, deutsch: Konnetabel (französisch Connétable de France, von lateinisch comes stabuli, daraus französisch comte des étables „Graf der Ställe“, Stallmeister; siehe auch: Konstabler) war einige Jahrhunderte eines der höchsten Großämter Frankreichs.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Connétable_von_Frankreich

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzog_von_Montmorency

    Mathieu heiratete Gertrude von Soissons in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Mathieu heiratete Herrin Emma von Laval in Datum unbekannt. Emma getauft in 1197/98; gestorben am 27 Apr 1264. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 36.  Alix von MontmorencyAlix von Montmorency Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Laurence3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben am 25 Feb 1221; wurde beigesetzt in Abtei von Hautes-Bruyères.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alix_de_Montmorency

    Alix de Montmorency († 25. Februar 1221) war eine französische Adlige des hohen Mittelalters und die Ehefrau des Anführers des Albigenserkreuzzugs, Simon de Montfort, 5. Earl of Leicester.

    Leben
    Alix war eine Tochter des Burgherrn Bouchard IV. de Montmorency, der 1189 auf dem dritten Kreuzzug starb, und der Laurette von Hennegau. Über ihre Großmutter väterlicherseits stammte sie von der anglo-normannischen Herrscherdynastie ab. Ihre Famamilie gehörte zum führenden Burgadel der Île-de-France und verfügte über hohen Einfluss am königlichen Hof. Wahrscheinlich um 1190 wurde sie mit Simon de Montfort verheiratet, wenngleich sie erstmals in einer Stiftung an das Leprösenhospital von Grand-Beaulieu bei Chartres aus dem Februar 1199 urkundlich genannt wird.[1]

    Alix stieß im März 1210 in Pézenas zu ihrem Mann, der im August 1209 zum Anführer des Albigenserkreuzzugs und Vizegraf von Béziers und Carcassonne erhoben wurde. Neben ihren ältesten Kindern führte sie dem Kreuzzugsheer sogleich eine Verstärkunggstruppe zu. Im weiteren Verlauf des Feldzugs zur Eroberung der Grafschaft Toulouse gebar sie noch mindestens ein Kind, im Februar 1211, wahrscheinlich in Montréal, das von dem Predigerbruder Dominikus de Guzmán getauft wurde.[3] Kurz darauf nahhm sie den jungen aragónesischen Infanten Jakob I. in ihre familia auf, der im Zuge eines Ausgleichs ihres Mannes mit König Peter II. mit ihrer Tochter Amicia de Montfort verlobt worden war und nun der Sitte gemäß im Haus der Braut erzogen werden sollte. Im Frühjahr reiste sie zur Söldnerrekrutierung nach Nordfrankreich und führte im Juli 1212 ihrem Mann in Penne-d’Agenais eine Verstärkungstruppe zu. In ihrer Entourage befanden sich dabei unter anderem der Abt von Vaux-de-Cernay, Guy und dessen Neffe Pierre des Vaux-de-Cernay, welcher der inoffizielle Chronist des Albigenserkreuzzugs wurde.

    Am 24. Juni 1213 wurde Alix’ ältester Sohn Amaury in Castelnaudary in einer religiösen Zeremonie die Schwertleite erteilt und zum „Ritter Christi“ geweiht. Wenig später, am 12. September, siegte ihr Mann in der Schlacht bei Muret, in der König PPeter II. fiel. Im April des folgenden Jahres musste sie daher den Infanten Jakob aus ihrem Haus entlassen und dessen Verlöbnis mit ihrer Tochter wurde aufgekündigt. Nachdem ihr Mann im Juli 1215 in Toulouse eingezogen war, konnte Alix im Château Narbonnais als Gräfin ihre Residenz beziehen. Auf dem vierten Laterankonzil im November 1215 wurde das Haus Montfort im Besitz der Grafschaft Toulouse bestätigt und im April 1216 konnte ihr Mann von König Philipp II. August die offizielle Belehnung entgegennehmen. Der Widerstand der okzitanischen Bevölkerung gegen die montfort’sche Herrschaft hielt jedoch an und als Simon zum Kampf in der Provence abwesend war, nutzte dies der alte Graf Raimund VI. aus, um am 13. September 1217 kampflos in Toulouse einzuziehen, dessen Bevölkerung sich augenblicklich gegen die französische Besatzung erhob. Alix konnte mit einigen Anhängern ihre Familie im Château Narbonnais verteidigen, verließ die Grafenburg allerdings kurz bevor sie vollständig von der Außenwelt abgeschnitten wurde. Nachdem sie eine Eilbotschaft zu ihrem Mann entsandt hatte, begab sie sich selbst direkt nach Nordfrankreich, um neue Truppen zu werben. Anfang Mai 1218 kehrte sie mit Hilfstruppen nach Toulouse zurück, das inzwischen von ihrem Mann belagert wurde. Am 25. Juni wurde er allerdings von einem Katapultgeschoss getötet. Noch im selben Monat tätigte Alix mit Zustimmung ihrer vier Söhne eine Schenkung zur Erinnerung an ihren Mann an die Zisterzienserabtei Notre-Dame du Val.[2]
    Alix wird letztmals im Oktober 1219 urkundlich erwähnt, als sie mit ihren zwei ältesten Söhnen Regelungen für den Unterhalt für das Grab ihres Mannes in der Kathedrale Saint-Nazaire von Carcassonne traf.[7] Sie starb am 25. Februar 1221 und wurde in der Abtei von Hautes-Bruyères bestattet.[8]
    Von dem Kreuzzugschronisten Pierre des Vaux-de-Cernay wurde Alix wegen ihrer Frömmigkeit und Klugheit gepriesen und für ihre strenge Einhaltung der christlichen Ehemoral gelobt, die er als Gegenbeispiel zu der Raimunds VI. von Toulouse heranzog.[9]



    Literatur
    • Monique Zerner: L’épouse de Simon de Montfort et la croisade albigeoise, Hrsg. von Georges Duby in: Femmes, mariages, lignages – XIIe-XIVe siècles: Mélanges offerts à Georges Duby (1992).
    • Michel Roquebert: Die Geschichte der Katharer, Häresie, Kreuzzug und Inquisition im Languedoc. Deutsche Übersetzung von Ursula Blank-Sangmeister, Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart 2012. (französische Erstauflage, Histoire des Cathaes. Hérésie, Croisade, Inquisition du XIe au XIVe siècle. Éditions Perrin, Paris 1999).
    Anmerkungen[
    1 Cartulaire de l’Abbaye de Notre-Dame des Vaux de Cernay. Vol. 1, hrsg. von Lucien Victor C. Merlet und Auguste Moutié (1857), S. 71, Anm. 1 = Catalogue des actes de Simon et d’Amaury de Montfort, hrsg. von August Molinier in, Bibliothèque de’école des chartes, Vol. 34 (1873), Nr. 5. Alix wird in dieser Urkunde noch fälschlich „Eva“ genannt. Zugleich sind hier erstmals ihre beiden ältesten Söhne bezeugt.
    2 Catalogue des actes de Simon et d’Amaury de Montfort, hrsg. von August Molinier, in: Bibliothèque de l’école des chartes, Vol. 34 (1873), Nr. 160.
    3 Gerard de Fracheto, Vitae fratrum Ordinis Praedicatorum necnon Cronica ordinis ab anno MCCIII usque ad MCCLIV, hrsg. von Benedictus Maria Reichert, in: Monumenta Ordinis Fratrum Praedicatorum Historica, Bd. 1 (1846), S. 322.
    4 Roquebert, 2012, S. 168.
    5 Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, hrsg. von Georg Heinrich Pertz, in: Monumenta Germaniae Historica SS 23 (1874), S. 941.
    6 M. F.-I. Darsy, Picquigny et ses seigneurs, Vidames d’Amiens (1860), S. 35. Das Testament der Laure de Montfort aus dem Jahr 1227 ist im Urkundenverzeichnis der Abtei von Le Gard hinterlegt.
    7 Catalogue des actes de Simon et d’Amaury de Montfort, hrsg. von August Molinier in, Bibliothèque de l’école des chartes, Vol. 34 (1873), Nr. 176.
    8 Das Sterbedatum ist im Nekrolog der Abtei von Port Royal des Champs verzeichnet. Siehe Recueil des Historiens des la France, Obituaires de la Province de Sens, Bd. 1, Teil 2 (1902), S. 637. Der Begräbnisort ist im Nekrolog der Abtei von Haute-Bruyères verzeichnet. Siehe Recueil des Historiens des la France, Obituaires de la Province de Sens, Bd. 2 (1906), S. 224.
    9 Petri, Vallium Sarnaii Monachi, Historia Albigensium et sacri belli in eos suscepti, in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France, Vol. 19 (1880), S. 22.

    Name:
    Montmorency hieß eines der ältesten und angesehensten Adelsgeschlechter von Frankreich, das seinen Namen von dem Ort Montmorency bei Paris hatte und dessen Mitglieder seit 1327 den Titel „Erste christliche Barone von Frankreich“ führten. Seit 1551 führte es den Titel Herzog von Montmorency. Es wurde von Heinrich IV. – nach den Bourbonen selbst – zum „ersten Haus Europas“ erklärt.
    Das Haus Montmorency brachte sechs Connétablen von Frankreich, zwölf Marschälle von Frankreich, mehrere Admirale und Kardinäle, ungezählte Großoffiziere der Krone und einige Großmeister verschiedener Ritterorden hervor. 1878 ist es im Mannesstamm mit Anne Edouard Louis Joseph de Montmorency-Luxembourg, Herzog von Beaumont, Fürst von Tingry, erloschen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Montmorency_(Adelsgeschlecht)

    Alix heiratete Simon IV. von Montfort in cir 1190. Simon (Sohn von Simon (IV.) von Montfort und Amicia von Beaumont) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 25 Jun 1218 in Toulouse; wurde beigesetzt in Abtei von Hautes-Bruyères. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 76. Amalrich VII. von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1195; gestorben in 1241 in Otranto.
    2. 77. Graf Guido (Guy) von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1220 in vor Castelnaudary.
    3. 78. Amicia von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 20 Feb 1252.

  18. 37.  Kaiserin Konstanze von SizilienKaiserin Konstanze von Sizilien Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Beatrix3, 6.Beatrix2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1154; gestorben am 27 Nov 1198 in Palermo, Sizilien, Italien; wurde beigesetzt in Dom (Kathedrale) zu Palermo.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Constance, Queen of Sicily
    • Französischer Name: Constance de Hauteville, Constance de Sicile
    • Titel (genauer): Königin von Sizilien, Kaiserin (durch Heirat).
    • Titel (genauer): Queen regnant of Sicily (in 1194–98), Holy Roman Empress (by marriage).
    • Titel (genauer): Reine de Germanie, Impératrice du Saint-Empire, Reine de Sicile.

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Constance,_Queen_of_Sicily

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Constance_de_Hauteville



    https://de.wikipedia.org/wiki/Konstanze_von_Sizilien

    Konstanze von Sizilien (* 1154; † 27. November 1198 in Palermo) war Königin von Sizilien aus eigenem Recht. Nach dem Tode des Vaters, des Königs Roger II. von Sizilien, von dessen dritter Ehefrau Beatrix von Rethel geboren, wurde sie als Ehefrau des Kaisers Heinrich VI. zur Kaiserin und Mutter des späteren Kaisers Friedrich II.

    Leben
    Konstanze war bereits unübliche 30 Jahre alt, als sie verlobt wurde. Dies gab später zu Mutmaßungen Anlass, sie habe, da sie Nonne gewesen sei, päpstlichen Dispens benötigt, aber auch, dass sie äußerst hässlich gewesen sei.
    Nach dem Tod der männlichen Familienmitglieder wurde Konstanze zur Erbin des Königreichs. Ihr Vater war bereits vor ihrer Geburt gestorben, von seinen fünf Söhnen war nur noch der jüngste am Leben: Wilhelm I. selbst starb 1166 und hinterließ auch nur einen minderjährigen Sohn, Wilhelm II., der kinderlos blieb.
    Warum Wilhelm so lange wartete, um einen Ehemann für seine Tante zu finden, ist nicht bekannt. Auch ist nicht eindeutig geklärt, warum er am Ende Heinrich auswählte, den Sohn und Erben des Kaisers Friedrich Barbarossa, da die sizilianischen unund deutschen Herrscher lange Zeit verfeindet gewesen waren. Der Papst, ebenso ein Gegner der Kaiser, konnte es nicht befürworten, das große Königreich im Süden in deutscher Hand zu sehen, weil der Kirchenstaat sich dann in einer Klammer zwischen Deutschland und dem Normannenreich befunden hätte. Auch unter den Adligen des Reiches regte sich Widerstand gegen diese Lösung.
    Dennoch wurde Konstanze 1184 mit Heinrich verlobt und am 27. Januar 1186 in Mailand mit ihm verheiratet. Wilhelm ließ den Adel und die wichtigen übrigen Männer seines Hofes versprechen, Konstanzes Nachfolge anzuerkennen, falls er ohne direkte Erben sterben sollte. Nach seinem unerwarteten Tod 1189 bemächtigte sich dann sein Vetter Tankred von Lecce des Throns – Tankred war unehelich, hatte aber die Unterstützung der meisten wichtigen Männer des Königreichs.
    Konstanzes Schwiegervater Friedrich Barbarossa starb 1190, im Folgejahr (15. April) wurden Heinrich und Konstanze zu Kaiser und Kaiserin gekrönt. Unmittelbar danach ging Heinrich daran, seinen doppelt, reichsrechtlich und erbrechtlich begründeten Anspruch auf das sizilische Regnum gegen Tankreds Usurpation durchzusetzen. Der Konflikt mit Heinrich dem Löwen und der Tod seines Vaters hatten das Unternehmen verzögert. Während dieses ersten, aufgrund einer bei der Belagerung von Neapel ausgebrochenen Seuche gescheiterten Versuchs Heinrichs zur Invasion Siziliens geriet Konstanze durch einen Aufstand in Salerno in die Gefangenschaft Tankreds, der sie allerdings auf Intervention Papst Coelestins III. freiließ und in die Obhut des PPapstes überstellte. Auf dem Weg nach Rom entkam sie und kehrte an Heinrichs Hof zurück. Nach dem überraschenden Tod Tankreds (Februar 1194) und der Aussöhnung mit Heinrich dem Löwen (März 1194) gelang Heinrich mithilfe des gewaltigen Lösegeldes für die Freilassung des seit 1192 gefangen gehaltenen Richard Löwenherz (Februar 1194) die Eroberung des sizilischen Königreiches schließlich doch noch. Im selben Jahr noch zog er nach Süden, bemächtigte sich der Witwe und Kinder Tankreds, setzte dessen jungen Sohn Wilhelm III. ab und sich selbst auf den Thron. Am Weihnachtstag 1194 wurde er zum König des sizilischen Regnum gekrönt.
    Während Heinrich schnell nach Süden zog, folgte ihm Konstanze aufgrund ihrer Schwangerschaft langsamer. Am 26. Dezember, einen Tag nach Heinrichs Krönung in Palermo, kam sie in der Kleinstadt Jesi bei Ancona mit dem späteren Kaiser Friedrich II. nieder.
    Konstanze war bei der Geburt bereits 40 Jahre alt und hatte erst nach neunjähriger Ehe einen Thronerben geboren. Gegner der Staufer streuten daher alsbald Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Geburt aus, die in den späteren Quellen mit immer phantastischeren Einzelheiten ausgeschmückt wurden. So soll nach Albert von Stade mit medizinischen Mitteln eine Scheinschwangerschaft herbeigeführt worden und dann ein seinen Eltern geraubter Säugling untergeschoben worden sein. Friedrichs wahrer Vater sei nach unterschiedlichen Angaben Arzt, Müller oder Falkner gewesen. Nach Ricordano Malispini habe Konstanze in Erwartung solcher Zweifel Friedrich in einem Zelt auf dem Marktplatz des Ortes zur Welt gebracht, mit den Frauen des Ortes als Zeuginnen. Einige Tage später sei sie auf den Marktplatz zurückgekehrt, um das Kind öffentlich zu stillen. Keine dieser Legendenbildungen hält jedoch moderner Quellenkritik stand. Bedeutung haben sie nur als Quellen für die antistaufische Propaganda, wie umgekehrt die enkomiastischen Darstellungen, mit denen Petrus de Ebulo und der anonyme Verfasser der Gesta Heinrici VI auf die Geburt des Thronfolgers reagieren, die staufische Herrschaftsrepräsentation dokumentieren.[1] Konstanze übergab auf Anweisung Heinrichs ihren Sohn der Gemahlin Konrads von Urslingen, Herzog von Spoleto, zur Erziehung, an dessen Hof in Foligno dieser seine ersten dreieinhalb Lebensjahre verbrachte.[2] Sie selbst zog nach Süditalien, denn sie war als Regeentin des sizilischen Regnum vorgesehen. Nach Aufdeckung und Zerschlagung einer Adelsverschwörung, in die Tankreds Witwe und ihr Sohn Wilhelm III. verwickelt waren, wurde auf dem Hoftag zu Bari (Ostern 1195) die Regierung des Regnum neu geordnet. Konstanze wurde hier oder wenig später in Palermo zur Königin gekrönt und mit der Regentschaft beauftragt, bei deren Wahrnehmung sie von Walter von Pagliara, dem Bischof von Troia, als Kanzler und Konrad von Urslingen als Vicarius, beide bewährte Parteigänger Heinrichs, sowie einem Kreis von Vertrauten, zu denen die Erzbischöfe von Palermo und Capua zählten, unterstützt wurde. Sie konnte sich weiterhin auf den normannischen Verwaltungsapparat stützen. Entschieden trat sie den Versuchen Papst Coelestins III. entgegen, gestützt auf den Lehnsvertrag mit Tankred von 1192 in die Verhältnisse des sizilischen Regnum eigenmächtig einzugreifen. Wie Heinrich betonte auch sie die enge Zusammengehörigkeit Siziliens und des Reiches.
    Heinrich starb unvermutet 1197. Konstanze widmete sich nun der Herrschaftssicherung für sich und ihren Sohn in dem schwierigen Umfeld, in dem jetzt die Staufergegner und der Papst wieder die Oberhand zu gewinnen drohten. In realistischer Einschätzung der Machtverhältnisse gedachte sie, sich zunächst auf die Sicherung des sizilischen Regnum und die Verteidigung ihrer Unabhängigkeit in der ererbten Herrschaft zu beschränken. Sie ließ daher den dreijährigen Friedrich aus dem Herzogtum Spooleto nach Sizilien bringen, setzte ihn zunächst als Mitregenten ein und ließ ihn am 17. Mai 1198 in Palermo zum König von Sizilien krönen. Die Knoten, die Heinrich VI. zwischen der Regierung Siziliens und des Reiches geknüpft hatte, löste sie iim Namen seines Sohnes auf. Auch verzichtete sie auf seinen Anspruch auf die deutsche Krone und stellte ihn unter den Schutz des Papstes Innozenz III. Um ihre Position zu stärken, verbannte sie die unpopulären landesfremden Parteigänger Heinrichs wie Walter von Pagliara, Markward von Annweiler und Konrad von Urslingen, zumal diese jetzt eigene Machtinteressen zu verfolgen schienen, aus dem Regnum. Markward wurde schließlich sogar geächtet. Ihren Sohn ließ sie als Sizilianer erziehen und erstrebte für ihn vorrangig die Position als König von Sizilien, ohne allerdings ihren eigenen Kaisertitel aufzugeben. Auch auf seinen Titel als rex Romanorum verzichtete sie erst mit dessen Krönung in Palermo unter dem Eindruck der Wahl Philiipps von Schwaben, als es darum ging, eine Spaltung des staufischen Anhangs zu vermeiden. In klarer Erkenntnis der Tatsache, dass sie nunmehr weit stärker als bisher darauf angewiesen sei, sich mit dem Papsttum zu arrangieren, nahm Konstanze nacach dem Tode ihres Mannes unverzüglich Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl auf. Diese zogen sich allerdings hin und kamen erst nach dem Tode Coelestins III. unter dessen Nachfolger Innozenz III. zum Abschluss. Die Unterzeichnung des Vertrags, iin dem sie sich weitgehende Zugeständnisse hatte abringen lassen müssen, die den Königen fast jeden Einfluss auf die Kirche und die Besetzung kirchlicher Ämter im Regnum entzogen, erlebte Konstanze indes nicht mehr. Am 27. November 1198 starb siie überraschend im Alter von 44 Jahren. Sie wurde wie ihr Mann im Dom von Palermo in einem Sarkophag aus Porphyr unter einem von sechs mit Mosaiken verzierten Säulen getragenen Baldachin beigesetzt. Die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn, der damit Vollwaise geworden war und einer unsicheren Zukunft entgegensah, übernahm Papst Innozenz III., entschlossen, die sich bietende Gelegenheit zur Durchsetzung der Interessen des Papsttums nicht ungenutzt verstreichen zulassen.

    Rezeption
    Dante versetzt Konstanze in seiner Göttlichen Komödie ins Paradies (womit er die Geschichte, sie sei eine Nonne gewesen, unterstützte)[3]:

    E quest’altro splendor che ti si mostra
    da la mia destra parte e che s’accende
    di tutto il lume de la spera nostra,
    ciò ch’io dico di me, di sé intende;
    sorella fu, e così le fu tolta
    di capo l’ombra de le sacre bende.
    Ma poi che pur al mondo fu rivolta
    contra suo grado e contra buona usanza,
    non fu dal vel del cor già mai disciolta.
    Quest’è la luce de la gran Costanza
    che del secondo vento di Soave
    generò ’l terzo e l’ultima possanza.

    Der andre Glanz, der mir zur Rechten dich
    So freudig hell bestrahlt, denn er entzündet
    In unsrer Sphäre ganzem Schimmer sich,
    Versteht von sich, was ich von mir verkündet.
    Denn man entriß, wie meinem, ihrem Haupt
    Den Schleier, der der Nonnen Stirn umwindet.
    Doch, ob man Rückkehr ihr zur Welt erlaubt,
    Blieb doch ihr Herz bekrönt mit jenem Kranze,
    Den ihrer Stirn verruchte Tat geraubt.
    Sie ist das Licht der trefflichen Konstanze,
    Die mit dem zweiten Sturm aus Schwabenland
    Den dritten zeugt’, umstrahlt vom letzten Glanze.



    Literatur
    • Gerhard Baaken: Konstanze. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 560 f. (Digitalisat).
    • Theo Kölzer: Konstanze I. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 5, Artemis & Winkler, München/Zürich 1991, ISBN 3-7608-8905-0, Sp. 1406 f.
    • Theo Kölzer: Urkunden und Kanzlei der Kaiserin Konstanze, Königin von Sizilien (1195–1198). Böhlau. Köln Wien 1983.
    • Theo Kölzer: Die sizilische Kanzlei von Kaiserin Konstanze bis König Manfred (1195–1266). In: Deutsches Archiv 40, 1984, S. 532–561.
    • Theo Kölzer: Die Urkunden der Kaiserin Konstanze (Constantiae Imperatricis diplomata). (= MGH Diplomata; Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser; 11, 3). Hahn’sche Buchhandlung, Hannover 1990 (online)
    • Theo Kölzer, Marlis Stähli (Hrsg.), Gereon Becht-Jördens (Textrevision und Übersetzung): Petrus de Ebulo. Liber Ad honorem Augusti sive de rebus Siculis. Codex 120 II der Burgerbibliothek Bern. Eine Bilderchronik der Stauferzeit. Jan Thorbeck, Sigmaringen 1994, S. 37–39; S. 93–99; S. 113–135; S. 149–167; S. 205–209 (wichtige Quelle mit zahlreichen Abbildungen Konstanzes).
    • Uwe A. Oster,Die Frauen Kaiser Friedrichs II., Piper Verlag, München 2008.
    • Wolfgang Stürner: Friedrich II. Teil I Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194–1220. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 34–57; S. 80–86 (ausführliche Quellenangaben).
    • Tobias Weller: Konstanze von Sizilien. In: Die Kaiserinnen des Mittelalters, hrsg. von Amalie Fößel, Pustet Verlag, Regensburg 2011, S. 213–231.
    Weblinks
     Commons: Konstanze von Sizilien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Costanza d'Altavilla, imperatrice e regina di Sicilia. Treccani.it, abgerufen am 29. März 2017 (italienisch).
    • Costanza d'Altavilla. Treccani.it, abgerufen am 29. März 2017 (italienisch).
    Anmerkungen
    1 Dazu ausführlich mit Verzeichnung der zahlreichen Quellen Wolfgang Stürner: Friedrich II. (s. unten: Literatur) S. , Anm. 2; S. 43–49
    2 ebd. S. 49–51; Kölzer / Stähli (siehe unten: Literatur) S. 206f. mit Illustration
    3 Zitat nach: Dante Alighieri's Göttliche Komödie, Übersetzt und erläutert von Carl Streckfuß, neu herausgegeben von Rudolf Pfleiderer, Philipp Reclam jun., Leipzig 1876, Paradies, 3. Gesang, S. 416

    Konstanze heiratete Kaiser Heinrich VI. von Schwaben (von Staufen) am 27 Jan 1186 in Mailand. Heinrich (Sohn von Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen) und Kaiserin Beatrix von Burgund) wurde geboren in Nov 1165 in Nimwegen; gestorben am 28 Sep 1197 in Messina, Sizilien, Italien; wurde beigesetzt in Messina, dann Mai 1198 Kathedrale von Palermo. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 79. König Friedrich II. von Staufen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 26 Dez 1194 in Jesi, Ancona, Italien; gestorben am 13 Dez 1250 in Castel, Fiorentino, Lucerna, Italien; wurde beigesetzt am 25 Feb 1251 in Dom (Kathedrale) zu Palermo.

  19. 38.  Graf Hugo II. von RethelGraf Hugo II. von Rethel Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Manasse3, 6.Beatrix2, 1.Gottfried1) gestorben in vor 1228.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft, Herzogtum Rethel; Graf von Rethel (Haus de Vitri)

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Rethel ist der Name eines historischen Territoriums um die Stadt Rethel in der nördlichen Champagne.
    König Heinrich III. erhob 1581 die Grafschaft Rethel zugunsten Karls von Gonzaga, Herzog von Nevers, zu einem Herzogtum, das später durch Kauf an Mazarin überging. Dieser vermachte es 1661 Armand Charles de La Porte, dem Ehemann seiner Nichte und Erbin Hortensia Mancini, der seit der Heirat den Titel „Herzog von Mazarin“ trug.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Rethel

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 80. Helisende von Rethel  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 5

  1. 39.  Kardinalbischof Konrad von UrachKardinalbischof Konrad von Urach Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1180; gestorben in 1227.

    Notizen:

    Deutsch: https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_von_Urach

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Conrad_of_Urach

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Conrad_d%27Urach


  2. 40.  Marguerite von UrachMarguerite von Urach Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1181; gestorben in 1243 in Gundelfingen, Münsingen, DE.

    Marguerite heiratete Swigger IV. von Gundeldingen in Datum unbekannt. Swigger (Sohn von Swigger III. von Gundelfingen) wurde geboren in 1179 in Gundelfingen, Münsingen, DE; gestorben in 1231 in Gundelfingen, Münsingen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 81. Swigger V. von Gundelfingen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1202 in Gundelfingen, Münsingen, DE; gestorben in vor 9 Mai 1251.

  3. 41.  Graf Egino V. von Urach (von Freiburg)Graf Egino V. von Urach (von Freiburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1185; gestorben in zw 1236 und 1237.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1230-1236, Grafschaft Freiburg; Graf von Freiburg https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Freiburg

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Egino_V._(Urach)

    Egino V. (* um 1185 [2]; † 1236/37) war Graf von Urach, Sohn des Grafen Egino IV. (~1160–1230) und der Agnes von Zähringen.

    Nach dem Aussterben der Zähringer 1218 trat Egino IV. von Urach, verheiratet mit der Schwester Bertolds V., Agnes, den rechtsrheinischen Teil des Erbes an, während die zähringischen Besitzungen in der Schweiz und Burgund an seinen Schwager Ulrich von Kyburg fielen. Da schaltete sich der Stauferkönig Friedrich II ein und schmälerte die Uracher und Kyburger Erbansprüche, indem er die Reichslehen der Zähringer einzog. Neben Zürich, Rheinfelden, Bern, Breisach, Neuenburg, Solothurn, Freiburg im Üchtland und Villingen fiel auch die Stammburg Zähringen an das Reich zurück. Der zähringische Herzogtitel fiel nicht an die Grafen von Urach und so nannte sich Egino V. nach dem Tode seines Vaters Egino IV. im Jahre 1230 Egino I. (1230–1236) Graf von Freiburg.

    Einig mit seinem Sohn Egino dem Jüngeren (Egino V., ab 1218 Mitregent mit dem Titel Herr der Veste Freiburg), ließ Egino IV. sich dies nicht gefallen. „Es kam zum Kampfe zwischen dem König und Egino, worin es sich namentlich auch um die Stadt Freiburg handelte.“[3] Vater und Sohn gelang es, sich in den Auseinandersetzungen um das Zähringererbe durchzusetzen. Zwar erlosch 1218 das zähringische Herzogtum und mit ihm der Herzogstitel, auch fiel der ehemals zähringische Südschwarzwald weitgehend an die Staufer, die auch im mittleren Schwarzwald entlang der Kinzigtalstraße (Ortenau, St. Georgen, Villingen) vertreten waren, doch erreichte Egino V. gegen den übermächtigen staufischen König am 18. September 1219 in Hagenau eine friedliche Übereinkunft, die gegen eine (weitgehend nicht beglichene) Entschädigung von 25.000 Mark einige der Uracher Ansprüche beiderseits des Schwarzwaldes bestätigte und weitere Ansprüche des Grafen zumindest nicht ausschloss.
    Unterstützt von seinem Bruder, dem Kardinalbischof Konrad von Urach († 1227), gelang Egino 1226 eine Einigung mit König Heinrich (VII.) (1224) und Kaiser Friedrich, dem die Anerkennung der Uracher Vogtei über St. Peter im Schwarzwald durch das ehemalige zähringische Hauskloster folgte (1226).
    Die Burg Zindelstein (bei Wolterdingen) war für die Uracher Mittelpunkt für die Ausdehnung ihres Territoriums in den Schwarzwald hinein, so dass eine Verbindung vom Breisgau über St. Peter in die Baar entstand.

    Der Herrschaftswechsel zu den Urachern machte die Freiburger Bürger misstrauisch, und so schrieben sie vorsichtshalber die ihnen unter den Zähringern gewährten Rechte in einer Verfassungsurkunde auf, dem Stadtrodel von 1218. Unter anderem war darin das Bürgerrecht an einen Grundbesitz innerhalb der Stadtmauern gebunden. Nach dem ursprünglichen Marktrecht von 1120 bildeten 24 Kaufleute den Rat der Stadt.
    Nicht der Graf bestimmte die Geschicke der Stadt, sondern die adeligen „24 Rathmannen mögen über Wein, Brot, Fleisch und anderes Satzungen machen, je nachdem es ihnen dünket, der Stadt nützlich zu sein. Und welche hierauf schwören und es etwa niicht halten, die haben die Ehre verloren, und ihre Güter werden ausgerufen werden“. Die Vierundzwanziger wählten auch den Schultheißen, „der umb eigen, erbe und geldschulde, umb unzucht, mörde und und bluotenden slag, umb Diebe und frevel und umb alle anderen sachen, wie geneant sind richtet“.[4]

    Trotz seines misslungenem Eingreifens in der Pfirter Fehde (1227/1228) und seiner Nähe zu König Heinrich (VII.) hatte sich der Graf von Urach und Freiburg bei Heinrichs Sturz (1235) politisch behauptet. Obgleich Egino mit den Silberschürfrechten über ein solides Einkommen verfügt hatte, war seine Herrschaft, als er 1236/1237 starb, hoffnungslos überschuldet. So verpfändete seine Witwe Adelheid, als Vormund für ihre Söhne, die Stammburg Urach. Egino wurde in einem Obstgarten des Klosters Tennenbach beigesetzt.[5]
    Als Eginos Sohn Konrad sich das Erbe mit seinem jüngsten Bruder Heinrich teilte, wurde Egino V., „der Erbe der Zähringer“ Ahnherr des Hauses Fürstenberg. Heinrich erhielt als Graf von Fürstenberg die Herrschaft auf dem Schwarzwald und in der Baar. Der zweite Sohn Eginos I. Gebhardt ging dagegen als Päpstlicher Kaplan und Pfarrrektor in Freiburg leer aus.
    Für die Herren von Freiburg erwies sich die Erbteilung als verhängnisvoll, denn auf lange Sicht waren Breisgau und Ortenau als wirtschaftliche Basis allein zu klein, um den steigenden Geldbedarf der Grafen zu decken. Auch die Fürstenberger Linie war ständig in Geldnot. So verkaufte Heinrich 1254/1265 die Burg Urach und Teile der Achalm an Württemberg und den Besitz bei Balingen an die Zollern.

    Egino war mit Adelheid von Neuffen († 1248), der Tochter des Grafen Heinrich I. Graf von Neuffen und der Adelheid von Winnenden verheiratet.


    Einzelnachweise
    1 die Original-Bildunterschrift ist irreführend. Auf den Folgeseiten wird Adelheid von Neuffen als Ehefrau dieses Egon II. genannt, womit er nach Kindler von Knobloch als Egino V. von Urach gezählt wird
    2 genealogie-mittelalter.de
    3 Hansjakob Seite 6
    4 Heinrich Maurer, Die Verfassungs-Umwälzung in der Stadt Freiburg i. Br. im Jahre 1388, Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Althertums- und Volkskunde 10, 43, 1891
    5 s. Schulte S. 380
    Literatur
    • Eva-Maria Butz: Adlige Herrschaft im Spannungsfeld von Reich und Region, Bd. 1: Die Grafen von Freiburg im 13. Jahrhundert, Bd. 2: Quellendokumentation zur Geschichte der Grafen von Freiburg 1200 - 1368 (Veröffentlichungen aus dem Archiv dertadt Freiburg im Breisgau 34), Freiburg 2002.
    • Mathias Kälble, Zwischen Herrschaft und bürgerlicher Freiheit, Stadtgemeinde und städtische Führungsgruppen in Freiburg im Breisgau im 12. und 13. Jahrhundert, Freiburg im Br. 2001
    • Neininger, F., Konrad von Urach († 1227). Zähringer, Zisterzienser, Kardinallegat (= Quellen und Forschungen aus dem Gebiet der Geschichte, NF H.17), Paderborn 1994 online in der Bayerischen StaatsBibliothek
    • Thorau, Peter: Jahrbücher des Deutschen Reichs unter König Heinrich (VII.) Teil I, Duncker & Humblot Berlin 1998, Seite 95-97,106,109,110 A,113,119,121-123,357,359
    Ältere Literatur
    • Heinrich Büttner: Egino von Urach-Freiburg, der Erbe der Zähringer, Ahnherr des Hauses Fürstenberg (= Veröffentlichungen aus dem Fürstlich Fürstenbergischen Archiv; H. 6). Morg-Verlag, Donaueschingen 1939 PDF auf thz-historia.de - Zugriff am8. Februar 2013
    • Sigmund von Riezler: Geschichte des fürstlichen Hauses Fürstenberg und seiner Ahnen bis zum Jahr 1509. Schmidt, Neustadt/Aisch 1999, ISBN 3-89557-082-6 (unveränderter Nachdr. d. Ausg. Tübingen 1883).
    • Heinrich Hansjakob: Die Grafen von Freiburg i. B. im Kampfe mit ihrer Stadt oder wie kam die Stadt Freiburg i. Br. an das Haus Österreich. Edo Verlag, Freiburg/B. 2006, ISBN 3-86028-097-X (unveränderter Nachdr. d. Ausg. Zürich 1867).
    • Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch, Heidelberg 1894, Band 1, S. 388–389 online mit Stammbaum der Grafen von Freiburg
    • Anna Kempf: Die Grablege des Grafen Egino d. J. von Urach-Freiburg. Eine quellenmäßige Untersuchung. In: Freiburger Diözesan-Archiv, Bd. 70 (1950), S. 57–75.
    • Aloys Schulte: Das Grabmal des Grafen Egino V. von Freiburg und Urach, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Band 42, 1888, S. 379–381

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Neuffen. Adelheid (Tochter von Graf Heinrich I. von Neuffen und Adelheid von Winnenden) gestorben in 1248. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 82. Adelheid von Urach (von Freiburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 83. Graf Konrad I. von Freiburg (von Urach)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1226; gestorben in 1271.
    3. 84. Heinrich I. von Fürstenberg (von Urach)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1215; gestorben am 6 Jan 1284; wurde beigesetzt in Villingen, Baden, DE.
    4. 85. Kunigunde von Urach  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1249.

  4. 42.  Jolanthe von UrachJolanthe von Urach Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1188; gestorben in 1218.

    Jolanthe heiratete Graf Ulrich III. von Neuenburg in 1202. Ulrich (Sohn von Graf Ulrich II. von Neuenburg und Baronin Berta (Berthe) von Grenchen (de Granges)) wurde geboren in cir 1175; gestorben in 1225. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 43.  Graf Rudolf von UrachGraf Rudolf von Urach Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1205; gestorben in 1260.

  6. 44.  Abt Berthold von UrachAbt Berthold von Urach Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1207; gestorben in 1242.

  7. 45.  Agnes von UrachAgnes von Urach Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1)

    Familie/Ehepartner: Markgraf Heinrich I von Baden. Heinrich (Sohn von Markgraf Hermann IV von Baden und Markgräfin Bertha von Tübingen) wurde geboren in vor 1190; gestorben am 2 Jul 1231; wurde beigesetzt in Kloster Tennenbach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 86. Heinrich II von Baden-Hachberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1231; gestorben in 1297/1298.

  8. 46.  Heilwig von UrachHeilwig von Urach Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) gestorben in 1262.

    Notizen:

    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Ludwig II. der Stammler:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2107

    Familie/Ehepartner: Friedrich II. von Pfirt. Friedrich (Sohn von Graf Ludwig II. von Pfirt und Agnes von Saugern) gestorben in zw 1231 und 1233. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 87. Graf Ulrich von Pfirt  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1 Feb 1275.

  9. 47.  Graf Werner von Kyburg (Kiburg)Graf Werner von Kyburg (Kiburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Anna4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1180; gestorben in 1228 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel; wurde beigesetzt in Jerusalem.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: 1228, Schlachtfeld vor Akkon, Israel; Teilnehmer am Kreuzzug Friedrichs II.

    Notizen:

    Nahm am fünften Kreuzzug Kaiser Friedrichs II. teil, fiel bei Akkon und wurde nach der Wiedereroberung von Jerusalem von den Johanniterrittern dort beigesetzt.

    Name:
    Die Grafen von Kyburg (veraltet auch Kiburg) waren ein Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbaren Hochadel zuzurechnen ist und dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine ältere Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach der Kyburg im heutigen Kanton Zürich benannten. Nach dem Aussterben der Kyburger im Mannesstamm 1263 entstand durch weibliche Erbfolge der habsburgische Familienzweig Kyburg-Burgdorf oder Neu-Kyburg. Als Ahnherr der Kyburger gilt Gotfrid.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und den Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Militär / Gefecht:
    Der Kreuzzug Friedrichs II. war der Kreuzzug des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II. nach Jerusalem in den Jahren 1228 bis 1229. Er wird häufig als Abschluss des Kreuzzugs von Damiette betrachtet und entweder mit diesem gemeinsam als Fünfter Kreuzzug, oder als separater Sechster Kreuzzug gerechnet – die Zählung der nachfolgenden Kreuzzüge verschiebt sich dann entsprechend.
    Papst Innozenz III. hatte bereits im Frühjahr 1213 in seiner Bulle Quia maior zu einem neuen Kreuzzug zur Rückeroberung Jerusalems von den Muslimen aufgerufen. Daraufhin hatte sich Friedrich II. anlässlich seiner Königskrönung 1215 gegenüber dem Papst zum Kreuzzug ins Heilige Land verpflichtet, hatte den Aufbruch jedoch mehrfach verschieben müssen. Der sogenannte Kreuzzug von Damiette war 1217 schon ohne ihn aufgebrochen und 1221 verlustreich gescheitert. 1225 hatte Friedrich sein Kreuzzugsgelübde gegenüber dem Papst Honorius III. erneuert. Als er 1227 seinen Kreuzzug wegen eines Seuchenausbruchs im abreisefertigen Kreuzfahrerheer abermals verschob, wurde er von Honorius’ Nachfolger Gregor IX. gebannt. Dessen ungeachtet schiffte sich der Kaiser 1228 mit einer relativ kleinen Streitmacht nach Palästina ein. Dieser Kreuzzug wurde der einzige, welcher friedlich und erfolgreich war.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzzug_Friedrichs_II.

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht bei Akkon.

    Familie/Ehepartner: Herzogin Alix Berta von Lothringen. Alix (Tochter von Herzog Friedrich II. von Lothringen (von Bitsch) und Gräfin Agnes von Bar) gestorben in 1242. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 88. Graf Hartmann V. von Kyburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1223; gestorben am 3 Sep 1263.
    2. 89. Gräfin Adelheid von Kyburg  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 90. Klementa von Kyburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  10. 48.  Gräfin Heilwig von Kyburg (Kiburg)Gräfin Heilwig von Kyburg (Kiburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Anna4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1)

    Notizen:

    Name:
    Die Grafen von Kyburg (veraltet auch Kiburg) waren ein Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbaren Hochadel zuzurechnen ist und dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine ältere Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach der Kyburg im heutigen Kanton Zürich benannten. Nach dem Aussterben der Kyburger im Mannesstamm 1263 entstand durch weibliche Erbfolge der habsburgische Familienzweig Kyburg-Burgdorf oder Neu-Kyburg. Als Ahnherr der Kyburger gilt Gotfrid.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und den Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Familie/Ehepartner: Graf Albrecht IV. von Habsburg, der Weise . Albrecht (Sohn von Rudolf II. von Habsburg, der Gütige und Agnes von Staufen) wurde geboren in cir 1188; gestorben am 25 Nov 1239 in Askalon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 91. König Rudolf I. (IV.) von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Mai 1218; gestorben am 15 Jul 1291 in Speyer, Pfalz, DE; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.
    2. 92. Kunigunde von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  11. 49.  von Kyburg (Kiburg)von Kyburg (Kiburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Anna4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1)

    Notizen:

    Name:
    Die Grafen von Kyburg (veraltet auch Kiburg) waren ein Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbaren Hochadel zuzurechnen ist und dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine ältere Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach der Kyburg im heutigen Kanton Zürich benannten. Nach dem Aussterben der Kyburger im Mannesstamm 1263 entstand durch weibliche Erbfolge der habsburgische Familienzweig Kyburg-Burgdorf oder Neu-Kyburg. Als Ahnherr der Kyburger gilt Gotfrid.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und den Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Familie/Ehepartner: Graf Ludwig von Württemberg. Ludwig (Sohn von Graf Ludwig II. von Württemberg und Willibirg von Kirchberg) gestorben in cir 1228/36. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 93. Graf Ulrich I. von Württemberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1226; gestorben am 25 Feb 1265.
    2. 94. Adelheid von Württemberg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  12. 50.  Herzog Konrad I. von TeckHerzog Konrad I. von Teck Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Adalbert4, 10.Adalbert3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1195; gestorben in cir 1244; wurde beigesetzt in Kirchheim, Teck, DE.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._(Teck)

    Konrad I. (Teck)
    Zur Navigation springenZur Suche springen
    Konrad I. von Teck, († 1244/49), Herzog von Teck, war ein Sohn von Adalbert II. von Teck und gehörte zu der Zähringer Seitenlinie der Herzöge von Teck. Er gilt als Gründer der Stadt Kirchheim unter Teck.

    Leben
    Konrads Mutter ist urkundlich nicht belegt.

    Die erste urkundliche Nennungen Konrad I. erfolgte 1214 zusammen mit seinem Bruder Berthold I. von Teck in einer in Ulm von König Friedrich II. ausgestellten Urkunde für das Kloster Salem. Nach dem Tode des letzten Zähringers Berthold V. verkauften die Brüder Konrad I. und Berthold I. von Teck ihre Ansprüche an das Zähringererbe an König Friedrich II.

    Urkundliche Nennungen weisen Konrad I. am 31. Dezember 1231 in Hagenau, am 25. September 1232 in Wimpfen, am 4. Juni 1233 vielleicht in Esslingen und am 10. Mai 1234 in Wimpfen am Hofe König Heinrich VII. nach.

    Zwischen 1220 und 1230 erhob er Kirchheim zur Stadt. Am 5. November 1235 übertrug er einer Kirchheimer Beginensammlung einen Hof mit Garten und befreite sie von Steuerabgaben. Konrad I. von Teck verstarb zwischen 1244 und 1249 und wurde im Kirchenchor des Frauenklosters begraben.

    Ehe und Nachkommen
    Der Name seiner Ehefrau ist nicht urkundlich belegt, evtl. war es eine Tochter des Grafen Hermann von Sulz. Dies würde die Aufnahme des Namens Hermann in die Stammtafel der Herzöge von Teck und die Einbringung von ehemaligem sulzischem Besitz (Dornhan und Bochingen) erklären.

    Ludwig I. († 1283), Herzog von Teck
    Konrad II.,(† 1292), Herzog von Teck
    (?) namentlich nicht belegt ∞ (?) Otto, Graf von Eberstein († nach 1192)
    (?) namentlich nicht belegt ∞ Konrad II. von Hohenlohe-Brauneck
    (?) Berta, Nonne im Kloster Kirchheim
    (?) Agnes, Nonne im Kloster Kirchheim

    Papst Innozenz IV. genehmigte 1244 die Ehe einer Tochter Herzog Konrad I. von Teck mit Graf Otto I. von Eberstein († 1279) trotz eines nahen Verwandtschaftsverhältnis. Ob die Ehe geschlossen wurde gilt anzuzweifeln, da Otto I. von Eberstein in erster Ehe mit Kunigunde von Freiburg († vor 1244) und 1252 in zweiter Ehe mit Beatrix von Krautheim benannt ist.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1214-1235)

    Bruder des Bischofs von Strassburg, erscheint häufig im Gefolge Heinrichs VII., half Heinrich und Gottfried von Neifen in ihrem Kampfe gegen den Bischof von Konstanz und wurde von diesem in der Schlacht im Schwiggerstale 1235 gefangen genommen, nach Schwören einer Urfehde jedoch freigelassen; Guttäter des Nonnenklosters Kirchheim.

    Familie/Ehepartner: von Henneberg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 95. Herzog Ludwig I. von Teck  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1283; wurde beigesetzt am 24 Dez 1283 in Klosterkirche, Kirchheim.
    2. 96. Herzog Konrad II. von Teck, der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1235; gestorben am 1 Mai 1292 in Frankfurt am Main, DE; wurde beigesetzt in Marienkirche, Owen.

  13. 51.  Walram III. von Monschau (Haus Limburg)Walram III. von Monschau (Haus Limburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (25.Elisabeth4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) gestorben in 1266.

    Walram heiratete Gräfin Jutta von Ravensberg in 1251 oder vor 1251. Jutta (Tochter von Otto II. von Ravensberg und Sophie von Oldenburg) wurde geboren in cir 1223 oder cir 1231. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 52.  Graf Heinrich I. von VaudémontGraf Heinrich I. von Vaudémont Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Margarete4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1232; gestorben in 1278.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Vaudémont; Graf von Vaudémont

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Vaudémont) (Sep 2023)

    Heinrich stand zunächst unter der Vormundschaft seines Stiefvaters, Heinrich von Bois, bis er 1247 für mündig erklärt wurde. Er nahm am Sechsten Kreuzzug (1248–1250) nach Ägypten teil. Zusammen mit dem Grafen Theobald II. von Bar unterstützte er 1251 den Bischof von Toul bei der Niederwerfung der Revolte der Bürger von Toul. Im flämischen Erbfolgekrieg ergriff er die Partei des Hauses Dampierre, erlitt aber am 4. Juli 1253 eine Niederlage in der Schlacht bei Westkapelle gegen die Grafen Johann I. von Hennegau und Wilhelm II. von Holland. Nach dem Tod des Bischofs von Metz, Jakob von Lothringen, 1260 brach zwischen dem Grafen von Bar und dem Herzog von Lothringen ein Krieg um dessen Nachfolge aus, in dem sich Heinrich auf die Seite von Bar schlug.

    Heinrich stellte sich mit seinem ältesten Sohn in den Dienst des Prinzen Karl von Anjou, den sie 1265 nach Italien zur Eroberung des Königreichs Sizilien begleiteten. Mit Karl zog Heinrich auch 1270 zum Siebten Kreuzzug nach Nordafrika und wurde nach ihrer Rückkehr 1271 von ihm mit der Grafschaft Ariano beliehen und zum Generalvikar der Toskana ernannt. Er starb während einer diplomatischen Mission in Griechenland.

    Geburt:
    Sohn des Grafen Hugo III. und der Margarete von Bar.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Vaudémont (heute im Département Meurthe-et-Moselle) war bereits im 9. Jahrhundert als Grafschaft Saintois bekannt. Sie gehörte zur Grafschaft Toul, von der sie sich im 10. Jahrhundert löste. Zur Grafschaft Vaudémont gehörte das Soulossois.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Vaudémont (Sep 2023)

    Heinrich heiratete Marguerite von La Roche in cir 1252. Marguerite (Tochter von Herzog von Athen Guy I. (Guido) von La Roche und Agnes von Bruyères) gestorben in nach 1293. [Familienblatt] [Familientafel]


  15. 53.  Graf Heinrich VI. von LuxemburgGraf Heinrich VI. von Luxemburg Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1240; gestorben am 5 Jun 1288.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Luxemburg und Arlon

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_VI._(Luxemburg)

    Heinrich VI. von Luxemburg (* 1240; † 5. Juni 1288) war der Sohn Heinrichs V., von dem er die Titel Graf von Luxemburg und Arlon erbte, und der Margarete von Bar.
    Heinrich übernahm die Regierungsgeschäfte, als sein Vater den französischen König Ludwig IX. auf den Siebten Kreuzzug begleitete. Als Graf geriet Heinrich VI. in Streit mit seinen Nachbarn. Im sogenannten Limburger Erbfolgestreit fiel er in der Schlacht von Worringen 1288. Neben Heinrich starben seine Brüder Walram von Luxemburg-Ligny sowie Heinrichs Halbbrüder Heinrich von Houffalize und Balduin.

    Nachkommen
    Heinrich heiratet 1260/1 Beatrix von Avesnes († 1. März 1321), Tochter von Balduin von Avesnes. Sie hatten folgende Kinder:
    • Heinrich (1278/79–1313), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
    • Balduin (1285–1354), Erzbischof von Trier
    • Magarethe († 14. Februar 1337), Priorin in Kloster Marienthal
    • Felicitas († 6. Oktober 1336) ∞ 1298 Johann von Löwen
    • Walram (* um 1280; † 21. Juli 1311 bei der Belagerung von Brescia)



    Literatur
    • Nicolas van Werveke: Heinrich VI. (III.), Graf von Luxemburg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 538.

    Heinrich heiratete Beatrix von Avesnes in 1260/1261. Beatrix (Tochter von Balduin von Avesnes und Felicite von Coucy (Haus Boves)) gestorben am 1 Mrz 1321. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 97. Kaiser Heinrich VII. von Luxemburg (von Limburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1278/1279 in Valenciennes, Frankreich; gestorben am 24 Aug 1313 in Buonconvento bei Siena; wurde beigesetzt in Dom von Pisa.

  16. 54.  Isabella von LuxemburgIsabella von Luxemburg Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1247; gestorben in 1298.

    Notizen:

    Isabelle und Guido I. hatten acht Kinder, fünf Töchter und drei Söhne.

    Isabella heiratete Graf Guido (Guy) I. von Flandern (Dampierre) in 1264. Guido (Sohn von Guillaume II. (Wilhelm) von Dampierre und Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze ) wurde geboren in cir 1226; gestorben am 7 Mrz 1305 in Compiègne, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 98. Margareta von Flandern (von Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1331.
    2. 99. Beatrix von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 100. Philippine von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1304.
    4. 101. Markgraf Johann I. (Jean) von Namur (Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1267; gestorben am 31 Jan 1330.

  17. 55.  Philippa von LuxemburgPhilippa von Luxemburg Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1252; gestorben am 6 Apr 1311.

    Philippa heiratete Graf Johann II. (Jean) von Avesnes in cir 1270. Johann (Sohn von Johann von Hennegau (von Avesnes) und Adelheid von Holland) wurde geboren in 1248; gestorben am 22 Aug 1304 in Valenciennes, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 102. Graf Wilhelm III. von Avesnes, der Gute  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1286; gestorben am 7 Jun 1337.
    2. 103. Margarete von Avesnes  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 18 Okt 1342.
    3. 104. Marie von Holland (Avesnes)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1280; gestorben am 28 Aug 1354.

  18. 56.  Herr Walram I. (Waléran) von Luxemburg-LignyHerr Walram I. (Waléran) von Luxemburg-Ligny Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) gestorben am 5 Jun 1288 in Worringen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Laroche; Herr von Laroche
    • Titel (genauer): Herrschaft Roussy; Herr von Roussy https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Roussy
    • Titel (genauer): 1281-1288, Grafschaft Ligny; Herr von Ligny https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Ligny
    • Militär / Gefecht: 5 Jun 1288, Worringen; Teilnehmer auf der Seite des Erzbischof von Köln in der Schlacht von Worringen. https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Worringen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_I._(Ligny)

    Walram I. von Luxemburg oder Waléran I. de Luxembourg († 5. Juni 1288 in der Schlacht von Worringen) war ab 1281 Herr von Ligny, Roussy und Laroche. Er war der jüngere Sohn von Heinrich dem Blonden, Graf von Luxemburg, und Margareta von Bar.

    Er heiratete Johanna, Herrin von Beauvoir, † vor Dezember 1300, Tochter von Mathieu II., Herr von Beauvoir-en-Arrouaise.

    Waléran de Luxembourg, von Jacques Bretel auch Waléran de Ligny genannt, ist eine der Hauptfiguren in dessen Le Tournoi de Chauvency.

    Name:
    Begründet die Linie Luxemburg-Ligny.

    Luxemburg-Ligny ist die in Frankreich naturalisierte jüngere Linie des deutschen Hauses Limburg-Arlon, dessen ältere Linie als Haus Luxemburg mit Heinrich VII. 1308 den deutschen Königsthron bestieg. Gemeinsamer Stammvater beider Linien ist Graf Heinrich V. von Luxemburg († 1281). Heinrichs jüngerer Sohn Walram erbte von seiner Mutter Margareta von Bar die Herrschaft Ligny.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Luxemburg-Ligny

    Familie/Ehepartner: Herrin Johanna von Beauvoir. Johanna (Tochter von Mathieu II. von Beauvoir-en-Arrouaise) gestorben am vor Dez 1300. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 105. Herr Walram II. (Waléran) von Luxemburg-Ligny  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1354.

  19. 57.  Herzog Friedrich III. von LothringenHerzog Friedrich III. von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Katherina4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1238; gestorben am 31 Dez 1302.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1251 bis 1302, Oberlothringen; Herzog von Oberlothringen

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Er war beim Tod seines Vaters noch nicht dreizehn Jahre alt, so dass seine Mutter für ihn die ersten Jahre die Regentschaft führte.

    Oberlothringen (lateinisch Lotharingia superior, französisch Haute-Lotharingie) war im Hochmittelalter die südliche Hälfte des Herzogtums Lothringen.
    1044 war König Heinrich III. nicht bereit, Herzog Gottfried den Bärtigen mit mehr als der Südhälfte des Landes zu belehnen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Oberlothringen (Sep 2023)

    Friedrich heiratete Marguerite von Navarra in 10 Jul1255. Marguerite (Tochter von Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger und Marguerite von Bourbon (von Dampierre)) wurde geboren in cir 1240; gestorben am 3 Okt 1307. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 106. Herzog Theobald II. von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1263; gestorben am 13 Mai 1312.
    2. 107. Margarethe von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1296.
    3. 108. Agnes von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  20. 58.  Adeline von LothringenAdeline von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Katherina4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in vor 1251; gestorben in vor 1278.

    Familie/Ehepartner: Herr Ludwig I. (Louis) von der Waadt (von Savoyen). Ludwig (Sohn von Graf Thomas II. von Savoyen und Béatrice (Beatrix) dei Fieschi) wurde geboren in nach 1253; gestorben am 13 Jan 1302 in Neapel, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 109. Laura von der Waadt (von Savoyen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1281; gestorben in 1334.

  21. 59.  Laura von LothringenLaura von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Katherina4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1)

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter von Matthäus II., Herzog von Lothringen (Haus Châtenois)

    Wird im Bericht über den Vater nicht genannt..?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Matthäus_II._(Lothringen)

    Laura heiratete Vizegraf Johann I. (Jean) von Dampierre in Datum unbekannt. Johann (Sohn von Guillaume II. (Wilhelm) von Dampierre und Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze ) wurde geboren in 1228; gestorben in 1257/1258. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 110. Johann II. (Jean) von Dampierre  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1307.

  22. 60.  König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe Graphische Anzeige der Nachkommen (29.Isabella4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France; gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich (von 1223 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_VIII._(Frankreich) (Okt 2017)

    Ludwig VIII. (* 5. September 1187 in Paris; † 8. November 1226 in Montpensier), genannt der Löwe (le Lion), war von 1223 bis zu seinem Tod ein König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger.

    Herkunft und Jugend
    Ludwig war der älteste Sohn König Philipps II. aus dessen erster Ehe mit Isabella von Hennegau († 1190) und damit von Geburt an der designierte Nachfolger seines Vaters auf den französischen Thron. Der Prinz litt zeit seines Lebens an einer schwachen körperlichen Gesundheit, die ihm 1191 während einer Ruhrerkrankung beinahe zum Verhängnis wurde. Gemeinsam mit dem Plantagenet-Prinzen Arthur von der Bretagne erhielt Ludwig am Hofe seines Vaters durch Bischof Stephan von Tournai eine umfassende geistige Ausbildung. Gemäß den Bestimmungen des Vertrages von Le Goulet zwischen Philipp II. und Johann Ohneland wurde Ludwig 1200 mit der kastilischen Prinzessin Blanka verheiratet, die eine Nichte Johanns war.

    Kampf gegen Johann Ohneland
    Ludwig nahm seit dem Jahr 1204 an den Feldzügen seines Vaters gegen Johann Ohneland teil, welcher per Parlamentsurteil all seiner Territorien in Frankreich für verlustig erklärt worden war. Am 17. Mai 1209 erhielt Ludwig in Compiègne die Schwertleite. Dazu musste er seinem Vater allerdings eidlich versichern, niemals an einem Turnier teilzunehmen, da sein Leben nicht einer zusätzlichen Gefahr ausgesetzt werden sollte. Als Ausgleich auf den Verzicht an dieser grundlegend ritterlichen Betätigung erhielt Ludwig die Lehen Château-Landon, Lorris und Poissy geschenkt. 1212 führte er erstmals selbständig einen Feldzug in das Artois, wo er von seiner Mutter geerbte Ansprüche gegen den flandrischen Grafen Ferrand verteidigen musste. Als Vertreter seines Vaters besiegelte Ludwig im November 1212 in Vaucouleurs mit Friedrich von Hohenstaufen das französisch-staufische Bündnis, welches gegen Johann Ohneland und dessen Neffen Kaiser Otto IV. gerichtet war.[1] Auf einem Hoftag König Philipps II. zu Soissons am 8. April 1213 wurde der Beschluss gefasst, Prinz Ludwig auf den englischen Königsthron zu setzen, um dort den gebannten Johann Ohneland zu ersetzen. Das Vorhaben kam jedoch nicht zur Ausführung, nachdem sich Johann dem Heiligen Stuhl unterworfen hatte. Stattdessen zog Ludwig mit dem aufgestellten Invasionsheer unter Führung seines Vaters erneut gegen Flandern.
    Im Jahr 1214 griff Johann Ohneland vom Poitou aus das ihm 1204 verlorengegangene Anjou an, während gleichzeitig Kaiser Otto IV. ein Heer vom Norden aus über Flandern gegen Frankreich führte. Prinz Ludwig zog Johann mit einem Heer von Chinon aus entgegen und siegte am 2. Juli bei Roche-aux-Moines über diesen. Johann musste auf seiner überstürzten Flucht sein gesamtes schweres Belagerungsgerät zurücklassen, womit ihm jede Möglichkeit auf ein erfolgreiches Fortführen seines Feldzuges genommen wurde. Wenige Tage später siegte Ludwigs Vater in der Schlacht bei Bouvines über den Kaiser.

    Invasion in England und Kreuzzug[
    Nach diesem Sieg wurde der Plan zur Invasion Englands neu aufgegriffen. Dessen Realisierung erschien günstig, nachdem Johanns Herrschaft von den aufständischen englischen Baronen trotz der Anerkennung der Magna Carta 1215 in Frage gestellt wurde. Die Barone sandten an Prinz Ludwig eine förmliche Einladung, den englischen Thron zu besteigen. Dieser, nun weitaus selbstständiger handelnd, versuchte den Papst Innozenz III., der noch Johann unterstützte, für sich zu gewinnen, indem er den PPapst von der Gewaltherrschaft Johanns zu überzeugen versuchte und die Ansprüche seiner Frau als Enkelin Heinrichs II. von England hervorhob. Im Dezember 1215 landete Ludwigs Vorhut auf der britischen Insel und zog in London ein, am 26. Mai 12116 folgte Ludwig persönlich nach, wo er in der St Paul’s Cathedral die Huldigung der Barone wie auch von König Alexander II. von Schottland entgegennahm, ohne dabei aber gekrönt zu werden. Im weiteren Verlauf des Jahres gelang es ihm, das gesamte östliche England zu erobern, bis am 26. Oktober 1216 König Johann verstarb. Dessen treuster Anhänger William Marshal ließ unverzüglich Johanns unmündigen Sohn Heinrich III. krönen, der den Schutz Papst Honorius III. erhielt. Ludwig musste Anfang 1217 nach Frankreich zurückkehren, um neue Truppen zu werben, nachdem ihm sein Vater die Unterstützung entzogen hatte. Im Mai 1217 erlitt seine Partei bei Lincoln eine Niederlage gegen William Marshal, im folgenden August wurde seine Flotte vor Sandwich versenkt. Nach diesen Niederlagen musste Ludwig am 11. September 1217 den Frieden von Lambeth eingehen und seine Truppen von der Insel abziehen.
    Nach dem gescheiterten Unternehmen in England stellte sich Ludwig wieder in den Dienst seines Vaters. Dieser sandte Ludwig 1218 an der Spitze eines Kreuzfahrerheers in das Languedoc, das seit neun Jahren Schauplatz des Albigenserkreuzzuges war. Ludwig hatte bereits im Frühjahr 1215 kurzzeitig an diesem teilgenommen, nun sollte er nach dem Tod des Anführers des Kreuzzuges Simon de Montfort 1218 die Positionen dessen unfähigen Sohnes Amaury de Montfort und damit die Einflussnahme der ffranzösischen Krone in dieser Region retten. Doch eingedenk seines schlechten Verhältnisses zu Papst Honorius III., der auf diesen Feldzug diplomatisch drängte, brach Ludwig den Feldzug nach einem Massaker an der Bevölkerung von Marmande im Juni 1219 und einer halbherzig und ohne Erfolg geführten Belagerung von Toulouse wieder ab. In der Folge gelang es den Gegnern des Kreuzzuges unter Führung des Grafen Raimund VI. von Toulouse, bis 1224 die Kreuzfahrer aus dem Languedoc zu vertreiben.

    Herrschaft

    Herrschaftsantritt und Feldzug in das Poitou
    Bereits im März 1223 hatten Papst Honorius III., Kaiser Friedrich II. und Johann von Brienne bei einer Zusammenkunft in Ferentino einen konkreten Plan für einen groß angelegten Kreuzzug ins Heilige Land vereinbart. Dazu erhielten sowohl der frannzösische als auch der englische Hof vom Papst die Aufforderung zur Beendigung ihres Konflikts und zur Erhebung einer Kreuzzugssteuer. Für das Unternehmen werbend erschien Johann von Brienne eigens in Frankreich, wo er aber zu seiner Enttäuschung auf eine geringe Kreuzzugsbegeisterung in der Ritterschaft des Landes als auch am königlichen Hof stieß. Weder der bereits erkrankte Philipp II. noch der ihm im Juli 1223 nachfolgende Ludwig VIII. erklärten sich zu einer persönlichen Beteiligung an einer bewaffneten Pilgerfahrt in den Orient bereit. Ludwig war lediglich eine finanzielle Unterstützung abzuringen.
    Nachdem sein Vater am 14. Juli 1223 in Mantes gestorbenen war, wurde Ludwig am 6. August 1223 in der Kathedrale von Reims von Erzbischof Guillaume de Joinville zum neuen König von Frankreich gesalbt und gekrönt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kapetinger-Dynastie setzte sich einzig das Geburtsrecht durch, da diesem Herrschaftswechsel keine beratende Versammlung voraus ging. Auch war Ludwig VIII. der erste Kapetingerkönig, der nicht zu Lebzeiten seines Vaters zum König geweiht woorden war. Auf dieses Mittel zur Nachfolgesicherung waren Ludwigs Vorgänger angewiesen gewesen, seine Nachfolger konnten fortan darauf verzichten. Diese nunmehr unbestrittene Anerkennung der Dynastie war das Ergebnis der erfolgreichen Politik von Philipp II. August.
    Unmittelbar nach dem Tod Philipps II. hatte Ludwig mit Kaiser Friedrich II. den französisch-staufischen Pakt von 1212 erneuert, der besonders auf die weitere Isolierung Englands abzielte. Allerdings gelang es Ludwig nicht, den in Deutschland regierenden Kaisersohn, König Heinrich (VII.), bei einem gemeinsamen Treffen in Toul im November 1224 zu einem Beitritt in dieses Bündnis zu bewegen. Ebenso wurde das Eheangebot mit einer französischen Prinzessin seitens Heinrichs zurückgewiesen. Diese Ablehnung ging sehr wahrscheinlich auf den einflussreichen Erzbischof Engelbert I. von Köln zurück, den in dessen niederrheinischem Einflussgebiet wirtschaftliche Interessen mit England verbanden.
    Nach zwei Umritten in den der Krondomäne neu gewonnenen Gebieten nördlich der Loire, wo er sich der stabilen Autorität der Krone versichern konnte, nahm Ludwig den zu Ostern 1224 auslaufenden Frieden mit England zum Anlass für ein weiteres milittärisches Vorgehen gegen die Plantagenets. Ziel war dabei die Unterwerfung der letzten von diesen gehaltenen Gebieten in Frankreich südlich der Loire. Zunächst erlangte er die Kontrolle über das Poitou, danach unterwarf sich ihm der mit der Witwe Johanns Ohnelands verheiratete Hugo X. von Lusignan, der Ludwig für La Marche und Angoulême huldigte. Anschließend stieß Ludwig in die Saintonge vor, die er nach der Einnahme von La Rochelle am 13. August 1224 unter seine Kontrolle brachte. Der Vizegraf von Limoges unterwarf sich ihm freiwillig. Dann wandte sich Ludwig der Gascogne zu, in die er Hugo von Lusignan mit einem Heer entsandte, doch diesem gelang es nicht Bordeaux einzunehmen. Der englische Prinz Richard von Cornwall führte von dort aus im Frühjahr 1225 einen Gegenschlag, der die Gascogne wieder unter die englische Herrschaft brachte.

    Kreuzzug gegen die Albigenser
    Als Reaktion auf dieses Ausgreifen Ludwigs bildete sich gegen ihn eine Allianz des Papstes mit England, der auch Peter Mauclerc und der wankelmütige Hugo von Lusignan beitraten, weiterhin gelang es Papst Honorius III. den Grafen Raimund VII. von Toulouse in dieses Bündnis zu integrieren. Doch bevor dieses aktiv werden konnte, übernahm Ludwig die Initiative und berief im November 1225 ein Konzil in Bourges ein. Dort gelang es ihm mit der Hilfe des ihm gewogenen päpstlichen Legaten Romano Bonaventura die Politik des Papstes zu sabotieren, indem er den Grafen von Toulouse exkommunizieren und einen erneuten Kreuzzug in das Languedoc proklamieren ließ. Das Konzil übertrug die militärische Leitung des Feldzuges an Ludwig und die geistige an Bischöfe der Krondomäne, die Finanzierung sollte ganz dem Kirchenvermögen zur Last gelegt werden. Auch sollten alle eroberten Gebiete an die Krone fallen, als rechtliche Grundlage hierfür diente vor allem die zu Bourges vorgenommene Übertragung der Rechte Amaurys de Montfort an den König.
    Im Mai 1226 zog Ludwig mit seinem Heer entlang am linken Ufer der Rhone, auf Reichsterritorium, in den Süden. Das kaiserliche Avignon versperrte ihm jedoch den Weg und erst eine langwierige Belagerung konnte den Widerstand dieser Stadt am 9. September des Jahres brechen. Die Wirkung dieses Erfolges war sehr groß und alle nachfolgenden Kriegsziele wie Nîmes, Beaucaire, Narbonne, Carcassonne, Montpellier und Pamiers ergaben sich kampflos. Auf eine Belagerung des starken Toulouse verzichtete man aufgrund des von Krankheiten geschwächten Heeres. Das unterworfene Gebiet wurde einer strengen nordfranzösischen Ordnung, basierend auf den 1212 von Simon de Montfort erlassenen Statuten von Pamiers, unterstellt und vom König ernannten Seneschalle zur Verwaltung anvertraut. Das französische Königtum gewann damit einen dauerhaften Zugang zum Mittelmeer und eine Ausgangsbasis für die endgültige Unterwerfung des Südens.

    Tod
    Im Oktober zog Ludwig über Albi wieder in den Norden zurück, von wo ihm seine Frau entgegen reiste. Doch noch vor dem Zusammentreffen starb Ludwig VIII. am 8. November in Montpensier an den Folgen einer Ruhrerkrankung, die er sich bei Avignon zuzugezogen hatte. Auf dem Sterbebett ließ er die Großen seines Königreiches auf seinen noch unmündigen ältesten Sohn einschwören. Allerdings hatte er in seinem Testament, das er vor dem Antritt des Feldzuges verfasst hatte, keine Vorsorge für eine eventuelle Vormundschaft und Regentschaft für seinen Sohn getroffen, was seiner Witwe in den kommenden Jahren erhebliche Schwierigkeiten in ihrer Regierung bereitete.
    Ludwig wurde am 15. November 1226 in der Abtei von Saint-Denis neben seinem Vater bestattet.

    Bewertung
    Aufgrund seiner mit nur drei Jahren besonders kurzen Regierungszeit stand Ludwig VIII. in der geschichtlichen Erinnerung lange im Schatten seines ruhmreichen Vaters und der Heiligkeit seines Sohnes. Allgemein gilt sein Wirken als eine Weiterführhrung der Politik des Vaters, die Autorität des Königtums gegenüber dem Lehnsadel, insbesondere der Plantagenets, auszubauen und zu festigen. Ludwigs 1225 initiierter Kreuzzug gab den Anstoß zur Unterwerfung des Südens, den seine Witwe im Vertrag von Meaux-Paris 1229 vollendete. Auch seine Eroberungen gegen die Plantagenets im Poitou wurden von seinem Sohn behauptet und im Vertrag von Paris 1259 besiegelt.
    In seinem Testament hatte Ludwig die Verfügungen zur Ausstattung seiner jüngeren Söhne mit Lehen vorgenommen, die sein ältester Sohn später auch umsetzte. Ludwig gilt damit als Begründer des Brauches, jüngere Prinzen der königlichen Familie mit Apanagen auszustatten, wofür er von späteren Historikern kritisiert wurde, die darin eine stete Gefahr für die Machtposition des Königtums erkannten. Dabei beriefen sie sich besonders auf die von Ehrgeiz geprägte Politik der jüngeren Brüder Köönig Karls V. als Beispiel. Allerdings erkannten andere Historiker in der Vergabe von Apanagen auch ein effektvolles Mittel zu Verhinderung von innerdynastischen Kämpfen, wie sie die Dynastie der Plantagenets im späten 12. Jahrhundert heimgesucht hatten.

    Zeitgenössische Rezeption
    Sein Beiname ist zeitgenössisch und wurde besonders in der Poesie seiner Zeit häufig für seine Charakterisierung angewandt. „Dieser Ludwig war mutig, kühn und kampfeslustig, er besaß das Herz eines Löwen. Aber so wie er lebte, fehlte es ihm nicht an Leid und Mühe.“: so beschrieb ihn der anonyme Minnesänger aus Reims. Eine Vita urteilte über ihn: „König Ludwig war während seines Lebens wild wie ein Löwe gegenüber den Bösen, doch bewundernswert friedlich den Guten gegenüber,…“.[2] Von dem normannischen Dichter Nicolas de Bray (Faits et gestes de Louis VIII) wurde Ludwig VIII. zwei Jahre nach seinem Tod auch als „magnus Alexander“ besungen.[3]

    Die karolingische Erneuerung
    Ludwig VIII. der Löwe nimmt in der ideologischen Verherrlichung der kapetingischen Dynastie eine besondere Rolle ein, die auf einer legendenhaften Prophezeiung des heiligen Walarich zurückgeht. Der soll dem Gründer der Dynastie Hugo Capet einst vorausgesagt haben, dass sein Haus für sieben Generationen herrschen werde, worauf im Anschluss der Stamm Karls des Großen auf den Thron der Franken zurückkehren werde (Reditus regni Francorum ad stirpem Karoli Magni). Philipp II. August war der siebte Kapetingerkönig und bereits er hatte eine Aszendenz zu den Karolingern über seine Mutter Adela von Champagne beansprucht[4]. Im Taufnamen seines unehelichen Sohnes Karlotus, aber auch in der von ihm begründeten Institution der zwölf Pairs, schlug sich dies nieder.
    Aber erst in der Genealogie Ludwigs VIII. wurde der Prophezeiung ein erfolgreicher Beweis durch den Abt der Benediktinerabtei von Marchiennes erbracht[5]. Der sah diese Voraussage in dem Umstand bestätigt, dass Ludwig der Sohn der Isabella von Hennegau war, deren Familie angeblich in direkter Linie von dem großen Kaiser abstammte. Der Abt hatte die Herrschaft Hugo Capets und seiner Nachkommen als Usurpation hervorgehoben, sie aber durch göttliches Eingreifen erklärt und durch die Rückkehr der legitimen Dynastie durch Ludwig VIII. als vollständig neutralisiert betrachtet. Der den Kapetingern anhaftende Makel, nur durch einen Bruch des Geblütsrechts auf den Thron der Franken gelangt zu sein, sollte damit eine Rechtfertigung ihrer Legitimität gegeben werden, die seit den Tagen Ludwigs VIII. und seines Vaters nie wieder angezweifelt wurde. Auch bei Ludwig schlug sich die neue karolingische Identität der Dynastie in ihrem Namenskode nieder, indem sein jüngster postum geborener Sohn den Namen Karls des Großen erhielt, den auch spätere Generationen der Kapetinger benutzten.
    Bereits der Kanoniker Aegidius von Paris (um 1160 bis um 1214) hatte dem jungen Kronprinzen Ludwig VIII. den Herrscherspiegel Karolinus gewidmet, in dem er die Taten Karls des Großen während dessen Spanienfeldzug beschrieb.[6] Dem Prinzen sollte diese Darstellung als Erinnerung an die einstige Vormachtstellung der Franken in Europa dienen und dazu ermuntern, diese nach dem Vorbilde Karls zu erneuern.

    Beim Tod Ludwigs VIII. lebten sechs seiner Söhne und eine Tochter. Der jüngste Sohn Karl ist vielleicht postum geboren, wobei bei diesem auch eine Identitätsgleichheit mit Stephan vermutet wird. Ludwig VIII. hatte im Juni 1225 vor Beginn seines Kreuzzuges ein Testament niedergelegt, in dem er die Erbverfügungen für fünf seiner ihm überlebenden Söhne bestimmte.[8] Der sechste Sohn Stephan ist wohl erst nach der Aufsetzung des Testaments geboren. Demnach sollte der erste Sohn (Ludwig IX.) im Königtum nachfolgen, der zweite (Robert) sollte für die Grafschaft Artois, der dritte (wohl Johann) für die Grafschaften Anjou und Maine, der vierte (Alfons) für die Grafschaft Poitiers und der fünfte (Philipp-Dagobert) schließlich für eine geistliche Laufbahn bestimmt werden.[9] Johann und Philipp-Dagobert starben beide 1232 noch vor der Umsetzung des Testaments und der vermutlich postum geborene Karl rückte in die Erbverfügung Johanns auf.

    Ludwig heiratete Königin Blanka von Kastilien am 23 Mai 1200 in Port-Mort. Blanka (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)) wurde geboren in vor dem 4 Mär 1188 in Palencia; gestorben am 27 Nov 1252 in Paris, France; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Maubuisson. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 111. König Ludwig IX. von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Apr 1214 in Poissy, FR; gestorben am 25 Aug 1270 in Karthago.
    2. 112. Robert I. von Artois (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 17 Sep 1216; gestorben am 8 Feb 1250 in Al-Mansura.
    3. 113. Prinz Alfons von Frankreich (von Poitou)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Nov 1220 in Poissy; gestorben am 21 Aug 1271 in Corneto, Siena.
    4. 114. König Karl I. von Anjou (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Mrz 1227; gestorben am 7 Jan 1285 in Foggia, Apulien, Italien.

  23. 61.  Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel)Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel) Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Balduin4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Flandern und Hennegau (ab 1205)

    Notizen:

    Johanna hatte mit Fernando eine 1231 geborene Tochter, Maria, die aber 1235 starb.
    Johannas Ehe mit Thomas II. blieb kinderlos.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_(Flandern)

    Johanna, auch genannt Johanna von Konstantinopel (* 1200; † 5. Dezember 1244 in Marquette-lez-Lille) war ab 1205 eine Gräfin von Flandern und Hennegau. Sie war die ältere von zwei Töchtern des Grafen Balduin IX. von Flandern (Balduin VI. von Hennegau) und der Marie von Champagne.

    Leben
    Im Jahr 1198 hatte Fulko von Neuilly im Auftrag des Papstes Innozenz III. den Kreuzzug gepredigt; Graf Balduin IX. war einer der Ersten, die dem Aufruf folgten.
    Im Jahr 1200 wurde Johanna geboren, 1202 folgte ihre Schwester Margarete. Im Sommer 1202 brachen die Kreuzritter von Venedig aus zum Vierten Kreuzzug auf, unter ihnen befanden sich auch Johannas Eltern. Graf Balduin hatte seine beiden Grafschaften wie auch die Töchter der Obhut seines Bruders, Markgraf Philipp von Namur, anvertraut. Marie von Champagne starb am 9. August 1204 im heiligen Land. Graf Balduin, der im gleichen Jahr erster Kaiser des Lateinischen Kaiserreichs von Konstantinopel geworden war, geriet am 11. Juni 1205 in die Gefangenschaft der Bulgaren, in der er starb. Johanna erbte als sein ältestes Kind Flandern und Hennegau, die einstweilen von Philipp von Namur weiter regiert wurden.
    Während eines Kriegs mit Frankreich geriet Philipp von Namur in die Gefangenschaft Königs Philipps II. August, aus der er sich nur freikaufen konnte, indem er im August 1210 die Ehe mit der Prinzessin Maria einging. Weiterhin musste er seine beiiden Nichten der Obhut des französischen Königshofs übergeben, womit auch die Regierung in Flandern und Hennegau von der Krone übernommen wurde. Am 1. Januar 1212 wurde Johanna auf Veranlassung des Königs mit dem portugiesischen Prinzen Ferdinand (Ferrand), einem Sohn des Königs Sancho I. von Portugal, verheiratet. Ferdinand wurde so Johannas Mitgraf in Flandern und Hennegau.

    Gefangennahme
    Auf ihrem Weg nach Flandern wurden Johanna und Ferrand von dem Kronprinzen Ludwig gefangen genommen, der somit die Herausgabe des Erbes seiner Mutter, Isabella von Hennegau, einer Tante Johannas, erzwingen wollte. Dieses Erbe umfasste die Grafscschaft Artois wurde aber einst von Johannas Vater nach Isabellas Tod (1190) gewaltsam zurückbehalten. Nachdem Johanna und Ferdinand die Städte Aire-sur-la-Lys und Saint-Omer an den Prinzen abgetreten hatten, wurden sie freigelassen. Sie schlossen sich aber im Gegenzug umgehend den alten Verbündeten Balduins, dem englischen König Johann Ohneland und dem deutschen König Otto IV., an und stellten sich in offener Rebellion gegen Frankreich. 1213 marschierte König Philipp II. in Flandern ein und nötigte Ferrand zur Flucht nach England.
    1214 kehrte Johannas Mann nach Flandern zurück und schloss sich dem Heer Kaiser Ottos IV. an, aber am 27. Juli 1214 wurden sie in der Schlacht bei Bouvines vernichtend geschlagen. Ferrand fiel dabei in französische Gefangenschaft, aus der erst mehr als 12 Jahre später, im Januar 1227, freikam. Johanna regierte nun Flandern und Hennegau alleine.

    Streit mit Margarete
    In diesen Jahren führte sie eine Auseinandersetzung mit Burkhard von Avesnes, der ihre Schwester Margarete geheiratet hatte. Da dieser aber geistliche Weihen empfangen hatte, galt diese Ehe als ungültig. Da Johanna keine eigenen Kinder hatte, war somit die Erbfolge zu ihrer Schwester gefährdet. Im Jahr 1216 erreichte sie bei Papst Innozenz III. Burkhards Exkommunikation, worauf sich Margarete 1220 von ihm trennte. Im Jahr 1225 trat in Flandern ein Mann auf, der behauptete, er sei der nach 20 Jahren Abwesenheit zurückgekehrte Graf Balduin. Mit dieser Behauptung fand er in vielen Kreisen auch Unterstützung. Lediglich mit Hilfe ihres Vetters Ludwig, jetzt König Ludwig VIII. von Frankreich, konnte Johanna einen Aufstand zu Gunsteen des Betrügers unterdrücken. Ferrand kehrte 1227 aus der Gefangenschaft zurück. 1231 bekam Johanna eine Tochter, die bereits 1235 starb, 2 Jahre nach Ferrands Tod. 1234 hatte sie Johann von Nesle die Burggrafschaft Brügge abgekauft. Am 2. Apriril 1237 heiratete Johanna den Grafen Thomas II. von Savoyen, der ab 1239 als ihr Ehemann ebenfalls den Titel eines Grafen von Flandern und Hennegau führte. Da Johanna am 5. Dezember 1244 kinderlos starb, gingen die Grafschaften an ihre Schwester Margarete, womit aber auch Aufgrund deren familiärer Probleme der flämische Erbfolgekrieg ausgelöst wurde.
    Johanna wurde in der Zisterzienserabtei von Marquette bestattet.



    Weblinks
     Commons: Johanna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Materialsammlung

    Johanna heiratete Graf Thomas II. von Savoyen am 2 Apr 1237. Thomas (Sohn von Graf Thomas I. von Savoyen und Béatrice Marguerite von Genf) wurde geboren in 1199; gestorben am 7 Feb 1259 in Aosta; wurde beigesetzt in Abtei Hautecombe. [Familienblatt] [Familientafel]

    Johanna heiratete Fernando (Ferdinand, Ferrand) von Portugal am 1 Jan 1212. Fernando (Sohn von König Sancho I. von Portugal, der Besiedler und Prinzessin Dulce von Barcelona) wurde geboren am 24 Mrz 1188; gestorben am 26 Jul 1233; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette. [Familienblatt] [Familientafel]


  24. 62.  Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Balduin4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1202; gestorben in 1280; wurde beigesetzt in Abtei Flines.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: cir 1234, Flines; Gründerin der Abtei Flines https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Flines
    • Titel (genauer): 1244-1253, Hennegau; Gräfin von Hennegau https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau
    • Titel (genauer): 1244-1278, Flandern; Gräfin von Flandern als Margarethe II. https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_II._(Flandern)

    Margarete II. genannt von Konstantinopel oder die Schwarze (* 1202; † 1280) war von 1244 bis 1278 Gräfin von Flandern und von 1244 bis 1246 Gräfin von Hennegau. Mit ihrem Tod erlosch das Haus Flandern.

    Leben
    Margarete war die jüngere Tochter von Kaiser Balduin I. von Konstantinopel und seiner Frau Marie de Champagne. Vor Margarethes Geburt war Kaiser Balduin I., der gleichzeitig als Balduin IX. Graf von Flandern und als Balduin VI. Graf von Hennegau war, zum Vierten Kreuzzug aufgebrochen und hatte 1204 das Lateinische Kaiserreich begründet. Margarete und ihre ältere Schwester Johanna wurden mit dem Tode ihrer Eltern 1204/05 Vollwaisen und wuchsen unter der Vormundschaft ihres Onkels Philipp von Namur auf.
    Margarete heiratete 1212 Burkhard von Avesnes, einen Adligen aus dem Hennegau. Diese Ehe wurde nach der (insoweit einvernehmlichen) Hochzeit durch die ältere Schwester Johanna in Frage gestellt und bekämpft. Papst Innozenz III. kritisierte die Ehe, annullierte sie aber nicht, wie von Johanna gewünscht. Burchard, mit dem Margarete zwei Söhne, Johann von Avesnes und Balduin, hatte, wurde in diesem Zusammenhang von 1219 bis 1221 in Haft genommen und nur unter der Bedingung der Trennung von Margarete wieder freigelassen. Unter dem Einfluss ihrer älteren Schwester heiratete sie Wilhelm II. von Dampierre. Aus dieser Ehe hatte sie zwei Söhne, die Grafen Wilhelm II. von Flandern und Guido I. von Flandern.

    Flämischer Erbfolgekrieg
    Diese zweite Ehe ohne den Vollzug der Trennung der ersten erregte als Bigamie großes Aufsehen, da wesentliche Erbfolgen von der Legitimität ihrer Kinder abhingen. Als sie 1246 ihren Sohn Wilhelm zum Mitregenten von Flandern und designierten Alleinerben von Hennegau und Flandern einsetzte eskalierte der Streit mit ihrem Sohn Johann aus erster Ehe. König Ludwig IX. von Frankreich bestimmte 1246 als Schiedsrichter, dass die Kinder Avesnes die Grafschaft Hennegau und die Abkömmlinge aus der Beziehung mit Wilhelm von Dampierre die Grafschaft Flandern erhalten sollten. Da Margarete Johann im Hennegau aber nicht, wie Wilhelm in Flandern, an der Regierung beteiligte eskalierte der Streit 1251 erneut. Johann gewann die Unterstützung seines Schwagers, des Grafen Wilhelm von Holland. Von diesem wurde Guido in der Schlacht bei Westkapelle schließlich besiegt, woraufhin Margarethe gezwungen war ihrem Sohn Johann die Grafschaft Hennegau zu überlassen. Margarethes Versuche, die Grafschaft Hennegau stattdessen an Karl von Anjou zu verkaufen, endeten ergebnislos. Bei Johanns Tod 1257 war dessen Sohn, Margarethes Enkel Johann noch minderjährig. So gelang es Margarethe sich wieder in den Besitz der Grafschaft Hennegau zu versetzen, die sie erst nach ihrem Tod jenem Johann überließ.
    Margarete wurde nach ihrem Tod in der Abtei Flines bestattet.


    Literatur
    • Theodor Wenzelburger: Margaretha von Flandern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 322 f.

    Margarethe heiratete Burkhard von Avesnes in 1212. Burkhard (Sohn von Herr Jakob von Avesnes und Adela von Guise) wurde geboren in cir 1182; gestorben in 1244 in Rupelmonde, Flandern. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 115. Johann von Hennegau (von Avesnes)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Mai 1218 in Houffalize, Wallonien; gestorben am 24 Dez 1257.

    Margarethe heiratete Guillaume II. (Wilhelm) von Dampierre in 1223. Guillaume (Sohn von Herr Guy II. (Guido) von Dampierre und Mathilde I. von Bourbon) gestorben am 3 Sep 1231; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Orchies (Arrondissement Douai), dann ab 1257 in der Abtei Flines. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 116. Jeanne (Johanna) von Dampierre  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1224.
    2. 117. Graf Guido (Guy) I. von Flandern (Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1226; gestorben am 7 Mrz 1305 in Compiègne, Frankreich.
    3. 118. Vizegraf Johann I. (Jean) von Dampierre  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1228; gestorben in 1257/1258.

  25. 63.  Jolante von CourtenayJolante von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (31.Jolante4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1200 in Courtenay, Loiret; gestorben in 1233.

    Notizen:

    Jolante hatte mit Andreas II. eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jolante_von_Courtenay

    Jolante von Courtenay[1] (ungarisch: Courtenay Jolán; * um 1200 in Courtenay (Loiret), Frankreich; † 1233) war als Ehefrau des Königs Andreas II. eine Königin von Ungarn. Sie war die Tochter von Peter von Courtenay († 1217), Graf von Auxerre, und der Jolante von Flandern († 1219). Väterlicherseits entstammte sie dem Haus Courtenay, einer Nebenlinie der Kapetinger, mütterlicherseits dem Haus Flandern.

    Im Februar 1215 heiratete sie in Székesfehérvár als dessen zweite Ehefrau König Andreas II. von Ungarn (* um 1177; † 1235). Dessen erste Ehefrau Gertrud von Andechs war 1213 ermordet worden.
    Mit ihm hatte sie eine Tochter, Yolanda von Ungarn.
    Jolante und Andreas wurden im Egreser Kloster beigesetzt.



    Anmerkung
    1 Diverse Namensformen in denen sie auch genannt wird sind: Jolanthe, Yolande, Yolanda, Violante, Yoles, Hyolenz Capet-Courtenay.
    Weblinks
    • Jolanthe de Courtenay bei Mittelalter Genealogie

    Familie/Ehepartner: König Andreas II. von Ungarn (Árpáden). Andreas (Sohn von König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Agnès von Châtillon) wurde geboren in cir 1177; gestorben in 1235 in Ofen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 119. Königin Yolanda (Violante) von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1219; gestorben am 9 Okt 1251 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster Santa Maria de Vallbona.
    2. 120. Prinz Stephan von Slowenien (von Ungarn) (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1235; gestorben in 1272.

  26. 64.  Maria von CourtenayMaria von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (31.Jolante4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben in nach 1228.

    Maria heiratete Kaiser Theodor I. Laskaris (Nicäa, Byzanz) in 1219. Theodor (Sohn von Manuel Laskaris und Johanna Karatzaina) wurde geboren in cir 1174; gestorben in 1222. [Familienblatt] [Familientafel]


  27. 65.  Eleonore von CourtenayEleonore von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (31.Jolante4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1)

    Familie/Ehepartner: Philipp von Montfort. Philipp (Sohn von Guido von Montfort und Helvis (Helene) von Ibelin) wurde geboren in cir 1206 in Heiliges Land; gestorben am 17 Mrz 1270 in Tyrus. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 121. Philipp II. von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1225; gestorben am 24 Sep 1270 in Tunis; wurde beigesetzt in Saint-Vincent, Castres.

  28. 66.  Kaiser Balduin II. von CourtenayKaiser Balduin II. von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (31.Jolante4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1217 in Konstantinopel; gestorben in 1274 in Königreich Neapel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Kaiser des Lateinischen Reichs (Byzantinisches Reich) (1228 bis 1261), Graf von Namur (1237 bis 1259)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_II._(Lateinisches_Kaiserreich)

    Balduin von Courtenay (* 1217 in Konstantinopel; † 1274 im Königreich Sizilien-Neapel) war als Balduin II. von 1228 bis 1261 der letzte in Konstantinopel amtierende Kaiser des Lateinischen Reichs in Romanien (Byzantinisches Reich) aus dem Haus Courtenay. Von 1231 bis 1237 teilte er sich die Kaiserwürde mit seinem regierenden Schwiegervater Johann von Brienne und führte diese nach seiner Vertreibung aus Konstantinopel bis zu seinem Tod formell weiter. Auch war er von 1237 bis 1259 der amtierende Graf von Namur.

    Herkunft
    Balduin war das jüngste Kind Peters von Courtenay und der Jolante von Flandern. Väterlicherseits war er ein Abkömmling des französischen Königsgeschlechts der Kapetinger, mütterlicherseits war er ein Neffe der ersten beiden lateinischen Kaiser von Konstantinopel, Balduin I. und Heinrich.
    Nach dem kinderlosen Tod Kaiser Heinrichs im Jahr 1216 wurde Peter von Courtenay als dessen Schwager von den Baronen des in Folge des Vierten Kreuzzuges 1204 errichteten fränkisch-lateinischen Kaisertums zu Konstantinopel zum neuen Kaiser proklalamiert. Am 9. April 1217 wurde er in Rom von Papst Honorius III. zum Kaiser gesalbt und gekrönt. Auf dem weiteren Weg in das ferne „Romanien“ geriet Peter in Eprius in die Gefangenschaft von Theodoros I. Komnenos Dukas, in der er vermutlich Endde 1217 starb. Seine Frau Jolante, die sich während der Reise von Peter getrennt hatte, erreichte währenddessen mit ihrem Anhang Konstantinopel und übernahm dort stellvertretend die Regentschaft. Hier wurde auch Balduin wahrscheinlich im Spätjahahr 1217, vielleicht auch in den ersten Januartagen 1218, geboren.[1] Als Kaiser gebrauchte er später auf seinen Siegeln die griechische Titulierung „Balduin der Flame, der purpurgeborene Herrscher“ (Βαλδουίνος δεσπότης πορφυρογέννητος ὁ Φλάντρας / Baldouinos Despotēs Porphyrogennētos ho Phlandras),[2] mit der er auf seine Geburt in der Porphyra-Kammer des Großen Palastes zu Konstantinopel verwies, die ihn dem griechischen Rechtsprinzip der „Purpurgeburt“ nach, insbesondere den griechiischen Gegenkaisern von Nicäa und Despotaten von Epirus sowie dem Bulgarenreich gegenüber, zur Herrschaft über Konstantinopel legitimiere. Tatsächlich war Balduin II. der einzige amtierende Lateinerkaiser, der auch in Konstantinopel geboren wurde (sieht man von seinem Sohn ab, der nur noch ein Titularkaiser war). Zu bemerken ist hier auch die Bezugnahme Balduins auf seine Abkunft vom flämischen Haus, mit der er offensichtlich sein Kaisertum auch dem dynastischen Prinzip nach legitimiert wissen wollte, gleichwohl die Herrschaft des Hauses Courtenay durch eine Wahl der Barone und nicht aufgrund dessen Anknüpfung an das flämische Haus begründet wurde.
    Balduins Mutter ist im Spätjahr 1219 gestorben und nachdem zu diesem Zeitpunkt offenbar auch der Tod des Vaters in der Gefangenschaft gewiss geworden war, haben die lateinischen Barone die Regentschaft in Konstantinopel übernommen und zunächst den ältesten Sohn des Kaiserpaares, Graf Philipp II. von Namur, die Thronfolge angetragen. Nachdem dieser sie allerdings zurückgewiesen hatte, ist der zweite Sohn, Robert, im Jahr 1221 nach Konstantinopel gekommen um die Kaiserwürde zu übernehmen. Unter Kaiser Robert ist die lateinische Herrschaft im Jahr 1224 gegenüber den griechischen Gegenprätendenten militärisch zusammengebrochen und ihr vormals geschlossenes Herrschaftsterritorium mit dem Verlust der kleinasiatischen Gebiete, Thrakkiens und Thessalonikis zerschlagen wurden. Die tatsächliche Herrschaft der Lateiner hatte sich fortan nur noch auf das stark befestigte Konstantinopel, dem altgriechischen Raum um Theben und Athen, sowie auf Euböa, dem ägäischen Archipel und der Peloponnes beschränkt. Da die lateinischen Fürsten in Altgriechenland (Herzogtum Athen), Euböa (Herrschaft von Negroponte), dem Archipel (Herzogtum Naxos) und der Peloponnes (Fürstentum Achaia) danach räumlich von Konstantinopel getrennt waren, hatten diese seither faktisch unabhängig agieren können und die feudalrechtliche Oberhoheit ihres Kaisers nur noch formal anerkannt, dessen Herrschaft wiederum nun faktisch nur noch über die Stadt Konstantinopel und deren näheres Umland bestanden hat.

    Thronfolge und frühe Jahre
    Im Streit mit den Baronen hat Kaiser Robert 1227 Konstantinopel verlassen und ist bis spätestens zum Sommer 1228 gestorben, worauf ihm nun Balduin II. auf den Thron nachfolgen konnte.[3] In der stellvertretenden Regentschaft für den unmündigen Kaiser haben die Barone den aus Burgund stammenden Narjot de Toucy bestimmt.
    Über die frühen Jahre des jung verwaisten Balduins, insbesondere über die Gestaltung seiner Ausbildung, liegen keinerlei Berichte vor. In der Frage über die Verteidigung seines akut bedrohten Kaisertums haben die Barone in der Hauptsache aus Unterstützung aus dem lateinischen Westen gesetzt, vor allem vom Papst und aus Frankreich. Möglicherweise haben sie gar die Inthronisierung eines erwachsenen Verwandten an Balduins statt in Betracht gezogen.[4] Schließlich haben sich die Barone nach Vermittlung Papst Gregors IX. an Johann von Brienne gewandt, der sich nach seiner Entmachtung als König von Jerusalem durch Kaiser Friedrich II. als Feldherr in päpstlichen Diensten in Italien verdingte. Dem militärisch erfahrenen ehemaligen Anführer des fünften Kreuzzuges (1217–1221) haben sie die Regentschaft über Konstantinopel in der Hoffnung angetragen, dass er die in den Jahren zuvor verloren gegangenen Gebiete für die Lateiner zurückerobern möge. Der bereits im Greisenalter sttehende Brienne hat dazu allerdings die Übertragung der Kaiserwürde auf Lebenszeit als Bedingung verlangt, die ihm am 9. April 1229 in Perugia vertraglich garantiert wurde.[5] Die Verlobung Balduins II. mit Maria von Brienne, der ältesten Tochter Johanns, und eine Herrschaftsteilung mit diesem beim Erreichen des Mündigkeitsalters waren als zusätzliche Vertragsbedingungen vereinbart wurden.
    Johann von Brienne ist erst im Spätjahr 1231 mit einer Streitmacht französischer Ritter nach Konstantinopel gekommen und dort gekrönt wurden. Im selben Jahr ist die Stadt von einem Erdbeben erschüttert wurden.[6] Eine im Jahr 1233 unternommene EExpedition gegen den Gegenkaiser von Nicäa, Johannes III. Vatatzes, mit dem Versuch den Hafen Lampsakos zu erobern ist nach wenigen Wochen erfolglos eingestellt wurden, worauf sich der Anhang des regierenden Kaisers zerstreute und nach Frankreich heimgekehrt ist. Ein kombinierter Gegenangriff der Griechen im Bunde mit dem Bulgarenherrscher Iwan Assen II. im Jahr 1236 konnte einzig aufgrund deren Zwistes untereinander und dank der Flottenunterstützung Venedigs an den Mauern Konstantinopels abgewehrt werden. Im Anschluss hatte Kaiser Johann einen zweijährigen Waffenstillstand mit Johannes Vatatzes geschlossen.

    Erste Westreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Etwa um den Jahreszeitraum 1235/36 ist Balduin mündig geworden und seine Ehe mit Maria durch eine Hochzeit formalisiert wurden. Gleich darauf ist er von seinem Schwiegervater auf eine Reise in den lateinischen Westen geschickt wurden, um dort um finanzielle und militärische Hilfe zu werben. Ein Bittgesuch an den Westkaiser Friedrich II. war dabei ausgeschlossen, da dieser eingedenk der politischen Nähe der Ostkaiser zum Papst eine Allianz mit den griechischen Herrschern eingegangen waar. So ist Balduin im Spätjahr 1236 zuerst nach Rom gegangen, wo ihm Papst Gregor IX. die Unterstützung zugesichert und den französischen Klerus zur Finanzierung von vierhundert Rittern für Konstantinopel aufgefordert hat.[7] Ebenso hat der Papst den König von Navarra, Theobald I., zu einem Kreuzzug nach Konstantinopel ermutigt, worauf tatsächlich einige französische Barone positiv reagiert hatten.[8] Doch letztendlich sollten diese ihren Kreuzzug in das Heilige Land unternehmen.
    Von Rom ist Balduin im Frühjahr 1237 über Frankreich nach Namur weitergereist. Die Grafschaft Namur ist einst als Erbe seiner Mutter in den Besitz der Familie Courtenay übergegangen. Nach dem kinderlosen Tod seiner älteren Brüder Philipp II. ((† 1226) und Heinrich II. († 1229) hatte dort seine Schwester Margarete, verheiratete Gräfin von Vianden, die Verwaltung übernommen. Als letzter Sohn der Familie hat Balduin den Besitz der Grafschaft von seiner Schwester eingeklagt, die erst nacch einer Entschädigung von 7.000 Pfund zu ihrer Aufgabe bereit war.[9] Im März 1237 urkundete er erstmals als „Markgraf von Namur“ (marchio Namucensis), im Juli darauf als „Graf von Namur“ (comes Namucensis).[10] Mit dem Besitz von Namur hat sich Balduin die Feindschaft der Grafen von Luxemburg zugezogen, die ebenfalls von der alten Grafenfamilie des Namurois abstammten und deshalb auch Besitzansprüche darauf anmeldeten. Um sich vor ihnen zu schützen suchte er die politische Nähe zu Frankreich und zu seiner Cousine, der Gräfin Johanna von Flandern. Am 22. April 1238 ist Balduin in London eingezogen, hat von König Heinrich III. von England allerdings nur geringfügige Geldspenden erhalten und ist nur wenig später wieder nach Frankreich zurückgekehrt.[11]
    Inzwischen wird er vom Tod seiner Schwiegereltern im Frühjahr 1237 erfahren haben, womit er alleiniger Kaiser von Konstantinopel geworden ist. Dort hatten derweil die Barone unter Anseau de Cayeux die Regentschaft übernommen und zum Zwecke der Geldgewinnung Kunstgüter und Reliquien an italienische Kaufleute veräußert, was schon seit der Eroberung der Stadt durch die Kreuzfahrer von 1204 praktiziert worden ist. So auch am 4. September 1238, als die Barone die Dornenkrone, eine der kostbarsten Reliquienschätze der Christenheit, an einen venezianischen Kaufmann verpfändeten.[12] Und nachdem sie die Pfandsumme nach den vertraglich vereinbarten vier Monaten nicht haben zurückzahlen können, ist die Dornenkrone in den Besitz des Kauufmannes übergegangen. Frankreichs frommer König Ludwig IX. hatte davon erfahren und umgehend eine Gesandtschaft nach Konstantinopel entsandt, welche dort die Dornenkrone von dem Kaufmann erwerben sollte. Die Barone, mittlerweile wieder angeführt von Narjot de Toucy, haben den Verkauf der Reliquie an Frankreich im Dezember 1238 gebilligt und ihr sogar noch Teile vom Kreuz Christi und der Lanze des Longinus beigegeben.[13] Im Frühjahr 1239 sind die Reliquien von Konstantinopel auf Reisen gegangen, wurden dabei mehrere Wochen lang für die „Serenissima“ gewinnbringend in Venedig der Öffentlichkeit präsentiert und konnten im August 1239 in Villeneuve-l’Archevêque von König Ludwig IX. in Empfang genommen werden, welcher der Dornenkrone in Paris mit der Sainte-Chapelle einen prunkvollen Schrein errichten sollte.[14] Balduin hatte an diesem, für sein Reich kaum gewinnbringenden, Ausverkauf prestigeträchtigen Kulturerbes des griechischen Ostens kaum einen persönlichen Anteil getragen, außer dass er seine Zustimmung dafür als ein Geschenk an den König von Frankreich verbunden mit entsprechenden Gegenleistungen für Konstantinopel verstanden wissen wollte.
    Zwischen November 1238 bis spätestens zum Frühjahr 1239 hat sich Balduin wieder bei der päpstlichen Kurie zu Rom aufgehalten.[15] Dort hat er am 26. November 1238 mit dem König von Ungarn die Bedingungen für die Passage durch dessen Königreich für die Rückreise nach Konstantinopel vertraglich geregelt[16]; der Seeweg über italienische Häfen und die Adria ist von dem im Bunde mit den Griechen stehenden Westkaiser Friedrich II. blockiert wurden. Des Weiteren hat der Papst in einem Schreiben vom 19. Dezember 1238 den Klerus von England dazu aufgefordert, ein Viertel der bereitstehenden Geldmittel für den kommenden Orientkreuzzug für Konstantinopel abzuzweigen.[17] Im Frühjahr 1239 ist Balduin nach Frankreich zurückgekehrt um dort die Vorbereitungen für seine Heimreise abzuschließen. Er hatte tatsächlich ein Heer von mehreren hundert Rittern und mehreren zehntausend Infanteristen zusammenstellen können, dessen namhafte Anführer sein Cousin Humbert V. von Beaujeu, Jocerand von Brancion und Thomas von Vervins waren.[18] Vor seiner Abreise nach dem Johannistag (24. Juni 1239) hat er noch die Grafschaft Namur für 50.000 Pariser Pfund als Sicherheit an die französische Krone übergeben.[19] Neben dem finanziellen Geewinn hat er damit auch für die Sicherheit seines westeuropäischen Besitzes gesorgt, da der Graf von Luxemburg kaum Hand an das Namurois legen würde, solange über dieses die schützende Hand des Königs von Frankreich wacht, gleichwohl das Namurois dem Lehnsverband des römischen Westreichs angehört hat.

    Rückkehr
    Über Deutschland und Ungarn ziehend ist Balduin bis spätestens zum Frühjahr 1240 nach Konstantinopel zurückgekehrt, wo er zu Ostern den 15. April in der Hagia Sophia gekrönt wurde.[20] Fortan urkundete er in voller kaiserlicher Titulatur (Balduinus Dei gratiâ fidelissimus in Christo imperator a eo coronatus, Romaniæ moderator, et semper Augustus)[21], während er dies zuvor ausschließlich als „Erbe des Reiches“ getan hatte. Ausgestattet mit seiner Heeresmacht aus Frankreich und unterstützt von kumanischen Verbänden hat er unmittelbar darauf den Krieg gegen Johannes Vatatzes aufgenommen und die Festung Tzurulum (heute Çorlu) erobert und damit auf der europäischen Seite des Bosporus ein territoriales Vorfeld zu Konstantinopel geschaffen.[22] Parallel dazu hat eine venezianische Flotte einen Seesieg gegen jene des Kaisers von Nicäa erringen können. Diese Erfolge wurden allerdings durch eine Gegenoffensive des Vatatzes auf der asiatischen Seite aufgewogen, der dort die letzten Stellungen der Lateiner eroberte. Darauf hatte Balduin den Kampf beenden müssen, nachdem die Ritter seines französischen Heeres nach Ablauf ihres vereinbarten Waffendienstes die Heimreise angetreten hatten. So war er im Frühsommer 1241 zum Abschluss eines zweijährigen Waffenstillstandes mit Vatatzes gezwungen, den er 1243 um ein weiteres Jahr verlängerte.[23] In jener Zeit hatte sich die machtpolitische Stellung der Lateiner des Ostens verschlechtert, ohne das Balduin dagegen etetwas hätte unternehmen können. Schon 1241 war sein wichtigster Verbündeter im Westen, Papst Gregor IX., gestorben und dessen Nachfolger, Innozenz IV., hat durch die Aussichten an eine Vereinigung der Ostkirche mit Rom eine vorsichtige Annäherung an Johannes Vatatzes betrieben, der als ein gewichtigerer Partner erscheinen musste als der faktisch bedeutungslose „Stadtkaiser“ von Konstantinopel.
    Balduin versuchte in den folgenden Jahren, seine Position vor allem durch eine Bündnispolitik zu verbessern. Nachdem auch der Bulgarenherrscher Iwan Assen II. 1241 gestorben war, erreichte er mit dessen Nachfolger Koloman I. Assen einen Friedensschluss. Er ermutigte den Fürst von Achaia, Gottfried II. von Villehardouin, der nicht nur sein Schwager, sondern auch sein formeller Lehnsmann war und außerdem das kaiserliche Amt eines Seneschalls von Romanien bekleidete, zu einem schärferen Engagement gegen die Griechen in Europa. Dem Fürst bot er dazu den Verkauf seines französischen Familienstammsitzes Courtenay an, worüber er in einem Schreiben vom 20. Februar 1241 auch den französischen Königs unterrichtete.[24] Dieser verweigerte jedoch hat sein notwendiges Einverständnis für dieses Geschäft.
    Balduin II. bot sich in Asien dem Seldschukensultan von Ikonium als Alliierter gegen Vatatzes an, worüber er im August 1243 in einem Brief an Blanka von Kastilien berichtete.[25] Indes waren die Seldschuken bereits im Vormonat von den Mongolen in einer großen Schlacht schwer geschlagen wurden, weshalb sie darauf ebenfalls ein Bündnis mit Vatatzes bevorzugten. Als sich im folgenden Jahr auch der Westkaiser Friedrich II. durch die Verheiratung einer seiner Töchter sich mit Johannes Vatatzes dynastisch verbunden hatte, revidierte Balduin die einst von seinem Schwiegervater vorgegebene antistaufische Haltung und suchte eine Annäherung an Friedrich II., indem er sich als Vermittler im Konflikt zwischen diesem und dem Papst empfahl.

    Zweite Westreise
    Vielleicht schon im Spätjahr 1243, aber bis spätestens zum Frühjahr 1244 hat Balduin II. seine zweite Westreise angetreten, die wie seine erste vornehmlich unter dem Zeichen der Gewinnung von finanzieller und militärischer Unterstützung stand. MMit der Regentschaft hat er dabei nicht seine Frau, sondern Philippe de Toucy betraut. Zunächst ist er nach Italien gereist um dort seinen Vermittlerdienst zwischen dem Hof Kaiser Friedrichs II. und der päpstlichen Kurie zu Rom aufzunehmen. Diese Tätigkeit stellte übrigens das erste persönliche Zusammentreffen der amtierenden lateinischen Kaiser des Westens und Ostens dar. Am Gründonnerstag den 31. März 1244 war Balduin in Rom einer der Zeugen der Beeidigung der ausgehandelten Vertragsgsbedingungen zur Rekonzilierung der römischen Kirche mit dem Westkaiser durch dessen Vertreter, Graf Raimund VII. von Toulouse, Petrus de Vinea und Thaddäus von Suessa.[26] Nach diesem Verhandlungserfolg verbrachte er das folgende Jahr im Umfeld des Hofes Kaiser Friedrichs II., für den er unter anderem im Juni 1244 als urkundlicher Zeuge auftrat.[27] Allerdings sind noch im selben Jahr die Friedensbemühungen gescheitert, nachdem der Papst eine Versöhnung ausgeschlagen hat und nach Lyon geflohen war. Am 16. Juni 1245 war Balduin noch in Modena um am Tag darauf in Verona ein letztes Mal mit Kaiser Friedrich II. zusammenzutreffen.[28] Hier ist Balduin nur kurz geblieben, denn schon am 28. Juni 1245 war er in Lyon an der Seite ddes Papstes bei der Eröffnung des dort anberaumten Kirchenkonzils.[29] Sollte Balduin hier noch einmal vermittelnde Tätigkeiten unternommen haben, von denen jedenfalls keine überliefert sind, so dürften diese nicht gefruchtet haben. Denn auf der abschließenden Sitzung des Konzils im Juli 1245 ist Kaiser Friedrich II. formell in seiner Würde abgesetzt wurden. Welche Haltung Balduin dazu eingenommen hat ist nicht überliefert, allerdings sollte er zu späterer Zeit noch einmal eine prostaufische Einstellung demonstrieren.
    Auf dem Konzil hat Balduin unter anderem an der Annullierung der Ehe des Grafen von Toulouse mit Margarete von Lusignan mitgewirkt und hat anschließend im November 1245 im Gefolge des Papstes die Abtei Cluny besucht.[30] Mit dabei war auch der kastilische Infant Alfons X., der ein Cousin seiner Frau war. Auf dessen Vermittlung hin ist Balduin im August 1246 an den kastilischen Hof nach Valladolid gezogen, um dort bei König Ferdinand III. um Unterstützung zu suchen. Die Ritter des Ordens von Santiago haben ihm militärische Hilfe für zwei Jahre in Aussicht gestellt, sofern er sie dafür bezahlen könnte. Als Balduin jedoch bis August 1247 den vereinbarten Sold nicht hat aufbringen können, haben sie ihr Angebot zurückgezogen. Im Mai 1247 war er erneut in London um ein zweites Mal bei König Heinrich III. von England als Bittsteller aufzutreten, hat von diesem aber nur eintausend Mark als Kosten für seine Heimreise erhalten.[31]
    Im Juni 1247 war Balduin wieder in Namur, wo er am zwölften des Monats ein Testament aufgesetzt hat.[32] Der Streit mit Luxemburg um den Besitz des Namurois war in jener Zeit wieder aufgeflammt, nachdem die Gräfin Johanna von Flandern 1244 gestoorben war und um deren Erbe der flämische Erbfolgestreit zwischen deren Neffen aus den Häusern Avesnes und Dampierre ausgebrochen ist. Dem Johann von Avesnes ist dabei von König Ludwig IX. in einem Schiedsspruch der Besitz der Grafschaft Hennegau zugesprochen wurden, und weil die Grafschaft von Namur ein Lehn der Grafen des Hennegaus war hatte Avesnes folglich die Huldigung dafür von Balduin eingefordert. Nachdem dieser aber einen solchen Unterwerfungsakt nicht begehen wollte, hatte Avesnes den Versuch unternommen, ihm dieses Lehens zugunsten des mit ihm verbündeten Grafen von Luxemburg zu entziehen. Balduins Nähe zum französischen König und seine Parteinahme für die Dampierre haben ihn vor dieser Enteignung einstweilen geschützt. Und am 26. August 1248 hat auch der Papst gegenüber Johann von Avesnes und den ihm unterstützenden deutschen Gegenkönig Wilhelm ein Enteignungsverbot zugunsten Balduins ausgesprochen, solange sein Fall nicht eingehend gerichtlich geprüft worden ist.[33] Am 26. Juni 1247 urkundete Balduin in Paris und im Juli 1247 in Chambéry, möglicherweise bereits auf seiner Heimreise.[34]

    Ende des lateinischen Kaisertums
    Wahrscheinlich im Frühjahr 1248 ist Balduin nach Konstantinopel zurückgekehrt, dieses Mal ohne ein großes Heer mit sich führend noch mit ausreichend Geldgeschenken versehen. Von der französischen Krone hatte er lediglich 20.000 Pariser Pfund erhalten, für die er erneut die Grafschaft Namur als Sicherheit gestellt hat, deren Verkauf ihm dabei erneut untersagt worden war. Die politische Situation hatte sich in der Zeit seiner Abwesenheit noch einmal dramatisch verschlechtert. Im Jahr 1246 ist Kaiser Johannes III. Vatatzes mit Heeresmacht von Asien nach Europa gesetzt, hat die Bulgaren aus der strategisch wichtigen Festung Serres verjagt und anschließend große Gebietsgewinne bis nach Mazedonien hinein verbuchen können. Dieser Siegeslauf hatte die zuvor mit ihm rivalisierenden griechischen Herrscher von Epirus-Thessaloniki zur Anerkennung seines Kaisertums samt Unterwerfung unter seiner Oberhoheit gezwungen und es nur noch zur Frage der Zeit werden lassen, bis er auch den finalen Angriff auf Konstantinopel unternehmen würde. Mehr denn je war der hochüberschuldete Balduin nun auf militärische Unterstützung angewiesen, so dass er noch im Jahr seiner Rückkehr zum Zwecke der Geldbeschaffung seinen wenige Jahre altlten Sohn und Erben Philipp für eine nicht genannte Summe an eine Kaufmannsfamilie aus Venedig verpfändet hat.[35] Unmittelbar darauf hat er im Oktober 1248 seine Frau auf eine Reise nach Frankreich geschickt, was eine Bedingung der französischen Krone für das gewährte Darlehn war, die dort in seinem Namen Geldmittel aufbringen und den Freikauf des Sohnes erreichen sollte. Dazu hat er ihr alle Vollmachten zum Verkauf des Courtenay-Besitzes erteilt.[36]
    Politisch war Balduin ab jener Zeit zur weitgehenden Handlungsunfähigkeit verdammt, indem er nur noch ein Beobachter der um sich stattfindenden Ereignisse und des sich anbahnenden Endes seines Kaisertums war. Der kreuzfahrende König Ludwig IX. von Frankreich hatte 1249 seinem Unternehmen zur Rückeroberung Jerusalems den höheren Stellenwert beigemessen, als dafür seinem Cousin in Konstantinopel personelle Hilfe abzuzweigen.[37] 1250 ist der Westkaiser Friedrich II. gestorben, dessen Söhne waren mit einem Behauptungskampf gegen den Papst beschäftigt und deshalb als mögliche Bündnispartner ausgefallen. Papst Innozenz IV. wiederum hatte 1254 erstmals Kontakt zu Johannes Vatatzes bezüglich des Projekts einer Kirchenunion aufgenommen, das auch nach dem Tod der beiden im selben Jahr von deren Nachfolgern weiterbetrieben wurde. Von irgendwelcher Unterstützung aus Rom für die Lateiner des Ostens liegen seit jener Zeit keine Berichte mehr vor. Balduins Bedeutungsverlust als KKaiser verdeutlicht der Streit zwischen seinen nominellen Vasallen, Fürst Wilhelm II. von Achaia und Großherr Guido I. von Athen, der nicht etwa ihm zur Schlichtung vorgetragen wurde, sondern dem König von Frankreich.[38] Der Fürst von Achaia wawar der letzte Hoffnungsträger der Lateiner im Kampf gegen die Griechen, an deren Spitze ab 1259 der Kaiser Michael VIII. Palaiologos stand. In der richtungsweisenden Schlacht von Pelagonia im September 1259 trugen die Griechen den Sieg davon und der Fürst von Achaia ist in deren Gefangenschaft gefallen. Im Frühjahr 1260 hat Palaiologos erstmals einen Vorstoß vor die Mauern von Konstantinopel unternommen, der geradeso noch abgewehrt werden konnte. Noch im selben Jahr hatte er diplomatische Beziehungen zu Genua aufgenommen, der großen Konkurrentin des prolateinischen Venedigs um die Seeherrschaft im östlichen Mittelmeer, die ihren Konflikt nun auch in der Ägäis auszutragen begannen. Das Bündnis zwischen Griechen und Genuesen ist im März 1261 in Nymphaion besiegelt wurden.
    Siehe Hauptartikel: Rückeroberung von Konstantinopel 1261.
    In der Nacht des 24. Juli 1261 ist der griechische Feldherr Alexios Strategopulos mit einem kleinen Heer unbemerkt bis vor die Mauern Konstantinopels vorgedrungen, eigentlich mit dem Auftrag die Lage dort zu erkunden. Die Mauern der Stadt wareren zu diesem Zeitpunkt unterbesetzt, da die Venezianer, welche die Hauptlast der Stadtverteidigung stellten, samt ihrer Flotte auf einer Expedition im Schwarzen Meer abwesend waren. Am frühen Morgen des 25. Juli haben die Griechen im Handstreicich das Goldene Tor der Festung der sieben Türme besetzen und öffnen können, durch welches sie in die Stadt strömen konnten. Die überrumpelten Lateiner konnten dagegen kaum eine adäquate Verteidigung organisieren und hatten deshalb die Flucht auf ihre im Hafen ankernden Schiffe aufgenommen. Balduin hatte sich im Blachernen-Palast dem Kampf stellen wollen, ist von seinen wenigen verbliebenen Gefährten dann aber ebenfalls auf ein venezianisches Schiff gerettet wurden, nachdem er verwundet worden war. Nach 57 Jahren ist so die Herrschaft der Lateiner in Konstantinopel zu Ende gegangen, wo am 15. August 1261 nun Kaiser Michael VIII. Palaiologos feierlich einziehen, sich krönen lassen und die Wiederherstellung der griechisch-byzantinischen Herrschaft einschließlich ihres orthodoxen Patriarchats begehen konnte.[39]

    Letzte Jahre im Exil
    Nun seinerseits zum Exil gezwungen ist Balduin zunächst nach Euböa gesegelt und von dort weiter nach Athen, wo er sich am 22. Oktober 1261 Geld lieh und dazu als „Balduinus, per Dei gratiam fidelissimus Imperator, à Deo coronatus Gubernator Romaniæ“ urkundete.[40] Im Frühjahr 1262 erreichte er den Hof König Manfreds von Sizilien, der selbst mit Michael VIII. Palaiologos verfeindet war und ihm einen großen Feldzug zur Rückeroberung Konstantinopels versprach, sofern der Papst ihn von seiner Exkommunizierung lösen werde.[41] Daraufhin ist Balduin nach Viterbo zu Papst Urban IV. gezogen, um dort eine Versöhnung zwischen diesem und dem Stauferkönig von Sizilien zu erreichen. Doch der Papst hat eine Versöhnung rundweg abgelehnt. Stattdessen sind von ihm im Mai und Juni 1262 Kreuzzugsaufrufe nach Frankreich und Polen ergangen, mit dem Ziel, den „schismatischen Palaiologos“ aus Konstantinopel zu vertreiben.[42]
    Wohl im Frühjahr 1263 ist Balduin in Frankreich angekommen, wo er sich wieder mit seiner Frau und auch seinem Sohn Philipp wiedervereinen konnte, der bereits 1261 dank der Großzügigkeit des Königs von Kastilien aus Venedig freigekauft wurde. Seine Frau hatte hier inzwischen die Grafschaft Namur an den Graf von Luxemburg verloren, nicht ohne aber die Verfügungsgewalt über die dort noch verbliebenen Burgen an die französische Krone abgetreten zu haben, welche sie wiederum an das flandrissche Grafenhaus weitergereicht hat.[43] Philipp von Courtenay hatte noch 1263 schließlich alle gräflichen Rechte auf Namur dem Graf von Flandern für 20.000 Pariser Pfund verkauft.[44] So ist Kaiser Balduin von all seinen Besitzungen lediglich der Stammsitz seiner Familie verblieben.
    In Frankreich hat Balduin auch die Aussichtslosigkeit eines Kreuzzuges nach Konstantinopel erkennen müssen, da weder König Ludwig IX. noch irgendein Adliger den päpstlichen Aufruf dazu erhören wollte. Stattdessen wurde er Zeuge, wie zwischen dem Königshof und dem Papst Pläne zu einem Sturz König Manfreds in Sizilien zugunsten des ehrgeizigen Prinzen Karl von Anjou geschmiedet wurden. In einem Schreiben vom 2. Juli 1263 hat Balduin an König Manfred deshalb eine Warnung vor diesen Plänen zukommen lassen wollen[45], allerdings ist dieser Brief in Rimini von einem guelfischen Stadtoberen abgefangen und dem Papst in Orvieto zugespielt wurden. Ob dieser Brief einen Einfluss auf die schriftliche Kontaktaufnahme des Papstes mit Michael VIII. Palaiologos vom 18. Juli 1263 gehabt hat, in dem eine Wiederaufnahme der Unionspolitik sondiert wurde, ist unsicher.[46] Jedenfalls wollte der Papst seither nichts mehr von einem Kreuzzug zugunsten Balduins wissen, hat diesen stattdessen in einem Brief vom 28. Juli 1263 beim französischen Hof als Anhänger Manfreds denunziert und vor seinen Intrigen gewarnt.[47] Diese Parteinahme für die Sache der Staufer hat Balduin bei den Franzosen jede Reputation gekostet und ihn in das politische Abseits gestellt.
    Rehabilitieren konnte sich Balduin nun einzig durch die Aufgabe seiner Freundschaft zu König Manfred und Unterstützung für Karl von Anjou. Dessen Italienzug mit der entscheidenden Schlacht bei Benevent (26. Februar 1266) hat er nicht mitgemachtht; im Juni 1266 urkundete er noch in Paris.[48] Aber im August 1266 ist er schon beim neu gewählten Papst Clemens IV. in Viterbo, von dem er wieder in die kirchliche Gunst aufgenommen wurde. Unter Federführung des Papstes hat Balduin schließlich eine dynastisch-politische Allianz mit dem nunmehrigen König Siziliens Karl von Anjou besiegelt, die mit dem am 27. Mai 1267 zu Viterbo aufgesetzten Vertrag zu Papier gebracht wurde.[49] In diesem Vertrag wurde die Verheiratung seines Sohnes PPhilipp mit einer Tochter des Anjou vereinbart, der im Gegenzug die Rückführung der Courtenay nach Konstantinopel und Eroberung von ganz Romanien versprach, wovon dem Anjou ein Drittel zufallen sollte. Inwiefern Balduin diesen Plänen gepaart mit der Hoffnung auf eine Rückkehr nach Konstantinopel, die auch seine Heimatstadt war, je eine realistische Chance zur Verwirklichung eingeräumt hat ist unklar. Bezeichnend ist jedoch seine im Vertrag gleichfalls festgeschriebene Aufgabe aller LeLehnshoheitsrechte auf das Fürstentum Achaia zugunsten des Königs von Sizilien, womit er die Reste seines ihm noch verbliebenen „Reiches“ zusätzlich verringerte. Lehnsrechtlich ist er noch Oberlehnsherr des Herzogtums Athen geblieben, was aber de facto keine Rolle mehr spielte. Wirkliche Hoheitsrechte sollte nie wieder ein lateinischer Titularkaiser im römischen Ostreich ausüben.
    Über die letzten Lebensjahre Balduins II. liegen nur noch wenige Zeugnisse vor; offenbar verbrachte er diese abwechselnd in Frankreich und Süditalien. Im März, Juli und Dezember 1269 urkundete er wieder in Paris.[50] Laut einer venezianischen Chhronik soll er im vierten Jahr des Dogen Lorenzo Tiepolo (1271/72) gestorben sein.[51] Allerdings war er noch am 15. Oktober 1273 in Foggia bei der Hochzeit seines Sohnes anwesend.[52] Einer im Januar 1274 in Tarent ausgestellten Urkunde nach war Balduin zu jenem Zeitpunkt bereits gestorben, was durch die Verfügung zum Bau eines Grabmals für ihn in der Kathedrale von Barletta durch Karl von Anjou im Oktober desselben Jahres bestätigt werden kann, welcher außerdem im November darauf urkundlich an ihn in „leuchtender Erinnerung“ (claræ memoriæ) gedachte.[53]

    Familie[
    Balduin II. ist am 9. April 1231 mit Maria von Brienne (* 1225; † 1275) verlobt worden, die er wahrscheinlich im Jahreszeitraum 1235/36 geheiratet hat. Das einzige bekannte Kind aus der Ehe war der spätere Titularkaiser Philipp (* 1240/41; † 1283).


    Literatur
    • Robert Lee Wolff: Mortgage and Redemption of an Emperor’s Son. Castile and the Latin Empire of Constantinople, in: Speculum 29 (1954) 45–84.
    • Kenneth Meyer Setton: The Papacy and the Levant (1204–1571) – Volume 1. Philadelphia, 1976.
    • Jean Longnon: L’empereur Baudouin II et l’ordre de Saint Jacques, in: Byzantion, Bd. 22 (1952), S. 297–299.
    • Eloy Benito Ruano: Balduino II de Constantinopla y la Orden de Santiago. Un proyecto de defensa del Imperio Latino de Oriente, in: Hispania, Bd. 12 (1956), S. 3–36.
    Einzelnachweise
    1 Vgl. L’estoire de Eracles, in: RHC Hist. Occ. 2, S. 291.
    2 Vgl. Zacos, G. & Veglery, A.: Byzantine Lead Seals, Bd. 1 (1972), Nr. 114a–b, S. 114.
    3 Vgl. Georgios Akropolites, Annales, in: PG 140, Sp. 1050.
    4 Zwei nordfranzösische Chroniken berichten von der Nachfolge des Humbert V. von Beaujeu im lateinischen Kaisertum als Nachfolger Kaiser Roberts. Vgl. Gesta Ludovici VIII, in: RHGF 17, S. 310; Chronicon Turnense, in: RHGF 18, S. 318. Diese werdn allerdings durch keine räumlich näher liegenden Berichte bestätigt.
    5 Vgl. Tafel, G. L. Fr. & Thomas, G. M.: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig, Bd. 2 (1856), Nr. CCLXXIII, S. 265–270.
    6 Vgl. Richard von San Germano, Chronica, in: MGH SS 19, S. 364.
    7 Vgl. Auvray, L.: Les registres de Grégoire IX, Bd. 2 (1907), Nr. 3395, Sp. 512.
    8 Vgl. Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 1 (1717), Sp. 998f.
    9 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 941; Balduin von Avesnes, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 25, S. 455.
    10 Vgl. Reiffenberg, F.: Monuments pour servir a l’histoire provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, Bd. 1 (1844), Nr. VI, S. 9f, Nr. XII, S. 141.
    11 Vgl. Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 57, Bd. 3 (1876), S. 480f, 486, 517f.
    12 Vgl. Tafel, G. L. Fr. & Thomas, G. M.: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig, Bd. 2 (1856), Nr. CCXCVI, S. 346–349; Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 2744, S. 391f.
    13 Vgl. Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 2753, S. 395; Andrea Dandolo, Venetorum ducis chronicon venetum, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 12 (1728), Sp. 349.
    14 Vgl. Wilhelm von Nangis, Gesta Sancti Ludovici, in: RHGF 20, S. 526ff; Chronicon, in: ebd., S. 548; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 75f; Walter Cornut, Historia susceptions Corone spinee, hrsg. von Paul Riant in: Exuviæ sacræ constantinopolitanæ, Bd.1 (1877), S. 45–56.
    15 Vgl. Auvray, L.: Les registres de Grégoire IX, Bd. 2 (1907), Nr. 4603, Sp. 1170, Nr. 4634, Sp. 1179, Nr. 4671, Sp. 1194.
    16 Vgl. Auvray, L.: Les registres de Grégoire IX, Bd. 2 (1907), Nr. 4623, Sp. 1175f.
    17 Vgl. Bliss, W. H.: Calendar of the entries in the papal registers relating to Great Britain and Ireland: papal letters, Bd. 1 (1893), S. 177.
    18 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 946. Thomas von Vervins war ein jüngerer Bruder des Enguerrand III. von Coucy aus dem Hause Boves-Coucy
    19 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 947.
    20 Im Zusammenhang mit seiner Durchreise durch Deutschland hat eine Erfurter Chronik den Kaiser fälschlich „Theobald“ genannt. Vgl. Annales Erphordenses, in: MGH SS 16, S. 33. Für seine Krönung vgl. Notes sur la diplomatique de l’empire latine Constantinople, hrsg. von Jean Longnon in: Mélanges dédiés à la mémoire de Félix Grat, Bd. 2 (1949), S. 18.
    21 Zur Titulatur aus einer am 12. Februar 1241 in Konstantinopel aufgesetzten Urkunde vgl. Histoire de l’empire de Constantinople;…par Du Fresne du Cange, Bd. 1, hrsg. von Jean Alexandre Buchon (1826), Nr. VIII, S. 428f. Balduin II. hat seineerrscherzeit ab dem Jahr seiner Krönung gezählt. Als er zum Beispiel im Oktober 1261 in Athen urkundete, hat er das Dokument auf sein zweiundzwanzigstes Regierungsjahr (anno XXII Imperii nostri) datiert. Vgl. Acta Sanctorum, Bd. 4 (1707), S. 768f.
    22 Die Eroberung von Tzurulum hat Balduin in einem Brief an den König von England berichtet. Vgl. Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 54f.
    23 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 950; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 299.
    24 Vgl. Du Chesne, A.: Historiæ Francorum Scriptores, Bd. 5 (1649), S. 423f.
    25 Vgl. Du Chesne, A.: Historiæ Francorum Scriptores, Bd. 5 (1649), S. 424ff; Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 3123, S. 518f.
    26 Balduins Beteiligung an den Verhandlungen von 1244 und der anschließenden Vertragsbeeidigung sind aus je einem Brief des Papstes an den Landgraf von Thüringen vom 30. April 1244 und des Westkaisers an den König von England zu entnehmen. Vg. MGH Const. 2, Nr. 250, S. 340; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry R. Luard in: Rolls Series 57, Bd. 4 (1877), S. 332–336.
    27 Vgl. Huillard-Bréholles, J.-L.-A.: Historia diplomatica Friderici secundi, Bd. 6/1 (1860), S. 195ff.
    28 Vgl. Chronicon Mutinense, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 15 (1729), Sp. 561; Roland von Padua, Chronica, in: MGH SS 19, S. 82.
    29 Vgl. Vitæ Romanorum Pontificum, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 3/2 (1724), Sp. 399; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 431; Wilhelmon Puylaurens, Historia Albigensium, in: RHGF 20, S. 770; Balduin von Avesnes, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 25, S. 454.
    30 Vgl. Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 3367, S. 575; Chronicum cluniacense, hrsg. von Martin Marrier & André du Chesne in: Bibliotheca cluniacensis (1915), Sp. 1666.
    31 Vgl. Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 431; Close Rolls of the reign of Henry III, 1242–1247 (1916), S. 510.
    32 Vgl. De Laborde, J.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 3604, S. 11f; Histoire géneálogique des ducs de Bourgogne de la maison de France, hrsg. von André du Chesne (1628), preuves S. 138f.
    33 Vgl. Reiffenberg, F.: Monuments pour servir a l’histoire provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, Bd. 1 (1844), Nr. XIII, S. 141f.
    34 Vgl. De Laborde, J.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 3605, S. 12; De Wree, O.: La généalogie des comtes de Flandre, Bd. 1 (1642), S. 207f.
    35 Vgl. Marino Sanudo, Secreta Fidelium Crucis, hrsg. von Jacques Bongars in: Gesta Dei Per Francos, Bd. 2 (1611), S. 73; Istoria del Regno de Romania, hrsg. von Charles Hopf: Chroniques Gréco-Romanes (1873), S. 115f; „Fragmentum“, hrsg. ebd.,. 171ff.
    36 Vgl. De Laborde, Joseph: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 3727, S. 50.
    37 Vgl. Jean de Joinville, Histoire de Saint Louis, in: RHGF 20, S. 211f.
    38 Vgl. Chronique de Morée aux XIIIe et XIVe siècles, hrsg. von Alfred Morel-Fatio (1885), S. 52.
    39 Vgl. Chronique de Morée aux XIIIe et XIVe siècles, hrsg. von Alfred Morel-Fatio (1885), S. 54; Georgios Akropolites, Annales, in: PG 140, Sp. 1210f; Martino da Canale, Les estoires de Venise, hrsg. von Filippo Luigi Polidori, La cronique ds Veniciens de maistre Martin da Canal, in: Archivo Storico Italiano, Bd. 8 (1845), S. 480f; Wilhelm von Nangis, Chronicon, in: RHGF 20, S. 558.
    40 Vgl. Acta Sanctorum, Bd. 4 (1707), S. 768f.
    41 Vgl. Martino da Canale, Les estoires de Venise, hrsg. von Filippo Luigi Polidori, La cronique des Veniciens de maistre Martin da Canal, in: Archivo Storico Italiano, Bd. 8 (1845), S. 498–503.
    42 Vgl. Potthast, A.: Regesta Pontificium Romanorum, Bd. 2 (1895), Nr.18332, S. 1489; Guiraud, J.: Les registres d’Urbain IV, Bd. 2 (1901), Nr. 131, 132, S. 46ff.
    43 Vgl. Wauters, Alphonse: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, Bd. 5 (1876), S. 182; Duvivier, Charles A.: La querelle des d’Avesnes et des Dampierre, Bd. 2 (1894), Preuves Nr. CCXCI, S. 523;e Laborde, Joseph: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 4424, S. 417ff.
    44 Vgl. Wauters, Alphonse: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, Bd. 5 (1876), S. 285f.
    45 Vgl. Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 2 (1717), Nr. XI, Sp. 23ff.
    46 Vgl. Guiraud, J.: Les registres d’Urbain IV, Bd. 2 (1901), Nr. 295, S. 134ff.
    47 Vgl. Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 2 (1717), Nr. X, Sp. 23.
    48 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5157, S. 174ff.
    49 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5284, S. 220–224; Del Giudice, G.: Codice diplomatico del regno di Carlo I. e II. d’Angiò, Bd. 2/1 (1869), Nr. IV, S. 30–44.
    50 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5500, S. 331f, Nr. 5566, S. 375; Werveke, Nicolas van: Cartulaire du Prieuré de Marienthal, Bd. 1 (Publications de la Section Historique de l’Institut Grand-Ducal de Luxemburg 38, 1885), Nr. 120, S. 99f.
    51 Vgl. Andrea Dandolo, Venetorum ducis chronicon venetum, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 12 (1728), Sp. 382.
    52 Vgl. Genealogia di Carlo I. di Angiò: prima generatione, hrsg. von Camillo Minieri Riccio (1857), S. 115f, Anm. 255.
    53 Vgl. Del Giudice, G.: Codice diplomatico del regno di Carlo I. e II. d’Angiò, Bd. 2/1 (1869), S. 41f, Anm. 5, Nr. 6–7; Histoire de l’empire de Constantinople;…par Du Fresne du Cange, Bd. 2, hrsg. von Jean Alexandre Buchon (1826), Nr. II, S.23ff.

    Balduin heiratete Kaiserin Maria von Brienne in 1236/1237. Maria (Tochter von Johann von Brienne (von Jerusalem) und Kaiserin Berenguela (Berengaria) von León (von Kastilien)) wurde geboren in Apr 1225 in Capua; gestorben in 1275; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 122. Philipp von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1240/1241 in Konstantinopel; gestorben in 15 oder 25 Dez 1283.

  29. 67.  Herr Guichard II. von Montpensier (Beaujeu)Herr Guichard II. von Montpensier (Beaujeu) Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Sibylle4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben in vor 1256.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Montpensier; Herr von Montpensier

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die französische Herrschaft Montpensier (benannt nach dem Ort Montpensier im Département Puy-de-Dôme) kam Ende des 12. Jahrhunderts durch Heirat aus dem Besitz der Herren von Thiern in den Besitz der Herren von Beaujeu, die sie wiederum durch Heirat an das Haus Frankreich-Dreux vererbten. Da die Nachkommen aus dieser Ehe 1346 ausstarben, traten die Vizegrafen von Ventadour aus dem Haus Comborn 1358 das Erbe an.
    Zitat vom Sep 2023 aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Montpensier

    Guichard heiratete Herrin Catherine von Clermont (Auvergne) in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 123. Herr Humbert II. von Montpensier (Beaujeu)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 14 Nov 1285.

  30. 68.  Agnes von BeaujeuAgnes von Beaujeu Graphische Anzeige der Nachkommen (32.Sibylle4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben in 1231; wurde beigesetzt in Abtei von Clairvaux.

    Agnes heiratete Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger in 1222. Theobald (Sohn von Graf Theobald III. von Champagne (Blois) und Gräfin Blanka von Navarra) wurde geboren am 30 Mai 1201; gestorben am 8 Jul 1253 in Pamplona. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 124. Blanche (Blanca) von Champagne  Graphische Anzeige der Nachkommen

  31. 69.  Graf Guido I. (IV.) von Saint Pol (de Châtillon)Graf Guido I. (IV.) von Saint Pol (de Châtillon) Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Elisabeth4, 15.Yolanda3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in nach 1196; gestorben in Aug 1226 in vor Avignon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gestorben bei der Belagerung von Avignon.
    • Titel (genauer): Graf von Saint-Pol und Auxerre als Guido I. (ab 1219), Herr von Montjay, Broigny und Crécy, Herr von Donzy und Saint-Aignan durch Ehe

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_I._(St._Pol)

    Guido von Châtillon (* nach 1196; † August 1226 vor Avignon) war ab 1219 als Guido I. Graf von Saint-Pol und Auxerre, außerdem Herr von Montjay, Broigny und Crécy und durch Ehe Herr von Donzy und Saint-Aignan. Er war der älteste Sohn des Walter III. von Châtillon († 1219) und der Elisabeth von Saint-Pol († 1240).

    Beim Tod seines Vaters erbte er 1219 dessen Herrschaften Montjay und Broigny. Ebenso übernahm er die Grafschaft von Saint-Pol von seiner Mutter.

    Er heiratete 1221 Agnes de Donzy († 1225), Gräfin von Nevers. Diese war die Tochter und Alleinerbin ihrer Eltern Hervé IV. de Donzy († 1223) (Haus Semur) und Mathilde von Courtenay († 1257). Sie brachte die Herrschaften ihres Vaters, Donzy und Saint-Aignan mit in die Ehe. Außerdem hatte sie Erbansprüche auf die Ländereien ihrer Mutter, nämlich die Grafschaften Tonnerre, Auxerre und Nevers und die Herrschaften Montmirail, Perche-Gouet und Cosne.

    Mit Agnes hatte Guido zwei Kinder:
    • Gaucher de Châtillon (* um 1221; † 6. April 1250), Herr von Montjay, Broigny, Donzy, Saint-Aignan; ∞ 1236 Johanna († Januar 1252), Tochter von Philipp Hurepel
    • Jolanthe de Châtillon (* um 1222; † 1254); ∞ 1228 Archambault IX. von Bourbon († 1249).

    Guido nahm 1226 im Kreuzzug König Ludwigs VIII. von Frankreich gegen die Albigenser teil. Dabei starb er im August bei der Belagerung von Avignon.[1][2] Da sein Sohn Gaucher zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig war, gelang es Guidos Bruder Hugo I. von Châtillon und Bar, die Nachfolge als Graf von Saint-Pol anzutreten und Gaucher musste sich mit den Herrschaften Montjay, Broigny, Donzy und Saint-Aignan, sowie der Aussicht auf die Grafschaften Tonnerre, Auxerre und Nevers begnügen. Auch Gaucher konnte das Erbe in den drei Grafschaften aber nicht antreten, da seine Großmutter Mathilde auch ihn überlebte. Nach Gauchers Tod 1250 gingen die Erbansprüche auf Guidos Tochter Jolanthe über, die ebenfalls vor ihrer Großmutter 1254 starb. Immerhin hatte sie eine Tochter, die schließlich 1257 die drei Grafschaften erbte.


    Literatur[
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln Band VII (1979) Tafel 17
    Einzelnachweise
    1 Chronicon Turonense, hrsg. von Léopold Delisle in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France 18 (1879), S. 316
    2 L'Estoire de Eracles empereur Liv. 32, Cap. XXII, in: Recueil des historiens des croisades (1859), Historiens Occidentaux II, S. 362. Hier fälschlich Hugo von Châtillon genannt.

    Guido heiratete Gräfin Agnès II. von Donzy (Nevers) in 1221. Agnès (Tochter von Graf Hervé IV. von Donzy (Semur) und Gräfin Mathilde von Courtenay (Nevers)) wurde geboren in cir 1205; gestorben in 1225. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 125. Gräfin Jolanthe von Châtillon (Nevers)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1222; gestorben in 1254.

  32. 70.  Graf Hugo I. (V.) von Châtillon-Saint PolGraf Hugo I. (V.) von Châtillon-Saint Pol Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Elisabeth4, 15.Yolanda3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in nach 1197; gestorben am 9 Apr 1248 in Avignon, Frankreich; wurde beigesetzt in Abtei Pont-aux-Dames, Couilly-Pont-aux-Dames, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Châtillon, Graf von Blois und Dunois als Hugo I. durch Heirat, Herr von Guise
    • Titel (genauer): 1226 bis 1248, Grafschaft Saint-Pol; Graf von Saint-Pol als Hugo V

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_I._von_Châtillon

    Hugo I. von Châtillon (* nach 1197; † 9. April 1248 bei Avignon) war Herr von Châtillon, als Hugo V. Graf von Saint-Pol und durch Ehe als Hugo I. Graf von Blois und Dunois sowie Herr von Guise.

    Leben
    Er war der jüngere Sohn von Walter III. von Châtillon († 1219, Haus Châtillon) und Elisabeth von Saint-Pol († 1240).
    Beim Tod seines Vaters 1219 erbte er dessen Herrschaften Châtillon, Troissy, Crécy und Ancre. Nach dem Tod seines älteren Bruders Guido 1226 übernahm er von diesem auch die Regierung der Grafschaft seiner Mutter, Grafschaft Saint-Pol.

    Ehen und Nachkommen
    Hugo war dreimal verheiratet. In erster Ehe heiratete er Agnes von Bar († vor 1225), Tochter des Grafen Theobald I. von Bar. Die Ehe blieb kinderlos.
    Im Jahr 1225[1] heiratete er in zweiter Ehe Maria von Avesnes, Gräfin von Blois, Erbtochter von Walter II. von Avesnes und Margarete von Blois. Durch diese Ehe erlangte Hugo von Châtillon die Grafschaft Blois sowie Erbansprüche auf eine Reihe von Herrschaften in Nordfrankreich: Avesnes, Guise, Condé, Leuze, Landrecies und Trélon. Allerdings endete mit dem Tod seiner Schwiegermutter im Jahr 1230 und seinem Amtsantritt nicht nur das Hauses Blois im Loiretal, sondern auch die politische Bedeutung der Grafschaft Blois in Frankreich. Hugo selbst spielte in der französischen Politik keine Rolle. Mit Maria hatte er vier Kinder:
    • Johann I. († 28. Juni 1279), 1249 Graf von Blois, Chartres und Dunois, Herr von Avesnes, Guise und Leuze; ∞ 1254 Alix de Bretagne, * 6. Juni 1243, † 2. August 1288, Tochter von Johann I., Herzog von Bretagne (Haus Frankreich-Dreux)
    • Guido II. († 12. März 1289), 1249 Graf von Saint-Pol, Herr von Ancre, Aubigny-en-Artois etc.; ∞ vor 1254 Mathilde von Brabant († 29. September 1288), Tochter von Herzog Heinrich II. von Brabant, Witwe des Grafen Robert I. von Artois
    • Walter IV. († 1261), Herr von Châtillon, Crécy, Crèvecœur, Troissy und Marigny
    • Hugo II. († 1255)
    Nach dem Tod Marias heiratete er in dritter Ehe Mathilde de Guînes († 1262), Tochter des Grafen Arnoul II. von Guînes (Haus Gent) und der Béatrix von Bourbourg. Auch diese Ehe blieb kinderlos.

    Tod
    Durch Matthäus Paris ist Graf Hugos Tod überliefert.[2] 1248 folgte Hugo dem Aufruf König Ludwigs IX. des Heiligen und war mit einem Kontingent von ca. 50 Rittern auf den Weg nach Marseille, wo er sich zum Sechsten Kreuzzug ins Heilige Land einschiffen wollte. Bei Avignon kam es zu einem Scharmützel mit aufständischen Dorfbewohnern, bei dem Hugo getötet wurde. Hugo von Châtillon wurde in der von ihm gegründeten Abtei Pont-aux-Dames bestattet.


    Literatur
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln Band VII (1979) Tafel 17
    Fußnoten
    1 oder April 1226 (so Europäische Stammtafeln Band III.1, 1984, Tafel 50.)
    2 Matthäus Paris, Chronica Majora, hrsg. von Henry Richards Luard in: Rolls Series 57 (1882), Vol. 5, S. 92–93

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Saint-Pol lag um den Hauptort Saint-Pol-sur-Ternoise westlich von Arras. Sie bestand seit dem 11. Jahrhundert.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Saint-Pol

    Familie/Ehepartner: Agnes von Bar-Scarponnois. Agnes (Tochter von Graf Theobald I. von Bar-Scarponnois und Ermesinde von Brienne) gestorben in vor 1225. [Familienblatt] [Familientafel]

    Hugo heiratete Gräfin Maria von Avesnes in Apr 1226. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 126. Johann I. (Jean) von Châtillon-Saint Pol  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 28 Jun 1279.
    2. 127. Graf Guido II. (Guy) von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 12 Feb 1289.
    3. 128. Herr Walter IV. (Gaucher) von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1261.

    Familie/Ehepartner: Mathilde (Mahaut) von Guînes (Haus Gent). Mathilde (Tochter von Graf Arnold II. von Guînes (von Gent) und Beatrix von Bourbourg) gestorben in 1262. [Familienblatt] [Familientafel]


  33. 71.  Graf Robert III. von DreuxGraf Robert III. von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Yolande4, 16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1185; gestorben am 3 Mrz 1234 in Braine, Frankreich; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Yved, Braine, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Braine; Graf von Braine
    • Titel (genauer): 1218 bis 1234, Grafschaft Dreux; Graf von Dreux (Haus Frankreich-Dreux)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_III._(Dreux)

    Robert III., genannt Gasteblé (bedeutet so viel wie Weizendieb), (* 1185; † 3. März 1234 in Braine) war ein Graf von Dreux und Braine. Er war der älteste Sohn des Grafen Robert II. von Dreux und dessen zweiter Ehefrau Yolande von Coucy. Sein jüngerer Bruder war Peter Mauclerc, der 1213 Herzog der Bretagne wurde.
    Der Chronist Guillaume le Breton berichtete in seiner La Philippide, dass Robert in seiner Jugend während einer Jagd ein Weizenfeld zerstört habe, was seinen eher ungewöhnlichen Beinamen erklärt.[1]

    Leben
    Robert wurde am 17. Mai 1209 zusammen mit dem Prinzen Ludwig (VIII.) in Compiègne von König Philipp II. von Frankreich zum Ritter geschlagen. Danach kämpfte er für den König gegen den Plantagenet Johann Ohneland und unterstützte seinen Bruder, Peter Mauclerc, 1213 bei der Machtübernahme in der Bretagne. Dabei geriet Robert bei der Verteidigung von Nantes in die Gefangenschaft Johann Ohnelands, die er in England verbrachte. Ein Jahr später wurde er im Tausch für den Earl of Salisbury freigelassen, der in der Schlacht bei Bouvines in französische Gefangenschaft geraten war.
    1216 kehrte Robert wieder nach England zurück, dieses Mal im Gefolge des Prinzen Ludwig, der das Königreich erobern wollte. Das Unternehmen scheiterte allerdings 1217 mit einer Niederlage der Franzosen. 1218 starb Roberts Vater, worauf er dessen Erbe antreten konnte. 1226 begleitete er den nunmehrigen König Ludwig VIII. auf den Albigenserkreuzzug und nahm an der Belagerung von Avignon teil. Nach dem Tod des Königs stand Robert zunächst wie sein jüngerer Bruder gegen die Königinwitwe und Regentin Blanka von Kastilien, nachdem er aber einige Vergünstigungen von ihr erhielt, ging er schnell auf ihre Seite über. Im Kampf gegen die rebellierenden Barone baute Robert in Nesles-en-Tardenois (heute Seringes-et-Nesles/Aisne) eine mächtige Burg nach dem Vorbild der königlichen Burg Dourdan. Sie lag dabei einer Burg seines Bruders Peter in Fère-en-Tardenois gegenüber.
    Nach seinem Tod 1234 wurde Robert in der Abtei Saint-Yved in Braine bestattet.

    Robert war seit etwa 1210 mit Aénor de Saint-Valéry († 15. November 1250) verheiratet, die ihm die Herrschaften von Saint-Valery-sur-Somme, Ault und Gamaches in die Ehe brachte.



    Weblinks
    • Webseite der Burg von Nesles (franz.)
    • mittelalter-genealogie.de: Robert III. Gateble. Archiviert vom Original am 28. September 2004, abgerufen am 1. Juni 2012.
    Einzelnachweise
    1 André Duchesne: Histoire généalogique de la maison de Dreux, S. 69. (Paris, 1631)

    Titel (genauer):
    Die französische Grafschaft Braine um den Hauptort Braine-sur-Vesle in heutigen Département Aisne wurde im 11. Jahrhundert gegründet. Sie befand sich im Einflussbereich der Grafen von Champagne.
    Durch Heirat gelangte sie im 12. Jahrhundert an die kapetingischen Grafen von Dreux, im 14. Jahrhundert an das Haus Pierrepont, Mitte des 15. Jahrhunderts an das Haus Commercy und 1536 schließlich an das Haus de La Marck, dessen Linie in Braine in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ausstarb.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Braine

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Dreux mit der Hauptstadt Dreux war eine alte französische Grafschaft im Norden des Pays Chartrain an den Grenzen der Île-de-France und der Normandie, zu der sie ursprünglich gehörte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Dreux

    Robert heiratete Herrin Aénor von Saint-Valéry in cir 1210. Aénor gestorben am 15 Nov 1250. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 129. Yolande von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1212; gestorben in 1248.
    2. 130. Graf Johann I. von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1215; gestorben in 1248/49 in Nikosia; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Yved, Braine, Frankreich.
    3. 131. Herr Robert I. von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen

  34. 72.  Vizegräfin von Mareuil Isabelle von DreuxVizegräfin von Mareuil Isabelle von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Yolande4, 16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben in nach 1242.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pacé; Dame de Pacé
    • Titel (genauer): Mareuil; Vizegräfin von Mareuil

    Isabelle heiratete Graf Jean II. (Johann) von Roucy (Pierrepont) in Datum unbekannt. Jean (Sohn von Robert I. de Pierrepont und Eustacie von Roucy) gestorben in 1251. [Familienblatt] [Familientafel]


  35. 73.  Peter von Dreux, Mauclerc Peter von Dreux, Mauclerc Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Yolande4, 16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1191; gestorben am 6 Jul 1250 in Auf See bei der Rückreise nach Frankreich.; wurde beigesetzt in In der Gruft seiner Familie in der Abtei Saint-Yved in Braine.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1213-1221, Bretagne; Herzog von Bretagne durch Heirat (als Peter I.) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne
    • Titel (genauer): 1219-1235, Richmond; Earl of Richmond https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Richmond

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Mauclerc

    Peter von Dreux oder Peter von Braine, genannt Mauclerc (schlechter Kleriker) (* 1191; † 6. Juli 1250), war aus dem Recht seiner Frau, bzw. des gemeinsamen Sohnes Herzog von Bretagne von 1213 bis 1237 und Earl of Richmond von 1219 bis 1235.
    Er war der zweite Sohn von Graf Robert II. von Dreux und Braine und Jolanthe von Coucy. Über seinen Vater war Peter ein Angehöriger der französischen Herrscherdynastie der Kapetinger, abstammend von König Ludwig VI. dem Dicken von Frankreich.
    Anfangs war er für eine Karriere im Klerus vorgesehen, gab sie aber auf, woher auch sein Beiname Mauclerc - malus clericus - stammt. Als Erinnerung an diese Zeit gilt auch die (heraldisch) rechte Ecke in seinem Wappen, die in dieser Art dem Klerus vorbehalten war. In diesem Wappenzusatz nahm er das stilisierte Hermelin, das Symboltier der Bretagne, auf.

    Biographie
    1213 wurde Peter auf Geheiß seines Vetters und französischen Königs, Philipp II. August, mit der Herzogin der Bretagne, Alix von Thouars, deren Vater zuvor gestorben war, verheiratet. Peter wurde dadurch aus dem Recht seiner Frau selbst ein Herzog der Bretagne.[1] Der König beabsichtigte mit Peters Ernennung, das Herzogtum näher an das französische Königtum heranzuführen und es zugleich aus dem Einflussbereich des Hauses Plantagenet und deren sogenanntem angevinischen Reich zu lösen. FFolglich unterstützte Peter seinen Vetter in dessen Kampf gegen den zu den Plantagenets gehörigen Johann Ohneland und kämpfte 1214 mit dem späteren König Ludwig VIII. dem Löwen bei La Roche-aux-Moines. 1216 begleitete er den Kronprinzen auch bei dessen Invasion in England, die allerdings im September des Jahres scheiterte.
    1219 wurde Peters Frau in der englischen Grafschaft Richmond investiert, wodurch sich Peter aus deren Recht als Earl of Richmond titulierte. Dadurch geriet er in ein doppeltes Vasallenverhältnis, durch das er seine Position zu Frankreich zunehmend lockerte. Erneut im Gefolge des Kronprinzen Ludwig nahm Peter 1219 an der Eroberung von Marmande und der Belagerung von Toulouse während des Albigenserkreuzzugs teil. Nach seiner Rückkehr in die Bretagne unterdrückte er einen Aufstand bretoniischer Adliger. Nach dem Tod seiner Ehefrau (1221) wurde er Regent des Herzogtums (sowie Richmonds) im Namen seines unmündigen Sohnes Johann. 1224 half er dem nunmehrigen König Ludwig VIII. bei seinem Kampf gegen den Plantagenet Heinrich III. von England (Belagerung von Niort und La Rochelle).
    In dieser Zeit avancierte Peter zum Kopf einer Opposition des französischen Lehnsadels gegen die Krone. Diese kam aufgrund des Erstarkens des Königtums in den vorangegangenen Jahren zustande, in dem die Lehnsfürsten eine Bedrohung ihrer eigenen Macht erkannten. Ihren Unmut darüber machten die Fürsten während eines erneuten Kreuzzuges des Königs in den Süden deutlich, als sie das königliche Heer bei der Belagerung von Avignon 1226 mit ihren Aufgeboten verließen, nachdem die vorgeschriiebene Vierzigtagefrist für eine Kreuzzugsbeteiligung abgelaufen war. Obwohl dazu berechtigt, wurde dies vom königlichen Hof als ein Akt des Verrats wahrgenommen. Nach dem Tod des Königs im selben Jahr blieben Peter und seine Anhänger der Krönung des unmündigen Königs Ludwig IX. demonstrativ fern, da sie die Regentschaft der Königinmutter Blanka von Kastilien ablehnten. In den zu erwartenden militärischen Auseinandersetzungen ging Peter sogar mit dem englischen Prinzen Richard von Cornnwall ein Bündnis ein. Die Regentin konnte der Opposition aber im Januar 1227 durch eine geschickte Diplomatie entgegnen, indem sie den mächtigen Grafen Theobald IV. von Champagne auf ihre Seite ziehen konnte. Dadurch erheblich geschwächt mussten sich die Rebellen am 16. März 1227 in Vendôme unterwerfen, Prinz Richard kündigte das Bündnis auf und zog sich nach England zurück.
    Peter nahm den Kampf noch im selben Jahr wieder auf, indem er versuchte, sich in Montlhéry der Person des Königs zu bemächtigen, was aber durch das rechtzeitige Eingreifen der Regentin verhindert wurde. Nach Missachtung einer Vorladung an den königlichen Hof in Melun am 31. Dezember 1227 verbündete er sich mit Philipp Hurepel, dem Onkel des Königs, und Enguerrand III. de Coucy. Der Kampf wurde zunehmend gegen den Grafen von Champagne geführt, der nun als Beschützer der Regentin auftrat. Nachdem die königliche Partei dort die Oberhand gewann, ging Peter ein Bündnis mit dem englischen König ein und huldigte ihm im Oktober 1229 für die Bretagne. Sich dadurch der Felonie schuldig machend beschleunigte er damit allerdings den Zerfall der Opposition, da seine Anhänger diesen Schritt nicht mittrugen und sich nacheinander der Krone unterwarfen. Nachdem König Ludwig IX. mit einem überlegenen Heer mehrere Burgen in der Bretagne einnahm und der englische König Heinrich III. nach seinem Feldzug in die Bretagne sich im Oktober 1230 ohne nennenswertem Kampf nach England zurückzog, gab Peter 1231 den Kampf endgültig auf. 1235 beendete er auch seine Allianz mit England und musste daher den Verlust von Richmond hinnehmen.
    1237 verlor Peter seine Machtbasis, nachdem sein Sohn mündig wurde und damit in der Bretagne die Regierung übernehmen konnte. Ihm blieb nur noch die Herrschaft über La Garnache und Montaigu, er selbst nannte sich seither „Ritter von Braine“. Während seiner Herrschaft in der Bretagne trieb Peter die Stärkung der herzoglichen Gewalt voran, verbesserte das Kanzleiwesen und intensivierte das Fiskalsystem. Wegen der Beschneidung kirchlicher Rechte geriet er mit dem bretonischen Klerus in Konflikt, den auch seine Nachfolger weiterführten.
    1239 bis 1240 nahm Peter am Kreuzzug der Barone ins Heilige Land teil, während dessen er Anfang November 1239 ein siegreiches Gefecht gegen die damaszenischen Ayyubiden kommandierte.[2] Zurück in Frankreich errang er einige Seesiege gegen die Engländer (1242 und 1243). 1249 begleitete er König Ludwig IX. auf dem Sechsten Kreuzzug. Nach der Einnahme von Damiette im Juni 1249 sprach er sich für einen Zug gegen Alexandria aus, was aber abgelehnt wurde. Am 8. Februar 1250 gehörte er zur Vorhut des Grafen Robert I. von Artois und nahm daher an der verhängnisvollen Erstürmung von al-Mansura teil. Peter war einer der wenigen, die sich lebend aus der Stadt retten konnten; ein Schwertstreich quer über sein Gesicht hatte ihn schwer verletzt. Am 6. April 1250 geriet er ebenfalls in die Gefangenschaft der Mameluken, in der er erkrankte. Nach der Freilassung im Juli desselben Jahres begab er sich zusammen mit dem Grafen Alfons von Poitiers auf die Rückreise nach Frankreich. Er starb dabei auf See.[3] Peter wurde in der Gruft seiner Familie in der Abtei Saint-Yved in Braine begraben.

    Peter hatte aus seiner ersten Ehe mit Alix drei Kinder:
    • Johann I. der Rote (* 1217, † 1286), Herzog von Bretagne
    • Yolande (* 1218, † 1272), Gräfin von Penthièvre ∞ 1235 Hugo XI. von Lusignan († 1260), Graf von La Marche und Angoulême
    • Arthur (* 1220, † 1224)

    In zweiter Ehe war Peter mit Margarethe, Tochter des Moritz II. Herr von Montaigu, verheiratet. Mit ihr hatte er einen Sohn:
    • Olivier I. (* 1231, † 1279), Herr von Machecoul



    Einzelnachweise
    1 Peter Mauclerc legte am 27. Januar 1213 in Paris gegenüber König Philipp II. August den Lehnseid für die Bretagne ab, nachdem er selbst von den bretonischen Vasallen als neuer Herzog anerkannt worden war. Siehe: Léopold Delisle: Catalogue ds actes de Philippe-Auguste. Avec une introduction sur les sources, les caractères et l'importance historique de ces documents. Durand, Paris 1856, S. 323, Nr. 1421.
    2 Vgl. Sidney Painter: The Crusade of Theobald of Champagne and Richard of Cornwall, 1239–1241. In: Kenneth M. Setton (Hrsg.): A History of the Crusades. Band 2: Robert Lee Wolff, Harry W. Hazard (Hrsg.): The Later Crusades, 1189–1311. Universiy of Wisconsin Press, Madison WI 2005, ISBN 0-299-04844-6, S. 463–486, hier S. 463 ff.
    3 The Memoirs of the Lord of Joinville. A new English Version by Ethel Wedgwood. J. Murray London 1906, II, § 8–16.
    Weblinks
     Commons: Peter Mauclerc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Pierre de Dreux bei fmg.ac (englisch)

    Peter heiratete Herzogin Alix von Thouars in 1213. Alix (Tochter von Vizegraf Guy (Guido) von Thouars und Herzogin Konstanze von der Bretagne) wurde geboren in 1200; gestorben am 21 Nov 1221; wurde beigesetzt in Abtei Notre-Dame-de-Villeneuve bei Nantes. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 132. Gräfin Yolande von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1218; gestorben in 1272.
    2. 133. Herzog Johann I. von der Bretagne, der Rote  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1217 in Château de l’Isle, Marzan; gestorben am 8 Okt 1286.

    Familie/Ehepartner: Margarethe von Montaigu. [Familienblatt] [Familientafel]


  36. 74.  Philippa von DreuxPhilippa von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Yolande4, 16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1192; gestorben in 1242.

    Notizen:

    Philippa und Heinrich II. hatten sieben Kinder, vier Söhne und drei Töchter.

    Philippa heiratete Graf Heinrich II. von Bar-Scarponnois in 1219. Heinrich (Sohn von Graf Theobald I. von Bar-Scarponnois und Ermesinde von Brienne) wurde geboren in 1190; gestorben am 13 Nov 1239 in Gaza; wurde beigesetzt in Askalon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 134. Herrin Margareta von Bar  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1220; gestorben in 1275.
    2. 135. Graf Theobald II. von Bar-Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1221; gestorben in 1291.

  37. 75.  Agnes von DreuxAgnes von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Yolande4, 16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1195; gestorben in 1258.

    Agnes heiratete Graf Stephan III. von Auxonne (von Chalon) in nach 1200. Stephan (Sohn von Graf Stephan II. von Auxonne (von Chalon) und Judith von Lothringen) wurde geboren in cir 1172; gestorben am 16 Mrz 1241 in Marnay. [Familienblatt] [Familientafel]


  38. 76.  Amalrich VII. von MontfortAmalrich VII. von Montfort Graphische Anzeige der Nachkommen (36.Alix4, 17.Laurence3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1195; gestorben in 1241 in Otranto.

    Amalrich heiratete Beatrix von Viennois in 1214. Beatrix gestorben in 1248. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 136. Adele von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 28 Mrz 1279.

  39. 77.  Graf Guido (Guy) von MontfortGraf Guido (Guy) von Montfort Graphische Anzeige der Nachkommen (36.Alix4, 17.Laurence3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben in 1220 in vor Castelnaudary.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_von_Montfort_(†_1220)

    Guido von Montfort (franz: Guy de Montfort; † 1220 vor Castelnaudary) war iure uxoris ein Graf von Bigorre aus dem Haus Montfort-l’Amaury. Er war ein jüngerer Sohn des Simon de Montfort, 5. Earl of Leicester, und der Alix de Montmorency.

    Guido nahm im jungen Alter im Gefolge seines Vaters am Albigenserkreuzzug teil. Im November 1216 wurde er in Tarbes mit der wesentlich älteren Pétronille († 1251) verheiratet, der Tochter des Grafen Bernard IV. von Comminges und Erbin der Grafschaft Bigorre.[1] Diese Ehe sollte die Machtstellung seines Vaters in Südfrankreich festigen. 1218 war er bei der Belagerung von Toulouse zugegen, bei der sein Vater getötet wurde. Bei der Belagerung von Castelnaudary im Jahr 1220 wurde Guido selbst getötet.[2]

    Mehr unter dem Link oben..

    Gestorben:
    Wurde bei der Belagerung von Castelnaudary getötet.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Castelnaudary

    Guido heiratete Gräfin Pétronille von Comminges in 1216 in Tarbes. Pétronille (Tochter von Graf Bernard IV. von Comminges und Gräfin Stephanie (Beatrix III.) von Bigorre) wurde geboren in cir 1184; gestorben in 1251. [Familienblatt] [Familientafel]


  40. 78.  Amicia von MontfortAmicia von Montfort Graphische Anzeige der Nachkommen (36.Alix4, 17.Laurence3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben am 20 Feb 1252.

    Notizen:

    Amicia und Gaucher hatten zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Amicia_de_Montfort

    Amicia de Montfort († 20. Februar 1252) war eine französische Klostergründerin des 13. Jahrhunderts. Sie war eine Tochter von Simon IV. de Montfort und dessen Ehefrau, Alix de Montmorency.
    Sie war verheiratet mit Gaucher de Joigny († vor 1237, Haus Joigny), Sire von Châteaurenard, mit dem sie zwei Kinder hatte:
    • Petronille († 1289), 1. ∞ mit Pierre de Courtenay († 1250); 2. ∞ mit Henri II. de Sully († 1269)
    • Gaucher († vor 1249), Mönch
    Amicias Vater war der Anführer des Albigenserkreuzzuges und knüpfte in dessen Verlauf enge Kontakte zu Domingo de Guzmán und dessen neu gegründeten Dominikanerorden. Amicia behielt diese Verbindung bei. Angeblich hatte sie geäußert, wenn sie schon als Frau dem Orden nicht als Predigerbruder dienen könne, so möchte sie das als Schwester tun.[1] Nach dem Tod ihres Mannes gründete sie bei Montargis für den Dominikanerorden ein Kloster für 50 Frauen, dem sie als erste Äbtissin vorstand. Sie betrieb dabei eine Verfassungsangleichung ihrer Schwesternschaft an die von Raimund von Peñafort festgelegte Ordenskonstitution. Allerdings verweigerte ihr der Ordensmeister Johannes von Wildeshausen die Inkorporation des Klosters in den Orden. Amicia wandte sich deshalb 1245 an den in Lyon weilenden Papst Innozenz IV., der in einer Bulle vom 8. April 1245 die rechtliche Inkorporation des Klosters in den Orden verfügte. Dadurch brach Amicia eine Lanze für dominikanische Frauenkonvente im Allgemeinen, die in der Folgezeit vom Orden anerkannt und in seine Reihen aufgenommen wurden.



    Literatur
    • Edeltraud Klueting: Fromme Frauen – unbequeme Frauen? Weibliches Religiosentum im Mittelalter. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2006, ISBN 3-487-13073-4.
    Anmerkung
    1 Cronica posterior: Ipsa quoque, sicut dixit, quia homo non erat, nec poterat esse frater, vel saltem soror fieret, fecit dorum sororum de Montargis et bene dotavit. ediert von Raymond Creytens: „Les Constitutions primitives des Soeurs dominicines de Montargis (1250).“ In: Archivum Fratrum Praedicatorum 17 (1947), S. 44

    Familie/Ehepartner: Gaucher de Joigny. Gaucher (Sohn von Renaud IV. von Joigny und Adèle von Nevers) gestorben in vor 1237. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 137. Pétronille von Joigny  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1289.

  41. 79.  König Friedrich II. von StaufenKönig Friedrich II. von Staufen Graphische Anzeige der Nachkommen (37.Konstanze4, 18.Beatrix3, 6.Beatrix2, 1.Gottfried1) wurde geboren am 26 Dez 1194 in Jesi, Ancona, Italien; gestorben am 13 Dez 1250 in Castel, Fiorentino, Lucerna, Italien; wurde beigesetzt am 25 Feb 1251 in Dom (Kathedrale) zu Palermo.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Frederick II, Holy Roman Emperor
    • Französischer Name: Frédéric de Hohenstaufen, Frédéric II.
    • Titel (genauer): König von Sizilien (ab 1198), Römisch-deutscher König (ab 1212), Kaiser des römisch-deutschen Reiches ( von 1220 bis zu seinem Tod). König von Jerusalem
    • Titel (genauer): King of Sicily (from 1198), King of Germany (from 1212), King of Italy and Holy Roman Emperor (from 1220), King of Jerusalem (from 1225)
    • Titel (genauer): Roi de Germanie, Roi de Sicile, Roi de Provence-Bourgogne (ou d'Arles), Roi de Jérusalem, Empereur des Romains

    Notizen:

    Friedrich hatte mit mindestens 13 Frauen wenigstens 20 Kinder.

    1. Ehefrau: 1209 Konstanze von Aragón

    Neben seiner Ehe mit Konstanze hatte Friedrich mehrere Affären.
    -Etwa zur Zeit von Heinrichs Geburt zeugte er mit einer sizilischen Adligen einen weiteren Sohn mit Namen Friedrich von Pettorano, der später ein Kastell in den Abruzzen erhielt.
    -Aus einem Verhältnis mit einer um 1194 oder 1195 geborenen schwäbischen Adligen Adelheid, einer Tochter Konrads von Urslingen, des Herzogs von Spoleto, gingen zwei Kinder hervor, der um 1215 oder 1216 geborene Enzio (Heinrich) und die zwischen 1216 und 1218 geborene Katharina.

    2. Ehefrau: 1225 Isabella von Brienne

    In den 1220er Jahren hatte Friedrich mehrere uneheliche Kinder gezeugt.
    -Einer Beziehung mit einer sizilischen Adligen entstammte der Sohn Friedrich von Antiochia.
    -Unbekannt sind die Mütter der Kinder Richard, Salvaza, Margarete und vielleicht noch weiterer; genannt werden auch ein Sohn Gerhard und eine Tochter namens Blanchefleur.
    -Wohl in der zweiten Hälfte der 1220er Jahre ging Friedrich ein Verhältnis mit Bianca Lancia ein, die aus einer piemontesischen Markgrafenfamilie stammte. Mit ihr hatte er drei Kinder.

    3. Ehefrau: 1235 Isabella von Plantagenet
    Nach der Hochzeit verschwand Isabella aus der Öffentlichkeit. Matthäus Paris behauptet, Friedrich habe „die Kaiserin mehreren maurischen Eunuchen und ähnlichen alten Ungetümen zur Obhut“ gegeben.
    Mit Isabella hatte Friedrich etwa Ende 1236 eine Tochter namens Margarete und einen Sohn, den im Februar 1238 geborenen Heinrich (auch Carlotto oder Zarlotto genannt).

    -Das Mitte der 1240er Jahre geplante Heiratsprojekt mit Gertrud von Österreich, mit dem sich der Kaiser die Unterstützung eines wichtigen Fürsten sichern wollte, scheiterte wohl an Friedrichs Exkommunikation.
    -Ebenso blieb der Plan einer Ehe mit Jutta von Sachsen unausgeführt. Diese eheliche Verbindung hätte Friedrichs Stellung im Norden des Reiches erheblich gestärkt.

    4. Ehefrau: 1245/1248 Bianca Lancia
    Im Jahr 1245 oder vielleicht erst 1248 heiratete Friedrich seine langjährige Geliebte Bianca Lancia, um die Anzahl seiner legitimen Nachkommen und möglichen Nachfolger zu erhöhen.
    Mit ihr hatte er drei vorehelich gezeugte Kinder. Das älteste war die um 1230 geborene Tochter Konstanze, die um 1241 den byzantinischen Kaiser Johannes Vatatzes heiratete. 1232 kam der Sohn Manfred zur Welt. Er trat 1254 die Nachfolge als König von Sizilien an. Das dritte Kind war wohl Violante, die um 1233 geboren wurde. Sie wurde mit dem Grafen Richard von Caserta vermählt.

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Frederick_II,_Holy_Roman_Emperor

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%A9d%C3%A9ric_II_(empereur_des_Romains)



    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(HRR)

    Friedrich II. (* 26. Dezember 1194 in Jesi bei Ancona, Italien; † 13. Dezember 1250 in Castel Fiorentino bei Lucera, Italien) aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war ab 1198 König von Sizilien, ab 1212 römisch-deutscher König und von 1220 bis zu seinem Tod Kaiser des römisch-deutschen Reiches. Außerdem führte er ab 1225 den Titel „König von Jerusalem“. Von seinen 39 Regierungsjahren als römisch-deutscher Herrscher hielt er sich 28 Jahre in Italien auf.[1]
    Nach dem Tod seines Vaters, des römisch-deutschen Kaisers Heinrich VI., gelang Friedrich die Vereinigung seines Nord- und Südreiches (unio regni ad imperium). Im Reich nördlich der Alpen konnte er sich gegen Otto IV. durchsetzen und den seit 11998 anhaltenden „deutschen“ Thronstreit beenden. Friedrich machte den Reichsfürsten nördlich der Alpen durch das Statutum in favorem principum („Statut zu Gunsten der Fürsten“) und die Confoederatio cum principibus ecclesiasticis („Bündnis mit den Fürsten der Kirche“) zahlreiche Zugeständnisse. Im Südreich hingegen wurde unter seiner Herrschaft die königliche Zentralgewalt durch eine territoriale Verwaltung und Gesetzgebung gestärkt. 1224 gründete er zu diesem Zweck die Universität Neapel. 1231 wurde mit den Konstitutionen von Melfi die erste weltliche Rechtskodifikation des Mittelalters erlassen. Mit Friedrich endete die arabische Besiedlung Siziliens, die Eingliederung der Insel in den westlich-abendländischen Kulturraum wurde vollendet. Ein Netz von Kastellen in Süditalien und bedeutende Bauten wie das Castel del Monte dienten der Herrschaftsrepräsentation und -legitimation. Sein Hof entwickelte sich zu einem bedeutenden Zentrum der Dichtung und Wissenschaft. Seiner Vorliebe für die Falknerei folgend verfasste er sein berühmtes Werk De arte venandi cum avibus („Über die Kunst mit Vögeln zu jagen“).
    Einen 1215 zugesagten Aufbruch zum Kreuzzug verschob Friedrich wegen der Reorganisation seines Königreiches Sizilien mehrfach, weswegen ihn Papst Gregor IX. 1227 exkommunizierte. Obwohl Friedrich dadurch aus der Gemeinschaft der Christenheit ausgeschlossen war, gewann er auf seinem Kreuzzug 1228/29 die wichtigsten Pilgerstätten kampflos wieder. 1230 gelang ein zeitweiliger Ausgleich mit dem Papst, aus dem die Aufhebung der Exkommunikation resultierte.
    In Norditalien konnte Friedrich II. gegenüber den aufstrebenden Kommunen nicht die traditionellen Herrscheraufgaben der Friedens- und Rechtswahrung wahrnehmen. In einer Gesellschaft, in der Ehre (honor) den sozialen Rang bestimmte, entfachten Ehrverletzungen und der daraus resultierende Zwang zum Erfolg eine für Friedrich nicht mehr zu bewältigende Herrschaftskrise. Die Auseinandersetzungen mit den Kommunen standen in engem Zusammenhang mit dem 1239 erneut ausbrechenden Konflikt mit dedem Papsttum. Auf dem Konzil von Lyon 1245 wurde Kaiser Friedrich für abgesetzt erklärt. Der Machtkampf zwischen weltlichem und geistlichem Oberhaupt wurde in bislang unbekanntem Ausmaß als Kampf der Kanzleien geführt. Friedrichs Konflikt mit den Päpsten Gregor IX. (1227–1241) und Innozenz IV. (1243–1254) verhinderte auch ein gemeinsames Vorgehen gegen die drohende Mongolengefahr. Allgemein breitete sich obendrein eine immer stärker werdende Endzeitstimmung aus, während die Exkommunikation zunehmend die auf persönlicher Treue beruhenden Bindungen seiner Herrschaft auflöste. Im römisch-deutschen Reich wurden unter Friedrich II. die Gegenkönige Heinrich Raspe und Wilhelm von Holland gewählt. In Sizilien kam es zu zahlreichen Verschwörungen und Attentatsversuchen.
    Mit dem Tod des letzten staufischen Kaisers lässt die Geschichtswissenschaft das Spätmittelalter beginnen. Die päpstliche Propaganda verteufelte Friedrich als Kirchenverfolger und Ketzer, Atheisten, Antichrist oder als Bestie der Johannes-Apokalypse. Bei seinen Anhängern galt Friedrich hingegen als das „Staunen der Welt“ (stupor mundi) oder „größter unter den Fürsten der Erde“ (principum mundi maximus).
    Seit dem späten 13. Jahrhundert trat eine Vielzahl an „falschen Friedrichen“ auf, die behaupteten, der zurückgekehrte Staufer zu sein. Bei den national gesinnten deutschen Humanisten wurde sein Großvater Friedrich „Barbarossa“ aufgewertet, die Bedeutung Friedrichs II. nahm ab. In Italien blieb das Friedrich-Bild durch die päpstliche Propaganda lange Zeit negativ. Erst in der Epoche des Risorgimento wurde Friedrich im Ringen um eine nationale Einigung als „Vater des ghibellinischen Vaterlandes“ gefeiert. In seiner 1927 veröffentlichten Biographie stilisierte Ernst Kantorowicz den Staufer in Deutschland zu einer idealen Herrscherpersönlichkeit. Dieses Friedrich-Bild blieb bis Ende des 20. Jahrhunderts prägend und wurde erst seitdem langsam von einer nüchterneren Betrachtungsweise abgelöst.

    Herkunft und Jugend
    Von besonderer Bedeutung für die Staufer in einer rangbetonten Gesellschaft war ihre prestigeträchtige Verwandtschaft mütterlicherseits mit den Saliern. Der Großvater Friedrichs II., Friedrich „Barbarossa“, verstand sich als Nachkomme des ersten Salierkaisers Konrad II., auf den er sich in Urkunden mehrfach als seinen Vorfahren bezog.[3] Nach dem Aussterben der Salier im Mannesstamm 1125 erhoben die Staufer zuerst durch Herzog Friedrich II. von Schwaben und dann durch Konrad III. vergeblich Anspruch auf die Königswürde. Erst durch die Wahl Konrads III. zum König im Jahr 1138 stiegen die Staufer zu einer Königsfamilie auf. 1152 ging die Königswürde reibungslos auf Konrads Neffen Friedrich „Barbarossa“ über, der 1155 auch Kaisiser des römisch-deutschen Reiches wurde. „Barbarossa“ führte über Jahrzehnte einen Konflikt mit Papst Alexander III. und den oberitalienischen Kommunen. In der personalen Rang- und Herrschaftsordnung des frühen und hohen Mittelalters spielte die Ehre (honor) eine besondere Rolle. Ehrverletzungen des Reichsoberhauptes waren zugleich eine Verletzung der Würde des Reiches. Die Wahrung der „Ehre des Reiches“ (Honor Imperii), die der Kaiser durch das Auftreten des Kardinals Roland und späteren Papstes Alexander III. angegriffen sah, und die Pflicht, Ehrverletzungen zu rächen, führten zu langwierigen Konflikten mit dem Papsttum.[4] Erst 1177 konnte der Konflikt im Frieden von Venedig beigelegt werden. Gegenüber den oberitalienischen Städten waren die kaiserlichen Rechte (Regalien), die Friedrich I. stärker beanspruchte als seine Vorgänger, der Anlass für jahrzehntelange Konflikte. Im Konstanzer Frieden konnte mit den Städten 1183 ein Ausgleich gefunden werden. Die Probleme mit den im Hochmittelalter wirtschaftlich immer stärker und selbständiger werdenden Kommunen Oberitaliens sollten auch die Herrschaftszeit Friedrichs II. erheblich belasten.
    Mitte der 1180er Jahre gelang „Barbarossa“ die Vermählung seines Sohnes Heinrich mit der Normannenprinzessin Konstanze von Hauteville, der Tochter von Siziliens erstem normannischen König Roger II. Heinrich beabsichtigte die Verbindung des Imperiums mit dem sizilischen Regnum (unio regni ad imperium). Seine bis dahin kinderlos gebliebene Gemahlin Konstanze brachte 1194 nach achtjähriger Ehe und mit fast vierzig Lebensjahren Friedrich zur Welt. Aus diesen Gründen kursierten um die Geburt viele Gerüchte und Legenden. Den Gegnern des Staufers zufolge war Friedrich väterlicherseits gar nicht königlicher Abstammung, sondern der untergeschobene Sohn eines Metzgers, eines Falkners oder Müllers gewesen. Nach dem Florentiner Chronisten Ricordano Malispini (um 1282) soll Konstanze, um ihre Mutterschaft zu beweisen, den Sohn öffentlich auf einem Marktplatz in einem Zelt zur Welt gebracht haben. Die antikaiserlichen Aussagen werden in der Forschung aber als wenig glaubwürdig eingestuft.[5]
    Friedrich wurde bereits nach drei Monaten der Herzogin von Spoleto übergeben. Ihr Mann Konrad von Urslingen gehörte zu den engsten Vertrauten Heinrichs VI. Am Herzogshof in Foligno verbrachte Friedrich seine ersten Lebensjahre. Um Weihnachten 1196 wählten die Fürsten in Frankfurt den gerade zweijährigen Königssohn in Abwesenheit zum römisch-deutschen König (rex Romanorum). Sein Vater wollte mit dieser Wahl vor dem Aufbruch zu seinem Kreuzzug seine Nachfolge geregelt wissen. Nach dem unerwarteten Tod des Vaters in Messina kam der fast dreijährige Friedrich, dessen Krönung zum römisch-deutschen König nicht mehr erfolgt war, im Herbst 1197 an den Hof nach Palermo. Am 17. Mai 1198 wurde er im Dom von Palermo zum König von Sizilien gekrönt. Gleichzeitig mit der Krönung zum König von Sizilien verzichtete Konstanze für Friedrich auf den Titel rex Romanorum, da der Papst eine Doppelherrschaft des nordalpinen Reiches und Siziliens befürchtete.
    Mit knapp vier Jahren verlor Friedrich am 27. November 1198 auch seine Mutter Konstanze. Friedrich war Vollwaise, woraufhin Papst Innozenz III. die Vormundschaft übernahm. Es brachen innere Machtkämpfe zwischen den rivalisierenden Parteien um die Leitung der Regierung aus. In den folgenden Jahren versuchten der Kanzler Walter von Pagliara, normannische Barone, päpstliche Legaten und Vertraute des verstorbenen Kaisers Heinrich VI. durch die Kontrolle über den kleinen Friedrich die Herrschaft auszuüben. Viele Barone nutzten die Möglichkeit, sich von der Zentralgewalt zu lösen. Die Verfügungsgewalt über den Jungen hatten Walter von Pagliara, seit November 1201 Markward von Annweiler, seit Ende 1202 Wilhelm von Capparone, vermutlich ein deutscher Heerführer, und von November 1206 bis Weihnachten 1208 wieder Walter von Pagliara.
    Über Friedrichs Kindheit in Palermo ist nichts weiter bekannt. Als Legende gilt, dass der junge König sich unbeaufsichtigt auf den Straßen Palermos herumgetrieben und von milden Gaben ernährt habe.[6] Friedrich erhielt vielmehr eine ritterliche Ausbildung, erlernte zahlreiche Sprachen, Lesen, Schreiben und Jagen.[7] Am 26. Dezember 1208 endete die Vormundschaft des Papstes. Friedrich wurde zwar nicht volljährig, trat aber in eine eingeschränkt rechtsfähige Minderjährigkeit.[8] Innozeenz hatte für Friedrich eine Ehe mit Konstanze, einer Tochter König Alfons’ II. von Aragon, vereinbart, die im Oktober 1208 durch einen Vertreter Friedrichs in Aragon geschlossen wurde.[9] Die Trauung fand dann im August 1209 statt, als Konstanze verspätet in Sizilien eintraf.[10] Bei seinen ersten eigenständigen Handlungen griff Friedrich in die Besetzung des Erzstuhls von Palermo ein und drängte wohl im Februar 1210 seinen Kanzler Walter von Pagliara aus dem Amt.

    Kampf gegen Otto IV.
    Im Reich nördlich der Alpen war durch Heinrichs Tod ein Machtvakuum entstanden. Da es keine schriftlich fixierten Normen über Königswahlen gab, wurden mit dem Welfen Otto IV. und dem Staufer Philipp von Schwaben – Friedrichs Onkel – zwei Könige gewählt, die jeweils von einer Gruppe von Fürsten unterstützt wurden. 1208 wurde Philipp in Bamberg von Otto VIII. von Wittelsbach ermordet, woraufhin Otto IV. im nordalpinen Reichsteil unangefochten die Herrschaft übernahm. Entgegen seinen Zusagen gegenüber dem Papst, seinem wichtigsten Förderer, blieb der Welfe nach seiner Kaiserkrönung 1209 in Italien und brachte seine Herrschaft zur Geltung. Er unterwarf Apulien und Kalabrien und wollte nach Sizilien übersetzen. Otto beabsichtigte, das sizilische Reich Friedrichs zu erobern und missachtete dadurch auch die päpstliche Lehnshoheit. Daraufhin wurde er vom Papst im November 1210 exkommuniziert, rückte aber dennoch weiter nach Süditalien und Sizilien vor. Sein Handeln basierrte nicht auf dem Konsens mit den Fürsten nördlich der Alpen.[11] Im Reich nördlich der Alpen wählten die Erzbischöfe Siegfried von Mainz und Albrecht von Magdeburg, der Landgraf Hermann I. von Thüringen und der böhmische König Ottokar I. Přemysysl deswegen im September 1211 in Nürnberg Friedrich II. zum „anderen Kaiser“ (alium imperatorum). Dieser war zuvor vom Papst den Fürsten als Kandidat vorgeschlagen worden. Otto kehrte angesichts der Gefährdung seines Machtanspruchs überstürzt in das Reich nördlich der Alpen zurück. Dies bestärkte Friedrich in der Überzeugung, dass nur ein Erfolg gegen seinen Konkurrenten sein sizilisches Königreich dauerhaft sichern konnte.[12] Es ging ihm aber auch darum, die Nachfolge seiner Vorfahren im Reich nördlich der Alpen anzutreten. Mit kleinem Gefolge und päpstlicher Unterstützung, aber ohne eigenes Heer machte sich Friedrich im März 1212 auf den Weg dorthin. Im selben Monat wurde Friedrichs noch nicht einjähriger Sohn Heinrich zum König von Sizilien gekrönt.
    Während des Doppelkönigtums ergriffen die Kommunen Norditaliens unterschiedlich Partei. Mailand hielt Otto IV. die Treue, während Cremona und Pavia für Philipp und dann für Friedrich eintraten. Mailand versuchte mit allen Mitteln, Friedrichs Zug in den nordalpinen Reichsteil zu unterbinden. Vor den mailändischen Verfolgern gelang es Friedrich mitten in der Nacht, mit einem Pferd den Lambro zu durchqueren. Die Annales Mediolanenses Minores, die „Kleinen Mailänder Annalen“, spotteten, dass sich Friedrich bei seiner Flucht vor den Mailändern im Fluss Lambro „nasse Hosen“ geholt habe (balneavit sarabulum in Lambro, „er badete seine Hose im Lambro“). Trotz aller Probleme erreichte Friedrich im September 1212 den Bodensee. Nur wenige Stunden vor der Ankunft Ottos in Konstanz konnte Friedrich durch den Bischof Konrad dort Einlass finden und die bedeutende Stadt im Südwesten Deutschlands für sich gewinnen. Otto vermied eine Belagerung und zog sich an den Niederrhein zurück.
    Am 26. September 1212 stellte Friedrich auf deutschem Boden seine ersten Urkunden für den König von Böhmen und den Markgrafen von Mähren aus. Die Urkunden sind unter dem Namen „Sizilische Goldene Bullen“ bekannt, weil sie mit Friedrichs siziliscchem Königssiegel in Gold beglaubigt wurden. Das berühmteste (DF. II 171) der drei Dokumente für König Ottokar I. und seinen Bruder, den mährischen Markgrafen Wladislaw Heinrich, wurde in den tschechisch-deutschen Nationaldebatten des 19. und 2020. Jahrhunderts als Grundstein für eine staatsrechtliche Stellung Böhmens gedeutet.[13] In den folgenden Wochen und Monaten vermochte Friedrich durch zahlreiche Privilegien und Vergünstigungen seine Anhänger an sich zu binden und weitere Fürsteen zu gewinnen.[14] Dadurch gelang es ihm, seine Position im ganzen Süden des Reiches zu festigen. Durch seine herrscherliche Freigebigkeit (milte) unterschied er sich deutlich von seinem welfischen Kontrahenten; dafür wurde er von Chronisten und Dichtern gepriesen, insbesondere von Walther von der Vogelweide. Im November 1212 schloss Friedrich mit dem französischen König Philipp II. August ein Bündnis,[15] das ihm 20.000 Silbermark einbrachte. Dieses Geld verteilte er unverzüglich unter den Großen des Reichs, um sie für ihre Anstrengungen im Reichsdienst zu belohnen und sich auch zukünftig ihrer Unterstützung zu versichern.
    Am 5. Dezember wurde Friedrich in Frankfurt zum König gewählt, seine Krönung wurde am 9. Dezember 1212 im Mainzer Dom durch Erzbischof Siegfried von Mainz vollzogen. Am 12. Juli 1213 bestätigte Friedrich in der „Goldbulle von Eger“ die Versprechungen, die Otto IV. dem Papst im März 1209 gemacht hatte. Friedrich verzichtete mit dem Herzogtum Spoleto und der Mark Ancona auf wichtige Gebiete in Italien und ebenso auf die von seinen Vorgängern beanspruchten Rechte bei den Bischofswahlen. In einer knappen Urkunde gab Herzog Ludwig von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein 1214 seine Zustimmung zu den Verfügungen des Königs. Damit sind erstmals fürstliche Willebriefe als neues Mittel der Konsensgewährung überliefert.[18]
    Friedrichs Herrschaft war im Reich nördlich der Alpen am Ende des Jahres 1213 noch nicht gefestigt. Zu Weihnachten 1213 ließ er den Leichnam Philipps von Bamberg nach Speyer, in die bedeutendste Grablege der römisch-deutschen Könige und Kaiser, überführen. Damit knüpfte er an die Tradition seiner salischen und staufischen Vorfahren an, um die Legitimität seiner Herrschaft öffentlich zu demonstrieren.[19]
    Otto zog zur Unterstützung seines englischen Bündnispartners, König Johann Ohneland, mit einem Heer nach Frankreich. Dort erlitt er am 27. Juli 1214 in der Schlacht bei Bouvines zwischen Lille und Tournai eine vernichtende Niederlage. Daraufhin zog Otto sich nach Braunschweig zurück und blieb von Friedrich bis zu seinem Tod unbehelligt, aber auch ohne überregionalen Einfluss. In den folgenden Monaten setzte Friedrich seine Herrschaft überall im Reich durch. Am 25. Juli 1215 ließ er ssich in Aachen, am traditionellen Krönungsort der römisch-deutschen Herrscher, vom Mainzer Erzbischof erneut krönen. Noch am selben Tag verpflichtete sich Friedrich zu einem Kreuzzug, was für ihn eine Chance war, sich als Schutzherr der gesamten Christenheit zu profilieren. Außerdem existierte die Vorstellung, dass mit der Teilnahme am Kreuzzug die vollständige Vergebung aller Sünden erlangt und Ruhm im Kampf für den Glauben erworben werden könne.[20] In Aachen setzte sich Friedrich auf den Thron Karls des Großen. Zwei Tage nach seiner Krönung beteiligte sich Friedrich bei der Umbettung der Gebeine Karls des Großen eigenhändig an der Schließung des Karlsschreines. Durch diese rituelle Handlung knüpfte er an die Karlstradition an und präsentierte sich als Nachfolger des legendären fränkischen Kaisers. Im November 1215 wurde Friedrich auf dem Vierten Laterankonzil endgültig als römisch-deutscher König anerkannt und die Aufhebung der Exkommunikation Ottos abgelehnt.
    In den Folgejahren hielt sich Friedrich vor allem im Süden des Reiches, in der traditionell staufischen Region, auf.[21] Neben den Bischofsstätten Speyer, Augsburg oder Würzburg und den Pfalzen zu Nürnberg, Ulm oder Frankfurt kam der Pfalz Hagenau wie bereits unter seinen Vorgängern eine besondere Bedeutung zu.[22] In der Stauferpfalz Hagenau im Elsass sind 22 Aufenthalte überliefert.[23]

    Mehr unter oben stehendem Link der Wikipedia..

    Frauen und Kinder
    Friedrich hatte mit mindestens 13 Frauen wenigstens 20 Kinder.[113] Einige Nachrichten über Affären des Kaisers dürften aber der päpstlichen Propaganda geschuldet sein, die ihn als Wüstling und daher für die Herrschaft ungeeignet darstellte.[1144] Friedrichs erste Ehe mit Konstanze von Aragón vermittelte Papst Innozenz III. Die Ehe wurde im August 1209 in Palermo in Anwesenheit beider Brautleute geschlossen. Konstanze war in erster Ehe mit dem 1204 verstorbenen König Emmerich von Ungarn verheiratet gewesen. Aus der Verbindung mit Friedrich ging als einziges Kind 1211 Heinrich (VII.) hervor. Nach Friedrichs Aufbruch 1212 in das Reich nördlich der Alpen blieb seine Frau in Palermo und übte die Regentschaft für den einjährigen SSohn Heinrich aus. Nach vierjähriger räumlicher Trennung holte Friedrich 1216 Konstanze und Heinrich in den nordalpinen Reichsteil. Dort verbrachte sie die überwiegende Zeit wohl im elsässischen Hagenau.[115] 1220 wurde sie zur Kaiserin gekrönt. Am 23. Juni 1222 starb Konstanze nach dreizehn Ehejahren in Catania. Die hohe Wertschätzung für seine erste Frau zeigt ihre prunkvolle Grablege im Dom zu Palermo. Bei Friedrichs künftigen Ehefrauen ging deren Herrschaftsteilhabe deutlich zurück. Auch Mitkrönungen fanden nicht statt.[116]
    Neben seiner Ehe mit Konstanze hatte Friedrich mehrere Affären. Etwa zur Zeit von Heinrichs Geburt zeugte er mit einer sizilischen Adligen einen weiteren Sohn mit Namen Friedrich von Pettorano, der später ein Kastell in den Abruzzen erhielt. Aus einem Verhältnis mit einer um 1194 oder 1195 geborenen schwäbischen Adligen Adelheid, einer Tochter Konrads von Urslingen, des Herzogs von Spoleto, gingen zwei Kinder hervor, der um 1215 oder 1216 geborene Enzio (Heinrich) und die zwischen 12116 und 1218 geborene Katharina. Enzio wurde mit Adelesia von Sardinien verheiratet. Er geriet 1249 in Gefangenschaft und starb 1272 als Gefangener der Stadt Bologna. Nach dem Tod Konstanzes heiratete der mittlerweile dreißigjährige Kaiser mit der knapp vierzehn Jahre alten Isabella von Brienne die Thronfolgerin des Königreiches Jerusalem. Die Ehe wurde wohl von Papst Honorius III. angeregt und vom Deutschordensmeister Hermann von Salza vermittelt. Die Verbindung sollte Friedrichs Kreuzzugsgelübde festigen. Die Trauung erfolgte am 9. November 1225 im Dom Santa Maria del Casale zu Brindisi. Eine 1226 geborene Tochter verstarb früh. Nach nur zweieinhalb Jahren starb Isabella 1228 an den Folgen der Geburt des gemeinsamen Sohnes Konrad IV., der später römisch-deutscher König wurde.
    In den 1220er Jahren hatte Friedrich mehrere uneheliche Kinder gezeugt. Einer Beziehung mit einer sizilischen Adligen entstammte der Sohn Friedrich von Antiochia. Unbekannt sind die Mütter der Kinder Richard, Salvaza, Margarete und vielleicht noch weiterer; genannt werden auch ein Sohn Gerhard und eine Tochter namens Blanchefleur.[117] Wohl in der zweiten Hälfte der 1220er Jahre ging Friedrich ein Verhältnis mit Bianca Lancia ein, die aus einer piemontesischen Markgrafenfamilie stammtete. Mit ihr hatte er drei Kinder. Das älteste war die um 1230 geborene Tochter Konstanze, die um 1241 den byzantinischen Kaiser Johannes Vatatzes heiratete. 1232 kam der Sohn Manfred zur Welt. Er trat 1254 die Nachfolge als König von Sizilien an. Das dritte Kind war wohl Violante, die um 1233 geboren wurde. Sie wurde mit dem Grafen Richard von Caserta vermählt.
    Die dritte eheliche Verbindung ging der mittlerweile vierzigjährige Friedrich 1235 in Worms mit der einundzwanzigjährigen Isabella von Plantagenet ein. Sie war die Schwester König Heinrichs III. von England und Tochter des verstorbenen englischen Königs Johann Ohneland. Isabella brachte zahlreiche Reichtümer in die Ehe ein. Die Mitgift belief sich auf die enorme Summe von etwa sieben Tonnen Silber.[118] Nach der Hochzeit verschwand Isabella aus der Öffentlichkeit. Matthäus Paris behauptet, Friedrich habe „die Kaiserin mehreren maurischen Eunuchen und ähnlichen alten Ungetümen zur Obhut“ gegeben.[119] Mit Isabella hatte Friedrich etwa Ende 1236 eine Tochter namens Margarete und einen Sohn, den im Februar 1238 geborenen Heinrich (auch Carlotto oder Zarlotto genannt). Isabella verstarb möglicherweise an einer Fehlgeburt am 1. Dezember 1241 nach sechsjähriger Ehe in Foggia. Das Mitte der 1240er Jahre geplante Heiratsprojekt mit Gertrud von Österreich, mit dem sich der KKaiser die Unterstützung eines wichtigen Fürsten sichern wollte, scheiterte wohl an Friedrichs Exkommunikation.[120] Ebenso blieb der Plan einer Ehe mit Jutta von Sachsen unausgeführt. Diese eheliche Verbindung hätte Friedrichs Stellung im Norden des Reiches erheblich gestärkt. Im Jahr 1245 oder vielleicht erst 1248 heiratete Friedrich seine langjährige Geliebte Bianca Lancia, um die Anzahl seiner legitimen Nachkommen und möglichen Nachfolger zu erhöhen.[121]

    Tod
    Im Dezember 1250 verstarb der Staufer überraschend, vielleicht an Typhus, Paratyphus oder Blutvergiftung. Seine letzten Stunden werden von der Geschichtsschreibung unterschiedlich geschildert. Ihm feindlich gesinnte Geschichtsschreiber zeichneteen ein Bild, das den Vorstellungen von einem typischen Ketzertod entsprach: Er soll vergiftet worden oder erstickt sein oder nach schweren Durchfällen und mit Schaum vor dem Mund einen qualvollen Tod gefunden haben. Seine Leiche soll so gestunken haben, dass sie nicht nach Palermo überführt werden konnte.[135] Damit sollte klargemacht werden, dass es sich um einen gottlosen Menschen handelte, ebenso wie es nach mittelalterlicher Vorstellung selbstverständlich war, dass der Leichnam eines heiligmäßigen Menschen angenehm duftete. Nach anderen Berichten hat der Kaiser seine Sünden bereut; darauf habe ihm Erzbischof Berard von Palermo die Absolution erteilt, bevor er als einfacher Zisterzienser gekleidet verstorben sei.[136] Zuvor hatte der Kaiser jedenfalls testamentarisch sorgfältig letzte Regelungen getroffen; so sollte unter anderem sein Sohn Konrad die Krone Siziliens erben.[137]
    Am 25. Februar 1251 wurde Friedrich in der Kathedrale von Palermo in einem Sarkophag aus Porphyr unter einem von sechs Porphyrsäulen getragenen Baldachin beigesetzt. 1257 brachte die Doppelwahl mit Alfons X. von Kastilien und Richard von Cornwall dem Reich zwei Könige, das sogenannte Interregnum. Diese Zeit endete erst mit der Wahl des römisch-deutschen Königs Rudolf von Habsburg im Jahr 1273. Nord- und Mittelitalien übernahmen regionale Machthaber. Sizilien wurde für die kommenden Jahrhunderte von landfremden Dynastien beherrscht.

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    Gestorben:
    Im Dezember 1250 verstarb der Staufer überraschend, vielleicht an Typhus, Paratyphus oder Blutvergiftung. Seine letzten Stunden werden von der Geschichtsschreibung unterschiedlich geschildert.

    Begraben:
    Friedrich wurde in der Kathedrale von Palermo in einem Sarkophag aus Porphyr unter einem von sechs Porphyrsäulen getragenen Baldachin beigesetzt.

    Friedrich heiratete Königin Jolante (Isabella II.) von Brienne (von Jerusalem) am 9 Nov 1225 in Dom Santa Maria del Casale zu Brindisi. Jolante (Tochter von Johann von Brienne (von Jerusalem) und Königin Maria von Montferrat) wurde geboren in 1212 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel; gestorben am 25 Apr 1228 in Andria, Apulien; wurde beigesetzt in Krypta der Kathedrale von Andria. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 138. König Konrad IV. von Staufen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Apr 1228 in Andria, Apulien; gestorben am 21 Mai 1254 in Lavello.

    Friedrich heiratete Prinzessin Isabella von England (Plantagenêt) am 15 Jul 1235 in Dom zu Worms. Isabella (Tochter von König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland und Gräfin Isabella von Angoulême) wurde geboren in 1214 in Gloucester; gestorben am 1 Dez 1241 in Foggia, Apulien, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 139. Prinzessin Margaretha von Staufen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1237; gestorben am 8 Aug 1270.

    Friedrich heiratete Bianca Lancia, die Jüngere in 1245/1248. Bianca wurde geboren in 1200/1210 in Agliano, Provinz Asti; gestorben in cir 1246 in Château normand de Paternò ?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 140. König Manfred von Sizilien (Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1232 in Venosa; gestorben am 26 Feb 1266 in Benevent; wurde beigesetzt in Felsental am Fluss Garigliano.

    Friedrich heiratete Königin Konstanze von Aragón am 15 Aug 1209 in Messina, Sizilien, Italien. Konstanze (Tochter von König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona) und Sancha von Kastilien) wurde geboren in cir 1179 / 1184; gestorben am 23 Jun 1222 in Catania; wurde beigesetzt in Dom (Kathedrale) zu Palermo. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 141. König Heinrich VII. von Staufen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1211 in Königreich Sizilien; gestorben in ? 12 Feb 1242 in Martirano, Kalabrien.

  42. 80.  Helisende von RethelHelisende von Rethel Graphische Anzeige der Nachkommen (38.Hugo4, 19.Manasse3, 6.Beatrix2, 1.Gottfried1)

    Helisende heiratete Graf Thomas von Le Perche in Datum unbekannt. Thomas (Sohn von Graf Gottfried (Geoffrey) III. von Le Perche und Mathilde (Mahaut) Richenza von Sachsen) wurde geboren in cir 1193; gestorben am 20 Mai 1217 in Schlachtfeld bei Lincoln. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 6

  1. 81.  Swigger V. von GundelfingenSwigger V. von Gundelfingen Graphische Anzeige der Nachkommen (40.Marguerite5, 21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1202 in Gundelfingen, Münsingen, DE; gestorben in vor 9 Mai 1251.

    Notizen:

    Name:
    Die Familie von Gundelfingen war ein Adelshaus, das sich im 11. Jahrhundert in die Zweige der Herren von Gundelfingen, Steusslingen und Justingen teilte. Es war ein Geschlecht mit bedeutender politischer Stellung, einem umfangreichen Besitz und gehörte zu den großen schwäbischen Adelshäusern. Einzelne Familienmitglieder waren hohe kirchliche Würdenträger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gundelfingen_(Adelsgeschlecht)

    Swigger heiratete Ita von Entringen in cir 1226. Ita (Tochter von Otto II. von Entringen und Adelheid von Hattstatt) wurde geboren in 1206 in Entringen, Ammerbuch, Baden-Württemberg, DE ; gestorben am 17 Mrz 1273 in Gundelfingen, Münsingen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 142. Swigger von Gundelfingen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1235 in Gundelfingen, Münsingen, DE; gestorben in 1307.

  2. 82.  Adelheid von Urach (von Freiburg)Adelheid von Urach (von Freiburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (41.Egino5, 21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1)

    Notizen:

    Adelheid und Gottfried hatten zwei Söhne.

    Familie/Ehepartner: Graf Gottfried I. von Habsburg (von Laufenburg). Gottfried (Sohn von Rudolf III. von Habsburg (von Laufenburg), der Schweigsame und Gertrud von Regensberg) wurde geboren in 1239; gestorben in 1271. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 143. Graf Rudolf III. von Habsburg (von Laufenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 15 Jul 1270; gestorben am 22 Dez 1314 in Montpellier, FR.

  3. 83.  Graf Konrad I. von Freiburg (von Urach)Graf Konrad I. von Freiburg (von Urach) Graphische Anzeige der Nachkommen (41.Egino5, 21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1226; gestorben in 1271.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1236-1271, Grafschaft Freiburg; Graf von Freiburg https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Freiburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._(Freiburg)

    Konrad I. (Freiburg)

    Konrad I. (* um 1226; † 1271) war Graf von Freiburg und Sohn des Grafen Egino V. von Urach († 1236/37) und der Adelheid von Neuffen.

    Leben
    Nach dem Tode seines Vaters 1236 teilte Konrad das Zähringer-Erbe mit seinem jüngsten Bruder Heinrich, während der zweite Sohn Eginos, Gebhard, als päpstlicher Kaplan und Pfarrrektor in Freiburg leer ausging. Heinrich, der sich fortan Graf von Fürstenberg nannte, erhielt die Herrschaft auf dem Schwarzwald und in der Baar. Für die Herren von Freiburg erwies sich die Erbteilung auf lange Sicht als verhängnisvoll, denn der Breisgau und die Ortenau waren als wirtschaftliche Basis allein zu klein, um den steigenden Geldbedarf der Freiburger Grafen zu decken. Zunächst jedoch verfügten sie mit den Silberschürfrechten im Schwarzwald und den Gewinnen aus dem Fernhandel über ein solides Einkommen.

    Niederlassung der Ordensgemeinschaften
    In die Regierungszeit Konrads fiel ein wirtschaftlicher Aufschwung der Stadt. Bald ließen sich auch Orden nieder. Am 30. August 1238 erließ Graf Konrad den Dominikanern den Hofstättenzins (die Grundsteuer) für ein Gelände inter duas ripas (zwischen zwei Bächlein) an der westlichen Stadtmauer; hier entstand das Predigerkloster. Den Franziskanern übereignete Konrad im Jahre 1246 die Martinskapelle dem Rathaus gegenüber und daran anliegend vier Hofstätten. Auf diesen Parzellen errichteten die „Minderbrüder“, auch Barfüßer genannt, ihr Kloster und bauten die dort existierende Kapelle zur Martinskirche aus. Inzwischen herrschte Platzmangel in der Alten Stadt, und so wies der Stadtherr 1263 den Deutschherren (Johannitern) hinter dem Mönchstor extra muros ein Gelände zu. Bald schmückte sich die rasch wachsende Vorstadt Neuburg mit einer bedeutenden, dem heiligen Nikolaus geweihten Kirche. Im Jahre 1266 wurde ein Gebiet im Süden der Altstadt mit Mauern umgeben; hier, in der später so genannten Schneckenvorstadt, fand das Kloster der Wilhelmiten seinen Platz.

    Erweiterung der städtischen Vertretung
    Mit der Bevölkerungszunahme Freiburgs kam es zu Beschwerden über eine willkürliche Geschäftsführung und die sorglose Verwaltung des Gemeingutes durch den mit dem Stadtadel besetzten Stadtrat. Aus Protest versammelte sich im Mai 1248 die gesamte Bürgerschaft auf dem Münsterplatz und setzte mit der Zustimmung Graf Konrads durch, dass den älteren vierundzwanzig Ratsherren ebenso viele jüngere beigegeben wurden, besonders in wichtigen Angelegenheiten und Verwaltungsgeschäften. Diese nachgehenden jüngeren Ratsmitglieder bestanden aus acht Adeligen, acht Kaufleuten, und acht Handwerkern und wurden jährlich neu gewählt, während die alten Vierundzwanziger adeligen Räte auf Lebenszeit dem Stadtrat angehören. Diese Änderung war ein erster Schritt zur Emanzipierung der Bürger und Zünfte gegenüber dem städtischen Adel.

    Nach dem Tode Konrads, der im Dienste König Ottokars von Böhmen in Ungarn fiel, folgte ihm 1271 sein Sohn Egino II. als Graf von Freiburg.

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    Familie/Ehepartner: Sophia von Zollern. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 144. Heinrich von Freiburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1300/03.

  4. 84.  Heinrich I. von Fürstenberg (von Urach)Heinrich I. von Fürstenberg (von Urach) Graphische Anzeige der Nachkommen (41.Egino5, 21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1215; gestorben am 6 Jan 1284; wurde beigesetzt in Villingen, Baden, DE.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(F%C3%BCrstenberg)

    Heinrich I. (Fürstenberg)

    Heinrich I. von Fürstenberg (* um 1215; † 6. Januar 1284) war der Stammvater des Adelsgeschlecht der Grafen von Fürstenberg, das später auch in den Reichsfürstenstand aufstieg.

    Leben
    Heinrich war ein Sohn des Grafen Egino V. von Urach. Er erhielt bei der Erbteilung (um 1245) mit seinem Bruder, dem Grafen Konrad I. von Freiburg, die ehemals zähringischen Besitzungen auf dem Schwarzwald und in der Baar, die Städte Villingen und Haslach sowie die Herrschaften Dornstetten, Urach, Steinach und Biberach.

    „Auch nach der Erbteilung nannte sich Heinrich noch längere Zeit Graf von Urach, seit 1250 aber daneben und später ausschließlich Herr, dann Graf von Fürstenberg, nach der Burg und Stadt dieses Namens, wo er seinen bevorzugten Wohnsitz aufschlug.“[1] Die Burg Fürstenberg baute er sich als seinen Herrschaftssitz aus.

    Bereits 1244 gründete Heinrich zusammen mit seinen Brüdern die Stadt Vöhrenbach. 1253 stiftete er die Johanniter-Kommende Villingen.[2] 1274 war Heinrich an der Gründung des Zisterzienserinnenklosters "Maria Hof" Neudingen beteiligt,[3] das später zum Hauskloster des Hauses Fürstenberg wurde. Auf seine Initiative geht auch die Ansiedlung der Franziskaner in Villingen zurück.[4] 1278 schenkte er den Franziskanern Kloster Kniebis.[5]

    Heinrich war von Beginn an ein treuer Gefolgsmann von Rudolf von Habsburg, für den er auch in Reichsangelegenheiten und diplomatischer Mission tätig war. 1273 begleitete er den König zu seiner Krönung in Aachen. 1275 nahm er am Reichstag zu Augsburg teil. 1275/76 gehörte Heinrich zu einer Reichsdelegation die in der Lombardei die Huldigung für den neuen König abnahm. Heinrichs Tätigkeit für König und Reich wird in der Literatur hoch eingeschätzt: „Für die Befestigung des Habsburgers auf dem Königsthrone und, was damit zusammenhängt, für Wiederherstellung eines kraftvollen Reichsregiments nach kläglichem Verfall haben wenige Männer soviel geleistet wie Graf Heinrich von Fürstenberg.“[6] Am 26. August 1278 war Heinrich an der Schlacht bei Dürnkrut beteiligt, in der König Rudolf den entscheidenden Sieg gegen den böhmischen König Ottokar II. errang.

    Als Lohn für alle seine Dienste erhielt Heinrich die Städte Villingen und Haslach, auf die auch das Reich Ansprüche erhob, als Reichslehen, und zu Beginn des Jahres 1283 wurde er noch zum Landgrafen in der Baar ernannt, nachdem die Grafen von Sulz auf dieses Amt verzichtet hatten. Allerdings starb er schon innert eines Jahres und wurde beim Münster in Villingen begraben.

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    Zitat aus:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Fürstenberg_(schwäbisches_Adelsgeschlecht)

    Die Fürstenberg sind ein südwestdeutsches Adelsgeschlecht des Hochadels, dessen Besitzungen in Deutschland zwischen Schwarzwald, Hochrhein, Bodensee und der Schwäbischen Alb lagen und teils auch heute noch liegen. Darüber hinaus hatten die Fürstenberg große Besitzungen in den österreichischen Erblanden inne – besonders in Böhmen.

    Mit dem Fürstentum Fürstenberg beherrschten sie bis 1806 eines der größten Territorien des deutschen Südwestens. Internationalen Ruf erlangten die Fürstenberg unter anderem durch die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei, als Eigentümer einer der größten privaten Kunstsammlungen in Europa sowie als Gründer und Patron der Donaueschinger Musiktage, der Donaueschinger Reitturniere sowie des Fürstenberg Polo Cup.[1] In Donaueschingen bewohnen sie seit 1488 das Schloss Donaueschingen, nachdem sie die Entenburg im Ortsteil Pfohren verlassen hatten.

    Mit dem Schloss Heiligenberg besitzt das Haus Fürstenberg daneben eines der bedeutendsten Denkmale der Renaissance nördlich der Alpen. Die wirtschaftlichen Grundlagen der Familie liegen vor allem in einem umfangreichen Waldbesitz.

    Die Familie ist nicht mit den Freiherren von Fürstenberg aus Westfalen verwandt.

    Titel
    Die private Verwendung des Titels Fürst respektiv Fürstin, Prinz oder Prinzessin als Teil des Namens ist im Haus Fürstenberg noch üblich, der (inoffizielle) Titel lautet heute: Fürst zu Fürstenberg, Landgraf in der Baar und zu Stühlingen, Graf zu Heiligenberg und Werdenberg. Seit dem Jahre 2002 stehen Heinrich Fürst zu Fürstenberg und Christian Erbprinz zu Fürstenberg dem Hause vor. Heinrich Fürst zu Fürstenberg ist der „Chef des Hauses“. Sitz der Residenz der Familie ist seit 1723 Donaueschingen, ihre Grablege befindet sich in Neudingen auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Neudingen.

    Geschichte
    Die Grafen und Fürsten zu Fürstenberg lassen sich mit einiger Wahrscheinlichkeit auf die fränkische Grafenfamilie der Unruochinger zurückführen, die zur Zeit Karls des Großen im deutschen Südwesten wichtige Funktionen in der Landesverwaltung innehatten. Eindeutig nachweisbar sind die Fürstenberg seit dem 11. Jahrhundert als Grafen von Urach auf der Schwäbischen Alb und in der Gegend des mittleren Neckars.

    Die Fürstenberg sind eine Seitenlinie der Grafen von Urach und stammesverwandt mit den Grafen von Achalm. Der mit Agnes, Tochter Bertholds IV. von Zähringen, verheiratete Graf Egino IV. von Urach erbte 1218 einen großen Teil des Besitzes der Herzöge von Zähringen, da Berthold V. kinderlos verstorben und somit die Zähringer Hauptlinie erloschen war. Die Erbschaften auf der Baar und im Schwarzwald bildeten den Grundstock der Seitenlinie der Fürstenberg.

    Graf Konrad begründete mit den zähringischen Gütern im Breisgau die Linie der Grafen von Freiburg. Sein jüngerer Bruder Heinrich übernahm das zähringische Erbe im Kinzigtal, im Schwarzwald und auf der Baar und nannte sich nach der Burg auf dem „fürdersten Berg“, dem Höhenzuge Länge bei Neudingen Graf von Fürstenberg. Er wurde so zum Stammvater deren von Fürstenberg.

    Während sich die Grafen von Freiburg vor allem in der Auseinandersetzung mit der Bürgerschaft der aufstrebenden Stadt Freiburg und den Habsburgern aufrieben und im 15. Jahrhundert ausstarben, gelang deren von Fürstenberg dank der engen Anlehnung an das Haus Habsburg, einer klugen Heiratspolitik und mehreren günstigen Erbgängen eine Vervielfachung ihres territorialen Besitzes. Seit dem ausgehenden Mittelalter erwarb das Haus nicht nur den späteren fürstenbergischen Residenzort Donaueschingen mit der hochbedeutsamen Donauquelle (1488), sondern auch so wichtige Territorien wie die Grafschaften Heiligenberg (1543) und die Landgrafschaft Stühlingen (1637/1639) oder die Herrschaften Trochtelfingen und Jungnau (1543), Meßkirch, Wildenstein, Gundelfingen, Falkenstein, Hayingen, Neufra und ein Drittel Helfenstein-Wiesensteig (1627/1636) sowie (Hohen-)Hewen mit Engen (1637/1639).

    Schloss Donaueschingen ist bis heute die Hauptresidenz des Fürsten zu Fürstenberg geblieben, auch Schloss Heiligenberg gehört noch zum Familienbesitz. Die niederösterreichische Herrschaft Weitra mit Sitz auf Schloss Weitra im Waldviertel gelangte 1607 an die Familie Fürstenberg, die bis 1848 die Grundherrschaft innehatte und ebenfalls immer noch Eigentümer des Schlosses und des dazugehörigen Großgrundbesitzes in der Umgebung ist.

    Eine größere Machtsteigerung der Familie resultierte aus diesen territorialen Zugewinnen zunächst nicht. In Erbteilungen wurden diese Territorien immer wieder auf verschiedene Linien aufgeteilt. Erst Fürst Joseph Wilhelm Ernst zu Fürstenberg-Stühlingen (1699–1762) gelang nach dem Aussterben der Linien in Heiligenberg (1716) und Meßkirch (1744) die Zusammenfassung der verschiedenen Herrschaftsgebiete zu einem fürstenbergischen Staat mit einheitlicher Verwaltung. Dabei wurde das 1488 erworbene Donaueschingen zur neuen Residenz ausgebaut. Bis zur Vereinigung der beiden badischen Markgrafschaften Baden-Durlach und Baden-Baden 1771 bildete Fürstenberg das zweitwichtigste Territorium im deutschen Südwesten.

    Während der Reformation trat Graf Wilhelm von Fürstenberg 1537 zum evangelischen Glauben über, bereits 1549 erfolgte jedoch die Rückkehr zur römisch-katholischen Kirche. Das Fürstenhaus konnte sich in seinen Territorien gegen den ansässigen niederen Adel vollständig durchsetzen.[2] Am 31. Oktober 1723 war die Hauptstadt und Residenz von Stühlingen nach Donaueschingen verlegt worden, weil es zum Ueberblicke der Angelegenheiten besser gelegen als das entfernte Stühlingen.[3]

    Durch Vereinigung aller Herrschaften unter dem „Fürsten zu Fürstenberg“ Josef Wilhelm Ernst entstand 1744 ein mit größeren deutschen Territorialstaaten vergleichbares Gebilde, dem es jedoch an territorialer und administrativer Geschlossenheit sowie äußerer Machtstellung fehlte. Die Herrschaft hatte etwa 85.000 Einwohner und war in 14 Oberämter gegliedert. Der Regierung in Donaueschingen gehörten ein Kanzler, drei Hof- und zwei Kammerräte sowie der fürstliche Archivar an. Ihr unterstanden das Hofzahlamt und die Finanzverwaltung.[4] Fürst Josef Wilhelm Ernst mischte sich als kaiserlicher Prinzipalkommissar nur wenig in die Verwaltung seines Territoriums ein. Nachdem ihm als Parteigänger Karls VII. im Österreichischen Erbfolgekrieg die Güter seiner Frau Maria Anna Gräfin von Waldstein in Böhmen konfisziert worden waren, trat er für eine rasche Beendigung des Krieges ein. Er führte im Auftrag des bayerischen Kurfürsten Max Joseph wenig erfolgreich Friedensverhandlungen mit Maria Theresia.[5]

    Fürst Karl Joachim Aloys Franz de Paula floh 1798 und 1800 vor den französischen Truppen auf seine Besitzung nach Weitra. Nach dem frühen Tod des Fürsten wurde 1806 das fürstenbergische Territorium aufgrund der Rheinbundakte im Gefolge des Reichsdeputationshauptschlusses mediatisiert und großteils dem Großherzogtum Baden zugeschlagen. Der am linken Donauufer gelegene Landesteil ging an Hohenzollern-Hechingen.[6]

    In Österreich-Ungarn, genauer im Königreich Böhmen und in der Markgrafschaft Mähren, hatten Mitglieder der Familie Fürstenberg hohe und höchste Ämter inne, so etwa das des Fürsterzbischofs von Olmütz oder des Bischofs von Brünn.

    1896 starb die schwäbische Stammlinie aus, die Leitung des vereinigten fürstlich fürstenbergischen Hauses ging auf Max Egon II. zu Fürstenberg über. Unter ihm wurde 1929 die böhmische Burg Křivoklát mit der Sammlung und der Bibliothek aus dem Palais Fürstenberg auf der Prager Kleinseite sowie das Schloss Lány an den tschechoslowakischen Staat verkauft.

    Der Verlust ihrer traditionellen Herrschaftsrechte tangierte die Stellung der Familie allenfalls kurzfristig. Fürst Karl Egon II. brachte durch eine dynastische Verbindung mit dem großherzoglich-badischen Haus seinen Status als erster Standesherr in Baden zum Ausdruck. Sein Sohn Karl Egon III. organisierte das fürstenbergische Forst- und Hüttenwesen streng nach privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Binnen weniger Jahre stieg er dadurch zu einem der reichsten Männer in Deutschland auf. Fürst Max Egon II. schließlich wandte seine Aufmerksamkeit vor allem der Fürstenbergbrauerei zu und baute sie zu einer der größten Brauereien des Deutschen Reiches aus („Tafelgetränk S.M. des Kaisers“). Was das Haus durch die Mediatisierung an staatlicher Stellung verloren hatte, versuchte es daneben durch kulturelle und soziale Aktivitäten auszugleichen. Mit den fürstlichen Instituten für Kunst und Wissenschaft, bestehend aus Sammlungen, Archiv und Hofbibliothek, errichteten die Fürsten Karl Egon II. (1796–1854) und Karl Egon III. (1820–1892) eine der größten Privatsammlungen in Europa und machten diese der Öffentlichkeit zugänglich. 1921 schließlich etablierte Max Egon II. zu Fürstenberg die Donaueschinger Musiktage, die sich zum wichtigsten Forum für zeitgenössische Musik wurden. Unter dem Patronat von Joachim zu Fürstenberg (1923–2002) erlangten ab 1954 auch die Donaueschinger Reitturniere internationale Bedeutung.

    Größere Teile ihres wirtschaftlichen und kulturellen Imperiums haben die Fürstenberg jedoch im Lauf der Zeit wieder veräußert, darunter schon 1867 Schloss Neufra, 1869 Schloss Trochtelfingen und ab den 1970er Jahren Burg Wildenstein und Schloss Meßkirch sowie umfangreichen Wald- und Landbesitz, zuletzt 2011 Schloss Hohenlupfen in Stühlingen mit Ländereien. Der Waldbesitz soll 2015 noch "ca. 18.000 Hektar" umfassen, dazu Waldbesitz in Kanada und Österreich. Mit der Lignis GmbH & Co. KG baute Heinrich Prinz zu Fürstenberg ein Unternehmen zur Holzvermarktung auf, an dem er viele namhafte Fürstenhäuser beteiligte: Waldburg-Wolfegg, Leiningen, Löwenstein-Wertheim-Rosenberg und Sayn-Wittgenstein-Hohenstein – zusammen 52.000 Hektar Wald.[7] Die Familie ist zudem Franchisepartnerin der Friedwald GmbH und betreibt als Süddeutschlands größter Anbieterin von Urnenplätzen sechs Waldbestattungsanlagen auf 256 ha[8] sowie einen Tierfriedhof.[9]

    Von Beginn der 1980er Jahre an wurde die einzigartige und kulturhistorisch hochbedeutende Hofbibliothek Donaueschingen schrittweise veräußert. Zunächst kam es zum Verkauf einzelner, teilweise herausragender Handschriften. Während die verbliebenen Handschriften und Musikalien vom Land Baden-Württemberg 1992 geschlossen erworben wurden, wurde das übrige, darunter die einzigartige Inkunabelsammlung und der geschlossene Bestand der über 11.000 Drucke umfassenden Sammlung des berühmten Bibliophilen und Nestors der Altgermanistik, des in morganatischer Ehe mit der verwitweten Fürstin Elisabeth von Fürstenberg (1767–1822) verbundenen Freiherrn Joseph von Laßberg (1770–1865), von 1994 bis 2002 in mehreren Tranchen über verschiedene Auktionshäuser versteigert, nachdem Verhandlungen mit dem Land Baden-Württemberg über einen geschlossenen Ankauf gescheitert waren und dieses lediglich einen Teil der Inkunabeln vorab erworben hatte.[10] 1999 wurde die Musikaliensammlung verkauft, 2002 die Sammlung mittelalterlicher Tafelgemälde, darunter der Wildensteiner Altar des Meisters von Meßkirch. Ein Großteil der Sammlung ist heute Bestandteil der Sammlung Würth und ausgestellt in der Johanniterhalle in Schwäbisch Hall, 2004 folgte schließlich die Brauerei.[11]

    In Donaueschingen zu besichtigen ist die historische Naturkundesammlung mit Fossilien und Mineralien, präparierten Tieren und die Sammlung zur Geschichte des Hauses Fürstenberg sowie Moderne Kunst, in einem eigens dazu erbauten historischen Museumsgebäude nahe beim Schloss, die Hofbibliothek ist dem Publikum zu den Öffnungszeiten zugänglich.

    Grafen von Fürstenberg - Stammlinie
    Die angegebenen Jahreszahlen sind jeweils die Regierungszeit.

    Heinrich I. (1250–1284)
    Friedrich I. (1284–1296)
    Heinrich II. (1303–1337)
    Heinrich III. (1337–1367)
    Heinrich IV. (1367–1408)
    Heinrich V. (1408–1441)
    Konrad (1441–1484)
    Wolfgang (1484–1509) – (bis 1499 gemeinsam mit Heinrich VII.)
    Friedrich II. (1510–1559) – (bis 1549 gemeinsam mit Wilhelm)
    Christoph I.
    Albrecht (–1599)
    Christoph II. (1599–1614)

    Die Seitenlinie Fürstenberg-Haslach 1284–1386
    Bereits unter den Söhnen des Stammvaters Heinrich I. kam es wieder zu einer Erbteilung. Während Friedrich die Hauptlinie fortsetzte, begründete Egon 1284 die Seitenlinie Fürstenberg-Haslach, die allerdings bereits 1386 mit dem Tod des Grafen Johann in der Schlacht von Sempach in der männlichen Linie ausstarb.[12] Heinrich IV. konnte nach einem langwierigen Erbstreit mit dem Grafen Friedrich XI. von Hohenzollern und dem Bischof von Straßburg, Friedrich von Blankenheim, die Eigengüter und Reichslehen der Nebenlinie für das Haus Fürstenberg erhalten, wobei er jedoch auf drei andere Dörfer verzichten musste.[13][14][15]

    Die Grafen von Fürstenberg-Haslach
    Egon (Egen), 1284–1324
    Gottfried (Götz), 1324–1341
    Hugo (Hug), 1341–1371
    Johann (Hans), 1371–1386
    Die Seitenlinie Fürstenberg-Wolfach 1407–1490
    Unter den Söhnen von Graf Heinrich IV. wurden die fürstenbergischen Lande wieder aufgeteilt.[16] Während die Stammburg und die Landgrafschaft Fürstenberg an Heinrich V. fielen und Egon die Herrschaft Wartenberg mit der Stadt Geisingen erhielt, kamen die fürstenbergischen Besitzungen im Kinzigtal mit den Städten Wolfach und Haslach an Konrad. Konrad begründete eine eigene Seitenlinie Fürstenberg-Wolfach oder Fürstenberg-Kinzigtal. Heinrich und Egon regierten einige Besitzungen im Schwarzwald gemeinsam und treten auch in den Urkunden häufig gemeinsam auf. Nachdem die Seitenlinie 1490 mit dem Tod Heinrich VI. ausstarb, erbte dessen Vetter, Wolfgang den Hauptteil seiner Besitzungen. Nachdem Konrads älterer Bruder, Heinrich VII., bereits 1499 starb, waren die fürstenbergischen Besitzungen wieder vereinigt.

    Die Grafen von Fürstenberg-Wolfach
    Konrad (1407–1419); übernahm bereits vor dem Tod seines Vaters die Regentschaft
    Heinrich VI. (1419–1490); war beim Tod seines Vaters 1419 noch unmündig, weshalb bis 1432 eine vormundschaftliche Regierung unter seinen Onkel Egon und Heinrich V. die Herrschaft übernahm.[17]
    Der Aufstieg in den Reichsfürstenstand
    Die Fürstenberger gehörten dem Reichsgrafenstand an. 1664 wurden Hermann Egon aus der Linie Fürstenberg-Heiligenberg und seine geistlichen Brüder Franz Egon (Bischof von Straßburg) und Wilhelm Egon (Kardinal) von Kaiser Leopold in den Fürstenstand erhoben.[18] Nachdem die Linie Fürstenberg-Heiligenberg 1716 ausgestorben war, wurden die Grafen Froben Ferdinand zu Fürstenberg-Mößkirch und Joseph Wilhelm Ernst zu Fürstenberg-Stühlingen durch Kaiser Karl VI. zu Reichsfürsten ernannt.[19]

    Grafen und Fürsten von Fürstenberg-Heiligenberg
    Die Grafschaft Fürstenberg-Heiligenberg wurde 1559 von der Grafschaft Fürstenberg-Baar abgespalten. Von Fürstenberg-Heiligenberg spaltete sich 1617 die Linie Fürstenberg-Donaueschingen ab, die jedoch bereits 1698 zum mittlerweile (1664) zum Fürstentum erhobenen Fürstenberg-Heiligenberg zurückfiel. Die gesamte Linie fiel 1716 an die Fürsten von Fürstenberg-Fürstenberg.

    1559–1598 Joachim, Graf
    1598–1617 Friedrich IV., Graf
    1617–1618 Wilhelm II., Graf
    1618–1635 Egon VIII., Graf
    gemeinsame Regierung:
    1635–1652 Ernst Egon, Graf
    1635–1674 Hermann Egon, Graf, seit 1664 Fürst
    1635–1662 Ferdinand Friedrich Egon, Graf
    gemeinsame Regierung:
    1662–1676 Maximilian Joseph
    1674–1716 Anton Egon, Fürst
    Stammlinie der Fürstenberger Linie zu Meßkirch-Wildenstein
    1.1 Wratislaus II. † 1642, Sohn des Christoph II. von Fürstenberg, Stifter der Fürstenberger Linie zu Meßkirch[20]-Wildenstein, ∞ a) Johanna Eleonora, Erbin von Gundelfingen, Meßkirch, Hayingen und Neufra, Tochter des Froben Christoph Graf von Helfenstein, Freiherr von und zu Gundelfingen ∞ b) Franzisca Carolina, Erbin von ein Drittel Helfenstein-Wiesensteig, Wildenstein und Falkenstein, Tochter des Rudolf III. Graf von Helfenstein-Wiesensteig
    2.1 Franz Christoph † 1671.
    3.1 Froben Ferdinand 1664–1741; Reichsfürst 1716–1741 ∞ Gräfin Maria Theresia Felicitas von Sulz
    4.1 Karl Friedrich 1714–1744; Reichsfürst 1741–1744; ∞ Herzogin Maria Gabriele Felicitas von Schleswig-Holstein-Sonderburg; stirbt kinderlos.
    3.2 Karl Egon
    3.3 Philipp Karl
    2.2 Froben Maria
    2.3 Ferdinand Rudolf
    Fürsten zu Fürstenberg aus der Stühlinger Linie
    Josef Wilhelm Ernst (1699–1762); ∞ Maria Anna von Waldstein. Nach dem Aussterben der Linie Fürstenberg-Meßkirch beerbte Joseph den Fürsten Karl Friedrich und vereinigte alle fürstenbergischen Lande in Schwaben. Er organisierte eine einheitliche Landesverwaltung und gilt daher als der eigentliche Begründer des Fürstentums.
    Josef Wenzel (1728–1783) ∞ Gräfin Maria Josepha von Friedberg-Trauchburg-Scheer
    Joseph Maria Benedikt Karl (1758–1796) ∞ Maria Antonia von Hohenzollern-Hechingen
    Karl Joachim Aloys Franz de Paula (1771–1804)[21] ∞ Karoline von Fürstenberg-Weitra; die Ehe blieb kinderlos und die Linie Fürstenberg-Stühlingen starb mit Karl Joachim aus - das gesamte Erbe ging an Karl Egon II. von der böhmischen Subsidiallinie über.
    Mediatisierte Fürsten und badische Standesherren
    Als Standesherren genossen die seit 1806 mediatisierten Fürsten zu Fürstenberg gemäß dem Artikel XIV der Deutschen Bundesakte von 1815 noch zahlreiche Sonderrechte, die zwar in der Märzrevolution weitgehend verloren gingen, jedoch blieb die Anwartschaft auf einen Sitz in der ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung bis 1918 bestehen.

    Nachfolgend die Liste der Fürsten zu Fürstenberg als badische Standesherren bis zum Untergang der Monarchie 1918:

    1804–1854 Karl Egon II. zu Fürstenberg (1796–1854), Vizepräsident der Ersten Kammer der badischen Ständeversammlung; ∞ Prinzessin Amalie von Baden
    1854–1892 Karl Egon III. zu Fürstenberg (1820–1892), Präsident des Vereins der deutschen Standesherren; ∞ Prinzessin Elisabeth Henriette Reuß ältere Linie
    1892–1896 Karl Egon IV. zu Fürstenberg (1852–1896), Standesherr und Politiker; ∞ Gräfin Dorothea von Talleyrand-Périgord
    1896–1918 Max Egon II. zu Fürstenberg (1863–1941), Standesherr und Politiker; ∞ Gräfin Irma von Schönborn-Buchheim
    Chefs des Hauses Fürstenberg
    Nach dem Untergang der Monarchie in der Novemberrevolution wurden sämtliche öffentlich-rechtlichen Adelsprivilegien abgeschafft. Im privatrechtlichen Sinne besteht das Haus Fürstenberg jedoch bis heute weiter. Die bisherigen Adelsbezeichnungen wurden 1919 zu Bestandteilen des bürgerlichen Familiennamens erklärt. Im Fall des Hauses Fürstenberg tragen seitdem alle Mitglieder den bürgerlich-rechtlichen Familiennamen Prinz bzw. Prinzessin zu Fürstenberg. Der jeweilige Chef des Hauses tritt jedoch in der Öffentlichkeit weiterhin mit dem historischen Primogeniturtitel Fürst im Namen auf, der seit 1941 (mit dem Tod Max Egons II.) kein Bestandteil des bürgerlichen Namens mehr ist.

    Fürst Max Egon II. durfte nach 1919 gemäß den gesetzlichen Bestimmungen als bürgerlichen Namen Fürst zu Fürstenberg weiterverwenden. Ob der Name mit dem an den Erstgeburtstitel Fürst erinnernden Namensbestandteil danach noch für einzelne Nachfolger amtlich wurde oder ob der Familienname Prinz zu Fürstenberg stets die amtliche Form des Namens bei allen Chefs des Hauses nach 1941 blieb, ist unklar.

    1918–1941 Max Egon II. zu Fürstenberg (1863–1941), Unternehmer und Politiker
    1941–1973 Karl Egon V. zu Fürstenberg (1891–1973), Unternehmer und Politiker; ∞ Ida Gräfin Nostitz-Rieneck
    1973–2002 Joachim Egon zu Fürstenberg (1923–2002), Unternehmer; ∞ Paula Gräfin zu Königsegg-Aulendorf; wurde Nachfolger seines Onkels Karl Egon V.
    seit 2002 Heinrich zu Fürstenberg (* 1950), Unternehmer; ∞ Maximiliane Prinzessin zu Windisch-Graetz; Sohn und Erbe: Christian (* 1977) ∞ Jeanette Griesel;[22] Enkel und Nacherbe: Tassilo (* 2013)[23]
    Weitere bedeutende Persönlichkeiten des Hauses
    Wratislaw I. von Fürstenberg (1584–1631), Offizier in spanischen und österreichischen Diensten sowie Diplomat und zuletzt Hofratspräsident
    Maria Franziska von Fürstenberg-Heiligenberg (1633–1702), Markgräfin von Baden
    Karl Aloys zu Fürstenberg, (1760–1799), Feldmarschallleutnant
    Elisabeth zu Fürstenberg, (1767–1822), Sprecherin der mediatisierten Reichsfürsten auf dem Wiener Kongress
    Josefa zu Fürstenberg-Weitra (1776–1848), Fürstin von und zu Liechtenstein
    Friedrich Egon von Fürstenberg (1813–1892), Erzbischof von Olmütz
    Max Egon I. zu Fürstenberg (1822–1873), Politiker
    Ira von Fürstenberg (* 1940), Schauspielerin
    Catherine von Fürstenberg-Dussmann (* 1951), Geschäftsfrau


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    Familie/Ehepartner: Agnes von Truhendingen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 145. Graf Friedrich I. von Fürstenberg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1296; wurde beigesetzt in Wolfach, Baden, DE.

  5. 85.  Kunigunde von UrachKunigunde von Urach Graphische Anzeige der Nachkommen (41.Egino5, 21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) gestorben in vor 1249.

    Familie/Ehepartner: Otto I. von Eberstein. Otto (Sohn von Eberhard III. von Eberstein und Gräfin Kunigunde von Andechs) wurde geboren in 1190/1200 in Grafschaft Eberstein; gestorben in 1279. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 146. Adelheid von Eberstein  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Grafschaft Eberstein; gestorben am 1 Nov 1291; wurde beigesetzt in Abtei Neuburg.

  6. 86.  Heinrich II von Baden-HachbergHeinrich II von Baden-Hachberg Graphische Anzeige der Nachkommen (45.Agnes5, 21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in vor 1231; gestorben in 1297/1298.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1232-1290, Baden-Hachberg; Markgraf von Baden-Hachberg https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Baden-Hachberg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Baden-Hachberg)

    Heinrich II. (Baden-Hachberg)

    Markgraf Heinrich II. von Baden-Hachberg (* vor 1231; † um 1297/1298) war von 1231 bis 1289 regierender Markgraf von Baden-Hachberg.

    Leben
    Heinrich war der älteste Sohn des Markgrafen Heinrich I. von Baden-Hachberg und der Agnes von Urach, einer Tochter des Grafen Egino IV. von Urach. 1231 folgte er – unter Vormundschaft seiner Mutter stehend – seinem Vater nach und nahm als Erster der Linie den Titel „Markgraf von Hachberg“ an. 1232 gelang es, die Herrschaft Sausenburg vom Kloster Sankt Blasien zu erwerben. Bald nach dem Kauf wurde die Sausenburg errichtet, die bereits 1246 urkundlich bestand.[1] Er stritt mit den geistlichen Gewalten seines Bereiches und den Grafen von Freiburg wegen verschachtelter Rechts- und Besitzverhältnisse und nahm nach 1250 teil am Streit um Staufer- und Reichsgut, um seine Territorialherrschaft zu arrondieren. Er unterstützte jahrelang Graf Rudolf von Habsburg gegen die Bischöfe von Basel und Straßburg und war 1273 auch Stütze für dessen Königtum. Er half ihm unter anderem gegen die Linie Baden und im Krieg gegen Böhmen in der Schlacht bei Dürnkrut. Er war Gönner der Klöster Tennenbach und Adelhausen.[2] Heinrich dankte um 1293[3] ab, um Deutsch-Ordensritter zu werden.

    Ehe und Nachkommen
    Heinrich II. war verheiratet mit Anna von Üsenberg[4], Tochter des Grafen Rudolf II.

    Mehr unter dem Link oben..

    Familie/Ehepartner: Anna von Uesenberg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 147. Markgraf Rudolf I. von Hachberg-Sausenberg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1313.

  7. 87.  Graf Ulrich von PfirtGraf Ulrich von Pfirt Graphische Anzeige der Nachkommen (46.Heilwig5, 21.Agnes4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) gestorben am 1 Feb 1275.

    Notizen:

    http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D19533.php

    Pfirt, von
    Grafengeschlecht aus dem Oberelsass, franz. de Ferrette, ein Zweig der Gf. von Montbéliard, der sich nach der Mitte des 13. Jh. zeitweise auch nach den Herrschaften Florimont und ab 1305 Rougemont nannte. Verwandtschaftl. Verbindungen bestanden u.a. zu den Frh. von Egisheim und von Klingen, den Hzg. von Zähringen und von Burgund sowie den Gf. und Hzg. von Habsburg-Österreich. Die Fam. trat als Stifterin und Gründerin vieler Klöster und Städte, u.a. Saint-Morand, Thann, Altkirch, Feldbach und P. (alle Elsass) hervor. Nach dem Aussterben der Gf. von Saugern entstand durch Rodung in der Region Delsberg ein weiterer Herrschaftsschwerpunkt.

    Die Genealogie der Fam. ist über sieben Generationen geklärt: Friedrich, erw. 1103-ca. 1160, nannte sich 1125 erstmals von P. Die Arrondierungsversuche seines gleichnamigen Enkels führten zu Konflikten mit den Bf. von Strassburg und Basel und dem elsäss. Kloster Murbach. Er wurde um 1233/34 von seinem Sohn Ulrich ermordet. Dieser verkaufte 1271 fast die gesamte Herrschaft sowie die elsäss. Burgen Saugern, Blochmont und Löwenburg an den Fürstbf. von Basel und nahm sie wieder als Lehen. Sein Sohn Thiebald unterlag den habsburg. Territorialisierungsbestrebungen und unterwarf sich 1288 Rudolf I. von Habsburg. 1297 wurde er als Landvogt im Oberelsass eingesetzt, indes 1298 von Albrecht II. von Habsburg wieder abgesetzt. Ulrich, habsburg. Lehensträger und Parteigänger gegen Ludwig den Bayern, starb 1324 als letzter männl. Vertreter des Geschlechts.


    Literatur
    – Europ. Stammtaf., NF 6, hg. von D. Schwennicke, 1978, Taf. 146
    – C. Wilsdorf, Histoire des comtes de Ferrette (1105-1324), 1991
    – LexMA 6, 2033

    Autorin/Autor: Franziska Hälg-Steffen



    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Habsburg:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=I1&secondpersonID=&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2459



    Verwandtschaft / Relationship / Parenté
    Ludwig II. der Stammler:

    http://www.stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2107

    Ulrich heiratete Herrin Agnes de Vergy in cir 1233. Agnes (Tochter von Herr Guillaume de de Vergy und Herrin Clémentine de Fouvent) gestorben in cir 1261. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 148. Adelheid von Pfirt  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in zw 1311 und 1314.
    2. 149. Beatrix von Pfirt  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in spätestens 1287.
    3. 150. Irmgard von Pfirt  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1272 in Hohenpfirt, Ferrette, Haut-Rhin, Alsace, France; gestorben in cir 1329.

  8. 88.  Graf Hartmann V. von KyburgGraf Hartmann V. von Kyburg Graphische Anzeige der Nachkommen (47.Werner5, 22.Anna4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1223; gestorben am 3 Sep 1263.

    Notizen:

    Name:
    Die Grafen von Kyburg (veraltet auch Kiburg) waren ein Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbaren Hochadel zuzurechnen ist und dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine ältere Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach der Kyburg im heutigen Kanton Zürich benannten. Nach dem Aussterben der Kyburger im Mannesstamm 1263 entstand durch weibliche Erbfolge der habsburgische Familienzweig Kyburg-Burgdorf oder Neu-Kyburg. Als Ahnherr der Kyburger gilt Gotfrid.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und den Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Hartmann heiratete Isabel (Elisabeth) von Bourgonne-Comté (von Chalon) in 1254. Isabel (Tochter von Hugo von Chalon (Salins) und Adelheid von Meranien (von Andechs)) gestorben am 8 Jul 1275. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 151. Anna von Kyburg (von Thun und Burgdorf)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1256; gestorben in 1283.

  9. 89.  Gräfin Adelheid von KyburgGräfin Adelheid von Kyburg Graphische Anzeige der Nachkommen (47.Werner5, 22.Anna4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1)

    Notizen:

    Name:
    Die Grafen von Kyburg (veraltet auch Kiburg) waren ein Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbaren Hochadel zuzurechnen ist und dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine ältere Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach der Kyburg im heutigen Kanton Zürich benannten. Nach dem Aussterben der Kyburger im Mannesstamm 1263 entstand durch weibliche Erbfolge der habsburgische Familienzweig Kyburg-Burgdorf oder Neu-Kyburg. Als Ahnherr der Kyburger gilt Gotfrid.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und den Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Familie/Ehepartner: Friedrich III. von Leiningen-Dagsburg. Friedrich (Sohn von Graf Friedrich II. von Leiningen (von Saarbrücken) und Agnes von Eberstein) gestorben in 1287. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 90.  Klementa von KyburgKlementa von Kyburg Graphische Anzeige der Nachkommen (47.Werner5, 22.Anna4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1)

    Notizen:

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1248-1249)

    Die Grafen von Kyburg (veraltet auch Kiburg) waren ein Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbaren Hochadel zuzurechnen ist und dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine ältere Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach der Kyburg im heutigen Kanton Zürich benannten. Nach dem Aussterben der Kyburger im Mannesstamm 1263 entstand durch weibliche Erbfolge der habsburgische Familienzweig Kyburg-Burgdorf oder Neu-Kyburg. Als Ahnherr der Kyburger gilt Gotfrid.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und den Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Familie/Ehepartner: Graf Rudolf I. von Montfort-Werdenberg. Rudolf (Sohn von Graf Hugo III. von Tübingen (I. von Montfort) und Mechthild von Eschenbach-Schnabelburg) gestorben in 1243/48. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 152. Graf Hartmann I. von Werdenberg-Sargans  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in spätestens 1271.
    2. 153. Klementa von Werdenberg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 28 Feb 1282; wurde beigesetzt in Töss.

    Familie/Ehepartner: Graf von Hohenberg oder Homberg ?. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 91.  König Rudolf I. (IV.) von HabsburgKönig Rudolf I. (IV.) von Habsburg Graphische Anzeige der Nachkommen (48.Heilwig5, 22.Anna4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren am 1 Mai 1218; gestorben am 15 Jul 1291 in Speyer, Pfalz, DE; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Habsburg(1240), Römisch-Deutscher König (1273 bis 1291)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_I._(HRR) - Feb 2022

    Rudolf I. (* 1. Mai 1218; † 15. Juli 1291 in Speyer) war als Rudolf IV. ab etwa 1240 Graf von Habsburg und von 1273 bis 1291 der erste römisch-deutsche König aus dem Geschlecht der Habsburger.

    Mit dem Tod Kaiser Friedrichs II. im Dezember 1250 begann das sogenannte Interregnum („Zwischenkönigszeit“), in dem die Königsherrschaft im Reich nur schwach ausgeprägt war. In diese Zeit fiel Rudolfs Aufstieg zu einem der mächtigsten Territorialherren im Südwesten des Reiches. Mit seiner Wahl zum römisch-deutschen König (1273) endete das Interregnum. Als König versuchte Rudolf die Rückgewinnung (Revindikation) des vornehmlich seit etwa 1240 fast vollständig verlorengegangenen Reichsgutes. Erfolgreich war er dabei vor allem in Schwaben, im Elsass und im Rheinland. Der Norden des Reiches blieb seinem Zugriff dagegen weitgehend entzogen. Gegenüber dem mächtigen böhmischen König Ottokar musste Rudolf die Anerkennung seiner Königsherrschaft und die Revindikationen militärisch durchsetzen. Sein Sieg in der Schlacht bei Dürnkrut (1278) begründete die habsburgische Herrschaft in Österreich und der Steiermark. Das Haus Habsburg stieg zu einer reichsfürstlichen Dynastie auf. Rudolf erkannte die Bedeutung der Städte für die eigene Königsherrschaft. Seine Steuerpolitik erzeugte jedoch erheblichen städtischen Widerstand. Vergeblich bemühte sich Rudolf, die Kaiserwürde zu erlangen und einen seiner Söhne zu Lebzeiten als Nachfolger im römisch-deutschen Reich einzusetzen.

    Leben
    Herkunft und Jugend
    Rudolf entstammte dem adligen Geschlecht der Habsburger. Die Familie lässt sich auf einen um die Mitte des 10. Jahrhunderts lebenden Guntram zurückverfolgen.[1] Zu den Enkeln Guntrams gehörten Radbot und Bischof Werner von Straßburg. Einer von beiden soll die Habichtsburg/Habsburg um 1020/30 errichtet haben.[2] Die Habichtsburg lag im Aargau und gab dem Geschlecht seinen Namen. 1108 ist mit Otto II. erstmals ein Angehöriger mit dem Geschlechtsnamen (comes de Hauichburch) belegt.[3] Der habsburgische Besitz basierte auf Allod zwischen Reuss und Aare mit der namengebenden Burg und Klostervogteien in der Nordschweiz und im Elsass. Die Habsburger waren Vögte der von ihnen gestifteten Klöster Ottmarsheim und Muri. Im Laufe des 12. Jahrhunderts erlangten sie die Landgrafschaft im oberen Elsass. Dort verfügte das Geschlecht über umfangreichen Güterbesitz zwischen Basel und Straßburg.[4]

    Rudolf ging aus der Ehe Albrechts IV. von Habsburg mit Heilwig, einer Gräfin von Kyburg, hervor. Die Annahme, Rudolfs Geburtsort sei Limburg gewesen, geht auf eine willkürliche Angabe bei Fugger-Birken zurück.[5] Rudolfs Vater Albrecht IV. teilte sich 1232 die Herrschaft mit seinem Bruder Rudolf III., von dem sich die Laufenburger Linie der Habsburger herleitete. Nach dem Chronisten Matthias von Neuenburg aus der Mitte des 14. Jahrhunderts war der staufische Kaiser Friedrich II. der Taufpate Rudolfs.[6] Rudolf wurde aber nicht am Königshof erzogen. Er kannte weder die Schrift noch Latein. Mit Albrecht und Hartmann hatte Rudolf zwei Brüder sowie mit Kunigunde und einer unbekannten Namens zwei Schwestern. Albrecht wurde bereits in frühen Jahren für eine geistliche Laufbahn vorgesehen. Rudolfs Vater Albrecht IV. begab sich im Sommer 1239 auf einen Kreuzzug. Als 1240 die Nachricht von seinem Tod eintraf, übernahm Rudolf die Alleinherrschaft der habsburgischen Hauptlinie. Hartmann zog Ende 1246 oder Anfang 1247 nach Oberitalien, um für Kaiser Friedrich II. zu kämpfen. Er starb in Gefangenschaft zwischen 1247 und 1253.[7]

    Graf von Habsburg (ca. 1240–1273)
    Rudolf setzte die enge Anbindung der Habsburger an die Staufer fort. Bei den erbitterten Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich II. und dem Papsttum standen Rudolf und sein jüngerer Bruder Hartmann auf staufischer Seite. 1241 hielt sich Rudolf am Hof Kaiser Friedrichs II. in Faenza auf. Anfang der 1240er Jahre führte er eine Fehde mit Hugo III. von Tiefenstein/Teufen um dessen Güter, an deren Ende Hugo wohl im Auftrag Rudolfs ermordet wurde.[8] Nach dem Tod Friedrichs II. im Jahr 1250 blieb Rudolf als enger Anhänger Konrads IV. den Staufern treu. Er wurde deshalb mit dem Kirchenbann belegt. Um 1253 schloss er die Ehe mit Gertrud von Hohenberg. Mit dem nordwestlich von Schlettstadt gelegenen Albrechtstal als Heiratsgut konnte Rudolf seinen elsässischen Besitz weiter vermehren.[9] Nach dem Tod Konrads IV. im Jahr 1254 schloss er mit der Kurie einen anhaltenden Frieden und wurde vom Kirchenbann gelöst; seinen maßgeblichen Einfluss am Oberrhein und in der Nordschweiz konnte er bewahren.

    Die Doppelwahl von 1257 brachte dem Reich mit Alfons X. von Kastilien und Richard von Cornwall zwei Könige. Die Zeit zwischen dem Tod Friedrichs II. und der Königswahl Rudolfs von Habsburg 1273 wird als das sogenannte Interregnum („Zwischenkönigszeit“) bezeichnet. Der Begriff, der erst im 18. Jahrhundert üblich wurde,[10] meint jedoch keine königs- oder kaiserlose Zeit, vielmehr ist diese Zeit von einem „Überangebot an Herrschern“ geprägt, die kaum Herrschergewalt ausübten.[11] Das lange vorherrschende Bild vom Interregnum als einer im Vergleich zu anderen Epochen besonders gewalttätigen und chaotischen Zeit wurde von Martin Kaufhold (2000) einer Revision unterzogen. Kaufhold verwies auf die Schiedsverfahren und andere Lösungsmechanismen für Konflikte in dieser Zeit.[12] Dagegen hielt Karl-Friedrich Krieger (2003) an der traditionellen Einschätzung fest und stützte sich auf die Wahrnehmung der Zeitgenossen, die diese Zeit als besonders gewalttätig wahrnahmen. Besonders im Oberrheingebiet und in der Nordschweiz war nach Krieger die „Neigung zu gewaltsamer Selbsthilfe“ stark ausgeprägt.[13] Auch Graf Rudolf von Habsburg wendete bei der Vergrößerung seiner Territorialherrschaft Gewalt als Mittel gegen schwächere Konkurrenten an. In heftigen Auseinandersetzungen mit Heinrich III., dem Bischof von Basel, konnte er sich 1254 die Vogtei (weltliche Schutzherrschaft) über das Schwarzwaldkloster Sankt Blasien sichern. Im Bündnis mit den Straßburger Bürgern setzte sich Rudolf im März 1262 gegen den Straßburger Bischof Walter von Geroldseck in der Schlacht von Hausbergen durch. Mit dem Aussterben des Kyburger Grafengeschlechtes behauptete Rudolf 1264 in erbitterten Konflikten das Erbe gegen den Grafen Peter von Savoyen, der ebenfalls mit den Kyburgern verwandt war und auf die Erbschaft Anspruch erhob. Die Städte Winterthur, Diessenhofen, Frauenfeld und Freiburg im Üchtland sowie die Grafschaft Thurgau kamen dadurch in seinen Besitz. Im Vergleich zu den Staufern oder dem übermächtigen Böhmen Ottokar II. blieb Rudolf trotz dieser territorialen Erfolge allerdings ein armer Graf.

    Die Königswahl von 1273
    Alfons von Kastilien kam nie in das Reich. Richard von Cornwall ließ sich zwar in Aachen krönen, seine wenigen Aufenthalte im Reich konzentrierten sich jedoch auf die Gebiete westlich des Rheins.[14] Nach Richards Tod 1272 wollten die Fürsten trotz der bestehenden Ansprüche Alfons’ von Kastilien einen neuen König erheben. Alfons versuchte vergeblich, mit einer Gesandtschaft beim Papst eine Neuwahl zu verhindern und eine Anerkennung seines Königtums zu erreichen. Papst Gregor X. stand einem Neuanfang im Reich aufgeschlossen gegenüber. Nach den Vorstellungen des Papstes sollte ein allgemein anerkannter Herrscher als Kaiser die Führung eines neuen Kreuzzuges übernehmen. Der Papst wollte den Fürsten aber die Entscheidung überlassen und selbst nur bei dem Gewählten die Approbation vornehmen, also dessen Eignung für das Kaisertum bestätigen. Allerdings wäre ein Kandidat, der auf starken Widerstand bei der Kurie gestoßen wäre, nicht durchsetzbar gewesen. Angesichts der erbitterten Konflikte zwischen den Päpsten und den Staufern würde die Kurie einen Bewerber mit enger Bindung zu diesem Geschlecht nicht tolerieren. Ähnlich wie bei den vorherigen Königswahlen gab es auch diesmal zahlreiche Bewerber um die Königskrone. Karl von Anjou versuchte als Herrscher von Süditalien und Sizilien, seinen Neffen, den jungen französischen König Philipp III., als römisch-deutschen König beim Papst durchzusetzen. Papst Gregor X. lehnte jedoch ab, denn diese Verbindung Frankreichs mit dem Reich hätte dem Papsttum einen mächtigen Gegner nördlich von Rom eingebracht. Auch Ottokar schickte eine Gesandtschaft zum Papst, um sich als Königskandidat zu empfehlen. Beide Kandidaten gingen davon aus, dass der Papst die verbindliche Entscheidung treffen würde und nicht die in der Vergangenheit uneinigen Fürsten. Den Fürsten gelang es jedoch in den folgenden Verhandlungen, Konsens untereinander zu stiften und zu kollegial gefassten und damit verbindlichen Entscheidungen zu gelangen, worauf der Papst ihnen die Entscheidung überließ.

    Ottokar von Böhmen konnte sich zwar nicht die Unterstützung des Papstes sichern, doch angesichts seiner beeindruckenden Machtposition, die er durch territoriale Erwerbungen geschaffen hatte, konnten ihn die Fürsten nicht einfach übergehen. Nach dem Aussterben der Babenberger im Jahr 1246 hatte Ottokar 1251 das Herzogtum Österreich übernommen. In den folgenden Jahren kamen das Herzogtum Steiermark (1261), das Egerland (1266), das Herzogtum Kärnten, Krain und die Windische Mark mit Pordenone in Oberitalien (1269) hinzu; seine Besitzungen reichten vom Erzgebirge bis zur Adria.[15]

    Vom ausgehenden 12. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts hatte sich ein engerer Kreis besonderer Königswähler (Kurfürsten) herausgebildet, denen es gelang, andere als Wahlberechtigte auszuschließen. Zu den Königswählern gehörten die drei rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln sowie der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Böhmen. Über das ganze Jahr 1272 wurden intensive Verhandlungen über einen Königskandidaten geführt. Der Landgraf von Thüringen Friedrich I. der Freidige weckte bei den Stauferanhängern in Italien aufgrund seines Namens große Hoffnungen auf einen dritten Friedrich.[16] Ihn diskreditierte jedoch bei der Königswahl seine Verwandtschaft zu den Staufern. Seine Kandidatur wäre gegen die Kurie nicht durchzusetzen gewesen. Auch der wittelsbachische Herzog von Oberbayern Ludwig der Strenge schied als Anhänger der Staufer aus. Im August 1273 setzte der Papst angesichts der andauernden Wahlverhandlungen den Fürsten ein Ultimatum.[17] Der Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein brachte daraufhin mit dem Grafen Siegfried von Anhalt und Rudolf von Habsburg zwei neue Kandidaten in die Wahlverhandlungen ein. Die Kurfürsten einigten sich im September 1273 auf Rudolf, konnten dafür aber die Zustimmung des böhmischen Königs nicht erlangen. Sie ließen stattdessen Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern zur Wahl zu. Der böhmische König blieb der Wahl fern, er ließ sich von Bischof Berthold von Bamberg vertreten. Rudolf hatte die Nachricht von seiner anstehenden Königswahl während einer Fehde mit dem Bischof von Basel erhalten. Die Wahl selbst wartete er in Dieburg südlich von Frankfurt am Main ab.

    Am 1. Oktober 1273 wurde Rudolf von den in Frankfurt versammelten Kurfürsten einmütig gewählt, am 24. Oktober wurde er gemeinsam mit seiner Gemahlin vom Kölner Erzbischof Engelbert II. in Aachen zum König gekrönt. Von ganz wenigen Ausnahmen durch besondere Umstände abgesehen wurde es nach Ende des Interregnums üblich, König und Königin gemeinsam in der Aachener Marienkirche, dem heutigen Dom, zu krönen.[18] Zur Legitimation ihrer Ansprüche bezogen sich mittelalterliche Dynastien gerne auf ihre Vorgänger. Anlässlich der Aachener Krönung ließ Rudolf den Namen seiner Frau Gertrud von Hohenberg in Anna und den seiner Tochter Gertrud in Agnes ändern.[19] Damit stellte Rudolf sich und sein Haus in die zähringische Tradition.[20] Anna und Agnes hießen die Schwestern und Erbinnen des letzten zähringischen Herzogs Berthold V.[21]

    Ottokar versuchte vergeblich mit seinen Gesandten beim Papst die Approbation Rudolfs zu verhindern. Die Kurie hatte Bedenken gegen Rudolf, der lange Zeit ein treuer Anhänger der Staufer gewesen war. Diesen Bedenken kam Rudolf vielfach entgegen. So verzichtete er auf eine Wiederaufnahme der staufischen Politik in Italien. Am 26. September 1274 erkannte auch der Papst Rudolf als rechtmäßigen König an. Alfons von Kastilien gab seinen Anspruch auf die Königsherrschaft im Reich erst 1275 in persönlichen Verhandlungen mit dem Papst auf.[22]

    Peter Moraws Auffassung, dass die Wähler im bereits 55-jährigen Rudolf nur einen „Übergangskandidaten“ gesehen hätten,[23] wurde von Kaufhold und Krieger zurückgewiesen. Da die Fürsten sich gegen den übermächtigen Böhmenkönig Ottokar entschieden hatten, musste sich der künftige König notfalls auch mit Gewalt gegen diesen mächtigen Konkurrenten behaupten, und auch wenn Rudolf nicht dem Stand der Reichsfürsten angehörte, war er als Graf zum mächtigsten Territorialherrn im Südwesten des Reiches aufgestiegen.[24] Armin Wolfs These einer welfisch-ottonischen Abstammung, die Rudolf bei der Königswahl besonders dynastisch legitimiert hätte, fand in der Fachwelt keine Zustimmung.[25]

    Heiratspolitik
    Aus Rudolfs Ehe mit Gertrud (Anna) von Hohenberg, die den Grafen von Hohenberg, einer Nebenlinie der Hohenzollern, entstammte, gingen mit Mathilde (um 1254/56–1304), Katharina († 1282), Agnes (1257–1322), Hedwig († 1286), Clementia († 1293) und Guta (1271–1297) sechs Töchter und mit Albrecht I. (1255–1308), Hartmann (1263–1281), Rudolf II. (um 1270–1290) und Karl (1276–1276) vier Söhne hervor.[26] Zu seinen ersten Handlungen als König gehörte es, sein Königtum abzusichern. Angesichts noch bestehender Ansprüche Alfons’ von Kastilien sowie der enttäuschten Ambitionen auf die Königsnachfolge beim böhmischen und französischen König waren erhebliche Konflikte zu erwarten. Bereits an seinem Krönungstag in Aachen veranstaltete Rudolf eine Doppelhochzeit. Seine etwa 20-jährige Tochter Mathilde wurde mit dem Pfalzgrafen bei Rhein und Herzog von Oberbayern Ludwig II. vermählt, einem seiner wichtigsten Wähler. Rudolfs Tochter Agnes wurde mit Herzog Albrecht II. von Sachsen verheiratet. Später initiierte Rudolf die Verbindungen zwischen Hedwig und Otto VI., dem Bruder des Markgrafen Otto V. von Brandenburg, sowie zwischen Guta und Wenzel II., dem Nachfolger des böhmischen Königs Ottokar. Rudolf gelang es, durch diese Heiraten sämtliche weltlichen Königswähler als Schwiegersöhne an seine Familie zu binden.[27]

    Revindikationen
    Von Rudolf als neuem König erwarteten die Kurfürsten die Rückführung (Revindikation) der seit der Spätstauferzeit dem Reich entfremdeten Güter und Rechte. Viele Adlige hatten sich während der Herrschaftsjahre Richards von Cornwall und Alfons’ von Kastilien, die im Reich kaum bis keine Präsenz ausübten, am Reichsgut bedient. Mit Ausnahme Ottokars von Böhmen sollten rechtlich fragwürdige Erwerbungen der Kurfürsten von Rudolfs Rückforderungen aber unberührt bleiben.[28] In Zukunft mussten bei königlichen Veräußerungen von Reichsgut die Kurfürsten ihre Zustimmung erteilen.[29] Diese Zustimmungsurkunden, auch Willebriefe genannt, traten als Mittel der Konsensgewährung unter Rudolf von Habsburg regelmäßiger auf. Sie wurden ab seinem Herrschaftsantritt nur noch von den Kurfürsten ausgestellt.[30] Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert wurde der Kreis der Personen, die mit dem König Anteil am Reich hatten, immer präziser bestimmt. Seit Rudolf hing das Recht zur Mitsprache in Reichsangelegenheiten mit dem Recht zur Königswahl zusammen.[31]

    Die Revindikationen begannen zwei Tage nach Rudolfs Krönung. Auf einem Hoftag am 26. Oktober 1273 wurden mit Zustimmung der Fürsten alle seit der Herrschaft Friedrichs II. unrechtmäßig erhobenen Zölle für ungültig erklärt. Der Beschluss wurde notfalls auch mit militärischer Gewalt gegen unberechtigte Zollstätten durchgesetzt. Dies betraf etwa den Markgrafen von Baden. Er musste nach einer militärischen Auseinandersetzung auf seinen vom König nicht anerkannten Zoll in Selz verzichten. Auf einem Hoftag in Speyer im Dezember 1273 wurde verkündet, dass alles unrechtmäßig erworbene Krongut herauszugeben sei. Die Umsetzung war schwierig, denn es gab keine gesicherten Informationen über die rechtswidrigen Besitzveränderungen. Im Gegensatz zum englischen Schatzamt (Exchequer) oder zur französischen Rechenkammer (Chambre des Comptes) verfügte Rudolf über keine Finanzbehörde.[32] Der König war für seine Informationen auf Betroffene oder auf Zufälle angewiesen. Bei den Revindikationen setzte Rudolf auf die Landvogteien. Der schwäbisch-fränkische Raum wurde mit Ausnahme der Burggrafschaft Nürnberg in neue Verwaltungseinheiten organisiert. So wurden beispielsweise Schwaben und Elsass in jeweils zwei Landvogteien eingeteilt. An der Spitze dieser Verwaltungseinheiten stand ein Landvogt. Er übte in seinem Verwaltungsbereich als Stellvertreter des Königs die königlichen Rechte aus. Zu den Aufgaben des Reichslandvogtes gehörten neben der Rückforderung des verlorenen Reichsgutes die Verwaltung der finanziellen Einkünfte, die Wahrung des Landfriedens, die Überwachung der Zölle und die Sorge für den Kloster- und Judenschutz. Als Reichslandvögte griff der König auf Verwandte und Vertraute zurück. Rudolfs Erfolg in der Revindikationspolitik ist nach Krieger schwer einschätzbar. Die Revindikationen verliefen anscheinend vorwiegend in Schwaben, Elsass und im Rheinland erfolgreich.[33] Auf einem Hoftag in Nürnberg am 9. August 1281 wurden die Revindikationsobjekte präzisiert. Verfügungen über Reichsgut, die seit der päpstlichen Absetzung Friedrichs II. im Jahr 1245 vorgenommen worden waren, waren als nichtig anzusehen, wenn keine fürstliche Zustimmung vorgelegen hatte.[34]

    In der unmittelbaren Umgebung seiner Stammlande nutzte Rudolf die Revindikationen zum Ausbau von habsburgtreuen Landschaften. Eine Wiedererrichtung des Herzogtums Schwaben blieb aber aus.[35] Im innerschwäbischen Raum baute er von 1282 bis 1291 um den Verwaltungsmittelpunkt Mengen eine neue Landgrafschaft auf.[36] Im Norden war die spätmittelalterliche Königsherrschaft hingegen nur schwach präsent. Rudolf war bei der Wiedergewinnung der verlorenen Reichsgüter auf die dortigen Territorialherren angewiesen. Als vom König eingesetzte Statthalter oder Vikare (administratores et rectores) sollten sich Herzog Albrecht II. von Sachsen, Albrecht I. von Braunschweig und später die Markgrafen von Brandenburg um das verlorene Reichsgut in Sachsen und Thüringen kümmern. Die Fürsten verfolgten bei der Durchführung der Revindikationen ihre eigenen territorialpolitischen Ziele und maßen dem Reichsinteresse geringe Bedeutung zu.[37] Nach dem Tod Herzog Albrechts von Braunschweig vergab Rudolf am 24. August 1280 Albrecht II. von Sachsen und den drei Markgrafen Johann II., Otto IV. und Konrad I. von Brandenburg der johanneischen Linie die Pflege der Reichsgüter in Sachsen und Thüringen sowie die Verwaltung Lübecks.[38]

    Kampf gegen den König von Böhmen (1273–1278)
    Auf dem Hoftag in Nürnberg im November 1274 eröffnete Rudolf einen Prozess gegen Ottokar von Böhmen. In allen seinen Handlungen unterwarf sich der römisch-deutsche König der Zustimmung der Fürsten.[39] In Streitigkeiten zwischen dem römisch-deutschen König und einem Reichsfürsten wurde der Pfalzgraf bei Rhein Ludwig zum Richter berufen. Als König musste Rudolf seine Klagen dem Pfalzgrafen und allen anwesenden Fürsten und Grafen vortragen. Innerhalb einer Frist von neun Wochen sollte sich Ottokar vor dem Pfalzgrafen auf einem Hoftag in Würzburg verantworten. Diese Frist ließ der böhmische König im Vertrauen auf seine Machtfülle ablaufen. Im Mai 1275 schickte er seinen Gesandten Bischof Wernhard von Seckau zum Hoftag nach Augsburg. Der Bischof stellte Rudolfs Wahl und sein Königtum in Frage. Daraufhin erkannten die Fürsten Ottokar alle Reichslehen ab. Am 24. Juni 1275 wurde die Reichsacht über den böhmischen König verkündet. Ottokar zeigte weiterhin keine Einsicht. Nachdem er sich innerhalb eines Jahres nicht von der Acht gelöst hatte, wurde daher im Juni 1276 die Aberacht über den böhmischen König ausgesprochen. Der Mainzer Erzbischof sprach den Kirchenbann aus und verhängte das Interdikt über Böhmen. Eine militärische Entscheidung würde für beide Seiten als ein Gottesurteil den Konflikt beenden.

    Rudolf und Ottokar versuchten für die anstehende Konfrontation Verbündete zu gewinnen. Rudolf sicherte sich die Unterstützung der Grafen Meinhard und Albert von Görz-Tirol durch eine Heiratsverbindung zwischen seinem Sohn Albrecht I. und Elisabeth von Görz-Tirol. Der territoriale Schwerpunkt der Grafen von Görz-Tirol lag im südöstlichen Alpenraum und damit in unmittelbarer Nähe zu Kärnten. Rudolf belehnte Philipp von Spanheim, den Bruder des letzten Kärntner Herzogs, mit dem Herzogtum Kärnten und zog ihn so auf seine Seite. Ottokar hatte Philipp lediglich den Titel eines Statthalters von Kärnten ohne wirklichen Einfluss zugestanden. Rudolf verbündete sich außerdem mit Erzbischof Friedrich von Salzburg, der in seinem Territorium vom böhmischen König bedrängt wurde. In Ungarn standen sich verfeindete Adelsfraktionen gegenüber und kämpften um Einfluss und die Vormundschaft über den unmündigen König Ladislaus IV. Rudolf gelang es, einen Teil des ungarischen Adels auf seine Seite zu ziehen. Problematischer hatten sich seit Rudolfs Königswahl die Beziehungen zu Herzog Heinrich von Niederbayern entwickelt. Heinrich sah seinen Einsatz bei der Königswahl nicht genügend honoriert. Für die anstehende Auseinandersetzung kam dem Herzog von Niederbayern mit der Kontrolle über den Donau-Zugang nach Österreich entscheidende Bedeutung zu. Durch die Bestätigung seines Wahlrechtes konnte Rudolf den Herzog an sich binden.[40] Rudolfs unehelicher Sohn Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg beteiligte sich ebenfalls an dem Kriegszug gegen Ottokar.

    Gegenüber Papst Gregor X. hatte sich Rudolf zu einer Romfahrt mit dem Ziel der Kaiserkrönung verpflichtet. Die militärischen Planungen gerieten dadurch 1275 ins Stocken. Durch den unerwarteten Tod des Papstes am 10. Januar 1276 verschoben sich die Prioritäten Rudolfs wieder auf die Auseinandersetzung mit dem böhmischen König. Der Burggraf von Nürnberg Friedrich III. fiel ins Egerland ein. In Kärnten und Krain brach die böhmische Herrschaft nach dem Einfall der Tiroler Grafen unverzüglich zusammen. Rudolf entschloss sich kurzfristig seine Taktik zu ändern und den Hauptangriff nicht gegen Böhmen, sondern gegen die schwache böhmische Herrschaft in Österreich zu führen. Die neue Taktik bot außerdem den Vorteil, dass der Herzog Heinrich von Niederbayern, dessen Haltung undurchsichtig blieb, nicht bei einem Parteiwechsel Rudolfs Heer von hinten angreifen konnte. Unter dem Druck des königlichen Heeres in Regensburg bekannte sich der Herzog von Niederbayern gegen entsprechende Zugeständnisse eindeutig zum Habsburger. Rudolf musste in eine Heiratsverbindung zwischen seiner Tochter Katharina und Heinrichs Sohn Otto einwilligen. Im Gegenzug erhielt Rudolf fortan freien Zugang auf der Donau und konnte dadurch relativ schnell mit seinen Truppen per Schiff die österreichischen Länder erreichen. Diese konnte der Habsburger zügig einnehmen, lediglich Wien leistete längeren Widerstand. In Böhmen nutzte der Adel die Situation für einen Aufstand, sodass Ottokar einlenken musste.

    In Wien musste Ottokar am 21. Oktober 1276 Frieden schließen. Am 25. November nahm Rudolf in Straßenkleidung und auf einem Holzschemel die Huldigung Ottokars entgegen. Rudolf demütigte damit den auf öffentliche Geltung bedachten böhmischen König gezielt, denn dieser war zum Belehnungsakt in prunkvollen Gewändern und großem Gefolge erschienen.[41] Diese Szene war für Ottokar und seine Gemahlin Kunigunde besonders erniedrigend. Für sie war Rudolf nur ein kleiner Graf, der sich die Königswürde anmaßte. Ottokar musste Rudolf als König anerkennen und seine rechtlich fragwürdigen Erwerbungen, die Herzogtümer Österreich, Steiermark und Kärnten mit Krain und Pordenone, herausgeben. Mit dem Königreich Böhmen und der Markgrafschaft Mähren sollte er belehnt werden. Der Lehnsakt drückte eine Hierarchisierung zwischen thronendem König und Reichsfürsten aus. Ottokar empfing mit gebeugten Knien in Anwesenheit zahlreicher geistlicher und weltlicher Fürsten vom König sein Lehen. Dabei sind im Reich erstmals beim Belehnungsakt gebeugte Knie zweifelsfrei belegt.[42] Im Gegenzug wurde Ottokar von Acht, Exkommunikation und Interdikt befreit. Der Frieden sollte durch eine doppelte Eheschließung zwischen Ottokars Tochter und einem Sohn Rudolfs sowie zwischen Ottokars Sohn Wenzel II. und Rudolfs Tochter Guta abgesichert werden.

    Der Friede war von kurzer Dauer. Gründe für eine erneute militärische Konfrontation hatten beide Seiten. Der böhmische König vergaß die in Wien erlittenen Demütigungen nicht. Die Provokation wurde noch dadurch verstärkt, dass Rudolf Kontakte zu der adligen Opposition, besonders den Rosenbergern, in Böhmen und Mähren unterhielt. Ottokar hatte dafür weiterhin Kontakt mit seinen früheren Vertrauten in den österreichischen Ländern. Rudolf wollte im Südosten an die Stelle des böhmischen Königs die Habsburger setzen. Im Juni 1278 kam es erneut zum Krieg. Der Rückhalt für Rudolf war allerdings geringer geworden. Bis auf den Pfalzgrafen hatte Rudolf keine Unterstützer für den Kampf gegen den Böhmen bei den Kurfürsten gefunden. Der Kölner Erzbischof hatte freundschaftliche Beziehungen zum böhmischen König aufgenommen. Neben Markgraf Otto V. von Brandenburg konnte der Böhme mit erheblichen Geldzahlungen Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern für sich gewinnen. Heinrich sperrte sein Land für Rudolfs Truppen und erlaubte dem Böhmen in Niederbayern Söldner anzuheuern. Die schlesischen und polnischen Herzöge unterstützten ebenfalls Ottokar. Rudolf erhielt immerhin die Unterstützung des ungarischen Königs Ladislaus IV. Nicht mehr die Fürsten, sondern die habsburgische Hausmacht und die ungarischen Truppen bot Rudolf gegen Ottokar auf.

    Am 26. August 1278 kam es zur Schlacht von Dürnkrut nordöstlich von Wien.[43] Rudolf nahm im Alter von 60 Jahren selbst am Schlachtgeschehen teil. Er fiel vom Pferd und konnte nur durch einen Thurgauer Ritter gerettet werden, der ihn auf ein neues Pferd setzte. In der Schlacht hatte Rudolf eine Reserveeinheit von ca. 60 Rittern bei den Auseinandersetzungen zurückgehalten. Der Flankenangriff dieser Ritter hatte für die Böhmen verheerende Folgen und brachte Rudolf den Sieg. Das böhmische Heer wurde in zwei Teile getrennt und verlor die Ordnung. Die leichte ungarische Reiterei setzte dem Gegner nach. Viele Tausende Böhmen kamen um. Ottokar wurde entgegen den hergebrachten ritterlichen Ehrvorstellungen nicht gefangen genommen, sondern von einigen österreichischen Adligen aus Rache erschlagen. Den einbalsamierten Leichnam Ottokars ließ Rudolf in Wien mehrere Wochen demonstrativ zur Schau stellen. Aus Dank für seinen Sieg über den böhmischen König und die Errettung aus Todesgefahr stiftete Rudolf in Tulln ein Kloster. Es blieb seine einzige Klosterstiftung.

    Hausmachtpolitik im Südosten
    Die Schlacht war von europäischer Bedeutung. Sie schuf die Grundlage für das spätere Donaureich, in dem die österreichischen Länder das machtpolitische Zentrum bilden sollten. Das Geschlecht der Habsburger stieg zu einer Königs- und Großdynastie auf.[44] Die böhmische Königswitwe Kunigunde befürchtete, dass Rudolf sich auch Böhmens und Mährens bemächtigen würde. Daher rief sie Markgraf Otto V. von Brandenburg als Vormund für ihren unmündigen Sohn Wenzel II. ins Land. Auch die Reichsfürsten wollten nicht statt der Přemysliden nun mit den Habsburgern eine übermächtige Reichsdynastie aufbauen. Rudolf begnügte sich angesichts der Machtverhältnisse mit dem derzeit Erreichten. Ottokars Sohn Wenzel wurde als Nachfolger in Böhmen und Mähren anerkannt. Die bereits beim ersten Frieden von 1276 geplanten Eheprojekte wurden vollzogen. Rudolfs Tochter Guta wurde mit Wenzel II. verehelicht und Rudolfs gleichnamiger Sohn Rudolf II. mit Kunigundes Tochter Anna. Böhmen war durch die brandenburgische Schutzherrschaft dem habsburgischen Zugriff entzogen. Die Heiratsverbindungen gaben immerhin den Handlungsspielraum, später auf Böhmen zugreifen zu können. Der in seiner Haltung zu Rudolf wankelmütige Herzog Heinrich von Niederbayern konnte durch ein Eheprojekt enger gebunden werden: Rudolfs Tochter Katharina wurde mit Heinrichs Sohn Otto III. verehelicht.

    Statt in Böhmen wollte sich der Habsburger im Südosten des Reiches eine neue Machtbasis schaffen. Rudolf hielt sich von 1276 bis Pfingsten 1281 fast ohne Unterbrechung im Südosten des Reiches auf. Dieser ungewöhnlich lange Aufenthalt diente dem Ziel, die Situation in Österreich und der Steiermark für die Habsburger zu festigen.[45] Bei der Analyse der Einleitungen der Königsurkunden (Arengen) konnte Franz-Reiner Erkens feststellen, dass seit Rudolfs langem Aufenthalt in der Urkundenpraxis formal und stilistisch auf spätstaufische Vorbilder zurückgegriffen wurde. Die Kontinuität zu den Staufern sollte Rudolfs Königtum zusätzliche Legitimation bringen.[46] Nach langwierigen Verhandlungen erreichte er im Sommer 1282 die Zustimmung der Kurfürsten in Willebriefen zur Nachfolge seiner Söhne in den österreichischen Ländern. Auf einem Hoftag in Augsburg am 27. Dezember 1282 belehnte Rudolf seine Söhne Albrecht und Rudolf mit den Ländern Österreich, der Steiermark, Krain und der Windischen Mark zu gesamter Hand, also gemeinsam.[47] Die beiden Herzöge wurden dadurch in den Reichsfürstenstand erhoben. Diese Belehnung stieß jedoch bei den österreichischen Herren auf Widerstand. Ein halbes Jahr nach dem Belehnungsakt musste Rudolf in der Rheinfelder Hausordnung vom 1. Juni 1283 seinem Sohn Albrecht die österreichischen Herzogtümer alleine überlassen. Der Herrschaftsschwerpunkt der habsburgischen Dynastie verlagerte sich dadurch vom Oberelsass, Aar- und Zürichgau in den Südosten. In Österreich regierten die Habsburger noch bis in das frühe 20. Jahrhundert.

    Rudolfs Hausmachtpolitik gefährdete aber auch die Konsensherrschaft[48] und schürte bei den Fürsten die Angst vor einem machthungrigen König. Für die Königsnachfolge der Söhne benötigte der König die Zustimmung der Kurfürsten. Rudolf musste deshalb seine Hausmacht verkleinern: Albrecht und Rudolf verzichteten 1286 auf das Herzogtum Kärnten. Meinhard II. wurde mit dem Herzogtum belehnt.

    Hof und Herrschaftspraxis
    In seiner Hofhaltung und Herrschaftspraxis knüpfte Rudolf vielfach an die staufische Tradition an. Die Regierungshandlungen seiner unmittelbaren königlichen Vorgänger Wilhelm von Holland und Richard von Cornwall ließ er hingegen für ungültig erklären, soweit sie nicht die mehrheitliche Zustimmung der Kurfürsten gefunden hatten.[49] Als Zeichen der Kontinuität zu den Staufern besetzte Rudolf als eine seiner ersten Handlungen das von Friedrich II. 1235 geschaffene Hofrichteramt erneut.[50]

    Bis weit in das 14. Jahrhundert wurde mittelalterliche Königsherrschaft im Reich durch ambulante Herrschaftspraxis ausgeübt.[51] Rudolf musste durch das Reich reisen und dadurch seiner Herrschaft Geltung und Autorität verschaffen. Das spätmittelalterliche Königtum konnte nicht gleichmäßig alle Gebiete des Reiches erfassen. Peter Moraw hat daher das Reich in Zonen unterschiedlicher Königsnähe bzw. -ferne eingeteilt.[52] Der süd- und westdeutsche Raum sowie Mitteldeutschland galten zur Zeit Rudolfs als „königsnah“.[53] Als „königsferne“ Landschaft galt der Norden des Reiches, den Rudolf nicht betrat. Die Kontakte dorthin beschränkten sich auf Gesandtschaften. Vergeblich versuchte Rudolf mit Hilfe der Reichsstadt Lübeck seiner Autorität im Norden Geltung zu verschaffen.[54] Längere Aufenthalte mit nur kurzen Unterbrechungen sind zwischen 1276 und 1281 für Wien und vom Dezember 1289 bis zum November 1290 für Erfurt überliefert.[55] Die spätstaufische Lieblingspfalz Hagenau belegt nach Basel (26) mit 22 Aufenthalten den zweiten Platz.[56] In Basel schuf sich Rudolf mit dem Begräbnis seiner Frau Anna und seiner Söhne Karl und Hartmann im dortigen Münster eine dauerhafte Memoria für sein Haus.[57] Der Herrscher hatte aber weiterhin keine feste Residenz. Der Hof bildete die „Organisationsform der Herrschaft“.[58] Er befand sich „in Reichweite mündlicher Befehle“ und entzog sich somit weitestgehend der Verschriftlichung.[59] Persönlichen Beziehungen am Hof kam daher große Bedeutung zu. Der „schwierige Weg zum Ohr des Herrschers“[60] führte nur über die Fürsprache engster Vertrauter des Habsburgers. Den größten Einfluss an seinem Hof hatten Friedrich von Zollern, Heinrich von Fürstenberg und Eberhard von Katzenelnbogen.[61]

    Für Rudolfs Herrschaftszeit sind 16 Hoftage überliefert.[62] Die Hoftage gelten als „bedeutendste politische Verdichtungspunkte“ im Reich des 12. und 13. Jahrhunderts.[63] Die Anzahl der auf einem Hoftag versammelten Fürsten machte die Stärke und Integrationskraft der Königsherrschaft deutlich. Die Hoftage bildeten als politische Versammlungen das Ranggefüge von König und Fürsten im Reich ab.[64] Die Kenntlichmachung von Rang und Status der Fürsten auf den Versammlungen hatte für die politisch-soziale Ordnung im Reich erhebliche Bedeutung.[65] Die lange hoftaglose Zeit durch das Interregnum erhöhte den Druck der Fürsten zusätzlich, bisherige oder neue Rangansprüche geltend zu machen. Durch ihren persönlichen Auftritt konnten die Fürsten ihre Stellung im Machtgefüge des Reiches repräsentativ zum Ausdruck bringen. Seit Rudolfs Herrschaftsantritt sind in den Quellen regelmäßig Sitzplatzstreitigkeiten auf Hoftagen überliefert.[66] Der Hoftag bot somit für Rudolf die beste Möglichkeit, die Königsherrschaft zu inszenieren. Der Hof des Habsburgers verfügte zwar nicht mehr über eine solche Anziehungskraft für Kultur und Wissenschaft wie einst der Hof Friedrichs II., behielt aber seine Bedeutung für die Beratung und konsensuale Entscheidungsfindung.[67]

    Zu seinem ersten Hoftag 1274 lud Rudolf, indem er die in der Stauferzeit häufige Metapher vom König als Haupt (caput) und von den Fürsten als Gliedern des Reiches bemühte.[68] Die Rhetorik von Haupt und Gliedern verwendete Rudolf auch in den Arengen, den Einleitungen seiner Urkunden. Sie zeigte, dass er in seinen Verfügungen im Reich an die Zustimmung geistlicher und weltlicher Fürsten gebunden war.[69] Die Hoftage des Habsburgers wurden von den Fürsten meist nur aus persönlichen Interessen oder aus besonderen Anlässen besucht.[70] Mit dem sehr gut besuchten Weihnachtshoftag 1289 in Erfurt erreichte Rudolfs Herrschaft einen Höhepunkt. Den letzten Hoftag hielt Rudolf am 20. Mai 1291 in Frankfurt am Main ab

    Am Hof nahmen die Schiedsverfahren „geradezu explosionsartig“ zu.[71] Der Anstieg der Schiedsgerichtsbarkeit wird als Folge des Interregnums angesehen.[72] Der wichtigste Bestandteil des Hofes war die Kanzlei. Sie war für die Ausstellung der Urkunden zuständig. Im 13. und 14. Jahrhundert wurden erheblich mehr Urkunden abgefasst als zuvor. Aus Rudolfs gut achtzehnjähriger Herrschaftszeit sind 2223 Urkunden erhalten, davon immerhin 622 Urkunden (28 %) für eine Stadt und weniger als 70 (3 %) für norddeutsche Empfänger.[73] Rudolf holte bei seinem Regierungshandeln beständig Konsensakte ein. Wiederholt hob Rudolf in seinen Urkunden die allgemeine Zustimmung der Fürsten hervor oder hob einzelne Herren heraus.[74] Neben der Urkundenform wurde politisches Handeln im Spätmittelalter durch Inszenierungen anhand von nonverbalen und symbolischen Akten kommuniziert.[75]

    Städtepolitik
    Unter Rudolfs Herrschaft wurde für die königlichen Städte der Begriff Reichsstädte (civitates imperii) üblich. Im Interregnum gewannen die Städte zunehmend Eigenständigkeit, die Verfügungsgewalt des Königs ging zurück. Trotzdem wurden die Reichsstädte durch ihr militärisches Potential und ihre Finanzkraft zu einer Stütze der königlichen Herrschaftsausübung. Die regelmäßige pauschale Stadtsteuer war für Rudolf eine wichtige Einnahmequelle. Außerdem dienten die Städte Rudolf verstärkt als königliche Beherbergungsorte. Rudolf versuchte das königliche Gastungsrecht gegenüber den geistlichen Fürsten durchzusetzen. Als Reaktion auf den Widerstand der Bischöfe begünstigte Rudolf die Städte demonstrativ.[76] Von seinen 2223 Urkunden gingen 662 an eine Stadt und unter den 943 Empfängern waren 222 Städte.[77] Den Reichsstädten gestattete er die Ratsverfassung und damit eine gewisse innere Unabhängigkeit. Außerdem förderte Rudolf die Entwicklung der Bischofsstädte zu freien Städten.[78] Der Stadt Colmar z. B. verlieh Rudolf 1278 großzügige Freiheiten. Die Bürger konnten Lehen empfangen und Zünfte bilden. Auch wurden sie von Todfallabgaben befreit.[79] Erheblichen Widerstand in den Städten erzeugten jedoch seine Besteuerungsmaßnahmen. Eine direkte Einzelbesteuerung der Stadtbürger versuchte Rudolf 1274 und 1284 vergeblich durchzusetzen.[80] Rudolf gelang es dennoch, das aufsteigende Stadtbürgertum erstmals systematisch in die Reichspolitik einzubinden.[81]

    Auftreten „falscher Friedriche“
    Seit 1257 ist der Glaube an eine Wiederkehr Kaiser Friedrichs II. belegt und parallel dazu die Hoffnung auf einen neuen Kaiser Friedrich.[82] Unter Rudolf von Habsburg kam es in den 1280er Jahren zu einer Konjunktur der „falschen Friedriche“. Das weit entfernte Grab war entscheidend dafür, dass bis zum Ende des 13. Jahrhunderts in Deutschland Personen auftraten, die behaupteten, der Stauferkaiser zu sein. Die „falschen Friedriche“ zeigen die Popularität Friedrichs II. und die Hoffnung auf Rückkehr zu den staufischen Verhältnissen, was die Forschung als Reaktion auf aktuelle soziale Krisenerscheinungen durch Hungersnöte, Missernten oder Teuerungen deutet.[83] Dagegen führt Krieger die „falschen Friedriche“ einzig auf Rudolfs umstrittene Steuerpolitik zurück.[84]

    Zum Jahr 1284 trat zwischen Basel und Worms ein Eremit mit dem Namen Heinrich auf, der sich als „Kaiser Friedrich“ bezeichnete. Der „falsche Friedrich“ verschwand spurlos, als Rudolf im Juli anrückte.[85] Der erfolgreichste „falsche Friedrich“ war Dietrich Holzschuh (niederdeutsch Tile Kolup). Um 1283/84 versuchte er zunächst in Köln vergeblich sein Glück, dort wurde er ausgewiesen. In Neuss wurde er hingegen rasch anerkannt. Ein Jahr lang behauptete er sich überaus erfolgreich als Friedrich-Imitator. Er hielt zunächst in Neuss und dann in Wetzlar Hof. Seine Urkunden stellte er mit gefälschten Kaisersiegeln aus. Durch seine großen Einkünfte konnte er sich mit einem Hofstaat umgeben. Es gelang ihm auch, Eide auf seine Person entgegenzunehmen. Die lange Abwesenheit des jetzt angeblich zurückgekehrten Friedrich begründete Kolup mit einer Pilgerfahrt, die er unternommen habe. Rudolf von Habsburg zog mit einem Heer nach Wetzlar. In seiner Anwesenheit wurde der „falsche Friedrich“ vor den Toren der Stadt verbrannt.[86]

    Landfriedenspolitik
    Ein allgemein anerkannter König hatte den von Zeitgenossen wahrgenommenen Mangel an Frieden und Recht zu beheben.[87] In Franken wurde die Reichsverwaltung neu organisiert. Beim Landgericht Rothenburg setzten 1274 die Aufzeichnungen in Gerichtsbüchern ein. Sie gehören zu den ältesten ihrer Art.[88] Rudolf begann eine königliche Landfriedenspolitik, die sich zunächst auf regional und zeitlich begrenzte Absprachen beschränkte. 1276 wurde ein auf Österreich beschränkter Landfrieden erlassen. Es folgten 1281 Landfrieden für die Regionen Bayern, Franken, Rheinland und erneut Österreich. Der königsferne Norden ließ sich nicht in gleicher Weise einbeziehen; die Friedenssicherung übernahmen dort die einzelnen Territorialherren.[89] In Würzburg wurde am 24. März 1287 der Frieden nach dem Vorbild des Mainzer Reichslandfriedens von 1235 auf das ganze Reich für drei Jahre befristet ausgeweitet.[90]

    In Rudolfs letzten Jahren standen die Streitschlichtung und die Wahrung der Reichsinteressen besonders in Thüringen im Blickpunkt. Von Dezember 1289 bis November 1290 hielt er sich in Sachsen und Thüringen auf, um die Königsautorität wiederherzustellen. Mit den Residenzorten in Erfurt und Altenburg knüpfte er an staufische Vorbilder an.[91] Im Winter 1289/90 zerstörte der König in Thüringen nach sächsischen Angaben 66 oder 70 Raubburgen und ließ an einem Tag im Dezember 29 Raubritter vor den Toren der Stadt Erfurt enthaupten.[92] Bei seinem Aufenthalt in Thüringen zog Rudolf das gesamte Pleißnerland für das Reich wieder ein.[93]

    Ausgreifen nach Burgund und Kontakte nach Frankreich
    Nach dem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem böhmischen König und dem Erwerb der österreichischen Länder für das Haus Habsburg konzentrierte sich Rudolf ab 1283 auf das königsferne Burgund.[94] Unter Burgund ist in diesem Zusammenhang der an Frankreich grenzende südwestliche Reichsteil zu verstehen, der die Provence, die sogenannte Freigrafschaft Burgund, die Dauphiné (Grafschaft Vienne) sowie die Grafschaften Mömpelgard und Savoyen, nicht aber das zu Frankreich gehörende Herzogtum Burgund mit dem Hauptort Dijon umfasste. Abgeleitet von der Krönungsstadt Arles wird der burgundische Reichsteil in der Geschichtswissenschaft oft als regnum Arelatense bzw. als Arelat bezeichnet. Die Reichsgewalt im Arelat war allerdings stets nur schwach ausgebildet.[95]

    Graf Rainald von Mömpelgard hatte dem Basler Bischof Heinrich von Isny, einem engen Parteigänger Rudolfs, den Elsgau abgenommen. Rudolf entschloss sich militärisch einzugreifen. Graf Rainald konnte auf keine größere Unterstützung bauen und verschanzte sich in Pruntrut. Nachdem Rudolf die Stadt einen Monat belagert hatte, musste der Graf am 14. April 1283 seine Ansprüche aufgeben, ohne allerdings Rudolf den Lehenseid leisten zu müssen.[96] Anschließend unternahm Rudolf einen Vorstoß gegen Graf Philipp I. von Savoyen. Die Grafen von Savoyen verfügten über strategisch wichtige Besitzungen, auf die sich Rudolf im Rahmen seiner Burgundpolitik den Zugriff sichern wollte.[97] Die Feindseligkeiten begannen bereits 1281,[98] doch erst im Sommer 1283 ging der König in größerem Maßstab gegen den Grafen vor.[99] Nach langer Belagerung der Stadt Peterlingen gab Graf Philipp auf; im Frieden vom 27. Dezember 1283 musste er die Städte Peterlingen, Murten und Gümminen an Rudolf abgeben. Außerdem hatte er eine Kriegsentschädigung von 2000 Mark Silber zu zahlen.[100]

    Die französische Expansionspolitik betraf Reichsgebiet entlang von Schelde, Maas, Saône und Rhone. Eine eheliche Verbindung mit dem burgundischen Herzogshaus sollte für bessere Verhältnisse mit Frankreich sorgen. Im Februar 1284 heiratete Rudolf im Alter von 66 Jahren die 14-jährige Isabella von Burgund, eine Schwester des Herzogs Robert II. von Burgund, des Schwagers des französischen Königs Philipp III.[101] Seine erste Frau Anna war 1281 gestorben. Durch die Ehe versuchte Rudolf seinen Einfluss im Arelat zu steigern. Robert wurde mit der Grafschaft Vienne belehnt. Trotz verwandtschaftlicher Bindung und Reichsbelehnung konnte Rudolf durch Robert II. seine Gegner, die Grafen von Savoyen, den Pfalzgrafen Otto von Burgund und den Grafen Rainald von Mömpelgard, nicht schwächen. Auch seine Hoffnung auf Anbindung an das französische Haus erfüllte sich nicht. Robert II. stellte sich auf die Seite des französischen Königs Philipp IV., der im Oktober 1285 die Nachfolge seines verstorbenen Vaters übernommen hatte. Philipp IV. dehnte den französischen Einflussbereich im Grenzraum beträchtlich aus und verfolgte auch im Arelat Interessen, wo in der Folgezeit mehrere Gebiete an Frankreich fielen. Dazu zählt der Versuch, die Kontrolle über die Freigrafschaft Burgund zu gewinnen. Im Jahr 1289 erzwang Rudolf durch einen Feldzug die Huldigung Ottos von Burgund, der sich an Frankreich angelehnt hatte.[102] Nach Rudolfs Tod schloss Pfalzgraf Otto jedoch 1295 einen Vertrag mit Philipp IV., der vorsah, dass die Freigrafschaft durch eine Heiratsverbindung und gegen Geldzahlungen in französischen Besitz übergehen soll.

    Vergebliche Bemühungen um die Kaiserkrone und Nachfolge
    In Rudolfs 18 Herrschaftsjahren amtierten acht Päpste.[103] Papst Gregor X. hatte Rudolf die Kaiserkrone in Aussicht gestellt, wenn er die Führung eines Kreuzzuges übernehme. Gregors unerwarteter Tod machte die Pläne für eine Kaiserkrönung und das Kreuzzugsunternehmen zunichte. Die folgenden Päpste Innozenz V., Hadrian V. und Johannes XXI. übten ihr Pontifikat nur von Januar 1276 bis Mitte 1277 aus. Papst Nikolaus III. amtierte zwar von 1277 bis August 1280, räumte aber dem Kreuzzugsprojekt keine Priorität ein. Verhandlungen Rudolfs mit seinen Nachfolgern Honorius IV. und Nikolaus IV. blieben ohne Erfolg. Trotz der zahlreichen Personenwechsel konnten immerhin dreimal (1275, 1276 und 1287) konkrete Termine für eine Krönung vereinbart werden.[104] Rudolfs Tochter Clementia wurde 1281 mit Karl Martell verheiratet, dem Sohn Karls II. von Anjou. Diese Eheverbindung zwischen den Häusern Habsburg und Anjou war Teil eines übergreifenden Plans, der seit 1278 maßgeblich von der Kurie vorangetrieben wurde. In diesem Zusammenhang wurde Rudolf die Kaiserkrone in Aussicht gestellt. Aus dem Arelat sollte ein eigenständiges Königreich unter der Herrschaft des Hauses Anjou gebildet werden, die Ansprüche des Reichs auf die Romagna sollten fallen gelassen werden.[105] Außer der Heirat wurde der Plan jedoch nicht verwirklicht. Erst Rudolfs späterer Nachfolger Heinrich VII. sollte 1312 wieder die Kaiserwürde in Rom empfangen.

    Rudolfs Streben nach der Kaiserwürde sollte vor allem dazu dienen, seinem Sohn die Nachfolge zu sichern und so eine Dynastie zu gründen. Als Kaiser hätte er einen Mitkönig erheben können. Bei den Ottonen, Saliern und Staufern war dies immer der kaiserliche Sohn gewesen.[106] Zunächst wollte Rudolf seinen Sohn Hartmann zum Nachfolger machen. Hartmann ertrank jedoch im Dezember 1281 im Rhein. In seinen letzten Lebensjahren waren Rudolf nur die Söhne Albrecht und Rudolf verblieben. Rudolf versuchte, seinen gleichnamigen Sohn als Königskandidaten aufzubauen. Seinem Schwiegersohn Wenzel bestätigte er 1289 und erneut 1290 die böhmische Kurstimme. Im Gegenzug stimmte Wenzel am 13. April 1290 auf einem Hoftag in Erfurt der Königsnachfolge von Rudolfs Sohn zu, doch starb dieser am 10. Mai 1290 unerwartet in Prag. Der einzige überlebende Königssohn Albrecht fand auf einem Hoftag in Frankfurt am 20. Mai 1291 keine Zustimmung bei den Kurfürsten, nur Pfalzgraf Ludwig trat für ihn ein. Statt des Habsburgers Albrecht wurde 1292 der mittelrheinische Graf Adolf von Nassau gewählt.

    Tod
    Zu Beginn des Sommers 1291 verschlechterte sich Rudolfs gesundheitlicher Zustand erheblich. Kurz vor seinem Tod entschloss sich der dreiundsiebzigjährige König, von Germersheim nach Speyer zu ziehen. Der Kaiserdom in Speyer galt als Gedächtnisort der salisch-staufischen Dynastie und war der bedeutendste Begräbnisort des römisch-deutschen Königtums. Rudolf wollte sich in die salisch-staufische Tradition stellen und den Rang der Habsburger als Königsgeschlecht verdeutlichen. Einen Tag nach seiner Ankunft in Speyer starb er am 15. Juli 1291 wohl an Altersschwäche in Verbindung mit einer Gichterkrankung.[107] Rudolf wurde neben dem staufischen König Philipp von Schwaben im Speyrer Dom bestattet. Die noch erhaltene Grabplatte wurde von einem Künstler zu Lebzeiten des Königs angefertigt. Sie gilt als eine der ersten realistischen Abbildungen eines römisch-deutschen Königs überhaupt.[108]

    Wirkung
    Spätmittelalterliche Urteile
    Im Spätmittelalter kam Rudolf für die Habsburger als Dynastie die Rolle als Spitzenahn zu. Den Aufstieg in den Reichsfürstenstand und ihre Königsfähigkeit verdankten die Habsburger Rudolf.[109]

    Der Königshof und die habsburgischen Hausmachtzentren in der Nordschweiz und im Elsass betrieben aktiv Herrschaftspropaganda für Rudolf. Noch wichtiger für die Verbreitung seines Ruhmes waren die bürgerlichen Eliten der Stadt Straßburg sowie die süddeutschen Minoriten und Dominikaner.[110] Die Bürger der Stadt Straßburg sahen seit den Kämpfen mit ihrem Bischof (1262) im Habsburger einen Verbündeten. Am Oberrhein verbreiteten die Bettelmönche über Rudolf zahlreiche Anekdoten. Im Sinne der kirchlichen Armutsbewegung wurde er als anspruchsloser, gegenüber Gott und der Kirche demütiger König inszeniert.[111]

    Dadurch sind über Rudolf von Habsburg eine Vielzahl zeitgenössischer, teilweise propagandistisch instrumentalisierter Erzählungen und Anekdoten überliefert,[112] denen in der Geschichtswissenschaft vielfach nur geringer Quellenwert beigemessen wurde. Größere Bedeutung hat den Anekdoten Karl-Friedrich Krieger eingeräumt. Nach Krieger kommt man durch sie „der individuellen Persönlichkeit Rudolfs so nahe wie der kaum eines anderen Königs des 13. Jahrhunderts“.[113] Insgesamt konnten 53 Erzählmotive sicher identifiziert werden.[114] Rudolf wird „als gerecht, gewitzt, bisweilen listig, manchmal sogar verwegen, nie jedoch brutal oder tyrannisch“ charakterisiert.[115] So soll er auf einem Feldzug nach Burgund Rüben eigenhändig aus dem Feld gezogen und dann verspeist haben, oder er soll auf einem Feldzug sein zerschlissenes Wams selber geflickt haben. In Erfurt soll er Reklame für das Bier von Siegfried von Bürstädt gemacht haben.[116] Nach Johannes von Winterthur und Johannes von Viktring konnte an Rudolfs langer Adlernase („Habsburgernase“) niemand vorbeigehen. Ein Mann hatte behauptet, dass er wegen der langen Königsnase nicht an ihm vorbeikommen könne. Rudolf habe darauf mit einem Lachen seine Nase zur Seite geschoben.[117] In zahlreichen anderen Erzählungen befand sich der König in Lebensgefahr und wurde durch treue Gefolgsleute gerettet.[118]

    Die zeitgenössischen Darstellungen und die mittelalterliche Geschichtsschreibung beschrieben Rudolf als humorvoll und volkstümlich. Sein Porträt auf der Grabplatte wurde von Zeitgenossen des ausgehenden 13. Jahrhunderts wegen seiner Wirklichkeitsnähe gerühmt.[119] Die Grabplatte zeigt nach Martin Büchsel nicht das Charakterbild eines mürrischen und resignierten Herrschers,[120] sondern das neue Königsbild nach Ende des Interregnums.[121] Die Grabfigur war über Jahrhunderte verschollen und wurde beschädigt. Ihre Restaurierung im 19. Jahrhundert ist problematisch, da sie von dem Gemälde der Grabplatte abweicht, das Hans Knoderer im Auftrag Maximilians I. schuf. Jetzt befindet sie sich in der Vorkrypta des Speyerer Domes.

    Moderne
    Im 18. Jahrhundert und vor allem im Vormärz und der Biedermeierzeit des 19. Jahrhunderts entstand eine Vielzahl an Dichtungen, Dramen und Sagen über Rudolf von Habsburg. Nicht zuletzt als erster Habsburger, der zum römisch-deutschen König gewählt wurde, war Rudolf ein beliebter Stoff.[122] Durch ihre dynastisch-habsburgische Sichtweise verherrlichten die deutschsprachigen Dramen vielfach Rudolf von Habsburg (Friedrich August Clemens Werthes: Rudolph von Habsburg 1785; Anton von Klein: Rudolf von Habsburg 1787; Anton Popper: Rudolf von Habsburg 1804). In der Dichtung wurden für die Charakterisierung des Habsburgers vielfach die Tugenden der Demut und Frömmigkeit hervorgehoben. Friedrich Schiller thematisierte 1803 in seinem Gedicht Der Graf von Habsburg „die kaiserlose, die schreckliche Zeit“, die mit Rudolfs Wahl endete. Als Schiller sein Gedicht im April beendete, war das Heilige Römische Reich durch den Reichsdeputationshauptschluss nur noch eine historische Größe. Die Bearbeitungen August von Kotzebues (Rudolph von Habsburg und König Ottokar von Böhmen 1815) und Christian Ludwig Schönes (Rudolf von Habsburg 1816) versuchten durch die Herausstellung der negativen Seiten des böhmischen Königs den Habsburger dramatisch zu überhöhen. In seinem Schauspiel König Ottokars Glück und Ende (1825) brachte Franz Grillparzer den Konflikt Rudolfs mit dem böhmischen König auf die Bühne. Rudolf tritt als vom Kreuzzug heimgekehrter Friedensbringer im Soldatenrock auf. Das Schicksal Ottokars parallelisierte Grillparzer dabei mit dem von Napoleon Bonaparte.

    König Ludwig I. von Bayern ließ 1843 im Speyerer Dom von Ludwig Schwanthaler ein Grabmal errichten. In Wien schuf 1912 Arthur Strasser eine Rudolf-Statue. Bei Germersheim wurde am 18. Oktober 2008 die dort seit 1971 fertiggestellte vierspurige Rheinbrücke in Rudolf-von-Habsburg-Brücke benannt.

    Forschungsgeschichte
    Die Historiker in Deutschland suchten im 19. Jahrhundert nach den Gründen für die verspätete Entstehung des deutschen Nationalstaats. Die Epoche der deutschen Kaiserzeit von 900 bis 1250 wurde als Goldenes Zeitalter beschrieben, denn das deutsche Kaiserreich der Ottonen, Salier und Staufer hatte die Vorrangstellung in Europa inne und übertraf die anderen Reiche an Größe, Glanz und Macht. Die mittelalterliche Geschichte betrachteten die Historiker unter der Perspektive der Königsmacht. Herrscher wurden danach bemessen, ob sie eine Machtsteigerung erreichten oder zumindest einen Machtverfall gegenüber Fürsten und Papsttum verhinderten. In diesem Geschichtsbild galt der Staufer Friedrich II. als letzter Vertreter der deutschen Kaiserherrlichkeit.[123] Mit seinem Tod lässt die Mediävistik das Spätmittelalter beginnen, das als Zerfallsepoche und als finstere Zeit der Machtlosigkeit galt. Spätmittelalterliche Könige wie Rudolf von Habsburg oder Karl IV., die den Verfall der Reichsgewalt beenden wollten, seien an der Wahlmonarchie gescheitert, in der sich der Herrscher die Unterstützung der Kurfürsten mit zahlreichen Zugeständnissen erkaufen musste. Fürsten und Päpste galten als Vertreter des Eigennutzes, die sich der kraftvollen Einheit des Reiches widersetzten.[124] Dieses Geschichtsbild durchzog die wissenschaftlichen Arbeiten bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seit den 1970er Jahren ist das Spätmittelalter durch die Forschungen von Ernst Schubert, František Graus und Peter Moraw verstärkt in den Blickpunkt gerückt. Seither wird Königsherrschaft nicht mehr unter dem Gesichtspunkt eines unüberbrückbaren Gegensatzes zwischen König und Fürsten gesehen, sondern es wird betont, dass das Zusammenwirken von König und Fürsten „zum selbstverständlich praktizierten konsensualen Entscheidungsgefüge“ gehörte.[125]

    Oswald Redlich legte 1903 eine monumentale, großdeutsch-katholisch orientierte Biographie Rudolfs von Habsburg vor.[126] Das 800 Seiten starke Werk gilt durch die umfassende Quellenauswertung bis heute in der Fachwelt als unersetzt. Redlich sah „Rudolfs Bedeutung und sein Verdienst um Deutschland“ darin, „daß er mit klarem Blick den Untergang des alten Kaisertums erkannte, daß er in mutiger Entschlossenheit alle jene staufischen Ansprüche fallen ließ, daß er das neue Königtum und Kaisertum wesentlich auf deutschen Boden beschränken wollte“.[127] Redlichs umfassende Darstellung könnte ein Grund dafür sein, dass danach die Regierungszeit Rudolfs von Habsburg in der Geschichtswissenschaft nur noch auf wenig Interesse gestoßen ist.[128]

    Peter Moraw hat in seiner 1989 veröffentlichten Darstellung Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung die Zeit von Rudolfs Herrschaft bis zu der Heinrichs VII. als das Zeitalter der „kleinen Könige“ bezeichnet. Im Vergleich zu den anderen europäischen Königreichen seien die strukturellen Grundlagen des römisch-deutschen Königtums schlechter gewesen.[129] Anlässlich des 700. Todestages wurde im November 1991 in Passau eine Tagung abgehalten.[130] Franz-Reiner Erkens beurteilte den habsburgischen Herrscher insgesamt als „Pragmatiker konservativen Zuschnitts“ und zeigte, wie sehr die staufische Tradition auch nach dem Interregnum gewirkt hat. Innovative Ansätze sah Erkens in der Reorganisation des Reichsburgensystems, im städtischen Steuerwesen und in der dynastischen Hausmachtpolitik.[131] Auf der Passauer Tagung hat Moraw seine These von den „kleinen Königen“ hinsichtlich Rudolfs näher ausgeführt.[132] Sie fand in der Geschichtswissenschaft sowohl Kritik als auch Zustimmung.[133] Hundert Jahre nach Redlichs Werk hat Karl-Friedrich Krieger 2003 eine neue Biographie vorgelegt. Krieger machte bei Rudolf eine „pragmatische Haltung“ aus, die ihm die Möglichkeit gegeben habe, „Zeichen für die Zukunft zu setzen“.[134] Demnach war es Rudolfs Verdienst, „die im Interregnum schon weitgehend aufgegebene königliche Friedensgewalt wieder grundsätzlich aktiviert und […] zu neuerlicher Geltung gebracht zu haben“.[135] Im Gegensatz zu Moraws Auffassung war für Krieger der erste König aus dem Geschlecht der Habsburger „aufgrund seiner Fähigkeiten und Tatkraft kein ‚kleiner‘, sondern ein bedeutender König“, „der den Vergleich weder mit anderen zeitgenössischen Herrschern noch mit seinen spätmittelalterlichen Nachfolgern im Reich scheuen muß“.[136]

    Zur 800. Wiederkehr seines Geburtsjahres veranstaltete die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer im April 2018 unter der Leitung von Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter ein wissenschaftliches Symposium zu „König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter“. Die Beiträge der Tagung wurden 2019 von Schneidmüller herausgegeben.[137] Das Symposium bildet den Auftakt der Beschäftigung mit dem Thema, das 2023 zu einer Sonderausstellung im Historischen Museum Speyer zu den Habsburgern im Mittelalter führen wird.

    Rudolf heiratete Königin Gertrud (Anna) von Hohenberg in 1253 in Elsass. Gertrud (Tochter von Graf Burkhard V. von Hohenberg und Pfalzgräfin Mechthild von Tübingen) wurde geboren in 1225 in Deilingen; gestorben am 16 Feb 1281 in Wien; wurde beigesetzt in Münster Basel, dann Kloster St. Blasien, dann Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 154. Mathilde von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1251; gestorben in 1304.
    2. 155. König Albrecht I. von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jul 1255 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 1 Mai 1308 in Königsfelden, Brugg; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.
    3. 156. Katharina von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1256 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 4 Apr 1282 in Landshut, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kloster Seligenthal bei Landshut.
    4. 157. Agnes Gertrud (Hagne) von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1257 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 11 Okt 1322 in Wittenberg, Sachsen-Anhalt, DE.
    5. 158. Klementia von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1262; gestorben in 1293.
    6. 159. Graf Hartmann von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1263 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 20 Dez 1281 in zwischen Breisach und Straßburg im Rhein; wurde beigesetzt in Münster Basel, BS, Schweiz.
    7. 160. Herzog Rudolf II. von Österreich (von Habsburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1270 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 10 Mai 1290 in Prag, Tschechien .
    8. 161. Königin Guta (Jutta, Juditha) von Habsburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Mrz 1271 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 18 Jun 1297 in Prag, Tschechien .

  12. 92.  Kunigunde von HabsburgKunigunde von Habsburg Graphische Anzeige der Nachkommen (48.Heilwig5, 22.Anna4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1)

    Notizen:

    Name:
    Kunigunde von Habsburg war eine der zwei Töchter von Albrecht von Habsburg und der Heilwig von Kyburg und Schwester (die andere Schwester war Nonne im Kloster Adelhausen, ihr Name ist nicht überliefert) von Rudolf I. Sie ist nicht zu verwechseln mit Kunigunde von Österreich.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kunigunde_von_Habsburg

    Familie/Ehepartner: Graf Heinrich III. von Küssaberg und Stühlingen. Heinrich gestorben in 1250. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kunigunde heiratete Otto II. von Ochsenstein in cir 1240. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 162. Otto III. von Ochsenstein  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 2 Jul 1298 in Göllheim.
    2. 163. Katharina von Ochsenstein  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 164. Adelheid (Adélaïde) von Ochsenstein  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 17 Mai 1314/1332.

  13. 93.  Graf Ulrich I. von WürttembergGraf Ulrich I. von Württemberg Graphische Anzeige der Nachkommen (49.5, 22.Anna4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1226; gestorben am 25 Feb 1265.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Ulrich I, Count of Württemberg, also known as “Ulrich der Stifter” or “Ulrich mit dem Daumen”
    • Titel (genauer): Graf von Württemberg (ab etwa 1241)
    • Titel (genauer): Count of Württemberg (from about 1241 until his death)
    • Titel (genauer): Comte de Wurtemberg (à partir de 1241), Comte d'Urach (le premier, à partir de 1260)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Ulrich_I,_Count_of_Württemberg

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Ier_de_Wurtemberg



    https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_I._(Württemberg)

    Ulrich I. von Württemberg, genannt Ulrich der Stifter oder Ulrich mit dem Daumen, (* 1226; † 25. Februar 1265) war ab etwa 1241 Graf von Württemberg.

    Leben und verwandtschaftliche Einordnung
    Ulrichs verwandtschaftliche Beziehung zu seinen Vorgängern als Graf von Württemberg ist historisch nicht geklärt. Die These des Historikers Hansmartin Decker-Hauff, der Ulrich als Sohn Hermanns von Württemberg und der Irmengard, Tochter von Ulrich von Ulten, bezeichnete, gilt als nicht hinreichend belegt.[2] Hermann, der nur einmal 1231 urkundlich erwähnt wird, ist wahrscheinlich ein Sohn Hartmanns I.

    Ulrich regierte, urkundete und siegelte 1241 gemeinsam mit seinem Bruder Eberhard von Württemberg.[3] Im Jahr 1243 werden beide als Neffen des ebenfalls aus dem Haus Württemberg stammenden Grafen Hartmann I. von Grüningen bezeichnet. Dieser verkaufte im April 1243 in Capua die „Grafschaft im Albgau“ nebst der Burg Eglofs mit Leuten, Besitzungen und allem Zubehör an Kaiser Friedrich II. Der in Raten zu zahlende Kaufpreis von 3200 Mark Silber – oder die als Pfand dienende Stadt Esslingen – sollte im Falle seines vorzeitigen Ablebens an seine Neffen, die Grafen von Württemberg übergehen, weil Hartmann I. offenbar keine männlichen Erben hatte.[4]

    Das erste Lebenszeichen Ulrichs ist allerdings älter: ein Siegel von 1238, das einen Dreiberg mit jeweils einem Turm zeigt. Es wird angenommen, dass es Ludwig II. infolge seiner Hochzeit mit einer Tochter des Grafen von Kirchberg von diesem übernommen hatte.[5] Das ursprünglich nellenburg-veringische Hirschstangen-Wappen könnte Ulrich um 1247 als Erbe Graf Hartmanns I. von Grüningen übernommen haben, denn die Grüninger Linie führte die Hirschstangen bereits seit mindestens 1228 im Wappen.[6]

    1255 verwies Graf Adalbert IV. von Dillingen in einem Schreiben an den Eichstätter Bischof Heinrich IV. von Württemberg auf seine Verwandtschaft mit Ulrich von Vatersseite her.[7] Nach Adalberts Tod (1257) ohne Nachkommen konnte neben Hartmann V., Bischof von Augsburg, und dessen Schwagern auch Ulrich Erbansprüche stellen und einige Dillingische Positionen wie die Vogtei über Ulm übernehmen.[8] 1256 bezeichnete Ulrich Graf Rudolf von Tübingen als seinen Oheim.[9] Das hieße streng genommen, dass sein Vater, der laut Ludwig Friedrich Heyd möglicherweise mit dem 1235 in Würzburg[10] und 1236 in Tübingen[11] erwähnten Grafen Eberhard von Württemberg[12] identifiziert werden könnte, mit einer Schwester des Tübinger Grafen verheiratet war.[13] Johann Steiner bezeichnete Ulrich 1583 zwar als Sohn eines Grafen Eberhards, der anstatt mit einer Tübingerin jedoch mit der Herzogstochter Agnes von Zähringen verheiratet gewesen sein soll.[14] Allerdings ist lediglich eine Tochter Agnes von Berthold V. von Zähringen bekannt, die den Grafen Egino IV. von Urach geheiratet hatte.[15] Da Eginos Enkel Heinrich von Fürstenberg-Urach im Januar 1265 Ulrich als Blutsverwandten („noster consanguineus“) bezeichnete, könnte Ulrichs Mutter eine Tochter Eginos IV. sein und mütterlicherseits auch von den Zähringern abstammen.[16] Andererseits soll der Schlüssel zu Ulrichs mütterlicher Verwandtschaft im Vornamen Ulrich liegen, der zuvor bei den Württembergern nicht üblich war und vermutlich vom Vater seiner Mutter stammt.

    Ulrich war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe mit Mechthild von Baden entstammen die Töchter Agnes und Mechthild sowie der spätere Graf Ulrich II. Aus der zweiten Ehe mit Agnes von Schlesien-Liegnitz stammen eine vermutete weitere Tochter namens Irmengard und der spätere Graf Eberhard I., bei dessen Geburt seine Mutter verstarb. Ulrich wurde wie seine beiden Gattinnen im Stift Beutelsbach begraben. Später wurde sein Leichnam in die Stiftskirche Stuttgart überführt. Graf Hartmann II. von Grüningen übernahm 1265 die Vormundschaft für Ulrichs verwaiste Söhne Ulrich II. und Eberhard I.

    Politik
    Die Auseinandersetzung zwischen dem Stauferkaiser Friedrich II. und den Päpsten Gregor IX. und Innozenz IV. hatte auch Auswirkungen auf die Verhältnisse im Herzogtum Schwaben. Nach der Absetzung Friedrichs II. durch das Konzil von Lyon (1245) gelang es der päpstlichen Diplomatie, einen großen Teil der Adligen des Herzogtums auf die Seite der Gegenkönige Heinrich Raspe und Wilhelm von Holland zu ziehen. Zu Beginn der Schlacht bei Frankfurt am 5. August 1246 traten Ulrich und Hartmann II. von Grüningen mit weiteren schwäbischen Adligen und 2000 Mann Gefolge zum „Pfaffenkönig“ Heinrich Raspe über, was die Niederlage des Staufers Konrad IV. besiegelte.[17][18] Ulrich und Hartmann nutzten anschließend die Situation, um mit päpstlicher Rückendeckung ihre Territorialmacht im Mittleren Neckarraum auszubauen.

    Nach dem Tod Konrads IV. 1254 erkannte Ulrich dessen Erben Konradin formell als Herzog von Schwaben an. Im Gegenzug verzichtete Konradins Vormund Herzog Ludwig II. von Bayern auf dessen Ansprüche auf die Königskrone und die Rückforderung der nach dem Seitenwechsel erfolgten Annexionen Ulrichs und anderer schwäbischer Adliger. Ulrich gelang es so, die territorialherrschaftliche Basis für die Grafschaft Württemberg abzusichern. Die Heirat mit Mechthild von Baden half zudem, die territoriale Bereinigung beider Häuser mit dem Rückzug Badens aus dem Mittleren Neckarraum anzustoßen. So kam zum Beispiel die spätere württembergische Hauptstadt Stuttgart bei der Hochzeit der beiden von Baden nach Württemberg.[19] Kurz vor seinem Ableben konnte Ulrich sein Territorium um die restlichen Teile der Grafschaft Urach erweitern.[16] Ulrichs zweitem Sohn Eberhard I. gelang es, die Grafschaft trotz königlichen Gegenwinds weiter auszubauen.


    Literatur
    Dieter Mertens: Ulrich I. der Stifter (mit dem Daumen). In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 20–22.
    Karl Pfaff: Der Ursprung und die früheste Geschichte des Wirtenbergischen Fürstenhauses. Metzler, Stuttgart 1836.
    Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 1: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig. 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 3–35, (Zugleich: Tübingen, Universität, Dissertation, 1984: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich I. dem Stifter, 1265, bis Herzog Ludwig, 1593.).
    Harald Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. Silberburg, Tübingen 2006, ISBN 3-87407-725-X.
    Anmerkungen
    1 Beschreibung: Ulricus Comes Würtembergensis Eberhardi et Agnetis Zäringiae Ducissae. F. Obijt .V. Kalen. Martij. Anno. M.CCLXV. Quelle: Johann Steiner: Memoriae posteritatique inclytae domus Wirtembergicae sacrum. Stuttgart 1583 (Nachbildungen alter Grabsteine des Württembergischen Fürstenhauses). Württembergische Landesbibliothek, Cod.hist.fol.130
    2 Hansmartin Decker-Hauff: Die Anfänge des Hauses Württemberg. In: Robert Uhland (Hrsg.): 900 Jahre Haus Württemberg. Leben und Leistung für Land und Volk. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1984, ISBN 3-17-008930-7, S. 25–81, (Anfänge).
    3 Königliches Haus- und Staatsarchiv (Hrsg.): Wirtembergisches Urkundenbuch. Band 4. Köhler, Stuttgart 1883, S. 31, Nr. 981.
    4 Siehe Böhmer: Regesta Imperii. V, 1, 1, S. 586, Nr. 3358, und Königliches Haus- und Staatsarchiv (Hrsg.): Wirtembergisches Urkundenbuch. Band 4. Köhler, Stuttgart 1883, S. 54, Nr. 1004.
    5 Das erste heraldische Zeugnis der Kirchberger ist ein Siegel um 1200, das drei überdachte Türme zeigt. Siehe auch Harald Schukraft: Kleine Geschichte des Hauses Württemberg. Silberburg, Tübingen 2006, ISBN 3-87407-725-X, S. 15.
    6 Sein danach nicht mehr in Urkunden genannter jüngerer Bruder Eberhard könnte im Zuge dieses Erbgangs den Namen Hartmann angenommen haben. Vgl. Graf Hartmann II. von Grüningen.
    7 Mit Bischof Heinrich IV. von Württemberg scheint Adalbert IV. demnach nicht verwandt gewesen zu sein.
    8 Vgl. Karl Pfaff: Der Ursprung und die früheste Geschichte des Wirtenbergischen Fürstenhauses. Metzler, Stuttgart 1836, S. 63 f.; und Adolf Layer: Die Grafen von Dillingen. In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau. Bd. 75, 1973, ISSN 0073-2699, S. 46–101, hier S. 97.
    9 Königliches Haus- und Staatsarchiv (Hrsg.): Wirtembergisches Urkundenbuch. Band 4. Köhler, Stuttgart 1883, S. 176 f., Nr. 1412.
    10 Ingrid Karin Sommer: Die Chronik des Stuttgarter Ratsherrn Sebastian Küng. Edition und Kommentar (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart. Bd. 24, ISSN 0934-8743). Klett, Stuttgart 1971, S. 49 und 174, (Zugleich: Tübingen, Universität, Dissertation, 1969).
    11 Karl Pfaff: Der Ursprung und die früheste Geschichte des Wirtenbergischen Fürstenhauses. Metzler, Stuttgart 1836, S. 31 und 61.
    12 Dieser Eberhard ist nur schwach belegt. In der Ahnenreihe wird erst sein möglicher Enkel als Eberhard I. gezählt.
    13 Ludwig F. Heyd: Geschichte der Grafen von Gröningen, größtenteils nach Archival-Urkunden untersucht und dargestellt. Löflund, Stuttgart 1829, S. 33 ff.
    14 Beschreibung: Ulricus Comes Würtembergensis Eberhardi et Agnetis Zäringiae Ducissae. F. Obijt .V. Kalen. Martij. Anno. M.CCLXV. Quelle: Johann Steiner: Memoriae posteritatique inclytae domus Wirtembergicae sacrum. Stuttgart 1583 (Nachbildungen alter Grabsteine des Württembergischen Fürstenhauses). Württembergische Landesbibliothek, Cod.hist.fol.130
    15 Franz Ludwig Baumann (Hrsg.): Necrologium Tennenbacense. In: Monumenta Germaniae Historica. Necrologia Germaniae. Band 1. Weidmann, Berlin 1888, S. 338–342, hier S. 340: „Filia Bertoldi V. et ultimi ducis Brisgoiae soror, Egonis de Urach et Furstenberg coniunx, mater Bertoldi abbatis.“
    16 Königliches Haus- und Staatsarchiv (Hrsg.): Wirtembergisches Urkundenbuch. Band 4. Köhler, Stuttgart 1883, S. 178, Nr. 1786.
    17 Vgl. Böhmer: Regesta Imperii. V, 1, 2, S. 586, Nr. 4510b.
    18 Sönke Lorenz: Graf Ulrich von Württemberg, die Schlacht von Frankfurt (1246) und der Aufstieg der Grafen von Württemberg. In: Karl-Heinz Rueß (Red.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig (= Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst. Bd. 32). Gesellschaft für Staufische Geschichte, Göppingen 2012, ISBN 978-3-929776-24-9, S. 71–85.
    19 Dieter Mertens: Ulrich I. der Stifter (mit dem Daumen). In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 20.
    Weblinks
    Commons: Graf Ulrich I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Name:
    genannt Ulrich der Stifter oder Ulrich mit dem Daumen

    Familie/Ehepartner: Gräfin Mechthild von Baden. Mechthild (Tochter von Markgraf Hermann V von Baden und Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig)) wurde geboren in nach 1225; gestorben in nach 1258; wurde beigesetzt in Stiftskirche Beutelsbach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 165. Agnes von Württemberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1264; gestorben am 27 Sep 1305; wurde beigesetzt in Dominikanerkloster Mergentheim.

    Ulrich heiratete Herzogin Agnes von Schlesien-Liegnitz in nach 1259. Agnes (Tochter von Herzog Boleslaw II. von Schlesien (Piasten) und Hedwig von Anhalt) wurde geboren in nach 1242 in Breslau, Polen; gestorben am 13 Mrz 1265. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 166. Graf Eberhard I. von Württemberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Mrz 1265 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 5 Jun 1325 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE.

  14. 94.  Adelheid von WürttembergAdelheid von Württemberg Graphische Anzeige der Nachkommen (49.5, 22.Anna4, 8.Berthold3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1)

    Notizen:

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1240-1252)

    Familie/Ehepartner: Graf Heinrich III. von Berg (I. von Burgau). Heinrich (Sohn von Graf Ulrich von Berg und Adelheid (Udelhild) von Ronsberg) wurde geboren in 1177 in Burgau, DE; gestorben am 12 Jun 1239 in Burgau, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 167. Luitgard von Burgau  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1260; gestorben in vor 13 Mai 1295.
    2. 168. Markgraf Heinrich II. von Burgau  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1293.
    3. 169. Elisabeth von Berg (von Burgau)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  15. 95.  Herzog Ludwig I. von TeckHerzog Ludwig I. von Teck Graphische Anzeige der Nachkommen (50.Konrad5, 24.Adalbert4, 10.Adalbert3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) gestorben in 1283; wurde beigesetzt am 24 Dez 1283 in Klosterkirche, Kirchheim.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_I._(Teck)

    Ludwig I. (Teck)

    Ludwig I. von Teck, († 1283), Herzog von Teck, war ein Sohn von Konrad I. von Teck und gehörte zu der Zähringer Seitenlinie der Herzöge von Teck. Er gilt als Stammvater der Oberndorfer Linie des Hauses Teck.

    Leben
    Ludwigs Mutter ist nicht urkundlich belegt, evtl. war es eine Tochter des Grafen Hermann von Sulz.

    Die erste urkundliche Nennung Ludwig I. erfolgte 1249 auf Burg Teck und erlaubte teckischen Dienstmannen Schenkungen an die Dominikanerinnen im Kirchheimer Kloster zu machen. [1] Im Jahre 1261 wird Owen das erste Mal in einer von Ludwig I. besiegelten Urkunde seines Dienstmannen Bertold "Übelritter" von Owen erwähnt.

    Als Inhaber des Schenkenlehens des Klosters St. Gallen und als Vogt des Klosters Alpirsbach ergaben sich zahlreiche Aktivitäten am oberen Neckar im Gebiet um seinen Eigenbesitz Burg Waseneck mit den Ortschaften Altoberndorf, Bochingen, Beffendorf und Waldmössingen. Mitte des 13. Jahrhunderts gründet Ludwig I. die Stadt Oberndorf. 1272 stattet er das Dominikanerinnenkloster in Oberndorf mit Privilegien aus.

    Bei einer Schlichtungsurkunde 1251 um die ritterlichen Befugnisse im Dorf Dornhan ist das erste Mal das tecksche Rautenschild als Wappenbild der Herzöge von Teck am Urkundensiegel hinterlegt. 1276 wird das Stadttor zu Dornhan urkundlich erwähnt. Auch die Gründung der Stadt Rosenfeld wird mit Ludwig I. in Verbindung gebracht.

    Urkundliche Nennungen weisen Ludwig I. die Teilnahme am Hoftag König Rudolf von Habsburg am 12. Mai 1275 in Augsburg zusammen mit seinem Bruder Konrad aus.

    Ludwig I. von Teck verstarb 1283 und wurde am 24. Dezember 1283 in der teckschen Gruft in der Klosterkirche zu Kirchheim beigesetzt.

    Ehe
    Der Name seiner Ehefrau ist nicht urkundlich belegt, evtl. war es Irmelgard von Baden. Dies würde den Übergang der ehemals badischen Orte Marbach am Neckar und Lauffen am Neckar in den Besitz der Herzöge von Teck erklären.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Name:
    Er gilt als Stammvater der Oberndorfer Linie des Hauses Teck.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 170. Herzog Ludwig II. von Teck, der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1255; gestorben in 1 Mai 1280/20 Jul 1282.

  16. 96.  Herzog Konrad II. von Teck, der Jüngere Herzog Konrad II. von Teck, der Jüngere Graphische Anzeige der Nachkommen (50.Konrad5, 24.Adalbert4, 10.Adalbert3, 3.Clementia2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1235; gestorben am 1 Mai 1292 in Frankfurt am Main, DE; wurde beigesetzt in Marienkirche, Owen.

    Notizen:

    Stammliste der Herzöge von Teck:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_der_Herzöge_von_Teck

    Name:
    Erwähnt / Mentioned / Mentionné (1270)

    Im Gegensatz zu seinem Vater, der offenbar schon starb, ehe er sich für das eine oder andere Lager entscheiden musste, nahm Konrad eifrig am Treiben seiner Zeit teil; er war ein treuer Anhänger König Rudolfs, für den er mit andern 1274 nach Rom geht, um mit dem Papst wegen der Kaiserkrönung zu verhandeln; 1284 erlaubte ihm der König, Heiningen, südlich von Göppingen, zur Stadt zu erheben, die dann die gleiche Rechte wie Freiburg i.B. haben sollte. Zusammen mit seinem Bruder Hermann und dem Reichslandvogt von Niederschwaben, Albert von Hohenberg, bekämpfte er den Grafen Eberhard von Württemberg, der Teck belagerte; mit Hilfe des Königs gelang es, ihn bei Nürtingen zu schlagen, aber erst 1287 kam ein dauerhafter Frieden zustande.

    Dieser Konrad wird bei Rübel-Blass als Sohn von Ludwig I. (seinem Bruder) geführt ??

    Familie/Ehepartner: Uta von Zweibrücken. Uta (Tochter von Simon I. von Zweibrücken und von Calw) gestorben in vor 1290. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 171. Simon von Teck  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1316.

  17. 97.  Kaiser Heinrich VII. von Luxemburg (von Limburg)Kaiser Heinrich VII. von Luxemburg (von Limburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (53.Heinrich5, 27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1278/1279 in Valenciennes, Frankreich; gestorben am 24 Aug 1313 in Buonconvento bei Siena; wurde beigesetzt in Dom von Pisa.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-Deutscher König (1308 bis 1313), Römisch-Deutscher Kaiser (ab 29. Juni 1312)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_VII._(HRR)

    Heinrich VII. (* 1278/79 in Valenciennes; † 24. August 1313 in Buonconvento bei Siena) entstammte dem Haus Limburg-Luxemburg und war Graf von Luxemburg und Laroche sowie Markgraf von Arlon. Er war von 1308 bis 1313 römisch-deutscher König und seit dem 29. Juni 1312 römisch-deutscher Kaiser. Heinrich war der erste der insgesamt drei Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aus dem Hause Luxemburg.
    In der Regierungszeit Heinrichs VII. gelangte das Haus Luxemburg in den Besitz des Königreichs Böhmen, was das Fundament für die später bedeutende Hausmacht der Luxemburger im Reich legte. Im deutschen Reichsteil betrieb Heinrich eine konsensorientierte und erfolgreiche Politik. Im Herbst 1310 unternahm er einen Italienzug, um sich die Kaiserkrone zu sichern. Heinrich VII. war der erste römisch-deutsche König nach dem Staufer Friedrich II., der auch zum Kaiser gekrönt wurde. Seine schon als König begonnene energische Arbeit zur Erneuerung der kaiserlichen Herrschaft führte bald zum Konflikt mit guelfischen Kräften in Italien und mit dem König von Neapel(-Sizilien) Robert von Anjou. In dieser Auseinandersetzung ergriff Papst CClemens V., der zunächst mit Heinrich kooperiert hatte, schließlich Partei für die Guelfen. Heinrichs auf Ausgleich zwischen den verfeindeten Gruppen in Reichsitalien zielende Politik scheiterte vor allem an den Widerständen der Beteiligten, die sich eine Politik jeweils zu ihren Gunsten erhofft hatten. Heinrich hatte bis zu seiner Königswahl gute Beziehungen zum Königshof von Paris unterhalten, doch verschlechterten sich diese aufgrund seiner Politik im westlichen Grenzraum, wo er verlorene Reichsrechte einforderte. Damit geriet Heinrich in Konflikt mit dem mächtigen französischen König Philipp IV.
    Das Kaisertum hatte in den Jahrzehnten zuvor kontinuierlich an Einfluss verloren. Heinrichs Politik zielte auf die Wiederherstellung kaiserlicher Rechte vor allem in Reichsitalien und im westlichen Grenzraum des Imperiums ab. Er betonte die besoondere Rolle des Kaisertums im Sinne der traditionellen mittelalterlichen Reichsidee. Die von Heinrich betriebene Renovatio Imperii sorgte dafür, dass das Kaisertum wieder als europäischer Machtfaktor wahrgenommen wurde. Nach Heinrichs Tod verlor die universale Kaiseridee in der Folgezeit jedoch wieder zunehmend an Bedeutung.
    Während der Kaiser in der älteren Forschung oft eher als Träumer oder Phantast angesehen wurde, wird in der neueren Forschung seine Anknüpfung an geläufige kaiserlich-universale Vorstellungen sowie sein durchaus von realpolitischen Motiven geleitetes Handeln betont.

    Heinrichs Grafenzeit
    Heinrich VII. wurde in Valenciennes als Sohn des Grafen Heinrich VI. von Luxemburg und der Beatrix von Avesnes geboren. Sein genaues Geburtsjahr ist unbekannt, in der neueren Forschung wird jedoch sehr oft für 1278/79 plädiert.[1] Heinrich VII. hatte zwei jüngere Brüder, Balduin und Walram. Über die frühen Jahre ist wenig bekannt. Graf Heinrich VI. fiel bereits 1288 in der Schlacht von Worringen, so dass sich bis zu Heinrichs Volljährigkeit seine Mutter Beatrix um ihn und die Verwaltung Luxemburgs kümmerte.
    1292 heiratete Heinrich Margarete von Brabant, womit die Feindschaft zwischen beiden Häusern, die noch aus der Schlacht von Worringen resultierte, beigelegt wurde. Heinrich und Margarete hatten drei Kinder: den Sohn Johann von Luxemburg (1296–131346) und zwei Töchter, Maria (1304–1324) und Beatrix (1305–1319). Die äußere Erscheinung Heinrichs beschrieb Albertino Mussato, der Heinrich verschiedentlich persönlich gesehen hatte, als mittelgroßen, eher mageren Mann, mit rötlichen Haaren und rötlicher Hautfarbe. Als Besonderheit erwähnte er ein Schielen des linken Auges.[2]
    Heinrichs Muttersprache war, wie mehrfach in den Quellen belegt, das Französische, und er war nach dem französischen Ritterideal erzogen worden.[3] Zudem unterhielt er als Graf gute Beziehungen zum Hof von Paris, wo er sich wohl auch einige Zeieit aufhielt.[4] Seit 1294 regierte Heinrich eigenständig. Im November 1294 leistete er dem französischen König Philipp IV. einen Lehnseid und erhielt zum Ausgleich eine „Lehnsrente“ ausgezahlt.[5] Eine Doppelvasallität zwei Herren gegenüber, wie in diesem Fall gegenüber dem römisch-deutschen König und dem französischen König, war im westlichen Grenzraum des Reiches keineswegs ungewöhnlich.[6]
    Heinrich betrieb als Graf in der Folgezeit stets eine unabhängige, auf den eigenen Vorteil bedachte Politik und konnte einige Erfolge verbuchen. Aus dem französisch-deutsch/englischen Krieg 1294–1297[7] hielt er sich, obwohl für Kriegsdienste auuf Seiten Frankreichs bezahlt, weitgehend heraus. Er konnte sogar Gewinne erzielen, indem er gegen Heinrich von Bar vorging, einen in englischen Diensten stehenden Gegner der Luxemburger. Im Waffenstillstand von 1297 erscheint Heinrich als erster Verbündeter Frankreichs. Er genoss einiges Ansehen. Seine Grafschaft galt als gut verwaltet und er betrieb eine umsichtige Territorialpolitik. Konflikte mit dem Grafen von Bar und der Stadt Trier konnten schließlich beigelegt werden, die Bürgeer der Stadt Verdun hatten sich sogar 1293/94 dem Schutz des jungen Grafen von Luxemburg unterstellt.[8] Sein Charakter wurde unter anderem vom eher guelfisch (anti-kaiserlich) gesinnten Chronisten Giovanni Villani sehr gelobt.[9] Wiederholt wird in den Quellen auch die Frömmigkeit Heinrichs und seiner Ehefrau Margarete herausgestellt.
    Heinrich nahm im November 1305 an der Krönung Papst Clemens V. teil. Dank seinen guten Beziehungen wurde sein Bruder Balduin in jungen Jahren 1307/1308 Erzbischof von Trier. Aufgrund der maroden Finanzlage des Bistums Trier stellte Heinrich zudem einen Kredit in Höhe von 40.000 Turnosen zur Verfügung.[10] Anfang Mai 1308 schloss Heinrich in Nivelles mit mehreren niederrheinischen Fürsten ein gegenseitiges Schutz- und Trutzbündnis.[11]

    Königswahl von 1308
    Nach der Ermordung König Albrechts am 1. Mai 1308, einer Tat mit rein persönlichen Motiven, mussten die Kurfürsten einen neuen König wählen. Die sieben Kurfürsten, die inzwischen ein exklusives Königswahlrecht hatten, waren zum damaligen Zeitpunkt:
    • der Erzbischof von Köln, Heinrich II. von Virneburg;
    • der Erzbischof von Mainz, Peter von Aspelt;
    • der Erzbischof von Trier, Balduin von Luxemburg;
    • der Pfalzgraf bei Rhein, Rudolf I. (der Stammler);
    • der Herzog von Sachsen, Rudolf I. von Sachsen;
    • der Markgraf von Brandenburg, Waldemar von Brandenburg;
    • der König von Böhmen, Heinrich von Kärnten.
    An der Wahl Ende 1308 nahmen außer Heinrich von Kärnten, der in Böhmen nicht unangefochten herrschte, alle Kurfürsten teil. Zur Wahl standen mehrere Kandidaten.[12] In Frage wären die Söhne Albrechts gekommen, doch das Verhältnis der Habsburgeer zu den Kurfürsten und speziell den vier rheinischen Kurfürsten war sehr angespannt. Eine dynastische Nachfolge war zudem kaum im Interesse der Wähler, die ein zu starkes Königtum, das ihre Vorrechte beschnitt, möglichst verhindern wollten. Mit Karl von Valois, dem jüngeren Bruder Philipps IV., bot sich sogar ein Thronkandidat aus dem französischen Königshaus an. Der französische Wahlvorstoß war keineswegs aussichtslos, da vor allem Heinrich von Virneburg eng an Frankreich gebunden war. Papst Clemens V. hingegen unterstützte dies nicht bedingungslos; vielmehr scheint er gehofft zu haben, dass ein neuer römisch-deutscher König den Papst in Avignon von der zunehmenden französischen Einflussnahme entlasten könnte. Clemens V. stand aufgrund des Templerprozesses massiv unter Druck.[13] Philipp IV. forderte zudem, dass auch ein Prozess gegen das Andenken von Papst Bonifatius VIII. eröffnet werden sollte, der nur wenige Jahre zuvor einen schweren Konflikt mit Paris ausgetragen hatte.
    Heinrich VII. hat eventuell schon kurz nach dem Tod Albrechts mit dem Gedanken einer Kandidatur gespielt,[14] doch bleibt dies unsicher. Im Spätherbst 1308 trat er jedenfalls als Bewerber auf und konnte sich schließlich durchsetzen. Der Kölner EErzbischof, der neben seiner eigenen Wahlstimme auch indirekt die Stimmabgabe Sachsens und Brandenburgs bestimmte, wurde durch große Zugeständnisse gewonnen. Die Wahl des Luxemburgers war wohl dem Wunsch der Kurfürsten geschuldet, einen fähigen, nicht allzu starken König zu wählen. Ein französischer Thronkandidat hätte den Kurfürsten wohl mehr Probleme bereiten können, zumal die französische Expansionspolitik im Westen des Reiches dann noch zugenommen hätte. Zuletzt gaben auch die geseschickten Wahlverhandlungen und die üblichen begleitenden Wahlversprechen den Ausschlag für Heinrich. Eine große Bedeutung bei der Wahl von 1308 kam neben Peter von Aspelt, einem Unterstützer der Luxemburger, Heinrichs Bruder Balduin zu. Balduin sollte in der weiteren Politik der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts noch eine bedeutende Rolle spielen. Am 27. November 1308 wurde Heinrich in Frankfurt am Main von den sechs anwesenden Kurfürsten gewählt,[15] am 6. Januar 1309 wurde er zusammen mit seiner Frau Margarete in der Kaiserstadt Aachen gekrönt.[16] Die Wahl wurde ohne Bitte um Approbation Papst Clemens V. angezeigt.[17]
    Heinrich führte als König die Ordnungszahl VII., womit der Staufer Heinrich (VII.) übergangen wurde. Vermutlich wurde der Staufer nicht gezählt, da er nicht völlig selbstständig regiert hatte und im Gedächtnis der Kurfürsten keine Rolle mehr spielte.

    Mehr unter oben stehendem Link der Wikipedia..

    Heinrich heiratete Königin Margarete von Brabant in 1292. Margarete (Tochter von Herzog Johann I. von Brabant und Herzogin Margarete von Flandern (von Dampierre)) wurde geboren in 1275/1276; gestorben am 14 Dez 1311 in Genua; wurde beigesetzt in Genua. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 172. König Johann von Luxemburg (von Böhmen), der Blinde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 10 Aug 1296 in Luxemburg; gestorben am 26 Aug 1346 in Schlachtfeld bei Crécy-en-Ponthieu.
    2. 173. Königin Beatrix von Luxemburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1305; gestorben am 11 Nov 1319; wurde beigesetzt in Kathedrale von Varaždin.

  18. 98.  Margareta von Flandern (von Dampierre)Margareta von Flandern (von Dampierre) Graphische Anzeige der Nachkommen (54.Isabella5, 27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) gestorben in 1331.

    Margareta heiratete Alexander von Schottland am 15 Nov 1282 in Roxburgh. Alexander (Sohn von König Alexander III. von Schottland, der Glorreiche und Königin Margarete von England (Plantagenêt)) wurde geboren am 21 Jan 1264 in Jedburgh; gestorben am 28 Jan 1284 in Kloster Lindores Abbey; wurde beigesetzt in Dunfermline Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]

    Margareta heiratete Rainald I. von Geldern in 1286. Rainald (Sohn von Graf Otto II von Geldern, der Lahme und Philippa von Dammartin (von Ponthieu)) wurde geboren in cir 1255; gestorben am 9 Okt 1326 in Montfort. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 174. Margarethe von Geldern  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1333.

  19. 99.  Beatrix von FlandernBeatrix von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (54.Isabella5, 27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1)

    Beatrix heiratete Hugo II. von Châtillon (Blois) in 1287. Hugo (Sohn von Graf Guido II. (Guy) von Châtillon (Blois) und Gräfin Mathilde von Brabant) wurde geboren am 9 Apr 1258; gestorben in 1307. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 175. Graf Guy I. (Guido) von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in Aug 1342.

  20. 100.  Philippine von FlandernPhilippine von Flandern Graphische Anzeige der Nachkommen (54.Isabella5, 27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) gestorben in 1304.

    Notizen:

    1296 verlobt mit dem Prinzen von Wales, dem späteren König Eduard II. von England, eine Ehe kam jedoch nicht zustande.
    Nach dem Beginn des Französisch-Englischen Krieges 1294 wollte der Vater von Eduard II., Eduard I. von England, ihn mit einer Tochter von Graf Guido von Flandern verheiraten, um das Bündnis zwischen Flandern und England zu stärken. Gemäß der Waffenstillstandsverhandlungen 1298 wurde diese Vereinbarung von Papst Bonifatius VIII. aufgehoben


  21. 101.  Markgraf Johann I. (Jean) von Namur (Dampierre)Markgraf Johann I. (Jean) von Namur (Dampierre) Graphische Anzeige der Nachkommen (54.Isabella5, 27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1267; gestorben am 31 Jan 1330.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1305 bis 1330, Markgrafschaft, Grafschaft Namur; Markgraf von Namur

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Namur) (Sep 2023)

    Im März 1297 traten seine Eltern ihm die Regierung der Grafschaft Namur ab, wobei Guido von Dampierre allerdings den Titel eines Markgrafen von Namur bis zu seinem Tod behielt, weshalb Johann bis dahin sich mit dem eines Grafen von Namur begnügte. Von 1296 bis 1298 wurde er wie sein Vater in Paris gefangen gehalten. Im Jahr 1300 schloss er mit mehreren Städten aus der Umgebung von Lüttich einen Vertrag, durch die diese sich seinem Schutz unterstellten. Als sein Vater erneut in Paris festgesetzt wurde, zog er zusammen mit seinem Bruder Guido gegen Frankreich, das 1302 in der Sporenschlacht geschlagen wurde, jedoch 1304 in der Schlacht von Mons-en-Pévèle siegte. Der Friedensvertrag kam erst 1307 zustande.

    1307 leistete er dem Grafen Wilhelm von Hennegau den Lehnseid für die Grafschaft Namur und die Herrschaft Poilvache. 1308 erhob Karl von Valois Anspruch auf die Markgrafschaft als Ehemann von Catherine de Courtenay, der Enkelin von Balduin II. von Courtenay, dem früheren Markgrafen von Namur, doch König Philipp IV. von Frankreich entschied die Frage zugunsten Johanns.

    Als Johann den Kaiser Heinrich VII. auf seinem Italienfeldzug begleitete, musste seine zweite Ehefrau Marie von Artois sich mit einem Aufstand auseinandersetzen, der wegen zu hoher Steuern ausgebrochen war, und der erst 1313 mit Hilfe von Graf Arnold V. von Looz unterdrückt werden konnte. 1314 gab ihm der Kaiser die Herrschaft über Cambrai, das er auch in Besitz nahm, wobei er die Beamten des Bischofs absetzte, aber auch bis 1317 exkommuniziert wurde. Von 1318 bis 1322 schließlich führte er Krieg gegen den Bischof von Lüttich.

    Geburt:
    Sohn von Guido von Dampierre, Graf von Flandern und Markgraf von Namur, und Isabella von Luxemburg.

    Johann heiratete Marguerite von Clermont in 1308. Marguerite (Tochter von Prinz Robert von Frankreich (Clermont) und Gräfin Beatrix von Burgund (von Bourbon)) wurde geboren in 1289; gestorben in 1309. [Familienblatt] [Familientafel]

    Johann heiratete Marie von Artois in 1309. Marie (Tochter von Graf Philippe von Artois und Blanche (Blanka) von der Bretagne) wurde geboren in 1291; gestorben in 1365. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 176. Ludwig von Namur (Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1378/1386.

  22. 102.  Graf Wilhelm III. von Avesnes, der Gute Graf Wilhelm III. von Avesnes, der Gute Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Philippa5, 27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1286; gestorben am 7 Jun 1337.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Holland; Graf von Holland als Wilhelm III.
    • Titel (genauer): 1337 bis 1345, Grafschaft Hennegau; Graf von Hennegau als Wilhelm I. (Haus Avesnes)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_III._(Holland)

    Wilhelm, genannt der Gute, (* um 1286; † 7. Juni 1337) war als Wilhelm III. Graf von Holland und Zeeland sowie als Wilhelm I. Graf von Hennegau aus dem Haus Avesnes. Er war der älteste Sohn des Grafen Johann II. von Avesnes-Hennegau-Holland und der Philippa von Luxemburg, Tochter von Graf Heinrich V.

    Leben
    Wilhelm III. folgte 1304 seinem Vater in der Regierung. Sein Cousin Kaiser Heinrich VII. (Mutter: Beatrix von Avesnes) erkannte ihn zwar in seinem Erbe an, er musste aber noch jahrelang um sein Erbe ringen. Erst 1323 setzte er sich gegen alle Kontrahenten durch. 1325 gewährte er der englischen Königin Isabella von Frankreich (1292–1358) und ihrem Liebhaber Roger Mortimer (1287–1330) Asyl und half ihnen in England. Wilhelm war einer der mächtigsten Fürsten im Reich und genoss hohes Ansehen. Er brachte 1337 noch das deutsch-englische Bündnis zustande, das den Beginn des Hundertjährigen Krieges bedeutete.

    Ehe
    Verheiratet war Wilhelm seit dem 19. Mai 1305 mit Johanna von Valois (1294–1352), Tochter des Grafen Karl von Valois und Schwester des späteren König Philipp VI. von Frankreich.


    Literatur
    • Pieter Lodewijk Muller: Wilhelm der Gute, Graf von Hennegau, Holland und Seeland. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 83–86.

    Titel (genauer):
    Holland war ursprünglich eine Grafschaft im mittelalterlichen Fränkischen Reich und später im römisch-deutschen Reich in Friesland zwischen dem Rhein und der Amstel.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Holland

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Hennegau (niederl. Henegouw für den Gau, Henegouwen für die spätere Grafschaft; franz. le Hainaut; mittellat. Hannonia), benannt nach der Gegend am Fluss Henne, ist ein historisches Territorium auf dem heutigen Gebiet Belgiens und Frankreichs.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau

    Wilhelm heiratete Johanna von Valois am 19 Mai 1305. Johanna (Tochter von Karl I. von Valois (Kapetinger) und Marguerite von Anjou (von Neapel)) wurde geboren in 1294; gestorben in 1352. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 177. Margarethe von Hennegau (von Holland)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ca 1307 / 1310 in Valenciennes ?; gestorben am 23 Jun 1356 in Quesnoy; wurde beigesetzt in Minoritenkirche zu Valenciennes.
    2. 178. Philippa von Hennegau (von Avesnes)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 24 Jun 1311 in Valenciennes, Frankreich; gestorben am 14 Aug 1369 in Windsor.
    3. 179. Johanna von Avesnes (von Holland)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1315; gestorben in 1374.

  23. 103.  Margarete von AvesnesMargarete von Avesnes Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Philippa5, 27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) gestorben am 18 Okt 1342.

    Margarete heiratete Graf Robert II. von Artois in 1298. Robert (Sohn von Robert I. von Artois (von Frankreich) und Gräfin Mathilde von Brabant) wurde geboren in 1250; gestorben am 11 Jul 1302 in Schlachtfeld Kortrijk. [Familienblatt] [Familientafel]


  24. 104.  Marie von Holland (Avesnes)Marie von Holland (Avesnes) Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Philippa5, 27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1280; gestorben am 28 Aug 1354.

    Notizen:

    Marie und Louis hatten sechs Kinder, zwei Söhne und vier Töchter.

    Marie heiratete Herzog Ludwig I. (Louis) von Bourbon in 1310 in Pontoise. Ludwig (Sohn von Prinz Robert von Frankreich (Clermont) und Gräfin Beatrix von Burgund (von Bourbon)) wurde geboren in 1279 in Clermont, Frankreich; gestorben am 29 Jan 1341 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 180. Herzog Pierre I. (Peter) von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1311; gestorben am 19 Sep 1356 in Schlachtfeld bei Nouaillé.
    2. 181. Marguerite von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1362.
    3. 182. Graf Jacques (Jakob) I. von Bourbon-La Marche  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1319; gestorben am 6 Apr 1362 in Schlachtfeld Brignais, Lyon, Frankreich; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Jacques, Lyon, Frankreich .

  25. 105.  Herr Walram II. (Waléran) von Luxemburg-LignyHerr Walram II. (Waléran) von Luxemburg-Ligny Graphische Anzeige der Nachkommen (56.Walram5, 27.Heinrich4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) gestorben in 1354.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Beauvoir
    • Titel (genauer): Herrschaft Roussy; Herr von Roussy https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Roussy
    • Besitz: Erbt von seiner Mutter die Burgen Beauvoir und Roussy.
    • Titel (genauer): 1303-1354, Grafschaft Ligny; Herr von Ligny https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Ligny

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_II._(Ligny)

    Walram II. von Luxemburg (franz: Waléran II de Luxembourg; † 1354) war ein Herr von Beauvoir, Roussy und Ligny aus dem Haus Luxemburg. Er war ein Sohn des Walram I. von Luxemburg-Ligny und der Johanna von Beauvoir.

    Walram erbte zunächst von seiner Mutter die Burgen von Beauvoir und Roussy, nach dem Tod seines Bruders Heinrich (1303) erhielt er zusätzlich das väterliche Erbe Ligny. Nach seinem Tod wurde er in der Kirche Notre-Dame in Cambrai bestattet.

    Familie/Ehepartner: Burggräfin Guyotte von Lille. Guyotte (Tochter von Burggraf Johann IV. (Jean) von Lille) gestorben in 1338. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 183. Johann I. von Luxemburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 17 Mai 1364.

  26. 106.  Herzog Theobald II. von LothringenHerzog Theobald II. von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (57.Friedrich5, 28.Katherina4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1263; gestorben am 13 Mai 1312.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Lothringen (1303 bis 1312)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_II._(Lothringen)

    Theobald II. (* 1263; † 13. Mai 1312) war Herzog von Lothringen von 1303 bis 1312. Er war der Sohn von Herzog Friedrich III. und Marguerite de Champagne.

    Biografie
    1298 nahm er an der Schlacht bei Göllheim gegen den deutschen König Adolf von Nassau, in deren Verlauf der König fiel. 1302 kämpfte er für den französischen König Philipp IV. in der Sporenschlacht gegen die Flamen, 1304 in der Schlacht bei Mons-en-Pévèle. Danach wurde er – gemeinsam mit Johann II. von Brabant und Amadeus V. von Savoyen damit beauftragt, mit den Flamen einen Friedensvertrag auszuhandeln. 1305 begleitete er Philipp nach Lyon zur Krönung des Papstes Clemens V.
    Als Clemens V. den Zehnt bei den Klerikern einführen wollte, wurde Theobald mit der Durchsetzung in Lothringen beauftragt. Als sich Rainald von Bar, Bischof von Metz, sich dem Beschluss widersetzte, brach ein Krieg aus, der zum Vorteil des Herzogs von Lothringen endete.

    Er heiratete 1278 Isabelle, Dame de Rumigny (* 1263; † 1326), Tochter von Hugo, Herr von Rumigny, und Philippine d'Oulche.


    Literatur
    • Henry Bogdan: La Lorraine des Ducs. Sept siècles d'histoire. Perrin, Paris 2005, ISBN 2-262-02113-9.
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band 1, 2: Přemysliden, Askanier, Herzoge von Lothringen, die Häuser Hessen, Württemberg und Zähringen. Klostermann, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-465-03020-6, Tafel 205.

    Theobald heiratete Isabelle de Rumigny in 1278. Isabelle (Tochter von Hugo de Rumigny und Philippine d'Oulche) wurde geboren in 1263; gestorben in 1326. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 184. Herzog Friedrich IV. (Ferry IV.) von Lothringen, le Lutteur  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 15 Apr 1282 in Gondreville; gestorben am 23 Aug 1328 in Paris, France.
    2. 185. Maria von Lothringen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  27. 107.  Margarethe von LothringenMargarethe von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (57.Friedrich5, 28.Katherina4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) gestorben in 1296.

    Notizen:

    Name:
    Margarethe wird im Bericht über ihren Vater nicht erwähnt ?? Diese Verbindung ist also nicht sicher ??

    Familie/Ehepartner: Graf Eberhard I. von Württemberg. Eberhard (Sohn von Graf Ulrich I. von Württemberg und Herzogin Agnes von Schlesien-Liegnitz) wurde geboren am 13 Mrz 1265 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 5 Jun 1325 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 186. Graf Ulrich III. von Württemberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1291/1296; gestorben am 11 Jul 1344.

  28. 108.  Agnes von LothringenAgnes von Lothringen Graphische Anzeige der Nachkommen (57.Friedrich5, 28.Katherina4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1)

    Familie/Ehepartner: Herr Jean II. von Harcourt. Jean (Sohn von Herr Jean I. von Harcourt und Alix von Beaumont) wurde geboren in 1245; gestorben am 21 Dez 1302. [Familienblatt] [Familientafel]


  29. 109.  Laura von der Waadt (von Savoyen)Laura von der Waadt (von Savoyen) Graphische Anzeige der Nachkommen (58.Adeline5, 28.Katherina4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) wurde geboren in vor 1281; gestorben in 1334.

  30. 110.  Johann II. (Jean) von DampierreJohann II. (Jean) von Dampierre Graphische Anzeige der Nachkommen (59.Laura5, 28.Katherina4, 13.Ermesinde3, 4.Heinrich2, 1.Gottfried1) gestorben in vor 1307.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Troyes; Vizegraf von Troyes

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Vizegrafschaft Troyes bestand – als Stellvertreter des Grafen von Troyes – zumindest zwischen dem Ende des 11. Jahrhunderts und der Mitte des 13. Jahrhunderts, als die Grafen von Troyes zumeist auch Grafen von Blois etc. waren.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Troyes (Sep 2023)

    Johann heiratete Isabelle von Brienne in Datum unbekannt. Isabelle (Tochter von Graf Johann II. von Eu (Brienne) und Beatrix von Châtillon (Blois)) gestorben in vor 1307. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 187. Marguerite von Dampierre  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1316.

  31. 111.  König Ludwig IX. von FrankreichKönig Ludwig IX. von Frankreich Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Ludwig5, 29.Isabella4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren am 25 Apr 1214 in Poissy, FR; gestorben am 25 Aug 1270 in Karthago.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1226 bis 1270, Frankreich; König von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_IX._(Frankreich)

    Ludwig IX. von Frankreich (* 25. April 1214 in Poissy, vermutlich auf der Burg Poissy; † 25. August 1270 in Karthago[1]) war von 1226 bis 1270 König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger. Alternativ wird er Ludwig der Heilige beziehungsweise in Frankreich Saint Louis genannt. Arabisch-muslimische Chronisten nannten ihn schlicht Raydāfrans.[2]
    Der heilige Ludwig zählt zu den bedeutenden europäischen Monarchen des Mittelalters. Seine Herrschaft blieb in Frankreich als ein goldenes Zeitalter (le siècle d’or de St. Louis) in Erinnerung, in dem das Land einen ökonomischen wie auch politischen Höhepunkt erreichte. Er war Anführer zweier Kreuzzüge und wurde seit dem Tod des römisch-deutschen Kaisers Friedrich. II unter den europäischen Herrschern als primus inter pares angesehen, dessen moralische Integrität ihn zu einem Schiedsrichter ihrer Streitigkeiten erhob.
    Ludwigs Handeln als Mensch und König war einer tiefen christlichen Frömmigkeit (amour de Dieu) verpflichtet. In mittelalterlichen Königslisten wurde er auch mit dem Beinamen „Prud’homme“ genannt, in Anspielung auf seine Lebensführung, die der sogenannten prud’homie entsprach, wobei es sich um eine Mischung aus Mäßigung, Vernunft, Tapferkeit und ritterlicher Höflichkeit handelte.[3] Von Zeitgenossen gelegentlich auch als „Mönchskönig“ getadelt, gelangte er bereits zu Lebzeiten in den Ruf der Heiligkeit, der mit seiner Heiligsprechung 1297 auch von der katholischen Kirche anerkannt wurde. Seither gilt Ludwig als Idealtypus eines christlichen Herrschers. Sein Todestag, der 25. August, ist zugleich auch sein Gedenktag.

    Familie und Kindheit
    Ludwig war ein Sohn des Königs Ludwig VIII. des Löwen († 1226) und dessen Gemahlin Blanka von Kastilien († 1252). Sein älterer Bruder Philipp starb 1219 überraschend, wodurch Ludwig zum designierten Erben des Thrones aufrückte. Seine jüngeren Geschwister waren Robert von Artois (1216–1250), Johann Tristan (1219–1232), Alfons von Poitiers (1220–1271), Philipp Dagobert (1222–1232), Isabella von Longchamp (1224–1270) und Karl von Anjou (1227–1285).
    Ludwig wurde im Jahr der Schlacht bei Bouvines geboren, in welcher sein Großvater Philipp II. August über ein englisch-welfisches Heer siegte und den Aufstieg des französischen Königtums zur vorherrschenden Macht Westeuropas begründete. Ludwiggs Vater war als Prinz selber im Kampf gegen die Plantagenets engagiert und besetzte zeitweise den größten Teil Englands. In Asien begann zur selben Zeit Dschingis Khan den Eroberungszug der Mongolen, der bald auch auf China und Europa übergriff. Von 1217 bis 1221 führten französische Ritter unter der Führung des päpstlichen Legaten Pelagius einen Kreuzzug gegen Ägypten, der allerdings nach der Einnahme der Hafenstadt Damiette scheiterte. Unter dem Eindruck eines allgemein steigenden ökonomischen Wohlstandes im Abendland flaute allerdings die Kreuzzugsbegeisterung der Ritterschaft immer weiter ab. Der Wohlstand hatte auch die römische Kirche ergriffen, die sich immer tiefer in weltliche Machtkämpfe verstrickte. Diese Entwicklung rief die von Dominikus und Franz von Assisi angestoßene Armutsbewegung hervor, welche die Christenheit zu einer geistigen Erneuerung aufrief. Ebenfalls in dieser Zeit fand in Südfrankreich der so genannte Albigenserkreuzzug statt, der die Bekämpfung der als häretisch eingestuften Sekte der Katharer und deren Unterstützer zum Ziel hatte. Nach anfänglichen Erfolgen gerieten dort die Kreuzfahrer nach dem Tod ihres Anführers Simon IV. de Montfort in die Defensive. 1226 führte Ludwigs Vater selber einen Kreuzzug in den Süden an, der den Anfang zur Unterwerfung dieser Region unter die französische Krone markierte. Auf diesem Kreuzzug starb der Vater nach einer Ruhrerkrankung am 8. November 1226 in Montpensier.

    Die Regentschaft der Mutter
    Ludwig wurde am 29. November 1226 in Reims durch den Bischof von Soissons, Jacques de Bazoches, zum König gesalbt und gekrönt. Auf eine traditionelle Weihe durch den Erzbischof von Reims musste verzichtet werden, da seit dem Tod des Erzbischofs Guillaume de Joinville vier Monate zuvor dieses Kirchenamt noch vakant war. Der neue König war erst zwölf Jahre alt, was das Königtum in eine kritische Situation führte. Denn der Lehnsadel Frankreichs hatte unter der Herrschaft von Ludwigs Großvater und Vater erheblich an Macht verloren, weshalb sich bereits unter seinem Vater eine breite Opposition der Vasallen gegen die Krone gebildet hatte. In der Frage der Vormund- und Regentschaft für den jungen König versuchte nun diese Opposition, ihre Interessen und Positionen gegenüber der Krone zu stärken, indem sie die Rechtmäßigkeit der Regierungsübernahme durch Ludwigs Mutter, als Frau und zudem Landesfremde, bestritten.
    Die maßgeblichen Köpfe der Opposition waren Peter Mauclerc, Hugo X. von Lusignan und Graf Theobald IV. von Champagne, die der Krönung Ludwigs demonstrativ fernblieben und damit ihre Revolte offen begannen. Königin Blanche aber ging die Niederwerfung der Barone entschlossen an und fand dabei besonders im Klerus und dem päpstlichen Legaten Romano Frangipani Rückhalt. Zunächst schuf sie sich Verbündete, indem sie den seit Bouvines gefangengehaltenen Grafen Ferrand von Flandern freiließ und ihn wieder in seinem Lehen einsetzte. Einen weiteren potentiellen Unruhefaktor schaltete sie in der Person des Philipp Hurepel aus, eines Halbbruders König Ludwigs VIII. und des Kandidaten der Barone auf die Regentschaft, der jedoch keinen besonders ausgeprägten Ehrgeiz besaß. Blanche stellte ihn ruhig, indem sie ihm die Nachfolge seines in königlicher Haft verstorbenen Schwiegervaters in der Grafschaft Boulogne erleichterte. Einen bedeutenden Erfolg gegen die Barone konnte Blanche bei einer Unterhandlung mit ihnen bei Curçay (Januar 1227) erreichen, indem es ihr durch eine geschickte Verhandlungsführung gelang, den Grafen Theobald von Champagne zu einem Seitenwechsel zu bewegen. Die Partei der Barone wurde dadurch so empfindlich geschwächt, dass sie sich im März 1227 in Vendôme genötigt sah, sich der Regentin zu unterwerfen.
    Der Kampf sollte allerdings weitergehen, nachdem Peter Mauclerc im Herbst 1227 den Versuch unternommen hatte, sich in Montlhéry der Person des Königs zu bemächtigen. Nur ein rechtzeitiger Entsatz der Regentin konnte ihn davon abhalten. Die militärischen Aktionen der Barone verlagerten sich in die Champagne, deren Graf sich als stärkste Stütze der königlichen Sache erwies. Zudem gelang es ihnen, Philipp Hurepel in ihr Lager zu ziehen. Dennoch neigte sich der Kampf zunehmend zugunsten der Krone, besonders nachdem Peter Mauclerc im Oktober 1229 dem englischen König Henry III. gehuldigt und ihn dazu eingeladen hatte, in Frankreich zu landen. Damit hatte sich Mauclerc der Felonie schuldig gemacht, worauf mehrere seiner Anhänger, besonders Hugo von Lusignan, auf die Seite Ludwigs und seiner Mutter übergingen. Im Frühjahr 1228 führte Ludwig persönlich ein Heer gegen die Burg Bellême und zog anschließend in die Champagne, wo er erfolgreich den Grafen Theobald gegen dessen Feinde unterstützte. Ludwig nahm hier trotz seiner Unmündigkeit erstmals Aufgaben eines militärischen Führers wahr, denn die Schwertleite hatte er schon wenige Tage vor seiner Krönung in Soissons erhalten. 1230 zog Ludwig in die Bretagne, wo er mehrere Burgen einnahm. Als sich ihm Clisson ergab, kapitulierte auch Mauclerc, womit der Aufstand der Barone sein Ende fand. Henry III. zog sich kampflos in sein Königreich zurück.
    Die Regentin konnte sich behaupten und damit Ludwig das väterliche Erbe bewahren. Daneben gelang ihr mit der Aushandlung des Vertrages von Meaux-Paris 1229 auch ein bedeutender diplomatischer Erfolg, der den Albigenserkreuzzug formell beendete und die Unterwerfung des Languedoc unter die Hoheit der Krone besiegelte. Dynastisch abgesichert wurde dieser Vertrag durch die Verlobung des Prinzen Alfons mit der Erbin der Grafschaft Toulouse. Durch geschickte Verhandlungen mit Papst Gregor IX. erreichte die Regentin im Februar 1234 die Erteilung der notwendigen Dispens, um Ludwig mit einer Cousine vierten Grades, der Margarete von der Provence vermählen zu können. Die Heirat mit der ältesten Tochter des Grafen Raimund Berengar V. von der Provence und der Beatrix von Savoyen fand am 27. Mai 1234 in der Kathedrale Saint-Étienne in Sens statt.

    Erste Regierungsjahre
    Ein Jahr nach seiner Hochzeit erreichte Ludwig mit seinem einundzwanzigsten Lebensjahr die Mündigkeit und übernahm offiziell die Regierung. Dennoch sollte seine Mutter ihm weiterhin bis zu ihrem Tod beratend zur Seite stehen. Zu den bedeutendsten Handlungen Ludwigs in dieser Zeit zählen die Belehnungen seiner jüngeren Brüder mit großen Apanagen, die noch von ihrem Vater testamentarisch verfügt worden waren. Robert erhielt 1237 das Artois, Alfons 1241 das Poitou und Saintonge, sowie Karl 1246 das Anjou und Maine. Formell bedeutete dies den Verlust bedeutender Territorien für die Krondomäne, doch wurde dafür gesorgt, dass wichtige königliche Vorrechte in diesen Lehen, besonders in der Justiz- und Verwaltungshoheit, bestehen blieben.
    1242 wurde Ludwigs Königtum noch einmal gefährdet, als vom englischen König Heinrich III. Plantagenet, gleichzeitig dem Schwager, der Versuch unternommen wurde, die im Jahr 1204 konfiszierten Territorien der Plantagenets (Anjou, Maine, Poitou, Normandie u. a.) zurückzuerobern. Diese Offensive versuchten erneut einige französische Fürsten zu ihrem Vorteil zu nutzen, indem sie ein Bündnis mit dem englischen König eingingen. Namentlich waren dies vor allem Hugo von Lusignan (Stiefvater Heinrichs III. von England) und Graf Raimund VII. von Toulouse (Cousin Heinrichs III. von England, Schwiegersohn Hugos von Lusignan und Schwiegervater des Prinzen Alfons). Der Konflikt hatte sich besonders an der Belehnung des Prinzen Alfons mit dden ehemals den Plantagenets gehörenden, weiterhin von ihnen beanspruchten Territorien entzündet. Da die Mutter des englischen Königs (und Ehefrau des Lusignan), Isabella von Angoulême, mit der Belehnung ihres zweiten Sohnes und Bruders Heinrich III. Richard von Cornwall gerechnet hatte, vermittelte sie nach deren Ausbleiben tatkräftig die Allianz der Verwandtschaft.
    Im April 1242 zog Ludwig bei Chinon ein Heer zusammen, an dessen Spitze er und Alfons in die Saintonge marschierten, wo am 13. Mai der englische König bei Royan landete. Nachdem am 16. Juni erste Unterhandlungen zwischen beiden Monarchen gescheieitert waren, erklärte drei Tage später König Heinrich seinem französischen Schwager den Krieg. Ein Vordringen des englischen Heeres wurde aber von Sire Geoffroy de Rancon verhindert, der auf seiner Burg von Taillebourg den englischen König durch vermeintliche Bündnisverhandlungen aufhielt. Dies ermöglichte Ludwig, das Heer seines Feindes am 21. Juli dort zu überraschen und in die Flucht zu schlagen. Ein erneutes Treffen zwei Tage darauf vor Saintes konnte Ludwig ebenfalls für sich entscheiden, worauf sich ihm der aufständische Adel ergab. Heinrich III. von England floh unter Zurücklassung seiner Habe in die Gascogne, von wo aus er eine Seeblockade gegen La Rochelle organisierte. Nachdem ihm aber Kaiser Friedrich II. ein Bünddnis verweigert hatte, gab er den Kampf auf und zog sich nach England zurück. Beide Monarchen vereinbarten einen fünfjährigen Waffenstillstand, der zuerst durch Ludwigs ersten Kreuzzug und anschließend 1254 um weitere fünf Jahre verlängert wurde. Insgesamt leitete das Ende des so genannten Saintonge-Krieges eine über 40 Jahre währende Friedenszeit in Frankreich ein.
    Auch der Aufstand im Süden wurde schnell niedergeschlagen, nachdem der Graf von Toulouse angesichts zweier großer königlicher Heere die Waffen niedergelegt hatte. Im Vertrag von Lorris (Frühjahr 1243) erkannten er und andere Fürsten des Südens die Bestimmungen von Meaux-Paris erneut an und verpflichteten sich zu weiteren Zugeständnissen. Der letzte militärische Widerstand wurde mit der Einnahme der Ketzerfeste Montségur (März 1244) gebrochen.


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    Familie/Ehepartner: Königin Margarete von der Provence. Margarete (Tochter von Graf Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen) wurde geboren in 1221 in Brignoles; gestorben am 20 Dez 1295 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 188. Prinzessin Isabella von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 2 Mrz 1242; gestorben am 27 Apr 1271 in Îles d’Hyères; wurde beigesetzt in Kirche der Cordelières, Provins.
    2. 189. König Philipp III. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Kühne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 3 Apr 1245 in Burg Poissy; gestorben am 5 Okt 1285 in Perpignan; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    3. 190. Prinzessin Margarete von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1254/1255; gestorben in Jul 1271.
    4. 191. Prinz Robert von Frankreich (Clermont)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1256; gestorben am 7 Feb 1317; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Jacques, Paris, Frankreich.
    5. 192. Prinzessin Agnes von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1260; gestorben in 19.12.1325/1327 in Schloss Lantenay (Côte-d’Or); wurde beigesetzt in Abtei Cîteaux.

  32. 112.  Robert I. von Artois (von Frankreich)Robert I. von Artois (von Frankreich) Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Ludwig5, 29.Isabella4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren am 17 Sep 1216; gestorben am 8 Feb 1250 in Al-Mansura.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht
    • Titel (genauer): 1237-1250, Grafschaft Artois; Graf von Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Artois)

    Robert I., genannt der Tapfere (* vermutlich 17. September 1216; † 8. Februar 1250 bei al-Mansura), war von 1237 bis 1250 ein Graf von Artois. Er war der Stammvater des Hauses Artois.
    Robert war der zweite von insgesamt vier das Erwachsenenalter erreichenden Söhnen König Ludwigs VIII. des Löwen († 1226) und dessen Ehefrau Blanka von Kastilien († 1252). Sein älterer Bruder war der König und spätere Heilige Ludwig IX. (1214–1270), seine jüngeren Brüder waren Alfons von Poitiers (1220–1271) und Karl von Anjou (1226–1285).

    Leben
    Trotz seines unbeschwerten Charakters und seiner ritterlichen Gesinnung galt Robert als Lieblingsbruder König Ludwigs IX., der eher das Leben eines Mönches führte. Entsprechend dem Willen seines Vaters wurde Robert von seinem Bruder 1237 in den Ritterstand erhoben und mit der Grafschaft Artois sowie den Herrschaften Saint-Omer, Aire-sur-la-Lys, Hesdin, Bapaume, Lens und Poissy (dem Geburtsort des heiligen Ludwig) belehnt. Im selben Jahr heiratete Robert am 14. Juni in Compiègne Mathiilde von Brabant († 1288), eine Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant und der Maria von Staufen. Über ihre Mutter war Mathilde eine Cousine des Kaisers Friedrich II., zu dem die Beziehungen durch diese Hochzeit gefestigt werden sollten. Im Jahr 1240 weigerte er sich, einem Wunsch von Papst Gregor IX. nachzukommen und für den deutschen Thron als Gegner der Staufer zu kandidieren.
    Nachdem es zwischen seinem Bruder und dem König Theobald I. von Navarra, der auch Graf der Champagne war, zu Streitigkeiten gekommen war, fand im Juni 1236 im Schloss Vincennes ein Friedensgespräch zwischen den beiden Königen statt. Dabei hatte Robert aus einem Fenster des Schlosses eine Schüssel voll Quark auf den Kopf des Königs von Navarra geworfen, worüber sein Bruder sehr erbost war. Angeblich war Robert eifersüchtig auf den König von Navarra, der seine Zuneigung zu Roberts Mutter offen besang.
    1239 trug Robert gemeinsam mit seinem Bruder, barfuß und in einem Büßerhemd gekleidet, die Dornenkrone in einer Prozession von Villeneuve-l’Archevêque nach Paris.
    Robert begleitete seinen Bruder 1248 auf den sechsten Kreuzzug nach Ägypten, für dessen katastrophales Scheitern er maßgeblich mitverantwortlich war. Er schrieb nach der Einnahme von Damiette im Juni 1249 einen in Latein verfassten Brief an seinne Mutter, indem er den bisherigen Kreuzzugverlauf schilderte. Aber im Gegensatz zu den Briefen des Jean de Beaumont und des Jean Sarrasin bieten seine oberflächlich gehaltenen Beschreibungen nur einen geringen Informationsgehalt.[1] Anschließend marschierte das Kreuzfahrerheer Richtung Kairo, nur die Stadt al-Mansura blockierte ihnen den Weg und musste daher genommen werden. Am 8. Februar 1250 überquerte das Heer den Nilarm Bar as-Saghir, um an das Ufer vor der Stadt zu gelangen. Robebert führte dabei die aus den Tempelrittern und einem französisch-englischen Kontingent bestehende Vorhut. Am anderen Flussufer angekommen, schlug er ein ägyptisches Heer in die Flucht, das die Stadt mit offenen Toren zurückgelassen und scheinbar aufgegeben hatte. Entgegen den Warnrufen seines Bruders, der noch das Hauptheer über den Nil führte, und der Ermahnungen des Tempelgroßmeisters Guillaume de Sonnac entschied sich Robert für einen sofortigen Angriff auf die Stadt im Glauben, sisie im Handstreich einnehmen zu können. Robert lief aber in eine Falle der Elitekrieger der Mameluken unter ihrem Anführer Baibars al-Bunduqdari, welche die Tore nach dem Einfall der Kreuzritter verschlossen und sie in den engen Straßen der Stadt in einen Nahkampf verwickelten. Robert und nahezu die gesamte Vorhut wurden in der Stadt getötet, von ca. 280 Rittern überlebten nicht mehr als fünf, darunter der schwerverletzte Tempelgroßmeister.
    Ludwig IX. unternahm später erfolglos den Versuch, seinen Bruder und alle anderen am 8. Februar 1250 gefallenen Kreuzritter vom Papst als Märtyrer anerkennen zu lassen. Der Kreuzzugslegat Odo von Châteauroux verfasste einen Sermon auf seinen Tod.[2]
    Wegen seines persönlichen Interesses für die geographische Beschaffenheit der Erde, gab Robert im Jahr 1246 bei Gautier de Metz das Prosawerk l'image du Monde (das Aussehen der Welt) in Auftrag.

    Nachfahren
    Robert und Mathilde von Brabant hatten zwei Kinder:
    • Blanche (1248–1302)
    • ∞ 1269 mit König Heinrich I. von Navarra († 1274)
    • ∞ 1276 mit Edmund Crouchback († 1296) Earl of Lancaster, Cornwall und Leicester
    • Robert II. (1250–1302), Graf von Artois



    Weblinks
     Commons: Robert I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Robert I. der Tapfere, Materialsammlung bei mittelalter-genealogie.de
    Einzelnachweise
    1 siehe Anhang zu Jean Sarrasin, Lettre à Nicolas Arrode (1249) ediert von Alfred L. Foulet in Lettres Françaises du XIIIe siècle (Paris, 1924)
    2 Sermo in anniversario Roberti comitis Attrabatensis at aliorum nobilitum qui interfecti fuerunt a Sarracenis apud Mansuram in Egipto, hrsg. von Penny J. Cole: The Preaching of the Crusades to the Holy Land, 1095-1270 (Cambridge, MA, 1991), apendix D, S. 235–239

    Robert heiratete Gräfin Mathilde von Brabant am 14 Jun 1237 in Compiègne, Frankreich. Mathilde (Tochter von Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) und Marie von Schwaben (Staufer)) wurde geboren in 1224; gestorben am 29 Sep 1288; wurde beigesetzt in Abtei Cercamp. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 193. Blanche von Artois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1248; gestorben am 2 Mai 1302 in Paris, France.
    2. 194. Graf Robert II. von Artois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1250; gestorben am 11 Jul 1302 in Schlachtfeld Kortrijk.

  33. 113.  Prinz Alfons von Frankreich (von Poitou)Prinz Alfons von Frankreich (von Poitou) Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Ludwig5, 29.Isabella4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren am 11 Nov 1220 in Poissy; gestorben am 21 Aug 1271 in Corneto, Siena.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Frankreich; Prinz von Frankreich
    • Titel (genauer): 1241 bis 1271, Poitou; Graf von Poitou
    • Titel (genauer): 1249 bis 1271, Grafschaft Toulouse; Graf von Toulouse

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_von_Poitiers (Aug 2023)

    Alfons von Poitiers (französisch Alphonse de Poitiers; * 11. November 1220 in Poissy; † 21. August 1271 in Corneto bei Siena) war ein königlicher Prinz von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger. Er war ab 1241 Graf von Poitou und ab 1249 Graf von Toulouse.

    Leben
    Alfons war der dritte der vier das Erwachsenenalter erreichenden Söhne König Ludwigs VIII. des Löwen († 1226) und dessen Ehefrau Blanca von Kastilien († 1252). Die älteren waren der König und spätere Heilige Ludwig IX. (* 1214; † 1270) und Robert von Artois (* 1216; † 1250), der jüngere Karl von Anjou (* 1226; † 1285).

    Gemäß dem den Albigenserkreuzzug beendenden Vertrag von Meaux-Paris von 1229, wurde Alfons mit Johanna, der Erbin der Grafschaft Toulouse verlobt. Die Hochzeit fand 1241 statt und leitete in weiterer Folge ab 1271 den Erbgang der französischen Krone in der Region des Languedoc ein. Im selben Jahr wurde Alfons am 24. Juni vom älteren Bruder, gemäß dem Testament des Vaters, auf einem Hoftag in Saumur zum Ritter geschlagen und mit den Grafschaften Poitou, Saintonge und einem Teil der Auvergne (Terre royale d’Auvergne) belehnt. Diese Belehnung rief den Protest der Plantagenets hervor, denen diese Gebiete zuvor gehört hatten und die darauf weiterhin Anspruch erhoben. Gegen Alfons und Ludwig IX. bildete sich eine Allianz unter König Heinrich III. von England und Hugo X. von Lusignan, der auch Alfons' Schwiegervater Raimund VII. von Toulouse beitrat. Zusammen mit Ludwig IX. schlug Alfons die Gegenseite am 21. Juli 1242 in der Schlacht bei Taillebourg. Heinrich III. floh nach England, Lusignan unterwarf sich Alfons und auch der Graf von Toulouse legte die Waffen nieder.

    Wie alle Brüder nahm Alfons am sechsten Kreuzzug nach Ägypten teil. Jedoch stach er nicht mit ihnen am 25. August 1248 in Aigues-Mortes in See, da sein Schwiegervater durch zögerliches Verhalten die Abreise aufhielt. Erst im Herbst 1249 einigte sich Alfons mit Raimund VII. auf eine Abreise in Marseille; auf dem Weg dorthin starb der Schwiegervater. Dadurch trat die Erbregelung von 1229 in Kraft, wodurch Alfons Graf von Toulouse und Markgraf der Provence wurde. Die Übernahme dieser Länder überließ er der Mutter Blanca, da er die Teilnahme am Kreuzzug nicht weiter aufschieben wollte. Er erreichte das inzwischen eroberte Damiette am 24. Oktober 1249, wo er das Heer seines Bruders verstärkte. Anschließend nahm er am Vormarsch gegen Kairo teil, wo die vereinigten Heere aber am 8. Februar 1250 vor der Stadt al-Mansura aufgehalten wurden. Bei einem spontanen Angriff auf die Stadt wurde Alfons' Bruder Robert von Artois getötet. Bei einer anschließenden Schlacht vor der Stadt am 11. Februar gegen die Mameluken befehligte Alfons den rechten Flügel des Heeres. Dabei geriet er zeitweilig so sehr in Bedrängnis, dass er angeblich von Marketenderinnen verteidigt werden musste. Trotz des Sieges in der Schlacht musste die Belagerung von al-Mansura im April 1250 abgebrochen werden. Bei dem anschließenden Rückmarsch nach Damiette geriet Alfons mit seinen Brüdern am 6. April bei Fariskur in die Gefangenschaft der Mameluken.

    Nach seiner Freilassung kehrte Alfons mit seinem Bruder Karl von Anjou 1251 nach Frankreich zurück, wo beide an der Seite ihrer Mutter die Regentschaft für Ludwig IX. führten, der im heiligen Land blieb. 1252 starb die Mutter, worauf Alfons und Karl die Regentschaft alleine weiterführten. In dieser Zeit hatte Alfons großen Anteil an den Verhandlungen, die zum Vertrag von Paris von 1259 führten. Darin erkannte König Heinrich III. von England den Verlust großer Teile seiner Besitzungen in Frankreich zugunsten der Krone an, darunter die Normandie, Maine, Anjou und Poitou. Im Gegenzug musste Frankreich auf die Saintonge verzichten, die als ein Akt des Entgegenkommens an den König von England vergeben wurde.

    Obwohl sich Alfons hauptsächlich in Paris aufhielt, erbrachte er seine Hauptleistungen auf seinen Besitztümern in Südfrankreich. Er ließ die Verwüstungen des Albigenserkreuzzugs beseitigen und organisierte die Verwaltung des Languedoc nach einem zentralisierten, nordfranzösischen Vorbild, indem er das Land in Seneschallate einteilte. Das als "Alphonsine" bekannte Dokument für die Stadt Riom wurde das Gesetzbuch der Auvergne. Trotz seines despotischen Charakters und seiner permanenten finanziellen Engpässe schützte er das Bürgertum vor den Übergriffen des Adels. Er unterstützte die Inquisition im Kampf gegen Häretiker, befahl aber auch im Jahr 1249 im Poitou die erste regionale Vertreibung von Juden. Seine Maßnahmen bereiteten die geordnete Übernahme des Südens durch die Krone vor.

    Trotz seines schlechten Gesundheitszustands begleitete Alfons zusammen mit seiner Frau seinen Bruder 1270 auf dem siebten Kreuzzug gegen Tunis, wo der König in Karthago verstarb. Alfons selbst starb auf dem Rückweg in die Heimat am 21. August 1271 in Corneto bei Siena, einen Tag nach seiner Frau. Während er in der Basilika Saint-Denis beerdigt wurde, liegt seine Frau in der Kirche Notre-Dame-Gercy (heute Varennes-Jarcy) bestattet. Da das Paar keine Kinder hatte, wurde ihr Land als erledigtes Lehen in die Krondomäne eingegliedert. Lediglich das Comtat Venaissin, als Bestandteil der Markgrafschaft Provence, hinterließ er dem Papst, in dessen Besitz das Gebiet bis 1791 blieb.

    Titel (genauer):
    Das Poitou war eine der wichtigsten Provinzen Aquitaniens und war die Hauptdomäne der mittelalterlichen Herzöge von Aquitanien. Nachdem das Herzogtum Aquitanien 1224 faktisch aufgelöst wurde, wurde das Poitou in die königliche Domäne aufgenommen und an diverse königliche Prinzen als Apanage verliehen.
    Nach dem Hauptort des Poitou nannten sich die Amtsinhaber gelegentlich auch Grafen von Poitiers.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Poitou

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Toulouse um ihren Hauptort, die Stadt Toulouse, war ein bedeutendes mittelalterliches Feudalterritorium im Süden des heutigen Frankreich; sie existierte annähernd 500 Jahre lang von 778 bis 1271. Flächenmäßig umfasste ihr Territorium in etwa die heutigen Départements Haute-Garonne, Tarn und Tarn-et-Garonne.
    Im Vertrag von Meaux-Paris (1229) unterwarf sich Toulouse der Krone von Frankreich. Noch im selben Jahr wurde Johanna die Fromme, die einzige Erbin der Grafschaft, mit Alfons von Poitiers, dem Bruder des französischen Königs Ludwig IX. verlobt – beide waren zu diesem Zeitpunkt 9 Jahre alt. Im Jahr 1241 erfolgte die Eheschließung zwischen den beiden; da die Ehe kinderlos blieb, fiel nach deren Tod (1271) die Grafschaft durch Erbschaft gänzlich an die Krone, behielt aber bis zum Jahr 1779 besondere Rechte.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Toulouse

    Gestorben:
    Gestorben auf dem Rückweg vom siebten Kreuzzug, einen Tag nach seiner Ehefrau..

    Alfons heiratete Gräfin Johanna von Toulouse (Raimundiner) in 1241. Johanna (Tochter von Graf Raimund VII. von Toulouse (Raimundiner) und Sancha von Aragón) wurde geboren in 1220; gestorben am 20 Aug 1271 in Corneto, Siena. [Familienblatt] [Familientafel]


  34. 114.  König Karl I. von Anjou (von Frankreich)König Karl I. von Anjou (von Frankreich) Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Ludwig5, 29.Isabella4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in Mrz 1227; gestorben am 7 Jan 1285 in Foggia, Apulien, Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Sizilien (seit 1266)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_I._(Neapel)

    Karl I. von Anjou (französisch Charles d’Anjou, italienisch Carlo d’Angiò; * März 1227; † 7. Januar 1285 in Foggia) war seit 1266 König von Sizilien. Ab 1282 war sein Herrschaftsgebiet auf den festländischen Teil des Königreichs beschränkt, der Titel blieb jedoch unverändert. Er ist der Stammvater des älteren Hauses von Anjou, eines Seitenzweiges der französischen Herrscherdynastie der Kapetinger.

    Herkunft und Jugend
    Karl war der jüngste Sohn des französischen Königs Ludwig VIII. der Löwe († 1226) und dessen Ehefrau Blanka von Kastilien. Sein Geburtsdatum ist unbekannt und bis heute Gegenstand der Forschung. König Ludwig VIII. nannte in seinem im Juni 1225 niedergeschriebenen Testament fünf lebende Söhne, wobei laut einer Chronik aus Tournai bei seinem Tod im November 1226 neben Ludwig (IX.), Robert, Alfons, Johann und Philipp-Dagobert noch ein sechster Sohn namens Stephan hinzugekommen ist.[1] Aufgrund dieser Angaben wird angenommen, dass Karl danach geboren sein muss, vielleicht erst in den ersten Monaten des Jahres 1227. Dem stehen allerdings die Nichterwähnung seiner Geburt in den Chroniken, was in der mittelalterlichen Geschichtsschreibung nichts Ungewöhnliches ist, als auch die Ereignisse entgegen, die unmittelbar auf den Tod Ludwigs VIII. und der Regierungsübernahme seiner Witwe eintraten. Blanka von Kastilien musste nicht nur die Beerdigung ihres Mannes und die Krönung des ältesten Sohnes Ludwig IX. organisieren, sondern auch einen Aufstand des Feudaladels gegen ihre Regentschaft niederschlagen. Dabei hatte sie beschwerliche Reisewege zu absolvieren, von Montpensier, nach Saint-Denis und Paris, von dort nach ReReims um schließlich im Januar 1227 in Curçay zu weilen. Für eine hochschwangere Frau im 13. Jahrhundert eine riskante Angelegenheit. Eine spät entstandene Erzählung eines fahrenden Sängers aus Rheims berichtet, dass sich Königin Blanka in diesem Kontext gegen den Vorwurf der Affäre mit dem päpstlichen Legaten Romano Bonaventura verteidigt habe, indem sie sich gegenüber der Hofgesellschaft nackt auszog, um das Gerücht einer vermeintlichen Schwangerschaft zu entkräften. Der Wahrheitsgehalt dieser der Belustigung dienenden Erzählung wird freilich als gering eingestuft, kann aber in einem allgemeinen Wissen um eine Nichtschwangerschaft der Königin-Regentin nach dem Tode Ludwigs VIII. begründet sein.
    Alternativ wird deshalb auch eine Identifizierung Karls mit dem sechsten Königssohn Stephan in Betracht gezogen. Von diesem ist das Geburtsjahr 1225 bekannt.[2] Stephan ist wohl erst nach der Niederlegung des väterlichen Testaments (Juni 1225) geboren wurden, da ein sechster Sohn darin nicht erwähnt wird. Mit dem Tod Ludwigs VIII. 1226 verschwindet er zugleich aus den Überlieferungen. Karl hingegen tritt erstmals im Jahr 1239 gemeinsam mit seinen Brüdern geschichtlich in Erscheinung bei der Entgegennahme der aus Konstantinopel eingetroffenen Dornenkrone.[3] Wahrscheinlich war Stephan für eine geistliche Laufbahn vorherbestimmt, während die vier älteren Brüder per Testament für weltliche Aufgaben vorgesehen waren, indem sie neben dem Königtum für Ludwig mit der Einsetzung in bedeutende Lehen bedacht wurden. Neben Philipp-Dagobert starb im Jahr 1232 auch Johann, womit eine personelle Neuregelung des Testaments nötig wurde.[4] Als „Ersatz“ für die Erbverfügungen Johanns könnte nun Stephan aufgerückt sein, der zu dieser Gelegenheit, vielleicht anlässlich seiner Firmung, einen neuen Namen annehmen konnte, um sein bisheriges geistliches Leben zugunsten des weltlichen abzustreifen.
    Bemerkenswert ist, dass Karl als erster legitim geborener Kapetingerprinz den Namen des Kaisers Karl der Große trug. Vor ihm hatte ihn nur Peter Karlotus getragen, Sohn Philipps II. August, und das auch nur im Diminutiv. Unter Ludwig VIII. hatte das kapetingische Königtum eine dynastische und ideologische Anknüpfung an die Dynastie der Karolinger vollzogen, die sich fortan auch in der Namensgebung manifestierte.
    1245 führte Karl im Auftrag seines Bruders ein Heer in die Provence, um diese nach dem Tod des Grafen Raimund Berengar V. dem französischen Einfluss gegen Aragon zu sichern. Die älteste Tochter des Grafen, Margarete, war mit König Ludwig IX. verheiratet, doch galt diese nicht als Erbin der Grafschaft, sondern deren noch unverheiratete jüngste Schwester Beatrix. Um die Provence fester an Frankreich zu binden, wurde Karl umgehend mit Beatrix in Aix verheiratet, was ihm die Herrschaft über dieses Land, aber auch eine lebenslange Rivalität mit Margarete einbrachte, die mit dem Erbgang ihrer Schwester nicht einverstanden war.[5] De jure war die Grafschaft Provence als Teil des alten Königreiches Burgund dem römisch-deutschen Kaiser lehnspflichtig, doch Karl ignorierte dies, indem er seinem Bruder den Lehnseid ablegte. Kaiser Friedrich II. sah sich zu diesem Zeitpunkt außerstande, die Rechte des Reiches in der Provence zu wahren.
    Auf einem Hoftag in Melun, August 1246, wurde Karl von seinem Bruder Ludwig IX. zum Ritter geschlagen und gemäß dem Testament ihres Vaters mit den Grafschaften Anjou und Maine belehnt.[6] Diese Lehen gehörten vormals der Dynastie Plantagenet, weelche aber 1204 von König Philipp II. August ihrer Besitzungen für verlustig erklärt wurde. Doch das damalige Haupt der Plantagenets, König Heinrich III. von England, erhob immer noch einen Anspruch darauf und gab diesen erst im Vertrag von Paris (1259) auf.

    Kreuzzug nach Ägypten und Regentschaft in Frankreich
    Am 25. August 1248 brach Karl zusammen mit Ludwig IX. in Aigues-Mortes zum Sechsten Kreuzzug nach Ägypten auf. Er nahm an der Belagerung von Damiette teil und verteidigte im Dezember 1249 das Feldlager der Kreuzfahrer vor al-Mansura. Am 8. Februar 1250 fiel Karls Bruder Robert von Artois bei einem unvorbereiteten Angriff auf die Stadt; in der anschließenden Schlacht am 11. Februar waren es nicht zuletzt Karls Führungsqualitäten, die den Sieg der Kreuzfahrer ermöglichten. Doch die Belagerung al-Masuras musste aufgrund des durch Krankheiten stark geschwächten Heeres aufgegeben werden. Auf dem Rückmarsch nach Damiette gerieten Karl und Ludwig IX. am 8. April 1250 bei Fariskur in die Gefangenschaft der Mamluken.
    Nach der baldigen Herauslösung aus der Gefangenschaft kehrte Karl zusammen mit seinem Bruder Alfons von Poitiers nach Frankreich zurück, während Ludwig IX. selbst noch im Heiligen Land verblieb, und übernahm einen Sitz im Regentschaftsrat seiner Mutter. Gemeinsam mit Alfons zog er in die Provence, wo sich der lokale Adel und die Städte unter der Führung von Barral des Baux gegen seine Herrschaft erhoben hatten. Bis zum Juni 1251 gelang es den Brüdern, die Revolte niederzuschlagen. Kararl übernahm die Kontrolle in Marseille, während Avignon an Alfons fiel. Seine Position in der Regierung Frankreichs versuchte Karl mit persönlichen Interessen zu verbinden, als sich 1253 die Gräfin Margarete II. von Flandern an ihn wandte. Deren Söhne aus zweiter Ehe (Avesnes) kämpften seit mehreren Jahren gegen die Söhne aus erster Ehe (Dampierre) im flämischen Erbfolgekrieg um das reiche Erbe der Mutter. Diese versprach nun Karl die Grafschaft Hennegau als Gegenleistung für seine Unterstützung gegen die Avesnes-Brüder. Karl begann einen erfolgreichen Feldzug, in dem er die Stadt Mons eroberte und Valenciennes belagerte, worauf die Avesnes ein Bündnis mit dem römisch-deutschen König Wilhelm von Holland eingingen. Bevor es aaber zu einem Waffengang mit diesem kam, kehrte König Ludwig IX. aus dem Heiligen Land zurück, zog 1255 in Gent ein und erzwang ein Ende der Kampfhandlungen. Alle Parteien mussten 1256 den bereits 1246 gefassten königlichen Schiedsspruch betreffs der Erbfolge in Flandern akzeptieren, der Karl nicht berücksichtigte. Das Versprechen auf den Hennegau ließ sich Karl allerdings später von der Gräfin für viel Geld abkaufen.
    Danach zog Karl in die Provence, wo er seine Herrschaft festigte, indem er im August 1257 den Fürsten von Orange zu einer Huldigung bewegen konnte. In der Folgezeit erweiterte er das Territorium der Provence bis 1259 auf Kosten des Grafen von Savoyen.

    Kampf gegen die Staufer
    In den folgenden Jahren eröffnete sich für Karl in Süditalien ein neues Betätigungsfeld. Der Papst befand sich dort in einem Machtkampf gegen die Staufer und suchte dabei in den Königshäusern Europas nach Unterstützung. Nachdem der englische Prinz Edmund 1254 seine Unterstützung versagt hatte, wandte sich der Papst erstmals an Karl von Anjou, der aber ebenfalls ablehnte. Die Ablehnung erfolgte dabei auf Druck König Ludwigs IX., der die Staufer immer noch als legitime Könige Siziliens betrachtete und ein Vorgehen gegen diese für moralisch bedenklich hielt.
    Die Haltung Ludwigs IX. änderte sich 1258, nachdem Manfred den Thron in Palermo gegen die Rechte seines eigenen Neffen Konradin usurpiert hatte und die Lehnshoheit des Papstes auf Sizilien nicht anerkannte. Zusätzlich konnte Papst Urban IV. 1261 den französischen König davon überzeugen, dass jeder zukünftige Kreuzzug nur dann Aussicht auf Erfolg haben könnte, wenn Sizilien von einem der Sache wohlgesinnten König regiert würde. Nachdem Ludwig IX. mit einem letzten diplomatischen Versuch gescheitert war, Manfred zu einem Bündnis mit dem Papst gegen Byzanz und die Muslime zu bewegen, gab er Karl 1263 sein Einverständnis zu einem Feldzug nach Italien, der den Charakter eines Kreuzzuges erhalten sollte. Der König unterstützte seinen Bruder auch finanziell, indem er eigens für ihn eine Steuer erhob.
    Im August 1263 erfolgte die Wahl Karls zum Senator von Rom, und nachdem er in der Stadt eingezogen war, wurde er von Papst Clemens IV. am 28. August 1265 mit dem Königreich Sizilien belehnt. Am 6. Januar 1266 folgte die Krönung in der Peterskirche in Rom durch mehrere Kardinäle,[7] worauf sich Karl mit seinem Heer gegen Manfred wandte. Er stellte und tötete ihn in der Schlacht bei Benevent. Dieser Sieg verhalf Karl zur Errichtung seiner Herrschaft über das Königreich Sizilien. In Neapel zog er am 7. März ein. Er errichtete eine zentralisierte und effiziente Verwaltung und stützte sich dabei maßgeblich auf französische Beamte, welche auf die Bevölkerung einen extremen Steuerdruck ausübten. Sein junges Königtum sollte noch einmnmal ins Wanken geraten, als sich der mündig gewordene Konradin 1268 mit einem Heer gegen ihn wandte, worauf sich auf Sizilien erste Revolten gegen Karl erhoben, die durch eine pisanische Flotte unterstützt wurden. Zur selben Zeit wurde der Papst durch eine Revolte der Bevölkerung aus Rom vertrieben, wo die Ghibellinen unter Karls vormaligem Verbündeten Heinrich von Kastilien, dem er nach Benevent noch das Senatorenamt übertragen hatte, die Macht übernahmen. Dennoch hielt Karl an seineem Bündnis mit dem Papst fest, von dem er im April 1268 in Viterbo das Reichsvikariat für Italien verliehen bekam. Zugleich ließ er Konradin exkommunizieren. Am 25. Juni schlug Konradin ein Heer Karls bei Ponte di Valle und zog am 24. Juli in RoRom ein. Zusammen mit Heinrich von Kastilien zog er weiter in das Territorium Karls, um sich mit den aufständischen Sarazenen von Lucera zu vereinen, was Karl zu verhindern wusste. Am 23. August stellte er Konradin in der Schlacht bei Tagliacozzo und errang einen vernichtenden Sieg über ihn, in dessen Folge Karl in Rom einziehen konnte, das Senatorenamt wieder übernahm und die Rückkehr des Papstes ermöglichte.
    Konradin wurde auf der Flucht gefangen genommen und an Karl ausgeliefert. Um die Bedrohung der Staufer gegen seine Herrschaft endgültig zu beseitigen, ließ er einen Prozess gegen Konradin eröffnen. Das Urteil endete erwartungsgemäß mit einem Schhuldspruch. Der letzte Staufer wurde am 29. Oktober 1268 in Neapel enthauptet. Die Mehrzahl der Zeitgenossen fasste diese Tat als ungeheuerliches Verbrechen auf, „eine Überschreitung der Schranken, die den Völkern seit Jahrhunderten von Recht und Sitte gezogen worden waren“ (so der Konradin-Biograf Ferdinand Geldner).

    Weltreichspläne
    Karl war nun König von Sizilien, und dies eröffnete ihm weiterreichende Möglichkeiten zur Etablierung eines großen Mittelmeerreichs. Gelegenheit dazu bot ihm der Gegensatz zwischen den Lateinern und Griechen im alten byzantinischen Raum. Seit der lateinische Kaiser von Konstantinopel, Balduin II. von Courtenay, 1261 vom byzantinischen Kaiser Michael VIII. Palaiologos vertrieben worden war, suchte er nach einem starken Verbündeten, um sein verloren gegangenes Reich zurückzuerobern. Kaiser Michael VIII. wiederum hatte seine Position ausgebaut, indem er geschickt im Konflikt zwischen den Staufern und dem Papst lavierte, sodass keine geeinte Front gegen ihn auftreten konnte. Dies änderte sich nun mit der Herrschaft Karls von Anjou, der mit dem Papst in bestem Einvernehmen stand. Unter dessen Vermittlung schloss Karl am 27. Mai 1267 in Viterbo mit Balduin II. einen Vertrag, der die Rückeroberung Konstantinopels beinhaltete. Karl bekam zudem die Oberhoheit über Morea, Epiirus und Korfu, das er sogleich besetzen ließ, sowie ein Drittel aller Eroberungen zugesagt. Weiterhin gewann er die Fürsten des Balkans wie Konstantin Tich für sein antibyzantinisches Bündnis. Im Jahr darauf starb der Papst, und Karl verhinderte in den nächsten drei Jahren die Wahl eines neuen Kirchenoberhauptes, um seine Pläne nicht zu gefährden. 1270 entsandte er erste Truppen auf den Peloponnes.
    Aber in dieser Situation vereitelte das Kreuzzugsvorhaben seines älteren Bruders Ludwig IX. von Frankreich im Juni 1270 seine Ziele, da er sich diesem nicht versagen konnte. Doch Karl verstand es, seinen Bruder gegen den Sultan von Tunis ziehen zu lassen, der angeblich unter dieser Bedrohung zum Christentum konvertieren würde. Tatsächlich war der Sultan einst ein Vasall Siziliens gewesen, hatte aber nach dem Ende König Manfreds diese Vasallität abstreifen können. Karl war daher bestrtrebt, diese zu erneuern. Als er am 25. August im Feldlager vor Tunis eintraf, lag sein Bruder bereits im Sterben. Nach dessen Tod versuchte Karl, den Oberbefehl über das Kreuzfahrerheer zu übernehmen, konnte sich aber gegen seinen Neffen Philipp III. nicht durchsetzen. Er erreichte dafür einen Friedensvertrag mit dem Sultan, der ihm einen hohen Tribut zahlte, und bei seinem Neffen erreichte er die Überantwortung der Eingeweide Ludwigs IX., dem schon damals der Ruf eines Heiligen vorauseilte. Die Eingeweide ließ er in Monreale bestatten. Inzwischen war auch Prinz Eduard Plantagenet mit einer englischen Kreuzfahrerflotte bei Tunis dazugestoßen und drängte die französischen Kreuzfahrer, den Kreuzzug in Palästina fortzusetzen. Bei der Überfahrt geriet Karls Flotte in einen Sturm und viele seiner Schiffe sanken, was ihm als Vorwand diente, nach Sizilien zurückzukehren.
    Die Teilnahme am Kreuzzug vereitelte aber Karls Angriff auf Byzanz, und auch danach sollte ihm vorerst keine Gelegenheit mehr gegeben werden, da 1271 mit Gregor X. ein Papst gewählt wurde, der ein distanziertes Verhältnis zu Karl pflegte. 1272 konnte Karl lediglich Durazzo einnehmen. Diese Eroberungen nannte er regnum Albaniae – Königreich Albanien, um mit dem selbst zugelegten Königstitel auch die Oberherrschaft über die lokalen albanischen Fürsten beanspruchen zu können. Die albaniscche Küste sollte als Ausgangspunkt für weitere Eroberungen in der Romania dienen. Um den Papst wieder enger an sein Lager zu binden, förderte Karl im Jahr 1273 die Wahl seines Neffen Philipp III. von Frankreich zum römisch-deutschen König. Gregor erkannte die Gefahr einer sich anbahnenden angevinischen Umklammerung und lieh seine Unterstützung stattdessen dem Grafen Rudolf von Habsburg, der sich in der Wahl auch durchsetzte.
    Karls Pläne erlitten einen neuerlichen Rückschlag, als Michael VIII. die Union der Ostkirche mit dem Papsttum am 6. Juli 1274 auf dem Konzil von Lyon vollzog. Der byzantinische Kaiser tat dies gegen den Willen seines eigenen Klerus, konnte damit aber das Bündnis zwischen dem Papst und Karl von Anjou sprengen. In der Folge verlor Karl mehrere Stützpunkte auf dem Balkan an Byzanz wie Berat und Butrinto. Eine weitere Bedrohung erwuchs ihm mit dem König von Aragon, der sich als Erbe der Staufer verstand. Um dieser Gefahr zu begegnen, spielte Karl seinen dominierenden Einfluss auf seinen Neffen Philipp III. von Frankreich aus und erreichte im Vertrag von Orléans 1275 die Einbeziehung Navarras in eine gemeinsame Front gegen Aragon.

    König von Jerusalem
    Da seine Ambitionen in Richtung Byzanz einstweilig lahmgelegt waren, interessierte sich Karl nunmehr verstärkt für das Heilige Land. Dort verfügte er über hervorragende Beziehungen, allerdings nicht zu den christlichen Baronen, sondern zu den Mamluken in Ägypten. Bereits 1272 hatte er einen Vertrag zwischen dem englischen Prinzen Eduard Plantagenet und Sultan Baibars I. ausgehandelt, der den Christen einen zehnjährigen Frieden einbrachte. Nun strebte er nach der Krone Jerusalems und wurde dabei nicht nur vom Papst, sondern auch von seinem Erzgegner Michael VIII. Palaiologos unterstützt. Dieser erhoffte sich durch eine Ablenkung Karls eine zusätzliche Entlastung.
    Im März 1277 kaufte Karl unter Vermittlung des Papstes der Fürstentochter Maria von Antiochia ihre mehr als dünnen Ansprüche auf die Krone Jerusalems für 1.000 livre in Gold und eine Jahresrente von 4.000 livre ab. Die Barone Outremers erkannteten aber weder Maria noch Karl an und erklärten sich für König Hugo III. von Zypern als rechtmäßigen Erben der Staufer. Im Templerorden hingegen fand Karl einen mächtigen Verbündeten, der mit Hugo III. um den Besitz der Burgen von Sidon und Arsuf im Streit lag. Außerdem war der Großmeister der Templer, Guillaume de Beaujeu, ein Verwandter Karls. 1277 ernannte Karl seinen Gefolgsmann Roger von San Severino zu seinem Bailli in Jerusalem und entsandte ihn nach Akkon, der Hauptstadt des Königreiches. Mit der Hilfe der Templer und der Venezianer konnte Roger in Akkon einziehen. Der rechtmäßige Bailli, Balian von Ibelin, übergab angesichts der Übermacht kampflos die Zitadelle der Stadt und zog sich nach Zypern zurück.
    Damit gelang es Karl, seine Herrschaft in Akkon zu etablieren, die wenig später auch von Fürst Bohemund VII., dem Urgroßneffen Marias von Antiochia, anerkannt wurde. Militärisch wurde seine Herrschaft durch ein französisches Regiment gesichertrt, welches einst sein Bruder Ludwig IX. dort zurückgelassen hatte, und das noch immer von der französischen Krone unterhalten wurde. Mit den Mamluken erreichte er eine Koexistenz, da diese sich darauf verlassen konnten, dass Karl keinen Kreuzzug gegen sie zulassen würde. Die Herren von Tyros und Beirut hingegen blieben auf der Seite des Königs von Zypern, der seinen Anspruch weiter aufrechterhielt.

    Neue Offensive gegen Byzanz
    Der Tod Papst Gregors X. zu Beginn des Jahres 1276 ermöglichte Karl die Wiederaufnahme seiner antibyzantinischen Politik, indem er seinen Einfluss auf das Papsttum in den darauffolgenden kurzen Pontifikaten zu stärken wusste. Einzig Nikolaus III. versuchte, sich ihm zu widersetzen; er entzog Karl das Vikariat und die Senatorenwürde. Nach dessen Tod 1280 wurde mit Martin IV. ein Oberhaupt gewählt, welches gänzlich von der französischen Partei, das heißt Karl von Anjou, abhängig war.
    Schon zuvor hatte Karl seine Position gegen Byzanz stärken können, nachdem 1278 der Fürst von Achaia gestorben war und sein Fürstentum gemäß dem Vertrag von Viterbo nun an Karl überging. Im selben Jahr hatte der Fürst von Epirus Karl als seinen Oberherren anerkannt, und auch die Herrscher des Balkan hielten weiter an ihrer Allianz mit ihm fest. Unter Karls Einfluss kündigte Martin IV. gleich in seinem ersten Amtsjahr 1281 die Kirchenunion mit Byzanz einseitig auf und nahm damit die letzte Hürde für einen Angriff gegen Byzanz. Am 3. Juli 1281 schloss sich Venedig in Orvieto der angevinischen Allianz an, in der Hoffnung, von einem Sieg gegen Byzanz seine alten Handelsstützpunkte in Konstantinopel zurückzugewinnen.
    Darauf entsandte Karl ein erstes Heer nach Albanien, das aber mit einer Belagerung von Berat scheiterte und von einem byzantinischen Entsatzheer vernichtet wurde. Dennoch zog Karl im Frühjahr 1282 eine Streitmacht von über 400 Schiffen und 27.000 Mann zusammen und bereitete sich auf den Hauptschlag gegen Byzanz vor. Auch seine Verbündeten auf dem Balkan ließen ihre Heere aufmarschieren.

    Die Sizilianische Vesper
    In dieser entscheidenden Situation brach am 30. März 1282 in Palermo und Corleone eine Revolte der Bevölkerung gegen die französischen Beamten aus, die schnell auf andere Städte Siziliens übergriff. Karl nahm den Aufstand erst ernst, als am 30. August 1282 der aragonesische König Peter III. bei Trapani landete und sich zum König proklamieren ließ.
    Die Sizilianische Vesper, als der dieser Aufstand in die Geschichte einging, sollte sich als ein Ereignis weitreichender politischer Tragweite für die gesamte Mittelmeerregion um Italien, Griechenland, Spanien, Frankreich und das Heilige Land erweisen. Bereits im Vorfeld der Erhebung wurde die wachsende Unzufriedenheit der Sizilianer gegen die Franzosen vom byzantinischen Kaiser geschürt und finanziell unterstützt, der darin die einzige Möglichkeit sah, der Bedrohung durch Karl von Anjou zu entgehen. Einen weiteren Förderer besaß die Revolte in dem König von Aragon, der mit einer Tochter König Manfreds verheiratet war und daher einen Anspruch auf die sizilianische Krone als Erbe der Staufer erhob.
    Angesichts der ernstzunehmenden Bedrohung durch Peter von Aragon reiste Karl am Anfang des Jahres 1283 nach Frankreich. Dort arrangierten beide Herrscher für den 1. Juni 1283 in Bordeaux ein gerichtliches Duell mit einhundert Rittern auf beideen Seiten, um einen längeren Krieg gegeneinander zu verhindern. Das Duell wurde allerdings auf Einspruch des Papstes verboten, da die Herbeiführung eines Gottesurteils nicht dem kanonischen Gesetz entsprach. Dennoch fanden sich im Juni 1283 Karl, sowie der französische König und die französische Ritterschaft in Bordeaux ein. Letztlich aber verzichteten Anjou und Aragón auf eine Durchführung des Duells und schoben sich gegenseitig Terminverzögerungen als Grund zu.[8] Im Juli desselben JJahres wurde Karls Flotte bei Malta vernichtet, worauf die Aragonier die Küste des italienischen Festlandes überfielen und den Hafen von Neapel abriegelten. Karl machte seinen Einfluss auf seinen Neffen, König Philipp III., geltend und bewog ihn zu einem Kreuzzug gegen Aragon. Papst Martin IV. hatte seinen Segen zu solch einem Kreuzzug gegeben, indem er Peter exkommuniziert und all seines Besitzes für verlustig erklärt hatte. Unterdessen erlitt Karls gleichnamiger Sohn, den er als Regenten zurückgelassen hatte, in der Bucht von Neapel am 5. Juni 1284 eine schwere Niederlage gegen die aragonesische Flotte und geriet in Gefangenschaft. Karl kehrte nur drei Tage später wieder nach Neapel zurück und war fortan mit der Verteidigung seines Festlandbesitzes um Kalabrien und Apulien beschäftigt. In dieser Situation starb er am 7. Januar 1285 in Foggia.
    Die sizilianische Vesper brachte Karls Pläne zur Errichtung eines Großreichs zu Fall. Seine Nachkommen konnten sich lediglich in Süditalien mit der Hauptresidenz Neapel behaupten, spielten aber in der Politik Europas nur noch eine untergeordnette Rolle und verzettelten sich in blutigen Intrigen untereinander. Auch die Herrschaft in Akkon ging 1286 verloren, nachdem der angevinische Statthalter die Zitadelle der Stadt an König Heinrich II. von Zypern ausgehändigt hatte. Der Anspruch auuf das Königreich von Jerusalem blieb unter Karls Nachkommen nur noch in ihrer Titulatur erhalten. Für das byzantinische Reich gab das Ende Karls noch einmal eine Atempause für die kommenden einhundertfünfzig Jahre, bis es von den Osmanen erobert wurde. Der Verlust Siziliens an Aragon markierte zugleich den Beginn der katalanischen Dominanz im westlichen Mittelmeer, in Süditalien und in Griechenland.

    Bestattung
    Karl erhielt nach seinem Tod eine getrennte Bestattung: Sein Körper wurde im Dom San Gennaro in Neapel bestattet, seine Eingeweide hingegen in einem Grab in der Kathedrale von Foggia. Die Gestalt des neapolitanischen Grabmals ist nicht dokumentiert. 1596 wurde es gänzlich zerstört und durch ein von Domenico Fontana gefertigtes Epitaph ersetzt, das noch heute an der Eingangswand des Domes zu sehen ist.
    Im Jahr 1326 stiftete Klementine von Ungarn, Königin von Frankreich, ihrem Urgroßvater Karl in Saint-Jacques in Paris ein Herzgrab. Die eigens gefertigte Liegefigur, die einen jugendlichen Karl zeigt, der sein Herz in der linken Hand trägt, wurde 1820 in die Abtei von Saint-Denis überführt.
    Urteil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Karl von Anjou war eine der umstrittensten Persönlichkeiten der mittelalterlichen Geschichte Europas. Allgemein bleibt an ihm bis heute das Bild des päpstlichen Henkers der Staufer haften, der in seinem übermäßigen Ehrgeiz und grenzlosen Machtststreben vor keiner Gewalttat zurückschreckte. Von Dante wurde er sogar mit dem Tod des berühmtem Universalgelehrten Thomas von Aquin in Verbindung gebracht. Doch nicht alle mittelalterlichen Chronisten überlieferten ein negatives Bild von ihm; so urteilte zum Beispiel Salimbene in seiner Chronika über Karl: „Er war ein ausgezeichneter Feldherr und nahm von den Franzosen den Schimpf, den sie unter dem heiligen Ludwig im Orient auf sich geladen hatten.“
    Unbestritten ist Karls dominierender Einfluss auf die Politik. Er war es, der das Machtvakuum in Italien nach dem Ende der Staufer ausfüllte und den französischen König wie auch den Papst zu Instrumenten seiner Interessen machte. Diese Politik diskreditierte besonders die moralische Autorität des Papsttums, in dessen Namen Karl zwei Kreuzzüge gegen christliche Mächte führte und somit dessen Weg in das „babylonische Exil“ vorbereitete. Bedingt durch die kaiserlose Zeit avancierte Karl zum mächtigsten Herrscher seiner Zeit, was ihn laut Kienast zum „ungekrönten Kaiser des Abendlandes“ machte. In Dantes göttlicher Komödie sitzt Karl vor den Toren des Fegefeuers und singt im Akkord mit seinem Rivalen Peter von Aragon.

    Nachkommen
    Aus der ersten Ehe (seit 1246) mit Beatrix von der Provence († 1267) entstammten folgende Kinder:
    • Ludwig (*/† 1248 in Nikosia)
    • Blanche (* um 1250; † 10. Januar 1269)
    • ∞ 1266 mit Graf Robert III. von Flandern († 1322)
    • Beatrix (* um 1252; † 1275)
    • ∞ 1273 mit Philipp von Courtenay († 1283), Titularkaiser von Konstantinopel
    • Karl II. der Lahme (* 1254; † 6. Mai 1309 in Neapel), König von Neapel
    • Philipp (* 1256; † 1. Januar 1277 in Bari)
    • Robert (* um 1258; † 1265)
    • Isabella (* 1261; † 1304)
    • ∞ 1272 mit König Ladislaus IV. von Ungarn († 1290)

    Der zweiten Ehe (seit 1268) mit Margarete von Burgund († 1308), Tochter des Grafen Odo von Nevers, Auxerre und Tonnerre entstammten folgende Nachkommen:
    • Margarethe († nach 1276 in jungen Jahren)

    Literatur
    • Jean Dunbabin: The French in the Kingdom of Sicily, 1266-1305. Cambridge 2011.
    • Jean Dunbabin: Charles I of Anjou. Power, Kingship and State-Making in Thirteenth-Century Europe. London/New York 1998.
    • Peter Herde: Karl I. von Anjou. Stuttgart u.a. 1979.
    • Peter Herde: Carlo I d'Angiò. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 20 (Carducci–Carusi), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1977, S. 199–226.
    • Peter Herde: Karl I. von Anjou. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 5, Artemis & Winkler, München/Zürich 1991, ISBN 3-7608-8905-0, Sp. 983–985.
    • Tanja Michalsky: Memoria und Repräsentation: die Grabmäler des Königshauses Anjou in Italien. Göttingen 2000 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, 157).
    Weblinks
     Commons: Karl I. (Neapel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Zum Testament Ludwigs VIII. siehe Layettes du Trésor des Chartes Vol. 2, hrsg. von Alexandre Teulet (Paris, 1866), Nr. 1710, S. 54. Zu den Namen der Prinzen siehe Chronicon Turonense, hrsg. von Léopold Delisle in: Recueil des Historiens des Gules et de la France Bd. XVIII (1878), S. 317
    2 Zum Geburtsjahr des Prinzen Stephan siehe: Chronicon Turonense, hrsg. von Léopold Delisle in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France Bd. XVIII (1878), S. 313
    3 Guillaume de Nangis, Gesta Sancti Ludovici, hrsg. von M. Daunou in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France, Bd. XX (1840), S. 327
    4 Zum Tod der Prinzen Johann und Philipp-Dagobert siehe Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: Monumenta Germaniae Historica SS Bd. XXIII (1874), S. 930
    5 Guillaume de Nangis, Gesta Sancti Ludovici, hrsg. von M. Daunou in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France Bd. XX (1840), S. 353–354
    6 Guillaume de Nangis, Gesta Sancti Ludovici, hrsg. von M. Daunou in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France Bd. XX (1840), S. 354
    7 J. Loughlin: Pope Clement IV. In: The Catholic Encyclopedia. Robert Appleton Company, 1908, abgerufen am 22. Mai 2016 (englisch).
    8 Guillaume de Nangis, Gesta Philippi Regis Franciæ, hrsg. im Recueil des Historiens des Gaules et de la France Bd. XX (1840), S. 524–525; außerdem Dunbabin, S. 38–39

    Geburt:
    ev. postum

    Karl heiratete Königin Beatrix von der Provence in cir 1245 in Aix. Beatrix (Tochter von Graf Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen) wurde geboren in 1231; gestorben in 1267. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 195. Blanche von Anjou (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1250; gestorben am 10 Jan 1269.
    2. 196. Beatrix von Anjou  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1252; gestorben in zw 16 Nov und 13 Dez 1275.
    3. 197. Karl II. von Anjou (von Neapel), der Lahme  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1254; gestorben am 6 Mai 1309 in Neapel, Italien.
    4. 198. Isabella (Elisabeth) von Anjou (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1261; gestorben in 1304.

  35. 115.  Johann von Hennegau (von Avesnes)Johann von Hennegau (von Avesnes) Graphische Anzeige der Nachkommen (62.Margarethe5, 30.Balduin4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren am 1 Mai 1218 in Houffalize, Wallonien; gestorben am 24 Dez 1257.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1246 bis 1257, Grafschaft Hennegau; Graf von Hennegau (Haus Avesnes)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_von_Avesnes

    Johann von Avesnes (* 1. Mai 1218 in Houffalize; † 24. Dezember 1257) aus dem Haus Avesnes war von 1246 bis 1257 Graf von Hennegau.

    Er war der älteste Sohn der Margarete II. von Flandern aus deren erster Ehe mit Burkhard von Avesnes, sein Bruder war der Chronist Balduin von Avesnes. Die Ehe wurde auf Druck von Margaretes älterer Schwester, der Gräfin Johanna von Flandern, um 1221 geschieden. Seine Mutter heiratete daraufhin Wilhelm II. von Dampierre, mit dem sie zwei Söhne Wilhelm und Guido hatte.
    Der Rechtsstatus der zweiten Eheschließung erregte großes Aufsehen, da wesentliche Erbfolgen von der Legitimität der Kinder abhingen. Margarete erbte beim Tod ihrer Schwester Johanna im Dezember 1244 die Grafschaften Hennegau und Flandern. Als Margarethe nun ihren Sohn Wilhelm als Alleinerben designierte rebellierte Johann dagegen. Im Flämischen Erbfolgekrieg erstritt sich Johann gegen seine Mutter und seine Halbbrüder 1246 die Rechte auf die Grafschaft Hennegau, die er bis 1254 auch tatsächlich durchsetzen konnte.
    Bei Johanns Tod 1257 war sein ältester Sohn, Johann II., noch minderjährig, weshalb sich Johanns Mutter Margarethe wieder als Gräfin etablieren konnte. Erst nach deren Tod 1280 erhielt dieser die Grafschaft Hennegau.

    Ehe
    Er heiratete 1246 Adelheid von Holland († 1284), die Tochter des Grafen Florens IV. von Holland (Gerulfinger). Adelheits Bruder Wilhelm II. von Holland unterstützte Johanns Kampf um Hennegau maßgeblich. 1258 bis 1284 war Adelheid Regentin der Grafschaft Holland.


    Literatur
    • Obreen: Avesnes (Jan van). In: P.C. Molhuysen und P.J. Blok (Hrsg.): Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. Deel 1. A.W. Sijthoff, Leiden 1911, Sp. 200.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Hennegau (niederl. Henegouw für den Gau, Henegouwen für die spätere Grafschaft; franz. le Hainaut; mittellat. Hannonia), benannt nach der Gegend am Fluss Henne, ist ein historisches Territorium auf dem heutigen Gebiet Belgiens und Frankreichs.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau

    Johann heiratete Adelheid von Holland in 1246. Adelheid (Tochter von Graf Florens (Floris) IV. von Holland (von Zeeland) (Gerulfinger) und Mathilde von Brabant) wurde geboren in cir 1230; gestorben in 1284. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 199. Graf Johann II. (Jean) von Avesnes  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1248; gestorben am 22 Aug 1304 in Valenciennes, Frankreich.

  36. 116.  Jeanne (Johanna) von DampierreJeanne (Johanna) von Dampierre Graphische Anzeige der Nachkommen (62.Margarethe5, 30.Balduin4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1224.

    Notizen:

    Name:
    Dampierre war die Familie der Herren von Dampierre-sur-l’Aube, die durch Heiraten in den Besitz zahlreicher weiterer Besitzungen in Frankreich gelangte, diese aber nicht halten konnte.
    Neben dem Haus Dampierre aus Dampierre-sur-l’Aube gab es noch zahlreiche weitere Adelsgeschlechter des Namens Dampierre, von denen zwei bis heute blühen.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Dampierre_(mittelalterliches_Adelsgeschlecht)

    Jeanne heiratete Graf Theobald II. von Bar-Scarponnois in 1243. Theobald (Sohn von Graf Heinrich II. von Bar-Scarponnois und Philippa von Dreux) wurde geboren in 1221; gestorben in 1291. [Familienblatt] [Familientafel]


  37. 117.  Graf Guido (Guy) I. von Flandern (Dampierre)Graf Guido (Guy) I. von Flandern (Dampierre) Graphische Anzeige der Nachkommen (62.Margarethe5, 30.Balduin4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1226; gestorben am 7 Mrz 1305 in Compiègne, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Flandern; Graf von Flandern
    • Titel (genauer): Markgrafschaft, Grafschaft Namur; Markgraf von Namur

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_I._(Flandern) (Jun 2022)

    Guido von Flandern (* um 1226; † 7. März 1305 in Compiègne) aus dem Hause Dampierre war regierender Graf von Flandern zur Zeit der Sporenschlacht.
    Guido war der zweite Sohn von Gräfin Margarete II. von Flandern aus deren Beziehung zu Wilhelm II. von Dampierre. Nach dem Tod seines älteren Bruders Wilhelm in einem Turnier wurde Guido gemeinsam mit seiner Mutter Herrscher von Flandern. Er hatte gemeinsam mit dieser gegen die Abkömmlinge seiner Mutter aus deren erster Ehe aus dem Hause Avesnes zu kämpfen. Im Erbfolgekrieg von Flandern und Hennegau geriet er nach der verlorenen Schlacht bei Westkapelle 1253 in Gefangenschaft. Durch die Vermittlung von König Ludwig IX. von Frankreich kam er 1256 wieder frei.
    Er erwarb 1263 für Flandern die vorher schon einmal verbundene Grafschaft Namur zurück. 1270 nahm er am Siebten Kreuzzug teil.

    Guidos Kampf um die Unabhängigkeit Flanderns
    Ludwigs Nachfolger König Philipp der Schöne von Frankreich, der seit 1285 regierte, stützte seinen Einfluss in Flandern nun vor allem auf die Patrizier in den Städten. Obwohl diese ihre wirtschaftliche und politische Stärke durch ihren Tuchhandel mit England begründeten, waren sie auf gute Beziehungen mit dem König bedacht, der ihre Handelsprivilegien mit England akzeptierte und sie vor dem Zugriff eines starken Grafen schützte. Graf Guido strebte nun danach, seine gräfliche Würde zu ihrer alten fast souveränen Stellung zurückzuführen und sich vom königlichen Einfluss zu befreien.
    In König Eduard I. von England fand er einen Verbündeten gegen Philipp IV., da dessen Interessen ähnlicher Natur waren. Im Jahr 1294 nahm Graf Guido enge diplomatische Beziehungen zu Eduard auf und verlobte eine seiner Töchter mit dem Prince oof Wales. Philipp verweigerte dazu erwartungsgemäß die notwendige Einwilligung, und Guido musste nachhaltige Treue schwören, setzte trotzdem seine Politik fort und gewann in Grammont im Dezember 1296 den deutschen König Adolf von Nassau, der ein Erstarken Frankreichs im lothringisch-niederländischen Raum verhindern wollte, und weitere Reichsfürsten für seine Sache. Nachdem Philipp den Grafen aufforderte, diese Handlungen zu erklären, kündigte dieser am 20. Januar 1297 sein Vasallitätsverhältnis zu Frankreich auf. Der König berief darauf ein Pairsgericht ein, welches den Grafen wegen Hochverrats und der Felonie verurteilte und ihm sein Lehen entzog. Weiterhin erreichte Philipp beim Papst die Verhängung des Kirchenbanns über Graf Guido und des Interdikts über Flandern.
    Die militärische Bekämpfung des antifranzösischen Bündnisses ging Philipp entschlossen an. Graf Robert II. von Artois führte ein Heer nach Flandern, mit dem er eine Stadt nach der anderen, darunter Kortrijk, Dünkirchen, Bergen und Brügge, einnehmen konnte. Begünstigt wurden diese schnellen Erfolge durch die für Frankreich positiv gesinnten Patrizier und der dem Grafen Guido versagten Unterstützung des deutschen Königs, der nach einer Zahlung französischen Goldes und aufgrund päpstlichem Drucks trotz seines Bündnisses mit Flandern und England auf einen Krieg verzichtete.
    Am 20. August 1297 kam es bei Veurne (Furnes) zur Schlacht, in der die Franzosen unter Robert von Artois über das flämische Heer siegten. Nachdem die königlichen Truppen am 26. August 1297 Lille eingenommen hatten, war Graf Guido, der sich nur noch in Gent halten konnte, bereit, einen Waffenstillstand einzugehen, der unter päpstlicher Vermittlung am 9. Oktober in Vyve-Saint-Bavon geschlossen und 1298 in Tournai um zwei Jahre verlängert wurde.
    Nach Auslaufen des Waffenstillstandes im Jahr 1300 gab Guido den Kampf auf. Bereits ein Jahr zuvor wurde sein einzig wirklicher Bündnispartner, Graf Heinrich III. von Bar, gefangen genommen und Eduard I. versöhnte sich mit Frankreich, nachdem Philipp die Besetzung der Guyenne, die seinem Bruder Karl von Valois wenige Jahre zuvor gelungen war, aufgehoben hatte. Eine Weiterführung des Kampfes war für den Grafen unter diesen Umständen aussichtslos. Trotz des Ehrenwortes Karls von Valois auf ein freies Geleit wurde Guido mit seinem ältesten Sohn Robert von Béthune bei der Zusammenkunft mit dem König von diesem in ritterliche Haft genommen, Guido in Compiègne, Robert in Bourges. Flandern wurde der Verwaltung königlicher Statthalter anvertraut. Philipp erschien persönlich 1301 in Flandern, wo er die Seeblockade Gents durch Eduard I. von England auflöste und neue Festungen anlegte. In einem 1301 in Brügge unterzeichneten Vertrag wurden die neuen Herrschaftsverhältnisse bestimmt.
    Trotz dieses Erfolgs büßte die Krone in der flämischen Bevölkerung schnell an Ansehen und Rückhalt ein. Ausschlaggebend war hier Philipps rigide Finanzpolitik, der trotz des Endes des Krieges die erhobene Kriegssteuer nicht abschaffen wollte. Dies versetzte die schon seit längerem sozial benachteiligten Handwerker in Aufruhr, welche einige Häuser der wohlhabenden Patrizier und Tuchhändler angriffen. Daraufhin ließ der Statthalter Jacques de Châtillon die Städte Brügge und Gent mit einer Besatzung versehen. Doch am Morgenläuten des 18. Mai 1302 drangen die Bürger von Brügge in die Unterkünfte der königlichen Soldaten ein und töteten wahrscheinlich mehrere Hundert von ihnen.
    Der Aufstand ergriff alle flämischen Städte, die sich hinter Johann I. von Namur und Guido von Namur, zwei jüngeren Söhnen Guidos, sammelten. Philipp reagierte darauf mit der Entsendung eines Heeres unter Robert von Artois. Wider Erwarten wurden die französischen Ritter am 11. Juli 1302 in der Sporenschlacht bei Kortrijk (Coutrai) von dem Bürgerheer der Flamen vernichtend geschlagen, in der mehr als siebenhundert Ritter ihr Leben verloren, darunter die gesamte militärische Führung Frankreichs, unter anderen auch Robert von Artois und Jacques de Châtillon.
    Nach der Sporenschlacht wurde Guido für kurze Zeit freigelassen, um den Ausgleich zu verhandeln. Insofern kam es erneut zum Krieg mit Frankreich und zur Vernichtung der flämischen Flotte 1304. Guido kam erneut in französische Gefangenschaft, in der er 1305 in Compiègne verstarb. Sein Leichnam wurde nach Flandern überführt und in der Abtei von Flines-lez-Raches begraben.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Namur entwickelte sich im 10. Jahrhundert um Burg und Stadt Namur. Ihre Entwicklung war lange Zeit eingeschränkt durch die starken Nachbarn Hennegau, Brabant und Hochstift Lüttich. Dank planmäßiger Heiratspolitik, die von den Grafen über 3 Generationen betrieben wurde, vereinigte Graf Heinrich der Blinde um 1150 in seiner Hand die Herrschaft über Namur, La Roche, Durbuy, Longwy und Luxemburg sowie die Vogteien über Stablo, St. Maximin vor Trier und Echternach.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Namur (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Flandern (niederländisch Vlaanderen, französisch Flandre) ist ein historisches Territorium auf dem Gebiet der heutigen Staaten Belgien, Frankreich und Niederlande.
    "Fast das ganze Jahrhundert hindurch dauerten Erb- und Thronstreitigkeiten, in die sich die Könige von Frankreich in eigennütziger Absicht einmischten (Flämischer Erbfolgekrieg). Nach Margaretes Tod im Jahr 1279 erhielt ihr Sohn Johann Hennegau, der andere, Guido von Dampierre, Flandern. Letzterer verband sich 1291 mit Adolf von Nassau (römisch-deutscher König seit 1292) und mit England gegen Philipp IV. den Schönen von Frankreich; doch vermittelte Papst Bonifatius VIII. 1295 den Frieden. König Philipp IV. fiel jedoch 1297 abermals in Flandern ein, eroberte den größten Teil des Landes, das er als französisches Lehen in Anspruch nahm, und nahm Guido und dessen Sohn Robert gefangen. Als Philipp IV. danach durch seinen Statthalter Jacques de Châtillon die Freiheiten der Flamen unterdrückte, erhoben sich diese unter dem Vorsteher der Wollweber von Brügge, Pieter de Coninck (Pierre le Roi), vernichteten die französisch gesinnte Partei der Leliaerts und besiegten das überlegene französische Heer in der Sporenschlacht bei Kortrijk (Courtrai) am 11. Juli 1302. Sie wurden dann zwar am 18. August 1304 bei Mons-en-Puelle zwischen Lille und Douai geschlagen, erlangten aber gleichwohl einen Frieden, wonach Guido gegen Abtretung einiger Städte nach Flandern zurückkehren sollte. Da derselbe aber schon 1305 starb, folgte ihm sein Sohn Robert."
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Flandern (Sep 2023)

    Guido heiratete Mathilde von Béthune in 1246. Mathilde (Tochter von Herr Robert VII. von Béthune und Elisabeth von Morialmez) gestorben in 1264. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 200. Graf Robert III. von Flandern (Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1249; gestorben am 1 Sep 1322 in Ypern.
    2. 201. Wilhelm von Flandern (von Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1311.
    3. 202. Herzogin Margarete von Flandern (von Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1251; gestorben am 3 Jul 1285.
    4. 203. Beatrix (Béatrice) von Flandern (von Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1253/1254; gestorben in 1296.

    Guido heiratete Isabella von Luxemburg in 1264. Isabella (Tochter von Graf Heinrich V. von Limburg-Luxemburg, der Blonde und Herrin Margareta von Bar) wurde geboren in 1247; gestorben in 1298. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 204. Margareta von Flandern (von Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1331.
    2. 205. Beatrix von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 206. Philippine von Flandern  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1304.
    4. 207. Markgraf Johann I. (Jean) von Namur (Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1267; gestorben am 31 Jan 1330.

  38. 118.  Vizegraf Johann I. (Jean) von DampierreVizegraf Johann I. (Jean) von Dampierre Graphische Anzeige der Nachkommen (62.Margarethe5, 30.Balduin4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1228; gestorben in 1257/1258.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Dampierre-sur-l’Aube; Herr von Dampierre
    • Titel (genauer): Grafschaft Troyes; Vizegraf von Troyes

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Vizegrafschaft Troyes bestand – als Stellvertreter des Grafen von Troyes – zumindest zwischen dem Ende des 11. Jahrhunderts und der Mitte des 13. Jahrhunderts, als die Grafen von Troyes zumeist auch Grafen von Blois etc. waren.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Troyes (Sep 2023)

    Johann heiratete Laura von Lothringen in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 208. Johann II. (Jean) von Dampierre  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1307.

  39. 119.  Königin Yolanda (Violante) von UngarnKönigin Yolanda (Violante) von Ungarn Graphische Anzeige der Nachkommen (63.Jolante5, 31.Jolante4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1219; gestorben am 9 Okt 1251 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster Santa Maria de Vallbona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Ungarn, Königin von Aragón

    Notizen:

    Yolanda hatte mit Jakob I. zehn Kinder, vier Töchter und sechs Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Yolanda_von_Ungarn

    Yolanda von Ungarn (in Katalonien auch Violante genannt, * 1219; † 9. Oktober 1251 in Huesca) war eine ungarische Prinzessin und Königin von Aragón.

    Leben
    Sie war die Tochter von König Andreas II. von Ungarn aus dessen zweiter Ehe mit Jolante von Courtenay, der Tochter des Lateinischen Kaisers Peter von Konstantinopel.

    Sie war, als dessen zweite Ehefrau, mit König Jakob I. von Aragón verheiratet. Sie hatten zehn Kinder.
    • Violante von Aragón (* 1236; † 1301), ∞ König Alfons X. von Kastilien
    • Konstanze (* 1239; † um 1269), ∞ Manuel von Kastilien, Herr von Escalona, Penafiel und Villena
    • Isabella von Aragón (* 1243; † 1271), ∞ König Philipp III. von Frankreich
    • Peter III. (* 1240; † 1285), König von Aragón
    • Jaume II. (* 1243; † 29. Mai 1311), 1276 König von Mallorca
    • Fernando (* 1245; † 1250)
    • Sancho (* 1246; † 1251)
    • Maria (* 1248; † 1267), Nonne in Sijena
    • Sancho (* 1250; † 1275), Erzbischof von Toledo
    • Leonor (* 1251; † jung)

    Sie starb 1251; ihre Grabstätte befindet sich im Kloster Santa Maria de Vallbona.


    Weblinks
    • Iolanda bei fmg.ac (englisch)

    Yolanda heiratete König Jakob I. von Aragón am 8 Sep 1235 in Barcelona. Jakob (Sohn von Peter II. von Aragón, der Katholische und Königin von Aragonien Maria von Montpellier) wurde geboren am 1 Feb 1208 in Montpellier, FR; gestorben in 27 Jul1276 in Valencia; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Santa María von Poblet. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 209. Violante von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1236 in Saragossa; gestorben in 1301 in Roncevalles.
    2. 210. Konstanze (Constance) von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1239; gestorben in cir 1269.
    3. 211. Königin Isabella von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1243; gestorben am 28 Jan 1271 in Cosenza, Italien; wurde beigesetzt in Saint Denis.
    4. 212. König Peter III. von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1240 in Valencia; gestorben am 11 Nov 1285 in Vilafranca del Penedès.
    5. 213. König Jakob II. von Mallorca (von Barcelona)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1243 in Montpellier, FR; gestorben in 1311; wurde beigesetzt in Kathedrale La Seu.
    6. 214. Fernando von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1245; gestorben in 1250.
    7. 215. Sancho von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1246; gestorben in 1251.
    8. 216. Maria von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1248; gestorben in 1267.
    9. 217. Erzbischof Sancho von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1250; gestorben in 1275.
    10. 218. Leonor von Aragón  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1251; gestorben in jung.

  40. 120.  Prinz Stephan von Slowenien (von Ungarn) (Árpáden)Prinz Stephan von Slowenien (von Ungarn) (Árpáden) Graphische Anzeige der Nachkommen (63.Jolante5, 31.Jolante4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1235; gestorben in 1272.

    Familie/Ehepartner: Katharina Morosini (Morossini). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 219. König Andreas III. von Ungarn (Árpáden), der Venezianer  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1265; gestorben am 14 Jan 1301.

  41. 121.  Philipp II. von MontfortPhilipp II. von Montfort Graphische Anzeige der Nachkommen (65.Eleonore5, 31.Jolante4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1225; gestorben am 24 Sep 1270 in Tunis; wurde beigesetzt in Saint-Vincent, Castres.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herr von La Ferté-Alais - Herr von Bréthencourt - Graf von Squillace
    • Titel (genauer): Castres; Herr von Castres

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_II._von_Montfort (Sep 2027)

    Philipp II. von Montfort (* um 1225; † 24. September 1270 bei Tunis) war Herr von Castres, La Ferté-Alais und Bréthencourt, sowie Graf von Squillace. Er war ein Sohn des Philipp von Montfort und der Eleonore von Courtenay.

    Philipp erhielt 1240 von seinem Vater die französischen Besitzungen der Familie übertragen, nachdem der Vater in das Heilige Land gezogen war. Im Jahr 1258 gründete er bei Castres das Kloster Saint-Vincent der Predigerbrüder. Er begleitete ab 1266 Karl von Anjou nach Italien zur Eroberung des Königreichs Sizilien. Für seine Verdienste wurde er zum Grafen von Squillace ernannt. Nach seiner Rückkehr nach Castres 1268 baute er die Burgen Roquecourbe und Técou. 1270 schloss sich Philipp dem Siebten Kreuzzug unter König Ludwig IX. von Frankreich an und starb während der Belagerung von Tunis an der dort um sich greifenden Ruhr, bestattet wurde er in Saint-Vincent bei Castres.

    Titel (genauer):
    Der Ortsname leitet sich vom lateinischen castrum (befestigter Ort) her. Castres entwickelte sich um eine im 7. Jahrhundert gegründete Benediktinerabtei und wurde eine wichtige Station auf dem Jakobsweg, der Via Tolosana, da in der Abteikirche aus dem 9. Jahrhundert Reliquien des heiligen Vinzenz von Saragossa aufbewahrt werden. Die Abtei geriet 1074 unter die Hoheit von Saint-Victor in Marseille.
    Sep 2023, Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Castres_(Tarn)

    Gestorben:
    Starb während der Belagerung von Tunis an der dort um sich greifenden Ruhr.

    Familie/Ehepartner: Jeanne von Lévis. Jeanne (Tochter von Guy II. von Lévis und Jeanne von Bruyères) gestorben in 1284. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 220. Jeanne (Johanna) von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1300.
    2. 221. Eléonore von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen

  42. 122.  Philipp von CourtenayPhilipp von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (66.Balduin5, 31.Jolante4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1240/1241 in Konstantinopel; gestorben in 15 oder 25 Dez 1283.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_von_Courtenay

    Philipp von Courtenay (* 1240/41 in Konstantinopel; † 15. oder 25. Dezember 1283) war als Sohn Kaiser Balduins II. und der Maria von Brienne deren Erbe im lateinischen Kaisertum von Konstantinopel. Gleichwohl die kaiserliche Familie nach dem Verlust Konstantinopels 1261 im Exil lebte, hat er nach dem Tod des Vaters 1274 die Kaiserwürde angenommen und damit die Linie der so genannten Titularkaiser begründet.

    Leben
    Von seinem Vater ist Philipp im Frühjahr 1248 für eine nicht genannte Summe an eine venezianische Kaufmannsfamilie verpfändet wurden, in deren Mutterstadt er gebracht wurde, wo er die Jahre seiner Jugend verbrachte.[2] Von dort adressierte er aam 10. Juni 1259 einen Brief an König Ludwig IX. von Frankreich, bei dem er sich für dessen letztlich erfolglose Bemühung zu seinem Freikauf bedankte.[3] Erst dank der finanziellen Großzügigkeit des Königs Alfons X. von Kastilien ist Philipp bis spätestens 1261 wieder frei gekommen. Am 1. Mai 1261 war er neben den Königen von Frankreich und von Navarra in Beauvais ein urkundlicher Zeuge der Schreinerhebung der Reliquien des Heiligen Julian.[4] Am 6. Juli 1262 ist er in Clermont-Ferrand als urkundlicher Zeuge für König Jakob I. von Aragón aufgetreten.[5] 1263 hat er schließlich in Vertretung seiner Familie alle Rechte auf die Grafschaft Namur, welche seit 1259 vom Graf von Luxemburg besetzt war, dem Graf von Flandern für 20.000 Pariser Pfund verkauft.[6]
    Bereits am 25. Juli 1261 ist Konstantinopel von den Griechen unter Michael VIII. Palaiologos zurückerobert und Philipps Vater zur Exilnahme in Westeuropa gezwungen wurden, wo er noch im Jahr 1263 in Frankreich zu seiner Familie stieß. Seine Hoffnungen auf eine Rückkehr nach Konstantinopel hatte Balduin II. zunächst mit der militärischen Unterstützung König Manfreds von Sizilien verbunden, worüber er allerdings bei der Kurie von Rom in Ungnade gefallen ist, die tatsächlich eine Entmachthtung des sizilianischen Stauferkönigs betrieben hat. Offenbar diesem Hintergrund ist am 31. März 1266 die Verweigerung Papst Clemens’ IV. für seine Dispens zu einer Ehe zwischen Philipp und einer Tochter des Königs von Kastilien entsprungen, didie wohl in Folge seines Freikaufs arrangiert worden war.[7] Stattdessen ist Philipp am 27. Mai 1267 in Viterbo mit Beatrix verlobt wurden, einer Tochter Karls von Anjou, der im Jahr zuvor das Königreich Sizilien erobert und König Manfred getötet hatte. Im Vertrag von Viterbo hatte Balduin II. unter Federführung des Papstes seines und seiner Familie Schicksal mit den Interessen Karls von Anjou verknüpft, der die Rückführung der kaiserlichen Familie nach Konstantinopel versprochen hat.[8] Die Hochzeit hat am 15. Oktober 1273 in Foggia stattgefunden.[9]
    Spätestens zum Januar 1274 ist Balduin II. gestorben; Philipp ist hier in einer Urkunde Karls von Anjou erstmals (domino Philippo Imperatori Constantinopolitano) und im November desselben Jahres (Philippe Dei gratiâ nunc Constantinopolitane impeerator illustris) anlässlich der Bestätigung des Vertrags von Viterbo als Kaiser tituliert wurden.[10] Am 10. März 1275 urkundete er schließlich selbst in Brindisi in der vollständigen kaiserlichen Titulatur (Philippus, Dei gratiâ fidelissimus in Christo imperator, Romaniæ que moderator, et semper Augustus).[11] Obwohl Philipp von den nach 1261 in der Romania verbliebenen lateinischen Fürsten anerkannt wurde, beruhte der größte Teil seines Ansehens auf seiner Verbindung mit Karl von Anjou. Dieser schmiedete am 3. Juli 1281 in Orvieto eine Allianz mit Venedig, um einen großangelegten Feldzug gegen Konstantinopel vorzubereiten. Die Pläne Karls und damit auch die Bedeutung Philipps fanden im März 1282 mit dem Ausbruch der sizilianischen Vesper ihr jähes Ende.
    Philipp ist am 15. oder 25. Dezember 1283 gestorben.[12]

    Familie
    Aus seiner Ehe mit Beatrix von Anjou ist die Tochter Katherina von Courtenay (* 1275; † 1307/08) hervorgegangen, die 1301 den französischen Prinzen Karl von Valois (* 1270; † 1325) geheiratet hat.
    Beatrix ist im November/Dezember 1275 gestorben.[13] Philipp hatte darauf erneut ein Eheprojekt mit König Alfons’ X. von Kastilien vereinbart, indem er dessen Tochter Berengaria († 1284) zu heiraten beabsichtigte. Dies ist aus einem Schreiben König Peters III. von Aragón vom 1. August 1281 an den König von Kastilien zu entnehmen, dem er darin sein Missfallen zu diesem dynastischen Bund zum Ausdruck gebracht hat, da sich Kastilien so mit den Feinden Aragóns verbünden würde.[14] Letztlich ist die kastilische Ehe bis zu Philipps Tod nicht realisiert wurden.


    Literatur
    • Peter Lock: The Franks in the Aegean 1204–1500. New York 1995.
    • Robert Lee Wolff: Mortgage and Redemption of an Emperor’s Son. Castile and the Latin Empire of Constantinople, in: Speculum 29 (1954) 45–84.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Schlumberger, G.: Sceaux et bulles des empereurs latins de Constantinople (1890), S. 22.
    2 Vgl. Marino Sanudo, Secreta Fidelium Crucis, hrsg. von Jacques Bongars in: Gesta Dei Per Francos, Bd. 2 (1611), S. 73; Istoria del Regno de Romania, hrsg. von Charles Hopf: Chroniques Gréco-Romanes (1873), S. 115f; „Fragmentum“, hrsg. ebd.,. 171ff.
    3 Vgl. Wolff, S. 49.
    4 Vgl. Louvet, P.: Histoire et antiquitez du pais de Beauvaisis, Bd. 1 (1631), S. 415f. Der Heilige Julian war ein Gefährte des gleichfalls Heiligen Lucianus, des Begründers des Bistums Beauvais.
    5 Vgl. Berger, E.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 4775, S. 42f.
    6 Vgl. Wauters, Alphonse: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, Bd. 5 (1876), S. 285f.
    7 Vgl. Wolff, S. 69f. Zur verweigerten Dispens siehe: Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 2 (1717), Nr. CCLVIII, Sp. 303f.
    8 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5284, S. 220–224; Del Giudice, G.: Codice diplomatico del regno di Carlo I. e II. d’Angiò, Bd. 2/1 (1869), Nr. IV, S. 30–44.
    9 Vgl. Minieri Riccio, C.: Genealogia di Carlo I. di Angiò: prima generazione, (1857), S. 34f, Anm. 254.
    10 Vgl. Del Giudice, G.: Codice diplomatico del regno di Carlo I. e II. d’Angiò, Bd. 2/1 (1869), S. 41f, Anm. 5, Nr. 6; Histoire de l’empire de Constantinople;…par Du Fresne du Cange, Bd. 2, hrsg. von Jean Alexandre Buchon (1826), Nr. II, S. 32ff.
    11 Vgl. Histoire de l’empire de Constantinople;…par Du Fresne du Cange, Bd. 2, hrsg. von Jean Alexandre Buchon (1826), Nr. IV, S. 325.
    12 Vgl. Wolff, S. 74, Anm. 71. Die Diskrepanz im Sterbedatum ist durch eine voneinander abweichende Editierung der zugrunde liegenden mittelalterlichen Quelle in der Geschichtsforschung des 19. Jahrhunderts geschuldet. Das Originaldokument istit dem größten Teil des angevinischen Archivs während des Aufstandes gegen die deutsche Besatzung im September 1943 vernichtet wurden und so nicht mehr zu überprüfen. Vgl. Wolff, S. 73, Anm. 67.
    13 Vgl. Minieri Riccio, C.: Genealogia di Carlo I. di Angiò: prima generazione, (1857), S. 116, Anm. 257.
    14 Vgl. Memoiral Histórico Español, Bd. 2 (1851), Nr. CXCI, S. 49f. Neben der Verheiratung Berengarias mit Philipp hatte der kastilische König auch eine Ehe seines Sohnes Sancho mit einer Tochter Karls von Anjou geplant. Der König von Aragón widerum hat das Erbe der Staufer beansprucht und war so ein Feind der Anjou geworden.

    Philipp heiratete Beatrix von Anjou am 15 Okt 1273 in Foggia, Apulien, Italien. Beatrix (Tochter von König Karl I. von Anjou (von Frankreich) und Königin Beatrix von der Provence) wurde geboren in cir 1252; gestorben in zw 16 Nov und 13 Dez 1275. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 222. Catherine de Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1274; gestorben in 11 Okt 1307 oder 02 Jan 1308.

  43. 123.  Herr Humbert II. von Montpensier (Beaujeu)Herr Humbert II. von Montpensier (Beaujeu) Graphische Anzeige der Nachkommen (67.Guichard5, 32.Sibylle4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben in vor 14 Nov 1285.

    Humbert heiratete Herrin Isabelle von Mello in vor 25 Jul 1276. [Familienblatt] [Familientafel]


  44. 124.  Blanche (Blanca) von ChampagneBlanche (Blanca) von Champagne Graphische Anzeige der Nachkommen (68.Agnes5, 32.Sibylle4, 14.Balduin3, 5.Alice2, 1.Gottfried1)

    Blanche heiratete Herzog Johann I. von der Bretagne, der Rote in 1236. Johann (Sohn von Peter von Dreux, Mauclerc und Herzogin Alix von Thouars) wurde geboren in 1217 in Château de l’Isle, Marzan; gestorben am 8 Okt 1286. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 223. Herzog Johann II. von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 4 Jan 1239; gestorben am 14 Nov 1305 in Lyon.

  45. 125.  Gräfin Jolanthe von Châtillon (Nevers)Gräfin Jolanthe von Châtillon (Nevers) Graphische Anzeige der Nachkommen (69.Guido5, 33.Elisabeth4, 15.Yolanda3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in cir 1222; gestorben in 1254.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Nevers, Auxerre und Tonnerre

    Notizen:

    Jolanthe und Archambault IX. hatten zwei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jolanthe_(Nevers)

    Jolanthe von Châtillon (* um 1222; † 1254) war Gräfin von Nevers, Auxerre und Tonnerre. Sie war die Tochter von Guido I., Graf von Saint-Pol, und Agnes von Donzy, Gräfin von Nevers, Auxerre und Tonnerre.
    Sie heiratete (der Ehevertrag stammt vom 30. Mai 1228) Archambault IX., Herr von Bourbon. Ihre Kinder waren:
    • Mathilde II. (* wohl 1234; † 1262), 1257 Dame de Bourbon, Gräfin von Nevers, Auxerre und Tonnerre; ∞ Februar 1248 Odo, Erbherzog von Burgund, 1257–1262 Graf von Nevers, Auxerre und Tonnerre, † 4. August 1266 in Akkon (Älteres Haus Burgund)
    • Agnes (* wohl 1237, † 7. September 1288), 1249 Dame de Bourbon; ∞ I. Februar 1248 Johann von Burgund, 1248 Herr von Bourbon, † 29. September 1268 (Älteres Haus Burgund); ∞ II. 1277 Robert II., Graf von Artois, 1285–1289 Regent von Neapel, † 1. Juli 1302 in der Sporenschlacht (Haus Frankreich-Artois)
    Archambault IX. nahm am Kreuzzug Ludwigs IX. gegen Ägypten (Sechster Kreuzzug) teil, der im August 1248 in Aigues Mortes aufbrach, starb aber im Januar 1249 auf der Anreise in Zypern. Zuvor hatte er im Februar 1248 seine Töchter Mathilde und Agngnes, in das ältere Haus Burgund verheiratet. Mathilde erhielt den Besitz in Burgund (Nevers, Auxerre, Tonnerre), auf den sie aber bis zum Tod ihrer Urgroßmutter Mathilde von Courtenay 1257 warten musste, und den Erbprinzen von Burgund, Agnes das Bourbonnais und dessen jüngeren Bruder Johann (der offenbar die Herrschaft im Bourbonnais schon im Jahr der Hochzeit und Archambaults Abreise zum Kreuzzug antreten konnte). Agnes' Tochter aus ihrer ersten Ehe, Beatrix, brachte durch ihre eigene Ehe mit Robert von Clermont Bourbon an die Kapetinger: Beatrix und Robert sind die Stammeltern der Bourbonen.



    Literatur
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln Band VII (1979) Tafel 17

    Jolanthe heiratete Archambault IX. von Bourbon (von Dampierre) in 1228. Archambault (Sohn von Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon) und Béatrice de Montluçon) wurde geboren in cir 1205; gestorben am 15 Jan 1249 in Zypern. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 224. Gräfin Mathilde II. von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1234; gestorben in 1262.
    2. 225. Herrin Agnes von Bourbon (de Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1237; gestorben in 1288.

  46. 126.  Johann I. (Jean) von Châtillon-Saint PolJohann I. (Jean) von Châtillon-Saint Pol Graphische Anzeige der Nachkommen (70.Hugo5, 33.Elisabeth4, 15.Yolanda3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben am 28 Jun 1279.

    Notizen:

    Name:
    1249 Graf von Blois, Chartres und Dunois, Herr von Avesnes und Guise und Leuze; ⚭ (Ehevertrag am 11. Dezember 1254) Alix de Bretagne, * 6. Juni 1243, † 2. August 1288, Tochter von Johann I., Herzog von Bretagne (Haus Frankreich-Dreux)


  47. 127.  Graf Guido II. (Guy) von Châtillon (Blois)Graf Guido II. (Guy) von Châtillon (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (70.Hugo5, 33.Elisabeth4, 15.Yolanda3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben am 12 Feb 1289.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1248 bis 1289, Grafschaft Saint-Pol; Graf von Saint Pol

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_II._(St._Pol)

    Guido II. von Châtillon (franz: Guy II. de Châtillon; † 12. Februar 1289) war ein Graf von Saint-Pol aus dem Haus Châtillon. Er war der jüngere Sohn des Hugo I. von Châtillon, Graf von Blois und Saint-Pol, und der Marie d'Avesnes, Gräfin von Blois. Nach dem Tod des Vaters 1248 bekam er die Grafschaft Saint-Pol sowie unter anderem die Herrschaften Ancre und Aubigny-en-Artois. 1253 nahm er an der Schlacht bei Westkapelle teil, dem militärischen Höhepunkts des flämischen Erbfolgekriegs.
    Er heiratete am 16. Januar 1255 in Neapel Mathilde von Brabant (* wohl 1224, † 29. September 1288), Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant und Witwe des Grafen Robert I. von Artois. Guido nahm 1270 im Heer König Ludwigs IX. am siebten Kreuzzug und 1284 im Heer König Philipps III. am aragonesischen Kreuzzug teil. Im Limburger Erbfolgestreit unterstützte er die brabantischen Verwandten seiner Frau.

    Kinder
    • Hugo II. von Châtillon († 1307), 1292 Graf von Blois und Dunois
    • Guido III. von Châtillon († 1317), Graf von Saint-Pol
    • Jacques de Châtillon († 1302 gefallen in der Sporenschlacht), Herr von Leuze, Condé etc.
    • Beatrix († 1304), ∞ Graf Johann II. von Eu, † 1294
    • Jeanne, ∞ Guillaume III. de Chauvigny, Herr von Châteauroux


    Weblink
    • Materialsammlung bei genealogie-mittelalter.de

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Saint-Pol lag um den Hauptort Saint-Pol-sur-Ternoise westlich von Arras. Sie bestand seit dem 11. Jahrhundert.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Saint-Pol

    Guido heiratete Gräfin Mathilde von Brabant am cir Mai 1254 in Neapel, Italien. Mathilde (Tochter von Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) und Marie von Schwaben (Staufer)) wurde geboren in 1224; gestorben am 29 Sep 1288; wurde beigesetzt in Abtei Cercamp. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 226. Hugo II. von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 9 Apr 1258; gestorben in 1307.
    2. 227. Graf Guido III. (Guy) von Châtillon-Saint-Pol (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 6 Apr 1317; wurde beigesetzt in Kloster Cercamp.
    3. 228. Jacques von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 11 Jul 1302.
    4. 229. Beatrix von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1304.

  48. 128.  Herr Walter IV. (Gaucher) von Châtillon (Blois)Herr Walter IV. (Gaucher) von Châtillon (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (70.Hugo5, 33.Elisabeth4, 15.Yolanda3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben in 1261.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Châtillon; Herr von Châtillon https://de.wikipedia.org/wiki/Châtillon-sur-Marne
    • Titel (genauer): Herr von Crécy, Crèvecœur, Troissy und Marigny

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 230. Graf Walter V. (Gaucher) von Châtillon-Porcéan  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1249; gestorben in 1329.
    2. 231. Guy von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1286.
    3. 232. Marie von Châtillon (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1296.

  49. 129.  Yolande von DreuxYolande von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (71.Robert5, 34.Yolande4, 16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1212; gestorben in 1248.

    Notizen:

    Aus der Ehe von Yolande mit Hugo IV. sind fünf Kinder bekannt, drei Söhne und zwei Töchter.

    Yolande heiratete Herzog Hugo IV. von Burgund in 1229. Hugo (Sohn von Herzog Odo III. von Burgund und Alix von Vergy) wurde geboren am 9 Mrz 1212 in Villaines-en-Duesmois; gestorben am 27 Okt 1272. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 233. Graf Odo von Burgund (von Nevers)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1231; gestorben am 4 Aug 1266 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    2. 234. Johann von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1231; gestorben in 1268.
    3. 235. Adelheid von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1233; gestorben in 1273.
    4. 236. Herzog Robert II. von Burgund  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1248; gestorben am 21 Mrz 1306 in Vernon-sur-Seine; wurde beigesetzt in Abtei Cîteaux.

  50. 130.  Graf Johann I. von DreuxGraf Johann I. von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (71.Robert5, 34.Yolande4, 16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1215; gestorben in 1248/49 in Nikosia; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Yved, Braine, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Braine; Graf von Braine
    • Titel (genauer): 1234 bis 1249, Grafschaft Dreux; Graf von Dreux (Haus Frankreich-Dreux)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Dreux) Okt 2017

    Johann I. (* 1215; † 1248/49 in Nikosia) war ein Graf von Dreux und Braine. Er war ein Sohn des Grafen Robert III. von Dreux und dessen Ehefrau Aénor de Saint-Valéry.

    Johann wurde während eines Hoftages in Saumur am 24. Juni 1241 zusammen mit dem Prinzen Alfons von Poitiers von König Ludwig IX. von Frankreich zum Ritter geschlagen.[1] Gemeinsam mit seinem Schwager Archambault IX. von Bourbon begleitete er den König auf den sechsten Kreuzzug.[2] Beide starben während der Überwinterung des Heeres auf Zypern von 1248 auf 1249.[3] Johanns Herz wurde in der Abtei Saint-Yved in Braine bestattet.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Dreux mit der Hauptstadt Dreux war eine alte französische Grafschaft im Norden des Pays Chartrain an den Grenzen der Île-de-France und der Normandie, zu der sie ursprünglich gehörte.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Dreux (Sep 2023)

    Johann heiratete Marie von Bourbon (von Dampierre) in Apr 1240. Marie (Tochter von Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon) und Béatrice de Montluçon) wurde geboren in cir 1220; gestorben in 1274. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 237. Graf Robert IV. von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1241; gestorben in 12 Nov1282; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Yved, Braine, Frankreich.
    2. 238. Yolande von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1243; gestorben in 1274.

  51. 131.  Herr Robert I. von DreuxHerr Robert I. von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (71.Robert5, 34.Yolande4, 16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Beu und Châteaudun

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 239. Vizegräfin Yolande von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen

  52. 132.  Gräfin Yolande von DreuxGräfin Yolande von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (73.Peter5, 34.Yolande4, 16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1218; gestorben in 1272.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Penthièvre

    Notizen:

    Yolande und Hugo XI. hatten sieben Kinder, drei Söhne und vier Töchter.

    Yolande heiratete Graf Hugo XI. von Lusignan, der Braune in Jan 1236. Hugo (Sohn von Graf Hugo X. von Lusignan, der Braune und Gräfin Isabella von Angoulême) wurde geboren in 1221; gestorben am 6 Apr 1250 in Fariskur, Ägypten. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 240. Graf Hugo XII. von Lusignan  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1235/1240; gestorben in nach 25 Aug 1270 in bei Tunis.
    2. 241. Alice von Lusignan  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am nach Okt 1236; gestorben in Mai 1290.

  53. 133.  Herzog Johann I. von der Bretagne, der Rote Herzog Johann I. von der Bretagne, der Rote Graphische Anzeige der Nachkommen (73.Peter5, 34.Yolande4, 16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1217 in Château de l’Isle, Marzan; gestorben am 8 Okt 1286.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1272-1286, Penthièvre; Graf von Penthièvre https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Penthièvre
    • Titel (genauer): 1221-1286, Bretagne; Herzog von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Bretagne) (Okt 2017)

    Johann I. von Dreux (* 1217 im Château de l’Isle, Marzan, Morbihan; † 8. Oktober 1286), genannt der Rote (le Roux) wegen der Farbe seines Barts, war Graf von Penthièvre und Herzog von Bretagne.
    Sein Vater war Peter Mauclerc († 1250), Sohn des Grafen Robert II. von Dreux. Seine Mutter war dessen Gattin Alix von Thouars († 1221), Enkelin des Herzogs Conan IV. von Bretagne.
    Beim Tod seiner Mutter 1221 erbte er von ihr das Herzogtum Bretagne. Da er noch minderjährig war, stand er aber bis 1237 unter Regentschaft seines Vaters. Er war ebenso seit 1221 Graf von Richmond. Diese Grafschaft wurde ihm allerdings 1235 vom englischen König Heinrich III. von England entzogen, da sich sein dem französischen König treuer Vater als Regent weigerte, diesem als Lehnsherr Richmonds zu huldigen. Heinrich III. gab diesen Titel daraufhin 1241 an Peter II. von Savoyen. Nachdem Peter II. 1268 gestorben war, gab König Heinrich III. die Grafschaft Richmond an Johann I. zurück. Johann reichte die Grafschaft sofort an seinen Sohn Johann II. weiter.
    Zusammen mit Johann II. nahm er 1270 am Siebten Kreuzzug unter König Ludwig IX. von Frankreich teil. Nachdem dessen Expedition vor Tunis scheiterte, kehrte Johann I. in sein Herzogtum zurück, während sein Sohn den Kreuzzug im Heer des englischen Kronprinzen Eduard (I.) ins Heilige Land fortsetzte.
    Er starb 1286 und wurde im Kloster Prières begraben, das er 1251 gestiftet hatte.

    Johann heiratete Blanche (Blanca) von Champagne in 1236. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 223. Herzog Johann II. von der Bretagne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 4 Jan 1239; gestorben am 14 Nov 1305 in Lyon.

  54. 134.  Herrin Margareta von BarHerrin Margareta von Bar Graphische Anzeige der Nachkommen (74.Philippa5, 34.Yolande4, 16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1220; gestorben in 1275.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Ligny; Herrin von Ligny https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Ligny

    Notizen:

    Name:
    Margareta brachte als Mitgift die Herrschaft Ligny in die Ehe.

    Margareta heiratete Graf Heinrich V. von Limburg-Luxemburg, der Blonde in 1240. Heinrich (Sohn von Herzog Walram IV. von Limburg und Gräfin Ermesinde II. von Luxemburg) wurde geboren in 1216; gestorben am 24 Dez 1281 in Mainz - Worms. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 242. Graf Heinrich VI. von Luxemburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1240; gestorben am 5 Jun 1288.
    2. 243. Isabella von Luxemburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1247; gestorben in 1298.
    3. 244. Philippa von Luxemburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1252; gestorben am 6 Apr 1311.
    4. 245. Herr Walram I. (Waléran) von Luxemburg-Ligny  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 5 Jun 1288 in Worringen.

  55. 135.  Graf Theobald II. von Bar-ScarponnoisGraf Theobald II. von Bar-Scarponnois Graphische Anzeige der Nachkommen (74.Philippa5, 34.Yolande4, 16.Agnes3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1221; gestorben in 1291.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1240 bis 1291, Grafschaft, Herzogtum Bar; Graf von Bar (Haus Scarponnois)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_II._(Bar) (Jun 2022)

    Theobald II. von Bar (* 1221; † 1291) war von 1240 bis zu seinem Tod Graf von Bar.

    Er war der Sohn des Grafen Heinrich II. von Bar und dessen Frau Philippa von Dreux. Sein Vater fiel 1239 im Heiligen Land, wovon Theobald erst 1240 erfuhr. Da er noch minderjährig war, übernahm seine Mutter bis 1242 für ihn die Regentschaft.

    1253 nahm Theobald an der Schlacht bei Westkapelle teil, dem militärischen Höhepunkts des flämischen Erbfolgekriegs.

    Theobald war mit seinem Schwager, Graf Heinrich V. von Luxemburg, verfeindet. 1266 griff er ihn an und eroberte Ligny. Anschließend siegte er am 14. September 1266 in einer Schlacht bei Prény und nahm Heinrich gefangen. Um den Konflikt zu beenden, wurde 1268 der französische König Ludwig IX. um ein Schiedsspruch ersucht. Theobald musste Ligny an den Grafen von Luxemburg zurückgeben, der ihm aber im Gegenzug für dieses Lehen huldigen musste.

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Bar (französisch: Duché de Bar) war ein historisches Territorium am Oberlauf der Maas in Lothringen im heutigen Frankreich mit dem Zentrum Bar-le-Duc.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Bar

    Theobald heiratete Jeanne (Johanna) von Dampierre in 1243. Jeanne (Tochter von Guillaume II. (Wilhelm) von Dampierre und Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze ) wurde geboren in 1224. [Familienblatt] [Familientafel]

    Theobald heiratete Jeanne von Toucy in nach 1231. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 246. Graf Heinrich III. von Bar- Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1257 / 1260; gestorben in 1302 in Neapel, Italien.
    2. 247. Philippa von Bar  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1290.

  56. 136.  Adele von MontfortAdele von Montfort Graphische Anzeige der Nachkommen (76.Amalrich5, 36.Alix4, 17.Laurence3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben am 28 Mrz 1279.

    Adele heiratete Herr Simon II. von Clermont am vor Feb 1242. Simon (Sohn von Herr Raoul I. von Clermont und Herrin Gertrude von Nesle) wurde geboren in 1216; gestorben am 1 Feb 1286. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 248. Herr Raoul II. von Clermont  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 11 Jul 1302 in Schlachtfeld Kortrijk.

  57. 137.  Pétronille von JoignyPétronille von Joigny Graphische Anzeige der Nachkommen (78.Amicia5, 36.Alix4, 17.Laurence3, 5.Alice2, 1.Gottfried1) gestorben in 1289.

    Notizen:

    Name:
    "zu Sully und Château-Renard"

    Familie/Ehepartner: Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger). Peter (Sohn von Robert von Courtenay (Kapetinger) und Mathilde von Mehun) wurde geboren in cir 1218; gestorben in 1249 oder 08 Feb 1250 in Ägypten (Damiette?). [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 249. Amicia von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1250; gestorben in 1275 in Rom, Italien; wurde beigesetzt in Petersdom.

    Pétronille heiratete Henri II. von Sully in Datum unbekannt. Henri (Sohn von Henri I. von Sully (von Blois) und Marie von Dampierre) gestorben in 1269. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 250. Henri III. von Sully  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1285 in Aragón.

  58. 138.  König Konrad IV. von StaufenKönig Konrad IV. von Staufen Graphische Anzeige der Nachkommen (79.Friedrich5, 37.Konstanze4, 18.Beatrix3, 6.Beatrix2, 1.Gottfried1) wurde geboren am 25 Apr 1228 in Andria, Apulien; gestorben am 21 Mai 1254 in Lavello.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Schwaben (ab 1235), König des Heiligen Römischen Reiches (ab 1237), König von Sizilien (ab 1250) und König von Jerusalem (ab 1228)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_IV._(HRR)

    Konrad (* 25. April 1228 in Andria, Apulien; † 21. Mai 1254 im Heerlager bei Lavello) stammt aus dem Adelsgeschlecht der Staufer. Er war Herzog von Schwaben (ab 1235), König des Heiligen Römischen Reiches (ab 1237), König von Sizilien (ab 1250) und König von Jerusalem (ab 1228).

    Jugend
    Konrad war der einzige Sohn Kaiser Friedrichs II. mit dessen zweiter Ehefrau Isabella von Brienne, der Königin von Jerusalem. Seine Mutter starb bei der Geburt; von ihr erbte Konrad den Anspruch auf den Thron von Jerusalem, den sein Vater nutzte, um sich 1229 auf dem Fünften Kreuzzug in Jerusalem selbst zum König von Jerusalem zu krönen. Bis 1235 lebte Konrad in Italien; in diesem Jahr reiste er zum ersten Mal nach Deutschland.
    Nach Aufstand und Absetzung seines Sohnes Heinrich (VII.), Konrads 17 Jahre älteren Halbbruders, versuchte Friedrich, nun Konrad als neuen Königsnachfolger aufzubauen. Dies misslang jedoch zunächst, da die 1235 auf dem Mainzer Hoftag versammelten Fürsten den zum Herzog von Schwaben ernannten Konrad nicht zum König wählen wollten.
    Die Wahl des Achtjährigen erfolgte schließlich im Februar 1237 während eines Hoftages in Wien: Der Wahlakt, den der Papst nicht anerkannte, beinhaltete nicht nur den Titel des römisch-deutschen Königs, sondern auch die künftige Nachfolge als römisch-deutscher Kaiser. Da Konrad zwar zum König gewählt, jedoch nicht gekrönt worden war, führte er den Titel „in romanorum regem electus“ („der zum König der Römer Gewählte“).

    Königszeit im deutschen Reichsteil
    Während sich Friedrich II. nach der Wahl Konrads 1237 wieder seinen Auseinandersetzungen mit dem Papst und den italienischen Städten zuwandte, blieb Konrad in Deutschland, um dort formal seinen Vater zu vertreten. Ihm zur Seite standen als Reichsprokuratoren zunächst der Erzbischof von Mainz Siegfried III., dann der Landgraf Heinrich Raspe und der König Wenzel I. von Böhmen. Nachdem Heinrich Raspe als Gegenkönig auftrat, begann Konrad notgedrungen aktiver in die Reichspolitik einzugreifen und bei den Fürsten um Unterstützung für seinen Vater zu werben.[1]
    Konrad IV. heiratete am 1. September 1246 in Vohburg an der Donau Prinzessin Elisabeth von Bayern, Tochter des Herzogs Otto II. des Erlauchten. Durch diese Ehe wurden die Wittelsbacher zu den mächtigsten deutschen Verbündeten der Staufer während der Endphase ihrer Dynastie. Konrad und Elisabeth waren die Eltern des letzten (rechtmäßigen) Staufers, Konrad, besser bekannt als Konradin.
    Konrads Position im deutschen Reichsteil wurde nach der Exkommunikation seines Vaters im Jahr 1239 zunehmend problematischer. Bereits 1241 wandten sich die Erzbischöfe von Köln und Mainz gegen den jungen König. Nachdem Papst Innozenz IV. Friedrich II. 1245 für abgesetzt erklärt hatte, wurde 1246 in Deutschland Heinrich Raspe und nach dessen Tod 1247 Wilhelm von Holland zum Gegenkönig gewählt. Konrads Truppen, die allerdings nicht besonders zahlreich waren, unterlagen Heinrich Raspes Truppen am 5. August 1246 bei Frankfurt am Main.[2] Konrad hielt sich nun vorwiegend in den königsnahen Gebieten im Südwesten auf und führte 1249 und 1250 nur begrenzte militärische Aktionen am Rhein durch; zu Weihnachten 1250 fiel er fast einem Mordanschlag zum Opfer.[3] Friedrich II. war bereits am 13. Dezember 1250 gestorben. In seinem Testament hatte er Konrad IV. als Universalerben eingesetzt und ihn ausdrücklich zum Amtsnachfolger im Reich, in Sizilien und Jerusalem bestimmt. Innozenz erkannte diese Regelung jedoch nicht an. Im April 1251 wurde Konrad vom Papst exkommuniziert.

    Italienzug und Herrschaft im Königreich Sizilien
    Trotz oder gerade aufgrund der schwierigen Lage in Deutschland entschloss sich Konrad 1251, nach Italien aufzubrechen und sein Erbe im Königreich Sizilien anzutreten.[4] Nicht nur das bedeutende sizilische Erbe war der Grund für den Aufbruch, sondern, wie schon oben erwähnt, vielleicht auch seine wenig sichere Position im deutschen Reichsteil sowie sicher die Aussicht, die Kontrolle über Reichsitalien zu erlangen.[5] Konrad ließ seine schwangere Ehefrau Elisabeth im deutschen Reichsteil zurück und zog im Oktober 1251 nach Italien; zur Finanzierung des Italienzugs hatte er mehrere Güter verpfändet.[6] Anfang November 1251 befand er sich im Raum von Verona.[7] Er stand in Kontakt mit mehreren kaiserlichen Anhängern in Reichsitalien[8] und unterhielt zudem Verbindungen bis in den östlichen Mittelmeerraum.[9] Zwei von Konrads engsten Vertrauten während seines Aufenthalts in Italien waren Markgraf Berthold von Hohenburg und Walter von Ocra, letzter hatte bereits im Dienst Friedrichs II. gestanden.[10]
    Konrad erreichte über Umwege zu Beginn des Jahres 1252 das Königreich Sizilien, das auch Unteritalien umfasste. Dort verweigerten ihm Neapel und Capua zunächst den Gehorsam, auch das Verhältnis zu seinem Halbbruder Manfred, der seit dem Tod Friedrichs das Königreich regiert hatte, verschlechterte sich. Nach dem Tod Friedrichs II. herrschten in Teilen des Königreichs Sizilien Unruhen und mehrere Städte versuchten sich der königlichen Kontrolle zu entziehen. Konrad war daher dazu gezwungen, militärisch gegen die Revolten vorzugehen.[11] Am 10. Oktober 1253 eroberten seine Truppen Neapel.[12]
    Nach und nach gelang es Konrad, seine Stellung im Königreich zu festigen. Eine wichtige neue Quelle für Konrads Regierungshandeln ist die im Sommer 2005 in der Universitätsbibliothek Innsbruck gefundene Sammlung mit 130 bisher unbekannten Briefen, Mandaten und Diplomen Friedrichs II. und vor allem Konrads IV.[13] Auf dieser Grundlage kann festgehalten werden, dass Konrad sich (wie bereits seine Vorgänger) auch in kirchliche und wirtschaftliche Angelegenheiten im Königreich Sizilien einmischte. Der Beamtenapparat funktionierte weiterhin und war recht effektiv. 1252 erließ Konrad während des Hoftags in Foggia Konstitutionen, die sich an den bekannten Vorbildern aus normannischer und staufischer Zeit orientierten.[14] Des Weiteren war Konrad, wie auch die neuen Quellen zeigen, um eine Aussöhnung mit dem Papst bemüht, doch kam keine Einigung mehr zustande.[15] Am 9. April 1254 wurde Konrad erneut exkommuniziert.
    Konrads Herrschaft im Königreich Sizilien war, anders als sein Königtum in Deutschland, unangefochten. Nach schwierigen Anfängen war es ihm anscheinend gelungen, seine Stellung zu konsolidieren.[16] Im Licht der neuen Quellenfunde ist Konrads Herrschaft im Königreich Sizilien deshalb auch positiver zu bewerten, als dies in der älteren Forschung der Fall war.[17]

    Tod
    Konrad starb am 21. Mai 1254 in einem Heerlager in Lavello. In manchen Quellen wird als Todesursache Gift vermutet, doch litt Konrad zuvor bereits an Fieber; zudem starben noch mehrere andere Begleiter an Fieber.[18] Sein Leichnam sollte wahrscheinlich in Palermo beigesetzt werden, doch wurde dieser bei einem Brand in Messina vernichtet.[19] Sein Sohn Konradin, den Konrad nie zu Gesicht bekommen hatte, war noch unmündig, so dass Konrad seinen Vertrauten Berthold von Hohenburg als Regenten einsetzte.[20] Wenngleich Konrad lange im Schatten seines Vaters stand und seine nur kurze Regierungszeit keinen nennenswerten Eindruck hinterlassen konnte, belegen die Quellen einen engagierten Herrscher, der zudem kulturell interessiert war und mehrere Dichter förderte (so Konrad von Winterstetten).
    Konrads Witwe Elisabeth heiratete 1259 Meinhard II., Graf von Görz und Tirol, der 1286, lange nach ihrem Tod, Herzog von Kärnten wurde. Konrads ehelicher Sohn Konradin wurde 1268 nach seiner Niederlage gegen Karl von Anjou hingerichtet. Ein anderer unehelicher Sohn, der ebenfalls Konradin hieß, wurde 1269 nach der Kapitulation Luceras auf Befehl Karls von Anjou hingerichtet.



    Quellen
    • Rosaria Pilone, Bartolommeo Capasso (Hrsg.): Historia diplomatica Regni Siciliae ab anno 1250 ad annum 1266. Ristampa riveduta, corretta ed ampliata dell'edizione del 1874. Laveglia & Carlone, Battipalglia 2009, ISBN 978-88-88773-43-8 (Fachbeprechung)
    Literatur
    • Martin Kaufhold: Die Könige des Interregnum. Konrad IV., Heinrich Raspe, Wilhelm, Alfons, Richard (1245–1273). In: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters. Historische Porträts von Heinrich I.is Maximilian I. C.H. Beck, München 2003, S. 315–339.
    • Martin Kaufhold: Deutsches Interregnum und europäische Politik. Konfliktlösungen und Entscheidungsstrukturen 1230–1280 (= Schriften der Monumenta Germaniae Historica. Band 49). Hahn, Hannover 2000, ISBN 3-7752-5449-8. (Fachbesprechung)
    • Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, ISBN 978-3-929776-24-9.
    • Hans Martin Schaller: Konrad IV. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 500 f. (Digitalisat).
    • Wolfgang Stürner: 13. Jahrhundert. 1198–1273 (= Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte. Band 6). 10., völlig neu bearb. Auflage. Stuttgart 2007, ISBN 3-608-60006-X.
    Weblinks
     Commons: Konrad IV. – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Konrad IV. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Bericht über den Fund in der Universitätsbibliothek Innsbruck mit Fotos
    Anmerkungen
    1 Vgl. allgemein Martin Kaufhold: Konrad IV. – Königliches Handeln in einer Zeit des Wandels. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, S. 10–25.
    2 Regesta Imperii V,1,2, Nr. 4869b.
    3 Martin Kaufhold: Konrad IV. – Königliches Handeln in einer Zeit des Wandels. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, hier S. 19f.
    4 Josef Riedmann: Konrad IV. als König des Regnum Siciliae. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, S. 86–110.
    5 Josef Riedmann: Konrad IV. als König des Regnum Siciliae. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, S. 90f.
    6 Josef Riedmann: Konrad IV. als König des Regnum Siciliae. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, hier S. 88f.
    7 Regesta Imperii V,1,2, Nr. 4563b.
    8 Josef Riedmann: Konrad IV. als König des Regnum Siciliae. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, hier S. 99f.
    9 Josef Riedmann: Konrad IV. als König des Regnum Siciliae. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, hier S. 98.
    10 Josef Riedmann: Konrad IV. als König des Regnum Siciliae. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, hier S. 89.
    11 Josef Riedmann: Konrad IV. als König des Regnum Siciliae. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, hier S. 91f.
    12 Regesta Imperii V,1,2, Nr. 4605a.
    13 Josef Riedmann: Unbekannte Schreiben Kaiser Friedrichs II. und Konrads IV. in einer Handschrift der Universitätsbibliothek Innsbruck: Forschungsbericht und vorläufige Analyse. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, Band 62, 206, S. 135–200.
    14 Josef Riedmann: Konrad IV. als König des Regnum Siciliae. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, hier S. 96.
    15 Josef Riedmann: Konrad IV. als König des Regnum Siciliae. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, hier S. 97f.
    16 Josef Riedmann: Konrad IV. als König des Regnum Siciliae. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, hier S. 101f.
    17 Josef Riedmann: Konrad IV. als König des Regnum Siciliae. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, hier S. 102.
    18 Regesta Imperii V,1,2, Nr. 4632a.
    19 Vgl. dazu auch Josef Riedmann: Konrad IV. als König des Regnum Siciliae. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig. Göppingen 2012, hier S. 92.
    20 Regesta Imperii V,1,2, Nr. 4632a.

    Konrad heiratete Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher) am 1 Sep 1246 in Vohburg, Bayern, DE. Elisabeth (Tochter von Herzog Otto II. von Bayern (Wittelsbacher) und Agnes von Braunschweig) wurde geboren in cir 1227 in Burg Trausnitz in Landshut; gestorben am 9 Okt 1273. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 251. König Konradin von Staufen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Mrz 1252 in Burg Wolfstein, Landshut; gestorben am 29 Okt 1268 in Neapel, Italien.

  59. 139.  Prinzessin Margaretha von StaufenPrinzessin Margaretha von Staufen Graphische Anzeige der Nachkommen (79.Friedrich5, 37.Konstanze4, 18.Beatrix3, 6.Beatrix2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1237; gestorben am 8 Aug 1270.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Sizilien, Landgräfin in Thüringen durch Heirat

    Notizen:

    Margarethe hatte mit Albrecht II. fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margaretha_von_Staufen

    Margaretha von Staufen (* Ende 1237; † 8. August 1270) war eine sizilianische Prinzessin aus dem Haus der Staufer und durch Heirat Landgräfin in Thüringen.

    Leben
    Die Tochter Kaiser Friedrichs II. und dessen vierter Gemahlin Isabella von England wurde die erste Gemahlin Albrechts II. (des Entarteten). 1242 erfolgte die Verlobung. Als Mitgift erhielt Margaretha das Pleißnerland (Altenburg, Zwickau usw.). 1254 oder 1256 wurde Hochzeit gehalten. Sie wohnte mit ihrem Mann erst auf der Eckartsburg in Eckartsberga, dann auf der Wartburg.
    Nach einem angeblichen Ehebruch Albrechts mit Kunigunde von Eisenberg reiste Margaretha am 24. Juni 1270 von der Wartburg ab. Vorher biss sie angeblich ihren Sohn Friedrich in die Wange; er hieß fortan Friedrich der Gebissene. Margaretha ging zunächst auf die Krayenburg, von dort zum Kloster Kreuzberg (im heutigen Philippsthal (Werra)), dann nach Fulda.
    Schließlich ging sie nach Frankfurt, wo sie im Weißfrauenkloster unterkam und wenig später verstarb.[1] Als 1953 im Rahmen des Abbruchs der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Weißfrauenkirche Ausgrabungen stattfanden, wurden rund 70 Grabstätten nachgewiesen. Das Grab der Landgräfin konnte nicht gefunden werden.

    Nachkommen
    Ihre Kinder waren:
    • Heinrich (* 21. März 1256, † zwischen 25. Januar und 23. Juli 1282), Erbe des Pleißnerlandes, verschollen in Schlesien
    • Friedrich der Gebissene (* 1257, † 16. November 1323 auf der Wartburg, vermählt mit Agnes von Kärnten, danach mit Elisabeth von Arnshaugk)
    • Dietrich (* 1260, † 10. Dezember 1307 in Leipzig)
    • Agnes (* vor 1264, † nach September 1332), vermählt vor 1284 mit Heinrich dem Wunderlichen von Braunschweig-Grubenhagen; Mutter der griechischen Kaiserin Irene Alemanna



    Literatur • Franz Otto Stichart: Galerie der sächsischen Fürstinnen; biogr. Skizzen sämtlicher Ahnfrauen des kgl. Hauses Sachsen, Leipzig 1857
    • Johannes Meyer: Frauengestalten und Frauenwalten im Hause Wettin, Bautzen 1912
    • Bernd Kaufmann: Der Verleumdete. Die Geschichte des Landgrafen Albrecht II. von Thüringen. Erstes Buch: Margareta. BKP-Verlag GmbH, Zweibrücken 2009, ISBN 978-3-9813424-0-6 und Der Verleumdete. Die Geschichte des Landgrafen Albrecht II. von Türingen. Zweites Buch: Krieg der Söhne. BKP Verlag GmbH, Zweibrücken 2011, ISBN 978-3-9813424-3-7.
    • Otto Dobenecker: Margarete von Hohenstaufen, die Stammutter der Wettiner. I (1236-1265). Festschrift des Gymnasiums zur Erinnerung an die Erhebung des Herzogtums S.-Weimar zum Großherzogtum (= Beilage zum Jahresberichte des Großh. Gymnasiumsn Jena), Neuenhahn, Jena 1915 (Digitalisat).
    Einzelnachweise
    1 Anton Kirchner: Geschichte der Stadt Frankfurt am Main, Teil I, Frankfurt am Main 1807, S. 230

    Margaretha heiratete Albrecht II. von Meissen (Wettiner) am 1254 / 1255. Albrecht (Sohn von Markgraf Heinrich III. von Meissen (Wettiner) und Constantia von Österreich (Babenberger)) wurde geboren in 1240; gestorben am 13 Nov 1314 in Erfurt, Thüringen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 252. Markgraf Friedrich I. von Meissen (Wettiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1257 in Wartburg in Eisenach; gestorben am 16 Nov 1323 in Wartburg in Eisenach; wurde beigesetzt in Burg Grimmenstein in Gotha.
    2. 253. Markgräfin Agnes von Meissender (Wettiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1264; gestorben am nach Sep 1332.

  60. 140.  König Manfred von Sizilien (Staufer)König Manfred von Sizilien (Staufer) Graphische Anzeige der Nachkommen (79.Friedrich5, 37.Konstanze4, 18.Beatrix3, 6.Beatrix2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1232 in Venosa; gestorben am 26 Feb 1266 in Benevent; wurde beigesetzt in Felsental am Fluss Garigliano.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Manfred, King of Sicily
    • Französischer Name: Manfred Ier de Sicile, Manfred de Hohenstaufen, parfois Manfred Lancia.
    • Titel (genauer): Fürst von Tarent, Verweser in Reichsitalien und Sizilien (ab 1250), König von Sizilien (1258 bis 1266)
    • Titel (genauer): King of Sicily (from 1258 to 1266)
    • Titel (genauer): Roi de Sicile (à partir de 1258)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Manfred,_King_of_Sicily

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Manfred_Ier_de_Sicile



    https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_(Sizilien)

    Manfred (* 1232 bei Venosa; † 26. Februar 1266 bei Benevent) war ab 1250 Fürst von Tarent, Verweser in Reichsitalien und Sizilien und von 1258 bis 1266 selbst König von Sizilien.

    Leben
    Er war Sohn von Kaiser Friedrich II. aus der Kaiserdynastie der Staufer und der piemontesischen Adligen Bianca Lancia der Jüngeren, mit der sich der Kaiser noch auf deren Sterbebett trauen ließ, um Manfreds Geburt für legitim zu erklären. Manfred erhielt von seinem Vater das Fürstentum Tarent und die Verweserschaft in Reichsitalien und Sizilien während der Abwesenheit seines Halbbruders Konrad IV.

    Verweserschaft
    Das Verhältnis zwischen den Halbbrüdern war gespannt. Manfred galt als Lieblingssohn seines Vaters, der ihm in vielen Eigenschaften ähnelte. Wegen dieser Rivalität und weil die Lage in Deutschland für die letzten Staufer immer aussichtsloser wurde, zog Konrad 1251 selbst nach Italien, wo er aber 1254 starb. Manfred übernahm erneut die Verweserschaft in Italien, diesmal für Konrads unmündigen Sohn Konradin und bemühte sich um eine Versöhnung mit Innozenz IV., den er im Oktober 1254 selbst nach Neapel geleitete. Der Papst erkannte die staufische Erbfolge dennoch nicht an und belehnte noch im selben Jahr Edmund, den Sohn Heinrichs III. von England, mit Sizilien. Manfred flüchtete zu den Sarazenen nach Lucera und eroberte mit deren Hilfe ganz Neapel und Sizilien (1257). Heinrich III. machte allerdings kaum Anstalten, den Anspruch seines Sohnes auf Sizilien durchzusetzen. Manfred setzte in mehrfacher Hinsicht die Politik seines Vaters fort und wurde vor allem von den sizilianischen Adligen und den kaisertreuen Städten Mittel- und Norditaliens als dessen rechtmäßiger Nachfolger anerkannt. Wenige Kilometer nördlich der durch ein Erdbeben zerstörten Stadt Siponto legte er 1256 den Grundstein zu einer neuen Stadt Manfredonia, der er seinen Namen gab und die ihn heute noch trägt.

    Königsherrschaft
    In der Zwischenzeit war in Deutschland zwar der Gegenkönig Wilhelm von Holland gestorben, doch eine Rückeroberung der Herrschaft für die Staufer war vollkommen illusorisch geworden. Deshalb verzichtete Manfred auf die deutsche Königswürde, obwohl er sie nur stellvertretend für Konradin beansprucht hatte. Ebenfalls entgegen den Ansprüchen Konradins ließ er sich am 10. August 1258 in Palermo zum König von Sizilien krönen. Weil Manfred den Papst nicht als seinen Lehnsherrn anerkennen wollllte, wurde er 1259 mit dem Bann, sein Königreich mit dem Interdikt belegt. Von neuem brach der Kampf aus, in dem Manfred bei Montaperti am 4. September 1260 über die Florentiner siegte und ganz Tuscien seiner Herrschaft unterwarf. Rom zu eroberrn gelang ihm jedoch nicht. Im Gegenzug belehnte Clemens IV. Karl I. von Anjou, den Bruder des französischen Königs Ludwig IX., mit Sizilien. Das französische Königshaus zeigte sich wesentlich williger, seinen Anspruch auf Sizilien durchzusetzen, als zuvor das englische: Im Januar 1266 brach ein französisches Heer von Rom aus zum Kreuzzug gegen Manfred auf. Am 26. Februar 1266 kam es zu der entscheidenden Schlacht bei Benevent, in der Manfred fiel. Da er unter dem Bann stand, wurde sein Leichnam nicht in geweihtem Boden, sondern im Felsental am Fluss Garigliano begraben. Damit endete die Stauferherrschaft in Süditalien.

    Ehe und Nachkommen
    Manfreds Witwe Helena, Tochter des Despoten Michael II. von Epirus, die er am 2. Juni 1259 in Trani geheiratet hatte, wurde auf der Flucht in ihre Heimat in Trani mit ihren fünf Kindern gefangen gesetzt und starb im Juli 1271, 29 Jahre alt, im GGefängnis; ihre Tochter Beatrix wurde erst nach 22-jähriger Haft 1288 gegen Karls Sohn Karl II. ausgeliefert, welcher in aragonische Gefangenschaft geraten war. Zwei ihrer drei Söhne Heinrich, Friedrich und Anselino starben nach langer Kerkerhafft im Castel del Monte schließlich im neapolitanischen Castel dell’Ovo. Auf die Ehe der ältesten Tochter Manfreds, Konstanze (* 1249, † 1302 in Barcelona) aus seiner ersten Ehe mit Beatrix von Savoyen († 10. Mai vor 1258), die er im Dezember 1247 oder Januar 1248 geschlossen hatte (der Ehevertrag stammt vom 21. April 1247), mit Peter III. von Aragonien (Hochzeit am 13. Juli 1262 in Montpellier) gründeten sich die späteren Ansprüche Aragoniens auf Sizilien und Neapel. Auch die übrigen überlebenden italienischen Staufer fanden in Barcelona Asyl. Durch die Sizilianische Vesper entriss Peter den Franzosen Sizilien.

    Legenden
    Der antistaufisch gesinnte florentinische Chronist Giovanni Villani setzte die Legende von der Ermordung Kaiser Friedrichs II. durch Manfred in die Welt. Demnach habe Manfred Ambitionen auf den Kaiserthron gehegt und auf die Nachricht von der Erkrankung seines Vaters befürchtet, dieser könne überraschend doch noch gesunden. So habe Manfred einen Kammerdiener seines Vaters bestochen und so Zugang in sein Gemach erhalten, wo er ihn mit einem Kopfkissen erstickte.
    Schon vor der Schlacht bei Benevent war es zu Fahnenflucht und Verrat in Manfreds Truppen gekommen. Als während der Schlacht die deutschen Söldner nach ihrem zunächst erfolgreichen Vormarsch von den Franzosen geschlagen wurden, desertierten die italienischen Söldner nach einem Flankenangriff, worauf die meisten sizilianischen Adligen in Manfreds dritter Linie ebenfalls die Flucht ergriffen. In Giovanni Boccaccios Buch Decamerone (um 1350) erinnert Graf Guido von Montfort den siegreichen Karl I. von Anjou an diese Begebenheit mit folgenden Worten:[1] "Ihr hättet beschlossen, dem armen Kavalier seine zwei Töchter zu rauben...? Ist es Euch so bald aus dem Gedächtnis entschwunden, wie nur die von Manfred an edlen Frauen begangenen Gewalttaten Euch den Eingang in dieses Reich eröffnet haben?"



    Quellen
    • Die Urkunden Manfreds. Bearbeitet von Christian Friedl unter Verwendung von Vorarbeiten von Markus Brantl. Harrassowitz, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-447-06995-3.
    Literatur
    • Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Manfred – König von Sizilien (1258–1266) (= Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst. Bd. 34). Gesellschaft für Staufische Geschichte, Göppingen 2015, ISBN 978-3-929776-26-3.
    • Odilo Engels: Die Staufer. 9. ergänzte Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-17-021363-0.
    • Steven Runciman: Die sizilianische Vesper. Eine Geschichte der Mittelmeerwelt im Ausgang des 13. Jahrhunderts. München 1959 (engl. 1958, mehrere Nachdrucke).
    • Herbert Zielinski: Manfred. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 24–26 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Manfred – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Markus Brantl: Regesten und Itinerar König Manfreds von Sizilien (langsame XML-Version, pdf-Version, 6 MB)
    Anmerkungen
    1 Decamerone, 6. Novelle des 10. Tages

    Begraben:
    Da er unter dem Bann stand, wurde sein Leichnam nicht in geweihtem Boden, sondern im Felsental am Fluss Garigliano begraben.

    Manfred heiratete Beatrix von Savoyen in 1248/1249. Beatrix (Tochter von Graf Amadeus IV. von Savoyen und Anne (Marguerite) von Burgund) wurde geboren in cir 1223; gestorben in an einem 10 Mai vor 1258. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 254. Konstanze von Sizilien (Staufer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1249 in Catania; gestorben am 9 Apr 1302 in Barcelona; wurde beigesetzt in Kathedrale von Barcelona.

    Manfred heiratete Königin Helena Angelina Dukaina von Epirus am 2 Jun 1259 in Trani. Helena (Tochter von Michael II. Dukas Angelos von Epirus (Komnenen) und Theodora Petraliphaina) wurde geboren in cir 1242; gestorben in Jul 1271 in im Gefängnis in Nocera. [Familienblatt] [Familientafel]


  61. 141.  König Heinrich VII. von StaufenKönig Heinrich VII. von Staufen Graphische Anzeige der Nachkommen (79.Friedrich5, 37.Konstanze4, 18.Beatrix3, 6.Beatrix2, 1.Gottfried1) wurde geboren in 1211 in Königreich Sizilien; gestorben in ? 12 Feb 1242 in Martirano, Kalabrien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-Deutscher König, König von Sizilien

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_(VII.)_(HRR)

    Heinrich (VII.) (* 1211 in Sizilien; † unsicher: 12. Februar 1242 in Martirano, Kalabrien) war römisch-deutscher König und König von Sizilien (wozu damals auch Unteritalien gehörte) aus der Dynastie der Staufer. Er war Sohn und Mitkönig Kaiser Friedrichs II.

    Unter Vormundschaft
    Heinrich, der erste Sohn Friedrichs II. und der Konstanze von Aragón, wurde 1211 in Sizilien geboren und bereits im Februar 1212, ein halbes Jahr nach der Wahl seines Vaters zum römisch-deutschen König, von Papst Innozenz III. zum König von Sizilien gekrönt. Die Regentschaft ging auf seine Mutter und nicht auf seinen Vater über. Dadurch wollte Innozenz die Vereinigung des deutschen und des sizilianischen Reichsteils verhindern. Nach dem Tod des Papstes 1216 rief ihn sein Vater nach Deutschland, entzog ihm und seiner Mutter den sizilianischen Königstitel, betraute Heinrich mit der Verwaltung des Herzogtums Schwaben und belehnte ihn nach dem Aussterben der Zähringer 1218 mit dem Rektorat Burgund.
    Er war der erste Staufer, der ein Siegel mit drei Löwen statt den zuvor bei den Staufern üblichen ein oder zwei Löwen verwendete, als er 1220 als Herzog von Schwaben eine Urkunde zu Gunsten des Klosters Wald ausstellte. Diese Stauferlöwen finden sich heute noch im Wappen Baden-Württembergs.[1]
    Am 20./26. April 1220 wählten ihn die deutschen Fürsten in Frankfurt am Main zum römisch-deutschen König, wofür der Kaiser die die geistlichen Fürsten begünstigende Confoederatio cum principibus ecclesiasticis erließ. Die Wahl war eine Bedingunng dafür gewesen, dass Friedrich II. sein 1215 gegebenes Kreuzzugsversprechen einlöste, da durch sie die Nachfolgefrage für den Fall eines Todes des Kaisers auf dem Kreuzzug geklärt war. Papst Honorius III. erkannte seine Wahl jedoch nicht an und erkannte ihm auch das Recht auf den sizilianischen Königstitel ab, da er ebenso wie sein Vorgänger die Vereinigung beider Reichsteile verhindern wollte. Auch zahlreiche deutsche Fürsten hatten die Wahl zunächst abgelehnt.
    Nachdem Friedrich II. 1220 nach Italien zurückgekehrt war, übernahm Erzbischof Engelbert I. von Köln († im November 1225) die Reichsverweserschaft. Einen eigentlichen Vormund bekam Heinrich nicht, jedoch wurden die politischen Entscheidungen vovon Engelbert getroffen, der Heinrich am 8. Mai 1222 in Aachen zum deutschen König krönte und plante, ihn mit einer Tochter des englischen Königs zu verheiraten, wozu es jedoch nicht kam. Nach Engelberts Tod wurde 1226 Herzog Ludwig I. von Bayern Reichsverweser. Der unmündige König befand sich meist in der Obhut von Reichsministerialen. Aus dieser Schicht stammten auch die Verwalter des Herzogtums Schwaben, das Heinrich auch nach seiner Königskrönung offiziell innehatte.
    1224 traf Heinrich in der nach ihm benannten Treuga Henrici rechtliche Bestimmungen.
    Trotz der Verlobung mit der gleichaltrigen Agnes, Tochter des böhmischen Königs Ottokar I. Přemysl, im Jahr 1220 heiratete Heinrich am 29. November 1225 in Nürnberg auf Wunsch seines Vaters die sieben Jahre ältere Margarethe, Tochter des Herzogs Leopold VI. von Österreich, die am 28. März 1227 in Aachen zur Königin gekrönt wurde.

    Regierungsübernahme und Zerwürfnis mit dem Vater
    1228 wechselte Ludwig von Bayern von der kaiserlichen auf die päpstliche Seite. Darauf übernahm Heinrich (VII.) um Weihnachten dieses Jahres selbst die Regierung, zwang Ludwig zur Unterwerfung und zog gegen den Bischof von Straßburg. Darüber hinaus betrieb Heinrich, ähnlich wie einige Jahre zuvor sein Vater, eine Politik, die die Städte stark bevorteilte und von den Fürsten als Eingriff in ihre Rechte gesehen wurde. Sie zwangen ihn, in Worms am 1. Mai 1231 das gegen die staufische Bevorzugung der Städte gerichtete Statutum in favorem principum zu erlassen. Friedrich II. war in dieser Zeit besonders auf die deutschen Fürsten angewiesen, da er ihre Vermittlung gegenüber Papst Gregor IX. benötigte. Aus diesem Grund bestätigte Friedrich 1232 das „Statutum“, obwohl es die Gestaltungsmöglichkeiten des Königs einschränkte. Zusätzlich musste Heinrich (VII.) sich im gleichen Jahr in Cividale del Friuli eidlich zum Gehorsam seinem Vater gegenüber und zum Wohlverhalten den Fürrsten gegenüber verpflichten. Gregor IX. sollte den Kaisersohn bannen, falls er sich nicht daran halten sollte. Aus dieser Auseinandersetzung entwickelte sich ein tiefes Zerwürfnis zwischen Vater und Sohn, das sich unter anderem darin ausdrückte, dass Friedrich in den Folgejahren mehrere Verordnungen Heinrichs aufhob und auf der anderen Seite Graf Egino V. von Urach-Freiburg, ein erklärter Feind des Kaisers, zum wichtigsten Berater Heinrichs wurde.
    1232 erneuerte Heinrich das Bündnis zwischen den Staufern und dem französischen Königshaus der Kapetinger. Im folgenden Jahr führte er Krieg gegen die Wittelsbacher und unterwarf Otto II. von der Pfalz, den Sohn Herzog Ludwigs von Bayern. Friedrich sah erneut das Verhältnis zu den Fürsten gefährdet und verlangte die Freilassung der von Otto gestellten Geiseln. Wie abgesprochen drohte der Papst mit der Exkommunikation Heinrichs. 1234 erließ Heinrich auf dem Frankfurter Hoftag Verfügungen gegen ungerechtfertigte Ketzerverfolgungen, mit denen unter anderem der Bremer Erzbischof 1232 gegen die Stedinger Bauern vorgegangen war. Der Papst, mit dem Friedrich über ein Bündnis gegen die lombardischen Städte verhandelte, bannte Heinrich sofort. Friedrich kündigte an, dass er nach Deutschland kommen würde.
    Heinrich reagierte mit offenem Aufstand: Im September schloss er in Boppard ein Bündnis mit Vertretern der fürstlichen Opposition gegen den Kaiser, unter anderen den Bischöfen von Augsburg, Würzburg, Worms, Speyer und Straßburg, dem Abt von Fulda sowie mehreren kleinen Adligen aus Schwaben. Mit den lombardischen Städten und Ludwig IX. von Frankreich verhandelte Heinrich ebenfalls, erzielte aber kein Bündnis. Die weltlichen Reichsfürsten verhielten sich abwartend oder kämpften gegen Heinrich. Vor allem Gottfried von Hohenlohe, Markgraf Hermann V. von Baden und die Stadt Worms verwickelten Heinrich in Kämpfe, so dass er seinem heranziehenden Vater nicht entgegentreten konnte. Friedrich scheint jedoch überhaupt keine militärische Kampagne geplant zu haben. Vielmehr setzte er auf die Prachtentfaltung seines Hofes und, vergleichbar seinem ersten Zug nach Deutschland, auf seine persönliche Wirkung. Bereits in Süddeutschland zeigte sich die Wirkung dieses Vorhabens: Der kleine Zug Friedrichs wuchs schnell zu einem großen Heer an.
    Im Swiggertal versuchte Heinrich (VII.) den Zug seines Vaters mit den eigenen Truppen aufzuhalten, unterlag jedoch in der Schlacht. Am 2. Juli 1235 musste er sich in Wimpfen Friedrich unterwerfen, da ihn die meisten seiner Verbündeten im Stich lließen. Friedrich II. hielt mit den Fürsten am 4. Juli 1235 in Worms über Heinrich Gericht, entthronte ihn und setzte ihn gefangen. Erst kam er nach Heidelberg ins Schloßverlies, dann nach Burg Alerheim im Ries und schließlich über Friaul, nun in der Obhut eines Lancia, zu Schiff nach Apulien, bis Ende 1235 wurde er dort an verschiedenen Orten festgehalten. 1240 wurde er von Rocca San Felice bei Melfi nach Nicastro (Kalabrien) verlegt. Als zwei Jahre später abermals das Gefängnis gewecchselt werden sollte, stürzte er mit seinem Pferd in einen Abgrund. Wohl am 12. (nach anderen Quellen am 10.) Februar 1242 starb Heinrich (VII.) in Martirano an den Folgen dieses Sturzes. Einige Chronisten berichten, dass es sich hierbei um einen Selbstmordversuch gehandelt habe, da Heinrich umsonst auf Vergebung gehofft hatte.
    Sein Vater ließ ihn mit königlichen Ehren im Dom von Cosenza in einem prachtvollen Grabdenkmal beisetzen, das aber 1574 abgebrochen wurde. Man vermutet heute seine sterblichen Reste in einem 1934 bei Grabungen im Dom entdeckten römischen Steinsaarg.[2] Eine Untersuchung des Leichnams durch ein italienisches Forscherteam im Jahr 2000 hat ergeben, dass Heinrich an Lepra erkrankt war.[3] Eine mögliche Begnadigung seitens des Kaisers war dadurch verhindert bzw. unmöglich geworden. Durch die Erkenntnis der Unheilbarkeit der Krankheit, die ein hohes Risiko der Ansteckungsgefahr für seine Umgebung und den drohenden Ausschluss aus der Gemeinschaft bedeutete, kann der Entschluss zum Selbstmord begründet sein. Es hätte den damaligen Vorstellungen eher entsprochen, wenn der Kaiser seinem Erstgeborenen nach kurzer Zeit verziehen und ihn in Gnaden wieder aufgenommen hätte; auch ist überliefert, wie tief bestürzt Friedrich II. über seinen Tod war.
    Die Verbündeten Heinrichs wurden weitestgehend begnadigt. Auf die Schwächung der königlichen Macht durch die Auseinandersetzungen mit dem Sohn reagierte Friedrich II. unter anderem mit der Reichsversammlung am 25. August 1235 in Mainz, auf der erstmals ein Landfriedensgesetz erlassen und das Regalienrecht grundlegend reformiert wurde.
    Als Nachfolger Heinrichs (VII.) ließ Friedrich 1237 in Wien seinen zweitgeborenen Sohn Konrad IV. zum römisch-deutschen König wählen. Zusätzlich hatte er noch 1235 in Worms Isabella, die Schwester Heinrichs III. von England geheiratet, um den Erbgang weiter abzusichern.
    Die beiden Söhne Heinrichs, Heinrich und Friedrich, starben 1242/45 bzw. 1251, ohne weitere Berücksichtigung gefunden zu haben.

    Bewertung Heinrichs (VII.), die Sieben in Klammern
    Die römische Sieben in Klammern erklärt sich dadurch, dass Heinrich sein Königtum nicht selbstständig ausübte und deshalb in der Zählung der Herrscher des Heiligen Römischen Reiches nur eingeschränkt mitgezählt wird. Er ist nicht zu verwechseln mit dem späteren Kaiser Heinrich VII. aus dem Geschlecht der Luxemburger, der als der tatsächliche siebente Herrscher namens Heinrich angesehen wird. Als Sprechweise dieser ungewöhnlichen Bezeichnung eines Königs wird deshalb auch „Heinrich der Klammersiebte“ verwendet, um einer Verwechslung bei der mündlichen Kommunikation vorzubeugen.[4]
    Über einen langen Zeitraum haben Geschichtswissenschaftler die Herrschaft Heinrich (VII.) als „glücklos“ oder sogar „verbrecherisch“ bezeichnet. Auch wurde er geringschätzend als „Klammerheinrich“ bezeichnet. Erst in jüngerer Zeit versuchen einige Forscher, die Betrachtungen über Heinrich (VII.) zu revidieren.
    Einige Historiker behaupten sogar, dass die Herrschaft Heinrichs (VII.) eine erfolgreiche Fortführung der staufischen Politik im „Regnum Teutonicum“ darstelle und keineswegs als unglücklich oder fehlgeschlagen zu bezeichnen sei. So bemerkte der Historiker Gunther Wolf in einem kurzen Aufsatz, dass die Klammer um die „VII“ wegfallen müsse, da Heinrich legitimer König der Jahre 1222 bis 1235 gewesen sei. In dieser Interpretation sprechen der Ausbau der Landesherrschaft, die Konsolidierung der eigenen Hausmacht und die Gründung und Unterstützung von Städten für ein starkes Königtum.
    Aber auch kurz nach dem Tod des Königs finden sich bereits vereinzelt positive Wertungen in der höfischen Literatur des Mittelalters: „Einen künec, dem zaeme wol nach im des riches krone! Owe daz er niht leben sol, dem si stuont also schone! Daz war der milte künec Heinrich, bei dem was fride staete. Daz nieman nu tuot dem gelich, der zuo dem riche traete und im mit triuwen waere bi!“ In diesem kurzen Vers wird der Regierungszeit Heinrichs (VII.) gedacht, die als mild, gnädig und friedlich, des Weiteren auch als dem Reich zuverlässig ergeben charakterisiert wird.
    Heinrich scheint ein lebensfroher und kunstsinniger Herrscher gewesen zu sein und zog viele Minnesänger an seinen Hof. Möglicherweise dichtete er auch selbst.



    Literatur
    • Emil Franzel: König Heinrich VII. von Hohenstaufen. Studien zur Geschichte des „Staates“ in Deutschland (Quellen und Forschungen aus dem Gebiete der Geschichte 7). Prag 1929.
    • Werner Goez: Lebensbilder aus dem Mittelalter. 3. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2010, S. 437–453.
    • Robert Gramsch: Das Reich als Netzwerk der Fürsten. Politische Strukturen unter dem Doppelkönigtum Friedrichs II. und Heinrichs (VII.) 1225–1235. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7995-0790-5.
    • Christian Hillen, Wolfgang Stürner, Peter Thorau: Der Staufer Heinrich (VII.). Ein König im Schatten seines kaiserlichen Vaters (Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst, Bd. 20). Göppingen 2001, ISBN 3-929776-12-X.
    • Christian Hillen: Curia Regis. Untersuchungen zur Hofstruktur Heinrichs (VII) 1220-1235 nach den Zeugen seiner Urkunden (Europäische Hochschulschriften: Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Bd. 837). Frankfurt a. M. u.a. 1999, ISN 3-631-34565-8.
    • Hans Martin Schaller: Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 326–329 (Digitalisat).
    • Wolfgang Stürner: König Heinrich (VII.) Rebell oder Sachwalter staufischer Interessen? In: Gesellschaft für staufische Geschichte (Hrsg.): Der Staufer Heinrich (VII.). Ein König im Schatten seines kaiserlichen Vaters., Schriften zur staufischn Geschichte und Kunst, Band 25, Göppingen 2001, ISBN 3-929776-12-X, S. 12–42.
    • Peter Thorau: König Heinrich (VII.), das Reich und die Territorien. Untersuchungen zur Phase der Minderjährigkeit und der „Regentschaften“ Erzbischofs Engelberts I. von Köln und Herzog Ludwigs I. von Bayern (1211) 1220 – 1228 (Jahrbücher dereutschen Geschichte, Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Heinrich (VII.), Teil 1). Berlin 1993.
    • Eugen Thurnherr: König Heinrich (VII.) und die deutsche Dichtung. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 33, 1977, S. 522–542.
    • Eduard Winkelmann: Heinrich VII., römischer König. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 433–439.
    Weblinks
     Commons: Heinrich (VII.) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Peter Koblank: Stauferwappen. Das Wappen von Baden-Württemberg mit den drei Löwen geht auf die Staufer zurück. auf stauferstelen.net. Abgerufen am 12. September 2014.
    2 Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet. auf stauferstelen.net. Abgerufen am 15. April 2016. Foto des Sarkophags in der ital. Wikipedia.
    3 Hans Uwe Ullrich: Gefangen in goldenen Ketten: Aus dem Leben Enzios, König von Sardinien. Berlin 2012, S. 54.
    4 Peter Koblank: Heinrich der Klammersiebte. Wer war Heinrich (VII.) und was bedeuten die Klammern um die römische Sieben? auf stauferstelen.net. Abgerufen am 15. April 2016.

    Familie/Ehepartner: Königin Margarete von Österreich(Babenberger). Margarete (Tochter von Herzog Leopold VI. von Österreich (Babenberger, der Glorreiche und Theodora Angela von Byzanz) wurde geboren am 1204 / 1205; gestorben am 29 Okt 1266 in Burg Krumau am Kamp; wurde beigesetzt in Stift Lilienfeld. [Familienblatt] [Familientafel]