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König Hunerich (Vandalen) (Arianer)

männlich 420 - 484  (64 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  König Hunerich (Vandalen) (Arianer) wurde geboren in cir 420; gestorben am 23 Dez 484.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 477 bis 484; König der Vandalen

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hunerich

    Hunerich (auch Hunericus, Hunirix;[1] * um 420; † 484) war der Sohn von Geiserich (389–477) und von 477 bis 484 König der Vandalen.

    Die Quellenlage zum Leben Hunerichs ist sehr dürftig und nur wenige Daten lassen sich relativ sicher ermitteln. Wichtigste Quelle ist Victor von Vita, dessen Darstellung aufgrund Hunerichs Religionspolitik allerdings nicht immer objektiv ist.

    Zum Geburtsjahr Hunerichs um 420 gibt es nur eine Quelle, die vermuten lässt, dass er in Spanien, noch vor dem vandalischen Übergang nach Africa 429 geboren sei. Er war 435 oder 442 eine Geisel am weströmischen Hof.[2] 442 wurde er mit der erst dreijährigen Prinzessin Eudocia (439–466/474) verlobt, der Tochter von Kaiser Valentinian III. (419–455). Vorher war Hunerich bereits mit der Tochter des Westgotenkönigs Theoderich I. verlobt oder verheiratet, was ein noch früheres Geburtsdatum Hunerichs nahelegt. Sein Vater Geiserich löste allerdings die Verbindung und schickte die Braut verstümmelt an Theoderich zurück, weil sie angeblich versuchte, ihn zu vergiften. Vermutlich wollte Geiserich mit der Kaisertochter Eudocia eine bessere Partie für seinen Sohn und eine Verbindung zu einflussreicher Verwandtschaft.

    Nach der Plünderung Roms im Jahr 455 durch die Vandalen entführte Geiserich die Kaiserinwitwe Licinia Eudoxia (422–462) mit ihren Töchtern Eudocia und Placidia nach Africa. Eudoxia wurde nachgesagt, sie habe Geiserich aus Rache gerufen; dieses Gerücht stieß aber bereits in den Quellen auf erhebliche Skepsis und ist auch nicht glaubwürdig. Ein Grund für den Rombesuch Geiserichs war wohl die Heimführung Prinzessin Eudocias, der Verlobten seines Sohnes, um endlich das Heiratsversprechen einzulösen – denn sie war bereits 16 Jahre alt. Ab 455/456 waren sie verheiratet. Sie hatten einen Sohn Hilderich (455/460–533), der 523 bis 530 König der Vandalen war. Eudocia ging 464 oder 472 nach Jerusalem, angeblich auf der Flucht vor ihrem arianischen Ehemann, wo sie 466 oder 474 starb.

    Hunerich wurde 477 als Nachfolger Geiserichs König der Vandalen (korrekt wäre „König der Vandalen und Alanen“). Er wurde von den Quellen negativ beurteilt und soll mögliche Thronanwärter wie seinen Bruder Theuderik und seinen Neffen Godagis verbannt haben, um seinem Sohn Hilderich die Thronfolge zu sichern.[3]

    In den Jahren 483/484 ordnete Hunerich, der arianischer Christ war, eine Verfolgung der Katholiken in seinem Reich an. Für diese ist die wenig später vom katholischen Bischof Victor von Vita (nordafrikanische Provinz Byzacena) verfasste Historia persecutionis Africanae provinciae die wichtigste Quelle, die freilich nicht völlig objektiv ist. Trotz subjektiver Färbung ist die Verfolgung aber offenbar mit großer Härte durchgeführt worden.[4] Auf Widerstand stießen die Vandalen im Bergland Numidiens, wo sich die Berber unter ihrem Führer Masties selbstständig machten.

    Der Hintergrund der Verfolgung war vermutlich weniger religiöser Fanatismus, vielmehr wurde Hunerich wohl von realpolitischen Motiven geleitet. Die noch immer engen Bindungen der katholischen Kirche Nordafrikas zum römischen Kaiser und der damit verbunden römischen Reichsidee, die eine Gefahr für die Legitimität des Vandalenreichs darstellte, sollten wahrscheinlich durch die Verfolgung gekappt werden. Dazu passt, dass sich Hunerich zunächst um eine Verständigung bemühte und auch die Besetzung vakanter katholischer Bischofssitze gestattete. Victor von Vita berichtet auch von Religionsgesprächen zwischen Katholiken und Arianern, die Hunerich für den 1. Februar 484 nach Karthago einbestellte. Einer der geladenen Bischöfe war Vigilius von Thapsus, von dem einige theologische Streitschriften stammen. Nach dem Scheitern der Gespräche erließ Hunerich am 7. und 25. Februar 484 Edikte zur Verfolgung der Katholiken, die sich eng an die kaiserliche Ketzergesetzgebung anlehnten.

    Gleichzeitig präsentierte sich Hunerich im Vandalenreich als Nachfolger der römischen Kaiser, etwa indem er Gesetze erließ, die sich eng an die römischen Vorbilder hielten, oder die Hafenstadt Hadrumetum in Uniricopolis umbenannte.

    Am 23. Dezember 484[5] starb Hunerich. Sein Nachfolger wurde sein Neffe Gunthamund, der Sohn seines jüngeren Bruders Gento.

    Name:
    Hunericus, Hunirix

    https://de.wikipedia.org/wiki/Vandalen

    Titel (genauer):
    Sein Nachfolger wurde sein Neffe Gunthamund, der Sohn seines jüngeren Bruders Gento.

    Hunerich heiratete Eudocia (Römerin) in 455/456. Eudocia (Tochter von Kaiser Valentinian III. (Römer) und Licina Eudoxia (Römerin)) wurde geboren in 439; gestorben in 471/472 in Jerusalem; wurde beigesetzt in Kirche des heiligen Stephanus, Jerusalem. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. König Hilderich (Vandalen) (Arianer)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 457; gestorben in 533 in Karthago.


Generation: 2

  1. 2.  König Hilderich (Vandalen) (Arianer)König Hilderich (Vandalen) (Arianer) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Hunerich1) wurde geboren in cir 457; gestorben in 533 in Karthago.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 523 bis 530; König der Vandalen in Afrika

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hilderich

    Hilderich, auch Hildericus, Hilderix, Hildirit, Hildimer[1] (* um 457[2]; † 533 in Karthago), war ein Enkel des weströmischen Kaisers Valentinian III. und von 523 bis 530 König der Vandalen in Africa.

    Hilderich war ein Enkel des Geiserich und Sohn des Hunerich und der Eudocia, der Tochter des weströmischen Kaisers Valentinian III. In ihm verband sich also die Theodosianische Dynastie, die von 364 bis 455 das Römische Reich regiert hatte, mit dem vandalischen Herrscherhaus.

    Seine Eltern Hunerich und Eudocia wurden in Folge des römisch-vandalischen Friedensvertrags (foedus) von 442 verlobt, um den römisch-vandalischen Frieden abzusichern. Diese Verlobung und damit der Friedensvertrags von 442 wurde durch den weströmische Kaiser Petronius Maximus durch die Vermählung seines Sohns mit Hilderichs Mutter Eudocia gebrochen. Der neuerliche römisch-vandalische Konflikt gipfelte in der Plünderung Roms (455). Beim Abzug der Vandalen wurde Hilderichs Großmutter die Kaiserinwitwe Licinia Eudoxia zusammen mit seiner Mutter Eudocia und seiner Tante Placidia nach Africa gebracht, wo sie mit allen Ehren empfangen wurden. Wenig später wurde Eudocia im Sinne der Vereinbarung von 442 mit Hunerich verheiratet.

    Ihr Sohn Hilderich wurde nach dem Tod seines Vetters Thrasamund im Jahr 523 nach den Regeln des Seniorats zum König erhoben. Thrasamunds geflohene Witwe Amalafrida ließ er einkerkern und wahrscheinlich 525 ermorden.[2] Dadurch brach Hilderich mit den Ostgoten.

    Er beendete die Verfolgung der Katholiken, wandte sich vom Arianismus ab und näherte sich an das Oströmische Reich an. Er ließ so auf seine Goldmünzen nicht sein Porträt, sondern das des römischen Kaisers Justinian prägen, mit dem er in gutem Einvernehmen stand.[1] Zuvor waren die Vandalen die einzigen reges des Westens gewesen, die dieses Privileg des Kaisers missachtet hatten. Auch aufgrund dessen erhob sich schließlich eine Gegenpartei, die besonders nach einer schweren Niederlage des Königs gegen die Berber unter Antalas von seiner Unfähigkeit überzeugt war. Mit ihrer Hilfe riss Gelimer, ein Urenkel Geiserichs, im August 530 den Thron an sich und stürzte Hilderich.

    Gelimer scheute zunächst davor zurück, Hilderich töten zu lassen, und nahm ihn stattdessen in Haft. Als aber Kaiser Justinian Gelimer nicht als rex anerkannte und 533 nach einigem Zögern den Krieg gegen die Vandalen eröffnete, um Hilderich wieder einsetzen zu lassen, ließ Gelimer im September, nachdem der kaiserliche Feldherr Belisar mit einem Expeditionskorps in Nordafrika gelandet war, Hilderich und dessen Neffen Euagees durch seinen Bruder Ammatas in Karthago hinrichten, um zu verhindern, dass diese angesichts des Erscheinens der Oströmer wieder auf den Thron gelangen könnten.[3]

    Name:
    Hildericus, Hilderix, Hildirit, Hildimer

    Gestorben:
    Gelimer scheute zunächst davor zurück, Hilderich töten zu lassen, und nahm ihn stattdessen in Haft. Als aber Kaiser Justinian Gelimer nicht als rex anerkannte und 533 nach einigem Zögern den Krieg gegen die Vandalen eröffnete, um Hilderich wieder einsetzen zu lassen, ließ Gelimer im September, nachdem der kaiserliche Feldherr Belisar mit einem Expeditionskorps in Nordafrika gelandet war, Hilderich und dessen Neffen Euagees durch seinen Bruder Ammatas in Karthago hinrichten, um zu verhindern, dass diese angesichts des Erscheinens der Oströmer wieder auf den Thron gelangen könnten.