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König Alfons II. von Neapel (Aragón, Trastámara)

König Alfons II. von Neapel (Aragón, Trastámara)

männlich 1448 - 1495  (46 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  König Alfons II. von Neapel (Aragón, Trastámara)König Alfons II. von Neapel (Aragón, Trastámara) wurde geboren am 4 Nov 1448; gestorben am 18 Dez 1495 in Messina.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1494 bis 1495, Königreich Neapel; König von Neapel (Haus Trastámara)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_II._(Neapel) (Sep 2023)

    Seine Mutter Isabella von Clermont (ital. Chiaromonte) war die Tochter von Tristan de Clermont, dem Graf von Copertino und Caterina Orsini del Balzo aus der römischen Adelsfamilie Orsini und starb 1465. Sein Vater Ferrante, deutsch: Ferdinand I. wurde 1458, als Alfons 10 Jahre alt war, durch das Testament von Alfons V. von Aragón König. 1463, als Alfons II. 15 Jahre alt war, starb sein Großonkel Giovanni Antonio Orsini del Balzo, der Fürst von Tarent, wodurch er einige Gebiete erbte.

    Um den neapolitanischen Thron (nominell und faktisch ein Lehen des Papstes) hatte sich schon mit der Thronbesteigung von Alfonsos Vater ein heftiger Streit mit dem französischen Haus Anjou entspannt, die sich ebenfalls als rechtmäßige Erben der Krone sahen. Ludovico Sforza, der den Schwiegersohn Ferrantes Gian Galeazzo Sforza von der Mailänder Herrschaft verdrängt hatte, schmiedete 1493 mit der tatkräftigen Hilfe seines Bruders, dem Kardinal und päpstlichen Vizekanzler Ascanio Sforza, eine weitreichende Allianz, der zunächst Mailand, Venedig und der Papst Alexander VI. angehörten. (Aufgrund zahlreicher Zugeständnisse, die der Papst bei seiner Wahl machen musste, stand dieser in den ersten Jahren seines Pontifikates völlig unter dem Einfluss der Sforza.) Dieser Liga sollte später König Karl VIII. von Frankreich beitreten, der eine militärische Expedition nach Italien führen sollte, und Neapel erobern. Als Karl den burgundischen Erbfolgekrieg (gegen Maximilian I. mit dem Frieden von Senlis im Mai 1493) beenden konnte, hatte er die Hände für einen italienischen Feldzug frei.

    In der Zwischenzeit jedoch konnte Ferrante den Papst zum Ausscheren aus der Liga gegen Neapel bringen, in dem er seine Tochter Sanchia von Aragon mit dem Sohn des Papstes Jofré Borgia verlobte, diesem den Titel eines Fürsten von Squillace verlieh und darüber hinaus weitere Lehen zusicherte. Als Ferrante am 25. Januar 1494 starb, bemühte sich sein Sohn daher, recht rasch vom Papst mit Neapel belehnt zu werden. Man wurde bald handelseins, und bereits im März nahm der Papst den Treueeid des Herzogs von Kalabrien, der Alfons bis dahin gewesen war, entgegen – wie auch die in der Belehnungsbulle vorgeschriebenen Zahlung von 200 000 Golddukaten und einige weitere Lehen für die Kinder des Papstes. Im Mai fanden die offiziellen Krönungsfeiern in Neapel statt, ebenso wie die Hochzeit zwischen Jofré und Sanchia. In dieser Situation – Karl VIII. hatte sich mittlerweile entschieden, nicht mit einer Flotte Neapel anzugreifen, sondern mit seinem Heer über Land zu marschieren – versuchte Alfonso, unter ausdrücklicher Billigung und Unterstützung des Papstes den türkischen Sultan Bayezit II. als Beistand zu gewinnen. Die Sforza, die die geänderten Pläne Karls naturgemäß mit wenig Begeisterung aufnahmen, bemühten sich nun um eine Verständigung mit Alfons, die dieser aber schlicht ignorierte.

    Im August 1494 brach Karl mit 40 000 Mann nach Italien auf. Im Oktober traf er in Pavia auf den schwerkranken Gian Galeazzo Sforza, der offensichtlich auf Befehl Ludovicos vergiftet worden war, und wenige Tage später starb. Am Silvestertag zog er als Eroberer in Rom ein, nachdem er dieses Datum abgewartet hatte, das ihm seine Astrologen als günstig geraten hatten – Rom war ursprünglich bereits Anfang Dezember eingeschlossen worden. (Dass zuvor bereits Teile der Stadtbefestigung ohne Feindeinwirkung zusammengebrochen waren, hatten wiederum die Römer als böses Omen interpretiert.)

    Die von Alfonso unter dem Kommando seines Sohnes Ferrandino entsandten Truppen zur Unterstützung des Papstes hatten sich kampflos zurückgezogen. Während sich die Lage im Januar in Rom verschärfte – die Gegner des Papstes wollten von Karl die Einberufung eines Konzils und die Absetzung des Borgia-Papstes erreichen – verlor Alfons den Kopf und dankte im Januar 1495 zu Gunsten seines Sohnes ab, floh nach Sizilien, wo er sich in ein Kloster zurückzog und kurz darauf in Messina starb.

    Situation Neapels
    Inzwischen gab sich Ferrandino als neuer Herrscher sehr leutselig und erreichte rasch eine so große Beliebtheit, die ihm bald zur Wiedererreichung des Thrones behilflich sein sollte.

    Als Karl schließlich weiter Richtung Neapel zog, nachdem er sich mit dem Papst geeinigt hatte, bestieg Ferrandino am 22. Februar 1495 eine Galeere und zog sich nach Spanien zurück. Karl wurde zunächst bei seinem Einzug in Neapel als Befreier bejubelt, aber die Stimmung schlug rasch um, da sich die Besatzungstruppen in der Region versorgen mussten. Als zusätzlich Ludovica Sforza dem französischen König die Treue aufkündigte und im März eine „Heilige Abwehrliga“ unter Beitritt des Kaisers Maximilian mit den Spaniern und dem Papst zustande brachte, entschloss sich Karl bereits im Mai 1495 zum Rückzug. Verfolgt von einem Heer der Liga zogen die Franzosen hastig Richtung Heimat, wurden aber am 6. Juli 1495 bei Fornovo di Taro in der Nähe von Parma gestellt. Die Schlacht endete mit schrecklichen Verlusten auf beiden Seiten, aber die Franzosen konnten sich den Rückzug sichern. Bereits am 7. Juli zog Ferrandino (deutsch Ferdinand II.) wieder als König in Neapel ein, das Gastspiel des Hauses Valois auf dem neapolitanischen Thron war damit fürs Erste beendet. Doch bereits im Oktober 1496 starb Ferrandino ohne Nachkommen, und wie Zeitgenossen spöttisch anmerkten, offensichtlich beim Versuch, einen Erben zu zeugen. Auf dem Totenbett verfügte er, dass sein Onkel Federico d' Altamura ihm als König Friedrich I. von Neapel nachfolgen sollte.

    Angesichts Alfonsos kurzer Regierungszeit fällt eine Beurteilung schwer. Er war zweifellos wie alle Herrscher seiner Zeit ein typischer Renaissance-Fürst – die Prachtentfaltung des neapolitanischen Hofes war weit über die Grenzen Italiens hinaus berühmt. Alfonso galt lange Zeit – vor allem durch die Chronisten seiner französischen Gegner – als „Ungeheuer“ auf dem Königsthron. Philippe de Commynes, ein Diplomat und Berater des französischen Königs, bezeichnete ihn als den wollüstigsten, grausamsten, gefräßigsten und boshaftesten Herrscher seiner Zeit. Zeitgenossen allerdings, die nicht dem feindlichen Lager angehörten, beschrieben ihn als gebildet, sachverständig, fromm, fleißig und gewissenhaft. Besonders wurden seine Fähigkeiten als Heerführer und seine körperliche Widerstandsfähigkeit bewundert. Tatsächlich hatte ihm sein Vater Ferdinand (ital. Ferrante) große Sorgfalt in der Erziehung angedeihen lassen, unter seinen Lehrern befanden sich berühmte Humanisten, wie Antonio Beccadelli, genannt il Panormita, und Giovanni Pontano.

    Allerdings hatte Alfonso das Unglück, das Königreich Neapel als Spielball der europäischen Mächte vorzufinden. Die kinderlose neapolitanische Herrscherin Johanna II. hatte zunächst Alfons V. von Aragon, seinen Großvater, später aber Ludwig III. von Anjou zum Erben eingesetzt und damit zwei der damals um die europäische Hegemonie bestrebten Königshäuser auf den Plan gerufen, die in der Folge in Italien ihre Kämpfe mit ständig wechselnden Verbündeten austrugen (Italienische Kriege). Nach Johannas Tod hatte dann auch Papst Kalixt III. ein begehrliches Auge auf das Königreich geworfen. Der erste Borgia-Papst wollte das päpstliche Lehen seiner eigenen Familie zuschanzen, weshalb er sich weigerte, Alfonsos Vater, den unehelich geborenen Ferrante (Ferdinand I.) zu belehnen. Nur sein rascher Tod und die Wahl des mit Ferrantes Vater befreundeten Enea Silvio Piccolomini zum Papst Pius II. ermöglichten die Belehnung. Aber wo Alfonsos Vater Hartnäckigkeit und Tatkraft zeigte, verfiel Alfonso in Unentschlossenheit. Da Ferrante die Entmachtung seines Schwiegersohnes, des Herzogs von Mailands, nicht tatenlos hinnehmen wollte, „erbte“ Alfonso in Ludovico Sforza, dem Usurpator des Herzoghutes, einen gerissenen und skrupellosen Gegner, der vor nichts zurückschreckte. Der 1492 als Alexander VI. zum Papst gewählte Rodrigo Borja (ital. Borgia) nahm die Pläne seines Onkels Kalixt wieder auf und hoffte aus dem Streit zwischen Franzosen und Spaniern als lachender Dritter hervorzugehen.

    Geburt:
    älteste Kind von Ferdinand I. von Neapel und der dritte König aus dem Hause Aragon auf dem neapolitanischen Thron.

    Titel (genauer):
    Seine Herrschaft wurde 1495 unterbrochen durch König Karl VIII. von Frankreich, der Neapel als Erbe der Anjou beanspruchte und das Land kurzzeitig besetzte.

    Das Königreich Neapel war ein Staat in Süditalien, der 1302 durch Teilung des Königreiches Sizilien entstand und 1816 im Königreich beider Sizilien aufging. Das alte Königreich Sizilien, das aus Gebieten auf der Apenninhalbinsel und auf der Insel Sizilien bestand, wurde geteilt in ein Königreich Sizilien auf der Insel, auch Trinakria oder Regnum Siciliae ultra Pharum („Königreich Sizilien jenseits des Leuchtturms [von Messina]“) genannt, mit der Hauptstadt Palermo, und ein Königreich Sizilien auf dem Festland, auch Regnum Siciliae citra Pharum („Königreich Sizilien diesseits des Leuchtturms“) genannt, mit der Hauptstadt Neapel. Die Monarchen der zwei entstandenen Königreiche nannten sich weiterhin beide „König von Sizilien“. Der Begriff „Königreich Neapel“ ist eine moderne Umschreibung für das festländische Königreich.
    "König Alfons V. von Aragonien zog am 26. Februar 1443 in Neapel ein. Später im gleichen Jahr akzeptierte Papst Eugen IV. Alfons V. von Aragonien als Alfons I., König von Neapel. Durch den Frieden von Lodi, dem sich auch das Königreich Neapel unter Alfons anschloss,[11] blieb der Friede in Italien lange Zeit erhalten. Da König Alfons keine legitimen Kinder hatte, gingen die Reiche der Krone von Aragonien bei seinem Tod auf seinen Bruder Johann II. von Aragonien über. Das Königreich Neapel war nicht Teil des Erbes der Krone von Aragonien. Alfons konnte darüber in seinem Testament frei verfügen.[12] Er vererbte es seinem außerehelich geborenen Sohn Ferdinand, der die neue Seitenlinie des Hauses Trastámara-Aragón-Neapel gründete."
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Neapel (Sep 2023)

    Alfons heiratete Hippolyta Maria Sforza am 10 Okt 1465 in Mailand. Hippolyta (Tochter von Herzog Francesco I. Sforza und Bianca Maria Visconti) wurde geboren in 18 Apr 1445 od 1446 in Cremona; gestorben am 20 Aug 1488 in Neapel, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Herzogin Isabella von Neapel (Aragón, Trastámara)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 2 Okt 1470 in Castel Capuano, Neapel; gestorben am 11 Feb 1524 in Neapel, Italien; wurde beigesetzt in Kirche San Domenico Maggiore, Neapel.

    Familie/Ehepartner: Trogia Gazzela. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Herzog Alfonso von Neapel (Aragón)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1481 in Königreich Neapel; gestorben am 18 Aug 1500 in Rom.


Generation: 2

  1. 2.  Herzogin Isabella von Neapel (Aragón, Trastámara)Herzogin Isabella von Neapel (Aragón, Trastámara) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Alfons1) wurde geboren am 2 Okt 1470 in Castel Capuano, Neapel; gestorben am 11 Feb 1524 in Neapel, Italien; wurde beigesetzt in Kirche San Domenico Maggiore, Neapel.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Aragón_(1470–1524) (Sep 2023)

    Isabellas Gemahl war zwar nominell Herzog von Mailand, doch übte sein Onkel Ludovico Sforza die eigentliche Herrschaft im Herzogtum aus. Als Gian Galeazzo Sforza am 21. Oktober 1494 im Alter von nur 25 Jahren starb, argwöhnte die nach nur fünf Ehejahren zur Witwe gewordene Isabella, dass er einem durch seinen Onkel beauftragten Mord zum Opfer gefallen sei. Außerdem hatte Isabella bereits Erniedrigungen von Seiten Ludovico Sforzas erfahren. Diese Umstände sowie ihre Rivalität mit der Gattin von Ludovico Sforza, Beatrice d’Este, veranlassten Isabella letztendlich, die Waffen der Aragonesen zu Hilfe zu rufen. Allerdings führte sie damit nur einen schnelleren Ablauf jener folgenschweren Ereignisse herbei, die ihr väterliches Reich, das Haus der Sforza und auf diese Weise faktisch die gesamte Apenninhalbinsel ausländischen Mächten auslieferten.

    Von 1499 bis zu ihrem Tod 1524 war Isabella Herzogin von Bari sowie Fürstin von Rossano. Seit ihrer Ankunft in Bari wurde das dortige Kastell als Palast umgebaut. Den Höhepunkt erreichte das höfische Leben unter Isabellas Tochter Bona Sforza, die Bari nach dem Tod ihres Ehemannes Sigismund I. als Witwensitz nutzte.

    Geburt:
    Tochter des Herzogs von Kalabrien und späteren Königs Alfons II. von Neapel und seiner Gattin Hippolyta Maria Sforza.

    Begraben:
    Isabella von Aragón wurde in der Sakristei der Kirche San Domenico Maggiore in Neapel beigesetzt, wo sich auch 45 weitere aragonische Gräber der Familie befinden.

    Isabella heiratete Herzog Gian Galeazzo Sforza am 2 Feb 1489. Gian (Sohn von Herzog Galeazzo Maria Sforza und Herzogin Bona (Bonne) von Savoyen) wurde geboren am 20 Jun 1469 in Abbiategrasso; gestorben am 21 Okt 1494 in Pavia. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Bona Sforza  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 2 Feb 1494 in Vigevano; gestorben am 19 Nov 1557 in Bari; wurde beigesetzt in Basilika di San Nicola.

  2. 3.  Herzog Alfonso von Neapel (Aragón)Herzog Alfonso von Neapel (Aragón) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Alfons1) wurde geboren in 1481 in Königreich Neapel; gestorben am 18 Aug 1500 in Rom.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfonso_von_Aragon /Sep 2023)

    Durch seinen Vater Alfons II. entstammte Alfonso dem Haus Trastámara. Gemäß der Tradition seiner Familie erhielt er eine ausgezeichnete humanistische Ausbildung. Sein erster Lehrer war Giuniano Maio von der Accademia Pontaniana. Später wurde er von dem Florentiner Literaten Raffaele Brandolini (aufgrund seiner Blindheit bekannt als „Lippus Brandolinus“) ausgebildet. Alfonso hielt auch später noch Kontakt zu Brandolini, als beide in Rom lebten.[1]

    Bereits seit seiner Kindheit sah sich Alfonso mit den Krisen, die seine Dynastie trafen, konfrontiert. Während der französischen Besetzung floh sein Vater 1495 nach Sizilien, wo er kurz darauf starb. Alfonso kämpfte für die Rückkehr seines Halbbruders Ferdinand II. von Neapel auf den Thron, der allerdings nur ein Jahr nach der Thronbesteigung verstarb. Sein Nachfolger Friedrich I., Onkel Alfonsos, verlieh ihm erste Ämter, so wurde Alfonso 1497 zum Generalleutnant in den Abruzzen ernannt.

    Heirat
    Papst Alexander VI. suchte eine Heirat seiner Tochter Lucrezia mit Alfonso, um sich enger an Neapel zu binden. Alfonsos Schwester Sancha war bereits mit Jofré Borgia verheiratet, außerdem sollte Cesare Borgia Charlotte von Aragon, die Tochter König Friedrichs von Neapel, heiraten. Als Alfonso sich in Rom vorstellte, wurde er als „der schönste Jugendliche, der je in Rom gesehen worden war“ beschrieben.[2]

    Die Hochzeit wurde am 21. Juli 1498 im Beisein der Familie im Vatikan gefeiert. Alfonso brachte die Städte Salerno, Quadrata und Bisceglie in die Ehe ein, Lucrezia eine Mitgift von 40.000 Dukaten. Als Teil der Vereinbarungen wurde festgelegt, dass das Paar zumindest für ein Jahr in Rom bleiben sollte und nicht bis zum Tod des Papstes dauerhaft im Königreich Neapel wohnen sollte. Gemäß aller Anhaltspunkte liebte Lucrezia ihren Mann wirklich. Am 1. November 1499 brachte Lucrezia den gemeinsamen Sohn Rodrigo zur Welt. Er wurde am 11. November in der Kapelle von Sixtus in St. Peter von Kardinal Carafa getauft.

    Versuchte Flucht aus Rom
    Die internationale Politik der Borgia änderte sich schnell: Neapel war nicht länger von Interesse, Cesare verfolgte eine profranzösische Politik, indem er Charlotte d'Albret heiratete. Alfonso zeigte sich ob der Allianz des Papstes mit Frankreich besorgt. Da er sich in Rom nicht mehr sicher fühlte, verließ Alfonso am 2. August 1499 heimlich die Stadt und seine im sechsten Monat schwangere Frau, um sich in die Territorien der Colonna und später nach Neapel zurückzuziehen.[3] In Genazzano schrieb er an seine Frau, damit diese ihm nachfolgte. Der Brief fiel jedoch in die Hände Alexanders VI. Der Papst schickte den spanischen Hauptmann Giovanni Cervillon zum neapolitanischen König Friedrich, um die Rückkehr Alfonsos zu verhandeln. Es wurde festgelegt, dass er sich mit seiner Frau treffen sollte, dies geschah am 19. September 1499 in Spoleto. Am 23. September begaben sie sich nach Nepi, dessen Burg dem Papst gehörte, wo Alexander VI. sie selbst erwartete.[4] Am 14. Oktober kehrten sie nach Rom zurück, wo am 1. November ihr Sohn Rodrigo zur Welt kam.

    Erster Überfall
    Am 15. Juli 1500 besuchte Alfonso seine Frau und seine Schwester Sancha und aß mit seinem Schwiegervater zu Abend. Beim Verlassen des Vatikans wurde er von Tommaso Albanese und einem Reitknecht begleitet. In der Nähe des Palazzo di Santa Maria in Portico wurde er überfallen. Alfonso verteidigte sich, trug jedoch Wunden an Kopf, Rücken und Bein davon. Währenddessen rief sein Reitknecht um Hilfe und versuchte, den blutüberströmten Körper seines Herrn in Richtung des Palazzo di Santa Maria in Portico wegzuziehen, als er jedoch erkannte, dass er in Gefahr schwebte, zog er ihn in Richtung Vatikan.

    Albanese deckte den Rückzug. Glücklicherweise öffneten sich die Tore des Papstpalastes rechtzeitig und die päpstliche Wache schlug die Angreifer in die Flucht. Zeitgenossen berichteten, dass Alfonso von Aragon auf den Armen der Soldaten blutüberströmt, zerrissen und totenbleich bis zur Tür des Raumes getragen wurde, wo Lucrezia sich noch mit ihrem Vater und Sancha unterhielt. Mit dem letzten Atem gab Alfonso noch seinen Angreifer an, seine Frau fiel in Ohnmacht.

    Nach dem Attentat blieb Alfonso im ersten Raum der Wohnung im Borgia-Turm, der mit Fresken von Pinturicchio ausgestaltet war. Lucrezia und Sancha schliefen auf behelfsmäßigen Betten neben dem Verwundeten, halfen ihm und bereiteten selbst am Herd Speisen zu, damit er nicht vergiftet werden konnte. Vor dem Raum standen Wachen, die Ärzte des Papstes und die wenigen Vertrauten Alfonsos, dazu kamen bald Gesandte des Königs Friedrich von Neapel, sowie zwei bekannte neapolitanische Ärzte, Messere Galiano de Anna, Chirurg, und Messere Clemente Gactula, Arzt. Alfonso erholte sich durch die Behandlungen und wahrscheinlich auch durch seine jugendliche Kraft zusehends.

    Cesare Borgia besuchte seinen Schwager und soll geflüstert haben, dass die Dinge, die beim Mittagessen nicht gelangen, beim Abendessen gelingen würden. Lucrezia, die die Gefahr spürte, in der ihr Mann schwebte, hatte mit König Friedrich bestimmt, dass Alfonso nach Neapel abreisen sollte, sobald er reisen konnte und wollte ihn selbst begleiten oder ihm später nachfolgen.[5] Allgemein wurde gemunkelt, dass der Drahtzieher hinter dem Attentat Cesare Borgia sei, der seine Schwester von Neuem politisch verheiraten wollte. Diese Vermutungen wurden durch eine Episode bestätigt, als der venezianische Gesandte auf Papst Alexander VI. traf. Nach längeren Verhandlungen über die Unschuld seines Sohnes soll dieser schließlich erklärt haben, dass, sollte Cesare hinter dem Attentat stecken, dies nur ein Zeichen dafür wäre, dass Alfonso es verdient hätte.[6]

    Unter den Verdächtigen waren auch die Orsini, da Alfonso mit den Colonna sympathisierte, die seit jeher Feinde der Orsini waren. Die Mehrheit der Hinweise deutete jedoch auf den Sohn des Papstes hin. So schrieb zum Beispiel Calmeta, der Albanese beherbergte, an die Herzogin von Urbino, dass der Drahtzieher der Attacke auf Alfonso von Aragon Cesare Borgia gewesen sei.

    Ermordung
    Zumal sich Don Alfonso weigerte, an seinen Wunden zu sterben, wurde er im Bett erdrosselt.“[7] (Johannes Burckard)

    Als sich der Herzog von Bisceglie am Nachmittag des 18. August mit wenigen anderen Personen in seinem Zimmer aufhielt, sandte Cesare Borgia bewaffnete Schar unter dem Kommando von Michelotto Corella, mit dem Befehl, alle, die sich in der Nähe seines Schwagers aufhielten, festzunehmen, als Antwort auf ein Komplott gegen die Borgia. Alle Männer des Herzogs wurden ergriffen und inhaftiert, einschließlich der beiden neapolitanischen Ärzte. Lucrezia und Sancha eilten herbei und forderten eine Erklärung. Michelotto antwortete, dass er keine genauen Kenntnisse hatte und dass sie sich diesbezüglich an den Papst wenden sollten, um bei ihm die Freilassung der Gefangenen zu erwirken. Der florentinische Gesandte berichtet, dass Alfonso sich noch schwankend mit erhobener Hand erhob, wie um um Gnade zu flehen. Michelotto sprach in der Folge von einem zufälligen Sturz, der eine tödliche Blutung bei Alfonso hervorgerufen haben soll. Tatsächlich wurde er wohl von Michelotto erwürgt. Lucrezia und Sancha wurde es weder erlaubt, den Leichnam zu sehen, noch an der eilig ausgerichteten Beerdigung am Abend des 18. August teilzunehmen. Alfonso von Aragon wurde in der Kirche Santa Maria della Febbre, nahe St. Peter beigesetzt.[8] Den Trauergottesdienst führte der Erzbischof von Cosenza, Francesco Borgia, durch. Lucrezia soll über den Tod ihres Ehemanns verzweifelt gewesen sein.[9]

    Für die Gefolgsleute Alfonsos, die am 18. August gefangen genommen worden waren, folgten schreckliche Tage: Man sagt, sie seien gefoltert worden, damit sie den vermeintlichen Komplott gestanden sollten, da es jedoch nichts zuzugeben gab, durften sie nach Neapel zurückkehren. Allerdings wurde der Bruder der Mutter Alfonsos, Giovanni Maria Gazullo, wenige Tage später auf der Wiese des Engelspalastes tot aufgefunden.

    Cesares Begründung für die Ermordung Alfonsos war, dass dieser versucht haben soll, ihn zu töten. Es wurde ihm jedoch kaum geglaubt.[10] Lucrezia heiratete zwei Jahre später den Herzog von Ferrara Alfonso I. d'Este. Ihren einzigen Sohn mit Alfonso, Rodrigo, musste sie dafür zurücklassen. Er starb mit 12 Jahren an einer Krankheit in Bari.

    Geburt:
    Laut https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_II._(Neapel)
    ist Troggia seine zweite Frau..?

    Name:
    Er war der zweite Ehemann Lucrezia Borgias.

    Gestorben:
    "Cesares Begründung für die Ermordung Alfonsos war, dass dieser versucht haben soll, ihn zu töten. Es wurde ihm jedoch kaum geglaubt."

    Alfonso heiratete Lucrezia Borgia in Datum unbekannt. Lucrezia wurde geboren am 18 Apr 1480 in Rom; gestorben in 24 Jun1519 in Belriguardo, Ferrara. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 3

  1. 4.  Bona SforzaBona Sforza Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Isabella2, 1.Alfons1) wurde geboren am 2 Feb 1494 in Vigevano; gestorben am 19 Nov 1557 in Bari; wurde beigesetzt in Basilika di San Nicola.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1524, Rossano; Fürstin von Rossano
    • Titel (genauer): Grossfürstentum Litauen; Grossfürstin von Litauen durch Heirat
    • Titel (genauer): ab 1524, Bari; Herzogin von Bari
    • Titel (genauer): ab 1518, Herzogtum, Königreich Polen; Königin von Polen durch Heirat

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bona_Sforza (Sep 2023)

    Ihr Vater wurde im Jahr ihrer Geburt ermordet. Ihre Mutter zog mit ihren Töchtern von Pavia nach Bari. Sie versuchte erfolglos, ihre Ansprüche gegen Ludovico Sforza, den Onkel ihres Vaters, zu verteidigen. Im Zuge der Italienischen Kriege wurde Bonas Bruder Francesco aus der Nachfolge des Herzogtums verdrängt und 1499 von französischen Truppen, die Mailand eroberten, nach Frankreich gebracht, wo er 1511/12 starb. Auch ihre Schwester Ippolita starb jung. Bona erhielt in Neapel eine gute Ausbildung, u. a. durch Crisostomo Colonna von der Accademia Pontaniana. Ab 1524, nach dem Tod ihrer Mutter war sie souveräne Herzogin von Bari und Fürstin von Rossano.

    Bona Sforza zeigte bemerkenswerte Eigenschaften als Königsgemahlin: Sie war sehr ehrgeizig, führte eine selbstständige und kluge Wirtschafts- und Kulturpolitik, ließ Schlösser (z. B. das Schloss in Bar oder die Burg Ciechanów), Schulen und Hospitäler bauen, erzeugte aber auch Korruption und Intrigen am polnischen Hof. Sie verstand auch nie den Landadel, der gegen ihre und Sigismunds Reformen im „Hühnerkrieg“ rebellierte. Bei dieser Schicht war sie sehr unbeliebt, und immer wieder wurden über sie verleumderische Gerüchte kolportiert. So wurde Bona im Jahr 1551, nach dem plötzlichen Tod ihrer ungeliebten Schwiegertochter, Königin Barbara Radziwiłł, von ihren Gegnern ohne Beweise verdächtigt, diese vergiftet zu haben. Es wurde ihr auch eine besondere Sympathie für den Schlesier Peter von Prittwitz nachgesagt. Damit wollte man ihren persönlichen Einsatz für dessen Sohn Bernhard von Prittwitz, den Terror Tartarorum („Schrecken der Tataren“), erklären, der unter König Sigismund I. und dessen Nachfolger Sigismund II. sehr erfolgreich gegen die Tataren kämpfte und daher 1538 mit großen Ländereien und 1540 mit dem Amt eines Starost von Bar belohnt wurde.

    Name:
    Italienische Prinzessin aus dem Adelsgeschlecht der Sforza.

    Als Nachkommin von Hugo von Brienne erhob sie Anspruch auf das Königreich Jerusalem.

    Geburt:
    Jüngste Tochter des Herzogs Gian Galeazzo Sforza von Mailand und der Isabella von Aragón, Prinzessin von Neapel.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Großfürstentum_Litauen

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Polen

    Gestorben:
    Nach dem Tod ihres Gemahls 1548 zog sie vom Königsschloss in Krakau nach Warschau um und 1556 kehrte sie nach Italien zurück, wo sie 1557 im Auftrag von König Philipp von Spanien von ihrem Vertrauten Pappacoda vergiftet wurde.

    Begraben:
    Königin Bona verstarb in Bari und wurde in der Basilika di San Nicola begraben.

    Bona heiratete König Sigismund I. von Polen (Jagiellonen) am 18 Apr 1518. Sigismund (Sohn von König Kasimir IV. Andreas von Polen, der Jagiellone und Elisabeth von Habsburg) wurde geboren am 1 Jan 1467 in Kozienice; gestorben am 1 Apr 1548 in Krakau; wurde beigesetzt in Wawel-Kathedrale, Krakau. [Familienblatt] [Familientafel]