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Gertrud von Braunschweig, die Jüngere

Gertrud von Braunschweig, die Jüngere

weiblich 1060 - 1117  (57 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Gertrud von Braunschweig, die Jüngere Gertrud von Braunschweig, die Jüngere wurde geboren in cir 1060; gestorben am 9 Dez 1117 in Braunschweig.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_die_Jüngere_von_Braunschweig

    Gertrud die Jüngere von Braunschweig (* um 1060; † 9. Dezember 1117 in Braunschweig) aus der Familie der Brunonen war Markgräfin von Meißen.
    Gertrud war die Tochter des Markgrafen Ekbert I. von Meißen und der Irmgard von Susa. Sie war zunächst verheiratet mit Graf Dietrich II. von Katlenburg († 1085). Nach dem kinderlosen Tod ihres älteren Bruders Ekbert II. im Jahre 1090 erhielt sie die brunonischen Güter um Braunschweig. In zweiter Ehe war Gertrud mit Graf Heinrich dem Fetten von Northeim († 1101) verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter Richenza von Northeim († 1141) heiratete Lothar von Süpplingenburg, Herzog von Sachsen und späterer Kaiser. Dieser erbte den brunonischen Besitz um Braunschweig. Der dritte Ehemann Gertruds war der Wettiner Heinrich I. von Eilenburg († 1103), Markgraf von Meißen. Ihrem minderjährigen Sohn, dem späteren Markgrafen Heinrich II., sicherte sie die Herrschaft über die Markgrafschaft Meißen.
    Für die Geschichte Braunschweigs ist sie als Gründerin des im Jahre 1115 gegründeten Aegidienklosters von Bedeutung.



    Literatur
    • Gudrun Pischke: Gertrud die Jüngere von Braunschweig. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 259 f.
    • Friedrich Wilhelm Schirrmacher: Gertrud. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 71 f.
    Weblinks
    Commons: Gertrude of Brunswick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Familie/Ehepartner: Heinrich I. von Wettin (von Lausitz). Heinrich (Sohn von Graf Dedo I. von Wettin (von Lausitz) und Adela von Brabant (Löwen)) wurde geboren in cir 1070; gestorben in 1103. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Markgraf Heinrich II. von Meissen (von Lausitz)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1103; gestorben in 1123.

    Familie/Ehepartner: Graf Heinrich von Northeim, der Fette . Heinrich wurde geboren in cir 1055; gestorben in vor 10 Apr 1101. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Kaiserin Richenza von Northeim  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1087 und 1089; gestorben in 10.6.11141; wurde beigesetzt in Dom zu Königslutter.
    2. 4. Gertrud von Northeim  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  Markgraf Heinrich II. von Meissen (von Lausitz) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gertrud1) wurde geboren in 1103; gestorben in 1123.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf auf Eilenburg, Markgraf von Meißen und der Lausitz (ab 1103)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Meißen)

    Markgraf Heinrich II., genannt der Jüngere (* 1103; † 1123) war Graf auf Eilenburg und ab 1103 Markgraf von Meißen und der Lausitz, aus dem Adelsgeschlecht der Wettiner.

    Leben
    Heinrich wurde vermutlich 1103 postum als Sohn Heinrichs I. des Älteren und Gertruds der Jüngeren von Braunschweig geboren. Sie hatte nach dem Tode ihres Mannes die Markgrafschaft Meißen für ihr ungeborenes Kind beansprucht und als man wegen ihrhres fortgeschrittenen Alters die Schwangerschaft anzweifelte, riss sie sich vor dem versammelten Volk die Kleider vom Leib und zeigte als Beweis ihren Bauch vor. Ihre Feinde verbreiteten die Nachricht, sie habe ein Mädchen geboren und es mit dem Sohn des Kochs vertauscht, um die Regentschaft antreten zu können.
    Unter Vormundschaft seiner Mutter konnte Heinrich II. die Herrschaft über sein väterliches Erbe Meißen und Lausitz antreten. Die Rechtmäßigkeit wurde aber von seinem Vetter Konrad dem Großen weiterhin angezweifelt. Nach dem Tod seiner Mutter Gertrud, 1117, und der Erreichung der Mündigkeit, sagte Markgraf Heinrich II. seinem Vetter Konrad die Fehde an und konnte diesen 1121 gefangen nehmen. Konrad von Wettin blieb bis zum Tode Heinrich II. dessen Gefangener. Anfang 1123 kämpfte Heinrich II. zusammen mit seinem Schwager, Markgraf Heinrich von Stade, für Bischof Reinhard von Halberstadt gegen Herzog Lothar von Sachsen.
    Heinrich II. starb bereits 1123 im September/Oktober durch Gift. Daraufhin erhob sein Vetter Konrad der Große erneut Ansprüche auf die Mark Meißen und Heinrichs Allode fielen an Konrad, den einzigen lebenden männlichen Spross des Hauses Wettin. Um die „erledigten“, kaiserlichen Lehen, die Markgrafschaften Meißen und Lausitz entbrannte in der Folge ein heftiger Kampf, da Kaiser Heinrich V. beide als heimgefallene Lehen an den Grafen Wiprecht II. von Groitzsch, die Mark Eilenburg an den Grafen Hermann von Winzenburg übertrug. Graf Konrad sah sich in seinen Rechten beeinträchtigt und verband sich mit Herzog Lothar von Sachsen (den späteren Kaiser) gegen den amtierenden Kaiser. Dieser gab ihm 1125 die Mark Meißen zurück, die Mark Eilenburg kam aber an Albrecht von Ballenstedt, der nach Wiprechts Tode, 1124, sich auch der Mark Lausitz bemächtigte, aber die Mark Eilenburg an Konrad abtrat.

    Ehe und Nachkommen
    Heinrich war mit Adelheid von Stade verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.

    Familie/Ehepartner: Adelheid von Thüringen (von Stade). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Kaiserin Richenza von NortheimKaiserin Richenza von Northeim Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gertrud1) wurde geboren in zw 1087 und 1089; gestorben in 10.6.11141; wurde beigesetzt in Dom zu Königslutter.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin in Sachsen (seit 1106), Königin (seit 1125) und Kaiserin (seit 1133)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Richenza_von_Northeim

    Richenza von Northeim (* um 1087-89; † 10. Juni 1141) aus der Familie der Northeimer Grafen war Herzogin in Sachsen (seit 1106), Königin (seit 1125) und Kaiserin (seit 1133).
    Richenza war die Tochter Graf Heinrichs des Fetten von Northeim († 1101) und der Brunonin Gertrud der Jüngeren von Braunschweig.
    Sie heiratete um 1100 Lothar von Süpplingenburg, Herzog von Sachsen und späterer Kaiser. An der Herrschaft ihres Mannes nahm sie tätigen Anteil. Dies zeigt sich unter anderem an ihrer Tätigkeit während des Papstschismas von 1130 und ihrer Vermittlung der Beilegung des Konfliktes mit den Staufern Konrad III. und Friedrich von Schwaben. Eine bedeutende Rolle nahm Richenza auch bei der Urkundenvergabe ihres Mannes ein.
    Ihre 1115 geborene Tochter Gertrud von Süpplingenburg heiratete Herzog Heinrich den Stolzen von Bayern († 1139), womit das brunonische und Northeimer Erbe an die Welfen überging. Im Kampf gegen den vom König zum Herzog von Sachsen eingesetzten Askanier Albrecht den Bären sicherte sie die Ansprüche ihres Enkels Heinrich des Löwen auf Sachsen.
    Sie wurde neben ihrem 1137 verstorbenen Gatten und ihrem Schwiegersohn Heinrich dem Stolzen im Dom zu Königslutter bestattet. Zur Grabausstattung gehörte eine einfach gearbeitete und erhalten gebliebene Grabkrone.
    Richenza zu Ehren trug das ehemalige Mädchengymnasium ihrer Heimatstadt Northeim bis in die 1970er Jahre ihren Namen. Das Gebäude ist heute Teil des Gymnasium Corvinianum.



    Literatur
    • Amalie Fößel: Richenza. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 512 f. (Digitalisat).
    • Stefan Pätzold: Richenza. In: Amalie Fößel (Hrsg.): Die Kaiserinnen des Mittelalters. Pustet, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7917-2360-0, S. 181–196.
    Weblinks
     Commons: Richenza von Northeim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Richenza heiratete Kaiser Lothar III. von Sachsen (von Süpplingenburg) in cir 1100. Lothar (Sohn von Graf Gebhard von Süpplingenburg und Gräfin Hedwig von Formbach) wurde geboren in vor 9 Jun 1075; gestorben am 3 Dez 1137 in Breitenwang, Tirol; wurde beigesetzt in Dom zu Königslutter. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Apr 1115; gestorben am 18 Apr 1143; wurde beigesetzt in Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz.

  3. 4.  Gertrud von NortheimGertrud von Northeim Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gertrud1)

    Notizen:

    Erbin von Bentheim und Rheineck

    Familie/Ehepartner: Graf Otto I. von Salm (von Rheineck). Otto (Sohn von Hermann von Salm und Sophia von Formbach) wurde geboren in cir 1080; gestorben in 1150. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Sophie von Salm (von Rheineck)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1115; gestorben am 20/26 Sep 1176.
    2. 7. Beatrix von Rheineck  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 3

  1. 5.  Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg)Gertrud (Gertraud) von Sachsen (von Süpplingenburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Richenza2, 1.Gertrud1) wurde geboren am 18 Apr 1115; gestorben am 18 Apr 1143; wurde beigesetzt in Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Starb bei der Geburt des ersten Kindes mit Heinrich II.

    Notizen:

    Gertrud und Heinrich der Stolze hatten einen Sohn.

    Gertrud und Heinrich II. hatten eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_von_Sachsen

    Gertrud (auch Gertraud von Süpplingenburg oder von Supplinburg genannt;* 18. April 1115; † 18. April 1143) war das einzige Kind des Kaisers Lothar III. (Lothar von Süpplingenburg), Herzog von Sachsen, und der Richenza von Northeim.

    Sie heiratete am 29. Mai 1127 auf dem Gunzenle den Welfen Heinrich den Stolzen, der seit 1126 Herzog von Bayern war und nach dem Tod seines Schwiegervaters auch Herzog von Sachsen wurde. Heinrich und Gertrud sind die Eltern des Sachsen- und Bayernherzogs Heinrich der Löwe.
    Nach Heinrichs Tod 1139 heiratete Gertrud am 1. Mai 1142 in zweiter Ehe Heinrich II. Jasomirgott, den Markgrafen von Österreich († 1177). Sie starb am 18. April 1143 bei der Geburt des ersten Kindes.
    Begraben wurde sie in der Grablege der Babenberger im Kapitelsaal des Stiftes Heiligenkreuz.


    Literatur
    • Heinrich von Zeißberg: Gertrud. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 70.
    Weblinks
     Commons: Gertrud of Supplinburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Gertrud heiratete Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott am 1 Mai 1142. Heinrich (Sohn von Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige und Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)) wurde geboren in 1107; gestorben am 13 Jan 1177 in Wien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Gertrud heiratete Heinrich Welf (von Bayern), der Stolze am 29 Mai 1127 in Gunzelnle. Heinrich (Sohn von Herzog Heinrich IX. von Bayern (Welfen), der Schwarze und Wulfhild von Sachsen) wurde geboren am 1102 oder 1108; gestorben am 20 Okt 1139 in Stitskirche St. Servatius, Quedlinburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1129 / 1130; gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.

  2. 6.  Sophie von Salm (von Rheineck)Sophie von Salm (von Rheineck) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Gertrud2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1115; gestorben am 20/26 Sep 1176.

    Notizen:

    Name:
    Erbin von Bentheim

    Gestorben:
    Sie starb auf einer Pilgerreise ins Heilige Land.

    Familie/Ehepartner: Dietrich VI. von Holland (Gerulfinger). Dietrich (Sohn von Graf Florens II. von Holland (Gerulfinger), der Dicke und Petronilla (Gertrud) von Oberlothringen (Billunger)) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 6 Aug 1157. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 9. Florens III. von Holland (Gerulfinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1138; gestorben am 1 Aug 1190 in Antiochia.
    2. 10. Graf Otto I. von Bentheim-Holland  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1145; gestorben in cir 1208.

  3. 7.  Beatrix von RheineckBeatrix von Rheineck Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Gertrud2, 1.Gertrud1)

    Familie/Ehepartner: Graf Wilbrand I. (Wulbrand) von Loccum-Hallermund. Wilbrand (Sohn von Graf Burchard I. von Loccum) wurde geboren in cir 1120; gestorben in 1167. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. Adelheid von Loccum-Hallermund  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 4

  1. 8.  Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Gertrud3, 3.Richenza2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1129 / 1130; gestorben am 6 Aug 1195 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Henry the Lion
    • Französischer Name: Henri XII de Bavière, Henri le Lion
    • Titel (genauer): Herzog von Sachsen (1142 bis 1180, als Heinrich III.), Herzog von Bayern (1156 bis 1180, als Heinrich XII.).
    • Titel (genauer): Duke of Saxony, as Henry III (1142), Duke of Bavaria, as Henry XII (from 1156)
    • Titel (genauer): Duc de Saxe (à partir de 1142), Duc de Bavière (à partir de 1156).

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Henry_the_Lion

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Henri_XII_de_Bavi%C3%A8re



    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_der_Löwe

    Heinrich der Löwe (* um 1129/1130 oder 1133/35; † 6. August 1195 in Braunschweig), aus dem Geschlecht der Welfen, war von 1142 bis 1180 Herzog von Sachsen (Heinrich III.) sowie von 1156 bis 1180 Herzog von Bayern (Heinrich XII.).
    Heinrich der Löwe hatte 1152 als Herzog von Sachsen entscheidenden Anteil an der Königskrönung seines Vetters Friedrich Barbarossa. Dafür wurde er von Barbarossa in den folgenden Jahren intensiv gefördert. So erhielt er im Jahr 1156 auch das bayerische Herzogtum. In Norddeutschland konnte Heinrich eine königsgleiche Stellung aufbauen. Braunschweig machte er durch den Neubau der Stiftskirche St. Blasius und der benachbarten Burg Dankwarderode mit dem Standbild eines Löwen zu einem fürststlichen Repräsentationszentrum. Der aggressive Herrschaftsausbau des Herzogs in Sachsen und nördlich der Elbe rief allerdings den Widerstand der anderen sächsischen Großen hervor. Für die Unterstützung durch Barbarossa revanchierte sich Heinricch zunächst durch große Anstrengungen im Reichsdienst während der ersten Italienzüge. Im Jahr 1176 wurde das Verhältnis jedoch schwer belastet, als sich der Herzog weigerte, angesichts eines bevorstehenden Kriegs mit den lombardischen Städten den Kaiser in einer bedrohlichen Situation militärisch zu unterstützen. Nach der Niederlage Barbarossas, dem Scheitern der Oberitalienpolitik und dem Friedensschluss von 1177 mit dem lange bekämpften Papst Alexander III. wurde Heinrich der Löwe auf Bestreben mehrerer Fürsten gestürzt und musste ins Exil nach Südengland gehen, aus dem er erst Jahre später zurückkehren konnte. Neben Friedrich Barbarossa galt er lange Zeit als wichtigster Protagonist des staufisch-welfischen Gegensatzes, der die Reichspolitik im 12. Jahrhundert dominiert habe. Erst in jüngster Zeit wurde diese Einschätzung stark relativiert.

    Herkunft
    Heinrich der Löwe entstammte dem adligen Geschlecht der Welfen. Schon seit den zwanziger Jahren des 12. Jahrhunderts entstanden mehrere Schriften, in denen die Geschichte dieser Familie mit wechselnden Akzentsetzungen schriftlich fixiert wurde; die Welfen waren damit die erste Adelsfamilie im Reich, die ihre Geschichte aufzeichnen ließ.[3] Die Hausüberlieferung, die in der Genealogia Welforum, der so genannten Sächsischen Welfenquelle und der Historia Welforum zum Ausdruck kam, hob die Verbindung mit den Karolingern hervor und betonte die Bedeutung des Leitnamens Welf, der über die Namensetymologie catulus (= Welpe) einen Bezug zum antiken Rom ermöglichte.
    Die Vorfahren der Welfen traten bereits im 8. Jahrhundert im Umfeld der Karolinger auf. Der Aufstieg der Familie vollzog sich durch vorteilhafte Heiraten. Die Welfin Judith hatte als zweite Gemahlin des Kaisers Ludwig des Frommen maßgeblichen Einfluss auf die Geschichte des fränkischen Großreiches. Ihre Schwester Hemma wurde mit Judiths Stiefsohn, König Ludwig dem Deutschen, verheiratet. Die zweifache Eheverbindung mit dem karolingischen Herrscherhaus sicherte den Aufstieg im Umkreis der Könige. Nach dem Zerfall des fränkischen Großreiches stellte bis 1032 ein Zweig der Familie die Könige von Burgund. Nach dem Tod Welfs III. im Jahr 1055, der ohne Erben starb, geriet das Haus in eine Existenzkrise. Seine Schwester Cuniza heiratete den Markgrafen Azzo II. von Este, der aus heutiger Sicht das Geschlecht fortführte.
    Der Großvater Heinrichs des Löwen, der bayerische Herzog Heinrich der Schwarze, heiratete Wulfhild, die älteste Tochter des sächsischen Herzogs Magnus Billung und der ungarischen Königstochter Sophia. Größere Ländereien um Lüneburg, den Zentral- und Begräbnisort der Billunger, gelangten dadurch an die Welfen. 1123 steigerte die Heiligsprechung Bischof Konrads von Konstanz, eines Angehörigen des Hauses, das Ansehen der Familie. Die Welfin Judith, Tochter Heinrichs des Schwarzen, heiratatete den staufischen Herzog Friedrich II., den Vater Friedrich Barbarossas. Die Kandidatur Friedrichs II. als Nachfolger des kinderlos gestorbenen salischen Herrschers Heinrich V. blieb 1125 erfolglos. Gewählt wurde stattdessen der Sachsenherzoog Lothar III. Entscheidend dafür war der Parteiwechsel Heinrichs des Schwarzen, der nicht seinen staufischen Schwiegersohn, sondern den sächsischen Herzog Lothar bei der Königswahl unterstützte. Lothar gewann ihn für sich, indem er seine einzige Tochter Gertrud mit Heinrichs Sohn, Heinrich dem Stolzen, vermählte. Aus dieser Verbindung ging Heinrich der Löwe hervor. Sein Geburtsort ist ungewiss.[4] Nach der Steterburger Chronik müsste er 1129/1130 geboren sein.[5] Die Zeit bis zum Taufuftermin 1135/36 scheint jedoch zu lang zu sein und der Kopist der einzigen Sammelhandschrift könnte einen Übertragungsfehler begangen haben, so dass Heinrich auch 1133/35 geboren sein könnte.[6] Heinrich der Stolze erlangte in der folgenden Zeit eine überherzogliche, nahezu königsgleiche Stellung. Am Ende der Regierungszeit seines Schwiegervaters Lothar verfügte er über die Herzogtümer Bayern und Sachsen, über die Markgrafschaft Tuszien, die Mathildischen Güter sowie über umfangreichen Eigenbesitz in Schwaben, Bayern, Sachsen und Italien.

    Auseinandersetzung mit Konrad III.
    Lothar starb im Dezember 1137 auf dem Rückweg von Italien und übergab auf dem Sterbebett die Reichsinsignien an Heinrich den Stolzen. Als Schwiegersohn des Kaisers machte sich Heinrich der Stolze berechtigte Hoffnungen auf die Nachfolge. Seiner Herrschaft „von Meer zu Meer, von Dänemark bis Sizilien“, soll er sich, folgt man Otto von Freising, gerühmt haben.[7] Allerdings soll er sich auch „wegen seines Stolzes fast bei allen, die mit Kaiser Lothar an dem Zuge nach Italien teilgenommen hatten, verhaßt gemacht“ haben.[8]
    So gelang es dem Staufer Konrad trotz seiner schwachen materiellen Basis, mit einigen Fürsten Vereinbarungen für seine Königswahl zu treffen. Am 7. März 1138 wurde er in Koblenz von einer kleinen Fürstengruppe unter der Leitung des Erzbischofs AAlbero von Trier zum König gewählt. Heinrich der Stolze lieferte nach längerem Zögern die Reichsinsignien aus. Die Forderung des neuen Königs, auf eines seiner beiden Herzogtümer zu verzichten, wies er jedoch zurück. Konrad entzog daraufhin 1138 dem Welfen beide Herzogtümer. Noch im selben Jahr gab er dem Markgrafen Albrecht dem Bären Sachsen, im Frühjahr 1139 verlieh er Bayern seinem babenbergischen Halbbruder Leopold IV.
    Beim Tod seines Vaters im Oktober 1139 war Heinrich der Löwe ein unmündiges Kind. Der größte Teil des Besitzkomplexes, auf dem seine Hausmacht basierte, befand sich zwischen Oker, Fuhse, Aller und Bode mit Braunschweig und Königslutter sowie iim billungischen Zentralraum links von Elbe und Ilmenau nordwestlich von Lüneburg. Seine Ansprüche auf die umstrittenen Herzogtümer Bayern und Sachsen wurden von Lothars Witwe, der Kaiserin Richenza, und dann von seiner Mutter Gertrud in Sachsen vertreten. Heinrich wuchs im Umfeld geistiger und militärischer Berater des Hofs Lothars III. auf. Dazu zählten die bedeutenden sächsischen Ministerialen Anno von Heimburg, Liudolf und Balduin von Dahlum, Heinrich von Weida sowie Poppo von Blankenburg, auf die sich Heinrich stützte und die seine Persönlichkeit prägten. Das Heranziehen der Ministerialität führte aber auch dazu, dass der Einfluss des sächsischen Adels auf die Politik des Herzogs zurückging.
    Sofort nach dem Tod Heinrichs des Stolzen versuchte Albrecht der Bär, sich als Herzog in Sachsen durchzusetzen. Konrads Nachfolgeregelung wurde jedoch vom sächsischen Adel nicht akzeptiert. Albrecht konnte sich gegen die Anhänger Richenzas nicht durchsetzen und musste sich nach Kämpfen gegen Pfalzgraf Friedrich von Sommerschenburg, Graf Rudolf von Stade und Erzbischof Konrad von Magdeburg zurückziehen.
    Auch Konrads Pläne zur Neuordnung der Verhältnisse in Bayern trafen auf Widerstand. Nach dem Tod Heinrichs des Stolzen beanspruchte sein Bruder Welf VI. das Herzogtum für sich selbst. Im August 1140 besiegte er Leopold IV. bei Valley im Mangfalltal. Nach dem Tod Leopolds 1141 übertrug Konrad das Herzogtum 1142 an Leopolds Bruder Heinrich II. Jasomirgott.
    Ein Ausgleich wurde mit Hilfe des Mainzer Erzbischofs Markolf im Mai 1142 auf einem Hoftag in Frankfurt vereinbart. Albrecht der Bär verzichtete auf das Herzogtum Sachsen, das Heinrich dem Löwen übertragen wurde. Auf den Rat seiner Mutter Gertruud verzichtete Heinrich auf das Herzogtum Bayern. Gertrud heiratete Heinrich Jasomirgott; der erhoffte Sohn aus dieser Ehe sollte wohl die Herrschaft in diesem Herzogtum antreten. Das Bündnis hatte jedoch keinen langen Bestand, da Gertrud bereits im April 1143 starb und die Ehe mit Heinrich Jasomirgott damit kinderlos blieb.

    Förderung durch Friedrich Barbarossa
    Nach dem Tod Konrads III. im Jahr 1152 wählten die Fürsten seinen Neffen Herzog Friedrich III. von Schwaben zum neuen König, den Sohn Herzog Friedrichs II., des erfolglosen staufischen Thronkandidaten von 1125. Otto von Freising zeichnet das Bild einer einmütigen Königserhebung und zwangsläufigen Nachfolge durch Friedrich. Friedrich sei gewählt worden, da er den beiden verfeindeten Familien der Heinrici de Gueibelinga (Heinriche von Waiblingen) und der Guelfi de Aldorfio (Welfen von AlAltdorf) angehöre, er sei damit der „Eckstein“ (angularis lapis) der Versöhnung geworden. Tatsächlich dürften jedoch vielmehr intensive Verhandlungen, Zugeständnisse und Absprachen zwischen Friedrich und den Großen vor der Frankfurter Wahl vom 4. März 1152 und der Aachener Krönung vom 9. März 1152 geführt worden sein.[13] Die Unterstützung Heinrichs des Löwen hatte Barbarossa wohl durch die Zusage gewonnen, ihm das Herzogtum Bayern zurückzuerstatten. Mit der Königswahl setzte eine Verschiebung im Machtgefüge ein: Die Welfen als ehemalige Gegner des alten Königs wurden nun Freunde des neuen.
    Zwischen Friedrich und Heinrich begann eine 25 Jahre andauernde Zusammenarbeit. Heinrich war an allen wichtigen Entscheidungen des Königshofes beteiligt. In etwa zwei Dritteln aller Urkunden aus den ersten zehn Jahren findet er sich als Zeuge.[14] Heinrich begleitete nach der Aachener Krönung den neugewählten König über mehrere Wochen auf dessen Umritt durchs Reich. Am 8. oder 9. Mai 1152 belehnte Friedrich Barbarossa Heinrich mit der Reichsvogtei Goslar, die wegen ihres Silberabbaus am Rammelsberg hohe, kontinuierliche Einnahmen sicherte. Am 18. Mai 1152 fand ein Hoftag in Merseburg statt. Dort hatte Barbarossa einen Streit über die Plötzkauer und Winzenburger Grafschaften zwischen Heinrich dem Löwen und Albrecht dem Bären zu klären. Albrecht berief sich wohl auf Verwandtenerbrecht, Heinrich vertrat die Auffassung, dass nach dem Tod eines erbenlosen Grafen dessen Güter und Rechte an den Herzog übergehen. Durch diese Regelung der Erbfälle hätte Heinrich sich mit seiner Herzogsgewalt zwischen dem König und den Grafen positionieren können. Der sächsische Dukat wäre auf diese Art, wie in der spätkarolingischen Zeit, zu einem Vizekönigtum geworden. Die Erbstreitigkeiten konnten in Merseburg jedoch noch nicht geklärt werden. Der Konflikt wurde erst am 13. Oktober 1152 in Würzburg beigelegt. Heinrich erhielt das bedeutendere Winzenburger Erbe und Albrecht die Plötzkauer Grafschaften.
    In Merseburg muss auch über das bayerische Herzogtum verhandelt worden sein, denn am 18. Mai 1152 ist Heinrich erstmals in einer Urkunde für die Übertragung von Gütern und Rechten an das Prämonstratenserstift Weißenau bei Ravensburg als „Herzoog von Bayern und Sachsen“ bezeugt.[15] Die königliche Kanzlei führte ihn aber weiterhin nur als „Herzog von Sachsen“ (dux Saxonie).[16] Die Verhandlungen zwischen Barbarossa und Heinrich Jasomirgott zogen sich bis 1156 hin, ehe Heinrich der Löwe das Herzogtum Bayern erhielt. Im sogenannten Privilegium minus wurde am 17. September 1156 in Regensburg der Kompromiss fixiert. Heinrich der Löwe erhielt das Herzogtum Bayern. Einen Teil davon, die Mark Österreich, gab der Welfe an Kaiser Friedrich Barbarossa zurück. Die Mark wurde in ein Herzogtum umgewandelt (ducatus Austrie) und an Heinrich Jasomirgott vergeben, damit „die Ehre und der Ruhm unseres überaus geliebten Onkels (honor et gloria dilectissimi patrui nostri) in keiner WeWeise gemindert erscheinen.“[17] Durch die Abtrennung und Aufwertung Österreichs wurde Heinrich dem Löwen allerdings die Möglichkeit zu einer Expansion seines bayerischen Herzogtums nach Osten genommen. Als Heinrich neben dem sächsischen auch das bayerische Herzogtum erhielt, „wurde für ihn ein neuer Name geschaffen: Heinrich der Löwe“ (creatum est ei nomen novum: Heinricus leo). Das Löwenprädikat galt als Charakteristikum starker Herrschaft.[18]
    Nach seiner Rückkehr nach Sachsen im Herbst 1156 unterstützte Heinrich Sven Grathe, der von Barbarossa im dänischen Thronstreit in Merseburg als rechtmäßiger König anerkannt wurde. Sven konnte sich dennoch nicht gegen seinen Vetter Knut V. Magnunusson behaupten und musste ins sächsische Exil gehen. Heinrich versuchte mit einem großen Heer Sven wieder nach Dänemark zu bringen. Er eroberte zwar die Bischofssitze Schleswig und Ripen und drang bis Hadersleben vor, doch blieb das Unternehmen erfolglos. Im Januar 1157 zog sich Heinrich nach Sachsen zurück.

    Unterstützung Barbarossas in Italien
    Im Oktober 1152 setzte Barbarossa auf dem Hoftag in Würzburg den Termin für seine Romfahrt zur Kaiserkrönung auf den Herbst 1154 fest. Schon auf dem Konstanzer Hoftag im März 1153 wurde er mit den Konflikten zwischen den italienischen Städten konfrontiert, für die er in den nächsten Jahrzehnten die Hilfe Heinrichs des Löwen und anderer Großer benötigen sollte. Zwei Kaufleute aus Lodi erhoben Klage gegen Mailand wegen Behinderung ihres Handels. Der Konflikt zwischen Mailand und Lodi hatte seine Ursache im Aufstieg der städtischen Kommunen seit dem späten 11. Jahrhundert und der Tatsache, dass die größeren unter ihnen begannen, ein Territorium aufzubauen. Mailand hatte bereits 1111 Lodi und 1127 Como unterworfen. Im Oktober 11554 sammelte sich das Heer bei Augsburg. Auf dem ersten Italienzug 1154/55 stellte Heinrich der Löwe das größte Kontingent.[19] In Sachsen ließ er seine Frau als Regentin zurück. In Roncaglia wurde das Heer von zwei Mailänder Konsuln missgeleitetet, wodurch erhebliche Versorgungsprobleme entstanden. Zudem beschwerten sich mehrere lombardische Städte über Mailand und dessen Verbündeten Tortona. Nachdem Barbarossa Tortona erfolglos aufgefordert hatte, das Bündnis mit Mailand zu beenden und sich mit dem königstreuen Pavia zu verbünden, begann Heinrich der Löwe mit der Belagerung der Stadt. Am 17. Februar 1155 gelang es ihm, die am Fuß des Berges gelegene Unterstadt zu erobern und niederzubrennen. Die Oberstadt gab zwei Monate später auf.
    Heinrich nutzte den Italienzug auch um die Güter des Hauses Este einzufordern. Auch hier wurden erbrechtliche Argumente ins Feld geführt. Heinrichs Urgroßvater Welf IV. hatte die Güter aus dem Nachlass des Markgrafen Azzo II. erhalten. Nach dem Tod Heinrichs des Stolzen hatte das Haus Este die Güter wieder übernommen. Im Lager des Reichsheeres bei Povegliano einigte sich Heinrich mit den Markgrafen Bonifaz und Fulco, dass ihm die Burg Este mit den Orten Solesino, Arqua und „Merendola“ (wohl Mirandola) gehören sollte. Diese Güter wurden den Este-Brüdern als Lehen gegeben.
    Während Heinrich durch seine Nähe zum Herrscher im Reichsdienst seine Vorteile suchte, nutzte der Bremer Erzbischof Hartwig die Abwesenheit des Herzogs für den Ausbau seines Territoriums. Er nahm die Burgen Stade, Bremerhaven, Harburg und Freiburg/Elbe wieder ein. Außerdem sammelte sich im Böhmerwald eine Gruppe von bayerischen und ostsächsischen Großen zu Vorbesprechungen. Ein konkretes Ergebnis wurde jedoch nicht erzielt.
    Kurz vor der Kaiserkrönung durch Papst Hadrian IV. erschien eine Gesandtschaft der Römer bei Barbarossa. Die kommunale Bewegung hatte den altrömischen Senat erneuert und wollte die Rechte von Kaiser und Papst völlig neu definieren. Unter Berufung auf antike Traditionen bot sie Friedrich die Kaiserkrone aus der Hand des römischen Volkes gegen eine Zahlung von 5000 Pfund Silber an. Dies lehnte Barbarossa jedoch ab, zumal er dem Papst bereits die Niederschlagung der Kommune zugesagt hatte. Am 18. Juni 1155 wurde er zum Kaiser gekrönt. Kurz nach der Krönung brach der zu erwartende Aufstand der Römer aus, bei dem auch das Lager Heinrichs des Löwen angegriffen wurde. Heinrich gelang es, den Angriff abzuwehren. Sein militärischer Erfolg fand bei zeitgenössischen Chronisten vor allem in Sachsen bis hin zu der im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts abgefassten Braunschweigischen Reimchronik größte Aufmerksamkeit.[20] Der Papst weihte daraufhin Gerold zum Bischof von Oldenburg und entschied damit gegen den zuständigen Metropoliten Hartwig von Bremen, der den Kandidaten des Herzogs ablehnte.

    Heirat mit Mathilde
    1164 begann der Konflikt zwischen dem englischen König Heinrich II. Plantagenêt und seinem Kanzler Thomas Becket, der die englische Kirche vom königlichen Einfluss befreien wollte und auf die Seite Papst Alexanders III. trat. Barbarossa versuchtte daraufhin, den englischen König für ein Bündnis zu gewinnen. Ein Sohn Barbarossas und Heinrich der Löwe sollten die beiden Töchter des englischen Königs heiraten. 1162 hatte Heinrich der Löwe seine erste Frau Clementia von Zähringen verstoßenn. Die Trennung wurde mit der zu nahen Verwandtschaft begründet, die nach kanonischem Recht ein Ehehindernis war. Für Heinrich dürften politisch-dynastische Gründe eine große Rolle für die Heirat mit der englischen Königstochter Mathilde gespiellt haben. Aus der vierzehnjährigen Ehe mit Clementia war kein männlicher Nachkomme hervorgegangen; durch eine anglonormannische Eheverbindung hoffte er sein Ansehen angesichts des zunehmenden Widerstands im sächsischen Adel zu steigern.[37] Zudem hatte sich das ehemals gegen die Staufer gerichtete welfisch-zähringische Zweckbündnis durch Heinrichs gutes Einvernehmen mit seinem Vetter Barbarossa überlebt. Die Ehe mit Mathilde wurde 1168 im Mindener Dom geschlossen, gefeiert wurde die Hochzeit in Braunschweig. Die Mindener Domkirche erhielt am 1. Februar 1168 einen Bauernhof geschenkt, an dem Tag „als Heinrich, Herzog von Bayern und Sachsen, Mathilde heiratete, die Tochter des Königs von England.“[38] Die Ehe brachte Heinrich neue Impulse aus der modernen anglonormannischen Zivilisation und einen erheblichen materiellen Gewinn. Nach den Abrechnungen des Exchequers betrug die Summe der Mitgift 5102£. Die Aussteuer Mathildes wurde auf der Reise nach Sachsen in je zwanzig Säcken und Truhen auf die Schiffe geladen.[39] Das englische Geld verwendete der Herzog für seine Bauten und Stiftungen sowie für seine große Pilgerreise nach Jerusalem 1172.

    Sturz
    Chiavenna[
    Eine durch die Augusthitze begünstigte Ruhrepidemie forderte 1167 im kaiserlichen Heer vor Rom große Opfer, zu denen auch zahlreiche Erbsöhne adliger Dynastien zählten. Barbarossa begann daraufhin systematisch die Güter erbenloser Hochadliger iin Schwaben einzuziehen. Die Frage nach dem Schicksal des süddeutschen Besitzes Welfs VI., dessen gleichnamiger Sohn Welf VII. ebenfalls gestorben war, führte zur Konkurrenz zwischen Welfs Neffen Heinrich dem Löwen und Friedrich Barbarossa. Welf VI. vermachte zunächst mit einem Vertrag seinen gesamten Besitz in Oberschwaben gegen eine hohe Geldzahlung seinem welfischen Neffen Heinrich. Dieser aber zögerte die Zahlungen hinaus, da er vielleicht mit dem vorzeitigen Tod seines Onkels rechnete. Daraufhin schloss Welf VI. einen neuen Vertrag, in dem er Friedrich Barbarossa und dessen Söhne als Erben einsetzte. Diese erhebliche Machtverschiebung in Schwaben zugunsten des Kaisers war eine Voraussetzung für den Prozess gegen den Löwen.
    Heinrich trat am 6. Juli 1174 das letzte Mal als Zeuge in einem Diplom des Kaisers auf.[74] In den Folgejahren leistete er keine Heeresfolge in Italien und erschien nur noch selten am Königshof. Dagegen verpflichtete sich der Kölner Erzbischof Philipp, der zu den gefährlichsten Gegnern des Löwen gehörte und schon seit Jahren mit ihm um die Vormacht in Westfalen stritt, in Italien zu überdurchschnittlichen Leistungen. Philipp wollte Ausgaben leisten, „bis die kaiserliche Hoheit wieder im Vollbesitz ihrer Kraft das erhobene Haupt der Rebellen beugt und zu Boden wirft“.[75]
    Der Druck der Reichsverwaltung in Italien hatte bereits im Dezember 1167 zur Gründung des Lombardischen Städtebunds geführt, der Beziehungen mit Alexander III. knüpfte. Langwierige militärische Auseinandersetzungen mit dem Kaiser folgten. Im November 1175 forderte Barbarossa Unterstützung im Kampf gegen die lombardischen Städte, nachdem Verhandlungen gescheitert waren.
    Die nun folgenden Ereignisse sind nicht widerspruchsfrei zu rekonstruieren, da die Quellen unterschiedliche Deutungen zulassen und sich nicht nur in Einzelheiten widersprechen. Alle sächsischen Fürsten sollen der Bitte des Kaisers gefolgt sein, nur Heinrich der Löwe habe sich geweigert und sei von Barbarossa zu einer Unterredung gebeten worden. Anfang 1176 trafen sich beide wahrscheinlich in Chiavenna nördlich des Comer Sees. Da alle Quellen über die Vorgänge erst Jahre oder gar Jahrzehnte später abgefasst worden sind, ist die Historizität jedoch nicht gesichert und die Einzelheiten sind umstritten.[76] Möglicherweise fiel der Kaiser sogar vor dem Herzog auf die Knie, um die Dringlichkeit seiner Bitte zu verdeutlichen. Heinnrich lehnte diese jedoch ab und brach dadurch mit der gesellschaftlichen Konvention, ein durch Fußfall eines Höheren vor dem Rangniederen manifestiertes Ersuchen zu akzeptieren. Die Stellung eines Heereskontingents machte der Herzog wohl von der Übergabe der Stadt Goslar mit ihren reichen Silberminen abhängig. Dies jedoch lehnte Barbarossa ab.
    Über die Ursachen des Zerwürfnisses zwischen den beiden langjährigen Verbündeten stritten sich bereits die Zeitgenossen. In seiner zwischen März und August 1210 verfassten Darstellung versuchte der welfentreue Historiograph Arnold von Lübeck deden darauf folgenden Sturz des Herzogs zu „bewältigen“.[77] Das Ersuchen um Hilfe wird auf einen Hoftag verlegt, wo Barbarossa die Reichsfürsten zu einer Heerfahrt nach Italien aufgefordert habe. Heinrich habe mit dem Verweis auf sein hohes Alter die persönliche Heeresfolge nicht leisten wollen und dem Kaiser stattdessen Geld angeboten.[78]
    Die Weigerung Heinrichs des Löwen hatte gravierende Folgen für die Auseinandersetzung des Kaisers mit den lombardischen Städten und dem mit diesen verbundenen Papst Alexander III. Im Mai 1176 verlor das kaiserliche Heer die Schlacht von Legnano. Friedrich musste am 1. August 1177 in Venedig Frieden mit Alexander III. schließen. Unterhändler der kaiserlichen Seite waren die Erzbischöfe von Köln und Magdeburg. Beide waren Gegner des Löwen, der Herzog war an den Verhandlungen nicht beteiligt. Im Frieden wurde auch festgelegt, dass der auf Betreiben Heinrichs 1160 vertriebene Bischof Ulrich von Halberstadt sein altes Amt zurückerhalten sollte.

    Der „Prozess“
    Im Herbst 1177 begann Ulrich von Halberstadt in Sachsen den Kampf gegen Heinrich den Löwen um die Halberstädter Kirchenlehen. Unterstützung erhielt er 1178 vom aus Italien heimgekehrten Philipp von Köln. Der Erzbischof fiel in den westfälischen Teil des Herzogtums ein. Im November 1178 erhob der Löwe auf einem Hoftag in Speyer vor Barbarossa Klage gegen Philipp wegen Landfriedensbruchs. Auf einem Hoftag in Worms sollte sich der Herzog für sein aggressives Auftreten gegenüber dem sächchsischen Adel verantworten. Heinrich erschien jedoch zwischen dem 6. und 13. Januar 1179 nicht in Worms. Vor Gericht zu erscheinen hätte bedeutet, dass er die gegen ihn geführte Klage als berechtigt anerkannt hätte.[79] Der Ladungsungehorsam und die demonstrative Missachtung von Kaiser, Fürsten und Gericht traf Barbarossas Herrschaftsanspruch und war eine Verletzung der Ehre des Reiches (Honor Imperii).[80] Heinrichs Verhalten durfte nicht ungesühnt bleiben. Es erging daraufhin auf dedem Wormser Hoftag vom Januar 1179 ein „Feststellungsurteil“, wonach ihm im Wiederholungsfall die Acht angedroht wurde. Auch auf einem am 24. Juni 1179 stattfindenden Hoftag in Magdeburg erschien Heinrich jedoch nicht. In Magdeburg erhob Markgraf Dietrich von der Lausitz Anklage gegen den Löwen wegen Hochverrats und forderte ihn zu einem gerichtlichen Zweikampf auf.
    Den ausführlichsten Bericht über die Ereignisse überliefert Arnold von Lübeck etwa dreißig Jahre später. Für Arnold war der Prozess kein Musterbeispiel konsensualer Herrschaft, sondern Resultat einer Verschwörung gegen den Herzog.[81] Arnold versucht in seiner Darstellung den Eindruck zu vermitteln, dass Heinrich mit seiner Argumentation die herrschende Rechtsauffassung wieder gab und sich damit im Einklang mit den Vorstellungen seiner Zeitgenossen befand.[82] Diese Version spricht Heinrich von jeder Schuld frei und macht Barbarossa zum Schuldigen: Der Kaiser habe eine berechtigte Weigerung des Herzogs genutzt, um dessen Sturz zu betreiben. Nach Arnold gab es in Haldensleben ein zweites vertrauliches Gespräch. Dort soll Heinrich den Kaiser durch Vermittler um die Beilegung des Konflikts gebeten haben. Angeblich verlangte Barbarossa 5.000 Mark Silber, um dem Herzog durch seine Vermittlung die Huld der Fürsten, denen er Unrecht angetan habe, wieder zu sichern. Heinrich lehnte diese Forderung jedoch ab.[83] Der Herzog erschien auch nicht auf den Hoftagen im Juli 1179 in Naumburg (oder Neunburg), im August desselben Jahres in Kayna und im Januar 1180 in Würzburg. Um die Unterstützung größerer Kreise der Fürsten zu erlangen, musste sich Barbarossa verpflichten, den Herzog ohne ihre Zustimmung nicht wieder in den Stand seiner früheren Ehre zu setzen. Die Fürsten wollten damit möglichen Vergeltungsmaßnahmen eines später durch Barbarossa restituierten unund weiterhin übermächtigen Doppelherzogs vorbeugen.[84] Friedrich büßte dafür das traditionelle Vorrecht herrscherlicher Verzeihung ein. Seit dem Würzburger Hoftag vom Januar 1180 war Heinrich kein Reichsfürst mehr, sondern hatte als „der adlige Heinrich von Braunschweig“ (nobilis vir Hainricus de Bruneswic) eine Namensform inne, die auch bessere Ministeriale führten.[85]
    Die Zukunft des sächsischen Herzogtums wurde auf einem Hoftag in Gelnhausen Ende März 1180 geregelt. Heinrich der Löwe wurde als Majestätsverbrecher verurteilt und seine Reichslehen wurden eingezogen. In der für den Erzbischof Philipp von Köln ausgestellten Gelnhäuser Urkunde[86] werden die Vorwürfe, die zur Verurteilung führten, aufgelistet: die Unterdrückung der Freiheit (libertas) der Kirchen Gottes und der Adligen, die Missachtung der nach Lehnrecht ergangenen dreimaligen Ladung vor das Hofgericht und die mehrfache Verachtung der kaiserlichen Majestät (pro multiplici contemptu nobis exhibito).[87] Als Nutznießer dieses Konfliktes erhielt Erzbischof Philipp von Köln am 13. April 1180 das westliche Sachsen als neu geschaffenes Herzogtum Westfalen-Engern. Der östliche Teil fiel an Graf Bernhard von Anhalt, der Herzog von Sachsen wurde. Ende September 1180 wurde auf einem Hoftag in Altenburg auch über das Herzogtum Bayern entschieden. Die Steiermark wurde zum Herzogtum erhoben und dem bisherigen Markgrafen Ottokar von Steier verliehen, Graf Berthold IV. von Andechs erhielt die Herzogswürde für Meranien. Mit dem verkleinerten Herzogtum Bayern wurde der bisherige bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach belehnt, die Wittelsbacher regierten in Bayern fortan bis 1918. Mit der Teilung Sachsens und Bayerns ging die Geschichte der großen karolingerzeitlichen regna des ostfränkischen Reiches endgültig zu Ende; an ihre Stelle traten fürstliche Herrschaftsbereiche, von denen sich einige zu Landesherrschaften entwickelten. Die Neuordnung begrenzte aber auch die Königsgewalt und begünstigte sowohl in Bayern als auch in Sachsen regionale Adelsdynastien.[88]

    Exil
    Das Urteil musste durch eine Heerfahrt durchgesetzt werden. Heinrich eröffnete schon im April 1180 die entscheidenden Kämpfe mit einem Angriff auf die staufische Pfalzstadt Goslar und mit der Gefangennahme des Landgrafen Ludwig III. von Thüringen. Der Kaiser führte im Sommer einen zweimonatigen Verwüstungsfeldzug in Sachsen. Ein Hoftag am 15. August in der Königspfalz Werla forderte Heinrichs Anhänger auf, ihn spätestens bis zum 11. November zu verlassen, wenn sie ihre Lehen und Dienstgüter behalten wollten. Heinrichs Herrschaftssystem, das zu wenig Rücksicht auf Gefolgs- und Dienstleute genommen hatte, brach nun rasch zusammen. Der Großteil der welfischen Burgen fiel sofort an den Kaiser (Ilfeld, Scharzfeld, Herzberg, Staufenberg, Heimburg, Blankenburg, Regenstein, Lauenburg). Heinrichs Ministerialen Anno II. von Heimburg, Heinrich III. von Weida, Ekbert II. von Wolfenbüttel und Liudolf II. von Peine wechselten innerhalb weniger Wochen auf Friedrichs Seite. Heinricch verblieben nur die Hauptorte Lüneburg, Braunschweig und Haldensleben. Aus diesem Grund konnte Barbarossa sein Heer bereits im Herbst 1180 entlassen. Im November 1181 unterwarf sich Heinrich der Löwe auf dem Hoftag von Erfurt. Seine sächsischen Eigengüter durfte er behalten, seine beiden Herzogtümer waren jedoch verloren. Heinrich musste ins Exil zu seinem Schwiegervater nach Südengland gehen, weil er bei der politischen Neuordnung als Unruhestifter angesehen wurde. Die Verbannung sollte drei bis sieben Jahre dauern.[89]
    Am 25. Juli 1182 begab sich Heinrich mit seiner Gemahlin, seinen beiden Söhnen Heinrich und Otto, seiner Tochter Richenza und wenigen Getreuen von Braunschweig zu seinem Schwiegervater in die Normandie. Im Herbst 1182 unternahm er eine Pilgerreiise ins spanische Santiago de Compostela zur Förderung seines Seelenheils.[90] Möglicherweise hatte der Erfurter Hoftagsbeschluss Heinrich eine Bußwallfahrt auferlegt.[91] Ab Weihnachten 1182 lebte der Löwe am Hof Heinrichs II. Für den englischen König wurde dies zu einer kostspieligen Angelegenheit. Auch im Exil unterhielt der Löwe einen eigenen Hof mit Hofämtern und eine vom englischen König bezahlte Leibgarde. In Winchester wurde 1184 mit Wilhelm das vierte Kind von Mathilde und Heinrich geboren. Nach dem Tod Ottos I. von Wittelsbach im Juli 1183 hoffte Heinrich, das Herzogtum Bayern wiederzubekommen. Zu Pfingsten 1184 besuchte er, wohl als Vermittler für seinen Schwiegervater Heinrich II., den Mainzer Hoftag. Das bayerische Herzogtum wurde jedoch an Ottos Sohn Ludwig I. vergeben.
    Durch diplomatische Bemühungen bei Kaiser und Papst erreichte Heinrich II. die Rückkehr Heinrichs des Löwen ins Reich. Im Frühjahr 1185 landete der ehemalige Herzog in der Normandie, Ende September 1185 kehrte er mit seiner Frau und dem ältesten Sohn Heinrich nach Braunschweig zurück. Sein Löwensiegel zeigte nun statt der Formel Heinrich von Gottes Gnaden Herzog von Bayern und Sachsen nur noch die Umschrift Herzog Heinrich. Ein räumlicher Bezug fehlte. Die staufische Kanzlei verweigerrte ihm allerdings den Herzogstitel.[92] Die enorme Beschränkung seiner Herrschaft nach seinem Sturz stärkte aber auch von 1185 bis 1189 die Sonderstellung Braunschweigs.[93] Auf dem Mainzer Hoftag wurde am 27. März 1188 ein Kreuzzug beschlossenn. Barbarossa lud Heinrich im Juli 1188 zu einem Hoftag nach Goslar ein. Bei dieser Gelegenheit stellte er ihn vor die Wahl, ob er sofort wieder in Teile seiner früheren Würde eingesetzt werden wolle oder aber am Kreuzzug teilnehme und danach die volle Restitution erlange. Wünsche er aber weder das eine noch das andere, so möge er für die Dauer von drei Jahren erneut ins Exil gehen. Der ehemalige Herzog wählte das Exil, „als zu gehen, wohin er nicht wollte oder die einstige Würde in irgendeiner Weise durch Minderung verletzt zu sehen“.[94] Ostern 1189 kehrte er mit seinem Sohn Heinrich nach England zurück. Seine Gemahlin blieb in Braunschweig. Nach dem Tod Heinrichs II. am 6. Juli schloss sich Heinrich der Löwe dem neuen König Richard I. „Löwenherz“ an.
    Der Tod seiner Gemahlin am 28. Juni 1189 bewog Heinrich gegen alle Abmachungen ins Reich zurückzukehren. Nach seiner Ankunft in Sachsen belehnte ihn Erzbischof Hartwig II. von Bremen erneut mit der Grafschaft Stade. Der Kaiser und seine wichtigsgsten Fürsten waren unterdessen zur Reise ins Heilige Land aufgebrochen. Heinrich gelang es daher zunächst, große Teile seines ehemaligen Herrschaftsgebiets in Sachsen einzunehmen. Barbarossas Sohn Heinrich VI. führte ein Heeresaufgebot gegen den Löwen nach Sachsen, musste sich aber schon bald mit anderen Problemen befassen. Nach dem Tod Wilhelms II. von Sizilien besaß für ihn die Erbfolge in Sizilien Priorität, dort musste er seine aus der Ehe mit der normannischen Königstochter resulultierenden Erbansprüche durchsetzen. Daher legte er die Auseinandersetzung mit Heinrich dem Löwen bei und schloss mit ihm in Fulda Frieden. Heinrich von Braunschweig, der älteste Sohn Heinrichs des Löwen, begleitete Heinrich VI. nach Italien. Am 5. August 1191 gelang es ihm von Papst Coelestin III. das wichtige Privileg zu erhalten, dass Heinrich der Löwe und seine Söhne nur vom Papst oder von einem päpstlichen Legaten exkommuniziert werden durften. Zudem konnten durch die Heirat Heinrichs von Braunschweig mit der Stauferin Agnes Ende 1193 wieder verwandtschaftliche Beziehungen mit den Staufern geknüpft werden. Im März 1194 wurde Heinrich der Löwe in der Pfalz Tilleda in die volle Gnade des Kaisers aufgenommen. Als Zeichen der Aussöhnung wurde Heinrichs gleichnamiger Sohn mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt.

    Tod
    In der Chronik Gerhard von Steterburgs heißt es, Heinrich habe sich in seinem letzten Lebensjahr „alte Chronik sammeln, zusammenschreiben und vorlesen lassen und mit dieser Beschäftigung oft die ganze Nacht schlaflos verbracht“.[95] Nach seinem Tod wurde er an der Seite seiner Gemahlin Mathilde in der von ihm ausgestatteten Blasius-Kirche in Braunschweig bestattet. Die welfische Memoria konzentrierte sich fortan auf die sächsischen Vorfahren des Herzogpaars. Die Datierung der heute noch erhaltenen Grabbilder ist umstritten. Ob sie spätestens 1210[96] oder aber zwischen 1235 und 1240[97] gefertigt wurden, ist unklar. Die Grabanlage für Heinrich und seine Gemahlin ist jedenfalls das älteste erhaltene Doppelgrab eines Ehepaares in Deutschland.[98]
    Bereits kurze Zeit nach Heinrichs Tod konnte sein Sohn Heinrich von Braunschweig 1195/1196 die rheinische Pfalzgrafenwürde übernehmen und damit in die Spitzengruppe des Adels im Reich zurückkehren. Heinrichs Heiratsverbindung mit dem englischehen Königshaus war die wohl wichtigste Voraussetzung für die Königswahl seines Sohnes Otto. Bereits drei Jahre nach Heinrichs Tod wurde Otto von niederrheinisch-westfälischen Großen unter Führung des Erzbischofs von Köln gegen den Staufer Philipp von Schwaben zum König erhoben. Ab 1208 wurde er allgemein anerkannt. Papst Innozenz III. krönte Otto 1209 zum Kaiser. 1235 erhob Friedrich II. Heinrichs Enkel Otto das Kind zum ersten Herzog im neu geschaffenen Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Damit gelang den Welfen die Rückkehr in den Kreis der Reichsfürsten.

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    Quellen
    • Matthias Becher (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Welfen und die Chronik Burchards von Ursberg (= Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe; Bd. 18b), Wissenschaftliche Buchgesellschft, Darmstadt 2007. (Rezension)
    • Helmold von Bosau: Chronica Slavorum, ed. Bernhard Schmeidler, MGH SSrG 32, Hannover 1937, S. 1–218 / Helmold von Bosau: Slawenchronik. Neu übertragen und erläutert von Heinz Stoob, 7. Auflage. (Unveränd. Nachdr. der 6. gegenüber der 5. um eien Nachtr. erw. Auflage. 2002) Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-21974-2.
    • Arnold von Lübeck: Chronica Slavorum, ed. Georg Heinrich Pertz, MGH SSrG 14, Hannover 1995 (Unveränd. Nachdr. der Ausg. von 1868), ISBN 3-7752-5307-6.
    • Annales stederburgenses: Annales stederburgenses auctore Gerhardo praeposito a. 1000–1195. ed. Georg Heinrich Pertz (= MGH SS XVI), Hannover 1859, S. 197–231.
    • Die Urkunden Heinrichs des Löwen, Herzogs von Sachsen und Bayern. bearbeitet von Karl Jordan (MGH Laienfürsten- und Dynastenurkunden der Kaiserzeit 1), Leipzig 1941–1949 (ND 1957–1960).
    Literatur
    Überblicksdarstellungen
    • Werner Hechberger, Florian Schuller (Hrsg.): Staufer & Welfen. Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2168-2. (Rezension)
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). 2. Auflage. Kohlhammer. Stuttgart 2014, ISBN 3-17-026104-5.
    • Bernd Schneidmüller (Hrsg.): Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof im hohen Mittelalter (= Wolfenbütteler Mittelalter-Studien. Band 7). Harrassowitz, Wiesbaden 1995, ISBN 3-447-03705-9.
    Monografien
    • Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Muster-Schmidt, Göttingen 1997, ISBN 3-7881-0149-0.
    • Joachim Ehlers: Heinrich der Löwe. Biographie. Siedler, München 2008, ISBN 978-3-88680-787-1. (Rezension) (Standardwerk)
    • Johannes Fried, Otto Gerhard Oexle: Heinrich der Löwe. Herrschaft und Repräsentation (= Vorträge und Forschungen. Band 57). Thorbecke, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-6657-0.
    • Karl Jordan: Heinrich der Löwe. Eine Biographie. 4. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1996, ISBN 3-423-04601-5. (lange Zeit das maßgebliche Referenzwerk)
    • Jochen Luckhardt, Franz Niehoff (Hrsg.): Heinrich der Löwe und seine Zeit. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125–1235. Katalog der Ausstellung Braunschweig 1995. 3 Bde. Hirmer, München 1995, ISBN 3-7774-6900-9.
    • Leila Werthschulte: Heinrich der Löwe in Geschichte und Sage. Winter, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8253-5387-2. (Rezension sehepunkte) / (Rezension)
    Lexikonartikel
    • Hans Prutz: Heinrich der Löwe. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 589–601.
    • Karl Jordan: Heinrich der Löwe. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 388–391 (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Heinrich der Löwe. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 317–319.
    • Sebastian Sobecki: Heinrich der Löwe. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 26, Bautz, Nordhausen 2006, ISBN 3-88309-354-8, Sp. 629–656.
    Weblinks
    Commons: Heinrich der Löwe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikisource: Heinrich der Löwe – Quellen und Volltexte
    • Literatur von und über Heinrich der Löwe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Heinrich der Löwe in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Veröffentlichungen zu Heinrich dem Löwen im Opac der Regesta Imperii
    • Urkunde betreffs möglicher Exkommunikation Heinrichs des Löwen 1191 auf kulturerbe.niedersachsen.de

    Begraben:
    Die Grabanlage für Heinrich und seine Gemahlin ist das älteste erhaltene Doppelgrab eines Ehepaares in Deutschland.

    Heinrich heiratete Clementina von Zähringen in 1148, und geschieden in 1162. Clementina (Tochter von Herzog Konrad I. von Zähringen und Clementia von Namur) gestorben in cir 1167; wurde beigesetzt in Abbaye d'Hautecombe. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. Königin Gertrud von Bayern (von Sachsen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1154; gestorben am 1 Jul 1197; wurde beigesetzt in Marienkirche Vä, Schonen.

    Heinrich heiratete Mathilde von England (Plantagenêt) in 1168 in Mindener Dom. Mathilde (Tochter von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren in cir 1156 in Windsor Castle, Berkshire, England; gestorben am 28 Jun 1189 in Braunschweig; wurde beigesetzt in Braunschweiger Dom (Blasius-Kirche), Braunschweig. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. König Otto IV. von Braunschweig (von Sachsen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1175/1176; gestorben am 19 Mai 1218 in Harzburg.
    2. 14. Herzog Wilhelm von Lüneburg (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Apr 1184 in Winchester; gestorben am 12 Dez 1213 in Lüneburg, Niedersachsen, DE.
    3. 15. Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in ca 1173 / 1174; gestorben am 28 Apr 1227 in Braunschweig.
    4. 16. Mathilde (Mahaut) Richenza von Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1210.

    Familie/Ehepartner: Ida von Blieskastel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 17. Mathilda (Mechthild) von Sachsen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1219.

  2. 9.  Florens III. von Holland (Gerulfinger)Florens III. von Holland (Gerulfinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1138; gestorben am 1 Aug 1190 in Antiochia.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Florens_III._(Holland)

    Florens III. von Holland (auch Floris, * um 1138; † 1. August 1190 in Antiochia) war der Sohn des Grafen Dietrich VI. von Holland und Sophie von Salm-Rheineck, Tochter von Pfalzgraf Otto I.

    Leben
    Florens III. war ein getreuer Anhänger des Kaisers Friedrich I. Barbarossa. Dieser gewährte ihm die wichtigen Zölle zu Geervliet an der Rhein- und Maasmündung (1179) und verlieh ihm den Titel eines Reichsfürsten (1177). Florens folgte seinem Vater 1157 in der Regierung. Von nun an trug er den Titel „Graaf van Holland“. Da er Anhänger der Staufer war, erreichte er am Niederrhein eine mächtige Position und galt zeitweise als angesehener Fürst dieses Gebietes. Während seiner Regierungszeit begann der Krieg mit Flandern um das Gebiet Zeeland. Er musste 1167 im Vertrag von Brügge die flämischen Lehnshoheit für dieses Gebiet anerkennen. 1168 geriet er in die Gefangenschaft von Flandern und musste für Zeeland Vasall werden. Daraus begründeten sich die jahrhundertelangen Streitigkeiten beider Länder. Er behauptete in Friesland und im Bistum Utrecht den holländischen Einfluss, besonders durch das Wohlwollen seines bischöflichen Bruders.
    Zusammen mit seinem Sohn Wilhelm begleitete er 1189 den Kaiser auf den Dritten Kreuzzug und starb in dessen Verlauf in Antiochia an einer Seuche, womöglich an Malaria.
    Er heiratete 1161/62 Adelheid von Huntingdon († 11. Januar, nach 1204), Tochter des Prinzen Heinrich von Schottland.


    Literatur
    • Abraham Jacob van der Aa: Biographisch woordenboek der Nederlanden. Deel 6. J.J. van Brederode, Haarlem 1859, S. 118–119.
    • P. L. Müller: Florens III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 126.
    • Poelman: Floris III. In: P.C. Molhuysen und P.J. Blok (Hrsg.): Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. Deel 2. A.W. Sijthoff, Leiden 1912, Sp. 445–446.

    Florens heiratete Adelheid (Ada) von Huntingdon (von Schottland) in 1161/62. Adelheid (Tochter von Heinrich von Schottland und Ada de Warenne) gestorben in an einem 11 Jan nach 1204. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 18. Graf Wilhelm I. von Holland (Gerulfinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1170; gestorben am 4 Feb 1222.
    2. 19. Adelheid (Ada?) von Holland?  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1163; gestorben in nach 1205.
    3. 20. Margarethe von Holland  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1203.
    4. 21. Mechthild von Holland  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 10.  Graf Otto I. von Bentheim-HollandGraf Otto I. von Bentheim-Holland Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1145; gestorben in cir 1208.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Burg Bentheim
    • Titel (genauer): 1166 bis 1208, Grafschaft Bentheim, DE; Graf von Bentheim

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Bentheim)

    Otto I. von Bentheim-Holland (auch die Zählungen Otto III. und Otto IV. sind vorhanden) (* um 1145; † um 1208) war von 1166 bis 1208 Graf von Bentheim.

    Familie
    Er stammte aus der Familie der Gerulfinger, der Grafen von Holland. Er war ein Sohn des Grafen Dietrich VI. von Holland und dessen Frau Sophie von Salm-Rheineck. Diese war die Tochter des Pfalzgrafen Otto I. von Salm und war über ihre Mutter Gertrud von Northeim die Erbin der Grafschaft Bentheim.

    Er selbst war in erster Ehe verheiratet mit Alverada von Cuyk-Arnsberg. Diese war Tochter von Graf Heinrich I. von Arnsberg und war Erbin von Malsen. In zweiter Ehe war er mit Alveradis von Cappenberg verheiratet. Er hatte mehrere Nachkommen. Otto wird fälschlich als Bischof von Münster bezeichnet, Ekbert war Graf in Friesland, außerdem Balduin der Tapfere, Graf von Bentheim, und Gertrud, Äbtissin von Metelen.

    Leben
    Nach dem Tod Otto II. von Salm (auch als Otto III. von Bentheim bezeichnet) im Streit mit Hermann von Stahleck (1148) wurde er von seinem Großvater zum Grafen von Bentheim vorgesehen. Er herrschte seit 1166 auch über Nordhorn, Neuenhaus, Emlichheim und weitere Gebiete und hatte auch Grafenrechte in Friesland. Als Graf von Bentheim wurde er 1171 erstmals bezeichnet. Er war auch Burggraf von Utrecht und bis zum Verkauf Herr von Gorkum.

    Sein Bruder Florenz von Holland machte ihm 1165 im Bündnis mit dem Bischof von Utrecht das Erbe streitig, ehe er selbst in Streit mit dem Bischof geriet. Kaiser Friedrich I. versuchte 1166 zu vermitteln. Nach dem Tod des Bischofs wurde Balduin von Holland dessen Nachfolger. In der Folge lebten die Brüder in Frieden miteinander.

    Otto soll zeitweise um 1172 von seinem Schwiegervater gefangen genommen worden sein, um ihn zu zwingen auf Erbansprüche zu verzichten. Daraufhin soll er zusammen mit seiner Mutter Sophie auf eine Pilgerreise nach Palästina gegangen sein.

    Später kam es zu Übergriffen des dem Bischof von Utrecht unterstellten Burggrafen von Coevorden gegen Bentheimer Kaufleute. Der Bischof versuchte vergeblich dem Einhalt zu gebieten und hat schließlich den Burggrafen seines Amtes enthoben. Dieser reagierte darauf, indem er die Groninger und die Bewohner der Drenthe um 1196 gegen den Bischof und Otto von Bentheim zum Aufstand ermunterte. Otto wurde in der Schlacht bei Roccloh besiegt. Der Streit weitete sich aus, nachdem der Graf von Geldern sich ebenfalls einschaltete. Erst die Erzbischöfe Konrad von Mainz und Philipp von Köln konnten durch eine Reise nach Deventer den Konflikt schlichten.

    Otto war eng mit Heinrich dem Löwen verbunden und hielt sich aus dem Kampf Friedrichs I. gegen diesen heraus. Er zog zusammen mit seinem Bruder Florenz und anderen auf dem Kreuzzug Friedrichs I. ins Heilige Land, kehrte aber nach dem Tod des Kaisers in die Heimat zurück.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Bentheim ist eine historische Grafschaft, deren Hauptsitz auf der Burg Bentheim im heutigen Bad Bentheim in Niedersachsen lag. Das regierende gräfliche, später fürstliche Haus Bentheim gehörte dem Hochadel an.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Bentheim

    Otto heiratete Alverada von Cuyk (von Malsen) in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Otto heiratete Alveradis von Cappenberg in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Adelheid von Loccum-HallermundAdelheid von Loccum-Hallermund Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Beatrix3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Loccum-Hallermund

    Adelheid von Loccum-Hallermund war Gräfin von Käfernburg und Hallermund, von Wassel und Erbtochter des Grafen Wilbrand I. von Loccum-Hallermund und Beatrix von Rheineck, der Tochter von Pfalzgraf Otto.

    Adelheid von Loccum-Hallermund war zweimal verheiratet.

    Ihre erste Ehe schloss sie mit Graf Konrad II. von Wassel (* um 1145; † 23. Mai 1176 oder 1178), seinerseits Vicedominus von Hildesheim. Mit ihm hatte sie zwei Töchter. Die erste, Adelheid von Wassel (* um 27. Oktober 1175; † nach 1244), heiratete zunächst Graf Bernhard II. von Ratzeburg († 1198) und nach dessen Tod Graf Adolf I. von Dassel († 1224). Ihre zweite Tochter Friderun († nach 1198) ging als Nonne ins Kloster.

    In zweiter Ehe war Adelheid von Loccum-Hallermund mit Graf Günter II. von Käfernburg (Schwarzburg) und Hallermund (* um 1135, † 1197) verheiratet, dessen erste Ehefrau Gertrud von Wettin († vor 1180) die Tochter des Markgrafen Konrad des Großen von Meißen gewesen war. Mit ihm hatte sie ebenfalls zwei Nachkommen. Sie gebar um 1180 den späteren Grafen Ludolf II. von Hallermund, der am 15. November 1256 starb, und als zweiten männlichen Nachkommen den späteren Erzbischof von Magdeburg Wilbrand von Käfernburg (* 1180; † 5. April 1253), der dieses Amt von 1235 bis zu seinem Tod innehatte.

    Mit dem Tod ihres Bruders Ludolf im Jahr 1191 kam die Grafschaft Hallermund über Adelheid an die Grafen von Käfernburg.

    Name:
    Erbtochter

    Adelheid heiratete Graf Konrad II. von Wassel in Datum unbekannt. Konrad (Sohn von Bernhard II. von Wassel und Federuna von Veckenstedt) wurde geboren in cir 1145; gestorben in 23 Mai 1176 od 1178. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. Gräfin Adelheid von Wassel  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1175; gestorben am 27 Okt 1244.

    Adelheid heiratete Graf Günter II. (III.) von Schwarzburg-Käfernburg in Datum unbekannt. Günter (Sohn von Graf Sizzo III. (Syzzo) von Schwarzburg-Käfernburg und Gisela von Berg) wurde geboren in zw 1129 und 1135; gestorben in 1197. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 23. Graf Ludolf II. von Hallermund (von Schwarzburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben am 15 Nov 1255; wurde beigesetzt in Kloster Loccum.
    2. 24. Erzbischof Wilibrand von Schwarzburg-Käfernburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1180; gestorben am 5 Apr 1252.


Generation: 5

  1. 12.  Königin Gertrud von Bayern (von Sachsen)Königin Gertrud von Bayern (von Sachsen) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Heinrich4, 5.Gertrud3, 3.Richenza2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1154; gestorben am 1 Jul 1197; wurde beigesetzt in Marienkirche Vä, Schonen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin von Schwaben, Königin von Dänemark

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_(Bayern_und_Sachsen)

    Gertrud von Bayern und Sachsen (* wohl 1154; † 1. Juli 1197) war eine Tochter Heinrichs des Löwen, Herzog von Sachsen und Herzog von Bayern, und dessen erster Ehefrau Clementia von Zähringen. Als Ehefrau war Gertrud kurze Zeit Herzogin von Schwaben, später dann Königin von Dänemark.

    Im Jahr 1166 war Gertrud Teil einer Schlichtung in den Auseinandersetzungen zwischen den Staufern und den Welfen, die Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem Hoftag zu Ulm gelang: die zwölfjährige Tochter Heinrichs des Löwen wurde mit dem etwa zehn Jahre älteren Friedrich IV., seit 1152 Herzog von Schwaben, verheiratet. 1167 zog Friedrich IV. mit dem kaiserlichen Heer unter Führung Barbarossas nach Italien, wo ein Großteil des Heeres im August 1167 an Malaria erkrankte. Am 19. August 1167 verstarb Friedrich IV. infolge seiner Erkrankung. Die kurze Ehe zwischen Friedrich und der minderjährigen Gertrud blieb kinderlos.
    1171 vereinbarte Heinrich der Löwe im Rahmen seiner Friedensvereinbarung mit König Waldemar I. von Dänemark die Verlobung seiner verwitweten Tochter mit dem damals noch acht oder neun Jahre alten dänischen Thronfolger Knut.[1] Die Hochzeit fand 1176 oder 1177 statt.[1] Gertruds zweiter Ehemann war 1170 zum König von Dänemark gekrönt worden, zur Zeit der Heirat Statthalter in Schonen und folgte 1182 seinem Vater als Knut VI. im Amt. Auch diese Ehe blieb kinderlos, da – wie der Chronist Arnold von Lübeck berichtet – das Paar in Keuschheit lebte.[2]
    Gertrud starb am 1. Juli 1197 und wurde in Vä begraben.[2] Dieser Ort liegt in Schonen, einer historischen Provinz im Süden Schwedens, die bis ins 17. Jahrhundert zu Dänemark gehörte. Ihr Grab existiert nicht mehr. Wahrscheinlich wurde sie in der romanischen Marienkirche,[3][4] die aus dem frühen 12. Jahrhundert stammt, bestattet.[5] Bei dieser Kirche wurde von Erzbischof Eskil von Lund, der 1170 Gertruds Ehemann Knut VI. in Ringsted zum König krönte, um 1170 ein Prämonstratenserkloster gegründet. Dieses Kloster wurde 1213 durch einen Brand zerstört, woraufhin die Chorherren in das nahegelegene Bäckaskog wegzogen.[5] Knut VI. starb 1202 und wurde in der St.-Bendts-Kirche in Ringsted, der damaligen Grablege der Könige von Dänemark bestattet.



    Einzelnachweise
    1 Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln/Weimar/Wien 2004, S. 270-272 u. S. 801.
    2 Johannes C. H. R. Steenstrup: Gertrud, in: Dansk biografisk Lexikon. Band 6. Erste Auflage. Kopenhagen 1887–1905, S. 10.
    3 Vä kyrka auf schwed. Wikipedia. Abgerufen am 16. Juli 2014.
    4 Vä kyrka auf stopogse.dk. Abgerufen am 16. Juli 2014.
    5 Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet auf stauferstelen.net. Abgerufen am 16. Juli 2014.

    Gertrud heiratete Friedrich IV. von Schwaben in 1166. Friedrich (Sohn von König Konrad III. von Hohenstaufen (von Schwaben) (von Büren) und Gertrud von Sulzbach) wurde geboren am 1144 / 1145; gestorben am 19 Aug 1167 in Rom, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Gertrud heiratete Knut VI. von Dänemark in 1177. Knut (Sohn von König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse und Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)) wurde geboren in cir 1162; gestorben in 1202; wurde beigesetzt in St.-Bendts-Kirche, Ringsted. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 13.  König Otto IV. von Braunschweig (von Sachsen)König Otto IV. von Braunschweig (von Sachsen) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Heinrich4, 5.Gertrud3, 3.Richenza2, 1.Gertrud1) wurde geboren in 1175/1176; gestorben am 19 Mai 1218 in Harzburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-Deutscher König (1198 bis 1218 (unangefochten jedoch nur von 1208 bis 1211)), Kaiser des Römisch-Deutschen Reiches (und von 1209 bis 1218)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_IV._(HRR)

    Otto IV. von Braunschweig (* 1175 oder 1176 möglicherweise in Braunschweig; † 19. Mai 1218 auf der Harzburg) aus dem Haus der Welfen war von 1198 bis 1218 (unangefochten jedoch nur von 1208 bis 1211) römisch-deutscher König und von 1209 bis 1218 Kaiser des römisch-deutschen Reiches.
    Der Tod Kaiser Heinrichs VI. im Jahr 1197 ließ die bis Sizilien reichende staufische Herrschaft über Reichsitalien zusammenbrechen und schuf im Reichsteil nördlich der Alpen ein Machtvakuum. Vorbehalte gegen den minderjährigen Friedrich II. alals König führten in einem Reich ohne geschriebene Verfassung zu zwei Königswahlen. Im 1198 ausgebrochenen „deutschen“ Thronstreit rangen die beiden jeweils gewählten Könige Philipp von Schwaben und Otto um die Anerkennung ihrer Herrschaft. Beide Kontrahenten versuchten in den Folgejahren durch Unterstützung seitens des Papstes oder verschiedener Teile Europas, durch Geld und Geschenke, durch demonstrative öffentliche Auftritte und Rituale (Symbolische Kommunikation) oder durch kriegerische und diplomatische Unternehmungen, den Konflikt für sich zu entscheiden. Otto geriet dabei im Reich nördlich der Alpen zunehmend in Isolation. Anerkannt wurde er erst 1208, als mit der Ermordung Philipps die Thronstreitigkeiten ein Ende fannden. 1209 ließ er sich von Papst Innozenz III. zum Kaiser krönen. Otto versuchte kurz danach durch die Rückeroberung Siziliens, eine Wiedervereinigung der beiden Reiche (unio regni ad Imperium) wie unter Heinrich VI. zu erreichen. Dadurch kam es zum Bruch mit dem Papst und zur Exkommunikation. Das Ziel Innozenz’ III. war es, Sizilien auf Dauer vom deutschen Reichsteil loszulösen, um den Süden der Halbinsel als Gegengewicht gegen Ottos Ambitionen ausspielen zu können. Im nordalpinen Reichsteil verlor Otto dadurch zunehmend an Zustimmung. Die Schlacht bei Bouvines 1214 beendete seine Herrschaft und brachte die endgültige Anerkennung Friedrichs II., dem der Papst zusammen mit einem antiwelfisch gesinnten Kreis süd- und mitteldeutscher Fürsten zur Königswahl verholfen hatte. Neuere Forschungsbeiträge betonen Ottos von anglonormannischen Einflüssen geprägte Hofhaltung und begründen das Scheitern des einzigen welfischen Kaisers damit, zu wenig mit konsensualer Herrschaftspraxis vertraut gewesen zu sein.

    Herkunft und Jugend
    Otto entstammte dem adligen Geschlecht der Welfen. Schon seit den zwanziger Jahren des 12. Jahrhunderts wurde in mehreren Schriften die Geschichte dieser Familie schriftlich fixiert; als erste Adelsfamilie im Reich ließen die Welfen damit ihre Geschichte aufzeichnen.[1] Die Vorfahren der Welfen traten bereits im 8. Jahrhundert im Umfeld der Karolinger auf. Der Aufstieg der Familie vollzog sich durch vorteilhafte Heiraten.
    Mit der Hochzeit 1168 zwischen Heinrich dem Löwen und der englischen Königstochter Mathilde gingen mit den Welfen und den Plantagenêt zwei der einflussreichsten Dynastien in Europa ein Bündnis ein. Aus dieser Ehe ging 1175 oder 1176 der möglicherweise in Braunschweig[2] geborene Otto als dritter Sohn hervor. Mit Heinrich und Wilhelm hatte er noch zwei Brüder. Ihr Vater Heinrich der Löwe war als Herzog von Sachsen über zwei Jahrzehnte eine wesentliche Stütze der Herrschaft seines Vetterrs Friedrich Barbarossa. Die Kooperation war durch Leistung und Gegenleistung geprägt. 1156 wurde Heinrich auch das Herzogtum Bayern übertragen. In Norddeutschland konnte Heinrich sich durch das Investiturrecht für die nordelbischen Bistümer eine königsgleiche Position aufbauen. Für diese Förderung erbrachte der Löwe hohe Gegenleistungen für Barbarossa im Kampf gegen die italienischen Kommunen und den Papst. Er übernahm wichtige politische Aufgaben als Gesandter und Vermittler. Die übermächtige Stellung Heinrichs missachtete aber das bisherige Gleichgewicht innerhalb der adligen Führungsschicht. Dadurch entstand zunehmend Konfliktpotential mit anderen Großen im Reich. 1180 wurde Ottos übermächtiger Vater auf Betreiben der Fürsten gestürzt und verlor seine Herzogtümer Bayern und Sachsen.[3] Ihm verblieb nur noch das von sächsischen Vorfahren ererbte adlige Eigengut um Braunschweig und Lüneburg.
    1182 musste Heinrich der Löwe mit seiner Familie ins Exil nach England gehen. Seine Jugend verbrachte Otto deshalb am Hof König Heinrichs II. in England und Frankreich. Dort wurde er mit den etablierten Gewohnheiten über herrscherliche Amts- und Lebensführung seiner Zeit vertraut gemacht.[4] Für das Jahr 1183/84 ist durch die Buchführung des angevinischen Königshauses ein eigener Haushalt mit Dienstleuten und Lehrern für den Jungen nachweisbar.[5] In der neueren Forschung ging man soggar so weit zu behaupten, dass Otto der Herkunft nach zwar ein Welfe war, der Erziehung zufolge aber ein Plantagenêt.[6] Nach dem Tod Heinrichs II. 1189 wurde dessen Sohn Richard Löwenherz König von England und nahm sich seines Neffen Otto an.[7] Die Beziehung zwischen Onkel und Neffe wurde in den nächsten Jahren noch enger. Als Richard 1192 vom Dritten Kreuzzug zurückkehrte, wurde er im Herrschaftsgebiet des österreichischen Herzogs Leopold V. gefangengenommen und an Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert, der ihn bis 1194 festhielt. Dies bewog Otto, ins römisch-deutsche Reich zu reisen und als Geisel an den Hof des Kaisers zu gehen. Erst in der zweiten Jahreshälfte 1194 konnte Otto nach England zurückkehren. 1196 wurde Otto von Richard zum Ritter geschlagen und im September 1196 mit der Grafschaft Poitou belehnt, die Otto zugleich die Herzogswürde von Aquitanien einbrachte. Richard versuchte vergeblich durch ein Heiratsprojekt, Otto die Nachfolge des söhnelosen Schottenkönigs Wilhelm I. zu sichern. Vielleicht sollte Otto gar Richards Nachfolge im englischen Königreich antreten.[8] Im Testament Heinrichs des Löwen von 1195 war für Otto hingegen nur ein unbedeutender Erbteil mit Haldensleben und Umgebung vorgesehen. Sein Bruder Heinrich trat 1195/96 als Pfalzgraf bei Rhein in eine reichsfürstliche Stellung ein.

    Thronstreit
    Am 28. September 1197 starb Kaiser Heinrich VI. überraschend in Messina. Dessen einziger Sohn Friedrich war zu diesem Zeitpunkt ein zweijähriges Kind. Friedrich war bereits zum Mitkönig erhoben, befand sich allerdings 1197/98 in Italien. Philipp, Bruder Kaiser Heinrichs VI. und Herzog von Tuszien und Schwaben, versuchte vergeblich, Friedrich von Italien ins Reich nördlich der Alpen zu bringen. Im Dezember 1197 befand sich Philipp als einziger Repräsentant der staufischen Dynastie wieder im nördlichen Reichsteil. Noch im Januar 1198 stellte Philipp den Bürgern von Speyer Urkunden im Namen König Friedrichs aus.[9] Doch konnte sich ein Königtum Friedrichs im Reich nicht behaupten. Wegen Vorbehalten gegen einen König im Kindesalter wählten rivalisierende Fürstengruppen 1198 zwei Könige. An der Spitze derjenigen, die Otto wählen wollten, stand Erzbischof Adolf von Köln. Er war finanziell von führenden Kölner Patriziern abhängig, die wiederum in regen Handelsbeziehungen mit England standen. Der englische König Richard Löwenherz wollte nun seinen Neffen Otto als Königsnachfolger installieren, um sich einen zuverlässigen Partner im Kampf gegen Philipp II. August von Frankreich zu schaffen.[10]
    Die Kandidatur Ottos beunruhigte aber die Großen, die vom Sturz seines Vaters Heinrich profitiert hatten. Der Askanier Bernhard und der Wittelsbacher Ludwig, in der Nachfolge seines 1183 verstorbenen Vaters Otto, hatten durch den Sturz des Löwen das Herzogtum Sachsen und das Herzogtum Bayern erhalten. Heinrichs Sohn Otto, so fürchteten sie, könnte ihnen diese territorialen Zugewinne wieder streitig machen. Von ihnen sowie von den Erzbischöfen Ludolf von Magdeburg und Adalbert von Salzburg wurde Philipp von Schwaben am 8. März 1198 in Mühlhausen zum König gewählt. Der Ort für eine Königswahl war ungewöhnlich. Möglicherweise wollte Philipp mit dieser Ortswahl die Demütigung in der historischen Erinnerung tilgen, die sein Großoonkel Konrad III. 1135 bei seiner Unterwerfung in Mühlhausen vor Lothar III. erlitten hatte.[11] Ungewöhnlich war auch, dass alle drei rheinischen Erzbischöfe fehlten. In einem Reich ohne schriftlich fixierte Gesetze oder Erlasse wurde mit dieseser ungewöhnlichen Königswahl zwar gegen kein Recht, aber doch gegen Gewohnheiten (consuetudines) verstoßen. Diese fanden die politischen Führungsgruppen in mündlich-persönlichen Beratungen auf Hoftagen, Synoden oder in Zusammenkünften. Durch die permanente Wiederholung der Gewohnheit wurde sie von den Betrachtern erkannt und angemessen verstanden. Solche Konsensfindung war das wichtigste Verfahren zur Etablierung von Ordnung in der mittelalterlichen Gesellschaft.[12] Philipp erhielt für sein Königtum die Unterstützung von Herzog Leopold VI. von Österreich und Steiermark, Herzog Otakar I. von Böhmen, Herzog Berthold von Zähringen und Landgraf Hermann I. von Thüringen.[13]
    Am 9. Juni 1198 wurde Otto in Köln vom Kölner Erzbischof, den Bischöfen Bernhard von Paderborn und Thietmar von Minden sowie von drei Reichsäbten zum König gewählt. Der Kölner Erzbischof sprach allerdings auch für den Erzbischof Konrad von Mainz, der sich auf einem Kreuzzug befand, und den Erzbischof Johann von Trier, dem die Stimme abgekauft worden war. Am traditionellen Krönungsort Aachen, wo 936 erstmals ein ostfränkisch-deutscher Herrscher gekrönt wurde, sollte die Krönung vollzogen werden. Nach drei Wochen konnte die von staufischen Rittern besetzte Stadt eingenommen werden. Am 10. Juli konnte Otto feierlich in die Stadt einziehen. Zwei Tage später krönte ihn Erzbischof Adolf in Aachen zum König. Es fehlten jedoch die InInsignien (Reichskrone, Reichsschwert und Reichsapfel), denn sie befanden sich in Philipps Besitz. Otto ließ deshalb von französischen und niederrheinischen Goldschmieden neue anfertigen. Reichsschwert und Reichsapfel sind bis heute erhalten. Miit der Krönung verzichteten Otto und seine Brüder gegenüber Köln auf das Herzogtum Westfalen. Zugleich verlobte sich Otto in Aachen mit der sieben- oder neunjährigen Maria von Brabant, die bis zu diesem Zeitpunkt das einzige Kind Herzog Heinrichchs I. von Niederlothringen-Brabant war. Aus Anlass der Krönungs- und Verlobungsfeier wurde eine Wappenrolle angefertigt. Sie zeigt 34 Wappenschilde und ist das älteste erhaltene Zeugnis der Heraldik.[14] Auf der Wappenrolle werden alle in Aachen anwesenden Fürsten gezeigt. Mit seinen Brüdern konnte sich Otto über die welfischen Güter und Rechte einigen. Wilhelm erhielt Lüneburg, Pfalzgraf Heinrich Hannover, Celle und Göttingen. Otto selbst übernahm Braunschweig mit dem größten Teil des Harzes, dessen reiche Silbervorkommen vom Rammelsberg zu einem bedeutenden Streitpunkt mit den Staufern wurden.[15] Ab 1199 übte er in Braunschweig Herrschaftsrechte aus.[16] Anfang Mai 1202 wurde in Paderborn die Erbteilung unter den Söhnen Heinrichs des Löwen förmlich besiegelt.
    Philipp ließ seine Königswahl am 8. September 1198 in Mainz wiederholen, vom burgundischen Erzbischof Aimo von Tarentaise wurde er zum König gekrönt. Eine Königskrönung ohne die vier rheinischen Würdenträger – die Erzbischöfe von Köln, Mainz unund Trier sowie den Pfalzgrafen bei Rhein – war ein einzigartiger Vorgang gewesen.[17] Trotz dieser Verstöße gegen die consuetudines (Gewohnheiten) konnte Philipp im Gegensatz zu Otto die Mehrheit der Fürsten hinter sich vereinen. Für die Fürsten waren Besitz, Abstammung und Herkunft für ihre Unterstützung Philipps maßgeblich.[18]
    Beide Könige bemühten sich in der Folgezeit, Unentschlossene oder Gegner auf ihre Seite zu ziehen. Dabei spielte die Begünstigung von Getreuen, Freunden und Verwandten durch Geschenke oder Übertragung von Ämtern und Besitz eine wichtige Rolle. Der wachsende Geldverkehr im Hochmittelalter beeinflusste die Fürsten in ihren Überlegungen für militärischen Beistand oder in der Frage ihrer Parteianhängerschaft.[19] Otto wurde materiell vom englischen König Richard Löwenherz und seinem Nachfoolger Johann Ohneland unterstützt. Nach Richards Tod hatte die Kölner Hochfinanz wesentlichen Anteil an der Aufrechterhaltung der Beziehungen.[20] Philipp hingegen bekräftigte am 29. Juni sein Bündnis mit Philipp II. Augustus von Frankreich gegen den englischen König und dessen Neffen. Durch eine geschickte Heiratspolitik konnten Bindungen gefestigt oder Parteiwechsel belohnt werden. Außerdem mussten beide Herrscher in ihrer Interaktion mit den Großen Rücksicht auf den honor (Ehre) nehmen, also auf die jeweils durch Vornehmheit, Ämter, persönliche Fähigkeiten und Verbindungen beanspruchte Rangordnung in einer hocharistokratischen Gesellschaft.[21] Selbst eine militärische Entscheidung im Thronstreit konnte nur dann zu einem dauerhaften Erfolg führen, wenn dem unterlegenen Gegner und seiner Anhängerschaft unter Wahrung der Ehre spürbare Kompensationen geboten wurden.[22]
    Viele Chronisten sahen durch den Konflikt zwischen den beiden Königen die vom Herrscher repräsentierte gottgewollte Ordnung erheblich gestört.[23] In den Jahren des Thronstreits kam den Akten der Herrschaftsrepräsentation immense Bedeutung zu, denn in ihnen stellte sich nicht nur das Königtum zur Schau, sondern es manifestierten sich darin auch die eingetretenen Veränderungen im politischen Kräfteverhältnis.[24] 1199 feierte Philipp in demonstrativer Absicht das Weihnachtsfest in Magdeburg und damit in der Nähe von Ottos braunschweigischen Stammlanden. Es gilt als erster Höhepunkt des Kampfes um die Königswürde. Durch die reiche Kleidung und das herrschaftliche Auftreten der Teilnehmer am Fest sollte Philipps Befähigung für die Königsherrschaft demonstriert werden.[25] Der sächsische Herzog Bernhard fungierte dabei als Schwertträger und zeigte damit seine Unterstützung des Staufers.[26] Der Schwertträgerdienst war nicht nur ehrende Auszeichnung, sondern nach Gerd Althoff auch Zeichen demonstrativer Unterordnung.[27] In solchen rituellen Handlungen wurden Verpflichtungen für die Zukunft versinnbildlicht, denn Bernhard hatte 1197 noch selbst beabsichtigt, um die Königswürde zu kämpfen.[28]
    Beide Seiten erwarteten in absehbarer Zeit von Papst Innozenz III. die Kaiserkrönung und damit die Anerkennung ihrer Herrschaft. Die staufische Mehrheit im Reich beanspruchte selbstbewusst in ihrer Speyerer Fürstenerklärung vom 28. Mai 1199 das Recht, den deutschen König zu wählen, für sich. Nicht erwähnt wurde die Bestätigung der Wahl durch den Papst und dessen Recht, die Kaiserkrönung vorzunehmen. Die Wahl des Königs begründete nach Sicht der Anhänger des Staufers zugleich dessen Anspruch auf die Kaiserherrschaft. Demnach kam dem Papst für das Kaisertum nur die Rolle eines bloßen Koronators (Krönungsvollziehers) zu. Die welfische Seite hingegen bat um Bestätigung ihrer Wahl und um die päpstliche Zustimmung zur Kaiserkrönunung.[29] Dem päpstlichen Urteil kam damit erhebliche Bedeutung zu. Papst Innozenz unterzog an der Jahreswende 1200/1201 alle drei Kandidaten für die künftige Kaiserkrönung einer sorgfältigen Prüfung. Der Staufer Friedrich II. schied wegen seiner Jugend aus. Der Staufer Philipp entstamme mit Blick auf seine salischen Vorfahren Heinrich IV. und Heinrich V. einem Geschlecht der Verfolger der Kirche (genus persecutorum) und wolle die Politik seines Vaters Friedrich Barbarossa gegen das PaPapsttum fortführen. Heinrich der Löwe und Lothar von Süpplingenburg als Vorfahren Ottos IV. seien hingegen immer treue Anhänger der Kirche gewesen. So entschied sich der Papst für Otto und holte von ihm verbindliche Zusagen für eine Politik einn, die mit den Zielen des Papsttums vereinbar war. Mit Heinrichs VI. Tod war die staufische Herrschaft in Italien zusammengebrochen. Innozenz wollte die von Heinrich VI. durch dessen Heirat mit Konstanze von Sizilien geschaffene Personalunion von imperium Romanum (Römischem Reich) und regnum Siciliae (Sizilien) auflösen. Die Lehnsoberhoheit über Sizilien wollte der Papst behalten. In Mittelitalien sollte außerdem das Patrimonium Petri erweitert werden.[30] Am 8. Juni 1201 schwor Otto in Neuss den Eid, dass er die päpstlichen Rechte in Mittel- und Unteritalien wahren werde. Dies bedeutete für Otto einen Verzicht auf eine eigenständige Italienpolitik und auf umfangreiche Gebiete in Reichsitalien.[31] In seinen Briefen an Innozenz nannte er sich fortan Otto, Dei gratia et sua Romanorum rex (Von Gottes und des Papstes Gnaden König der Römer).[32] Der päpstliche Legat Guido von Palestrina gab daraufhin am 3. Juli 1201 in Köln die Anerkennung Ottos bekannt; seine Widersacher verfielen dem Kirchenbann. Das päpstliche Votum für Otto fand im Reich jedoch kaum Widerhall.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Familie/Ehepartner: Beatrix von Schwaben (Staufer). Beatrix (Tochter von König Philipp von Schwaben (Staufer) und Irene (Maria) von Byzanz) wurde geboren in April/Juni 1198; gestorben am 11 Aug 1212 in Nordhausen. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 14.  Herzog Wilhelm von Lüneburg (Welfen)Herzog Wilhelm von Lüneburg (Welfen) Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Heinrich4, 5.Gertrud3, 3.Richenza2, 1.Gertrud1) wurde geboren am 11 Apr 1184 in Winchester; gestorben am 12 Dez 1213 in Lüneburg, Niedersachsen, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogs von Lüneburg

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Lüneburg

    Wilhelm von Lüneburg (* 11. April 1184 in Winchester; † 12. Dezember 1213 in Lüneburg) war einer der Erben des welfischen Allodialbesitz im ehemaligen Herzogtum Sachsen. Er führte den Titel eines Herzogs von Lüneburg, seine reichsrechtliche Stellung war jedoch umstritten.[1]
    Wilhelm wurde 1184 als jüngster Sohn Herzog Heinrichs des Löwen und der Herzogin Mathildes von England geboren und war der jüngere Bruder des rheinischen Pfalzgrafen Heinrich des Älteren und Kaiser Ottos IV. Wilhelm wurde während des Exils seines Vaters in England geboren. Im Jahre 1193 wurde er als Geisel für den gefangenen König Richard Löwenherz an Kaiser Heinrich VI. gegeben. Er wurde in Ungarn in Gewahrsam gehalten und hielt sich seit 1195/1196 wieder in Deutschland auf. In den Jahren 1197 und 1198 war er Stellvertreter seines Bruders Heinrich in Braunschweig.
    Im Paderborner Vertrag vom 1. Mai 1202 wurde der welfische Allodialbesitz zwischen ihm und seinen Brüdern Heinrich dem Älteren und Otto IV. geteilt. Dabei erhielt Wilhelm Lüneburg, Dannenberg, Lüchow und Blankenburg. Er baute sein Territorium mit dem Zentrum Lüneburg aus, welches durch den Salzhandel zunehmende Bedeutung erlangte. Im welfisch-staufischen Thronstreit stand Wilhelm auf der Seite seines Bruders Otto IV., für den er an mehreren Feldzügen teilnahm.
    Wilhelm war seit 1202 mit Helena († 1233), der Tochter König Waldemars I. von Dänemark verheiratet. Aus der Ehe ging
    • 1204 Otto das Kind hervor.
    Nach dem Tod Wilhelms im Jahre 1213 übernahm Otto IV. die Herrschaft über Lüneburg, bevor Wilhelms Sohn Otto das Kind diese antrat. Letzterer wurde 1223 von seinem Onkel Heinrich dem Älteren zum Erben des welfischen Allodialbesitzes eingesetzt.
    Wilhelm von Lüneburg wurde im Benediktinerkloster St. Michael in Lüneburg begraben. Er ist der Stammvater aller späteren Welfen.



    Literatur
    • Paul Zimmermann: Wilhelm (Herzog von Lüneburg). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 727–729.
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252). Stuttgart u.a. 2000, ISBN 3-17-014999-7.
    Einzelnachweise
    1 Zur reichsrechtlichen Stellung der Welfen siehe: Ernst Schubert: Geschichte Niedersachsens vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert. In: Ernst Schubert (Hrsg.): Geschichte Niedersachsens. Band 2. Teil 1. Politik, Verfassung, Wirtschaft vom9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert. Hannover 1997, ISBN 3-7752-5900-7, S. 3–904, hier: S. 500-504; Egon Boshof: Die Entstehung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. In: Wolf-Dieter Mohrmann (Hrsg.): Heinrich der Löwe. Vandenhoeck & Ruperecht, Göttingen 1980, ISBN 3-525-35520-3, S. 264-265.

    Wilhelm heiratete Herzogin Helena von Dänemark in 1202 in Hamburg. Helena (Tochter von König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse und Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)) wurde geboren in cir 1180; gestorben am 22 Nov 1233 in Lüneburg, Niedersachsen, DE; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. Herzog Otto I. von Lüneburg (von Braunschweig) (Welfen), das Kind  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1204; gestorben am 9 Jun 1252 in Lüneburg, Niedersachsen, DE.

  4. 15.  Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Heinrich4, 5.Gertrud3, 3.Richenza2, 1.Gertrud1) wurde geboren in ca 1173 / 1174; gestorben am 28 Apr 1227 in Braunschweig.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pfalzgraf bei Rhein (1195 bis 1212)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_(V.)_der_Ältere_von_Braunschweig

    Heinrich (V.) der Ältere von Braunschweig (* um 1173/74; † 28. April 1227 in Braunschweig) aus der Familie der Welfen war von 1195 bis 1212 Pfalzgraf bei Rhein.

    Familie
    Der älteste Sohn Herzog Heinrichs des Löwen und Mathildes von England war seit Januar oder Februar 1194[1] mit Agnes von Staufen, der Erbtochter des rheinischen Pfalzgrafen Konrad von Staufen verheiratet. Aus dieser Ehe gingen mit Heinrich dem Jüngeren, Irmengard bei Rhein und Agnes drei Kinder hervor. In zweiter Ehe war er seit 1211 mit Agnes von Landsberg, Tochter des Markgrafen Konrad II. der Niederlausitz († 1266), verheiratet. Diese Ehe blieb kinderlos.

    Leben
    Heinrich begleitete seinen Vater 1182 und 1189 in die Normandie und nach England ins Exil. Nach der eigenmächtigen Rückkehr Heinrichs des Löwen im Herbst 1189 verteidigte er Braunschweig erfolgreich gegen Kaiser Heinrich VI. Beim Frieden von 1190 wurde er zusammen mit seinem Bruder Lothar († 1190) als Geisel an Heinrich VI. gegeben. Er musste Heinrich VI. 1191 auf seinem Italienzug begleiten und nahm an der erfolglosen Belagerung von Neapel teil. Schließlich flüchtete er und kehrte über Marseille nach Deutschland zurück, wo er (fälschlich) den Tod des Kaisers verkündete und sich selbst für die künftige Königswahl empfahl. Pfingsten 1192 wurde Heinrich der Ältere vom Kaiser geächtet. 1193/1194 heiratete er heimlich Agnes, Cousine des Kaisers und Tochter und Erbin des staufischen Rheinpfalzgrafen Konrad. Im selben Jahr versöhnte sich Heinrich wieder mit dem Kaiser, welcher ihn daraufhin begnadigte und nach dem Tod des Pfalzgrafen 1195 mit der Rheinpfalz belehnte.
    Im selben Jahr erbte Heinrich nach dem Tod seines Vaters die welfischen Hausgüter. Als neuer Parteigänger des Kaisers begleitete er diesen auf dessen Italienzug nach Sizilien. Er nahm am Kreuzzug Heinrichs VI. ins Heilige Land teil. Zusammen mit dem Bischof von Bremen führte er ein Kontingent an, mit dem er mit 44 Schiffen mit Zwischenhalten in Norwegen, England und Portugal nach Messina segelte, wo er sich im August 1197 mit dem Hauptheer des Kreuzzuges verband und nach Akkon weitersegelte, wo er im September eintraf. Als die Kreuzfahrer vom überraschenden Tod Kaiser Heinrichs VI. im Oktober 1197 erfuhren, wurde der Kreuzzug abgebrochen und Heinrich der Ältere kehrte spätestens im Sommer 1198 in die Heimat zurück.
    Im welfisch-staufischen Thronstreit um die Nachfolge Kaiser Heinrichs unterstützte Heinrich der Ältere zunächst seinen Bruder Otto IV. gegen dessen Rivalen Philipp von Schwaben. Im Paderborner Vertrag vom 1. Mai 1202 wurde der welfische Allodialbesitz zwischen ihm und seinen jüngeren Brüdern Wilhelm von Lüneburg und Otto IV. geteilt. Dabei fielen Heinrich neben anderen Gebieten die Stadt Stade, die Grafschaft Stade und Dithmarschen zu. Neben Altencelle war Stade bis 1204 seine wichtigste Residenz. In der Folge kam es mit Otto zusehends zu Streitigkeiten. Heinrich der Ältere sah das Schwergewicht seiner Herrschaft in der Pfalzgrafschaft, die er 1204 nach dem Frieden mit Philipp von Schwaben von diesem zurückerhielt. Nach dessen Tod im Jahre 1208 kehrte Heinrich der Ältere wieder auf die Seite seines Bruders Otto IV. zurück und wurde Reichsverweser im Rheinland. Er kämpfte dabei gegen die drei rheinischen Erzbischöfe und wurde endgültig aus dem Mosel- und Mittelrheinggebiet verdrängt. Schon sein Schwiegervater und Vorgänger als Pfalzgraf, Konrad der Staufer, hatte um 1182 seine Hofhaltung von der Burg Stahleck bei Bacharach am Mittelrhein auf die Burg Heidelberg verlegt.[2] 1212 verzichtete Heinrich zugunsten seines Sohnes Heinrich des Jüngeren auf die Pfalz. Nach dem Tod Wilhelms von Lüneburg erbte er 1213 umfangreichen Besitz zwischen Elbe und Weser, in welchem Gebiet ihn Kaiser Friedrich II. 1219 als Reichsvikar einsetzte.
    Da sein einziger Sohn 1214 im Alter von 17 Jahren kinderlos verstorben war, bestimmte Heinrich der Ältere 1223 seinen Neffen Otto das Kind, den Sohn Wilhelms von Lüneburg, zum Erben seiner Güter. Heinrich der Ältere wurde im Braunschweiger Dom begraben.
    „Mit aller Wahrscheinlichkeit“ stiftete Heinrich die St. Gallus-Reliquie für die Burgkapelle St. Galli der Burg Lauenrode vor Hannover, wodurch er seiner weltlichen Schutz- und Lehnsherrschaft über Konrad II. Ausdruck verlieh.[3]



    Literatur
    • Andrea Briechle: Heinrich Herzog von Sachsen und Pfalzgraf bei Rhein. Ein welfischer Fürst an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert (= Heidelberger Veröffentlichungen zur Landesgeschichte und Landeskunde. Schriftenreihe des Instituts für Fränisch-Pfälzische Geschichte und Landskunde. Bd. 16). Winter, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-88349-522-4.
    • Peter Fuchs: Heinrich (V.) der Lange (Ältere) von Braunschweig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 381–383 (Digitalisat).
    • Edgar N. Johnson: The Crusades of Frederick Barbarossa and Henry VI. In: Robert Lee Wolff, Harry W. Hazard (Hrsg.): The later Crusades, 1189–1311 (A History of the Crusades 2). University of Wisconsin Press, Madison 1969, S. 87 ff.
    • Gudrun Pischke: Heinrich V. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans, Braunschweig 2006, S. 319.
    • Eduard Winkelmann: Heinrich von Braunschweig, Rheinpfalzgraf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 559–561.
    Weblinks
     Commons: Heinrich V. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Ruth Gerstner: Die Geschichte der lothringischen und rheinischen Pfalzgrafschaft von ihren Anfängen bis zur Ausbildung des Kurterritoriums Pfalz. Bonn 1941, S. 111.
    2 "de castrum Stalecka in castrum Heidelberg", Heiligenvita des Eberhard von Kumbd (von ca. 1220). Siehe dazu: Franz Schneider: Die Vita Eberardi de Commeda (auch de Stalecke genannt) als rheinische Geschichtsquelle für die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 110 (1962), S. 37–72.
    3 Helmut Plath: Die Frühgeschichte. in: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.), Dieter Brosius (Mitarb.): Geschichte der Stadt Hannover. Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Schlütersche, Hannover 1992, ISBN 3-87706-51-9, hier: S. 30; online über google books.

    Heinrich heiratete Pfalzgräfin Agnes von Staufen in Jan oder Feb 1194. Agnes (Tochter von Pfalzgraf Konrad von Schwaben (von Staufen) und Irmingard von Henneberg) wurde geboren in cir 1176; gestorben in 07 / 08 Mai 1204 in Grafschaft Stade. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 26. Agnes von Braunschweig  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 27. Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200; gestorben am 24 Feb 1260.

  5. 16.  Mathilde (Mahaut) Richenza von SachsenMathilde (Mahaut) Richenza von Sachsen Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Heinrich4, 5.Gertrud3, 3.Richenza2, 1.Gertrud1) gestorben in vor 1210.

    Mathilde heiratete Graf Gottfried (Geoffrey) III. von Le Perche in Datum unbekannt. Gottfried (Sohn von Graf Rotrou IV. von Le Perche und Mathilde von Champagne (Blois)) gestorben in 1202 in Soissons, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 28. Graf Thomas von Le Perche  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1193; gestorben am 20 Mai 1217 in Schlachtfeld bei Lincoln.

    Mathilde heiratete Herr Enguerrand III. von Coucy in Datum unbekannt. Enguerrand (Sohn von Raoul I. von Coucy und Alix von Dreux) wurde geboren in 1182; gestorben in cir 1242. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 17.  Mathilda (Mechthild) von SachsenMathilda (Mechthild) von Sachsen Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Heinrich4, 5.Gertrud3, 3.Richenza2, 1.Gertrud1) gestorben in vor 1219.

    Notizen:

    Laut Bericht des Heinrich Borwin I. soll Mathilda eine ilegitime Tochter aus der Verbindung von Heinrich des Löwen mit einer Ida von Blieskastel sein. Im Beitrag über Heinrich des Löwen kann ich nichts darüber finden, jedoch stelle ich es vorläufig trotzdem hier dementsprechend dar.

    Zitat aus: https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002930 (Seite 142)

    1) Burwy spricht am 29. Decbr. 1223 [U.=B. I, 299] von Mecthilde, clare memorie nostra vxore. Sie war nicht, wie Kirchberg Sp. 764 angiebt, die Tochter eines polnischen Herzogs (Marschalck nennt sie II, 41, Matildim, filiam regis Sarmatarum), sondern nach dem Berichte des Zeitgenossen Arnoldus Lub. eine Tochter Herzog Heinrichs des Löwen (III, 4: Burvinus vero, filius Pribizlavi, qui filiam Heinrici ducis habebat, Mechthildam dictam; V, 7: Burwinus, gener ducis, nämlich Heinrichs des Löwen). - Vgl. auch Ann. Stad. ad a. 1164; Albericus Triumfontium monachus (Rertz, Scr. XXIII), p. 851, 870. - Diese Ehe wird frühestens bei der Aussöhnung zwischen Pribislav und Herzog Heinrich (1167) geschlossen sein, jedenfalls noch bei Pribislavs Lebzeiten, da ein Sohn Mechthilds schon 1183 als Geisel gegeben ward (S. 139, Anm. 1), beide Söhne 1192 schon den Consens zu einer Veräußerung gaben. Gestorben ist Mechthild sicher vor 1219; denn in der Stiftungs=Urkunde für das Kloster Sonnenkamp (Neukloster) von diesem Jahre erscheint schon Adelheid.

    Familie/Ehepartner: Herr Heinrich Borwin I. (Buruwe) von Mecklenburg. Heinrich (Sohn von Fürst Pribislaw (Mecklenburg) und Woizlawa (Woislava)) wurde geboren in vor 1150; gestorben am 28 Jan 1227. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 29. Heinrich Borwin (Burwy) II. von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1170; gestorben am 5 Jun 1226.

  7. 18.  Graf Wilhelm I. von Holland (Gerulfinger)Graf Wilhelm I. von Holland (Gerulfinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Florens4, 6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1170; gestorben am 4 Feb 1222.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Holland (von 1203 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(Holland)

    Wilhelm I. von Holland (* um 1170; † 4. Februar 1222) war von 1203 bis zu seinem Tod Graf von Holland.

    Familie
    Er war der Sohn von Graf Florens III. von Holland und Adelheid von Huntingdon, Tochter des Prinzen Heinrich von Schottland.
    Wilhelm I. heiratete 1197 Adelheid von Geldern (* 1190; † 4. Februar 1218) Tochter von Otto I. von Geldern und Richardis von Bayern. Aus dieser Ehe stammen die Kinder:
    • Florens IV., Graf von Holland (* 1210; † 1234)
    • Otto III., Bischof von Utrecht († 1249)
    • Wilhelm († 1238)
    • Ada († 1258), ab 1239 Äbtissin in Rijnsburg
    • Ricarda († 1262)
    Er heiratete 1220 Maria von Brabant († 1260), die Witwe Kaiser Otto IV. Die Ehe blieb kinderlos.

    Leben
    Er nahm 1189 gemeinsam mit seinem Vater Florens III. am Dritten Kreuzzug unter Kaiser Friedrich Barbarossa teil. Auf diesem verstarb sein Vater 1190 in Antiochia.
    Nach seiner Rückkehr begehrte er gegen seinen Bruder Dietrich VII. auf, der die väterliche Grafschaft Holland übernommen hatte. Dabei wurde Wilhelm vom Grafen von Flandern und den Friesen unterstützt. 1195 wurden er und seine Verbündeten allerdings bei Egmond von seiner Schwägerin Adelheid von Kleve entscheidend geschlagen und er musste seinen Aufstand aufgeben.
    Nach dem Tod Dietrichs 1203 nahm er den Kampf um die Nachfolge in Holland wieder auf, diesmal gegen Dietrichs Tochter Ada und deren Gatten Ludwig II., Graf von Looz. Bis 1206 hatte er sich gegen seine Gegner durchgesetzt.
    Im Kampf der Staufer und Welfen tendierte er zum Lager der Staufer. Zwar kämpfte er 1214 im Heer Kaiser Ottos IV. in der Schlacht bei Bouvines. Allerdings wechselte er bald die Seite und schloss sich dem französischen Kronprinzen Ludwig (VIII.) bei seiner Invasion in England 1215/16 an.
    Seine Unterstützung für die staufische Partei brachte ihn in Ungnade des Papstes Honorius III., weswegen Wilhelm sich 1217 veranlasst sah, sich dem Fünften Kreuzzug anzuschließen.
    Im Sommer 1217 brach er mit einer Flotte niederländischer, flämischer und friesischer Kreuzfahrer von Holland aus ins Heilige Land auf. In Portugal ließ er sich vom dortigen König Alfons dem Dicken überreden, dort zu überwintern und für ihn Al-Qasr, Setúbal und Rabeta Ruta von den Mauren zu erobern. Bis April 1218 traf er in Akkon ein. Mit seiner Hilfe gelang im August 1219 nach 16-monatiger Belagerung und erbitterten Kämpfen die Eroberung der ägyptischen Stadt Damiette. Nach der Eroberung der Festung betrachtete er sein Gelübde als erfüllt und kehrte in die Heimat zurück.
    Seine erste Frau war in der Zwischenzeit verstorben und er heiratete 1220 in zweiter Ehe Maria von Brabant, die Witwe des Kaisers Otto. Drei Jahre später starb er.



    Literatur
    • Klaus van Eickels: Wilhelm I. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 9, LexMA-Verlag, München 1998, ISBN 3-89659-909-7, Sp. 147 f.
    • P. L. Müller: Wilhelm I. Graf von Holland. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 81–83.
    • Post: Willem I. In: P.C. Molhuysen und P.J. Blok (Hrsg.): Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. Deel 10. A.W. Sijthoff, Leiden 1937, Sp. 1210−1211.
    Weblinks
    • Foundation of Medieval Genealogy

    Wilhelm heiratete Adelheid von Geldern in 1197. Adelheid (Tochter von Graf Otto I. von Geldern und Richardis von Scheyern-Wittelsbach (Wittelsbacher)) wurde geboren in 1190; gestorben am 4 Feb 1218. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 30. Graf Florens (Floris) IV. von Holland (von Zeeland) (Gerulfinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 24 Jun 1210; gestorben am 13 Jul 1234.

  8. 19.  Adelheid (Ada?) von Holland?Adelheid (Ada?) von Holland? Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Florens4, 6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1163; gestorben in nach 1205.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ada_von_Holland_(Brandenburg)

    Ada von Holland († 1205 oder später) war die Ehefrau von Markgraf Otto II. von Brandenburg.

    Sie war eine Tochter von Graf Floris III. von Holland und Ada von Huntingdon. Ihre Brüder waren unter anderen die späteren Grafen Dietrich VII. und Wilhelm I. von Holland.[1] Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde sie in Werda ihrem Gatten zugeführt. Die Ehe blieb kinderlos, Otto gelobte daher an einem Kreuzzug teilzunehmen.[2] Seine Kinderlosigkeit war für Otto vermutlich ein Grund, gemeinsam mit seinem Bruder Albrecht II., seinen Allodialbesitz 1196 dem Erzbistum Magdeburg als Lehen aufzutragen. Die Hoffnung auf eigene Kinder gab Otto dabei nicht auf.[3] In einem Schreiben ermahnte Papst Innozenz III. in seinem dritten Pontifikatsjahr Otto, seine Frau mit ehelicher Zuneigung zu behandeln.[4] Ein Ritter versuchte Ada in Schönwalde zu ermorden und wurde dafür von Markgraf Otto II. zum Tode verurteilt.[5] Otto II. starb am 4. Juli 1205. Im gleichen Jahr verkaufte Ada, mit Zustimmung ihrer holländischen Verwandten, zwei Hufen in Poel an das Kloster Rijnsburg.[6]

    In der älteren Literatur wurde sie fälschlich als Ehefrau von Markgraf Otto I. bezeichnet.[7]

    Name:
    Bei dieser Adelheid scheinen sich die Forscher nicht einig zu sein? Ist sie jetzt die Ehefrau von Otto I. von Brandenburg oder von dessen Sohn Otto II. ?
    Beides ist möglich, die ältere Forschung spricht sie Otto I. zu und die jüngere Otto II.
    (Ich stelle sie im Baum als Ehefrau des Otto I. von Brandenburg, also der älteren Meinung dar. Auch wenn die Lebensdaten eher zu dessen Sohn passen. Grosse Altersunterschiede spielten zu jener Zeit jedoch keine Rolle.)



    Friedrich Wigger sagt sie sei Ada (Adelheid) von Holland, die Tochter von Floris III. ?
    "Was Adelheids Herkunft betrifft, so möchte ich annehmen, daß sie eine Tochter des Markgrafen Otto I. von Brandenburg († 1184) und seiner zweiten Gemahlin Ada (Adelheid, Tochter des Grafen Florenz III. von Holland) gewesen ist, die noch 1205 lebte "



    Im Wikipedia Bericht über Otto I. ist sie unbekannter Herkunft.



    Im Bericht über Otto II. von Brandenburg ist sie seine Ehefrau..?



    Im Bericht über Ada (Adelheid) von Holland ist diese die Ehefrau von Otto II. von Brandenburg..?



    Im Bericht über Florens III. von Holland wird sie wiederum als Ehefrau von Otto I. von Brandenburg deklariert..?

    Adelheid heiratete Markgraf Otto I. von Brandenburg (Askanier) in vor 1176. Otto (Sohn von Markgraf Albrecht I. von Brandenburg (von Ballenstedt) (Askanier), der Bär und Markgräfin Sophie von Winzenburg) wurde geboren in 1128; gestorben am 8 Jul 1184. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. Albrecht II. von Brandenburg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1177; gestorben am 25 Feb 1220.
    2. 32. Adelheid von Brandenburg?  Graphische Anzeige der Nachkommen

  9. 20.  Margarethe von HollandMargarethe von Holland Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Florens4, 6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) gestorben in nach 1203.

    Margarethe heiratete Graf Dietrich III. (V) von Kleve in 1182. Dietrich (Sohn von Graf Dietrich II. (IV.) von Kleve und Adelheid von Sulzbach) wurde geboren in zw 1160 und 1170; gestorben in spätestens 1202. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 33. Graf Dietrich IV. (VI.) von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1185; gestorben in 13 Mai oder 26 Jun 1260.
    2. 34. Arnold II. von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1200.

  10. 21.  Mechthild von HollandMechthild von Holland Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Florens4, 6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1)

    Notizen:

    Mechthild und Arnold hatten neun Kinder, acht Söhne und eine Tochter.

    Familie/Ehepartner: Arnold von Altena. Arnold (Sohn von Graf Eberhard I. von Berg-Altena und Adelheid von Cuyk-Arnsberg) wurde geboren am vermutlich vor 1150; gestorben in 03 Mai 1206/1207 oder 1209. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 35. Friedrich von Isenberg (von Altena)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1193; gestorben am 14 Nov 1226 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE.
    2. 36. Agnes von Altena  Graphische Anzeige der Nachkommen

  11. 22.  Gräfin Adelheid von WasselGräfin Adelheid von Wassel Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Adelheid4, 7.Beatrix3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1175; gestorben am 27 Okt 1244.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1198 bis 1199, Grafschaft Ratzeburg; Gräfin (Regentin) von Ratzeburg

    Notizen:

    Name:
    In den Jahren 1187 und 1198 wurde ein Adelsgeschlecht urkundlich erwähnt, das Stellvertreter des Hildesheimer Bischofs war und den Grafentitel trug. Es benannte sich nach dem Ort Wassel und erlosch noch im 12. Jahrhundert mit Konrad II. von Wassel.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wassel

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft um die wohl im 11. Jahrhundert vom polabischen Fürsten Ratibor (Ratse) errichtete und 1062 erstmals erwähnte abodritische Gauburg war sächsisches Lehen. Sie blieb bis zu deren Aussterben im Mannesstamm mit dem schon im Kindesalter verstorbenen Bernhard III. († 1199) im Besitz der Badwiden. Durch die Heirat mit Bernhards verwitweter Mutter Adelheid von Wassel erlangte Adolf I. von Dassel im Jahre 1200 die Regentschaft, verlor diese aber schon kurze Zeit später auf Grund der Schlacht bei Waschow (25. Mai 1200 oder 1201), in der er und seine Verbündeten gegen ein Heer mecklenburgischer Vasallen des Dänenkönigs Knut VI. unterlagen.[1] Die Grafschaft kam daraufhin unter die Oberherrschaft des dänischen Königs, und dessen Bruder und Nachfolger Waldemar II. gab sie im Jahre 1202 an seinen Neffen, den Grafen Albrecht II. von Orlamünde, der als Graf von Holstein, Stormarn, Ratzeburg und Wagrien dänischer Statthalter von Nordalbingien war.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Ratzeburg

    Familie/Ehepartner: Graf Bernhard II. von Ratzeburg (Badwiden). Bernhard (Sohn von Graf Bernhard I. von Ratzeburg (Badwiden) und Margaretha von Schlawe) gestorben in 1198 in Ratzeburg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Graf Adolf I. von Dassel. Adolf (Sohn von Graf Ludolf I. von Dassel und Mechthild von Schauenburg-Holstein) wurde geboren in vor 1180; gestorben in 1224. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 37. Adelheid von Dassel  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 14 Sep 1263.

  12. 23.  Graf Ludolf II. von Hallermund (von Schwarzburg)Graf Ludolf II. von Hallermund (von Schwarzburg) Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Adelheid4, 7.Beatrix3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1180; gestorben am 15 Nov 1255; wurde beigesetzt in Kloster Loccum.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Hallermund; Graf von Hallermund
    • Wohnort: Burg Hallermund

    Notizen:

    Name:
    Urkundlich 1195

    Titel (genauer):
    Grafschaft Hallermund (auch Hallermünde oder Hallermunt) war zwischen dem 12. Jahrhundert und dem 15. Jahrhundert eine Reichsgrafschaft im hannoverschen Fürstentum Calenberg. Im 18. Jahrhundert wurde die Reichsgrafschaft wieder errichtet.
    Nachdem ein Graf von Hallermund 1191 im Dritten Kreuzzug gestorben war und die zuvor an den Bischof von Hildesheim verpfändete Burg nicht wieder eingelöst wurde,[1] fiel diese an die Grafen von Kevernburg in Schwarzburg. Sie gründeten in Hallermund eine Seitenlinie.
    Die Grafschaft bestand aus Allod und Lehensbesitz des Hochstifts Minden. Sie umfasste ein Herrschaftsgebiet von nur 55 km². Das Kerngebiet lag zwischen Springe (wo die Haller entspringt) und Nordstemmen (wo die Haller in die Leine mündet), mit dem Hauptort Eldagsen. Auch in Heinde besaßen sie einen Hof, der mit der Heirat von Agnes von Hallermund mit Henning von Wallmoden auf diesen überging. Bei Barneberg waren sie ebenfalls begütert. Herrschaftssitz war die Burg Hallermund im Kleinen Deister.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hallermund

    Wohnort:
    Die Burg Hallermund ist mit ihren spärlichen Resten ein Burgstall etwa 2,5 km südlich von Springe in der Region Hannover in Niedersachsen. Bei der 1189 erstmals erwähnten Höhenburg handelte es sich um das Herrschaftszentrum der Grafschaft Hallermund. Die zur Raubritterburg gewordene Anlage wurde 1435 bei einer Fehde geschleift und nicht mehr aufgebaut. Ihre wenigen Reste liegen innerhalb des ummauerten Sauparks Springe und sind zu den Öffnungszeiten des Parks zugänglich.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Hallermund

    Ludolf heiratete in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Gräfin Kunigunde von Pyrmont. Kunigunde wurde beigesetzt am 6 Jul 1256. [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 24.  Erzbischof Wilibrand von Schwarzburg-KäfernburgErzbischof Wilibrand von Schwarzburg-Käfernburg Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Adelheid4, 7.Beatrix3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1180; gestorben am 5 Apr 1252.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Propst zu Bibra (1209–1210) Propst von St. Nicolai zu Magdeburg (1212–1225) Dompropst (1233)
    • Titel (genauer): 1235 bis 1253, Erzbistum Magdeburg; 20. Erzbischof von Magdeburg

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Das Erzbistum Magdeburg (968 bis zur Reformation) ist ein untergegangenes historisches Bistum. Der Territorialbesitz des Bistums, das Erzstift Magdeburg, wurde 1648 in das Herzogtum Magdeburg umgewandelt und 1680 dem Kurfürsten von Brandenburg unterstellt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Erzbistum_Magdeburg



Generation: 6

  1. 25.  Herzog Otto I. von Lüneburg (von Braunschweig) (Welfen), das Kind Herzog Otto I. von Lüneburg (von Braunschweig) (Welfen), das Kind Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Wilhelm5, 8.Heinrich4, 5.Gertrud3, 3.Richenza2, 1.Gertrud1) wurde geboren in 1204; gestorben am 9 Jun 1252 in Lüneburg, Niedersachsen, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): erster Herzog von Braunschweig und Lüneburg

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Braunschweig)

    Otto I. (Otto das Kind) (* 1204; † 9. Juni 1252 in Lüneburg) aus der Familie der Welfen war seit 1235 erster Herzog von Braunschweig und Lüneburg.

    Leben
    Otto war Sohn Herzog Wilhelms von Lüneburg und der dänischen Königstochter Helena († 1233), der Tochter Waldemars I. von Dänemark. Otto war noch unmündig, als sein Vater im Jahre 1213 starb, so dass seine Mutter bis 1218 die Regierungsgeschäfte leitete, woher sich sein Beiname ableitet.[1]
    Im Jahre 1223 wurde Otto von seinem Onkel, dem Pfalzgrafen Heinrich dem Älteren († 1227), zum Erben der welfischen Allodialgüter eingesetzt. An der Schlacht bei Bornhöved am 22. Juli 1227 nahm er auf dänischer Seite teil, wie er auch ansonsten enge Beziehungen zum dänischen Hof unterhielt. Er geriet jedoch in Gefangenschaft des Grafen von Schwerin und wurde erst im Januar 1229 durch Fürsprache des englischen Königs und des Papstes freigelassen, musste dafür aber vertraglich geregelte LLösegeldverpflichtungen eingehen. In dieser Situation schien die Lage des welfischen Hauses überaus prekär, da verschiedene politische Rivalen die Situation auszunutzen versuchten.[2] Es gelang ihm aber in der Folgezeit, eine durchaus geschickte Politik zu betreiben und sowohl seinen ererbten Besitz zu konsolidieren als auch weitere Besitzungen zu erwerben. In diesem Zusammenhang kam es zum Ausgleich mit dem Erzbistum Bremen, mit dem er zuvor in Konflikt geraten war.
    Im Jahre 1235 wurde auf dem Mainzer Hoftag durch englische Vermittlung der welfisch-staufische Streit beigelegt. Otto erhielt von Kaiser Friedrich II. seine Besitzungen um Braunschweig und Lüneburg als neu geschaffenes erbliches Herzogtum. Otto förderte seine Residenz Braunschweig durch Bestätigung der Stadtrechte für die Bürger der Altstadt im Jahre 1227 („Ottonianum“). 1239/40 nahm Otto an einer sogenannten Preußenfahrt mit 700 Panzerreitern teil.
    1241 bestätigte Otto die bereits bestehenden Rechte der Stadt Hannover, wobei die Privilegierung im Rahmen seiner Politik der Herrschaftssicherung zu betrachten ist.[3] So privilegierte er auch die Städte Braunschweig, Göttingen, Osterode, Lüneburg und Münden.
    Nach dem Tod Herzog Ottos erhielt dessen ältester Sohn Albrecht das Territorium. Doch Herzog Albrecht I. konnte sich nicht gegen seinen Bruder Johann durchsetzen, so dass es im Jahre 1267 zu einer Erbteilung dieses Territoriums kam. In der neueren Forschung wird die Politik Ottos insgesamt positiv bewertet; von einer problematischen Ausgangslage aus gelang es ihm, die Stellung seines Hauses zu konsolidieren.[4]
    Der Chirurg von der Weser widmete ihm sein Manuskript Cyrurgia domini et magistri Willehelmi de Congenis mit den Worten „domino meo O. duci“.[5]

    Ehe
    Otto heiratete 1228 Mathilde, Tochter Markgraf Albrechts II. von Brandenburg.


    Literatur
    • Paul Zimmermann: Otto das Kind. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 669–675.
    • Bernd Ulrich Hucker: Otto I. das Kind. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 678 f. (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. Kohlhammer, Stuttgart 2000.
    • Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (Geschichte Niedersachsens. Bd. 2, Teil 1). Hahn, Hannover 1997, S. 518–524.
    • Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 541 f.
    Weblinks
    Commons: Otto I. (Braunschweig) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Die Welfen auf welfen.de
    Anmerkungen
    1 Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (Geschichte Niedersachsens. Bd. 2, Teil 1). Hannover 1997, S. 518.
    2 Vgl. Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (Geschichte Niedersachsens. Bd. 2, Teil 1). Hannover 1997, S. 519f.
    3 Vgl. Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (Geschichte Niedersachsens. Bd. 2, Teil 1). Hannover 1997, S. 522.
    4 Ernst Schubert (Hrsg.): Politik, Verfassung, Wirtschaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert (Geschichte Niedersachsens. Bd. 2, Teil 1). Hannover 1997, S. 524.
    5 Barbara Kössel-Luckhardt: Chirurg von der Weser. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 142.

    Otto heiratete Herzogin Mechthild von Brandenburg in 1228. Mechthild (Tochter von Albrecht II. von Brandenburg (Askanier) und Mathilde von Groitzsch) wurde geboren in 1210; gestorben am 10 Jun 1261 in Lüneburg, Niedersachsen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 38. Helene von Braunschweig  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Mrz 1223; gestorben am 6 Sep 1273; wurde beigesetzt in Franziskanerkloster, Wittenberg, Sachsen-Anhalt, DE.
    2. 39. Elisabeth von Lüneburg (von Braunschweig)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1230; gestorben am 27 Mai 1266.
    3. 40. Herzog Albrecht I. von Braunschweig-Lüneburg (Welfen), der Große  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1236; gestorben am 15 Aug 1279.
    4. 41. Herzog Johann I. von Braunschweig-Lüneburg (Welfen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1242; gestorben am 13 Dez 1277; wurde beigesetzt in Kloster St. Michaelis, Lüneburg, Niedersachsen, DE.
    5. 42. Adelheid von Lüneburg (von Braunschweig)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 12 Jun 1274 in Marburg an der Lahn, Hessen.
    6. 43. Margaretha von Braunschweig  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde beigesetzt in Zisterzienserinnenkloster in Stettin.
    7. 44. Agnes von Braunschweig-Lüneburg  Graphische Anzeige der Nachkommen

  2. 26.  Agnes von BraunschweigAgnes von Braunschweig Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Heinrich5, 8.Heinrich4, 5.Gertrud3, 3.Richenza2, 1.Gertrud1)

    Notizen:

    Agnes hatte mit Otto II. fünf Kinder.

    Familie/Ehepartner: Herzog Otto II. von Bayern (Wittelsbacher). Otto (Sohn von Herzog Ludwig I. von Bayern (Wittelsbacher), der Kelheimer und Herzogin Ludmilla von Böhmen) wurde geboren am 7 Apr 1206 in Kehlheim; gestorben am 29 Nov 1253 in Landshut, Bayern, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 45. Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1227 in Burg Trausnitz in Landshut; gestorben am 9 Okt 1273.
    2. 46. Herzog Ludwig II. von Bayern (Wittelsbacher), der Strenge  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Apr 1229 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 2 Feb 1294 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.
    3. 47. Herzog Heinrich XIII. von Bayern (Wittelsbacher)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 19 Nov 1235; gestorben am 3 Feb 1290 in Burghausen; wurde beigesetzt in Kloster Seligenthal.

  3. 27.  Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig)Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Heinrich5, 8.Heinrich4, 5.Gertrud3, 3.Richenza2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1200; gestorben am 24 Feb 1260.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Irmengard_bei_Rhein

    Die welfische Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein – auch bekannt als Irmengard von Baden (* um 1200; † 24. Februar 1260) – war Frau des Markgrafen Hermann V. von Baden. Sie brachte in die Ehe den Besitz der Stadt Pforzheim ein, die dann bis 1918 beim Haus Baden verblieb.

    Sie war die Tochter von Heinrich I. bei Rhein, des Herzogs von Braunschweig, genannt der Lange, und Enkelin Heinrichs des Löwen.
    Sie und ihr Mann sind bekannt als Förderer der Klöster in Maulbronn, Tennenbach, Herrenalb, Selz, Salem und des Stifts Backnang. Irmengard bei Rhein gilt 1245 als Gründerin des Klosters Lichtenthal in Lichtental bei Baden-Baden, der späteren Grablege der Markgrafen. Jedoch hatte sie sich beim Bau des Klosters übernommen und benötigte zur Finanzierung anschließend die Hilfe ihrer Söhne. Im März 1245 bekam sie einige Güter und Rechte geschenkt.

    „Die Brüder Hermann und Rudolph, Markgrafen von Baden, übergeben ihrer Mutter Irmengard, welche zum Seelenheil ihres verstorbenen Gemahls, des Markgrafen Hermann von Baden, und zum Nachlaß ihrer Sünden bei Beuren in der Nähe von Baden ein Frauenkloster zu bauen angefangen hatte, aber nicht hinreichend Mittel dazu besaß, das Patronatsrecht der Kirchen in Ettlingen und Baden, ihren Zehnten in Iffezheim (deciman, que nobis cedit aqud Vffinshein), die Dörfer Winden und Beuren mit allem Zubehör, zwei Höfe in Oos, einen in Eberstein und zwölf Pfund Straßburger Münze von ihren Zinsen in Selz.“ Quelle: GLA

    Dabei verschenkten die Brüder mehr, als ihnen gehörte, denn zwei Teile des Zehnts hatten die Brüder selbst an Ludwig von Liebenzell verlehnt, was zu langen Streitigkeiten führte.
    Irmengard heiratete Hermann V. von Baden um 1217, aus der Ehe mit Hermann V. gingen folgende Kinder hervor:
    • Hermann (* um 1225; † 4. Oktober 1250); später regierender Markgraf
    • Rudolf (* um 1230; † 19. November 1288); später regierender Markgraf
    • Mechthild († 1259) ∞ (4. April 1251) Graf Ulrich I. von Württemberg (* um 1222; † 25. Februar 1265), genannt der Stifter.
    • Elisabeth
    1 ∞ Graf Eberhard von Eberstein
    2 ∞ Ludwig II. von Lichtenberg.
    Im Jahre 1248 überführte Irmengard den Leichnam ihres Mannes vom Augustiner-Chorherrenstift Backnang nach Lichtental ins Kloster Lichtenthal.


    Weblinks
    • genealogie-mittelalter.de

    Irmengard heiratete Markgraf Hermann V von Baden in cir 1217. Hermann (Sohn von Markgraf Hermann IV von Baden und Markgräfin Bertha von Tübingen) gestorben am 16 Jan 1243; wurde beigesetzt in Augustiner-Chorherrenstift Backnang, dann 1248 Kloster Lichtenthal. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 48. Markgraf Hermann VI von Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1225; gestorben am 4 Okt 1250.
    2. 49. Markgraf Rudolf I von Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1230; gestorben am 19 Nov 1288.
    3. 50. Gräfin Mechthild von Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1225; gestorben in nach 1258; wurde beigesetzt in Stiftskirche Beutelsbach.
    4. 51. Elisabeth von Baden  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 28.  Graf Thomas von Le PercheGraf Thomas von Le Perche Graphische Anzeige der Nachkommen (16.Mathilde5, 8.Heinrich4, 5.Gertrud3, 3.Richenza2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1193; gestorben am 20 Mai 1217 in Schlachtfeld bei Lincoln.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Le Perche; Graf von Le Perche
    • Militär / Gefecht: 20 Mai 1217, Schlachtfeld bei Lincoln; Teilnehmer an der Schlacht bei Lincoln

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_(Perche)

    Thomas (* um 1193; † 20. Mai 1217 bei Lincoln) war Graf von Le Perche.

    Er war ein Sohn des Grafen Gottfried III. († 1202) und der Mathilde (Richenza) von Sachsen.

    Wie schon sein Vater war Thomas ein Anhänger König Philipps II. von Frankreich im Kampf gegen Johann Ohneland von England. Mit seinem Stiefvater, Enguerrand III. de Coucy, kämpfte er 1214 siegreich in der Schlacht bei Bouvines.

    Im Jahr 1216 begleitete Thomas den französischen Kronprinzen Ludwig den Löwen auf die britische Insel, um dort für den Prinzen um die englische Krone zu kämpfen. Dabei wurde Thomas von dem Prinzen 1217 mit dem Oberbefehl über ein Heer betraut, mit dem es ihm gelang die führenden Anhänger des Kindkönigs Heinrich III. in der Burg von Lincoln einzuschließen. Der Prinz selbst nahm unterdessen die Belagerung von Dover auf. Thomas gelang es aber nicht Lincoln einzunehmen, was dem Gegner die Zeit gab ein Entsatzheer unter der Führung des alten William Marshal heranzuführen. In der darauffolgenden Schlacht vor der Stadt wurde Thomas getötet, angeblich durch einen tödlichen Lanzenstoß aus einem direkten Zweikampf mit William Marshal selbst.[1] Die Niederlage von Lincoln beendeten die Ambitionen des Prinzen Ludwig auf die englische Krone, noch im selben Jahr zog er sich von der Insel zurück.

    Titel (genauer):
    Thomas war verheiratet mit Helisende von Rethel, einer Tochter des Grafen Hugo II. von Rethel. Da sie keine Kinder hatten folgte ihm sein Onkel, Bischof Wilhelm von Châlons, als Graf von Le Perche nach.

    Militär / Gefecht:
    Die Schlacht von Lincoln war ein militärischer Zusammenstoß im hochmittelalterlichen England des 13. Jahrhunderts. Sie fand am Morgen des 20. Mai 1217 in der Stadt Lincoln in Lincolnshire statt. Sie stellt den militärischen Höhepunkt des so genannten Ersten Krieges der Barone dar.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Lincoln_(1217)

    Gestorben:
    In der Schlacht gegen William Marshal vor der Stadt Lincoln wurde Thomas getötet, angeblich durch einen tödlichen Lanzenstoß aus einem direkten Zweikampf mit William Marshal selbst.

    Thomas heiratete Helisende von Rethel in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 29.  Heinrich Borwin (Burwy) II. von MecklenburgHeinrich Borwin (Burwy) II. von Mecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Mathilda5, 8.Heinrich4, 5.Gertrud3, 3.Richenza2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1170; gestorben am 5 Jun 1226.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr zu Mecklenburg (1219 bis 1226) Herr von Rostock (1225–1226)

    Notizen:

    Zitat aus: https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002930 (Seite 146, 147)

    IV. Generation.

    Kinder Heinrich Burwys I. - a. b. Nach der Geneal. Dob. hatte Heinrich Burwy zwei Söhne, Hinricum et Nicolaum; und damit stimmen die Urkunden, auch in Betreff der Reihenfolge, überein. Aber in der Zeit irrt die Genealogie, wenn sie hinzufügt: qui post mortem patris diuiserunt principatum siue dominium, ita quod Hinricus in Rostock et Nicolaus in Magnopoli, id est in Mychelenborgh, tenuit dominium et principatum. (Deshalb setzt Kirchberg p. 765 ihre Landestheilung ins Jahr 1228, obwohl er hernach (p. 766) gesteht, daß er die Todesjahre der beiden Brüder nicht finden könne). Heinrich erscheint in Urkunden seit 1219 [U.=B. I, U. 258] meistens als Herr zu Rostock [z. B. I, 278, 396 u. s. w., Heinricus Burwinus dei gra. dominus in Rozstoc nur in U. 319], bisweilen auch als Herr zu Werle [U. 283 (1222): Hinricus de Werla, Burwini filius; U. 298 (1223): dns. Hinricus de Werle junior, vgl. 317]; Nicolaus dagegen heißt regelmäßig Herr zu Meklenburg [nur U. 298 (1223): dns. Nicolaus de Gadebusk, nach seiner Residenz]. Beide werden als des Vaters Mitregenten genannt. Nicolaus kommt als consentirend zuletzt 1225 vor [U. 315], sein Tod ward - nach dem Annivers. Amelungesb. am IV. kal. Oct. 28. Septbr. - durch einen Sturz in der Burg zu Gadebusch (Gen. Dob., Necrol. Dob.) herbeigeführt (viel sich da zu Godebus zu Tode mit dem lugenhus, Kirchberg p. 765; cadens moritur in castro Godebuz van deme loghenhuse, Parchimsche Stammtafel). Dies muß am 28. Septbr. 1225 geschehen sein. Denn sein Bruder Heinrich († 5. Juni 1226) hat noch "vor seines Brudern Nicolai seele" (zum Gute des Klosters Dobbertin) "gegeben das Dorf Lomene" [U.=B. I, 343]: auch spricht Kaiser Friedrich II. im Juni 1226 [U.=B. I, 322] nur noch de tota terra Buruwini et ejus filii (nicht filiorum). - Uebrigens starb auch Heinrich schon um diese Zeit, nämlich 1226, am 5. Juni (non. Jun., Amelungsb. Anniversarium; in die Bonifacii, M. U.=B. II, 1438; dagegen II. non. - 4. Juni im Necrol. Lunebg.); nachdem er am 3. Juni zu Güstrow in Anwesenheit seines Vaters die Stiftungsurkunde der Collegiatkirche St. Cäcilien gegeben hatte [U.=B. I, 324]. Richtig wird in den Ann. Stad. (z. J. 1226) bemerkt, daß dem (am 28. Jan. 1227 verstorbenen) Fürsten Heinrich Burwy I. die 4 Söhne Heinrich Burwys II. succedierten.

    Von den Brüdern Heinrich Burwy II. und Nicolaus bemerkt Kirchberg p. 766: sy sint doch zu Doberan beyde begrabin sundir wan. - Daneben kann Marschalcks Bericht (II, 42) von Heinrich Burwy II.: templum cum uiris ordinis canonici in urbe Gustroina in honorem diuae Ceciliae incoepit, in cuius olim die festo tota Vandalornm regio fidem agnonit christianam (?), in quo templo et tumulatus est anno millesimo ducentesimo duodeuigesimo (!), der vielleicht auf Güstrowscher Tradition beruhet, keine Beachtung finden. Dennoch mag er dazu Veranlassung gegeben haben, daß Herzog Ulrich das schöne Kenotaph für Heinrich Burwy II. im Güstrowschen Dom herstellen ließ.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Borwin_II._(Mecklenburg)

    Heinrich Borwin II., auch Heinrich Burwy II. (* um 1170; † 5. Juni 1226[1]) aus dem Geschlecht der Niklotiden, war Herr zu Mecklenburg von 1219 bis 1226 und Herr von Rostock (1225–1226).

    Leben und Wirken
    Heinrich Borwin II. war ein Sohn des Heinrich Borwin I. und der Mathilde von Sachsen, einer außerehelichen Tochter Heinrichs des Löwen.[2] 1200 heiratete er Christine, deren Herkunft nicht endgültig geklärt ist. In einigen Quellen heißt sie Chriistine von Schottland († nach dem 20. Mai 1248) und ist die Tochter König Wilhelms I. von Schottland.[3][4] In anderen Quellen handelt es sich um Christine von Schweden, eine Tochter Sverkers II. von Schweden.[5] Heinrich Borwin II. war ein Enkel des slawischen Fürsten Pribislaw. Als er im Jahr 1226 in Güstrow starb, wurde das Land von seinen vier Söhnen gemeinsam verwaltet. Im Jahr 1234 kam es zum Bruch und das Fürstentum wurde in der Ersten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung aufgeteilt. So entstanden die Teilfürstentümer (Herrschaften) Werle, Parchim-Richenberg, Rostock und Mecklenburg.

    Kinder
    • Johann I., der Theologe, Herr zu Mecklenburg (1227–1264)
    • Nikolaus I., Herr zu Werle (1227–1277)
    • Heinrich Borwin III., Herr zu Rostock (1227–1277)
    • Pribislaw I., Herr zu Parchim (1227–1256), † 1272
    • Margarete († nach dem 18. August 1267) ∞ um 1230 Grafen Günzel III. von Schwerin
    • Mechtild († nach dem 23. November 1270) ∞ 1229 Sambor II., Herzog von Pommerellen in Liebschau


    Weblinks
     Commons: Heinrich Borwin II. (Mecklenburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur über Heinrich Borwin II. in der Landesbibliographie MV
    • Friedrich Wigger: Stammtafel des Hauses Mecklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 50 (1885), S. 111–326 (Volltext)
    • Foundations for Medieval Genealogy
    Anmerkungen
    1 Das Sterbedatum folgt Friedrich Wigger (1885, S. 146), der gemeinhin als verlässlichste Quelle zur mecklenburgischen Fürstengenealogie gilt. Die Literatur liefert zahlreiche abweichende Angaben.
    2 Ahnentafel des Hauses Mecklenburg
    3 Ahnentafel Christine von Schottland
    4 Ahnentafel der schottischen Könige (engl.)
    5 Hinweis auf Christine von Schweden

    Heinrich heiratete Christine in 1200. Christine (Tochter von König Wilhelm I. von Schottland, der Löwe ) gestorben in nach 20 Mai 1248. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 52. Fürst Johann I. von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1211; gestorben am 1 Aug 1264; wurde beigesetzt in Münster, Doberan .
    2. 53. Nikolaus I. von Werle (von Mecklenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1210; gestorben am 14 Mai 1277.
    3. 54. Fürst Pribislaw I. von Parchim-Richenberg (von Mecklenburg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 15 Feb und 03 Jun 1224; gestorben in nach 12 Feb 1275.
    4. 55. Mathilde (Mechthildis) von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1270.

  6. 30.  Graf Florens (Floris) IV. von Holland (von Zeeland) (Gerulfinger)Graf Florens (Floris) IV. von Holland (von Zeeland) (Gerulfinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Wilhelm5, 9.Florens4, 6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) wurde geboren am 24 Jun 1210; gestorben am 13 Jul 1234.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Holland und Zeeland

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Florens_IV._(Holland)

    Florens (Floris) IV. von Holland-Seeland (* 24. Juni 1210; † 13. Juli 1234) war Graf von Holland und Zeeland.

    Leben
    Er war der Sohn des Grafen Wilhelm I. (* 1174; † 4. Februar 1222) und Adelheid von Geldern (* 1180).
    Florens IV. wurde unter der Vormundschaft seiner Onkel 1222 der Nachfolger seines Vaters. Er eroberte in einigen Schlachten die Gebiete Zeeland von Flandern zurück und kurzfristig auch das so genannte Reichsflandern. Für Seeland aber musste er weiterhin die Hoheit Flanderns anerkennen.
    Unter seiner Regierung erschien 1229 die erste Urkunde in niederländischer Sprache in Holland.
    Dem Erzbischof von Bremen half er gegen die Stedinger Bauern. So kämpfte er 1234 in der Schlacht bei Altenesch mit. Kurz nach dieser Schlacht wurde zur Feier des Sieges in Noyon/Corbie ein Turnier gegeben. Dabei fiel er gegen seinen Turniergegner Graf Philipp von Clermont, der ebenfalls fiel.

    Ehe
    1224 heiratete er Mathilde von Brabant (* 1195; † 21. Dezember 1267), Tochter des Herzogs Heinrich I. und Witwe des welfischen Pfalzgrafen Heinrich II. bei Rhein († 1214).


    Literatur
    • P. L. Müller: Florenz IV. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 126.
    Weblinks
    Commons: Floris IV of Holland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Florens heiratete Mathilde von Brabant in 1224. Mathilde (Tochter von Herzog Heinrich I. von Brabant (Löwen) und Mathilda von Elsass (von Flandern)) wurde geboren in 1195; gestorben am 21 Dez 1267. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 56. Graf Wilhelm II. von Holland (Gerulfinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am ? Feb 1228; gestorben am 28 Jan 1256 in Hoogwoud, Opmeer, Holland.
    2. 57. Adelheid von Holland  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1230; gestorben in 1284.
    3. 58. Margarete von Holland (von Henneberg)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1234; gestorben am 26 Mrz 1276 in Loosduinen; wurde beigesetzt in Kirche der Abtei von Loosduinen.

  7. 31.  Albrecht II. von Brandenburg (Askanier)Albrecht II. von Brandenburg (Askanier) Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Adelheid5, 9.Florens4, 6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) wurde geboren in vor 1177; gestorben am 25 Feb 1220.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_II._(Brandenburg)

    Albrecht II. (* vor 1177; † 25. Februar 1220) war Markgraf von Brandenburg (1205–1220).

    Leben
    Der Askanier Albrecht II. war der jüngste Sohn von Otto I. und der polnischen Herzogstochter Judith von Polen (oder Ada von Holland, siehe Diskussion) sowie Enkel von Albrecht dem Bären, dem Gründer der Mark Brandenburg im Jahr 1157.
    Albrecht II. übernahm 1205 die Markgrafschaft nach dem Tod seines ältesten Bruders Otto II.
    Seit 1184 war Albrecht II. Graf von Arneburg in der von Otto II. beanspruchten und zu Brandenburg gehörenden Altmark. Als solcher wurde er 1194 von Otto aus ungeklärten Gründen zeitweilig inhaftiert, nahm dann am Dritten Kreuzzug (1189–1192) teil und war bei der Gründungsversammlung des Deutschen Ordens 1198 in Akkon anwesend. In den Thronstreitigkeiten zwischen Staufern und Welfen Anfang des 13. Jahrhunderts unterstützte Albrecht – zunächst wie sein Bruder Otto vor ihm – den Staufer König Philipp von Schwaben; nach dessen Ermordung 1208 ging er zu den Welfen über, da Kaiser Otto IV. ihm Unterstützung in der Sicherung der Markgrafschaft Brandenburg gegen die Dänen zusagte, die er 1212 urkundlich bestätigte.
    In dieser Zeit war Albrecht immer wieder in Streitigkeiten mit Erzbischof Albrecht I. von Magdeburg verwickelt. Zudem spielte er eine wichtige Rolle im Brandenburger Zehntstreit.
    Albrecht II. sicherte die Regionen von Teltow, Prignitz und Teile der Uckermark endgültig für die Mark Brandenburg, verlor allerdings Pommern.
    Gilt der Großvater Albrecht der Bär als Gründer der Mark Brandenburg und der Vater Otto I. als Förderer und Lenker der Siedlungsbewegung, resümiert Stephan Warnatsch zu den Söhnen:
    „[Sie] trieben den eingeleiteten Territorialisierungsprozeß fort und begannen ab dem Ende des 12. Jahrhunderts, als im Zuge der Ostbewegung der Zuzug von Siedlern immer stärker anwuchs und damit viel mehr ««««««««Personal»»»»»»»» für den Landesausbau zur Verfügung stand, in die Lande Ruppin und vor allem Barnim und Teltow auszugreifen. Darüber hinaus waren die Oder und die südliche Uckermark Ziele des askanischen Expansionsbestrebens. Überall aber geriet man dabei mit den Ansprüchen konkurrierender Fürsten in Konflikt.“[1]
    Bei seinem Tod waren seine beiden Söhne noch unmündig. Die Lehnsvormundschaft übernahm zunächst Erzbischof Albrecht von Magdeburg, ab 1221 die Mutter, Gräfin Mathilde. Seit ihrem Tod im Jahre 1225 führten die Brüder die Markgrafschaft gemeinsam.

    Ehe und Nachkommen
    Verheiratet war Albrecht seit 1205 mit Mathilde von Groitzsch (1185–1225), Tochter des Grafen Konrad II. (Lausitz) aus dem Geschlecht der Wettiner, und der polnischen Herzogstochter Elisabeth aus dem Geschlecht der Piasten. Mit ihr hatte er vier Kinder:
    • Johann I. (* ca. 1213; † 4. April 1266)
    • Otto III. der Fromme (* 1215; † 9. Oktober 1267)
    • Mechthild (*?; † 10. Juni 1261), ∞ 1228 Welfenherzog Otto I. von Lüneburg (* 1204; † 1252), auch Otto das Kind genannt
    • Elisabeth (* 1207; † 19. November 1231),[2] ∞ 1228 Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen (* 1201; † 1247)

    Denkmal Albrecht II. in der Berliner Siegesallee
    Das Denkmal Albrechts stand in der ehemaligen Siegesallee im Tiergarten in Berlin, dem 1895 von Kaiser Wilhelm II. in Auftrag gegebenen „Prachtboulevard“ mit Denkmälern aus der Geschichte Brandenburgs und Preußens. Unter der Leitung von Reinholold Begas schufen zwischen 1895 und 1901 insgesamt 27 Bildhauer 32 Standbilder der Brandenburger und Preußischen Herrscher von jeweils 2,75 m Höhe. Jedes Standbild wurde flankiert von zwei kleineren Büsten mit der Darstellung von Personen, die im Leben des jeweiligen Herrschers oder für die Geschichte Brandenburgs/Preußens eine wichtige Rolle gespielt hatten.
    Bei der Denkmalgruppe 4 waren das die Büsten von Eike von Repgow, dem Verfasser des Sachsenspiegels, und von Hermann von Salza, Hochmeister des Deutschen Ordens. Wie die Teilnahme Albrechts an dessen Gründungsversammlung zeigt (siehe oben), hatte er zum Deutschritterorden eine enge Beziehung gewonnen, die in der gleichen politischen Zielsetzung hinsichtlich der Ostgebiete begründet lag. Hermann von Salza hatte er bereits auf dem Palästinakreuzzug kennengelernt und die Beziehung zeitlebens vertieft – die Wahl der Nebenfigur soll diese Beziehung ausdrücken.
    Zu Eike von Repgow standen laut Mitteilung von Gustav Albrecht weder Albrecht II. noch die Mark Brandenburg in Verbindung. Die Wahl der Nebenfigur ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass der Sachsenspiegel als das bedeutendste Rechtsbuch des deutschen Mittelalters großen Einfluss auch auf Brandenburg und Norddeutschland hatte. Allerdings hatte Eike eine enge Verbindung zum Haus der Askanier, denn er stand im Dienst von Heinrich I., Fürst von Anhalt.
    Bildhauer der Denkmalgruppe war Johannes Boese (1856–1917). Die Enthüllung fand am 22. März 1898 statt.
    Das Denkmal Albrechts beschrieb Gustav Albrecht 1900, wie folgt:
    „Der Markgraf, im Kettenpanzer mit hochgeschlagener Kapuze, ist in kampfbereiter Stellung aufgefaßt, wie er mit gezogenem Schwerte eine Burg, vermutlich die im Jahre 1215 errichtete Grenzfeste Oderberg schützt. Das Haupt des energisch blickenden Fürsten schmückt ein schmaler Kronreif; um das mit dem märkischen Adler geschmückte Waffenhemd schlingt sich ein breiter Ziergürtel, ein langer Mantel fällt, von der Linken zusammengehalten, malerisch nach hinten herunter.“[3]



    Literatur
    • Gustav Albrecht: Markgraf Albrecht II. In: Richard George (Hrsg.): Hie gut Brandenburg alleweg! Geschichts- und Kulturbilder aus der Vergangenheit der Mark und aus Alt-Berlin bis zum Tode des Großen Kurfürsten. Verlag von W. Pauli’s Nachf., Brlin 1900
    • Helmut Assing: Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften. Böhlau Verlag, Köln 1997. ISBN 3-412-02497-X
    • Helmut Assing: Die frühen Askanier und ihre Frauen. Bernburg 2002
    • Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär – Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag, Köln 2001, ISBN 3-412-16302-3.
    • Jörg Rogge: Die Wettiner. Thorbecke Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-7995-0151-7.
    • Hans Spichalski: Heinrich Raspe IV. von Thüringen – Landgraf und Gegenkönig. Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-5288-6, S. 96 ff.
    • Stephan Warnatsch: Geschichte des Klosters Lehnin 1180–1542, Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser, Band 12.1. Lukas Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-931836-45-2 (zugleich: Berlin, Freie Universität, Dissertation, 1999).
    • Otto von Heinemann: Albrecht II. (Markgraf von Brandenburg). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 243.
    • Willy Hoppe: Albrecht II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 161 (Digitalisat).
    Einzelnachweise
    1 Warnatsch, S. 26.
    2 Genaue Daten aus: Ziegler, Anton (Hrsg.), Historische Memorabilien des In- und Auslandes, 1. Bd., Lechner’s Universitätsbuchhandlung, Wien 1846, Kapitel 82, rechte Spalte.
    3 Gustav Albrecht, S. 88 f.

    Albrecht heiratete Mathilde von Groitzsch in 1205. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 59. Markgraf Johann I. von Brandenburg (Askanier)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1213; gestorben am 4 Apt 1266.
    2. 60. Markgraf Otto III. von Brandenburg (Askanier), der Fromme  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1215; gestorben am 9 Okt 1267 in Brandenburg an der Havel, DE; wurde beigesetzt in Kirche des Strausberger Dominikanerkloster.
    3. 61. Herzogin Mechthild von Brandenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1210; gestorben am 10 Jun 1261 in Lüneburg, Niedersachsen, DE.
    4. 62. Elisabeth von Brandenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1207; gestorben am 19 Nov 1231.

  8. 32.  Adelheid von Brandenburg? Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Adelheid5, 9.Florens4, 6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1)

    Notizen:

    Zitat aus: https://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002930 (Seite 142, 143)

    2) Adelheid als Heinrich Burwys I. Gemahlin: ego Heinricus Burwinus dei gra. princeps Slavorum cum filiis meis Heinrico et Nicolao et voluntate vxoris mee Adeleidis eligentes patrocinivm beate dei genitricis Marie - [U.=B. I, 254]. Desgl. heißt es im Stiftungsbriefe für das Antonius=Hospital Tempzin vom 7. Juni 1222 [U.=B. I, 282]: Ego Borewinus diuino favore Magnipolensis dominus -, quod ego vna cum vxore mea Adelheyde filiisque meis Hinrico et Nicolao -. Der Fürst sagt an beiden Stellen nicht (wie man im 15. Jahrh. [s. Anm. zu der Urk. im U.=B.] Verstand) filiis nostris, sondern filiis meis, weil die beiden Söhne nicht Adelheids, sondern Mechthildens Söhne waren, was auch die Ann. Stad. z. J. 1164 ausdrücklich berichten. Aus der ersten Ehe stammte (nach den Altersverhältnissen) gewiß auch noch die 1222 erwähnte Tochter (s. u. Generation IV, c). - Was Adelheids Herkunft betrifft, so möchte ich annehmen, daß sie eine Tochter des Markgrafen Otto I. von Brandenburg († 1184) und seiner zweiten Gemahlin Ada (Adelheid, Tochter des Grafen Florenz III. von Holland) gewesen ist, die noch 1205 lebte (Riedel, Cod. Brand. II, 1, S. 3). Unter dieser Voraussetzung allein kann ich mir nämlich erklären, warum die Aebtissin Elisabeth zu Wienhausen (U.=B. 1, 521 [vor 1248]): Agnes dei gra. ducissa, fundatrix ecclesie in Winhusen, Elizabeth abbatissa =), die noch am 3. Jan. 1265 lebte [U.=B. II, 1031) und ins Nekrologium von Wienhausen zum 10. Febr. als religiosa domina Elyzabeth de Wenden, quarta abbatissa hujus monasterii Wynhusen, eingetragen ist, von der Herzogin Mechthild von Braunschweig als ihre Blutsverwandte bezeichnet werden konnte. [U.=B. 11, 712: Dei gra. M. ducissa de Brunswich ac domina in Luneburg consanguinee sue abbatisse totique conuentui in Winhusen salutem.]

    Name:
    genannt 1219, 1223

    Geburt:
    Filiation der Adelheid laut Wigger, im Bericht über Otto I. wird sie nicht erwähnt..?

    Familie/Ehepartner: Herr Heinrich Borwin I. (Buruwe) von Mecklenburg. Heinrich (Sohn von Fürst Pribislaw (Mecklenburg) und Woizlawa (Woislava)) wurde geboren in vor 1150; gestorben am 28 Jan 1227. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 63. Äbtissin Elisabeth von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1261.

  9. 33.  Graf Dietrich IV. (VI.) von KleveGraf Dietrich IV. (VI.) von Kleve Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Margarethe5, 9.Florens4, 6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) wurde geboren in cir 1185; gestorben in 13 Mai oder 26 Jun 1260.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: cir 1225, Burg Kranenburg; Erbaut die Burg https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Kranenburg
    • Titel (genauer): etwa 1202 bis 1260, Grafschaft Kleve; Graf von Kleve https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Kleve

    Notizen:

    Dietrich IV./VI. von Kleve (* um 1185; † 13. Mai oder 26. Juni 1260) (auch: Dietrich Nust) war einziger Sohn des Grafen Dietrich III./V. von Kleve und der Margarethe von Holland, Tochter von Graf Florenz III. Er war Graf von Kleve von etwa 1202 bis 1260. Während er in der älteren Forschung als Dietrich VI. (gelegentlich auch als Dietrich V.) bezeichnet wird, wird er in der jüngeren, auf Kraus basierenden Forschung, als Dietrich IV. gezählt.

    Leben
    Dietrich folgte minderjährig seinem Vater und wurde der eigentliche Gründer des Territorialstaates Kleve. Er förderte sehr die Besiedlung des Landes und gründete Burgen und Städte, unter anderem Wesel, Kleve, Kalkar und Grieth. Er ging im deutscschen Thronstreit erst 1214 endgültig über zum späteren Kaiser Friedrich II. und bekam von ihm alle Lehen bestätigt. Im Jahr 1203 griff er im Erbkrieg in Holland zugunsten seiner Nichte Adelheid (Ada) ein, ohne ihr eigentlich helfen zu können. EEr gehörte mit zur Opposition gegen Engelbert I. von Köln, ohne an dessen Ermordung 1225 beteiligt gewesen zu sein. Er unterstützte den Erzbischof von Bremen bei dessen „Kreuzzug“ gegen die Stedinger Bauern, machte 1234 die Schlacht bei Altenesch mit und blieb wie die anderen Großen von Westfalen im Gegensatz zu den Erzbischöfen von Köln. Er unterstützte 1247 König Wilhelm von Holland, der ihm alle Reichslehen bestätigte. Er griff 1248 in den Flandern-Erbkrieg gegen das Haus Dampierre-Namur ein, gewann unter anderem Gahlen, Castrop, Mengede bei Dortmund, Hülchrath bei Neuss und die Vogtei von Willibrord in Wesel und Dinslaken und festigte die Position des Hauses am Niederrhein[1]. Nach dem frühen Tod seines Sohnes Dietrich primogenitus teilte Graf Dietrich die Herrschaft 1255 unter seine verbliebenen Söhne Dietrich V./VII. und Dietrich Luf auf, die aus seiner zweiten Ehe mit Hedwig von Meißen stammten. Seine Tochter Agnes (~ 1232 – ~ 1. August 1285) heiratete Bernhard IV. zur Lippe. Kurz vor seinem Tod ließ Dietrich die Burg Monterberg bei Kalkar wiederaufbauen.

    Literatur
    • Dieter Kastner: Die Territorialpolitik der Grafen von Kleve, Düsseldorf 1972 (= Veröffentlichungen des historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere das alte Erzbistum Köln 11).
    • Thomas R. Kraus: Studien zur Frühgeschichte der Grafen von Kleve und der Entstehung der klevischen Landesherrschaft, in: Rheinische Vierteljahrsblätter 46 (1982), S. 1–47. ISSN 0035-4473
    Quellen
    1 Genealogie Mittelalter Graf Dietrich V. von Kleve http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/kleve_grafen_von/dietrich_5_nust_graf_von_kleve_+_1260.html am 24. Februar 2007
    Weblinks
    • Biographie im Portal Rheinische Geschichte

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_IV./VI._(Kleve)

    Name:
    Das Herzogtum Kleve (auch Cleve) war ein Territorium des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation im Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis zu beiden Seiten des Rheins zwischen dem Fürstbistum Münster, dem Reichsstift Essen, den Herzogtümern Berg, Jülich und Geldern sowie dem Kurfürstentum Köln gelegen. Kleve bestand seit etwa 1020 als Grafschaft und wurde 1417 zum Herzogtum erhoben. Der Sitz des Herrschers war die Schwanenburg in der Stadt Kleve, zeitweise auch Burg Monterberg bei Kalkar. Ab 1614 gehörte das Herzogtum zu Brandenburg-Preußen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Kleve

    Besitz:
    Die Burg Kranenburg, auch Crainichenburg op den Hoff, Ailderborgh, Alde Börg genannt, ist eine abgegangene Burg in der Gemeinde Kranenburg in Nordrhein-Westfalen. Eigentlich sind es zwei Burgen. Die Alde Börg, eine Motte (Turmhügelburg) aus dem 13. Jahrhundert, die der Stadt Kranenburg ihren Namen verlieh und das später errichtete Stadtschloss aus Backstein, welches einst an der Nordseite des historischen Stadtkerns stand. Oberirdisch ist von den Gebäuden nichts mehr erhalten. Beide wurden erst nach Ausgrabungen wieder entdeckt.
    Als Erbauer wird in neueren Quellen Graf Dietrich IV. (1185–1260) genannt. Dietrich Luf I., sein jüngerer Sohn, verwaltete das Gebiet. Mit der Burg erhielt die Ansiedlung am Reyerbruch in den folgenden Jahrzehnten Stadtrechte. In einer Urkunde von 1270 fand die „Crainichenburg“ im „op den Hoff“ erstmals Erwähnung. 1297 wurde sie vertraglich dem Graf von Kleve vom Stift Zyffich als eigenständiges Lehen zugesprochen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Kranenburg

    Familie/Ehepartner: Nicht klar ?. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 64. Dietrich primogenitus von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1214/15.
    2. 65. Margarete von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 10 Sep 1251.

    Familie/Ehepartner: Hedwig von Meissen (Weissenfels). Hedwig (Tochter von Markgraf Dietrich von Meissen (Wettiner) und Jutta von Thüringen (Ludowinger)) gestorben in 1249. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 66. Graf Dietrich V. (VII.) von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1226; gestorben in 1275.
    2. 67. Dietrich Luv I. von Kleve  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1228; gestorben in 1277.

  10. 34.  Arnold II. von KleveArnold II. von Kleve Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Margarethe5, 9.Florens4, 6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) gestorben in vor 1200.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ca 1193-1200, Grafschaft Kleve; Während der Abwesenheit seines Bruders Graf Dietrich III./V. von Kleve, der am Kreuzzug teilnahm, regierte Arnold stellvertretend die Grafschaft Kleve.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_II._(Kleve)

    Arnold II. (Kleve)

    Arnold II. von Kleve († vor 1200) regierte um 1189 bis 1200 in Stellvertretung seines älteren Bruders Graf Dietrich III./V. von Kleve die Grafschaft Kleve.

    Leben
    Arnold von Kleve war ein jüngerer Sohn Graf Dietrichs II./IV. von Kleve und der Adelheid von Sulzbach. Urkundlich bezeugt ist er zwischen 1188 und 1198. Vor 1191 heiratete er Adelheid von Heinsberg, mit der er die Klever Seitenlinie von Heinsberg begründete. Bekannt sind ihre Kinder Dietrich († 1228), Arnold († 1218) und Agnes. Während der Abwesenheit seines Bruders Graf Dietrich III./V. von Kleve, der am Kreuzzug teilnahm, regierte Arnold stellvertretend die Grafschaft Kleve. Im Jahr 1200 war Arnold vermutlich bereits verstorben.

    Mehr unter dem Link oben..


  11. 35.  Friedrich von Isenberg (von Altena)Friedrich von Isenberg (von Altena) Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Mechthild5, 9.Florens4, 6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) wurde geboren in vor 1193; gestorben am 14 Nov 1226 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Isenberg; Graf von Isenberg
    • Wohnort: Burg Isenburg, Hattingen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Berg

    Zweig Altena-Isenberg-Limburg

    Entwicklung
    Arnold von Altena, der ältere Sohn Eberhards, ließ die Isenburg bei Hattingen errichten und begründete die Linie Isenberg, zu deren Besitz das Gebiet der späteren Grafschaft Limburg gehörte. Arnolds Sohn aus der Ehe mit Mechtild zu Styrum war Friedrich von Isenberg, der 1225 einen Überfall auf seinen Onkel 2. Grades, den Erzbischof Engelbert I. von Köln, anzettelte, bei dem dieser erschlagen wurde. Dafür wurde Friedrich hingerichtet. Dessen Sohn, Graf Dietrich von Altena-Isenberg (* um 1215; † 1301), setzte mit Hilfe seines Onkels, Herzog Heinrich IV. von Limburg, der durch Engelberts Tod Graf von Berg wurde, seine Erbansprüche in den Isenberger Wirren militärisch durch und erhielt 1242 einen kleinen Teil des väterlichen Territoriums zwischen Ruhr, Lenne und Hönne. Er nannte sein dortiges Schloss Limburg und sich selbst danach auch Graf von Limburg, in Erinnerung an die Familie seiner Mutter Sophie aus dem Hause der Herzöge von Limburg und Niederlothringen, vielleicht auch zur vorsorglichen Begründung von Erbansprüchen. Denn das Herzoghaus erlosch 1283, was den Limburger Erbfolgestreit auslöste, in den Dietrich verwickelt war. Herzog Johann I. von Brabant stürmte dabei 1288 die Hohenlimburg und zwang Dietrich mit seiner Familie zur Flucht nach Styrum, wo dieser gemeinsam mit seinem Sohn Eberhard ein altes königliches Hofgut besaß, auf dem er 1289 ein erstes Burghaus mit Befestigung errichtete, das Schloss Styrum. In der Herrschaft Styrum und auf Schloss Broich bildeten sich im 13. und 14. Jahrhundert die Nebenlinien der Grafen von Limburg-Stirum und der Grafen von Limburg-Broich (letztere 1372 erloschen).

    Titel (genauer):
    Die Grafen von Isenberg waren eine Nebenlinie der Grafen von Altena-Berg.
    Um das Jahr 1175 kam es zu Konflikten zwischen Arnold und Friedrich von Altena um das Erbe des Vaters Everhard von Altena. In der Folge kam es zur Spaltung in die Linien Altena-Isenberg und Altena-Mark.
    Graf Arnold von Altena, der zunächst die Burg Nienbrügge als Hauptsitz besaß, ließ vor dem Jahr 1200 in der Nähe von Hattingen die Burg Isenberg errichten. Diese hatte verschiedene Funktionen. Sie war einerseits Landesburg des Erzstifts Köln wie auch Sitz der Grafen von Isenberg. Nach dieser Burg hat sich Arnold später auch benannt. Die Grafen von Isenberg hatten neben ihrem verstreuten Allodialbesitz die Vogtei über die Güter des Stift Essen inne. Außerdem hatten sie wichtige Ortsvogteien für das Kloster Werden inne.
    Der bekannteste Vertreter der Familie war Graf Friedrich von Isenberg, verheiratet mit Sophie von Limburg. Nach einer von ihm 1221 veranlassten Vogteirolle besaß er 36 Oberhöfe mit 1440 Bauernhöfen in mehr als 900 Orten.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Isenberg_(Adelsgeschlecht)



    Zweig Altena-Isenberg-Limburg

    Entwicklung
    Arnold von Altena, der ältere Sohn Eberhards, ließ die Isenburg bei Hattingen errichten und begründete die Linie Isenberg, zu deren Besitz das Gebiet der späteren Grafschaft Limburg gehörte. Arnolds Sohn aus der Ehe mit Mechtild zu Styrum war Friedrich von Isenberg, der 1225 einen Überfall auf seinen Onkel 2. Grades, den Erzbischof Engelbert I. von Köln, anzettelte, bei dem dieser erschlagen wurde. Dafür wurde Friedrich hingerichtet. Dessen Sohn, Graf Dietrich von Altena-Isenberg (* um 1215; † 1301), setzte mit Hilfe seines Onkels, Herzog Heinrich IV. von Limburg, der durch Engelberts Tod Graf von Berg wurde, seine Erbansprüche in den Isenberger Wirren militärisch durch und erhielt 1242 einen kleinen Teil des väterlichen Territoriums zwischen Ruhr, Lenne und Hönne. Er nannte sein dortiges Schloss Limburg und sich selbst danach auch Graf von Limburg, in Erinnerung an die Familie seiner Mutter Sophie aus dem Hause der Herzöge von Limburg und Niederlothringen, vielleicht auch zur vorsorglichen Begründung von Erbansprüchen. Denn das Herzoghaus erlosch 1283, was den Limburger Erbfolgestreit auslöste, in den Dietrich verwickelt war. Herzog Johann I. von Brabant stürmte dabei 1288 die Hohenlimburg und zwang Dietrich mit seiner Familie zur Flucht nach Styrum, wo dieser gemeinsam mit seinem Sohn Eberhard ein altes königliches Hofgut besaß, auf dem er 1289 ein erstes Burghaus mit Befestigung errichtete, das Schloss Styrum. In der Herrschaft Styrum und auf Schloss Broich bildeten sich im 13. und 14. Jahrhundert die Nebenlinien der Grafen von Limburg-Stirum und der Grafen von Limburg-Broich (letztere 1372 erloschen).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Berg

    Wohnort:
    Die Isenburg in Hattingen, in alten Urkunden Burg Isenberg genannt, wurde für Arnold von Altena (1173–1209) auf dem Isenberg westlich der Stadt in den Jahren 1193 bis 1199 errichtet. 1225 zerstört, ist die Spornburg heute als Ruine auf einem steilen Felssporn oberhalb der Hattinger Ruhrschleife erhalten. Innerhalb der Ruinen steht das Landhaus Custodis aus dem 19. Jahrhundert.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Isenburg_(Hattingen)

    Gestorben:
    Hingerichtet:
    Wegen des Mordes an seinem Onkel 2. Grades, dem Erzbischof Engelbert, zu Köln gerädert.

    Friedrich heiratete Sophie von Limburg in cir 1214. Sophie (Tochter von Herzog Walram IV. von Limburg und Kunigunde von Monschau) gestorben in 1226. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 68. Dietrich (Diderik) von Isenberg (von Altena)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1215; gestorben am 1299 oder 1301.
    2. 69. Sophie von Isenberg (von Altena)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1292.
    3. 70. von Isenberg (von Altena)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  12. 36.  Agnes von AltenaAgnes von Altena Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Mechthild5, 9.Florens4, 6.Sophie3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1)

    Familie/Ehepartner: Graf Christian II. von Oldenburg. Christian (Sohn von Graf Moritz I. von Oldenburg und Salome von Hochstaden-Wickrath) wurde geboren in vor 1209; gestorben in 1233. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 71. Graf Johann I. von Oldenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1204; gestorben in cir 1270.

  13. 37.  Adelheid von DasselAdelheid von Dassel Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Adelheid5, 11.Adelheid4, 7.Beatrix3, 4.Gertrud2, 1.Gertrud1) gestorben am 14 Sep 1263.

    Familie/Ehepartner: Jens Jakobsen Galen. Jens gestorben in 1240 in Sorø. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 72. Hedwig Johannsdotter Galen (Jakobsson)  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Adelheid heiratete Graf Ludwig von Ravensberg in vor 6 Mai 1244. Ludwig (Sohn von Graf Hermann II. von Ravensberg und Jutta von Thüringen) gestorben am 15 Jan 1249. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 73. Graf Otto III. von Ravensberg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1246; gestorben am 25 Mrz 1305; wurde beigesetzt in Stiftskirche (Kanonikerstift), Bielefeld.