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Graf Amadeus II. von Savoyen (Maurienne)

Graf Amadeus II. von Savoyen (Maurienne)

männlich 1050 - 1080  (30 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Graf Amadeus II. von Savoyen (Maurienne)Graf Amadeus II. von Savoyen (Maurienne) wurde geboren in cir 1050; gestorben am 26 Jan 1080.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft, Herzogtum Savoyen; Graf von Savoyen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_II._(Savoyen)

    Amadeus II. (* um 1050; † 26. Januar 1080) war Graf von Savoyen und ein Sohn von Graf Otto von Savoyen und dessen Frau Adelheid von Susa-Turin[1]

    Leben
    Amadeus stand unter starkem Einfluss seiner Mutter Adelheid und war mit Johanna von Genf verheiratet.[2]


    Literatur
    • Marie José: Das Haus Savoyen. Von den Ursprüngen bis zum roten Grafen. Stiftung Pro Castellione, Niedergesteln 1994.
    Einzelnachweise
    1 C. W. Previte Orton: The problem of the two Humberts. In: The Early History of the House of Savoy. 1000–1233.(books.google.de – Stammtafel S. 66. oder S. 480.)
    2 Amadeus II. Graf von Savoyen † 1080. manfred-hiebl.de, abgerufen am 22. November 2015.

    Name:
    Amadeus stand unter starkem Einfluss seiner Mutter Adelheid..

    Titel (genauer):
    Im Jahr 838 kam die Sapaudia an Hochburgund, gehörte dann ab 934 zum Königreich Burgund und kam mit diesem 1032 zum Heiligen Römischen Reich.
    In dieser Zeit bildete das Land zwischen Rhône und Alpenhauptkamm, Provence und Genfersee die Grafschaft Vienne, die 1023 dem Erzbischof von Vienne gegeben worden war; dieser spaltete von seinem neuen Besitz zwei Lehen ab, von denen er das nördliche, Maurienne (Chablais, das Tal der oberen Isère und das obere Wallis), Humbert I. mit den weißen Händen anvertraute; dieser hatte kurz zuvor (1025) das Aostatal erworben, sein Sohn bekam durch Heirat die Markgrafschaft Turin in seinen Besitz.
    Die neuen Herren nannten sich seit 1125 Grafen von Savoyen und entledigten sich bald ihres kirchlichen Lehnsherren. Nach dem Erwerb Pinerolos und Chambérys 1232 wurde Letzteres zur Hauptstadt Savoyens gemacht. 1268/1269 eroberte Savoyen das Waadtland.
    Zitat vom Sep 2023 aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Savoyen

    Familie/Ehepartner: Johanna von Genf. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Humbert II. von Maurienne (Savoyen), der Dicke  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1060 in Carignano; gestorben am 14 Okt 1103 in Moûtiers; wurde beigesetzt in Cathédrale Saint-Pierre de Moûtiers.
    2. 3. Adelheid von Maurienne (Savoyen)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 4. Auxilia von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  Humbert II. von Maurienne (Savoyen), der Dicke Humbert II. von Maurienne (Savoyen), der Dicke Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1060 in Carignano; gestorben am 14 Okt 1103 in Moûtiers; wurde beigesetzt in Cathédrale Saint-Pierre de Moûtiers.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Französischer Name: Humbert II de Maurienne ou dit plus couramment Humbert II de Savoie, dit le Renforcé (parfois le Gros)
    • Titel (genauer): Graf von Maurienne (der sechste), Herr über Bugey, Aosta und Chablais, Markgraf von Susa (von 1078 bis 1080), Graf von Savoyen
    • Titel (genauer): Count of Savoy (from 1080 until his death in 1103)
    • Titel (genauer): Umberto II, nicknamed the Fat
    • Titel (genauer): Comte en Maurienne (le sixième ), Seigneur du Bugey, d'Aoste et du Chablais, Marquis de Suse (v. 1078-1080).

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Humbert_II,_Count_of_Savoy

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Humbert_II_de_Savoie



    https://de.wikipedia.org/wiki/Humbert_II._(Savoyen)

    Humbert II. von Maurienne oder von Savoyen, genannt der Starke oder der Dicke (* um 1060 in Carignano; † 14. Oktober 1103 in Moutier, Frankreich[1]) war Graf von Savoyen und der einzige Sohn von Amadeus II. und dessen Frau Johanna von Genf.[2]

    Leben
    Humbert II. war der sechste Graf von Maurienne, auch Herr über Bugey, Aosta und Chablais sowie von 1078 bis 1080 Markgraf von Susa und als Sohn von Amadeus II. auch Graf von Savoyen. Er hatte zunächst wohl die Absicht sich am Ersten Kreuzzug zu beteiligen[3] hielt sich jedoch in den Jahren 1098 und 1100 in seiner Heimat auf und starb am 18. September 1103. Er war mit Gisela, einer Tochter des Grafen Wilhelm I. von Burgund verheiratet mit der er mehrere Kinder hatte.[2]

    Humberts Bündnispolitik richtete sich nach Frankreich aus, wo er seine Tochter mit dem König verheiraten konnte – dies auch, um die Interessen des Hauses Savoyen in Italien verteidigen zu können.


    Literatur
    • Marie José: La maison de Savoive. Michel, Paris 1962 (2 Bände)
    • Das Haus Sayoven. Von den Ursprüngen bis zum roten Grafen. Stiftung Pro Castellione, Darmstadt 1994.
    • C. W. Previte Orton: CHAPTER II. – Humbert II. In: The Early History of the House of Savoy. 1000–1233. S. 261–278. (books.google.de)
    Einzelnachweise
    1 Jean Mayet: Les Ancêtres de Jean-François Millet. Mon Petit Éditeur, 2014, ISBN 978-2-342-02635-1, S. 145. (books.google.de)
    2 Humbert II. der Dicke Graf von Savoyen † 1103. manfred-hiebl.de, abgerufen am 22. November 2015.
    3 Rosamond McKitterick (Hrsg.): The New Cambridge medieval history. Cambridge University Press, Cambridge [England]/ New York, NY, USA 1995, ISBN 0521414105, S. 549. (books.google.de)

    Familie/Ehepartner: Gisela von Burgund. Gisela (Tochter von Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse und Stephanie von Vienne (von Longwy?)) gestorben in nach 1133. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1092 oder 1095; gestorben am 30 Aug 1148 in Nikosia.
    2. 6. Königin Adelheid von Maurienne (Savoyen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1092; gestorben am 18 Nov 1154 in Kloster Montmartre, Paris, Frankreich; wurde beigesetzt in Abteikirche St-Pierre de Montmartre, Paris, Frankreich.
    3. 7. Agnes von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen

  2. 3.  Adelheid von Maurienne (Savoyen)Adelheid von Maurienne (Savoyen) Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Amadeus1)

    Familie/Ehepartner: Herr Manassès von Coligny. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Herr Humbert I. von Coligny  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 4.  Auxilia von SavoyenAuxilia von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Amadeus1)

    Auxilia heiratete Herr Humbert II. von Beaujeu in cir 1080. Humbert (Sohn von Guichard II. von Beaujeu und Ricoaire von Salornay) gestorben in cir 1102/1103. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 3

  1. 5.  Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne)Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 1092 oder 1095; gestorben am 30 Aug 1148 in Nikosia.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Amadeus III of Savoy, Count of Savoy and Maurienne from 1103 until his death
    • Französischer Name: Amédée (Amé) III de Maurienne ou dit plus couramment Amédée III de Savoie, plus rarement de Savoie-Maurienne, dit « le Croisé », 7e comte en Maurienne, également seigneur du Bugey, d'Aoste et du Chablais, marquis de Suse et d'Italie (comte de Turin), et il est le premier à porter le titre de comte de Savoie, à partir de 1143
    • Titel (genauer): Grafschaft, Herzogtum Savoyen; Graf von Savoyen
    • Titel (genauer): Maurienne; Graf von Maurienne
    • Titel (genauer): Turin; Markgraf von Turin

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Amadeus_III,_Count_of_Savoy

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Am%C3%A9d%C3%A9e_III_de_Savoie



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_III._(Savoyen) (Jun 2018)

    Amadeus III. (* 1092 oder 1095; † 30. August 1148 in Nikosia) war Graf von Savoyen und Maurienne, sowie Markgraf von Turin.

    Beim Tod seines Vaters 1103 beerbte er diesen als Graf von Savoyen und Maurienne. Da er zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig war, stand er zunächst unter der Vormundschaft seiner Mutter. 1111 wurde er von seinem Lehnsherrn, dem Kaiser, als Graf bestätigt.

    Er setzte die frankreich-freundliche Politik seines Vaters fort.

    1115 vermittelte er die Hochzeit seiner Schwester Adelheid mit dem französischen König Ludwig VI., was seine engen Beziehungen zu diesem weiter festigte.
    Im Jahre 1125 gründete er das Hauskloster in Hautecombe.

    Spätestens 1137 erlangte er die Markgrafschaft Turin zurück, die sein Vater verloren hatte.

    1147 schloss er sich dem Zweiten Kreuzzug an, allerdings nicht dem Heer seines Lehnsherrn, dem römisch-deutschen König Konrad III., sondern dem seines Neffen Ludwig VII. von Frankreich. Unterwegs erkrankte er auf Zypern, wo er kurz darauf starb.

    Geburt:
    Er war der älteste Sohn des Grafen Humbert II. von Savoyen und seiner Gattin Gisela von Burgund.

    Familie/Ehepartner: Adelheid. Adelheid gestorben in spätestens 1135. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 9. Alice von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1124.
    2. 10. Gräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und Maurienne  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1125; gestorben am 4 Nov 1157 in Coimbra.

    Amadeus heiratete Mathilde von Albon in 1135. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. Graf Humbert III. von Savoyen (von Maurienne)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Aug 1136; gestorben am 4 Mai 1188 in Veillane.
    2. 12. Agnes von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1172.

  2. 6.  Königin Adelheid von Maurienne (Savoyen)Königin Adelheid von Maurienne (Savoyen) Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1092; gestorben am 18 Nov 1154 in Kloster Montmartre, Paris, Frankreich; wurde beigesetzt in Abteikirche St-Pierre de Montmartre, Paris, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1115-1137; Königin von Frankreich (durch Heirat)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Savoyen_(Maurienne)

    Adelheid von Savoyen (französisch Adélaïde de Savoie; * um 1092; † 18. November 1154 in Montmartre, heute Paris), auch Alix[1] oder Adelheid von Maurienne genannt, war durch ihre Heirat 1115 mit Ludwig VI. bis zu dessen Tod im Jahr 1137 Königin von Frankreich.

    Familie
    Adelheid kam um das Jahr 1092 als Tochter Humberts II. (französisch Humbert II de Savoie), Graf von Savoyen und Maurienne, und seiner Frau Gisela von Burgund (französisch Gisèle de Bourgogne) zur Welt. Durch ihre Mutter war sie eine Nichte des späteren Papstes Calixt II. Sie gehörte damit zum französischen Hochadel und war eine ideale Heiratskandidatin für König Ludwig VI., der acht Jahre zuvor die Verlobung mit Lucienne von Rochefort gelöst hatte. 1115 wurden Adelheid und Ludwig in Paris miteinander vermählt.
    Adelheids Halbschwester Johanna von Montferrat heiratete Anfang des Jahres 1127 Wilhelm Clito, Titular-Herzog von Normandie, der durch den Einfluss seiner königlichen Schwägerin nach dem Tod Karls des Guten durch Ludwig VI. zum Grafen von Flandern ernannt wurde und sich damit in der Nachfolgefrage gegen andere Prätendenten wie Karls Neffen Arnulf oder Balduin IV., Graf von Hennegau, durchsetzen konnte.
    Nach dem Tod ihres Mannes ging Adelheid eine zweite Ehe mit Mathieu I. de Montmorency, dem Connétable von Frankreich, ein.

    Leben
    Da Dokumente zum frühen Leben Adelheids bisher nicht bekannt sind, weiß die Geschichtsschreibung erst ab ihrer Heirat mit dem 34-jährigen König Ludwig VI., genannt der Dicke, von ihr zu berichten. Die beiden wurden zwischen dem 25. und 30. März[4] des Jahres 1115 in der Kathedrale Notre-Dame de Paris durch Erzbischof Daimbert von Sens miteinander vermählt. Wahrscheinlich noch am gleichen Tag oder nur kurze Zeit später erhielt Adelheid durch Daimbert auch ihre Weihe zur Königin von Frankreich.[4] Schon 1113/1114 gab es für Ludwig VI. erste Heiratspläne, doch der König ließ sich mit einer definitiven Entscheidung reichlich Zeit. Erzbischof Ivo von Chartres mahnte ihn deshalb zu einer zügigen Entscheidung, schließlich galt es dem Königshaus einen Thronfolger zu schenken und damit die Dynastie zu sichern. In Ivos Augen besaß Adelheid mit ihrem ehrbaren Charakter, ihrer Abstammung und nicht zuletzt Geschlechtsreife alle Vorzüge einer zukünftigen Königin und lobte diese Eigenschaften in einem Brief an den König.[5]
    Obwohl Adelheid um einiges jünger war als ihr Mann, scheint sie einen nicht unerheblichen Einfluss auf ihn und seine Regierung gehabt zu haben.[6] Besonders nach der Entmachtung des Kanzlers und Seneschalls Stephan von Garlande, an dessen Sturz in der zweiten Hälfte des Jahres 1127 sie eine maßgebliche Mitverantwortung trug, war sie intensiv an den Regierungsgeschäften Ludwigs VI. beteiligt.
    Indem das Königspaar den Mönchen von Saint-Martin-des-Champs ihre Kirche sowie ihre Märtyrerkapelle auf dem Montmartre abkaufte und ihnen im Gegenzug die Pariser Kirche Saint-Denis de la Châtre gab, machte es die Gründung der Abtei Montmartre durch Benediktinerinnen im Oktober 1134 möglich. Zeit ihres Lebens blieb Adelheid diesem Kloster besonders eng verbunden und unterstützte es mit großzügigen Schenkungen, obwohl sie etwa 1150 mit der Benediktinerinnenabtei Saint-Jean-aux-Bois im heutigen Département Oise noch eine weitere Klostergründung initiiert hatte.[7]
    Nach dem Tod ihres Mannes 1137 und der Thronbesteigung ihres Sohnes Ludwig VII. blieb sie noch eine Weile am Hof, zog sich dann aber 1137/1138 auf ihr Wittum zurück. Frühestens im Sommer 1138, wahrscheinlich aber im Jahr 1141[8] heiratete Adelheheid in zweiter Ehe Mathieu I. de Montmorency, Connétable von Frankreich. Mit seiner Zustimmung zog sie sich kurz vor ihrem Tod wahrscheinlich 1153 in das von ihr mitgegründete Kloster Montmartre zurück und wurde Nonne.[9] Dort starb Adelheid vovon Savoyen am 18. November 1154 im Alter von etwa 62 Jahren und wurde vor dem großen Altar in der Abteikirche St-Pierre de Montmartre bestattet.[10] Ihr Grabmal war eines der ersten in ganz Frankreich, dessen Grabplatte eine figürliche Abbildunng der Verstorbenen zeigte.[11] 1643 wurde Adelheids Grab unter der Äbtissin Marie de Beauvilliers in den Chor verlegt sowie unter der Äbtissin Françoise-Renée de Lorraine später instand gesetzt.[12] Die Grabplatte ist heute noch in der Kirche zu besichtigen.


    Literatur
    • Christian Bouyer: Dictionnaire des Reines de France. Perrin, Paris 1992, ISBN 2-262-00789-6, S. 142–143.
    • Jean-François Dreux du Radier: Mémoires historiques, critiques, et anecdotes des reines et régentes de France. Band 2. Mame, Paris 1808, S. 195–201 (online).
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert). VMA, Wiesbaden 2001, ISBN 3-928127-80-2, S. 90–94.
    • Carsten Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38 (= Historische Forschungen. Band 24.). Franz Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08113-5, S. 163–227.
    Weblinks
    Commons: Adelheid von Savoyen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Informationen zu Adelheid von Savoyen auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy
    Einzelnachweise
    1 François Xavier de Feller: Biographie universelle, ou dictionnare historique …. Band 1. Onthenin-Chalandre, Besançon 1838, S. 45 (online).
    2 Informationen zu Ludwig VI. auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy, Zugriff am 25. Februar 2013.
    3 Patrick van Kerrebrouck: Les Capétiens. (= Nouvelle histoire généalogique de l’auguste maison de France. Band 2). Patrick van Kerrebrouck, Villeneuve-d’Ascq 2000, ISBN 2-9501509-4-2, S. 83.
    4 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 169.
    5 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 165.
    6 G. Treffer: Die französischen Königinnen, S. 92.
    7 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 214.
    8 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 212.
    9 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 221.
    10 J.-F. Dreux du Radier: Mémoires historiques, critiques, et anecdotes des reines et régentes de France, S. 199.
    11 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 226.
    12 J.-F. Dreux du Radier: Mémoires historiques, critiques, et anecdotes des reines et régentes de France, S. 199–200.

    Gestorben:
    Mit der Zustimmung ihres zweiten Gatten zog sie sich kurz vor ihrem Tod wahrscheinlich 1153 in das von ihr mitgegründete Kloster Montmartre zurück und wurde Nonne. Dort starb Adelheid von Savoyen am 18. November 1154 im Alter von etwa 62 Jahren.

    Begraben:
    Adelheid wurde vor dem großen Altar in der Abteikirche St-Pierre de Montmartre bestattet. Ihr Grabmal war eines der ersten in ganz Frankreich, dessen Grabplatte eine figürliche Abbildung der Verstorbenen zeigte. 1643 wurde Adelheids Grab unter der Äbtissin Marie de Beauvilliers in den Chor verlegt sowie unter der Äbtissin Françoise-Renée de Lorraine später instand gesetzt. Die Grabplatte ist heute noch in der Kirche zu besichtigen.

    Adelheid heiratete König Ludwig VI. von Frankreich (Kapetinger), der Dicke in 1115. Ludwig (Sohn von Philipp I. von Frankreich (Kapetinger) und Bertha von Holland) wurde geboren in 1081 in Paris, France; gestorben am 1 Aug 1137 in Béthisy-Saint-Pierre. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1120; gestorben am 18 Sep 1180 in Paris, France.
    2. 14. Robert I. von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1123; gestorben am 11 Okt 1188 in ? Braine-sur-Vesle.
    3. 15. Peter I. von Frankreich (Courtenay, Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1126; gestorben in zw 1180 und 1183 in Palästina.
    4. 16. Prinzessin Konstanze (Constance) von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1126; gestorben am 16 Aug 1176.

    Adelheid heiratete Herr Mathieu (Matthias) I. von Montmorency in 1141. Mathieu (Sohn von Bouchard (Burkhard) III. von Montmorency und Agnes von Beaumont-sur-Oise) gestorben in 1160. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 7.  Agnes von SavoyenAgnes von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Humbert2, 1.Amadeus1)

    Agnes heiratete Herr Archambault VII. von Bourbon in vor 25 Jan 1140. Archambault (Sohn von Herr Aymon II. von Bourbon und Lucie von Nevers-Tonnerre) gestorben in vor 1173. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 17. Archambault (VIII.) von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Jun 1140; gestorben am 26 Jul 1169.
    2. 18. Agnès von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 8.  Herr Humbert I. von ColignyHerr Humbert I. von Coligny Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Adelheid2, 1.Amadeus1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Coligny; Herr von Coligny https://de.wikipedia.org/wiki/Coligny_(Ain)
    • Besitz: Abtei Notre-Dame du Miroir; Gründer der Abtei Notre-Dame du Miroir

    Familie/Ehepartner: Beatrix. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. Herr Guerric von Coligny  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1161.


Generation: 4

  1. 9.  Alice von SavoyenAlice von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1124.

    Alice heiratete Humbert III. von Beaujeu in 1140. Humbert (Sohn von Herr Guichard III. von Beaujeu und Lucienne von Rochefort (Montlhéry)) gestorben in cir 1192. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 20. Humbert IV. von Beaujeu  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1189/1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  2. 10.  Gräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und MaurienneGräfin Mathilde (Mafalda) von Savoyen und Maurienne Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1125; gestorben am 4 Nov 1157 in Coimbra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1146 bis 1157, Königreich Portugal; Königin von Portugal (durch Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Savoyen (Okt 2017)

    Mathilde Gräfin von Savoyen und Maurienne (* 1125; † 4. November 1157 in Coimbra) war eine savoyische Adlige und von 1146 bis zu ihrem Tod Königin von Portugal.[1]

    Mathilde wurde als Tochter des Grafen Amadeus III. von Savoyen (* 1092; † 1148) und dessen Frau Mathilde von Albon geboren.[2] Ihre Großmutter, Gisela von Burgund, stammte aus der Familie der Burgunderherrscher, deren Nebenlinie ab 1139 die Könige Portugals stellte. Sie hatte mehrere Geschwister: Agnes von Savoyen, die mit Wilhelm I. von Genf verheiratet war; Adèle von Savoyen, Gemahlin von Humbert III. de Beaujeu; Humbert III. Graf von Savoyen, der mit Gertrud von Flandern sowie anschließend mit Beatrice de Mâcon vermählt war.[2]
    Mathilde war also weitläufig mit Alfons I. Henriques, dem ersten König Portugals verwandt, den sie 1146 heiratete. Durch diese Heirat wurde sie Königin von Portugal (als Ehefrau, nicht als Herrscherin eigenen Rechts).

    Geburt:
    Es gibt keine Quellen, die ausdrücklich belegen aus welcher der beiden Ehen ihres Vaters Amadeus Mathilde stammt, da allerdings die Geburt ihres ersten Sohnes auf 1147 datiert, erscheint es wahrscheinlich, dass sie die Tochter Adelheids war.

    Mathilde heiratete König Alfons I. Henriques von Portugal in 1146. Alfons (Sohn von Graf Heinrich von Burgund (von Portugal) und Gräfinn von Portugal Teresa Alfónsez von León) wurde geboren am 25 Jul 1109 in Guimarães oder Viseu oder Coimbra; gestorben am 6 Dez 1185 in Coimbra. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. Urraca von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 16 Okt 1175.
    2. 22. König Sancho I. von Portugal, der Besiedler  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Nov 1154 in Coimbra; gestorben am 26 Mrz 1211 in Coimbra.
    3. 23. Teresa (Mathilde) von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1157; gestorben am 16 Okt 1218.

  3. 11.  Graf Humbert III. von Savoyen (von Maurienne)Graf Humbert III. von Savoyen (von Maurienne) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 1 Aug 1136; gestorben am 4 Mai 1188 in Veillane.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft, Herzogtum Savoyen; Graf von Savoyen

    Notizen:

    Im Bericht über Humbert III. bei Wikipedia scheint es viele Ungereimtheiten zu geben.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Humbert_III._(Savoyen) (Nov 2018)

    Humbert war viermal verheiratet: Aus der ersten Ehe mit Faidiva (Tochter von Alfons Jordan von Toulouse) ging eine Tochter Agneta, Alice oder Adelheid hervor, die 1174 starb und eine Braut von Johann Ohneland war.[1][5] Anschließend war Humbert mit Clementia, vormals Gemahlin Heinrichs des Löwen oder Germana[5] beziehungsweise Anna von Zähringen, einer Tochter Konrads und Schwester[6] oder Tochter Bertholds von Zähringen vermählt.[1] Es folgte eine Ehe mit Beatrice[5] von Burgund, Tochter des Grafen Gerhard I. von Macon-Vienne, mit der er zwei Kinder hatte. Sein einziger Sohn und Nachfolger war Thomas von Savoyen, Piemont und Maurienne, dessen Schwester Eleonore zunächst im Jahr 1189 mit Graf Guido von Vintimiglia und anschließend mit Bonifatius von Montferrat vermählt war und im Jahr 1215 verstarb.[1] Die Letzte Gemahlin war Gertrud von Flandern.

    Humbert III. war in tiefer Freundschaft mit dem englischen König Heinrich II. verbunden. Das Haus Plantagenet brauchte Humbert als wichtigen Verbündeten, da die Besitzungen Savoyens in Italien durch Kaiser Friedrich Barbarossa bedroht wurden. Zudem setzte sich der Kaiser 1178 in Saint-Trophime d’Arles die burgundische Königskrone auf und unterstellte die Bistümer Turin, Belley und Tarentaise direkt dem Heiligen Römischen Reich.

    Humbert war vermutlich ein sehr frommer Mensch, so ermutigte er die kirchlichen Organisationen sich in der Nächstenliebe und der Fürsorge für die armen Bevölkerungsteile in Savoyen und Piemont zu üben. Da er einen Erben benötigte heiratete er vier Mal. Im Jahre 1838 ordnete Papst Gregor XVI. an, dass er als Umberto III von Savoyen seliggesprochen wurde und der 4. März, der Tag seines Todes als Festtag gefeiert werden solle.

    Gestorben:
    oder am 4. März 1189 in Chambéry

    Familie/Ehepartner: Faidiva von Toulouse. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Clementina von Zähringen. Clementina (Tochter von Herzog Konrad I. von Zähringen und Clementia von Namur) gestorben in cir 1167; wurde beigesetzt in Abbaye d'Hautecombe. [Familienblatt] [Familientafel]

    Humbert heiratete Beatrix von Mâcon-Vienne (von Burgund) in 1175. Beatrix (Tochter von Graf Gerard I. von Mâcon-Vienne (von Burgund) und Herrin Maurette von Salins) gestorben in 1230. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 24. Graf Thomas I. von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 20 Mai 1177; gestorben am 6 Mrz 1233.

    Familie/Ehepartner: Gertrud von Flandern. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. Sofia von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 3 Dez 1202.

  4. 12.  Agnes von SavoyenAgnes von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben in vor 1172.

    Familie/Ehepartner: Wilhelm I. von Genf. Wilhelm (Sohn von Graf Amadeus I. von Genf und Mathilde de Cuiseaux) wurde geboren in 1130; gestorben am 25 Jul 1195. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 26. Graf Humbert von Genf  Graphische Anzeige der Nachkommen

  5. 13.  König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1120; gestorben am 18 Sep 1180 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_VII._(Frankreich)

    Ludwig VII., genannt der Jüngere (französisch Louis VII le Jeune; * 1120; † 18. September 1180 in Paris) aus der Dynastie der Kapetinger, war von 1131 – ab 1137 als Alleinherrscher – bis 1180 König von Frankreich.
    Seine Regierungszeit war geprägt von seiner Teilnahme am Zweiten Kreuzzug und dem beginnenden Konflikt des französischen Königtums mit dem Haus Plantagenet (siehe: Angevinisches Reich).

    Herkunft und Jugend
    Ludwig war der zweite Sohn Königs Ludwig VI. des Dicken und dessen zweiter Ehefrau Adelheid von Maurienne. Als Kind wurde er der Kathedralschule von Saint-Denis bei Paris zur Erziehung und Ausbildung anvertraut. Nachdem Ludwigs älterer Bruder, König Philipp, im Oktober 1131 bei einem Reitunfall in Paris verstorben war, ließ ihn der Vater am 15. Oktober 1131 von Papst Innozenz II. in Reims zum König salben und krönen.
    Dies war eine Vorsichtsmaßnahme des um eine geordnete Nachfolge besorgten Vaters, so dass Ludwig bei dessen Tod 1137 automatisch zum Alleinherrscher nachrücken konnte.

    Herrschaftsantritt und Königtum
    Zu diesem Zeitpunkt war Ludwig in Bordeaux, wo er die von seinem Vater verfügte Ehe mit Eleonore, der Erbin des Herzogtums Aquitanien, einging. Der unmittelbare Herrschaftsbereich des Königs war auf seine Krondomäne beschränkt, deren Umfang damals nicht mehr als die Île-de-France entsprach. Durch die Ehe mit Eleonore wurde die Domäne nun schlagartig um eines der größten und reichsten Fürstentümer Frankreichs erweitert. Von seinem Vater übernahm Ludwig weiterhin eine geordnete und effiziente Verwaltung sowie ergebene Ratgeber. Insbesondere den Abt Suger von Saint-Denis, der auch unter Ludwig VII. eine herausragende Stellung im königlichen Rat einnahm.
    Das politische Geschehen in Frankreich wurde bei Ludwigs Regierungsübernahme dominiert von dem Erbfolgekrieg im anglo-normannischen Reich, welches aus dem Herzogtum Normandie (einem Lehen Frankreichs) und dem Königreich England bestand, der nach dem Tod des Königs Heinrich I. Beauclerc 1135 ausgebrochen war. Die streitenden Parteien waren die mächtigen Häuser der Grafen von Anjou und der Grafen von Blois, wobei die französische Krone nur eine passive Position einnehmen konnte.

    Konflikt mit dem Klerus und Graf Theobald von Blois
    Ludwig geriet gleich zu Beginn seiner Herrschaft mit dem Klerus seines Königreichs in einen Streit, der über die unterschiedlichen Auffassungen bei der Besetzung von Bistümern seine Ursache hatte. So verweigerte er 1138 dem neugewählten Bischof von Laon seine Zustimmung, stellte 1141 einen Gegenkandidaten im Erzbistum Bourges auf und riegelte sogar Poitiers ab, nachdem er sich in der Frage zur Ernennung eines neuen Bischofs übergangen fühlte.
    Zu einem ernsteren Konflikt entwickelte sich die Scheidung des Grafen Rudolf I. von Vermandois, Ludwigs Vetter und Seneschall, der sich mit der Schwester der Königin neu verheiraten wollte. Der Bruder der verstoßenen Frau aber war der mächtige GGraf Theobald IV. von Blois, der schon Ludwigs Vater ein gefährlicher Gegner war. Theobald witterte dahinter ein Komplott des Königs gegen ihn und rief über seinen Vertrauten Bernhard von Clairvaux den Papst um Beistand an. Tatsächlich erreichthte der Graf die Verhängung des Interdikts über Vermandois, worauf der König ihm den Krieg erklärte und mit einem Heer in die dem Grafen gehörende Champagne zog. Bei der Belagerung von Vitry kam es für den König zu einer persönlichen wie auch auf sein Ansehen Schaden nehmenden Katastrophe, als mehr als eintausend Menschen in einer Kirche verbrannt wurden, die von königlichen Truppen in Brand gelegt wurde. Ludwig beendete umgehend den Feldzug und ging 1143 in Vitry einen nachteiligen Frieden mit dem Grafen ein, der auch vom Papst gefordert wurde. Darin nahm der König auch seine kirchenpolitischen Entscheidungen zurück.
    In dieser Zeit kam es zu bedeutenden, für die nähere Geschichte Frankreichs entscheidenden, Veränderungen als der Graf Gottfried V. Plantagenet von Anjou im Januar 1144 Rouen einnahm und damit die Normandie für sein Haus gewann.

    Der Zweite Kreuzzug
    → Hauptartikel: Zweiter Kreuzzug
    Unter dem Eindruck der Geschehnisse von Vitry beschloss Ludwig zu Weihnachten 1145 auf einem Hoftag in Bourges einen Kreuzzug begehen zu wollen, worauf der Bischof von Langres öffentlich zu einer bewaffneten Pilgerfahrt aufrief. Im Abendland hatte sich zuvor eine neue Kreuzzugsbegeisterung verbreitet, nachdem den Christen 1144 die Grafschaft Edessa weitgehend an die Muslime verloren gegangen war. Papst Eugen III. erklärte sich 1146 zum Urheber dieses Kreuzzuges, nachdem es erneut zu Unstimmigkeiten mit diesem gekommen war, da sich einzig der Heilige Stuhl die Proklamation eines solchen Unternehmens vorbehielt.
    Am 31. März 1146 nahm Ludwig offiziell das Kreuz, nachdem er einer Kreuzzugspredigt Bernhard von Clairvaux in Vézelay beiwohnte. Der zweite am Kreuzzug teilnehmende König, Konrad III., folgte diesem Beispiel zu Weihnachten 1146. Ludwig begab sich, unter Zurücklassung des Abts von Saint-Denis und des Grafen von Vermandois als Regenten, über Ungarn auf den Marsch und traf am 4. Oktober 1147 in Konstantinopel ein. Nachdem sich Ludwig mit dem byzantinischen Kaiser Manuel I. über die Lehenssverhältnisse der syrischen Städte zugunsten Byzanz geeinigt hatte, setzte das französische Heer nach Kleinasien über, wo es sich mit dem bereits von den Seldschuken geschlagenen Heer der Deutschen vereinte. Wenig später wurden auch die Franzosen bei Laodikeia geschlagen.
    Mittels byzantinischer Schiffe erreichte Ludwig dennoch im Frühjahr 1148 die syrische Küste, wo er am Hof des Fürsten Raimund von Antiochia empfangen wurde. Dort kam es zu Meinungsverschiedenheiten mit dem Fürsten, die wohl auf die Eifersucht LuLudwigs zurückgingen. Denn der Fürst verstand sich überaus gut mit der Königin, die ebenfalls am Kreuzzug teilnahm und eine Nichte Raimunds war. Raimunds Plan, das starke Aleppo anzugreifen, wurde jedenfalls fallen gelassen, und Ludwig zog weiteer nach Akkon. Dort beschloss man im Juni 1148 auf einem Reichstag mit König Balduin III. und Konrad III. einen Angriff auf Damaskus, das sich den Christen gegenüber bis dahin neutral verhalten hatte. Die anschließende Belagerung der Stadt endete schon nach vier Tagen mit einem Desaster, die Anführer trennten sich darauf untereinander tief zerstritten.
    Nach einem obligatorischen Besuch der heiligen Stätten in Jerusalem reiste Ludwig zu Ostern 1149 wieder in seine Heimat ab.

    Annullierung der Ehe mit Eleonore
    Bereits während der Rückreise aus Palästina wurde der Bruch zwischen dem Königspaar offenbar, den der Papst während eines Zwischenhalts in Rom nur kurzzeitig bereinigen konnte. Nach seiner Rückkehr in Frankreich fasste Ludwig den Entschluss, sich von seiner Frau zu trennen. Zu groß waren die Differenzen zwischen dem eher frömmelnden Charakter des Königs und der leichtlebigen Persönlichkeit der Eleonore, die sich am nordfranzösischen Hof mit ihrem selbstbewussten Auftreten unbeliebt gemacht hatte. Auch die Tatsache, dass sie bis dahin nur zwei Töchter gebar, bereitete dem König Sorgen, der eine reibungslose Nachfolge in Gefahr sah.
    Nach dem Tod des Abts Suger im Januar 1151, dem entschiedensten Gegner einer Scheidung, stand der nun nichts mehr im Weg. Am 21. März 1152 wurde in einem Konzil in Beaugency die Ehe zwischen dem König und der Eleonore von Aquitanien wegen angebllicher zu naher Verwandtschaft annulliert. Die meisten Prälaten und Großen des Reiches stimmten diesem Entschluss zu, wie auch der Papst seinen Dispens erteilte. Auch Eleonore wird diese Trennung begrüßt haben, denn man schreibt ihr den Ausspruch zu: „ich habe einen Mönch geheiratet, keinen Mann“.
    Die Trennung war für den König dennoch ein schwerer Verlust, fiel ihm damit Aquitanien wieder aus den Händen, wodurch die Krone wieder auf ihren Besitzstand in der Île-de-France zurückgeworfen wurde. Noch bitterer sollte sie nachwirken, als noch im selben Jahr Eleonore den Grafen Heinrich von Anjou heiratete. Dieser hatte noch im Jahr zuvor zusammen mit seinem Vater vor dem König den Lehnseid auf die Normandie abgelegt, nun sollte auch Aquitanien an den Plantagenet gehen. Ludwig selbst heiratete erst im Jahr darauf die kastilische Prinzessin Konstanze.

    Aufstieg der Plantagenets und das alexandrinische Schisma
    Heinrich von Anjou vereinte durch seine Ehe mit Eleonore einen Herrschaftsraum, der sich von den Pyrenäen im Süden bis zum Kanal im Norden erstreckte. In seiner Hand befanden sich die Normandie, Aquitanien, das Poitou und Anjou, wie auch das Maine und die Touraine, ferner befand sich auch die Bretagne unter seinem Einfluss. 1154 wurde ihm schließlich die englische Königskrone aufgesetzt, womit sich sein Arm nun bis nach Schottland erstreckte.
    Gegenüber dieser erdrückenden Übermacht besaß Ludwig nur den Trumpf, der nominelle Oberlehnsherr aller festländischen Besitzungen des Plantagenet zu sein. Tatsächlich huldigte Heinrich 1156 noch einmal den betreffenden Gebieten, nachdem es zwischen Ludwig und ihm wegen der Eheschließung mit Eleonore – der König wurde als Lehnsherr Aquitaniens nicht um Erlaubnis gefragt – zu Spannungen gekommen war. Danach begab sich Ludwig auf eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Nach seiner Rückkehr traf er sich im August 1158 in Gisors erneut mit Heinrich, wo der Frieden zwischen ihnen durch ein Eheprojekt zwischen dem Prinzen Heinrich dem Jüngeren und der Prinzessin Margarethe gefestigt wurde.
    Dennoch war Ludwig auf eine Stärkung seiner eigenen Position gegenüber dem Plantagenet bedacht. Als dieser 1159 mit einem gewaltigen Heer gegen den Grafen von Toulouse zog, um Erbansprüche seiner Frau durchzusetzen, reiste Ludwig mit kleinem Gefolge in das belagerte Toulouse. Als er sich dort auf der Mauer der Stadt zu erkennen gab, musste Heinrich sein Vorhaben abbrechen, denn eine Gefährdung seines Lehnsherren hätte er vor seinen eigenen französischen Vasallen nicht verantworten könnnen.[1] Für Ludwig erwies sich diese Episode als ein erster Erfolg gegen Heinrich, und außerdem war er damit der erste französische König, der seit den Tagen Karls des Kahlen wieder Präsenz im Languedoc zeigte. Im Jahr darauf starb Ludwigs zweite Ehefrau, und er heiratete darauf Adele von Champagne, womit er deren mächtige Familie an sich führte.
    Im selben Jahr (1160) festigte Ludwig die Bindungen zwischen der französischen Krone und dem Papsttum, indem er Papst Alexander III. seine Unterstützung gegen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und dessen Gegenpapst zusagte. Ein vom Grafen Heinrich I. von Champagne unternommener Schlichtungsversuch mit dem Kaiser scheiterte im August 1162 in Saint-Jean-de-Losne, vor allem weil der Kaiser ein Bekenntnis zu dem Gegenpapst Viktor IV. für diese Zusammenkunft voraussetzte. Der Konflikt mit dem Kaiser führte auf einem in Tours abgehaltenen Konzil 1163 zu einem Zusammengehen Ludwigs mit Heinrich Plantagenet, der sich ebenfalls für Alexander III. ausgesprochen hatte. Eine weitere Verbindung zwischen Herzog Richard von Aquitanien und der Prinzessin Adele (Alix) wurde 1169 vereinbart.
    Das alexandrinische Schisma führte das französische Königtum an die moralische Spitze des Abendlandes, als treuer Verbündeter des gewählten Papstes – insbesondere nach der Ermordung Thomas Beckets im Dezember 1170 durch Getreue des englischen Königs. Weiterhin förderte es frühe nationale Gegensätze zu Tage, nachdem Angehörige aus dem Umfeld des Kaisers ihre Geringschätzung gegenüber den „kleinen Königen“ geäußert hatten. Dies provozierte auf deren Seite einen Protest des Bischofs von Chartres, Johannes von Salisbury, der die Frage aufwarf, warum die Vorherrschaft auf das römische Kaisertum im Volk der Deutschen manifestiert sei: „Wer hat die Deutschen zu Richtern über die Nationen gesetzt? Wer hat diesen stumpfsinnigen und aggressiven Menschen das Recht gegeben, nach ihren Willen einen Herren über die Köpfe der Menschenkinder zu setzen?“.[2] Erst nachdem sich Alexander III. in Italien gegenüber dem Kaiser durchzusetzen begann, war auch Ludwig wieder bereit, sich dieesem anzunähern. In einem Treffen bei Vaucouleurs 1171 kam es zu einer Verständigung zwischen König und Kaiser, welche in den folgenden Jahren zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Frankreich und den Staufern ausgebaut wurde, die nicht zuletzt auch gegen die Plantagenets gerichtet war.

    Der Aufstand des jungen Heinrich
    Im Jahr 1173 empfing Ludwig seinen Schwiegersohn, den jungen Kronprinzen Heinrich, in Paris, der sich zuvor mit seinem Vater überworfen hatte, nachdem dieser nicht bereit war, den Sohn an der Herrschaft zu beteiligen. Der junge Heinrich war seit 1169, wie auch seine Brüder, ein Vasall Ludwigs in Frankreich, doch behielt sich Heinrich II. Plantagenet das letzte Wort auch auf den festländischen Besitzungen seiner Familie vor. In dieser Situation bestärkte Ludwig den Entschluss seines Schwiegersohns und dessen Brüder, einen Aufstand gegen den Vater zu führen. Ironischerweise sollte Ludwig hier mit seiner Exehefrau übereingehen, die ebenfalls die Revolte ihrer Söhne förderte.
    Die Kämpfe begannen im Frühjahr 1173. Gemeinsam mit dem jungen Heinrich belagerte Ludwig im April die Burg von Verneuil, während zugleich Graf Philipp I. von Flandern Rouen einschloss. Im Poitou erhob sich Richard, und im Norden Englands überschchritt der schottische König Wilhelm I. die Grenze. Da schlug Heinrich Plantagenet zurück, nahm den schottischen König gefangen und landete mit 20.000 Brabanzonen in der Normandie. Nachdem er im August die Belagerung von Rouen beendete, zog er in das Poitou, um Richard zu unterwerfen.
    Dies zwang Ludwig zum Ende des Jahres 1173 in Paris zu einem Waffenstillstand mit Heinrich Plantagenet, der auf Druck des Papstes am 21. September 1177 in Ivry zu einem förmlichen Frieden führte.

    Letzte Jahre und Tod
    Der gescheiterte Aufstand war Ludwigs letzte Maßnahme gegen Heinrich Plantagenet und sein „Angevinisches Reich“. Danach überließ er die Regierungsgeschäfte zunehmend seinen Ratgebern und vor allem seiner Frau Adele von Champagne. Im Herbst 1179 erlitt er einen Schlaganfall, der ihn halbseitig lähmte. Gerade noch rechtzeitig bestimmte er die Krönung seines einzigen legitimen Sohnes am 1. November 1179 in der Kathedrale von Reims.
    Am 18. September 1180 starb Ludwig VII. in Paris und wurde nach seinem letzten Willen in dem von ihm gegründeten Kloster Notre-Dame-de-Barbeau bei Fontainebleau bestattet. Während der Restauration (19. Jahrhundert) wurde sein Leichnam in die Abtei von Saint-Denis überführt.

    Moderne Beurteilung
    König Ludwig VII. stand lange im Schatten seines Rivalen Heinrich II. Plantagenet und in dem seines eigenen Sohnes Philipp II. August. Erst in der jüngeren Forschung wurde seiner Herrschaft eine freundlichere Bewertung zu teil, besonders die zweweite Hälfte, nach der Scheidung von Eleonore. Verdient machte er sich auf administrativem Gebiet, indem er eine Trennung zwischen politischem Einfluss und der Verwaltung seines Staates erreichte, auch hatte er die Finanzverwaltung zentralisiert, die er in die Hände eines camberlani (Großkämmerer von Frankreich) überantwortete. Seine Politik gegenüber den Plantagenets, deren innerfamiliäre Konflikte zu deren Nachteil zu nutzen, wurde von seinem Sohn aufgenommen und schließlich in der Schlacht bei Bouvines 1214 zum Triumph geführt.

    Ehen und Nachkommen
    Am 22. Juli 1137 heiratete Ludwig VII. in der Kathedrale Saint-André von Bordeaux die Herzogin Eleonore von Aquitanien († 1204), Erbtochter des Herzogs Wilhelm X. von Aquitanien und der Aenòr von Châtellerault. Die Ehe wurde 1152 annulliert, aus ihr gingen zwei Töchter hervor:
    • Marie (* 1145; † 11. März 1198)
    • ∞ 1164 mit Graf Heinrich I. von Champagne († 1181)
    • Alix (* 1150; † 11. September nach 1195)
    • ∞ 1164 mit Graf Theobald V. von Blois († 1191), Seneschall von Frankreich
    In zweiter Ehe war er mit Konstanze von Kastilien († 6. Oktober 1160) verheiratet. Sie war eine Tochter König Alfons VII. von Kastilien und der Berenguela von Barcelona. Die Hochzeit fand 1154 in der Kathedrale von Saint-Croix in Orléans statt, die Kinder waren:
    • Margarethe (1158; † nach dem 10. September 1197 in Akkon)
    • ∞ 1160 mit Heinrich dem Jüngeren († 1183), König von England
    • ∞ 1185/86 mit König Béla III. von Ungarn († 1196)
    • Adele (Alix) (* 1160 oder wohl 1170; † nach 1218), möglicherweise auch eine Tochter der Adele von Champagne
    • ∞ 1195 mit Graf Wilhelm IV. von Ponthieu († 1221)
    In dritter Ehe war Ludwig VII. ab dem 13. November 1160 mit Adele von Champagne († 1206) verheiratet. Die Ehe wurde in der Kathedrale Notre-Dame in Paris geschlossen, die Kinder waren:
    • Philipp II. August (* 21. August 1165 in Gonesse; † 14. Juli 1223 in Mantes-la-Jolie), seit 1179 König von Frankreich
    • Agnes (* 1171; † wohl 1240)
    • ∞ 1180 mit Kaiser Alexios II. Komnenos († Oktober 1183)
    • ∞ 1184 mit Kaiser Andronikos I. Komnenos († 1185)
    • ∞ 1204 mit Theodoros Branas
    Darüber hinaus hatte Ludwig VII. noch einen unehelichen Sohn Philipp († 1161), der zum Dekan von Saint-Martin de Tours wurde.


    Quellen
    Über König Ludwig VII. liegt kein vollständiger Tatenbericht vor. Die vom Abt Suger von Saint-Denis († 1151) und dem Bischof Stephan von Paris († 1141) begonnenen Biographien blieben unvollendet oder sind nur fragmentarisch erhalten.[3][4] Der spätere Abt von Saint-Denis, Odo von Deuil, hatte am zweiten Kreuzzug teilgenommen und seine Eindrücke darüber in seinem an Abt Suger gerichteten Bericht De profectione Ludovici VII in Orientem festgehalten.[5][6] Als Ergänzung zu diesen Schriften ist daher die Korrespondenz des Königs wie auch seines klerikalen Umfelds zu nennen.[7]
    Literatur
    • Joachim Ehlers: Die Kapetinger. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-014233-X, (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 471).
    • Joachim Ehlers, Heribert Müller, Bernd Schneidmüller (Hrsg.): Die französischen Könige des Mittelalters: von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Beck, München 1996, ISBN 3-406-40446-4.
    • Régine Pernoud, Carl-Ernst Köhne, Timothy Baker, Helmut Gajic (Hrsg.): Die großen Dynastien. Karl Müller Verlag, Köln 1999, ISBN 3-86070-561-X.
    • Yves Sassier: Louis VII. Fayard, Paris 1991, ISBN 2-213-02786-2.
    Weblinks
    Commons: Ludwig VII. (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Ludwig VII. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

    Ludwig heiratete Königin Eleonore von Aquitanien am 22 Jul 1137 in Kathedrale Saint-André, Bordeaux, und geschieden in 1152. Eleonore (Tochter von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) und Eleonore von Châtellerault) wurde geboren in cir 1122 in Poitiers; gestorben am 1 Apr 1204 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1145; gestorben am 11 Mrz 1198.
    2. 28. Prinzessin Alix von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1150; gestorben in 1197/1198.

    Ludwig heiratete Konstanze von Kastilien in 1154 in Kathedrale von Saint-Croix, Orléans. Konstanze (Tochter von König Alfons VII. von León (von Kastilien) und Berenguela von Barcelona) wurde geboren in 1140; gestorben in 1160 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 29. Prinzessin Margarete von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1158; gestorben in 1197 in Tyros.

    Ludwig heiratete Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois) am 13 Nov 1160 in Kathedrale Notre-Dame, Paris. Adela (Tochter von Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) und Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten)) wurde geboren in cir 1145; gestorben am 4 Jun 1206 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 30. König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Aug 1165 in Gonesse; gestorben am 14 Jul 1223 in Mantes-la-Jolie.
    2. 31. Prinzessin Alix von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1170; gestorben in nach 1218.
    3. 32. Prinzessin Agnes (Anna) von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1171; gestorben in cir 1240.

  6. 14.  Robert I. von DreuxRobert I. von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1123; gestorben am 11 Okt 1188 in ? Braine-sur-Vesle.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1137 bis 1184, Grafschaft Dreux; Graf von Dreux (Haus Frankreich-Dreux)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Dreux) (Sep 2018)

    Robert I., genannt der Große (le Grand) (* wohl 1123; † 11. Oktober 1188 wohl in Braine-sur-Vesle) war der fünfte Sohn des französischen Königs Ludwig VI. und der Adelheid von Savoyen.

    Wohl bereits im Jahr seiner Geburt bekam er die Herrschaft über Savigny, 1132 erhielt er als Apanage von seinem Vater die Grafschaft Dreux. Durch seine Heiraten gelang es ihm, seinen Besitz wesentlich zu vergrößern.
    1139/41 heiratete er in erster Ehe Agnès de Garlande (* wohl 1122; † 1143), die Tochter des Anseau de Garlande, Graf von Rochefort, und NN de Montlhéry.
    Seine zweite Ehe schloss er um 1144 mit Havise von Évreux (* wohl 1118; † 1152), der Tochter des Walter von Évreux (Gautier d'Évreux), Earl of Salisbury, und Sibylle de Chanort und Witwe von Rotrou III. Graf von Perche.
    Robert unterstützte seinen Bruder, König Ludwig VII., 1143 im Kampf gegen den Grafen Theobald II. von Champagne. Dabei eroberte er unter anderem Reims und Châlons. 1147 begleitete er – wie viele weitere französische Adlige auch – seinen Bruder auf den zweiten Kreuzzug und kämpfte 1148 bei der Belagerung von Damaskus. Robert brach den Kreuzzug noch vor seinem Bruder ab und kehrte mehrere Wochen vor ihm in die Heimat zurück. Im Glauben, die Stimmungslage nach dem gescheiterten Kreuzzug nutzen zu können, versuchte er eigene Ambitionen auf den Thron zu verwirklichen. Dabei wurde er aber von den Regenten Suger von Saint-Denis, Erzbischof Samson von Reims und Graf Rudolf von Vermandois behindert, bis schließlich die Ankunft des Königs diese Pläne zu Fall brachten.
    Ende 1152 heiratete er in dritter Ehe Agnes de Baudement (* wohl 1130; † zwischen 1202 und 11. Juli 1218), Gräfin von Braine, Herrin (Dame) von Fère-en-Tardenois, Pontarcy, Nesles, Longueville und Quincy, Erbtochter von Guido (Guy) von Baudement, Graf von Braine, und Alix, Witwe von Milon II. von Bar-sur-Seine, Stifterin der Abtei Saint-Yved (Braine). Durch diese Ehe gelangte er in den Besitz der Güter seiner Frau.
    1159 gab er der Stadt Dreux ihre Kommunalverfassung. Darüber hinaus ist er der Gründer der Stadt Brie-Comte-Robert, die heute seinen Namen trägt. Im Jahr 1187 stiftete er die Kirche Saint-Thomas, die direkt neben der Burg des Louvre errichtet wurde.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Dreux mit der Hauptstadt Dreux war eine alte französische Grafschaft im Norden des Pays Chartrain an den Grenzen der Île-de-France und der Normandie, zu der sie ursprünglich gehörte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Dreux

    Robert heiratete Agnes von Garlande in 1139/1141. Agnes (Tochter von Anselm (Anseau) von Garlande und von Rochefort) wurde geboren in cir 1122; gestorben in 1143. [Familienblatt] [Familientafel]

    Robert heiratete Hedwig (Havise) von Salisbury (von Évreux) in 1143/45. Hedwig (Tochter von Walter von Salisbury (FitzEdward) und Sibylle von Chaworth) wurde geboren in cir 1118; gestorben in 1152. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 33. Adèle (Adelheid, Alix) von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1144/1145; gestorben in vor 1210.

    Robert heiratete Gräfin Agnes de Baudement in 1152. Agnes (Tochter von Graf Guy de Baudemont) wurde geboren in cir 1130; gestorben in zw 1202 und 11 Jul 1218. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 34. Graf Robert II. von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1154; gestorben am 28 Dez 1218; wurde beigesetzt in Nekropole der Grafen von Dreux in der Kirche des Klosters Saint-Yved in Braine.
    2. 35. Alix von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1156; gestorben in nach 1217.
    3. 36. Isabeau von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1160; gestorben in 1239.

  7. 15.  Peter I. von Frankreich (Courtenay, Kapetinger)Peter I. von Frankreich (Courtenay, Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1126; gestorben in zw 1180 und 1183 in Palästina.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Champignelles Herr von Montargis Herr von Château-Renard Herr von Tanlay Herr von Charny Herr von Chantecoq als Peter I.
    • Titel (genauer): Herrschaft Courtenay; Herr von Courtenay https://de.wikipedia.org/wiki/Courtenay_(Adelsgeschlecht)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_I._von_Courtenay (Nov 2018)

    Peter von Frankreich (franz.: Pierre Ier de France, seigneur de Courtenay; * um 1126; † zwischen 1180 und 1183 in Palästina) war ein Prinz aus der Dynastie der Kapetinger und als Peter I. Herr von Courtenay, Champignelles, Montargis, Château-Renard, Tanlay, Charny und Chantecoq. Er ist der Stammvater des jüngeren Hauses Courtenay.
    Peter war ein jüngerer Sohn des Königs Ludwig VI. des Dicken von Frankreich und dessen zweiter Ehefrau Adelheid von Maurienne.

    Ehe und Herr von Courtenay
    Zwischen 1150 und 1153 heiratete er Elisabeth von Courtenay, eine Tochter des Herren Rainald von Courtenay († 1194) und dessen Ehefrau Helvis von Donjon. Die Familie seiner Frau gehörte jenen Burgherren an, welche zu Beginn des 12. Jahrhundertts in einer erbitterten Opposition zu König Ludwig VI. standen und von diesem militärisch unterworfen wurden. Etwa um die Zeit der Hochzeit zog sein Schwiegervater Rainald mit seinen Söhnen nach England, wo er in zweiter Ehe Hawise von Avranches, die Herrin von Okehampton, heiratete und zum Stammvater der Courtenays von Devon wurde. Was ihn dazu bewog ist unklar, möglicherweise war Rainald ein Anhänger der Eleonore von Aquitanien und zog es vor nach deren Scheidung von König Ludwig VII. von Frankreich (1152) sich ihr und ihrem zweiten Ehemann König Heinrich II. von England anzuschließen.
    Jedenfalls gelangte Peter so in den Besitz und an das Wappen der Familie, in die er eingeheiratet hatte. Sein Bruder, König Ludwig VII., bestätigte ihm die Lehen und gab im darüber hinaus die Herrschaften Tanlay, Charny und Chantecocq.
    Über Peters Amtszeit ist wenig bekannt, außer dass er 1179 dem Ort Montargis Stadtrechte gewährte und die gleichnamige Burg erbaute.

    Kreuzzug und Tod
    1179 erreichte Peter als Kreuzritter, zusammen mit dem Grafen Heinrich I. von Champagne und dem Bischof Philipp von Beauvais, das Heilige Land. Ihre Ankunft bewog den Ayyubiden-Sultan Saladin, seine Offensive gegen das Königreich Jerusalem abzubrechen, die er nach seinem Sieg am Litani-Fluss im Jahr zuvor geplant hatte.[1] Stattdessen griff er die Burg an der Jakobs-Furt an und eroberte sie.
    Peter starb im Heiligen Land, zwischen März 1180 und April 1183. Seine Gebeine wurden anscheinend nach England überführt und in der Kathedrale von Exeter begraben. Seine französischen Besitzungen vererbte er an seine beiden ältesten Söhne Peter (II.) und Robert.

    Peter heiratete Herrin Elisabeth von Courtenay in zw 1150 und 1153. Elisabeth (Tochter von Rainald von Courtenay und Helvis von Donjon) wurde geboren in cir 1135; gestorben in 1206. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 37. Kaiser Peter II. von Courtenay (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1155; gestorben in 1217/19.
    2. 38. Gräfin Adelheid (Alix) von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1160; gestorben am 12 Feb 1218.
    3. 39. Clemence (Klementia) von Frankreich (Courtenay, Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 40. Robert von Courtenay (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1168; gestorben am 5 Okt 1239 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  8. 16.  Prinzessin Konstanze (Constance) von Frankreich (Kapetinger)Prinzessin Konstanze (Constance) von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1126; gestorben am 16 Aug 1176.

    Konstanze heiratete Graf Eustach IV. von Boulogne (Blois) in Feb 1140. Eustach (Sohn von König Stephan von England (Haus Blois) und Königin Mathilda von Boulogne (von England)) wurde geboren in 1130; gestorben am 10 Aug 1153; wurde beigesetzt in Faversham Abbey. [Familienblatt] [Familientafel]

    Konstanze heiratete Graf Raimund V. von Toulouse (Raimundiner) am 10 Aug 1154, und geschieden in 1165/1166. Raimund (Sohn von Alfons Jordan von Toulouse (Raimundiner) und Faydive (Faydida) d’Uzès) wurde geboren in 1134; gestorben in Dez 1194 in Nîmes. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 41. Graf Raimund VI. von Toulouse (Raimundiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen

  9. 17.  Archambault (VIII.) von BourbonArchambault (VIII.) von Bourbon Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Agnes3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 29 Jun 1140; gestorben am 26 Jul 1169.

    Notizen:

    Gestorben:
    Starb einige Jahre vor seinem Vater was zu Problemen in der Zählung der Herren von Bourbon führt.

    Familie/Ehepartner: Alix (Adelheid) von Burgund. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. Mathilde I. von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in zw 1165 und 1169; gestorben am 18 Jun 1228.

  10. 18.  Agnès von BourbonAgnès von Bourbon Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Agnes3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1)

    Agnès heiratete Herr Ebles von Charenton in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 43. Luce de Charenton-du-Cher  Graphische Anzeige der Nachkommen

  11. 19.  Herr Guerric von ColignyHerr Guerric von Coligny Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Humbert3, 3.Adelheid2, 1.Amadeus1) gestorben in nach 1161.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Coligny; Herr von Coligny https://de.wikipedia.org/wiki/Coligny_(Ain)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 44. Herr Humbert II. von Coligny  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1190.


Generation: 5

  1. 20.  Humbert IV. von BeaujeuHumbert IV. von Beaujeu Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Alice4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben in 1189/1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Montpensier; Herr von Montpensier
    • Titel (genauer): Beaujeu; Herr von Beaujeu -Haus Beaujeu-

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Humbert_IV._(Beaujeu) (Okt 2017)

    Humbert IV. († 1189/90 vor Akkon) war ein Erbe der Herrschaft Beaujeu und iure uxoris ein Herr von Montpensier (Humbert I.) aus dem Haus Beaujeu.
    Er war ein Sohn des Humbert III. von Beaujeu († um 1192) und einer Tochter des Grafen Amadeus III. von Savoyen.

    Humbert stritt oft mit seinem Vater um die Mitherrschaft in Beaujeau. Zur Unterscheidung gegenüber seinem Vater wurde er „der Jüngere“ genannt.[2] Er nahm mit seinem Schwiegersohn am dritten Kreuzzug teil, wobei er im Verlauf der Belagerung von Akkon starb.[3] Weil er noch vor seinem Vater starb, folgte diesem in Beaujeu sein Sohn Guichard IV. nach.


    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Beaujeu mit dem Hauptort Beaujeu war das Machtzentrum und der Namensgeber des Beaujolais. Erste Herren von Beaujeu treten Mitte des 10. Jahrhunderts auf, der Besitz blieb bis zum Ende des 13. Jahrhunderts in der Familie. Anfang des 15. Jahrhunderts gelangte er per Vermächtnis an die Bourbonen. 1531 wurde Beaujeu in die Domaine royal integriert, 1560 wieder als Lehen ausgegeben.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Beaujeu (Sep 2023)

    Humbert heiratete Herrin Agnès von Chalon (Thiern) in cir 1160. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 45. Guichard IV. von Beaujeu  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1216 in Dover.

  2. 21.  Urraca von PortugalUrraca von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Mathilde4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben am 16 Okt 1175.

    Urraca heiratete König Ferdinand II. von León (von Kastilien) in 1165, und geschieden in 1175. Ferdinand (Sohn von König Alfons VII. von León (von Kastilien) und Berenguela von Barcelona) wurde geboren in 1137; gestorben am 22 Jan 1188 in Benavente. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 46. König Alfons IX. von León (von Kastilien)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 15 Aug 1171 in Zamora; gestorben am 23/24 Sep 1230 in Villanueva bei Sarria.

  3. 22.  König Sancho I. von Portugal, der Besiedler König Sancho I. von Portugal, der Besiedler Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Mathilde4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 11 Nov 1154 in Coimbra; gestorben am 26 Mrz 1211 in Coimbra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1185 bis 1211, Königreich Portugal; König von Portugal

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sancho_I._(Portugal) (Okt 2017)

    Sancho I. genannt der Besiedler (Dom Sancho I oder o Povoador) (* 11. November 1154 in Coimbra; † 26. März 1211 ebenda) war der zweite König von Portugal aus dem Hause Burgund.

    Sancho I. wurde als Sohn Königs Alfons I. und der Königin Mathilde geboren. Nach dem Tode seines Vaters bestieg er 1185 selbst den Thron. Er holte die Zisterziensermönche ins Land, die die von den Mauren zurückeroberten Gebiete besiedeln solltenen, und eroberte 1189 Silves, die Hauptstadt der Mauren. Allerdings gingen die meisten dieser Eroberungen im nächsten Jahr wieder verloren. Über Auseinandersetzungen um die Gültigkeit der Ehe seiner Tochter Theresia mit König Alfons IX. von León, sowie über Lehnsrechte, begann eine Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche, die 1195 das Interdikt über Portugal verhängte. Die Auseinandersetzung zwischen Monarchie und Kirche sollte fast zweihundert Jahre dauern, und stellt gewissermaßen die portugiesische Variante des Investiturstreits dar.

    Titel (genauer):
    Nach dem Tode Alfons I. übernahm sein Sohn, Sancho I., der Besiedler oder der Volksfreund (1185–1211), den Thron. Dieser hatte bereits seit geraumer Zeit als Mitregent neben seinem Vater die portugiesische Politik bestimmt. Er holte die Zisterziensermönche ins Land, die die von den Mauren eroberten Gebiete christlich besiedeln sollten und eroberte 1189 Silves, die Hauptstadt der Mauren. Allerdings gingen die meisten dieser Eroberungen im nächsten Jahr wieder verloren.
    Über Auseinandersetzungen um die Gültigkeit der Ehe seiner Tochter Theresia mit König Alfons IX. von León, sowie über Lehnsrechte, begann eine Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche, die 1195 das Interdikt über Portugal verhängte. Die Auseinandersetzung zwischen Monarchie und Kirche sollte fast zweihundert Jahre dauern und stellt gewissermaßen die portugiesische Variante des Investiturstreits dar.
    Zwei Hauptpunkte waren es, die zwischen Kirche und König umstritten waren. Zum einen ging es um die Besetzung kirchlicher Ämter, insbesondere das Recht der Kirche auf freie Bischofswahl. Die Könige dagegen bestanden auf ihrem Recht, Bischofsämter nach eigenem Gutdünken zu besetzen. Vor allem aber ging es um Landbesitz. Wie in anderen Ländern Europas auch hatte die Kirche in Portugal große Ländereien bekommen und war vor der Krone zum größten Landbesitzer aufgestiegen. Um die Krone zu stärken, versuchten die Könige deshalb, Lehen zugunsten der Kirche zu widerrufen und kirchliches Land einzuziehen. Dies führte natürlich zu großem Widerstand auf kirchlicher Seite.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern (Aug 2023)

    Sancho heiratete Prinzessin Dulce von Barcelona in 1175. Dulce (Tochter von Graf Raimund Berengar IV. von Barcelona und Petronella von Aragón (Jiménez)) wurde geboren in 1158/1159; gestorben am 1 Sep 1198 in Coimbra. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 47. Theresia von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1178 in Coimbra; gestorben am 18 Jun 1250 in Lorvão; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Lorvão.
    2. 48. König Alfons II. von Portugal, der Dicke  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Apr 1185 in Coimbra; gestorben am 25 Mrz 1223 in Coimbra.
    3. 49. Graf Peter (Pedro) von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 23 Feb 1187; gestorben am 2 Jun 1258.
    4. 50. Prinzessin Berengaria von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1194; gestorben in 1221.
    5. 51. Fernando (Ferdinand, Ferrand) von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 24 Mrz 1188; gestorben am 26 Jul 1233; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.

    Familie/Ehepartner: Maria Pais de Ribeira. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: D. Maria Aires de Fornelos. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 23.  Teresa (Mathilde) von PortugalTeresa (Mathilde) von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Mathilde4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1157; gestorben am 16 Okt 1218.

    Teresa heiratete Graf Philipp I. von Flandern (von Elsass) in Aug 1183. Philipp (Sohn von Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) und Sibylle von Anjou-Château-Landon) gestorben am 1 Jun 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Teresa heiratete Herzog Odo III. von Burgund in 1194. Odo (Sohn von Herzog Hugo III. von Burgund und Alix von Lothringen) wurde geboren in 1166; gestorben am 6 Jul 1218 in Lyon. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 24.  Graf Thomas I. von SavoyenGraf Thomas I. von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Humbert4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 20 Mai 1177; gestorben am 6 Mrz 1233.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Maurienne, Graf von Savoyen (1188 bis 1233)

    Notizen:

    Zitat aus: http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/savoyen_grafen_von/thomas_1_graf_von_savoyen_1233/thomas_1_graf_von_savoyen_+_1233.html

    Beiname 'der Ghibelline' (wegen seiner konstanten Parteinahme für die STAUFER), gab der staatlichen Entwicklung und zwei Expansion Savoyens richtungsweisende Impulse. Thomas I. stand bis zur Volljährigkeit (1191) unter Vormundschaft des Markgrafen Bonifaz von Montferrat, baute ein erträgliches Verhältnis zu HEINRICH VI. auf, unterstützte energisch PHILIPP VON SCHWABEN, der seinerseits die savoyische Expansion förderte, und half FRIEDRICH II., der ihn zum Reichsvikar in der Lombardei (1226) bestellte und in die Provence entsandte. In Savoyen setzte Thomas (als neues Moment fürstlicher Administration) um 1200 in den gräflichen Burgen zunehmend Kastellane ein, ausgestattet mit umfassenden militärischen und zivilen Vollmachten, ddoch abberufbar, vielleicht auch bereits besoldet. Gleichzeitig band Thomas seine Vasallen durch zielbewußte Infeodationen verstärkt ein. Auch initiierte er die Politik der Privilegienverleihung an eine Reihe von Städten (unter anderem Aosta, um 1195; Chambery, 1232). Der Erwerb vom Chambery schuf die Voraussetzungen für den Aufbau eines am Weg zum Mt. Cenis (Alpenpässe) gelegenen Zentralortes, der zudem von bischöflichen Gewalten denkbar weit entfernt war. An der Peripherie der Grafschaft wurde die Expansion vorangetrieben: Im Westen bereitete der Abschluß eines Parege (1196) mit dem Abt von St-Rambert (Bugey) das savoyischen Vordringen in die Bresse vor, in Zusammenwirken mit den Herren von Beaujeu. Im Norden bildete die Übertragung von Moudon durch PHILIPP VON SCHWABEN (1207) den Ansatz zu einem allmählichen Vorrücken ins Waadtand (Pays de Vaud), auf Kosten der Bischöfe von Lausanne und der ZÄHRINGER. Im Osten war Thomas bestrebt, den savoyischen Einfluß in Piemont zu erweitern (Erwerb von Besitzungen im Süden von Turin). Die intensiven Beziehungen zum unteren Tal der Rhone gipfelten in der Heirat der Tochter des Grafen, Beatrix von Savoyen, mit Raimund Berengar V. von Provence (1219). Die politische Blickrichtung das Hauses SAVOYEN auf die Gesamtheit des alten Königreiches Burgund nahm am Ende der 44-jährigen Herrschaft des Fürsten und unter seinen (stärker dem Papsttum zugewandten) Nachkommen zunehmend Gestalt an.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_I._(Savoyen)

    Thomas I. von Savoyen (* 20. Mai 1177; † 6. März 1233) war einziger Sohn von Humbert III. von Savoyen und dessen Frau Beatrix von Burgund.[1]
    Er schloss sich der kaiserfreundlichen Partei in Italien (Ghibellinen) an, woraufhin ihm Philipp von Schwaben die piemontesischen Lehen Chieri und Testona sowie das waadtländische Lehen Moudon übertrug. Friedrich II. ernannte ihn 1226 zum kaiserlichen Reichsvikar in der Lombardei in Italien.[2][1] Am Ende seines Lebens bevorzugte Thomas von Savoyen den allgemeinen Titel Graf von Savoyen, nachdem er sich zuvor Graf von Maurienne nannte.

    Ehe
    Thomas von Savoyen heiratete im Jahr 1196 Béatrice Marguerite von Genf (1179–1236).


    Literatur
    • Marie José: Das Haus Savoyen. Von den Ursprüngen bis zum roten Grafen. Stiftung Pro Castellione, Niedergesteln 1994.
    • Georg Lohmeier: Der Europäischen Kayser- und Königlichen Häuser Historische und Genealogische Erläuterung 1. Stern, Lüneburg 1730, S. 208 f.. (books.google.de)
    • Eusèbe-Henri-Alban Gaullieur, Charles Schaub, Heinrich Gräfe: Die Schweiz. Ihre Geschichte, Geographie und Statistik. Genf 1856, S. 122 f. (books.google.de)
    Einzelnachweise
    1 Thomas I Graf von Savoyen † 1233. manfred-hiebl.de, abgerufen am 21. November 2015.
    2 Bernard Andenmatten: Savoyen (Savoie, Savoia). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 475 f. (Digitalisat).
    3 4053. Thomas I. Graf von Savoyen. (PDF) auf schneidermuch.de

    Thomas heiratete Béatrice Marguerite von Genf in 1196. Béatrice wurde geboren in 1179; gestorben in 1236. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 52. Graf Amadeus IV. von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1197 in Montmélian; gestorben am 13 Jul 1253 in Montmélian.
    2. 53. Graf Thomas II. von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1199; gestorben am 7 Feb 1259 in Aosta; wurde beigesetzt in Abtei Hautecombe.
    3. 54. Beatrix von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200; gestorben in 1266 in Les Échelles.

  6. 25.  Sofia von SavoyenSofia von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Humbert4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben am 3 Dez 1202.

    Familie/Ehepartner: Azzo VI. d'Este. Azzo (Sohn von Azzo V. d'Este und Gräfin von Ferrara) gestorben am 18 Nov 1212. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 26.  Graf Humbert von GenfGraf Humbert von Genf Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Agnes4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1195-1220, Genevois; Graf von Genf -Haus Genf-

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafen von Genf waren die Herren des Genevois, nicht aber der Stadt Genf.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Genf


    Das Genevois ist eine ehemalige Provinz des Herzogtums Savoyen. Seine Hauptstadt war Annecy, weitere wichtige Orte sind Thônes, Faverges und La Clusaz. Das Genevois grenzte an die Provinzen Carouge im Nordwesten und Faucigny im Nordosten sowie Savoyen selbst im Süden.
    Bevor das Genevois zur Provinz Savoyens wurde, war es die Grafschaft Genf. Und obwohl die Grafen von Genf ihren Titel nach der Stadt führten, waren sie niemals Herren der Stadt Genf, die vielmehr unter der Herrschaft des Fürstbischofs blieb.
    Die Grafschaft Genf ging 1394, nach dem Tod des Grafen Robert (der als Klemens VII. Papst in Avignon war), an die Familie der Herren von Thoire und Villars und wurde 1400 an das Haus Savoyen verkauft, das diese wiederum mehrfach als Paragium an jüngere Mitglieder der Familie gab. 1659 wurde die Grafschaft Genf bzw. das Genevois endgültig mit Savoyen vereinigt.
    Zitat aus: Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Genevois (Okt 2018)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 55. Pierre (Peter) von Genf  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1249.

  8. 27.  Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger)Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1145; gestorben am 11 Mrz 1198.

    Marie heiratete Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) in 1164. Heinrich (Sohn von Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) und Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten)) wurde geboren in 1126; gestorben am 16 Mrz 1181 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Troyes. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 56. Graf Heinrich II. von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Jul 1166; gestorben am 10 Sep 1197 in Akkon; wurde beigesetzt in Akkon.
    2. 57. Graf Theobald III. von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 13 Mai 1179 in Troyes; gestorben am 24 Mai 1201 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Étienne in Troyes.
    3. 58. Kaiserin Marie von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1174; gestorben am 29 Aug 1204 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  9. 28.  Prinzessin Alix von Frankreich (Kapetinger)Prinzessin Alix von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1150; gestorben in 1197/1198.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Bloix

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alix_von_Frankreich,_Gräfin_von_Blois

    Alix von Frankreich (* 1150; † 1197/1198) war die zweite Tochter König Ludwigs VII. aus seiner ersten Ehe mit Eleonore von Aquitanien. Sie wurde nach ihrer Tante Petronilla getauft, die ebenfalls "Alix" genannt wurde. Die Geburt einer zweiten Tochter anstelle des benötigten Sohnes überschattete die bereits zerrüttete Ehe ihrer Eltern noch mehr, woraufhin die Verbindung annulliert wurde.
    Alix und ihre ältere Schwester Marie wurden von der Mutter getrennt, die umgehend Frankreich verlassen musste, nach Poitiers ging und dort den späteren König Heinrich II. heiratete. Die Kinder Alix und Marie wurden für legitim erklärt. Ludwig heiratete noch zweimal. Alix' Halbbrüder herrschten in Frankreich (Philipp) und England (Richard und Johann).
    1164 heiratete sie Theobald V. von Blois, ihre Schwester dessen Bruder Heinrich. Als Alix' Ehemann östlich zog, übernahm sie die Regentschaft, was sie auch nach dessen Tod 1191 in Vertretung für ihren minderjährigen Sohn tat.

    Alix heiratete Graf Theobald V. von Champagne (Blois) in 1164. Theobald (Sohn von Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) und Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten)) wurde geboren in cir 1130; gestorben in 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 59. Gräfin Margarete von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1170; gestorben am 12 Jul 1230 in Besançon, FR; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Besançon dann Kirche Saint-Jean.
    2. 60. Graf Ludwig von Blois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1171/1172; gestorben am 14 Apr 1205 in Adrianopel.

  10. 29.  Prinzessin Margarete von Frankreich (Kapetinger)Prinzessin Margarete von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1158; gestorben in 1197 in Tyros.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Frankreich_(1158–1197)

    Margarete von Frankreich, Marguerite Capet (* ca. 1158; † 1197 in Tyros), Prinzessin von Frankreich, war die Ehefrau von Heinrich dem Jüngeren, Mitkönig von England und später von König Béla III. von Ungarn. Sie war die älteste Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich aus seiner 2. Ehe mit Konstanze, Tochter von König Alfons VII.

    Geschichte
    Noch während ihrer Säuglingszeit wurde Marguerite im August 1158 mit Prinz Heinrich von Anjou-Plantagenet (* 28. Februar 1155; † 11. Juni 1183), damals knapp drei Jahre alt, verlobt. Das sicherte Heinrichs Vater, König Heinrich II. von England, die versprochene Mitgift, das Vexin und seine Grenzburgen.[1] Die Verlobung war das Resultat einer Versöhnungspolitik zwischen dem französischen König und Heinrich, der wegen seines französischen Territorialbesitzes gleichzeitig Vasall des französischen Königs war. Heinrich war mit Eleonore von Aquitanien verheiratet, die die erste Ehefrau Ludwigs gewesen war. Die Ehe hatte 15 Jahre bestand gehabt, aus ihr war aber kein männlicher Thronfolger hervorgegangen. Die Ehe wurde 1152 schließlich wegen zu enger Blutsverwandtschaft annulliert. Eleonore heiratete darauf hin ohne Zustimmung ihres Ex-Mannes Heinrich, damals noch nur Anwärter auf den englischen Thron. Ludwig weigerte sich zunächst, Heinrichs Ansprüche auf Aquitanien anznzuerkennen. Es gab jedoch im feudalen Recht keine förmlichen Bestimmungen, gegen die Heinrich durch seine Heirat mit Eleonore so eindeutig verstoßen hätte, dass man ihn dafür mit seiner Einziehung seiner territorialen Besitzungen hätte bestrafen können. Es bedurfte trotzdem erst einiger militärischer und diplomatischer Wechselspiele, bis der mittlerweile wieder verheiratete Ludwig im August 1154 offiziell auf den Titel eines Herzogs von Aquitanien verzichtete. [2]
    Margarete von Frankreich wurde ihrem späteren Schwiegervater übergeben, der ihre Erziehung übernehmen sollte. Ludwig setzte sich allerdings mit der Forderung durch, das Kind dürfe nicht am Hof der Plantagenets aufwachsen, wo aus seiner Sicht die Gefahr bestand, dass es in den Haushalt seiner Ex-Gattin Eleonore kommen würde. [3]
    Um die strategisch äußerst wichtige Burg und das Umland möglichst schnell zu erhalten, wurden die beiden Kinder sehr früh miteinander verheiratet. Die Hochzeitszeremonie fand Anfang November 1160 in Le Neubourg statt, obwohl Braut und Bräutigaam mit ihren zwei beziehungsweise fünf Lebensjahren zu jung waren, um ihre Einwilligung geben zu können, wie dies nach kanonischem Recht erforderlich gewesen wäre. Außerdem konnte das englische Königspaar durch diese Vermählung darauf hoffen, didie Kronen von England und Frankreich auf dem Haupt ihres Sohnes vereint zu sehen, sollte Marguerites Vater, König Ludwig VII., keinen Sohn mehr zeugen. Für Ludwig VII. bedeutete die anberaumte Hochzeit, dass das normannische Vexin mindestens ein Jahrzehnt früher als er erwartet hatte in den Besitz der Plantagenets übergehen würde. [4]
    Heinrich der Jüngere wurde wie üblich bereits zu Lebzeiten seines Vaters gekrönt. Es ist nicht klar, warum Margarete bei dieser Zeremonie nicht gekrönt wurde. Es scheint, als sei Margarete bei ihrer Schwiegermutter in Caen geblieben. Es ist nichcht klar, ob dies Absicht war, um damit möglicherweise ihren Vater zu brüskieren. [5] Margarete von Frankreich wurde schließlich am 27. September 1172 in der Kathedrale von Winchester gekrönt. Auch Heinrich dem Jüngeren wurde bei dieser Zeremonie ein zweites Mal die Krone aufgesetzt. Marguerite gebar einen Sohn, Wilhelm (* 19. Juni 1177; † 22. Juni 1177). 1183 erkrankte Heinrich an der Ruhr und starb am 11. Juni 1183. Drei Jahre später heiratete Margarete König Béla III. von Ungarn. Nach dessen Tod 1196 unternahm sie eine Pilgerfahrt ins Heilige Land. Kurz nach ihrer Ankunft in Tyros verstarb Margarete von Frankreich im Alter von 39 Jahren und fand ihre letzte Ruhestätte im Chor der Kirche zu Tyros.

    Ehen und Nachkommen
    Margarete war zwei Mal verheiratet und hatte einen Sohn:
    • 1. ∞ Heinrich dem Jüngeren (1160)
    • Wilhelm (* 19. Juni 1177; † 22. Juni 1177)
    • 2. ∞ König Béla III. von Ungarn (1186)



    Literatur
    • Ralph V. Turner: Eleonore von Aquitanien – Königin des Mittelalters, C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63199-3
    Einzelbelege
    1 Turner, S. 180
    2 Turner, S. 145
    3 Turner, S. 181
    4 Turner, S. 184
    5 Turner, S. 250

    Familie/Ehepartner: König Heinrich von England (Plantagenêt), der Jüngere . Heinrich (Sohn von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren am 28 Feb 1155; gestorben am 11 Jun 1183. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden). Béla (Sohn von König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)) wurde geboren in cir 1148; gestorben am 24 Apr 1196. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 30.  König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger)König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 21 Aug 1165 in Gonesse; gestorben am 14 Jul 1223 in Mantes-la-Jolie.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1180 bis 1223; König von Frankreich

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_II._(Frankreich) (Feb 2022)

    Philipp II. August (französisch Philippe Auguste; * 21. August 1165 in Gonesse; † 14. Juli 1223 in Mantes-la-Jolie) war von 1180 bis 1223 König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger. Er war der einzige Sohn König Ludwigs VII. des Jüngeren und dessen dritter Gemahlin Adele von Champagne.
    Philipp gilt als einer der bedeutendsten Könige in der mittelalterlichen Geschichte Frankreichs. Seine Herrschaft war bestimmt von dem Kampf gegen das Haus Plantagenet und das „angevinische Reich“. Nach wechselvollen Auseinandersetzungen mit Heinrich II., Richard Löwenherz und Johann Ohneland konnte er letztlich über die Plantagenets siegen und ihnen den größten Teil ihrer französischen Territorien entreißen. Dies ermöglichte den Durchbruch des kapetingischen Königtums insoweit, dass dder König nun mächtiger war als jeder einzelne Vasall in Frankreich. Zugleich verhalf sein Sieg über Otto IV. in der Schlacht bei Bouvines 1214 dem Staufer Friedrich II. zum römisch-deutschen Königtum. Philipps Beiname ist zeitgenössisch. Er ist dem kaiserlichen Titel Augustus (französisch Auguste, „der Erhabene“) entliehen und wurde ihm von seinem Biographen Rigord gegeben.

    Anfang und Herrschaftskonsolidierung
    Philipp wurde als Kind häufig Dieudonné („Gottesgabe“) genannt, da seine Geburt eine dynastische Krise beendete und die Kontinuität der kapetingischen Dynastie wahrte. Er wurde erst im achtundzwanzigsten Regierungsjahr seines Vaters geboren und stammte, als erster und einziger Sohn, aus dessen dritter Ehe. Trotz dieses Hintergrundes zögerte Ludwig VII., seinen Sohn zum Mitkönig krönen zu lassen, um die Nachfolge Philipps zu sichern. Vermutlich lag diesem Zögern das abschreckende Beispiel des Hauses Plantagenet zugrunde, in dem sich die Söhne mit dem Vater um die Macht stritten. Erst nachdem die Gesundheit des Königs nachließ, berief er 1179 eine Adelsversammlung ein, um sich Rat einzuholen. Als sich die Mehrheit der Versammlung durch Akklamation für die Krönung Philipps aussprach, wurde dieser am 1. November 1179 in Reims zum König gekrönt und gesalbt.
    Nach dem Tod Ludwigs VII. am 18. September 1180 konnte Philipp so unbestritten die Nachfolge als König antreten. Allerdings galt er zu diesem Zeitpunkt mit fünfzehn Jahren noch als unmündig, weshalb sich für die nächste Zeit eine Regentschaft für das Land abzeichnete, die sich aus Philipps Mutter, Adela von Champagne, und deren Brüdern Erzbischof Wilhelm von Reims, Graf Theobald von Blois und Graf Stephan von Sancerre, zusammensetzte. Diese Gruppierung hatte schon in den letzten Lebensjahren Ludwigs VII. den königlichen Hof dominiert und für den zeitweise regierungsunfähigen König die Macht ausgeübt.
    Philipp aber gedachte trotz seiner Jugend, die Macht sofort zu übernehmen und stellte sich damit gegen seine Mutter und seine Onkel. Gegen diese gewann er mit dem Grafen Philipp von Flandern einen mächtigen Verbündeten. Gegen den Willen seiner Mutter heiratete er am 28. April 1180 die Nichte des Grafen, Isabella von Hennegau, und vollzog damit einen Bruch mit seiner Verwandtschaft. Die Situation artete in einen regelrechten Krieg aus; Adele von Champagne floh in die Normandie in der Hoffnung, Heinrich II. Plantagenet, den wohl mächtigsten Mann Frankreichs zu jener Zeit, als Verbündeten gegen ihren Sohn zu gewinnen. Aber Heinrich Plantagenet hatte andere Pläne als sich gegen seinen Lehnsherren zu wenden, da er zu dieser Zeit mit der Durchsetzung der Ansprüche seines Schwiegersohnes, Heinrich des Löwen, in Deutschland beschäftigt war. Auch galt es nach den Konventionen des mittelalterlichen Lehnsrechts als unehrenhaft, die Minderjährigkeit eines Lehnsherrn auszunutzen, um ihn anzugreifen. Stattdessen trafen sich Philipp und Heinrich Plantagenet am 28. Juni 1180 in Gisors, um ein gemeinsames Verteidigungsbündnis zu schließen.
    Diese Entwicklung führte im Gegenzug zu einem Bruch des französischen Königs mit Philipp von Flandern, der ein Rivale der Plantagenets war. Am 14. Mai 1181 schloss sich in Provins der Graf von Flandern mit den Grafen von Blois-Champagne zusammen, denen sich auch die Grafen von Nevers und Hennegau sowie der Herzog von Burgund anschlossen. Die Krondomäne war so von der feindlichen Allianz fast eingeschlossen. Auf Druck Heinrichs II. aber beendeten 1182 der Erzbischof von Reims und die Grrafen von Blois-Champagne ihre Opposition zu Philipp und erkannten dessen Herrschaft an. Der jungen Königin Isabella gelang es, auch ihren Vater aus dem Bündnis zu lösen. Nur das Verhältnis zum Grafen von Flandern blieb feindselig. Es verschärfte sich zusätzlich durch den Tod von dessen erster Frau 1182, deren Erbe, die Grafschaft Vermandois, Philipp zurückforderte. Der Graf von Flandern wurde durch ein gescheitertes Bündnisangebot an Kaiser Friedrich Barbarossa zunehmend isoliert. Nachdem sich der Krieg nach einigen Siegen zugunsten König Philipps wendete, war auch der Graf von Flandern zur Unterwerfung bereit. Im Vertrag von Boves 1185 gewann der König die Stadt Amiens und 65 Burgen im Vermandois und sicherte sich die Anwartschaft auf die Grafschaft Artois als Mitgift seiner Frau. Der Graf von Flandern konnte den nördlichen Teil des Vermandois behalten.
    Somit hatte sich Philipp bis zum Jahr 1185, mittlerweile mündig geworden, gegenüber seinen Konkurrenten behauptet und die Alleinherrschaft übernommen.

    Die angevinische Bedrohung
    Philipps Königtum
    Philipp trat ein schwieriges Erbe an. Sein Vater hinterließ ihm einen geordneten und effizienten Verwaltungsapparat. Der voranschreitende wirtschaftliche Aufschwung von Städten wie Paris und Orléans sicherte der Krone ständige Einnahmequellen. Die Macht des Königs aber beschränkte sich auf die Krondomäne, ein Gebiet, das die Städte Orléans, Sens, Senlis und Mantes umfasste, während der große Rest des Königreiches von mächtigen Feudalfürsten beherrscht wurde. Philipps Vater und Großvater hatten bereits versucht, die Macht solcher nahezu unabhängigen Fürsten zu brechen, jedoch ohne Erfolg. Während der Regierung König Ludwigs VII. entstand ein weiteres Machtgefüge, das sogenannte angevinische Reich, das sich über den gesamten Westen des Landes, von den Pyrenäen bis zum Ärmelkanal, erstreckte. Es war in den Händen des Hauses Plantagenet und in Personalunion vereint mit dem englischen Königreich.
    Wie schon sein Vater verfolgte Philipp seit dem Beginn seiner Herrschaft eine Politik, die zur Zerschlagung des angevinischen Reichs führen sollte. Zwei wichtige Faktoren kamen ihm dabei zugute. Zum einen war er der Lehnsherr für die französischen Territorien und zum anderen waren die Söhne von Heinrich II. Plantagenet untereinander zerstritten und führten Krieg gegen den eigenen Vater.

    Gegen Heinrich II. Plantagenet
    Obwohl Heinrich II. Plantagenet in den ersten Jahren von Philipps Herrschaft als dessen Schutzherr aufgetreten war, förderte Philipp in dieser Zeit den Konflikt bei den Plantagenets, um diese zu schwächen. Ein Vorwand war das seit Jahren anhaltende Verlöbnis seiner älteren Schwester Alix mit Richard Löwenherz, einem jüngeren Sohn Heinrichs II. und Herzog von Aquitanien. Die Ehe des Paares sollte den Besitzstatus des normannischen Vexin bei den Plantagenets legitimieren, doch die Weigerung Richards, die Prinzessin zu heiraten, gab Philipp eine rechtliche Handhabe, gegen die Plantagenets vorzugehen.
    Bereits 1183 unterstützte Philipp den ältesten Sohn Heinrichs II., Heinrich den Jüngeren, indem er ihm im Kampf gegen dessen Vater Geld und Söldner zukommen ließ. Doch der jüngere Heinrich verstarb plötzlich noch im selben Jahr, und König Heinririch II. blieb Sieger in dieser Auseinandersetzung. In einem erneuten Treffen in Gisors am 6. Dezember 1183 musste Philipp den alten Heinrich in dessen Besitzungen anerkennen. Aber schon im folgenden Jahr konnte er erfolgreich einen weiteren Sohn Heinrichs, den Herzog Gottfried von Bretagne, dazu bewegen, an den Hof nach Paris zu kommen und ihm für die Bretagne zu huldigen. Auch wenn Gottfried im Jahre 1186 nach einem Turnierunfall verstarb, konnte die Bretagne dauerhaft von den Plantagenets gelöst werden, da sich dessen Witwe gegen die Familie ihres Mannes stellte.
    Philipp ging nun unverzüglich dazu über, den nächsten Sohn Heinrichs, Richard Löwenherz, für seine Zwecke zu gewinnen. Dabei spielte ihm die anstehende Nachfolgefrage im Gesamtbesitz der Plantagenets in die Hände. Heinrich bevorzugte seinen jüngsten Sohn Johann Ohneland als Erben, den er mit Adelheid, der älteren Tochter von Humbert III., verheiraten und mit der Normandie belehnen wollte. Dies wiederum trieb Richard in die Arme Philipps, der Heinrichs Erbpläne ablehnte; im Jahr 1187 schlossen sie in Paris ein Zweckbündnis gegen Heinrich. Aus der so entstandenen Abhängigkeit Richards zu Philipp konnte dieser profitieren, nachdem er Richard 1187 zwang, sein Vorgehen gegen den Grafen Raimund V. von Toulouse zu beenden. Dies brachte Philipp die Eroberung von Issoudun im Berry ein. Anschließend richteten beide ihren Kampf gegen Heinrich, indem Philipp den Gewinn des Berry durch die Einnahme von Châteauroux 1188 abrunden konnte.
    Im November 1188 kam es daraufhin zu einem Treffen Heinrichs II., Richards und Philipps in Bonsmoulins. Ein Friedensschluss scheiterte, vor allem nachdem Richard an Philipp für den gesamten französischen Besitz der Plantagenets gehuldigt hatte. Für Heinrich war dies nicht hinnehmbar, da dies seine Enteignung in Frankreich und auch eine Trennung des Festlandes von England bedeutete. Weiterhin demonstrierten Richard und Philipp die Unerschütterlichkeit ihrer Allianz mittels öffentlicheher Vertrauensgesten, wie einem Bruderkuss oder das Übernachten in einem Bett. Heinrich zog sich darauf nach England zurück, um 1189 mit einem Heer nach Frankreich zurückzukehren und den Entscheidungskampf mit Richard und Philipp zu führen. Diese aber waren ihm militärisch überlegen, verdrängten ihn aus der Touraine, drangen in das Maine vor und zwangen Heinrich am 12. Juni 1189 zur Flucht aus Le Mans nach Chinon. Am 4. Juli 1189 war Heinrich gezwungen den Friedensvertrag von Azay-le-Rideau zu schließen, worin er alle Eroberungen Philipps bestätigen, ihm für den restlichen Besitz huldigen und Richard als Erben anerkennen musste. Zwei Tage später starb Heinrich in Chinon.
    Der Dritte Kreuzzug
    → Hauptartikel: Dritter Kreuzzug
    Mit Heinrichs Tod zerfiel das Bündnis zwischen Philipp und Richard, da dieser nun die Position seines Vaters als König von England und Oberhaupt des „angevinischen Reichs“ einnahm und somit der neue Hauptgegner Philipps wurde. Obwohl Richard am 22. Juli 1189 in Chaumont-en-Vexin dem französischen König für alle Festlandsbesitzungen huldigte, verweigerte er weiterhin die dringlich geforderte Ehe mit Alice (Alix), womit der Konflikt um das Vexin weiterhin aktuell blieb. Eine direkte Konfrontation beider Könige blieb zunächst aus, da das christliche Abendland seit dem Verlust von Jerusalem an die Muslime im Jahr 1187 einen Kreuzzug zur Rückeroberung der Stadt verlangte. Philipp, Richard und Heinrich hatten schon in Azay über eeinen Kreuzzug verhandelt, den die ersten beiden nun gemeinsam ausführen wollten. Das lag in erster Linie daran, dass keiner dem anderen wirklich traute und die Abwesenheit des einen Königs einen unvorstellbaren Vorteil für den Daheimgebliebenen bedeutet hätte. Die Abreise verzögerte sich zunächst, da Richard mit der Unterwerfung einiger Vasallen in der Gascogne beschäftigt war und Philipps Frau, Isabella von Hennegau, am 15. März gestorben war. Als beide Könige am 4. Juli 1190 in Vézelay ihren Kreuzzug offiziell begannen, war in Kleinasien bereits Kaiser Friedrich I. Barbarossa gestorben. Die Regentschaft Frankreichs übergab Philipp dem königlichen Rat unter Vorsitz seiner Mutter Adele und Erzbischof Wilhelm von Reims. Philipp sorgte dafür, dass ihnen der Zugriff auf den Staatsschatz verwehrt blieb, der den Templern zum Schutz anvertraut wurde, wobei sechs angesehene Bürger aus Paris die Schlüssel der Geldtruhen erhielten.
    Nach einigen Verzögerungen erreichte Philipp am 20. April 1191 das Lager der Kreuzfahrer vor Akkon. Richard hingegen war zunächst mit der Eroberung von Zypern beschäftigt. Dort heiratete er die Prinzessin Berengaria von Navarra, mit der er sich bereits in Sizilien verlobt hatte. Damit war eine Verbindung mit Prinzessin Alice (Alix) unmöglich geworden. Für Philipp stellte diese Zurückweisung seines Vasallen einen erheblichen Ansehensverlust dar, zumal Richard auch die Forderung auf die Restitution des Vexins ignorierte. Am 21. Juli 1191 fiel Akkon in die Hände der Kreuzfahrer, wenige Tage danach erklärte Philipp seine Rückkehr in die Heimat. Als Vorwand diente ihm der Tod des Grafen Philipp von Flandern während der Belagerung, dessen Erbe geregelt werden musste, wobei es auch um die Durchsetzung eines Anrechtes der Krone auf das Artois ging. Richard ließ ihn auf das Evangelium schwören, keinen Angriff auf seinen französischen Besitz zu wagen, wies aber dennoch seine Bankiers in Pisa an, den Sold für seine Grenztruppen zu erhöhen. Er selbst blieb noch in Palästina, um weiter gegen Saladin zu kämpfen.
    Auf der Heimreise traf sich Philipp in Rom mit Papst Coelestin III., der ihn vom Kreuzzugsgelübde entband. Gegenüber dem Papst bekräftigte er, wenn auch erfolglos, dass Richard Löwenherz die Hauptverantwortung für die gescheiterte Rückeroberung Jerusalems trage. Anschließend traf er sich in Mailand mit Kaiser Heinrich VI., dem Nachfolger Barbarossas, um die staufisch-kapetingische Allianz zu erneuern. Eine Vermittlerrolle übernahm dabei Herzog Leopold V. von Österreich, der den englischen König hasste, weil dieser ihn vor Akkon gedemütigt hatte, indem er das herzogliche Banner vom Stadtwall hatte herunterreißen lassen. Zusätzliche Interessen verbanden Philipp mit dem Kaiser, nachdem Richard 1191 mit dem König Tankred von Sizilien ein Beistandsabkommen gegen den Kaiser geschlossen hatte. Zu Weihnachten 1191 weilte Philipp bereits wieder in Fontainebleau und begann mit der Forcierung seines Kampfes gegen Richard. Dazu ließ er Gerüchte verbreiten, in denen er den englischen König beschuldigte, dass er in Akkon einen Mordanschlag gegen ihn durchführen wollte, was einige der Vasallen Richards tatsächlich auf die Seite Philipps führte.
    Nachdem Richard nach den Verhandlungen mit Saladin im Oktober 1192 die Rückreise angetreten hatte, geriet er bei der Passierung von Österreich in die Hände Herzog Leopolds, von dem er unverzüglich an Kaiser Heinrich ausgeliefert wurde.

    Der angevinische Krieg
    Gegen Richard Löwenherz
    Die Gefangennahme seines Rivalen nutzte Philipp II. im Frühjahr 1193 zum Angriff auf dessen Territorien. Zuerst rückte er in die Normandie vor, wo er Burgen wie Pacy, Ivry und vor allem das lang geforderte Gisors einnehmen konnte. Richard ermächhtigte aus seiner Haft heraus ein Friedensabkommen (Mantes, 9. Juli 1193), indem er Philipp die Eroberungen bestätigte. Anschließend versuchte Philipp erneut, eine Spaltung in der Plantagenetfamilie herbeizuführen, indem er die Ambitionen Johanns Ohneland gegen dessen Bruder unterstützte. Johann erklärte sich für diese Unterstützung in einem Geheimvertrag bereit, die gesamte Normandie rechts der Seine, einschließlich Rouen, sowie die Touraine an Philipp zu übergeben. Auch war er bereit, für den Fall einer erfolgreichen Übernahme des englischen Thrones den Lehnseid für England an Philipp zu leisten.
    Diesen Plänen widersetzte sich die Mutter der beiden angevinischen Brüder, Königin Eleonore. Sie strengte eine schnelle Auslösung Richards aus der Gefangenschaft an, die wiederum Philipp und Johann durch eigene Lösegeldangebote an den Kaiser hinauszuzögern versuchten. Eleonore aber veranlasste ihren gefangenen Sohn, dem Kaiser den Lehnseid zu leisten und nachdem sie das immense Lösegeld aufgebracht hatte, ließ der Kaiser Richard im Frühjahr 1194 frei. Der brachte zunächst die Verhältnisse in England wieder unter seine Kontrolle und setzte im Mai 1194 mit einem Heer auf das Festland über. Nach und nach eroberte Richard seine Burgen in der Normandie zurück, marschierte anschließend in den Süden und vertrieb Philipp nach dem Gefecht von Fréteval aus der Touraine. Am 15. Januar 1196 war Philipp zur Unterzeichnung des Friedens von Louviers genötigt, indem er aber von Richard auch einige Zugeständnisse, wie zum Beispiel die direkte Lehnshoheit über die Auvergne, erhielt.
    Der Frieden hielt nicht mal ein halbes Jahr. Nachdem Richard bei der Unterwerfung der Bretagne scheiterte und die regierende Herzogin ihren Sohn Arthur, der Richards Neffe und designierte Erbe war, an den Hof von Paris entsandte, begannen die Kämpfe von neuem. Philipp eroberte im Juni 1196 die normannische Burg Aumale. Richard reagierte darauf mit einem Bündnis mit dem Grafen Balduin IX. von Flandern und unterstützte 1198 die Thronkandidatur seines Neffen Otto von Braunschweig in Deutschland. Philipp versuchte, der sich anbahnenden Umklammerung Frankreichs durch das angevinisch-welfische Bündnis mit einer Offensive zu begegnen, aber im September 1198 musste er in der Schlacht bei Gisors eine schwere Niederlage gegen Richard hinnehmen.
    In den Friedensverhandlungen von 1199, die unter der Vermittlung des Klerus eingeleitet wurden, musste Philipp herbe Rückschläge hinnehmen. Der französische Kronprinz sollte eine Tochter des mit Richard verbündeten Königs von Kastilien heiraten, Richards Besitzstand auf dem Festland sollte bestätigt werden. Weiterhin sollte Philipp die Wahl Ottos von Braunschweig zum römisch-deutschen König anerkennen, lediglich mit der Überlassung der Burg Gisors wurde ihm entgegengekommen. Seine mililitärische Unterlegenheit gegenüber Richard brachte die gegen die Plantagenets gerichtete Politik Philipps an den Rand des Scheiterns. Doch im April 1199 wendete sich die Lage überraschend, als Richard Löwenherz im Kampf gegen den Vizegrafen von Limoges sein Leben verlor. Dem französischen König eröffnete dies eine neue Möglichkeit, den Kampf gegen die Plantagenets weiter zu führen.

    Gegen Johann Ohneland
    Die Nachfolge Richards trat sein jüngerer Bruder Johann Ohneland an, obwohl es unter den angevinischen Vasallen zu Unsicherheiten in Bezug auf die Erbrechte Arthurs von Bretagne kam. Zwar wurde Johann in England und der Normandie allgemein anerkannt, aber besonders die Grafschaft Anjou war von der Nachfolge Johanns nicht überzeugt und hielt zu Arthur. Da das ausgehandelte Friedensabkommen noch nicht unterschrieben war, nahm Philipp die Chance wahr, machte sich zum Verteidiger der Rechte Arthurs und griff Johann an. Da Johann einem direkten Kampf aus dem Weg ging, erlangte Philipp so bis zum Jahr 1200 eine weitaus bessere Verhandlungsbasis, als er noch gegenüber Richard gehabt hatte. Seine Aktionen waren durchaus vielversprechend, doch die eigene familiäre Situation zwang den König von Frankreich zum Einlenken.
    Im Jahr 1193 hatte Philipp die dänische Prinzessin Ingeborg, die Schwester des Dänenkönigs Knut VI. geheiratet, um diesen zu einem Bündnis gegen Richard zu bewegen. Aber schon am Tag nach der Hochzeit verlangte Philipp die Trennung von der Brautt, da er sie als zu abstoßend empfand. Ingeborg verwehrte allerdings ihre Zustimmung zu einer Scheidung, worauf Philipp sie verstieß und die deutsche Adlige Agnes-Maria von Andechs-Meranien heiratete. Die sich daraus ergebende Bigamie veranlasste Papst Innozenz III. zu drastischen Schritten und er verhängte 1198 das Interdikt über Frankreich. Der Handlungsspielraum Philipps in seinem Königreich wurde dadurch zunehmend bedroht, vor allem weil seine treuesten Unterstützer in den Reihen ddes Klerus standen. Aber auch international wurde seine Position gefährdet, da seine wichtigsten außenpolitischen Verbündeten der Papst selbst und auch die Staufer im Reich waren. Deshalb war Philipp 1200 zu einem Frieden mit Johann genötigt, der im Vertrag von Le Goulet besiegelt wurde. Darin trat Johann einige Gebiete in der Normandie an Philipp ab und erkannte ihn als Oberlehnsherren der restlichen Festlandsbesitzungen an. Philipp ließ im Gegenzug seine Unterstützung für Arthur fallen.
    Das anschließende Fehlverhalten Johanns spielte Philipp aber erneut einen Vorwand in die Hände, gegen ihn vorzugehen. Johann hatte im Sommer 1200 Isabella von Angoulême geheiratet, die aber schon dem Grafen Hugo X. von Lusignan versprochen warar. Lusignan war als aquitanischer Graf ein Vasall Johanns, der somit als Instanz zur Beschwerde für ihn nicht in Frage kam. Stattdessen wandte sich Lusignan an König Philipp, der wiederum der Lehnsherr Johanns für Aquitanien war. Philipp ergrififf die Gelegenheit, Johann rechtlich zu belangen, und eröffnete einen Lehnsprozess gegen ihn. Um gleichzeitig eine Versöhnung mit dem Papst zu erreichen, berief er im Mai 1201 ein Konzil in Soissons ein, auf dem er Ingeborg wieder an seine Seite holte. Und nachdem Agnes-Maria von Andechs-Meranien im Juli 1201 gestorben war, hob der Papst das Interdikt auf und legitimierte deren Kinder. Nachdem Johann bis zum Jahr 1202 vier Vorladungen vor das Hofgericht in Paris ignoriert hatte, sprach Philipp ein Versäumnisurteil über ihn und erklärte ihn all seiner Länder in Frankreich für verlustig. Der erneut entbrannte Krieg konnte somit als Vollstreckung eines ordentlichen Urteils und nicht als Eroberungsfeldzug gelten. Der französischhe König griff erneut auf Arthur von Bretagne zurück und dieser huldigte ihm für alle angevinischen Ländereien. Arthur griff im Juli 1202 seinen Onkel mit einem Heer im Anjou an und belagerte seine Großmutter Eleonore in Mirebeau, dort aber wurde er am 1. August 1202 von Johann überrascht und gefangen genommen.
    Als sich im Jahr 1203 die Nachricht von der Ermordung Arthurs in Rouen durch Johann verbreitete, kam es zu einem allgemeinen Abfall dessen Vasallen, die sich nun direkt König Philipp anschlossen. Der nutzte die Situation und marschierte in die NNormandie ein. Im April 1204 konnte er die angeblich uneinnehmbare Burg Château Gaillard durch Verrat an sich bringen, womit ihm der Weg nach Rouen frei gelegt wurde. Dort marschierte er am 24. Juni 1204 ein, nachdem die Stadt bereits am 1. Juni kampflos kapituliert hatte. Anschließend wandte er sich nach Aquitanien, wo bereits im April 1204 die Herzogin Eleonore gestorben war, und zog am 11. August in Poitiers ein. Johann konnte dem nichts entgegensetzen und war am 13. Oktober 1206 zur Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Thouars bereit. Er verzichtete darin auf den ganzen Besitz der Plantagenetfamilie nördlich der Loire. Die betreffenden Territorien wie Normandie, Maine, Anjou und Touraine konnte Philipp nun der Krondomäne hinzufügen, die er der königlichen Verwaltung unterstellte. Damit endete auch die von Wilhelm dem Eroberer 1066 geschaffene Verbindung zwischen der Normandie und England. Johann behielt Aquitanien und die Gascogne, wenngleich er diesen Gebieten fortan kaum noch Beachtung schenkte.

    Der „deutsche“ Thronstreit
    Auf das engste verbunden mit dem Krieg zwischen Kapetingern und Plantagenet war der „deutsche“ Thronstreit im römisch-deutschen Reich zwischen den Staufern und Welfen, der 1197 nach dem Tod Kaiser Heinrich VI. ausgebrochen war. Das strategischche Interesse beider Seiten gebot ihre Einflussnahme in die politischen Verhältnisse Deutschlands. Die Plantagenets unterstützten naturgemäß ihre welfischen Verwandten, um somit gegen den König von Frankreich eine zweite Front eröffnen zu können. Dagegen war Philipp daran gelegen, eine solche angevinisch-welfische Umklammerung zu verhindern, weswegen er die Staufer als Gegengewicht zu den Welfen förderte. Beide Parteien wählten im Sommer 1198 mit Philipp von Schwaben beziehungsweise Otto IV. von Braunschweig ihren jeweiligen Kandidaten zum König, worauf sich in den folgenden Jahren ein Machtgleichgewicht im Reich einstellte, bis im Jahre 1208 der Staufer Philipp von Schwaben in Bamberg einem Mordanschlag zum Opfer fiel, so dass Otto IV. einziger deutscher Herrscher war und die alte staufisch-kapetingische Allianz gegenstandslos zu werden drohte. Zwar versuchte Philipp, den Herzog Heinrich von Brabant, der Geldlehen von ihm empfing, als Kandidaten für die Nachfolge des ermordeten Philipp von Schwaben zu gewinnen, doch wurde Otto mittlerweile sogar von den führenden Anhängern der staufischen Partei als König anerkannt. Selbst Papst Innozenz III. lieh seine Unterstützung dem Welfen, da er hoffte, durch ihn die staufische Politik zur Vereinigung Siziliens mit dem Reich beenden zu können. Nachdem Otto IV. im Oktober 1209 in Rom zum Kaiser gekrönt worden war, drohte Frankreich außenpolitisch isoliert zu werden.
    Die Wende brachte die Fortführung der staufischen Italienpolitik durch Otto IV., die den Papst dazu zwang seine Position zu überdenken. Im November 1210 verhängte der Papst den Kirchenbann über den Kaiser, wodurch die staufische Sache eine Wiedeerbelebung erfuhr. Philipp nahm Kontakt zu den alten Stauferanhängern im Reich auf, wo es ihm gelang, den Landgrafen Hermann I. von Thüringen vom Kaiser zu lösen. Im September 1211 erreichte der junge Staufer Friedrich II., die Alpen überquerend, Deutschland und wurde dort von seinen Anhängern zum König gewählt und gekrönt. Im November desselben Jahres wurde die kapetingisch-staufische Allianz bei einem Treffen zwischen Friedrich und Prinz Ludwig in Vaucouleurs erneuert.

    Die Schlacht bei Bouvines
    → Hauptartikel: Schlacht bei Bouvines
    Während dieser Vorgänge im Reich war Philipp nach der Zerschlagung des angevinischen Reichs 1204 damit beschäftigt, die Herrschaft der Krone im Norden des Landes zu konsolidieren und sie auf die umliegenden Vasallen auszudehnen, was nicht ohne Widerstand geschah. Problematisch gestaltete sich die Situation in Flandern, wo Philipp seit dem Beginn seiner Regierung um das Erbe seiner ersten Ehefrau, Isabella von Hennegau, streiten musste. Um den Grafen Balduin IX. von Flandern aus der Allianz mit den Plantagenets zu lösen, hatte er ihm im Vertrag von Péronne 1200 große Teile des Artois überlassen müssen. Graf Balduin starb 1204 als Kreuzfahrer in Griechenland und hinterließ nur Töchter. Die älteste Tochter und Erbin Johanna wurdrde von Philipp im Jahr 1212 mit dem portugiesischen Prinzen Ferdinand (Ferrand) verheiratet. Philipps Sohn, Prinz Ludwig, drängte darauf, das Erbe seiner Mutter Isabella antreten zu können, und zwang das flandrische Grafenpaar zur Herausgabe des Artois. In der Bretagne stärkte Philipp seinen Einfluss, indem er seinen Vetter Peter Mauclerc mit der Erbherzogin Alix verheiratete. Während des Erbfolgekrieges in der Champagne unterstützte er die Position der Gräfin Blanka und deren unmündigen Sohn Theobald IV. gegen ihre Gegner, auch hier zum Vorteil der königlichen Interessen.
    Im April 1213 wurde auf einem Hoftag in Soissons eine Invasion in England beschlossen. Die Chance, damit Johann Ohneland endgültig zu vernichten und gleichzeitig eine Vereinigung Englands mit Frankreich zu begründen, erschien günstig, da sich Johann durch eine aggressive Kirchenpolitik mit seinem Klerus überworfen hatte, was den Erzbischof von Canterbury zur Flucht nach Frankreich veranlasste. Dies hatte zur Folge, dass der Papst den englischen König seines Amtes enthob und ihn exkommunizierte. Philipp sah sich nun als Vollstrecker des päpstlichen Willens und sammelte sein Heer in Boulogne. Doch Johann war sich seiner Gefahr bewusst, unterwarf sich am 15. Mai 1213 in aller Form dem Papst, der ihm vergab, woraufhin die Invasion abgebrochen werden musste. Graf Ferrand von Flandern hatte während dieser Ereignisse nur halbherzig seine Unterstützung dem König geliehen und forderte danach eine finanzielle Entschädigung für den Verlust des Artois. Philipp und Ludwig wendeteten daher das in Boulogne zusammengestellte Heer nach Flandern, um Ferrand zu unterwerfen. Der Feldzug war zwar militärisch erfolgreich, bis Juni 1213 konnte Ferrand aus Flandern vertrieben und das Land unter Kontrolle gebracht werden. Lediglich der Verlust der Flotte im Hafen von Damme musste hingenommen werden. Der Graf von Flandern und mit ihm einige andere französische Vasallen wie die Grafen Rainald I. von Dammartin und Rudolf I. von Eu flohen nach England, wo sie zu Johann Ohnelland als ihrem neuen Lehnsherrn huldigten. Johann erkannte darin eine allgemeine Abfallbewegung der französischen Vasallen von ihrem König und rüstete zum entscheidenden Feldzug nach Frankreich, um die verloren gegangenen Festlandsbesitzungen der Plantagenets zurückzuerobern. Sein Verbündeter, Kaiser Otto IV., versammelte seinerseits sein Heer, um durch einen Sieg über Frankreich seine Lage gegenüber den Staufern in Deutschland zu wenden und den Thronstreit für sich zu entscheiden.
    Im Frühjahr 1214 landete Graf Ferrand mit einem englischen Kontingent unter dem Grafen William Longesée von Salisbury an der Küste Flanderns, eroberte einige Städte zurück und wartete auf das Heer des Kaisers, um sich mit diesem zu vereinen. Gleichzeitig war Johann Ohneland mit starken Truppen bei La Rochelle an der Küste des Poitou gelandet, eroberte das bretonische Nantes und marschierte in das Anjou vor. Prinz Ludwig beendete einstweilen den Kampf in Flandern und zog Johann entgegen. Am 2. Juli 1214 überraschte er ihn bei der Belagerung von Roche-aux-Moines, überfiel sein Heer und trieb es in das Poitou zurück. Johann musste dabei sein gesamtes Belagerungsgerät zurücklassen, womit ihm die weitere Fortführung des Eroberungsgszuges verwehrt wurde. Während Prinz Ludwig weiter gegen Johann vorging, versammelte Philipp seinen Heerbann, der sich hauptsächlich aus Rittern und Kommunalmilitzen der Île-de-France zusammensetzte, in Erwartung auf den Angriff des Kaisers. Mit den Bannern der Oriflamme und der königlichen Lilien an der Spitze marschierte er im Juli 1214 nach Flandern. Dort traf er an einem Sonntag dem 27. Juli bei der Ortschaft Bouvines auf das kaiserliche Heer. An dem wechselreichen Kampf nahm Philipp mit persönlichem Einsatz teil und wurde dabei von gegnerischen Rittern vom Pferd gezogen. Nur das rechtzeitige Eingreifen der königlichen Ritter verhinderte seine Gefangennahme. Die Entscheidung im Kampf wurde durch die Flucht des Kaisers und seiner Ritter herbeigeführt, die Grafen von Flandern, Dammartin und Salisbury wurden gefangen genommen.
    Der Sieg bei Bouvines war einer der entscheidendsten des Mittelalters. Philipp konnte darin seine Erfolge gegen die Plantagenets aus den Vorjahren verteidigen, Johann Ohneland erkannte am 18. September 1214 in Chinon in einem neuerlichen Waffensnstillstand die 1204 geschaffenen Verhältnisse an. Wenn auch der angevinische Krieg formell erst mit dem Vertrag von Paris 1259 beendet wurde, stellten die Plantagenets keine Gefahr mehr für das kapetingische Königtum dar. Im weiteren Verlauf dedes 13. Jahrhunderts waren Englands Könige hauptsächlich in Auseinandersetzungen mit ihren eigenen Baronen verwickelt, schon Johann musste ihnen 1215 die Magna Carta gewähren. Zugleich legte Philipp mit diesem Sieg den Grundstein zum Aufstieg der französischen Krone zur vorherrschenden Macht in Westeuropa beim gleichzeitig einsetzenden Verfall der kaiserlichen Macht. Den damit begründeten Wandel im Verhältnis zwischen Frankreich und dem Reich machte Philipp symbolisch deutlich, indem er den erbeuteten goldenen Trosswagen Ottos in die Kaiserpfalz nach Haguenau zu seinem Verbündeten Friedrich II. schickte und diesem dort die Reichsstandarte mit den gebrochenen Schwingen des Reichsadlers vor die Füße legen ließ.

    Letzte Jahre
    In den letzten zehn Jahren seines Lebens beschäftigte sich Philipp vorrangig mit dem Ausbau des Erreichten und der Reformierung der Verwaltungs- und Lehnsstrukturen seines Königreiches. Im Jahr 1216 eröffnete sich ihm sogar die Möglichkeit zu eiiner Vereinigung Englands mit Frankreich, als die dortigen Barone seinen Sohn Ludwig einluden, ihr König zu werden. Ludwig konnte fast das gesamte englische Königreich erobern, bis König Johann Ohneland starb. Dessen unmündiger Sohn Heinrich III. wurde aber umgehend von dem loyal gebliebenen William Marshal gekrönt und unter dem Schutz des Papstes gestellt. Philipp entzog darauf seinem Sohn die Unterstützung, der sich bis 1217 aus England zurückziehen musste.
    Ein weiteres für Frankreich bedeutendes Ereignis zu Philipps Lebzeiten spielte sich im Süden (Okzitanien) seines Königreiches ab. Dort herrschten vorwiegend kleine Allodialbesitzer, was einen gefestigten Vasallenverband, wie es ihn im Norden Frankreichs gab, nahezu ausschloss. Das kapetingische Königtum war hier allenfalls formal anerkannt, einige Gebiete standen bereits unter der Lehnshoheit der Krone von Aragón. War der nördliche Teil Frankreichs seit dem 11. Jahrhundert von der Kircrchenreform erfasst worden, so konnte der Klerus in Okzitanien die Forderungen nach apostolischer Lebensführung und der damit verbundenen Vorbildfunktion nicht erfüllen, weil die Kirchenreform nahezu spurlos an diesem Landstrich vorüberging. Seit dem 11. Jahrhundert füllte diese Lücke die neue Glaubensgemeinschaft der Katharer. Etwa ein Viertel der Bevölkerung der Grafschaft Toulouse war Mitglied dieser Bewegung. In der Führungsschicht war diese neue Religion recht verbreitet, was nicht zuletzt an der Ablehnung der den Zehnten fordernden Amtskirche Frankreichs lag.
    Die römische Amtskirche erklärte den Katharimus zur Häresie und rief 1208 zu einem Kreuzzug gegen die Katharer und ihre Unterstützer auf (Albigenserkreuzzug). König Philipp konnte trotz des Wunsches des Papstes sich nicht an diesem Krieg beteiligen, weil ihn seine Feldzüge gegen Johann von England vollkommen in Anspruch nahmen. Dennoch konnte er indirekt Einfluss auf den Verlauf des Kreuzzuges nehmen, indem er dessen Anführer Simon de Montfort Anweisungen erteilte. Montfort schlug am 113. September 1213 die Gegner des Kreuzzuges in der Schlacht bei Muret und konnte im Anschluss eine Herrschaft im Süden errichten, die er nach nordfranzösischem Vorbild einrichtete. Aber der Krieg zog sich in die Länge und Montfort wurde 1218 bei der Belagerung von Toulouse getötet. Sein Sohn war jedoch nicht fähig, den Kreuzzug erfolgreich fortzuführen. Im Jahr 1219 schickte Philipp daher seinen Sohn mit einem Kreuzritterheer in den Süden, ohne dabei bedeutende Fortschritte zu erzielen. Im Jahr 1222 schickte Philipp noch ein Heer unter der Führung des Erzbischofs von Bourges gegen den Grafen von Toulouse.
    Bevor er selbst einen Zug in den Süden beginnen konnte, starb Philipp am 14. Juli 1223 in Mantes, nach einem Umritt in der Normandie, und wurde in der Abtei Saint-Denis bestattet.

    Reformtätigkeit
    Neues Lehnsrecht
    Durch den Zusammenbruch des angevinisches Reichs und dem einhergegangenen Gewinn großer Territorien für die Krondomäne wurde die Krone Frankreichs zum größten Land besitzenden Herren des Landes. Ihr dadurch begründetes Übergewicht auf militärischem und wirtschaftlichem Gebiet erlaubte es Philipp nun, die herrschaftliche Autorität der Krone gegenüber dem Lehnsadel des Königreiches zu stärken. Damit begann eine Entwicklung des kapetingischen Königtums hin zu einer französischen Monarchiee, die alle Regionen des alten westfränkischen Reichs administrativ und jurisdiktionell erfasste. Zu diesem Zweck fand unter seiner Herrschaft ein grundlegender Wandel der seit fast dreihundert Jahren bestehenden feudalen Ordnung statt, indem der König nicht mehr als erster unter gleichen gegenüber den Lehnsfürsten auftrat, sondern nun eine gesetzgebende und richterliche Oberherrschaft forderte. Der Sanktionsbereich des königlichen Rechts (us et coutumes de France), das bis dahin nur auf die Krondomäne beschränkt war, wurde über das gesamte Königreich ausgedehnt. Mit dem Hofgericht stand eine zentrale juristische Instanz zur Verfügung, vor der zukünftig alle lehnsrechtlichen Fragen erörtert werden sollten. Die schrittweise Beschneidung der rechtlichen Stellung des Adels lag diesen Maßnahmen zu Grunde. Der wohl spektakulärste Lehnsprozess wurde gleich gegen den englischen König Johann Ohneland von 1200 bis 1202 geführt (s. o.). Um dem mächtigsten Lehnsadel entgegenzukommen, der sich nicht der Autorität des Hofgerichtes unterwerfen wollte, bildete Philipp mit dem Pairshof eine gesonderte juristische Instanz, in der die Pairs Rechtsstreitigkeiten untereinander entscheiden konnten.
    Die Krone behielt sich bei der Neugestaltung der Lehnsordnung wichtige Rechte vor. Zum Beispiel mussten sich fortan alle Erbinnen im Lande gegenüber der Krone eidlich dazu verpflichten, nur noch mit der ausdrücklichen Zustimmung des Königs zu heiraten, was der Krone eine wirksame Einflussmöglichkeit in der Territorialpolitik des Landes sicherte. Ein spektakuläres Beispiel dieser Art war das der Gräfin Blanka von Champagne, die 1201 einen solchen Schwur leistete und ihre unmündige Tochtter damit faktisch unter die Vormundschaft des Königs stellte. Als Garantiemächte dieses Eides wurden die eigenen Vasallen der Gräfin verpflichtet, die versprachen, zugunsten der Krone gegen die Gräfin vorzugehen, wenn sie den Eid brechen solltete. Weiterhin wurde das Prinzip der ligischen Treue (homagium ligium) als rechtsverbindlich erklärt, wonach ein Vasall, der Lehen von mehreren Herren empfangen hat, nur einem von diesen zur Heerfolge verpflichtet war. Sollte einer der Lehnsherren die Krone selbst sein, so gebührte ihr der Vorrang in der ligischen Treue. Solche Maßnahmen fanden im ganzen Land ihre Anwendung, was eine weitestgehende Auflösung althergebrachter Lehnsbande zugunsten der Position der Krone zur Folge hatte. Der Begriff des Lehens selbst erfuhr dadurch einen allmählichen Definitionswandel. Zunehmend empfing die Krone das Homagium, ohne dass sie im Gegenzug ein Dienstgut mit Befugnissen zur Rechtsausübung verlieh. Stattdessen vergab sie bloße Geldlehen, was für den Lehnsnehmer eine Einnahmequelle eröffnete, für die er sich im Gegenzug der Krone verpflichtete.
    Um zusätzlich die wirtschaftliche Basis des Adels zu verringern, wurden Maßnahmen erlassen, die zu Teilungen von Besitzrechten führten. Im Jahr 1209 erließ das Hofgericht dazu eine neue Regelung des Erbteilungsrechts. War es vorher üblich, dass ein jüngerer Sohn einer Familie sein geerbtes Gut vom älteren Bruder als Lehen empfing, mussten nun beide für ihr Erbe gegenüber der Krone huldigen. 1214 wurde die Bestimmung erlassen, wonach das Wittum einer Witwe mindestens die Hälfte der Güter des Mannes ausmachen musste, was für dessen Erbe zusätzliche wirtschaftliche Einbußen bedeutete.
    Die daraus resultierenden sozialen Veränderungen für den Adel banden diesen seit der Zeit Philipps in immer stärker werdenden Maße an die Krone. Gefördert wurde diese Entwicklung durch die zunehmende Verwendung von Söldnern durch die Krone. Dies war zwar kostenintensiver, machte aber den König in militärischen Belangen unabhängiger vom Vertrauen auf die Heerfolgepflicht seiner Vasallen. Der gepanzerte Adelsreiter spielte weiterhin in der Kriegführung Frankreichs bis in das Spätmittelalter eine zentrale Rolle, wurde nun aber durch seine zunehmende wirtschaftliche Abhängigkeit zum König stärker an ihn und seine Hofhaltung gebunden.

    Verwaltungsgeschichte
    Zur Konsolidierung dieser neuen Rechtsordnung trieb Philipp die Etablierung einer einheitlichen königlichen Verwaltung im ganzen Land voran. Die drei wichtigsten Hilfsmittel dazu waren die Schriftlichkeit der Verwaltung, ein Korps verlässlicher Amtsträger und ein geordnetes Finanzwesen.
    Philipp ordnete als erster französischer König eine umfangreiche Kodifizierung und Archivierung aller Urteile und Erlasse des Hofgerichtes an. War es bisher üblich, den Standort des königlichen Archivs an den des Königs zu binden, richtete Philipp es an einem festen Platz in Paris ein (Trésor des chartes). Diese Maßnahme war dem Verlust des Archivs in der Schlacht von Fréteval 1194 geschuldet und legte damit den Grundstein für die Entstehung des französischen Nationalarchivs. Darüber hinaus wichen die umständlich formulierten Urkunden früherer Jahrhunderte knapp gehaltenen königlichen Mandaten, die in Kopien im Archiv aufbewahrt wurden.
    Philipp II. bemühte sich auch dort Präsenz zu zeigen, wo er nicht anwesend war. Bereits sein Vater hatte die Krondomäne in kleinere Verwaltungseinheiten, den sogenannten Prévoté (Vogteien), eingerichtet. Ihren Ausbau betrieb Philipp fort und ergänzte sie durch zusätzliche Instanzen, indem mehrere Prévoté einem Amtsbezirk untergeordnet wurden. Nördlich der Loire war dies die Bailliage und südlich die Sénéchaussée (siehe Bailliage und Sénéchaussée). Die Baillis beziehungsweise die Seneschalle vertraten fortan in den jeweils so entstandenen Amtsbezirken die Autorität der Krone und vertraten diese in Rechtsangelegenheiten. Die ihnen nun untergeordneten Prévoté standen ihnen dabei als polizeiliche Vollzugsorgane zur Seite. Der wesentliche Unterschied zwischen Bailli und Seneschall bestand darin, das Ersterer direkt vom König ernannt wurde, während das Amt des Seneschalls weitgehend in der Hand adliger Familien erblich blieb.
    Der dafür benötigte Verwaltungsapparat trieb einerseits das dafür benötigte Geld ein, verschlang es aber auf der anderen Seite wieder, sodass Strafgelder, Sondersteuern, Wegnahme jüdischer Vermögen (Ausweisung der Juden aus Frankreich 1182) und Wegezoll (Pèage) diese dadurch entstandenen Haushaltslöcher stopfen mussten. Eine reine Agrarwirtschaft konnte das nicht mehr leisten, vielmehr mussten Handel, Gewerbe und Geldumlauf zusammenwirken.

    Paris
    Unter Philipps Herrschaft avancierte Paris endgültig zur zentralen Hauptresidenz des französischen Königtums und damit zur Hauptstadt des Landes. Er erweiterte die Königspfalz auf der Île de la Cité zu einem repräsentativen Palast (Palais de lla Cité), dem er das Gebäude des königlichen Archivs angliederte, womit der Stadt nun auch die Rolle des administrativen Zentrums des Königreiches zukam. Zur Förderung der wirtschaftlichen Prosperität gewährte er der Stadt 1181 das Messeprivileeg und nur zwei Jahre später wurden die ersten beiden Markthallen gebaut, aus denen das Quartier des Halles hervorging. Im Jahr 1185 gab Philipp den Befehl zur Pflasterung der wichtigsten Straßen, errichtete bis 1214 einen neuen Turm für die Burg des Louvre und begann mit dem Bau einer neuen Stadtmauer, die mit mehreren Türmen (u. a. Tour de Nesle) gesichert wurde.
    Mit dem Erlass des Scholarenprivilegs im Jahr 1200 stellte Philipp die Schüler und Magister des Quartier Latin unter königlichen Schutz. Damit begründete er deren juristische Autonomie, was in den kommenden Jahren zur Bildung der Universität von Paris führte. Die daraus mit dem Bischof von Paris resultierenden Unklarheiten bezüglich der Rechtskompetenzen in der Stadt wurden mit der 1222 ausgearbeiteten Forma pacis zugunsten der Krone neu definiert.

    Philipp heiratete Königin Isabella von Hennegau am 28 Apr 1180 in Abtei Sainte Trinité zu Bapaume. Isabella (Tochter von Balduin V. von Hennegau und Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)) wurde geboren in ? 23 Apr 1170 in Lille; gestorben am 15 Mrz 1190 in Paris, France; wurde beigesetzt in Notre Dame de Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 61. König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France; gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

    Philipp heiratete Prinzessin Ingeborg von Dänemark am 15 Aug 1193 in Kathedrale, Amiens, Frankreich. Ingeborg (Tochter von König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse und Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)) wurde geboren in cir 1175; gestorben am 29 Jul 1236 in Corbeil; wurde beigesetzt in Saint-Jean-sur-l’Isle bei Corbeil. [Familienblatt] [Familientafel]

    Philipp heiratete Agnes-Maria von Andechs (von Meranien) in 1196. Agnes-Maria (Tochter von Graf Berthold III. (IV.) von Andechs (von Diessen) und Agnes von Rochlitz) wurde geboren in cir 1172; gestorben in 18 oder 19 Jul 1201 in Poissy, FR; wurde beigesetzt in Benediktinerkloster St. Corentin-lès-Mantes. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 62. Prinz Philipp Hurepel von Frankreich (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200; gestorben in Jan 1234.

  12. 31.  Prinzessin Alix von FrankreichPrinzessin Alix von Frankreich Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1170; gestorben in nach 1218.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Vexin; Gräfin von Vexin

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alix_von_Frankreich,_Gräfin_von_Vexin

    Alix von Frankreich (* 1160 oder wohl 1170; † nach 1218) war eine französische Königstochter aus dem Haus der Kapetinger; sie war als Ehefrau von Richard Löwenherz vorgesehen, Gerüchten zufolge aber die Mätresse von Richards Vater, des englischen Königs Heinrich II.

    Herkunft
    Alix war, der Darstellung von Père Anselme, Runciman und Schwennicke (siehe unten) folgend, die wohl 1170 geborene Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (* 1120, † 1180) aus seiner dritten Ehe mit Adela von Champagne (* wohl 1140, † 1206), Tochter des Grafen Theobald II., und damit die jüngere Schwester des späteren Königs Philipp II.

    Nach Ansicht von Lappenberg/Pauli und Obermeier hingegen war sie eine deutlich früher geborene Tochter von Ludwig VII. Nach Père Anselme und Schwennicke käme dafür nur eine 1160 geborene Alix oder Adelheid aus Ludwigs zweiter Ehe, der mit Konstanze von Kastilien (* wohl 1140, † 1160), Tochter des Königs Alfons VII., in Frage, von der allerdings beide berichten, dass sie jung und kurz nach ihrer Mutter starb[1] bzw. im Jahr 1160 geboren wurde und das Jahresende nicht erlebte[2].

    Die Jahre in England (nach Père Anselme u. a.)
    Am 30. September 1174 vereinbarten ihr Vater und König Heinrich II. von England (* 1133, † 1189) eine Heirat mit Richard (* 1157, † 1199), dem dritten (und zweiten lebenden) Sohn des Engländers, nachdem ihre ältere Halbschwester Margarete (* 1158, † 1197) seit 1172 bereits mit Richards älterem Bruder, dem Kronprinzen Heinrich (* 1155, † 1183) verheiratet war. Nach dem Tod ihres Vaters (1180) und des Kronprinzen Heinrich (1183) kam Alix wohl 1185 und damit 15-jährig an den englischen Hof[3] (ihre Halbschwester Margarete, Heinrichs Witwe, heiratet Ende 1186 den ungarischen König Béla III.). Richard, der sich ohnehin im Widerstand zu seinem Vater befand, weigerte sich jedoch, Alix zu heiraten, so dass die Ehe entgegen den Abmachungen nicht geschlossen werden konnte. Und da der König die abgelehnte Braut auch nicht in ihre Heimat zurückkehren ließ, „liefen allerlei hässliche Gerüchte um, dass [König] Heinrich selbst mit ihr allzu vertrauten Umgang pflege.“[4]

    1189 bekräftigen Heinrich II. und Philipp II., seit 1180 der Nachfolger Ludwigs VII., im Vertrag vom Colomiers (heute im Département Haute-Garonne) ihre Absicht, Richard und Alix zu verheiraten. Doch Richards militärischer Sieg über seinen Vater und dessen Tod im gleichen Jahr, sein Regierungsantritt und die Befreiung von Eleonore von Aquitanien (* um 1122, † 1204), der lange Jahre festgesetzten Mutter des neuen Königs, wandte das Blatt endgültig zu Ungunsten der jungen Französin. Eleonore wünschte „jetzt, da Heinrichs Tod sie aller Zurückhaltung entledigte, ihren Lieblingssohn nicht mit einem Mitglied einer Familie verbunden zu sehen, die sie hasste, und noch dazu mit einer Frau, von der sie glaubte, dass sie die Geliebte ihres Mannes gewesen war. Ihr lagen die Interessen ihrer heimatlichen Guyenne am Herzen; sie hatte deshalb beschlossen, ihn mit einer Prinzessin von Navarra zu verheiraten…“. Und Richard fügte sich.

    Mitte 1190 brachen Richard und Philipp II. von Frankreich gemeinsam zum Dritten Kreuzzug auf. Sie trafen sich in Messina, wo sie am 8. Oktober das weitere Vorgehen besprachen. Als Philipp bei dieser Gelegenheit „abermals die Frage von Alices Heirat zur Sprache brachte, lehnte Richard es ab, sie überhaupt in Betracht zu ziehen, und gab als Grund Alices schlechten Ruf an“. Im Frühjahr 1191, nach der Überwinterung in Messina, war Philipp bereit, „alle seine Zwistigkeiten mit Richard beiseite zu schieben, und erklärte ihn in aller Form für frei, zu heiraten, wen immer er wolle. So ging Philipp in einer Stimmung allgemeinen Wohlwollens am 30. März 1191 mit allen seinen Truppen von Messina in See. Sobald er den Hafen verlassen hatte, trafen Königin Eleonore und Prinzessin Berengaria [von Navarra] dort ein.“ Die Ehe zwischen Richard und Berengaria wurde am 12. Mai 1191 in Limassol auf Zypern geschlossen.

    Alix saß weiterhin im fernen England fest. Erst als Richard nach dem Kreuzzug und seiner Gefangenschaft auf Trifels 1194 wieder nach England zurückgekehrt war, durfte sie Anfang 1195 nach Frankreich zurückkehren.

    Eine andere Jugend
    Nach Lappenburg (S. 152) wurden Alice und Richard bereits im Jahr 1167 miteinander verlobt, allerdings verzichtet er darauf, das Geburtsjahr der Prinzessin zu erwähnen. Mit Rückgriff auf Père Anselme wäre nun anzunehmen, dass die Verlobte mit jener Alix (oder Adelheid) identisch ist, die 1160 als jüngere Tochter aus Ludwigs Ehe mit Konstanze von Kastilien geboren wurde – sofern man außer Acht lässt, dass Père Anselme für diese Tochter angibt, dass sie kurz nach ihrer Mutter († 1160) starb.

    Zum Jahr 1177, also zehn Jahre später, schreibt Lappenburg, dass Alice „sich schon seit längerer Zeit in Heinrichs Hut“ befand, „ohne dass dieser Ernst machte, sie dem Sohne zu vermählen“, sowie: „Schon seit einiger Zeit nämlich hatte er [Heinrich II.] durch Gesandte über die Mitgift verhandeln lassen, welche seine Söhne Heinrich und Richard durch Verheiratung mit den Töchtern Ludwigs erhalten sollten. Für die einen nahm er das Vexin in Anspruch und für Richard … die Stadt Bourges mir der Grafschaft Berry“.[5] Um der Umsetzung der Vereinbarung Nachdruck zu verleihen, versicherte sich Ludwig des Beistands des päpstlichen Legaten Peter von St. Chrysogonus, ehemaliger Bischof von Meaux (1172–1174) und Kardinal, „der unvermutet die Länder des Königs von England mit dem Interdikt bedrohte, wenn er nicht sogleich seine Einwilligung zur Heirat geben würde.“

    „Am 11. September traf Heinrich mit dem Kardinal zu Rouen zusammen, der die Ausführung seiner Drohung so lange hinausschob, bis eine Verhandlung mit dem König von Frankreich stattgehabt haben würde. Dazu kam es denn auch schon am 21. September zwischen Ivry und Nonancourt. Heinrich versprach nochmals, dem Verlangen seines Lehnherrn nachkommen zu wollen, und schloss mit ihm einen Freundschaftsvertrag …“[6]

    Über die Bekräftigung der Verlobung durch Heinrich II. kurz vor seinem Tod (1189), das heißt insbesondere die Nichterfüllung der Abmachung weitere 12 Jahre lang sowie die schlussendliche Aufkündigung der Vereinbarung durch Richard im Jahr darauf herrscht in der Literatur Einigkeit.

    Die Jahre in Frankreich
    Nach der Rückkehr seiner (Halb-)Schwester fand Philipp II. für sie recht schnell einen Ehemann. Am 20. August 1195 heiratete sie den Grafen Wilhelm von Ponthieu, den Sohn und Erben des Grafen Jean I. († 1191) aus dem Haus Montgommery und der Beatrice de Saint-Pol. 1197 wird sie zur Gräfin von Vexin ernannt und am 17. April 1199 als Mutter eines Mädchens erwähnt: Ihre und Wilhelms Tochter ist Marie de Ponthieu, die als einziges Kind auch Erbin des Ponthieu (aber nicht des Vexin) werden wird.

    Alix in den zeitgenössischen Quellen
    Robert von Torigni († 1186): 1160 stirbt "Constantia regina Franciæ" im Kindbett[7].
    Alberich von Trois-Fontaines († nach 1252) nennt "reginam Margaretam Anglie et comitissam Aaliz" als Kinder Ludwigs VII. und seiner zweiten Ehefrau, und fügt hinzu, das Alix mit "Guilelmus comes de Pontivo" verheiratet gewesen sei[8]
    Rodericus Ximenes († 1247) nennt "Adelodis" als Tochter von "Ludovico Regi Francorum" und seiner Ehefrau "Elisabeth" (fälschlich für Constantia), mit dem Hinweis, dass sie den "Comitis de Pontivo" heiratete[9]
    Roger von Hoveden († wohl 1201) berichtet, dass die Verlobung von Richard und der Tochter Ludwigs erstmals 1161 vorgeschlagen wurde, als Richards älterer Bruder Heinrich mit ihrer Schwester Margarete verlobt wurde[10]
    Gervasius erwähnt die Verlobung von "Ricardus…filius regis Anglæ" und "filiam regis Franciæ quam habuit de filia regis Hispanorum" für das Jahr 1169[11]
    Benedikt von Peterborough († 1194) erwähnt für den "XI Kal Oct 1177" die Verlobung von "rex Anglie…Ricardus comes Pictaviæ filius eius" und "regi Franciæ…filiam" als Teil des gleichzeitig geschlossenen Friedensvertrages (I 1177, p. 191); darüber hinaus berichtet er, dass die Verlobung von "Alesia soror eius [Philippi regis Franciæ]" und Richard 1189 erneuert wurde[12]
    Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Alix ist Nebenfigur in James Goldmans Theaterstück Der Löwe im Winter. In der gleichnamigen, Oscarprämierten Verfilmung aus dem Jahr 1968 wird sie von Jane Merrow verkörpert.

    Name:
    Die Kapetinger (französisch Capétiens), in moderner Umschreibung auch einfach Haus Capet genannt, sind ein dem Ursprung nach fränkisches Adelsgeschlecht, das als Nachfolger der Merowinger und der Karolinger besonders von der Historiographie Frankreichs als das dritte französische Herrschergeschlecht betrachtet wird. Als Könige der Franken (reges Francorum) und ab dem 13. Jahrhundert als Könige von Frankreich (reges Franciae) spielten die Kapetinger eine herausragende Rolle bei der Herausbildung der aus dem westfränkischen Teilreich (Francia occidentalis) hervorgegangenen französischen Nation und bei der Begründung des französischen Zentralstaates.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kapetinger

    Geburt:
    Es gibt Quellen die sagen 1160, aber es ist wohl 1170 ?

    Titel (genauer):
    Der Vexin ist eine Landschaft im Nordwesten Frankreichs. Sie besteht aus dem Vexin normand westlich der Epte und dem Vexin français östlich des Flusses. Vexin ist mehr ein geografischer als politischer oder historischer Begriff. Der Vexin erstreckt sich in West-Ost-Richtung zwischen Pontoise und Rouen, in Nord-Süd-Richtung zwischen Beauvais und der Seine. Fünf Départements teilen sich den Vexin: Val-d’Oise, Yvelines, Oise, Eure und Seine-Maritime. Der Name rührt vom gallischen Stamm der Veliocasses her (Pagus Veliocassinus), die in etwa diese Region besiedelten.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Vexin

    Alix heiratete Graf Wilhelm IV. von Ponthieu (Talvas) (von Montgommery) am 20 Aug 1195. Wilhelm (Sohn von Graf Johann I. von Ponthieu und Beatrix von Saint-Pol (Haus Candavène)) wurde geboren in 1179; gestorben am 4 Okt 1221. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 63. Gräfin Marie von Ponthieu (von Montgommery)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 17 Apr 1199; gestorben am 21 Sep 1250 in Abbeville, Frankreich.

  13. 32.  Prinzessin Agnes (Anna) von Frankreich (Kapetinger)Prinzessin Agnes (Anna) von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1171; gestorben in cir 1240.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Frankreich_(1171–1240) (Okt 2017)

    Anfang 1178 besuchte Graf Philipp I. von Flandern auf seiner Rückreise aus dem Heiligen Land Konstantinopel. Kaiser Manuel I. Komnenos, der bereits 1147 Ludwig VII. während des Zweiten Kreuzzugs empfangen hatte, wurde vermutlich bei diesem Besuch davon überzeugt, dass es wünschenswert sei, Frankreich zum Verbündeten zu haben. Im Winter 1178/79 reisten Philipp und eine kaiserliche Gesandtschaft unter Führung des Genuesen Baldovino Guercio,[1] an den französischen Hof ab, um die Ehe zwischen Agnes und Alexios II. Komnenos, Manuels Sohn und Erben, zu vermitteln. Bereits 1171 hatte Papst Alexander III. diese oder eine ähnliche Verbindung favorisiert.[2]

    Ein Flottille von fünf Schiffen brach Ostern 1179 in Montpellier mit Agnes an Bord auf, in Genua stießen 14 weitere Schiffe dazu, die erneut von Baldovino Guercio kommandiert wurden[3]. Bei ihrer Ankunft in Konstantinopel im Spätsommer 1179 wurde Agnes mit aufwendigen Festivitäten empfangen, darunter einer Rede von Erzbischof Eustathios von Thessalonike[4] und vermutlich auch kunstvollen Versen eines anonymen Autors, die manchmal als Eisiterion bezeichnet werden..
    Wilhelm von Tyrus schreibt, Agnes sei bei ihrer Ankunft in Konstantinopel 8 Jahre alt gewesen, Alexios 13 (tatsächlich wurde Alexios am 10. September 1167 geboren, er war also 12 Jahre alt, zu Agnes’ Geburtsdatum gibt es keine andere Quelle). Falls sie wirklich 8 Jahre alt war, so war sie nach der Auffassung des 12. Jahrhunderts drei Jahre zu jung für die Ehe[5]. Wilhelm scheint die Zeremonie, bei der er anwesend war, jedoch als vollumfängliche Hochzeit zu beschreiben (matrimonii legibus ... copulare), worin ihm einige nichtbyzantinische Quellen und auch viele moderne Autoren folgen[6]. Die Feierlichkeiten fanden am 2. März 1180 in der Trullos-Halle im Großen Palast statt. Agnes wurde dabei offiziell in Anna umgetauft. Eustathios schrieb anlässlich der Feier eine Rede mit dem Titel Rede auf die öffentlichen Feiern zur Verlobung der zwei königlichen Kinder.[7] Die Zeremonie fand ungefähr einen Monat nach der Hochzeit von Alexios‘ Halbschwester Maria Komnene mit Rainer von Montferrat statt.
    Am 24. September 1180 starb Manuel und Alexios folgte ihm als Kaiser. Aufgrund seiner Jugend übte seine Mutter Maria von Antiochia in dieser Zeit wesentlich mehr Einfluss auf die Staatsgeschäfte aus als Alexios oder gar Anna. 1183 wurde Maria vovon Andronikos I. Komnenos abgelöst, einem Vetter Manuels, dessen Ambitionen auf den Thron bekannt waren. Ihm werden die Schuld am Tod Maria Komnenes (Juli 1182), Rainer von Montferrats (August 1182) und Maria von Antiochias (1183) zugeschrieben. Andronikos wurde zum Mitkaiser ernannt, im Oktober ließ er Alexios erdrosseln.

    Ehe mit Andronikos I.
    Anna war nun eine 12-jährige Witwe, allerdings nicht lange, da der etwa 65-jährige Andronikos Ende des Jahres ihr zweiter Ehemann wurde.
    Andronikos war bereits einmal verheiratet gewesen, der Name dieser Ehefrau ist unbekannt. Zudem hatte er sexuelle Beziehungen zu zwei Nichten, Eudokia Komnene und Theodora Komnene, sowie Philippa von Antiochia, der Tochter von Konstanze von Antiochia und Raimund von Poitiers, die als Schwester Maria von Antiochas eine Tante Alexios II. war. Andronikos hatte von seiner ersten Ehefrau zwei Söhne, sowie eine Tochter und einen Sohn von Theodora.
    Anna war nun zwei Jahre lang Kaiserin, bis Andronikos im September 1185 abgesetzt wurde. Er floh mit Anna und einer weiteren Geliebten, die als Maraptike bekannt ist, vor dem Volksaufstand aus Konstantinopel, wurden aber in Chele in Bithynien am Schwarzen Meer, wo sie per Schiff auf die Krim fliehen wollten, aber wegen ungünstiger Winde festgehalten wurden, gestellt. Andronikos wurde gefangen genommen und in die Hauptstadt gebracht,[8] wo er am 12. September 1185 öffentlich getötet wurde.

    Theodoros Branas
    Anna überlebte Andronikos’ Sturz und Tod und verschwand danach acht Jahre aus den Annalen. Erst 1193 berichtete ein westeuropäischer Chronist, sie sei nun (23 Jahre alt) die Geliebte von Theodoros Branas[9], einem Feldherrn, der an der Nordgrenze des Reiches kämpfte. Sie waren nicht verheiratet, vielleicht weil sie ihr durch die Ehe mit einem Bürgerlichen ihre Mitgift verloren hätte.
    Im Sommer 1204 schließlich heirateten sie auf Druck des Lateinischen Kaisers Balduin I.[10] Theodoros Branas kämpfte weiter für das Lateinische Kaiserreich, zuletzt wird im Jahr 1219 von ihm berichtet, von Agnes war zu dieser Zeit und danach nicht mehr die Rede.
    Agnes und Theodoros hatten mindestens eine Tochter, die Narjot de Toucy († 1241) heiratete.[11]
    Von König Philipp II., Annas Bruder und König von Frankreich von 1180 bis 1223, wird nicht berichtet, dass er sich um das Schicksal seiner Schwester nach ihrer Abreise nach Konstantinopel noch einmal gekümmert habe.

    Name:
    Die Kapetinger (französisch Capétiens), in moderner Umschreibung auch einfach Haus Capet genannt, sind ein dem Ursprung nach fränkisches Adelsgeschlecht, das als Nachfolger der Merowinger und der Karolinger besonders von der Historiographie Frankreichs als das dritte französische Herrschergeschlecht betrachtet wird. Als Könige der Franken (reges Francorum) und ab dem 13. Jahrhundert als Könige von Frankreich (reges Franciae) spielten die Kapetinger eine herausragende Rolle bei der Herausbildung der aus dem westfränkischen Teilreich (Francia occidentalis) hervorgegangenen französischen Nation und bei der Begründung des französischen Zentralstaates.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kapetinger

    Geburt:
    Agnes war die jüngste Tochter von Ludwig VII., König von Frankreich, und Adela von Champagne. Sie war die Schwester von König Philipp II. von Frankreich und unter dem Namen Anna Ehefrau der byzantinischen Kaiser Alexios II. Komnenos und Andronikos I. Komnenos.

    Agnes heiratete Kaiser Alexios II. Komnenos (Byzanz, Komnenen) am 2 Mrz 1180. Alexios (Sohn von Kaiser Manuel I. Komnenos (Byzanz, Trapezunt) und Maria (Xene) von Antiochia (Poitiers)) wurde geboren am 10 Sep 1169; gestorben in Okt 1183. [Familienblatt] [Familientafel]

    Agnes heiratete Andronikos I. Komnenos (Byzanz, Komnenen) in 1183. Andronikos (Sohn von Isaak Komnenos (Byzanz, Komnenen)) wurde geboren in cir 1122; gestorben am 12 Sep 1185 in Konstantinopel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Theodoros Branas. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 33.  Adèle (Adelheid, Alix) von DreuxAdèle (Adelheid, Alix) von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1144/1145; gestorben in vor 1210.

    Adèle heiratete Graf Valeran III. (Waleran) Le Puiset (von Breteul) in nach 1160. Valeran (Sohn von Graf Ebrard III. (Érard) Le Puiset (von Breteuil) und Beatrix de Coucy) gestorben in cir 1162. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 64. Alice (Adele) Le Puiset (von Breteul)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1195/97; wurde beigesetzt in Varilille.

    Familie/Ehepartner: Guido II. (Guy) von Châtillon-Saint Pol. Guido (Sohn von Walter II. (Gaucher) von Châtillon und Ada von Roucy (Montdidier)) gestorben in 1170/1172. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 65. Herr Guido III. (Guy) von Châtillon  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    2. 66. Graf Walter III. (Gaucher) von Châtillon-Saint Pol  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in Okt 1219.
    3. 67. Marie von Châtillon  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Adèle heiratete Herr Jean I. de Thorotte in Datum unbekannt. Jean (Sohn von Herr Roger de Thorotte und Hadevige) gestorben in 1176/1177. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 68. Herr Jean II. de Thorotte  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Adèle heiratete Graf Raoul III. von Soissons (Nesle) in vor 1183. Raoul (Sohn von Herr Radulf (Raoul) von Nesle und Gertrude von Montaigu) gestorben in 1236; wurde beigesetzt in Abtei Longpont, Picardie, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 69. Gertrude von Soissons  Graphische Anzeige der Nachkommen

  15. 34.  Graf Robert II. von DreuxGraf Robert II. von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1154; gestorben am 28 Dez 1218; wurde beigesetzt in Nekropole der Grafen von Dreux in der Kirche des Klosters Saint-Yved in Braine.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Braine; Graf von Braine
    • Titel (genauer): 1184 bis 1218, Grafschaft Dreux; Graf von Dreux (Haus Frankreich-Dreux)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_II._(Dreux) (Sep 2018)

    Kurz nach dem Tod seines Vaters und nachdem er dessen Erbe angetreten hatte, brach Robert mit einer Vorausabteilung zum Dritten Kreuzzug (1189–1192) auf. Er nahm hier vor allem an der Belagerung von Akkon (1189–1191) und der Schlacht von Arsuf ((1191) teil. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich kämpfte er gegen die Engländer (1195–1198). Im Jahr 1210 war er Kommandeur beim Albigenserkreuzzug und nahm an der Belagerung von Termes (August-November 1210) teil. Er unterstützte seinen Bruder Philipp von Dreux, Bischof von Beauvais, in seinem Kampf gegen Rainald I. von Dammartin, Graf von Boulogne. Bei der Schlacht von Bouvines (1214) kommandierte er den linken Flügel der Armee des französischen Königs Philipp II. Augustus.

    Geburt:
    Sohn von Graf Robert I. und Agnes von Baudement, Gräfin von Braine, und somit ein Angehöriger des Hauses Frankreich-Dreux.

    Titel (genauer):
    Die französische Grafschaft Braine um den Hauptort Braine-sur-Vesle in heutigen Département Aisne wurde im 11. Jahrhundert gegründet. Sie befand sich im Einflussbereich der Grafen von Champagne.
    Durch Heirat gelangte sie im 12. Jahrhundert an die kapetingischen Grafen von Dreux, im 14. Jahrhundert an das Haus Pierrepont, Mitte des 15. Jahrhunderts an das Haus Commercy und 1536 schließlich an das Haus de La Marck, dessen Linie in Braine in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ausstarb.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Braine

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Dreux mit der Hauptstadt Dreux war eine alte französische Grafschaft im Norden des Pays Chartrain an den Grenzen der Île-de-France und der Normandie, zu der sie ursprünglich gehörte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Dreux

    Robert heiratete Mathilde von Burgund in 1178, und geschieden in 1181. Mathilde wurde geboren in 1150; gestorben in 1192. [Familienblatt] [Familientafel]

    Robert heiratete Yolande von Coucy in 1184. Yolande (Tochter von Raoul I. von Coucy und Agnes von Hennegau, die Hinkende ) wurde geboren in 1164; gestorben in 1222. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 70. Graf Robert III. von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1185; gestorben am 3 Mrz 1234 in Braine, Frankreich; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Yved, Braine, Frankreich.
    2. 71. Vizegräfin von Mareuil Isabelle von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1242.
    3. 72. Peter von Dreux, Mauclerc  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1191; gestorben am 6 Jul 1250 in Auf See bei der Rückreise nach Frankreich.; wurde beigesetzt in In der Gruft seiner Familie in der Abtei Saint-Yved in Braine.
    4. 73. Philippa von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1192; gestorben in 1242.
    5. 74. Agnes von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1195; gestorben in 1258.

  16. 35.  Alix von DreuxAlix von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1156; gestorben in nach 1217.

    Notizen:

    Alix und Raoul I. hatten fünf Kinder, vier Söhne und eine Tochter.

    Alix heiratete Raoul I. von Coucy in 1174. Raoul (Sohn von Enguerrand II. von Coucy und Agnes von Beaugency) wurde geboren in nach 1142; gestorben in Nov 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel; wurde beigesetzt in Kloster Foigny, La Bouteille, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 75. Herr Enguerrand III. von Coucy  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1182; gestorben in cir 1242.

  17. 36.  Isabeau von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1160; gestorben in 1239.

    Familie/Ehepartner: Herr Hugues III. de Broyes. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 37.  Kaiser Peter II. von Courtenay (Kapetinger)Kaiser Peter II. von Courtenay (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1155; gestorben in 1217/19.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Courtenay als Peter II., Kaiser des Lateinischen Kaiserreichs von Konstantinopel als Peter I. (1216 bis 1217), Graf von Nevers, Auxerre und Tonnerre sowie Markgraf von Namur durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_(Lateinisches_Kaiserreich)

    Peter von Courtenay (franz: Pierre de Courtenay; * um 1155; † ~1217/19) aus dem jüngeren Haus Courtenay war als Peter II. Herr von Courtenay und als Peter I. Kaiser des Lateinischen Kaiserreichs von Konstantinopel von 1216 bis 1217. Außerdem war er durch Ehe Graf von Nevers, Auxerre und Tonnerre sowie Markgraf von Namur.
    Er war ein Sohn von Peter I. von Courtenay († 1181/83), einem jüngeren Sohn des Königs Ludwig VI. des Dicken von Frankreich. Seine Mutter war Elisabeth von Courtenay.

    Graf von Nevers, Auxerre und Tonnerre
    Peter erbte von seinem spätestens 1181/83 gestorbenen Vater die Burgen von Courtenay und Montargis. Auf Vermittlung seines Cousins, König Philipp II. August, heiratete er 1184 Agnes, Tochter des Grafen Guido von Nevers und Erbin der Grafschaften Nevers, Auxerre und Tonnerre.[1] Im Gegenzug für dieses ansehnliche Erbe überließ er Montargis der Krone.[2] Den König begleitete Peter ab 1190 auf den dritten Kreuzzug und kehrte in dessen Gefolge auch 1191 in die Heimat zurück.[3]
    Kurz nach seiner Rückkehr starb Peters Ehefrau 1193 und hinterließ die drei Grafschaften ihrer gemeinsamen Tochter Mathilde (* wohl 1188), die er als deren Vormund allerdings weiter verwalten konnte. Unmittelbar darauf vereinbarte er mit dem Grafen Balduin IX. von Flandern ein Eheprojekt, indem er dessen Schwester Jolante heiratete. Außerdem wurde abgemacht, dass Mathilde den Bruder des Grafen von Flandern, den Markgrafen Philipp I. von Namur, heiraten sollte, sobald sie das heiratsfähiges Alter erreichen würde. Im Jahr 1197 erhob sich der Graf von Flandern allerdings gegen König Philipp II. August, welcher wiederum im Jahr 1199 die Ehe der Erbin von Nevers mit dem Bruder seines Feindes verbot, nachdem er in einem Schreiben von Papst Innozenz III. davor gewarnt wurde.[4]
    Um dieselbe Zeit war Peter in einen Konflikt mit Hervé von Donzy um den Besitz der Burg von Gien geraten. Obwohl Peter von Seiten des Königs Unterstützung in Form von Söldnerkompanien erhalten hatte, wurde er von seinem Feind am 3. August 1199 in einer Schlacht unweit von Donzy besiegt und in die Flucht geschlagen. Zur Beilegung des Konflikts schaltete sich nun der König direkt ein und vermittelte die Ehe zwischen Mathilde und Hervé von Donzy, denen dazu die Herrschaft in Nevers übertragen wurde. Peter wiederum wurde ein lebenslanges Nutzungsrecht auf Auxerre und Tonnerre zugebilligt. Das Streitobjekt Gien hingegen sollte sofort in den Kronbesitz übergehen.[5][6]
    In den Jahren 1209 bis 1211 nahm Peter mit seinem Bruder Robert von Courtenay am Albigenserkreuzzug teil und kämpfte 1214 in der Schlacht bei Bouvines mit.[7] Bereits 1212 hatte seine Frau als Erbin ihres Bruders die Markgrafschaft Namur übernommen.

    Kaiser von Konstantinopel
    Peters zweite Ehefrau war seit dem 1. Juli 1193 Jolante († 1219), eine Schwester Balduins I. und Heinrichs, den beiden ersten Kaisern des in Folge des vierten Kreuzzuges errichteten Lateinischen Kaiserreichs von Konstantinopel. Jolante erbte 1212 beim Tod ihres Bruders Philipp dessen Markgrafschaft von Namur, die Peter fortan aus ihrem Recht regierte.
    Der Tod Kaiser Heinrichs im Jahr 1216 hat dem in Folge des vierten Kreuzzuges in Konstantinopel etablierten lateinischen Feudaladel die Bürde der Nachfolgefindung auferlegt, da der Kaiser keine erbberechtigten Kinder hinterlassen hatte. Die Wahl der Barone ist schließlich auf Peter von Courtenay als dem Ehemann der ältesten Schwester des Verstorbenen gefallen, dem die Kaiserwürde noch im selben Jahr angetragen wurde. Beachtenswert an diesem Vorgang ist die Außerachtlassung eines weiblichen Erbfolgeprinzips, denn Peters Thronfolge beruhte auf der auf ihn gefallenen Wahl und nicht etwa aus seiner Ehe mit der potentiellen Eventualerbin der ersten beiden Lateinerkaiser. Auch mögliche Erbrechte der in Flandern lebenden Töchter Kaiser Balduins I. waren offenkundig nicht in Betracht gezogen wurden. Die Entscheidung für ihn dürfte den politischen Umständen geschuldet sein, in denen sich das noch junge und kaum gefestigte Kaisertum der Lateiner im römischen Ostreich (Byzanzz) befand, indem es einen ständigen Behauptungskampf gegen die Erben der alteingesessenen griechischen Staatsaristokratie führen musste. So in Kleinasien gegen das griechische Gegenkaisertum von Nicäa des Theodoros I. Laskaris und in Europa gegen das Despotat von Epirus des Theodoros I. Angelos. Eine weitere Bedrohung stellte das aufstrebende Bulgarenreich der Asen dar. Unter diesen Eindrücken mussten die lateinischen Barone zu der Auffassung gelangt sein, dass nur ein Heerführer auf dem Thron von Konstantinopel das weitere Überleben ihres Reiches garantieren konnte und Peter von Courtenay war als Kreuzzugsveteran und Schlachtenteilnehmer bekannt. Weitere für ihn sprechende Punkte dürfte seine kapetingische Abstammung und damit Blutsverwandtschaft zum französischen Königshaus gewesen sein, durch die politische Verbindungslinien zum „Mutterland“ der Lateiner aufrechterhalten werden konnten. Außerdem hatte Peter bereits über eine eigene reiche Nachkommenschaft verfügt, die eine reibungslose Nachfolge für die Zukunft garantieren konnte. Eine seiner Töchter war zudem schon mit dem König von Ungarn verheiratet gewesen, des mächtigsten Herrschers Südosteuropas, der so als wertvoller Verbündeter gewonnen werden konnte.
    Im Frühjahr 1217 hat Peter samt seiner Frau, vier ihrer Kinder und einem kleinen Gefolge die Reise nach Konstantinopel aufgenommen. Dem ältesten Sohn Philipp haben sie das mütterliche Erbe Namur überlassen und auch der zweitälteste Robert sollte in der Heimat zurückbleiben. Ihr Weg führte sie über Italien, wo die Reise zu Schiff bis zum Ziel fortgesetzt werden sollte; die damals übliche Route vor allem für französische Orientreisende. Eine besondere Ehre erwartete Peter in Rom wo er in Sankt Laurentius vor den Mauern von Papst Honorius III. am 9. April 1217 zum Kaiser gesalbt und gekrönt wurde. Er sollte damit der einzige lateinische Ostkaiser bleiben, der seine Krone aus der Hand des geistigen Oberhauptes der lateinischen Kirche erhielt. Auch zu bemerken ist der Ort der Krönungszeremonie. Dem Bericht Konrads von Fabaria nach wurde Peter nur deshalb nicht in der Kathedrale von Sankt Peter gekrönt, weil diese Stätte einzig für die Krönung der über die Stadt Rom gebietenden Westkaiser reserviert war und nicht für jene in Konstantinopel residierten Ostkaiser, andernfalls hätte die Ermächtigung des amtierenden Westkaisers eingeholt werden müssen. Im Jahr 1217 war dies der mittlerweile weitgehend entmachtete Otto IV., während der vom Papst unterstützte Staufer Friedrich II. bereits für die Kaiserwürde designiert aber noch nicht gekrönt war. Am 11. April 1217 urkundete Peter erstmals mit kaiserlicher Titulatur (Petrus, Dei gratia fidelissimus in Chrissto Constantinopolitanus Imperator a Deo coronatus, Romanie moderator et semper augustus); er bestätigte hier dem venezianischen Dogen Pietro Ziani den von den Anführern des vierten Kreuzzuges mit Enrico Dandolo vereinbarten Vertrag von 1204, der die Gebietsaufteilung des byzantinischen Reiches zwischen den Lateinern und Venedig geregelt hat.[8] Am 16. April 1217 urkundete Peter ein zweites und nun auch letztes Mal als Kaiser, als er die Erbrechte der Söhne des Bonifatius von Montferrat anerkannte, also vor allem die Nachfolge des Demetrius im Königreich Thessaloniki.[9]
    Ende April 1217 hat Peter mit seinem Anhang und nun in Begleitung des Kardinallegaten Giovanni Colonna die Reise fortgesetzt. Auf venezianischen Schiffen sollte Konstantinopel auf dem Seeweg um Griechenland herum erreicht werden. In Brindisi trennte er sich von seiner Familie, die ihm vorausreisen sollte, während er selbst ganz im Geiste des vierten Kreuzzuges für Venedig als Gegenleistung für den Schiffstransport die bedeutende Hafenstadt Durazzo erobern sollte, die dem griechischen Despoten von Epirus unterstand. Mit einer nur geringen Anzahl an bewaffnetem Gefolge ist der Angriff auf die stark befestigte Stadt augenblicklich fehlgeschlagen. Offenbar ist darauf die venezianische Flotte wegen des nichtig gewordenen Transportvertrages in ihre Mutterstadt zurückgekehrt, weshalb Peter den Entschluss gefasst hat, den Direktmarsch über Land nach Konstantinopel aufzunehmen, wofür er allerdings das feindliche Gebiet des Despoten von Epirus durchqueren musste. Diese Entscheidung hat sich schnell als fatal erwiesen, als die Reisegruppe von den Männern des Despoten entdeckt und gefangen gesetzt wurde.
    Das Ende Kaiser Peters ist ein Mysterium der Geschichte. Ein genaues Sterbedatum von ihm ist in keinen Chroniken verzeichnet wurden, sein Tod in der Gefangenschaft wird zumeist in Verbindung mit seiner Gefangennahme erwähnt. Päpstliche Schreiben vom 28. Juli 1217 und 4. November 1217 nennen ihn noch als Gefangenen und unter den Lebenden, danach allerdings enden die Nachrichten über ihn.[10] Der mitgefangene Kardinal Colonna ist im Frühjahr 1218 nach der päpstlichen Drohung eines Kreuzuzzuges vom Despoten frei gelassen wurden, von Peter ist dabei aber keine Rede mehr, was seinen Tod nah legen lässt.[11] Andererseits hat seine Frau Jolante nach ihrer Ankunft in Konstantinopel als Kaisergemahlin die stellvertretende Regentschaft für ihn übernommen und diese bis zu ihrem eigenen Tod im Spätjahr 1219 innegehalten, ohne dass dabei etwaige Nachfolgeregelungen für die Kaiserwürde besprochen worden sind. Sie und die Barone Konstantinopels müssen also von einem Fortleben Peters ausgegangen sein, andernfalls hätte für die Regentschaft Jolantes keine Grundlage mehr bestanden und einem der Söhne Peters wäre die Kaiserwürde angetragen wurden. Dazu ist es allerdings erst nach dem Tod der Jolante im Jahr 1219 gekommen, als der Tod Peters nun offenbar zur endgültigen Gewissheit geworden sein muss. Der griechische Autor Georgios Akropolites wusste zu berichten, dass Peter durch das Schwert gestorben sei, was eine Hinrichtung beschreibt. Allerdings wird diese Behauptung durch keinen anderen Bericht bestätigt.
    Als Nachfolger auf den Thron zu Konstantinopel haben sich die lateinischen Barone im Dezember 1219 auf Peters ältesten Sohn Philipp verständigt, der die Kaiserwürde aber zugunsten des jüngeren Bruders Robert zurückgewiesen hat.


    Literatur
    • John C. Moore: Count Baldwin IX of Flanders, Philip Augustus, and the Papal Power, in: Speculum 37 (1962), S. 86–88
    • Kenneth M. Setton: The Papacy and the Levant (1204–1517), I: The thirteenth and fourteenth centuries. Philadelphia, 1976, S. 44f.
    Quellen
    • Konrad von Fabaria, Casus sancti Galli Cont. III, in: MGH SS 2, S. 171.
    • Richard von San Germano, Chronica, in: MGH SS 19, S. 338f.
    • Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 906.
    • Robert von Auxerre, Chronici, in: MGH SS 26, S. 247, 259, 281f.
    • Georgios Akropolites, Annales, in: PG 140, Sp. 1022
    • Annales Ceccanenses, in: MGH SS 19, S. 301.
    • Chronique de Morée aux XIIIe et XIVe siècles, hrsg. von Alfred Morel-Fatio (1885), S. 18f.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Robert von Auxerre, S. 247.
    2 Vgl. Delaborde, Henri-François: Recueil des actes de Philippe II Auguste, Bd. 1 (1916), Nr. 106, S. 134–135.
    3 Vgl. Gesta Regis Henrici Secundis et Gesta Regis Ricardi Benedicti abbatis, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 49, Bd. 2 (1867), S. 156 und Roger von Hoveden, Chronica, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 51 (1870), Bd. 3, S. 126
    4 Vgl. Potthast, August: Regesta Pontificum Romanorum, Bd. 1 (1874), Nr. 675, S. 64.
    5 Zum Konflikt zwischen Peter von Courtenay und Hervé von Donzy sowie die Friedensinitiative König Philipps II. August vgl. Raoul de Diceto, Ymagines Historiarum, hrsg. von William Stubbs: The Historical Works of Master Ralph of Diss, Bd. 2 (Rols Series 68) (1876), S. 167. Zur Ehe zwischen Mathilde von Courtenay und Hervé von Donzy siehe außerdem Robert von Auxerre, S. 259.
    6 Vgl. Delisle, Léopold: Catalogue des actes de Philippe Auguste (1856), Nr. 574, S. 136.
    7 Die Teilnahme am Albigenserkreuzzug wird von Wilhelm von Tudela in dessen Chanson erwähnt. Siehe La Chanson de la Croisade contre les Albigeois, tome premier, hrsg. von Paul Meyer (1875), §XII, S. 13, §LXIII, S. 67 und §LXXI, S. 75. Zur Teilnhme an der Schlacht bei Bouvines siehe Wilhelm der Bretone, Gesta Philippi Augusti, in: RHGF 17 (1878), S. 98.
    8 Vgl. Tafel, G. L. Fr. & Thomas, G. M.: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig, Bd. 2 (1856), Nr. CCIL, S. 193ff.
    9 Vgl. Pressutti, P.: Regesta Honorii papae III, Bd. 1 (1888), Nr. 508, S. 89.
    10 Vgl. Potthast, A.: Regesta Pontificum Romanorum, Bd. 1 (1874), Nr. 5590, S. 491f; Nr. 5613, S. 493f. Zum letzteren Schreiben siehe auch RHGF 19, S. 638.
    11 Vgl. Setton, S. 45.
    Weblinks
    • Peter I. bei genealogie-mittelalter.de

    Peter heiratete Gräfin Agnes I. von Nevers in 1184. Agnes (Tochter von Graf Guido von Nevers (Monceaux) und Mathilde von Burgund) wurde geboren in 1170; gestorben in 02 oder 06 Feb 1192 in Mailly. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 76. Gräfin Mathilde von Courtenay (Nevers)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1188; gestorben am 12 Okt 1257 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault.

    Peter heiratete Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern) am 1 Jul 1193. Jolante (Tochter von Balduin V. von Hennegau und Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)) gestorben in 1219. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 77. Jolante von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1200 in Courtenay, Loiret; gestorben in 1233.
    2. 78. Maria von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1228.
    3. 79. Eleonore von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 80. Kaiser Balduin II. von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1217 in Konstantinopel; gestorben in 1274 in Königreich Neapel.

  19. 38.  Gräfin Adelheid (Alix) von CourtenayGräfin Adelheid (Alix) von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 12 Feb 1218.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Joigny durch Heirat, Gräfin von Angoulême durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alix_von_Courtenay

    Alix von Courtenay (auch Alice de Courtenay; * um 1160; † 12. Februar 1218) war durch Ehe nacheinander eine Gräfin von Joigny und Angoulême im späten 12. und frühen 13. Jahrhundert. Sie war eine Tochter des Peter I. von Courtenay († 1180/83) und über diesen eine Enkelin des französischen Königs Ludwig VI. dem Dicken.
    Um das Jahr 1180 wurde Alix mit dem Grafen Wilhelm I. von Joigny verheiratet, von dem sie sich um 1186 wieder trennte. Mit ihm hatte sie einen gemeinsamen Sohn, den zukünftigen Grafen Peter von Joigny († 1222).
    Kurz nach ihrer Trennung heiratete sie den Grafen Aymar von Angoulême († 1202), mit dem sie eine Tochter hatte. Isabella († 31. Mai 1246) wurde 1200 mit König Johann Ohneland von England verheiratet unter Missachtung eines zuvor beschlossenen Verlöbnisses mit Hugo IX. von Lusignan, worauf König Philipp II. August von Frankreich einen Prozess gegen Johann Ohneland eröffnete. Weil Isabella die folgenden Jahre als Königin in England weilte nahm Alix die Verwaltung in Angoulême war.
    Nachdem Johann Ohneland im Jahr 1204 per Urteilsspruch aller seiner Besitzungen und Rechte in Frankreich für verlustig erklärt wurde, beeilte sich Alix gegenüber König Philipp II. August den Lehnseid für Angoulême in Vertretung ihrer Tochter abzulegen.[1] Somit konnte sie das Erbe ihrer Tochter vor einer drohenden Enteignung bewahren.



    Einzelnachweis
    1 Layettes du Trésor des Chartes Vol. 1, hrsg. von Alexandre Teulet (Paris, 1863), Nr. 741, S. 272
    Weblink
    • Seigneurs de Courtenay (Capet) bei Foundation für Medieval Genealogy.fmg (englisch)

    Adelheid heiratete Graf Wilhelm I. (Guillaume) von Joigny in cir 1180, und geschieden in 1186. Wilhelm (Sohn von Renaud IV. von Joigny und Adèle von Nevers) gestorben in 1221. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 81. Peter (Pierre) von Joigny  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1222.

    Adelheid heiratete Graf Aymar (Adémar) von Angoulême in cir 1186. Aymar wurde geboren in cir 1160; gestorben am 16 Jun 1202 in Limoges. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 82. Gräfin Isabella von Angoulême  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1188; gestorben am 4 Jun 1246 in Abbaye Fontevrault.

  20. 39.  Clemence (Klementia) von Frankreich (Courtenay, Kapetinger)Clemence (Klementia) von Frankreich (Courtenay, Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1)

    Clemence heiratete Vizegraf Guy V. von Thiern in vor 1185. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 83. Vizegraf Guy VI. von Thiern  Graphische Anzeige der Nachkommen

  21. 40.  Robert von Courtenay (Kapetinger)Robert von Courtenay (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1168; gestorben am 5 Okt 1239 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Champignelles Herr von Château-Renard Herr von Charny Herr von Chantecoq Herr von Nonancourt Herr von Conches-en-Ouche Herr von Mehun-sur-Yèvre Großmundschenk von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_von_Courtenay

    Robert von Courtenay (* 1168; † 5. Oktober 1239 in Akkon) war ein Großmundschenk von Frankreich (Grand-Bouteiller de France) sowie Herr von Champignelles, Château-Renard, Charny, Chantecoq, Nonancourt, Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre.
    Er war ein Sohn des Peter von Frankreich, Herr von Courtenay, und über diesen ein Enkel des französischen Königs Ludwig VI. dem Dicken. Sein älterer Bruder war Peter II. von Courtenay der 1216 zum Lateinischen Kaiser von Konstantinopel gewählt wurde.

    Leben
    Zusätzlich zu den von seinen Eltern geerbten Besitzungen Champignelles, Château-Renard, Charny und Chantecoq verlieh ihm König Philipp II. 1205 die Herrschaft über die Burgen von Conches und Nonancourt, nachdem Robert den König bei der Eroberung der Normandie unterstützt hatte.[1] Robert nahm am Albigenserkreuzzug teil, wo er bei den Belagerungen von Béziers, Carcassonne (1209) und Lavaur (1211) zugegen war. 1216 unterstützte er bereitwillig den Prinzen Ludwig den Löwen bei der Eroberung Englands. Nachdem aber die Anhänger des Prinzen im Mai 1217 bei Lincoln eine schwere Niederlage gegen die englischen Barone erlitten, wurde Robert und der Pirat Eustache le Moine von der Prinzessin Blanka von Kastilien beauftragt ein neues HHeer über den Ärmelkanal zu führen. Vor der Küste von Sandwich wurde ihre Flotte allerdings im August 1217 von einer englischen unter Hubert de Burgh abgefangen. In der folgenden Seeschlacht von Sandwich war Robert durch sein unbesonnenes Handeln maßgeblich für die Niederlage der französischen Flotte verantwortlich, wodurch er in Gefangenschaft geriet und die Flotte zum Rückzug nach Calais gezwungen wurde. Die Eroberung Englands musste darauf aufgeben werden.
    Trotz dieser Niederlage blieb Robert nach seiner Freilassung weiterhin in der Gunst des Prinzen. Nachdem dieser 1223 als Ludwig VIII. König wurde, wurde Robert von diesem mit dem Amt eines Großmundschenks betraut. Robert begleitete den König 1226 erneut auf den Albigenserkreuzzug und nahm dabei an der Belagerung von Avignon teil, wenig später starb der König in Montpensier. Gemeinsam mit seiner zweiten Frau gründete Robert 1234 die Abtei Notre-Dame de Beauvoir bei Marmagne. Darauf entschloss er sich dem Kreuzzug der Barone anzuschließen und legte 1237 in Bourges sein Testament nieder. Kaum im Heiligen Land angekommen starb Robert dort am 5. Oktober 1239 in Akkon.

    Ehen und Nachkommen
    Robert war in erster Ehe mit Constance de Toucy verheiratet mit der er zwei Töchter hatte.
    • Clemence, ∞ Johann von Le Donjon, Herr von Yerres
    • Agnes, ∞ Gibaud von Saint-Verain († um 1255)
    In zweiter Ehe heiratete er um 1217 Mathilde († 1240), die Witwe Johanns III. von Beaugency-sur-Loire, Tochter Philipps von Mehun, Erbin der Burg und Herrschaft Mehun-sur-Yèvre. Ihre Kinder waren:
    • Blanche/Mathilde, Herrin von Bléneau, ∞ 1223 mit Ludwig I., Graf von Sancerre
    • Peter (* um 1218; X 1249/1250, Sechster Kreuzzug), Herr von Conches und Mehun
    • eine Tochter: Amicia († 1275), ∞ 1262 mit Graf Robert II. von Artois
    • Isabella (* 1219; † 1257), ∞ mit Johann den Weisen, Graf von Auxonne und Chalon-sur-Saône
    • Philipp (* 1221; † 1246), Herr von Champignelles
    • Raoul (* 1223; † 1271 in Neapel) Herr von Illiers, 1269 Graf von Chieti, Anhänger Karls von Anjou in Italien
    • eine Tochter: Gräfin Mathilde von Chieti († 1303), ∞ mit Philippe de Dampierre, Graf von Teano
    • Robert (* 1224; † 4. August 1279), Bischof von Orléans
    • Johann (* 1226; † 20. August 1270 vor Tunis, Siebter Kreuzzug), Erzbischof von Reims
    • Wilhelm I. (* 1228; † 1280), Nachkommen bis 1733



    Literatur
    • Lexikon des Mittelalters. Band III, Spalte 317
    Einzelnachweise
    1 Catalogue des actes de Philippe Auguste, hrsg. von Léopold Delisle (1856), Nr. 900–901, S. 206
    Weblinks
    • Robert de Courtenay bei fmg.ac (englisch)

    Familie/Ehepartner: Constance von Toucy. [Familienblatt] [Familientafel]

    Robert heiratete Mathilde von Mehun in cir 1217. Mathilde (Tochter von Philipp von Mehun) gestorben in 1240. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 84. Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1218; gestorben in 1249 oder 08 Feb 1250 in Ägypten (Damiette?).
    2. 85. Isabella von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 22 Sep 1257.

  22. 41.  Graf Raimund VI. von Toulouse (Raimundiner)Graf Raimund VI. von Toulouse (Raimundiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (16.Konstanze4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Toulouse; Graf von Toulouse - Raimundiner (Haus Toulouse) -

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_VI._(Toulouse) (Aug 2023)

    Raimund VI. von Toulouse (französisch: Raymond de Toulouse; okzitanisch: Ramon de Tolosa; * 27. Oktober 1156; † 2. August 1222 in Toulouse) war von 1194 bis zu seinem Tod Graf von Toulouse und Markgraf der Provence aus dem Geschlecht der Raimundiner (Haus Toulouse). Er war einer der Protagonisten in der Zeit des Albigenserkreuzzuges, von dessen Anführern er als wichtigster Schutzherr der Glaubensbewegung der Katharer und deshalb als ihr Hauptfeind wahrgenommen wurde.

    Frühe Jahre
    Raimund VI. war der älteste Sohn des Grafen Raimund V. von Toulouse und dessen Ehefrau Konstanze von Frankreich, über die er ein Enkel des französischen Königs Ludwig VI. des Dicken war. Er war damit der erste Toulousanergraf, der über unmittelbare verwandtschaftliche Verbindungen zum französischen Königshaus verfügte, aus denen er allerdings nie einen politischen Nutzen hat ziehen können. Er hatte zwei jüngere Brüder, Alberic und Balduin, von denen letzterer von ihm entfremdet in Nordfrankreich aufgewachsen war.[1]

    Raimund war 38 Jahre alt, als er 1194 die Nachfolge seines Vaters in dem ausgedehnten Länderkomplex antrat, der grob umschrieben das Gebiet der heutigen Verwaltungsregionen Okzitanien ausmachte, und der im hohen Mittelalter die Kernregion der okzitanischen Sprach- und Kulturlandschaft ausmachte. Neben der eigentlichen Grafschaft Toulouse, die das Umland der Stadt Toulouse (Toulousain) beschrieb, war er auch der Lehnsherr des Albigeois, Rouergue, Rodez, Vivarais, Valentinois und Diois, der Vizegrafschaften von Nîmes und Agde. Im Süden standen die Grafen von Foix und Comminges in Vasallität zu ihm, ebenso wie die Vizegrafen von Narbonne. Um seinen Herrschaftsanspruch über die Ländereien des heute südlichen Languedoc-Roussillon (Béziers, Carcassonne, Razès) zu unterstreichen, führte er den Titel eines Herzogs von Narbonne, wenngleich dieser Titel faktisch nur die weltliche Herrschaft über die Vizegrafschaft Narbonne beinhaltete, da der große Rest des beanspruchten Landes von den Trencavel beherrscht wurde und diese wiederum der Krone Aragóns dafür lehnspflichtig waren. Nach Westen hin reichte sein Einfluss bis an die dem Haus Plantagenet („Angevinisches Reich“) unterstehende Gascogne. Formell war das Haus Toulouse für all diese Ländereien ein Vasall der Könige von Frankreich, doch da deren Macht seit Generationen nicht über die Loire hinaus in den Süden zur Geltung gebracht werden konnte, waren die Herren des Languedoc de facto unabhängig und die Grafen von Toulouse als die mächtigsten seine ungekrönten Könige.[2] Im Osten über die Rhone hinaus gehörte weiterhin die Markgrafschaft Provence, die das Land zwischen Drôme und Durance umfasste, zu ihrem Besitz, den sie als Lehen der römisch-deutschen Kaiser hielten. Die größten Konkurrenten der Toulousaner um die Macht im Languedoc stellten die Könige von Aragón dar, die in ihrem Königreich die Zusammenfassung allen Landes von Katalonien bis in die Provence anstrebten.

    Über Raimunds Biografie vor seinem Erbantritt ist bis auf sein polygam anmutendes Verhältnis zu Frauen wenig bekannt. In jungen Jahren wurde er mit Dulcia II. verlobt, der Erbin der Grafschaft Provence, die der Markgrafschaft Provence benachbart war und die im Erbfall die Macht des Hauses Toulouse im Niederburgundischen beträchtlich erweitert hätte. Allerdings war Dulcia im Jahr 1172 noch vor der Eheschließung gestorben und König Alfons II. von Aragón bemächtigte sich der Grafschaft Provence. Darauf heiratete Raimund die Erbin der Grafschaft Melgueil, Ermessende Pelet, die 1176 starb und ihm ihr Erbe überließ. Als zweite Ehefrau nahm er schließlich Beatrix von Béziers, die Schwester von Roger II. Trencavel, wodurch die Beziehungen des Hauses Toulouse zu deren Familie weiter verbessert werden sollten, nachdem man sich in den Generationen zuvor häufig als Feinde gegenübergestanden hat. Als aber 1193 die englische Königin Berengaria auf dem Rückweg vom dritten Kreuzzug nach Poitiers durch Toulouse zog, verliebte sich Raimund in Bourgogne von Lusignan, die sich im Gefolge der Königin befand und die eine Tochter König Amalrichs I. von Zypern war. Um sie heiraten zu können, verstieß er Beatrix, die er eigens dafür in die Fänge der Katharer getrieben habe. Raimunds Ehemoral, die mit den Moralvorstellungen der katholischen Kirche kaum zu vereinbaren war, setzte sich auch in seiner späteren Biographie fort und war für seine späteren Gegner im Albigenserkreuzzug ein Symptom des verderbenden Einflusses der katharischen Häresie, der er sich bereitwillig hingegeben habe. Neben seinen Ehefrauen unterhielt Raimund auch eine für mittelalterliche Verhältnisse ungewöhnlich offene Mätressenwirtschaft, aus der einige uneheliche Kinder hervorgingen.

    Graf von Toulouse
    Erbantritt
    Das erste Anliegen Raimunds nach seinem Erbantritt war die Regelung seiner Verhältnisse gegenüber seinen beiden mächtigen Nachbarn im Norden, dem Plantagenet Richard Löwenherz und dem Kapetingerkönig Philipp II. August, seinem Cousin. Sein Vater hatte ersterem gegenüber 1173 noch die Huldigung für Toulouse als Lehen für das Herzogtum Aquitanien leisten müssen, um den generationenlangen Erbstreit beider Häuser über die Besitzrechte auf Toulouse zu beenden. Die aquitanische Vasallität blieb jedoch nur Episode, die bald wieder aufgekündigt wurde, was allerdings Toulouse den Besitz des Quercy kostete, das 1188 von Richard Löwenherz besetzt wurde. Im Jahr 1194 aber war die Position der Plantagenet in Frankreich ernsthaft bedroht, was Raimund umgehend zu einer Reise in den Norden und einem persönlichen Treffen mit Philipp II. August nutzte. Im Februar 1195 huldigte er diesem in Bourges als seinem Lehnsherrn; ein Rechtsanspruch, an dem die Kapetinger seit jeher als Nachfolger der Karolinger festgehalten hatten. Als Entgegenkommen des Königs erhielt Raimund die Verfügungsrechte über die Einkünfte der königlichen Abtei von Figeac übertragen.[3]

    Eine einseitige Bindung an den König war von Raimund allerdings nicht beabsichtigt, vor allem nachdem die Plantagenetherrschaft nach der Rückkehr des Richard Löwenherz aus der deutschen Gefangenschaft wieder zu erstarken schien. Bevor es zu einer direkten Konfrontation mit diesem kam, war Raimund um einen Ausgleich bemüht, wobei ihm die geostrategische Zwangslage des Plantagenet zugutekam, der sich im Kampf gegen Philipp II. August keine zweite Front leisten konnte. Im Oktober 1196 konnte schließlich in Rouen ein diplomatisches Einvernehmen zum vertraglichen Abschluss gebracht werden, das mit einer Ehe Raimunds mit Johanna besiegelt wurde, der Schwester Richard Löwenherz’, für die er übrigens Bourgogne von Lusignan verstieß.[4] Richard verzichtete dazu auf alle Erb- und Lehnsrechte seines Hauses auf Toulouse, erstattete das Quercy zurück und stattete seine Schwester mit dem Agenais als Mitgift aus, das allerdings ein Lehen Aquitaniens bleiben sollte. Im Gegenzug erklärte sich Raimund zur Stellung von 500 Rittern für einen Monat im Jahr für den Kriegsdienst für seinen Schwager in der Gascogne bereit, die allerdings nie zum Einsatz kamen.

    Nach der Klärung der Verhältnisse im Norden ging Raimund die zu seinem mächtigen und weitaus gefährlicheren Nachbarn, dem Königreich Aragón, im Süden an. Anders als zu den Kapetingern und Plantagenets hatte Toulouse im 12. Jahrhundert der Krone Aragóns als unmittelbarer geostrategischer Rivale um die Herrschaft über das Languedoc entgegengestanden, da beide die Bildung eines zusammenhängenden Herrschaftsraums anstrebten, der von den Pyrenäen bis in die Provence reichen sollte. Von Aragón wurde Toulouse dabei in die geographische Zange genommen; von der Grafschaft Barcelona (dem heutigen Katalonien) im Süden und den Grafschaften Provence, Focaulquier und Gévaudan im Osten, weiterhin war Aragón der Lehnsherr der Trencavel von Carcassonne und Béziers und Schutzherr der Hochländer von Foix und Comminges. Dieser feudale Flickenteppich aus verschiedensten Herrschafts- und Lehnsrechten, den das Languedoc damals darstellte, hatte zwischen Toulouse und Barcelona häufig Anlass zu kriegerischen Auseinandersetzungen geboten, die unter Raimund V. und König Alfons II. ihren Höhepunkt erreicht hatten. Der Tod des letzteren im Jahr 1196 hatte Raimund VI. einen Weg zum diplomatischen Ausgleich mit dessen Sohn und Nachfolger Peter II. eröffnet. Weil dieser im Kampf gegen die islamischen Mauren ein neues Expansionspotential Aragóns in den spanischen Süden erkannte, bei dem er sich zugleich in den Nimbus eines „katholischen Königs“ rücken konnte, war er auf ruhige Verhältnisse zu seinem toulousanischen Nachbarn im Norden angewiesen. Unter Vermittlung des Grafen Bernard IV. von Comminges und des Erzbischofs Berengar von Narbonne waren Raimund VI. und Peter II. im Februar 1198 in Perpignan zu einer persönlichen Unterredung zusammengekommen, in der sich beide auf den Erhalt des Status quo ihrer Besitzverhältnisse verständigten.[5]

    Verhältnis zur katholischen und katharischen Kirche
    Innerhalb weniger Jahre hatte sich Raimund mittels der Diplomatie mehrerer Konfliktfelder entledigt, die er von seinem Vater geerbt hatte, indem er den Bedürfnissen seiner Contreparts entgegenkam, ohne sich ihnen aber tiefer verpflichten oder in deren Machtkämpfe untereinander klar positionieren, geschweige denn militärisch engagieren zu müssen. Dabei hatte er seine politische Intelligenz unter Beweis gestellt, die ihn mehr zu einem gerissenen, listenreichen und auch mutigen Diplomaten denn zum militärischen Anführer prädestinierte.[6] Hatte er sich dabei noch im Rahmen des weltlichen Feudalrechts bewegt, indem er verschiedenste Interessenlagen gegeneinander ausspielen konnte, so gestaltete sich sein Verhältnis zur katholischen Kirche wesentlich schwieriger und konfliktreicher. Dies lag in seinen diversen Machtkämpfen mit lokalen kirchlichen Einrichtungen und seiner ambivalenten Haltung gegenüber der im Languedoc weitverbreiteten Glaubensbewegung der Katharer begründet, die von der römischen Kirche als häretisch eingestuft wurde. Die Duallehre des Katharismus hatte sich seit dem frühen 12. Jahrhundert im Land südlich der Loire verbreitet und war bis auf sporadische Predigeraktionen der katholischen Obrigkeit auf keinen nennenswerten Widerstand gestoßen. Besonders im untereinander eng versippten Adel sowie in den städtischen Kommunen mit ihren handwerk- und gewerbetreibenden Milieus hatte sie eine breite Anhängerschaft gewonnen, die ihre Etablierung begünstigte und sie zu einem gesellschaftlich relevanten Faktor machte.

    Während sein Vater noch um ein restriktives Vorgehen gegen den Katharismus bemüht gewesen war, zeigte sich Raimund VI. in dieser Frage eher gleichgültig, was ihm seitens der Kirche denn Vorwurf der Begünstigung und gar der geheimen Unterstützung der Häresie einbrachte. Für den Zisterziensermönch Pierre des Vaux-de-Cernay war der Graf ein gläubiger Katharer, der häufig die Predigten der Perfecti angehört und sich ständig in Gesellschaft der Bonhommes befunden habe, um, wenn nötig, das Consolamentum empfangen zu können.[7] Die unter dem Eindruck des Kreuzzuges voreingenommene Charakterisierung des Mönches kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Raimund zeit seines Lebens mehr dem katholischen als dem katharischen Glauben zugewandt war, wenngleich er keinerlei Grund zur Verfolgung der Häretiker sah, die immerhin seine Untertanen, Berater und auch Verwandten waren.

    Konfrontation mit Innozenz III.
    Wegen seiner wiederholten Übergriffe auf Besitzungen der Abtei Saint-Gilles wurde Raimund im März 1195 erstmals von Papst Coelestin III. exkommuniziert.[8] Er hatte ein Priorat der Abtei geschleift und darauf die Burg Mirapetra gebaut. Auch mit der Abtei von Moissac im Quercy lag er im Streit um die Herrschaftsrechte über die gleichnamige Stadt, deren kommunale Autonomie er 1197 entgegen den Willen des Abtes anerkannt und hier einen gräflichen Bailli eingesetzt hatte. Am 4. November 1198 wurde Raimund vom neuen Papst Innozenz III. die Absolution erteilt, gegen das Versprechens einer bewaffneten Pilgerfahrt in das Heilige Land.[9] Auch wenn er diese nie angetreten hat, so hatte der Papst bei seinem Entgegenkommen die Hoffnung gehegt, in Raimund einen weltlichen Führer im Kampf gegen die katharische Häresie zu gewinnen, deren Vernichtung sein erklärtes Ziel war. Doch Raimund zeigte in der Folgezeit keinerlei Willen, in dieser Frage aktiv zu werden.[10] Stattdessen widmete er sich privater Probleme, die im Frühjahr 1199 in die Trennung von seiner Frau Johanna mündeten, die sich in die Abtei Fontevraud zurückgezogen hatte, nachdem ihr im Kampf gegen rebellische Burgherren von Raimund keine Unterstützung entgegengebracht wurde. Dort starb sie kurz darauf im Kindbett.

    n den folgenden Jahren stand Raimund mit seinem Neffen Raimund Roger Trencavel in Konflikt, der aber den Schutz des streitbaren Grafen Raimund Roger von Foix genoss. Mit diesem wiederum war er über die Lehnsverhältnisse von Saverdun in Streit geraten, der durch eine Belehnung des Grafen von Foix entschärft wurde. Im Jahr 1201 hatte es der Papst noch einmal für angebracht gehalten, Raimund zum Vorgehen gegen die Katharer zu ermahnen, was bei diesem erneut auf taube Ohren gestoßen war. Im Herbst 1203 wurden daher die Legaten Raoul de Fonfroide und Pierre de Castelnau in das Languedoc entsandt, die mit Predigten die lokalen Eliten zur Bekämpfung der Häresie bewegen sollten. Dabei gelang es ihnen am 13. Dezember 1203 in Toulouse, den städtischen Konsuln, die von Katharern durchsetzt waren, den Eid auf die katholische Kirche abzunehmen, mit dem Preis der Anerkennung der kommunalen Autonomie seitens des Papstes.[11] Insgesamt aber verhallten ihre Aufrufe bei Bürgertum und Adel ungehört. Raimund hatte unterdessen seine politische Nähe zu Peter II. von Aragón zu festigen gesucht, nachdem mit dem Tod seines Schwagers Richard Löwenherz 1199 die angevinische Macht als starker Partner ausgefallen war. Im Frühjahr 1204 heiratete er in Perpignan die Infantin Eleonore, die Schwester des aragónesischen Königs, die auch seine letzte Ehefrau sein sollte. Unmittelbar darauf wurden die verwandtschaftliche Bande zu einer echten politischen Allianz erweitert, indem Raimund im April 1204 in Millau einen Verteidigungspakt mit Peter II. von Aragón und Graf Alfons II. von der Provence besiegelte, die sich zum gegenseitigen militärischen Beistand gegen jeden Angreifer verpflichteten.[12] Dazu konnte Raimund seinen Machtbereich noch erweitern, indem er seinem Schwager für dessen angestrebte Krönung in Rom 120.000 Sous in Melgorien lieh und dafür die Einnahmen der Grafschaften Millau und Gévaudan überlassen bekam.[13] Wahrscheinlich war es diese Allianz, die Raimund zu seiner ignoranten Haltung gegenüber den Forderungen der Kirche zur Bekämpfung der Häresie und damit zu einer Fehleinschätzung seiner machtpolitischen Position verleitete.[14] Der Bund mit Aragón wurde kurz darauf durch die vereinbarte Eheschließung des jungen Raimund VII. mit der Infantin Sancha weiter vertieft, wodurch Raimund VI. zum Schwager seines eigenen Sohnes wurde.

    Nachdem damit für Papst Innozenz III. offenbar wurde, dass Raimund zu keinem Vorgehen gegen die Katharer zu gewinnen war, hatte er sich in einem Schreiben vom 28. Mai 1204 erstmals an König Philipp II. August von Frankreich gewandt und ihn zu einer bewaffneten Intervention im Albigenserland aufgefordert.[15] Dabei gab er dem König den Rat, das von den Unterstützern der Häresie konfiszierte Land der Krondomäne einzuverleiben, womit zum ersten Mal in diesem Zusammenhang ein Eroberungsprinzip formuliert wurde, wie es bereits für die klassischen Kreuzzüge in das heilige Land galt. Wenngleich der König auf dieses Schreiben nicht reagierte, so wurde damit die Grundlage für den zukünftigen Kreuzzug gegen die Albigenser geschaffen, indem durch die Aussicht auf Landeroberung Anreize für eine Beteiligung der kampfbereiten Ritterschaft geboten wurden.[16] Am 31. Mai 1204 unterstellte der Papst seine beiden Legaten der Suprematie des Abtes von Cîteaux, Arnaud Amaury. 1205 wurde schließlich mit dem ehemaligen Poeten Folquet de Marselha (Fulko von Marseille) ein überzeugter Gegner der Häresie zum Bischof von Toulouse gewählt, der sich für Raimund als Rivale in der eigenen Stadt erweisen sollte.

    An der Situation selbst änderte sich zunächst nichts, bis sich die Ereignisse ab dem Jahr 1207 überschlugen. Im April dieses Jahres war der Legat Pierre de Castelnau erneut nach Toulouse gekommen, wo er öffentlich die Exkommunikation über Raimund VI. und ein Interdikt über dessen Ländereien aussprach.[17] Papst Innozenz III. bestätigte den Bann in einem Brief an den Grafen, in dem er ihm seine Verfehlungen aufzählte: Plünderung der Weinberge des Klosters Candeil, Vertreibung des Bischofs von Carpentras, Umbau von Kirchen zu Festungen, Finanzierung aragónesischer Söldner zu Verheerung des Umlandes von Arles, Übertragung öffentlicher Ämter an Juden und schließlich die Gewährung von Schutz für die Häresie und die Weigerung, gegen diese vorzugehen. Unverhohlen drohte er ihm als „Feind Christi und Verfolger der Kirche“ mit ewiger Verdammnis und mit der Konfiszierung der Grafschaft Melgueil, die ein päpstliches Lehen war, und der Aussetzung seiner restlichen Besitzungen zur Beute als Konsequenzen, sollte Raimund nicht umgehend Abbitte leisten.[18] Zugleich wurden erneut König Philipp II. und erstmals auch die nordfranzösischen Barone direkt zur Kreuznahme mit der Zusage des Kreuzzugsablasses aufgefordert.[19] Raimund suchte dieses erneute Zerwürfnis mit dem Papst auf diplomatischem Weg zu entschärfen, indem er im Frühjahr 1208 die persönliche Unterredung mit Pierre de Castelnau in Saint-Gilles suchte. Nachdem diese allerdings ergebnislos endete, wurde der Legat am Morgen des 14. Januar durch einen Lanzenstoß oder Schwerthieb aus dem Hinterhalt getötet, nachdem er gerade wenige Kilometer von Saint-Gilles entfernt die Rhône überquert hatte.[20] Obwohl der genaue Tathergang wie auch der Täter nie ermittelt werden konnten, wurde Raimund sofort von Arnaud Amaury beim Papst als Auftraggeber des Mordes denunziert. Wenngleich die moderne Forschung nicht von einer Beteiligung des Grafen ausgeht, so wurde zeit seines Lebens der Mord neben der Protektion der Katharer von seinen Gegnern als Hauptanklagepunkt gegen ihn angeführt. Für Innozenz III., der nicht nur einen ersten Märtyrer im Kampf gegen die Häresie, sondern auch einen willkommenen Vorwand zur Ausrufung des Kreuzzuges gewonnen hat, bestand daran jedenfalls kein Zweifel.

    Kreuzzug gegen die Albigenser
    In mehreren auf den 10. März 1208 datierten Briefen, die an die Legaten, an den Klerus und Adel des Languedoc, an den Klerus und Adel Nordfrankreichs und schließlich an König Philipp II. gerichtet waren, hatte Innozenz III. öffentlich zum Kreuzzug zur Bekämpfung der Katharer und ihrer Beschützer aufgerufen.[21] Am 28. März hatte er Arnaud Amaury zum geistlichen Führer des Kreuzzuges ernannt, der in der am 9. Oktober 1208 veröffentlichten Bulle Ut contra crudelissimos endgültig sanktioniert wurde.[22] Als militärischen Anführer der Kreuzritter hatte sich der Papst den französischen König gewünscht, doch dieser hatte im Frühjahr 1209 auf einem Parlement in Villeneuve-sur-Yonne seine Absage zu diesem Unternehmen erteilt, da er aufgrund der „zwei Löwen an seiner Flanke“ (Johann Ohneland, Kaiser Otto IV.) im Norden seines Reiches unabkömmlich sei.[23] Überhaupt hatte der König verstimmt auf die Anmaßung des Papstes reagiert, über Lehen und Vasallen Frankreichs zu verfügen und deren Enteignung zu bestimmen, was letztlich allein ihm als dem Oberlehnsherrn des Königreichs zustehe. Und eine Enteignung Raimunds verbiete sich schon allein aus dem Grund, weil er kein rechtsgültig verurteilter Häretiker war.[24] Aber hatte der König im Jahr 1208 seinen Baronen noch die Teilnahme an einem Kreuzzug verboten, so erhob er dagegen ein Jahr später keine Einwände mehr.[25]

    Während der Kreuzzug endlich Gestalt annehmen konnte, beriet sich Raimund mit seinem Neffen Raimund Roger Trencavel zur Bildung einer gemeinsamen Front gegen den bevorstehenden Krieg. Aufgrund einer dürftigen Quellenlage kann nicht erschlossen werden, wer von beiden diesen Vorschlag machte und wer sich am Ende dagegen entschied, denn letztlich kam ein gemeinsames Vorgehen von Onkel und Neffe nicht zustande. Darauf suchte Raimund den Kreuzzug von sich abzuwenden. Nach einer gescheiterten Unterredung mit Arnaud Amaury in Aubenas schickte er im Winter 1208 eine Gesandtschaft nach Rom, die dort dem Papst seinen Wunsch nach Unterwerfung unter den Willen der Kirche glaubhaft vermittelte.[26] Als sich das Kreuzfahrerheer in Lyon versammelte, trat Raimund im Frühjahr 1209 in Valence den neuen päpstlichen Legaten gegenüber, die ihm die Absolution und Zurücknahme aller ihm zur Last gelegten Anklagepunkte versprachen. Dafür musste er der Kirche gegenüber Gehorsam schwören und ihr sieben feste Orte im Rhônetal, Oppède, Mornas, Beaumes-de-Venise, Roquemaure, Fourques, Montferrand-la-Fare und Largentière als Pfand überlassen. Weiterhin musste er seine Söldner entlassen, die Häretiker seines Landes den Kreuzfahrern überlassen und alle nach dem Urteil der Kirche als Häretiker eingestufte Personen als solche behandeln. Die Stadtoberen von Avignon, Nîmes und Saint-Gilles hatten für ihn zu bürgen und bei Eidbruch ihm die Gefolgschaft zugunsten der Kirche aufzukündigen, wie auch die Grafschaft Melgueil an den Papst auszuhändigen.[27] Um seine Wiederaufnahme in den Schoß der Kirche öffentlich zu besiegeln, hatte sich Raimund am 18. Juni 1209 in der Abtei Saint-Gilles einer öffentlichen und demütigenden Buß- und Versöhnungszeremonie zu unterziehen, in der er von dem Legaten Milon für seine Missetaten gegeißelt wurde.[28] Der Ort der Unterwerfung wurde nicht zufällig gewählt, galt die Abtei zum einen als spirituelle Wiege des Raimundinergeschlechts, nach der seine Vertreter häufig auch „Grafen von St. Gilles“ genannt wurden, und zum anderen war hier nur kurz zuvor der „Märtyrer“ Pierre de Castelnau bestattet worden, vor dessen Sarkophag sich Raimund VI. nun im Bußgewand zu demütigen hatte.[29] Wenige Tage darauf, am 22. Juni, hatte Raimund schließlich auch das Kreuz zum Kampf gegen die Albigenser genommen, ob aus eigenem Antrieb oder nach Aufforderung des Legaten, ist unklar, doch hatte er mit diesem Schritt sich und seine Domänen unter dem Schutz des Heiligen Stuhls gestellt.[30] Am 27. Juli 1209 hatte ihm Papst Innozenz III. die Gratulation für die Unterwerfung ausgesprochen.[31]

    Indes hatte Raimunds Unterwerfung zum Plan des Papstes gehört, eine geschlossene Front gegen den Kreuzzug zu verhindern, um zunächst den schwächeren Gegner, Raimund Roger Trencavel, dem man den Unterwerfungsakt verweigert hatte, zu bekämpfen und um somit den Grafen von Toulouse zu isolieren.[32] Was die kirchliche Seite von dessen Kreuznahme tatsächlich hielt, veranschaulicht das Urteil des Pierre des Vaux-de-Cernay, der ihn einen „falschen und gottlosen Kreuzritter“ nannte.[33] Auch der Legat Milon hegte weiter Misstrauen gegen Raimund und machte ihn weiterhin für den Mord an Castelnau verantwortlich, was er gegenüber dem Papst nicht zurückhielt. Unterdessen wurde Raimund Zeuge des Massakers an den Bewohnern von Béziers am 22. Juli 1209 und nur wenige Wochen darauf des Falls von Carcassonne, der seinen Neffen zuerst die Freiheit und dann das Leben kostete. Während der Kampfhandlungen hatte er sich passiv verhalten, doch konnten weder er noch der vor Carcassonne anwesende Peter II. von Aragón etwas zur Rettung Trencavels unternehmen. Am 15. August ernannten die Kreuzritter den nordfranzösischen Burgherren Simon de Montfort zu ihrem Anführer, der nach dem von Innozenz III. ausgegebenen Beuteprinzip auch in Besitz und Titel der Trencavel eingesetzt wurde.[34] Damit wurde der erste Präzedenzfall für die Landnahme der Nordfranzosen im Languedoc geschaffen, der besonders Montforts Begehrlichkeiten auf die Grafschaft Toulouse bestimmen sollte.

    Raimund war unterdessen nach Toulouse zurückgekehrt, wo an ihn und die Stadtoberen die Aufforderung Arnaud Amaurys zur Auslieferung aller Häretiker an die Kreuzfahrer ergangen war; eine Namensliste hatte zuvor Bischof Fulko angefertigt. Unter Hinweis auf seine Absolution und die Amtsbefugnis des örtlichen Bischofsgerichts wiesen er und die Konsuln die geforderte Auslieferung zurück, wofür der Kreuzzugslegat die Stadt mit dem Interdikt belegte.[35] Auf der gleichzeitig stattfindenden Synode in Avignon hatte der Legat Milon in dieser Verweigerung eine Verletzung der in Saint-Gilles geleisteten Gehorsamseide gesehen, am 6. September 1209 ein weiteres Mal die Exkommunikation über Raimund ausgesprochen und die Anklagen gegen ihn erneuert.[36] Raimund begab sich darauf auf eine Reise an die Höfe König Philipps II. und Kaiser Ottos IV., die beiden Oberlehnsherren seiner Domänen, um bei ihnen um Unterstützung zu werben, was erfolglos blieb. Daraufhin war er direkt nach Rom gereist, wo ihm Innozenz III. sein Wohlwollen mitteilte und ihm eine ordentliche nach kanonischem Recht gültige Untersuchung der Vorwürfe durch seine Legaten versprach. Zugleich wurde er im Frühjahr 1210 zur Weiterführung der Bekämpfung der Häresie nach den Maßgaben des inzwischen verstorbenen Legaten Milon angehalten.[37] Nach einer vom König von Aragón vermittelten, jedoch gescheiterten, Unterredung mit Simon de Montfort und Raimund Roger von Foix in Pamiers kehrte Raimund nach Toulouse zurück, dessen Bürgerschaft sich inzwischen in einen Parteistreit für und wider des Kreuzzuges gespalten hatte. Auf der einen Seite hatte sich Bischof Fulko an die Spitze der „weißen Bruderschaft“ (Confrérie blanche) gestellt, die den Kreuzzug unterstützte, während die Konsuln die „schwarze Bruderschaft“ (Confrérie noire) zum Kampf gegen die Kreuzritter formiert hatten.[38] Das Klima des unterschwelligen Bürgerkriegs konnte einstweilen von Bischof Fulko gekühlt werden, als er in Eigenverantwortung die Absolution über die Stadt aussprach, nachdem er den Konsuln einen Treueid auf die Kirche hatte abnehmen können.

    Die Sache Raimunds VI. hingegen blieb in der Schwebe, weil die päpstlichen Legaten die für ihn vom Papst angeordnete gerichtliche Untersuchung das ganze Jahr 1210 hindurch listenreich verzögerten und damit nach moderner Auffassung den Grafen zum Opfer einer Rechtsverweigerung machten.[39] Stattdessen bekräftigten sie seine Exkommunizierung, um den Kreuzzug auf seine Territorien ausweiten zu können, der für Simon de Montfort längst zu einem Feudalkrieg zur Eroberung eines eigenen Herrschaftsgebiets geworden war.[40] Nach einem Treffen mit Montfort in Ambialet im Winter 1210 und einem weiteren Mahnbrief des Papstes nahm Raimund im Januar 1211 in Narbonne an einer Generalkonferenz aller im Languedoc vertretenen Mächte teil, auf der ihm von den Legaten die Absolution versprochen wurde, vorausgesetzt er bekenne sich wieder zu den Eiden von Saint-Gilles und dem Kreuzzug.[41] Tatsächlich aber hatte der Legat Arnaud Amaury diese Konferenz zu einer Aussöhnung zwischen Peter II. von Aragón und Simon de Montfort genutzt, die am 27. Januar in Montpellier, wohin sich die Konferenz vertagt hatte, mit einem Ehebündnis und einer Zusage zum Kampf der Kreuzfahrer gegen die Mauren vertieft wurde. Vor allem wurde damit Raimund seines letzten nennenswerten Verbündeten beraubt, dessen Schwester er zwar an seinen Sohn verheiraten, den er aber nicht zu mehr Unterstützung gegen die Kreuzfahrer gewinnen konnte, zumal Toulouse kein Vasall von Aragón war. Arnaud Amaury vollendete darauf seine Falle, indem er den Forderungskatalog um weitere für Raimund unannehmbare Bedingungen erweiterte, wie die Entlassung aller Söldner binnen eines Tages, Rückgabe kirchlichen Besitzes, Zerstörung aller festen Orte, Verlegung des städtischen Adels auf das Land, Auslieferung aller Häretiker, Versorgung des Kreuzzuges mit Nahrung und Waffen sowie die Einhaltung von Bußvorschriften, womit besonders die gräfliche Bekleidung gemeint war. Nachdem Raimund diese Forderungen erwartungsgemäß abgewiesen hatte, konnte der Legat am 6. Februar 1211 den über ihn verhängten Kirchenbann erneuern.[42]

    Noch bevor der Papst den Bann im April 1211 gebilligt hatte, nahm Raimund noch im März an der Belagerung von Lavaur teil, der ersten Stadt, die seiner Domäne unterstand.[43] Nach der Aufgabe der Stadt am 3. Mai wurde offenbar, dass er insgeheim die Verteidiger unterstützt hatte, da unter ihnen mehrere seiner Vertrauensleute aufgegriffen wurden, darunter sein Seneschall Ramon de Recaut. Eine große Anzahl gefangen genommener Katharer wurden hier von den Kreuzfahrern verbrannt.[44] Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Raimund schon nach Toulouse abgesetzt, nachdem ein letzter Vermittlungsversuch seiner im Heer anwesenden Vettern, Peter von Auxerre und Robert von Courtenay, gescheitert war.

    Widerstand
    Es war Raimunds endgültiger Bruch mit dem Kreuzzug und ein Triumph für den Legaten Arnaud Amaury, da sich Raimund nun, sollte er gegen den Kreuzzug aktiv vorgehen, und sei es nur als Verteidigung, in den Augen des Papstes ins Unrecht setzen würde. Im Sommer 1211 entschloss er sich tatsächlich zum bewaffneten Kampf gegen die Kreuzritter. Im Handstreich eroberte er das von ihnen gehaltene Castelnaudary, eine strategisch wichtige Zwischenstation von Carcassonne nach Toulouse, und evakuierte seine Bevölkerung. Anschließend besetzte er die Burg von Montferrand mit einer starken Garnison, die er seinem Bruder Balduin anvertraute, der allerdings schon bald darauf Verrat an dem Bruder beging und auf die Seite von Montfort und dem Kreuzzug wechselte. Nichtsdestotrotz hatte Raimunds Erhebung eine allgemeine Mobilisierung der Ritterschaft des Languedoc ausgelöst, die sich nun um sein Banner zum geschlossenen Widerstand sammelte. Bei Bruniquel traf er sich noch einmal zu einer Unterredung mit Montfort, der inzwischen das Land bis zum Tarn verheert hatte, und bot diesem seine Unterwerfung gegenüber der Kirche an, sofern die Erbrechte seiner Nachkommen respektiert würden. Als Montfort dieses Angebot zurückwies, wurde offenbar, dass eine Unterwerfung Raimunds nicht im Sinne des Kreuzzugsführers lag, sondern die Inbesitznahme seines Landes, wie es ihm schon im Falle der Trencavel gelungen war.[45]

    Am 15. Juni 1211 erreichten die Kreuzfahrer erstmals Toulouse und nahmen die Belagerung der Stadt auf. Raimund konnte sich indes auf die starken Mauern und die Bürgerschaft seiner Hauptstadt verlassen, deren kommunale Freiheiten er garantierte, und auf die Schlagkraft der Grafen Raimund Roger von Foix und Bernard IV. von Comminges, die sich ihm angeschlossen hatten. Der Parteikampf in der Stadt war angesichts der Ereignisse von Lavaur beendet worden, worauf Bischof Fulko und der Dompropst sie barfüßig verlassen mussten, nicht ohne zuvor den Bann über sie auszusprechen. Am 16. Juni unternahmen Raimund und Foix einen Ausfall, um die Kreuzritter beim Überqueren der Brücke von Montaudran zu hindern, wurde von diesen allerdings zurückgeschlagen, wobei sein Sohn Bertrand gefangen genommen wurde, für dessen Freikauf ein hohes Lösegeld aufgebracht werden musste. Auch wenn die Kreuzfahrer das Umland von Toulouse verwüsteten, konnten sie gegen die Befestigungswerke der Stadt mit ihren fünfzehn Türmen nichts aufbieten und waren nach zwei Wochen zum Abbruch der Belagerung genötigt. Nach diesem Erfolg hatten die Stadtoberen ein Bündnisangebot an den König von Aragón gerichtet („Wenn das Haus deines Nachbarn brennt, geht es auch dich etwas an…“), allerdings war der mit dem Krieg gegen die Mauren (Almohaden) beschäftigt.[46]

    Montfort reagierte darauf mit einem Zug in das Land von Foix um anschließend wieder, Toulouse weiträumig im Osten umgehend, in den Norden zu marschieren und dabei Castelnaudary wieder zu besetzen. Im Spätsommer 1211 verheerte er das Umland von Cahors und zerstörte die gräfliche Burg Caylus. Anfang Oktober entschlossen sich Raimund und seine Verbündeten, denen sich Vizegraf Gaston VI. von Béarn und mehrere Kommunalmilizen des Toulousain angeschlossen hatten, zu einer Gegenoffensive, um Castelnaudary erneut zurückzuerobern, das von den Kreuzrittern nun allerdings stärker besetzt war. Dennoch gelang den Verbündeten die Einnahme der Stadt nach einem mehrwöchigen Stellungskampf, bei dem sich allerdings Montfort als taktisch überlegener Feldherr erwies, indem er sein Heer durch einen geordneten Rückzug hatte retten können. Daraufhin bediente sich Raimund einer propagandistischen List, auf die er sich besser als auf die Kriegsführung verstand, indem er den Sieg über Montfort und dessen Gefangennahme verkünden ließ, was tatsächlich einen allgemeinen Aufstand gegen die Kreuzfahrerbesatzungen auslöste, nach der die meisten Ortschaften entlang des Tarn wieder befreit wurden.[47] Im Frühjahr 1212 konnte Montfort jedoch seine von Fanjeaux aus sternförmig erfolgten Operationen wiederaufnehmen und mehrere Burgen im Lauragais, Quercy, Albigeois, Périgord und Comminges einnehmen. Sein Ziel war die Isolierung von Toulouse von seinem Umland, um die so geschwächte Stadt in einer zweiten Belagerung endlich einnehmen zu können. Raimund und seine Verbündeten waren ihm dabei zur Vermeidung einer offenen Feldschlacht stets aus dem Weg gegangen. Im März wurde der Legat Arnaud Amaury zum Erzbischof von Narbonne ernannt, der sich dazu auch den Titel eines „Herzogs von Narbonne“ aneignete, der allerdings traditionell von den Grafen von Toulouse geführt wurde.[48] Dies stellte nur den ersten Schritt der von den Kreuzzugsführern beabsichtigten Enteignung Raimunds dar, den Montfort am 1. Dezember 1212 fortsetzte, als er in Pamiers für das gesamte „Albigenserland“ geltende Rechtsstatuten erließ, die sich an den Rechtsgewohnheiten Nordfrankreichs orientierten. Obwohl er hier noch auf den Grafentitel von Toulouse verzichtete, hatte er dennoch zu verstehen gegeben, dass er sich von nun an als rechtmäßiger Herr des gesamten Languedoc betrachtete.[49]

    Niederlage bei Muret
    Um der militärischen Überlegenheit Montforts etwas entgegensetzen zu können, war Raimund bereits im September 1212 nach Aragón gereist, um endlich König Peter II. zum Einschreiten zu bewegen. Der Zeitpunkt dafür war dieses Mal günstiger gewählt, da der König am 16. Juli die Mauren auf der „Ebene von Tolosa“ (Las Navas de Tolosa) in einer großen Schlacht besiegt hatte und sich nun den Angelegenheiten nördlich der Pyrenäen zuwenden konnte. Bei der Unterredung arbeiteten beide einen Vorschlag für einen umfassenden Friedensplan für das vom Kreuzzug in Aufruhr gebrachte Languedoc aus, den sie dem Papst zu Genehmigung vorlegten. Dieser Vorschlag beinhaltete auch die feudalrechtliche Unterordnung Raimunds gegenüber den König von Aragón, der damit der neue Lehnsherr von Toulouse werden sollte. Auch hatte sich Raimund zur Abdankung zugunsten seines Sohnes bereit erklärt, für den der aragónesische König die Regierung bis zur Mündigkeit übernehmen sollte. Die bereits bestehende dynastische Bande zwischen Toulouse und Barcelona sollte damit zu einer echten staatlichen Bindung erweitert werden, die Aragón der Realisierung seines alten Traums von der Errichtung eines „Pyrenäenreichs“ (Imperi pirinenc) sehr nahe brachte, wie es von einigen katalanischen Historikern bezeichnet wird, das den geografischen Raum des heutigen Südfrankreich ausmachen sollte. Für Raimund bedeutete dieser Schritt nicht nur die endgültige Beilegung des Streits seines Hauses mit Aragón, sondern auch die Lösung seiner Lehensbande zu Frankreich, von dessen König und Cousin er bestenfalls nur Lippenbekenntnisse statt handfestem Schutz erhalten hatte.[50] Peter II. von Aragón aber hatte sich zu seiner Sache bekannt, ein ordentliches Verfahren für ihn gefordert und sich außerdem zum Vormund des jungen Raimund VII. gemacht, dessen Erbrechte nicht in Frage zu stellen seien. Simon de Montfort aber, der als Vizegraf von Carcassonne-Béziers bereits 1211 anerkannt wurde, habe herrscherliche Rechte in Ländereien usurpiert, die ihm nicht zugesprochen worden, wofür er in die Schranken gewiesen werden müsse.

    Der diplomatische Vorstoß wurde von Papst Innozenz III. gebilligt, da dieser ihm einen Ausweg aus der verfahrenen Situation im Languedoc aufzeigte, in die ihn der Kreuzzug manövriert hatte. In mehreren Schreiben an Arnaud Amaury und Simon de Montfort vom Januar 1213 ordnete er die Aussetzung des Kreuzzugs an und ermahnte letzteren, sich an die geltenden Lehnsrechte zu halten und widerrechtlich angeeignetes Land zu verlassen.[51] Noch im selben Monat trafen sich alle Konfliktparteien zwischen Toulouse und Lavaur, wahrscheinlich in Verfeil, wo über den Friedensplan verhandelt werden sollte. Doch die Kreuzzugsführer und die hohe Geistlichkeit des Languedoc lehnte ihn bereits am 18. Januar auf ganzer Linie ab, noch bevor die päpstlichen Bullen zur Kreuzzugsaussetzung eingetroffen waren, was sie gegenüber den Papst schriftlich begründeten und diesen zu einer Wiederaufnahme des Kreuzzugs drängten, um das bereits Gewonnene nicht zu verlieren.[52] Auch sprachen sie den Reuebekundungen Raimunds jede Glaubwürdigkeit ab, da dieser immerhin mit dem gebannten Kaiser Otto IV. und Johann Ohneland verbündet sei, und forderten seine Bekämpfung bis zur Vernichtung, oder den Worten Arnaud Amaurys folgend, nach dem maurischen müsse nun auch das häretische Tolosa fallen.[53] Ohne eine Reaktion des Papstes ob dieser Vorgänge abzuwarten, beschworen Raimund VI., sein Sohn Raimund VII. und die Stadtkonsuln, wie auch die Grafen von Foix, Comminges und Béarn am 27. Januar 1213 in Toulouse ihre Treue zu König Peter II. von Aragón als Lehns- und Schutzherrn ihrer Domänen.[54] Das „Pyrenäenreich“ hatte damit Gestalt angenommen. Der König bezeichnete dazu Simon de Montfort als rebellischen Vasallen und befahl diesem, sich an die geltenden Feudalrechte zu halten. Montfort reagierte darauf mit einer formellen Aufkündigung seiner Vasallität, da das Anliegen des Kreuzzugs höheres Gewicht besitze und auf jeden Fall fortgeführt werden müsse, was einer Kampfansage gleichkam. Am 21. Mai hatte der Papst dem Drängen seiner Legaten nachgegeben und seine Billigung des aragónesischen Friedensplans wie auch die Aussetzung des Kreuzzugs widerrufen.[55]

    Ohne das Schreiben des Papstes abzuwarten, hatte Montfort die Kampfhandlungen wieder aufgenommen und das untere Comminges um Muret besetzt. Raimund erstürmte im Gegenzug am 20. Juli 1213 Le Pujol (heute Sainte-Foy-d’Aigrefeuille), wo alle anwesenden Kreuzritter getötet wurden. Ende August überquerte Peter II. von Aragón an der Spitze seines katalanischen Heeres die Pyrenäen, dem sich Raimund und die anderen okzitanischen Fürsten am 8. September vor Muret anschlossen, wo die entscheidende Schlacht gegen den Kreuzzug ausgetragen werden sollte. Im Kriegsrat trat Raimund als Verfechter einer defensiven Taktik auf, in der das Feldlager mit Palisaden umzäunt und die anstürmenden Kreuzritter durch einen Pfeilhagel dezimiert werden sollten. Erst wenn diese von Verlusten geschwächt ihren Elan verloren hätten, sollte ihnen eine abschließende Reiterattacke den Rest geben. Von den Katalanen wurde ihm dieser Vorschlag allerdings als Feigheit ausgelegt, die es des ritterlichen Ethos für unwürdig erachteten, sich hinter Palisaden vor einem zahlenmäßig unterlegenen Gegner zu verschanzen. Folglich begingen sie in der Schlacht bei Muret am 12. September einen fatalen Fehler, als sie den geordneten und taktisch diszipliniert geführten Reihen der Kreuzritter entgegenstürmten und sich von diesen in planlos geführten Zweikämpfen aufreiben ließen. Nachdem sich der Tod des zuvorderst mitkämpfenden König von Aragón herumgesprochen und Montfort eine Attacke auf die Reserve der Alliierten ausgeführt hatte, entschloss sich Raimund zum Rückzug vom Schlachtfeld nach Toulouse.

    Enteignung
    Der katastrophale Ausgang der Schlacht hatte nicht nur das „Pyrenäenreich“ augenblicklich zusammenbrechen lassen, der neue König von Aragón war noch ein Kind, Raimund hatte zugleich auch seinen einzigen nennenswerten Beschützer verloren. Montfort verzichtete auf einen sofortigen Zug gegen Toulouse, dessen Stadtoberen bereits Verhandlungen zu ihrer Unterwerfung mit ihm führten, und beschränkte sich auf die Fortführung seiner Isolationspolitik. Raimund selbst war nicht zur Aufgabe bereit und verlegte sich wieder auf das Feld der Diplomatie. Nachdem er einen Monat am Hof seines ehemaligen Schwagers Johann Ohneland in England verbracht hatte, war er ins Toulousain zurückgekehrt, wo sich ihm im Februar 1214 in Montauban wieder der Graf von Foix anschloss. Hier ließ er auch seinen gefangen genommenen Bruder Balduin wegen seines Verrats von 1211 hängen. Dem Eroberungszug Montforts konnte er allerdings nichts entgegensetzen, der nach der Einnahme von Casseneuil und Sévérac bis zum Jahresende 1214 weitgehend abgeschlossen war. Raimund war in dieser Zeit nach Rom gereist, um erneut bei Innozenz III. für seine Sache einzutreten. Indem er als reuiger Büßer aufgetreten war und seine Rechte und sein Land in einem notariellen Akt an den Papst abgetreten hatte, wurde ihm tatsächlich die Absolution erteilt. Vor allem hatte er damit die Vertagung seiner Angelegenheiten auf das für den November 1215 einberufene vierte Laterankonzil erreichen können und damit das vom Legaten für Frankreich Robert de Courçon, der im heimlichen Einvernehmen mit Montfort stand, einberufene Kreuzzugskonzil von Montpellier (Januar 1215) desavouieren können, wo sich der anwesende Klerus bereits für seine Enteignung zugunsten Montforts ausgesprochen hatte.[56]

    In dieser Zeit hatten sich auch in Toulouse selbst einige Veränderungen zugetragen, als dort im April 1215 auf Initiative des Mönchs Dominikus de Guzmán, der seit Jahren ein Augenzeuge des Kreuzzugs gewesen war, und unter Mitwirkung des Bischofs Fulko ein neuer katholischer Orden gegründet wurde, der 1217 auch die Anerkennung der Kurie erhielt. Der Dominikanerorden hatte sich der Bekämpfung der Häresie durch Predigten verschrieben und sollte später in der Zeit der Verfolgung durch die Inquisition zu einem entscheidenden Faktor in der Politik des Languedoc werden. Als Raimund aus Rom zurückgekehrt war, hatte er außerdem im Haus eines Bürgers Quartier nehmen müssen, da sein Grafenpalast, das Château Narbonnais, von Bischof Fulko okkupiert worden war, der damit den Sieg des Kreuzzuges über den Grafen symbolisch demonstrieren wollte. Im selben Monat war der französische Kronprinz Ludwig VIII. als „Pilgerreisender“ in das Languedoc und mit Montfort in Kontakt gekommen, offenbar um für seinen Vater die Lage vor Ort zu sondieren. Beide konnten schließlich ungehindert in Toulouse einziehen, das Raimund und sein Sohn wiederum verlassen mussten. Sie waren nach Rom gereist, wo ab dem 14. November 1215 über die Albigenserfrage und ihr Schicksal entschieden wurde.

    Tatsächlich zeigten sich der Papst und überraschend auch Arnaud Amaury, der inzwischen über die Hoheit über Narbonne mit Montfort im Streit lag, eher der Sache Raimunds zugeneigt, indem auf dessen Absolution verwiesen wurde, die seine Enteignung nicht erlaube. Auch dürfe Raimund VII. nicht für die früheren Verfehlungen seines Vaters verantwortlich gemacht und enterbt werden. Eine Entscheidung gegen sie entspreche einer Rechtsverweigerung. Dennoch gelang es den Anhängern Montforts, angeführt von Bischof Fulko, in Geheimverhandlungen entscheidenden Druck auf den Papst auszuüben, weshalb dieser am 30. November im abschließenden Urteil Raimund als Unterstützer der Häresie verurteilte, erneut die Exkommunikation aussprach, ihm die Grafenkrone aberkannte und ihn enteignete; seine Rechte und Besitzungen sollten auf Simon de Montfort übergehen. Die Grafschaft Melgueil wurde konfisziert und an den Bischof von Maguelone übertragen. Dem jungen Raimund VII. wurde lediglich das Agenais als Erbe seiner Mutter zuerkannt, sowie eine zukünftige Restitution der Markgrafschaft Provence in Aussicht gestellt. Raimund VI. wurde weiterhin zum Exil auf unbekannte Dauer verurteilt und lediglich eine jährliche Rente von 400 Mark zugesprochen, die aus seinen ehemaligen Ländereien aufgebracht werden sollten.[57]

    Rückeroberung
    Nach einer Pilgerreise über Viterbo und Venedig, wo er die Reliquien des heiligen Markus besichtigte, reiste Raimund mit seinem Sohn von Genua aus auf dem Seeweg nach Marseille, wo sie im Frühjahr 1216 entgegen ihrer Verurteilung zum Exil wieder ihr Land betraten. Montfort hatte am 8. März die Huldigung der Stadtoberen von Toulouse entgegengenommen und sich dazu erstmals als „Graf von Toulouse“ titulieren lassen. Anschließend war er nach Nordfrankreich gereist, um dort im April in Melun an König Philipp II. seine Huldigung als „Graf von Toulouse, Herzog von Narbonne und Vizegraf von Béziers und Carcassonne“ entgegenzubringen, womit seine Inbesitznahme nun auch nach weltlichem Recht sanktioniert wurde.[58] Seine Abwesenheit nutze Raimund sofort zur Eröffnung des Rückeroberungskampfes seines Landes. Der Adel und die Bürger der Provence sammelten sich umgehend um ihn und erhoben sich zum Aufstand gegen die Kreuzritter. Raimund selbst übertrug den Kampf in der Provence seinem Sohn, dem die Befreiung von Beaucaire gelang, und reiste selbst nach Aragón weiter. Während Montfort bis zum August 1216 mit der Belagerung von Beaucaire beschäftigt war, kam es in Toulouse zu einem Aufstand der Bürger gegen seine Herrschaft, der von Bischof Fulko zwar noch beruhigt werden konnte, auf den die Kreuzritter aber mit einer Plünderung der Stadt reagierten.

    Während Montfort das Toulousain einstweilen noch halten konnte, war dem jungen Raimund VII. bis zum Jahresbeginn 1217 die Befreiung der Markgrafschaft Provence gelungen, durch die Raimund VI. von März bis Mai dieses Jahres ziehen und mehreren Städten des Rhônetals Privilegien gewähren konnte. Anschließend war er nach Aragón zurückgereist, um seine Vorbereitungen zu einem Zug nach Toulouse abzuschließen. Die Abwesenheit Montforts ausnutzend, der in die Provence aufgebrochen war, überschritt Raimund zu Septemberbeginn mit einem Heer, bestehend aus exilierten Rittern, so genannten Faydits, die Pyrenäen. In Saint-Lizier schlossen sich ihm seine alten Verbündeten von Foix und Comminges mit ihren Söhnen an. Am 12. September erreichte er am linken Ufer der Garonne marschierend den Vorort Saint-Cyprien, um im Morgengrauen des folgenden Tages über den Fluss zu setzen und unbemerkt von der französischen Besatzung im Château Narbonnais durch das gegenüberliegende Tor von Saint-Sernin in die Stadt einzumarschieren. Die augenblicklich bewaffnete Bevölkerung verübte ein Massaker an den überraschten französischen Besatzungstruppen, von denen sich einige in das Château Narbonnais retten konnten. Nachdem Raimund das von Montfort aufgelöste Konsulat wiederhergestellt hatte, gingen er und die Bürger daran, sich auf den Gegenschlag ihres Feindes vorzubereiten. Der größte Teil des Adels des Toulousain, der sich zuvor nur unter Zwang hatte Montfort unterwerfen müssen, schloss sich ihnen an. Die Tag und Nacht durchgeführten Wiederaufbauarbeiten an der Stadtmauer, die Montfort hatte schleifen lassen, wurden lediglich am 22. September von dessen Bruder Guy de Montfort gestört, der sich bis zum Château Narbonnais durchkämpfen wollte, aber an der Verteidigung der Tolosaner scheiterte.

    Im Oktober 1217 war Simon de Montfort aus der Provence zurückgekehrt, wo er von einem Hilfsschreiben seiner Frau über die Vorgänge in Toulouse unterrichtet worden war. Ihm gelang auf Anhieb die Einnahme des Vorortes Saint-Michel und die Befreiung des anliegenden Château Narbonnais, das er wieder zu seinem Standquartier machte. Ein erster Versuch, über den Vorort Saint-Cyprien in die Stadt vorzudringen scheiterte, worauf sich Montfort auf eine Belagerung einstellte, die zehn Monate andauerte. Die entscheidenden Kämpfe wurden allerdings erst im Mai 1218 aufgenommen, nachdem die Kreuzfahrer Verstärkung erhalten hatten. Am 7. Juni konnte hingegen Raimund VII. unter dem Jubel der Bevölkerung in der Stadt einziehen und die Verteidiger mit einem Kontingent provenzalischer Ritter verstärken. Am 24. Juni begann Montfort den Sturmangriff auf die Stadtmauern, der den ganzen Tag über bis in den Morgen des folgenden Tags andauerte. Als bei einem Ausfall der Verteidiger sein Bruder in der Nähe der Mauer in der Reichweite der Katapulte von einem Pfeil vom Pferd geschossen wurde, wollte er ihm zu Hilfe eilen. Dabei traf ihn ein Geschoss eines der Katapulte, das von tolosanischen Frauen bedient wurde, am Kopf und tötete ihn. Der junge Amaury de Montfort beabsichtigte die Belagerung fortzusetzen, doch die entmutigten Gefolgsmänner seines Vaters stimmten ihn schließlich am 25. Juli zum Abbruch der Belagerung und Rückzug nach Carcassonne um.

    Letzte Jahre
    Auf den Tod des Kreuzzugsführers waren im ganzen Languedoc Erhebungen gegen die Kreuzfahrer ausgebrochen. Raimund hatte es seinem Sohn überlassen, die Burgen und Städte seiner Domänen bis zum Jahresende 1218 zu befreien und die Unterwerfung seiner alten Vasallen entgegenzunehmen. Sogar die Stadt Albi hatte sich mit Zustimmung ihres Bischofs, einem überzeugten Kreuzzügler, wieder seiner Hoheit unterstellt. Im Frühjahr 1219 wurde den Kreuzfahrern bei Baziège eine schwere Niederlage zugefügt. Die Lage wurde noch einmal bedrohlich, als Anfang Juni Kronprinz Ludwig VIII. auf Drängen Papst Honorius’ III. mit einem Kreuzzugsheer vor Marmande erschien und seine Männer nach ihrer Aufgabe ein Massaker an der Bevölkerung verübten. Am 17. Juni erreichte er Toulouse mit der Absicht, sie zu belagern. Raimund wurde von seinen Ratgebern dazu gedrängt, die Anwesenheit des Prinzen für eine diplomatische Offerte zu nutzen. Amaury de Montfort hatte zwar vom Heiligen Stuhl die Rechte seines Vaters als Graf von Toulouse übertragen bekommen, eine lehnsrechtliche Bestätigung seitens des französischen Königs dazu war aber bislang ausgeblieben. Indem sich Raimund nun als Vasall der französischen Krone erbot, was er bis 1213 bereits gewesen war, könnte er sein Verhältnis zu Philipp II. normalisieren und zugleich einen neuen Schutzherrn gegen den Kreuzzug gewinnen. Auch wären damit alle Rechtsansprüche der Montfort hinfällig geworden. Unter Hinweis auf das Unrecht, das der Prinz in Marmande zu verantworten hatte, lehnte es Raimund allerdings ab, den ersten Schritt auf ihn zuzugehen, und beschloss die Verteidigung der Stadt.[59] Am 1. August hatte Prinz Ludwig nach Verstreichen der Mindestkampfzeit von 40 Tagen die Belagerung abgebrochen und die Heimreise nach Nordfrankreich angetreten.

    Danach gingen Raimund und sein Sohn die Bekämpfung der restlichen Kreuzfahrer an. Im Winter 1219 gelang ihnen im Lauragais die Gefangennahme der Brüder Foucaud und Jean de Berzy, die sich in den vergangenen Jahren als besonders grausame Raubritter erwiesen hatten; sie wurden enthauptet und ihre Köpfe in Toulouse auf Lanzen aufgespießt. Anschließend wurden nacheinander Lavaur, Puylaurens und Castelnaudary befreit. Amaury de Montfort reagierte mit einer Belagerung der letztgenannten Stadt, wobei im April 1220 sein jüngerer Bruder Guy getötet wurde. Der seit 1216 amtierende Papst Honorius III. unternahm im zweiten Halbjahr 1220 noch einen Versuch, den Kreuzzug seines Vorgängers zu retten, indem er noch einmal ohne Erfolg den französischen König zur Kreuznahme aufrief und den Grafen des Albigenserlandes mit Sanktionen drohte.

    Tod
    Im Februar 1221 gab Amaury de Montfort die Belagerung von Castelnaudary auf und zog sich nach Carcassonne zurück. Dies stellte die letzte größere militärische Operation des von Innozenz III. 1208 proklamierten Kreuzzuges dar, der bis zum Jahr 1224 zur Kapitulation der letzten Kreuzfahrer in Carcassonne führen sollte, nach einem fünfzehn Jahre andauernden Krieg. Raimund VI. selbst wurde nicht mehr Zeuge dieses Triumphs wie auch des anschließenden Kreuzzugs König Ludwigs VIII. im Jahr 1226, der die Existenz des Hauses Toulouse noch einmal ernsthaft bedrohte und letztlich den Schlussakt in seiner Geschichte einläutete. Er starb am 2. August 1222 im Alter von 65 Jahren im Haus eines Freundes in Toulouse, an seinem Sterbebett umgeben von Katholiken und Katharern. Seine Witwe Eleonore von Aragón zog sich darauf in die Kartause von Valbonne zurück.

    In seinem am 30. Mai 1218 verfassten zweiten Testament hatte Raimund VI. den Wunsch geäußert, als Ritter vom Orden des Hospitals des heiligen Johannes von Jerusalem bestattet zu werden, als sein letztes Bekenntnis zum katholischen Glauben, der ihm von seinen Feinden stets in Abrede gestellt worden war.[60] Statt wie bei überzeugten Katharern üblich auf dem Sterbebett das Consolamentum zu empfangen, hatte er tatsächlich den Mantel eines Hospitaliterritters angelegt bekommen. Weil er aber noch immer im Kirchenbann stand, durfte er nicht in geweihter Erde bestattet werden. Im Jahr 1247 hatte Raimund VII. bei Papst Innozenz IV. um eine postume Absolution seines Vaters ersucht, die eine ordnungsgemäße Bestattung seiner Überreste erlaubt hätte.[61] Doch das Ersuchen wurde abgewiesen, so dass die Gebeine des Grafen noch immer in einem Gang des Hospitaliterhauses von Toulouse, dem heutigen Hôtel des Chevaliers de Saint-Jean de Jérusalem in der Rue de le Dalbade, aufgebahrt waren, als Guillaume de Puylaurens in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts seine Chronik niederschrieb.[62] Hier waren sie noch über 400 Jahre öffentlich zu sehen gewesen, bis der Lokalhistoriker Jean Jacob Percin am 18. September 1692 als letzter den Schädel des Grafen begutachten konnte, bevor dieser wie die anderen Überreste auch verschwand. Angeblich wies der Schädel eine Vertiefung in Form einer Fleur-de-Lys auf, gemeinhin ein Zeichen göttlicher Gnade.[63]

    Urteil
    Als einer der Protagonisten des Albigenserkreuzzuges, ja als dessen eigentlicher Hauptantagonist, ist die Person Graf Raimunds VI. in nahezu allen Publikationen zu diesem Themenbereich Bestandteil kritischer Betrachtungen, die sich durch das Fehlen eines gemeinsamen Nenners auszeichnen. So wird von den einen seine Einstellung zu den Katharern als Beispiel religiöser Toleranz gewürdigt, während seine Kritiker darin eine bloße Nachlässigkeit und Gleichgültigkeit erkennen. Genauso wie sein geringes Maß an kriegerischen Fähigkeiten als Ausdruck einer friedliebenden Natur oder im Umkehrschluss als Schwäche ausgelegt wird. Vor allem sein Verhalten im Jahr 1209 mit seiner „Kreuznahme“ wird bis heute äußerst negativ beurteilt, zumal unklar ist, ob sie eine der Bedingungen für seine Absolution war. Für seine Kritiker war sie jedenfalls ein Akt der Scheinheiligkeit und Feigheit.[64] Scheinheilig deshalb, weil er den Eid von Saint-Gilles noch im selben Jahr wieder brach, und feige, weil er nicht den Mut zum Kampf gegen den Kreuzzug aufbrachte, sich ihm stattdessen kapitulierend unterwarf. Dabei wird ihm auch die Hoffnung unterstellt, vom Untergang seines Nachbarn und Neffen Raimund Roger Trencavel profitieren zu können, wenngleich dies eine Minderheitenmeinung bleibt.[65] Allein was die ihm unterstellte Verwicklung in die Ermordung Pierres de Castelnau anbelangt, die den Vorwand zum Kreuzzug lieferte, herrscht heute weitgehend Einigkeit, dass diese unwahrscheinlich ist. Der wahre Tathergang bleibt für immer im Dunkeln, allein schon der Name des Attentäters ist unbekannt, aber spätestens seit 1207 waren Raimund die Intentionen Innozenz’ III. zu einem Kreuzzug bekannt, dem er gewiss keinen Vorwand dazu so bereitwillig geboten hätte.[66]

    In religiöser Hinsicht war Raimund VI. sein Leben lang mehr dem katholischen Glauben zugeneigt, was ihn in machtpolitischen Auseinandersetzungen freilich nicht daran hinderte, kirchliche Einrichtungen zu erpressen oder zu berauben, worin er sich allerdings nicht von vielen seiner Zeitgenossen unterschied. Für einen besonders frommen Lebenswandel, wie ihn beispielsweise eine Generation später Ludwig IX. der Heilige praktizierte, oder für fanatischen Glaubenseifer, dem vor allem die geistlichen Kreuzzugsführer nachgegangen waren, hatte er nichts übrig. Er pflegte nicht nur öffentlichen Umgang mit Katharern und Juden, er beteiligte sie auch an seiner Staatsführung als Berater und Beamte, was die Vorbehalte seiner Feinde gegen ihn zusätzlich nährte. Zweifelsohne hatte seine Haltung zur Häresie ihre weite Verbreitung im gesamten Languedoc, wenn schon nicht direkt gefördert, so doch indirekt begünstigt, was ihn in den Augen von Pierre des Vaux-de-Cernay zu einem gläubigen Katharer, zum „Diener des Teufels“ machte, was durch den Eidbruch von 1211 nur noch bestätigt wurde. In seiner Chronik hatte der Zisterziensermönch und überzeugte Kreuzzügler keinen Hehl aus seinem blinden Hass gegen den Grafen gemacht. Die Autoren der Canso de la Crosada und Guillaume de Puylaurens beurteilen den Grafen nüchterner bis hin zu Sympathie, als Anführer des Widerstands gegen die nordfranzösischen Kreuzfahrer. Dem Kreuzzug selbst gehörte er in der Zeit seiner Unterwerfung von 1209 bis 1211 zwar passiv an, unterstützte diesen aber zu keiner Zeit mit Waffen, Nahrung oder Kriegern.

    Michel Roquebert bescheinigte Raimund VI. eine hohe politische Intelligenz, die ihn zu listenreichen, gerissenen und durchaus mutigen Handlungen befähigte. In den Bestrebungen seiner frühen Herrscherjahre, die Konflikte seiner Vorfahren auf diplomatische Weise zu lösen, sowie sein mangelndes Talent als Feldherr deute bei dem Grafen eher auf einen friedliebenden Charakter, der es um das Schlimmste zu verhindern in Kauf genommen habe, von seinen Zeitgenossen und der Nachwelt falsch beurteilt zu werden.

    Mehr unter dem Link oben..

    Titel (genauer):
    Albigenserkreuzzug
    Gegengraf: Simon IV. de Montfort

    Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die Grafschaft zu einem Zentrum der häretischen Sekte der Katharer (auch Albigenser genannt), und die Grafen verstrickten sich in den Jahren 1209 bis 1229 in den verheerenden Albigenserkreuzzug. Dabei wurden sie von Simon IV. de Montfort bekämpft, der sich in Toulouse ein eigenes Fürstentum schaffen wollte. Montforts Herrschaft über Toulouse wurde im Jahr 1215 auf dem vierten Laterankonzil durch eine päpstliche Belehnung begründet, aber nie von dem rechtmäßigen Grafen akzeptiert. Bis zum Jahr 1224 gelang es den Grafen, die Kreuzfahrer zu vertreiben, doch war das Land anschließend wirtschaftlich und militärisch so stark geschwächt, dass es der Militäraktion des Königs Ludwig VIII. von Frankreich (1226) nichts mehr entgegensetzen konnte.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Toulouse

    Raimund heiratete Ermessende Pelet in nach 1172. Ermessende gestorben in 1176. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: Beatrix von Béziers (Trencavel). Beatrix (Tochter von Vizegraf Raimund I. Trencavel (von Béziers)) gestorben in 1193. [Familienblatt] [Familientafel]

    Raimund heiratete Bourgogne von Lusignan in cir 1193, und geschieden in 1196. [Familienblatt] [Familientafel]

    Raimund heiratete Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt) in 1196. Johanna (Tochter von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren in Okt 1165 in Angers; gestorben am 4 Sep 1199 in Fontevraud-l’Abbaye. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 86. Graf Raimund VII. von Toulouse (Raimundiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Jul 1197 in Beaucaire; gestorben am 27 Sep 1249 in Millau.

    Raimund heiratete Komnena (von Zypern) in nach 1199. [Familienblatt] [Familientafel]

    Raimund heiratete Eleonore von Aragón in 1204. Eleonore (Tochter von König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona) und Sancha von Kastilien) wurde geboren in 1186; gestorben in 1226. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  23. 42.  Mathilde I. von BourbonMathilde I. von Bourbon Graphische Anzeige der Nachkommen (17.Archambault4, 7.Agnes3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in zw 1165 und 1169; gestorben am 18 Jun 1228.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrin von Bourbon (ab 1171)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_I._(Bourbon)

    Mathilde I. von Bourbon (französisch Mahaut de Bourbon oder Mathilde de Bourbon; * 1165/69;[1] † 18. Juni 1228) war ab 1171[2] Herrin von Bourbon.

    Leben
    Mathilde kam als einziges Kind von Archambault (VIII.) von Bourbon und dessen Frau Alix (auch Adelheid) von Burgund in der zweiten Hälfte der 1160er Jahre zur Welt.
    Sie heiratete vor 1183[1] Gaucher IV. (auch Gauthier) de Vienne, Herr von Salins.

    Nach der Rückkehr ihres Mannes vom dritten Kreuzzug gab es immer häufig Streitigkeiten zwischen den Eheleuten, die schließlich in Gewalttätigkeiten Gauchers gegenüber seiner Frau mündeten. Er ließ sie zeitweilig sogar ins Gefängnis werfen.[3] Mathilde flüchtete sich vor den Übergriffen ihres Mannes in die Besitzungen ihrer Großmutter in der Champagne.[4] Dabei soll sie selbst auch diverse Gewalttaten verübt haben,[3] für die sie vom Erzbischof von Bourges, Henri de Sully,[5] exkommuniziert wurde. Von der Champagne aus bat sie in Rom um die Scheidung von ihrem Mann. Als Grund gab sie eine zu enge Blutsverwandtschaft mit Gaucher IV. an, sodass ihre Heirat gar nicht legal zustande gekommen sei. Papst Coelestin III. beauftragte daraufhin die Bischöfe von Autun und Troyes sowie den Abt des Klosters Montiers-en-Argonne mit einer Untersuchung der von Mathilde erhobenen Angaben. Die Kirchenmänner kamen zu dem Ergebnis, dass die Eheleute mit dem gemeinsamen Ur-Ur-Großvater Wilhelm II., Freigraf von Burgund, zu nahe miteinander verwandt seien, sodass Mathilde im Jahr 1195 von ihrem ersten Mann geschieden wurde.[6] Auch ihre Exkommunizierung wurde vom Papst aufgehoben.
    Nur wenige Monate nach ihrer Scheidung ging Mathilde im September 1196[7] eine zweite Ehe ein: Sie heiratete Guy II. de Dampierre, womit das Bourbonnais an das Haus Dampierre überging.

    Mathilde I. von Bourbon starb zwei Jahre nach ihrem Mann im Juni des Jahres 1228. Nach ihrem Tod erhob ihre Tochter aus erster Ehe Ansprüche auf die Herrschaft Bourbon. Ihr Stiefvater Guy II. de Dampierre hatte Marguerites Rechte darauf anfangs zwar anerkannt, dann jedoch seinen Sohn Archambault als Erben eingesetzt. Marguerite konnte ihre Ansprüche auf die Seigneurie letztendlich nicht durchsetzen.

    Mehr unter dem Link oben..

    Literatur
    • Theodore Evergates: The aristocracy in the county of Champagne, 1100–1300. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2007, ISBN 978-0-8122-4019-1, S. 117, 217, 343 (auszugsweise online).
    Einzelnachweise
    1 Informationen zu Mathilde von Bourbon auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy, Zugriff am 5. März 2012.
    2 Haus Bourbon. In: Lexikon des Mittelalters. Band 2. dtv, München 2002, ISBN 3-423-59057-2, Sp. 501.
    3 T. Evergates: The aristocracy in the county of Champagne, 1100–1300, S. 117.
    4 T. Evergates: The aristocracy in the county of Champagne, 1100–1300, S. 217.
    5 Volkert Pfaff: Das kirchliche Eherecht am Ende des zwölften Jahrhunderts. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung. Band 63. Böhlau, Weimar 1977, S. 99.
    6 Luc d’Achéry: Spicilegium sive Collectio veterum aliquot scriptorium qui in Galliae bibliothecis delituerant. Band 3, Neuauflage. Paris 1723, S. 557–558 (online).
    7 Etienne Pattou: Première Maison de Bourbon (Bourbon ancien). 2006, S. 3 (PDF; 435 kB).
    8 Informationen zu Guy II. de Dampierre auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy, Zugriff am 5. März 2012.

    Name:
    Ihr Vater, Erbherr von Bourbon, starb 1169, sodass Mathilde 1171 ihrem Großvater Archambault VII. in der Herrschaft Bourbon nachfolgte.

    Mathilde heiratete Herr Guy II. (Guido) von Dampierre in Sep 1196. Guy (Sohn von Herr Willhelm (Guillaume) I. von Dampierre und Ermengarde de Mouchy) gestorben am 18 Jan 1216. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 87. Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1189; gestorben in 1242.
    2. 88. Guillaume II. (Wilhelm) von Dampierre  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 3 Sep 1231; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Orchies (Arrondissement Douai), dann ab 1257 in der Abtei Flines.
    3. 89. Marie von Dampierre  Graphische Anzeige der Nachkommen

    Mathilde heiratete Gaucher IV. (Gauthier) von Salins (Vienne) in vor 1183, und geschieden in 1195. [Familienblatt] [Familientafel]


  24. 43.  Luce de Charenton-du-CherLuce de Charenton-du-Cher Graphische Anzeige der Nachkommen (18.Agnès4, 7.Agnes3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1)

    Notizen:

    Name:
    Charenton-du-Cher ist eine französische Gemeinde im Département Cher in der Region Centre-Val de Loire; sie gehört zum Arrondissement Saint-Amand-Montrond und zum Kanton Dun-sur-Auron. Die Einwohner werden Charentonnais genannt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Charenton-du-Cher (Sep 2023)

    Luce heiratete Herr Gilon III. von Sully (von Blois) in Datum unbekannt. Gilon (Sohn von Herr Archambaud III. (Eudes) von Sully (von Blois) und Mahaud (Mathilde) de Beaugency) wurde geboren in 1133; gestorben in 1193. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 90. Archambaud IV. von Sully (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 23 Aug 1240 in Sully.

  25. 44.  Herr Humbert II. von ColignyHerr Humbert II. von Coligny Graphische Anzeige der Nachkommen (19.Guerric4, 8.Humbert3, 3.Adelheid2, 1.Amadeus1) gestorben in 1190.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Coligny; Herr von Coligny https://de.wikipedia.org/wiki/Coligny_(Ain)

    Humbert heiratete Ida von Vienne in 1170. Ida (Tochter von Graf Gerard I. von Mâcon-Vienne (von Burgund) und Herrin Maurette von Salins) gestorben in 1224. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 91. Herr Hugo I. (Hugues) von Coligny-le-Neuf  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 2 Sep 1205 in Serres.


Generation: 6

  1. 45.  Guichard IV. von BeaujeuGuichard IV. von Beaujeu Graphische Anzeige der Nachkommen (20.Humbert5, 9.Alice4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben in 1216 in Dover.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Montpensier; Herr von Montpensier
    • Titel (genauer): Beaujeu; Herr von Beaujeu -Haus Beaujeu-

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Guichard_IV._(Beaujeu)

    Guichard IV. († September 1216 vor Dover) war ein Herr von Beaujeu und Montpensier (Guichard I.) aus dem Haus Beaujeu. Er war ein Sohn des Humbert IV. († 1189/90) und der Agnes von Montpensier.

    Guichard folgte um das Jahr 1192 direkt seinem Großvater Humbert III. in der Herrschaft von Beaujeu nach, jedenfalls datiert die frühste von ihm gezeichnete Urkunde aus diesem Jahr.[1] Von seiner Mutter erbte er zu einem unbekannten Zeitpunkt Montpensier.

    Im Jahr 1209 nahm er am Albigenserkreuzzug teil. Im Jahr 1216 begleitete Guichard seinen Neffen, den Kronprinzen Ludwig den Löwen, auf dessen Eroberungszug nach England. Dabei starb er im Kampf gegen die Anhänger des Johann Ohneland während der Belagerung von Dover.

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Beaujeu mit dem Hauptort Beaujeu war das Machtzentrum und der Namensgeber des Beaujolais. Erste Herren von Beaujeu treten Mitte des 10. Jahrhunderts auf, der Besitz blieb bis zum Ende des 13. Jahrhunderts in der Familie. Anfang des 15. Jahrhunderts gelangte er per Vermächtnis an die Bourbonen. 1531 wurde Beaujeu in die Domaine royal integriert, 1560 wieder als Lehen ausgegeben.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Beaujeu (Sep 2023)

    Familie/Ehepartner: Sibylle von Hennegau. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 92. Herr Guichard II. von Montpensier (Beaujeu)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in vor 1256.
    2. 93. Agnes von Beaujeu  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1231; wurde beigesetzt in Abtei von Clairvaux.

  2. 46.  König Alfons IX. von León (von Kastilien)König Alfons IX. von León (von Kastilien) Graphische Anzeige der Nachkommen (21.Urraca5, 10.Mathilde4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 15 Aug 1171 in Zamora; gestorben am 23/24 Sep 1230 in Villanueva bei Sarria.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1188 bis 1230, Königreich León; König von León

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_IX._(León) (Okt 2017)

    Alfons IX. von León (* 15. August 1171 in Zamora; † 23. oder 24. September 1230 in Villanueva bei Sarria) war König von León in der Zeit von 1188 bis 1230. Laut den Aufzeichnungen des Ibn Khaldun trug er den Beinamen „El Baboso“ (der Sabberer), da er bei Wutanfällen Schaum vor dem Mund gehabt haben soll.

    Leben
    Alfons war der einzige Sohn und Nachfolger von König Ferdinand II. von León und Urraca von Portugal. Er war Cousin von Alfons VIII. von Kastilien. Obwohl er sich am christlichen Kampf gegen die Mauren im Rahmen der Reconquista beteiligte, geriet der aufgrund des nahen Verwandtschaftsgrades zu seinen beiden Ehefrauen mit der Kirche in Konflikt.
    In erster Ehe heiratete er 1191 Theresia von Portugal, mit der er zwei Töchter hatte. Der einzige Sohn starb jung. Theresia (* 1175/76; † 18. Juni 1250; 1705 seliggesprochen) war die Tochter von Sancho I. von Portugal. Papst Coelestin III. ließ diese Ehe wegen zu naher Verwandtschaft für nichtig erklären, denn die beiden hatten Alfons I. von Portugal als gemeinsamen Großvater.[1]
    In zweiter Ehe heiratete er 1197 Berenguela von Kastilien. Diesmal ließ Papst Innozenz III. die Ehe im Jahre 1204 wegen zu nahen Verwandtschaftsgrades auflösen, denn Berenguelas Urgroßvater Alfons VII. war der Großvater ihres Mannes. Aus dieseser Ehe waren bereits vier Kinder hervorgegangen und Innozenz sah sich gezwungen, diese trotz Annullierung der Ehe als legitim geboren und nachfolgefähig anzuerkennen. Während Alfons mit seinen Kindern aus erster Ehe in León blieb, zog Berenguela mit ihren Kindern nach Burgos zurück an den Hof ihres Vaters, des Königs von Kastilien.[2]
    Sein Sohn Ferdinand wurde 1217, als dessen Mutter Berenguela zu seinen Gunsten zurücktrat, König von Kastilien. Für León hatte Alfons seine Töchter aus erster Ehe vorgesehen. Da er Ferdinand enterben wollte, lud König Alfons Johann von Brienne ein, seine Tochter Sancha zu heiraten und somit den leonesischen Thron zu beerben. Doch seine zweite Frau Berenguela überredete Johann von Brienne, stattdessen eine ihrer Töchter zu heiraten.
    Als Alfons im Jahre 1230 starb, löste Ferdinand die Thronansprüche seiner Halbschwestern mit 30.000 Goldstücken (aurei) ab.[3] Sancha wurde daraufhin Nonne im Kloster Santa Eufemia de Cozuelos, wo sie 1270 starb. Ihre Schwester Dulce bzw. Aldonza zog zu ihrer Mutter nach Portugal. Ferdinand trat die Nachfolge seines Vaters in León an. Dadurch vereinigte er die Königreiche Kastilien und León, die seit 1157 getrennt waren, als sie Alfons VII. unter seine beiden Söhne aufgeteilt hatte.

    Titel (genauer):
    Das im Nordwesten der Iberischen Halbinsel gelegene Königreich León wurde im Jahr 910 gegründet, als sich das Königreich Asturien nach dem Tod Alfons’ III. des Großen auflöste. Hauptstadt war die Stadt León.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_León

    Alfons heiratete Theresia von Portugal in 1191. Theresia (Tochter von König Sancho I. von Portugal, der Besiedler und Prinzessin Dulce von Barcelona) wurde geboren in 1178 in Coimbra; gestorben am 18 Jun 1250 in Lorvão; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Lorvão. [Familienblatt] [Familientafel]

    Alfons heiratete Königin Berenguela von Kastilien in 1198. Berenguela (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)) wurde geboren am 1 Jun 1180 in Sergovia; gestorben am 8 Nov 1246 in Las Huelgas. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 94. König Ferdinand III. von León (von Kastilien)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 30 Jul od 05 Aug 1199 in Zamora; gestorben am 30 Mai 1252 in Sevilla.
    2. 95. Kaiserin Berenguela (Berengaria) von León (von Kastilien)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1201; gestorben am 12 Apr 1237 in Konstantinopel.
    3. 96. Herzog Alfons de Molina (von León)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1203; gestorben in 1272.

  3. 47.  Theresia von PortugalTheresia von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Sancho5, 10.Mathilde4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1178 in Coimbra; gestorben am 18 Jun 1250 in Lorvão; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Lorvão.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Léon (1191 bis 1197)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theresia_von_Portugal (Jun 2017)

    Theresia (oder Teresa) von Portugal (* um 1178 in Coimbra; † 18. Juni 1250 in Lorvão) war die erste Frau von König Alfons IX. und von 1191 bis 1197 Königin von Léon. Seit 1705 ist sie eine Selige der römisch-katholischen Kirche.

    Theresia kam um 1178 als älteste Tochter von König Sancho I. von Portugal und Dulce von Barcelona in Coimbra zur Welt.
    Sie heiratete 1191 Alfons IX. von León und hatte mit ihm drei Kinder. Papst Coelestin III. ließ diese Ehe 1197 wegen zu naher Verwandtschaft für nichtig erklären, denn die beiden hatten Alfons I. von Portugal als gemeinsamen Großvater.[1] Daraufhin zog sich Theresia nach Portugal zurück.
    Sie versuchte vergeblich, nach dem Tod von Alfons IX. im Jahre 1230 Ansprüche ihrer beiden Töchter auf den Thron in León durchzusetzen. König Ferdinand II. von Kastilien, Sohn von Alfons' zweiter und ebenfalls geschiedener Ehefrau Berenguela von Kastilien, löste die Thronansprüche seiner Halbschwestern mit 30.000 Goldstücken (aurei) ab.[2] Von ihrer Morgengabe errichtete Theresia ein Zisterzienserinnenkloster, in das ihre Töchter eintraten. Sie selbst lebte ab 1229 im Kloster der Zisterzienserinnen in Lorvão, wo in der Klosterkirche auch ihr Grab ist.
    Am 13. Dezember 1705 wurde Theresia von Papst Clemens XI. zusammen mit ihrer Schwester Sancha seliggesprochen. Ihr katholischer Feiertag ist der 17. Juni.

    Theresia heiratete König Alfons IX. von León (von Kastilien) in 1191. Alfons (Sohn von König Ferdinand II. von León (von Kastilien) und Urraca von Portugal) wurde geboren am 15 Aug 1171 in Zamora; gestorben am 23/24 Sep 1230 in Villanueva bei Sarria. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 48.  König Alfons II. von Portugal, der Dicke König Alfons II. von Portugal, der Dicke Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Sancho5, 10.Mathilde4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 23 Apr 1185 in Coimbra; gestorben am 25 Mrz 1223 in Coimbra.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1211 bis 1223, Königreich Portugal; König von Portugal -Haus Burgund-

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_II._(Portugal) (Okt 2017)

    Alfons II. genannt der Dicke oder der Gesetzgeberkönig (Dom Afonso II, o Gordo oder O Crasso, O Gafo oder O Rei Legislador) (* 23. April 1185 in Coimbra; † 25. März 1223 ebenda) war der dritte König von Portugal aus dem Hause Burgund. Den Beinamen verdankt er der Tatsache, dass er das erste zusammenhängende portugiesische Gesetzeswerk schuf.

    Alfons II. wurde als Sohn Königs Sancho I. und der Dulce von Barcelona geboren. Nach dem Tode seines Vaters bestieg er 1211 den portugiesischen Thron. Im gleichen Jahr berief er die erste Adelsversammlung (Cortes) nach Coimbra ein. In seinen Gessetzen fortschrittlich, versuchte er die Königsmacht zu Lasten des Adels und der Kirche zu stärken, was ihn im Volk sehr beliebt machte, ihm aber auch die Gegnerschaft der Kirche eintrug. So wurde er wiederholt gebannt und verwies seinerseits den Erzbischof von Braga des Landes. Mit Hilfe von ins Land geholten Kreuzfahrern nahm er die Reconquista wieder auf und eroberte Setúbal und Alcácer do Sal.

    Titel (genauer):
    Das Königreich Portugal (portugiesisch Reino de Portugal) im Westen der Iberischen Halbinsel ging aus der Grafschaft Portucale hervor und war der von 1139 bis 1910 bestehende Vorgängerstaat der Portugiesischen Republik. Im Zuge der christlichen Rückeroberung von al-Andalus eroberte es im 13. Jahrhundert die Algarve und erreichte die Ausdehnung des heutigen portugiesischen Staatsgebiets.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Portugal

    1211 verstarb König Sancho I. Sein Sohn Alfons II. folgte ihm nach. Er ist mit dem Beinamen „der Dicke“, in Portugal aber auch als Rei Legislador also als der „Gesetzgeber-König“ in die Geschichte eingegangen. Er berief 1211 die erste Cortes (Cortes von Coimbra) ein und schuf das erste zusammenhängende portugiesische Gesetzwerk. In seinen Gesetzen fortschrittlich, versuchte er die Königsmacht zu Lasten des Adels und der Kirche zu stärken, was ihn im Volk sehr beliebt machte, ihm aber auch die Gegnerschaft der Kirche eintrug. So wurde er wiederholt gebannt und verwies seinerseits den Erzbischof von Braga des Landes. Mit Hilfe von ins Land geholten Kreuzfahrern nahm er die Reconquista wieder auf und eroberte Setúbal sowie Alcácer do Sal.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern (Aug 2023)

    Alfons heiratete Prinzessin Urraca von Kastilien (von Portugal) in 1208. Urraca (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)) wurde geboren am 1186 od 1187 in Coimbra; gestorben am 3 Nov 1220 in Lissabon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 97. König Sancho II. von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 8 Sep 1207; gestorben am 4 Jan 1248.
    2. 98. König Alfons III. von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Mai 1210 in Coimbra; gestorben am 16 Feb 1279 in Lissabon.
    3. 99. Königin Eleonore (Leonor) von Portugal  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1211; gestorben am 28 Aug 1231; wurde beigesetzt in St. Bendts Kirche, Ringsted.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 49.  Graf Peter (Pedro) von PortugalGraf Peter (Pedro) von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Sancho5, 10.Mathilde4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 23 Feb 1187; gestorben am 2 Jun 1258.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Mallorca; Herr von Mallorca
    • Titel (genauer): 1229 bis 1231, Grafschaft Urgell; Graf von Urgell (durch seine Ehefrau)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_von_Portugal_(1187–1258) (Aug 2023)

    Peter von Portugal (portugiesisch Pedro de Portugal; * 23. Februar 1187; † 2. Juni 1258) war ein portugiesischer Infant, iure uxoris ein Graf von Urgell und Herr von Mallorca aus dem Haus Burgund. Er war ein jüngerer Sohn des Königs Sancho I. von Portugal und der Dulce von Barcelona.

    Nachdem er aufgrund eines familieninternen Konflikts zum Exil aus Portugal gezwungen war, hatte Peter unterstützt durch Alfons IX. von León 1212 einen Krieg gegen seinen Bruder Alfons II. geführt. Danach hatte er sich zunächst als Söldnerführer im Dienst der Almohaden in Nordafrika verdingt, bis er nach dem Tod Alfons’ II. wieder nach Portugal zurückkehren konnte. 1227 unterstützte er seinen Neffen Sancho II. bei der Eroberung von Mérida.

    Schließlich war Peter nach Aragón an den Hof seines Vetters, König Jakob I., gezogen. Dort heiratete er 1229 die königliche Konkubine Aurembiaix, durch die er in den Besitz der großen Grafschaft Urgell gelangte. Nachdem Aurembiaix bereits 1231 starb, erhob König Jakob I. einen Anspruch auf Urgell. Peter überließ es ihm am 29. September 1231 bereitwillig und wurde dafür im Gegenzug zum „Herrn des Königreichs Mallorca“ (Petrus, infans portugalense, Dei gratia regni Maioricarum dominus) ernannt.[1] Zusammen mit dem Erzbischof von Tarragona und Nuno Sanchez von Roussillon eroberte er 1235 Ibiza und Formentera. Die Herrschaft über Mallorca tauschte er 1244 gegen mehrere Landgüter im Königreich Valencia wieder ein und beteiligte sich in den Kämpfen gegen die letzten maurischen Rebellen in diesem Königreich.[2] Zehn Jahre später verkaufte Peter seine Güter in Valencia an die Krone Aragóns und wurde wieder mit Gütern auf Mallorca beschenkt.

    Titel (genauer):
    Das Königreich Mallorca (katalanisch Regne de Mallorca, lateinisch Balearicum Regnum) war ein von 1229 bis 1715 existierendes Teilreich der Krone von Aragón, das auf Territorien im Nordosten des heutigen Spaniens und im Süden des heutigen Frankreichs lag. Das Königreich war während seiner gesamten Existenz mit der Krone Aragón assoziiert, wobei es zwischen den Jahren 1276 und 1344 von einem Seitenzweig des aragonesischen Königshauses regiert wurde. Es umfasste in dieser Zeit neben den Balearischen Inseln, nach denen es alternativ auch „Königreich der Balearen“ benannt wird, auch das heute französische Rossilló, die Cerdanya und die Herrschaft Montpellier; die Hauptstadt war Perpinyà.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Mallorca

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Urgell

    Peter heiratete Gräfin Aurembiaix von Urgelll in 1229. Aurembiaix (Tochter von Graf Ermengol VIII. (Armengol) von Urgell und Elvira von Subirats) gestorben in Aug 1231 in Balaguer; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Sant Hilari in Lleida. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 50.  Prinzessin Berengaria von PortugalPrinzessin Berengaria von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Sancho5, 10.Mathilde4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1194; gestorben in 1221.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Dänemark

    Notizen:

    Berengaria hatte mit Waldemar II. vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berengaria_von_Portugal

    Berengaria (* 1194; † 1221) war Königin von Dänemark.
    Sie war die Tochter des portugiesischen Königs Sancho I. und seiner Gattin Dulce von Barcelona. Ihr Bruder Ferdinand war durch die Ehe mit Johanna von Flandern seit 1212 Graf von Flandern. Bei ihm hielt Berengaria sich vor ihrer Hochzeit auf.
    Sie heiratete 1214 König Waldemar II. von Dänemark, Sohn des Königs Waldemar I. der Große und seiner Gemahlin Sophia von Minsk. Das Paar bekam vier Kinder:
    • Erik IV. (1216–1250)
    • Sophia (1217–1247) ∞ Johann I. von Brandenburg
    • Abel (1218–1252) ∞ Mechthild von Holstein
    • Christoffer (1219–1259) ∞ Margarete Sambiria von Pommern
    Berengaria liegt in der St.-Bendts-Kirche in Ringsted begraben, an der Seite ihres Mannes und ihrer Vorgängerin, Waldemars erster Frau Dagmar. In Volksballaden wurden die beiden Frauen als Gegenspielerinnen und Gegensätze dargestellt: Während Dagmar mild und gütig erscheint, soll Berengaria zwar schön, aber habgierig und hartherzig gewesen sein.



    Weblinks
    •  Commons: Berengaria of Portugal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Niels Henrik Holmqvist-Larsen: Berengaria (ca. 1197 - 1221). In: Dansk kvindebiografisk leksikon
    • Ein Volkslied über Königin Berengaria in deutscher Übersetzung bei Wilhelm Grimm: Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen, Mohr und Zimmer, 1811, S. 351 ff. (online)

    Berengaria heiratete König Waldemar II. von Dänemark in 1214. Waldemar (Sohn von König Waldemar I. von Dänemark, der Grosse und Königin Sophia von Dänemark (von Minsk)) wurde geboren am 28 Jun 1170; gestorben am 28 Mrz 1241. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 100. König Erik IV. von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1216; gestorben am 10 Aug 1250 in Missunde.
    2. 101. Sophia von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1217; gestorben in 1247.
    3. 102. König Christoph I. von Dänemark  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1219; gestorben am 29 Mai 1259 in Ribe, Dänemark.

  7. 51.  Fernando (Ferdinand, Ferrand) von PortugalFernando (Ferdinand, Ferrand) von Portugal Graphische Anzeige der Nachkommen (22.Sancho5, 10.Mathilde4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 24 Mrz 1188; gestorben am 26 Jul 1233; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Flandern und Hennegau durch Heirat (ab 1212)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_(Flandern) (Okt 2017)

    Ferdinand von Portugal (port: Fernando, altfranzösisch: Ferrand; † 1233), war ab 1212 ein Graf von Flandern und Hennegau als Ehemann der Gräfin Johanna. Er war ein jüngerer Sohn des Königs Sancho I. von Portugal.
    Ferrand wurde am 1. Januar 1212 nach Vermittlung seiner Tante Mathilde, der Witwe des Grafen Philipp von Flandern, mit der Gräfin Johanna verheiratet, die sich als Mündel König Philipps II. von Frankreich am königlichen Hof in Paris befand. Auuf der Reise nach Flandern wurde das Paar aber von dem Kronprinzen Ludwig gefangen genommen, der so die Herausgabe des Erbes seiner Mutter, Isabella von Hennegau, einer Tante Johannas, erzwingen wollte. Dieses Erbe umfasste die Grafschaft Artois, wurde aber einst von Johannas Vater Graf Balduin IX. nach Isabellas Tod (1190) gewaltsam zurückbehalten.

    Nachdem Johanna und Ferrand die Städte Aire-sur-la-Lys und Saint-Omer an den Kronprinzen abgetreten hatten, wurden sie freigelassen. Allerdings wechselte Ferrand durch diese Vorkommnisse in eine oppositionelle Haltung gegenüber der Krone. Als König Philipp seine Vasallen 1213 zu einer Invasion nach England in Boulogne zusammenrief, verweigerte sich Ferrand der Heerfolge. Nachdem der König die Invasion absagen musste, wendete er sich mit dem Heer Richtung Flandern, das er schnell unterwarf; Ferrand konnte sich lediglich in Walcheren halten. Zusammen mit dem ebenfalls abtrünnigen Grafen Rainald I. von Dammartin floh er im Herbst 1213 nach England, wo sie im Januar 1214 König Johann Ohneland huldigten und sich damit gegenüber dem König von Frankreich der Felonie schuldig machten. Wenig später landete Ferrand mit einem Heer, unterstützt durch englische Ritter unter William Longespée, wieder an der Küste Flanderns und vereinte sich dort mit einem Heer des römisch-deutschen Kaisers Otto IV., um den entscheidenden Schlag gegen den König von Frankreich zu führen. Die Verbündeten wurden aber am 27. Juli 1214 in der Schlacht bei Bouvines vernichtend geschlagen, Ferrand wurde verwundet und geriet in die Gefangenschaft König Philipps. Mehr als zwölf Jahre dauerte seine Haft in der Burg des Louvre; während dieser Zeit regierte Johanna in Flandern und Hennegau alleine.

    Erst nach dem Tod des Königs Ludwig VIII. wurde Ferrand von der regierenden Königinmutter Blanka von Kastilien im Januar 1227 wieder freigelassen. Er musste dafür ein Lösegeld von 25.000 Livres zahlen und die Städte Douai und Lille an die Krone übergeben. Von da an stand er loyal zur Krone und unterstützte die Regentin im Kampf gegen die rebellierenden Barone um Peter Mauclerc. Er starb 1233 und wurde in der Zisterzienserabtei von Marquette bestattet.

    Fernando heiratete Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel) am 1 Jan 1212. Johanna (Tochter von Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) und Kaiserin Marie von Champagne (Blois)) wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 52.  Graf Amadeus IV. von SavoyenGraf Amadeus IV. von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Thomas5, 11.Humbert4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1197 in Montmélian; gestorben am 13 Jul 1253 in Montmélian.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Maurienne und Savoyen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_IV._(Savoyen) (Jul 2017)

    Amadeus IV. von Savoyen (* 1197 in Montmélian; † 13. Juli 1253 in Montmélian)[1] war Graf von Maurienne und Savoyen und der älteste Sohn von Thomas I.

    Leben
    Amadeus IV. war zweimal verheiratet. Seine erste Frau war eine Tochter von Hugo III. (Burgund), Anne (Anna) von Burgund (1192–1243), mit der er zwei Töchter hatte. Die um 1223 geborene Beatrice heiratete in erster Ehe Manfred III., Markgraf von Saluzzo und in zweiter Ehe Manfred, König von Neapel und Sizilien. Die zweite Tochter Margarethe ehelichte Bonifaz II. Marquis von Montferrat.
    Aus seiner 1244 geschlossenen zweiten Ehe mit Cecile von Baux († 1275) entstammen vier Kinder. Bonifaz (1244–1263) sein einziger Sohn, wurde 1253 mit neun Jahren Graf von Savoyen. Beatrice die Jüngere, genannt Contesson, heiratete zuerst Peter von Châlon, Herr von Châteaubeslin. Nach dessen Tode vermählte sie sich mit Emmanuel, Prinz von Kastilien. Die dritte Tochter, Eleonore, heiratete 1269 Guichard d'Albon-Forez, Seigneur von Beaujeu. Eine weitere Tochter verstarb vermutlich schon im Kindesalter.
    Amadeus IV. war treuer Anhänger des Kaisers Friedrich II. Er versuchte, seinen Einfluss im Burgund und im Piemont auszudehnen. Durch die Misserfolge des Kaisers verhielt er sich gegenüber Papst Innozenz IV. neutral, worauf sein Bruder Thomas II. Graf von Piemont eine Nichte des Papstes, Beatrice Fieschi heiratete.

    Familie/Ehepartner: Anne (Marguerite) von Burgund. Anne (Tochter von Herzog Hugo III. von Burgund und Gräfin Béatrice (Beatrix) von Albon) wurde geboren in 1192; gestorben in 1243. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 103. Beatrix von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1223; gestorben in an einem 10 Mai vor 1258.

    Amadeus heiratete Cécile (Passerose) von Baux in 1244. Cécile (Tochter von Herr Barral von Baux (Avellino) und Sibylle d'Anduze) wurde geboren in cir 1230; gestorben am 21 Mai 1275 in La Rochette. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 104. Beatrice von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1250; gestorben in 1292.

  9. 53.  Graf Thomas II. von SavoyenGraf Thomas II. von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Thomas5, 11.Humbert4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1199; gestorben am 7 Feb 1259 in Aosta; wurde beigesetzt in Abtei Hautecombe.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herr von Piemont - vorübergehend Graf von Flandern und Hennegau - Graf von Savoyen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_II._(Savoyen) (Okt 2018 / Aug 2023)

    Thomas, Graf von Piémont (auch Thomas II. von Savoyen oder Thomas, Graf von Flandern, † 7. Februar 1259 in Aosta) war ein Adliger aus dem Königreich Arelat. Auf Wunsch seines Vaters wurde er zunächst Kleriker, doch nach dem Tod seines Vaters begann er eine Karriere als Militär und Staatsmann. Durch die Gunst des französischen Königs durfte er die Erbin der Grafschaft Flandern heiraten. Nach dem Tod seiner Frau kehrte er nach Savoyen zurück und übernahm die Herrschaft über die Besitzungen seiner Familie im Piemont. Schließlich übernahm er in Savoyen die Regentschaft für seinen minderjährigen Neffen. Durch seine verwandtschaftlichen Beziehungen stand Thomas als Diplomat und Militär in engem Kontakt mit dem englischen und französischen König sowie mit der Kurie. Von ihm stammen die späteren Herzöge von Savoyen und damit die späteren Könige von Sardinien und Italien ab.

    Herkunft und Tätigkeit als Geistlicher
    Thomas entstammte dem Haus Savoyen. Er war vermutlich der fünfte Sohn seines gleichnamigen Vaters Thomas I. von Savoyen und dessen Frau Margarete von Genf, wobei bei ihm wie bei seinen anderen Geschwistern weder das Geburtsjahr noch der Geburtsort gesichert ist. Sein Vater war Graf von Savoyen, einer Grafschaft im zum römisch-deutschen Reich gehörenden Königreich Arelat. Als jüngerer Sohn sollte Thomas Kleriker werden. Er wurde Kanoniker an der Kathedrale von Lausanne und vor 1226 Propst der Kathedrale von Valence, wo sein Bruder Wilhelm bereits zum Bischof gewählt worden war.[1]

    Aufstieg zum Herrn im Piemont
    Im Mai 1234 war Thomas in Lyon, wo er den Heiratsvertrag zwischen seiner Nichte Margarete von der Provence und dem französischen König Ludwig IX. bezeugte. Wahrscheinlich war er auch bei der Heirat in Sens zugegen.[2] Angeblich soll er dabei den geistlichen Stand abgelegt haben und vom König zum Ritter geschlagen worden sein, was aber als unsicher gilt.[3] Sein Vater war 1233 gestorben, worauf sein ältester Bruder Amadeus das Erbe als Graf von Savoyen angetreten hatte. Im Juli 1234 forderten seine Brüder Aymon und Peter einen Anteil am Erbe ihres Vaters. Während einer Familienkonferenz in Burg Chillon wurde das Erbe geklärt, wobei Aymon und Peter weitgehend auf ihre Ansprüche verzichteten. Thomas war während dieser Konferenz noch Geistlicher und erhielt keinen Anteil am Landbesitz seines Vaters. Wenige Monate später schied er aber aus dem geistlichen Stand aus. Im April 1235 übergab ihm Amadeus als Lehen die Familienbesitzungen im Val di Susa, darunter Avigliana, Miradolo, Vigone und Cavour sowie die Einkünfte der Zollstelle von Sant’Ambrogio. Diese Besitzungen waren angesichts der Zerstreutheit der Besitzungen zugleich eine Bewährungsprobe für Thomas.[4] Vor September 1235 konnte Thomas seinen ältesten Bruder überzeugen, ihm größere Zugeständnisse zu machen. Amadeus setzte ihn nun als seinen Vertreter ein, falls er nicht selbst in Savoyen war, und in seinem Testament zu seinem Haupterben für die Besitzungen in Savoyen und Norditalien ein. Durch diese Erbregelung wurden die anderen Brüder, auch Thomas älterer Bruder Aymon, aber auch die beiden Töchter von Amadeus vom Erbe ausgeschlossen.[5] Im November 1235 war Thomas an den Verhandlungen mit Turin beteiligt, die zu einem Ausgleich zwischen Savoyen und der Stadt führten.

    Graf von Flandern
    Heirat mit der Gräfin von Flandern
    Vermutlich Mitte 1237 wurde Thomas vom französischen Königshof als neuer Ehemann für Johanna von Flandern vorgeschlagen. Flandern war ein Lehen der französischen Könige, doch die verwitwete Gräfin hatte geplant, Pierre de Dreux, einen innenpolitischen Gegner des französischen Königs, oder den anglo-französischen Magnaten Simon de Montfort zu heiraten. Um die reiche Grafschaft Flandern für die französische Krone zu sichern, hatte König Ludwig IX. ihr diese Ehen untersagt. Stattdessen wurde nun die Heirat mit Thomas, einem Onkel der französischen Königin vorgeschlagen. Johanna stimmte der Heirat zu, und die Hochzeit fand vor Herbst 1237 statt.[6] Da die beiden Brautleute Cousine und Cousin vierten Grades waren, mussten sie einen päpstlichen Dispens einholen. Doch bereits im Dezember 1237 huldigte Thomas dem französischen König in Compiègne und schwor ihm als Graf von Flandern Treue, worauf dieser ihn zum Pair von Frankreich ernannte. Dazu wurde Thomas de iure uxoris auch Graf der zum römisch-deutschen Reich gehörenden Grafschaft Hennegau. Am 17. Februar 1238 stellte der Papst dann den erforderlichen Dispens aus. Johanna war bei der Heirat bereits Mitte dreißig, doch das Paar hoffte noch bis mindestens 1241, dass sie einen Sohn und Erben bekommen könnten. Dazu vereinbarte Johanna, dass Thomas im Falle ihres Todes eine jährliche Pension von 6000 Livres Artois und lebenslang die Einkünfte aus Mons erhalten solle.[7]

    Regierung in Flandern
    Thomas hatte offenbar ein gutes Verhältnis zu seiner Frau Johanna.[8] Diese hatte schon langjährige Erfahrung in der Regierung von Flandern und bemühte sich, Konflikte möglichst durch Vermittlung beizulegen. Thomas überließ ihr weitgehend die Regierung, doch wie Johanna erkannte er die wirtschaftliche Bedeutung der Kaufleute in den reichen Städten Flanderns. Zusammen mit Johanna kümmerte er sich um die Belange der Kaufleute und gewährten Brügge und anderen Städten weitere Rechte.[9] Für Flandern war England ein wichtiger Handelspartner, doch der Handel litt durch die Konflikte zwischen Frankreich und England. Eleonore, eine weitere Nichte von Thomas, hatte 1236 den englischen König Heinrich III. geheiratet. Thomas war nun Onkel sowohl der englischen wie der französischen Königin und versuchte, durch seine Verwandten die Bedingungen für flämische Kaufleute in England zu verbessern. Tatsächlich ordnete der englische König im November 1237 an, dass in England festgehaltene flämische Kaufleute freigelassen und auch entschädigt werden sollten. Diese Entschädigung beruhte auf einer Untersuchung durch einen Ausschuss, dem für Flandern Robert de Béthune und für England unter anderem Thomas Bruder Wilhelm angehört hatten. Thomas war an der Untersuchung nicht beteiligt gewesen, doch die Freilassung der mehrere Jahre lang festgehaltenen Kaufleute verbesserte sofort sein Ansehen in Flandern.[10] Dazu förderte Thomas in Flandern die Zucht von Pferden und Rindern.[11]

    Krieg mit Limburg und Kampf um das Bistum Lüttich
    Thomas musste bereits im Herbst 1237 ein Heer zur Unterstützung von Bischof Jean d'Eppes von Lüttich führen, dem er für einen Teil seiner Besitzungen lehenspflichtig war. Der Bischof befand sich im Krieg mit Walram von Poilvanche, einem Bruder von Herzog Heinrich IV. von Limburg. Dieser hatte von seiner Burg Poilvanche aus Raubzüge auf das Gebiet des Bistums Lüttich geführt. Daraufhin hatte der Bischof Thomas als seinen Vasallen aufgefordert, die Burg zu belagern. Die Belagerung begann Anfang 1238, doch wenig später starb der Bischof, worauf die Belagerung abgebrochen wurde. Im August 1238 sollte Robert von Artois, ein Bruder des französischen Königs, den Konflikt schlichten. Der Konflikt in Lüttich hinderte Thomas offenbar daran, der Aufforderung von Kaiser Friedrich II. Folge zu leisten und ihn im Kampf gegen den Lombardenbund zu unterstützen. Offenbar hatte Thomas aber ein Kontingent aus Flandern unter dem Kommando von Graf Balduin von Guînes nach Norditalien geschickt.[12]

    Im Mai 1239 wurde Thomas Bruder Wilhelm von Papst Gregor IX. zum neuen Bischof des Bistums Lüttich ernannt. Dessen vom Domkapitel gewählter Gegenkandidat Otto von Eberstein war jedoch nicht bereit, den Bischofsstuhl kampflos zu räumen. Der Versuch von Robert von Artois, den Konflikt um Poilvanche zu schlichten, scheiterte nun. Stattdessen wurde der Konflikt um Poilvache nun zu einem Krieg zwischen Thomas als Graf von Flandern und Otto von Eberstein, der vom Herzog von Limburg unterstützt wurde.[13] Thomas fiel vom Hennegau aus in das angrenzende, unter der Kontrolle von Otto stehende Bistum Lüttich ein. Otto von Eberstein wurde aber nicht nur von Limburg unterstützt, sondern er war auch der Kandidat der kaiserlichen Partei für das Amt des Bischofs. Deshalb wandte er sich nun an den Kaiser um Hilfe. Als Thomas trotz Appelle und Drohungen des Kaisers nicht nachgab, erklärte der Kaiser ihn zum Rebellen und beauftragte Herzog Heinrich II. von Brabant, Otto von Eberstein zu unterstützen. Auch nachdem Wilhelm von Savoyen im November 1239 auf der Reise nach Lüttich gestorben war, setzte Thomas den Kampf um Lüttich fort. Er versuchte nun, anstelle von Wilhelm einen seiner anderen Brüder, vermutlich Philipp, als Kandidaten für das Bischofsamt aufzustellen. Dieser Versuch scheiterte jedoch. Schließlich wurde der Konflikt um Lüttich durch Vermittlung des französischen Königs und eines päpstlichen Legaten beigelegt. Trotz seiner bisherigen unüberlegten und unklugen Politik konnte Thomas dabei die Ernennung von Otto von Eberstein zum Bischof verhindern.[12] Anstelle von Otto wurde Robert de Turotte, der bisherige Bischof von Langres, zum Bischof gewählt. Thomas akzeptierte dies und war im Dezember 1240 bei der Inthronisation des neuen Bischofs anwesend.[14]

    Reisen nach England und Savoyen
    Die Kosten für den Krieg um Lüttich hatten Thomas in finanzielle Bedrängnis gebracht. Im April 1239 gewährte ihm der französische König einen Zahlungsaufschub für die Rückzahlung von 6000 Livres, die die Grafen von Flandern der französischen Krone schuldeten. Im Sommer 1239 reiste Thomas nach England, wo er wie seine Vorgänger dem englischen König huldigte. Daraufhin versprach ihm der König eine jährliche Zahlung von 500 Mark, eine Summe, die schon die bisherigen Grafen erhalten hatten.[15] Wenig später verließ Thomas England und kehrte nach Flandern zurück, doch bereits Ostern 1240 war er wieder am Hof des englischen Königs. Er wurde aufwändig empfangen, doch bei diesem Besuch ging es ihm vor allem um Geld. Vor Mai 1239 hatte der englische König ihm die Summe von 2000 Mark übertragen, die der Magnat Simon of Montfort dem König schuldete. Thomas forderte nun die Begleichung der Schuld. Der König sprang widerwillig für seinen Schwager Montfort ein und zahlte Thomas 500 Mark. Die restliche Summe musste Montfort unverzüglich aufbringen, was diesen in finanzielle Schwierigkeiten brachte.[16] Dann kehrte Thomas wieder nach Flandern zurück. Obwohl ihm der englische König anstatt seiner jährlichen Pension von 500 Mark Landbesitz mit entsprechenden Einkünften versprochen hatte, erhielt Thomas im Gegensatz zu seinem Bruder Peter nie Landbesitz in England.[17]

    Trotz seiner vielfältigen Aufgaben in Flandern blieb Thomas stets im Kontakt mit seinen Geschwistern im Alpenraum.[18] Vor November 1240 reiste Thomas nach Savoyen. Sein Bruder Amadeus hatte bislang keine Söhne, sondern nur zwei Töchter. Diese waren mit den benachbarten Markgrafen Manfred III. von Saluzzo und Bonifatius II. von Montferrat verheiratet worden. Die beiden Markgrafen forderten nun von ihrem Schwiegervater, ihre Frauen als Erben einzusetzen, während Thomas auf seinem Erbrecht als nächstältester überlebender Bruder bestand. Am 4. November 1240 widerrief Amadeus ein früheres Testament zugunsten seiner Töchter und setzte Thomas in Susa wieder als seinen Erben ein.[11] Da Amadeus aber bereits mehrmals sein Testament geändert hatte, ernannte Thomas nun Abt Giacomo von Susa zu seinem Vertreter in Savoyen. Dieser vertrat Thomas während seiner Abwesenheit und konnte erreichen, dass er im März 1242 die Hälfte der Besitzrechte an Cumiana erhielt. Im Frühjahr 1242 war Thomas zumindest zeitweise in Flandern, doch im Sommer 1242 nahm er an dem erfolglosen Feldzug des englischen Königs ins Poitou teil.[19] Der Krieg schadete den Wollhandel von England nach Flandern sehr. Im Herbst 1242 war Thomas deshalb wieder in Flandern, wo er versuchte, die Folgen des Kriegs für den Handel mit England abzumildern.[20]

    Im Sommer 1243 war Thomas mehrere Monate lang in Savoyen und in seinen Besitzungen im Piemont.[21] Im Januar 1244 übertrug ihm dort seine Mutter Margarete von Genf den Besitz von Saint-Genix-sur-Guiers. Im Herbst 1243 war Thomas zusammen mit Amadeus einem Aufruf von König Enzio und von Reichsvikar Manfredi Lancia gefolgt. Die beiden Brüder nahmen an einem vergeblichen Angriff eines kaiserlichen Heeres auf das auf päpstlicher Seite stehende Vercelli teil. Daraufhin wurden sie von einem päpstlichen Legaten exkommuniziert.[22] Anschließend war Thomas vermutlich wieder nach England gereist, wo er im November 1243 wohl an der Feier der Hochzeit seiner Nichte Sancha von der Provence mit Richard von Cornwall, dem jüngeren Bruder des englischen Königs teilnahm.[20] Im Sommer 1244 unterstützte er den englischen König mit einem Kontingent von 60 flämischen Rittern und 100 weiteren Soldaten bei einem Feldzug nach Schottland. Der Feldzug endete aber unblutig durch den Abschluss des Vertrags von Newcastle, worauf Thomas mit seinen Rittern Ende August nach Flandern zurückkehrte.[23] Dann beauftragte der englische König Thomas, in einem Konflikt zwischen Nicholas de Moels, dem englischen Seneschall der Gascogne, und König Theobald von Navarra zu vermitteln. Thomas delegierte den Auftrag an den Ritter Robert Anketil, der nach Südwestfrankreich reiste. Dort zogen sich die Verhandlungen über Schadensersatz bis mindestens 1245 hin.[24]

    Graf in Piemont
    Festigung seiner Besitzungen
    Am 3. Dezember 1244 starb seine Frau Johanna. Da sie kinderlos war, trat nun ihre jüngere Schwester Margarte von Dampierre als ihre Erbin die Herrschaft in Flandern an. Thomas verlor damit seine Stellung als Graf und kehrte mit seinem in Flandern erworbenen Vermögen nach Savoyen zurück. Unterstützt von seinem Bruder Amadeus erwarb er durch Kauf und Geldzuwendungen eine Reihe von Herrschaften und Städten im Piemont. Im Februar 1245 bestätigte Amadeus ihn in seinen Besitzungen, so dass Thomas nun als Graf des kleinen, aber strategisch wichtigen Piemont galt.[25] Im Frühjahr 1246 konnte Thomas im Piemont Pinerolo und Perosa und so die Kontrolle über das Val Chisone erwerben.[26]

    Unterstützung von Karl von Anjou und weiterer Kontakt nach England
    Anfang 1246 hatte Thomas vermutlich dem von Karl von Anjou, einem Bruder des französischen Königs, geführten Heer angehört, mit dem seine verwitwete Schwester Beatrix, die Gräfin von der Provence entsetzt wurde.[27] Karl von Anjou heiratete daraufhin Beatrix jüngste Tochter Beatrix, die Erbin der Provence. In der Folge kam es aber zu einem Machtkampf zwischen Karl von Anjou und seiner Schwiegermutter. Ende 1247 begleitete Thomas seine Schwester Beatrix, die nach England reiste, um sich mit dem englischen König über die Situation in der Provence zu beraten.[28] In Flandern war es inzwischen zu einem Machtkampf zwischen den Kindern aus den beiden Ehen von Margarete von Dampierre gekommen. Wohl aufgrund dieses Konflikts hatte Thomas nicht die ihm versprochene Pension erhalten. In England konnte Thomas den König überreden, seine Ansprüche auf die Pension zu unterstützen. Der König ordnete daraufhin am 1. Februar 1248 an, dass der Besitz von flämischen Kaufleuten in England gepfändet werden sollte, um so die Ansprüche von Thomas durchzusetzen. Wenig später erklärte der König, dass Thomas die Geldzahlungen erhalten sollte, die Margarete von Dampierre als Gräfin zustanden. Nachdem Thomas so erfolgreich Gelder erhalten hatte, verließ er wieder England. Er reiste zunächst nach Flandern, wo er Gräfin Margarete über die finanziellen Vereinbarungen mit dem englischen König informierte, und reiste dann weiter nach Savoyen.[29]

    Unterstützung von Kaiser Friedrich II.
    Im Konflikt zwischen Kaiser Friedrich II. und Papst Innozenz IV. blieb Thomas als Graf in Piemont wie sein Bruder Amadeus ein fester Unterstützer des Kaisers. Im Juli 1245 war er zusammen mit Amadeus in Turin, wo Friedrich II. Hof hielt. Möglicherweise nahm er im September 1245 am Feldzug des Kaisers gegen Parma und im Oktober gegen Mailand teil.[30] Ende 1248 ernannte der Kaiser Thomas als Vertreter von Giacomo di Caretto zum Reichsvikar für Ober-Pavia, der Region nördlich des Po. Zur Belohnung versprach ihm der Kaiser umfangreichen Landbesitz in Norditalien, den er nach einem Friedensschluss mit dem Papst erhalten sollte.[31] Nach ergebnislosen Kämpfen gegen den Lombardenbund verließ der Kaiser aber im Januar 1249 Norditalien. Im Mai 1249 konnte der Lombardenbund den Kaisersohn König Enzio in der Schlacht bei Fossalta schlagen und gefangen nehmen. Trotz dieser Schwächung der kaiserlichen Stellung in Norditalien unterstützte Thomas den Kaiser bis zu dessen Tod im Dezember 1250.

    Aussöhnung mit dem Papst
    Nach dem Tod des Kaisers konnte sich der immer noch exkommunizierte Thomas mit Papst Innozenz IV. aussöhnen. Im Juni 1251 beklagte sich der Papst noch über die kirchenfeindliche Politik von Thomas, doch dieser hatte bereits, unterstützt von seinem Bruder Erzbischof Bonifatius von Canterbury, Verhandlungen mit der Kurie begonnen. Der Papst beauftragte die Kardinäle Ottaviano Ubaldini und Giovanni Orsini, den Streit zwischen Thomas und Bischof Giovanni Arborio von Turin über Besitzungen bei Turin zu untersuchen. Am 22. Juni 1251 ordnete der Papst dann an, dass Bischof Sigebertus Caballazio von Novara die Exkommunikation von Thomas aufheben solle. Auch Lawrence of St Martin, der englische Bischof von Rochester, untersuchte im Auftrag von Erzbischof Bonifatius den Streit.[32] Anfang Juli 1251 kamen Thomas und der Bischof von Rochester nach Pontestura, wo sich der Papst aufhielt, und der Bischof überreichte dem Papst das Ergebnis seiner Untersuchung. Um den Konflikt mit dem Bischof von Turin beizulegen, übergab Thomas Castelvecchio und Montossolo wieder dem Bischof von Turin.[33] Damit hatte Thomas aber nur auf einen Teil der umstrittenen Besitzungen verzichtet. Zu dieser für ihn vorteilhaften Lösung hat sicher seine Heirat im Sommer 1251 mit Beatrice dei Fieschi beigetragen. Sie war eine Tochter von Graf Tedisio Fieschi und damit eine Nichte des Papstes. Schon wenig später setzte sich der Papst zugunsten der Rechte von Thomas in der Tarentaise und für die Weiterzahlung seiner flämischen Pension ein.[34]

    Konflikt mit Asti
    Bereits im April 1245 war es zwischen Thomas und der Stadt Asti zu Spannungen gekommen. Asti beschuldige Thomas, dass er Bürger aus der mit Asti verbündeten Stadt Moncalieri beraubt hätte.[35] Um sich auf die zunehmende Rivalität mit Asti zu konzentrieren, suchte Thomas im März 1251 einen Ausgleich mit Markgraf Bonifatius von Montferrat. Mit Bürgern von Asti kam es zu weiteren Zwischenfällen, und noch 1251 übergab der Bischof von Turin die Burg von Montossolo, die Thomas ihm kurz zuvor übergeben hatte, an einen Vasallen von Asti. Vor Ende 1251 unterwarf sich auch Moncalieri Asti.[36] Der Papst nahm Partei für Thomas und verurteilte Übergriffe von Asti auf Piemont. Thomas versuchte aber vor allem, sich mit einem Handelskrieg zu wehren. Wohl auf seine Veranlassung erließ der Papst am 29. November 1251 Anordnungen, nach denen die Besitzungen von Kaufleuten aus Asti wegen Wuchers beschlagnahmt werden durften.[37]

    Im Oktober 1251 traf König Konrad IV., der Sohn und Nachfolger von Friedrich II., von Deutschland aus in Italien ein. In Sizilien kam es zwischen ihm und der mit dem Kaisersohn Manfred von Sizilien verwandten Familie Lancia zum Streit. Manfredi Lancia, der für Friedrich II. als Reichsvikar in Norditalien gedient hatte, wechselte die Seiten und schloss sich dem Lombardenbund an. Thomas erklärte nun seine Treue gegenüber Wilhelm von Holland, dem Gegenkönig von Konrad IV. in Deutschland. Wilhelm von Holland bestätigte am 22. Mai von den Niederlanden aus die Besitzrechte von Thomas an zahlreichen umstrittenen Städten im Piemont. Diese Entscheidung wurde wenig später von Innozenz IV. bestätigt.[38] Mit dieser königlichen Bestätigung erneuerte Thomas seine Ansprüche auf Besitzungen des Bistums Turin. Bischof Giovanni Arborio musste sich, um Schulden gegenüber den Städten Pavia und Casale zu begleichen, im Juli 1252 in Arborio 500 Livres Astigane von Thomas leihen. Als Pfand musste er dafür die strategisch wichtige, zwischen Chieri und Turin gelegene Burg von Montossolo an Thomas übergeben. Angesichts der schwierigen Situation im Bistum Turin war der Bischof Ende 1252 schon bereit, auf sein Bischofsamt zu verzichten. Dann entschied er sich aber, an seinem Amt festzuhalten. Noch Anfang 1254 versuchte Bischof Caballazio von Novara im Auftrag des Papstes vergeblich, den Streit zwischen Thomas und dem Bischof von Turin um den Besitz von Rivoli, Montossolo und Castelvecchio zu schlichten.[39] Um seinen Konflikt mit Asti beizulegen, war Thomas nun zu einem ungewöhnlichen Schritt bereit. Bereits sein Vater hatte 1224 der Stadt für seine Besitzungen im Piemont gehuldigt, und am 28. Juli 1252 wiederholte Thomas diesen Schritt, als er der Stadt für seine Besitzungen in Norditalien huldigte. Er versprach, ohne Zustimmung der Stadt keine Besitzungen auf dem rechten Ufer des Po zu erwerben und sich beim Papst für die Aufhebung der Sanktionen gegen Asti einsetzen. Tatsächlich befahl der Papst im Oktober 1252, in Gefangenschaft befindliche Kaufleute aus Asti freizulassen und ihre Exkommunikation aufzuheben.[40]

    Regent von Savoyen
    Im Juli 1253 starb Graf Amadeus von Savoyen. Er hatte in seinem Testament seinen Bruder Thomas als Regenten für seinen minderjährigen Sohn Bonifaz eingesetzt. Thomas einigte sich mit Amadeus Witwe Cécile des Baux über ihr Wittum und ließ die Burg von Le Bourget vollenden, die die Stellung der Familie Savoyen bei Chambéry sichern sollte. Im Mai 1255 lieh sich Othmar Alamand, der Herr der Burg von Chambéry, von Thomas 600 Livres viennois. Zur Sicherheit verpfändete er seine Burg an Thomas. Das Pfand wurde nicht wieder ausgelöst, doch erst 1295 fiel die Burg endgültig an die Grafen von Savoyen.[41]

    Rolle beim Sizilianischen Abenteuer
    → Hauptartikel: Sizilianisches Abenteuer
    Ab 1253 war Thomas in die Vorbereitungen für den geplanten Kreuzzug des englischen Königs eingebunden, wofür ihm Heinrich III. weiterhin eine Pension zahlte.[42] Ab Frühjahr 1254 war Thomas wahrscheinlich eine der treibenden Kräfte hinter dem Plan des Königs, für dessen jüngeren Sohn Edmund das Königreich Sizilien zu erobern. Dazu sollte der Kreuzzug nicht ins Heilige Land, sondern mit Zustimmung des Papstes nach Süditalien geführt worden, um dort die Staufer, die Gegner des Papstes, zu vertreiben. Thomas wurde rasch zur zentralen Figur in den diplomatischen Beziehungen zwischen dem englischen König und der Kurie.[43] Im Februar 1254 war er am Papsthof, als Innozenz IV. das Angebot für den englischen König entwarf. Später gehörte er zusammen mit seinen Brüdern Peter und Philipp zu den Unterhändlern, die zwischen dem englischen König und der Kurie über die Bedingungen und die Durchführung der Eroberung verhandelten.[44] Möglicherweise gehörte Thomas im Herbst 1254 zum Gefolge des Papstes, als dieser in Süditalien mit dem Staufer Manfred von Sizilien verhandelte.[45] Um 1254 erhielt Thomas den Titel eines Fürsten von Capua, was er aber zuerst noch erobern musste.[46] Der Tod von Papst Innozenz Anfang Dezember unterbrach jedoch alle päpstlichen Aktivitäten in Süditalien und auch die Vorbereitungen für das Sizilianische Abenteuer.

    Krieg mit Asti
    Erneuter Konflikt um Besitzungen in Piemont
    Einen Tag nach Graf Amadeus von Savoyen war auch Markgraf Bonifatius von Montferrat gestorben. In seinem Testament hatte Bonifatius Thomas zum Mitglied des Regentschaftsrats ernannt, der für seinen minderjährigen Sohn Wilhelm VII. die Regierung in Montferrat führen sollte. Bonifatius von Montferrat selbst war auch Regent für den minderjährigen Markgrafen Thomas I. von Saluzzo gewesen. Damit übernahm Thomas auch eine Mitgliedschaft im Regentschaftsrat der Markgrafschaft Saluzzo.[47] Zwar wurde Thomas von Saluzzo schon 1254 volljährig, doch er blieb in den nächsten Jahren politisch eng mit seinem Großonkel Thomas von Savoyen verbunden. Damit waren Savoyen, Montferrat und Saluzzo eng verbündet, wobei sie eigentlich weniger durch verwandtschaftliche Beziehungen als vor allem durch die Gegnerschaft zu Asti verbunden waren.[46] Mit der Unterstützung aus Montferrat und Saluzzo versuchte Thomas nun, seine Herrschaft weiter auf die obere Po-Ebene auszudehnen. Zunächst wollte er seine Stellung in Turin ausbauen, das eine Schlüsselposition am linken Ufer des Po innehatte. Die Stadt stand seit Ende 1248 faktisch unter der Kontrolle des Grafen von Savoyen. Diese Kontrolle wurde aber durch eine feindlich gesinnte Bürgerschaft und durch Bischof Giovanni Arborio bedroht, der weiterhin versuchte, seine an Savoyen verlorenen Besitzungen und Einkünfte zurückzugewinnen. Papst Innozenz hatte weiterhin die Unterstützung von Thomas gesucht, doch er hatte erkannt, dass die Einkünfte des Bistums Turin nicht mehr ausreichend waren. Möglicherweise hatte Thomas selbst den Vorschlag unterbreitet, den Bischof von Turin mit den Burgen von Guarene und Castelvecchio zu entschädigen, die an Bankiers aus Asti verpfändet worden waren.[48] Um das für die Auslösung der verpfändeten Burgen erforderliche Geld aufzubringen, befahl der Papst, dass in Frankreich und in den niederländischen Diözesen Cambrai und Lüttich Güter von Kaufleuten aus Asti beschlagnahmt werden sollten. Diese Beschlagnahmung brachte der Kurie bis März 1254 über 3000 Livres ein. Als mutmaßlicher Anstifter für die Beschlagnahmungen wurde Thomas in Asti äußerst verhasst und verlor seine Sympathien, die er durch seinen 1252 geleisteten Lehnseid gewonnen hatte. Fortan betrachtete die Stadt auch Papst Innozenz als Gegner. Als König Konrad IV. die Zusagen, die sein Vater Friedrich II. gegenüber Thomas in Norditalien gemacht hatte, widerrief, kam es zum offenen Krieg. Thomas hatte inzwischen sowohl von König Wilhelm von Holland wie auch vom Papst die Anerkennung seiner neuen Besitzungen in der Poebene erhalten. Vor allem versuchte er Annone zu erobern, obwohl er damit offen sein an Asti gegebenes Versprechen brach, keine Besitzungen am rechten Poufer zu erwerben.

    Krieg und Gefangennahme
    Weihnachten 1254 war Thomas vermutlich in Paris, wo sich der englische König mit dem französischen König traf. In ihrem Gefolge befanden sich auch zahlreiche Mitglieder der mit beiden Königen verwandten Familie Savoyen. Thomas erreichte bei dem Treffen, dass der englische König ihm als Regenten von Savoyen die jährliche Pension von 200 Mark versprach, die er zuvor seinem verstorbenen Bruder Amadeus gewährt hatte.[49] Im Februar 1255 kehrte Thomas von Frankreich aus nach Savoyen zurück. Die in dem Testament von Amadeus nicht berücksichtigen Brüder Peter und Philipp hatten ab 1253 eine Aufteilung des Erbes gefordert. Anfang kam es 1255 in Savoyen zu einer Einigung unter den Brüdern, nach der Philipp und Peter Teile der Besitzungen als Lehen von Savoyen sowie Geldzahlungen erhielten.[50] Dann wandte sich Thomas wieder dem Konflikt mit Asti zu. Bereits im Winter von 1254 bis 1255 hatte es Zusammenstöße mit Bürgern der Stadt gegeben, und vermutlich im Frühjahr oder Sommer 1255 besetzte der mit Thomas verbündete Manfredi Lancia Annone. Daraufhin stellte Asti ein Heer auf und griff Annone an. Manfredi Lancia musste sich nach Chieri zurückziehen, dass inzwischen mit Savoyen verbündet war. Zur selben Zeit erreicht Thomas Moncalieri, das sich ebenfalls mit ihm gegen Asti verbündet hatte. Das Heer aus Asti griff im November 1255 Moncalieri an. Vor dem überlegenen Gegner musste sich Thomas mit seinen Truppen nach Turin zurückziehen. Damit konnte er nicht verhindern, dass Moncalieri am 23. November 1255 von dem Heer aus Asti erobert wurde. Auch ein von Manfredi Lancia geführtes Aufgebot von Chieri wurde von dem Heer aus Asti zurückgeschlagen. Nach diesen Erfolgen zog das Heer von Asti gegen Turin.[51] Thomas versuchte, unterstützt vom Markgrafen von Saluzzo, mit seinem Heer die Angreifer bei Montebruno zu stellen. Sein Heer wurde klar geschlagen, worauf Thomas mit seinen restlichen Truppen nach Turin flüchtete. Dort kam es zu einer Rebellion gegen seine Herrschaft. Er flüchtete mit dem Markgrafen von Saluzzo in die Burg bei der Porta Susa, wo sie sich aber bald der gegnerischen Übermacht ergeben mussten.

    Verhandlungen über seine Freilassung
    Um freizukommen, erneuerte Thomas am 26. November 1255 sein Versprechen, keine Besitzungen auf dem rechten Ufer des Pos zu erwerben. Dazu musste er den Verlust von Moncalieri, Cavoretto, Montossolo und Carignano akzeptieren und seinen Lehnseid gegenüber Asti erneuern. Kaufleuten aus Asti musste er in seinen Besitzungen Zugeständnisse machen und vor allem Zollfreiheit zugestehen.[52] Die Freilassung von Thomas verzögerte sich aber, da auch die neuen Machthaber von Turin Forderungen stellten. Im Januar 1256 übernahm Asti faktisch die Macht in Turin. Markgraf Thomas von Saluzzo wurde an Asti ausgeliefert und kam bald frei, doch Thomas von Savoyen blieb als Gefangener in Turin.[53]

    Thomas Familie versuchte, durch Verhandlungen seine Freilassung zu erreichen. Auch der englische König und der neue Papst Alexander IV. drängten auf seine rasche Freilassung, da seine Gefangenschaft die Umsetzung des geplanten englischen Feldzugs nach Sizilien gefährdete. Um Druck auf Asti aufzubauen, ließ der englische König alle Kaufleute aus Asti und Turin, derer man in England habhaft wurde, gefangen nehmen und ihre Güter beschlagnahmen. Der Papst verhängte über beide Städte das Interdikt. Auch in Frankreich wurden auf Drängen von Königin Margarete Kaufleute aus Asti verhaftet. Ähnlich verfuhren trotz der Proteste von Karl von Anjou Gräfin Beatrix in der Provence und Erzbischof Philipp von Lyon.[54] Im Piemont setzte Manfredi Lancia, unterstützt vom Markgrafen von Montferrat, seine Angriffe auf Asti und Turin und deren Territorien fort. Im Sommer 1256 belagerten Thomas Brüder Peter und Philipp mit einer Armee aus Savoyen Turin. Sie konnten zwar Moncalieri erobern, doch dann mussten sie die Belagerung aufheben. Dennoch musste Asti angesichts des Drucks und des Handelskriegs am 5. November einen neuen Vertrag mit Savoyen schließen. In diesem musste Savoyen nur auf Caramagna und Sommariva del Bosco verzichten, während Cavoretto im Besitz von Savoyen blieb. Der Po sollte die Grenze zwischen den Besitzungen bilden, doch Turin sowie die Burgen von Collegno, Montossolo und Alpignano auf dem linken Ufer des Flusses blieben weiterhin unter der Hoheit von Asti.[55] Trotz dieses Abkommens wurde Thomas aber immer noch nicht freigelassen, da erst jetzt in Asti das volle Ausmaß der internationalen Repressionen gegen Kaufleute aus der Stadt bekannt wurde. Die verbitterten Bürger ließen Thomas in Ketten liegen und verlangten nun die Freilassung und Entschädigung aller gefangen gehaltenen Bürger in Savoyen, in der Provence, in Frankreich, in Flandern und in England. Die erbitterten Bürger ließen Thomas in Ketten legen. Schließlich akzeptierte Humbert de Montmelian, der Leiter der Unterhändler von Savoyen, am 14. Februar 1257 neue Bedingungen, nach denen Cavoretto doch im Besitz von Turin blieb. Am 18. Februar 1257 konnte Thomas den Kerker in Turin verlassen und wurde an Asti aufgeliefert.[56] Die Bürger von Asti verlangen jedoch zunächst die Freilassung der gefangenen Kaufleute, was der Herzog von Burgund als französischen Unterhändler zusicherte. Daraufhin wurde am 31. Mai 1257 ein neuer Vertrag vereinbart, nach dem Thomas seine beiden ältesten Söhne sowie zwanzig weitere Edle aus Savoyen als Geiseln für seine Freilassung stellen musste. Am 3. Juni übergab Thomas Villafranca, Cavour, Revello, Cavoretto, Cumiana und Gorzano und damit fast alle seine Besitzungen im Piemont als Pfand für die Freilassung der Kaufleute an Asti. Vermutlich am 25. Juni 1257 wurde er nach neunzehn Monaten Gefangenschaft freigelassen.[57]

    Verhandlungen über ein neues Bündnis gegen Asti und Tod
    Die Bürger von Asti misstrauten Thomas offenbar zu Recht. Bereits im November 1257 schloss er nach offenbar neuen Zusammenstößen einen neuen Waffenstillstand mit der Stadt. Die Freilassung der Kaufleute aus Asti erfolgte auch nur schleppend, so dass die von Thomas gestellten Geiseln weiter in Gefangenschaft blieben.[58] Tatsächlich war Thomas fest entschlossen, die an Asti und Turin verlorenen Besitzungen zurückzuerobern. Im Winter von 1257 bis 1258 war er von Savoyen nach Paris gereist, um sich dort gemäß dem mit Asti geschlossenen Vertrag für die noch gefangenen lombardischen Kaufleute einzusetzen. Königin Margarete lieh ihm 7000 Livres tournois, und der französische König drängte die Gräfin von Flandern, die noch offenen Pensionen an Thomas zu zahlen. Bereits 1252 hatte Gui de Dampierre und seine Mutter Margarete Thomas die einmalige Zahlung von 60000 Livres versprochen, die bis 1258 aber nicht erfolgte. Nun erfolgte aber offenbar die Zahlung, und in Gegenwart des französischen Königs erklärte Thomas seine Ansprüche für abgegolten. Von Paris reiste Thomas nach England, wo er Heinrich III. traf. Der König soll ihm 1000 Mark offene Pensionsansprüche gezahlt haben.[59] Die strengen Haftbedingungen in Turin und sein fortgeschrittenes Alter hatten die Gesundheit von Thomas aber geschwächt,[60] so dass er nicht reiten konnte und deshalb in einer Sänfte reisen musste. Im März 1258 fädelte er offenbar noch die Hochzeit einer Tochter des Earls of Gloucester mit Markgraf Wilhelm von Montferrat ein, um so den mächtigen Earl in die Pläne zur Eroberung Siziliens einzubinden.[61] Im April 1258 nahm Thomas an dem Parlament in Oxford teil, bei der es zu einer Revolte mehrerer Barone gegen den König kam.[59] Die Entmachtung des Königs durch die Barone bedeutete, dass die Pläne zur Eroberung Siziliens fast nicht mehr umsetzbar waren. Kurz nach dem Parlament verließ Thomas wieder England.[62] Er reiste weiter nach Deutschland, wo er König Richard von Cornwall in Aachen traf. Am 14. April 1258 entband ihn der römisch-deutsche König von der Erfüllung der enormen Auflagen, die ihm Turin auferlegt hatte. Vor Sommer 1258 kehrte Thomas nach Savoyen zurück. Von seinen Verbündeten hatte er sehr viel Geld erhalten. Dieses wollte er für einen neuen Krieg gegen Asti verwenden. Bevor er aber seinen Angriff beginnen konnte, starb er im Februar 1259.[3] Er wurde im Dom seines Sterbeortes Aosta beigesetzt, wo im späten 14. oder frühen 15. Jahrhundert ein Grabdenkmal für ihn aufgestellt wurde.[63] In der Familiengrabstätte Hautecombe befindet sich ein Kenotaph für ihn.

    Bei seinem Tod befanden sich seine ältesten Söhne Thomas und Amadeus noch in Gefangenschaft in Asti, doch sie kamen bald nach seinem Tod frei. Wahrscheinlich übernahm seine Schwägerin Cécile des Baux nach seinem Tod die Regentschaft in Savoyen für den minderjährigen Bonifaz.[64] Vor 1268 übernahm Thomas ältester, gleichnamiger Sohn die Herrschaft über die verbliebenen Besitzungen im Piemont.

    Nachwirkung
    Thomas war ein internationaler Abenteurer, der aber ehrgeizig und unermüdlich seine Ziele verfolgte. Er nutzte jede Chance, die sich ihm bot und ließ sich auch durch schwere Rückschläge nicht entmutigen.[65] Er gilt als einer der fähigsten Staatsmänner des Hauses Savoyen im 13. Jahrhundert.[66] Bereits als Graf von Flandern zeigte er, dass er keine Marionette des französischen Königs, sondern ein entschlossener Verteidiger seiner Besitzungen war. Als Herrscher der kleinen Grafschaft Piemont wurde er in die Machtkämpfe zwischen Kaiser und Papst verwickelt. Sein Kampf gegen die Stadt Asti führte zwar zu einem schweren Rückschlag, doch trotz seines fortgeschrittenen Alters reiste er unermüdlich nach Frankreich, England und Deutschland, um Geld und Unterstützung für einen neuen Krieg gegen Asti zu sammeln.

    Begraben:
    In der Familiengrabstätte Hautecombe befindet sich ein Kenotaph für ihn.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hautecombe

    Thomas heiratete Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel) am 2 Apr 1237. Johanna (Tochter von Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) und Kaiserin Marie von Champagne (Blois)) wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette. [Familienblatt] [Familientafel]

    Thomas heiratete Béatrice (Beatrix) dei Fieschi in 1251 (Sommer). Béatrice (Tochter von Theodor de Fieschi) wurde geboren in 1225; gestorben in 1283. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 105. Graf Amadeus V. von Savoyen  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1252/1253; gestorben am 16 Okt 1323 in Avignon, Frankreich.
    2. 106. Herr Ludwig I. (Louis) von der Waadt (von Savoyen)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1253; gestorben am 13 Jan 1302 in Neapel, Italien.

  10. 54.  Beatrix von SavoyenBeatrix von Savoyen Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Thomas5, 11.Humbert4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1200; gestorben in 1266 in Les Échelles.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_von_Savoyen

    Beatrix von Savoyen (* um 1200; † 1266 in Les Échelles) war eine Tochter von Thomas I. von Savoyen und Beatrix von Genf.
    Am 5. Juli 1219 heiratete Beatrix mit Raimund Berengar V. einen Grafen der Provence.

    Mehr unter dem Link oben..

    Beatrix heiratete Graf Raimund Berengar V. von der Provence am 5 Jul 1219. Raimund (Sohn von Graf Alfons II. (Berengar) von der Provence (von Aragón) und Gräfin Gersende von Forcalquier) wurde geboren in 1205 in Aix-en-Provence, Frankreich; gestorben am 19 Aug 1245 in Aix-en-Provence, Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 107. Königin Margarete von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1221 in Brignoles; gestorben am 20 Dez 1295 in Paris, France.
    2. 108. Königin Eleonore von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1223 in Aix-en-Provence ?; gestorben in 24/25.6.1291 in Amesbury.
    3. 109. Königin Sancha von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1225; gestorben am 9 Nov 1261; wurde beigesetzt am 15 Nov 1261 in Hailes Abbey, Gloucester.
    4. 110. Königin Beatrix von der Provence  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1231; gestorben in 1267.

  11. 55.  Pierre (Peter) von GenfPierre (Peter) von Genf Graphische Anzeige der Nachkommen (26.Humbert5, 12.Agnes4, 5.Amadeus3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben in 1249.

    Pierre heiratete Matilda von Briouze in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 56.  Graf Heinrich II. von Champagne (Blois)Graf Heinrich II. von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Marie5, 13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 29 Jul 1166; gestorben am 10 Sep 1197 in Akkon; wurde beigesetzt in Akkon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1181, Grafschaft Champagne; Graf der Champagne
    • Titel (genauer): ab 1192, Königreich Jerusalem; König von Jerusalem durch Heirat (Haus Blois)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Champagne) (Sep 2023)

    Heinrich war etwa 15 Jahre alt, als sein Vater starb. Seine Mutter übernahm bis 1187 die Regentschaft. Den Vorschlag seiner Mutter, eine Tochter des Grafen Balduin V. von Hennegau zu heiraten schlug er aus, um sich 1189 mit der zwei Jahre alten Ermesinde von Luxemburg zu verloben. Ein Erbgang in Luxemburg scheiterte jedoch, trotz anfänglicher Erfolge, an der Ablehnung Kaiser Friedrich I. Barbarossas und der Inkonsequenz Heinrichs. Das Verlöbnis mit Ermesinde löste er bald wieder auf.

    1190 nahm Heinrich das Kreuz, um mit seinem Onkel und König Philipp II. auf den dritten Kreuzzug zu gehen. Seine Vasallen schwor er im Mai 1190 in Sezanne auf seinen jüngeren Bruder Theobald III. als Nachfolger ein, falls er nicht aus dem heiligen Land zurückkehren sollte. Er führte eine Vorausabteilung der Kreuzritter und erreichte schon im Sommer 1190 das Heilige Land. Dort übernahm er bis zum Eintreffen der Könige von Frankreich und England den Oberbefehl bei der Belagerung von Akkon.

    Er war ein Neffe des englischen Königs Richard Löwenherz und trug während des gesamten Kreuzzugs zur Verständigung zwischen den französischen und englischen Kreuzfahrern bei.

    Nachdem der König von Jerusalem, Konrad von Montferrat am 28. April 1192 in Tyros von Assassinen ermordet worden war, wurde Heinrich von seinem Onkel Richard Löwenherz in aller Eile zur Ehe mit der Witwe des Königs, Isabella, gedrängt, womit er zum neuen König Jerusalems aus dem Recht seiner Frau wurde. Isabella war zu dem Zeitpunkt hochschwanger. Imad ad-Din al-Isfahani, ein islamischer Chronist, der die Hochzeit besuchte, schrieb deshalb:

    Heinrich von Champagne heiratete des Markgrafen Frau in der gleichen Nacht, mit der Behauptung, er habe das erste Recht auf die Frau des toten Mannes. Sie war schwanger, was ihn nicht davon abhielt, sich mit ihr zu vereinigen, etwas, was sogar noch ekelhafter war als die Verbindung des Fleisches. Ich fragte einen ihrer Höflinge, wem die Vaterschaft zugesprochen würde und er sagte: 'Es wird das Kind der Königin.' Ihr seht die Zügellosigkeit dieser verdorbenen Ungläubigen.
    Die Hochzeit fand acht Tage nach dem Mord statt, allerdings sollte Heinrich auf den Königstitel verzichten, er nannte sich lediglich „Herr von Jerusalem“. Er arrangierte sich mit Amalrich von Lusignan, dem Bruder des ehemaligen Königs Guido von Lusignan, dem er 1194 das Amt eines Konstablers von Jerusalem nahm und es an Johann von Ibelin, den Halbbruder seiner Frau, vergab. Weiterhin verdrängte er die Pisaner vom Festland und stand mit dem Klerus wegen der Investitur des Patriarchenamts von Jerusalem in Konflikt, wobei er 1194 nachgeben musste.

    Geburt:
    Ältester Sohn des Grafen Heinrich I. von Champagne und der Prinzessin Marie, einer Tochter König Ludwigs VII. von Frankreich und der Eleonore von Aquitanien.

    Titel (genauer):
    Das Jerusalemer Königtum wurde nach Heinrichs Tod von seiner Witwe und deren vierten Ehemann, Amalrich von Lusignan weitergeführt, nach deren Tod durch seine Stieftochter Maria von Montferrat.

    Gestorben:
    Heinrich starb unter mysteriösen Umständen, nachdem er aus dem Fenster eines Turms in Akkon gestürzt war.

    Begraben:
    Er wurde in der Heiligen Kreuzkirche in Akkon beigesetzt.

    Heinrich heiratete Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) am 6 Mai 1192. Isabella (Tochter von Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Königin Maria von Jerusalem (Komnenen)) wurde geboren in 1170; gestorben in 1205/1208. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 111. Alice (Alix) von Champagne (Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1196; gestorben in 1246.

  13. 57.  Graf Theobald III. von Champagne (Blois)Graf Theobald III. von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Marie5, 13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 13 Mai 1179 in Troyes; gestorben am 24 Mai 1201 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Étienne in Troyes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Typhus
    • Titel (genauer): Graf von Champagne (seit 1197)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_III._(Champagne) (Okt 2017)

    Theobald III. (franz.: Thibaut; * 13. Mai 1179 in Troyes; † 24. Mai 1201 ebenda) war seit 1197 ein Graf von Champagne aus dem Haus Blois. Er war der jüngere Sohn des Grafen Heinrich I. von Champagne und Marie, der Tochter König Ludwigs VII. von Frankreich.

    Theobald folgte seinem älteren Bruder Heinrich II. als Graf von Champagne, als dieser 1197 im Königreich Jerusalem gestorben war. Dabei wurden eventuelle Erbrechte der in Palästina geborenen Töchter Heinrichs ignoriert. Zunächst führte Theobalds Mutter für ihn die Regentschaft, die er nach ihrem Tod 1198 selber übernahm. Im April dieses Jahres leistete er seinem Onkel König Philipp II. den Lehnseid und wurde damit auch als rechtmäßiger Graf anerkannt.[1]
    Ebenfalls im gleichen Jahr rief Papst Innozenz III. zu einem vierten Kreuzzug auf, der in den Orient gegen die Muslime gerichtet werden sollte. Anfangs gab es unter dem französischen Adel wenig Begeisterung für einen weiteren Zug nach Jerusalem, aber als im November 1199 auf einem Turnier an Theobalds Hof zu Écry der Prediger Fulko von Neuilly auftrat, nahmen viele von ihnen das Kreuz und wählten Theobald zu ihrem Anführer. Ihm schlossen sich weiterhin sein Vetter, Graf Ludwig von Blois, und Graf Balduin IX. von Flandern an. Die drei Grafen beschlossen, je zwei Abgesandte (u. a. Gottfried von Villehardouin und Conon de Béthune) nach Italien zu entsenden, die dort einen geeigneten Hafen suchen sollten, der bereit war, für eine Überfahrt des Kreuzfahrerheeres in das Heilige Land zu sorgen.
    Bevor der Zug begann starb Theobald in seiner Residenz zu Troyes an Typhus. Gemäß seinem letzten Willen wurde er im Gewand eines Kreuzfahrers in der Kirche Saint-Étienne in Troyes bestattet. Die Führung des Kreuzzuges wurde an den Markgrafen Bonifatius von Montferrat übertragen, nicht ohne Zutun von Theobalds Marschall Gottfried von Villehardouin.

    Begraben:
    im Gewand eines Kreuzfahrers

    Theobald heiratete Gräfin Blanka von Navarra in 1195 in Chartres. Blanka (Tochter von König Sancho VI. von Navarra, der Weise und Sancha von Kastilien) gestorben in 1229. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 112. Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 30 Mai 1201; gestorben am 8 Jul 1253 in Pamplona.

  14. 58.  Kaiserin Marie von Champagne (Blois)Kaiserin Marie von Champagne (Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Marie5, 13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1174; gestorben am 29 Aug 1204 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Flandern; Gräfin von Flandern
    • Titel (genauer): Lateinisches Kaiserreich; Lateinische Kaiserin von Konstantinopel (Haus Blois)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_von_Champagne_(Kaiserin)

    Marie von Champagne (* um 1174; † 29. August 1204 in Akkon) war eine Gräfin von Flandern und lateinische Kaiserin von Konstantinopel aus dem Haus Blois.
    Sie war eine Tochter des Grafen Heinrich I. von Champagne und der Marie de France, einer Tochter des Königs Ludwigs VII. von Frankreich und der Eleonore von Aquitanien.
    Sie heiratete am 6. Januar 1186 den Grafen Balduin IX. von Flandern und Hennegau.

    Vierter Kreuzzug
    Ebenso wie ihr Mann nahm Maria am Vierten Kreuzzug teil. Sie reiste aber nicht im Gefolge ihres Mannes, sondern begab sich nach Marseille, wo bereits eine flämische Flotte unter Johann von Nesle vor Anker lag. Mit ihr reiste sie direkt in das Heilige Land, das sie im Frühjahr 1203 erreichte.
    Dort huldigte ihr 1204 in Akkon überraschend der Fürst Bohemund IV. von Antiochia als seiner neuen Lehnsherrin. Maria und ihre Begleiter waren noch nicht darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass ihr Ehemann nach der Eroberung Konstantinopels im Mai 1204 zum neuen Lateinischen Kaiser des Ostreiches gewählt worden war. Der Fürst von Antiochia erkannte ihn als seinen neuen Oberherrn an, weshalb er der frischgebackenen Kaiserin Maria, stellvertretend für ihren Mann, gehuldigt hatte. Diese Handlung Bohemunds hatte allerdings für das lateinische Kaiserreich keine größere Bedeutung. Es war vor allem eine Demonstration der Unabhängigkeit des Fürsten gegenüber dem Papst, der in den vorhergegangenen Jahren versuchte hatte, seinen Oberhoheitsanspruch auf Antiochia geltend zu machen.
    Maria selbst starb nach dieser Episode nach kurzer Krankheit, ohne je ihr Kaiserreich betreten zu haben.



    Quelle
    • Gottfried von Villehardouin: Histoire de la conquête de Constantinople
    Literatur
    • Steven Runciman: A History of the Crusades (Geschichte der Kreuzzüge), Band 3 (1954)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft ging aus dem alten römischen pagus Flandrensis hervor, welches seit der fränkischen Reichsteilung von Verdun 843 dem westfränkischen Reich angehörte. Wohl im Jahr 864 belieh der westfränkische König Karl der Kahle seinen Schwiegersohn Balduin I. Eisenarm mit dem pagus aus dem sich im Verlauf des Mittelalters die Grafschaft Flandern herausbildete. Über das Mittelalter hinweg gehörte die Grafschaft Frankreich an, bis sie 1525 an das Heilige Römische Reich abgetreten wurde. 1801 wurde die historische Provinz Flandern erneut Frankreich zugesprochen, 1815 dem Vereinigten Königreich der Niederlande. Seit 1830 gehört die dem Königreich Belgien an.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Flandern

    Titel (genauer):
    Das Lateinische Kaiserreich (offiziell Imperium Romaniae, deutsch Kaiserreich Romanien) ist das 1204 von Kreuzfahrern („Franken“) und Venezianern infolge des Vierten Kreuzzugs installierte Reich, das im Wesentlichen das Gebiet um Konstantinopel sowie Teile Thrakiens, Bithyniens und Nordwest-Kleinasiens umfasste. Das als Lehnsverband konstituierte Reich bestand bis 1261.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lateinisches_Kaiserreich

    Gestorben:
    Maria starb nach kurzer Krankheit, ohne je ihr Kaiserreich betreten zu haben.

    Marie heiratete Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) am 6 Jan 1186. Balduin (Sohn von Balduin V. von Hennegau und Gräfin Margarete I. von Elsass (von Flandern)) wurde geboren in Jul 1171 in Valenciennes, Frankreich; gestorben in nach 20.7.1205 in Tarnowo, Bulgarien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 113. Gräfin Johanna von Flandern (von Konstantinopel)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1200; gestorben am 5 Dez 1244 in Marquette-lez-Lille; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Marquette.
    2. 114. Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1202; gestorben in 1280; wurde beigesetzt in Abtei Flines.

  15. 59.  Gräfin Margarete von BloisGräfin Margarete von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Alix5, 13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1170; gestorben am 12 Jul 1230 in Besançon, FR; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Besançon dann Kirche Saint-Jean.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Burgund; Pfalzgräfin von Burgund durch Heirat
    • Titel (genauer): Grafschaft Dunois; Titulierte noch als Gräfin von Châteaudun. Ihr Enkel Jean I., Graf von Blois, führte bereits den Titel Graf von Dunois.
    • Titel (genauer): 1218 bis 1230, Grafschaft Blois; Gräfin von Blois (Haus Blois)

    Notizen:

    Margarete hatte mit Otto I. zwei Kinder.
    Margarete hatte mit Walter II. drei Kinder

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Blois

    Margarete von Blois (französisch Marguerite de Blois; * um 1170;[1] † 12. Juli 1230 in Besançon) war durch Heirat Pfalzgräfin von Burgund und ab 1218 Gräfin von Blois und Châteaudun.

    Leben
    Margarete kam als zweites Kind und erste Tochter des Grafen Theobald V. von Blois und seiner zweiten Frau Alix von Frankreich zur Welt. Durch Ihre Mutter, einer Tochter Ludwigs VII., war sie die Nichte des französischen Königs Philipp II.
    Sie heiratete in erster Ehe um 1183 Hugues III. d’Oisy, Kastellan von Cambrai und wurde seine dritte Frau.[2] Nach seinem Tod im August 1189 ging sie um 1190 eine zweite Ehe mit Otto von Hohenstaufen, dem vierten Sohn des Kaisers Friedrich Barbarossa, ein, der seit 1189 Pfalzgraf von Burgund war. Aus dieser Verbindung gingen zwei gemeinsame Kinder hervor:[3]
    • Johanna (* um 1191; † 1205/08), in Besançon (Kirche Saint-Etienne) begraben
    • Beatrix (* um 1193 † 7. Mai 1231), Erbin der Pfalzgrafschaft Burgund, begraben im Kloster Langheim; ∞ 21. Mai 1208 in Bamberg Otto I. von Andechs, ab 1205 Herzog von Meranien, ab 1211 als Otto II. Pfalzgraf von Burgund, ab 1228/1230 Markgrafon Istrien
    Der Tod Ottos von Hohenstaufen im Jahr 1200 ließ Margarete ein zweites Mal zur Witwe werden. Margarete übernahm 1202 die Regentschaft in der Pfalzgrafschaft, bis sie ihre jüngere Tochter – die ältere war verstorben – mit Otto von Andechs verheiratet hatte. Ihr Schwiegersohn übernahm 1211 die Regierungsgeschäfte von ihr.
    Um 1202/1203[2] heiratete Margarete noch ein drittes Mal. Der Bräutigam war diesmal Walter II. von Avesnes, Herr von Avesnes, Leuze, Condé und Guise. Mit ihm hatte sie drei weitere Kinder:[4]
    • Theobald, † jung
    • Maria von Avesnes († nach April 1241), ab 1231 Gräfin von Blois, ∞ 1225 Hugo I. von Châtillon, Graf von Saint-Pol
    • Isabelle, ∞ Johann, Seigneur von Oisy und Montreuil
    Als ihr Neffe Theobald VI., Graf von Blois, 1218 ohne männliche Erben starb, fielen ihr die Grafschaften Blois und Châteaudun zu, die sie an Maria, ihre Tochter aus dritter Ehe, weitervererbte. Margarete starb im Juli 1230 in Besançon und wurde in der dortigen Kirche Saint-Etienne bestattet. Ihr Grab wurde 1674 in die Kirche Saint-Jean verlegt.[5]



    Weblink
    • Informationen zu Margarete von Blois auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy
    Einzelnachweise
    1 Informationen zu Margarete von Blois auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy, Zugriff am 10. März 2012.
    2 Reiner Haussherr (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte – Kunst – Kultur. Band 3: Aufsätze. Württembergisches Landesmuseum, Stuttgart 1977, S. 355.
    3 Informationen zu Otto von Hohenstaufen auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy, Zugriff am 10. März 2012.
    4 Informationen zu Walter von Avesnes auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy, Zugriff am 10. März 2012.
    5 Margarete von Blois in der Datenbank von Find a Grave. Abgerufen am 3. Dezember 2015. (englisch)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Dunois war nach der Landschaft Dunois nördlich von Blois benannt. Ihr Hauptort war Châteaudun in der Beauce, nach welchem dieses Gebiet zuvor als Grafschaft Châteaudun und (für den Vertreter des Grafen) Vizegrafschaft Châteaudun genannt wurde. Sie gehörte seit dem 10. Jahrhundert zum Herrschaftsgebiet der Grafen von Blois.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Dunois

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Margarete heiratete Hugues III. d’Oisy in cir 1183. Hugues gestorben in Aug 1189. [Familienblatt] [Familientafel]

    Margarete heiratete Pfalzgraf Otto I. von Burgund (Schwaben, Staufer) in cir 1190. Otto (Sohn von Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen) und Kaiserin Beatrix von Burgund) wurde geboren in Jun/Jul 1170; gestorben am 13 Jan 1200 in Besançon, FR. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 115. Beatrix II. von Burgund (Staufern)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1193; gestorben am 7 Mai 1231; wurde beigesetzt in Kloster Langheim.

    Margarete heiratete Walter II. von Avesnes in ca 1202/1203. Walter (Sohn von Herr Jakob von Avesnes und Adela von Guise) wurde geboren in cir 1170; gestorben in 1245/1246. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 116. Gräfin Maria von Avesnes  Graphische Anzeige der Nachkommen

  16. 60.  Graf Ludwig von BloisGraf Ludwig von Blois Graphische Anzeige der Nachkommen (28.Alix5, 13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1171/1172; gestorben am 14 Apr 1205 in Adrianopel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Blois; Graf von Blois (Haus Blois)

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Ludwig heiratete Gräfin Katharina von Clermont-en-Beauvaisis in 1184. Katharina (Tochter von Graf Rudolf I. (Raoul) von Clermont-en-Beauvaisis, der Rote und Alice (Adele) Le Puiset (von Breteul)) wurde geboren in vor 1178; gestorben am 19/20 Sep 1212/1213. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 61.  König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Philipp5, 13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France; gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich (von 1223 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_VIII._(Frankreich) (Okt 2017)

    Ludwig VIII. (* 5. September 1187 in Paris; † 8. November 1226 in Montpensier), genannt der Löwe (le Lion), war von 1223 bis zu seinem Tod ein König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger.

    Herkunft und Jugend
    Ludwig war der älteste Sohn König Philipps II. aus dessen erster Ehe mit Isabella von Hennegau († 1190) und damit von Geburt an der designierte Nachfolger seines Vaters auf den französischen Thron. Der Prinz litt zeit seines Lebens an einer schwachen körperlichen Gesundheit, die ihm 1191 während einer Ruhrerkrankung beinahe zum Verhängnis wurde. Gemeinsam mit dem Plantagenet-Prinzen Arthur von der Bretagne erhielt Ludwig am Hofe seines Vaters durch Bischof Stephan von Tournai eine umfassende geistige Ausbildung. Gemäß den Bestimmungen des Vertrages von Le Goulet zwischen Philipp II. und Johann Ohneland wurde Ludwig 1200 mit der kastilischen Prinzessin Blanka verheiratet, die eine Nichte Johanns war.

    Kampf gegen Johann Ohneland
    Ludwig nahm seit dem Jahr 1204 an den Feldzügen seines Vaters gegen Johann Ohneland teil, welcher per Parlamentsurteil all seiner Territorien in Frankreich für verlustig erklärt worden war. Am 17. Mai 1209 erhielt Ludwig in Compiègne die Schwertleite. Dazu musste er seinem Vater allerdings eidlich versichern, niemals an einem Turnier teilzunehmen, da sein Leben nicht einer zusätzlichen Gefahr ausgesetzt werden sollte. Als Ausgleich auf den Verzicht an dieser grundlegend ritterlichen Betätigung erhielt Ludwig die Lehen Château-Landon, Lorris und Poissy geschenkt. 1212 führte er erstmals selbständig einen Feldzug in das Artois, wo er von seiner Mutter geerbte Ansprüche gegen den flandrischen Grafen Ferrand verteidigen musste. Als Vertreter seines Vaters besiegelte Ludwig im November 1212 in Vaucouleurs mit Friedrich von Hohenstaufen das französisch-staufische Bündnis, welches gegen Johann Ohneland und dessen Neffen Kaiser Otto IV. gerichtet war.[1] Auf einem Hoftag König Philipps II. zu Soissons am 8. April 1213 wurde der Beschluss gefasst, Prinz Ludwig auf den englischen Königsthron zu setzen, um dort den gebannten Johann Ohneland zu ersetzen. Das Vorhaben kam jedoch nicht zur Ausführung, nachdem sich Johann dem Heiligen Stuhl unterworfen hatte. Stattdessen zog Ludwig mit dem aufgestellten Invasionsheer unter Führung seines Vaters erneut gegen Flandern.
    Im Jahr 1214 griff Johann Ohneland vom Poitou aus das ihm 1204 verlorengegangene Anjou an, während gleichzeitig Kaiser Otto IV. ein Heer vom Norden aus über Flandern gegen Frankreich führte. Prinz Ludwig zog Johann mit einem Heer von Chinon aus entgegen und siegte am 2. Juli bei Roche-aux-Moines über diesen. Johann musste auf seiner überstürzten Flucht sein gesamtes schweres Belagerungsgerät zurücklassen, womit ihm jede Möglichkeit auf ein erfolgreiches Fortführen seines Feldzuges genommen wurde. Wenige Tage später siegte Ludwigs Vater in der Schlacht bei Bouvines über den Kaiser.

    Invasion in England und Kreuzzug[
    Nach diesem Sieg wurde der Plan zur Invasion Englands neu aufgegriffen. Dessen Realisierung erschien günstig, nachdem Johanns Herrschaft von den aufständischen englischen Baronen trotz der Anerkennung der Magna Carta 1215 in Frage gestellt wurde. Die Barone sandten an Prinz Ludwig eine förmliche Einladung, den englischen Thron zu besteigen. Dieser, nun weitaus selbstständiger handelnd, versuchte den Papst Innozenz III., der noch Johann unterstützte, für sich zu gewinnen, indem er den PPapst von der Gewaltherrschaft Johanns zu überzeugen versuchte und die Ansprüche seiner Frau als Enkelin Heinrichs II. von England hervorhob. Im Dezember 1215 landete Ludwigs Vorhut auf der britischen Insel und zog in London ein, am 26. Mai 12116 folgte Ludwig persönlich nach, wo er in der St Paul’s Cathedral die Huldigung der Barone wie auch von König Alexander II. von Schottland entgegennahm, ohne dabei aber gekrönt zu werden. Im weiteren Verlauf des Jahres gelang es ihm, das gesamte östliche England zu erobern, bis am 26. Oktober 1216 König Johann verstarb. Dessen treuster Anhänger William Marshal ließ unverzüglich Johanns unmündigen Sohn Heinrich III. krönen, der den Schutz Papst Honorius III. erhielt. Ludwig musste Anfang 1217 nach Frankreich zurückkehren, um neue Truppen zu werben, nachdem ihm sein Vater die Unterstützung entzogen hatte. Im Mai 1217 erlitt seine Partei bei Lincoln eine Niederlage gegen William Marshal, im folgenden August wurde seine Flotte vor Sandwich versenkt. Nach diesen Niederlagen musste Ludwig am 11. September 1217 den Frieden von Lambeth eingehen und seine Truppen von der Insel abziehen.
    Nach dem gescheiterten Unternehmen in England stellte sich Ludwig wieder in den Dienst seines Vaters. Dieser sandte Ludwig 1218 an der Spitze eines Kreuzfahrerheers in das Languedoc, das seit neun Jahren Schauplatz des Albigenserkreuzzuges war. Ludwig hatte bereits im Frühjahr 1215 kurzzeitig an diesem teilgenommen, nun sollte er nach dem Tod des Anführers des Kreuzzuges Simon de Montfort 1218 die Positionen dessen unfähigen Sohnes Amaury de Montfort und damit die Einflussnahme der ffranzösischen Krone in dieser Region retten. Doch eingedenk seines schlechten Verhältnisses zu Papst Honorius III., der auf diesen Feldzug diplomatisch drängte, brach Ludwig den Feldzug nach einem Massaker an der Bevölkerung von Marmande im Juni 1219 und einer halbherzig und ohne Erfolg geführten Belagerung von Toulouse wieder ab. In der Folge gelang es den Gegnern des Kreuzzuges unter Führung des Grafen Raimund VI. von Toulouse, bis 1224 die Kreuzfahrer aus dem Languedoc zu vertreiben.

    Herrschaft

    Herrschaftsantritt und Feldzug in das Poitou
    Bereits im März 1223 hatten Papst Honorius III., Kaiser Friedrich II. und Johann von Brienne bei einer Zusammenkunft in Ferentino einen konkreten Plan für einen groß angelegten Kreuzzug ins Heilige Land vereinbart. Dazu erhielten sowohl der frannzösische als auch der englische Hof vom Papst die Aufforderung zur Beendigung ihres Konflikts und zur Erhebung einer Kreuzzugssteuer. Für das Unternehmen werbend erschien Johann von Brienne eigens in Frankreich, wo er aber zu seiner Enttäuschung auf eine geringe Kreuzzugsbegeisterung in der Ritterschaft des Landes als auch am königlichen Hof stieß. Weder der bereits erkrankte Philipp II. noch der ihm im Juli 1223 nachfolgende Ludwig VIII. erklärten sich zu einer persönlichen Beteiligung an einer bewaffneten Pilgerfahrt in den Orient bereit. Ludwig war lediglich eine finanzielle Unterstützung abzuringen.
    Nachdem sein Vater am 14. Juli 1223 in Mantes gestorbenen war, wurde Ludwig am 6. August 1223 in der Kathedrale von Reims von Erzbischof Guillaume de Joinville zum neuen König von Frankreich gesalbt und gekrönt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kapetinger-Dynastie setzte sich einzig das Geburtsrecht durch, da diesem Herrschaftswechsel keine beratende Versammlung voraus ging. Auch war Ludwig VIII. der erste Kapetingerkönig, der nicht zu Lebzeiten seines Vaters zum König geweiht woorden war. Auf dieses Mittel zur Nachfolgesicherung waren Ludwigs Vorgänger angewiesen gewesen, seine Nachfolger konnten fortan darauf verzichten. Diese nunmehr unbestrittene Anerkennung der Dynastie war das Ergebnis der erfolgreichen Politik von Philipp II. August.
    Unmittelbar nach dem Tod Philipps II. hatte Ludwig mit Kaiser Friedrich II. den französisch-staufischen Pakt von 1212 erneuert, der besonders auf die weitere Isolierung Englands abzielte. Allerdings gelang es Ludwig nicht, den in Deutschland regierenden Kaisersohn, König Heinrich (VII.), bei einem gemeinsamen Treffen in Toul im November 1224 zu einem Beitritt in dieses Bündnis zu bewegen. Ebenso wurde das Eheangebot mit einer französischen Prinzessin seitens Heinrichs zurückgewiesen. Diese Ablehnung ging sehr wahrscheinlich auf den einflussreichen Erzbischof Engelbert I. von Köln zurück, den in dessen niederrheinischem Einflussgebiet wirtschaftliche Interessen mit England verbanden.
    Nach zwei Umritten in den der Krondomäne neu gewonnenen Gebieten nördlich der Loire, wo er sich der stabilen Autorität der Krone versichern konnte, nahm Ludwig den zu Ostern 1224 auslaufenden Frieden mit England zum Anlass für ein weiteres milittärisches Vorgehen gegen die Plantagenets. Ziel war dabei die Unterwerfung der letzten von diesen gehaltenen Gebieten in Frankreich südlich der Loire. Zunächst erlangte er die Kontrolle über das Poitou, danach unterwarf sich ihm der mit der Witwe Johanns Ohnelands verheiratete Hugo X. von Lusignan, der Ludwig für La Marche und Angoulême huldigte. Anschließend stieß Ludwig in die Saintonge vor, die er nach der Einnahme von La Rochelle am 13. August 1224 unter seine Kontrolle brachte. Der Vizegraf von Limoges unterwarf sich ihm freiwillig. Dann wandte sich Ludwig der Gascogne zu, in die er Hugo von Lusignan mit einem Heer entsandte, doch diesem gelang es nicht Bordeaux einzunehmen. Der englische Prinz Richard von Cornwall führte von dort aus im Frühjahr 1225 einen Gegenschlag, der die Gascogne wieder unter die englische Herrschaft brachte.

    Kreuzzug gegen die Albigenser
    Als Reaktion auf dieses Ausgreifen Ludwigs bildete sich gegen ihn eine Allianz des Papstes mit England, der auch Peter Mauclerc und der wankelmütige Hugo von Lusignan beitraten, weiterhin gelang es Papst Honorius III. den Grafen Raimund VII. von Toulouse in dieses Bündnis zu integrieren. Doch bevor dieses aktiv werden konnte, übernahm Ludwig die Initiative und berief im November 1225 ein Konzil in Bourges ein. Dort gelang es ihm mit der Hilfe des ihm gewogenen päpstlichen Legaten Romano Bonaventura die Politik des Papstes zu sabotieren, indem er den Grafen von Toulouse exkommunizieren und einen erneuten Kreuzzug in das Languedoc proklamieren ließ. Das Konzil übertrug die militärische Leitung des Feldzuges an Ludwig und die geistige an Bischöfe der Krondomäne, die Finanzierung sollte ganz dem Kirchenvermögen zur Last gelegt werden. Auch sollten alle eroberten Gebiete an die Krone fallen, als rechtliche Grundlage hierfür diente vor allem die zu Bourges vorgenommene Übertragung der Rechte Amaurys de Montfort an den König.
    Im Mai 1226 zog Ludwig mit seinem Heer entlang am linken Ufer der Rhone, auf Reichsterritorium, in den Süden. Das kaiserliche Avignon versperrte ihm jedoch den Weg und erst eine langwierige Belagerung konnte den Widerstand dieser Stadt am 9. September des Jahres brechen. Die Wirkung dieses Erfolges war sehr groß und alle nachfolgenden Kriegsziele wie Nîmes, Beaucaire, Narbonne, Carcassonne, Montpellier und Pamiers ergaben sich kampflos. Auf eine Belagerung des starken Toulouse verzichtete man aufgrund des von Krankheiten geschwächten Heeres. Das unterworfene Gebiet wurde einer strengen nordfranzösischen Ordnung, basierend auf den 1212 von Simon de Montfort erlassenen Statuten von Pamiers, unterstellt und vom König ernannten Seneschalle zur Verwaltung anvertraut. Das französische Königtum gewann damit einen dauerhaften Zugang zum Mittelmeer und eine Ausgangsbasis für die endgültige Unterwerfung des Südens.

    Tod
    Im Oktober zog Ludwig über Albi wieder in den Norden zurück, von wo ihm seine Frau entgegen reiste. Doch noch vor dem Zusammentreffen starb Ludwig VIII. am 8. November in Montpensier an den Folgen einer Ruhrerkrankung, die er sich bei Avignon zuzugezogen hatte. Auf dem Sterbebett ließ er die Großen seines Königreiches auf seinen noch unmündigen ältesten Sohn einschwören. Allerdings hatte er in seinem Testament, das er vor dem Antritt des Feldzuges verfasst hatte, keine Vorsorge für eine eventuelle Vormundschaft und Regentschaft für seinen Sohn getroffen, was seiner Witwe in den kommenden Jahren erhebliche Schwierigkeiten in ihrer Regierung bereitete.
    Ludwig wurde am 15. November 1226 in der Abtei von Saint-Denis neben seinem Vater bestattet.

    Bewertung
    Aufgrund seiner mit nur drei Jahren besonders kurzen Regierungszeit stand Ludwig VIII. in der geschichtlichen Erinnerung lange im Schatten seines ruhmreichen Vaters und der Heiligkeit seines Sohnes. Allgemein gilt sein Wirken als eine Weiterführhrung der Politik des Vaters, die Autorität des Königtums gegenüber dem Lehnsadel, insbesondere der Plantagenets, auszubauen und zu festigen. Ludwigs 1225 initiierter Kreuzzug gab den Anstoß zur Unterwerfung des Südens, den seine Witwe im Vertrag von Meaux-Paris 1229 vollendete. Auch seine Eroberungen gegen die Plantagenets im Poitou wurden von seinem Sohn behauptet und im Vertrag von Paris 1259 besiegelt.
    In seinem Testament hatte Ludwig die Verfügungen zur Ausstattung seiner jüngeren Söhne mit Lehen vorgenommen, die sein ältester Sohn später auch umsetzte. Ludwig gilt damit als Begründer des Brauches, jüngere Prinzen der königlichen Familie mit Apanagen auszustatten, wofür er von späteren Historikern kritisiert wurde, die darin eine stete Gefahr für die Machtposition des Königtums erkannten. Dabei beriefen sie sich besonders auf die von Ehrgeiz geprägte Politik der jüngeren Brüder Köönig Karls V. als Beispiel. Allerdings erkannten andere Historiker in der Vergabe von Apanagen auch ein effektvolles Mittel zu Verhinderung von innerdynastischen Kämpfen, wie sie die Dynastie der Plantagenets im späten 12. Jahrhundert heimgesucht hatten.

    Zeitgenössische Rezeption
    Sein Beiname ist zeitgenössisch und wurde besonders in der Poesie seiner Zeit häufig für seine Charakterisierung angewandt. „Dieser Ludwig war mutig, kühn und kampfeslustig, er besaß das Herz eines Löwen. Aber so wie er lebte, fehlte es ihm nicht an Leid und Mühe.“: so beschrieb ihn der anonyme Minnesänger aus Reims. Eine Vita urteilte über ihn: „König Ludwig war während seines Lebens wild wie ein Löwe gegenüber den Bösen, doch bewundernswert friedlich den Guten gegenüber,…“.[2] Von dem normannischen Dichter Nicolas de Bray (Faits et gestes de Louis VIII) wurde Ludwig VIII. zwei Jahre nach seinem Tod auch als „magnus Alexander“ besungen.[3]

    Die karolingische Erneuerung
    Ludwig VIII. der Löwe nimmt in der ideologischen Verherrlichung der kapetingischen Dynastie eine besondere Rolle ein, die auf einer legendenhaften Prophezeiung des heiligen Walarich zurückgeht. Der soll dem Gründer der Dynastie Hugo Capet einst vorausgesagt haben, dass sein Haus für sieben Generationen herrschen werde, worauf im Anschluss der Stamm Karls des Großen auf den Thron der Franken zurückkehren werde (Reditus regni Francorum ad stirpem Karoli Magni). Philipp II. August war der siebte Kapetingerkönig und bereits er hatte eine Aszendenz zu den Karolingern über seine Mutter Adela von Champagne beansprucht[4]. Im Taufnamen seines unehelichen Sohnes Karlotus, aber auch in der von ihm begründeten Institution der zwölf Pairs, schlug sich dies nieder.
    Aber erst in der Genealogie Ludwigs VIII. wurde der Prophezeiung ein erfolgreicher Beweis durch den Abt der Benediktinerabtei von Marchiennes erbracht[5]. Der sah diese Voraussage in dem Umstand bestätigt, dass Ludwig der Sohn der Isabella von Hennegau war, deren Familie angeblich in direkter Linie von dem großen Kaiser abstammte. Der Abt hatte die Herrschaft Hugo Capets und seiner Nachkommen als Usurpation hervorgehoben, sie aber durch göttliches Eingreifen erklärt und durch die Rückkehr der legitimen Dynastie durch Ludwig VIII. als vollständig neutralisiert betrachtet. Der den Kapetingern anhaftende Makel, nur durch einen Bruch des Geblütsrechts auf den Thron der Franken gelangt zu sein, sollte damit eine Rechtfertigung ihrer Legitimität gegeben werden, die seit den Tagen Ludwigs VIII. und seines Vaters nie wieder angezweifelt wurde. Auch bei Ludwig schlug sich die neue karolingische Identität der Dynastie in ihrem Namenskode nieder, indem sein jüngster postum geborener Sohn den Namen Karls des Großen erhielt, den auch spätere Generationen der Kapetinger benutzten.
    Bereits der Kanoniker Aegidius von Paris (um 1160 bis um 1214) hatte dem jungen Kronprinzen Ludwig VIII. den Herrscherspiegel Karolinus gewidmet, in dem er die Taten Karls des Großen während dessen Spanienfeldzug beschrieb.[6] Dem Prinzen sollte diese Darstellung als Erinnerung an die einstige Vormachtstellung der Franken in Europa dienen und dazu ermuntern, diese nach dem Vorbilde Karls zu erneuern.

    Beim Tod Ludwigs VIII. lebten sechs seiner Söhne und eine Tochter. Der jüngste Sohn Karl ist vielleicht postum geboren, wobei bei diesem auch eine Identitätsgleichheit mit Stephan vermutet wird. Ludwig VIII. hatte im Juni 1225 vor Beginn seines Kreuzzuges ein Testament niedergelegt, in dem er die Erbverfügungen für fünf seiner ihm überlebenden Söhne bestimmte.[8] Der sechste Sohn Stephan ist wohl erst nach der Aufsetzung des Testaments geboren. Demnach sollte der erste Sohn (Ludwig IX.) im Königtum nachfolgen, der zweite (Robert) sollte für die Grafschaft Artois, der dritte (wohl Johann) für die Grafschaften Anjou und Maine, der vierte (Alfons) für die Grafschaft Poitiers und der fünfte (Philipp-Dagobert) schließlich für eine geistliche Laufbahn bestimmt werden.[9] Johann und Philipp-Dagobert starben beide 1232 noch vor der Umsetzung des Testaments und der vermutlich postum geborene Karl rückte in die Erbverfügung Johanns auf.

    Ludwig heiratete Königin Blanka von Kastilien am 23 Mai 1200 in Port-Mort. Blanka (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)) wurde geboren in vor dem 4 Mär 1188 in Palencia; gestorben am 27 Nov 1252 in Paris, France; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Maubuisson. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 117. König Ludwig IX. von Frankreich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Apr 1214 in Poissy, FR; gestorben am 25 Aug 1270 in Karthago.
    2. 118. Robert I. von Artois (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 17 Sep 1216; gestorben am 8 Feb 1250 in Al-Mansura.
    3. 119. Prinz Alfons von Frankreich (von Poitou)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 11 Nov 1220 in Poissy; gestorben am 21 Aug 1271 in Corneto, Siena.
    4. 120. König Karl I. von Anjou (von Frankreich)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in Mrz 1227; gestorben am 7 Jan 1285 in Foggia, Apulien, Italien.

  18. 62.  Prinz Philipp Hurepel von Frankreich (Kapetinger)Prinz Philipp Hurepel von Frankreich (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (30.Philipp5, 13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1200; gestorben in Jan 1234.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Hurepel

    Philipp Hurepel (franz: Philippe Hurepel; * ca. 1200; † Januar 1234) war ein Prinz der französischen Königsdynastie der Kapetinger als jüngerer Sohn des Königs Philipp II. August aus dessen dritter bigamistischer Ehe mit Agnes von Meranien. Sein Beiname bedeutet so viel wie „Borstenhaut“ oder „der Borstige“, wohl wegen einer borstigen Kopfbehaarung.[1]

    Leben
    Philipp war das zweite Kind seiner Eltern und vermutlich um das Jahr 1199/1200 geboren; seine Mutter starb am 29. Juli 1201 bei der Niederkunft eines dritten Kindes. Die im Jahr 1196 geschlossene Ehe der Eltern war nach kanonischem Recht ungültig, da König Philipp II. zu diesem Zeitpunkt bereits in einer rechtsgültigen Ehe mit Ingeborg von Dänemark lebte. Folglich waren Philipp und seine ältere Vollschwester Maria von illegitimer Geburt. Nachdem aber ihr Vater nach dem Tod der Agnes die Ehe mit Ingeborg formell wieder aufgenommen hatte, wurde ihr rechtlicher Status kraft einer päpstlichen Bulle vom 2. November 1201 voll legitimiert.[2]
    Bereits im August 1201 war der erst etwa einjährige Philipp in Compiègne von seinem Vater mit der nur unwesentlich älteren Mathilde († 1259) verlobt wurden, der Erbtochter Graf Rainalds I. von Dammartin und Boulogne, was übrigens seine älteste urkundliche Erwähnung darstellt.[3] Das Verlöbnis ist im Mai 1210 in Saint-Germain-en-Laye erneuert wurden[4] und hat auch die folgende Felonie des Rainald von Dammartin am König überdauert, die in seiner Gefangennahme in der Schlacht von Bouvinenes am 27. Juli 1214 gipfelte. Wann die Ehe rechtsgültig formalisiert worden war, ist unklar, aber bis spätestens zum Jahr 1218, als Mathilde in einer königlichen Urkunde erstmals mit der Titulatur „Gräfin von Dammartin“ genannt wird, dürfte diees geschehen sein.[5] Philipp selbst ist bis spätestens 1220 von seinem Vater mit den Grafschaften Clermont und zu Teilen der Grafschaften Mortain und Aumale als eigene Apanagen beliehen wurden. Am 17. Mai 1222 ist er vom Grafen der Champagne zuum Ritter geschlagen und kurz darauf im September desselben Jahres im Testament seines Vaters mit einem Gelderbe bedacht wurden.[6] Nach dem Tod des Vaters wird er im August 1223 in einer Urkunde seiner Stiefmutter Ingeborg erstmals mit dem Titel „Graf von Boulogne“ genannt, den er zwar nur aus dem Erbrecht seiner Frau (iure uxoris) hielt, aber in allen seinen Urkunden fortan bevorzugt verwendet hat.[7] Von seinem Halbbruder Ludwig VIII. ist er im Februar 1224 in Melun in seinen eigenen wie auch in den Besitzungen seiner Frau bestätigt wurden.[8]
    Seinem Halbbruder ist Philipp ein getreuer Gefolgsmann geblieben. 1224 hat er ihn auf den Feldzug in das Poitou gegen die Plantagenêts und 1226 auf den Albigenserkreuzzug begleitet.[9] Im November 1226 war er am Sterbebett des Bruders in Montpensier.[10] Als ältester lebende Kapetinger hatte Philipp nun Ansprüche auf die Regentschaft für seinen unmündigen Neffen König Ludwig IX. stellen können, hat sich zunächst aber nicht deren Übernahme durch seine Schwägerin Blanka von Kastilien entgegen gestellt, wohl auch weil diese an der weiteren Gefangenschaft seines Schwiegervaters festhielt. Doch nur kurz nach dessen Tod 1227 hat sich Philipp im Herbst desselben Jahres doch dem Aufstand der Barone um seinen Vetter Peter Mauclerc angeschlossen.[11] Als er jedoch schnell seine Unterlegenheit gegenüber den mit der Regentin verbündeten Grafen Theobald von Champagne und Ferdinand von Flandern erkannte, unterwarf er sich der Regentin und wurde dafür begnadigt. In der Politik spielte er fortan keine weitere Rolle mehr.
    Philipps letzte ausgestellte Urkunde datiert auf dem Mai 1233 und gegen Ende jenes Jahres hat er sein Testament verfasst.[12] Die meisten Chronisten verorten seinen Tod ebenfalls in dieses Jahr, da aber unter anderem das Nekrolog der Abtei von VVauluisant den 19. Januar als seinen Todestag verzeichnet, wird er in das Jahr 1234 zu legen sein.[13] Auch Alberich von Trois-Fontaines nennt dieses Todesjahr und vermerkte die Bestattung Philipps in der Abtei Saint-Denis.[14] Das Philipp am 13. Juli 1234 in Nijmegen in Folge eines Unfalls in einem Tjost mit Graf Florens IV. von Holland gestorben sei entbehrt jeder historiographischen Grundlage; keine erzählende Chronik und keine Urkunde bringen ihn mit diesem Turnier in Verbindung bzw. lassen schlussfolgern, dass er über den Januar 1234 hinaus noch am Leben gewesen wäre.

    (Okt 2017)

    Philipp heiratete Gräfin Mathilde von Dammartin (Haus Mello) in cir 1218. Mathilde (Tochter von Graf Rainald I. von Dammartin (Haus Mello) und Gräfin Ida von Elsass) gestorben in 1259. [Familienblatt] [Familientafel]


  19. 63.  Gräfin Marie von Ponthieu (von Montgommery)Gräfin Marie von Ponthieu (von Montgommery) Graphische Anzeige der Nachkommen (31.Alix5, 13.Ludwig4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren am 17 Apr 1199; gestorben am 21 Sep 1250 in Abbeville, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Ponthieu; Gräfin von Ponthieu (Haus Montgommery)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_de_Ponthieu

    Marie de Ponthieu (* vor 17. April 1199; † 21. September 1250 in Abbeville) ist unter dem Namen „Ponthieu“, der gleichnamigen Grafschaft im Besitz ihrer Familie bekannt, während ihr eigentlicher Familienname de Montgommery lautete. Als Letzte ihrer Linie und einziges Kind ihres Vaters war sie als dessen Erbin von 1221 bis 1250 in eigenem Recht Gräfin von Ponthieu und Gräfin von Montreuil-sur-Mer. Durch ihre Mutter Alix von Frankreich, Gräfin von Vexin (* 1160, † 1221) war Marie eine Enkelin von Ludwig VII. König von Frankreich. Maries Leben – über das nur wenige Daten bekannt sind – wurde durch ihre Familienbeziehungen, durch die Spannungen zwischen Frankreich und England, durch die Kreuzzüge als „Familienangelegenheit“ und nicht zuletzt durch die schwankende Königstreue ihres ersten Ehemannes Simon von Dammartin geprägt. Sie ist zugleich eine europäische Stammmutter, da sie u. a. zu den Vorfahren der späteren Könige von England aus dem Haus Plantagenet zählt.

    Herkunft
    Marie de Ponthieu stammte aus dem normannischen Haus Montgommery, das sich nach ihrem Besitz Montgommery (Heute Saint-Germain-de-Montgommery) im Département Calvados in der Normandie nannte. Bedeutend war Roger II. de Montgommery († 27. Juli 1094), der Wilhelm I. den Eroberer 1066 bei dessen Militärexpedition nach England begleitete und daraufhin 1074 zum Earl of Shrewsbury und zum Earl of Arundel (in Sussex) erhoben wurde. Durch seine Ehe mit Mabile de Bellême wurde Roger II. zusätzlich Graf von Alençon und von Ponthieu, sowie Herr von Bellême. Durch den weitgestreuten Besitz bestand eine dreifache Lehensabhängigkeit: vom Herzog der Normandie- damals der König von England- vom Grafen von Maine und vom König von Frankreich, weshalb die Spannungen zwischen diesen Lehensherren die Loyalität der Grafen von Ponthieu regelmäßig auf die Probe stellten.

    Maries Großvater war Johann I. von Montgommery Graf von Ponthieu und Montreuil, der am Dritten Kreuzzug teilnahm und 1191 bei der Belagerung von Akkon fiel. Er war in dritter Ehe mit Beatrix von Saint-Pol, einer Tochter von Anselm „Candavene“ Graf von Saint-Pol verheiratet.

    Ihr Vater war Wilhelm V. von Ponthieu, genannt Talvas (* nach 1178, † 6. Oktober 1221), der von 1191 bis 1221 Graf von Ponthieu und Montreuil war und laut Ehevertrag vom 20. August 1195 in Yvelines Alix von Frankreich, Gräfin von Vexin (* 1160, † 1221) heiratete. Diese war eine Tochter von Ludwig VII. König von Frankreich (1137–1180) und dessen zweiter Gemahlin Konstanze Infantin von Kastilien, die 1160 bei der Geburt ihrer Tochter Alix verstarb.[1] Die Chronik des Alberic de Trois-Fontaines nennt Margarete und Alix als Kinder von König Ludwig VII. und seiner zweiten Gemahlin und hält fest, dass Alix den Grafen Wilhelm von Ponthieu heiratete.[2][3] Nach anderen Darstellungen wurde Alix von Frankreich erst um 1170 als Tochter der dritte Ehefrau von König Ludwig VII., Alix von Blois-Champagne (* 1140, † 1206), geboren.[4][5]

    Leben
    Jugend
    Marie de Ponthieu wurde vor dem 17. April 1199 als Tochter ihres Vaters Wilhelm II. „Talvas“ geboren, der als Graf von Ponthieu und Montreuil zu den bedeutendsten Lehensträgern der französischen Krone zählte. Durch ihre Mutter, die Prinzessin Alix von Frankreich, zählte Marie de Ponthieu zur engsten Verwandtschaft der französischen Königsfamilie. Zur Enttäuschung ihrer Eltern blieb Marie das einzige überlebende Kind und wurde daher zur letzten Vertreterin ihrer Familie und zur Erbin der ausgedehnten Besitzungen ihrer Eltern.

    Marie tritt mehrfach in Urkunden auf, die von ihrem Vater ausgestellt wurden, in denen jeweils ihre Zustimmung zu verschiedenen Rechtsgeschäften festgehalten wird. So etwa 1205 bei einer Schenkung an die Kirche von Saint Giosse, oder in den Jahren 1207 und 1208 in der einem Vasallen ihres Vaters Rechte übertragen wurden. Im September desselben Jahres bestätigt ihr (künftiger) Schwager Rainald I. von Dammartin in einer Urkunde den Ehevertrag zwischen Marie und seinem Bruder Simon von Dammartin.[6] Während diese urkundlichen Erwähnungen keinerlei Auskunft über die Maries Lebensumstände geben, lassen sich diese aus den familiären Zusammenhängen und aus der Zeitgeschichte erschließen.

    Französische Heiratspolitik
    Heiratspläne für Maries Mutter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Für Marie de Ponthieu war in ihrer Jugend zweifellos das Schicksal ihrer Mutter Alix von Frankreich († 1221) prägend, die naturgemäß Teil der dynastischen Heiratspolitik ihres Vaters, König Ludwig VII. von Frankreich war. Es galt, das Haus Plantagenet, deren Repräsentanten Könige von England zugleich aber auch die bedeutendsten Lehensträger und damit Rivalen und Partner auch bezüglich des Kreuzzuges waren, an Frankreich zu binden. Maries Großvater hatte daher bereits 1161 seine Tochter Margarethe von Frankreich, die ältere Schwester von Maries Mutter Alix, mit dem englischen Thronfolger Heinrich dem Jungen Plantagenet (* 1155, † 1183) verheiratet, der bereits zu Lebzeiten seines Vaters 1170 als der „junge König“ gekrönt wurde und diesen Titel bis zu seinem Tod im Jahre 1183 trug, wodurch auch Maries Tante Margarete den Titel der jungen Königin von England trug.

    Um die dynastische Bindung doppelt zu sichern, wurde Maries Mutter, Alix von Frankreich, 1169 im Frieden von Montmirail mit Heinrichs jüngerem Bruder, dem zwölfjährigen Richard Löwenherz, nunmehr Herzog von Aquitanien, verlobt.[7] Jedoch gab es dreizehn Jahre später immer noch keine Ehe, wobei 1183 vertraglich die Grafschaft Vexin als Mitgift vorgesehen, jedoch offen gelassen wurde, welchen der Söhne von König Heinrich II. Alix heiraten würde.[8] Sie reiste daher um 1185 erwartungsvoll ihrer Hochzeit in England entgegen, wo sich jedoch Richard weigerte, sie zu heiraten. Um eine drohende Krise der bilateralen Beziehungen zu vermeiden, wurde 1189 im Vertrag vom Colomiers diese Verlobung durch König Heinrich II. von England und König Philipp II. August von Frankreich neuerlich bestätigt.

    Dies blieb jedoch ohne Wirkung, da König Heinrich II. noch im selben Jahr verstarb und Richard I. Löwenherz, nunmehr als König von England, auf der Ablehnung der Ehe bestand, wobei er sich auf das kanonische Ehehindernis der „affinitas“ stützte,[9] da sein eigener Vater König Heinrich II. seiner Braut Alix zu nahe getreten wäre. Im März 1191 kam es in Messina zur offiziellen Auflösung der Verlobung durch König Richard.[10]

    König Philipp August ließ sich dadurch nicht von seiner Strategie abbringen und bot Alix nunmehr dem jüngeren Bruder Richards, Johann Ohneland als Braut an, obwohl dieser bereits verheiratet war.[11] Da auch dieser Versuch scheiterte, musste Marias Mutter Alix die vorgesehene Rolle als Königin von England gegen die einer zurückgewiesenen Braut mit nicht ganz makellosem Ruf tauschen. Zugleich blieb sie während des Dritten Kreuzzuges unter englischer Kontrolle und wurde im Turm von Rouen festgehalten.[12] Erst nachdem König Richard 1195 nach dem Kreuzzug, der Gefangennahme bei Wien und der Haft in der Burg Trifels nach England zurückgekehrt war, konnte Alix nach Frankreich heimkehren, wo sie umgehend von ihrem Halbbruder König Philipp II. August am 20. August 1195 mit Marias Vater, dem Grafen Wilhelm IV. von Ponthieu, verheiratet wurde. Ihre ursprüngliche Mitgift – die Grafschaft Eu und die Stadt Arques in der Normandie, hatte König Richard inzwischen unter seine Kontrolle gebracht.[13]

    Heiratspolitik mit Marie de Ponthieu
    Marie war als Nichte des Königs und künftige Erbin der Grafschaften Ponthieu und Montreuil naturgemäß Gegenstand der königlichen Heiratspolitik. Hier ging es nicht um eine außenpolitische Allianz auf höchster Ebene, sondern darum, eine in ihrer Loyalität schwankende mächtige Adelsfamilie dauerhaft an die Krone Frankreichs zu binden. Marie wurde daher von ihrem Onkel König Philipp II. August von Frankreich im September 1208 mit Simon von Dammartin Graf von Aumale, (* 1180, † 21. September 1239) verheiratet.[14] Diese Verbindung erschien dringend geboten, da Simon mit seinem Vater Aubry II. von Dammartin und seinem älteren Bruder Rainald I. von Dammartin einige Jahre zuvor von Frankreich abgefallen war, um sich dem englischen König Richard Löwenherz anzuschließen, was zur Einziehung ihrer französischen Lehen führte. Erst nach dem Tod von König Richard im Jahre 1199 im Streit mit dessen Nachfolger König Johann Ohneland und dem Tod ihres Vaters Aubry iII. im Jahre 1200 wechselten die Brüder von Dammartin wieder die Seite und kehrten nach Frankreich zurück, um sich König Philipp August reumütig zu unterwerfen. In Frankreich zeichneten sich die Brüder nunmehr im Kampf gegen England aus, wodurch Rainald I. von Dammartin – Maries späterer Schwager – 1204 die Grafschaft Aumale zurückerhielt, die er jedoch 1206 mit seinem Bruder Simon gegen die Grafschaft Mortain vertauschte.

    Simon von Dammartin
    Abfall von Frankreich
    Die Erwartung von König Philipp II. August und wohl auch von Marie de Ponthieu, dass diese Großzügigkeit und die Ehe mit einer Nichte des Königs die Loyalität des Hauses Dammartin für die französische Krone sichern würde, erfüllte sich jedoch nicht. Ein wesentlicher Grund dafür war der Versuch von König Philipp August, die Macht des Adels einzuschränken, was Maries Ehemann, Simon von Dammartin und seinen älteren Bruder Rainald I. dazu veranlasste, 1211 neuerlich die Seiten zu wechseln, und sich dem Feind: König Johann Ohneland von England anzuschließen. Für Marie war der Verrat ihres Ehemannes nicht nur persönlich ein Rückschlag, sondern auch deswegen, da ihr Vater Wilhelm IV. Graf von Ponthieu dem König treu ergeben war, wodurch Marie zwischen den beiden Konfliktparteien stand.

    Die Spannungen mit England führten schließlich zur Schlacht bei Bouvines, wo am 27. Juli 1214 ihr Vater an der Seite von König Philipp August gegen ein kombiniertes Heer aus Engländern und Deutschen unter der Führung von Kaiser Otto IV. kämpfte, in dem Maries Ehemann Simon von Dammartin und ihr Schwager Rainald I. von Dammartin Kommandofunktionen ausübten. Dieser neuerliche Abfall des Hauses Dammartin von Frankreich erwies sich jedoch als Fehler, da Philipp August die Schlacht gewann, Maries Schwager Rainald von Dammartin gefangen nahm und diesen im Gefängnis sterben ließ. Maries Ehemann Simon von Dammartin konnte fliehen, musste jedoch nach England ins Exil gehen. König Philipp II. konfisziert die Besitzungen der beiden Rebellen und übertrug sie an seinen jüngsten Sohn Philipp Hurepel († 1234), den er – zur Absicherung des Besitzes – 1216 mit der Erbtochter Rainalds, Mathilde von Dammartin Gräfin von Boulogne und Dammartin († 1259), verheiratete.

    Marie verlor damit ihren Schwager, blieb ohne Ehemann in Frankreich zurück und wurde wohl selbst verdächtigt, auf der Seite der Abtrünnigen zu stehen.

    Kampf um die Grafschaft Ponthieu
    Als Maries Vater Wilhelm von Ponthieu 1221 verstarb, schien die Erbfolge in den Besitzungen ihres Vaters – insbesondere den Grafschaften Ponthieu und Montreuil – gesichert, da Marie die Alleinerbin war. König Philipp August hatte jedoch die Treulosigkeit der Familie Dammartin nicht vergessen und dehnte daher die Enteignung nunmehr auch auf seine Nichte Marie aus, indem er ihr Erbe konfiszierte.

    Das Ableben von König Philipp August im Jahre 1223 war für den exilierten Ehemann von Marie das Signal, um zu versuchen, sich nunmehr mit Gewalt in den Besitz der Grafschaft Ponthieu zu setzen. Er landete mit einer Flotte aus England und besetzte Abbeville, die Hauptstadt der Grafschaft. Sein Vorhaben scheiterte jedoch, da die Stadt der vom neuen König Ludwig VIII. „dem Löwen“ – einem Neffen von Marie – entsandten Armee die Tore öffnete, wodurch die geplante Eroberung der Grafschaft Ponthieu zusammenbrach und Simon sich neuerlich nur durch die Flucht in sein englisches Exil retten konnte. Für Marie bedeutete dies einen jahrelangen Verzicht sowohl auf ihren Ehemann wie auch auf die von ihrem Vater ererbte Grafschaft Ponthieu.

    Marie Gräfin von Ponthieu
    Marie de Ponthieu seit 1221 nominell Gräfin von Ponthieu, erlangte schließlich von ihrem Neffen König Ludwig VIII. doch die Rückgabe der Grafschaft Ponthieu, musste jedoch dafür wesentliche Zugeständnisse machen: So musste sie auf ihre Ansprüche auf die Grafschaft Alençon verzichten, musste dem König Doullens und Saint-Riquier abtreten, durfte die zerstörten Burgen in ihrem Herrschaftsbereich nicht mehr aufbauen und ihre Töchter nicht ohne Zustimmung des Königs verheiraten. Ihr Ehemann blieb hingegen weiter im Exil und in Ungnade.

    Eine Annäherung an den König erfolgte erst 1230, als Simon von Dammartin sich schließlich neuerlich König Philipp August unterwarf und den Bedingungen zustimmte, die die Grundlage des seinerzeitigen Übereinkommens zwischen seiner Frau Maria von Ponthieu und König waren. Damit kam es für Maria nach langen Jahren zu einer Normalisierung ihres Lebens, regierte ihre durch die territorialen Verluste verringerten Territorien und insbesondere die Grafschaft Ponthieu gemeinsam mit ihrem Gemahl. Diesem wurde schließlich die Grafschaft Aumale, die er von 1206 bis 1214 besessen hatte, 1234 wieder verliehen, womit die vollständige Aussöhnung mit dem König von Frankreich besiegelt war.

    Ein wesentlicher Einschnitt im Leben Marias war der Tod ihres Ehemannes Simon de Dammartin am 21. September 1239, der in der Abtei von Valloires begraben wurde.

    Marie von Ponthieu und die Kreuzzüge
    Neben der Rivalität zwischen Frankreich und England, und der schwankenden Loyalität ihres Ehemannes, die tief in ihr Leben eingriffen, war Marie wie die meisten ihrer Zeitgenossen von der dominierenden Idee ihres Zeitalters – der Bewegung der Kreuzzüge- geprägt, und dies in besonderem Maß, da ihre nächsten Verwandten und Schwäger als Anführer der Kreuzzüge und Herrscher der Kreuzfahrerstaaten vielfach eine dominierende Rolle spielten.

    Kreuzzüge als Teil der Familiengeschichte
    Legenden und Fakten über die heroischen Siege und Niederlagen westlicher Kreuzfahrer zählten wohl seit den Kindertagen von Marie zu den verbreiteten literarischen und familiären Überlieferungen.

    Maries mütterlicher Großvater König Ludwig VII. von Frankreich, begleitet von Maries Stiefgroßmutter Eleonore von Aquitanien – der „Königin der Troubadure“ – unternahm in den Jahren 1147 bis 1149, gemeinsam mit dem Römisch-deutschen König Konrad III. von Hohenstaufen, den Zweiten Kreuzzug. Dabei scheiterte nicht nur die Eroberung von Damaskus, sondern auch die Ehe von König Ludwig VII. mit Eleonore von Aquitanien. Ein Umstand, dem Maria ihr Leben verdankt, denn nur so kam es zur zweiten Ehe Ludwigs mit Marias Großmutter Konstanze von Kastilien.[15]

    Maries Onkel Philipp August König von Frankreich brach 1190, nach der 1187 erfolgten Eroberung von Jerusalem durch Sultan Saladin gemeinsam mit Richard Löwenherz König von England zum Dritten Kreuzzug auf, durch den zwar nicht Jerusalem aber am 12. Juli 1191 die stark befestigte Stadt Akkon erobert werden konnte[16] Für Maria ein Trauertag, da ihr eigener Großvater Jean I. de Montgommery Graf von Ponthieu, bei der Belagerung von Akkon fiel.

    Mit dem Königreich Jerusalem stand Marie durch ihren Cousin Heinrich II. Graf von Champagne (1181–1197), dem Sohn Ihrer Tante Marie von Frankreich († 1198) in Beziehung, der gleichfalls an diesem Kreuzzug teilnahm, durch seine Ehe mit Isabella I. von Anjou, zum König von Jerusalem aufstieg und dort von 1192 bis 1197 regierte. Dies, da Isabella eine Tochter von Amalrich I. von Anjou, König von Jerusalem (1162–1174) und Enkelin von Fulko von Anjou, König von Jerusalem (1131–1143) war. Die Mutter Isabellas war Maria Komnena, eine Großnichte des byzantinischen Kaisers Manuel I., wodurch Marie de Ponthieu auch mit dem byzantinischen Kaiserhaus verschwägert war.[17]

    Auch zu den Herrschern des Byzantinischen Reiches hatte Marie verwandtschaftliche Beziehungen, denn ihre Tante Agnes von Frankreich (* 1171, † nach 1240) war von 1180 bis 1185 Kaiserin von Byzanz, da sie in erster Ehe 1180 mit Alexios II. Komnenos Kaiser von Byzanz 1180–1183 und in zweiter 1183 mit Andronikos I. Komnenos, dem Mörder und Nachfolger ihres Mannes, verheiratet war, der von 1183 bis 1185 regierte.[18] Sie heiratete 1204 in dritter Ehe den byzantinischen General Theodor Branas.

    Maries Tante Margarethe von Frankreich, seit 1188 von Heinrich „dem jungen“ König von England verwitwet, heiratete 1186 Béla III. von Ungarn König von Ungarn (1172–1196).[19] Béla lebte in seiner Jugend in Konstantinopel, wo er mit Maria Komnena (* 1152, † 1183), der Tochter des Kaisers Manuel I. von Byzanz, verlobt wurde, den Namen Alexios annahm und 1165 offiziell zum byzantinischen Thronfolger ernannt wurde. Da Kaiser Manuel I. später einen Sohn hatte, wurde Béla 1169 dieser Titel wieder aberkannt und seine Verlobung aufgelöst.

    Kreuzzüge im Osten
    Die Kreuzzüge waren jedoch für Marie nicht nur familiäre heroische Legenden der Vergangenheit, sondern gelebte Aktualität.

    In ihrer Kindheit kam es 1204 zum Vierten Kreuzzug, mit dem Marie durch ihre Cousine (Enkelin von König Ludwig VII.) Marie von Champagne (* 1174, † 1206) verbunden war. Diese war mit Balduin I. Graf von Hennegau und Flandern verheiratet, der an diesem Kreuzzug teilnahm, zum ersten Kaiser des Lateinischen Kaiserreiches von Konstantinopel gewählt wurde und von 1204 bis 1206 regierte. Auf ihn folgte dessen Bruder Heinrich von 1206 bis 1216 als zweiter lateinischer Kaiser.

    Auch zum Königreich Jerusalem hatte Marie direkte familiäre Beziehungen, da ihre Nichte, Alice von Champagne, eine Tochter von Graf Heinrich II. von Champagne, 1208 Hugo I. von Lusignan, heiratete, der von 1205 bis 1218 als König von Zypern regierte und der einzige Sohn von Amalrich II. von Lusignan König von Zypern und von 1197 bis 1205 König von Jerusalem war.

    Der einzige Sohn von Alice, Heinrich I. „der Dicke“ von Lusignan, war von 1218 bis 1254 König von Zypern und ab 1246 Regent des Königreiches Jerusalem.

    Kreuzzüge im Westen
    Über ihre Verwandtschaft war Marie auch in die Kreuzzüge im Westen Europas eingebunden. So nahm ihr Vater, Wilhelm IV. Talvas Graf von Ponthieu 1209/10 am Albigenserkreuzzug teil. Maries Neffe Ludwig VIII. König von Frankreich (1223–1226) unternahm 1226 einen Kreuzzug gegen die Albigenser. Er war verheiratet mit Blanka von Kastilien († 1252), einer Tochter von Alfons VIII. König von Kastilien, der 1212 einen Kreuzzug gegen die Almohaden unternahm und diese in der Schlacht bei Las Navas de Tolosa besiegte.

    Ehefrau von Mathieu de Montmorency
    Die Kreuzzüge sollten jedoch noch tiefer in das Leben von Marie de Ponthieu eingreifen. Sie war in zweiter Ehe seit 1241 Mathieu de Montmorency, Seigneur d’Attichy verheiratet, der durch diese Verbindung zum Grafen von Ponthieu und Montreuil wurde.

    Wenige Jahre später wurde Marie von Ponthieu in die Vorbereitung des Sechsten Kreuzzuges eingebunden, den ihr Großneffe Ludwig IX. „der Heilige“ König von Frankreich von 1226 bis 1270, in den Jahren 1249/1250 unternahm, da ihr Ehemann Mathieu de Montmorency entschlossen war, daran teilzunehmen. Es war dies ein auch finanziell sehr aufwändiges Unternehmen, da der Graf mit einer Truppe von Rittern sowie dem erforderlichen Personal und Dienerschaft für eine mehrmonatige Expedition ausgerüstet werden musste, weshalb Marie als Inhaberin der Grafschaft zweifellos in die Vorbereitungen einbezogen war. Anlass des Kreuzzuges war die Einnahme von Jerusalem durch türkische Söldner[20] des Ayyubidischen Sultans As-Salih Ayyub von Ägypten († 1249) im Jahre 1244, weshalb König Ludwig IX. Ägypten als Ziel bestimmte.

    Die Kerntruppe um den König, zu der auch Maries Ehemann Mathieu de Montmorency zählte, brach am 12. August 1248 von Paris auf, schiffte sich am 25. August in Aigues-Mortes ein, überwinterte in Zypern und langte am 4. Juni 1249 im Nildelta vor der Stadt Damiette an. Nach der unerwartet raschen Einnahme der Stadt am 6. Juni 1249 kam es ab Februar 1250 zur Belagerung der Stadt al-Mansura.

    Für Marie de Ponthieu schicksalhaft war die Tollkühnheit ihres Großneffen, Robert I. Graf von Artois, der die Vorhut kommandierte und entgegen bestehenden Anweisungen am 8. Februar 1250 mit seinen Truppen – unter denen sich auch Maries Ehemann Mathieu de Montmorency befand – einen Überraschungsangriff auf die Stadt unternahm. Diese Truppen gerieten jedoch in einen Hinterhalt, wobei ein Großteil der Angreifer – darunter Maries Großneffe Graf Robert I. von Artois, der Großmeister des Templerordens, Guillaume de Sonnac und ihr Ehemann Mathieu de Montmorency getötet wurden. Wenig später geriet Maries anderer Großneffe, König Ludwig IX., im April 1250 mit dem Rest des Heeres in Gefangenschaft der ägyptischen Truppen.[21] Ludwig wurde gegen hohes Lösegeld freigelassen, blieb jedoch in Palästina.

    Nachfolge
    Da Marie de Ponthieu die letzte ihrer Linie war und keine Söhne hatte, gingen die Ansprüche auf die Besitzungen ihrer Familie auf ihre älteste Tochter Johanna von Dammartin (* um 1220, † 1279) über, die 1239 bis 1279 auf ihren Vater als Gräfin von Aumale und 1250 auf ihre Mutter als Gräfin von Ponthieu folgte. Durch ihre Ehe war sie darüber hinaus von 1237 bis 1252 Königin von Kastilien und León.

    Nach Johannas Tod fiel die Grafschaft Ponthieu an deren älteste Tochter, Eleonore von Kastilien (* 1241, † 1290), die als Gemahlin von Edward I. von 1272 bis 1290 Königin von England war. Die Grafschaft Ponthieu ging dann von ihr auf ihren Sohn König Edward II. und ihren Enkel König Eduard III. von England über.

    Ehen
    Marie de Ponthieu heiratete laut Ehekontrakt im September 1208 in erster Ehe Simon von Dammartin Graf von Aumale, einen Sohn von Aubry II. Graf von Dammartin und dessen Gemahlin Mathilde von Clermont-en-Beauvaisis, der durch diese Ehe zum Grafen von Ponthieu und Montreuil wurde.

    Marie heiratete in zweiter Ehe vor dem 15. Dezember 1241 Mathieu de Montmorency Seigneur d’Attichy, einen Sohn von Mathieu II. de Montmorency aus dessen erster Ehe mit Gertrude de Soissons. Durch diese Verbindung wurde ihr Ehemann zum Grafen von Ponthieu und Montreuil. Er fiel am 8. Februar 1250 am Sechsten Kreuzzug in der Schlacht bei Mansura.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Ponthieu

    Graf von Ponthieu waren:

    Merowingische und karolingische Grafen
    • Sigebert von Ponthieu (vor 570–nach 613).
    • Dietrich I. von Ponthieu (um 620–?), Sohn Sigeberts.
    • Dietrich II. von Ponthieu (um 685–734).
    • Nithard von Ponthieu (um 720–?), Sohn Thierrys II.
    • Angilbert von Ponthieu (um 750–814), Sohn Nithards, Herr des Ponthieu, Abt von Saint-Riquier, Berater des Königs Pippin von Italien, heiratet 795 die Karolingerin Bertha.
    • Hardouin von Ponthieu (um 797–826), Sohn Angilberts

    Haus Montreuil
    Die Grafen von Montreuil hatten nicht die Verfügungsgewalt über die gesamte historische Landschaft Ponthieu inne, sie beschränkte sich einzig auf die Burg Montreuil und Umland.
    • Helgaud († 926)
    • Herluin († 945), dessen Sohn
    • Roger († nach 957), dessen Sohn
    • Hugo († 961), dessen Sohn

    Haus Ponthieu
    • Hugo I. von Abbeville, 981 advocatus von Ponthieu, † um 1000, Sohn Hilduins III. ∞ vor 987 Gisla, Tochter Hugo Capets, Erbin von Abbeville
    • Enguerrand I., 1026/48 bezeugt, Sohn Hugos I., advocatus
    • Hugo II., 1035 bezeugt, † vor 1052, Graf von Montreuil, Sohn Enguerrands I.
    • Enguerrand II., X 1053, Sohn Hugos II., Graf von Montreuil; ∞ Adelheid von Normandie, Schwester von Wilhelm dem Eroberer (Rolloniden)
    • Guido I., † 1100, 1060 Graf von Ponthieu, Bruder Engurrands II.

    Haus Montgommery
    • Robert von Bellême, 1101 Graf von Ponthieu; ∞ Agnes von Ponthieu, Tochter Guidos I.
    • Wilhelm I. Talvas (oder Wilhelm II. von Ponthieu) († 1171), dessen Sohn, Herr von Bellême (bis 1113), Graf von Ponthieu, Alençon, Le Perche, Montreuil und Sées.
    • Guido II. von Ponthieu (?–1147), Sohn Wilhelms I.
    • Johann I. von Ponthieu (?–1191), Sohn Guidos II., Graf von Alençon.
    • Otto von Braunschweig, (um 1174–1218), deutscher König, deutscher Kaiser, Graf von York.
    • Wilhelm II. Talvas (oder Wilhelm III. von Ponthieu), (1179–1221), Sohn Johanns I., heiratete Alix von Frankreich.
    • Maria von Ponthieu (?–1250 oder 1251), Tochter Wilhelms II., sie heiratete:
    • Simon von Dammartin, Graf von Aumale und Dammartin (?–1239).
    • dann Mathieu de Montmorency (X 1250), Sohn von Mathieu II. de Montmorency (Stammliste der Montmorency).

    diverse Familien
    • Johanna von Dammartin, (?–1279), Tochter Marias und Simons, Gräfin von Dammartin, Aumale und von Montreuil.
    • Eleonore von Kastilien, (1241–1290), Tochter Johannas, Infantin von Kastilien, Königin von England, Gräfin von Montreuil.
    • Robert III. von Artois (1303–1349), Graf von Artois.
    • Jakob I. von Bourbon, Graf von La Marche (1346–1360)
    • Das Ponthieu geht durch den Vertrag von Brétigny (1360) an England
    • Johann von Valois (1398–1417), Herzog von Berry und Touraine (1401), Dauphin von Viennois (1415), Graf von Poitiers (1416).
    • Bonne von Eu (1396–1425), Tochter Johanns, Gräfin von Eu, Auxerre, Mâcon, Vermandois, Amiens und Boulogne.

    Haus Valois-Angoulême
    • Charles Bâtard de Valois, † 1650, 1620 Herzog von Angoulême und Graf von Ponthieu, Sohn von König Karl IX. und Marie Touchet
    • Louis-Emmanuel de Valois, † 1653, dessen Sohn, 1650 Herzog von Angoulême und Graf von Ponthieu
    • Marie Françoise de Valois, † 1696, dessen Tochter, 1653 Herzogin von Angoulême und Gräfin von Ponthieu


    Literatur
    • Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln Band III.4 (1989) Tafel 635 (Haus Ponthieu), Tafel 637/638 (Haut Montgommery)

    Titel (genauer):
    Ponthieu ist die Familie der Grafen von Ponthieu und Montreuil von der Mitte des 9. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts.
    Der erste Graf ist Herluin, der 863 als Graf auftritt, nachdem er bereits zehn Jahre zuvor königlicher missus für Rouen und Ponthieu auftrat. Die Grafschaften Ponthieu und Montreuil wurden knapp 140 Jahre vom Vater auf den Sohn vererbt, bis mangels männlicher Nachkommen das Haus Montgommery in Person von Robert de Bellême durch Heirat die Nachfolge antrat.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ponthieu_(Adelsgeschlecht)



    Ponthieu (flämisch: Ponteland) ist der Name einer alten französischen Grafschaft. Ihre Hauptstadt war Abbeville, ihre stärkste Festung Montreuil.
    Heute ist Ponthieu ein Pays, also eine Art freiwillige Planungsregion ohne die Eigenschaft einer eigenständigen Gebietskörperschaft im Sinne des Gesetzes vom 4. Februar 1995[1] bzw. im Sinne der Folgeregelung im Loi Pasqua (LOADDT) vom 25. Juni 1999. Das Gebiet liegt ziemlich genau zwischen der Somme und der Authie und wird im Westen durch den Marquenterre begrenzt. Ponthieu umfasst die Kantone Crécy-en-Ponthieu, Nouvion-en-Ponthieu und Ailly-le-Haut-Clocher.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ponthieu

    Marie heiratete Graf Simon von Dammartin (von Ponthieu) in 1250. Simon (Sohn von Graf Aubry II. (Alberich) von Dammartin (Haus Mello) und Mathilde (Mathildis, Mahaut, Mabile) von Clermont) gestorben in 1239. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 121. Gräfin Johanna von Dammartin (von Ponthieu)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1279.
    2. 122. Marie de Dammartin (Haus Mello)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in nach 1279.

  20. 64.  Alice (Adele) Le Puiset (von Breteul)Alice (Adele) Le Puiset (von Breteul) Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Adèle5, 14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben in nach 1195/97; wurde beigesetzt in Varilille.

    Notizen:

    Name:
    Aus ihrem Recht wurde ihr Gatte beim Tod des Schwiegervaters 1163 Herr von Breteuil.

    Alice heiratete Graf Rudolf I. (Raoul) von Clermont-en-Beauvaisis, der Rote in 1153. Rudolf (Sohn von Graf Rainald II. von Clermont und Clementia von Bar, (von Mousson) (Scarponnois)) gestorben am 15 Okt 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 123. Philippe von Clermont-en-Beauvaisis  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1178.
    2. 124. Gräfin Katharina von Clermont-en-Beauvaisis  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in vor 1178; gestorben am 19/20 Sep 1212/1213.

    Alice heiratete Herr Theobald III. von Crépy in nach 1191. Theobald gestorben in vor 20 Jan 1183. [Familienblatt] [Familientafel]


  21. 65.  Herr Guido III. (Guy) von ChâtillonHerr Guido III. (Guy) von Châtillon Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Adèle5, 14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben in 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Montjay-la-Tour; Herr von Montjay-la-Tour

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_III._von_Châtillon

    Guido III. von Châtillon (frz: Guy; † 1191 vor Akkon) war ein Herr von Châtillon, Troissy, Crécy, Montjay und Broigny. Er war ein Sohn von Guido II. von Châtillon († um 1170) und der Alix von Dreux, einer Tochter des Grafen Robert I. von Dreux.
    Als Angehöriger eines Vorauskommandos französischer und englischer Kreuzritter nahm Guido am dritten Kreuzzug teil und erreichte im Juli 1190 die Belagerung von Akkon, in deren Verlauf er starb. Sein jüngerer Bruder Walter III. übernahm die Châtillon-Besitzungen.
    Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • Itinerarium peregrinorum et gesta regis Ricardi Liber I, Cap. XLII, hrsg. von William Stubbs in: Chronicles and Memorials of the Reign of Richard I, Rolls Series 38 (1864), Vol. 1, S. 93
    • Gesta Regis Henrici Secundis et Gesta Regis Ricardi Benedicti abbatis, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 49 (1867), Vol. 2, S. 149
    • Roger von Hoveden, Chronica, hrsg. von Henry T. Riley: The annals of Roger de Hoveden (1853), Vol. 2, S. 188

    Gestorben:
    Gestorben/Gefallen? bei der Belagerung bei Akkon.


  22. 66.  Graf Walter III. (Gaucher) von Châtillon-Saint PolGraf Walter III. (Gaucher) von Châtillon-Saint Pol Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Adèle5, 14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben in Okt 1219.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Crécy-en-Brie, Frankreich; Graf von Crécy https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Crécy
    • Titel (genauer): Herrschaft Châtillon; Herr von Châtillon
    • Titel (genauer): Montjay-la-Tour; Herr von Montjay-la-Tour
    • Titel (genauer): Herr von Pierrefonds
    • Titel (genauer): 1205-1219, Grafschaft Saint-Pol; Graf von Saint-Pol durch Heirat https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Saint-Pol

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_III._von_Châtillon

    Walter III. von Châtillon (frz. Gaucher; † Oktober 1219) war ein Herr von Châtillon, Troissy, Crécy, Montjay, Broigny und Pierrefonds, sowie durch Heirat Graf von Saint-Pol.
    Er war ein Sohn von Guido II. von Châtillon und der Adèle von Dreux, einer Tochter des Grafen Robert I. von Dreux.

    Leben
    Zusammen mit seinem älteren Bruder, Guido III. von Châtillon, begleitete Walter den König Philipp II. von Frankreich auf den Dritten Kreuzzug, wo der Bruder bei der Belagerung von Akkon 1191 starb. Nach seiner Rückkehr unterstützte er den Köninig im Kampf gegen die Plantagenets in der Normandie. 1192 erbte er von einer entfernten Verwandten die Burg von Pierrefonds, die er aber schon ein Jahr später beim König für Clichy eintauschte.[1] Walter heiratete 1196 Elisabeth († um 1240), die Erbtochter des Grafen Hugo IV. von St. Pol. Nachdem dieser 1205 gestorben war, übernahm das Paar die Grafschaft Saint-Pol als Erbe.
    Walter förderte die Gründung eines Trinitarierklosters in der Nähe von Cerfroi durch den heiligen Felix von Valois. Von Graf Theobald III. wurde er zu einem Großkämmerer der Champagne und von Herzog Odo III. zu einem Seneschall von Burgund ernannt. Während des Erbfolgekrieges in der Champagne unterstützte er die Partei der Gräfin Blanka und deren Sohn.
    1209 nahm Gaucher am Albigenserkreuzzug teil und kämpfte bei den Belagerungen von Béziers und Carcassonne. Im Jahr 1214 kämpfte er in der siegreichen Schlacht bei Bouvines für den König von Frankreich. Im Jahr 1219 nahm er mit dem Prinzen Ludwig den Löwen erneut das Kreuz zum Albigenserkreuzzug und nahm an dem Massaker von Marmande teil.[2] Kurz danach starb er.


    Literatur
    • Theodore Evergates: The aristocracy in the county of Champagne. 1100–1300. University of Pennsylvania Press, Philadelphia PA 2007, ISBN 978-0-8122-4019-1.
    Einzelnachweise
    1 Catalogue des actes de Philippe Auguste, hrsg. von Léopold Delisle (1856), Nr. 394, S. 95
    2 La Chanson de la Croisade contre les Albigeois, tome second, hrsg. von Paul Meyer (1879), §CCXII, S. 461

    Titel (genauer):
    Der Herrschaft Châtillon mit dem Hauptort Châtillon-sur-Marne war der Stammsitz des Hauses Châtillon, einer der mächtigsten Familien des französischen Mittelalters.
    Sie ist seit dem Ende des 9. Jahrhunderts bezeugt, und umfasste anfangs nicht einmal den ganzen Ort, nach dem sie sich benannte: der Rest gehörte dem Grafen von Champagne. Die Herren von Châtillon erwarben durch Heirat eine Reihe von Grafschaften, die aber wieder verloren gingen. Bei mehreren Teilungen der Güter (1249, 1333 und 1416) ging die Herrschaft Châtillon dann jeweils an eine jüngere Linie und dann im 16. Jahrhundert durch Erbschaft verloren.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Châtillon

    Walter heiratete Elisabeth von Saint Pol (Haus Candavène) in 1196. Elisabeth (Tochter von Graf Hugo IV. (Hugues) von Saint Pol (Haus Candavène) und Yolanda (Jolande) von Hennegau) gestorben in cir 1240. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 125. Graf Guido I. (IV.) von Saint Pol (de Châtillon)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1196; gestorben in Aug 1226 in vor Avignon.
    2. 126. Graf Hugo I. (V.) von Châtillon-Saint Pol  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in nach 1197; gestorben am 9 Apr 1248 in Avignon, Frankreich; wurde beigesetzt in Abtei Pont-aux-Dames, Couilly-Pont-aux-Dames, Frankreich.

  23. 67.  Marie von ChâtillonMarie von Châtillon Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Adèle5, 14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1)

    Familie/Ehepartner: Graf Rainald I. von Dammartin (Haus Mello). Rainald (Sohn von Graf Aubry II. (Alberich) von Dammartin (Haus Mello) und Mathilde (Mathildis, Mahaut, Mabile) von Clermont) wurde geboren in cir 1165; gestorben in 1227. [Familienblatt] [Familientafel]


  24. 68.  Herr Jean II. de ThorotteHerr Jean II. de Thorotte Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Adèle5, 14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Thorotte; Herr von Thorotte

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Thorotte (auch Torote und Thourotte) ist eine Familie des niederen Adels der Picardie.
    Sie tritt erstmals um 1030 als Herren von Thourotte im Département Oise in Erscheinung und fällt durch zahlreiche Verbindungen in den höheren Adel des Landes sowie durch eine Reihe von Bischöfen (Bischof von Laon, Erzbischof von Lyon, Bischof von Verdun und Bischof von Langres) auf. Die Familie starb im 17. Jahrhundert aus.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Thorotte

    Jean heiratete Herrin Odette von Dampierre in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  25. 69.  Gertrude von SoissonsGertrude von Soissons Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Adèle5, 14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1)

    Gertrude heiratete Mathieu (Matthias) II. von Montmorency in Datum unbekannt. Mathieu (Sohn von Herr Bouchard (Burkhard) IV. von Montmorency und Laurence (Laurette) von Hennegau) gestorben am 24 Nov 1230. [Familienblatt] [Familientafel]


  26. 70.  Graf Robert III. von DreuxGraf Robert III. von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Robert5, 14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1185; gestorben am 3 Mrz 1234 in Braine, Frankreich; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Yved, Braine, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Braine; Graf von Braine
    • Titel (genauer): 1218 bis 1234, Grafschaft Dreux; Graf von Dreux (Haus Frankreich-Dreux)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_III._(Dreux)

    Robert III., genannt Gasteblé (bedeutet so viel wie Weizendieb), (* 1185; † 3. März 1234 in Braine) war ein Graf von Dreux und Braine. Er war der älteste Sohn des Grafen Robert II. von Dreux und dessen zweiter Ehefrau Yolande von Coucy. Sein jüngerer Bruder war Peter Mauclerc, der 1213 Herzog der Bretagne wurde.
    Der Chronist Guillaume le Breton berichtete in seiner La Philippide, dass Robert in seiner Jugend während einer Jagd ein Weizenfeld zerstört habe, was seinen eher ungewöhnlichen Beinamen erklärt.[1]

    Leben
    Robert wurde am 17. Mai 1209 zusammen mit dem Prinzen Ludwig (VIII.) in Compiègne von König Philipp II. von Frankreich zum Ritter geschlagen. Danach kämpfte er für den König gegen den Plantagenet Johann Ohneland und unterstützte seinen Bruder, Peter Mauclerc, 1213 bei der Machtübernahme in der Bretagne. Dabei geriet Robert bei der Verteidigung von Nantes in die Gefangenschaft Johann Ohnelands, die er in England verbrachte. Ein Jahr später wurde er im Tausch für den Earl of Salisbury freigelassen, der in der Schlacht bei Bouvines in französische Gefangenschaft geraten war.
    1216 kehrte Robert wieder nach England zurück, dieses Mal im Gefolge des Prinzen Ludwig, der das Königreich erobern wollte. Das Unternehmen scheiterte allerdings 1217 mit einer Niederlage der Franzosen. 1218 starb Roberts Vater, worauf er dessen Erbe antreten konnte. 1226 begleitete er den nunmehrigen König Ludwig VIII. auf den Albigenserkreuzzug und nahm an der Belagerung von Avignon teil. Nach dem Tod des Königs stand Robert zunächst wie sein jüngerer Bruder gegen die Königinwitwe und Regentin Blanka von Kastilien, nachdem er aber einige Vergünstigungen von ihr erhielt, ging er schnell auf ihre Seite über. Im Kampf gegen die rebellierenden Barone baute Robert in Nesles-en-Tardenois (heute Seringes-et-Nesles/Aisne) eine mächtige Burg nach dem Vorbild der königlichen Burg Dourdan. Sie lag dabei einer Burg seines Bruders Peter in Fère-en-Tardenois gegenüber.
    Nach seinem Tod 1234 wurde Robert in der Abtei Saint-Yved in Braine bestattet.

    Robert war seit etwa 1210 mit Aénor de Saint-Valéry († 15. November 1250) verheiratet, die ihm die Herrschaften von Saint-Valery-sur-Somme, Ault und Gamaches in die Ehe brachte.



    Weblinks
    • Webseite der Burg von Nesles (franz.)
    • mittelalter-genealogie.de: Robert III. Gateble. Archiviert vom Original am 28. September 2004, abgerufen am 1. Juni 2012.
    Einzelnachweise
    1 André Duchesne: Histoire généalogique de la maison de Dreux, S. 69. (Paris, 1631)

    Titel (genauer):
    Die französische Grafschaft Braine um den Hauptort Braine-sur-Vesle in heutigen Département Aisne wurde im 11. Jahrhundert gegründet. Sie befand sich im Einflussbereich der Grafen von Champagne.
    Durch Heirat gelangte sie im 12. Jahrhundert an die kapetingischen Grafen von Dreux, im 14. Jahrhundert an das Haus Pierrepont, Mitte des 15. Jahrhunderts an das Haus Commercy und 1536 schließlich an das Haus de La Marck, dessen Linie in Braine in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ausstarb.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Braine

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Dreux mit der Hauptstadt Dreux war eine alte französische Grafschaft im Norden des Pays Chartrain an den Grenzen der Île-de-France und der Normandie, zu der sie ursprünglich gehörte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Dreux

    Robert heiratete Herrin Aénor von Saint-Valéry in cir 1210. Aénor gestorben am 15 Nov 1250. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 127. Yolande von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1212; gestorben in 1248.
    2. 128. Graf Johann I. von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1215; gestorben in 1248/49 in Nikosia; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Yved, Braine, Frankreich.
    3. 129. Herr Robert I. von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen

  27. 71.  Vizegräfin von Mareuil Isabelle von DreuxVizegräfin von Mareuil Isabelle von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Robert5, 14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben in nach 1242.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pacé; Dame de Pacé
    • Titel (genauer): Mareuil; Vizegräfin von Mareuil

    Isabelle heiratete Graf Jean II. (Johann) von Roucy (Pierrepont) in Datum unbekannt. Jean (Sohn von Robert I. de Pierrepont und Eustacie von Roucy) gestorben in 1251. [Familienblatt] [Familientafel]


  28. 72.  Peter von Dreux, Mauclerc Peter von Dreux, Mauclerc Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Robert5, 14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1191; gestorben am 6 Jul 1250 in Auf See bei der Rückreise nach Frankreich.; wurde beigesetzt in In der Gruft seiner Familie in der Abtei Saint-Yved in Braine.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1213-1221, Bretagne; Herzog von Bretagne durch Heirat (als Peter I.) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne
    • Titel (genauer): 1219-1235, Richmond; Earl of Richmond https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Richmond

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Mauclerc

    Peter von Dreux oder Peter von Braine, genannt Mauclerc (schlechter Kleriker) (* 1191; † 6. Juli 1250), war aus dem Recht seiner Frau, bzw. des gemeinsamen Sohnes Herzog von Bretagne von 1213 bis 1237 und Earl of Richmond von 1219 bis 1235.
    Er war der zweite Sohn von Graf Robert II. von Dreux und Braine und Jolanthe von Coucy. Über seinen Vater war Peter ein Angehöriger der französischen Herrscherdynastie der Kapetinger, abstammend von König Ludwig VI. dem Dicken von Frankreich.
    Anfangs war er für eine Karriere im Klerus vorgesehen, gab sie aber auf, woher auch sein Beiname Mauclerc - malus clericus - stammt. Als Erinnerung an diese Zeit gilt auch die (heraldisch) rechte Ecke in seinem Wappen, die in dieser Art dem Klerus vorbehalten war. In diesem Wappenzusatz nahm er das stilisierte Hermelin, das Symboltier der Bretagne, auf.

    Biographie
    1213 wurde Peter auf Geheiß seines Vetters und französischen Königs, Philipp II. August, mit der Herzogin der Bretagne, Alix von Thouars, deren Vater zuvor gestorben war, verheiratet. Peter wurde dadurch aus dem Recht seiner Frau selbst ein Herzog der Bretagne.[1] Der König beabsichtigte mit Peters Ernennung, das Herzogtum näher an das französische Königtum heranzuführen und es zugleich aus dem Einflussbereich des Hauses Plantagenet und deren sogenanntem angevinischen Reich zu lösen. FFolglich unterstützte Peter seinen Vetter in dessen Kampf gegen den zu den Plantagenets gehörigen Johann Ohneland und kämpfte 1214 mit dem späteren König Ludwig VIII. dem Löwen bei La Roche-aux-Moines. 1216 begleitete er den Kronprinzen auch bei dessen Invasion in England, die allerdings im September des Jahres scheiterte.
    1219 wurde Peters Frau in der englischen Grafschaft Richmond investiert, wodurch sich Peter aus deren Recht als Earl of Richmond titulierte. Dadurch geriet er in ein doppeltes Vasallenverhältnis, durch das er seine Position zu Frankreich zunehmend lockerte. Erneut im Gefolge des Kronprinzen Ludwig nahm Peter 1219 an der Eroberung von Marmande und der Belagerung von Toulouse während des Albigenserkreuzzugs teil. Nach seiner Rückkehr in die Bretagne unterdrückte er einen Aufstand bretoniischer Adliger. Nach dem Tod seiner Ehefrau (1221) wurde er Regent des Herzogtums (sowie Richmonds) im Namen seines unmündigen Sohnes Johann. 1224 half er dem nunmehrigen König Ludwig VIII. bei seinem Kampf gegen den Plantagenet Heinrich III. von England (Belagerung von Niort und La Rochelle).
    In dieser Zeit avancierte Peter zum Kopf einer Opposition des französischen Lehnsadels gegen die Krone. Diese kam aufgrund des Erstarkens des Königtums in den vorangegangenen Jahren zustande, in dem die Lehnsfürsten eine Bedrohung ihrer eigenen Macht erkannten. Ihren Unmut darüber machten die Fürsten während eines erneuten Kreuzzuges des Königs in den Süden deutlich, als sie das königliche Heer bei der Belagerung von Avignon 1226 mit ihren Aufgeboten verließen, nachdem die vorgeschriiebene Vierzigtagefrist für eine Kreuzzugsbeteiligung abgelaufen war. Obwohl dazu berechtigt, wurde dies vom königlichen Hof als ein Akt des Verrats wahrgenommen. Nach dem Tod des Königs im selben Jahr blieben Peter und seine Anhänger der Krönung des unmündigen Königs Ludwig IX. demonstrativ fern, da sie die Regentschaft der Königinmutter Blanka von Kastilien ablehnten. In den zu erwartenden militärischen Auseinandersetzungen ging Peter sogar mit dem englischen Prinzen Richard von Cornnwall ein Bündnis ein. Die Regentin konnte der Opposition aber im Januar 1227 durch eine geschickte Diplomatie entgegnen, indem sie den mächtigen Grafen Theobald IV. von Champagne auf ihre Seite ziehen konnte. Dadurch erheblich geschwächt mussten sich die Rebellen am 16. März 1227 in Vendôme unterwerfen, Prinz Richard kündigte das Bündnis auf und zog sich nach England zurück.
    Peter nahm den Kampf noch im selben Jahr wieder auf, indem er versuchte, sich in Montlhéry der Person des Königs zu bemächtigen, was aber durch das rechtzeitige Eingreifen der Regentin verhindert wurde. Nach Missachtung einer Vorladung an den königlichen Hof in Melun am 31. Dezember 1227 verbündete er sich mit Philipp Hurepel, dem Onkel des Königs, und Enguerrand III. de Coucy. Der Kampf wurde zunehmend gegen den Grafen von Champagne geführt, der nun als Beschützer der Regentin auftrat. Nachdem die königliche Partei dort die Oberhand gewann, ging Peter ein Bündnis mit dem englischen König ein und huldigte ihm im Oktober 1229 für die Bretagne. Sich dadurch der Felonie schuldig machend beschleunigte er damit allerdings den Zerfall der Opposition, da seine Anhänger diesen Schritt nicht mittrugen und sich nacheinander der Krone unterwarfen. Nachdem König Ludwig IX. mit einem überlegenen Heer mehrere Burgen in der Bretagne einnahm und der englische König Heinrich III. nach seinem Feldzug in die Bretagne sich im Oktober 1230 ohne nennenswertem Kampf nach England zurückzog, gab Peter 1231 den Kampf endgültig auf. 1235 beendete er auch seine Allianz mit England und musste daher den Verlust von Richmond hinnehmen.
    1237 verlor Peter seine Machtbasis, nachdem sein Sohn mündig wurde und damit in der Bretagne die Regierung übernehmen konnte. Ihm blieb nur noch die Herrschaft über La Garnache und Montaigu, er selbst nannte sich seither „Ritter von Braine“. Während seiner Herrschaft in der Bretagne trieb Peter die Stärkung der herzoglichen Gewalt voran, verbesserte das Kanzleiwesen und intensivierte das Fiskalsystem. Wegen der Beschneidung kirchlicher Rechte geriet er mit dem bretonischen Klerus in Konflikt, den auch seine Nachfolger weiterführten.
    1239 bis 1240 nahm Peter am Kreuzzug der Barone ins Heilige Land teil, während dessen er Anfang November 1239 ein siegreiches Gefecht gegen die damaszenischen Ayyubiden kommandierte.[2] Zurück in Frankreich errang er einige Seesiege gegen die Engländer (1242 und 1243). 1249 begleitete er König Ludwig IX. auf dem Sechsten Kreuzzug. Nach der Einnahme von Damiette im Juni 1249 sprach er sich für einen Zug gegen Alexandria aus, was aber abgelehnt wurde. Am 8. Februar 1250 gehörte er zur Vorhut des Grafen Robert I. von Artois und nahm daher an der verhängnisvollen Erstürmung von al-Mansura teil. Peter war einer der wenigen, die sich lebend aus der Stadt retten konnten; ein Schwertstreich quer über sein Gesicht hatte ihn schwer verletzt. Am 6. April 1250 geriet er ebenfalls in die Gefangenschaft der Mameluken, in der er erkrankte. Nach der Freilassung im Juli desselben Jahres begab er sich zusammen mit dem Grafen Alfons von Poitiers auf die Rückreise nach Frankreich. Er starb dabei auf See.[3] Peter wurde in der Gruft seiner Familie in der Abtei Saint-Yved in Braine begraben.

    Peter hatte aus seiner ersten Ehe mit Alix drei Kinder:
    • Johann I. der Rote (* 1217, † 1286), Herzog von Bretagne
    • Yolande (* 1218, † 1272), Gräfin von Penthièvre ∞ 1235 Hugo XI. von Lusignan († 1260), Graf von La Marche und Angoulême
    • Arthur (* 1220, † 1224)

    In zweiter Ehe war Peter mit Margarethe, Tochter des Moritz II. Herr von Montaigu, verheiratet. Mit ihr hatte er einen Sohn:
    • Olivier I. (* 1231, † 1279), Herr von Machecoul



    Einzelnachweise
    1 Peter Mauclerc legte am 27. Januar 1213 in Paris gegenüber König Philipp II. August den Lehnseid für die Bretagne ab, nachdem er selbst von den bretonischen Vasallen als neuer Herzog anerkannt worden war. Siehe: Léopold Delisle: Catalogue ds actes de Philippe-Auguste. Avec une introduction sur les sources, les caractères et l'importance historique de ces documents. Durand, Paris 1856, S. 323, Nr. 1421.
    2 Vgl. Sidney Painter: The Crusade of Theobald of Champagne and Richard of Cornwall, 1239–1241. In: Kenneth M. Setton (Hrsg.): A History of the Crusades. Band 2: Robert Lee Wolff, Harry W. Hazard (Hrsg.): The Later Crusades, 1189–1311. Universiy of Wisconsin Press, Madison WI 2005, ISBN 0-299-04844-6, S. 463–486, hier S. 463 ff.
    3 The Memoirs of the Lord of Joinville. A new English Version by Ethel Wedgwood. J. Murray London 1906, II, § 8–16.
    Weblinks
     Commons: Peter Mauclerc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Pierre de Dreux bei fmg.ac (englisch)

    Peter heiratete Herzogin Alix von Thouars in 1213. Alix (Tochter von Vizegraf Guy (Guido) von Thouars und Herzogin Konstanze von der Bretagne) wurde geboren in 1200; gestorben am 21 Nov 1221; wurde beigesetzt in Abtei Notre-Dame-de-Villeneuve bei Nantes. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 130. Gräfin Yolande von Dreux  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1218; gestorben in 1272.
    2. 131. Herzog Johann I. von der Bretagne, der Rote  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1217 in Château de l’Isle, Marzan; gestorben am 8 Okt 1286.

    Familie/Ehepartner: Margarethe von Montaigu. [Familienblatt] [Familientafel]


  29. 73.  Philippa von DreuxPhilippa von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Robert5, 14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1192; gestorben in 1242.

    Notizen:

    Philippa und Heinrich II. hatten sieben Kinder, vier Söhne und drei Töchter.

    Philippa heiratete Graf Heinrich II. von Bar-Scarponnois in 1219. Heinrich (Sohn von Graf Theobald I. von Bar-Scarponnois und Ermesinde von Brienne) wurde geboren in 1190; gestorben am 13 Nov 1239 in Gaza; wurde beigesetzt in Askalon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 132. Herrin Margareta von Bar  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1220; gestorben in 1275.
    2. 133. Graf Theobald II. von Bar-Scarponnois  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1221; gestorben in 1291.

  30. 74.  Agnes von DreuxAgnes von Dreux Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Robert5, 14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1195; gestorben in 1258.

    Agnes heiratete Graf Stephan III. von Auxonne (von Chalon) in nach 1200. Stephan (Sohn von Graf Stephan II. von Auxonne (von Chalon) und Judith von Lothringen) wurde geboren in cir 1172; gestorben am 16 Mrz 1241 in Marnay. [Familienblatt] [Familientafel]


  31. 75.  Herr Enguerrand III. von CoucyHerr Enguerrand III. von Coucy Graphische Anzeige der Nachkommen (35.Alix5, 14.Robert4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1182; gestorben in cir 1242.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1243 bis 1250, Herrschaft (Baronie) Coucy; Herr von Coucy (Haus Boves)

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Herr von Coucy ist ein Adelstitel, der sich auf Coucy in der Picardie bezieht und mit dem Besitz der Burg Coucy verbunden war. Die Träger dieses Titels gehörten zunächst ab dem späten 11. Jahrhundert dem Adelsgeschlecht Boves (teils auch Haus Coucy genannt), ab dem frühen 14. Jahrhundert dann dem Adelsgeschlecht Gent an
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herr_von_Coucy

    Enguerrand heiratete Beatrix von Vignory in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Enguerrand heiratete Mathilde (Mahaut) Richenza von Sachsen in Datum unbekannt. Mathilde (Tochter von Herzog Heinrich von Sachsen (von Bayern) (Welfen), der Löwe und Mathilde von England (Plantagenêt)) gestorben in vor 1210. [Familienblatt] [Familientafel]

    Enguerrand heiratete Marie von Montmirail in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 134. Alix von Coucy  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1225.
    2. 135. Herr Raoul II. von Coucy  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in Feb 1250 in al-Mansura, Ägypten.
    3. 136. Herr Enguerrand IV. von Coucy  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1310.

  32. 76.  Gräfin Mathilde von Courtenay (Nevers)Gräfin Mathilde von Courtenay (Nevers) Graphische Anzeige der Nachkommen (37.Peter5, 15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1188; gestorben am 12 Okt 1257 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Gräfin von Nevers - Gräfin von Auxerre - Gräfin von Tonnerre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Courtenay

    Mathilde von Courtenay oder Mahaut de Courtenay (* wohl 1188; † 12. Oktober 1257 in der Abtei Fontevrault) war die Tochter von Peter II. von Courtenay und Agnes I. von Nevers. Sie erbte 1192 von ihrer Mutter die Grafschaften Nevers, Auxerre und Tonnerre.

    Mathilde von Courtenay steht im Zentrum eines Jahrhunderts, in dem sich Nevers (1181–1280), Auxerre (1181–1290) und Tonnerre (1181–1309) ohne Unterbrechung in weiblicher Hand befanden.

    Ihr Vater geriet 1198 in eine Auseinandersetzung mit Hervé IV. de Donzy aus dem Haus Semur, bei der es um den Besitz der Burg von Gien ging. Hervé gelang es dabei, seinen Gegner bei Cosne zu besiegen und gefangen zu nehmen. Durch Vermittlung des Königs Philippe Auguste kam es 1199 zu einer Verständigung. Peter von Courtenay wurde freigelassen, musste dafür aber seine Tochter Mathilde Hervé zur Frau geben. Hervé erhielt die Grafschaft Nevers zur Verwaltung, Peter selbst trug seitdem die Titel eines Grafen von Auxerre und Tonnerre. Die Ehe wurde im Oktober 1199, wohl am 20., geschlossen.

    Hervé und Mathilde bekamen zwei Kinder:
    • Guillaume, 1207 bezeugt, † jung
    • Agnès, † 1225, Dame de Donzy, ∞ 1221 Guy IV. de Châtillon, Graf von Saint-Pol.

    Nachdem Mathildes Vater 1216 den Titel eines Kaisers von Konstantinopel erhalten hatte und im Verlauf der Kämpfe in Epirus im Jahr 1219 gestorben war, bemühte sich Hervé, der sich auf dem Kreuzzug von Damiette befand und bei der Nachricht sofort nach Europa zurückkehrte, erfolgreich darum, nun auch Peters Grafschaften unter seine Kontrolle zu bekommen. Zwei Jahre darauf wurde ihre gemeinsame Tochter Agnes mit Guy IV. de Châtillon, Graf von Saint-Pol, verheiratet.

    Hervé de Donzy starb am 22. Januar 1223; angeblich wurde er vergiftet. Im Jahr 1226 schloss Mathilde eine zweite Ehe mit Guigues IV. d’Albon, Graf von Forez. Er starb am 29. Oktober 1241. Mathildes zweite Ehe blieb kinderlos.

    Nach einigen Quellen wurde Mathildes Ehe am 20. Dezember 1213 geschieden,[1] allerdings fällt auf, dass sie ihre zweite Ehe erst schloss, nachdem Hervé de Donzy gestorben war.
    Mathilde war 65 Jahre lang Gräfin von Nevers, Auxerre und Tonnerre, und die Liste derjenigen, die in dieser Zeit für sie oder mit ihr die Grafschaften regierten, ist umfangreich: Ihr Vater Peter von Courtenay, ihre Ehemänner Hervé de Donzy und Guigues d’Albon, ihre Tochter Agnès und ihr Schwiegersohn Guy de Châtillon, deren Kinder Gaucher de Châtillon und Yolande, und deren Ehemann Archambault IX. de Bourbon werden mit den Grafentiteln in Verbindung gebracht.
    Mathilde von Courtenay starb am 12. Oktober 1257 in der Abtei Fontevrault, wo sie auch bestattet wurde. Ihre Nachfolgerin als Gräfin von Nevers, Auxerre und Tonnerre wurde ihre Urenkelin Mathilde II., die Tochter Yolandes und Archambaults.


    Literatur
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Band 2, Tafel 17. 1984.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln.

    Mathilde heiratete Graf Hervé IV. von Donzy (Semur) in cir 20 Okt 1199. Hervé (Sohn von Hervé III. von Donzy (Semur) und Herrin Mathilde Gouët) gestorben in 21 Jan 1222 oder 23 Jan 1223 in Burg Saint-Aignan; wurde beigesetzt in Kloster Pontigny. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 137. Gräfin Agnès II. von Donzy (Nevers)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1205; gestorben in 1225.

    Mathilde heiratete Graf Guigues IV. von Forez (Albon) in 1226. Guigues (Sohn von Graf Guiguez III. von Forez (Albon) und Ascuraa) wurde geboren in vor 1200; gestorben am 29 Okt 1241 in Castellaneta; wurde beigesetzt in Kathedrale, Montbrison. [Familienblatt] [Familientafel]


  33. 77.  Jolante von CourtenayJolante von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (37.Peter5, 15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1200 in Courtenay, Loiret; gestorben in 1233.

    Notizen:

    Jolante hatte mit Andreas II. eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jolante_von_Courtenay

    Jolante von Courtenay[1] (ungarisch: Courtenay Jolán; * um 1200 in Courtenay (Loiret), Frankreich; † 1233) war als Ehefrau des Königs Andreas II. eine Königin von Ungarn. Sie war die Tochter von Peter von Courtenay († 1217), Graf von Auxerre, und der Jolante von Flandern († 1219). Väterlicherseits entstammte sie dem Haus Courtenay, einer Nebenlinie der Kapetinger, mütterlicherseits dem Haus Flandern.

    Im Februar 1215 heiratete sie in Székesfehérvár als dessen zweite Ehefrau König Andreas II. von Ungarn (* um 1177; † 1235). Dessen erste Ehefrau Gertrud von Andechs war 1213 ermordet worden.
    Mit ihm hatte sie eine Tochter, Yolanda von Ungarn.
    Jolante und Andreas wurden im Egreser Kloster beigesetzt.



    Anmerkung
    1 Diverse Namensformen in denen sie auch genannt wird sind: Jolanthe, Yolande, Yolanda, Violante, Yoles, Hyolenz Capet-Courtenay.
    Weblinks
    • Jolanthe de Courtenay bei Mittelalter Genealogie

    Familie/Ehepartner: König Andreas II. von Ungarn (Árpáden). Andreas (Sohn von König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Agnès von Châtillon) wurde geboren in cir 1177; gestorben in 1235 in Ofen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 138. Königin Yolanda (Violante) von Ungarn  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1219; gestorben am 9 Okt 1251 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster Santa Maria de Vallbona.
    2. 139. Prinz Stephan von Slowenien (von Ungarn) (Árpáden)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1235; gestorben in 1272.

  34. 78.  Maria von CourtenayMaria von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (37.Peter5, 15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben in nach 1228.

    Maria heiratete Kaiser Theodor I. Laskaris (Nicäa, Byzanz) in 1219. Theodor (Sohn von Manuel Laskaris und Johanna Karatzaina) wurde geboren in cir 1174; gestorben in 1222. [Familienblatt] [Familientafel]


  35. 79.  Eleonore von CourtenayEleonore von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (37.Peter5, 15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1)

    Familie/Ehepartner: Philipp von Montfort. Philipp (Sohn von Guido von Montfort und Helvis (Helene) von Ibelin) wurde geboren in cir 1206 in Heiliges Land; gestorben am 17 Mrz 1270 in Tyrus. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 140. Philipp II. von Montfort  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1225; gestorben am 24 Sep 1270 in Tunis; wurde beigesetzt in Saint-Vincent, Castres.

  36. 80.  Kaiser Balduin II. von CourtenayKaiser Balduin II. von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (37.Peter5, 15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1217 in Konstantinopel; gestorben in 1274 in Königreich Neapel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Kaiser des Lateinischen Reichs (Byzantinisches Reich) (1228 bis 1261), Graf von Namur (1237 bis 1259)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_II._(Lateinisches_Kaiserreich)

    Balduin von Courtenay (* 1217 in Konstantinopel; † 1274 im Königreich Sizilien-Neapel) war als Balduin II. von 1228 bis 1261 der letzte in Konstantinopel amtierende Kaiser des Lateinischen Reichs in Romanien (Byzantinisches Reich) aus dem Haus Courtenay. Von 1231 bis 1237 teilte er sich die Kaiserwürde mit seinem regierenden Schwiegervater Johann von Brienne und führte diese nach seiner Vertreibung aus Konstantinopel bis zu seinem Tod formell weiter. Auch war er von 1237 bis 1259 der amtierende Graf von Namur.

    Herkunft
    Balduin war das jüngste Kind Peters von Courtenay und der Jolante von Flandern. Väterlicherseits war er ein Abkömmling des französischen Königsgeschlechts der Kapetinger, mütterlicherseits war er ein Neffe der ersten beiden lateinischen Kaiser von Konstantinopel, Balduin I. und Heinrich.
    Nach dem kinderlosen Tod Kaiser Heinrichs im Jahr 1216 wurde Peter von Courtenay als dessen Schwager von den Baronen des in Folge des Vierten Kreuzzuges 1204 errichteten fränkisch-lateinischen Kaisertums zu Konstantinopel zum neuen Kaiser proklalamiert. Am 9. April 1217 wurde er in Rom von Papst Honorius III. zum Kaiser gesalbt und gekrönt. Auf dem weiteren Weg in das ferne „Romanien“ geriet Peter in Eprius in die Gefangenschaft von Theodoros I. Komnenos Dukas, in der er vermutlich Endde 1217 starb. Seine Frau Jolante, die sich während der Reise von Peter getrennt hatte, erreichte währenddessen mit ihrem Anhang Konstantinopel und übernahm dort stellvertretend die Regentschaft. Hier wurde auch Balduin wahrscheinlich im Spätjahahr 1217, vielleicht auch in den ersten Januartagen 1218, geboren.[1] Als Kaiser gebrauchte er später auf seinen Siegeln die griechische Titulierung „Balduin der Flame, der purpurgeborene Herrscher“ (Βαλδουίνος δεσπότης πορφυρογέννητος ὁ Φλάντρας / Baldouinos Despotēs Porphyrogennētos ho Phlandras),[2] mit der er auf seine Geburt in der Porphyra-Kammer des Großen Palastes zu Konstantinopel verwies, die ihn dem griechischen Rechtsprinzip der „Purpurgeburt“ nach, insbesondere den griechiischen Gegenkaisern von Nicäa und Despotaten von Epirus sowie dem Bulgarenreich gegenüber, zur Herrschaft über Konstantinopel legitimiere. Tatsächlich war Balduin II. der einzige amtierende Lateinerkaiser, der auch in Konstantinopel geboren wurde (sieht man von seinem Sohn ab, der nur noch ein Titularkaiser war). Zu bemerken ist hier auch die Bezugnahme Balduins auf seine Abkunft vom flämischen Haus, mit der er offensichtlich sein Kaisertum auch dem dynastischen Prinzip nach legitimiert wissen wollte, gleichwohl die Herrschaft des Hauses Courtenay durch eine Wahl der Barone und nicht aufgrund dessen Anknüpfung an das flämische Haus begründet wurde.
    Balduins Mutter ist im Spätjahr 1219 gestorben und nachdem zu diesem Zeitpunkt offenbar auch der Tod des Vaters in der Gefangenschaft gewiss geworden war, haben die lateinischen Barone die Regentschaft in Konstantinopel übernommen und zunächst den ältesten Sohn des Kaiserpaares, Graf Philipp II. von Namur, die Thronfolge angetragen. Nachdem dieser sie allerdings zurückgewiesen hatte, ist der zweite Sohn, Robert, im Jahr 1221 nach Konstantinopel gekommen um die Kaiserwürde zu übernehmen. Unter Kaiser Robert ist die lateinische Herrschaft im Jahr 1224 gegenüber den griechischen Gegenprätendenten militärisch zusammengebrochen und ihr vormals geschlossenes Herrschaftsterritorium mit dem Verlust der kleinasiatischen Gebiete, Thrakkiens und Thessalonikis zerschlagen wurden. Die tatsächliche Herrschaft der Lateiner hatte sich fortan nur noch auf das stark befestigte Konstantinopel, dem altgriechischen Raum um Theben und Athen, sowie auf Euböa, dem ägäischen Archipel und der Peloponnes beschränkt. Da die lateinischen Fürsten in Altgriechenland (Herzogtum Athen), Euböa (Herrschaft von Negroponte), dem Archipel (Herzogtum Naxos) und der Peloponnes (Fürstentum Achaia) danach räumlich von Konstantinopel getrennt waren, hatten diese seither faktisch unabhängig agieren können und die feudalrechtliche Oberhoheit ihres Kaisers nur noch formal anerkannt, dessen Herrschaft wiederum nun faktisch nur noch über die Stadt Konstantinopel und deren näheres Umland bestanden hat.

    Thronfolge und frühe Jahre
    Im Streit mit den Baronen hat Kaiser Robert 1227 Konstantinopel verlassen und ist bis spätestens zum Sommer 1228 gestorben, worauf ihm nun Balduin II. auf den Thron nachfolgen konnte.[3] In der stellvertretenden Regentschaft für den unmündigen Kaiser haben die Barone den aus Burgund stammenden Narjot de Toucy bestimmt.
    Über die frühen Jahre des jung verwaisten Balduins, insbesondere über die Gestaltung seiner Ausbildung, liegen keinerlei Berichte vor. In der Frage über die Verteidigung seines akut bedrohten Kaisertums haben die Barone in der Hauptsache aus Unterstützung aus dem lateinischen Westen gesetzt, vor allem vom Papst und aus Frankreich. Möglicherweise haben sie gar die Inthronisierung eines erwachsenen Verwandten an Balduins statt in Betracht gezogen.[4] Schließlich haben sich die Barone nach Vermittlung Papst Gregors IX. an Johann von Brienne gewandt, der sich nach seiner Entmachtung als König von Jerusalem durch Kaiser Friedrich II. als Feldherr in päpstlichen Diensten in Italien verdingte. Dem militärisch erfahrenen ehemaligen Anführer des fünften Kreuzzuges (1217–1221) haben sie die Regentschaft über Konstantinopel in der Hoffnung angetragen, dass er die in den Jahren zuvor verloren gegangenen Gebiete für die Lateiner zurückerobern möge. Der bereits im Greisenalter sttehende Brienne hat dazu allerdings die Übertragung der Kaiserwürde auf Lebenszeit als Bedingung verlangt, die ihm am 9. April 1229 in Perugia vertraglich garantiert wurde.[5] Die Verlobung Balduins II. mit Maria von Brienne, der ältesten Tochter Johanns, und eine Herrschaftsteilung mit diesem beim Erreichen des Mündigkeitsalters waren als zusätzliche Vertragsbedingungen vereinbart wurden.
    Johann von Brienne ist erst im Spätjahr 1231 mit einer Streitmacht französischer Ritter nach Konstantinopel gekommen und dort gekrönt wurden. Im selben Jahr ist die Stadt von einem Erdbeben erschüttert wurden.[6] Eine im Jahr 1233 unternommene EExpedition gegen den Gegenkaiser von Nicäa, Johannes III. Vatatzes, mit dem Versuch den Hafen Lampsakos zu erobern ist nach wenigen Wochen erfolglos eingestellt wurden, worauf sich der Anhang des regierenden Kaisers zerstreute und nach Frankreich heimgekehrt ist. Ein kombinierter Gegenangriff der Griechen im Bunde mit dem Bulgarenherrscher Iwan Assen II. im Jahr 1236 konnte einzig aufgrund deren Zwistes untereinander und dank der Flottenunterstützung Venedigs an den Mauern Konstantinopels abgewehrt werden. Im Anschluss hatte Kaiser Johann einen zweijährigen Waffenstillstand mit Johannes Vatatzes geschlossen.

    Erste Westreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Etwa um den Jahreszeitraum 1235/36 ist Balduin mündig geworden und seine Ehe mit Maria durch eine Hochzeit formalisiert wurden. Gleich darauf ist er von seinem Schwiegervater auf eine Reise in den lateinischen Westen geschickt wurden, um dort um finanzielle und militärische Hilfe zu werben. Ein Bittgesuch an den Westkaiser Friedrich II. war dabei ausgeschlossen, da dieser eingedenk der politischen Nähe der Ostkaiser zum Papst eine Allianz mit den griechischen Herrschern eingegangen waar. So ist Balduin im Spätjahr 1236 zuerst nach Rom gegangen, wo ihm Papst Gregor IX. die Unterstützung zugesichert und den französischen Klerus zur Finanzierung von vierhundert Rittern für Konstantinopel aufgefordert hat.[7] Ebenso hat der Papst den König von Navarra, Theobald I., zu einem Kreuzzug nach Konstantinopel ermutigt, worauf tatsächlich einige französische Barone positiv reagiert hatten.[8] Doch letztendlich sollten diese ihren Kreuzzug in das Heilige Land unternehmen.
    Von Rom ist Balduin im Frühjahr 1237 über Frankreich nach Namur weitergereist. Die Grafschaft Namur ist einst als Erbe seiner Mutter in den Besitz der Familie Courtenay übergegangen. Nach dem kinderlosen Tod seiner älteren Brüder Philipp II. ((† 1226) und Heinrich II. († 1229) hatte dort seine Schwester Margarete, verheiratete Gräfin von Vianden, die Verwaltung übernommen. Als letzter Sohn der Familie hat Balduin den Besitz der Grafschaft von seiner Schwester eingeklagt, die erst nacch einer Entschädigung von 7.000 Pfund zu ihrer Aufgabe bereit war.[9] Im März 1237 urkundete er erstmals als „Markgraf von Namur“ (marchio Namucensis), im Juli darauf als „Graf von Namur“ (comes Namucensis).[10] Mit dem Besitz von Namur hat sich Balduin die Feindschaft der Grafen von Luxemburg zugezogen, die ebenfalls von der alten Grafenfamilie des Namurois abstammten und deshalb auch Besitzansprüche darauf anmeldeten. Um sich vor ihnen zu schützen suchte er die politische Nähe zu Frankreich und zu seiner Cousine, der Gräfin Johanna von Flandern. Am 22. April 1238 ist Balduin in London eingezogen, hat von König Heinrich III. von England allerdings nur geringfügige Geldspenden erhalten und ist nur wenig später wieder nach Frankreich zurückgekehrt.[11]
    Inzwischen wird er vom Tod seiner Schwiegereltern im Frühjahr 1237 erfahren haben, womit er alleiniger Kaiser von Konstantinopel geworden ist. Dort hatten derweil die Barone unter Anseau de Cayeux die Regentschaft übernommen und zum Zwecke der Geldgewinnung Kunstgüter und Reliquien an italienische Kaufleute veräußert, was schon seit der Eroberung der Stadt durch die Kreuzfahrer von 1204 praktiziert worden ist. So auch am 4. September 1238, als die Barone die Dornenkrone, eine der kostbarsten Reliquienschätze der Christenheit, an einen venezianischen Kaufmann verpfändeten.[12] Und nachdem sie die Pfandsumme nach den vertraglich vereinbarten vier Monaten nicht haben zurückzahlen können, ist die Dornenkrone in den Besitz des Kauufmannes übergegangen. Frankreichs frommer König Ludwig IX. hatte davon erfahren und umgehend eine Gesandtschaft nach Konstantinopel entsandt, welche dort die Dornenkrone von dem Kaufmann erwerben sollte. Die Barone, mittlerweile wieder angeführt von Narjot de Toucy, haben den Verkauf der Reliquie an Frankreich im Dezember 1238 gebilligt und ihr sogar noch Teile vom Kreuz Christi und der Lanze des Longinus beigegeben.[13] Im Frühjahr 1239 sind die Reliquien von Konstantinopel auf Reisen gegangen, wurden dabei mehrere Wochen lang für die „Serenissima“ gewinnbringend in Venedig der Öffentlichkeit präsentiert und konnten im August 1239 in Villeneuve-l’Archevêque von König Ludwig IX. in Empfang genommen werden, welcher der Dornenkrone in Paris mit der Sainte-Chapelle einen prunkvollen Schrein errichten sollte.[14] Balduin hatte an diesem, für sein Reich kaum gewinnbringenden, Ausverkauf prestigeträchtigen Kulturerbes des griechischen Ostens kaum einen persönlichen Anteil getragen, außer dass er seine Zustimmung dafür als ein Geschenk an den König von Frankreich verbunden mit entsprechenden Gegenleistungen für Konstantinopel verstanden wissen wollte.
    Zwischen November 1238 bis spätestens zum Frühjahr 1239 hat sich Balduin wieder bei der päpstlichen Kurie zu Rom aufgehalten.[15] Dort hat er am 26. November 1238 mit dem König von Ungarn die Bedingungen für die Passage durch dessen Königreich für die Rückreise nach Konstantinopel vertraglich geregelt[16]; der Seeweg über italienische Häfen und die Adria ist von dem im Bunde mit den Griechen stehenden Westkaiser Friedrich II. blockiert wurden. Des Weiteren hat der Papst in einem Schreiben vom 19. Dezember 1238 den Klerus von England dazu aufgefordert, ein Viertel der bereitstehenden Geldmittel für den kommenden Orientkreuzzug für Konstantinopel abzuzweigen.[17] Im Frühjahr 1239 ist Balduin nach Frankreich zurückgekehrt um dort die Vorbereitungen für seine Heimreise abzuschließen. Er hatte tatsächlich ein Heer von mehreren hundert Rittern und mehreren zehntausend Infanteristen zusammenstellen können, dessen namhafte Anführer sein Cousin Humbert V. von Beaujeu, Jocerand von Brancion und Thomas von Vervins waren.[18] Vor seiner Abreise nach dem Johannistag (24. Juni 1239) hat er noch die Grafschaft Namur für 50.000 Pariser Pfund als Sicherheit an die französische Krone übergeben.[19] Neben dem finanziellen Geewinn hat er damit auch für die Sicherheit seines westeuropäischen Besitzes gesorgt, da der Graf von Luxemburg kaum Hand an das Namurois legen würde, solange über dieses die schützende Hand des Königs von Frankreich wacht, gleichwohl das Namurois dem Lehnsverband des römischen Westreichs angehört hat.

    Rückkehr
    Über Deutschland und Ungarn ziehend ist Balduin bis spätestens zum Frühjahr 1240 nach Konstantinopel zurückgekehrt, wo er zu Ostern den 15. April in der Hagia Sophia gekrönt wurde.[20] Fortan urkundete er in voller kaiserlicher Titulatur (Balduinus Dei gratiâ fidelissimus in Christo imperator a eo coronatus, Romaniæ moderator, et semper Augustus)[21], während er dies zuvor ausschließlich als „Erbe des Reiches“ getan hatte. Ausgestattet mit seiner Heeresmacht aus Frankreich und unterstützt von kumanischen Verbänden hat er unmittelbar darauf den Krieg gegen Johannes Vatatzes aufgenommen und die Festung Tzurulum (heute Çorlu) erobert und damit auf der europäischen Seite des Bosporus ein territoriales Vorfeld zu Konstantinopel geschaffen.[22] Parallel dazu hat eine venezianische Flotte einen Seesieg gegen jene des Kaisers von Nicäa erringen können. Diese Erfolge wurden allerdings durch eine Gegenoffensive des Vatatzes auf der asiatischen Seite aufgewogen, der dort die letzten Stellungen der Lateiner eroberte. Darauf hatte Balduin den Kampf beenden müssen, nachdem die Ritter seines französischen Heeres nach Ablauf ihres vereinbarten Waffendienstes die Heimreise angetreten hatten. So war er im Frühsommer 1241 zum Abschluss eines zweijährigen Waffenstillstandes mit Vatatzes gezwungen, den er 1243 um ein weiteres Jahr verlängerte.[23] In jener Zeit hatte sich die machtpolitische Stellung der Lateiner des Ostens verschlechtert, ohne das Balduin dagegen etetwas hätte unternehmen können. Schon 1241 war sein wichtigster Verbündeter im Westen, Papst Gregor IX., gestorben und dessen Nachfolger, Innozenz IV., hat durch die Aussichten an eine Vereinigung der Ostkirche mit Rom eine vorsichtige Annäherung an Johannes Vatatzes betrieben, der als ein gewichtigerer Partner erscheinen musste als der faktisch bedeutungslose „Stadtkaiser“ von Konstantinopel.
    Balduin versuchte in den folgenden Jahren, seine Position vor allem durch eine Bündnispolitik zu verbessern. Nachdem auch der Bulgarenherrscher Iwan Assen II. 1241 gestorben war, erreichte er mit dessen Nachfolger Koloman I. Assen einen Friedensschluss. Er ermutigte den Fürst von Achaia, Gottfried II. von Villehardouin, der nicht nur sein Schwager, sondern auch sein formeller Lehnsmann war und außerdem das kaiserliche Amt eines Seneschalls von Romanien bekleidete, zu einem schärferen Engagement gegen die Griechen in Europa. Dem Fürst bot er dazu den Verkauf seines französischen Familienstammsitzes Courtenay an, worüber er in einem Schreiben vom 20. Februar 1241 auch den französischen Königs unterrichtete.[24] Dieser verweigerte jedoch hat sein notwendiges Einverständnis für dieses Geschäft.
    Balduin II. bot sich in Asien dem Seldschukensultan von Ikonium als Alliierter gegen Vatatzes an, worüber er im August 1243 in einem Brief an Blanka von Kastilien berichtete.[25] Indes waren die Seldschuken bereits im Vormonat von den Mongolen in einer großen Schlacht schwer geschlagen wurden, weshalb sie darauf ebenfalls ein Bündnis mit Vatatzes bevorzugten. Als sich im folgenden Jahr auch der Westkaiser Friedrich II. durch die Verheiratung einer seiner Töchter sich mit Johannes Vatatzes dynastisch verbunden hatte, revidierte Balduin die einst von seinem Schwiegervater vorgegebene antistaufische Haltung und suchte eine Annäherung an Friedrich II., indem er sich als Vermittler im Konflikt zwischen diesem und dem Papst empfahl.

    Zweite Westreise
    Vielleicht schon im Spätjahr 1243, aber bis spätestens zum Frühjahr 1244 hat Balduin II. seine zweite Westreise angetreten, die wie seine erste vornehmlich unter dem Zeichen der Gewinnung von finanzieller und militärischer Unterstützung stand. MMit der Regentschaft hat er dabei nicht seine Frau, sondern Philippe de Toucy betraut. Zunächst ist er nach Italien gereist um dort seinen Vermittlerdienst zwischen dem Hof Kaiser Friedrichs II. und der päpstlichen Kurie zu Rom aufzunehmen. Diese Tätigkeit stellte übrigens das erste persönliche Zusammentreffen der amtierenden lateinischen Kaiser des Westens und Ostens dar. Am Gründonnerstag den 31. März 1244 war Balduin in Rom einer der Zeugen der Beeidigung der ausgehandelten Vertragsgsbedingungen zur Rekonzilierung der römischen Kirche mit dem Westkaiser durch dessen Vertreter, Graf Raimund VII. von Toulouse, Petrus de Vinea und Thaddäus von Suessa.[26] Nach diesem Verhandlungserfolg verbrachte er das folgende Jahr im Umfeld des Hofes Kaiser Friedrichs II., für den er unter anderem im Juni 1244 als urkundlicher Zeuge auftrat.[27] Allerdings sind noch im selben Jahr die Friedensbemühungen gescheitert, nachdem der Papst eine Versöhnung ausgeschlagen hat und nach Lyon geflohen war. Am 16. Juni 1245 war Balduin noch in Modena um am Tag darauf in Verona ein letztes Mal mit Kaiser Friedrich II. zusammenzutreffen.[28] Hier ist Balduin nur kurz geblieben, denn schon am 28. Juni 1245 war er in Lyon an der Seite ddes Papstes bei der Eröffnung des dort anberaumten Kirchenkonzils.[29] Sollte Balduin hier noch einmal vermittelnde Tätigkeiten unternommen haben, von denen jedenfalls keine überliefert sind, so dürften diese nicht gefruchtet haben. Denn auf der abschließenden Sitzung des Konzils im Juli 1245 ist Kaiser Friedrich II. formell in seiner Würde abgesetzt wurden. Welche Haltung Balduin dazu eingenommen hat ist nicht überliefert, allerdings sollte er zu späterer Zeit noch einmal eine prostaufische Einstellung demonstrieren.
    Auf dem Konzil hat Balduin unter anderem an der Annullierung der Ehe des Grafen von Toulouse mit Margarete von Lusignan mitgewirkt und hat anschließend im November 1245 im Gefolge des Papstes die Abtei Cluny besucht.[30] Mit dabei war auch der kastilische Infant Alfons X., der ein Cousin seiner Frau war. Auf dessen Vermittlung hin ist Balduin im August 1246 an den kastilischen Hof nach Valladolid gezogen, um dort bei König Ferdinand III. um Unterstützung zu suchen. Die Ritter des Ordens von Santiago haben ihm militärische Hilfe für zwei Jahre in Aussicht gestellt, sofern er sie dafür bezahlen könnte. Als Balduin jedoch bis August 1247 den vereinbarten Sold nicht hat aufbringen können, haben sie ihr Angebot zurückgezogen. Im Mai 1247 war er erneut in London um ein zweites Mal bei König Heinrich III. von England als Bittsteller aufzutreten, hat von diesem aber nur eintausend Mark als Kosten für seine Heimreise erhalten.[31]
    Im Juni 1247 war Balduin wieder in Namur, wo er am zwölften des Monats ein Testament aufgesetzt hat.[32] Der Streit mit Luxemburg um den Besitz des Namurois war in jener Zeit wieder aufgeflammt, nachdem die Gräfin Johanna von Flandern 1244 gestoorben war und um deren Erbe der flämische Erbfolgestreit zwischen deren Neffen aus den Häusern Avesnes und Dampierre ausgebrochen ist. Dem Johann von Avesnes ist dabei von König Ludwig IX. in einem Schiedsspruch der Besitz der Grafschaft Hennegau zugesprochen wurden, und weil die Grafschaft von Namur ein Lehn der Grafen des Hennegaus war hatte Avesnes folglich die Huldigung dafür von Balduin eingefordert. Nachdem dieser aber einen solchen Unterwerfungsakt nicht begehen wollte, hatte Avesnes den Versuch unternommen, ihm dieses Lehens zugunsten des mit ihm verbündeten Grafen von Luxemburg zu entziehen. Balduins Nähe zum französischen König und seine Parteinahme für die Dampierre haben ihn vor dieser Enteignung einstweilen geschützt. Und am 26. August 1248 hat auch der Papst gegenüber Johann von Avesnes und den ihm unterstützenden deutschen Gegenkönig Wilhelm ein Enteignungsverbot zugunsten Balduins ausgesprochen, solange sein Fall nicht eingehend gerichtlich geprüft worden ist.[33] Am 26. Juni 1247 urkundete Balduin in Paris und im Juli 1247 in Chambéry, möglicherweise bereits auf seiner Heimreise.[34]

    Ende des lateinischen Kaisertums
    Wahrscheinlich im Frühjahr 1248 ist Balduin nach Konstantinopel zurückgekehrt, dieses Mal ohne ein großes Heer mit sich führend noch mit ausreichend Geldgeschenken versehen. Von der französischen Krone hatte er lediglich 20.000 Pariser Pfund erhalten, für die er erneut die Grafschaft Namur als Sicherheit gestellt hat, deren Verkauf ihm dabei erneut untersagt worden war. Die politische Situation hatte sich in der Zeit seiner Abwesenheit noch einmal dramatisch verschlechtert. Im Jahr 1246 ist Kaiser Johannes III. Vatatzes mit Heeresmacht von Asien nach Europa gesetzt, hat die Bulgaren aus der strategisch wichtigen Festung Serres verjagt und anschließend große Gebietsgewinne bis nach Mazedonien hinein verbuchen können. Dieser Siegeslauf hatte die zuvor mit ihm rivalisierenden griechischen Herrscher von Epirus-Thessaloniki zur Anerkennung seines Kaisertums samt Unterwerfung unter seiner Oberhoheit gezwungen und es nur noch zur Frage der Zeit werden lassen, bis er auch den finalen Angriff auf Konstantinopel unternehmen würde. Mehr denn je war der hochüberschuldete Balduin nun auf militärische Unterstützung angewiesen, so dass er noch im Jahr seiner Rückkehr zum Zwecke der Geldbeschaffung seinen wenige Jahre altlten Sohn und Erben Philipp für eine nicht genannte Summe an eine Kaufmannsfamilie aus Venedig verpfändet hat.[35] Unmittelbar darauf hat er im Oktober 1248 seine Frau auf eine Reise nach Frankreich geschickt, was eine Bedingung der französischen Krone für das gewährte Darlehn war, die dort in seinem Namen Geldmittel aufbringen und den Freikauf des Sohnes erreichen sollte. Dazu hat er ihr alle Vollmachten zum Verkauf des Courtenay-Besitzes erteilt.[36]
    Politisch war Balduin ab jener Zeit zur weitgehenden Handlungsunfähigkeit verdammt, indem er nur noch ein Beobachter der um sich stattfindenden Ereignisse und des sich anbahnenden Endes seines Kaisertums war. Der kreuzfahrende König Ludwig IX. von Frankreich hatte 1249 seinem Unternehmen zur Rückeroberung Jerusalems den höheren Stellenwert beigemessen, als dafür seinem Cousin in Konstantinopel personelle Hilfe abzuzweigen.[37] 1250 ist der Westkaiser Friedrich II. gestorben, dessen Söhne waren mit einem Behauptungskampf gegen den Papst beschäftigt und deshalb als mögliche Bündnispartner ausgefallen. Papst Innozenz IV. wiederum hatte 1254 erstmals Kontakt zu Johannes Vatatzes bezüglich des Projekts einer Kirchenunion aufgenommen, das auch nach dem Tod der beiden im selben Jahr von deren Nachfolgern weiterbetrieben wurde. Von irgendwelcher Unterstützung aus Rom für die Lateiner des Ostens liegen seit jener Zeit keine Berichte mehr vor. Balduins Bedeutungsverlust als KKaiser verdeutlicht der Streit zwischen seinen nominellen Vasallen, Fürst Wilhelm II. von Achaia und Großherr Guido I. von Athen, der nicht etwa ihm zur Schlichtung vorgetragen wurde, sondern dem König von Frankreich.[38] Der Fürst von Achaia wawar der letzte Hoffnungsträger der Lateiner im Kampf gegen die Griechen, an deren Spitze ab 1259 der Kaiser Michael VIII. Palaiologos stand. In der richtungsweisenden Schlacht von Pelagonia im September 1259 trugen die Griechen den Sieg davon und der Fürst von Achaia ist in deren Gefangenschaft gefallen. Im Frühjahr 1260 hat Palaiologos erstmals einen Vorstoß vor die Mauern von Konstantinopel unternommen, der geradeso noch abgewehrt werden konnte. Noch im selben Jahr hatte er diplomatische Beziehungen zu Genua aufgenommen, der großen Konkurrentin des prolateinischen Venedigs um die Seeherrschaft im östlichen Mittelmeer, die ihren Konflikt nun auch in der Ägäis auszutragen begannen. Das Bündnis zwischen Griechen und Genuesen ist im März 1261 in Nymphaion besiegelt wurden.
    Siehe Hauptartikel: Rückeroberung von Konstantinopel 1261.
    In der Nacht des 24. Juli 1261 ist der griechische Feldherr Alexios Strategopulos mit einem kleinen Heer unbemerkt bis vor die Mauern Konstantinopels vorgedrungen, eigentlich mit dem Auftrag die Lage dort zu erkunden. Die Mauern der Stadt wareren zu diesem Zeitpunkt unterbesetzt, da die Venezianer, welche die Hauptlast der Stadtverteidigung stellten, samt ihrer Flotte auf einer Expedition im Schwarzen Meer abwesend waren. Am frühen Morgen des 25. Juli haben die Griechen im Handstreicich das Goldene Tor der Festung der sieben Türme besetzen und öffnen können, durch welches sie in die Stadt strömen konnten. Die überrumpelten Lateiner konnten dagegen kaum eine adäquate Verteidigung organisieren und hatten deshalb die Flucht auf ihre im Hafen ankernden Schiffe aufgenommen. Balduin hatte sich im Blachernen-Palast dem Kampf stellen wollen, ist von seinen wenigen verbliebenen Gefährten dann aber ebenfalls auf ein venezianisches Schiff gerettet wurden, nachdem er verwundet worden war. Nach 57 Jahren ist so die Herrschaft der Lateiner in Konstantinopel zu Ende gegangen, wo am 15. August 1261 nun Kaiser Michael VIII. Palaiologos feierlich einziehen, sich krönen lassen und die Wiederherstellung der griechisch-byzantinischen Herrschaft einschließlich ihres orthodoxen Patriarchats begehen konnte.[39]

    Letzte Jahre im Exil
    Nun seinerseits zum Exil gezwungen ist Balduin zunächst nach Euböa gesegelt und von dort weiter nach Athen, wo er sich am 22. Oktober 1261 Geld lieh und dazu als „Balduinus, per Dei gratiam fidelissimus Imperator, à Deo coronatus Gubernator Romaniæ“ urkundete.[40] Im Frühjahr 1262 erreichte er den Hof König Manfreds von Sizilien, der selbst mit Michael VIII. Palaiologos verfeindet war und ihm einen großen Feldzug zur Rückeroberung Konstantinopels versprach, sofern der Papst ihn von seiner Exkommunizierung lösen werde.[41] Daraufhin ist Balduin nach Viterbo zu Papst Urban IV. gezogen, um dort eine Versöhnung zwischen diesem und dem Stauferkönig von Sizilien zu erreichen. Doch der Papst hat eine Versöhnung rundweg abgelehnt. Stattdessen sind von ihm im Mai und Juni 1262 Kreuzzugsaufrufe nach Frankreich und Polen ergangen, mit dem Ziel, den „schismatischen Palaiologos“ aus Konstantinopel zu vertreiben.[42]
    Wohl im Frühjahr 1263 ist Balduin in Frankreich angekommen, wo er sich wieder mit seiner Frau und auch seinem Sohn Philipp wiedervereinen konnte, der bereits 1261 dank der Großzügigkeit des Königs von Kastilien aus Venedig freigekauft wurde. Seine Frau hatte hier inzwischen die Grafschaft Namur an den Graf von Luxemburg verloren, nicht ohne aber die Verfügungsgewalt über die dort noch verbliebenen Burgen an die französische Krone abgetreten zu haben, welche sie wiederum an das flandrissche Grafenhaus weitergereicht hat.[43] Philipp von Courtenay hatte noch 1263 schließlich alle gräflichen Rechte auf Namur dem Graf von Flandern für 20.000 Pariser Pfund verkauft.[44] So ist Kaiser Balduin von all seinen Besitzungen lediglich der Stammsitz seiner Familie verblieben.
    In Frankreich hat Balduin auch die Aussichtslosigkeit eines Kreuzzuges nach Konstantinopel erkennen müssen, da weder König Ludwig IX. noch irgendein Adliger den päpstlichen Aufruf dazu erhören wollte. Stattdessen wurde er Zeuge, wie zwischen dem Königshof und dem Papst Pläne zu einem Sturz König Manfreds in Sizilien zugunsten des ehrgeizigen Prinzen Karl von Anjou geschmiedet wurden. In einem Schreiben vom 2. Juli 1263 hat Balduin an König Manfred deshalb eine Warnung vor diesen Plänen zukommen lassen wollen[45], allerdings ist dieser Brief in Rimini von einem guelfischen Stadtoberen abgefangen und dem Papst in Orvieto zugespielt wurden. Ob dieser Brief einen Einfluss auf die schriftliche Kontaktaufnahme des Papstes mit Michael VIII. Palaiologos vom 18. Juli 1263 gehabt hat, in dem eine Wiederaufnahme der Unionspolitik sondiert wurde, ist unsicher.[46] Jedenfalls wollte der Papst seither nichts mehr von einem Kreuzzug zugunsten Balduins wissen, hat diesen stattdessen in einem Brief vom 28. Juli 1263 beim französischen Hof als Anhänger Manfreds denunziert und vor seinen Intrigen gewarnt.[47] Diese Parteinahme für die Sache der Staufer hat Balduin bei den Franzosen jede Reputation gekostet und ihn in das politische Abseits gestellt.
    Rehabilitieren konnte sich Balduin nun einzig durch die Aufgabe seiner Freundschaft zu König Manfred und Unterstützung für Karl von Anjou. Dessen Italienzug mit der entscheidenden Schlacht bei Benevent (26. Februar 1266) hat er nicht mitgemachtht; im Juni 1266 urkundete er noch in Paris.[48] Aber im August 1266 ist er schon beim neu gewählten Papst Clemens IV. in Viterbo, von dem er wieder in die kirchliche Gunst aufgenommen wurde. Unter Federführung des Papstes hat Balduin schließlich eine dynastisch-politische Allianz mit dem nunmehrigen König Siziliens Karl von Anjou besiegelt, die mit dem am 27. Mai 1267 zu Viterbo aufgesetzten Vertrag zu Papier gebracht wurde.[49] In diesem Vertrag wurde die Verheiratung seines Sohnes PPhilipp mit einer Tochter des Anjou vereinbart, der im Gegenzug die Rückführung der Courtenay nach Konstantinopel und Eroberung von ganz Romanien versprach, wovon dem Anjou ein Drittel zufallen sollte. Inwiefern Balduin diesen Plänen gepaart mit der Hoffnung auf eine Rückkehr nach Konstantinopel, die auch seine Heimatstadt war, je eine realistische Chance zur Verwirklichung eingeräumt hat ist unklar. Bezeichnend ist jedoch seine im Vertrag gleichfalls festgeschriebene Aufgabe aller LeLehnshoheitsrechte auf das Fürstentum Achaia zugunsten des Königs von Sizilien, womit er die Reste seines ihm noch verbliebenen „Reiches“ zusätzlich verringerte. Lehnsrechtlich ist er noch Oberlehnsherr des Herzogtums Athen geblieben, was aber de facto keine Rolle mehr spielte. Wirkliche Hoheitsrechte sollte nie wieder ein lateinischer Titularkaiser im römischen Ostreich ausüben.
    Über die letzten Lebensjahre Balduins II. liegen nur noch wenige Zeugnisse vor; offenbar verbrachte er diese abwechselnd in Frankreich und Süditalien. Im März, Juli und Dezember 1269 urkundete er wieder in Paris.[50] Laut einer venezianischen Chhronik soll er im vierten Jahr des Dogen Lorenzo Tiepolo (1271/72) gestorben sein.[51] Allerdings war er noch am 15. Oktober 1273 in Foggia bei der Hochzeit seines Sohnes anwesend.[52] Einer im Januar 1274 in Tarent ausgestellten Urkunde nach war Balduin zu jenem Zeitpunkt bereits gestorben, was durch die Verfügung zum Bau eines Grabmals für ihn in der Kathedrale von Barletta durch Karl von Anjou im Oktober desselben Jahres bestätigt werden kann, welcher außerdem im November darauf urkundlich an ihn in „leuchtender Erinnerung“ (claræ memoriæ) gedachte.[53]

    Familie[
    Balduin II. ist am 9. April 1231 mit Maria von Brienne (* 1225; † 1275) verlobt worden, die er wahrscheinlich im Jahreszeitraum 1235/36 geheiratet hat. Das einzige bekannte Kind aus der Ehe war der spätere Titularkaiser Philipp (* 1240/41; † 1283).


    Literatur
    • Robert Lee Wolff: Mortgage and Redemption of an Emperor’s Son. Castile and the Latin Empire of Constantinople, in: Speculum 29 (1954) 45–84.
    • Kenneth Meyer Setton: The Papacy and the Levant (1204–1571) – Volume 1. Philadelphia, 1976.
    • Jean Longnon: L’empereur Baudouin II et l’ordre de Saint Jacques, in: Byzantion, Bd. 22 (1952), S. 297–299.
    • Eloy Benito Ruano: Balduino II de Constantinopla y la Orden de Santiago. Un proyecto de defensa del Imperio Latino de Oriente, in: Hispania, Bd. 12 (1956), S. 3–36.
    Einzelnachweise
    1 Vgl. L’estoire de Eracles, in: RHC Hist. Occ. 2, S. 291.
    2 Vgl. Zacos, G. & Veglery, A.: Byzantine Lead Seals, Bd. 1 (1972), Nr. 114a–b, S. 114.
    3 Vgl. Georgios Akropolites, Annales, in: PG 140, Sp. 1050.
    4 Zwei nordfranzösische Chroniken berichten von der Nachfolge des Humbert V. von Beaujeu im lateinischen Kaisertum als Nachfolger Kaiser Roberts. Vgl. Gesta Ludovici VIII, in: RHGF 17, S. 310; Chronicon Turnense, in: RHGF 18, S. 318. Diese werdn allerdings durch keine räumlich näher liegenden Berichte bestätigt.
    5 Vgl. Tafel, G. L. Fr. & Thomas, G. M.: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig, Bd. 2 (1856), Nr. CCLXXIII, S. 265–270.
    6 Vgl. Richard von San Germano, Chronica, in: MGH SS 19, S. 364.
    7 Vgl. Auvray, L.: Les registres de Grégoire IX, Bd. 2 (1907), Nr. 3395, Sp. 512.
    8 Vgl. Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 1 (1717), Sp. 998f.
    9 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 941; Balduin von Avesnes, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 25, S. 455.
    10 Vgl. Reiffenberg, F.: Monuments pour servir a l’histoire provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, Bd. 1 (1844), Nr. VI, S. 9f, Nr. XII, S. 141.
    11 Vgl. Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 57, Bd. 3 (1876), S. 480f, 486, 517f.
    12 Vgl. Tafel, G. L. Fr. & Thomas, G. M.: Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte der Republik Venedig, Bd. 2 (1856), Nr. CCXCVI, S. 346–349; Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 2744, S. 391f.
    13 Vgl. Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 2753, S. 395; Andrea Dandolo, Venetorum ducis chronicon venetum, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 12 (1728), Sp. 349.
    14 Vgl. Wilhelm von Nangis, Gesta Sancti Ludovici, in: RHGF 20, S. 526ff; Chronicon, in: ebd., S. 548; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 75f; Walter Cornut, Historia susceptions Corone spinee, hrsg. von Paul Riant in: Exuviæ sacræ constantinopolitanæ, Bd.1 (1877), S. 45–56.
    15 Vgl. Auvray, L.: Les registres de Grégoire IX, Bd. 2 (1907), Nr. 4603, Sp. 1170, Nr. 4634, Sp. 1179, Nr. 4671, Sp. 1194.
    16 Vgl. Auvray, L.: Les registres de Grégoire IX, Bd. 2 (1907), Nr. 4623, Sp. 1175f.
    17 Vgl. Bliss, W. H.: Calendar of the entries in the papal registers relating to Great Britain and Ireland: papal letters, Bd. 1 (1893), S. 177.
    18 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 946. Thomas von Vervins war ein jüngerer Bruder des Enguerrand III. von Coucy aus dem Hause Boves-Coucy
    19 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 947.
    20 Im Zusammenhang mit seiner Durchreise durch Deutschland hat eine Erfurter Chronik den Kaiser fälschlich „Theobald“ genannt. Vgl. Annales Erphordenses, in: MGH SS 16, S. 33. Für seine Krönung vgl. Notes sur la diplomatique de l’empire latine Constantinople, hrsg. von Jean Longnon in: Mélanges dédiés à la mémoire de Félix Grat, Bd. 2 (1949), S. 18.
    21 Zur Titulatur aus einer am 12. Februar 1241 in Konstantinopel aufgesetzten Urkunde vgl. Histoire de l’empire de Constantinople;…par Du Fresne du Cange, Bd. 1, hrsg. von Jean Alexandre Buchon (1826), Nr. VIII, S. 428f. Balduin II. hat seineerrscherzeit ab dem Jahr seiner Krönung gezählt. Als er zum Beispiel im Oktober 1261 in Athen urkundete, hat er das Dokument auf sein zweiundzwanzigstes Regierungsjahr (anno XXII Imperii nostri) datiert. Vgl. Acta Sanctorum, Bd. 4 (1707), S. 768f.
    22 Die Eroberung von Tzurulum hat Balduin in einem Brief an den König von England berichtet. Vgl. Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 54f.
    23 Vgl. Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, in: MGH SS 23, S. 950; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 299.
    24 Vgl. Du Chesne, A.: Historiæ Francorum Scriptores, Bd. 5 (1649), S. 423f.
    25 Vgl. Du Chesne, A.: Historiæ Francorum Scriptores, Bd. 5 (1649), S. 424ff; Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 3123, S. 518f.
    26 Balduins Beteiligung an den Verhandlungen von 1244 und der anschließenden Vertragsbeeidigung sind aus je einem Brief des Papstes an den Landgraf von Thüringen vom 30. April 1244 und des Westkaisers an den König von England zu entnehmen. Vg. MGH Const. 2, Nr. 250, S. 340; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry R. Luard in: Rolls Series 57, Bd. 4 (1877), S. 332–336.
    27 Vgl. Huillard-Bréholles, J.-L.-A.: Historia diplomatica Friderici secundi, Bd. 6/1 (1860), S. 195ff.
    28 Vgl. Chronicon Mutinense, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 15 (1729), Sp. 561; Roland von Padua, Chronica, in: MGH SS 19, S. 82.
    29 Vgl. Vitæ Romanorum Pontificum, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 3/2 (1724), Sp. 399; Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 431; Wilhelmon Puylaurens, Historia Albigensium, in: RHGF 20, S. 770; Balduin von Avesnes, Chronicon Hanoniense, in: MGH SS 25, S. 454.
    30 Vgl. Teulet, A.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 2 (1866), Nr. 3367, S. 575; Chronicum cluniacense, hrsg. von Martin Marrier & André du Chesne in: Bibliotheca cluniacensis (1915), Sp. 1666.
    31 Vgl. Matthäus Paris, Chronica majora, hrsg. von Henry Richard Luard in: Rolls Series 99, Bd. 4, (1877), S. 431; Close Rolls of the reign of Henry III, 1242–1247 (1916), S. 510.
    32 Vgl. De Laborde, J.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 3604, S. 11f; Histoire géneálogique des ducs de Bourgogne de la maison de France, hrsg. von André du Chesne (1628), preuves S. 138f.
    33 Vgl. Reiffenberg, F.: Monuments pour servir a l’histoire provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, Bd. 1 (1844), Nr. XIII, S. 141f.
    34 Vgl. De Laborde, J.: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 3605, S. 12; De Wree, O.: La généalogie des comtes de Flandre, Bd. 1 (1642), S. 207f.
    35 Vgl. Marino Sanudo, Secreta Fidelium Crucis, hrsg. von Jacques Bongars in: Gesta Dei Per Francos, Bd. 2 (1611), S. 73; Istoria del Regno de Romania, hrsg. von Charles Hopf: Chroniques Gréco-Romanes (1873), S. 115f; „Fragmentum“, hrsg. ebd.,. 171ff.
    36 Vgl. De Laborde, Joseph: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 3727, S. 50.
    37 Vgl. Jean de Joinville, Histoire de Saint Louis, in: RHGF 20, S. 211f.
    38 Vgl. Chronique de Morée aux XIIIe et XIVe siècles, hrsg. von Alfred Morel-Fatio (1885), S. 52.
    39 Vgl. Chronique de Morée aux XIIIe et XIVe siècles, hrsg. von Alfred Morel-Fatio (1885), S. 54; Georgios Akropolites, Annales, in: PG 140, Sp. 1210f; Martino da Canale, Les estoires de Venise, hrsg. von Filippo Luigi Polidori, La cronique ds Veniciens de maistre Martin da Canal, in: Archivo Storico Italiano, Bd. 8 (1845), S. 480f; Wilhelm von Nangis, Chronicon, in: RHGF 20, S. 558.
    40 Vgl. Acta Sanctorum, Bd. 4 (1707), S. 768f.
    41 Vgl. Martino da Canale, Les estoires de Venise, hrsg. von Filippo Luigi Polidori, La cronique des Veniciens de maistre Martin da Canal, in: Archivo Storico Italiano, Bd. 8 (1845), S. 498–503.
    42 Vgl. Potthast, A.: Regesta Pontificium Romanorum, Bd. 2 (1895), Nr.18332, S. 1489; Guiraud, J.: Les registres d’Urbain IV, Bd. 2 (1901), Nr. 131, 132, S. 46ff.
    43 Vgl. Wauters, Alphonse: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, Bd. 5 (1876), S. 182; Duvivier, Charles A.: La querelle des d’Avesnes et des Dampierre, Bd. 2 (1894), Preuves Nr. CCXCI, S. 523;e Laborde, Joseph: Layettes du trésor des chartes, Bd. 3 (1875), Nr. 4424, S. 417ff.
    44 Vgl. Wauters, Alphonse: Table chronologique des chartes et diplomes imprimés concernant l’histoire de Belgique, Bd. 5 (1876), S. 285f.
    45 Vgl. Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 2 (1717), Nr. XI, Sp. 23ff.
    46 Vgl. Guiraud, J.: Les registres d’Urbain IV, Bd. 2 (1901), Nr. 295, S. 134ff.
    47 Vgl. Martène, E. & Durand, U.: Thesaurus novus anecdotorum, Bd. 2 (1717), Nr. X, Sp. 23.
    48 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5157, S. 174ff.
    49 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5284, S. 220–224; Del Giudice, G.: Codice diplomatico del regno di Carlo I. e II. d’Angiò, Bd. 2/1 (1869), Nr. IV, S. 30–44.
    50 Vgl. Berger, Élie: Layettes du trésor des chartes, Bd. 4 (1902), Nr. 5500, S. 331f, Nr. 5566, S. 375; Werveke, Nicolas van: Cartulaire du Prieuré de Marienthal, Bd. 1 (Publications de la Section Historique de l’Institut Grand-Ducal de Luxemburg 38, 1885), Nr. 120, S. 99f.
    51 Vgl. Andrea Dandolo, Venetorum ducis chronicon venetum, hrsg. von Lodovico Antonio Muratori in: Rerum Italicarum Scriptores, Bd. 12 (1728), Sp. 382.
    52 Vgl. Genealogia di Carlo I. di Angiò: prima generatione, hrsg. von Camillo Minieri Riccio (1857), S. 115f, Anm. 255.
    53 Vgl. Del Giudice, G.: Codice diplomatico del regno di Carlo I. e II. d’Angiò, Bd. 2/1 (1869), S. 41f, Anm. 5, Nr. 6–7; Histoire de l’empire de Constantinople;…par Du Fresne du Cange, Bd. 2, hrsg. von Jean Alexandre Buchon (1826), Nr. II, S.23ff.

    Balduin heiratete Kaiserin Maria von Brienne in 1236/1237. Maria (Tochter von Johann von Brienne (von Jerusalem) und Kaiserin Berenguela (Berengaria) von León (von Kastilien)) wurde geboren in Apr 1225 in Capua; gestorben in 1275; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 141. Philipp von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1240/1241 in Konstantinopel; gestorben in 15 oder 25 Dez 1283.

  37. 81.  Peter (Pierre) von JoignyPeter (Pierre) von Joigny Graphische Anzeige der Nachkommen (38.Adelheid5, 15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben in 1222.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Joigny; Graf von Joigny -Haus Joigny-

    Notizen:

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Joigny

    https://de.wikipedia.org/wiki/Joigny_(Adelsgeschlecht)

    Familie/Ehepartner: Elisabeth. Elisabeth gestorben in vor 31 Mrz 1222. [Familienblatt] [Familientafel]


  38. 82.  Gräfin Isabella von AngoulêmeGräfin Isabella von Angoulême Graphische Anzeige der Nachkommen (38.Adelheid5, 15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1188; gestorben am 4 Jun 1246 in Abbaye Fontevrault.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Gräfin von Angoulême (ab 1202) - Consort von England durch Heirat (bis 1216)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Angoulême (Jun 2022)

    Isabella von Angoulême (französisch Isabelle d’Angoulême; * um 1188; † 4. Juni 1246[1] in der Abtei Fontevrault) war ab 1202 aus eigenem Recht Gräfin von Angoulême und von 1200 bis 1216 als zweite Gattin Johanns Ohneland Consort von England. In zweiter Ehe heiratete sie 1220 den Grafen Hugo X. von Lusignan.
    Aufgrund ihrer nach der Aussage von Zeitzeugen außergewöhnlichen Schönheit[2] und ihrer historischen Rolle wird sie bisweilen Helena des Mittelalters genannt. Ihr Leben weist einige Parallelen zur mythischen Figur Helena auf.

    Abstammung
    Isabella entstammte der südwestfranzösischen Adelsfamilie Taillefer. Sie war das einzige Kind und die Erbin des Grafen Aymar Taillefer von Angoulême († 1202) und dessen Ehefrau Alix von Courtenay († 1218). Über ihre Mutter war sie eine Urenkelin des französischen Königs Ludwig VI.

    Königin von England
    Hochzeit mit Johann
    Im Alter von etwa erst zwölf Jahren wurde Isabella von Angoulême im Frühjahr 1200 mit dem gut zwanzig Jahre älteren Hugo IX. von Lusignan, Graf von La Marche, verlobt. Doch der englische König Johann Ohneland, der als Herzog von Aquitanien der Lehnsherr sowohl der Lusignans als auch der Grafen von Angoulême war, ließ kurz nach seiner Thronbesteigung seine erste Ehe mit Isabel von Gloucester annullieren und vermählte sich selbst am 24. August 1200 in Angoulême[3] mit Isabella von Angoulême. Laut einigen Chronisten soll Johann diesen Schritt aus Liebe auf den ersten Blick zu dem 20 Jahre jüngeren Mädchen unternommen haben. Wahrscheinlich erfolgte die Heirat wohl vor allem aus politischen Gründen. Isabellas Vater besaß eine reicche und strategisch wichtige Grafschaft zwischen Bordeaux und Poitiers, die beide dem englischen König gehörten. Durch die Heirat mit Isabella, der Erbin von Angoulême, hätte Hugo IX. von Lusignan, dem Johann kurz zuvor die benachbarte Grafschaft La Marche zugesprochen hatte, ein geschlossenes Territorium erworben, das die Stellung der Plantagenet-Könige gefährden würde. Um dies zu verhindern, beanspruchte Johann Isabella selbst. Nach ihrer Hochzeit reisten Johann und seine junge Gemahlin nach Chinon und weiter nach England, wo Isabella am 8. Oktober 1200 von Erzbischof Hubert Walter in der Westminster Abbey in London zur Königin gekrönt wurde. Im Mai 1201 begleitete sie Johann auf einer Reise in die Normandie.

    Zwist mit Frankreich
    Die Lusignan-Familie hatte jedoch inzwischen gegen Isabellas Ehe Einspruch erhoben und Johann des Brautraubes beschuldigt. Hilfesuchend wandte sie sich an den französischen König Philipp II., der wiederum der Lehnsherr König Johanns für dessen französische Besitzungen war, zu denen auch Aquitanien gehörte. Philipp II. war seine gesamte Regierungszeit darum bemüht, die Macht der Plantagenets und ihres Angevinischen Reiches in Frankreich zu brechen. Zu Lebzeiten von König Richard Löwenherz, Johanns älterem Bruder, war er dabei jedoch unterlegen gewesen. Die Klage der Lusignans bot Philipp II. nun die Möglichkeit für ein rechtliches Vorgehen gegen die Plantagenets. Zuerst wurde bei einem persönlichen Treffen des französischen unnd englischen Königs ein Kompromiss gefunden. Johann wollte nun aber hart gegen seinen widerspenstigen Vasallen Hugo IX. von Lusignan einschreiten, woraufhin sich dieser erneut an Philipp II. wandte. Als Johann im Frühjahr 1202 eine Vorladung vor das vom französischen König nach Paris einberufene Hofgericht ignorierte, wurde er in einem Versäumnisurteil aller Lehen in Frankreich für verlustig erklärt. Philipp II. ließ nun Johanns französische Besitzungen angreifen. In diesem Französisch-Englischen Krieg verlor Johann bis 1204 die Normandie und einen Großteil seiner französischen Besitzungen. Auch Johanns aquitanische Vasallen sagten sich von ihm los und unterstellten sich dem französischen König.[4]

    Politische Bedeutung
    Der König versprach seiner Frau als Morgengabe Besitzungen im Anjou und im Poitou, darunter die Herrschaften Niort, Saintes und sechs weitere Städte. Nach dem Tod von Johanns Mutter Eleonore von Aquitanien 1204 versprach er Isabella das Wittum seiner Mutter, das Besitzungen in der kurz danach verlorenen Normandie, aber auch die Städte Exeter, Wilton, Ilchester und Malmesbury, die Honour von Berkhamstead sowie Güter bei Waltham in Essex sowie das County Rutland mit Rockingham Castle umfmfasste. Tatsächlich blieben diese Besitzungen zu Lebzeiten Johanns unter seiner Kontrolle. Die Kosten ihres Hofstaats wurden durch unregelmäßige Zahlungen des Königs beglichen, dazu die Einkünfte aus dem Queen's gold, einer Zulage, die die Krone auf Strafgelder erheben durfte. Johann Ohneland soll anfangs mit seiner schönen jungen Gemahlin so viel Zeit verbracht haben, dass er darüber die Staatsgeschäfte vernachlässigte. Nach 1205 begleitete Isabella Johann, der ohne festen Regierungssitz durch sein Reich reiste, nur noch selten. Aus ihrer Ehe mit Johann gebar sie ab 1207 fünf Kinder, die alle das Erwachsenenalter erreichten. Obwohl einige zeitgenössische Chronisten von gegenseitigen Beschuldigungen und Untreue zwischen Johann und Isabella berichten, ist eine Untreue von ihr nicht belegbar. Johann selbst hatte weitere Geliebte, wobei er bis zu seinem Tod Isabella vertraute. 1214 begleitete sie Johann in das Poitou, wo der König das Erbe seines Schwiegervaters behaupten konnte. Während des folgenden ersten Kriegs der Barone in England blieb sie in Westengland in relativer Sicherheit.

    Witwenschaft
    Nach dem Tod von Johann im Oktober 1216 erhielt Isabella schließlich Zugriff auf ihre Besitzungen, die sie nun als Wittum erhielt. Zugunsten des Seelenheils ihres verstorbenen Mannes machte sie den Klöstern Malmesbury und St Nicholas in Exeter Stiftungen. Bis zu ihrem Tod führte sie weiterhin den Titel Königin von England und verwendete ihr königliches Siegel, doch anscheinend war sie am Regentschaftsrat, der für ihren unmündigen Sohn Heinrich die Regierung führte, unbeteiligt. Dazu wurde ihr der Besitz von Rockingham und Exeter Castle, die sie als Teil ihrer Besitzungen sah, verwehrt, ebenso die Zahlung von 3500 Mark, die ihr der König noch versprochen hätte. Daraufhin verließ sie im Juli 1217 ohne ihre Kinder England und kehrte nach Südwestfrankreich zurück. Dort konnte sie in ihrer ererbten Grafschaft Angoulême gegen den Widerstand der von ihrem verstorbenen Gemahl 1214 eingesetzten Verwaltungsbeamten bis 1220 ihre Herrschaft durchsetzen.

    Gräfin von Lusignan
    Hochzeit mit Hugo X. von Lusignan
    Ohne wie vorgeschrieben die Zustimmung der englischen Regierung einzuholen, heiratete Isabella im April oder Mai 1220 den ältesten Sohn ihres ehemaligen Verlobten, Hugo X. von Lusignan, Graf von La Marche, der zwischenzeitlich mit ihrer eigenen ältesten Tochter aus erster Ehe, Johanna, verlobt worden war. Dafür wurde Johanna 1221 die Gemahlin des schottischen Königs Alexander II. Obwohl sie unter der Untreue ihres zweiten Gatten litt, gebar Isabella ihm neun Kinder, von denen ihr ältester Sohn als Hugo XI. seinem Vater 1249 als Graf von La Marche und Angoulême folgen sollte.

    Krieg mit England
    Der englische Regentschaftsrat hatte keine Handhabe gehabt, um die Heirat der Königinwitwe zu verhindern. Als Graf Hugo nun im Namen seiner Frau nicht nur Niort und Saintes in Frankreich, sondern auch die englischen Besitzungen ihres Wittums forderte, musste die englische Regierung ihm auch die Einkünfte aus diesen Besitzungen gewähren. Dennoch kam es wegen der Besitzungen bald zum Streit. Bereits 1221 wurden die englischen Besitzungen Isabellas kurzzeitig besetzt und während des Französisch-Englischen Kriegs im Juni 1224 beschlagnahmt, als Graf Hugo sich mit dem französischen König Ludwig VIII. verbündet und so den Franzosen den Zugriff auf das Poitou ermöglicht hatte. Erst nach Kriegsende 1226 versöhnte sich Graf Hugo wieder mit der englischen Regierung. Während des erfolglosen Frankreichfeldzugs von Heinrich III. sah dieser 1230 nach über zwölf Jahren erstmals seine Mutter wieder.

    Zwist mit der französischen Königsfamilie
    Isabella, die sich mit ihrem Abstieg in der aristokratischen Hierarchie vom Rang einer Königin zu demjenigen einer bloßen Gräfin nur schwer abfinden konnte, hatte auf die französische Königinwitwe Blanka von Kastilien einen tiefen Hass. Alfons von Poitiers, der jüngere Bruder König Ludwigs IX., wurde am 24. Juni 1241 auf einem Hoftag in Saumur mit der Grafschaft Poitou und weiteren Territorien belehnt. Im darauffolgenden Juli hatten Hugo X. von Lusignan und seine Gattin Alfons in Poititiers in Anwesenheit Ludwigs IX. die Lehnstreue zu schwören. Isabella fühlte sich bei dieser Gelegenheit vom König und insbesondere der Königinwitwe Blanka öffentlich brüskiert. Als daher Hugo X. anschließend Ludwig IX. und Alfons zuvorkommend in seine Burg Lusignan einlud, machte Isabella ihrem Gatten nach der Abreise der Gäste wegen dieser Unterwerfungsgeste bittere Vorwürfe. Auf ihre Initiative soll es zurückgehen, dass Hugo X. Vorbereitungen für eine Erhebung gegen den französischen König traf und zu diesem Zweck ein Bündnis mit Heinrich III. von England aushandelte, dem auch Graf Raimund VII. von Toulouse und andere unzufriedene Magnaten Poitous beitraten. Ein mitentscheidender Faktor war jedenfalls, dass die Oberherrschaft der französischen Krone im Poitou drückender als die früher von den Plantagenets ausgeübte empfunden wurde.
    Zu Weihnachten 1241 reisten Hugo X. und Isabella an den Hof Alfons’ von Poitiers, kündigten ihm mit scharfen Worten den Lehnseid auf und bahnten sich mit ihren Soldaten den Fluchtweg durch Alfons’ Truppen. Einige Monate später setzte der englische König nach Frankreich über und wurde am 13. Mai 1242 bei seiner Landung in Royan von seiner Mutter Isabella empfangen. Unterdessen rückte Ludwig  X. mit seinen Streitkräften heran. Wahrscheinlich in diese Zeit ist ein Bericht des französischen Chronisten Guillaume de Nangis zu setzen, laut dem Isabella zwei Köche bestochen haben soll, den französischen König zu vergiften. Dies hätten die Köche nach der Entdeckung ihres Komplotts gestanden und seien gehängt worden. Als Isabella vom Scheitern ihres Attentats erfahren habe, sei sie so wütend geworden, dass sie sich zuerst erstechen habe wollen und, nachdem ihr das Messer entwunden worden sei, längere Zeit vor Ärger ernsthaft krank gewesen wäre.

    Bruch mit Heinrich III.
    Heinrich III. von England wurde von den Franzosen am 21. Juli 1242 in der Schlacht bei Taillebourg geschlagen und erlitt am Tag darauf gemeinsam mit Hugo X. von Lusignan bei Saintes erneut eine Niederlage. Der englische König hielt daraufhin dem verbündeten Grafen von La Marche vor, dass dieser eine effektivere militärische Unterstützung versprochen habe, doch Hugo X. wies die Beschuldigung mit der Behauptung zurück, dass nicht er, sondern seine Gattin die Initiatorin der antifranzösischen Allianz gewesen sei. Am 26. Juli begab sich Hugo X. mit Isabella und seinen Kindern zu Ludwig IX. und bat demütig um Verzeihung, die ihm gewährt wurde. Auch von anderen Verbündeten im Stich gelassen, zog Heinrich III. sich hingegen nach England zurück.[5]

    Politischer Rückzug und Vermächtnis
    Das Scheitern seiner Ambitionen führte dazu, dass Hugo von Lusignan 1243 seine Besitzungen unter seinen Söhnen aufteilte. Isabella zog sich in die Abtei Fontevrault zurück, die eng mit der Familie ihres ersten Mannes verbunden war. Dort starb sie 1246 im Alter von etwa 58 Jahren. Auf ihrem Sterbebett trat sie noch als Nonne in das Kloster ein. Sie wurde zunächst im Kapitelhaus beigesetzt. Obwohl ihr Verhältnis zu ihrem Sohn Heinrich III. durch ihre Flucht aus England 1220 und den Verrat ihres Mannes 1242 belastet war, betrauerte dieser ihren Tod. Er ließ zu ihrem Andenken in Malmesbury und Winchester Kapellen errichten und tätigte Stiftungen zu ihren Gunsten. Auf Einladung des Königs reisten 1247 mehrere ihrer Kinder aus ihrer zweiten Ehe nach England, wo ihr Halbbruder sie herzlich empfing und ihnen Ländereien und andere Geschenke übergab. Vor allem in den 1250er Jahren waren sie als Lusignans bei ihren Gegnern in England berüchtigt. 1254 besuchte Heinrich III. Fontevrault, wo er persönlich die Umbettung des Leichnams seiner Mutter in die Abteikirche überwachte. Dort wurde sie neben den Sarkophagen seiner Vorfahren Heinrich II. Plantagenet und Eleonore von Aquitanien erneut beigesetzt. Ihr Grabbildnis, eine als Holzskulptur gefertigte Liegefigur, ist noch heute in der Abteikirche zu besichtigen.

    Familie/Ehepartner: König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland . Johann (Sohn von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren am 24 Dez 1167 in Beaumont Palace, Oxford; gestorben am 19 Okt 1216 in Newark Castle, Newark-on-Trent. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 142. König Heinrich III. von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 1 Okt 1207 in Winchester; gestorben am 16 Nov 1272 in Palace of Westminster, Westminster, England.
    2. 143. König Richard von Cornwall (von England) (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 5 Jan 1209 in Winchester; gestorben am 2 Apr 1272 in Berkhamsted Castle, England; wurde beigesetzt in Hailes Abbey, Gloucester.
    3. 144. Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 22 Jul 1210; gestorben am 4 Mrz 1238 in Havering-atte-Bower.
    4. 145. Prinzessin Isabella von England (Plantagenêt)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1214 in Gloucester; gestorben am 1 Dez 1241 in Foggia, Apulien, Italien.

    Isabella heiratete Graf Hugo X. von Lusignan, der Braune in Mrz/Apr 1220. Hugo (Sohn von Graf Hugo IX. von Lusignan, der Braune und Agathe von Preuilly) gestorben am 5 Jun 1249. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 146. Graf Hugo XI. von Lusignan, der Braune  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1221; gestorben am 6 Apr 1250 in Fariskur, Ägypten.
    2. 147. Alice (Adelheid, Alix) de Lusignan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 9 Feb 1256.
    3. 148. Margarete von Lusignan  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 22 Okt 1288.

  39. 83.  Vizegraf Guy VI. von ThiernVizegraf Guy VI. von Thiern Graphische Anzeige der Nachkommen (39.Clemence5, 15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Thiern; Vizegraf von Thiern

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Thiern war eine Familie des französischen Adels, die vor allem im 12. Jahrhundert Bedeutung erlangte.
    Laut Père Anselme stammt sie aus der gleichen Familie wie die Vizegrafen von Auvergne, ist also eine jüngere Nebenlinie des Hauses Auvergne.
    Die Vizegrafen von Thiern (bezogen auf Thiers im Département Puy-de-Dôme) erbten die Grafschaft Chalon-sur-Saône und waren auch im Besitz der Herrschaft Montpensier, die durch Heirat dann an das Haus Beaujeu gelangte und später zum Herzogtum erhoben wurde.
    Die Familie starb im 15. Jahrhundert aus.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Thiern (Sep 2023)

    Familie/Ehepartner: Marquise von Forez (Albon). [Familienblatt] [Familientafel]


  40. 84.  Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger)Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger) Graphische Anzeige der Nachkommen (40.Robert5, 15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in cir 1218; gestorben in 1249 oder 08 Feb 1250 in Ägypten (Damiette?).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Französischer Ritter, Herr von Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_de_Courtenay

    Pierre de Courtenay (deutsch Peter von Courtenay; * um 1218; † 1249 oder am 8. Februar 1250 in Ägypten) war ein französischer Ritter und Herr von Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre. Als Angehöriger des Hauses Courtenay war er selbst von kapetingischer Abstammung.
    Er war der älteste von fünf Söhnen des Robert von Courtenay († 1239), Herr von Champignelles, und der Mathilde von Mehun. Von seinen Eltern erbte er die Burgen von Conches und Mehun. Am 25. August 1248 schiffte er sich mit seinem Cousin, König Ludwig IX. dem Heiligen, in Aigues-Mortes zum Kreuzzug nach Ägypten ein, in dessen Verlauf er starb.
    In der gängigen Geschichtsliteratur wird sein Tod auf den 8. Februar 1250 datiert, während des Kampfes um die Stadt al-Mansura. An diesem Tag führte der Graf Robert I. von Artois die Vorhut der Kreuzfahrer bei einem Spontanangriff auf die Stadadt in eine Falle der Mameluken, in der die gesamte Vorhut vernichtet wurde. Laut dem Kreuzzugschronisten Jean de Joinville aber starb er zu einem früheren Zeitpunkt. Nach der Eroberung der ägyptischen Hafenstadt Damiette im Juni 1249 lagerte ein großer Teil des Heeres außerhalb der Stadtmauern bis zum Weitermarsch nach al-Mansura im Herbst 1249. In dieser Zeit habe der Sultan von Ägypten eine Belohnung von einem Goldbesant auf jedes Haupt eines Kreuzfahrers ausgesetzt, dass ihm gebraccht werde. Darauf drangen mehrere Nächte nacheinander Sarazenen in das Feldlager ein, töteten schlafende Kreuzritter in ihren Zelten und raubten ihre enthaupteten Köpfe. Laut Joinville fiel er einem solchen Anschlag zum Opfer.[1] Möglich aber das der Chronist sich in seinem mehrere Jahrzehnte nach den betreffenden Ereignissen niedergeschriebenen Bericht irrte, denn er erwähnte Courtenay an späterer Stelle noch zwei Mal, nämlich im Zusammenhang mit der Schlacht von al-Mansura.[2][3]
    Er war verheiratet mit Petronille de Joigny († 1289), einer Tochter des Gaucher de Joigny und der Amicia de Montfort. Ihr einziges Kind war:
    • Amicia de Courtenay († 1275 in Rom, bestattet im Petersdom), Herrin von Conches und Mehun, ∞ 1262 Graf Robert II. von Artois († 1302)
    Seine Witwe heiratete 1252 in zweiter Ehe Henri II. de Sully († 1269).



    Einzelnachweise
    1 Joinville, II, §7, hrsg. von Ethel Wedgwood (1906)
    2 Joinville, II, §9–10, hrsg. von Ethel Wedgwood (1906)
    3 Allerdings nahm am Kreuzzug auch Guillaume de Courtenay, Herr von Yerre, teil, der ein Vetter von Pierre de Courtenay gewesen war und den Kreuzzug überlebt hatte. (Histoire généalogique de la maison de France, t. I, S. 517)

    Familie/Ehepartner: Pétronille von Joigny. Pétronille (Tochter von Gaucher de Joigny und Amicia von Montfort) gestorben in 1289. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 149. Amicia von Courtenay  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1250; gestorben in 1275 in Rom, Italien; wurde beigesetzt in Petersdom.

  41. 85.  Isabella von CourtenayIsabella von Courtenay Graphische Anzeige der Nachkommen (40.Robert5, 15.Peter4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben am 22 Sep 1257.

    Notizen:

    Isabella und Johann I. hatten sieben Kinder, vier Söhne und drei Töchter.

    Isabella heiratete Graf Johann I. von Chalon (Salins) in 1242/43. Johann (Sohn von Graf Stephan III. von Auxonne (von Chalon) und Beatrix von Chalon (Thiern)) wurde geboren in 1190; gestorben in 1267. [Familienblatt] [Familientafel]


  42. 86.  Graf Raimund VII. von Toulouse (Raimundiner)Graf Raimund VII. von Toulouse (Raimundiner) Graphische Anzeige der Nachkommen (41.Raimund5, 16.Konstanze4, 6.Adelheid3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in Jul 1197 in Beaucaire; gestorben am 27 Sep 1249 in Millau.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1222 bis 1249, Grafschaft Toulouse; Graf von Toulouse - Raimundiner (Haus Toulouse) -

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_VII._(Toulouse) (Aug 2023)

    Raimund VII. von Toulouse (französisch: Raymond de Toulouse; okzitanisch: Ramon de Tolosa; * Juli 1197 in Beaucaire; † 27. September 1249 in Millau)[1] war von 1222 bis zu seinem Tod der letzte Graf von Toulouse aus dem Geschlecht der Raimundiner (Haus Toulouse). Zu Lebzeiten seines Vaters oft „der Jüngere“ genannt, führte er dessen Widerstand gegen den Albigenserkreuzzug und die französische Königsmacht der Kapetinger letztlich erfolglos fort.

    Frühe Jahre
    Kreuzzug gegen die Albigenser
    → Hauptartikel: Albigenserkreuzzug
    Raimund VII. war der einzige legitim geborene Sohn seines Vaters Raimund VI. aus dessen vierter Ehe mit Johanna Plantagenet, die 1199 gestorben war. Er wurde direkt in die Zeit hineingeboren, in der die Verfolgung der im Herrschaftsbereich der Tolosanergrafen, entsprechend der heutigen Region Midi-Pyrénées, weit verbreiteten Glaubensbewegung der Katharer durch die römisch-katholische Kirche militarisiert wurde. Der im Jahr 1208 von Papst Innozenz III. ausgerufene Albigenserkreuzzug hatte gravierende soziale und politische Umwälzungen im Land südlich der Loire hervorgerufen, dass aufgrund der Sprache seiner Bewohner im hohen Mittelalter Occitania, oder von den Nordfranzosen schlicht Languedoc genannt wurde. Raimunds Vater hatte sich diesem Kreuzzug nach einer demütigende Bußzeremonie in Saint-Gilles 1209 zunächst noch unterworfen, sich ab 1211 aber gegen ihn und der weltlichen Machtpolitik seines Anführers Simon de Montfort gestellt, wofür er vom Papst mit dem Kirchenbann belegt und mit der Enteignung bedroht wurde. Das Haus Toulouse hatte die Führung des Widerstands gegen den Kreuzzug übernommen, dessen Auswirkungen das gesamte Leben Raimunds VII. bestimmte.

    Als Zwölfjähriger trat Raimund VII. an der Seite seines Vaters erstmals im Sommer 1209 in Carcassonne im Heer der Kreuzfahrer in Erscheinung, die gerade Simon de Montfort zu ihrem Anführer gewählt hatten.[2] Der Vater wurde in diesem Jahr erneut gebannt und nachdem die Kreuzfahrer im Jahr 1211 mit der Stadt Lavaur erstmals eine gräfliche Domäne angegriffen hatten, stellte sich das Grafenhaus an die Spitze des Widerstandes gegen sie. Um gegen die mehrheitlich nordfranzösischen Ritter bestehen zu können, hatte Raimund VI. eine politische Annäherung an König Peter II. von Aragón gesucht, die dynastisch besiegelt werden sollte. Dazu verheiratete der alte Graf im März 1211 seinen Sohn mit der Infanta Sancha, die nicht nur eine Schwester des aragónesischen Königs war, sondern auch die seiner sechsten Ehefrau, womit Raimund VII. zum Schwager seiner Stiefmutter und seines Vaters wurde. Diese Familienkonstellation wurde von den geistlichen Kreuzzugsführern als weiterer Beweis für die moralische Verkommenheit des toulousanischen Grafenhauses herangezogen, die sich aus seiner Nähe zur katharischen Häresie begründen würde. Der von König Peter II. und Raimund VI. im Herbst 1212 ausgearbeitete Friedensplan hatte unter anderem eine Abdankung des alten Grafs zugunsten seines Sohnes beinhaltet, für den der König die Vormundschaftsregierung in Toulouse bis zum Erreichen der Mündigkeit führen sollte. Vom Papst wurde dieser Lösungsvorschlag schlussendlich abgelehnt, dennoch leisteten Raimund VI. und auch Raimund VII. am 27. Januar 1213 den Lehnseid gegenüber König Peter II., dem sie sich so als ihren Schutzherrn unterwarfen.[3] Die okzitanischen Fürsten erlitten darauf am 12. September in der entscheidenden Schlacht bei Muret jedoch eine vernichtende Niederlage gegen die Kreuzritter, in der König Peter II. getötet wurde. Im Sommer 1215 mussten die Stadtoberen von Toulouse Simon de Montfort den Einzug gewähren, während die Grafenfamilie ihrerseits die Stadt verlassen musste. Raimund VII. war mit nach Rom zum vierten Laterankonzil gereist, das über die politische Ordnung nach dem scheinbar entschiedenen Kreuzzug entscheiden sollte. Es endete am 30. November 1215 mit der formellen Absetzung Raimunds VI. und Enterbung Raimunds VII. zugunsten von Simon de Montfort. Der junge Raimund VII. sollte lediglich das Agenais behalten dürfen, dass ein Erbe seiner Mutter gewesen war. Vom Papst erhielt er dazu noch eine Restituierung der Markgrafschaft Provence in Aussicht gestellt, sofern er sich zukünftig als gehorsamstreu gegenüber dem Heiligen Stuhl erweisen sollte.

    Rückeroberung
    Unter dem Bruch eines auf dem Konzil verhängten Exilgebots, waren die beiden Raimunde im Winter 1215 auf dem Seeweg von Genua aus nach Marseille gereist, wo sie unter der Anteilnahme der Bevölkerung wieder ihr Land betraten. Damit signalisierten sie den Beginn der Rückeroberung ihrer Erbländer, an der Raimund VII. nun aktiv teilnahm, indem er die Leitung der militärischen Aktionen übernahm. Nachdem sich ihm der provenzalische Adel und seine Kommunen, allen voran Avignon, angeschlossen hatten, konnte er im Frühjahr 1216 in seine Geburtsstadt Beaucaire einziehen und die dortigen Kreuzritter in der Burg einschließen, worauf Simon de Montfort seinerseits mit einer Belagerung der Stadt reagierte. Aufgrund von Nachschub- und Personalmangel musste Montfort im August 1216 die Belagerung abbrechen und die Burg aufgeben, dem damit die erste große Niederlage zugefügt werden konnte. Im folgenden Jahr konnte Raimund VII. den Rest der Markgrafschaft Provence befreien und die Herrschaft des Grafenhauses neu etablieren. Die Urkunden und Privilegien, die er in dieser Zeit ausstellte, hatte er bereits als „junger Graf“ und „Sohn des Grundherrn Raimund, durch die Gnade Gottes Herzog von Narbonne, Graf von Toulouse und Markgraf der Provence“ besiegelt, womit er die Weigerung des Hauses Toulouse, das Urteil des vierten Laterankonzils zu akzeptieren, deutlicher nicht zum Ausdruck bringen konnte. Am 13. September 1217 konnte der alte Graf nach zwei Jahren der Abwesenheit in Toulouse einziehen, die sofort von Montfort belagert wurde. Raimund VII. stieß am 7. Juni 1218 mit einem Kontingent provenzalischer Ritter zu den Verteidigern und am 25. Juni wurde Simon de Montfort von einem Katapultgeschoss getötet, worauf die Kreuzfahrer die Belagerung abbrachen.

    Von da an befanden sich die Kreuzritter in der Defensive, die nun von dem jungen und militärisch unfähigen Amaury de Montfort angeführt wurden. Raimund VII. nahm die militärische Befreiung des restlichen Toulousaine und die Wiederherstellung der gräflichen Autorität für seinen alten Vater in die Hand. Bei Meilhan schlug er ein Kreuzritterheer, die alle niedergemacht wurden. Am 6. Januar 1219 nahm er die Rückkehr von Najac und mehrerer Grundherren unter die gräfliche Hoheit entgegen. Im Frühjahr 1219 war er schließlich an der blutigen und siegreichen Schlacht von Baziège als Anführer der okzitanischen Reserve beteiligt, an der Seite des Grafen Raimund Roger von Foix, einem alten Kampfgefährten seines Vaters. Im Frühjahr 1220 eroberte er Lavaur, Puylaurens und dann Castelnaudary zurück. In letzterer Stadt wurde er sogleich von Amaury de Montfort über ein halbes Jahr lang eingeschlossen, bis sich dieser im Februar 1221 zum Abbruch der Belagerung und Rückzug nach Carcassonne gezwungen sah. Raimund setzte ihm nach und eroberte dabei Montréal, wo der alte Kreuzritter Alain de Roucy getötet wurde. Bis zum Jahresende 1221 befreite er Agen und den Rest des Aganais, das ihm von Montfort trotz des Urteils vom vierten Lateran nie ausgehändigt worden war. Am 27. März 1222 nahm er die Unterwerfung von Moissac im Quercy entgegen.

    Nachdem sich Amaury de Montfort der Aussichtslosigkeit seiner Lage bewusste geworden war, hatte er sich im Mai 1222 zu einer Übertragung seiner vom Vater übernommenen Erbrechte, die den Montfort vom vierten Lateran zuerkannt worden waren, an den französischen König Philipp II. August entschlossen und dafür die Unterstützung Papst Honorius’ III. erhalten. Raimund VII. hatte davon erfahren und sich seinerseits dem König in einem Schreiben vom 16. Juni 1222 als Vasall anerboten.[4] Eine Anerkennung seitens des Königs hätte nicht nur die Rechte der Montfort negiert, sondern auch die Gefahr eines militärischen Eingreifens des Königs im Languedoc gebannt. Doch der König hatte beide Angebote einstweilen abgelehnt und seine Entscheidung in der Albigenserfrage auf ein noch einzuberufendes Parlament vertagt. Bevor dieses abgehalten werden konnte, war der König verstorben und seine Nachfolge hatte Ludwig VIII. angetreten, der sich früher schon als Kreuzzügler hervorgetan hatte.

    Graf von Toulouse
    Sieg über den päpstlichen Kreuzzug
    Am 2. August 1222 war Raimund VI. gestorben und am 21. September wurde Raimund VII. in der Kirche Saint-Pierre-des-Cuisines feierlich inthronisiert. Das folgende Jahr war vom Abwarten auf die Entscheidung König Philipps II. bezüglich der Albigenserfrage vergangen, die wegen des Tods des Königs 1223 letztlich ausgeblieben war. Weil Amaury de Montfort vom neuen König Ludwig VIII. lediglich eine kleine finanzielle Unterstützung erhielt, hatte er im Sommer 1223 an Raimund VII. seine Friedensbereitschaft signalisiert. Beide trafen sich im Juli/August des Jahres in Carcassonne, wo sie sich sogar ein Zimmer teilten und ein Eheprojekt zwischen beiden Familien erörterten.[5] Die Gespräche scheiterten letztendlich, worauf sich Raimund im Herbst 1223 mit dem aus Katalonien zurückkehrenden Raimund II. Trencavel verbündete und die Belagerung von Carcassonne aufnahm, welches das Erbe der Trencavel war. Mittellos und nur noch mit zwanzig Kreuzrittern in seinem Gefolge musste Amaury de Montfort am 14. Januar 1224 am Ufer der Aude seine Kapitulation unterzeichnen, die vom Erzbischof von Narbonne, Arnaud Amaury, vermittelt wurde, der einst einer der eifrigsten Kreuzzugsführer gewesen war.[6] Nach beinahe fünfzehn Jahren des Krieges wurde der von Papst Innozenz III. 1208 proklamierte Kreuzzug mit seiner militärischen Niederlage und mit dem Sieg der okzitanischen Fürsten beendet.

    In der Folgezeit konnten die alten okzitanischen Grundherren in ihre Ländereien zurückkehren, von denen sie in den Jahren zuvor von den Kreuzrittern vertrieben worden waren, die nun ihrerseits zum Rückzug in ihre nordfranzösische Heimat gezwungen waren. Auch Raimund hatte bis zum Ende des Jahres 1224 das Herrschaftsgebiet seiner Vorfahren weitgehend von den Besatzern befreien können. So unterwarf er wieder die Stadt Albi und dem Bischof von Agde, der einst einer der päpstlichen Kreuzzugslegaten gewesen war, entriss er die Herrschaft über die gleichnamige Stadt. Erst auf Druck des Erzbischofs Arnaud Amaury gab er dem Bischof die Stadtherrschaft in Form einer Vizegrafschaft zurück, nun freilich als sein Lehensherr.

    Konfrontation mit Ludwig VIII.
    In all dieser Zeit hatte die drohende Aussicht auf einen Kreuzzug Ludwigs VIII. die politische Situation im Languedoc bestimmt. Bereits im Dezember 1223 hatte Papst Honorius III. den König dazu ermuntert, der auch seine Bereitschaft dazu signalisiert hatte.[7] Allerdings hatte er dazu im Januar 1224 dem Papst in einem zugeschriebenen Memorandum seine Bedingungen für eine Kreuznahme gestellt, die sich von dem 1208 gestarteten Feldzug deutlich unterscheiden sollten. Im Endeffekt verlangte der König die alleinige Befehlsgewalt über den Kreuzzug und alles eroberte Land sollte unumschränkt und für alle Zeiten ihm und seinen Erben als Eigentum anheimfallen. Dazu hatte der König die Übertragung der Erbrechte Amaurys de Montfort entgegengenommen, die sein Vater noch abgewiesen hatte.[8] Auf diese Weise beabsichtigte der König seine Herrschaft über das Languedoc nicht nur als dessen Oberlehnsherr zu begründen, sondern auch als dessen unmittelbarer Eigentümer, indem das Land der königlichen Domäne angeschlossen werden sollte, auch die Ländereien des Hauses Toulouse. Der König hatte die Gültigkeit der montfortschen Schenkung allerdings an eine Bestätigung des Heiligen Stuhls geknüpft, der die Montfort ja erst 1215 mit diesen Besitzrechten ausgestattet hatte.

    Um die sich abzeichnende Invasion des Königs zu verhindern, hatte Raimund eine diplomatische Offensive gestartet, um den Papst als Verbündeten zu gewinnen. Denn auch Honorius III. war nicht sonderlich von einem Kreuzzug des Königs unter dessen Bedingungen interessiert, die den päpstlichen Einfluss im Languedoc erheblich eingeschränkt hätten. Im Januar 1224 hatte Raimund vier Gesandtschaften an den Papst gerichtet, die seine Bereitschaft zur vollständigen Unterwerfung unter die Befehle der Kirche in Aussicht stellten. Der Papst nahm diese Offerte dankend an und verwendete sie sogleich für ein machtpolitisches Vabanquespiel mit König Ludwig VIII., dem er am 4. April 1224 mitteilte, dass ein weiterer Kreuzzug unnötig sei, dass der König aber nicht damit aufhören solle zu drohen um die Unterwerfung Raimunds zu beschleunigen. Der König zeigte sich allerdings nicht dazu bereit, sich als Schrenkgespenst für Raimund benutzen zu lassen und erteilte den Plänen des Papstes am 5. Mai 1224 seine Absage, zumal die montfortsche Schenkung hinfällig werden würde, sollte Raimund als Katholik und rechtmäßiger Erbe anerkannt werden. Solange der Papst die Hoheitsrechte der französischen Krone über das Languedoc nicht antaste könne er gerne alleine mit Raimund um eine Unterwerfung weiterverhandeln, so die Antwort des Königs.[9]

    Von diesen Verstimmungen zwischen Paris und Rom hatte Raimund offenbar keine Kenntnis, als er sich am 3. Juni 1224 in Montpellier mit den Grafen Roger Bernard II. von Foix und Vizegraf Raimund II. Trencavel traf. Alle drei verständigten sich hier auf ihre Unterwerfung gegenüber der Kirche auf Basis der Eide, die sein Vater 1209 in Saint-Gilles einst hat leisten müssen. Als einzige Bedingung verlangte Raimund die Widerrufung der Belehnung Simons de Montfort aus dem Jahr 1216 durch König Philipp II. August, wodurch auch die Rechte Amaurys de Montfort und letztlich die König Ludwigs VIII. negiert worden wären. Der Papst stimmte dieser Bedingung am 22. August 1224 tatsächlich zu, so dass Raimund und seine Mitstreiter schon am 25. August ihre in Montpellier vereinbarten Eide offiziell gegenüber Erzbischof Arnaud Amaury beschwören konnten, in der sie sich zur Entlassung aller Söldner aus ihren Diensten, zur Bekämpfung der Häresie und zu Restitution enteigneter Güter der Kirche verpflichteten.[10] Einer päpstlichen Absolution stand damit nichts mehr im Wege. Die ließ jedoch auf sich warten, stattdessen ernannte der Papst am 13. Februar 1225 den Kardinal von Sant’Angelo, Romano Bonaventura, zum Generallegaten für Frankreich und diesen mit allen Vollmachten zur Regelung der Albigenserfrage ausstattete.[11] Der Legat verschwendete keinen Gedanken an Raimunds Unterwerfungsbereitschaft und lud ihn stattdessen zusammen mit Amaury de Montfort auf das am 29. November 1225 in Bourges einberufene Konzil vor.[12] Zuvor aber hatte der Papst am 11. Juli doch noch die montfortsche Belehnung widerrufen und somit Raimunds Position gestärkt.

    Vor dem Konzil bekräftigte Raimund seine Unterwerfungsbereitschaft, indem er seine Verpflichtungen von Montpellier erneuerte. Darauf die Absolution verlangend erbat er sich jede Buße, die das Konzil bereit war ihm wegen früherer Verfehlungen aufzuerlegen. Das Konzil hatte sich seinem Begehren aufgeschlossen gezeigt, verlangte aber zusätzlich eine Verzichtserklärung auf all seine Domänen in seinem und seiner Nachkommen Namen, was eine faktische Absetzung gleichkam. Sich auf die Widerrufung des Papstes vom 11. Juli berufend hatte Raimund diese Bedingung umgehend zurückgewiesen, worauf das Konzil ihm eine Rekonziliation verweigerte und seine Ländereien zur Beute aussetzte, womit einem neuen Kreuzzug der Weg geebnet wurde. Das Konzil von Bourges hatte sich letzten Endes als eine inszenierte Falle des Legaten Romano Bonaventura und König Ludwigs VIII. herausgestellt, dass durch einen bewussten Verstoß der Amtspflichten Raimund zum Opfer einer Rechtsverweigerung machte, die dem König zu einer Handhabe gegen ihn verhalf.[13] Am 26. Januar 1226 verkündete der König und mit ihm mehrere nordfranzösische Barone auf einem Parlament in Paris seine Kreuznahme.[14] Der Legat sprach dazu die Exkommunikation über Raimund aus, die im folgenden Februar im ganzen Königreich bekannt gemacht werden sollte. Auch war zu diesem Anlass eine Anpassung des französischen Zivilrechts an das kanonische Recht vorgenommen worden, bei der das Prinzip der Besitzkonfiszierung von Unterstützern der Häresie übernommen wurde.

    Der königliche Kreuzzug
    Obwohl Raimund noch im Dezember 1225 das an ihm begangene Unrecht in seinen Ländereien verkündete, war eine allgemeine Mobilisierung seiner militärischen Kräfte ausgeblieben. Nach über einem Jahrzehnt des Krieges gegen den päpstlichen Kreuzzug war das Land wirtschaftlich ausgeblutet, vom Bandenunwesen zersetzt und seine Bevölkerung von den Schlachten, Belagerungen, Massaker und Scheiterhaufen des Kämpfens müde geworden. Bis zum März 1226 waren in der königlichen Kanzlei Unterwerfungsschreiben mehrerer Städte und Barone eingegangen, darunter die von dem Grafenhaus einst so treu ergebenen Kommunen wie Avignon und berüchtigter Faydits wie Raymond de Roquefeuil oder Bernard-Othon de Niort. Sogar Roger Bernard II. von Foix und Raimund II. Trencavel besiegelten ihre Unterwerfungsbereitschaft, womit zwei der mächtigsten Männer Okzitaniens die Waffen streckten.[15] Raimund aber war zur Konfrontation mit dem König entschlossen, denn mehr als eine Enteignung hatte er von diesem nicht zu erwarten gehabt. Die Kommunen von Toulouse und Agen standen treu zu ihm und schließlich gelang es ihm doch durch Druck und Gunstbeweise Avignon auf seine Seite zu ziehen, das den am 7. Juni 1226 aufziehenden Kreuzrittern zu deren Überraschung doch die Passierung verweigerte und zur Belagerung nötigte.[16] Allerdings konnte dies keine Veränderung der allgemeinen Lage herbeiführen; im Feldlager des Königs erschienen die kommenden Wochen Abordnungen von Albi, Narbonne, Limoux und Castres, sowie mehrere Grundherren um ihre Unterwerfung zu beeiden, darunter sogar der bekennende Katharer Sicard de Puylaurens. Am 17. Juni unterwarf sich schließlich auch Beaucaire, Raimunds Geburtsstadt, die ihm zehn Jahre zuvor noch so freudig die Tore geöffnet hatte.

    Am 12. September 1226, dem dreizehnten Jahrestag von Muret, waren die Kräfte von Avignon erschöpft und die Stadt musste unter harten Bedingungen kapitulieren. Der königliche Kreuzzug konnte anschließend kampflos in Béziers und Carcassonne einziehen, die Unterwerfung des jungen Trencavel hatte sich nicht für ihn ausgezahlt; er musste wieder nach Katalonien ins Exil gehen. Danach konnte der Kreuzzug auch in Pamiers ganz zum Schaden des Grafen von Foix einziehen. Für Raimund hatte sich die dreimonatige Verzögerung des Kreuzzuges vor Avignon insofern ausgezahlt, als das König Ludwig VIII. nun zu Herbstbeginn von einer Belagerung von Toulouse absah und sie auf das Frühjahr 1227 verschob. Außerdem hatte sich der König vor Avignon eine Ruhrerkrankung zugezogen, an der bereits einige seiner Ritter gestorben waren. Einen weiten Bogen um Toulouse nehmend nach Norden marschierend hatte der König noch Castelnaudary, Puylaurens, Lavaur und Albi eingenommen, bevor er am 8. November in Montpensier doch noch an seiner Erkrankung starb. Der Tod des Königs und die Nachfolge des noch unmündigen Ludwig IX. hatte allerdings nur kurzzeitig eine Lageverbesserung für Raimund eingebracht. Denn im Languedoc war ein königliches Heer unter Humbert de Beaujeau mit dem Auftrag zurückgeblieben, die letzten notwendigen Aktionen zur Vernichtung Raimunds durchzuführen.

    Im Herbst 1226 vertrieb Raimund die Franzosen aus Auterive und im Winter befestigte er Labécède. Dagegen erneuerte der Erzbischof von Narbonne, Pierre Amiel, seine Exkommunizierung und Enteignung wie auch die seiner Verbündeten, denen sich doch noch Foix angeschlossen hatte. Der Erzbischof hatte zu diesem Anlass erstmals auch die Verfolgung der Katharer durch „synodale Zeugen“ angeordnet, das heißt von Urkundenkommissionen, die in allen Pfarreien eingerichtet werden sollten. Ein Vorgriff auf die nur wenige Jahre später eingerichtete Inquisitionsgerichtsbarkeit. Um seine Position zu stärken, hatte sich Raimund zugleich um Bündnispartner bemüht und ihn dem englischen Prinzen Richard von Cornwall gefunden, der den Aufstand der französischen Barone gegen die Regentin Blanka von Kastilien unterstützte. Allerdings hatte sich der Prinz im Frühjahr 1227 nach dem Scheitern des Aufstandes wieder nach England zurückgezogen.[17] Im Sommer desselben Jahres starteten die Franzosen unter Beaujeu eine Offensive und eroberten Labécède, dessen Bewohner massakriert und ein katharischer Perfecti mit seinem filius major auf einem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Im Winter des Jahres kehrte der Katharer Sicard mit seinen Ortschaften Puylaurens und Saint-Paul-Cap-de-Joux an die Seite Raimunds zurück und die Städte Rabastens und Gaillac bekundeten ihre Treue zu ihm. Das Jahr 1227 über lieferten sich Okzitanier und Franzosen wechselseitige Scharmützel, in denen Raimund zuerst Castelsarrasin befreien und anschließend Beaujeau am 18. Mai in einem nicht näher beschrieben Kampf in einem Wald eine Niederlage mit hohen Verlusten zufügen konnte. Dabei wurden angeblich über 500 gefangen genommene Franzosen von den Okzitaniern in einem Gemetzel niedergemacht.[18]

    Mit frischen Verstärkungstruppen aus der Gascogne ausgestattet startete Humbert de Beaujeu im Sommer 1228 dann jene militärische Operation, die zum Zusammenbruch des okzitanischen Widerstandes führte. Er eroberte zunächst Lavaur um sein Heer dann aber scheinbar spontan Richtung Toulouse einschwenken zu lassen. Raimund war zu dieser Zeit nicht in der Stadt anwesend, sondern befand sich in Gaillac am Tarn. Statt seine Kräfte an einer Belagerung der stark befestigten Stadt aufzureiben, die bereits diverse Angreifer abgewehrt hatte, ließ sie Beaujeu lediglich durch die Besetzung ihrer Zufahrtswege von der Außenwelt abschneiden. Anschließend ging er daran in einer systematischen Anwendung der Taktik der „verbrannten Erde“ das Umland der Stadt zu verwüsten. Besonders auf die Vernichtung der Weinstöcke hatte er es abgesehen, denn die Weinherstellung war eine der Grundlagen des wirtschaftlichen Wohlstands der Stadt. Dabei konnte sich Beaujeu auf die Tatkraft seiner Gascogner verlassen, für die der Tolosanerwein ein Konkurrenzprodukt ihrer eigenen Erzeugnisse dargestellt hatte, der bis nach England verkauft wurde. Nachdem das Zerstörungswerk verrichtet worden war, brachen die Franzosen die Blockade ab und traten den Rückzug nach Pamiers an. Weder die Tolosaner noch Raimund hatten gegen diese Blockade einen Ausfall oder Angriff unternommen, wie in den früheren Belagerungen üblich, was letztlich ihre militärische Unterlegenheit gegenüber den Franzosen veranschaulichte.[19]

    Unterwerfung – Friede von Paris
    → Hauptartikel: Vertrag von Paris (1229)
    Etwa zur selben Zeit, als Beaujeu sein Zerstörungswerk begonnen hatte, planten in Paris die Königinregentin Blanka von Kastilien und der Kardinallegat Romano Bonaventura bereits eine Beendigung des Krieges. In einem Brief vom 25. Juni 1228 waren sie vom neuen Papst Gregor IX. dazu angehalten worden, der auch eine Dispens des Heiligen Stuhls für ein mögliches Eheprojekt zwischen der Erbtochter Raimunds und einem Bruder des Königs enthielt.[20] Diesem Hintergrund lag wahrscheinlich der vermeintlich spontane Zug Beaujeus gegen Toulouse zugrunde, um die letzte Widerstandskraft der Okzitanier zu brechen und Raimund so an den Verhandlungstisch zu zwingen. Im Gegensatz zu ihrem verstorbenen Mann hatte es Königin Blanka jedoch nicht auf eine Absetzung Raimunds und der Annexion seiner Domänen abgesehen. Beide waren über ihre Mütter als Cousins ersten Grades miteinander verwandt gewesen und Blanka soll ihrem Vetter eine gewisse Hochachtung, ja sogar Zuneigung entgegengebracht haben. Im Winter 1228 nahm die Krone über den Abt von Grandselve Kontakt zu Raimund auf, der in Baziège sofort den Waffenstillstand ausrufen ließ, worauf Beaujeu seinen geplanten Zug in das obere Foix abgebrochen hatte. Am 10. Dezember 1228 stimmten Raimund und die Konsuln von Toulouse den Bedingungen der Königin für eine Unterwerfung zu, die nahezu jenen entsprachen, die der Graf bereits 1222 gegenüber Philipp II. August und 1225 dem Konzil von Bourges angeboten hatte. Das heißt, Lehnshuldigung gegenüber der Krone und die Verpflichtung zur Ketzerbekämpfung. Auf eine Abdankung als Bedingung zur Aussöhnung hatte die Regentin hingegen verzichtet, womit die gräfliche Krone für das Haus Toulouse gerettet war.[21] Dem hatte Raimund eine Vorauserklärung beigefügt, allem Zuzustimmen was der designierte zweite Vermittler, Graf Theobald IV. von Champagne, beschließen sollte, mit dem er sich im Januar 1229 in Meaux traf um den dort erstellten Vertragsentwurf sogleich zu billigen, der als Grundlage des in Paris zu unterzeichnenden endgültigen Schlussdokuments dienen sollte, welches schließlich am 12. April 1229 besiegelt wurde.[22]

    Den Vertrag von Paris unterzeichnete Raimund nur noch mit der einfachen Titelform „Graf von Toulouse“ unter Weglassung des „Herzogs von Narbonne und Markgraf der Provence“, was dem beschrieb, was vertragsgemäß von den einst riesigen Ländereien seiner Vorfahren bei ihm verbleiben sollte. Das heißt letztlich das obere Languedoc um die Diözesen von Toulouse (Toulousain), Agen (Agenais) und Cahors (Quercy), wobei die Stadt Cahors selbst direkt dem Bischof unterstehen sollte, dazu noch das Albigeois am rechten Ufer des Tarn, während das Land links des Tarn der Krondomäne anheimfiel. Genauso wurde auch mit dem gesamten unteren Languedoc um die Vizegrafschaften Nîmes, Agde, Lodève und Beaucaire und den Seigneurien Sauve, Anduze und Alès und der Terre d’Argence um das Rhônedelta verfahren. Raimund verlor damit die Hälfte seiner Territorien und den Zugang zum Mittelmeer, den sich nun die französische Krone sicherte. Die jenseits der Rhône auf Reichsgebiet liegende Markgrafschaft Provence fiel gänzlich an den Heiligen Stuhl. Die Wiederbelehnung seiner verbliebenen Territorien waren an strikte Erbfolgeklauseln gebunden, nach denen Raimunds einziges Kind Johanna zu seiner Alleinerbin erklärt wurde, selbst für den Fall, dass ihm noch ein Sohn geboren werde. Dazu sollte Johanna am französischen Königshof erzogen und mit einem Prinzen vermählt werden, Alfons von Poitiers. Das Ergebnis des Vertrags stellte heraus, dass Raimund VII. der letzte Graf seines Geschlechts und das sein Nachfolger aus königlich-kapetingischen Geblüt stammen wird, der zukünftig über Toulouse herrschen wird.[23] Aber selbst in dem was ihm noch geblieben war, konnte Raimund nicht mehr als Herr im eigenen Hause auftreten. In Toulouse musste er sein Château Narbonnais an eine dort für zehn Jahre zu stationierende französische Garnison abtreten, die er mit 6.000 Mark teilfinanzieren musste. Auch mussten die Stadtmauern geschleift und ihre Gräben eingeebnet werden. Dazu waren noch fünfundzwanzig feste Orte (castra) an die Krone zu übergeben. Dies waren Fanjeaux, Castelnaudary, Labécède, Avignonet, Puylaurens, Saint-Paul-Cap-de-Joux, Lavaur, Rabastens, Gaillac, Montégut, Puycelsi, Verdun, Castelsarrasin, Moissac, Montauban, Montcuq, Agen, Condom, Saverdun, Auterive, Casseneuil, Le Pujol, Auvillar, Peyrusse und Laurac. Weiterhin sollten in Castelnaudary, Lavaur, Montcuq, Peyrusse, Verdun, Penne-d’Agenais, Cordes und Villemur mit einer zehnjährigen königlichen Besatzungen belegt werden, deren Finanzierung der ersten fünf Jahre ebenfalls der Graf zu übernehmen hatte.[24]

    Neben den territorialen Klauseln hatte Raimund noch eine ganze Reihe religiöser Bedingungen zu erfüllen, die der Stärkung der katholischen Kirche und der Verfolgung der Katharer betrafen, also der eigentlichen Gründe derentwegen der Kreuzzug 1208 begonnen wurde. Den hatte das Katharertum übrigens weitgehend unbeschadet überstanden, trotz der Scheiterhaufen auf denen viele seiner Anhänger und Führer verbrannt worden waren. Aber gestützt auf ein breites Netzwerk von Sympathisanten hatte die Bewegung im Untergrund überleben und nach dem Sieg über den päpstlichen Kreuzzug 1224 ihre Kirchenorganisation wieder erneuern können. Die Klauseln des Pariser Vertrags stützten sich weitgehend auf die Eide von Saint-Gilles aus dem Jahr 1209. Raimund hatte sich zur Unterstützung des Kampfes gegen die Häresie zu verpflichten, Häretiker und Juden aus allen öffentlichen Ämtern zu entfernen und der katholischen Kirche alle Güter und Rechte zurückerstatten, die man ihr zuvor genommen hatte. Dazu hatte er noch 10.000 Mark als Entschädigungszahlung an die Kirche und 4.000 weitere Mark an bestimmte religiöse Einrichtungen zu zahlen und alle Söldner zu entlassen.[25] Die Verfolgung der Häresie sollte nun nicht mehr mit Waffengewalt, die sich in den vergangenen Jahren als völlig ungeeignet erwiesen hatte, sondern nun mit polizeistaatlichen Mitteln angegangen werden, der so genannten „Untersuchung“ (inquisitio), für deren theologischen und kirchenrechtlichen Unterbau die Gründung einer Universität in Toulouse verfügt wurde, deren Finanzierung ebenfalls der Graf sicherzustellen hatte.[26]

    Noch am Tag der Unterzeichnung hatte der Vertrag vollste Rechtsgültigkeit durch Raimunds Rekonziliation erlangt. Wie sein Vater im Jahr 1209 in Saint-Gilles musste er dazu in einer demütigenden öffentlichen Zeremonie im Büßergewand und mit einem Strick um den Hals in Notre Dame de Paris vor den Kardinallegaten Romano Bonaventura treten, um sich von ihm von der Exkommunikation befreien zu lassen um als Katholik wieder in die Christengemeinde aufgenommen werden zu können. Bis die Schleifungsarbeiten an den betreffenden castra vollenden seien und den Konsuln der okzitanischen Kommunen ihre Eide auf den Vertrag abgenommen wurden, musste Raimund noch in Geiselhaft in Paris verbleiben. Am 3. Juni wurde er daraus entlassen und leistete dazu gegenüber dem jungen König Ludwig IX. (Saint Louis) den ligischen Lehnseid, der ihn zur unmittelbaren Gefolgschaftstreue an die Krone band. Diese wurde durch eine feierliche Schwertleite durch den König zusätzlich bekräftigt, durch die Raimund sein Ritter wurde. Wenige Tage später empfing er mit dem königlichen Hof in Moret-sur-Loing seine Tochter Johanna, die dort der Königsfamilie übergeben und sogleich mit dem Prinzen Alfons von Poitiers verlobt wurde. Darauf konnte Raimund nach Toulouse zurückkehren.

    Der Friede von Paris hatte einen vertraglichen Schlusspunkt nach zwanzig Jahren Krieg setzen und für das Haus Toulouse die Grafenkrone endgültig retten können, deren Erhalt die gesamte Zeit über in Abrede und ernster Bedrohung stand. Raimund VII. hatte ihrer Bewahrung nicht nur durch den Verzicht auf große Territorien teuer bezahlen müssen, sondern auch mit dem Verlust der einst souveränen Stellung seines Hauses als „ungekrönte Könige“ des Languedoc hin zu einem besseren Feudalherrn der französischen Krone. Er besiegelte letztlich die militärische und politische Niederlage des Hauses Toulouse. Die finanziellen Klauseln des Vertrags, die Raimund durch horrende Entschädigungszahlungen und Zahlungsverpflichtungen an Krone und Kirche banden, hatten den weiteren Unterhalt eines Söldnerheers unmöglich gemacht und ihn damit des militärischen Potenzials beraubt, das die Grafen in früheren Zeiten besessen und das ihnen eine expansive Machtpolitik erlaubt hatte. Und weil er seinen gräflichen Beamtenapparat sowohl für die Durchsetzung der Vertragsordnung wie auch für die Arbeit der Inquisition zur Verfügung zu stellen hatte, wurde sein Staat von der zentralisierten Administration der Krone erfasst, die der fast dreihundert Jahre währenden Souveränität der Grafschaft Toulouse ein Ende setzte. Bis auf seine Rolle als Finanzier schien Raimund für diese neue Ordnung entbehrlich geworden zu sein. Klausel XIV des Vertrags hatte ihn zum Aufbruch zu einer Pilgerreise in das Heilige Land zwischen dem August 1229 und August 1230 verpflichtet, von der er nicht vor Ablauf von fünf Jahren zurückkehren durfte.[27]

    Revisionspolitik
    Etablierung der Inquisition
    Im Herbst des Jahres 1229 zog Kardinal Romano Bonaventura in Toulouse ein, der dort im November den Klerus und Adel des Languedoc zu einem Konzil einberief, dass die Modalitäten zur Einrichtung bischöflicher Untersuchungskommissionen (inquisitio) im ganzen Land beschließen sollte, die sich fortan mit dem Aufspüren, Befragen und Aburteilen von Häretikern befassen sollte. Noch auf dem Konzil wurden die ersten Verdächtigen befragt, die Bischof Fulko hat festnehmen lassen, denen jedoch im Ergebnis der Untersuchung der Bußbrief ausgestellt werden konnte. Gegen die Inquisition hatte sich im ganzen Land sofort Widerstand geregt, noch vor Jahresende sind die ersten Untersuchungsrichter und Denunzianten ermordet wurden, wofür vor allem die Nachlässigkeit Raimunds verantwortlich gemacht wurde. Obwohl er seinen Beamtenapparat der Inquisition zur Verfügung stellen musste, hatte er selbst keinerlei Willen zur Bekämpfung der Häresie aufgebracht, wenngleich ihn der Pariser Vertrag dazu verpflichtet hatte. Tatsächlich hatte Raimund seit seiner Rückkehr in Toulouse eine Politik begonnen, welche die Revision des Pariser Vertrags zum Ziel hatte, besonders was die Klauseln zur Gebietsabtretung und Nachfolgeregelung betraf. Dieses Streben bestimmte die letzten zwanzig Jahre seines Lebens und sollte letztendlich erfolglos bleiben.

    Zunächst vergaß Raimund die Professoren der Universität wie auch die Entschädigungen an religiöse Einrichtungen zu zahlen, worüber sich der Bischof von Carcassonne sogleich beim Papst beschwerte. Dem schickte Raimund eine eigene Gesandtschaft zu, über die er sich ob der drückenden finanziellen Lasten beklagte, auf die er verpflichtet war, die es ihm nicht erlauben würden die Pilgerreise in das Heilige Land anzutreten. Am 9. Juli 1230 bewilligte der Papst einen Aufschub für beide Verpflichtungen. Darauf sammelte Raimund ein Heer, in dem sich Faydits und Katharer befanden, um der Stadt Marseille gegen den Grafen Raimund Berengar V. von der Provence zu Hilfe zu eilen, der sich bei seinem Herannahen sogleich zurückzog. Am 7. November 1230 schworen die Stadtoberen von Marseille gegenüber Raimund den Lehnseid, womit er ein Jahr nach dem Verlust der Markgrafschaft Provence wieder einen Fuß im Land jenseits der Rhône gesetzt hatte. Für dieses Ausgreifen hatte er sogleich in Castelnaudary eine Ermahnung vom Bischof von Tournai, Gauthier de Marnis, entgegennehmen müssen, der zum neuen Legaten für das Languedoc ernannt worden war. Dieser hatte zum März 1232 ein Konzil in Béziers einberufen, auf dem unter anderem Raimund die auf dem toulousanischen Konzil von 1229 beschlossenen Maßnahmen bestätigen musste.[28] Darauf hatte er an einer militärischen Expedition des Legaten in die Montagne Noire teilnehmen müssen, wo zwanzig Katharer ergriffen wurden. Danach war Raimund in der Katharersache wieder in Untätigkeit zurückgefallen, wofür er im Frühjahr 1233 von König Ludwig IX. nach Melun vorgeladen wurde, der ihn noch einmal an seine Verpflichtungen erinnerte. Der König bestimmte des Weiteren, dass Raimund die Klauseln des Pariser Vertrags in die Gesetzesstatuten der Grafschaft Toulouse aufzunehmen habe, die er in einem Edikt öffentlich vor seinen Untertanen verkünden sollte. Dies geschah am 20. April 1233 in der Kathedrale Saint-Étienne in Gegenwart des Legaten und des königlichen Seneschalls von Carcassonne, womit sich Raimund nun auch gegenüber seinen Untertanen gegen die Häresie positionieren musste.[29] Am selben Tag hatte der Papst ebenfalls die Predigerbrüder des Dominikanerordens, der 1215 in Toulouse gegründet worden war, mit der Leitung der Inquisition betraut.

    Das nunmehr verbesserte Verhältnis zum König hatte Raimund auch in der Frage der Gebietsrestitution begünstigt, indem er in Ludwig IX. und Blanka von Kastilien mächtige Fürsprecher für die Rückgabe der provenzalischen Mark gewonnen hatte, die sich beim Papst für sein Anliegen einsetzten. Der hatte bereits im März 1232 die Angelegenheit von seinem Legaten Gauthier de Marnis prüfen lassen, ohne das darin eine Entscheidung gefällt worden war.[30] Allerdings war die Mark Provence ein Lehen des Heiligen Römischen Reichs gewesen, dessen Kaiser Friedrich II. ob der Übertragung der Mark an den Heiligen Stuhl im Pariser Vertrag nicht befragt worden war. Die Mark war zwar 1229 dem Heiligen Stuhl zugeschlagen, aber effektiv von einem französischen Statthalter verwaltet worden. Der Kaiser hatte sich damals in einem Konflikt mit dem Papst befunden und als Gebannter einen Kreuzzug durchgeführt und folglich keinen Einfluss auf das Geschehen gehabt. Im Jahr 1234 war Raimund persönlich in Waffen nach Italien gereist, um dort seinen guten Willen gegenüber dem Papst zu beweisen, indem er dessen Truppen unter Kardinal Raniero Capocci in der militärischen Auseinandersetzung gegen die stadtrömische Bevölkerung bei Viterbo unterstützte.[31] Auf dem Weg war er noch im Februar/März mit seinem Rivalen Raimund Berengar V. zu einem vertraglichen Ausgleich gelangt.[32] Im September 1234 konnte Raimund VII. mit Erlaubnis des Papstes von dem ebenfalls wieder in Gnaden aufgenommenen Kaiser Friedrich II. in aller Form wieder die Mark Provence einschließlich des Venaissin entgegennehmen, als Vasall des Kaisers.[33]

    Widerstand gegen die dominikanische Inquisition
    In Toulouse hatte sich im Frühjahr 1235 der allgemeine Unmut der Bürgerschaft gegen den Inquisitor Guillaume Arnaud und die Predigerbrüder der Dominikaner insgesamt gefährlich aufgeladen. Die Gründe dafür lagen in der breiten Sympathie der Bürger für die verfolgten Katharer, die oft mit ihnen verwandt waren, an den mit der Inquisition einhergehenden Verfolgungen und Denunziantionen, sowie an den kirchlichen Güterkonfiszierung überführter Häretiker, oder von solchen die man dafür hielt. Als der Inquisitor einige Konsuln zur Befragung vorladen wollte, wurde er regelrecht aus der Stadt verjagt. Von Carcassonne aus sprach er mit der Unterstützung des Bischofs Raymond du Fauga darauf die Exkommunikation über die Konsuln aus, die wiederum in einer Art zivilen Ungehorsams ihre Bürger zur Einstellung jeglicher Zusammenarbeit mit der Inquisition und den Kanonikern der Kathedrale aufforderten. Die Plünderung seines Hauses hatte den Bischof schließlich zur Flucht aus der Stadt veranlasst. Als die verbliebenen Predigerbrüder trotz eines tumultartigen Menschenauflaufs die Verhaftung eines verdächtigen Bürgers vornehmen wollten und es dabei zu Ausschreitungen gekommen war, ordnete die Stadtführung am 5. November 1235 ihre Vertreibung und mit ihnen die letzten Vertreter der Inquisition an. Raimund VII. selbst war an diesen Vorgängen nicht beteiligt, dennoch wurde ihm vom Inquisitor eine heimliche Unterstützung und Sympathie für die Katharer unterstellt, worauf die Exkommunikation auch gegen ihn ausgesprochen wurde. Am 28. April 1236 hatte der Papst in einem Schreiben Raimund eine Teilverantwortung für diese Vorkommnisse zugeschrieben und ihn des Vertragsbruchs beschuldigt. Ein weiteres Mal wurde er zur Einhaltung seiner Verpflichtungen, zur Befolgung der Anweisungen der Legaten und zur Pilgerreise in das Heilige Land, die er nun zu Ostern 1237 anzutreten hatte, ermahnt.[34] Die Vertreibung der Inquisition hatte letztlich nur ein halbes Jahr angedauert. Auf päpstlichen Druck hin musste Toulouse im Frühjahr 1236 die Rückkehr der Predigerbrüder und der Inquisitoren akzeptieren. Zum Amtskollegen des Dominikaners Guillaume Arnaud wurde dazu Etienne de Saint-Thibery bestellt, der den Franziskanern angehörte, die allgemein als moderater als die Dominikaner galten.[35]

    Trotzdem blieb der Widerstand gegen die Inquisition bestehen und auch Raimund opponierte nun energischer gegen sie. Da die Inquisition der Leitung den Predigerbrüdern oblag, die einzig dem Papst direkt zur Rechenschaft verpflichtet waren, entzog sie sich folglich allen lokalen Autoritäten, ob den Bischöfen oder dem Grafen. In den folgenden Jahren verfolgte Raimund das Ziel, die Inquisition der Kontrolle der Predigerbrüder zu entziehen um sie einer bischöflichen Leitung zu unterstellen, auf die er dann selbst einen Einfluss ausüben konnte. Die internationale Lage begünstigte ihn in diesem Vorhaben, als es zwischen Kaiser Friedrich II. und Papst Gregor IX. zu ernsthaften politischen Verstimmungen gekommen war. Raimund nutzte die Situation sofort zu seinen Gunsten um beim Papst eine Aufschiebung seiner Pilgerreise zu erwirken, die ihm am 9. Februar 1237 auch gewährt wurde. Zugleich hatte er eine Überprüfung der Arbeit der Inquisitoren, die er diverser Amtsvergehen und eines ausschweifenden Lebenswandel bezichtigte, durch den päpstlichen Legaten Jean de Bernin erwirken können. Daraufhin unternahm er einen Feldzug um Marseille ein weiteres Mal gegen Raimund Berengar V. von der Provence zu Hilfe zu kommen, wofür prompt seine Exkommunizierung erneuert wurde, da der Provenzale ein Anhänger des Papstes war. Davon unbeeindruckt sandte Raimund dem Papst im Juli 1237 eine regelrechte Klageschrift zu, in der er sich ob der Lasten, die ihm der Pariser Vertrag aufbürdete, beklagte, die ihm an der Erfüllung seiner Christenpflicht hinderten. Auch forderte er die Entziehung der Inquisition aus der Kontrolle der Predigerbrüder und ihre Übertragung an die Bischöfe. Da der Papst den Grafen von Toulouse nicht in das Lager des Kaisers drängen wollte, welcher gerade die Mailänder bei Cortenuova besiegt hatte, zeigte er sich den Forderungen Raimunds empfänglich. Er befreite ihn von den drückendsten finanziellen Lasten des Pariser Vertrags und erlaubte es ihm, den Zeitpunkt seiner Pilgerreise völlig frei zu wählen, die er letztlich niemals antreten wird. Auch wurde die 1235 über ihn verhängte Exkommunizierung zurückgenommen. Aber bezüglich der Inquisition ordnete der Papst anlässlich der Ernennung eines neuen Legaten am 13. Mai 1238 ihre Aussetzung für drei Monate an, die wenig später auf sechs verlängert wurde.[36] Damit hatte sich der Papst letztlich für eine Vertagung über die Entscheidung zur Leitung der Inquisition entschieden, auf die er zur Vermeidung einer Desavouierung des Dominikanerordens zurückgegriffen hat, der sich bisher als wirkungsvollste Waffe gegen die Häresie erwiesen hatte.[37]

    Am Ende dauerte die Aussetzung der Inquisition aufgrund politischer Zufälle und den Erfordernissen des Augenblicks drei Jahre an. Das nächste Urteil, dass von ihr aktenkundig gesprochen wurde datiert auf den 22. Mai 1241. Vor allem hatte Raimund VII. damit eine nahezu vollständige Revision jener Klauseln des Pariser Vertrags erreicht, welche der Souveränität seiner gräflichen Autorität einen Riegel vorgeschoben hatten. Einzig die Bestimmungen zu seiner Erbfolge hatte er noch außer Kraft zu setzen um die Autonomie der Grafschaft Toulouse auch für die Zukunft zu sichern.

    Zwischen Kaiser und Papst
    Im Jahr 1239 hatte Raimund im Konflikt zwischen Papst und Kaiser für letzteren Partei ergriffen, als der papsttreue Raimund Berengar V. im November des Jahres eine Urkunde als „Graf und Markgraf von der Provence“ besiegelte. Kaiser Friedrich II. hatte ihn sofort des Bruchs der Lehnstreue zu ihm bezichtigt und ihm die Grafschaft Forcalquier entzogen, die er wiederum Raimund VII. zur Belehnung anbot. Der nahm diese unverhoffte Mehrung seines Besitzes sogleich an, die zugleich mit der Aufforderung zur Bekämpfung der Feinde des Kaisers in der Provence verbunden war. Im Sommer 1240 zog er mit einem großen Heer in die Provence, um dort die Stadt Arles zu belagern, deren Erzbischof sich mit dem Kaiser verfeindet hatte. Dafür und weil er mit dem seit 1239 gebannten Kaiser paktierte sprach Erzbischof Jean Baussan am 26. April 1240 die Exkommunikation über Raimund aus, seine dritte.[38] Die Belagerung verlief letztlich erfolglos und musste angesichts eines drohenden Eingreifens Königs Ludwigs IX. im September 1240 abgebrochen werden. Bei seinem Rückmarsch nach Toulouse hatte Raimund in Pennautier einen Hilferuf des königlichen Seneschalls von Carcassonne erhalten, dessen Stadt von Raimund II. Trencavel belagert wurde, der mit einer großen Streitmacht aus Faydits aus Katalonien gekommen war um sein väterliches Erbe zurückzuerobern. Raimund antwortete auf das Gesuch, dass er sich zuerst nach Toulouse begeben müsse, um dort Rat einzuholen. Den Seneschall unterstützte er letztlich nicht, wie auch nicht den Aufstand des Trencavel, dessen Abzug nach Katalonien er im Oktober gegenüber den französischen Heerführern aushandeln konnte.

    Statt gegen die königliche Autorität zu rebellieren, war Raimund zu einem guten Verhältnis zu ihr bedacht um die Erbfolgeklauseln des Pariser Vertrags negieren zu können. Die Hoffnung auf einen Erbsohn setzte zunächst die Annullierung seiner Ehe mit Sancha von Aragón voraus, die keine Kinder mehr bekommen konnte und von der er seit Jahren getrennt lebte. Dazu war zunächst ein politischer Seitenwechsel weg vom Kaiser hin zum Papst notwendig, der allein einer Annullierung zustimmen musste. In Clermont bekundete er im Februar 1241 gegenüber dem päpstlichen Legaten Giacomo da Pecoraria seine Treue zum Papst und seine Unterstützung im Kampf gegen den Kaiser.[39] Seinen Vasallen und Städten forderte ebenso zur Leistung eines solchen Eides auf. Am 14. März 1241 erneuerte er schriftlich in Montargis auch seinen Treueeid gegenüber König Ludwig IX., dem er auch einen Zug gegen den bereits als Ketzerfeste berüchtigten Montségur versprach.[40] Um sich seiner Rehabilitierung als würdig zu erweisen hatte er noch im selben Jahr tatsächlich einige Soldaten am Fuß des „Pogs“ aufziehen lassen, nach wenigen Tagen aber den Versuch zur Einnahme für gescheitert erklärt.[41] Anschließend begab er sich nach Marseille um von dort aus per Schiff nach Rom zu dem von Papst einberufenen Konzil zu reisen. Als aber ein genuesisches Geschwader von Konzilreisenden von einer kaiserlichen Flotte aufgebracht worden war (Seeschlacht von Giglio) verzichtete er auf die Reise. Stattdessen traf er sich im am 6. Juni 1241 in Montpellier mit König Jakob I. von Aragón, der einen Frieden zwischen ihm und dem anwesenden Raimund Berengar V. vermittelte.[42] Dazu wurde eine Ehe Raimunds mit der dritten Tochter des Provenzalen Sancie vereinbart, die zwar nicht die Erbtochter des Grafen, aber die Schwägerin der Königinnen von Frankreich und England war. Der Papst gab bereitwillig sein Einverständnis zur Annullierung der ersten Ehe Raimunds und Sanchas von Aragón, von der man herausgefunden hatte, dass sie eine Patentochter Raimunds VI. gewesen war, deshalb eine „geistliche Verwandtschaft“ zu ihrem Ehemann bestanden und die Ehe folglich ungültig war. Allerdings musste für die zweite Ehe eigens einen Dispens beantragt werden, da Sancie von der Provence die Großnichte der Sancha von Aragón war und eine Ehe mit ihr folglich das kanonische Recht stark strapazierte.

    Aufstand gegen die Krone
    Als Raimund im Spätsommer nach Toulouse zurückgekehrt war, fand er dort eine veränderte Situation vor. Die Inquisition hatte ihre Arbeit wieder aufgenommen und weil kurz darauf Papst Gregor IX. gestorben, der nachfolgende Coelestin IV. nur wenige Tage gelebt und der nächste Papst Innozenz IV. erst über ein Jahr später gewählt werden sollte, konnte sie faktisch zwei Jahre lang bar jeder Oberaufsicht agieren. Vor allem aber hatte Gregor IX. nicht mehr den Dispens zur Ehe mit Sancie von der Provence ausstellen können, weshalb die Ehe mit ihr hinfällig geworden war. Die Vakanz des Heiligen Stuhls hatte aber auch neue politische Chancen eröffnet, weshalb Raimund noch im Oktober des Jahres 1241 nach Angoulême gereist war, um mit Hugo X. von Lusignan, Graf von Angoulême und La Marche, ein geheimes Bündnis gegen die Krone abzuschließen. Dazu hatte er um die Hand dessen Tochter Margarethe angehalten um die Allianz zu besiegeln.[43] Damit hatte sich Raimund letztlich einer breiten Allianz angeschlossen die sich um Isabella von Angoulême und deren Söhne Heinrich III. von England, Richard von Cornwall und Hugo X. von Lusignan gebildet hatte, die in einer Erhebung gegen die französische Krone die Rückgewinnung französischer Besitzungen für das Haus Plantagenet zum Ziel hatte. Diese Allianz wurde auch vom König von Aragón und dessen Schützling Raimund II. Trencavel sowie der wichtigsten Fürsten des Languedoc unterstützt. Ein erfolgreicher Aufstand barg für Raimund die Chance zur Rückgewinnung seiner Ländereien und zur endgültigen Beendigung des Vertrags von Paris. Ebenso hatte ihm die Papstvakanz die Gelegenheit zur Ausschaltung der Predigerbrüder und der von ihnen geführten Inquisition eingeräumt, wofür er wiederum am 1. April 1242 im lokalen Weltklerus angeführt von den Bischöfen von Agen, Albi, Cahors und Rodez Unterstützung fand. Einzig der tolosanische Bischof Raymond du Fauga, der ein Dominikaner war, verweigerte sie ihm.

    Am 20. Mai 1242 war durch die Anlandung des englischen Königs an der Küste der Saintonge der Startschuss zum Aufstand ergangen. Raimund übernahm den Kampf gegen den königlichen Seneschall von Carcassonne und zog Mitte Juli triumphierend in Narbonne ein, dessen Erzbischof nach Carcassonne geflohen war. Im gleichen Monat aber wurde der König von England in der Schlacht bei Taillebourg von König Ludwig IX. besiegt und zur Flucht nach Bordeaux genötigt. Dort traf am 28. August auch Raimund ein, um mit Heinrich III. ein Abkommen zu unterzeichnen, dass den Abschluss eines Separatfriedens untersagte. Danach gelang Raimund die Einschließung des französischen Heeres unter Ludwig IX. in Penne-d’Agenais. Als jedoch ein zweites königliches Heer unter Humbert de Beaujeu in das Languedoc vorrückte, fielen der Graf von Foix und andere Fürsten von der Allianz ab und gingen auf die Seite der Franzosen über. Als auch noch Heinrich III. nach England abreiste, war das Ende der Rebellion besiegelt. Am 30. November 1242 erklärte Raimund in Saint-Rome vor einer königlichen Abordnung seine Kapitulation und im Januar 1243 unterzeichnete er gegenüber Ludwig IX. den Friedensvertrag in Lorris, der insgesamt eine Bestätigung des Vertrags von Paris darstellte.[44] Unmittelbar darauf hatte er Margarethe von Lusignan heiraten können, allerdings nur unter Vorbehalt eines päpstlichen Dispenses, da beide nach kanonischem Recht als Cousinen vierten Grades zu eng miteinander verwandt waren.

    Der gescheiterte Aufstand hatte nicht nur alle Hoffnungen Raimunds auf eine Aufhebung des Pariser Vertrags zunichtegemacht, er hatte ihn auch wieder in ein schwieriges Verhältnis zum Heiligen Stuhl manövriert – zumal er am 6. Juni 1242 von den Inquisitoren von Carcassonne und dem Erzbischof von Narbonne als „Beschützer der Ketzer“ exkommuniziert worden war.[45] Wenige Tage später wurde die Anklage gegen ihn erweitert, indem er für die Ermordung der Inquisitoren von Toulouse, Étienne de Saint-Thibery und Guillaume Arnaud, mitverantwortlich gemacht wurde, die in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 1242 von einem Kommando vom Montségur in Avignonet grausam ermordet worden waren. In der Tat war auch sein Neffe, Raymond d’Alfaro, verwickelt gewesen. Eine Beteiligung Raimunds wird hingegen ausgeschlossen, allerdings dürfte sein Aufstand gegen die Krone die Attentäter um Pierre Roger de Mirepoix erst zu ihrem Vorhaben ermutigt haben.[46]

    Am 18. April 1243 nahm Raimund an dem in Béziers einberufenen Konzil teil, wo er sich in der Inquisitionsfrage erneut für den Weltklerus gegen die Predigerbrüder und seine Absolution letztlich erfolglos einsetzte. Um noch zu retten was zu retten war begab sich Raimund anschließend nach Rom, um dort mit dem neu gewählten Papst Innozenz IV. zu verhandeln. Weil dieser den Konflikt mit dem Kaiser von seinen Vorgängern weiterführte, hoffte Raimund sein Verhältnis zu ihm wiederherstellen zu können, indem er sich ihm als Vermittler anbot. Dafür hatte er sogar die Unterstützung Ludwigs IX. erhalten, der sich wiederholt beim Papst für seine Absolution einsetzte, die am 14. März 1244 ausgesprochen wurde.[47] Die Verhandlungen hielten Raimund jedoch länger als beabsichtigt in Italien, so dass er nicht in die zeitgleich stattfindende Belagerung des Montségur eingreifen konnte, dessen Vernichtung das Konzil von Béziers in Reaktion auf das Attentat von Avignonet beschlossen hatte. Lediglich ein Ingenieur hatte sich in seinem Namen den Verteidigern angeschlossen, um ihnen ein Katapult zu bauen. Am 16. März 1244 hatte sich der Montségur ergeben müssen, 224 Katharer die ihrem Glauben nicht abschwören wollten wurden vor Ort verbrannt. Was Raimunds persönliche Angelegenheiten betraf, konnte er gegenüber Papst und Kaiser Teilerfolge verbuchen. Tatsächlich gelang es ihm zwischen beiden eine Kompromisslösung zu erreichen, indem der Kaiser die von ihm besetzten Gebieten im Kirchenstaat aufgeben, im Gegenzug vom Bann befreit und von den Lombardenstädten eine Entschädigung für erlittene Kriegsschäden erhalten sollte.[48] Am Gründonnerstag dem 31. März 1244 beschworen Raimund und zwei staufertreue Prälaten für den Kaiser den Frieden mit dem Heiligen Stuhl vor der römischen Bevölkerung und der Kurie. Für seine Dienste hatte Raimund vom Kaiser den Besitz der provenzalischen Mark bestätigt bekommen, die ihm wegen seines Seitenwechsels 1241 entzogen worden war, und vom Papst die Absolution erhalten, die am 14. März vom Erzbischof von Narbonne verkündet worden war.[49] Doch am Ende scheiterte der Frieden dennoch wegen des weiter bestehenden Misstrauens zwischen Kaiser und Papst. Schon im Dezember 1244 floh der Papst aus Rom in das sichere Lyon.

    Letzte Jahre
    Trotzdem hatte Raimund in Anbetracht seiner Niederlage vom Vorjahr in Rom einige Erfolge verbuchen können. Einzig die Inquisition blieb nun für immer seinem Einfluss entzogen, die der Papst wieder ganz der Führung der Predigerbrüder anvertraut und dazu deren Kompetenzen noch erweitert hatte.[50] Sein Widerstand gegen sie war damit zum Erliegen gekommen, so dass er sich die letzten Jahre seines Lebens in dieser Sache weitgehend der Untätigkeit hingab. Allerdings hatte er zur Situation auch nichts weiter beisteuern brauchen, da sich der Streit zwischen Dominikanern und den lokalen Bischöfen nicht beruhigte und der Papst des Konfliktes überdrüssig sich zunehmend der Position des Weltklerus zuneigte. Im Jahr 1248 hatte er die Inquisition in den Diözesen Agen, Toulouse, Cahors und Rodez, also den Territorien des Grafen von Toulouse, den Dominikanern entzogen und der Leitung des Bischofs von Agen unterstellt. Am 14. Mai 1249, wenige Monate vor Raimunds Tod, erfolgte schließlich der endgültige Todesstoß der dominikanischen Inquisition für das gesamte Languedoc. Raimund hatte dem nur noch mit einem Brief an den Papst vom 29. April 1248 nachhelfen müssen, indem er sich ob er Nachlässigkeit der Predigerbrüder in der Ketzerverfolgung beklagte.[51]

    Das einzige Ziel, dass Raimund bis zuletzt noch verfolgte, war die Umgestaltung seiner Erbfolge durch die Geburt eines Sohnes. Zuerst hatte er sich jedoch einer kirchlichen Untersuchung seiner Ehe mit Margarethe von Lusignan auf dem im Juni 1245 einberufenen Konzil von Lyon zu stellen. Als Cousin vierten Grades benötigte seine Ehe eine päpstliche Dispens, um volle Rechtsgültigkeit zu erlangen. Auf dem Konzil erfuhr er jedoch von der vierten Tochter des Grafen Raimund Berengar V. von der Provence, Beatrix, die noch immer unverheiratet und außerdem die Erbin ihres Vaters war, der passend zur Situation auch noch im Sterben lag. Am 25. September annullierte der Papst die Ehe mit Margarethe von Lusignan, wohl mit Raimunds Einverständnis, der sich sofort in das internationale Intrigenspiel um die Hand der provenzalischen Erbin warf.[52] König Jakob I. von Aragón war mit Truppenmacht nach Aix gezogen, um seinen Sohn mit Beatrix zu verheiraten. Ihm stellte sich der französische Prinz Karl von Anjou entgegen, der von seiner Mutter zur Ehe gedrängt wurde. Alle drei Bewerber benötigten letztlich das Einverständnis des Papstes, um die Provence gewinnen zu können, da sie alle zu nah mit der Braut verwandt waren. Am Ende hatte Karl von Anjou dank seines Bruders den längeren diplomatischen Arm, als der Papst ihm den notwendigen Dispens gewährte, weil er König Ludwig IX. von Frankreich als Verbündeten gegen den Kaiser halten wollte. Für Raimund hatte sich damit die letzten Hoffnung auf einen Sohn zerschlagen und der Weg von Toulouse in den Besitz der französischen Krone vorgezeichnet. Denn auch seine Tochter sollte mit ihrem Mann keine Erben hinterlassen, so dass die Grafschaft als autonomes Fürstentum einer königlichen Seitenlinie hätte fortbestehen können. Nach beider Tod 1271 wurde sie für immer mit der königlichen Domäne vereint. Zeitgenössischen Gerüchten zufolge soll Raimund auch nach der gescheiterten provenzalischen Ehe nach einer Braut gesucht und während seiner Pilgerreise nach Santiago de Compostela 1246 dort spontan eine unbekannte Adlige geheiratet haben, die allerdings nie nach Toulouse gekommen war.[53]

    Tod
    Im Frühjahr 1247 wurde Raimund an den königlichen Hof bestellt, wo er von König Ludwig IX. zur Teilnahme an den beschlossenen Kreuzzug (Sechster Kreuzzug) gedrängt wurde. Unter Hinweis auf seine geringen finanziellen Mittel hatte er versucht, einer Zusage zu entgehen, worauf sich allerdings Königin Blanka für den Unterhalt seiner bewaffneten Pilgerreise aufzukommen bereit erklärte. Auch sollte ihm der Titel eines Herzogs von Narbonne zurückgegeben werden, der ihm 1229 abgenommen worden war. Diesem Angebot konnte er nicht widerstehen und er nahm das Kreuz, um doch noch die Reise in das Heilige Land anzutreten, zu der er sich im Pariser Vertrag verpflichtet hatte. Mit ihm zeigten sich auch einige andere okzitanische Landsleute zum Kreuzzug bereit, darunter der mittlerweile in Gnaden aufgenommene Raimund II. Trencavel und der ehemals berüchtigte Faydit Olivier de Termes.[54] Allerdings hatte Raimund nie ernsthaft eine Kreuzzugsteilnahme in Betracht gezogen. Nachdem er am 25. August 1248 den König in Aigues-Mortes verabschiedet hatte, begab er sich nach Marseille, um dort auf sein in der Bretagne gebautes Schiff zu warten. Als dieses endlich eingetroffen war, hatten sich die spätherbstlichen Wetterbedingungen so weit verschlechtert, dass er die Abreise auf unbestimmte Zeit verschob.

    Im Juni 1249 reiste Raimund nach Agen, um dort einen Streit zwischen dem Grafen von Armagnac und dem Vizegrafen von Lomagne zu schlichten. In dem nah gelegenen Ort Berlaigas ordnete er darauf, nach den Worten Guillaumes de Puylaurens, die Verbrennung von achtzig Häretikern an, die zuvor vor der bischöflichen Inquisition überführt aber geständig waren, womit ihre Hinrichtung nicht mit den Verfahrensregeln der Inquisition vereinbar war.[55] Warum er diese Exekution angeordnet hat bleibt unklar, es sollte die einzige bleiben, die er in seinem Leben anordnete. Aber noch nicht einmal die schon als exzessiv empfundene dominikanische Inquisition hatte jemals eine solche Massenverbrennung angeordnet. Vermutlich hatte Raimund damit dem Papst die Wirksamkeit der von ihm unterstützten bischöflichen Inquisition demonstrieren wollen. Nach moderner Auffassung hatte er damit sein Verhalten in einen dunklen Schatten gestellt, zumal diese Handlung die letzte war, bevor er starb.

    Im August 1249 verabschiedete Raimund seine Tochter und seinen Schwiegersohn in Aigues-Mortes zum Kreuzzug, denen er sich ebenfalls nicht anschloss. Danach zog er nach Millau, wo er von einem Fieber befallen wurde, dass er zunächst aber ignorierte. In Prix (heute Causse-et-Diège) bei Figeac angekommen, ließ er schließlich den Bischof von Albi zu sich kommen um sich die heilige Kommunion spenden zu lassen. Zurück in Millau fand sich dort auch der Klerus und Adel des Languedoc ein, der von dem Zustand des Grafen erfahren hatte. In der Nacht vom 23. auf den 24. September legte er sein Testament nieder, in der er seine Bestattung in der Abtei Fontevraud zu Füssen seiner Mutter verfügte und nicht wie üblich in Toulouse, wo in der Kirche Saint-Sernin seine Ahnen ruhten. Im Beisein seines Neffen Raymond d’Alfaro und des Chronisten Guillaume de Puylaurens starb er am 27. September 1249. Über Albi, Gaillac, Rabastens und Toulouse ziehend wurde sein Leichnam für die Überwinterung in dem Kloster Paravis im Agenais untergebracht, um im Frühjahr 1250 schließlich in Fontevraud bestattet zu werden.[55]

    Urteil
    Das zeitgenössische Urteil über Raimund VII. fiel moderater aus als das seines Vaters, wobei er mit dem anonymen Fortsetzer der Canso de la Crosada und dem weltgeistlichen Guillaume de Puylaurens zwei ihm wohlgesinnte Chronisten besaß. Im Canso wird der junge Raimund ob seines Tatendrangs und ritterlicher Gesinnung gelobt und als idealer Anführer im Kampf gegen die nordfranzösischen Kreuzritter gepriesen, Eigenschaften die seinem Vater in Abrede gestellt wurden. Der okzitanische Autor bemühte dabei mehrmals die familiäre Beziehung des jungen Grafen zu dessen Onkel Richard Löwenherz. Guillaume de Puylaurens war ein Kritiker sowohl der Katharer, der Predigerbrüder und der französischen Königsmacht und betrachtete die Politik des Grafen Raimund VII. daher mit Wohlwollen, auch wenn er idealisierende Überhöhungen seiner Person vermied. Raimunds Kritiker kamen naturgemäß aus den Reihen der Predigerbrüder, die mit ihm über die Führung der Inquisition stritten. Der Dominikaner Guillaume Pelhisson unterstellte ihm während der Ereignisse in Toulouse des Jahres 1235/1236 deshalb der Förderung und Beschützung der Häresie. Überhaupt stand Raimund bei den eifernden Ketzerverfolgern als Sohn seines Vaters unter einem generellen Häresieverdacht, wenngleich ihre Kritik an ihm niemals in die hasserfüllte Polemik eines Pierre des Vaux-de-Cernay abgeglitten ist.

    Jüngere Betrachtungen seiner Biographie zeichnen ein eher negatives Bild von Raimund VII., der laut Michel Roquebert in seinem politischen Handeln die Skrupellosigkeit eines machiavellischen Fürsten an den Tag gelegt habe.[56] Dabei verweist er auf die häufigen Eid- und Vertragsbrüche, die der Graf begangen hatte, wenn sich die Situation ergab, und die sprunghaften politischen Seitenwechsel zwischen Kaiser und Papst, die von einem ausgeprägten Opportunismus zeugen. Die Nachsicht seiner Cousine Blanka von Kastilien, der er im Jahr 1229 sein Überleben als Graf von Toulouse verdankte, hatte er mit einem Verrat an deren Sohn im Jahr 1242 vergolten. Dabei war Raimund stets auf seinem persönlichen Nutzen und Machterhalt bedacht gewesen, für den er im Gegensatz zu seinem Vater bereit war eigene Untertanen zu opfern. Sein besonders in verklärender Romantik als Kampf gegen religiöse Intoleranz und staatlichen Zentralismus geschildertes Wirken gegen die Inquisition entpuppt sich am Ende als pragmatische Machtpolitik. Seine Rivalität zu den Predigerbrüdern hatte nicht die Abschaffung der Inquisition, sondern die Einflussnahme auf sie zum Ziel. Denn nicht zuletzt war es auch der Graf von Toulouse, der von den Güterkonfiszierungen überführter Häretiker Profit geschlagen hatte. Zumindest in dieser Hinsicht war er ein Jahr vor seinem Tod von Erfolg gekrönt. Die Nachfolgeregelung von Paris zu Fall zu bringen war im dagegen nicht gelungen.

    Raimunds persönliche Einstellung zum katharischen Glauben war ähnlich der seines Vaters eher von Gleichgültigkeit geprägt. In seinem Gefolge waren Katharer ebenso anzutreffen wie Katholiken, aber wenn er es für seine Interessen opportun hielt hatte er sie fallen gelassen, wie beispielsweise der Fall des Montségur 1244, der freilich nicht zu den Domänen des Grafen gehörte, oder die Massenverbrennung von Berlaigas 1249 veranschaulichen, welche übrigens die katharische Gemeinde des Languedoc zum ersten großen Exodus in die Lombardei veranlasst hat. Der mit Raimund sympathisierende Guillaume de Puylaurens hatte in erster Linie die Katharer für den Fall des Hauses Toulouse verantwortlich gemacht und unter anderem damit ihre Verfolgung gerechtfertigt.

    Titel (genauer):
    Albigenserkreuzzug
    Gegengraf: Amaury de Montfort

    Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die Grafschaft zu einem Zentrum der häretischen Sekte der Katharer (auch Albigenser genannt), und die Grafen verstrickten sich in den Jahren 1209 bis 1229 in den verheerenden Albigenserkreuzzug. Dabei wurden sie von Simon IV. de Montfort bekämpft, der sich in Toulouse ein eigenes Fürstentum schaffen wollte. Montforts Herrschaft über Toulouse wurde im Jahr 1215 auf dem vierten Laterankonzil durch eine päpstliche Belehnung begründet, aber nie von dem rechtmäßigen Grafen akzeptiert. Bis zum Jahr 1224 gelang es den Grafen, die Kreuzfahrer zu vertreiben, doch war das Land anschließend wirtschaftlich und militärisch so stark geschwächt, dass es der Militäraktion des Königs Ludwig VIII. von Frankreich (1226) nichts mehr entgegensetzen konnte.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Toulouse

    Familie/Ehepartner: Sancha von Aragón. Sancha (Tochter von Peter II. von Aragón, der Katholische und Königin von Aragonien Maria von Montpellier) wurde geboren in 1205; gestorben in 1206. [Familienblatt] [Familientafel]

    Raimund heiratete Sancha von Aragón in 1211, und geschieden in 1241. Sancha (Tochter von König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona) und Sancha von Kastilien) wurde geboren in 1186; gestorben in 1242. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 150. Gräfin Johanna von Toulouse (Raimundiner)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1220; gestorben am 20 Aug 1271 in Corneto, Siena.

    Raimund heiratete Margarete von Lusignan in 1243, und geschieden am 25 Sep 1245. Margarete (Tochter von Graf Hugo X. von Lusignan, der Braune und Gräfin Isabella von Angoulême) gestorben am 22 Okt 1288. [Familienblatt] [Familientafel]


  43. 87.  Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon)Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon) Graphische Anzeige der Nachkommen (42.Mathilde5, 17.Archambault4, 7.Agnes3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) wurde geboren in 1189; gestorben in 1242.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1228-1242, Bourbon; Herr von Bourbon

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Archambault_VIII. (Jul 2023)

    Archambault VIII. (* 1189; † 21. oder 22. Juli 1242 bei Taillebourg) aus der Familie der Herren von Dampierre-sur-l’Aube war Herr von Bourbon-l’Archambault.

    Leben
    Er war der älteste Sohn von Guy II. de Dampierre und Mahaut I. de Bourbon, der Erbin von Bourbon und wurde französisch le Grand ‚der Große‘ genannt.

    Von König Philipp II. August wurde er 1215 zum königlichen Statthalter in der Auvergne ernannt. Dieses Amt hatte schon sein Vater innegehabt, nachdem der 1213 den Grafen Guido II. von Auvergne unterworfen hatte. Im Jahr 1223 wurde Archambault auch zu einem Connétable der Auvergne ernannt, womit ihm die dortige militärische Führung anvertraut wurde. Nach dem Tod der Mutter nahm deren Namen und das Wappen von Bourbon an. Er war bereits seit dem Tod des Vaters Sire de Bourbon. Er hatte ein beträchtliches Vermögen, obwohl er seinen Brüdern die väterlichen Güter überlassen hatte. Es stammte von seiner Mutter. Durch seine Heiraten vermehrte er seinen Besitz.[1]

    Im Jahr 1230 musste er seine Ämter in der Auvergne wieder abgeben, nachdem Graf Wilhelm X. seine Ländereien zurückerhalten hatte und das Kronland in der Auvergne (terre royale d’Auvergne) einem königlichen Seneschall zur Verwaltung anvertraut wurde. Er wurde am 21. oder 22. Juli 1542 in der Schlacht bei Taillebourg getötet. Nach anderen Angaben soll er bereits 1238 in einer Schlacht bei Cognac oder Cognat gefallen sein, als er Alfons von Poitiers den Grafen von Poitou auf einem Feldzug begleitete.[1] Das erscheint wenig wahrscheinlich zu sein, da Alfons erst 1241 Graf von Poitou wurde und auch andere Indizien dagegen sprechen.[2] Sein Leichnam wurde in die Abtei von Bellaigue (Puy-de-Dôme) gebracht, wo er, ebenso wie seine Ehefrau, begraben wurde.

    Familie
    Archambault VIII. sollte Vorschlag, deren Bedingungen durch König Philippe II. von Frankreich in einer Urkunde bestätigt wurden 1205 eine Ehe mit Guigone de Forez eingehen. Zugleich wurde in dieser Urkunde auch die Heirat seiner Schwester Philippa mit Guigues IV. vereinbart. Die Ehe mit Guigone kam nicht zustande.[4] 1215 heiratete er Béatrice de Montluçon (lebte noch 1232).

    Name:
    Der untenstehende Bericht unterscheidet sich erheblich von der früheren Dokumentation..?
    In der vorhergehenden Fassung hatte er Guigone de Forez 1205 geheiratet, mit ihr und später mit Béatrice de Montluçon je 2 Kinder gezeugt..
    Die Geburt des Archambault IX. um 1505 stütz diese These..?

    Titel (genauer):
    Während des Mittelalters gehörte die Region der späteren Bourbonnais dem Gebiet der Grafschaft Bourges an. Allerdings gelang es den Burgherren von Bourbon (heute Bourbon-l'Archambault) sich im Verlauf des 11. Jahrhunderts aus der Oberhoheit der Grafen und Vizegrafen von Bourges zu lösen und ihrerseits eine selbstständige Herrschaft zu begründen, die sie auf ihr Umland ausweiteten und so seinen Namen gaben. Erst um das Jahr 1108 musste sich der Sire Aymon II. Vaire-Vache dem König Ludwig VI. dem Dicken unterwerfen. Zur Mitte des 13. Jahrhunderts kam das Bourbonnais unter den Einfluss des Herzogs von Burgund, aber durch eine weibliche Erbfolge gelangte das Gebiet in den Besitz des kapetingischen Prinzen Robert, dem jüngsten Sohn König Ludwigs IX. des Heiligen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herren_und_Herzöge_von_Bourbon (Sep 2023)


    https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Bourbon

    Archambault heiratete Béatrice de Montluçon in 1215. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 151. Archambault IX. von Bourbon (von Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1205; gestorben am 15 Jan 1249 in Zypern.
    2. 152. Marguerite von Bourbon (von Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1256.
    3. 153. Béatrice (Agnés) von Bourbon  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 154. Marie von Bourbon (von Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1220; gestorben in 1274.

  44. 88.  Guillaume II. (Wilhelm) von DampierreGuillaume II. (Wilhelm) von Dampierre Graphische Anzeige der Nachkommen (42.Mathilde5, 17.Archambault4, 7.Agnes3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben am 3 Sep 1231; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei von Orchies (Arrondissement Douai), dann ab 1257 in der Abtei Flines.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Dampierre-sur-l'Aube und Saint-Dizier

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._von_Dampierre

    Wilhelm von Dampierre (franz: Guillaume de Dampierre; † 3. September 1231) war ein Herr von Dampierre-sur-l'Aube und Saint-Dizier sowie Begründer der flämischen Zweigs des Hauses Dampierre. Er war ein jüngerer Sohn des Sire Guido II. von Dampierre und der Mathilde von Bourbon.
    Wilhelm erreichte 1221 von seinem älteren Bruder Archambault die Einsetzung in das väterliche Erbe, Dampierre und Saint-Dizier, und die Übertragung des Amtes eines Connetablé von Champagne. Sein Plan, Alice von Zypern zu heiraten und sich somit eine Anwartschaft auf die Grafschaft Champagne zu sichern, scheiterte 1223 am Einspruch des Papstes, der eine dazu nötige Dispens wegen zu naher Verwandtschaft verweigerte. Aber noch im selben Jahr heiratete Wilhelm die Eventualerbin von Flandern und Hennegau, Margarete, obwohl auch sie mit ihm nah verwandt war. Auch in diesem Fall verweigerte der Papst zunächst eine Dispens womit dieses Verhältnis, wie schon Margaretes erste Ehe mit Burkhard von Avesnes, kirchenrechtlich nicht legitim war. Erst nach der Geburt ihrer ersten vier Kinder erhielt das Paar 1230 die Dispens, womit ihre Ehe wie auch ihre Kinder legitimiert wurden.
    Wilhelm starb noch bevor seine Frau die Grafschaften Flandern und Hennegau 1244 übernehmen konnte. Ihre Kinder galten als legitime Erben, aber Margaretes Söhne aus erster Ehe stellten ebenfalls Ansprüche auf das Erbe, womit der flämische Erbfolgekrieg ausgelöst wurde. Wilhelm wurde in der Zisterzienserabtei von Orchies (Arrondissement Douai) bestattet, 1257 aber in die Abtei Flines transferiert.

    Wilhelms Kinder aus seiner Ehe mit Margarete von Flandern waren:
    • Johanna von Dampierre (* 1224; † 1246)
    • ∞ mit Graf Hugo III. von Rethel
    • ∞ mit Graf Theobald II. von Bar
    • Wilhelm III. von Dampierre (* 1225; † 1251), Herr von Dampierre und Saint-Dizier, als Wilhelm II. Graf von Flandern und Hennegau
    • Guido von Dampierre (* 1226; † 1304), Graf von Flandern und Markgraf von Namur
    • Johann I. von Dampierre (* 1228, † 1257), Herr von Dampierre und Saint-Dizier
    • Marie von Dampierre (* 1230; † 1302), Äbtissin von Flines



    Weblink
    • mittelalter-genealogie.de: Wilhelm II. von Dampierre. Archiviert vom Original am 22. August 2004, abgerufen am 1. Juni 2012.

    Guillaume heiratete Gräfin Margarethe I. von Hennegau (II. von Flandern), die Schwarze in 1223. Margarethe (Tochter von Kaiser Balduin I. von Konstantinopel (von Hennegau) und Kaiserin Marie von Champagne (Blois)) wurde geboren in 1202; gestorben in 1280; wurde beigesetzt in Abtei Flines. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 155. Jeanne (Johanna) von Dampierre  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1224.
    2. 156. Graf Guido (Guy) I. von Flandern (Dampierre)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1226; gestorben am 7 Mrz 1305 in Compiègne, Frankreich.
    3. 157. Vizegraf Johann I. (Jean) von Dampierre  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1228; gestorben in 1257/1258.

  45. 89.  Marie von DampierreMarie von Dampierre Graphische Anzeige der Nachkommen (42.Mathilde5, 17.Archambault4, 7.Agnes3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1)

    Marie heiratete Henri I. von Sully (von Blois) in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 158. Henri II. von Sully  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1269.

  46. 90.  Archambaud IV. von Sully (von Blois)Archambaud IV. von Sully (von Blois) Graphische Anzeige der Nachkommen (43.Luce5, 18.Agnès4, 7.Agnes3, 2.Humbert2, 1.Amadeus1) gestorben am 23 Aug 1240 in Sully.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herr von La Chapelle - Herr von Aix-d'Angillon
    • Titel (genauer): Charenton-du-Cher; Herr von Charenton
    • Titel (genauer): 1193 bis 23 Aug 1240, Herrschaft, Herzogtum Sully; Herr von Sully -Haus Blois-

    Notizen:

    Name:
    1177 bezeugt

    Titel (genauer):
    Charenton-du-Cher ist eine französische Gemeinde im Département Cher in der Region Centre-Val de Loire; sie gehört zum Arrondissement Saint-Amand-Montrond und zum Kanton Dun-sur-Auron. Die Einwohner werden Charentonnais genannt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Charenton-du-Cher (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Sully (ab 1606 Herzogtum Sully) war ein Gebiet in der französischen Provinz Orléanais um die Gemeinde Sully-sur-Loire. Sie bestand aus den Kastellaneien Sully, Saint-Gondon und Sennely.
    Die Herren von Sully sind seit dem 10. Jahrhundert bezeugt. Die erste Dynastie erlosch Anfang des 12. Jahrhunderts, das Erbe trat eine Linie des Hauses Blois an. Anfang des 15. Jahrhunderts erlosch auch diese Familie, das Erbe ging jetzt das Haus La Trémoille an. Wiederum zwei Jahrhunderte später wurde Sully an Maximilien de Béthune, Marquis de Rosny verkauft, der 1606 zum Herzog von Sully ernannt wurde. Der letzte Herzog starb 1807.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Sully

    Archambaud heiratete Alix von Brienne in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 159. Henri I. von Sully (von Blois)  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 160. Alix von Sully  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1180; gestorben in 1207.

  47. 91.  Herr Hugo I. (Hugues) von Coligny-le-NeufHerr Hugo I. (Hugues) von Coligny-le-Neuf Graphische Anzeige der Nachkommen (44.Humbert5, 19.Guerric4, 8.Humbert3, 3.Adelheid2, 1.Amadeus1) gestorben am 2 Sep 1205 in Serres.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Coligny-le-Neuf ; Herr von Coligny-le-Neuf https://de.wikipedia.org/wiki/Coligny_(Ain)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_von_Coligny

    Hugo von Coligny (franz: Hugues de Coligny; † 2. September 1205) war ein Ritter und Fürst von Coligny.

    Sein Herrschaftsbereich umfasste das Land von Coligny und Revermont, wofür er ein direkter Vasall der Krone von Burgund war. In einer Schenkungsurkunde zugunsten der Kartause von Portes im Bugey bezeichnete er sich als souveräner Fürst von Coligny:

    Dominus Hugo de Coloniaco, miles, magnificus princeps Coloniensis, dedit Deo et fratribus Portarum pro remedio animæ suæ ac parentum suorum, quicquid habebat in eremo Portarum, et quicquid de feudatariis illius dono vel emptione acquirere potuerunt.
    (Der Herr Hugo von Coligny, Ritter, prächtiger Fürst von Coligny, gibt Gott und den Brüdern von Portes, um sein Seelenheil und das seiner Eltern willen, alles, was er in der Wüstung von Portes besitzt und alles, was die Brüder durch Geschenk oder Kauf von seinen Lehnsmännern erwerben konnten.)
    Zusammen mit dem Bischof von Autun nahm er am vierten Kreuzzug teil. Nach der Eroberung Konstantinopels 1204 schloss er sich Bonifatius von Montferrat an, von dem er die Stadt Serres als Lehen erhielt. Bei der Verteidigung dieser Stadt gegen den Bulgarenkönig Kalojan (Johannitza) wurde Hugo nach einem Pfeiltreffer im Auge getötet.

    Mehr unter dem Link oben..

    Gestorben:
    Bei der Verteidigung der Stadt Serres gegen den Bulgarenkönig Kalojan (Johannitza) wurde Hugo nach einem Pfeiltreffer im Auge getötet.

    Hugo heiratete Gräfin Béatrice (Beatrix) von Albon in 1193. Béatrice (Tochter von Graf Guigues V. von Albon und Beatrice von Montferrat) wurde geboren in 1161; gestorben am 16 Dez 1228 in Château féodal de Vizille. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 161. Herrin Beatrix (Béatrice) von Coligny  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in cir 1241.